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11 Mose1Mo111Im Anfange schuf Gott Himmel und Erde.
21 Mose1Mo112Die Erde aber war wüste und leer, und Finsternis war über dem Abgrund, und der Geist Gottes schwebte über den Wassern.
31 Mose1Mo113Da sprach Gott: Es werde Licht! Und es ward Licht.
41 Mose1Mo114Und Gott sah, dass das Licht gut war, und er schied das Licht von der Finsternis.
51 Mose1Mo115Und er nannte das Licht Tag, und die Finsternis Nacht; und es ward Abend und Morgen, der erste Tag.
61 Mose1Mo116Dann sprach Gott: Es werde ein Firmament inmitten der Wasser, und es scheide die Wasser voneinander!
71 Mose1Mo117Und Gott machte das Firmament und schied die Wasser, welche unter dem Firmamente waren, von denen, welche über dem Firmamente waren. Und es geschah also.
81 Mose1Mo118Und Gott nannte das Firmament Himmel; und es ward Abend und Morgen, der zweite Tag.
91 Mose1Mo119Da sprach Gott: Es sammle sich das Wasser, das unterhalb des Himmels ist, an einem Orte, und es erscheine das Trockene. Und es geschah also.
101 Mose1Mo1110Und Gott nannte das Trockene Erde, und die Ansammlungen der Wasser nannte er Meer. Und Gott sah, dass es gut war.
111 Mose1Mo1111Und er sprach: Es lasse die Erde Pflanzen sprossen, die grünen und Samen tragen, und Fruchtbäume, die Frucht tragen nach ihrer Art, die ihren Samen in sich haben, auf der Erde! Und es geschah also.
121 Mose1Mo1112Und die Erde brachte Pflanzen hervor, die grünen und Samen tragen nach ihrer Art, und fruchttragende Bäume, die alle Samen haben, jeder nach seiner Art. Und Gott sah, dass es gut war.
131 Mose1Mo1113Und es ward Abend und Morgen, der dritte Tag.
141 Mose1Mo1114Da sprach Gott: Es werden Leuchten an dem Firmamente des Himmels, und sie sollen den Tag und die Nacht scheiden, und zu Zeichen dienen, und zu Zeiten, und Tagen und Jahren;
151 Mose1Mo1115damit sie an dem Firmamente des Himmels scheinen, und die Erde erhellen! Und es geschah also.
161 Mose1Mo1116Und Gott machte die zwei großen Leuchten, - die größere Leuchte, die Herrschaft über den Tag zu führen, die kleinere Leuchte, die Herrschaft über die Nacht zu führen, dazu die Sterne.
171 Mose1Mo1117Und er setzte sie an das Firmament des Himmels, dass sie über die Erde herableuchten,
181 Mose1Mo1118und den Tag und die Nacht beherrschen, und das Licht von der Finsternis scheiden. Und Gott sah, dass es gut war.
191 Mose1Mo1119Und es ward Abend und Morgen, der vierte Tag.
201 Mose1Mo1120Da sprach Gott: Es bringe das Wasser Gewimmel lebender Wesen hervor, und es seien geflügelte Tiere über der Erde unter dem Firmamente des Himmels!
211 Mose1Mo1121Und Gott schuf die großen Wassertiere, und alle die Wesen, die leben und sich regen, welche die Gewässer hervorbrachten, nach ihrer Art, auch alle geflügelte Tiere nach ihrer Art. Und Gott sah, dass es gut war.
221 Mose1Mo1122Und er segnete sie und sprach: Seid fruchtbar, und mehret euch, und erfüllet die Wasser des Meeres; und die Vögel sollen sich mehren auf Erden!
231 Mose1Mo1123Und es ward Abend und Morgen, der fünfte Tag.
241 Mose1Mo1124Und Gott sprach: Es bringe die Erde lebende Wesen hervor, ja nach ihrer Art, Vieh und kriechendes Getier und Tiere des Feldes je nach ihrer Art! Und es geschah also.
251 Mose1Mo1125Und Gott schuf die Tiere des Feldes je nach ihrer Art, und Vieh, und alles kriechende Getier der Erde je nach seiner Art. Und Gott sah, dass es gut war,
261 Mose1Mo1126und sprach: Lasset uns den Menschen machen nach unserem Bilde und unserer Ähnlichkeit, und er herrsche über die Fische des Meeres, und über die Vögel des Himmels, und über alles kriechende Getier, das sich auf Erden regt.
271 Mose1Mo1127Und Gott schuf den Menschen nach seinem Bilde; nach dem Bilde Gottes schuf er ihn, als Mann und Weib erschuf er sie.
281 Mose1Mo1128Und Gott segnete sie und sprach: Seid fruchtbar und mehret euch, und erfüllet die Erde, und machet sie euch untertan, und seid Herren über die Fische des Meeres, und über die Vögel des Himmels, und über alle Tiere, die sich auf der Erde regen.
291 Mose1Mo1129Und Gott sprach: Sehet, ich habe euch alle samentragenden Pflanzen auf Erden, und alle Bäume, die in sich selbst den Samen ihrer Art tragen, gegeben, das sie eure Nahrung seien;
301 Mose1Mo1130und allen Tieren der Erde, und allen Vögeln des Himmels, und allem, was sich auf Erden regt, und was beseelt ist, damit sie Nahrung haben. Und es geschah also.
311 Mose1Mo1131Und Gott sah alles, was er gemacht hatte, und es war sehr gut. Und es ward Abend und Morgen, der sechste Tag.
321 Mose1Mo121So ward Himmel und Erde vollendet, und all ihre Zier.
331 Mose1Mo122Und Gott vollendete am siebenten Tage sein Werk, das er gemacht hatte; und ruhte am siebenten Tage von seinem ganzen Werke, das er vollbracht hatte.
341 Mose1Mo123Und er segnete den siebenten Tag und heiligte ihn, weil er an demselben geruht von all seinem Werke, das Gott geschaffen und gemacht hatte.
351 Mose1Mo124Folgendes ist die Geschichte des Himmels und der Erde, nachdem sie erschaffen waren. Zur Zeit, als Gott, der Herr, Himmel und Erde machte:
361 Mose1Mo125Noch war kein Gesträuch des Feldes auf Erden aufgegangen, noch keine Pflanzen auf den Fluren aufgesproßt; den Gott, der Herr, hatte noch nicht auf die Erde Regen fallen lassen, und der Mensch war nicht da, um das Land zu bebauen;
371 Mose1Mo126sondern ein Quell stieg aus der Erde auf und befeuchtete die ganze Oberfläche der Erde.
381 Mose1Mo127Da bildete Gott, der Herr, den Menschen aus Lehm der Erde und hauchte in sein Angesicht den Odem des Lebens, und der Mensch ward ein lebendiges Wesen.
391 Mose1Mo128Gott, der Herr aber hatte von Anbeginn ein Paradies der Wonne gepflanzt; in dieses setzte er den Menschen, welchen er gebildet hatte.
401 Mose1Mo129Und Gott, der Herr, ließ aus dem Boden allerlei Bäume emporwachsen, die lieblich anzuschauen und wohlschmeckend waren; auch den Baum des Lebens in der Mitte des Gartens, und den Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen.
411 Mose1Mo1210Und ein Strom ging von dem Orte der Wonne aus, den Garten zu bewässern, der sich alsdann teilt und zu vier Flüssen wird.
421 Mose1Mo1211Der Name des einen ist Phison; dies ist der, welcher das ganze Land Hevilath umfließt, wo selbst sich das Gold findet.
431 Mose1Mo1212Und das Gold jenes Landes ist vortrefflich, dort findet man Bdellium und den Onyrstein.
441 Mose1Mo1213Und der Name des zweiten Stromes ist Gehon; dies ist der, welcher das ganze Land Äthiopien umfließt.
451 Mose1Mo1214Aber der Name des dritten Flusses ist Tigris; dieser wendet sich gegen Assyrien. Der vierte Fluß aber ist der Euphrat.
461 Mose1Mo1215Da nahm Gott, der Her, den Menschen und setzte ihn in das Paradies der Wonne, auf das er es bebauete und bewahrte.
471 Mose1Mo1216Und er gebot ihm und sprach: Von allen Bäumen des Gartens magst du essen;
481 Mose1Mo1217aber von dem Baume der Erkenntnis des Guten und Bösen sollst du nicht essen; denn welchen Tagen du davon issest, wirst du des Todes sterben.
491 Mose1Mo1218Und Gott, der Herr, sprach: es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei. Lasset uns ihm eine Gehilfin machen, die ihm gleiche.
501 Mose1Mo1219Nachdem also Gott, der Herr, aus Erde alle Tiere des Feldes und alle Vögel des Himmels gebildet hatte, führt er sie zu Adam, dass er sähe, wie er sie benenne; denn wie Adam jedes von den lebenden Wesen benannte, so ist sein Name.
511 Mose1Mo1220Und Adam gab allem Vieh, und allen Vögeln des Himmels, und allen Tieren des Feldes ihre Namen; aber für Adam fand sich keine Gehilfin, die ihm ähnlich war.
521 Mose1Mo1221Da sandte Gott, der Herr, einen tiefen Schlaf auf Adam, und als er entschlafen war, nahm Gott eine von seinen Rippen und füllte deren Stelle mit Fleisch.
531 Mose1Mo1222Und Gott, der Herr, baute aus der Rippe, die er von Adam genommen, ein Weib und führte es zu Adam.
541 Mose1Mo1223Da sprach Adam: Das ist nun Gebein von meinem Gebein und Fleisch von meinem Fleische! Sie soll Männin heißen, denn sie ist vom Manne genommen.
551 Mose1Mo1224Darum wird der Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen, und seinem Weibe anhangen; und beide werden ein Fleisch sein.
561 Mose1Mo1225Sie waren aber beide nackt, Adam und sein Weib; und sie schämten sich nicht.
571 Mose1Mo131Die Schlange aber war listiger als alle Tiere der Erde, die Gott, der Herr, gemacht hatte. Diese sprach zu dem Weibe: Warum hat euch Gott geboten, ihr sollt nicht von allen Bäumen des Paradieses essen?
581 Mose1Mo132Da antwortete das Weib derselben: Von den Früchten der Bäume, die im Paradiese sind, dürfen wir essen,
591 Mose1Mo133aber von der Frucht des Baumes, der in der Mitte des Paradieses ist, gebot uns Gott, nicht zu essen, und ihn auch nicht zu berühren, damit wir nicht sterben.
601 Mose1Mo134Die Schlange aber sprach zum Weibe: Keinesweges werdet ihr sterben.
611 Mose1Mo135Denn Gott weiß, dass, welchen Tages ihr davon esset, eure Augen sich auftun und ihr wie Götter sein werdet, Gutes und Böses erkennend.
621 Mose1Mo136Da sah das Weib, dass der Baum gut davon zu essen, und lieblich den Augen, und angenehm anzuschauen sei, und sie nahm von seiner Frucht, und aß, und gab ihrem Manne, und er aß.
631 Mose1Mo137Da wurden beider Augen aufgetan; und da sie erkannten, dass sie nackt seien, flochten sie Feigenblätter zusammen und machten sich Schürzen.
641 Mose1Mo138Und da sie die Stimme Gottes, des Herrn, hörten, der in der Kühle nach dem Mittage im Paradiese wandelte, verbargen sich Adam und sein Weib vor dem Angesichte Gottes, des Herrn, inmitten der Bäume des Paradieses.
651 Mose1Mo139Da rief der Herr, Gott, Adam und sprach zu ihm: Wo bist du?
661 Mose1Mo1310Dieser antwortete: ich hörte deine Stimme im Paradiese und fürchtete mich, weil ich nackt bin, und verbarg mich.
671 Mose1Mo1311da sprach Gott zu ihm: Wer hat dir den angezeigt, dass du nackt bist? Einzig, dass du von dem Baume gegessen hast, von dem ich dir geboten, nicht zu essen.
681 Mose1Mo1312Und Adam sprach: Das Weib, das du mir zur Gefährtin gegeben hast, gab mir von dem Baume, und ich aß.
691 Mose1Mo1313Da sprach Gott, der Herr, zu dem Weibe: Warum hast du das getan? Sie antwortete: Die Schlange betrog mich, und ich aß.
701 Mose1Mo1314Und Gott, der Herr, sprach zu der Schlange: Weil du dies getan hast, so bist du verflucht unter allem Vieh und unter den Tieren des Feldes; auf deinem Bauche sollst du kriechen und Erde fressen dein Leben lang.
711 Mose1Mo1315Ich will Feindschaft setzen zwischen dir und dem Weibe, und zwischen deiner Nachkommenschaft und ihrer Nachkommenschaft: sie wird dir den Kopf zertreten, und du wirst ihrer Ferse nachstellen.
721 Mose1Mo1316Und zum Weibe sprach er: Ich will die Beschwerden deiner Schwangerschaften vervielfältigen; mit Schmerzen sollst du Kinder gebären, und unter der Gewalt des Mannes sein, und er soll Herr über dich sein.
731 Mose1Mo1317Zu Adam aber sprach er: Weil du der Stimme deines Weibes Gehör gegeben, und von dem Baume gegessen hast, von dem ich dir geboten, nicht zu essen, so sei die Erde verflucht, ob deiner Tat; mit vieler Arbeit sollst du dich von ihr nähren, dein Leben lang.
741 Mose1Mo1318Dornen und Disteln soll sie dir tragen, und du sollst das Kraut des Feldes essen.
751 Mose1Mo1319Im Schweiße deines Angesichtes sollst du dein Brot essen, bis du zur Erde wiederkehrest, von der du genommen bist; den du bist Staub und sollst zum Staube zurückkehren.
761 Mose1Mo1320Und Adam gab seinem Weibe den Namen Heva; deshalb weil sie die Mutter aller lebendigen war.
771 Mose1Mo1321Und Gott, der Herr, machte Adam und seinem Weibe Gewänder von Fellen und bekleidete sie damit.
781 Mose1Mo1322Und er sprach: Siehe, Adam ist wie einer von uns geworden, Gutes und Böses erkennend; dass er nunmehr nicht etwa seine Hand ausstreckt, und auch vom Baume des Lebens nimmt, und ißt, und ewig lebt!
791 Mose1Mo1323Da verwies ihn Gott, der Herr, aus dem Paradiese der Wonne, dass er die Erde bebaue, von der er genommen worden.
801 Mose1Mo1324Und Gott trieb Adam hinaus und setzte vor das Paradies der Wonne die Cherubim mit flammendem zuckenden Schwerte, den Weg zum Baume des Lebens zu bewachen.
811 Mose1Mo141Adam aber erkannte sein Weib Heva, und sie empfing und gebar den Kain, und sprach: Ich habe durch Gott einen Menschen erhalten.
821 Mose1Mo142Und abermals gebar sie, seinen Bruder Abel. Abel aber war ein Schafhirt, und Kain ein Ackerbauer.
831 Mose1Mo143Es begab sich aber nach vielen Tagen, dass Kain von den Früchten der Erde dem Herrn Opfergaben darbrachte.
841 Mose1Mo144Abel aber brachte gleichfalls Opfer dar, von den Erstlingen seiner Herde und von ihrem Fette. Da sah der Herr auf Abel und sein Opfer;
851 Mose1Mo145aber auf Kain und sein Opfer sah er nicht; und Kain ergrimmte so heftig, dass sein Angesicht einfiel.
861 Mose1Mo146Da sprach der Herr zu ihm: Warum bist du ergrimmt, und warum ist dein Angesicht eingefallen?
871 Mose1Mo147Wirst du nicht, wenn du Gutes tust, Lohn empfangen? Tuest du aber Böses, wird nicht sogleich die Sünde vor der Tür sein? Aber ihre Begier soll unter dir sein, und du sollst über sie herrschen.
881 Mose1Mo148Und Kain sagte zu Abel, seinem Bruder: Lass uns hinaus gehen! Als sie nun auf dem Felde waren, erhob sich Kain gegen seinen Bruder Abel und erschlug ihn.
891 Mose1Mo149Da sprach der Herr zu Kain: Wo ist dein Bruder Abel? Er aber antwortete: Ich weiß es nicht! Bin ich etwa der Hüter meines Bruders?
901 Mose1Mo1410Und er sprach zu ihm: Was hast du getan? Die Stimme des Blutes deines Bruders schreit auf zu mir von der Erde.
911 Mose1Mo1411So sei nun verflucht auf der Erde, die ihren Mund aufgetan und deines Bruders Blut von deiner Hand empfangen hat.
921 Mose1Mo1412Wenn du sie bebaust, soll sie dir ihre Früchte nicht geben; unstet und flüchtig sollst du auf Erden sein!
931 Mose1Mo1413Und Kain sprach zu dem Herrn: Meine Missetat ist zu groß, als dass ich Verzeihung verdiente!
941 Mose1Mo1414Siehe, du treibst mich heute aus dem Lande, und ich muss mich vor deinem Angesichte verbergen, und werde unstet und flüchtig sein auf Erden. Jeder also, der mich findet, wird mich töten!
951 Mose1Mo1415Da sprach der Herr zu ihm: Das soll keineswegs geschehen, sondern wer immer Kain tötet, soll siebenfach gestraft werden. Und der Herr gab Kain ein Zeichen, dass niemand ihn töte, der ihn irgend fände.
961 Mose1Mo1416Da zog Kain weg von dem Angesichte des Herrn und nahm im Lande ostwärts von Eden seinen Aufenthalt als Flüchtling.
971 Mose1Mo1417Und Kain erkannte sein Weib, und sie empfing und gebar Henoch. Und er baute eine Stadt und nannte sie nach dem Namen seines Sohnes, Henoch.
981 Mose1Mo1418Henoch aber zeugte Irad, Irad zeugte Maviael, Maviael zeugte Mathusael, und Mathusael zeugte Lamech.
991 Mose1Mo1419Dieser nahm sich zwei Frauen: der Name der einen war Ada, der Name der anderen Sella.
1001 Mose1Mo1420Und Ada gebar Jabel; dieser wurde der Vater der Zeltbewohner und der Hirten.
1011 Mose1Mo1421Sein Bruder aber hieß Jubal; dieser ward der Vater derer, welche die Laute und die Flöte spielen.
1021 Mose1Mo1422Und Sella gebar den Tebulkain, der allerlei Erz und Eisenwerk hämmerte und schmiedete. Die Schwester Tebulkains aber war Noema.
1031 Mose1Mo1423Und es sprach Lamech zu seinen Weibern Ada und Sella. Höret meine Stimme, ihr Weiber Lamechs! Merket auf meine Rede: ich habe einen Mann erschlagen für meine Wunde, einen Jüngling für meine Beule.
1041 Mose1Mo1424Siebenfach wird Kain gerächt werden, Lamech aber siebenzigmal siebenmal.
1051 Mose1Mo1425Und Adam erkannte abermals sein Weib, und sie gebar einen Sohn und nannte seinen Namen Seth, indem sie sprach: Es hat mir Gott eine andere Nachkommenschaft gesetzt an Stelle Abels, den Kain erschlagen hat.
1061 Mose1Mo1426Aber auch Seth ward ein Sohn geboren, den er Enos nannte. Dieser fing an, den Namen des Herrn anzurufen.
1071 Mose1Mo151Dies ist das Verzeichnis der geschlechtsfolgen Adams. Am Tage, da Gott den Menschen schuf, bildete er ihn nach Gottes Ähnlichkeit.
1081 Mose1Mo152Als Mann und Weib schuf er sie, und segnete sie, und nannte ihren Namen Adam, an dem Tage, an dem sie erschaffen wurden.
1091 Mose1Mo153Als nun Adam hundert und dreißig Jahre alt war, zeugte er einen Sohn nach seinem Bild und seiner Ähnlichkeit und gab ihm den Namen Seth.
1101 Mose1Mo154Und es wurden die Tage Adams, nachdem er Seth gezeugt, achthundert Jahre; und er zeugte Söhne und Töchter.
1111 Mose1Mo155Und die ganze Zeit, welche Adam lebte, war neunhundert und dreißig Jahre, und er starb.
1121 Mose1Mo156Als nun Seth hundert und fünf Jahre alt war, zeugte er Enos.
1131 Mose1Mo157Und Seth lebte, nachdem er Enos gezeuget, achthundert und sieben Jahre, und zeugte Söhne und Töchter.
1141 Mose1Mo158Und alle Tage Seths waren neunhundert und zwölf Jahre, und er starb.
1151 Mose1Mo159Als aber Enos neunzig Jahre alt war, zeugte er Kainan.
1161 Mose1Mo1510Nach dessen Geburt lebte er achthundert fünfzehn Jahre und zeugte Söhne und Töchter.
1171 Mose1Mo1511Und alle Tage des Enos waren neunhundert und fünf Jahre, und er starb.
1181 Mose1Mo1512Als Kainan siebzig Jahre alt war, zeugte er Malaleel.
1191 Mose1Mo1513Und Kainan lebte, nachdem er Malaleel gezeuget, achthundert vierzig Jahre und zeugte Söhne und Töchter.
1201 Mose1Mo1514Und alle Tage Kainans waren neunhundert und zehn Jahre, und er starb.
1211 Mose1Mo1515Als aber Malaleel fünfundsechzig Jahre alt war, zeugte er Jared.
1221 Mose1Mo1516Und Malaleel lebte, nachdem er Jared gezeuget, achthundert dreißig Jahre, und zeugte Söhne und Töchter.
1231 Mose1Mo1517Und alle Tage Malaleels waren achthundert fünfundneunzig Jahre, und er starb.
1241 Mose1Mo1518Als nun Jared hundert zweiundsechzig Jahre alt war, zeugte er Henoch.
1251 Mose1Mo1519Und Jared lebte, nachdem er Henoch gezeuget, achthundert Jahre, und zeugte Söhne und Töchter.
1261 Mose1Mo1520Und alle Tage Jareds waren neunhundert zweiundsechzig Jahre, und er starb.
1271 Mose1Mo1521Als Henoch fünfundsechzig Jahre alt war, zeugte er Mathusala.
1281 Mose1Mo1522Und Henoch wandelte mit Gott, und lebte, nachdem er Mathusala gezeuget, dreihundert Jahre, und zeugte Söhne und Töchter.
1291 Mose1Mo1523Und alle Tage Henochs waren dreihundert fünfundsechzig Jahre.
1301 Mose1Mo1524Und er wandelte mit Gott, und ward nicht mehr gesehen; den Gott nahm ihn hinweg.
1311 Mose1Mo1525Als Mathusala hundert fünfundachtzig Jahre alt war, zeugte er Lamech.
1321 Mose1Mo1526Und Mathusala lebte, nachdem er Lamech gezeuget, siebenhundert zweiundachtzig Jahre, und zeugte Söhne und Töchter.
1331 Mose1Mo1527Und alle Tage Mathusalas waren neunhundert neunundsechzig Jahre, und er starb.
1341 Mose1Mo1528Als aber Lamech hundert zweiundachtzig Jahre alt war, zeugte er einen Sohn,
1351 Mose1Mo1529und nannte seinen Namen Noe, indem er sprach: Dieser wird uns trösten bei den Mühen und Beschwerden unserer Hände auf der Erde, die der Herr verflucht hat.
1361 Mose1Mo1530Und Lamech lebte, nachdem er Noe gezeugt, fünfhundert fünfundneunzig Jahre, und zeugte Söhne und Töchter.
1371 Mose1Mo1531Und alle Tage Lamechs waren siebenhundert siebenundsiebzig Jahre, und er starb.
1381 Mose1Mo1532Als aber Noe fünfhundert Jahre alt war, zeugte er, Sem, Cham und Japheth.
1391 Mose1Mo161Als nun die Menschen anfingen, sich zu vermehren auf Erden und Töchter zeugten,
1401 Mose1Mo162sahen die Söhne Gottes, dass die Töchter der Menschen schön waren, und nahmen sich zu Weibern alle, welche sie wollten.
1411 Mose1Mo163Und Gott sprach: Mein Geist soll nicht ewig im Menschen bleiben; denn er ist Fleisch, und seine Tage sollen hundert und zwanzig Jahre sein.
1421 Mose1Mo164Es waren aber in jenen Tagen die Riesen auf Erden; denn nachdem die Kinder Gottes zu den Töchtern der Menschen eingegangen waren, und diese Kinder geboren hatten, wurden dies die Gewaltigen, die von Alters her berühmten Männer.
1431 Mose1Mo165Da aber Gott sah, dass die Bosheit der Menschen groß war auf Erden und alles Denken ihres Herzens immerdar auf das Böse gerichtet war,
1441 Mose1Mo166reute es ihn, dass er den Menschen auf Erden geschaffen hatte. Und vom Schmerz im innerste Herzen ergriffen,
1451 Mose1Mo167sprach er: Ich will den Menschen, den ich geschaffen habe, von der Erde vertilgen, Mensch und Getier, vom Gewürm bis zu den Vögeln des Himmels; denn es reuet mich, das ich sei geschaffen habe.
1461 Mose1Mo168Noe aber fand Gnade vor dem Herrn.
1471 Mose1Mo169Dies ist das Geschlecht Noes: Noe war ein gerechter Mann und vollkommen unter seinen Zeitgenossen; er wandelte mit Gott.
1481 Mose1Mo1610Und er zeugte drei Söhne: Sem, Cham und Japheth.
1491 Mose1Mo1611Aber die Erde ward verderbt vor Gott und ward mit Frevel erfüllt.
1501 Mose1Mo1612Und da Gott sah, dass die Erde verderbt war (denn alles Fleisch hatte seinen Wandel verderbt auf Erden),
1511 Mose1Mo1613sprach er zu Noe: Das Ende alles Fleisches ist bei mir beschlossen; die Erde ist mit Frevel erfüllt von ihnen, so will ich sie nun samt der Erde vernichten.
1521 Mose1Mo1614Baue dir eine Arche von geglättetem Holze, mache Kammern in die Arche, und verpiche sie von innen und außen mit Pech.
1531 Mose1Mo1615Und also sollst du sie machen: Dreihundert Ellen soll die Länge der Arche sein, fünfzig Ellen ihre Breite, und dreißig Ellen ihre Höhe.
1541 Mose1Mo1616Ein Fenster mache in der Arche, und eine Elle sei seine Höhe von oben; den Eingang der Arche aber bringe an der Seite an, und mache in ihr einen unteren Boden, einen Mittelraum und ein drittes Stockwerk.
1551 Mose1Mo1617Siehe, ich werde eine Wasserflut über die Erde kommen lassen, um alles Fleisch unter dem Himmel, das Odem des Lebens in sich hat, zu töten. Alles, was auf Erden ist, soll umkommen.
1561 Mose1Mo1618Doch mit dir will ich meinen Bund schließen; und du sollst in die Arche eingehen, du und deine Söhne, dein Weib und die Weiber deiner Söhne mit dir.
1571 Mose1Mo1619Und aus allen lebenden Wesen von allem Fleische führe je zwei in die Arche, dass sie mit dir leben bleiben, ein Männchen und ein Weibchen.
1581 Mose1Mo1620Von den Vögeln je nach ihrer Art, von dem Vieh je nach seiner Art, und von allem Gewürm der Erde je nach seiner Art: je zwei von allen sollen mit dir hineingehen, auf dass sie am Leben bleiben können.
1591 Mose1Mo1621Nimm daher von allem, was genossen werden kann, mit dir, und speichere es bei dir auf, und es diene sowohl dir als ihnen zur Nahrung.
1601 Mose1Mo1622Und Noe tat alles, was ihm Gott geboten hatte.
1611 Mose1Mo171Da sprach der Herr zu ihm: Gehe in die Arche, du und dein ganzes Haus; den dich habe ich gerecht vor mir gesehen unter diesem Geschlechte.
1621 Mose1Mo172Von allen reinen Tieren nimm je sieben und sieben, Männchen und Weibchen; von den unreinen Tieren aber je zwei und zwei, Männchen und Weibchen.
1631 Mose1Mo173Auch von den Vögeln des Himmels je sieben und sieben, Männchen und Weibchen, damit auf der ganzen Erde Samen erhalten werde.
1641 Mose1Mo174Denn noch sieben Tage, und ich will auf die Erde regnen lassen vierzig Tage und vierzig Nächte, und will alle Wesen, die ich gemacht habe, von dem Erdboden vertilgen.
1651 Mose1Mo175Und Noe tat alles, was ihm der Herr befohlen hatte.
1661 Mose1Mo176Und er war sechshundert Jahre alt, als die Wasserflut die Erde überschwemmte.
1671 Mose1Mo177Da ging Noe, seine Söhne, sein Weib und die Weiber seiner Söhne mit ihm in die Arche wegen der Gewässer der Flut.
1681 Mose1Mo178Auch von den reinen und unreinen Tieren, und von den Vögeln, und von allem, was sich regt auf Erden,
1691 Mose1Mo179gingen je zwei und zwei zu Noe in die Arche, Männchen und Weibchen, wie der Herr es Noe geboten hatte.
1701 Mose1Mo1710Und als die sieben Tage vorüber waren, überschwemmte die Wasserflut die Erde.
1711 Mose1Mo1711Im sechshundertsten Jahre des Lebens Noes, im zweiten Monat, am siebenzehnten Tage des Monats brachen alle Quellen der großen Tiefe auf, und die Schleusen des Himmels öffneten sich;
1721 Mose1Mo1712und der Regen strömte auf die Erde herab, vierzig Tage und vierzig Nächte.
1731 Mose1Mo1713An eben diesem Tage ging Noe, und Sem, Cham und Japheth, seine Söhne, sein Weib, und die drei Weiber seiner Söhne mit ihnen in die Arche.
1741 Mose1Mo1714Sie und alle Tiere nach ihrer Art, und alles Vieh nach seiner Art, und alles, was sich auf Erden regt nach seiner Art, und alle Vögel nach ihrer Art, alles Befiederte und Geflügelte,
1751 Mose1Mo1715gingen zu Noe in die Arche ein, je zwei und zwei von allem Fleisch, das Odem des Lebens in sich hatte.
1761 Mose1Mo1716Und was hineinging, war Männchen und Weibchen von allem Fleische, wie Gott ihm geboten hatte; und der Herr schloss ihn von außen ein.
1771 Mose1Mo1717Da kam die Flut vierzig Tage über die Erde, und das Wasser wuchs und hob die Arche hoch empor über die Erde.
1781 Mose1Mo1718Denn es schwoll mit Ungestüm an und erfüllte alles auf der Oberfläche der Erde; die Arche aber schwebte auf dem Wasser.
1791 Mose1Mo1719Und das Wasser nahm über alle Maßen zu auf Erden, alle hohen Berge unter dem ganzen Himmel wurden davon bedeckt.
1801 Mose1Mo1720Fünfzehn Ellen war das Wasser höher als die Berge, die es bedeckte.
1811 Mose1Mo1721Da wurde alles Fleisch vertilgt, das sich auf Erden regte, Vögel, Getier, Vieh, und alles Gewürm, das auf der Erde kriecht; alle Menschen,
1821 Mose1Mo1722und alles, was auf dem trockenen Lande Odem des Lebens hatte, starb.
1831 Mose1Mo1723So vertilgte Gott jedes Wesen, das auf dem Erdboden war, Menschen und Vieh, Gewürm und Vögel des Himmels, und sie wurden von der Erde vertilgt. Nur Noe blieb übrig, und die, welche mit ihm in der Arche waren.
1841 Mose1Mo1724Und das Wasser stand auf der Erde hundert und fünfzig Tage lang.
1851 Mose1Mo181Da gedachte Gott an Noe, und an alle lebende Wesen, und an alles Vieh, das mit ihm in der Arche war, und ließ Wind über die Erde wehen, und das Wasser nahm ab.
1861 Mose1Mo182Und es schlossen sich die Quellen der Tiefe und die Schleusen des Himmels; und dem Regen vom Himmel ward gewehrt.
1871 Mose1Mo183Und das Wasser verlief sich von der Erde hin- und herwogend, und fing an, abzunehmen nach hundert und fünfzig Tagen.
1881 Mose1Mo184Und im siebenten Monat, am siebenundzwanzigsten Tage des Monats, ließ sich die Arche auf einen der Berge Armeniens nieder.
1891 Mose1Mo185Aber das Wasser verlief sich immer mehr und nahm ab bis zum zehnten Monat; denn im zehnten Monat, am ersten Tage des Monats, erschienen die Gipfel der Berge.
1901 Mose1Mo186Und als Tage um waren, öffnete Noe das Fenster der Arche, das er gemacht hatte, und entsandte einen Raben;
1911 Mose1Mo187der flog aus und kam nicht wieder, bis das Wasser auf Erden vertrocknete.
1921 Mose1Mo188Nach demselben ließ er auch eine Taube ausfliegen, um zu erfahren, ob sich das Wasser schon von der Erde verlaufen hätte.
1931 Mose1Mo189Da aber diese keinen Ort fand, wo ihr Fuß ruhen konnte, kehrte sie zu ihm in die Arche zurück, denn noch war Wasser auf dem ganzen Erdboden; und er streckte die Hand aus, ergriff sie und nahm sie in die Arche hinein.
1941 Mose1Mo1810Hierauf wartete er noch andere sieben Tage, alsdann ließ er wiederum eine Taube aus der Taube ausfliegen.
1951 Mose1Mo1811Diese aber kam zu ihm zur Abendzeit und trug einen Ölzweig mit grünen Blättern in ihrem Schnabel. Da erkannte Noe, dass sich das Wasser von der Erde verlaufen hatte.
1961 Mose1Mo1812Aber dennoch wartete er weitere sieben Tage und ließ alsdann eine Taube ausfliegen; diese kehrte nicht wieder zu ihm zurück.
1971 Mose1Mo1813Im sechshundertersten Jahre also, am ersten Tage des ersten Monats, war das Wasser auf der Erde versiegt. Da öffnete Noe das Dach der Arche, und schaute umher, und sah, dass die Oberfläche der Erde trocken geworden war.
1981 Mose1Mo1814Im zweiten Monat, am siebenundzwanzigsten Tage des Monats, war die Erde völlig trocken.
1991 Mose1Mo1815Da redete Gott zu Noe und sprach:
2001 Mose1Mo1816Gehe heraus aus der Arche, du und dein Weib, deine Söhne und die Weiber deiner Söhne mit dir.
2011 Mose1Mo1817Alle lebenden Wesen, welche bei dir sind, von allem Fleische, an Vögeln und Tieren, und allem Gewürme, das auf der Erde kriecht, führe mit dir heraus; und gehet hin auf die Erde, wachset und mehret euch auf ihr.
2021 Mose1Mo1818Da ging Noe heraus, und seine Söhne, sein Weib und die Weiber seiner Söhne mit ihm.
2031 Mose1Mo1819Aber auch alle Tiere, Vieh und Gewürm, das auf der Erde kriecht, nach ihren verschiedenen Arten, gingen aus der Arche heraus.
2041 Mose1Mo1820Noe aber baute dem Herrn einen Altar und brachte von allen reinen Tieren und von den reinen Vögeln Brandopfer auf dem Altare dar.
2051 Mose1Mo1821Als nun der Herr den lieblichen Duft roch, sprach er: Nimmermehr will ich hinfort die Erde um der Menschen willen verfluchen; denn Sinn und Gedanken des menschlichen Herzens sind zum Bösen geneigt von seiner Jugend an; ich will also hinfort nicht mehr alles Lebende schlagen, wie ich getan habe.
2061 Mose1Mo1822Alle Tage, so lange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Nacht und Tag.
2071 Mose1Mo191Da segnete Gott Noe und seine Söhne und sprach zu ihnen: Wachset, und mehret euch, und erfüllet die Erde!
2081 Mose1Mo192Furcht und Schrecken vor euch komme über alle Tiere der Erde, und über alle Vögel des Himmels, über alles, was sich auf Erden regt; alle Fische des Meeres sind in eure Hand gegeben.
2091 Mose1Mo193Und alles, was sich regt und lebt, soll euch zur Speise dienen, wie das grüne Kraut übergebe ich es euch alles.
2101 Mose1Mo194Nur Fleisch, das noch sein Blut in sich hat, sollt ihr nicht essen.
2111 Mose1Mo195Denn das Blut eures Lebens will ich von allen Tieren fordern; und von der Hand des Menschen, von der Hand des Mannes, als der sein Bruder ist, will ich das Leben des Menschen fordern.
2121 Mose1Mo196Wer Menschenblut vergießt, dessen Blut soll vergossen werden; den nach Gottes Bilde ist der Mensch geschaffen.
2131 Mose1Mo197Ihr aber wachset und mehret euch, und gehet hin über die Erde, und erfüllet sie!
2141 Mose1Mo198Und Gott sprach zu Noe und seinen Söhnen mit ihm:
2151 Mose1Mo199Sehet, ich will meinen Bund mit euch errichten und mit euren Nachkommen nach euch;
2161 Mose1Mo1910auch für alle lebenden Wesen, die bei euch sind, an Vögeln, an Vieh, und an allen Tieren der Erde, die aus der Arche heraus gegangen sind, für alle Tiere der Erde.
2171 Mose1Mo1911Ich will meinen Bund mit euch errichten, dass hinfort nicht mehr alle Geschöpfe durch eine Wasserflut getötet werden sollen, und dass hinfort keine Flut mehr kommen soll, die Erde zu verheeren.
2181 Mose1Mo1912Und Gott sprach: Dies sei das Zeichen des Bundes, den ich zwischen mir und euch stifte, und für alle lebenden Wesen, die bei euch sind, auf alle Geschlechter:
2191 Mose1Mo1913Meinen Bogen will ich in die Wolken setzen, und er sei zum Bundeszeichen zwischen mir und der Erde.
2201 Mose1Mo1914Und wenn ich den Himmel mit Wolken umziehe, soll mein Bogen in den Wolken erscheinen;
2211 Mose1Mo1915und ich will meines Bundes gedenken, der mit euch und allen lebenden Wesen in allem Fleische besteht; und es soll hinfort keine Wasserflut mehr kommen, alles Fleisch zu vertilgen.
2221 Mose1Mo1916Und wenn der Bogen in den Wolken steht, werde ich auf ihn schauen und des ewigen Bundes gedenken, der zwischen Gott und jedem lebenden Wesen in allem Fleische geschlossen ist, das auf Erden ist.
2231 Mose1Mo1917Und Gott sprach zu Noe: Dies soll das Zeichen des Bundes sein, den ich zwischen mir und allem Fleische auf Erden errichtet habe.
2241 Mose1Mo1918Es waren aber die Söhne Noes, die aus der Arche hervorgingen, Sem, Cham und Japheth; Cham aber ist der Vater Kanaans.
2251 Mose1Mo1919Dies sind die drei Söhne Noes; und von ihnen ist das gesamte Menschengeschlecht fortgepflanzt worden über die ganze Erde hin.
2261 Mose1Mo1920Und Noe fing an, als Ackermann die Erde zu bebauen, und pflanzte einen Weinberg.
2271 Mose1Mo1921Und da er Wein trank, wurde er trunken und lag entblößt in seinem Zelt.
2281 Mose1Mo1922Als nun Cham, der Vater Kanaans, dies sah, dass nämlich seines Vaters Scham entblößt sei, verkündete er es seinen beiden Brüdern draußen.
2291 Mose1Mo1923Aber Sem und Japheth legten einen Mantel auf ihre Schultern und deckten, rückwärts gehend, die Scham ihres Vaters zu, und ihr Angesicht war abgewendet, so dass sie die Scham ihres Vaters nicht sahen.
2301 Mose1Mo1924Als aber Noe vom Weine erwachte und erfuhr, was ihm sein jüngster Sohn angetan hatte,
2311 Mose1Mo1925sprach er: Verflucht sei Kanaan, der niedrigste Knecht soll er seinen Brüdern sein.
2321 Mose1Mo1926Und er sprach: Gepriesen sei der Herr, der Gott Sems; Kanaan sei sein Knecht!
2331 Mose1Mo1927Gott breite Japheth aus, und er wohne in den Gezelten Sems; und Kanaan sei sein Knecht!
2341 Mose1Mo1928Noe aber lebte nach der Flut dreihundert und fünfzig Jahre.
2351 Mose1Mo1929Und alle seine Tage wurden neunhundert und fünfzig Jahre, und er starb.
2361 Mose1Mo1101Dies sind die Geschlechtsfolgen der Söhne Noes, Sems, Chams und Japheths, denen nach der Flut Söhne geboren wurden.
2371 Mose1Mo1102Die Söhne Japheths: Gomer, Magog, Madai, Javan, Thubal, Mosoch und Thiras.
2381 Mose1Mo1103Die Söhne Gomers: Ascenez, Riphath und Thogorma.
2391 Mose1Mo1104Die Söhne Javans: Elisa und Tharsis, Cetthim und Dodanim.
2401 Mose1Mo1105Von diesen zweigten sich die Inseln der Völker in ihren Ländern ab, ein jeder nach seiner verschiedenen Sprache, nach den Stämmen, in ihren Völkerschaften.
2411 Mose1Mo1106Die Söhne Chams: Chus, Mesraim, Phuth und Kanaan.
2421 Mose1Mo1107Die Söhne des Chus: Saba, Hevila, Sabatha, Regma und Sabatacha. Die Söhne Regmas: Saba und Dadan.
2431 Mose1Mo1108Und Chus zeugte den Nemrod; dieser fing an, ein Gewaltiger zu sein auf Erden.
2441 Mose1Mo1109Und er war ein starker Jäger vor dem Herrn. Daher entstand das Sprichwort: Ein starker Jäger vor dem Herrn wie Nemrod.
2451 Mose1Mo11010Seine Herrschaft aber erstreckte sich anfänglich auf Babylon, Arach, Achad, und Chalanne im Lande Sennaar.
2461 Mose1Mo11011Von diesem Lande ging er nach Assur aus, und baute Ninive, und Stadtgassen, und Chale,
2471 Mose1Mo11012auch Resen zwischen Ninive und Chale; dies ist die große Stadt.
2481 Mose1Mo11013Mesraim aber zeugte die Luditer, und Anamiter, Laabiter, Nephtuiter,
2491 Mose1Mo11014Phetrusiter, und Chasluiter, von denen die Philister ausgegangen sind, und die Kaphtoriter.
2501 Mose1Mo11015Kanaan aber zeugte Sidon, seinen Erstgebornen, die Hethäer,
2511 Mose1Mo11016die Jebusiter, Amorrhiter, Gergesiter,
2521 Mose1Mo11017Heviter, Araciter, Siniter,
2531 Mose1Mo11018Araditer, Samaräer, und Amathither; und hiernach breiteten sich die Stämme der Chabaniter aus.
2541 Mose1Mo11019Und das Gebiet Kanaans erstreckte sich von Sidon gegen Gerara bis Gaza, gegen Sodoma und Gomorrha, Adama und Seboim, bis nach Lesa.
2551 Mose1Mo11020Die sind die Söhne Chams nach ihren Stämmen und Sprachen und Geschlechtern, nach ihren Ländern und Völkerschaften.
2561 Mose1Mo11021Auch Sem, dem Vater aller Söhne Hebers, dem älteren Bruder Japheths, wurden Söhne geboren.
2571 Mose1Mo11022Die Söhne Sems sind: Alam, Assur, Arphaxad, Lud, und Aram.
2581 Mose1Mo11023Die Söhne Arams sind: Us, Hul, Gether, und Mes.
2591 Mose1Mo11024Arphaxad aber zeugte den Sale, von dem Heber entstammt.
2601 Mose1Mo11025Und dem Heber wurden zwei Söhne geboren: der Name des einen ist Phaleg, weil in seinen Tagen die Erde verteilt ward; und der Name seines Bruders ist Joktan.
2611 Mose1Mo11026Joktan zeugte Elmodab, Saleph, Asarmoth, Jare,
2621 Mose1Mo11027Aburam, Uzal, Dekla,
2631 Mose1Mo11028Ebal, Abimael, Saba,
2641 Mose1Mo11029Ophir, Hevila und Jobab, diese alle sind Söhne Joktans.
2651 Mose1Mo11030Und ihre Wohnsitze erstreckten sich von Messa bis nach Sephar, dem Gebirge gegen Aufgang.
2661 Mose1Mo11031Dies sind die Söhne Sems nach ihren Stämmen, und Sprachen, und Ländern in ihren Völkerschaften.
2671 Mose1Mo11032Dies sind die Geschlechter Noes nach ihren Verwandtschaften und Völkern. Von ihnen zweigten sich die Völker auf Erden nach der Flut ab.
2681 Mose1Mo1111Es war aber auf Erden nur eine Sprache und einerlei Rede.
2691 Mose1Mo1112Und als sie vom Aufgange herzogen, fanden sie eine Ebene im Lande Sennaar und ließen sich daselbst nieder.
2701 Mose1Mo1113Und sie sprachen zueinander: Kommet, lasset uns Ziegel machen und sie im Feuer brennen! Und sie gebrauchten Ziegel als Steine, und Erdpech als Mörtel.
2711 Mose1Mo1114Und sie sprachen: Kommet, lasset uns seine Stadt bauen, und einen Turm, dessen Spitze bis in den Himmel reicht; und lasset uns unsern Namen berühmt machen, ehe wir uns in alle Lande zerstreuen.
2721 Mose1Mo1115Da stieg der Herr herab, um die Stadt und den Turm zu sehen, den die Söhne Adams bauten,
2731 Mose1Mo1116und sprach: Siehe, sie sind ein Volk und haben alle dieselbe Sprache; und sie haben angefangen dies zu tun und werden von dem, was sie sich vorgenommen haben, nicht ablassen, bis sie es im Werke vollbringen.
2741 Mose1Mo1117Wohlan also, lasset uns hinabsteigen und daselbst ihre Sprache verwirren, dass keiner mehr die Sprache seines Nächsten verstehe.
2751 Mose1Mo1118So zerstreute sie der Herr von dort in alle Länder, und sie standen davon ab, die Stadt zu bauen.
2761 Mose1Mo1119Darum ward ihr Name Babel genannt, weil daselbst sie Sprache der ganzen Menschheit verwirrt ward; und von da zerstreute sie der Herr über alle Lande.
2771 Mose1Mo11110Dies sind die Geschlechtsfolgen Sems: Sem war hundert Jahre alt, als er Arphaxad zeugte, zwei Jahre nach der Flut.
2781 Mose1Mo11111Und Sem lebte, nachdem er Arphaxad gezeugt, fünfhundert Jahre und zeugte Söhne und Töchter.
2791 Mose1Mo11112Als nun Arphaxad fünfunddreißig Jahre alt war, zeugte er Sale.
2801 Mose1Mo11113Und Arphaxad lebte, nachdem er Sale gezeugt, dreihundert und drei Jahre und zeugte Söhne und Töchter.
2811 Mose1Mo11114Als Sale nun dreißig Jahre alt war, zeugte er Heber.
2821 Mose1Mo11115Und Sale lebte, nachdem er Heber gezeugt, vierhundert und drei Jahre und zeugte Söhne und Töchter.
2831 Mose1Mo11116Als Heber aber vierunddreißig Jahre alt war, zeugte er Phaleg.
2841 Mose1Mo11117Und Heber lebte, nachdem er Phaleg gezeugt, vierhundert und dreißig Jahre und zeugte Söhne und Töchter.
2851 Mose1Mo11118Als Phaleg dreißig Jahre alt war, zeugte er Reu.
2861 Mose1Mo11119Und Phaleg lebte, nachdem er Reu gezeugt, zweihundert und neun Jahre und zeugte Söhne und Töchter
2871 Mose1Mo11120Als Reu aber zweiunddreißig Jahre alt war, zeugte er Sarug.
2881 Mose1Mo11121Und Reu lebte, nachdem er Sarug gezeugt, zweihundert und sieben Jahre und zeugte Söhne und Töchter.
2891 Mose1Mo11122Als Sarug dreißig Jahre alt war, zeugte er Nachor.
2901 Mose1Mo11123Und Sarug lebte, nachdem er Nachor gezeugt, zweihundert Jahre und zeugte Söhne und Töchter.
2911 Mose1Mo11124Als nun Nachor neunundzwanzig Jahre alt war, zeugte er Thare.
2921 Mose1Mo11125Und Nachor lebte, nachdem er Thare gezeugt, hundert und neunzehn Jahre und zeugte Söhne und Töchter
2931 Mose1Mo11126Als Thare siebzig Jahre alt war, zeugte er Abram, Nachor, und Aran.
2941 Mose1Mo11127Dies sind die geschlechtsfolgen Thares: Thare zeugte Abram, Nachor und Aran. Aran aber zeugte Lot.
2951 Mose1Mo11128Und Aran starb vor seinem Vater Thare, im Lande seiner Heimat, zu Ur in Chaldäa.
2961 Mose1Mo11129Abram aber und Nachor nahmen Weiber: der Name des Weibes Abrams war Sarai; und der Name des Weibes Nachors war Melcha, eine Tochter Arans, des Vaters der Melcha und des Vaters der Jescha.
2971 Mose1Mo11130Sarai aber war unfruchtbar und hatte keine Kinder.
2981 Mose1Mo11131Da nahm Thare seinen Sohn Abram, und Lot, den Sohn Arans, den Sohn seines Sohnes, und Sarai, seine Schwiegertochter, das Weib Abrams, seines Sohnes, und führte sie aus Ur in Chaldäa hinweg, um in das Land Kanaan zu gehen; und sie kamen bis Haran und ließen sich daselbst nieder.
2991 Mose1Mo11132Die Tage Thares waren zweihundert und fünf Jahre, und er starb in Haran.
3001 Mose1Mo1121Es sprach aber der Herr zu Abram: Ziehe hinweg aus deinem Lande, und von deiner Verwandtschaft, und aus dem Hause deines Vaters, und komme in das Land, welches ich dir zeigen werde.
3011 Mose1Mo1122Und ich will dich zu einem großen Volke machen, und dich segnen, und will deinen Namen groß machen, und du wirst gesegnet sein.
3021 Mose1Mo1123Ich will die segnen, welche dich segnen, und denen fluchen, die dir fluchen, und in dir sollen alle Geschlechter der Erde gesegnet werden.
3031 Mose1Mo1124Da zog Abram hinweg, wie ihm der Herr befohlen hatte, und Lot ging mit ihm; fünfundsiebzig Jahre war Abram alt, als er aus Haran auszog.
3041 Mose1Mo1125Und er nahm Sarai, sein Weib, und Lot, seines Bruders Sohn, und alle ihre Habe, die sie besaßen, und die Seelen, die sie sich in Haran erworben hatten; und sie zogen aus, um in das Land Kanaan zu gehen. Und als sie in dasselbe kamen,
3051 Mose1Mo1126durchzog Abram das Land bis zum Orte Sichem, bis zum berühmten Tale; es waren aber damals die Kanaaniter im Lande.
3061 Mose1Mo1127Da erschien der Herr dem Abram, und sprach zu ihm: Deinen Nachkommen will ich dies Land geben. Er aber baute dem Herrn, der ihm erschienen war, daselbst einen Altar.
3071 Mose1Mo1128Von da zog er weiter zu dem Gebirge, welches morgenwärts von Bethel lag, und schlug daselbst sein Zelt auf, so dass er Bethel gegen Abend und Hai gegen Morgen hatte, und er baute allda dem Herrn einen Altar und rief seinen Namen an.
3081 Mose1Mo1129Hierauf zog Abram weiter und kam immer mehr nach Mittag zu.
3091 Mose1Mo11210Es entstand aber eine Hungersnot im Lande, und Abram zog nach Ägypten hinab, um daselbst eine Zeitlang zu weilen; denn die Hungersnot hatte im Lande überhandgenommen.
3101 Mose1Mo11211Als er nun nahe daran war, Ägypten zu betreten, sprach er zu Sarai, seinem Weibe: Ich weiß, dass du ein schönes Weib bist,
3111 Mose1Mo11212und dass die Ägypter, wenn sie dich sehen, sagen werden: Sie ist sein Weib; und sie werden mich töten, dich aber leben lassen.
3121 Mose1Mo11213So sage also, ich bitte dich, du seiest meine Schwester, damit es mir um deinetwillen wohlgehe, und ich deinethalben am Leben bleibe.
3131 Mose1Mo11214Als nun Abram nach Ägypten gekommen war, sahen die Ägypter, dass das Weib überaus schön war.
3141 Mose1Mo11215Und die Fürsten zeigten es dem Pharao an und priesen sie vor ihm; da ward das Weib weggeführt in das Haus des Pharao.
3151 Mose1Mo11216Dem Abram aber taten sie Gutes um ihretwillen; und es wurden ihm Schafe, und Rinder, und Esel, und Knechte und Mägde, und Eselinnen und Kamele zu Teil.
3161 Mose1Mo11217Der Herr aber schlug Pharao und sein Haus mit schweren Plagen, wegen Sarai, des Weibes Abrams.
3171 Mose1Mo11218Da rief Pharao Abram, und sprach zu ihm: Was soll das, was du mir angetan? Warum hast du es nicht kund getan, das sie dein Weib ist?
3181 Mose1Mo11219Warum sagtest du, sie sei deine Schwester, so dass ich sie mir zum Weibe nahm? Nun aber, da ist dein Weib, nimm sie und gehe hin!
3191 Mose1Mo11220Und Pharao erteilte einigen Männern Befehle betreffs Abrams, und diese geleiteten ihn, und sein Weib, und alles, was er hatte.
3201 Mose1Mo1131Abram also zog aus Ägypten herauf, er und sein Weib, und alles, was er hatte, und Lot mit ihm in das Land gegen Mittag.
3211 Mose1Mo1132Er aber war sehr reich, und hatte viel Gold und Silber.
3221 Mose1Mo1133Und er zog auf dem Wege, auf dem er gekommen war, zurück, von Mittag her nach Bethel, bis zu dem Orte, wo er vorher sein Zelt aufgeschlagen hatte, zwischen Bethel und Hai,
3231 Mose1Mo1134bei der Stätte des Altars, den er dort zuvor erbaut hatte, und rief daselbst den Namen des Herrn an.
3241 Mose1Mo1135Aber auch Lot, der mit Abram zog, hatte Herden von Schafen, und Rinder und Zelte.
3251 Mose1Mo1136Und das Land konnte sie nicht fassen, dass sie hätten beisammen wohnen können, denn ihre Habe war groß, und sie konnten nicht beieinander wohnen.
3261 Mose1Mo1137Daher entstand auch Streit zwischen den Hirten der Herden Abrams und Lots. Es wohnten aber damals die Kanaaniter und Phereziter in jenem Lande.
3271 Mose1Mo1138Deshalb sprach Abram zu Lot: Möge doch nicht Streit sein zwischen mir und dir, und zwischen meinen Hirten und deinen Hirten; sind wir doch Brüder.
3281 Mose1Mo1139Siehe, das ganze Land steht dir offen, trenne dich, ich bitte dich, von mir: gehst du zur Linken, so werde ich zur Rechten bleiben; willst du aber die Gegend zur Rechten wählen, so wende ich mich zur Linken.7
3291 Mose1Mo11310Da erhob Lot seine Augen und überschaute die ganze Gegend um den Jordan, die, ehe der Herr Sodoma und Gomorrha zerstörte, ganz bewässert war, bis nach Segor hin, wie das Paradies des Herrn und wie Ägypten.
3301 Mose1Mo11311Und Lot wählte sich die Gegend am Jordan und brach auf nach Morgen; und so trennten sich die Brüder voneinander.
3311 Mose1Mo11312Abram wohnte im Lande Kanaan; Lot aber hielt sich in den Städten auf, die um den Jordan her lagen, und wohnte zu Sodoma.
3321 Mose1Mo11313Aber die Leute von Sodoma waren überaus böse und sehr große Sünder vor dem Herrn.
3331 Mose1Mo11314Und der Herr sprach zu Abram, nachdem Lot sich von ihm getrennt hatte: erhebe deine Augen und schaue von dem Orte, an welchem du nun bist, gegen Mitternacht und Mittag, gegen Aufgang und Niedergang.
3341 Mose1Mo11315All das Land, welches du siehst, werde ich dir und deinen Nachkommen auf immer zu eigen geben.
3351 Mose1Mo11316Und ich will deine Nachkommen machen wie den Sand der Erde; wenn ein Mensch den Staub der Erde zählen kann, wird er auch deine Nachkommen zählen können.
3361 Mose1Mo11317Mache dich auf und durchziehe das Land nach seiner Länge und nach seiner Breite; denn ich will es dir zu eigen geben.
3371 Mose1Mo11318Und Abram brach sein Zelt ab, und kam, und ließ sich im Tale Nambre nieder, welches in Hebron ist, und erbaute daselbst dem Herrn einen Altar.
3381 Mose1Mo1141Es begab sich aber zu jener Zeit, dass Amraphel, König von Sennaar, und Arioch, König von Pontus, und Chodorlahomor, König der Elamiter, und Thadal, König der Völker,
3391 Mose1Mo1142einen Krieg anfingen mit Bara, dem König von Sodoma, und mit Bersa, dem König von Gomorrha, und mit Sennaab, dem König von Adama, und mit Semeber, dem König von Seboim, und mit dem König von Bala, das ist Segor.
3401 Mose1Mo1143Alle diese kamen im Waldtale zusammen, welches jetzt das Salzmeer ist.
3411 Mose1Mo1144Denn zwölf Jahre waren sie Chodorlahomor untertan gewesen, und im dreizehnten Jahre fielen sie von ihm ab.
3421 Mose1Mo1145Im vierzehnten Jahre also kam Chodorlahomor und die Könige, die mit ihm waren, und sie schlugen die Raphaiter zu Astorothkarnaim, und die Zuzitzer mit ihnen, und die Emiter in Save Karithaim,
3431 Mose1Mo1146und die Chorriter auf dem Gebirge Seir bis zu der Ebene Pharan, welches in der Wüste liegt.
3441 Mose1Mo1147Und sie wandten sich und kamen zu der Quelle Misphat, das ist Rades, und schlugen das ganze Land der Amalekiter und die Amorrhiter, welche in Asasonthamar wohnten.
3451 Mose1Mo1148Da zogen der König von Sodoma, und der König von Gomorrha, und der König von Adama, und der König von Seboim, und der König von Bala, das ist Segor, aus und stellten sich im Waldtale in Schlachtordnung gegen sie auf:
3461 Mose1Mo1149nämlich gegen Chodorlahomor, den König der Elamiter, und Thadal, den König der Völker, und Amraphel, den König von Sennaar, und Arioch, den König von Pontus, vier Könige gegen fünf.
3471 Mose1Mo11410Das Waldtal aber hatte viele Gruben von Harz. Der König von Sodoma und Gomorrha also ergriffen die Flucht und fielen daselbst, und die übrig geblieben waren, flohen in das Gebirge.
3481 Mose1Mo11411Da nahmen sie die gesamte Habe von Sodoma und Gomorrha, und allen Mundvorrat, und zogen davon.
3491 Mose1Mo11412Und sie nahmen auch Lot, den Sohn des Bruders Abram, der zu Sodoma wohnte, und seine Habe.
3501 Mose1Mo11413Und siehe, einer der entronnen war, berichtete es Abram, dem Hebräer, der im Tale Mambre des Amorrhiters, des Bruders Eschols und des Bruders Aners wohnte; denn diese hatten einen Bund mit Abram geschlossen.
3511 Mose1Mo11414Als nun Abram hörte, dass sein Bruder Lot gefangen sei, bot er seine wohlgerüsteten, im Hause geborenen Knechte, dreihundert und achtzehn, auf, und jagte nach bis Dan.
3521 Mose1Mo11415Und nachdem er seine Schar geteilt, überfiel er jene des Nachts, und schlug sie, und verfolgte sie bis Hoba, das links von Damaskus liegt.
3531 Mose1Mo11416Und er brachte die gesamte Habe zurück, und auch Lot, seinen Bruder, mit seiner Habe, ebenso die Weiber und das Volk.
3541 Mose1Mo11417Als er aber von dem Siege über Chodorlahomor und die Könige, welche mit ihm waren, zurückkehrte, zog ihm der König von Sodoma in das Land Save, das ist das Königstal, entgegen.
3551 Mose1Mo11418Melchisedech aber, der König von Salem, brachte Brot und Wein dar, denn er war ein Priester Gottes, des Allerhöchsten;
3561 Mose1Mo11419und er segnete ihn, und sprach: gesegnet sei Abram von Gott, dem Allerhöchsten, der Himmel und Erde erschaffen hat!
3571 Mose1Mo11420Und gepriesen sei Gott, der Allerhöchste, durch dessen Schutz die Feinde in deinen Händen sind! Da gab Abram ihm den Zehnten von allem.
3581 Mose1Mo11421Der König von Sodoma aber sprach zu Abram: Gib mir die Leute, das Übrige nimm für dich.
3591 Mose1Mo11422Da antwortete er ihm: Ich erhebe meine Hand zu Gott dem Herrn, dem Höchsten, dem Gebieter Himmels und der Erde:
3601 Mose1Mo11423Nicht einen Faden Gewebes, noch einen Schuhriemen, nichts nehme ich an von allem, was dein ist, damit du nicht sagest: ich habe Abram reich gemacht.
3611 Mose1Mo11424Nur das sei ausgenommen, was die Knechte verzehrt haben, und der Anteil der Männer, welche mit mir gekommen sind, Aner, Eschol und Mambre; sie mögen ihren Anteil erhalten.
3621 Mose1Mo1151Nach diesen Begebenheiten erging das Wort des Herrn an Abram in einem Gesichte, und er sprach: Fürchte dich nicht, Abram! ich bin dein Beschirmer, und dein Lohn wird überaus groß sein.
3631 Mose1Mo1152Abram sprach: Herr, Gott! was willst du mir geben? Ich gehe kinderlos dahin, und der Sohn meines Hausverwalters, des Damasceners Eliezer ist es.
3641 Mose1Mo1153Und Abram sprach: Mir aber hast du keine Nachkommen gegeben; so wird denn mein hausgeborener Knecht mein Erbe sein.
3651 Mose1Mo1154Alsbald erging das Wort des Herrn an ihn, also: Nicht dieser wird dein Erbe sein, sondern einer, der von deinem Leibe kommt, ihn wirst du zum Erben haben.
3661 Mose1Mo1155Und er führte ihn hinaus und sprach zu ihm: Blicke auf zum Himmel und zähle die Sterne, wenn du kannst! Und er sprach zu ihm: So wird deine Nachkommenschaft sein!
3671 Mose1Mo1156Abram glaubte Gott, und dies ward ihm zur Gerechtigkeit gerechnet.
3681 Mose1Mo1157Und Gott sprach zu ihm: Ich bin der Herr, der dich aus Ur in Chaldäa geführt hat, um dir dieses Land zu geben, dass du es besitzest.
3691 Mose1Mo1158Er aber sprach: Herr, Gott! woran kann ich es erkennen, dass ich es besitzen werde?
3701 Mose1Mo1159Und der Herr antwortete und sprach: Nimm mir eine dreijährige Kuh, und eine dreijährige Ziege, und einen dreijährigen Widder, auch eine Turteltaube und eine andere Taube.
3711 Mose1Mo11510Da nahm er dieses alles, und teilte jedes je in zwei gleiche Teile, und legte je die beiden Teile einander gegenüber; die Vögel aber zerteilte er nicht.
3721 Mose1Mo11511Da stießen die Raubvögel auf die Leichname herab, Abram aber vertrieb sie.
3731 Mose1Mo11512Als nun die Sonne unterging, fiel ein tiefer Schlaf auf Abram, und großer Schrecken, tiefe Finsternis überfiel ihn.
3741 Mose1Mo11513Und es ward zu ihm gesagt: Wisse und erfahre zum voraus, dass deine Nachkommenschaft fremd sein wird in einem Lande, das ihnen nicht gehört, und man wird sie dienstbar machen und hart bedrücken, vierhundert Jahre lang.
3751 Mose1Mo11514Aber das Volk, dem sie dienstbar sein werden, werde ich richten; und darnach werden sie ausziehen mit reicher Habe.
3761 Mose1Mo11515Du aber wirst in Frieden zu deinen Vätern eingehen und in hohem Alter begraben werden.
3771 Mose1Mo11516Im vierten Geschlechte aber werden sie hierher zurückkehren; denn bis zur Stunde haben die Sünden der Amorrhiter noch nicht ihr volles Maß erreicht.
3781 Mose1Mo11517Als nun die Sonne untergegangen war, entstand eine dichte Finsternis, und ein rauchender Ofen erschien, und eine Feuerflamme, welche zwischen jenen geteilten Stücken hindurch ging.
3791 Mose1Mo11518An diesem Tage schloss der Herr einen Bund mit Abram, und sprach: Deinen Nachkommen will ich dieses Land geben, vom Strome Ägyptens an bis zum großen Euphratstrome,
3801 Mose1Mo11519das Land der Riniter, Reneziter, Redmoniter,
3811 Mose1Mo11520Hethiter, Phereziter, Raphaiter,
3821 Mose1Mo11521Amorrhiter, Kanaaniter, Gergesiter, und Jebusiter.
3831 Mose1Mo1161Sarai nun, Abrams Weib, hatte keine Kinder geboren; da sie aber eine Magd, eine Ägypterin, Namens Agar, hatte,
3841 Mose1Mo1162sprach sie zu ihrem Manne: Siehe, der Herr hat mich verschlossen, dass ich nicht gebäre; gehe also zu meiner Magd ein, vielleicht erhalte ich doch aus ihr Kinder. Und da er ihrer Bitte nachgab,
3851 Mose1Mo1163nahm sie Agar, ihre ägyptische Magd, nachdem sie zehn Jahre im Lande Kanaan gewohnt hatten, und gab sie ihrem Manne zum Weibe.
3861 Mose1Mo1164Und er ging zu ihr ein. Als diese aber sah, dass sie empfangen hatte, verachtete sie ihre Gebieterin.
3871 Mose1Mo1165Da sprach Sarai zu Abram: Du handelst unrecht an mir; ich habe meine Magd in deinen Schoß gegeben, da sie nun aber sieht, dass sie empfangen hat, verachtet sie mich; der Herr richte zwischen mir und dir!
3881 Mose1Mo1166Abram aber antwortete ihr, und sprach: Siehe, deine Magd ist in deiner Gewalt, verfahre mit ihr, wie es dir gutdünkt. Da nun Sarai sie härter behandelte, ergriff sie die Flucht.
3891 Mose1Mo1167Da fand sie der Engel des Herrn in der Wüste, an der Wasserquelle, welche auf dem Berg nach Sur in der Wüste ist,
3901 Mose1Mo1168und sprach zu ihr: Agar, Magd Sarais! woher kommst du? und wohin gehst du? Sie antwortete: ich fliehe vor Sarai, meiner Gebieterin.
3911 Mose1Mo1169Und der Engel des Herrn sprach zu ihr: Kehre um zu deiner Gebieterin und demütige dich unter ihre Hand.
3921 Mose1Mo11610Und wiederum sprach er: Ich will deine Nachkommenschaft überaus zahlreich machen, dass sie vor Menge unzählbar wird.
3931 Mose1Mo11611Und hierauf sprach er: Siehe, du hast empfangen und wirst einen Sohn gebären; den sollst du Ismael nennen, weil der Herr auf deine Bedrängnis gehört hat.
3941 Mose1Mo11612Er wird ein wilder Mensch sein, seine Hand gegen alle, und aller Hand gegen ihn; und allen seinen Brüdern gegenüber wird er seine Zelte aufschlagen.
3951 Mose1Mo11613Da nannte sie den Namen des Herrn, der mit ihr geredet: Du Gott, der mich gesehen. Denn, sagte sie, fürwahr! hier habe ich dem nachgesehen, der mich sah.
3961 Mose1Mo11614Darum nannte man jenen Brunnen den Brunnen des Lebendigen und des mich Sehenden. Er ist zwischen Kades und Barad.
3971 Mose1Mo11615Und Agar gebar Abram einen Sohn, und dieser nannte seinen Namen Ismael.
3981 Mose1Mo11616Abram war sechsundachtzig Jahre alt, als Agar ihm Ismael gebar.
3991 Mose1Mo1171Nachdem er aber in sein neunundneunzigstes Jahr getreten war, erschien ihm der Herr und sprach zu ihm: Ich bin Gott, der Allmächtige, wandle vor mir und sei vollkommen.
4001 Mose1Mo1172Und ich will meinen Bund zwischen mir und dir errichten, und will dir überaus zahlreiche Nachkommen geben.
4011 Mose1Mo1173Da fiel Abram nieder auf sein Angesicht.
4021 Mose1Mo1174Und Gott sprach zu ihm: Ich bin es, und mein Bund ist mit dir, und du sollst der Stammvater vieler Völker werden.
4031 Mose1Mo1175Fortan sollst du nicht Abram heißen, sondern Abraham soll dein Name sein; denn ich habe dich zum Stammvater vieler Völker bestimmt.
4041 Mose1Mo1176Und ich will machen, dass deine Nachkommen sich mehren über die Maßen und zu Völkern anwachsen, und Könige sollen von dir abstammen.
4051 Mose1Mo1177Und ich will meinen Bund zwischen mir und dir aufrichten, und zwischen deinen Nachkommen nach dir in ihren Geschlechtern, als einen ewigen Bund, dass ich dein Gott sei, und deiner Nachkommen nach dir.
4061 Mose1Mo1178Und ich will dir und deinen Nachkommen das Land, in dem du als Fremdling weilst, das ganze Land Kanaan, zum ewigen Besitze geben, und ich will ihr Gott sein.
4071 Mose1Mo1179Und Gott sprach abermals zu Abraham: So halte also auch du meinen Bund, du und deine Nachkommen nach dir in ihren Geschlechtern.
4081 Mose1Mo11710Dies ist mein Bund, den ihr halten sollt, zwischen mir und euch, und deinen Nachkommen nach dir; alles, was männlich ist unter euch, soll beschnitten werden.
4091 Mose1Mo11711Und zwar sollt ihr das Fleisch eurer Vorhaut beschneiden, dass dies das Zeichen des Bundes sei zwischen mir und euch.
4101 Mose1Mo11712Wenn es acht Tage alt ist, soll alles was männlich unter euch ist, beschnitten werden, Geschlecht für Geschlecht;
4111 Mose1Mo11713sowohl der im Hause geborene, als der angekaufte Knecht soll beschnitten werden, und jeder, der nicht von eurem Stamme ist. So soll mein Bund an euerm Fleische sein als ein ewiger Bund.
4121 Mose1Mo11714Ein jeder männlichen Geschlechtes, der am Fleische seiner Vorhaut nicht beschnitten ist, dessen Leben soll ausgetilgt werden aus seinem Volke, weil er meinen Bund gebrochen hat.
4131 Mose1Mo11715Und weiter sprach Gott zu Abraham: Sarai, dein Weib, sollst du nicht mehr Sarai nennen, sondern Sara.
4141 Mose1Mo11716Und ich will sie segnen und will dir von ihr einen Sohn schenken, den ich segnen werde; und er wird der Stammvater von Völkern werden, und Könige von Völkern werden von ihm hervorgehen.
4151 Mose1Mo11717Da fiel Abraham auf sein Angesicht, und lachte, und sprach zu seinem Herzen: Sollte wohl einem Hundertjährigen ein Sohn geboren werden, und sollte Sara, die Neunzigjährige, noch gebären?
4161 Mose1Mo11718Und er sprach zu Gott: Möchte doch Ismael am Leben bleiben vor dir!
4171 Mose1Mo11719Da sprach Gott zu Abraham: Sara, dein Weib, wird dir einen Sohn gebären, dessen Namen sollst du Isaak nennen, und ich will meinen Bund mit ihm errichten, als einen ewigen Bund, und mit seinen Nachkommen nach ihm.
4181 Mose1Mo11720Auch wegen Ismael habe ich dich erhört. Siehe, ich will ihn segnen, und ihn fruchtbar machen, und seine Nachkommen über die Maßen mehren. Zwölf Fürsten wird er zeugen, und ich will ihn zu einem großen Volke machen.
4191 Mose1Mo11721Meinen Bund jedoch werde ich mit Isaak schließen, den dir Sara gebären wird um diese Zeit im nächsten Jahre.
4201 Mose1Mo11722Und als die Rede dessen, der mit ihm sprach, geendet war, fuhr Gott auf von Abraham.
4211 Mose1Mo11723Da nahm Abraham seinen Sohn Ismael, und alle in seinem Hause geborenen Knechte, sowie alle, die er erkauft, und alles, was männlich war unter allen Leuten seines Hauses, und sogleich an eben diesem Tage beschnitt er das Fleisch ihrer Vorhaut, wie Gott ihm geboten hatte.
4221 Mose1Mo11724Abraham war neunundneunzig Jahre alt, da er das Fleisch seiner Vorhaut beschnitt.
4231 Mose1Mo11725Und Ismael, sein Sohn, war zur Zeit seiner Beschneidung dreizehn Jahre alt.
4241 Mose1Mo11726An einem und demselben Tage wurden Abraham und Ismael, sein Sohn, beschnitten.
4251 Mose1Mo11727Und alle Männer seines Hauses, sowohl die im Hause Geborenen, als die Erkauften und Fremden, wurden gleicherweise beschnitten.
4261 Mose1Mo1181Der Herr aber erschien ihm im Tale Mambre, während er gerade zur heißen Tageszeit an dem Eingange seines Zeltes saß.
4271 Mose1Mo1182Und als er seine Augen erhob, erschienen ihm drei Männer, nahe bei ihm stehend; und da er sie sah, lief er ihnen von dem Eingange seines Zeltes entgegen und neigte sich bis zur Erde.
4281 Mose1Mo1183Und er sprach: Herr! habe ich Gnade in deinen Augen gefunden, so gehe nicht an deinem Knechte vorüber.
4291 Mose1Mo1184Ich will ein wenig Wasser bringen, lasset eure Füße waschen und ruhet aus unter dem Baume.
4301 Mose1Mo1185Auch will ich einen Bissen Brot vorlegen, dass ihr euch stärket, darnach möget ihr weiter ziehen; denn deswegen seid ihr vom Wege zu eurem Knechte gekommen. Und sie sprachen: Tue, wie du gesagt hast.
4311 Mose1Mo1186Da eilte Abraham in das Zelt zu Sara und sprach zu ihr: Knete eilends drei Maß Weißmehl und backe Aschenkuchen!
4321 Mose1Mo1187Er selbst aber lief zu der Herde, nahm das zarteste und beste Kalb und übergab es dem Diener, welcher es eilig zubereitete.
4331 Mose1Mo1188Sodann nahm er Butter und Milch, und das Kalb, das er zubereitet hatte, und setzte es ihnen vor; er selbst aber stand bei ihnen unter dem Baume.
4341 Mose1Mo1189Nachdem sie gegessen hatten, sprachen sie zu ihm: Wo ist Sara, dein Weib? Er antwortete: Dort im Zelte ist sie.
4351 Mose1Mo11810Er sprach zu ihm: Ich werde zu dir zu dieser Zeit, wenn das Leben vorhanden, wiederkommen, und Sara, dein Weib, wird einen Sohn haben. Da Sara dies hörte, lachte sie hinter dem Eingange des Zeltes.
4361 Mose1Mo11811Beide aber waren alt und hoch betagt, und der Sara erging es nicht mehr, wie es Frauen zu geschehen pflegt.
4371 Mose1Mo11812Da lachte sie für sich und sprach: Nun, da ich alt geworden und mein Herr auch alt ist, soll ich der Lust pflegen?
4381 Mose1Mo11813der Herr aber sprach zu Abraham: Warum lacht Sara und spricht: Sollte ich wirklich, nachdem ich alt geworden, noch gebären?
4391 Mose1Mo11814Sollte wohl Gott etwas schwer sein? Wie ich gesagt, werde ich zu eben dieser Zeit wieder zu dir kommen, wenn das Leben vorhanden, und dann wird Sara einen Sohn haben.
4401 Mose1Mo11815Da leugnete Sara und sprach: Ich habe nicht gelacht; denn sie war sehr erschrocken. Der Herr aber sprach: Nicht also ist es, sondern du hast gelacht.
4411 Mose1Mo11816Da machten sich die Männer auf von da und wandten ihre Augen gegen Sodoma; und Abraham ging mit ihnen, sie zu geleiten.
4421 Mose1Mo11817Und der Herr sprach: Kann ich etwa Abraham verbergen, was ich tun will,
4431 Mose1Mo11818da er doch der Stammvater eines großen und sehr mächtigen Volkes werden wird, und in ihm alle Völker der Erde gesegnet werden sollen?
4441 Mose1Mo11819Denn ich weiß, dass er seinen Kindern und seinem Hause nach ihm gebieten wird, den Weg des Herrn zu halten und Recht und Gerechtigkeit zu üben, damit der Herr um Abrahams willen alles kommen lasse, was er zu ihm gesprochen hat.
4451 Mose1Mo11820Da sprach der Herr: Das Geschrei über Sodoma und Gomorrha hat sich gemehrt, und ihre Sünde ist allzuschwer geworden.
4461 Mose1Mo11821Darum will ich niedersteigen und sehen, ob sie nach dem Rufe, der zu mir gedrungen ist, getan haben, oder ob es nicht also ist, dass ich es wisse.
4471 Mose1Mo11822Und sie wandten sich von dannen und gingen nach Sodoma zu; Abraham aber stand noch vor dem Herrn.
4481 Mose1Mo11823Und er nahte sich ihm und sprach: Wirst du den Gerechten mit dem Gottlosen verderben?
4491 Mose1Mo11824Wenn fünfzig Gerechte in der Stadt sind, sollten auch sie mit umkommen? und wirst du des Ortes nicht um der fünfzig Gerechten willen schonen, die darin sind?
4501 Mose1Mo11825Fern sei es von dir, solches zu tun, den Gerechten mit den Gottlosen zu töten, und dass es dem Gerechten wie dem Gottlosen ergehe, das ist fern von dir; der du die ganze Welt richtest, nimmer wirst du ein solches Urteil vollziehen.
4511 Mose1Mo11826Der Herr sprach zu ihm: Wenn ich in Sodoma fünfzig Gerechte finde inmitten der Stadt, so werde ich um ihretwillen dem ganzen Orte vergeben.
4521 Mose1Mo11827Da begann Abraham wiederum und sprach: Weil ich einmal mich unterfangen habe, so will ich zu meinem Herrn reden, obwohl ich Staub und Asche bin.
4531 Mose1Mo11828Wie? wenn fünf Gerechte weniger denn fünfzig da sind, wirst du, weil nur fünfundvierzig da sind, die ganze Stadt vernichten? Er sprach: ich werde sie nicht vernichten, wenn ich daselbst fünfundvierzig finde.
4541 Mose1Mo11829Und wiederum sprach er zu ihm: Wenn sich aber vierzig daselbst finden, was wirst du tun? Er sprach: Ich werde um der vierzig willen nicht strafen.
4551 Mose1Mo11830Und Abraham sprach: Ach, zürne nicht, Herr, wenn ich rede. Wie? wenn sich dreißig darin finden? Er antwortete: Wenn ich dreißig darin finde, will ich es nicht tun.
4561 Mose1Mo11831Und er sprach: Weil ich einmal begonnen, will ich zu meinem Herrn reden. Wie? wenn sich zwanzig darin finden? Er sprach: Ich will sie nicht töten, um der zwanzig willen.
4571 Mose1Mo11832Da sprach er: Ich bitte, zürne nicht, mein Herr, wenn ich noch einmal rede. Wie? wenn sich zehn darin finden? Er sprach: Ich werde sie nicht vertilgen um der zehn willen.
4581 Mose1Mo11833Und der Herr ging hinweg, nachdem er das Gespräch mit Abraham geendet, dieser aber kehrte wieder zu seinem Wohnorte zurück.
4591 Mose1Mo1191Die beiden Engel aber kamen nach Sodoma zur Abendzeit, als Lot gerade im Tore der Stadt saß. Als dieser sie sah, stand er auf, und ging ihnen entgegen, und verneigte sich bis zur Erde.
4601 Mose1Mo1192Und sprach: ich bitte, o Herren, kehret doch in das Haus eures Knechtes ein und bleibet daselbst. Waschet eure Füße, und morgen früh möget ihr eures Weges ziehen. Sie sprachen: Nein, sondern wir werden auf der Straße bleiben.
4611 Mose1Mo1193Da drang er inständig in sie, dass sie bei ihm einkehrten; und nachdem sie in sein Haus eingetreten waren, bereitete er ein Mahl und buck ungesäuertes Brot; und sie aßen.
4621 Mose1Mo1194Noch hatten sie sich nicht niedergelegt, da umringten die Männer der Stadt das Haus, jung und alt, das ganze Volk zumal.
4631 Mose1Mo1195Und sie riefen Lot und sprachen zu ihm: Wo sind die Männer, welche des Nachts zu dir gekommen sind? Führe sie hierher heraus, dass wir sie erkennen.
4641 Mose1Mo1196Da ging Lot zu ihnen hinaus, die Tür hinter sich zuschließend, und sprach:
4651 Mose1Mo1197Liebe Brüder, ich bitte, tuet doch diese Schandtat nicht!
4661 Mose1Mo1198Ich habe zwei Töchter, welche noch keinen Mann erkannt haben; diese will ich zu euch herausführen, tuet mit ihnen, wie es euch beliebt. Nur diesen Männern füget kein Leid zu; denn sie sind unter den Schatten meines Daches eingegangen.
4671 Mose1Mo1199Sie aber schrieen: Weiche zurück da! Und weiter sprachen sie: Als Fremdling bist du zu uns gekommen, etwa um Richter zu sein? Wir werden dir noch Ärgeres antun, als jenen! Und sie drangen mit großer Gewalt auf Lot ein, und schon war es nahe, dass sie die Türe erbrachen.
4681 Mose1Mo11910Doch siehe, die Männer streckten die Hand aus, und zogen Lot zu sich hinein, und schlossen die Türe.
4691 Mose1Mo11911Und die Leute, welche draußen waren, schlugen sie mit Blindheit, klein und groß, so dass sie die Tür nicht finden konnten.
4701 Mose1Mo11912Zu Lot aber sagten sie: Hast du hier noch jemanden von den deinen? einen Schwiegersohn, oder Söhne oder Töchter, alle, die dir angehören, führe weg aus dieser Stadt;
4711 Mose1Mo11913Denn wir werden diesen Ort zerstören, weil das Geschrei über sie groß geworden ist vor dem Herrn, der uns gesandt hat, sie zu verderben.
4721 Mose1Mo11914Da ging Lot hinaus, und redete mit seinen Schwiegersöhnen, welche seine Töchter erhalten sollten, und sprach: Machet euch auf und ziehet aus diesem Orte weg; denn der Herr wird diese Stadt zerstören. Ihnen aber schien es, als redete er im Scherze.
4731 Mose1Mo11915Da es nun Morgen war, drängten ihn die Engel zur Eile und sprachen: Nimm dein Weib und die beiden Töchter, welche du hast, damit nicht auch du wegen der Sünden der Stadt umkommest.
4741 Mose1Mo11916Als er aber noch zauderte, nahmen sie ihn, und sein Weib, und seine beiden Töchter bei der Hand, weil der Herr ihn verschonen wollte.
4751 Mose1Mo11917Und sie führten ihn hinaus, und ließen ihn außerhalb der Stadt, und redeten daselbst zu ihm, und sprachen: Rette dein Leben! Schaue nicht hinter dich und bleibe nirgends in der Umgebung stehen, sondern rette dich auf das Gebirge, damit nicht auch du mit umkommest.
4761 Mose1Mo11918Und Lot sprach zu ihnen: Ich bitte, mein Herr,
4771 Mose1Mo11919weil dein Knecht vor dir Gnade gefunden und weil du mir große Barmherzigkeit erwiesen hast, dass du mein Leben rettetest, - ich kann nicht auf das Gebirge flüchten, das Unheil möchte mich sonst erreichen und ich des Todes sterben.
4781 Mose1Mo11920Es ist eine Stadt hier in der Nähe, in diese kann ich flüchten. Sie ist klein, und ich werde mich in ihr retten. Ist sie nicht unbedeutend, und werde ich nicht so am Leben bleiben?
4791 Mose1Mo11921Da sprach er zu ihm: Siehe, auch darin erhöre ich deine Bitte, dass ich die Stadt nicht zerstöre, für die du Fürsprache eingelegt hast.
4801 Mose1Mo11922Eile und rette dich dorthin; denn ich kann nichts tun, bis du dahin gelangt bist. Daher ward diese Stadt Segor genannt.
4811 Mose1Mo11923Und die Sonne ging auf über der Erde, als Lot nach Segor gelangte.
4821 Mose1Mo11924Der Herr also ließ über Sodoma und Gomorrha Schwefel und Feuer vom Herrn vom Himmel herab regnen,
4831 Mose1Mo11925und vernichtete diese Städte, und die ganze Umgebung, und alle Bewohner der Städte, und alles, was auf dem Felde gewachsen war.
4841 Mose1Mo11926Und sein Weib schaute hinter sich und ward zu einer Salzsäule.
4851 Mose1Mo11927Abraham aber machte sich des Morgens auf an den Ort, wo er vordem vor dem Herrn gestanden;
4861 Mose1Mo11928und als er nach Sodoma und Gomorrha, und dem ganzen Gebiete jener Gegend seinen Blick wandte, sah er, wie Qualm von der Erde aufstieg, wie der Rauch eines Ofens.
4871 Mose1Mo11929Denn als Gott die Stätte jener Gegend zerstörte, gedachte er Abrahams und errettete Lot aus dem Untergang der Städte, in denen er gewohnt hatte.
4881 Mose1Mo11930Und Lot zog von Segor aufwärts, und blieb auf dem Gebirge, und seine beiden Töchter mit ihm, (denn er hatte sich gefürchtet, in Segor zu bleiben) und er nahm in einer Höhle Wohnung, er und seine beiden Töchter mit ihm.
4891 Mose1Mo11931Da sprach die ältere zu der jüngeren: Unser Vater ist alt, und es ist kein Mann mehr im Land übriggeblieben, der zu uns eingehen könnte nach aller Welt Brauch.
4901 Mose1Mo11932Komm, lass uns ihn mit Wein trunken machen und bei ihm schlafen, dass wir von unserem Vater Nachkommenschaft erhalten.
4911 Mose1Mo11933Sie gaben also ihrem Vater in jener Nacht Wein zu trinken, und die ältere ging hinein und schlief bei ihrem Vater; aber er ward es nicht gewahr, weder als die Tochter sich niederlegte, noch als sie aufstand.
4921 Mose1Mo11934Des anderen Tages sagte die ältere wiederum zur jüngeren: Siehe, ich habe gestern bei meinem Vater geschlafen, lass uns ihm auch diese Nacht Wein zu trinken geben, und schlafe du bei ihm, dass wir von unserem Vater Nachkommenschaft retten.
4931 Mose1Mo11935Also gaben sie auch in dieser Nacht ihrem Vater Wein zu trinken, und die jüngere Tochter kam und schlief bei ihm; aber auch da ward er es nicht gewahr, weder als sie sich niederlegte, noch als sie aufstand.
4941 Mose1Mo11936So empfingen die beiden Töchter Lots von ihrem Vater.
4951 Mose1Mo11937Und die ältere gebar einen Sohn und nannte ihn Moab; dieser ist der Stammvater der Moabiter bis auf den heutigen Tag.
4961 Mose1Mo11938Und auch die jüngere gebar einen Sohn und nannte seinen Namen Ammon, das ist Sohn meines Volkes; er ist der Stammvater der Ammoniter bis heute.
4971 Mose1Mo1201Und Abraham zog von da hinweg in das Land gegen Süden, und wohnte zwischen Kades und Sur, und weilte in Gerara.
4981 Mose1Mo1202Und von Sara, seinem Weibe, sagte er: Sie ist meine Schwester. Da schickte Abimelech, der König von Gerara, hin und nahm sie weg.
4991 Mose1Mo1203Aber Gott kam des Nachts im Traume zu Abimelech und sprach zu ihm: Siehe, du wirst sterben um des Weibes willen, das du weggenommen hast; denn sie hat einen Mann.
5001 Mose1Mo1204Abimelech aber hatte sie nicht berührt und sprach: Herr! willst du etwa ein nichtwissendes und gerechtes Volk töten?
5011 Mose1Mo1205Sagte er denn nicht selbst zu mir: Sie ist meine Schwester? Und auch sie sagte: Er ist mein Bruder? In der Einfalt meines Herzens und in der Reinheit meiner Hände habe ich dies getan.
5021 Mose1Mo1206Da sprach Gott zu ihm: Auch ich weiß, dass du es mit unschuldigem Herzen getan hast, und darum habe ich dich bewahrt, dass du nicht gegen mich sündigtest, und habe es nicht zugelassen, dass du sie berührtest.
5031 Mose1Mo1207So gib nun dem Manne sein Weib zurück, denn er ist ein Prophet, und er soll für dich beten, dass du lebest; wenn du sie aber nicht zurückgeben willst, so wisse, dass du sterben must, du und alles, was dein ist.
5041 Mose1Mo1208Da stand Abimelech sogleich am frühen Morgen auf, und rief alle seine Knechte, und erzählte ihnen alle diese Dinge, und alle Männer gerieten in große Furcht.
5051 Mose1Mo1209Abimelech aber ließ Abraham rufen und sprach zu ihm: Was hast du uns angetan? Was haben wir gegen dich gesündigt, dass du über mich und mein Reich so schwere Schuld gebracht hast? Was du nicht hättest tun sollen, hast du uns angetan.
5061 Mose1Mo12010Und von neuem forderte er ihn auf und sprach: Was hast du beabsichtigt, dass du solches getan hast?
5071 Mose1Mo12011Da antwortete Abraham: Ich dachte bei mir, vielleicht ist keine Furcht Gottes an diesem Orte, und sie werden mich um meines Weibes willen töten.
5081 Mose1Mo12012Übrigens aber ist sie auch wirklich meine Schwester, als Tochter meines Vaters, aber nicht Tochter meiner Mutter, und ich habe sie zum Weibe genommen.
5091 Mose1Mo12013Als mich Gott aus meines Vaters Hause führte, sprach ich zu ihr: Diese Liebe erweise mir: an jedem Orte, an den wir kommen, sage, dass ich dein Bruder bin.
5101 Mose1Mo12014Da nahm Abimelech Schafe und Rinder, und Knechte und Mägde, und gab sie Abraham, und stellte ihm Sara, sein Weib, zurück,
5111 Mose1Mo12015und sprach: Das Land steht euch offen, wohne, wo immer es dir gefällt.
5121 Mose1Mo12016Zu Sara aber sagte er: Siehe, ich gebe deinem Bruder tausend Silberlinge. Dies sei dir eine Decke über die Augen vor allen, die bei dir sind, und wohin du immer kommst; und gedenke, dass dir Recht geworden ist.
5131 Mose1Mo12017Da betete Abraham, und Gott heilte Abimelech und sein Weib, und seine Mägde, und sie gebaren.
5141 Mose1Mo12018Denn der Herr hatte um Saras, des Weibes Abrahams, willen jeden Mutterschoß im Hause Abimelechs verschlossen.
5151 Mose1Mo1211Der Herr aber suchte Sara heim, wie er verheißen hatte, und erfüllte, was er geredet.
5161 Mose1Mo1212Und sie empfing und gebar einen Sohn in ihrem Greisenalter, um die Zeit, für welche Gott es ihr vorhergesagt hatte.
5171 Mose1Mo1213Und Abraham nannte den Namen seines Sohnes, den ihm Sara gebar, Isaak
5181 Mose1Mo1214und beschnitt ihn am achten Tage, wie Gott ihm geboten hatte,
5191 Mose1Mo1215da er hundert Jahre alt war; denn in diesem Alter seines Vaters wurde Isaak geboren.
5201 Mose1Mo1216Und Sara sprach: Freude hat mir Gott bereitet; jeder, der es hört, wird sich mit mir freuen.
5211 Mose1Mo1217Und wieder sprach sie: Wer glaubte, dass Abraham noch hören würde: Sara säugt einen Sohn, den sie ihm, als er schon ein Greis war, geboren?
5221 Mose1Mo1218Und der Knabe wuchs heran und ward entwöhnt; und Abraham veranstaltete ein großes Mahl an dem Tage, an dem er entwöhnt ward.
5231 Mose1Mo1219Als nun Sara den Sohn der Ägypterin Agar mit ihrem Sohn Isaak spielen sah, sprach sie zu Abraham:
5241 Mose1Mo12110Treibe diese Magd fort mit ihrem Sohne; denn der Sohn der Magd soll nicht mit meinem Sohne Isaak Erbe sein.
5251 Mose1Mo12111Abraham aber missfiel dies sehr um seines Sohnes willen.
5261 Mose1Mo12112Da sprach Gott zu ihm: Lass es dir nicht hart scheinen wegen des Knaben und wegen deiner Magd; in allem, was Sara dir gesagt hat, höre auf ihre Stimme; denn nach Isaak soll deine Nachkommenschaft genannt werden.
5271 Mose1Mo12113Aber auch den Sohn der Magd will ich zu einem großen Volke machen, weil er dein Nachkomme ist.
5281 Mose1Mo12114Am andern Morgen stand Abraham früh auf, nahm Brot und einen Schlauch mit Wasser, und legte es ihr auf die Schulter, gab ihr den Knaben, und sandte sie fort. Da ging sie hinweg und irrte in der Wüste Bersabee umher.
5291 Mose1Mo12115Als nun das Wasser im Schlauche ausgegangen war, legte sie den Knaben unter einen der Bäume, die dort waren,
5301 Mose1Mo12116und ging hin, und setzte sich gegenüber, abseits, einen Bogenschuß weit; denn sie sprach: Ich kann den Knaben nicht sterben sehen. Und so saß sie gegenüber, und erhob ihre Stimme, und weinte.
5311 Mose1Mo12117Da erhörte Gott die Stimme des Knaben; und der Engel Gottes rief der Agar vom Himmel her zu und sprach: Was ist dir, Agar? Fürchte dich nicht; denn Gott hat die Stimme des Knaben erhört dort, wo er ist.
5321 Mose1Mo12118Stehe auf, nimm den Knaben da, fasse ihn bei der Hand; denn ich will ihn zu einem großen Volke machen.
5331 Mose1Mo12119Und Gott tat ihre Augen auf; da sah sie einen Wasserbrunnen, und ging hin und füllte den Schlauch, und gab dem Knaben zu trinken.
5341 Mose1Mo12120Und Gott war mit ihm; und er wuchs heran, und wohnte in der Wüste, und ward ein junger Bogenschütze.
5351 Mose1Mo12121Und er wohnte in der Wüste Pharan, und seine Mutter nahm ihm ein Weib aus dem Lande Ägypten.
5361 Mose1Mo12122Zu derselben Zeit sprach Abimelech und Phikol, sein Heeresführer, zu Abraham: Gott ist mit dir in allem, was du tust.
5371 Mose1Mo12123Darum schwöre mir bei Gott, dass du mir und meinen Nachkommen, und meinem Geschlechte nicht schaden willst, sondern nach der Liebe, die ich an dir getan, tue auch mir und dem Lande, in dem du dich als Fremdling aufhieltest.
5381 Mose1Mo12124Und Abraham sprach: Ich will schwören.
5391 Mose1Mo12125Aber er beschwerte sich bei Abimelech wegen eines Wasserbrunnens, den die Knechte desselben mit Gewalt in Besitz genommen hatten.
5401 Mose1Mo12126Und Abimelech antwortete: Ich weiß nicht, wer dies getan hat; weder hast du mir etwas davon gesagt, noch habe ich bis heut davon gehört.
5411 Mose1Mo12127Da nahm Abraham Schafe und Rinder, und gab sie Abimelech; und beide schlossen ein Bündnis.
5421 Mose1Mo12128Und Abraham stellte sieben Lämmer aus der Herde besonders.
5431 Mose1Mo12129Da sprach Abimelech zu ihm: Was sollen diese sieben Lämmer, die du besonders gestellt hast?
5441 Mose1Mo12130Er aber sprach: Diese sieben Lämmer sollst du von meiner Hand annehmen, damit sie mir zum Zeugnisse dienen, dass ich diesen Brunnen hier gegraben habe.
5451 Mose1Mo12131Darum heißt dieser Ort Bersabee, weil beide daselbst geschworen haben.
5461 Mose1Mo12132So schlossen sie ein Bündnis am Brunnen des Schwures. Abimelech aber und Phikol, sein Heerführer, brachen auf und kehrten in das Land der Philister zurück.
5471 Mose1Mo12133Abraham aber pflanzte einen Hain in Bersabee und rief daselbst den Namen des Herrn, des ewigen Gottes, an.
5481 Mose1Mo12134Und er war ein Fremdling im Lande der Philister lange Zeit.
5491 Mose1Mo1221Nach diesen Begebenheiten prüfte Gott Abraham, und sprach zu ihm: Abraham, Abraham! Er aber antwortete: Hier bin ich.
5501 Mose1Mo1222Und Gott sprach zu ihm: Nimm deinen einzigen Sohn, den du liebst, Isaak, und ziehe in das Land der Erscheinung; und bringe ihn daselbst als Brandopfer auf einem der Berge dar, den ich dir zeigen werde.
5511 Mose1Mo1223Da stand Abraham des Nachts auf, sattelte seinen Esel, und nahm zwei Knechte und seinen Sohn Isaak mit sich. Und nachdem er Holz zum Brandopfer gespalten, brach er nach dem Orte auf, den Gott ihm bezeichnet hatte.
5521 Mose1Mo1224Am dritten Tage aber erhob Abraham seine Augen und erblickte den Ort von ferne.
5531 Mose1Mo1225Da sprach er zu seinen Knechten: Wartet hier mit dem Esel; ich und der Knabe wir wollen dorthin gehen, und nachdem wir angebetet haben, werden wir zu euch zurückkehren.
5541 Mose1Mo1226Hierauf nahm er das Holz zum Brandopfer und legte es seinem Sohn Isaak auf; er selber aber trug das Feuer und das Messer in seinen Händen. Während nun beide miteinander dahin gingen,
5551 Mose1Mo1227sprach Isaak zu seinem Vater: Mein Vater! Er aber antwortete: Was willst du, mein Sohn? Siehe, sprach er, hier ist Feuer und Holz, wo ist das Schlachtopfer zum Brandopfer?
5561 Mose1Mo1228Abraham aber sprach: Gott wird sich ein Schlachtopfer zum Brandopfer ausersehen, mein Sohn! So gingen beide miteinander fort.
5571 Mose1Mo1229Und sie kamen an den Ort, den Gott ihm gezeigt hatte. Daselbst baute er einen Altar und legte das Holz darauf. Und nachdem er seinen Sohn Isaak gebunden hatte, legte er ihn auf den Altar, oben über das aufgeschichtete Holz.
5581 Mose1Mo12210Und er streckte seine Hand aus und ergriff das Messer, um seinen Sohn zu schlachten.
5591 Mose1Mo12211Da siehe, rief der Engel des Herrn vom Himmel herab, und sprach: Abraham, Abraham! Er antwortete: Hier bin ich.
5601 Mose1Mo12212Und er sprach zu ihm: Strecke deine Hand nicht aus über den Knaben und tue ihm nichts; denn nun erkenne ich, dass du Gott fürchtest, da du um deines einzigen Sohnes nicht schontest um meinetwillen.
5611 Mose1Mo12213Da erhob Abraham seine Augen und sah hinter sich einen Widder, der mit den Hörnern in dem Dorngesträuche hing; diesen holte er herbei und brachte ihn als Brandopfer dar, an seines Sohnes Statt.
5621 Mose1Mo12214Und er nannte den Namen dieses Ortes: Der Herr sieht. Daher sagt man noch heutigen Tages: Auf dem Berge wird der Her sehen.
5631 Mose1Mo12215Der Engel des Herrn aber rief Abraham zum zweiten Male vom Himmel her zu und sprach:
5641 Mose1Mo12216Ich habe bei mir selbst geschworen, spricht der Herr; weil du dies getan und deines einzigen Sohnes nicht geschont hast, um meinetwillen,
5651 Mose1Mo12217will ich dich segnen und deine Nachkommenschaft mehren, wie die Sterne des Himmels, und wie den Sand, der am Gestade des Meeres ist; deine Nachkommen sollen die Tore ihrer Feinde besitzen;
5661 Mose1Mo12218und in deiner Nachkommenschaft sollen alle Völker der Erde gesegnet werden, weil du meiner Stimme gehorcht hast.
5671 Mose1Mo12219Da kehrte Abraham zu seinen Knechten zurück, und sie zogen miteinander von dannen nach Bersabee, und er wohnte daselbst.
5681 Mose1Mo12220Nach diesen Begebenheiten ward dem Abraham berichtet, dass auch Melcha seinem Bruder Nachor Kinder geboren,
5691 Mose1Mo12221Hus, den Erstgeborenen, und Buz, seinen Bruder, und Ramuel, den Stammvater der Syrer,
5701 Mose1Mo12222und Rased, Azau, Pheldas, Jedlaph,
5711 Mose1Mo12223und Bathuel, von welchem Rebekka gezeugt ward. Diese acht gebar Melcha dem Nachor, Abrahams Bruder.
5721 Mose1Mo12224Aber sein Nebenweib, Namens Roma, gebar Tabee, Gaham, Tahas und Maacha.
5731 Mose1Mo1231Sara aber lebte hundert und siebenundzwanzig Jahre.
5741 Mose1Mo1232Und sie starb in der Stadt Arbee, das ist Hebron,im Lande Kanaan; und Abraham kam,sie zu beklagen und zu beweinen.
5751 Mose1Mo1233Und als er sich von der Totenfeier erhoben hatte, redete er also zu den Söhnen Heths:
5761 Mose1Mo1234Ich bin ein Ankömmling und Fremdling bei euch; gebet mir eine erbeigene Begräbnisstätte bei euch, meinen Toten zu bestatten.
5771 Mose1Mo1235Da antworteten die Söhne Heths und sprachen:
5781 Mose1Mo1236Höre uns, o Herr! als ein Fürst Gottes weilst du bei uns; bestatte deinen Toten in den erlesensten unserer Gräber, und keiner wird es dir verweigern können, dass du deinen Toten in seinem Grabmale bestattest.
5791 Mose1Mo1237Da erhob sich Abraham, und verneigte sich vor dem Volke des Landes, den Söhnen Heths,
5801 Mose1Mo1238und sprach zu ihnen: Ist es euch genehm, dass ich meinen Toten begrabe, so höret mich und leget für mich bei Ephron, dem Sohne Seors, Fürsprache ein,
5811 Mose1Mo1239dass er mir die doppelte Höhle gebe, die er am Ende seiner Ackerflur besitzt; für den vollen Wert möge er sie mir vor euch zum erbeigenen Begräbnisse überlassen.
5821 Mose1Mo12310Ephron aber wohnte unter den Söhnen Heths. Da antwortete Ephron dem Abraham, dass es alle hörten, die in das Tor jener Stadt eingingen, und sprach:
5831 Mose1Mo12311Nicht also soll es geschehen, mein Herr! sondern höre vielmehr, was ich sage: Ich überlasse dir den Acker und die Höhle, die darin ist, in Gegenwart der Söhne meines Volkes; bestatte deinen Toten!
5841 Mose1Mo12312Da verneigte sich Abraham vor dem Volke des Landes
5851 Mose1Mo12313und sprach zu Ephron vor dem umstehenden Volke: Ich bitte, du wollest mich hören! Ich gebe das Geld für den Acker; nimm es an, und so bestatte ich daselbst meinen Toten.
5861 Mose1Mo12314Ephron aber antwortete:
5871 Mose1Mo12315Mein Herr, höre mich! Das Land, das du verlangst, ist vierhundert Sekel Silbers wert; das ist der Kaufpreis zwischen mir und dir, aber was ist das? Bestatte deinen Toten!
5881 Mose1Mo12316Als Abraham dies vernommen, wog er das Geld dar, welches Ephron vor den Söhnen Heths verlangt hatte, vierhundert Sekel Silbers bewährter gangbarer Münze.
5891 Mose1Mo12317So ward der vormalige Acker Ephrons, in dem eine doppelte Höhle, Mambre gegenüber, lag, der Acker sowohl als auch die Höhle, und alle Bäume auf demselben, die ringsherum in seinem Bereiche standen,
5901 Mose1Mo12318dem Abraham als Eigentum bestätigt, angesichts der Söhne Heths und aller, die in das Tor jener Stadt eintraten.
5911 Mose1Mo12319Und so bestattete Abraham sein Weib Sara in der doppelten Höhle des Ackerfeldes, welches Mambre gegenüber lag, das ist Hebron im Lande Kanaan.
5921 Mose1Mo12320Und der Acker mit der Höhle darauf wurde Abraham zum erbeigenen Begräbnis von den Söhnen Heths bestätigt.
5931 Mose1Mo1241Abraham aber war alt und hoch betagt, und der Herr hatte ihn in allem gesegnet.
5941 Mose1Mo1242Da sprach er zu dem ältesten Knechte seines Hauses, der über alles gesetzt war, was er hatte: Lege deine Hand unter meine Hüfte,
5951 Mose1Mo1243damit ich dich bei dem Herrn, dem Gott Himmels und der Erde, schwören lasse, dass du meinem Sohne kein Weib freien willst von den Töchtern der Kanaaniter, unter welchen ich wohne;
5961 Mose1Mo1244sondern dass du in mein Vaterland und zu meiner Verwandtschaft ziehen, und von dort meinem Sohne Isaak ein Weib nehmen willst.
5971 Mose1Mo1245Da antwortete der Knecht: Wenn nun das Weib nicht mit mir in dieses Land kommen will, soll ich dann deinen Sohn wieder in das Land zurückführen, von dem du weggezogen bist?
5981 Mose1Mo1246Abraham sprach: Hüte dich, meinen Sohn je dorthin zurückzuführen.
5991 Mose1Mo1247Der Herr, der Got des Himmels, der mich aus dem Hause meines Vaters und aus dem Lande, in dem ich geboren bin, hinweggeführt hat, der zu mir gesprochen und mir zugeschworen hat: Deinen Nachkommen will ich dieses Land geben; er wird seinen Engel vor dir hersenden, dass du meinem Sohne von dorther ein Weib erhaltest.
6001 Mose1Mo1248Wenn aber das Weib dir nicht folgen will, so bist du deines Eides ledig; nur führe meinen Sohn nicht dorthin zurück.
6011 Mose1Mo1249Da legte der Knecht seine Hand unter die Hüfte Abrahams, seines Herrn, und schwor ihm, diesen Auftrag zu erfüllen.
6021 Mose1Mo12410Dann nahm er zehn Kamele von der Herde seines Herrn, sowie von allen dessen Kostbarkeiten etwas mit sich, und brach auf, und zog nach Mesopotamien, zur Stadt Nachors.
6031 Mose1Mo12411Dort ließ er die Kamele sich außerhalb der Stadt bei einem Wasserbrunnen lagern, Abends, zur Zeit wo die Weiber herauszukommen pflegen, um Wasser zu schöpfen, und er sprach:
6041 Mose1Mo12412Herr! du Gott meines Herrn Abraham, komme mir doch heut entgegen und tue Barmherzigkeit an meinem Gebieter Abraham.
6051 Mose1Mo12413Siehe, ich stehe an dem Wasserbrunnen, und die Töchter der Einwohner dieser Stadt werden herauskommen, um Wasser zu schöpfen.
6061 Mose1Mo12414Wenn also das Mädchen, zu dem ich sagen werde: Neige deinen Krug, dass ich trinke, mir antwortet: Trinke, und auch deine Kamele will ich tränken, so ist diese es, die du deinem Knechte Isaak bestimmt hast; und hieran will ich erkennen, dass du an meinem Herrn Erbarmen geübt hast.
6071 Mose1Mo12415Noch hatte er die Worte bei sich nicht vollendet, da siehe, kam Rebekka heraus, die Tochter Bethuels, des Sohnes der Melcha, des Weibes Nachors, des Bruders Abrahams, den Krug auf ihrer Achsel tragend.
6081 Mose1Mo12416Das Mädchen aber war überaus wohlgestaltet, eine sehr schöne Jungfrau, und von keinem Manne erkannt. Und sie stieg hinab zu dem Brunnen, und füllte ihren Krug, und kam wieder herauf.
6091 Mose1Mo12417Da ging ihr der Knecht entgegen und sprach: Gib mir ein wenig Wasser aus deinem Kruge zu trinken!
6101 Mose1Mo12418Sie antwortete: Trinke, mein Herr; und eilends ließ sie den Krug hernieder auf ihre Hand und gab ihm zu trinken.
6111 Mose1Mo12419Und als er getrunken hatte, fügte sie bei: Auch deinen Kamelen will ich Wasser schöpfen, bis sie alle getrunken haben.
6121 Mose1Mo12420Dann goss sie den Krug in die Tränkrinne aus, lief wieder zum Brunnen zurück, um Wasser zu schöpfen, und schöpfte, und gab allen Kamelen.
6131 Mose1Mo12421Er aber schaute ihr schweigend zu, begierig zu erfahren, ob der Herr seine Reise habe glücken lassen oder nicht.
6141 Mose1Mo12422Nachdem nun die Kamele getrunken hatten, zog der Mann goldene Ohrgehänge hervor, zwei Sekel schwer, und ebensoviele Armbänder, zehn Sekel schwer,
6151 Mose1Mo12423und sprach zu ihr: Wessen Tochter bist du? Sage mir, ist im Hause deines Vaters Raum, um dort zu bleiben?
6161 Mose1Mo12424Sie antwortete: Ich bin die Tochter Bathuels, des Sohnes der Melcha, den sie dem Nachor geboren.
6171 Mose1Mo12425Und, fuhr sie fort, auch Stroh und Heu ist sehr viel bei uns, und geräumiger Platz, um dort zu bleiben.
6181 Mose1Mo12426Da warf sich der Mann nieder, und betete den Herrn an,
6191 Mose1Mo12427und sprach: Gepriesen sei der Herr, der Gott meines Herrn Abraham, der seine Barmherzigkeit und Treue meinem Herrn nicht entzogen und mich geraden Weges in das Haus des Bruders meines Herrn geführt hat!
6201 Mose1Mo12428Da lief das Mädchen hin und berichtete im Hause ihrer Mutter alles, was sie gehört hatte.
6211 Mose1Mo12429Nun aber hatte Rebekka einen Bruder mit Namen Laban. Dieser ging eilends hinaus zu dem Manne an den Brunnen.
6221 Mose1Mo12430Und als er die Ohrgehänge und Armbänder in den Händen seiner Schwester erblickte und alles vernommen hatte, was sie erzählte: Dies hat der Mann zu mir geredet; kam er zu dem Manne, der noch bei den Kamelen nahe dem Wasserbrunnen stand,
6231 Mose1Mo12431und sprach zu ihm: Komm herein, du Gesegneter des Herrn; warum stehest du draußen? Ich habe im Hause alles vorbereitet und Platz für die Kamele geschafft.
6241 Mose1Mo12432Und er führte ihn in das Haus, und entlastete die Kamele, und gab ihnen Stroh und Heu, und brachte Wasser, damit er und die Männer, die mit ihm gekommen waren, sich die Füße wuschen.
6251 Mose1Mo12433Auch ward ihm Speise vorgesetzt. Er aber sprach: Ich werde nicht eher essen, als bis ich meinen Auftrag vorgebracht habe. Laban antwortete ihm: So rede!
6261 Mose1Mo12434Da sprach er: Ich bin der Knecht Abrahams,
6271 Mose1Mo12435und der Herr hat meinen Gebieter reich gesegnet, so dass er groß geworden ist, und hat ihm Schafe und Rinder, Silber und Gold, Knechte und Mägde, Kamele und Esel geschenkt.
6281 Mose1Mo12436Sara aber, das Weib meines Herrn, hat meinem Herrn einen Sohn geboren, als sie schon hochbetagt war, und ihm hat er alles, was sein war, übergeben.
6291 Mose1Mo12437Und mein Herr beschwor mich und sagte: Nimm meinem Sohne kein Weib von den Töchtern der Kanaaniter, in deren Lande ich wohne;
6301 Mose1Mo12438sondern ziehe hin zu meines Vaters Hause, und aus meiner Verwandtschaft nimm meinem Sohne ein Weib.
6311 Mose1Mo12439Da antwortete ich meinem Herrn: Wenn nun aber das Weib nicht mit mir kommen will?
6321 Mose1Mo12440Da sprach er: Der Herr, vor dem ich wandle, wir seinen Engel mit dir senden und dich auf deinem Wege leiten, dass du meinem Sohne ein Weib von meiner Verwandtschaft und aus dem Hause meines Vaters erhaltest.
6331 Mose1Mo12441Dann sollst du von meinem Fluche frei sein, wenn du zu meinen Verwandten kommst und sie dir das Weib nicht geben.
6341 Mose1Mo12442Als ich nun heute zum Wasserbrunnen kam, sprach ich: Herr! du Gott meines Gebieters Abraham, wenn du mir Glück auf den Weg gegeben hast, auf dem ich mich jetzt befinde,
6351 Mose1Mo12443siehe, ich stehe jetzt hier bei dem Wasserbrunnen; die Jungfrau nun, die herauskommt, um Wasser zu schöpfen, und zu der ich sagen werde: Gib mir ein wenig Wasser aus deinem Kruge zu trinken!
6361 Mose1Mo12444und die mir dann sagt: Trinke, und auch deinen Kamelen will ich schöpfen; diese ist das Weib, welches der Herr dem Sohne meines Gebieters bestimmt hat.
6371 Mose1Mo12445Während ich dies noch bei mir selbst schweigend erwog, erschien Rebekka, mit einem Kruge auf der Achsel daherkommend, und stieg hinab zum Brunnen, und schöpfte Wasser. Und ich sprach zu ihr: Gib mir ein wenig zu trinken!
6381 Mose1Mo12446Sie aber hob eilends den Krug von ihrer Schulter und sagte zu mir: Trinke, und auch deine Kamele will ich tränken. Und ich trank, und sie tränkte die Kamele.
6391 Mose1Mo12447Hierauf fragte ich sie und sprach: Wessen Tochter bist du? Sie antwortete: Ich bin die Tochter Bethuels, des Sohnes Nachors, welchen ihm Melcha gebar. Da legte ich ihr die Ohrgehänge an, ihr Gesicht zu schmücken, und tat die Armbänder an ihre Hände.
6401 Mose1Mo12448Dann warf ich mich nieder, und betete den Herrn an, und pries den Herrn, den Gott meines Herrn Abraham, dass er mich den rechten Weg geführt hat, damit ich die Tochter des Bruders meines Herrn für seinen Sohn freite.
6411 Mose1Mo12449Und nun, wen ihr meinem Herrn also Liebe und Treue erweisen wollt, so tut es mir kund; beliebt es euch aber anders, so saget mir auch dies, damit ich mich zur Rechten oder zur Linken wende.
6421 Mose1Mo12450Da antworteten Laban und Bathuel: Die Sache ist von dem Herrn ausgegangen; wir können mit dir nichts anderes reden, als was ihm gefällt.
6431 Mose1Mo12451Siehe, hier steht Rebekka, nimm sie, und ziehe hin, und sie werde das Weib des Sohnes deines Gebieters, wie der Herr geredet hat.
6441 Mose1Mo12452Als nun der Knecht Abrahams dies gehört hatte, warf er sich zur Erde nieder und betete den Herrn an.
6451 Mose1Mo12453Dann zog er silberne und goldene Geräte und Gewänder hervor und gab sie Rebekka zum Geschenke, und auch ihren Brüdern und ihrer Mutter gab er Geschenke.
6461 Mose1Mo12454Und man richtete ein Mahl an, und sie aßen und tranken zusammen und blieben daselbst. Des Morgens aber stand der Knecht auf, und sprach: Entlasset mich, dass ich zu meinem Herrn ziehe!
6471 Mose1Mo12455Da antworteten ihre Brüder und ihre Mutter: Lass das Mädchen wenigstens noch zehn Tage bei uns bleiben, und dann mag sie reisen!
6481 Mose1Mo12456Er aber sprach: Haltet mich nicht zurück, da der Her meinen Weg glücklich geleitet hat; entlasset mich, damit ich zu meinem Herrn ziehe!
6491 Mose1Mo12457Sie sprachen: Wir wollen das Mädchen rufen und sie nach ihrem Willen fragen.
6501 Mose1Mo12458Da ward sie gerufen und kam, und sie fragten: Willst du mit diesem Manne ziehen? Sie erwiderte: Ja, ich will gehen!
6511 Mose1Mo12459Also ließen sie Rebekka ziehen, und ihre Amme, und den Knecht Abrahams, und seine Leute,
6521 Mose1Mo12460und sie wünschten ihrer Schwester Glück und sprachen: O unsere Schwester, werde Mutter von tausendmaltausend, und deine Nachkommen mögen die Tore ihrer Feinde in Besitz nehmen!
6531 Mose1Mo12461Hierauf bestiegen Rebekka und ihre Mägde die Kamele und folgten dem Manne, der eilends zu seinem Herrn zurückzog.
6541 Mose1Mo12462Zur selben Zeit aber wandelte Isaak auf dem Wege, der zu dem Brunnen führt, dessen Namen Brunnen des Lebenden und Schauenden ist; den er wohnte in dem Südlande.
6551 Mose1Mo12463Und er war ausgegangen, auf dem Felde nachzusinnen,ls der Tag sich schon geneigt hatte, und als er die Augen erhob, sah er Kamele von ferne daherkommen.
6561 Mose1Mo12464Auch Rebekka erblickte den Isaak, und stieg von dem Kamele herab,
6571 Mose1Mo12465und sprach zu dem Knechte: Wer ist der Mann, der über das Feld her uns entgegenkommt? Er sprach zu ihr: Es ist mein Herr. Da nahm sie eilends ihren Schleier und verhüllte sich.
6581 Mose1Mo12466Der Knecht aber erzählte Isaak alles, was er ausgerichtet hatte.
6591 Mose1Mo12467Da führte dieser sie in das Zelt Saras, seiner Mutter, und nahm sie zum Weibe, und gewann sie so lieb, dass der Schmerz sich minderte, der ihn durch den Tod seiner Mutter betroffen hatte.
6601 Mose1Mo1251Abraham aber nahm noch ein anderes Weib, mit Namen Ketura.
6611 Mose1Mo1252Diese gebar ihm Zamran, Jeksan, Madan, Madian, Jesbok und Sue.
6621 Mose1Mo1253Und Jeksan zeugte Saba und Dadan; die Söhne Dadans waren die Assuriter, die Latusiter, und die Looiter.
6631 Mose1Mo1254Von Madian aber stammt Epha ab, Opher, Henoch, Abida, und Eldaa; alle diese sind Söhne der Ketura.
6641 Mose1Mo1255Und Abraham gab alles, was er besaß, dem Isaak;
6651 Mose1Mo1256den Söhnen der Nebenfrauen aber gab er Geschenke und ließ sie noch bei seinen Lebzeiten wegziehen von seinem Sohne Isaak, fern in das Land gegen Morgen.
6661 Mose1Mo1257Die Lebenstage Abrahams aber waren hundert und fünfundsiebzig Jahre.
6671 Mose1Mo1258Und er verschied und starb in gutem Alter, vorgerückten Alters und reich an Tagen; und er ward zu seinem Volke versammelt.
6681 Mose1Mo1259Da begruben ihn seine Söhne Isaak und Ismael in der Doppelhöhle, welche auf dem Acker Ephrons, des Sohnes Seors, des Hethiters, liegt, Mambre gegenüber,
6691 Mose1Mo12510den er von den Söhnen Heths gekauft hatte, dort wurde auch er bestattet, wie Sara, sein Weib.
6701 Mose1Mo12511Und nach seinem Tode segnete Gott seinen Sohn Isaak, der bei dem Brunnen wohnte, welcher der Brunnen des Lebenden und Schauenden heißt.
6711 Mose1Mo12512Das ist das Geschlecht Ismaels, des Sohnes Abrahams, den ihm die Ägypterin Agar, Saras Magd, gebar:
6721 Mose1Mo12513und dies sind die Namen seiner Söhne nach ihren Namen und Geschlechtsfolgen. Der Erstgeborene Ismaels Nabajoth; dann Kedar, Abdeel, Mibsam,
6731 Mose1Mo12514Masma, Duma, Massa,
6741 Mose1Mo12515Hadar, Thema, Jethur, Naphis, und Kedma.
6751 Mose1Mo12516Dies sind die Söhne Ismaels und dies ihre Namen nach ihren Gehöften und Dörfern, zwölf Fürsten ihrer Stämme.
6761 Mose1Mo12517Der Lebensjahre Ismaels wurden hundert und siebenunddreißig, und er verschied, und starb, und wurde zu seinem Volke versammelt.
6771 Mose1Mo12518Er wohnte aber von Hevila bis Sur welches Ägypten gegenüberliegt, wenn man in der Richtung auf Assyrien zureist. Er starb angesichts aller seiner Brüder.
6781 Mose1Mo12519Dies ist das Geschlecht Isaaks, des Sohnes Abrahams: Abraham zeugte den Isaak.
6791 Mose1Mo12520Als dieser vierzig Jahre alt war, nahm er Rebekka, die Tochter Bathuels, des Syrers aus Mesopotamien, Labans Schwester, zum Weibe.
6801 Mose1Mo12521Isaak aber flehte zu dem Herrn für sein Weib, weil sie unfruchtbar war; und er erhörte ihn und ließ Rebekka empfangen.
6811 Mose1Mo12522Es stießen sich aber die Kinder in ihrem Leibe. Da sprach sie: Wenn es mir so ergehen sollte, warum musste ich da empfangen? Und sie ging hin, den Herrn zu befragen.
6821 Mose1Mo12523Er aber antwortete und sprach: Zwei Völker sind in deinem Leibe, und zwei Stämme werden aus deinem Schoße hervorgehen, und ein Volk wird dem andern überlegen sein, und der Ältere wird dem Jüngeren dienen,
6831 Mose1Mo12524Als nun die Zeit herankam, dass sie gebären sollte, siehe, da fand sich, dass Zwillinge in ihrem Leibe waren.
6841 Mose1Mo12525Der, welcher zuerst herauskam, war rötlich und ganz haarig, wie ein Pelz; und sein Name war Esau genannt.
6851 Mose1Mo12526Der andere, der sogleich nachkam, hielt die Ferse seines Bruders mit der Hand fest; darum nannte sie ihn Jakob. Sechzig Jahre war Isaak alt, als ihm die Kinder geboren wurden.
6861 Mose1Mo12527Als sie nun heranwuchsen, ward Esau ein tüchtiger Jäger und ein Ackersmann; Jakob aber war ein einfacher Mann, der in den Zelten wohnte.
6871 Mose1Mo12528Isaak liebte Esau, weil er von seiner Jagdbeute aß; und Rebekka liebte Jakob.
6881 Mose1Mo12529Einst kochte nun Jakob ein Gericht, da kam Esau zu ihm müde vom Felde.
6891 Mose1Mo12530Und er sprach zu ihm: Gib mir von dem roten Gekochten da, denn ich bin überaus ermattet. Daher ward er Edom genannt.
6901 Mose1Mo12531Da sprach Jakob zu ihm: Verkaufe mir dein Erstgeburtsrecht!
6911 Mose1Mo12532Er antwortete: Siehe, ich sterbe, was soll mir das Erstgeburtsrecht nützen?
6921 Mose1Mo12533Und Jakob sprach: Schwöre mir denn! Da schwur Esau ihm und verkaufte sein Erstgeburtsrecht.
6931 Mose1Mo12534Nun empfing er Brot und das Linsengericht, und aß und trank, und ging davon; und er achtete es gering, dass er sein Erstgeburtsrecht verkauft hatte.
6941 Mose1Mo1261Es kam aber eine Hungersnot über das Land, nach jener Unfruchtbarkeit, welche zur Zeit Abrahams gewesen war, da zog Isaak zu Abimelech, dem Könige der Philister, nach Gerara.
6951 Mose1Mo1262Und der Herr erschien ihm und sprach: Ziehe nicht nach Ägypten hinab, sondern bleibe in dem Lande, das ich dir sagen werde.
6961 Mose1Mo1263Weile als Fremdling in demselben, so will ich mit dir sein und dich segnen. Denn dir und deinen Nachkommen werde ich alle diese Länder geben und so den Schwur erfüllen, den ich Abraham, deinem Vater, geschworen habe.
6971 Mose1Mo1264Und ich werde deine Nachkommen mehren wie die Sterne des Himmels, und werde deinen Nachkommen alle diese Länder geben; und in deiner Nachkommenschaft sollen alle Völker der Erde gesegnet werden,
6981 Mose1Mo1265dafür dass Abraham meiner Stimme gehorsam gewesen ist, und meine Gebote und Befehle gehalten, und meine Vorschriften und Weisungen beobachtet hat.
6991 Mose1Mo1266So blieb Isaak also in Gerara.
7001 Mose1Mo1267Als nun die Männer dieses Ortes nach seinem Weibe fragten, antwortete er: Sie ist meine Schwester; denn er fürchtete sich, zu bekennen, dass sie ihm durch das Ehebund verbunden sei, und dachte, sie möchten ihn etwa um ihrer Schönheit willen töten.
7011 Mose1Mo1268Und als eine Zeit verflossen war, seitdem er sich dort aufhielt, schaute Abimelech, der König der Philister, durch das Fenster und sah ihn mit Rebekka, seinem Weibe, scherzen.
7021 Mose1Mo1269Da rief ihn Abimelech zu sich und sprach: Offenbar ist sie dein Weib! Warum sagtest du fälschlich, sie sei deine Schwester? Er antwortete: ich fürchtete um ihretwillen sterben zu müssen.
7031 Mose1Mo12610Da sagte Abimelech: Warum hast du uns betrogen? Es hätte jemand vom Volke mit deinem Weibe sich vergehen können, und du hättest so eine große Sünde über uns gebracht. Und er gebot allem Volke und sprach:
7041 Mose1Mo12611Wer das Weib dieses Mannes antastet, soll des Todes sterben!
7051 Mose1Mo12612Isaak aber säte in jenem Lande und erntete in diesem Jahre hundertfältig; denn der Herr segnete ihn.
7061 Mose1Mo12613Und der Mann ward reich und schritt stetig fort und wuchs, bis er ungemein groß ward.
7071 Mose1Mo12614Und er besaß Schafe und Rinder, und sehr viel Gesinde. Darum beneideten ihn die Philister
7081 Mose1Mo12615und verschütteten zu jener Zeit alle Brunnen, welche die Knechte seines Vaters Abraham gegraben hatten, indem sie dieselben mit Erde füllten,
7091 Mose1Mo12616so dass Abimelech selbst zu Isaak sprach: Ziehe hinweg von uns, denn du bist uns allzu mächtig geworden.
7101 Mose1Mo12617Da zog er von dort hinweg, um zu dem Tale von Gerara zu kommen und dort sein Lager aufzuschlagen.
7111 Mose1Mo12618Und er grub die anderen Brunnen wieder auf, welche die Knechte seines Vaters Abraham gegraben und welche die Philister nach seinem Tode einst verschüttet hatten, und nannte sie mit denselben Namen, die ihnen vordem sein Vater gegeben hatte.
7121 Mose1Mo12619Und sie gruben im Tale und fanden Quellwasser.
7131 Mose1Mo12620Aber auch dort gerieten sie Hirten von Gerara in Streit mit den Hirten Isaaks und sprachen: Uns gehört das Wasser! Darum nannte er dem gemäß, was sich zugetragen hatte, den Namen des Brunnens Zank.
7141 Mose1Mo12621Hierauf gruben sie einen andern Brunnen; und auch seinetwegen gerieten sie in Streit, und er nannte ihn Feindschaft.
7151 Mose1Mo12622Dann zog er von dannen und grub einen andern Brunnen, über diesen gerieten sie nicht in Streit; darum nannte er dessen Namen Weite und sprach: Nun hat uns der Herr freien Raum geschafft und bewirkt, dass wir uns ausbreiten im Lande.
7161 Mose1Mo12623Von diesem Orte brach er nach Bersabee auf.
7171 Mose1Mo12624Dort erschien ihm der Herr in derselben Nacht und sprach: Ich bin der Gott Abrahams, deines Vaters! Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir, und ich will dich segnen und deine Nachkommen mehren, um Abrahams, meines Dieners willen.
7181 Mose1Mo12625Da baute er daselbst einen Altar, und rief den Namen des Herrn an, und schlug sein Zelt auf. Und er befahl seinen Knechten, einen Brunnen zu graben.
7191 Mose1Mo12626Da kam Abimelech an diesen Ort von Gerara, und Ochozath, sein Freund, und Phikol, sein Heerführer;
7201 Mose1Mo12627und Isaak sprach zu ihnen: Warum seid ihr zu mir gekommen, dem Manne, den ihr doch hasset und von euch hinweggetrieben habt?
7211 Mose1Mo12628Sie antworteten: Wir haben gesehen, dass der Herr mit dir ist, und deshalb sprachen wir: Ein Eid sei zwischen uns, und wir wollen ein Bündnis schließen,
7221 Mose1Mo12629dass du uns nichts Böses zufügen willst, wie auch wir von dir nichts angetastet, noch etwas getan haben, was dir Schaden brachte, sondern dich in Frieden haben ziehen lassen, voll des Segens vom Herrn.
7231 Mose1Mo12630Da bereitete er ihnen ein Mahl, und sie aßen und tranken.
7241 Mose1Mo12631Am anderen Morgen aber erhoben sie sich früh und schworen sich einander zu; und Isaak entließ sie in Frieden in ihre Heimat.
7251 Mose1Mo12632Aber siehe, an demselben Tage kamen Isaaks Knechte, und berichteten ihm von dem Brunnen, den sie gegraben hatten, und sprachen: Wir haben Wasser gefunden!
7261 Mose1Mo12633Darum nannte er ihn Überfluss; und die Stadt ward Bersabee genannt bis auf diesen Tag.
7271 Mose1Mo12634Als nun Esau vierzig Jahre alt war, nahm er Judith, die Tochter Beeris, des Hethiters, und Basemath, die Tochter Elons, derselben Abkunft, zu Weibern.
7281 Mose1Mo12635Diese beiden betrübten das Herz Isaaks und Rebekkas.
7291 Mose1Mo1271Isaak aber ward alt, seine Augen wurden dunkel, und er vermochte nicht mehr zu sehen. Da rief er Esau, seinen älteren Sohn, und sprach zu ihm: Mein Sohn! Er antwortete: Hier bin ich!
7301 Mose1Mo1272Und der Vater sprach: Du siehst, ich bin alt geworden und weiß nicht, wann ich sterben werde.
7311 Mose1Mo1273So nimm dein Jagdgerät, Köcher und Bogen, und gehe hinaus; und wenn du etwas erjagt hast,
7321 Mose1Mo1274so bereite mir davon ein Gericht, wie du weißt, dass ich es gern habe, und bringe es, dass ich es esse; so soll meine Seele dich segnen, bevor ich sterbe.
7331 Mose1Mo1275Als Rebekka dies gehört hatte und Esau auf das Feld gegangen war, den Befehl des Vaters zu erfüllen,
7341 Mose1Mo1276sprach sie zu Jakob, ihrem Sohne: Ich habe gehört, wie dein Vater mit Esau, deinem Bruder, redete und ihm sagte:
7351 Mose1Mo1277Bringe mir von deiner Jagdbeute und bereite mir Speisen, dass ich esse, so will ich dir meinen Segen geben vor dem Herrn, bevor ich sterbe.
7361 Mose1Mo1278Nun also, mein Sohn, folge meinem Rate.
7371 Mose1Mo1279Gehe zur Herde und hole mir zwei von den besten Ziegenböcken, dass ich deinem Vater davon ein Essen mache, wie er es gerne isst.
7381 Mose1Mo12710Wenn du ihm dies hineinträgst und er isst, soll er dir seinen Segen geben, bevor er stirbt.
7391 Mose1Mo12711Er aber antwortete ihr: Du weißt, Esau, mein Bruder, ist stark behaart, und ich bin glatt.
7401 Mose1Mo12712Wenn mich nun mein Vater betastete und es merkte, so fürchte ich, wird er meinen, ich habe mit ihm Spott treiben wollen, und ich werde über mich Fluch bringen statt des Segens.
7411 Mose1Mo12713Da sprach seine Mutter zu ihm: Auf mich komme dieser Fluch, mein Sohn! Höre nur auf meine Stimme; gehe und hole, was ich gesagt habe.
7421 Mose1Mo12714Und er ging und holte, und gab es seiner Mutter; sie aber bereitete ein Essen, wie sie wusste, dass sein Vater es gern hatte.
7431 Mose1Mo12715Hierauf zog sie ihm Esaus beste Kleider an, die sie im Hause bei sich hatte,
7441 Mose1Mo12716und legte die Felle der Ziegenböcke um seine Hände, und bedeckte die Blöße des Halses.
7451 Mose1Mo12717Alsdann übergab sie ihm das Gericht und die Brote, die sie gebacken hatte.
7461 Mose1Mo12718Da trug er dies alles hinein und sprach: Mein Vater! Dieser aber antwortete: ich höre. Wer bist du, mein Sohn?
7471 Mose1Mo12719Jakob sprach: Ich bin Esau, dein Erstgeborener; ich habe getan, wie du mir befohlen hast. So setze dich nun auf und iss von meinem Wildbret, damit mich deine Seele segne.
7481 Mose1Mo12720Da sprach Isaak wiederum zu seinem Sohne: Wie hast du sobald etwas finden können, mein Sohn? Er antwortete: Es war Gottes Wille, dass mir bald begegnete, was ich wollte.
7491 Mose1Mo12721Und Isaak sprach: Tritt näher zu mir her, mein Sohn, dass ich dich betasten kann, und mich überzeuge, ob du wirklich mein Sohn Esau bist, oder nicht.
7501 Mose1Mo12722Da trat er zu seinem Vater hinzu, und Isaak betastete ihn und sprach: Die Stimme ist Jakobs Stimme, aber die Hände sind Esaus Hände.
7511 Mose1Mo12723Und er erkannte ihn nicht, denn die haarigen Hände machten ihn dem älteren ähnlich. So segnete er ihn denn
7521 Mose1Mo12724und sprach: Du bist mein Sohn Esau? Er antwortete: Ich bin es.
7531 Mose1Mo12725Da sprach Isaak: So bringe mir das Essen von deiner Jagd her, mein Sohn! dass meine Seele dich segne. Da brachte er es ihm, und er aß; dann brachte er ihm auch Wein, und er trank.
7541 Mose1Mo12726Hierauf sprach er zu ihm: Tritt her zu mir und küsse mich, mein Sohn!
7551 Mose1Mo12727Da trat er hinzu und küsste ihn. Als nun Isaak den Wohlgeruch seiner Kleider roch, segnete er ihn alsbald und sprach: Siehe, der Geruch meines Sohnes ist wie der Geruch eines vollen Feldes, das der Herr gesegnet hat.
7561 Mose1Mo12728Gott gebe dir vom Tau des Himmels und von dem Fette der Erde, Getreide und Wein im Überfluss.
7571 Mose1Mo12729Und es sollen dir Völker dienstbar sein und Stämme sich vor dir niederwerfen; du sollst Herr sein über deine Brüder, und die Söhne deiner Mutter sollen sich vor dir beugen. Wer dir flucht, sei verflucht, und wer dich segnet, erhalte die Fülle des Segens!
7581 Mose1Mo12730Kaum hatte Isaak den Segen vollendet und Jakob war hinausgegangen, da kam Esau.
7591 Mose1Mo12731und brachte seinem Vater die Speise, welche er von seinem Wildbret bereitet hatte, und sprach: Stehe auf, mein Vater! Und iss von dem Wildbret deines Sohnes, auf dass deine Seele mich segne.
7601 Mose1Mo12732Isaak sprach zu ihm: Wer bist du denn? Er antwortete: Ich bin dein erstgeborener Sohn Esau.
7611 Mose1Mo12733Da erschrak Isaak über die Maßen, und unbeschreiblich verwundert sprach er: Wer ist denn also der, der vordem ein Wild erjagt und mir gebracht hat, und ich aß von allem, ehe du kamst? Ich habe ihm meinen Segen gegeben, und er wird gesegnet bleiben!
7621 Mose1Mo12734Als Esau diese Worte seines Vaters hörte, schrie er überlaut auf und rief tiefbetrübt: Segne auch mich, mein Vater!
7631 Mose1Mo12735Er aber sprach: Dein Bruder ist listigerweise gekommen und hat deinen Segen hinweggenommen.
7641 Mose1Mo12736Da antwortete jener: Wie Recht ist sein Name Jakob genannt worden, denn nun hat er mich zum zweiten Male überlistet; meine Erstgeburt hat er vorher genommen, und nun hat er auch meinen Segen erschlichen. Und wiederum sprach er zu seinem Vater: Hast du denn nicht auch einen Segen für mich behalten?
7651 Mose1Mo12737Isaak antwortete: Ich habe ihn zum Herrn über dich gesetzt, und alle seine Brüder habe ich seiner Dienstbarkeit unterworfen; mit Korn und Wein habe ich ihn reich ausgestattet, was also könnte ich nun noch für dich tun, mein Sohn?
7661 Mose1Mo12738Da sprach Esau zu ihm: Hast du denn nur einen Segen, mein Vater? Ich bitte dich, segne auch mich! Und da er seine Stimme erhob und weinte,
7671 Mose1Mo12739ward Isaak bewegt und sprach zu ihm: Im Fette der Erde und im Taue vom Himmel von oben her
7681 Mose1Mo12740wird dein Segen sein. Vom Schwerte wirst du leben, aber deinem Bruder sollst du dienstbar sein. Jedoch wird die Zeit kommen, da du sein Joch abschütteln und lösen wirst von deinem Halse.
7691 Mose1Mo12741Darum hasste Esau immerdar den Jakob um des Segens willen, den ihm sein Vater gegeben hat, und sprach in seinem Herzen: Es werden Tage der Trauer über meinen Vater kommen; denn ich werde meinen Bruder Jakob töten.
7701 Mose1Mo12742Als dies Rebekka berichtet ward, ließ sie Jakob, ihren Sohn, rufen und sprach zu ihm: Siehe, Esau, dein Bruder, droht, dich zu töten.
7711 Mose1Mo12743Darum höre nun auf meine Stimme, mein Sohn, mache dich auf, und fliehe zu meinem Bruder Laban in Haran.
7721 Mose1Mo12744Bleibe bei ihm einige wenige Tage, bis sich der Grimm deines Bruders legt,
7731 Mose1Mo12745und sein Zorn nachlässt, und er vergisst, was du ihm angetan hast; alsdann will ich hinsenden, und dich von dort wieder hierher holen lassen. Warum sollte ich beider Söhne an einem Tage beraubt werden?
7741 Mose1Mo12746Da sprach Rebekka zu Isaak: Ich bin des Lebens überdrüssig wegen der Töchter Heths. Wenn Jakob ein Weib nähme aus dem Volke dieses Landes, möchte ich nimmer leben.
7751 Mose1Mo1281Da rief Isaak den Jakob, und segnete ihn, und gebot ihm, und sprach: Nimm kein Weib von dem Stamme Kanaans,
7761 Mose1Mo1282sondern mache dich auf, und ziehe nach Mesopotamien in Syrien zu dem Hause Bathuels, des Vaters deiner Mutter, und hole dir von dort ein Weib, eine der Töchter Labans, des Bruders deiner Mutter.
7771 Mose1Mo1283Gott aber, der Allmächtige, segne dich, und lasse dich wachsen, und mehre dich, auf dass du zu einer Menge von Völkern werdest.
7781 Mose1Mo1284Er gebe dir den Segen Abrahams, und deinen Nachkommen nach dir, dass du das Land, in dem du als Fremdling weilst, welches er deinem Großvater verheißen hat, zu eigen erhaltest.
7791 Mose1Mo1285Als ihn nun Isaak entlassen hatte, zog er hin und kam nach Mesopotamien in Syrien zu Laban, dem Sohne Bathuels, des Syrers, dem Bruder Rebekkas, seiner Mutter.
7801 Mose1Mo1286Als aber Esau sah, dass sein Vater Jakob gesegnet und ihn nach Mesopotamien in Syrien gesandt hatte, um sich von dort ein Weib zu holen, und dass er ihm nach dem Segen geboten hatte: Nimm kein Weib von den Töchtern Kanaans!
7811 Mose1Mo1287sowie dass Jakob seinen Eltern gehorchend nach Syrien gegangen war,
7821 Mose1Mo1288merkte er, dass sein Vater die Töchter Kanaans nicht gerne sah,
7831 Mose1Mo1289und ging hin zu Ismael, und nahm sich Maheleth, die Tochter Ismaels, des Sohnes Abrahams, die Schwester Nabajoths, zu seinen andern Weibern hinzu zur Ehe.
7841 Mose1Mo12810Jakob also zog von Bersabee fort und wanderte nach Haran.
7851 Mose1Mo12811Und da er an einen Ort kam und dort übernachten wollte, weil die Sonne untergegangen war, nahm er einen von den Steinen, welche da lagen, und legte ihn unter sein Haupt, und schlief an diesem Orte.
7861 Mose1Mo12812Da sah er im Traume eine Leiter, die auf der Erde stand und mit dem oberen Ende den Himmel berührte; und die Engel Gottes stiegen auf ihr auf und nieder.
7871 Mose1Mo12813Und der Herr stand über der Leiter und sprach zu ihm: Ich bin der Herr, der Gott Abrahams, deines Vaters, und der Gott Isaaks; das Land auf dem du ruhst, will ich dir und deinen Nachkommen geben.
7881 Mose1Mo12814Und deine Nachkommenschaft soll wie der Staub der Erde werden, und du sollst dich ausbreiten gegen Abend und Morgen, gegen Mitternacht und Mittag; und in dir und in deiner Nachkommenschaft sollen alle Völker der Erde gesegnet werden.
7891 Mose1Mo12815Und ich will dein Hüter sein, wohin du auch ziehst, und will dich in dieses Land wieder zurückbringen, und werde dich nicht verlassen, bis ich alles vollbracht habe, was ich verheißen.
7901 Mose1Mo12816Als Jakob vom Schlummer erwacht war, sprach er: Wahrlich, der Herr ist an dieser Stätte, und ich wusste es nicht!
7911 Mose1Mo12817Und von Furcht erfüllt sprach er: Wie furchtbar ist dieser Ort! Hier ist nichts anderes denn Gottes Haus und die Pforte des Himmels.
7921 Mose1Mo12818Am Morgen stand Jakob auf, nahm den Stein, den er unter sein Haupt gelegt hatte, und richtete ihn als Denkstein auf, und goß Öl darüber.
7931 Mose1Mo12819Und er nannte den Namen der Stadt, welche zuvor Luza hieß, Bethel.
7941 Mose1Mo12820Auch machte er ein Gelübde und sprach: Wenn Gott mit mir ist, und mich behütet auf dem Wege, den ich jetzt gehe, und mir Brot zu essen gibt, und Kleider anzuziehen,
7951 Mose1Mo12821und ich wieder glücklich in meines Vaters Haus zurückkehre, so soll der Herr mein Gott sein,
7961 Mose1Mo12822Und dieser Stein, den ich zum Denksteine aufgerichtet habe, soll Haus Gottes heißen; und von allem, was du mir gibst, will ich dir den Zehnten darbringen.
7971 Mose1Mo1291Also zog Jakob weiter und kam in das Land gegen Morgen.
7981 Mose1Mo1292Da sah er auf dem Felde einen Brunnen, und drei Schafherden bei demselben gelagert, denn man pflegte die Herden daraus zu tränken, und die Öffnung des Brunnens wurde mit einem großen Steine verschlossen.
7991 Mose1Mo1293Wenn alle Schafe zusammengetrieben waren, pflegte man den Stein wegzuwälzen und ihn, wenn die Herden getränkt waren, wieder über die Öffnung des Brunnens zu legen.
8001 Mose1Mo1294Da sprach Jakob zu den Hirten: Brüder, woher seid ihr? Sie antworteten: Von Haran.
8011 Mose1Mo1295Und er fragte sie: Kennet ihr wohl Laban, den Sohn Nachors? Sie sprachen: Wir kennen ihn.
8021 Mose1Mo1296Da sprach er: Geht es ihm wohl? Sie antworteten: Es geht ihm wohl, und siehe, da kommt Rachel, seine Tochter, mit ihrer Herde.
8031 Mose1Mo1297Jakob sprach: Es ist noch lange Tag, und noch nicht Zeit, das Vieh in die Ställe zurückzutreiben; tränket also die Schafe und treibet sie dann wieder zur Weide zurück.
8041 Mose1Mo1298Sie antworteten: Das können wir nicht, bis alles Vieh zusammengetrieben ist, dann wälzen wir den Stein von der Öffnung des Brunnens, um die Herden zu tränken.
8051 Mose1Mo1299Noch redeten sie miteinander, da kam Rachel mit den Schafen ihres Vaters; denn sie weidete selbst die Herde.
8061 Mose1Mo12910Da Jakob sie sah und wusste, dass sie seine Verwandte sei, und dass es die Schafe Labans, seines Oheims seien, wälzte er den Stein, mit dem der Brunnen verschlossen war, weg
8071 Mose1Mo12911und tränkte die Herde. Hierauf küsste er sie, und begann laut zu weinen,
8081 Mose1Mo12912und sagte ihr, dass er ein Bruder ihres Vaters und ein Sohn Rebekkas sei. Da eilte sie hin und verkündete es ihrem Vater.
8091 Mose1Mo12913Als nun dieser hörte, dass Jakob, der Sohn seiner Schwester, gekommen sei, lief er ihm entgegen, und umarmte und küsste ihn, und führte ihn in sein Haus. Nachdem er aber die Veranlassung der Reise erfahren hatte,
8101 Mose1Mo12914antwortete er: Du bist mein Gebein und Fleisch. Und als ein Monat verflossen war,
8111 Mose1Mo12915sprach Laban zu Jakob: Solltest du, weil du mein Bruder bist, mir umsonst dienen? Sage mir, was dein Lohn sein soll.
8121 Mose1Mo12916Nun hatte Laban zwei Töchter, der Name der älteren war Lia, die jüngere aber hieß Rachel.
8131 Mose1Mo12917Lia aber hatte triefende Augen, Rachel dagegen war schön von Gesicht und lieblich von Gestalt.
8141 Mose1Mo12918Diese liebte Jakob und sprach: Ich will dir sieben Jahre um Rachel, deine jüngere Tochter, dienen.
8151 Mose1Mo12919Laban antwortete: Besser ist es, ich gebe sie dir, als einem andern Manne, bleibe bei mir.
8161 Mose1Mo12920So diente Jakob um Rachel sieben Jahre; und diese erschienen ihm nur wenige Tage, so lieb hatte er sie.
8171 Mose1Mo12921Da sprach Jakob zu Laban: Gib mir mein Weib; denn die Zeit ist erfüllt, dass ich zu ihr gehe.
8181 Mose1Mo12922Laban aber lud eine große Zahl von Freunden zum Mahle und feierte die Hochzeit.
8191 Mose1Mo12923Und am Abend führte er ihm seine Tochter Lia zu
8201 Mose1Mo12924und gab seiner Tochter eine Magd, Zelpha mit Namen. Da ging Jakob zu ihr, wie es gebräuchlich ist, und da es Morgen ward, sah er, dass es Lia war.
8211 Mose1Mo12925Und er sprach zu seinem Schwiegervater: Was hast du mir antun wollen? Habe ich dir nicht um Rachel gedient? Warum hast du mich betrogen?
8221 Mose1Mo12926Laban antwortete: Es ist hier bei uns nicht gebräuchlich, die jüngeren vor den älteren zu verheiraten.
8231 Mose1Mo12927Führe die Woche dieser Vermählung zu Ende, so will ich dir auch jene geben für den Dienst, den du noch andere sieben Jahre bei mir tun sollst.
8241 Mose1Mo12928Jakob willigte ein; und als die Woche vorüber war, nahm er Rachel zum Weibe,
8251 Mose1Mo12929welcher der Vater die Bala als Magd mitgab.
8261 Mose1Mo12930So kam er zu der gewünschten Vermählung, und hatte Rachel lieber als Lia, und diente noch andere sieben Jahre bei ihm.
8271 Mose1Mo12931Als aber der Herr sah, dass er Lia minder achtete, machte er sie fruchtbar, während ihre Schwester unfruchtbar blieb.
8281 Mose1Mo12932Jene nämlich empfing, und gebar einen Sohn, und nannte seinen Namen Ruben, und sprach: Der Herr hat meine Demütigung angesehen; jetzt wird mein Mann mich lieben.
8291 Mose1Mo12933Und sie empfing weiter und gebar einen Sohn. Da sprach sie: Der Herr hat gehört, dass ich minder geachtet werde, darum hat er mir auch diesen gegeben. Und sie nannte seinen Namen Simeon.
8301 Mose1Mo12934Und sie empfing zum dritten Male, und gebar einen andern Sohn, und sprach: Auch jetzt wird mir mein Mann zugetan sein, weil ich ihm drei Söhne geboren habe; und darum nannte sie seinen Namen Levi.
8311 Mose1Mo12935Zum vierten Male empfing sie und gebar einen Sohn. Da sprach sie: Nun will ich den Herrn preisen! Und darum nannte sie ihn Juda. Und sie hörte auf zu gebären.
8321 Mose1Mo1301Da aber Rachel sah, dass sie unfruchtbar sei, beneidete sie ihre Schwester und sprach zu ihrem Manne: Gib mir Kinder, sonst sterbe ich!
8331 Mose1Mo1302Da ward Jakob zornig über Rachel und antwortete: Bin ich an Gottes Statt? Er ist es, der dir die Frucht deines Leibes versagt hat.
8341 Mose1Mo1303Sie aber sprach: ich habe eine Magd, Bala, geh zu dieser, dass sie auf meinem Schoße gebäre und ich aus ihr Kinder erhalte.
8351 Mose1Mo1304Und sie gab ihm Bala zur Ehe;
8361 Mose1Mo1305und da der Mann zu ihr ging, empfing diese und gebar einen Sohn.
8371 Mose1Mo1306Und Rachel sprach: Der Herr hat mir Recht geschafft, und hat mein Flehen erhört, und mir seinen Sohn geschenkt. Darum nannten sie seinen Namen Dan.
8381 Mose1Mo1307Und Bala empfing abermals und gebar einen zweiten Sohn.
8391 Mose1Mo1308Da sprach Rachel: Gott hat mich streiten lassen mit meiner Schwester, und ich habe gesiegt! Und sie nannte ihn Nephtali.
8401 Mose1Mo1309Da aber Lia sah, dass sie kein Kind mehr gebar, gab sie ihrem Manne ihre Magd Zelpha.
8411 Mose1Mo13010Diese empfing und gebar einen Sohn.
8421 Mose1Mo13011Und Lia sprach: Glück auf! Und darum nannte sie seinen Namen Gad.
8431 Mose1Mo13012Und Zelpha gebar einen zweiten Sohn.
8441 Mose1Mo13013Da sagte Lia: Das ist zu meiner Glückseligkeit; denn es werden mich die Weiber glücklich preisen; darum nannte sie ihn Aser.
8451 Mose1Mo13014Ruben aber ging zur Zeit der Weizenernte auf das Feld, und fand Alraunen, und brachte sie seiner Mutter Lia. Da sprach Rachel: Gib mir einen Teil von den Alraunen deines Sohnes!
8461 Mose1Mo13015Jene antwortete: Scheint es dir nicht genug, dass du mir meinen Mann genommen hast, dass du nun auch die Alraunen meines Sohnes wegnehmen willst? Da sprach Rachel: So mag er diese Nacht bei dir schlafen für die Alraunen deines Sohnes!
8471 Mose1Mo13016Als nun Jakob abends vom Felde heimkehrte, ging ihm Lia entgegen und sprach: Zu mir musst du gehen! Denn ich habe dich erkauft für die Alraunen meines Sohnes. So schlief er diese Nacht bei ihr.
8481 Mose1Mo13017Und Gott erhörte ihre Bitten, und sie empfing, und gebar ihren fünften Sohn,
8491 Mose1Mo13018Da sprach sie: Gott hat mich belohnt, dass ich meinem Manne meine Magd gegeben habe! Und sie nannte seinen Namen Issachar.
8501 Mose1Mo13019Und Lia empfing wiederum, und gebar ihren sechsten Sohn,
8511 Mose1Mo13020und sprach: Mit einer guten Gabe hat mich Gott beschenkt; und mein Mann wird auch nun wieder bei mir wohnen, weil ich ihm sechs Söhne geboren habe; darum nannte sie seinen Namen Zabulon.
8521 Mose1Mo13021Nach diesem gebar sie eine Tochter mit Namen Dina.
8531 Mose1Mo13022Auch Rachels gedachte der Herr, und erhörte sie, und machte sie fruchtbar.
8541 Mose1Mo13023Und sie empfing, und gebar einen Sohn, und sprach: Gott hat meine Schmach hinweggenommen.
8551 Mose1Mo13024Und sie nannte seinen Namen Joseph und sprach: Möge mir der Herr noch einen andern Sohn schenken!
8561 Mose1Mo13025Als aber Joseph geboren war, sprach Jakob zu seinem Schwiegervater: Lass mich heimziehen in meine Heimat, in mein Land!
8571 Mose1Mo13026Gib mir meine Weiber und meine Kinder, um welche ich dir gedient habe, dass ich fortgehe; du weisst ja wohl, wie ich dir gedient habe.
8581 Mose1Mo13027Da sprach Laban zu ihm: Lass mich Gnade in deinen Augen finden! Die Erfahrung hat mich gelehrt, dass Gott mich um deinetwillen gesegnet hat;
8591 Mose1Mo13028bestimme also deinen Lohn, den ich dir geben soll.
8601 Mose1Mo13029Er aber antwortete: Du weißt, wie ich dir gedient habe, und wie groß dein Besitz unter meinen Händen geworden ist.
8611 Mose1Mo13030Wenig war es, was du besaßest, als ich zu dir kam, und nun bist du reich geworden, und der Herr hat dich gesegnet mit meiner Einkehr. So ist es denn billig, dass auch ich einmal für mein eigenes Haus sorge.
8621 Mose1Mo13031Da sprach Laban: Was soll ich dir geben? Er aber sprach: Ich will nichts; sondern wenn du tust, was ich verlange, werde ich deine Herden wiederum weiden und hüten.
8631 Mose1Mo13032Durchgehe alle deine Herden und sondere alle Schafe mit buntem und gesprenkeltem Felle ab: alles, was Schwarz und gefleckt und gestreift ist, sowohl unter den Schafen als unter den Ziegen, soll mein Lohn sein!
8641 Mose1Mo13033Und meine Rechtlichkeit wird für mich künftighin zeugen. Wenn die Zeit gekommen ist, welche du bestimmst, soll alles, was nicht gestreift und gefleckt und schwarz ist, unter meinen Schafen und unter meinen Ziegen, als gestohlenes Gut gelten.
8651 Mose1Mo13034da sprach Laban: Es ist mir genehm, was du verlangst.
8661 Mose1Mo13035Und er sonderte an demselben Tage die bunten und gefleckten Ziegen und Schafe, Böcke und Widder ab; alle aber, was in der Herde einfarbig war, das ist weißes oder schwarzes Fell hatte, übergab er seinen Söhnen.
8671 Mose1Mo13036Und er schuf einen Zwischenraum von drei Tagereisen zwischen sich und seinem Schwiegersohne, der seine übrigen Herden weidete.
8681 Mose1Mo13037Da nahm Jakob frische Stäbe von Pappeln und Mandelbäumen und Platanen und schälte sie zum Teile ab, so dass sie da, wo die Rinde abgezogen war, weiß schimmerten, und wo sie nicht abgeschält waren, grün blieben; und so wurden sie verschiedenfarbig.
8691 Mose1Mo13038Dann legte er die Stäbe in die Tränkrinnen, in die man das Wasser goss, damit, wenn die Herden zu trinken kämen, sie dieselben vor Augen hätten, und bei ihrem Anblicke empfangen sollten.
8701 Mose1Mo13039Und es geschah, dass die Schafe bei der Begattung die Stäbe anblickten und gestreifte und gesprenkelte und fleckige Junge gebaren.
8711 Mose1Mo13040Und Jakob teilte die Herde und legte die Stäbe in die Tränkrinnen den Widdern vor Augen; und alles, was weiß und schwarz war, gehöre Laban, das übrige aber Jakob, und die Herden waren voneinander geschieden.
8721 Mose1Mo13041Wenn also zur ersten Zeit die Brunstzeit der Schafe kam, legte Jakob den Widdern und Schafen die Stäbe in die Tränkrinnen vor Augen, damit sie bei ihrem Anblicke empfingen.
8731 Mose1Mo13042Wenn aber die späte Begattung und die letzte Befruchtung kam, so legte er sie nicht hinein. So geschah es, dass die Spätlinge dem Laban, die Erstlinge Jakob zufielen.
8741 Mose1Mo13043Und der Mann ward überaus reich und hatte viele Herden, Mägde und Knechte, Kamele und Esel.
8751 Mose1Mo1311Da kamen ihm die Reden der Söhne Labans zu Ohren, die da sagten: Jakob hat alles an sich gebracht, was unserm Vater gehörte, und von seinem Gute bereichert, ist er berühmt geworden;
8761 Mose1Mo1312Zudem sah Jakob, dass das Angesicht Labans gegen ihn nicht mehr so war wie sonst und ehedem,
8771 Mose1Mo1313darum nun, vorzüglich aber weil Gott zu ihm sprach: Kehre zurück in das Land deiner Väter und zu deinem Geschlechte, und ich will mit dir sein;
8781 Mose1Mo1314sandte er ihn, und ließ Rachel und Lia auf das Feld rufen, wo er die Herden weidete,
8791 Mose1Mo1315und sprach zu ihnen: Ich sehe, dass das Angesicht eures Vaters gegen mich nicht ist wie sonst und ehedem. Aber der Gott meines Vaters war mit mir.
8801 Mose1Mo1316Ihr wisset auch selbst, dass ich eurem Vater aus allen meinen Kräften gedient habe.
8811 Mose1Mo1317Aber euer Vater hat mich hintergangen und mir den Lohn zehnmal abgeändert, doch Gott ließ es nicht zu, dass er mir Schaden zufügte.
8821 Mose1Mo1318Wenn er sprach: Die Gesprenkelten sollen dein Lohn sein, so warfen alle Schafe gesprenkelte Junge. Sprach er dagegen: Alles, was weiß ist, sollst du zum Lohne haben, so warfen alle Herden weiße Junge.
8831 Mose1Mo1319So hat der Herr den Besitz eures Vaters genommen und ihn mir gegeben;
8841 Mose1Mo13110denn als die Zeit kam, wo die Schafe sich begatteten, erhob ich meine Augen und sah im Traume, dass die Böcke, welche die Schafe besprangen, gestreift und gesprenkelt und gefleckt waren.
8851 Mose1Mo13111Und der Engel Gottes sprach zu mir im Traume: Jakob! Und ich antwortete: Hier bin ich!
8861 Mose1Mo13112Er sprach: Erhebe deine Augen und siehe, alle Böcke, welche die Schafe bespringen, sind gestreift, gesprenkelt und gefleckt; denn ich habe alles gesehen, was Laban dir angetan hat.
8871 Mose1Mo13113Ich bin der Gott von Bethel, wo du den Stein gesalbt und mir ein Gelübde gemacht hast. So mache dich nun auf, ziehe aus diesem Lande, und kehre in das Land deiner Geburt zurück!
8881 Mose1Mo13114Da antworteten Rachel und Lia: Haben wir etwa noch Anteil und Erbe im Hause unsers Vaters?
8891 Mose1Mo13115Hat er uns nicht wie Fremde geachtet und uns verkauft, und den Preis, den er für uns erhielt, verzehrt?
8901 Mose1Mo13116Aber Gott hat den Reichtum unsers Vaters genommen und ihn uns und unseren Kindern gegeben; darum tue, was Gott dir befohlen hat.
8911 Mose1Mo13117Da machte sich Jakob auf, und setzte seine Kinder und Weiber auf Kamele, und zog fort.
8921 Mose1Mo13118Und er nahm all sein Eigentum, und seine Herden, und alles, was er in Mesopotamien erworben hatte, um sich zu Isaak, seinem Vater, in das Land Kanaan zu begeben.
8931 Mose1Mo13119Um jene Zeit war Laban hingegangen, seine Schafe zu scheren, und Rachel stahl die Götzen ihres Vaters.
8941 Mose1Mo13120Und Jakob wollte seinem Schwiegervater nicht kundtun, dass er fliehe.
8951 Mose1Mo13121Als er nun weggezogen war mit allem, was sein war, und den Fluß überschritten hatte, und nun gegen das Gebirge Gilead zog,
8961 Mose1Mo13122ward dem Laban am dritten Tage berichtet, dass Jakob geflohen sei.
8971 Mose1Mo13123Da nahm er seine Brüder zu sich, und jagte ihm sieben Tage lang nach, und erreichte ihn auf dem Gebirge Gilead.
8981 Mose1Mo13124Doch er sah Gott im Traume, der zu ihm sprach: Hüte dich, gegen Jakob etwas Unfreundliches zu reden!
8991 Mose1Mo13125Schon hatte Jakob sein Zelt auf dem Gebirge aufgeschlagen, als jener ihn mit seinen Brüdern ereilte, und auf demselben Gebirge Gilead sein Zelt aufschlug.
9001 Mose1Mo13126Da sprach Laban zu Jakob: Warum hast du also getan, dass du meine Töchter ohne mein Wissen hinwegführtest, wie Kriegsgefangene?
9011 Mose1Mo13127Warum hast du, ohne es mir kund zu geben, fliehen wollen, und es mich nicht wissen lassen, dass ich dir mit Jauchzen und Liedern und Pauken und Lauten hätte das Geleite gegeben?
9021 Mose1Mo13128Du hast mich nicht meine Söhne und Töchter küssen lassen, töricht hast du gehandelt. Und nun könnte wohl
9031 Mose1Mo13129meine Hand mit dir schlimm verfahren, aber der Gott eures Vaters sprach gestern zu mir: Hüte dich, gegen Jakob etwas Hartes zu reden.
9041 Mose1Mo13130Doch sei es, du verlangtest zu den deinen zu kommen und sehntest dich nach dem Hause deines Vaters, warum hast du mir meine Götter gestohlen?
9051 Mose1Mo13131Jakob antwortete: Dass ich ohne dein Wissen aufgebrochen bin, geschah, weil ich fürchtete, du möchtest mir deine Töchter mit Gewalt wegnehmen.
9061 Mose1Mo13132Was aber den Diebstahl angeht, dessen du mich beschuldigst, so verliere der von unsern Brüdern das Leben, bei welchem du deine Götter findest. Suche nach, was du von dem Deinen bei mir findest, und nimm es. Dies sagte er, ohne zu wissen, dass Rachel die Götzen gestohlen hatte.
9071 Mose1Mo13133Da ging Laban in das Zelt Jakobs, und in das Lias, und in das Zelt der beiden Mägde, und fand nichts. Und als er in das Zelt Rachels trat,
9081 Mose1Mo13134verbarg diese eilig die Götzen unter einem Kamelsattel und setzte sich darauf. Da er nun das ganze Zelt durchsuchte und nichts fand,
9091 Mose1Mo13135sprach sie: Mein Herr zürne nicht, dass ich vor dir nicht aufstehen kann; denn es geht mir eben jetzt nach der Frauen Weise. So ward das Bemühen des Suchenden vereitelt.
9101 Mose1Mo13136Jakob aber ward zornig, und schalt Laban, und sprach: Was habe ich verschuldet, und was habe ich gefehlt, dass du mir so hitzig nachgejagt bist,
9111 Mose1Mo13137und all mein Hausgerät durchsucht hast? Was hast du gefunden von allen deinen Hausgeräten? Lege es hierher vor meine Brüder und deine Brüder, und sie mögen richten zwischen mir und dir.
9121 Mose1Mo13138Bin ich darum zwanzig Jahre bei dir gewesen? Deine Schafe und deine Ziegen waren nicht unfruchtbar, die Widder aus deiner Herde habe ich nicht gegessen;
9131 Mose1Mo13139wenn etwas von wilden Tieren geraubt war, habe ich es dir nicht angezeigt, ich selbst ersetzte allen Schaden; alles, was gestohlen wurde, fordertest du von mir;
9141 Mose1Mo13140Tag und Nacht verzehrte mich Hitze und Frost, und der Schlaf floh meine Augen.
9151 Mose1Mo13141So habe ich dir zwanzig Jahre hindurch in deinem Hause gedient, vierzehn Jahre um deine Töchter, und sechs um deine Herden; und zehnmal ändertest du mir meinen Lohn.
9161 Mose1Mo13142Wenn nicht der Gott meines Vaters Abraham und der, den Isaak fürchtet, mit mir gewesen wäre, du hättest mich wohl nun leer abziehen lassen; aber Gott hat mein Elend und die Arbeit meiner Hände angesehen und dich gestern gewarnt.
9171 Mose1Mo13143Da antwortete ihm Laban: Mein sind die Töchter, und mein sind die Söhne, und deine Herden da, und alles, was du hier erblickst, ist mein. Was könnte ich meinen Kindern und Enkeln tun?
9181 Mose1Mo13144So komm denn und lass uns ein Bündnis schließen, dass es ein Zeugnis sei zwischen mir und dir.
9191 Mose1Mo13145Da nahm Jakob einen Stein, und richtete ihn als Denkstein auf,
9201 Mose1Mo13146und sprach zu seinen Brüdern: Bringet Steine herbei: Und sie sammelten Steine, und errichteten einen Hügel, und hielten auf demselben das Mahl.
9211 Mose1Mo13147Und Laban nannte ihn Hügel des Zeugen, Jakob aber Steinhaufen des Zeugnisses, jeder nach der besonderen Weise seiner Sprache.
9221 Mose1Mo13148Und Laban sprach: Dieser Hügel soll heut Zeuge sein zwischen mir und dir; darum ward sein Name Gilead genannt, das ist, der Hügel ist Zeuge.
9231 Mose1Mo13149Der Herr wache und richte über uns, wenn wir voneinander geschieden sind.
9241 Mose1Mo13150Wenn du meine Töchter hart behandelst und wenn du andere Weiber außer ihnen annimmst, so ist zwar kein Zeuge unserer Rede da, aber Gott ist gegenwärtig und sieht es.
9251 Mose1Mo13151Und wiederum sprach er zu Jakob: Siehe, dieser Hügel und der Stein, den ich zwischen mir und dir aufgerichtet habe,
9261 Mose1Mo13152sei Zeuge; dieser Hügel, sage ich, und dieser Stein sei zum Zeugnis, wenn ich über ihn hinausgehe gegen dich, oder du über ihn hinausgehst, mit der Absicht mir Böses zu tun.
9271 Mose1Mo13153Der Gott Abrahams und der Gott Nachors sei Richter zwischen uns, der Gott ihres Vaters! Und Jakob schwur bei dem, welchen sein Vater Isaak fürchtete,
9281 Mose1Mo13154und brachte ein Opfer auf dem Berge dar, und rief seine Brüder zum Mahle; und sie aßen, und blieben daselbst.
9291 Mose1Mo13155Laban aber brach des Morgens früh auf, küsste seine Söhne und Töchter, und segnete sie, und kehrte an seinen Wohnsitz zurück.
9301 Mose1Mo1321Auch Jakob zog seines Weges dahin, den er eingeschlagen; da begegneten ihm Engel Gottes.
9311 Mose1Mo1322Da er diese sah, sprach er: Dies ist das Heerlager Gottes, und er nannte den Namen dieses Ortes Mahanaim, das ist Lager.
9321 Mose1Mo1323Nun aber sandte er Boten voraus an seinen Bruder Esau, in das Land Seir, in das Gebiet von Edom,
9331 Mose1Mo1324und gebot ihnen und sprach: So sollt Esau, meinem Herrn, ihr sagen: Also spricht dein Bruder Jakob: ich habe bei Laban als Fremdling geweilt und war bei ihm bis auf diesen Tag.
9341 Mose1Mo1325Ich habe Rinder und Esel, Schafe und Knechte und Mägde, und nun sende ich Botschaft zu meinem Herrn, dass ich Gnade in deinen Augen finde.
9351 Mose1Mo1326Und die Boten kehrten zu Jakob zurück und sprachen: Wir kamen zu Esau, deinem Bruder, und siehe, er eilt dir mit vierhundert Mann entgegen.
9361 Mose1Mo1327Da fürchtete sich Jakob sehr, und von Schrecken ergriffen, teilte er die Leute, welche er bei sich hatte, ebenso die Herden, die Schafe, die Rinder und die Kamele in zwei Scharen,
9371 Mose1Mo1328und sprach: Wenn Esau zu einer Schar kommt und sie schlägt, so wird die andere erhalten werden, welche noch übrig ist.
9381 Mose1Mo1329Und Jakob sprach: Gott meines Vaters Abraham und Gott meines Vaters Isaak, Herr, der du mir gesagt hast: Kehre zurück in dein Vaterland und an den Ort, wo du geboren bist, und ich will dir Gutes tun;
9391 Mose1Mo13210ich bin nicht wert aller deiner Erbarmungen und all der Treue, die du deinem Knechte erwiesen hast. Mit einem Stabe überschritt ich den Jordan dort, und nun kehre ich zurück mit zwei Scharen.
9401 Mose1Mo13211Rette mich aus der Hand meines Bruders Esau; denn ich fürchte mich sehr vor ihm, er möchte kommen und die Mutter mit den Kindern erschlagen.
9411 Mose1Mo13212Du hast ja verheißen, mir Gutes zu tun, und meine Nachkommenschaft zu vermehren wie den Sand des Meeres, den man nicht zählen kann vor Menge!
9421 Mose1Mo13213Und nachdem er daselbst in dieser Nacht geschlafen, sonderte er von dem, was er hatte, Geschenke für Esau, seinen Bruder, aus:
9431 Mose1Mo13214Zweihundert Ziegen, zwanzig Böcke, zweihundert Schafe und zwanzig Widder,
9441 Mose1Mo13215dreißig säugende Kamele mit ihren Füllen, vierzig Kühe und zwanzig Stiere, zwanzig Eselinnen und zehn Füllen derselben.
9451 Mose1Mo13216Und er sandte sie durch seine Knechte, je eine Herde besonders, und sprach zu seinen Knechten: Ziehet vor mir her und lasset Raum zwischen den Herden.
9461 Mose1Mo13217Sodann gebot er dem ersten und sprach: Wenn dir mein Bruder Esau begegnet und dich fragt: Wem gehörst du, oder wohin ziehest du? oder wem gehört dies da vor dir?
9471 Mose1Mo13218so antworte: Deinem Knechte Jakob, er hat es meinem Herrn Esau als Geschenk gesandt; und er selber folgt uns auf dem Fuße.
9481 Mose1Mo13219Ebenso gebot er dem zweiten, und dem dritten, und allen, die hinter den Herden hergingen, und sprach: Dasselbe sollt ihr zu Esau sagen, wenn ihr ihm begegnet.
9491 Mose1Mo13220Auch setzet hinzu: Er selbst, dein Knecht Jakob, folgt uns auf dem Fuße nach. Denn er sprach: Ich will ihn durch die Geschenke, die mir vorausgehen, versöhnen, und erst dann will ich ihn sehen; vielleicht dass er mich freundlich aufnimmt.
9501 Mose1Mo13221So gingen also die Geschenke vor ihm her; er selbst aber blieb in jener Nacht im Lager.
9511 Mose1Mo13222Am frühen Morgen stand er auf, und nahm seine zwei Frauen, und die zwei Mägde mit seinen elf Söhnen, und ging über die Furt des Jakob,
9521 Mose1Mo13223und brachte alles hinüber, was ihm gehörte,
9531 Mose1Mo13224und blieb allein. Und siehe, ein Mann rang mit ihm bis zum Anbruch der Morgenröte.
9541 Mose1Mo13225Als dieser sah, dass er ihn nicht bezwingen könne, berührte er mit der Hand eine Sehne seiner Hüfte, und alsbald war ihre Kraft dahin.
9551 Mose1Mo13226Da sprach er zu ihm: Lass mich, denn die Morgenröte steigt schon herauf. Er antwortete: ich lasse dich nicht, du segnest mich denn!
9561 Mose1Mo13227Da sprach er: Welches ist dein Name? Er antwortete: Jakob.
9571 Mose1Mo13228Jener aber sprach: Nicht sollst du ferner Jakob heißen, sondern Israel; denn wenn du mit Gott tapfer gekämpft hast, wie viel mehr wirst du über Menschen Sieger bleiben?
9581 Mose1Mo13229Da fragte Jakob ihn: Sage mir, wie du heißest? Er antwortete: Warum fragst du nach meinem Namen? Und er segnete ihn daselbst.
9591 Mose1Mo13230Jakob aber nannte den Namen jenes Ortes Phanuel und sprach: Ich habe Gott von Angesicht zu Angesicht gesehen, und dennoch blieb ich am Leben.
9601 Mose1Mo13231Und alsbald ging die Sonne auf vor ihm, als er von Phanuel weiter ging; er hinkte aber an seinem Fuße.
9611 Mose1Mo13232Darum essen die Kinder Israels bis auf den heutigen Tag die Sehne nicht, welche in der Hüfte Jakobs erlahmte; deshalb weil er die Sehne seiner Hüfte berührte und diese gelähmt ward.
9621 Mose1Mo1331Als nun Jakob seine Augen erhob, sah er Esau kommen, und mit ihm vierhundert Mann. Da teilte er die Kinder Lias und Rachels, und die Kinder der beiden Mägde;
9631 Mose1Mo1332und stellte die beiden Mägde und ihre Kinder an die Spitze, Lia und ihre Kinder dahinter, Rachel aber und Joseph zuletzt.
9641 Mose1Mo1333Und er selbst ging voraus und verneigte sich siebenmal bis zur Erde, bis sein Bruder sich ihm näherte.
9651 Mose1Mo1334Da lief Esau seinem Bruder entgegen, und umarmte ihn, und fiel ihm um den Hals und küsste ihn, und weinte.
9661 Mose1Mo1335Und als er aufblickte, sah er die Frauen samt ihren Kindern und sprach: Wer sind denn diese? Und gehören sie dir? Er antwortete: Es sind die Kinder, welche Gott mir, deinem Knechte, geschenkt hat.
9671 Mose1Mo1336Da traten die Mägde und ihre Söhne herzu und verneigten sich.
9681 Mose1Mo1337Sodann trat auch Lia mit ihren Kindern herzu, und da auch sie sich bis zur Erde verneigt hatten, kamen zuletzt Joseph und Rachel und verneigten sich bis zur Erde.
9691 Mose1Mo1338Da sprach Esau: Was sind das für Züge, welch mir begegnet sind? Er antwortete: Ich wünschte Gnade zu finden vor meinem Herrn!
9701 Mose1Mo1339Esau aber sprach: Ich habe sehr viel, mein Bruder, behalte, was dein ist.
9711 Mose1Mo13310Und Jakob sprach: Nicht also! ich bitte; sondern wenn ich in deinen Augen Gnade gefunden habe, so nimm diese kleine Gabe aus meinen Händen an; denn ich schaute dein Angesicht, wie wenn ich das Angesicht Gottes geschaut hätte. Sei mir huldreich
9721 Mose1Mo13311und nimm den Segen an, den ich dir gebracht, und den Gott mir beschert hat, der mir alles gegeben. Da sein Bruder so in ihn drang, nahm er es mit Mühe an
9731 Mose1Mo13312und sprach: Lass uns miteinander ziehen, und ich will dein Reisegefährte sein.
9741 Mose1Mo13313Aber Jakob sprach: Du weißt, mein Herr, ich habe zarte Rinder und säugende Schafe und Kühe bei mir; wenn ich sie über Gebühr auf der Reise anstrenge, so werden alle Herden an einem Tage umkommen.
9751 Mose1Mo13314Mein Gebieter wolle vor seinem Knechte vorausziehen, und ich werde ihm langsam nachfolgen, so wie ich sehe, dass meine Rinder es vermögen, bis ich zu meinem Herrn nach Seir komme.
9761 Mose1Mo13315Da antwortete Esau: So bitte ich dich, doch von den Leuten, die bei mir sind, einige als Reisebegleiter zu behalten. Er sprach: Es ist nicht notwendig! Nur dies einen bedarf ich, dass ich Gnade in deinen Augen finde, mein Gebieter!
9771 Mose1Mo13316So kehrte Esau an jenem Tage auf dem Wege, den er gekommen war, nach Seir zurück.
9781 Mose1Mo13317Und Jakob kam nach Sokoth, und baute sich dort ein Haus, und errichtete Hütten, und nannte den Namen des Ortes Sokoth, das ist Hütten.
9791 Mose1Mo13318Und er zog weiter hinüber nach Salem, der Stadt der Sichemiten, welche im Lande Kanaan liegt, nachdem er aus Mesopotamien in Syrien zurückgekehrt war, und ließ sich bei der Stadt nieder.
9801 Mose1Mo13319Den Teil des Ackers aber, auf dem er seine Hütten aufgeschlagen hatte, kaufte er von den Kindern Hemors, des Vaters Sichems, für hundert Lämmer,
9811 Mose1Mo13320und errichtete daselbst einen Altar, und rief allda den starken Gott Israels an.
9821 Mose1Mo1341Dina aber, die Tochter Lias, ging aus, die Frauen jenes Landes zu sehen.
9831 Mose1Mo1342Da sah sie Sichem, der Sohn des Heviters Hemor, der Fürst jenes Landes, und gewann sie lieb. Und er entführte sie und schlief bei ihr, der Jungfrau Gewalt antuend.
9841 Mose1Mo1343Und sein Herz hing an ihr, und da sie traurig war, tröstete er sie mit schmeichelnden Worten.
9851 Mose1Mo1344Und er ging zu Hemor, seinem Vater, und sprach: Nimm mir dieses Mädchen zum Weibe.
9861 Mose1Mo1345Als Jakob hiervon hörte, während seine Söhne mit dem Viehe auf der Weide abwesend waren, verhielt er sich still, bis sie zurückkamen.
9871 Mose1Mo1346Da begab sich Hemor, der Vater Sichems, hinaus, um mit Jakob zu reden.
9881 Mose1Mo1347Und siehe, dessen Söhne kamen vom Felde. Als dieselben hörten, was sich begeben hatte, wurden sie sehr zornig, weil er eine Schandtat an Israel verübt und die Tochter Jakobs schändend etwas so Frevelhaftes begangen hatte.
9891 Mose1Mo1348Und Hemor sprach zu ihnen: Das Herz meines Sohnes Sichem hängt an eurer Tochter; gebet sie ihm zum Weibe,
9901 Mose1Mo1349und lasset uns gegenseitig Ehen schließen, gebt uns eure Töchter, und nehmet auch unsere Töchter,
9911 Mose1Mo13410und wohnet bei uns; das Land steht euch offen, bebauet es und ziehet Gewinn daraus, und nehmet es in Besitz!
9921 Mose1Mo13411Aber auch Sichem sprach zu ihrem Vater und zu ihren Brüdern: Möchte ich doch Gnade vor euch finden! Was ihr auch bestimmen werdet, ich will es geben!
9931 Mose1Mo13412Setzet die Heiratsgabe hoch an und fordert Geschenke, gern will ich euch geben, was ihr verlangt; nur gebet mir dieses Mädchen zum Weibe!
9941 Mose1Mo13413Da antworteten die Söhne Jakobs dem Sichem und seinem Vater mit Arglist, ergrimmt über die Schändung ihrer Schwester:
9951 Mose1Mo13414Wir können nicht tun, was ihr begehret, und unsere Schwester einem Manne geben, der nicht beschnitten ist, denn dies gilt bei uns als unerlaubt und Frevel.
9961 Mose1Mo13415Doch unter der Bedingung wollen wir uns mit euch verbinden: Wenn ihr uns gleich werden wollt und alles, was männlich unter euch ist, beschnitten wird.
9971 Mose1Mo13416Dann werden wir wechselseitig euch unsere Töchter geben und uns eure Töchter nehmen, und wollen mit euch zusammen wohnen und wollen ein Volk sein.
9981 Mose1Mo13417Wollt ihr euch aber nicht beschneiden lassen, so nehmen wir unsere Tochter und ziehen davon.
9991 Mose1Mo13418Ihr Vorschlag gefiel Hemor und Sichem, seinem Sohne.
10001 Mose1Mo13419Und der Jüngling zögerte nicht, sofort zu erfüllen, was begehrt ward, denn er hatte das Mädchen sehr lieb, und er war der Angesehenste im ganzen Hause seines Vaters.
10011 Mose1Mo13420Da traten sie in das Tor der Stadt und sprachen zu dem Volke:
10021 Mose1Mo13421Diese Männer sind friedlich gesinnt und wollen bei uns wohnen; lasset sie verkehren im Lande und es bebauen, da es weit ist und breit, und der Ackerbauer bedarf; wir wollen uns ihre Töchter zu Weibern nehmen und ihnen unsere Töchter geben.
10031 Mose1Mo13422Nur eines ist, was eine so treffliche Sache aufhält: Wenn wir alles, was unter uns männlich ist, beschneiden, dem Brauche dieses Volkes folgend,
10041 Mose1Mo13423so wird ihre Habe und ihr Vieh, und alles, was sie besitzen, unser sein. So lasset uns ihnen denn hierin zu Willen sein, damit wir zusammen wohnen und ein Volk ausmachen.
10051 Mose1Mo13424Und alle willigten ein, und alles, was männlich war, ließ sich beschneiden.
10061 Mose1Mo13425Und siehe, am dritten Tage, wo der Schmerz der Wunden am stärksten ist, ergriffen die zwei Söhne Jakobs, Simeon und Levi, die Brüder der Dina, ihre Schwerter, und drangen kühn in die Stadt ein, und erschlugen alle Männer.
10071 Mose1Mo13426Auch Hemor und Sichem töteten sie, und führten Dina, ihre Schwester, aus dem Hause Sichems fort.
10081 Mose1Mo13427Und als sie herausgegangen waren, fielen die übrigen Söhne Jakobs über die Erschlagenen her und plünderten die Stadt, zur Rache für die Schändung.
10091 Mose1Mo13428Ihre Schafe, Rinder und Esel nahmen sie weg, samt allem, was in den Häusern und auf dem Felde war,
10101 Mose1Mo13429und ihre Kinder und ihre Weiber führten sie gefangen fort.
10111 Mose1Mo13430Nachdem sie dieses alles verwegen verübt hatten, sprach Jakob zu Simeon und Levi: Ihr habt mich betrübt und habt mich verhasst gemacht bei den Bewohnern dieses Landes, bei den Kanaanitern und Pherezitern. Wir sind nur wenige, sie werden sich vereinigen und mich schlagen, und ich werde vernichtet werden, samt meinem Hause.
10121 Mose1Mo13431Da antworteten sie: Durften sie etwa unsere Schwester wie eine Dirne missbrauchen?
10131 Mose1Mo1351Und Gott sprach zu Jakob: Mache dich auf, und ziehe hinauf nach Bethel, und verweile daselbst, und baue dem Gott, der dir erschien, als du vor deinem Bruder Esau flohest, einen Altar.
10141 Mose1Mo1352Da rief Jakob sein gesamtes Haus zusammen und sprach: Schaffet die fremden Götter weg, die ihr in eurer Mitte habt, und reiniget euch, und wechselt eure Kleider.
10151 Mose1Mo1353Machet euch auf, wir wollen hinauf nach Bethel ziehen und dort einen Altar dem Gott errichten, der mich in der Zeit meiner Drangsale erhört hat und der mit mir war auf dem Wege, den ich gezogen bin.
10161 Mose1Mo1354Da übergaben sie ihm alle fremden Götter, die sie hatten, und die Ringe, die sie in ihren Ohren trugen; er aber vergrub sie unter der Terebinthe, die bei der Stadt Sichem steht.
10171 Mose1Mo1355Und als sie aufgebrochen waren, fiel ein von Gott gesandter Schrecken auf alle Städte ringsum, so dass sie nicht wagten, die Abziehenden zu verfolgen.
10181 Mose1Mo1356Jakob also kam nach Luza, welches im Lande Kanaan liegt und den Beinamen Bethel hat, er und all das Volk, das bei ihm war.
10191 Mose1Mo1357Und er baute daselbst einen Altar und nannte den Namen jenes Ortes Haus Gottes, den daselbst war ihm Gott erschienen, als er vor seinem Bruder floh.
10201 Mose1Mo1358Zu derselben Zeit starb Debora, die Amme Rebekkas und ward unterhalb Bethel unter einer Eiche begraben; und der Name dieses Ortes ward die Klageeiche genannt.
10211 Mose1Mo1359Gott aber erschien dem Jakob abermals, nachdem dieser aus Mesopotamien in Syrien zurückgekehrt war, und segnete ihn,
10221 Mose1Mo13510und sprach: Du sollst nicht mehr Jakob heißen, sondern Israel soll dein Name sein. Und er nannte ihn Israel
10231 Mose1Mo13511und sprach zu ihm: Ich bin Gott, der Allmächtige, sei fruchtbar und mehre dich; Völker, ja Familien von Völkern sollen von dir abstammen, und Könige aus deinen Lenden hervorgehen.
10241 Mose1Mo13512Und das Land, welches ich dem Abraham und Isaak gegeben habe, werde ich dir und deiner Nachkommenschaft nach dir geben.
10251 Mose1Mo13513Und er schied von ihm.
10261 Mose1Mo13514Jakob aber richtete einen Stein als Denkmal an dem Orte auf, wo Gott mit ihm geredet hatte, und goss Trankopfer darüber aus, und schüttete Öl darauf.
10271 Mose1Mo13515Und er nannte den Namen dieses Ortes Bethel.
10281 Mose1Mo13516Sodann zog er fort von da und kam zur Frühlingszeit in den Landstrich, der nach Ephrata führt. Da ward Rachel von Geburtswehen überfallen.
10291 Mose1Mo13517und kam durch eine schwere Geburt in Gefahr. Die Amme sprach zu ihr: Fürchte dich nicht; denn auch dieses Mal wirst du einen Sohn haben.
10301 Mose1Mo13518Als aber vor Schmerzen das Leben entfloh, und der Tod schon herannahte, nannte sie den Namen ihres Sohnes Benoni, das ist: Sohn meines Schmerzes; sein Vater aber nannte ihn Benjamin, das ist: Sohn meiner Rechten.
10311 Mose1Mo13519Rachel also starb und ward an dem Wege begraben, der nach Ephrata, das ist Bethlehem, führt.
10321 Mose1Mo13520Und Jakob errichtete einen Denkstein über ihrem Grabe, das ist das Denkmal des Grabes Rachels, das bis auf diesen Tag dort steht.
10331 Mose1Mo13521Von dort brach er auf und schlug sein Lager jenseits des Herdenturms auf.
10341 Mose1Mo13522Während er in jener Gegend wohnte, ging Ruben hin und schlief bei Bala, der Nebenfrau seines Vaters; es blieb dies dem Vaters keineswegs verborgen. Die Söhne Jakobs aber waren zwölf.
10351 Mose1Mo13523Die Söhne Lias: Der Erstgeborene Ruben, und Simeon, Levi, Judas, Issachar, Zabulon.
10361 Mose1Mo13524Die Söhne Rachels: Joseph und Benjamin.
10371 Mose1Mo13525Die Söhne Balas, der Magd Rachels: Dan und Nephtali.
10381 Mose1Mo13526Die Söhne Zelphas, der Magd Lias: Gad und Aser. Dies sind die Söhne Jakobs, die ihm in Mesopotamien in Syrien geboren wurden.
10391 Mose1Mo13527Und Jakob kam zu seinem Vater Isaak nach Ambre, in die Stadt Arbee, das ist Hebron, woselbst Abraham und Isaak als Fremdlinge geweilt hatten.
10401 Mose1Mo13528Und alle Tage Isaaks wurden hundert und achtzig Jahre.
10411 Mose1Mo13529Da starb er, entkräftet vom Alter, und ward zu seinem Volke versammelt, alt und hochbetagt, und seine Söhne, Esau und Jakob, begruben ihn.
10421 Mose1Mo1361Dies sind die Geschlechtsfolgen Esaus, welcher Edom ist.
10431 Mose1Mo1362Esau nahm sich Frauen von den Töchtern Kanaans: Ada, die Tochter des Hethiters Elon, und Oolibama, die Tochter Anas, der Tochter des Heviters Sebeons,
10441 Mose1Mo1363und Basemath, die Tochter Ismaels, die Schwester Nabaioths.
10451 Mose1Mo1364Ada aber gebar Eliphaz; Basemath gebar Rahuel;
10461 Mose1Mo1365Oolibama gebar Jehus und Ihelon und Kore. Das sind die Söhne Esaus, welche ihm im Land Kanaan geboren wurden.
10471 Mose1Mo1366Esau aber nahm seine Weiber, und Söhne und Töchter, und alle Seelen seines Hausstandes, seine Habe, sein Vieh, und alles, was er im Lande Kanaan hatte erwerben können, und zog in ein anderes Land, und schied von seinem Bruder Jakob.
10481 Mose1Mo1367Denn sie waren sehr reich und konnten nicht beieinander wohnen; und das Land, in dem sie als Fremlinge weilten, reichte nicht für sie aus, wegen der Menge der Herden.
10491 Mose1Mo1368Und Esau nahm seinen Aufenthalt auf dem Gebirge Seir, Esau, er selbst ist Edom.
10501 Mose1Mo1369Dies aber sind die Geschlechter Esaus, des Vaters Edoms, auf dem Gebirge Seir,
10511 Mose1Mo13610und dies sind die Namen seiner Söhne: Eliphaz, der Sohn Adas, des Weibes Esaus; und Rahuel, der Sohn Basemaths, seines Weibes.
10521 Mose1Mo13611Und die Söhne des Eliphaz waren: Theman, Omar, Sepho, Gatham, und Kenez.
10531 Mose1Mo13612Thamna aber war eine Nebenfrau des Eliphaz, des Sohnes Esaus; diese gebar ihm Amalech. Das sind die Söhne Adas, des Weibes Esaus.
10541 Mose1Mo13613Die Söhne Rahuels aber sind: Nabath und Zara, Samma und Meza. Dies sind die Söhne Basemaths, des Weibes Esaus.
10551 Mose1Mo13614Und dies waren die Söhne Oolibamas, der Tochter Anas, der Tochter Sebeons, des Weibes Esaus, die sie ihm geboren: Jehus, Jhelon und Kore.
10561 Mose1Mo13615Dies sind die Fürsten der Söhne Esaus: Die Söhne des Eliphaz, des Erstgeborenen Esaus: der Fürst Theman, der Fürst Omar, der Fürst Sepho, der Fürst Kenez,
10571 Mose1Mo13616der Fürst Kore, der Fürst Gatham, der Fürst AMalech. Dies sind die Söhne des Eliphaz im Lande Edom, und dies sind die Söhne Adas.
10581 Mose1Mo13617Und dies sind die Söhne Rahuels, des Sohnes Esaus: der Fürst Nabath, der Fürst Zara, der Fürst Samma, der Fürst Meza; dies sind die Fürsten von Rahuel im Lande Edom; dies sind die Söhne Basemaths, des Weibes Esaus.
10591 Mose1Mo13618Und dies sind die Söhne Oolibamas, des Weibes Esaus: der Fürst Jehus, der Fürst Jhelon, der Fürst Kore; dies sind die Fürsten Oolibamas, der Tochter Anas, des Weibes Esaus.
10601 Mose1Mo13619Dies sind die Söhne Esaus und dies sind die Stammesfürsten; er selbst ist Edom.
10611 Mose1Mo13620Dies sind die Söhne Seirs, des Horriters, die Einwohner des Landes: Lotan, Sobal, Sebeon, Ana,
10621 Mose1Mo13621Dison, Eser und Disan. Dies sind die Fürsten der Horriter, der Söhne Seirs im Lande Edom.
10631 Mose1Mo13622Die Söhne Lotans aber waren: Hori und Heman; und die Schwester Lotans war Thamna.
10641 Mose1Mo13623Und dies sind die Söhne Sobals: lvan, Manahat, Ebal, Sepho und Onam.
10651 Mose1Mo13624Und dies sind die Söhne Sebeons: Aja und Ana. Das ist derselbe Ana, welcher die heißen Quellen in der Wüste fand, als er die Esel seines Vaters Sebeon hütete;
10661 Mose1Mo13625er hatte einen Sohn Dison und eine Tochter Oolibama.
10671 Mose1Mo13626Und dies sind die Söhne Disons: Hamdan, Eseban, Jethram, und Charan.
10681 Mose1Mo13627Dies sind die Söhne Esers: Balaan, Zavan und Akan.
10691 Mose1Mo13628Disan aber hatte viele Söhne: Hus und Aram.
10701 Mose1Mo13629Dies sind die Fürsten der Horriter: der Fürst Lotan, der Fürst Sobal, der Fürst Sebeon, der Fürst Ana,
10711 Mose1Mo13630der Fürst Dison, der Fürst Eser, der Fürst Disan; dies sind die Fürsten der Horriter, die im Lande Seir geherrscht haben.
10721 Mose1Mo13631Die Könige aber, die im Lande Edom geherrscht haben, ehe die Söhne Israels Könige hatten, waren diese:
10731 Mose1Mo13632Bela, der Sohn Beors, und seine Stadt hieß Denaba.
10741 Mose1Mo13633Als Bela starb, ward Jodab, der Sohn Zaras von Bosra, König an seiner Statt.
10751 Mose1Mo13634Als Jodab gestorben war, ward Husam, aus dem lande der Themaniter, König an seiner Statt.
10761 Mose1Mo13635Als auch dieser gestorben war, wurde Adad, der Bruder Badads, König an seiner Statt, derselbe, der Madian auf dem Gefilde von Moab schlug; der Name seiner Stadt war Avith.
10771 Mose1Mo13636Als Ada gestorben war, ward Semla von Masreka König an seiner Statt.
10781 Mose1Mo13637Als auch dieser gestorben, herrschte Saul vom Flusse Rohoboth an seiner Statt.
10791 Mose1Mo13638Und als auch dieser gestorben, folgte in der Herrschaft Balanan, der Sohn Achobors.
10801 Mose1Mo13639Nach dessen Tod ward Adar König an seiner Statt, und der Name seiner Stadt war Phau; sein Weib hieß Meetabel, die Tochter Matreds, der Tochter Mezaabs.
10811 Mose1Mo13640Dies also sind die Namen der Fürsten Esaus, nach ihren Geschlechtern und Wohnplätzen, und Namen: der Fürst Thamna, der Fürst Alva, der Fürst Jetheth,
10821 Mose1Mo13641Der Fürst Oolibama, der Fürst Ela, der Fürst Phinon,
10831 Mose1Mo13642der Fürst Kenez, der Fürst Theman, der Fürst Mabsar,
10841 Mose1Mo13643der Fürst Magdiel, der Fürst Hiram; dies sind die Fürsten von Edom, welche im Lande ihrer Herrschaft wohnten, dies ist Esau, der Vater der Idumäer.
10851 Mose1Mo1371Jakob wohnte im Lande Kanaan, in welchem sein Vater als Fremdling geweilt hatte.
10861 Mose1Mo1372Und dies ist seine Geschichte: Als Joseph sechzehn Jahre alt war, pflegte er, noch ein Jüngling, mit seinen Brüdern die Herde zu weiden, und er war mit den Söhnen Balas und Zelphas, der Frauen seines Vaters, und klagte einst seine Brüder bei dem Vater wegen einer sehr schlimmen Tat an.
10871 Mose1Mo1373Israel aber liebte Joseph mehr als alle seine anderen Söhne, weil er ihn in seinem Alter gezeugt hatte, und er ließ ihm ein buntgestreiftes Kleid machen.
10881 Mose1Mo1374Da nun aber seine Brüder sahen, dass ihr Vater ihn mehr liebte als alle seine anderen Söhne, hassten sie ihn und konnten nicht friedlich zu ihm reden.
10891 Mose1Mo1375Auch begab es sich, dass Joseph seinen Brüdern ein Traumgesicht erzählte, dass er gehabt; dies ward die Ursache noch größeren Hasses.
10901 Mose1Mo1376Er sprach nämlich zu ihnen: Höret den Traum, den ich gehabt habe.
10911 Mose1Mo1377Es kam mir vor, als bänden wir Garben auf dem Felde, und als ob meine Garbe sich aufrichtete und stehen bliebe, und eure Garben ringsherum sich vor meiner Garbe zur Erde neigten.
10921 Mose1Mo1378Da antworteten seine Brüder: Wirst du etwa König über uns, oder werden wir deiner Herrschaft unterworfen sein? Diese Träume und Reden also gaben dem Neide und Hasse neue Nahrung.
10931 Mose1Mo1379Wiederum hatte er einen Traum, und erzählte ihn seinen Brüdern, und sprach: Ich sah im Träume, wie die Sonne und der Mond und elf Sterne sich vor mir zur Erde neigten.
10941 Mose1Mo13710Als er dies seinem Vater und seinen Brüdern erzählte, schalt ihn sein Vater und sprach: Was soll dieser Traum, den du gehabt hast? Werden wir etwa, ich, und deine Mutter, und deine Brüder uns vor dir zur Erde neigen?
10951 Mose1Mo13711So beneideten ihn seine Brüder; sein Vater aber erwog die Sache schweigend.
10961 Mose1Mo13712Als nun seine Brüder einst bei Sichem weilten, die Herden des Vaters zu weiden,
10971 Mose1Mo13713sprach Israel zu ihm: Deine Brüder weiden die Schafe bei Sichem; komm, ich will dich zu ihnen senden. Er antwortete:
10981 Mose1Mo13714Ich bin bereit. Da sprach jener zu ihm: Gehe und siehe zu, ob bei deinen Brüdern und den Herden alles wohl geht; und berichte mir wieder, wie es geht. Vom Tale Hebron aus gesendet, kam er nach Sichem.
10991 Mose1Mo13715Da traf ihn ein Mann, wie er auf dem Feld umherirrte, und fragte ihn, was er suche.
11001 Mose1Mo13716Er aber antwortete: Ich suche meine Brüder, sage mir, wo sie die Herden weiden.
11011 Mose1Mo13717Der Mann sprach zu ihm: Sie sind von hier weggezogen, ich hörte sie sagen: Gehen wir nach Dothain! Also ging Joseph seinen Brüdern nach und fand sie in Dothain.
11021 Mose1Mo13718Als sie ihn von ferne sahen, machten sie, bevor er noch zu ihnen herankam, den Anschlag, ihn zu töten,
11031 Mose1Mo13719und sprachen zueinander: Sehet, da kommt der Träumer!
11041 Mose1Mo13720Wohlan, töten wir ihn und werfen wir ihn in eine alte Zisterne, dann werden wir sagen: Ein wildes Tier hat ihn gefressen; dann wird sich zeigen, was seine Träume ihm nützen.
11051 Mose1Mo13721Als aber Ruben dies hörte, bemühte er sich, ihn aus ihren Händen zu befreien, und sprach:
11061 Mose1Mo13722Bringet ihn nicht um und vergießet sein Blut nicht, sondern werfet ihn in die Zisterne hier in der Wüste, und bewahret eure Hände rein. Dies sagte er aber, weil er ihn aus ihren Händen erretten und seinem Vater wieder zurückgeben wollte.
11071 Mose1Mo13723Sobald nun Joseph zu seinen Brüdern gekommen war, zogen sie ihm sogleich das lange, buntgestreifte Kleid aus
11081 Mose1Mo13724und warfen ihn in eine alte Zisterne, in der kein Wasser war.
11091 Mose1Mo13725Und als sie sich niedergesetzt hatten, ihre Mahlzeit zu halten, sahen sie ismaelitische Reisende von Gilead her kommen, deren Kamele Gewürze und Harz und Myrrhensaft nach Ägypten trugen.
11101 Mose1Mo13726Da sprach Judas zu seinen Brüdern: Was nützt es uns, wenn wir unsern Bruder töten und den Mord verheimlichen?
11111 Mose1Mo13727Besser ist es, er wird an die Ismaeliten verkauft und unsere Hände bleiben unbefleckt; denn er ist unser Bruder und unser Fleisch. Seine Brüder stimmten seinen Worten bei.
11121 Mose1Mo13728Als daher die madianitischen Kaufleute vorüberkamen, zogen sie ihn aus der Zisterne und verkauften ihn an die Ismaeliten um zwanzig Silberlinge; diese aber führten ihn sofort nach Ägypten.
11131 Mose1Mo13729Als nun Ruben wieder zur Zisterne kam, fand er den Jüngling nicht.
11141 Mose1Mo13730Da zerriss er seine Kleider, und ging zu seinen Brüdern, und sprach: Der Knabe ist verschwunden, und ich, wohin soll ich gehen?
11151 Mose1Mo13731Sie aber nahmen das Kleid Josephs und tauchten es in das Blut eines Ziegenbockes, den sie geschlachtet hatten.
11161 Mose1Mo13732Dann sandten sie dasselbe zu ihrem Vater und ließen ihm sagen: Dies haben wir gefunden; siehe, ob es das Kleid deines Sohnes ist, oder nicht.
11171 Mose1Mo13733Als der Vater es erkannte, rief er: Es ist das Kleid meines Sohnes, ein wildes Tier hat ihn zerrissen, ein Raubtier hat Joseph gefressen.
11181 Mose1Mo13734Und er zerriss seine Kleider, und legte ein härenes Gewand an, und trauerte um seinen Sohn lange Zeit.
11191 Mose1Mo13735Und ob auch alle seine Kinder zusammenkamen, des Vaters Schmerz zu lindern, so wollte er sich doch nicht trösten lassen, sondern sprach: Vor Herzeleid werde ich zu meinem Sohn in das Totenreich hinabsteigen! Und er beweinte ihn ohne Unterlass.
11201 Mose1Mo13736Die Madianiter aber verkauften Joseph in Ägypten an Putiphar, einen Kämmerer Pharaos, den Anführer der Leibwache.
11211 Mose1Mo1381Um eben diese Zeit verließ Judas seine Brüder und ließ sich bei einem Manne von Odollam, mit Namen Hiram, nieder.
11221 Mose1Mo1382Daselbst sah er die Tochter eines Kanaaniters, mit Namen Sue, und nahm sie zum Weibe und ging zu ihr.
11231 Mose1Mo1383Da empfing sie, und gebar einen Sohn, und nannte seinen Namen Her.
11241 Mose1Mo1384Und sie empfing abermals und gebar einen Sohn, den nannte sie Onan.
11251 Mose1Mo1385Sodann gebar sie einen dritten Sohn, den nannte sie Sela. Nach diesem gebar sie keine Kinder mehr.
11261 Mose1Mo1386Judas aber gab Her, seinem Erstgeborenen, ein Weib, Namens Thamar.
11271 Mose1Mo1387Doch Her, der Erstgeborene des Judas, war böse in den Augen des Herrn; und der Herr tötete ihn.
11281 Mose1Mo1388Da sprach Judas zu Onan, seinem Sohne: Begib dich zu dem Weibe deines Bruders und nimm sie zur Ehe, dass du deinem Bruder Nachkommenschaft erweckest.
11291 Mose1Mo1389Da aber Onan wusste, dass die Söhne nicht ihm geboren würden, so ließ er, wenn er zu dem Weibe seines Bruders ging, den Samen auf die Erde fallen, damit auf seines Bruders Namen keine Kinder geboren würden.
11301 Mose1Mo13810Darum tötete ihn der Herr, weil er Verabscheuungswürdiges tat.
11311 Mose1Mo13811Deshalb sprach Judas zu Thamar, seiner Schwiegertochter: Bleibe als Witwe im Hause deines Vaters, bis mein Sohn Sela heranwächst. Denn er fürchtete, auch dieser möchte sterben, wie seine Brüder. Da ging sie hin und wohnte im Hause ihres Vaters.
11321 Mose1Mo13812Als aber viele Tage vergangen waren, starb die Tochter Sues, das Weib Judas. Und nachdem Judas ausgetrauert und wieder froh geworden war, begab er sich hinauf zu seinen Schafscherern nach Thamnas, er und der Odollamiter Hiras, sein Schafhirt.
11331 Mose1Mo13813Und es ward Thamar berichtet, dass ihr Schwiegervater nach Thamnas zur Schafschur hinaufgehe.
11341 Mose1Mo13814Da legte sie ihre Witwenkleider ab, und nahm einen Schleier, und setzte sich verkleidet an den Scheideweg, wo die Straße nach Thamnas führt; darum weil Sela herangewachsen war und sie ihn doch nicht zum Manne erhalten hatte.
11351 Mose1Mo13815Als Judas sie sah, hielt er sie für eine Buhldirne; denn sie hatte ihr Angesicht verhüllt, um nicht erkannt zu werden.
11361 Mose1Mo13816Da trat er zu ihr heran und sprach: Lass mich dir beiwohnen! er wusste nämlich nicht, dass sie seine Schwiegertochter war. Sie antwortete: Was willst du mir geben, dass du mir beiwohnen darfst?
11371 Mose1Mo13817Er sprach: Ich will dir einen Ziegenbock von der Herde senden. Sie sprach wiederum: Ich will dir zu Willen sein, wenn du mir ein Pfand gibst, bis dahin, wo du mir das sendest, was du versprichst.
11381 Mose1Mo13818Judas sprach: Was soll ich dir zum Pfande geben? Sie antwortete: Deinen Siegelring, dein Armband und den Stab, den du in der Hand hast. Aus dieser einen Beiwohnung also empfing das Weib.
11391 Mose1Mo13819Hierauf machte sie sich auf, und ging von dannen, und legte die Kleider ab, die sie angetan, und zog ihre Witwenkleider an.
11401 Mose1Mo13820Judas aber sandte den Ziegenbock durch seinen Hirten, den Odollamiter, um dagegen das Pfand zurück zu erhalten, welches er dem Weibe gegeben hatte. Da dieser es aber nicht fand,
11411 Mose1Mo13821fragte er die Leute jenes Ortes: Wo ist das Weib, welches am Scheideweg saß? Doch alle antworteten: An diesem Orte ist keine Buhldirne gewesen.
11421 Mose1Mo13822Da kehrte er zu Judas zurück und sprach zu ihm: Ich habe sie nicht gefunden, auch sagten die Leute jenes Ortes, dort habe niemals eine Buhldirne gesessen.
11431 Mose1Mo13823Judas sprach: So mag sie es behalten, wenigstens kann sie uns nicht Lügen strafen, ich habe den Ziegenbock, den ich versprochen, gesendet, und du hast sie nicht gefunden.
11441 Mose1Mo13824Aber siehe, nach drei Monaten ward dem Judas berichtet: Deine Schwiegertochter Thamar hat gebuhlt, und es wird sichtbar, dass sie schwanger ist. Da sprach Judas: Führet sie hinaus, dass sie verbrannt werde.
11451 Mose1Mo13825Als sie nun zur Vollstreckung der Strafe hinausgeführt wurde, sandte sie zu ihrem Schwiegervater und ließ ihm sagen: Von dem Manne, dem dies da gebärt, habe ich empfangen; siehe zu, wem der Ring, das Armband, und der Stab gehören.
11461 Mose1Mo13826Da erkannte er seine Pfandgaben und sprach: Sie ist gerechter als ich; denn ich habe sie meinem Sohne Sela nicht gegeben. Er hatte aber fortan keinen Umgang mit ihr.
11471 Mose1Mo13827Als nun die Zeit da war, da sie gebären sollte, fanden sich Zwillinge in ihrem Leibe.
11481 Mose1Mo13828Und bei der Geburt tat einer die Hand heraus; da band die Wehemutter einen roten Faden um dieselbe und sprach: Dieser wird zuerst herauskommen.
11491 Mose1Mo13829Er aber zog die Hand zurück, und nun kam der andere hervor. Da sprach das Weib: Warum ist deinetwillen die Hülle zerrissen worden? und darum nannte man seinen Namen Phares.
11501 Mose1Mo13830Darnach kam sein Bruder hervor, an dessen Hand der rote Faden war; und man nannte ihn Zara.
11511 Mose1Mo1391Als nun Joseph nach Ägypten weggeführt war, kaufte ihn Putiphar, ein Kämmerer Pharaos, der Oberste der Leibwache, ein Ägypter, aus der Hand der Ismaeliter, welche ihn dorthin gebracht hatten.
11521 Mose1Mo1392Und der Herr war mit ihm, und er war ein Mann, dem alles, was er begann, glücklich von Statten ging, und er wohnte im Hause seines Gebieters,
11531 Mose1Mo1393der sehr wohl wusste, dass der Herr mit ihm war und alles gelingen ließ, was er unternahm.
11541 Mose1Mo1394Und Joseph fand Gnade bei seinem Herrn und ward sein Diener, und sein Herr setzte ihn über alles, und er leitete das Haus, das ihm anvertraut, und alles, was ihm übergeben war.
11551 Mose1Mo1395Und der Herr segnete das Haus des Ägypters um Josephs willen und mehrte alles, was ihm gehörte, sowohl im Hause als auf dem Felde;
11561 Mose1Mo1396und er sorgte um nichts, als um das Brot, das er aß. Joseph aber war schön von Gestalt, und anmutig anzusehen.
11571 Mose1Mo1397Nach einiger Zeit nun warf seine Gebieterin ihre Augen auf Joseph, und sprach: Schlafe bei mir!
11581 Mose1Mo1398Er aber weigerte sich der schändlichen Tat, und sprach zu ihr: Siehe, mein Gebieter hat mir alles übergeben, und sorgt um nichts, was er im Hause hat;
11591 Mose1Mo1399und es ist nichts da, was mir nicht unterworfen wäre, oder was er mir nicht überlasen hätte, ausgenommen dich, die du sein Weib bist. Wie könnte ich also ein so großes Unrecht begehen, und wider meinen Gott sündigen?
11601 Mose1Mo13910So war das Weib dem Jünglinge mit derartigen Reden Tag für Tag lästig, er jedoch weigerte sich des Ehebruches.
11611 Mose1Mo13911Eines Tages aber geschah es, dass Joseph in das Haus trat, und irgendein Geschäft besorgte, während gerade niemand zugegen war;
11621 Mose1Mo13912da ergriff sie ihn am Saum seines Gewandes, und sprach: Schlafe bei mir! Er aber ließ sein Oberkleid in ihrer Hand, und floh, und eilte aus dem Hause hinaus.
11631 Mose1Mo13913Als nun das Weib sah, dass das Kleid in ihren Händen geblieben, und sie verschmäht sei,
11641 Mose1Mo13914rief sie die Hausleute herbei, und sprach zu ihnen: Sehet, da hat er einen Hebräer hereingebracht, an uns Mutwillen zu verüben. Er kam zu mir herein, um bei mir zu liegen; und da ich laut schrie,
11651 Mose1Mo13915und da er mich rufen hörte, ließ er das Oberkleid zurück, das ich festhielt, und floh hinaus.
11661 Mose1Mo13916Sie behielt also das Kleid zum Zeugnisse der Wahrheit, und zeigte es ihrem Manne, als dieser nach Hause zurückkehrte,
11671 Mose1Mo13917und sprach: Der hebräische Knecht, den du hereingebracht hast, kam zu mir, seinen Mutwillen an mir zu üben.
11681 Mose1Mo13918Als er mich aber um Hilfe rufen hörte, ließ er sein Oberkleid zurück, das ich festhielt, und floh zum Hause hinaus.
11691 Mose1Mo13919Als der Herr solches hörte, und den Worten seines Weibes allzu leicht Glauben schenkte, ward er sehr zornig,
11701 Mose1Mo13920und ließ den Joseph in den Kerker werfen, wo die Gefangenen des Königs verwahrt wurden, und er lag dort gefangen.
11711 Mose1Mo13921Der Herr aber war mit Joseph, und erbarmte sich seiner, und ließ ihn Gnade in den Augen des Aufsehers über das Gefängnis finden.
11721 Mose1Mo13922Dieser vertraute ihm alle Gefangenen an, die in der Haft gehalten wurden; und alles, was dort geschah, geschah nach seiner Anordnung.
11731 Mose1Mo13923Und er sorgte um nichts, nachdem er ihm alles anvertraut hatte; denn der Herr war mit ihm, und ließ all sein Tun gelingen.
11741 Mose1Mo1401Nach diesen Ereignissen geschah es, dass zwei Kämmerer, der Mundschenk und der Bäcker des Königs von Ägypten, sich gegen ihren Herrn vergingen.
11751 Mose1Mo1402Da ward Pharao zornig über sie (denn der eine war der Obermundschenk, und der andere der Oberbäcker),
11761 Mose1Mo1403und ließ sie in den Kerker des Anführers der Leibwache werfen, in welchem auch Joseph gefangen saß.
11771 Mose1Mo1404Der Kerkermeister aber übergab sie dem Joseph, der sie auch bediente. Nach einiger Zeit, während der sie so gefangen gehalten wurden,
11781 Mose1Mo1405hatten beide in einer Nacht einen Traum, jeder nach der für ihn geltenden besonderen Bedeutung.
11791 Mose1Mo1406Als nun Joseph am Morgen zu ihnen kam, und sie traurig sah,
11801 Mose1Mo1407fragte er sie, und sprach: Warum ist euer Angesicht heute trauriger als sonst?
11811 Mose1Mo1408Sie antworteten: Wir haben einen Traum gehabt, und es ist niemand da, der ihn uns auslegen könnte. Da sprach Joseph zu ihnen: Kommt die Auslegung denn nicht Gott zu? Erzählet mir, was ihr gesehen habet!
11821 Mose1Mo1409Da erzählte zuerst der Obermundschenk seinen Traum: Ich sah einen Weinstock vor mir,
11831 Mose1Mo14010an dem drei Reben waren; dieser begann allmählich zu treiben, und es kamen Blüten hervor und alsbald reiften Trauben.
11841 Mose1Mo14011Ich hatte aber den Becher Pharaos in meiner Hand, ich nahm also die Trauben, und drückte sie in den Becher aus, den ich hielt, und reichte dem Pharao den Becher.
11851 Mose1Mo14012Joseph antwortete: Dies ist die Auslegung des Traumes: Drei Reben sind noch drei Tage.
11861 Mose1Mo14013Nach drei Tagen wird Pharao deines Dienstes wieder gedenken und dich in deine vorige Stelle wieder einsetzen; und du wirst ihm den Becher reichen deinem Amte gemäß, wie du es vordem zu tun pflegtest.
11871 Mose1Mo14014Nur gedenke doch dann meiner, wenn es dir wohl geht, und erzeige mir die Huld, dass du bei Pharao Fürsprache einlegst, er möge mich aus diesem Kerker befreien;
11881 Mose1Mo14015denn ich bin unrechtmäßig aus dem Lande der Hebräer geraubt und hier unschuldig in das Gefängnis geworfen worden.
11891 Mose1Mo14016Da nun der Oberbäcker sah, dass er den Traum klug gedeutet hatte, sprach er: Auch ich habe einen Traum gehabt: Ich trug drei Körbe mit Backwerk auf meinem Haupte.
11901 Mose1Mo14017In dem Korbe, welcher zu oberst war, trug ich allerlei Esswaren, wie sie der Bäcker macht, und die Vögel fraßen sie aus demselben hinweg.
11911 Mose1Mo14018Da antwortete Joseph: Dieser Traum ist so zu deuten: Drei Körbe sind noch drei Tage.
11921 Mose1Mo14019Nach diesen wird Pharao dich enthaupten,und an ein Kreuz hängen lassen, und die Vögel werden dein Fleisch fressen.
11931 Mose1Mo14020Am dritten Tage darnach war der Geburtstag Pharaos. Da gab er seinen Dienern ein großes Mahl, und bei dem Gastmahle erinnerte er sich des Obermundschenken und des Oberbäckers;
11941 Mose1Mo14021und den einen setzte er wieder in seine Stelle ein, ihm den Becher zu reichen,
11951 Mose1Mo14022den andern ließ er an den Galgen hängen, so dass sich die Wahrhaftigkeit des Deuters erwies.
11961 Mose1Mo14023Der Obermundschenk jedoch vergaß, als es ihm wohlging, seines Traumesdeuters.
11971 Mose1Mo1411Zwei Jahre darauf hatte Pharao einen Traum. Es war ihm, er stehe am Strome,
11981 Mose1Mo1412und aus diesem stiegen sieben Kühe empor, überaus schön und fett; und sie weideten in den feuchten Gefilden.
11991 Mose1Mo1413Nach ihnen stiegen sieben andere Kühe aus dem Strome auf, häßlich und abgemagert; und sie weideten am Ufer des Stromes, auf grünenden Auen,
12001 Mose1Mo1414und verschlangen die Kühe, die wunderbar schön von Aussehen und fetten Leibes waren. Da erwachte Pharao.
12011 Mose1Mo1415Als er wieder eingeschlafen war, hatte er einen zweiten Traum: Sieben Ähren wuchsen auf einem Halme, voll und schön.
12021 Mose1Mo1416Nach ihnen sproßten sieben andere Ähren, dünn und vom Glutwind verbrannt auf
12031 Mose1Mo1417und verschlangen die vorigen schönen Ähren. Da erwachte Pharao aus seinem Schlafe,
12041 Mose1Mo1418und als es Morgen geworden war, sandte er, von Schrecken überwältigt, zu allen Wahrsagern und allen Weisen Ägyptens, ließ sie kommen, und erzählte ihnen seinen Traum. Doch keiner war da, der ihn ausgelegt hätte.
12051 Mose1Mo1419Da erst erinnerte sich der Obermundschenk und sprach: Ich bekenne mein Vergehen:
12061 Mose1Mo14110Als der König auf seine Knechte zürnte, ließ er mich und den Oberbäcker in den Kerker des Anführers der Leibwache werfen.
12071 Mose1Mo14111Dort hatten wir beide in einer Nacht einen Traum, der Künftiges bedeutete.
12081 Mose1Mo14112Nun war daselbst ein hebräischer Jüngling, ein Diener eben des Befehlshabers der Leibwache; diesem erzählten wir unsere Träume,
12091 Mose1Mo14113und wir hörten genau das, was nachher der Ausgang bestätigte; denn ich wurde wieder in mein Amt eingesetzt, und jener ward an das Kreuz gehängt.
12101 Mose1Mo14114Da ward Joseph zugleich auf das Geheiß des Königs aus dem Kerker herausgeführt, und nachdem sie ihn geschoren und ihm andere Kleider angetan hatten, brachten sie ihn vor den König.
12111 Mose1Mo14115Dieser sprach zu ihm: Ich habe Träume gehabt, und es ist keiner da, der sie auslegen kann. Nun habe ich von dir gehört, dass du sie sehr weise deutest.
12121 Mose1Mo14116Da antwortete Joseph: Nicht ich vermag es, Gott wird Pharao Heil bringende Antwort geben.
12131 Mose1Mo14117Nun erzählte Pharao, was er gesehen hatte: Es war mir, als stünde ich am Ufer des Flusses;
12141 Mose1Mo14118da stiegen sieben Kühe aus dem Strome herauf, überaus schön und fetten Leibes, diese weideten das feuchte Ufergras ab.
12151 Mose1Mo14119Und siehe, nach ihnen stiegen sieben andere Kühe herauf, so hässlich und mager, wie ich solche im Lande Ägypten niemals gesehen habe.
12161 Mose1Mo14120Diese fraßen und verschlangen die ersten,
12171 Mose1Mo14121und gleichwohl verriet nichts, dass sie gesättigt waren, sondern sie waren mager und hässlich, wie zuvor. Da erwachte ich, und wieder vom Schlafe überwältigt,
12181 Mose1Mo14122hatte ich diesen Traum: Sieben Ähren wuchsen an einem Halme sehr voll und schön.
12191 Mose1Mo14123Dann wuchsen aus dem Halme sieben andere hervor, dürr und vom Glutwind versengt.
12201 Mose1Mo14124und die dürren verschlangen die ersten schönen. Ich habe den Wahrsagern den Traum erzählt, aber keiner kann ihn auslegen.
12211 Mose1Mo14125Da antwortete Joseph: Der Traum des Königs ist ein und derselbe! Gott verkündigt dem Pharao, was er tun will.
12221 Mose1Mo14126Die sieben schönen Kühe und die sieben vollen Ähren sind sieben fruchtbare Jahre; und haben dieselbe Bedeutung im Traume.
12231 Mose1Mo14127Die sieben dürren und mageren Kühe, die nach ihnen heraufsteigen, und die sieben dünnen, vom Glutwind verbrannten Ähren sind sieben Jahre einer kommenden Hungersnot.
12241 Mose1Mo14128Die Jahre werden so aufeinander folgen:
12251 Mose1Mo14129Siehe, es werden sieben Jahre kommen, in denen im ganzen Lande Ägypten große Fruchtbarkeit herrscht;
12261 Mose1Mo14130nach diesen werden sieben andere Jahre von solcher Unfruchtbarkeit folgen, dass man des früheren Überflusses ganz vergessen wird, denn die Hungersnot wird das ganze Land aufreiben
12271 Mose1Mo14131und die Größe des Mangels wird die Größe des Überflusses vernichten.
12281 Mose1Mo14132Dass du aber einen Traum zweimal hattest, der dieselbe Sache betrifft, ist das Anzeichen der Gewissheit, mit der Gottes Verkündigung in Erfüllung geht und bald verwirklicht wird.
12291 Mose1Mo14133So sehe sich der König nun um einen weisen und tätigen Mann um und setze ihn über das Land Ägypten;
12301 Mose1Mo14134und dieser setze Aufseher über alle Landschaften und sammle den fünften Teil der Früchte während der sieben Jahre der Fruchtbarkeit,
12311 Mose1Mo14135die schon jetzt kommen werden, in Vorratshäuser auf, und alles Getreide werde mit Pharaos Vollmacht und in den Städten aufgeschüttet und aufbewahrt.
12321 Mose1Mo14136So werde ein Vorrat geschaffen für die sieben Jahre der Hungersnot, welche Ägypten bedrängen wird, und so wird das Land nicht durch Mangel zu Grunde gehen.
12331 Mose1Mo14137Dieser Rat gefiel dem Pharao und allen seinen Dienern wohl,
12341 Mose1Mo14138und er sprach zu ihnen: Könnten wir wohl einen Mann finden, der voll des Geistes Gottes ist, wie dieser?
12351 Mose1Mo14139So sprach er den zu Joseph: Weil Gott dir alles kundgetan hat, was du gesagt hast, könnte ich da wohl einen Mann finden, der weiser als du, oder dir vergleichbar ware?
12361 Mose1Mo14140Du sollst über mein Haus gesetzt sein, und dem Befehle deines Mundes soll das gesamte Volk gehorchen; nur durch den Königsthron allein werde ich höher sein als du.
12371 Mose1Mo14141Und wiederum sprach Pharao zu Joseph: Siehe, ich setze dich über das ganze Land Ägypten.
12381 Mose1Mo14142Und er zog den Ring von seiner Hand, und steckte ihn an Josephs Hand, und ließ ihn mit einem Kleide von feinstem Linnen bekleiden, und legte eine goldene Kette um seinen Hals.
12391 Mose1Mo14143Alsdann ließ er ihn seinen zweiten Wagen besteigen, und durch einen Herold vor ihm her rufen, dass alle vor ihm ihre Kniee beugen und wissen sollten, dass er über das ganze Land Ägypten gesetzt sei.
12401 Mose1Mo14144Auch sprach der König zu Joseph: Ich bin Pharao; ohne deinen Willen soll niemand im ganzen Lande Ägypten Hand oder Fuß regen.
12411 Mose1Mo14145Und er änderte seinen Namen, und nannte ihn in ägyptischer Sprache Reiter der Welt, und gab ihm Aseneth, die Tochter des Putiphare, des Priesters von Heliopolis zum Weibe. So bereiste Joseph das Land Ägypten.
12421 Mose1Mo14146(dreißig Jahre war er alt, als er vor dem König Pharao stand,) und zog durch alle Landschaften Ägyptens.
12431 Mose1Mo14147Und es kam die Fruchtbarkeit der sieben Jahre, und die Früchte wurden in Garben gebunden und in die Vorratshäuser Ägyptens gesammelt,
12441 Mose1Mo14148und aller Überfluss der Früchte ward in den einzelnen Städten hinterlegt.
12451 Mose1Mo14149So groß war der Überfluss an Getreide, dass er dem Sande am Meere gleich wurde und vor Menge nicht mehr zu messen war.
12461 Mose1Mo14150Dem Joseph aber wurden, ehe die Hungersnot ausbrach, zwei Söhne geboren, welche ihm Aseneth, die Tochter Putiphares, des Priesters von Heliopolis gebar.
12471 Mose1Mo14151Und er nannte den Namen des Erstgeborenen Manasses, indem er sprach: Gott hat mich alle meine Mühsale und das Haus meines Vaters vergessen lassen.
12481 Mose1Mo14152Den Namen des zweiten nannte er Ephraim, denn er sprach: Gott hat mich fruchtbar gemacht im Lande meiner Armut.
12491 Mose1Mo14153Als nun die sieben Jahre des Überflusses in Ägypten vorübergegangen waren,
12501 Mose1Mo14154begannen die sieben Jahre der Not zu kommen, welche Joseph vorhergesagt hatte, und die Hungersnot nahm in allen Landen überhand, im ganzen Lande Ägypten aber war Brot.
12511 Mose1Mo14155Als nun auch dieses Hunger litt, rief das Volk zu Pharao um Nahrung. Er antwortete ihnen: Gehet zu Joseph; und alles, was er euch sagen wird, tuet!
12521 Mose1Mo14156Die Hungersnot aber nahm alle Tage im ganzen Lande zu; da öffnete Joseph alle Vorratshäuser und verkaufte den Ägyptern Getreide, denn auch sie drückte der Hunger hart.
12531 Mose1Mo14157Und alle Länder kamen nach Ägypten, um Getreide zu kaufen und der harten Not zu steuern.
12541 Mose1Mo1421Da aber Jakob hörte, dass man in Ägypten Getreide verkaufe, sprach er zu seinen Söhnen: Warum säumt ihr?
12551 Mose1Mo1422Ich habe gehört, dass man Getreide in Ägypten verkauft; ziehet hinab, und kaufet, was wir nötig haben, damit wir leben können und nicht vor Hunger umkommen.
12561 Mose1Mo1423Da zogen zehn von den Brüdern Josephs hinab, um Getreide in Ägypten zu kaufen;
12571 Mose1Mo1424Benjamin aber ward von Jakob zu Hause behalten; denn, sagte er zu dessen Brüdern, es möchte ihm auf der Reise ein Leid widerfahren.
12581 Mose1Mo1425So kamen sie in das Land Ägypten mit anderen, welche dahin zogen, um einzukaufen; denn die Hungersnot herrschte im Lande Kanaan.
12591 Mose1Mo1426Und Joseph war Machthaber über das Land Ägypten, und nach seiner Anordnung ward den Völkern Getreide verkauft. Als nun seine Brüder sich vor ihm verneigten,
12601 Mose1Mo1427erkannte er sie, und redete sie hart an, als ob sie Fremde wären, und fragte sie: Woher kommt ihr? Sie antworteten: Aus dem Lande Kanaan, um das zum Leben Notwendige zu kaufen.
12611 Mose1Mo1428Und obwohl er seine Brüder erkannte, erkannten doch sie ihn nicht.
12621 Mose1Mo1429Da gedachte er der Träume, die er einst gehabt hatte, und sprach zu ihnen: Ihr seid Kundschafter und seid gekommen, zu erspähen, wo das Land unbewahrte Stellen hat.
12631 Mose1Mo14210Sie sprachen: Nicht also, o Herr, sondern deine Knechte sind gekommen, um Nahrung zu kaufen.
12641 Mose1Mo14211Wir alle sind Söhne eines Mannes; in friedlicher Absicht sind wir gekommen, und deine Knechte sinnen auf nichts Böses.
12651 Mose1Mo14212Er antwortete ihnen: Es ist anders! Ihr seid gekommen, um zu erspähen, wo das Land nicht befestigt ist.
12661 Mose1Mo14213Sie sprachen: Zwölf Brüder sind wir, deine Knechte, Söhne eines Mannes im Lande Kanaan; der jüngste ist bei unserm Vater, und ein anderer ist nicht mehr da.
12671 Mose1Mo14214Da sprach Joseph: Es ist so, wie ich gesagt habe: Ihr seid Kundschafter!
12681 Mose1Mo14215Doch nun will ich euch prüfen. Beim Leben Pharaos! Ihr sollt nicht von hier wegziehen, bis euer jüngster Bruder hierher gekommen ist.
12691 Mose1Mo14216Sendet einen von euch hin, der ihn herbeihole; ihr aber werdet gefangen bleiben, bis sich zeiget, ob das, was ihr gesagt habet, wahr ist oder falsch, sonst, beim Leben Pharaos! seid ihr Kundschafter.
12701 Mose1Mo14217Also ließ er sie in Gewahrsam legen drei Tage lang.
12711 Mose1Mo14218Am dritten Tage aber ließ er sie aus dem Gefängnisse herausführen und sprach: Tuet, wie ich gesagt habe, und ihr werdet am Leben bleiben; denn ich fürchte Gott!
12721 Mose1Mo14219Wenn ihr friedliche Leute seid, so bleibe einer von euch Brüdern im Gefängnisse; ihr anderen aber ziehet hin, und bringet das Getreide, das ihr gekauft habt, zu euren Familien,
12731 Mose1Mo14220und bringet euren jüngsten Bruder zu mir her, damit ich eure Aussagen prüfen könne und ihr nicht sterbet. Da taten sie, wie er gesagt hatte,
12741 Mose1Mo14221und sprachen zueinander: Verdienterweise leiden wir dies, denn wir haben uns an unserem Bruder versündigt; wir sahen seine Seelenangst, während er uns anflehte, und wir hörten nicht darauf; darum ist nun diese Trübsal über uns gekommen.
12751 Mose1Mo14222Und einer von ihnen, Ruben, sprach: Habe ich es euch nicht gesagt: Versündiget euch nicht an dem Knaben; aber ihr hörtet nicht auf mich? Sehet, nun wird sein Blut gefordert!
12761 Mose1Mo14223Sie wussten aber nicht, dass Joseph sie verstand, weil er durch einen Dolmetscher zu ihnen sprach.
12771 Mose1Mo14224Da wandte er sich von ihnen ab und weinte; und nach einer kleinen Weile sich ihnen wieder zuwendend, redete er zu ihnen.
12781 Mose1Mo14225Hierauf ließ er Simeon vor ihren Augen ergreifen und binden und gebot den Dienern, ihre Säcke mit Getreide zu füllen, und einem jeden sein Geld wieder in seinen Sack zu legen, ihnen auch Lebensmittel auf den Weg zu geben. Sie taten also.
12791 Mose1Mo14226Jene aber luden das Getreide auf ihre Esel und zogen von dannen.
12801 Mose1Mo14227Als aber einer seinen Sack öffnete, um in der Herberge seinem Tiere Futter zu geben, sah er sein Geld im Sacke obenauf liegen
12811 Mose1Mo14228und sprach zu seinen Brüdern: Man hat mir mein Geld zurückgegeben, sehet, hier liegt es in dem Sacke! Erstaunt und bestürzt sagte einer zu dem andern: Was hat uns Gott angetan?
12821 Mose1Mo14229Und sie kamen zu Jakob, ihrem Vater, in das Land Kanaan, und erzählten ihm alles, was ihnen begegnet war, und sprachen:
12831 Mose1Mo14230Der Herr des Landes hat hart zu uns geredet, und meinte, wir wollen das Land auskundschaften.
12841 Mose1Mo14231Wir antworteten ihm: Wir sind friedliche Leute und hegen keine listigen Anschläge.
12851 Mose1Mo14232Wir sind zwölf Brüder, von einem Vater gezeugt; einer ist nicht mehr, der jüngste ist bei unserm Vater im Lande Kanaan.
12861 Mose1Mo14233Er aber sprach zu uns: Daran werde ich erkennen, ob ihr friedliche Leute seid: Einen von euch Brüdern lasset bei mir zurück, und nehmet das für eure Familien notwendige Getreide, und ziehet hin,
12871 Mose1Mo14234und bringet euern jüngsten Bruder hierher zu mir, damit ich mich überzeuge, dass ihr keine Kundschafter seid, und dass ihr den, der gefangen bleibt, zurückerhalten möget, und es euch dann gestattet sei, zu kaufen, was ihr wollt.
12881 Mose1Mo14235Da sie dies gesagt hatten und ihr Getreide ausschütteten, fand ein jeder seinen Beutel mit Geld oben in seinem Sack; und sie erschraken alle miteinander.
12891 Mose1Mo14236Da sprach Jakob, ihr Vater: Ihr macht mich kinderlos! Joseph ist nicht mehr, Simeon liegt gefangen, und Benjamin wollet ihr wegnehmen; auf mich kommt all dies Unglück.
12901 Mose1Mo14237Da antwortete ihm Ruben: Töte meine beiden Söhne, wenn ich ihn dir nicht wieder zurückbringe; vertraue ihn mir an, und ich werde ihn dir wieder zurückstellen.
12911 Mose1Mo14238Er aber sprach: Mein Sohn soll nicht mit euch hinabziehen; sein Bruder ist tot, und er ist allein übrig; wenn ihm ein Leid widerführe in dem Lande, in das ihr ziehet, so würdet ihr meine grauen Haare vor Kummer unter die Erde bringen.
12921 Mose1Mo1431Indessen lastete die Hungersnot schwer auf dem ganzen Lande.
12931 Mose1Mo1432Als sie nun das Getreide aufgezehrt hatten, das sie aus Ägypten geholt, sprach Jakob zu seinen Söhnen: Kehret wieder zurück und kaufet etwas Lebensmittel für uns!
12941 Mose1Mo1433Da antwortete Judas: Jener Mann hat uns unter einem ausdrücklichen Eide eingeschärft: Ihr werdet mein Angesicht nicht sehen, außer ihr bringet euren jüngsten Bruder mit euch.
12951 Mose1Mo1434Willst du ihn also mit uns senden, so werden wir zusammen hinziehen und dir das Nötige kaufen.
12961 Mose1Mo1435Willst du aber nicht, so werden wir nicht gehen, denn der Mann hat uns, wie wir öfter gesagt haben, eingeschärft: Ihr werdet mein Angesicht nicht ohne euren jüngsten Bruder sehen!
12971 Mose1Mo1436Israel sprach zu ihnen: Zu meinem Leide habt ihr dies getan, dass ihr ihm sagtet, ihr habt noch einen Bruder!
12981 Mose1Mo1437Sie aber antworteten: Der Mann fragte der Ordnung nach nach unserer Abkunft: ob der Vater noch lebt, ob wir noch einen Bruder haben? Und demgemäß gaben wir Antwort auf das, wonach er uns fragte. Konnten wir denn wissen, dass er sagen würde: Bringet euren Bruder mit euch her?
12991 Mose1Mo1438Und Judas sprach zu seinem Vater: Lass den Knaben mit mir ziehen, dass wir uns aufmachen, und unser Leben zu erhalten vermögen, und nicht mit unsern Kindern sterben müssen.
13001 Mose1Mo1439Ich bürge für den Knaben; von mir magst du ihn fordern; wenn ich ihn nicht zurückbringe und dir zurückstelle, will ich allezeit schuldig vor dir dastehen.
13011 Mose1Mo14310Wäre nicht der Aufschub dazwischen gekommen, wir wären schon zum zweiten Male zurückgekehrt.
13021 Mose1Mo14311Da sprach Israel, ihr Vater, zu ihnen: Wenn es denn also sein muss, so tuet nach eurem Willen; nehmet etwas von den besten Erzeugnissen des Landes in euren Säcken mit, und bringet dem Manne Geschenke, ein wenig Harz und Honig, und Gewürz, und Myrrhensaft, und Terebinthen, und Mandeln.
13031 Mose1Mo14312Sodann nehmet das Geld doppelt mit euch, auch das Geld, welches ihr in den Säcken gefunden habt, bringet zurück, es möchte vielleicht ein Irrtum vorgekommen sein.
13041 Mose1Mo14313Nehmet auch euren Bruder mit, und ziehet zu dem Manne hin.
13051 Mose1Mo14314Mein Gott aber, der Allmächtige, mache ihn euch gewogen, dass er euren Bruder, den er gefangen hält, und diesen Benjamin hier mit euch zurücksende; ich aber werde ganz einsam und kinderlos sein.
13061 Mose1Mo14315Da nahmen die Männer die Geschenke, und die doppelte Summe Geldes, dazu Benjamin, und zogen nach Ägypten hinab, und traten vor Joseph.
13071 Mose1Mo14316Als dieser sie sah und Benjamin mit ihnen, gebot er seinem Hausverwalter und sprach: Führe diese Männer in das Haus und lasse Tiere schlachten und ein Mahl bereiten, denn sie sollen mittags mit mir essen.
13081 Mose1Mo14317Jener tat, wie ihm befohlen war, und führte die Männer in das Haus.
13091 Mose1Mo14318Da erschraken sie und sagten zueinander: Wegen des Geldes, das wir das erste Mal in unsern Säcken mit zurückgenommen haben, wurden wir hereingeführt, er will eine falsche Beschuldigung gegen uns vorbringen und uns samt unsern Eseln gewaltsam zur Dienstbarkeit zwingen.
13101 Mose1Mo14319Darum traten sie noch an dem Eingange zu dem Hausverwalter
13111 Mose1Mo14320und sprachen: Wir bitten dich, Herr, du wollest uns hören! Wir sind vordem schon einmal herabgezogen, um Lebensmittel zu kaufen;
13121 Mose1Mo14321und nachdem wir dieselben bezahlt hatten und in die Herberge gekommen waren, öffneten wir unsere Säcke, und fanden das Geld oben in den Säcken; nun haben wir es in gleichem Gewichte wieder mitgebracht.
13131 Mose1Mo14322Dazu haben wir noch anderes Geld mitgebracht, um das, was uns nottut, zu kaufen; wir haben kein Wissen davon, wer das Geld in unsere Säcke hineingelegt hat.
13141 Mose1Mo14323Er aber antwortete: Friede sei mit euch, fürchtet euch nicht! Euer und eures Vaters Gott hat euch die Schätze in eure Säcke gegeben; denn das Geld, das ihr mir gabet, habe ich richtig befunden. Hierauf führte er Simeon zu ihnen heraus.
13151 Mose1Mo14324Alsdann führte er sie in das Haus und gab ihnen Wasser, und sie wuschen ihre Füße, und ihren Eseln ließ er Futter bringen.
13161 Mose1Mo14325Sie aber legten die Geschenke bereit, bis Joseph zu Mittag käme; denn sie hatten gehört, dass sie daselbst das Mahl einnehmen sollten.
13171 Mose1Mo14326Als nun Joseph in sein Haus kam, brachten sie ihm die Geschenke dar, die sie in ihren Händen trugen, und sie verneigten sich bis zur Erde.
13181 Mose1Mo14327Er aber grüßte sie freundlich wieder und fragte sie: Geht es eurem alten Vater, von dem ihr mir gesprochen habet, wohl? Lebt er noch?
13191 Mose1Mo14328Sie antworteten: Es geht deinem Knechte, unserm Vater, wohl, er lebt noch. Und sie neigten sich und warfen sich vor ihm nieder.
13201 Mose1Mo14329Joseph aber erhob seine Augen, und sah Benjamin, seinen leiblichen Bruder, und fragte: Ist dies euer jüngster Bruder, von dem ihr mir gesprochen habt? Und wiederum sprach er: Gott sei dir gnädig, mein Sohn!
13211 Mose1Mo14330Und er eilte hinweg, denn sein Herz ward von Rührung über seinen Bruder ergriffen, und Tränen brachen aus seinen Augen hervor; daher ging er in sein Gemach und weinte.
13221 Mose1Mo14331Dann wusch er sich das Angesicht, und kam wieder heraus, und tat sich Gewalt an, und sprach: Bringet die Speisen.
13231 Mose1Mo14332Da trug man sie auf, für Joseph besonders, und für seine Brüder besonders, und für die Ägypter, die mitaßen, besonders (denn die Ägypter dürfen nicht mit den Hebräern zusammen essen, und halten ein solches Mahl für unrein).
13241 Mose1Mo14333Und sie kamen vor ihm zu sitzen, der Erstgeborene nach seiner Erstgeburt, und der Jüngste nach seinem Alter. Da verwunderten sie sich sehr.
13251 Mose1Mo14334Und sie nahmen jeder den Anteil, den er von ihm erhielt; der größte Teil aber kam auf Benjamin, so dass er fünfmal so viel erhielt, als die anderen. Und sie tranken mit ihm und wurden fröhlich.
13261 Mose1Mo1441Joseph aber gebot seinem Hausverwalter, und sprach: Fülle ihre Säcke mit Getreide, so viel sie fassen können, und lege einem jeden sein Geld obenauf in den Sack.
13271 Mose1Mo1442Meinen silbernen Becher lege obenauf in den Sack des Jüngsten, samt dem Gelde, welches er für das Getreide gegeben hat. Und es geschah also.
13281 Mose1Mo1443Als es nun Morgen ward, ließ man sie mit ihren Eseln ziehen.
13291 Mose1Mo1444Schon waren sie aus der Stadt gezogen und waren noch nicht weit gekommen, da rief Joseph seinen Hausverwalter und sprach: Auf, jage den Männern nach, und wenn du sie eingeholt hast, so sprich: Warum habt ihr Gutes mit Bösem vergolten?
13301 Mose1Mo1445Der Becher, den ihr gestohlen habt, ist gerade der Becher, aus welchem mein Herr trinkt und aus dem er zu weissagen pflegt;
13311 Mose1Mo1446Jener also tat, wie Joseph befohlen hatte. Und als er sie einholte, sprach er zu ihnen nach seinem Auftrage.
13321 Mose1Mo1447Sie antworteten: Warum redet unser Herr so, als hätten deine Knechte eine so schwere Freveltat verübt?
13331 Mose1Mo1448Das Geld, das wir oben in unsern Säcken fanden, haben wir dir aus dem Lande Kanaan wiedergebracht; und wie ist es also denkbar, dass wir aus dem Hause deines Herrn Gold oder Silber gestohlen hätten?
13341 Mose1Mo1449Derjenige unter den Knechten, bei dem immer das gefunden wird, was du suchst, sterbe, und wir andern wollen Knechte unsers Herrn werden.
13351 Mose1Mo14410Er sprach zu ihnen: Es geschehe nach eurem Ausspruche; der, bei dem es immer gefunden wird, soll mein Knecht sein, ihr aber sollt frei von Schuld sein.
13361 Mose1Mo14411Da legten sie ihre Säcke eilig auf die Erde, ein jeder öffnete den seinen,
13371 Mose1Mo14412und er suchte, mit dem Sacke des ältesten beginnend, bis zum Sacke des jüngsten, und fand den Becher im Sacke Benjamins.
13381 Mose1Mo14413Da zerrissen sie ihre Kleider, und beluden ihre Esel wieder, und kehrten in die Stadt zurück.
13391 Mose1Mo14414Und Judas trat an der Spitze seiner Brüder zu Joseph ein (denn dieser war noch nicht aus dem Hause weggegangen), und alle zusammen fielen vor ihm zur Erde nieder.
13401 Mose1Mo14415Er aber sprach zu ihnen: Warum mochtet ihr also handeln? Wisst ihr nicht, dass ich in der Kunst zu wahrsagen meines Gleichen nicht habe?
13411 Mose1Mo14416Da antwortete ihm Judas: Was sollen wir meinem Herrn antworten? Oder was sollen wir sagen oder können wir zu unserer Rechtfertigung vorbringen? Gott hat eine Missetat an deinen Knechten gefunden. Siehe, wir alle sind die Knechte meines Herrn, wir und der, bei dem der Becher gefunden worden.
13421 Mose1Mo14417Joseph antwortete: Fern sei es von mir, so zu tun! Der, welcher den Becher gestohlen hat, sei mein Knecht; ihr aber möget frei zu eurem Vater hinziehen.
13431 Mose1Mo14418Da trat Judas näher herzu und sprach furchtlos: Ich bitte, Herr! lass deinen Knecht ein Wort zu deinen Ohren reden, und zürne deinem Diener nicht; du bist ja nach Pharao
13441 Mose1Mo14419mein Herr. Vordem fragtest du deine Knechte: Habet ihr einen Vater oder einen Bruder?
13451 Mose1Mo14420Wir antworteten dir, meinem Herrn: Wir haben einen alten Vater, und auch ein kleiner Sohn ist da, der ihm in seinem hohen Alter geboren ist; dessen leiblicher Bruder ist tot, und so ist er der einzige Sohn seiner Mutter, und sein Vater liebt ihn zärtlich.
13461 Mose1Mo14421Da sprachst du zu deinen Knechten: Bringet ihn zu mir her, damit ich ihn mit meinen Augen sehe.
13471 Mose1Mo14422Wir entgegneten meinem Herrn: Der Knabe kann seinen Vater nicht verlassen; denn wenn er ihn verlässt, so wird der Vater sterben.
13481 Mose1Mo14423Da sprachst du zu deinen Knechten: Wenn euer jüngster Bruder nicht mit euch kommt, werdet ihr mein Angesicht nicht mehr schauen.
13491 Mose1Mo14424Als wir nun hinaufgezogen waren zu deinem Knechte, unserm Vater, erzählten wir ihm alles, was mein Herr geredet hatte.
13501 Mose1Mo14425Und unser Vater sprach: Ziehet wieder hin und kaufet uns etwas Getreide.
13511 Mose1Mo14426Wir aber sagten zu ihm: Wir können nicht gehen; wenn unser jüngster Bruder mit uns hinabzieht, wollen wir miteinander reisen; ohne ihn wagen wir nicht, vor das Angesicht des Mannes zu treten.
13521 Mose1Mo14427Hierauf antwortete er: Ihr wisst, dass mein Weib mir zwei Söhne geboren hat.
13531 Mose1Mo14428Der eine ist hinausgegangen, und ihr sagtet: Ein wildes Tier hat ihn gefressen; und bis heut ist er nicht wieder erschienen.
13541 Mose1Mo14429Nehmt ihr nun auch diesen weg, und begegnet ihm etwas auf dem Wege, so werdet ihr meine grauen Haare vor Jammer unter die Erde bringen.
13551 Mose1Mo14430Wenn ich also zu deinem Knecht, unserm Vater, käme, und der Knabe (an dessen Seele doch seine Seele hängt) wäre nicht bei uns,
13561 Mose1Mo14431und er sähe ihn nicht bei uns, so stürbe er, und deine Knechte brächten seine grauen Haare vor Herzeleid unter die Erde.
13571 Mose1Mo14432Vielmehr will ich dein Knecht sein; denn ich habe mich für ihn verbürgt und habe gelobt : Bringe ich ihn nicht wieder zurück, so will ich immerdar schuldig dastehen vor meinem Vater.
13581 Mose1Mo14433Ich also, dein Knecht, will an Stelle des Knaben in der Dienstbarkeit meines Herrn bleiben, und der Knabe möge mit seinen Brüdern hinaufziehen.
13591 Mose1Mo14434Denn ohne den Knaben kann ich zu meinem Vater nicht zurückkehren, damit ich nicht Zeuge des Kummers werde, unter dem mein Vater erliegen wird.
13601 Mose1Mo1451Da konnte Joseph nicht länger an sich halten vor allen, welche ihn umstanden, und gebot daher, dass alle hinausgehen sollten und kein Fremder zugegen wäre, wenn er sich seinen Brüdern zu erkennen gäbe.
13611 Mose1Mo1452Und er begann laut zu weinen, so dass die Ägypter und das ganze Haus Pharaos es hörten.
13621 Mose1Mo1453Dann sprach er zu seinen Brüdern: Ich bin Joseph; lebt mein Vater noch? Aber seine Brüder konnten nicht antworten; so großer Schrecken hatte sie erfasst
13631 Mose1Mo1454Da sprach er freundlich zu ihnen: Tretet doch her zu mir! Und als sie näher getreten waren, sagte er: Ich bin Joseph, euer Bruder, den ihr nach Ägypten verkauft habt.
13641 Mose1Mo1455Fürchtet euch nicht und lasset es euch nicht schwer aufs Herz fallen, dass ihr mich in dieses Land verkauft habt; denn zu eurem Heile hat mich Gott euch voraus nach Ägypten gesandt.
13651 Mose1Mo1456Denn zwei Jahre ist es, dass der Hunger auf Erden begonnen hat, und noch stehen fünf Jahre bevor, in denen man weder wird pflügen noch ernten können.
13661 Mose1Mo1457So hat mich Gott voraus gesandt, dass ihr erhalten werdet auf Erden und Speise haben könntet, um zu leben.
13671 Mose1Mo1458Nicht durch euren Ratschluss, sondern nach Gottes Willen bin ich hierher gesandt, er hat mich gleichsam zum Vater Pharaos, und zum Herrn seines ganzen Hauses, und zum Gebieter über das ganze Land Ägypten gemacht.
13681 Mose1Mo1459Eilet, und ziehet hinauf zu meinem Vater, und saget ihm: Dieses lässt dir dein Sohn Joseph sagen: Gott hat mich zum Herrn über das ganze Land Ägypten gemacht; komme herab zu mir, säume nicht!
13691 Mose1Mo14510Du sollst im Lande Gessen deinen Wohnsitz nehmen und mir nahe sein, du, und deine Söhne, und die Söhne deiner Söhne, deine Schafe und deine Herden, und alles, was du besitzest.
13701 Mose1Mo14511Daselbst will ich dich erhalten (denn es sind noch fünf Hungersjahre übrig), damit du nicht umkommest, noch dein Haus, noch alles, was du besitzest.
13711 Mose1Mo14512Sehet, eure Augen und die Augen meines Bruders Benjamin sehen, dass mein Mund zu euch redet.
13721 Mose1Mo14513Verkündet meinem Vater alle meine Herrlichkeit, und alles, was ihr in Ägypten gesehen habt; eilet und bringet ihn zu mir her.
13731 Mose1Mo14514Hierauf umarmte er seinen Bruder Benjamin, und fiel ihm um den Hals, und weinte, und auch jener weinte gleicherweise an seinem Halse.
13741 Mose1Mo14515Und Joseph küsste alle seine Brüder und weinte über einen jeden, und dann erst wagten sie zu ihm zu reden.
13751 Mose1Mo14516Und es wurde bekannt und es ging die Kunde am Hofe des Königs von Mund zu Mund: Die Brüder Josephs sind gekommen! Und Pharao freute sich darüber und sein ganzes Haus.
13761 Mose1Mo14517Und er sprach zu Joseph, er sollte seinen Brüdern gebieten: Beladet eure Tiere, und ziehet hin in das Land Kanaan,
13771 Mose1Mo14518und holet euren Vater, und eure Verwandtschaft von dort, und kommet her zu mir; und ich will euch alle Güter Ägyptens geben, dass ihr von dem Besten des Landes esset.
13781 Mose1Mo14519Befiehl auch, sie sollen Wagen mitnehmen aus dem Lande Ägypten, um ihre kleinen Kinder und ihre Frauen darauf zu setzen, und sage: Nehmet euren Vater und eilet so schnell wie möglich herzukommen!
13791 Mose1Mo14520Sendet auch nichts von eurem Hausrate herab, denn alle Reichtümer Ägyptens sollen euer sein.
13801 Mose1Mo14521Da taten die Söhne Israels, wie ihnen geboten war. Joseph gab ihnen Wagen, nach dem Befehle Pharaos, und Zehrung auf die Reise;
13811 Mose1Mo14522und ließ er einem jeden zwei Ehrenkleider bringen; dem Benjamin aber gab er dreihundert Silberlinge und fünf der besten Ehrenkleider.
13821 Mose1Mo14523Und eben so viel Geld und Kleider sandte er seinem Vater, und fügte noch zehn Esel hinzu, beladen mit den kostbarsten Gaben Ägyptens, und ebensoviele Eselinnen, welche Getreide und Reisezehrung trugen.
13831 Mose1Mo14524So entließ er seine Brüder und sprach zu ihnen, da sie hinzogen: Zanket nicht auf dem Wege!
13841 Mose1Mo14525Und sie zogen fort aus Ägypten und kamen in das Land Kanaan zu Jakob, ihrem Vater.
13851 Mose1Mo14526Da erzählten sie ihm und sprachen: Joseph, dein Sohn, ist noch am Leben, und er gebietet über das ganze Land Ägypten. Da Jakob das hörte, war es, als erwache er aus einem schweren Schlafe, doch glaubte er ihnen nicht.
13861 Mose1Mo14527Als sie ihm aber alles der Ordnung nach erzählten, und er die Wagen und alles sah, was Joseph gesandt hatte, lebte sein Geist wieder auf,
13871 Mose1Mo14528und er sprach: Genug ist es mir, wenn mein Sohn Joseph noch lebt; ich will hinziehen und ihn sehen, bevor ich sterbe.
13881 Mose1Mo1461Da brach Israel mit allem, was er hatte, auf, und kam zum Brunnen des Schwures, und brachte daselbst dem Gott seines Vaters Isaak Opfer dar.
13891 Mose1Mo1462Im nächtlichen Gesichte aber hörte er, wie Gott ihn rief und zu ihm sprach: Jakob, Jakob! Er antwortete ihm: Siehe, hier bin ich!
13901 Mose1Mo1463Und Gott sprach zu ihm: Ich bin der Starke, der Gott deines Vaters, fürchte dich nicht, ziehe hinab nach Ägypten, denn ich will dich daselbst zu einem großen Volke machen.
13911 Mose1Mo1464Ich selbst werde mit dir dorthin hinabziehen, und ich selbst werde dich von dort heraufführen, wenn du zurückkehrst; und Joseph soll seine Hände auf deine Augen legen.
13921 Mose1Mo1465Da brach Jakob vom Brunnen des Schwures auf, und seine Söhne hoben ihn mit ihren Kindern und Frauen auf die Wagen, die Pharao gesandt hatte, um den Greis hinzuführen,
13931 Mose1Mo1466dazu alles, was er im Lande Kanaan besaß; und er kam nach Ägypten mit seiner ganzen Nachkommenschaft,
13941 Mose1Mo1467seinen Söhnen und Enkeln, und Töchtern, und seinen gesamten Abkömmlingen allzumal.
13951 Mose1Mo1468Dies aber sind die Namen der Söhne Israels, welche nach Ägypten gezogen sind, er mit seinen Kindern. Der Erstgeborene Ruben.
13961 Mose1Mo1469Die Söhne Rubens: Henoch, Phallu, Hesron, und Charmi.
13971 Mose1Mo14610Die Söhne Simeons: Jamuel, Jamin, Ahod, Jachin, Sohar und Saul, der Sohn der Kanaaniterin.
13981 Mose1Mo14611Die Söhne Levis: Gerson, Kaath, und Merari.
13991 Mose1Mo14612Die Söhne Judas: Her, Onan, Sela, Phares und Zara. Her und Onan jedoch starben im Lande Kanaan. Und Phares wurden Söhne geboren: Hesron und Hamul.
14001 Mose1Mo14613Die Söhne Issachars: Thola, Phua, Job und Semron.
14011 Mose1Mo14614Die Söhne Zabulons: Sared, Elon, und Jahelel.
14021 Mose1Mo14615Dies sind die Söhne Lias, die sie in Mesopotamien in Syrien gebar, samt Dina ihrer Tochter; alle Seelen ihrer Söhne und ihrer Töchter zusammen dreiunddreißig.
14031 Mose1Mo14616Die Söhne Gads: Sephion, Haggi, Suni, Esebon, Heri, Arodi und Areli.
14041 Mose1Mo14617Die Söhne Asers: Jamne, Jesua, Jessui, Beria, dazu Sara, ihre Schwester. Die Söhne Berias: Heber und Melchiel.
14051 Mose1Mo14618Dies sind die Söhne der Zelpha, welche Laban seiner Tochter Lia mitgab, und diese gebar sie dem Jakob, sechzehn Seelen.
14061 Mose1Mo14619Die Söhne Rachels, des Weibes Jakobs: Joseph und Benjamin.
14071 Mose1Mo14620Auch dem Joseph wurden im Lande Ägypten Söhne geboren, welche ihm Aseneth, die Tochter Putiphares, des Priesters von Heliopolis, gebar: Manasses und Ephraim.
14081 Mose1Mo14621Die Söhne Benjamins: Bela, Bechor, Asbel, Gera, Naaman, Echi, Ros, Mophim, Ophim und Ared.
14091 Mose1Mo14622Dies sind die Söhne Rachels, welche sie Jakob gebar; zusammen vierzehn Seelen.
14101 Mose1Mo14623Die Söhne Dans: Husim.
14111 Mose1Mo14624Die Söhne Nephtalis: Jasiel, Guni, Jeser und Salem.
14121 Mose1Mo14625Dies sind die Söhne der Bala, welche Laban seiner Tochter Rachel mitgab, und diese gebar sie dem Jakob; zusammen sieben Seelen.
14131 Mose1Mo14626Alle Seelen, die mit Jakob nach Ägypten kamen und die aus seinen Lenden hervorgegangen waren, ungerechnet die Frauen seiner Söhne, waren sechsundsechzig.
14141 Mose1Mo14627Die Söhne Josephs aber, die ihm im Lande Ägypten geboren worden, waren zwei Seelen. Alle Seelen des Hauses Jakob, die nach Ägypten kamen, waren siebzig.
14151 Mose1Mo14628Er sandte aber Juda vor sich her zu Joseph, um ihm Nachricht zu geben, dass er ihm entgegenkommen solle bis nach Gessen.
14161 Mose1Mo14629Als jener dahingekommen war, ließ Joseph seinen Wagen anspannen und zog seinem Vater an denselben Ort entgegen; und da er ihn sah, fiel er ihm um den Hals und weinte an seinem Halse.
14171 Mose1Mo14630Und der Vater sprach zu Joseph: Nun will ich freudig sterben, da ich dein Antlitz gesehen habe und dich am Leben zurücklasse.
14181 Mose1Mo14631Er aber sprach zu seinen Brüdern und zum gesamten Hause seines Vaters: Ich werde hinaufziehen, und dem Pharao berichten, und ihm sagen: Meine Brüder, und das Haus meines Vaters, welche im Lande Kanaan waren, sind zu mir gekommen.
14191 Mose1Mo14632Und zwar sind die Männer Schafhirten und treiben Viehzucht; ihre Schafe und Rinder, und alles, was sie besaßen, haben sie mitgebracht.
14201 Mose1Mo14633Wenn er euch nun rufen last und fragt: Welches ist euer Beruf?
14211 Mose1Mo14634So antwortet: Deine Knechte sind Hirten von Jugend auf und bis jetzt, wir, sowohl wie unsere Väter. Das aber saget, damit ihr im Lande Gessen wohnen könnet, denn die Ägypter verabscheuen alle Schafhirten.
14221 Mose1Mo1471Joseph also ging hin zu Pharao und berichtete ihm also: Mein Vater und meine Brüder sind mit ihren Schafen und Rindern, und allem, was sie besitzen, aus dem Lande Kanaan gekommen; und siehe, sie befinden sich im Lande Gessen.
14231 Mose1Mo1472Auch stellte er zuletzt fünf aus der Zahl seiner Brüder dem Könige vor.
14241 Mose1Mo1473Als dieser sie fragte: Was habt ihr für einen Beruf? antworteten sie: Deine Knechte sind Schafhirten, wir sowohl wie unsere Väter.
14251 Mose1Mo1474Wir sind gekommen, um uns seine Zeitlang in deinem Lande aufzuhalten; denn die Herden deiner Knechte haben keine Weide, da der Hunger schwer auf dem Lande Kanaan lastet; so bitten wir denn, lass uns, deine Knechte, im Lande Gessen weilen.
14261 Mose1Mo1475Da sprach der König zu Joseph: Dein Vater und deine Brüder sind zu dir gekommen.
14271 Mose1Mo1476Das Land Ägypten liegt vor dir; lass sie am besten Orte Wohnsitz nehmen und übergib ihnen das Land Gessen. Wenn du weißt, dass geeignete Männer unter ihnen sind, so mache sie zu Oberaufsehern über meine Herden.
14281 Mose1Mo1477Darnach führte Joseph seinen Vater zum Könige hinein und stellte ihm denselben vor; und dieser segnete den König.
14291 Mose1Mo1478Und da er von ihm gefragt ward: Wie viel sind die Tage deiner Lebensjahre?
14301 Mose1Mo1479antwortete er: Die Tage meiner Pilgerschaft sind hundert und dreißig Jahre, wenige und böse, und reichen nicht an die Tage meiner Väter heran, in denen sie ihre Pilgerschaft vollendeten.
14311 Mose1Mo14710Und er segnete den König und ging hinaus.
14321 Mose1Mo14711Joseph aber gab seinem Vater und seinen Brüdern Besitzungen in Ägypten in der besten Gegend des Landes, in Ramesses, wie Pharao geboten.
14331 Mose1Mo14712Und er versorgte sie und das ganze Haus seines Vaters, indem er einem jeden Lebensunterhalt gab.
14341 Mose1Mo14713Denn es mangelte in allen Landen an Brot und der Hunger bedrückte die Erde, vorzüglich Ägypten und Kanaan.
14351 Mose1Mo14714Aus diesen Ländern brachte er alles Geld zusammen für den Verkauf des Getreides und tat es in die Schatzkammer des Königs.
14361 Mose1Mo14715Als es nun den Käufern an Geld mangelte, kam ganz Ägypten zu Joseph und sprach: Gib uns Brot; warum sollen wir vor deinen Augen wegen Mangels an Geld sterben?
14371 Mose1Mo14716Er antwortete ihnen: Bringet euer Vieh, und ich will euch für dasselbe Brot geben, wenn ihr kein Geld habt.
14381 Mose1Mo14717Und da sie es brachten, gab er ihnen Nahrung für die Pferde, die Schafe, die Rinder und die Esel; und er versorgte sie in diesem Jahre gegen Eintausch ihres Viehes.
14391 Mose1Mo14718Im anderen Jahre kamen sie wiederum und sprachen zu ihm: Wir wollen es unserm Herrn nicht verhehlen, dass unser Geld und unser Vieh zumal dahin sind; auch ist es dir nicht verborgen, dass wir nichts mehr haben, als unsern Leib und unser Land.
14401 Mose1Mo14719Warum sollen wir also sterben vor deinen Augen? Wir und unser Land sollen dein sein. Kaufe uns, dass wir dem Könige dienstbar werden, und verabreiche uns Saatgetreide, damit die Erde nicht aus Mangel an Anbauern zu einer Wüste werde.
14411 Mose1Mo14720So kaufte Joseph also den ganzen Boden Ägyptens, denn einer nach dem anderen verkaufte seine Liegenschaften, so groß war die Hungersnot. Und er machte den Boden dem Pharao eigen,
14421 Mose1Mo14721sowie die ganze Bevölkerung, von einem Ende Ägyptens bis zum andern,
14431 Mose1Mo14722nur nicht das Land der Priester, das ihnen vom Könige eingeräumt war; denn sie bekamen auch bestimmtes Getreide aus den öffentlichen Vorratshäusern und waren also nicht gezwungen, ihre Besitzungen zu verkaufen.
14441 Mose1Mo14723Da sprach Joseph zum Volke: Sehet, ihr und euer Land gehört dem Pharao, wie ihr wisst; empfanget Saatkorn und bestellet die Äcker,
14451 Mose1Mo14724damit ihr Früchte erhalten könnet. Den fünften Teil davon gebet dem Könige ab, die vier übrigen überlasse ich euch zur Aussaat und zur Ernährung für eure Familie und Kinder.
14461 Mose1Mo14725Sie antworteten: Unser Heil ist in deiner Hand; möge unser Herr nur gnädig auf uns sehen, so wollen wir dem Könige freudig dienstbar sein.
14471 Mose1Mo14726Von jener Zeit an bis auf den heutigen Tag wird im ganzen Lande Ägypten den Königen der fünfte Teil abgeliefert, und es ward zum Gesetze, nur nicht für den Boden der Priester, welcher frei von dieser Verbindlichkeit blieb.
14481 Mose1Mo14727Israel wohnte also in Ägypten, das ist im Lande Gessen, und hatte es im Besitze; und nahm zu, und mehrte sich sehr.
14491 Mose1Mo14728Und er lebte in demselben siebzehn Jahre, und alle Tage seines Lebens wurden hundert und siebenundvierzig Jahre.
14501 Mose1Mo14729Als er nun den Tag seines Todes herannahen sah, ließ er seinen Sohn Joseph rufen und sprach zu ihm: Habe ich Gnade in deinen Augen gefunden, so lege deine Hand unter meine Hüfte und erweise mir die Liebe und Treue, mich nicht in Ägypten zu begraben;
14511 Mose1Mo14730sondern ich will bei meinen Vätern schlafen, und du sollst mich aus diesem Lande wegführen und mich im Begräbnisse meiner Vorfahren beisetzen. Da antwortete ihm Joseph: Ich werde tun, was du befohlen hast.
14521 Mose1Mo14731Er sprach: So schwöre mir! Und er schwur, Israel aber betete Gott an, geneigt zu Häupten seines Bettes.
14531 Mose1Mo1481Nach diesen Begebenheiten ward dem Joseph berichtet, dass sein Vater krank sei. Da nahm er seine zwei Söhne, Manasse und Ephraim, mit sich und machte sich auf den Weg.
14541 Mose1Mo1482Als man nun dem Greise sagte: Siehe, dein Sohn Joseph kommt zu dir, nahm er seine Kräfte zusammen und setzte sich im Bette auf.
14551 Mose1Mo1483Und da Joseph zu ihm eingetreten war, sprach er: Gott, der Allmächtige, erschien mir in Luza, im Lande Kanaan, und segnete mich,
14561 Mose1Mo1484und sprach: Ich will dich fruchtbar machen, und Familien von Völkern aus dir hervorgehen lassen, und dieses Land will ich dir und deinen Nachkommen nach dir zum Besitze geben auf immer.
14571 Mose1Mo1485Deine zwei Söhne nun, die dir im Lande Ägypten geboren wurden, ehe ich zu dir hierher gekommen bin, sollen meine Söhne sein; Ephraim und Manasses sollen mir gelten wie Ruben und Simeon.
14581 Mose1Mo1486Die übrigen Kinder aber, die du nach ihnen zeugen wirst, sollen dein sein und sollen den Namen ihrer Brüder in dem ihnen zu Teil gewordenen Besitze führen.
14591 Mose1Mo1487Denn als ich aus Mesopotamien kam, starb mir Rachel im Lande Kanaan noch auf dem Wege, es war Frühlingszeit; und ich zog nach Ephrata, und begrub sie am Wege nach Ephrata, welches mit anderem Namen Bethlehem heißt.
14601 Mose1Mo1488Da er nun dessen Söhne sah, sprach er zu ihm: Wer sind diese da?
14611 Mose1Mo1489Joseph antwortete: Es sind meine Söhne, die mir Gott allhier geschenkt hat. Da sprach Jakob: Führe sie zu mir her, dass ich sie segne.
14621 Mose1Mo14810Die Augen Israels waren nämlich dunkel von hohem Alter, und er konnte nicht deutlich sehen. Als nun Joseph sie näher zu ihm heran gebracht hatte, küsste und umarmte er sie
14631 Mose1Mo14811und sprach zu seinem Sohne: Ich ward deines Anblicks nicht beraubt, zudem hat Gott mich Nachkommen von dir sehen lassen.
14641 Mose1Mo14812Und nachdem Joseph sie von dem Schoße seines Vaters weggenommen hatte, neigte er sich bis zur Erde.
14651 Mose1Mo14813Und er stellte Ephraim zu seiner Rechten, das ist zur Linken Israels; Manasse aber zu seiner Linken, zur Rechten also des Vaters, und führte sie beide zu ihm heran.
14661 Mose1Mo14814Da streckte dieser seine rechte Hand aus, und legte sie auf das Haupt Ephraims, des jüngeren Bruders; die linke aber auf das Haupt Manasses, der älter war, kreuzweise.
14671 Mose1Mo14815Und Jakob segnete die Söhne Josephs und sprach: Gott, vor dessen Angesicht meine Väter Abraham und Isaak gewandelt sind, der Gott, der mein Hirt ist von Jugend auf, bis auf den heutigen Tag,
14681 Mose1Mo14816der Engel, der mich aus allem Übel errettet hat, segne diese Knaben: nach meinem Namen und dem Namen meiner Väter Abraham und Isaak mögen sie genannt werden und sich mehren zu großer Zahl auf Erden.
14691 Mose1Mo14817Da aber Joseph sah, dass sein Vater die rechte Hand auf Ephraims Haupt gelegt hatte, missfiel es ihm; und er ergriff die Hand seines Vaters und suchte sie von Ephraims Haupt weg, auf das Haupt Manasses hinüberzuziehen.
14701 Mose1Mo14818Und er sprach zu seinem Vater: Nicht also geziemt es sich, Vater; denn dieser da ist der Erstgeborene, lege deine Rechte auf sein Haupt.
14711 Mose1Mo14819Er aber weigerte sich und sprach: ich weiß es, mein Sohn! Ich weiß es; auch er wird zu Völkern werden, und wird sich reich mehren, aber sein jüngerer Bruder wird größer sein als er; und seine Nachkommenschaft wird sich mehren zu Völkern.
14721 Mose1Mo14820Und er segnete sie zu jener Zeit und sprach: In dir wird Israel gesegnet werden, und man wird sagen: Gott tue an dir wie an Ephraim und Manasse. Und er zog Ephraim dem Manasse vor.
14731 Mose1Mo14821Hierauf sprach er zu seinem Sohne Joseph: Siehe, ich sterbe, aber Gott wird mit euch sein und euch in das Land eurer Väter zurückführen.
14741 Mose1Mo14822Ich gebe dir einen Teil vor deinen Brüdern voraus, den ich den Amorrhitern mit meinem Schwerte und meinem Bogen abgenommen habe.
14751 Mose1Mo1491Jakob aber berief seine Söhne und sprach zu ihnen: Versammelt euch, dass ich verkünde, was euch in der Zukunft der Tage begegnen wird.
14761 Mose1Mo1492Kommet zusammen, und höret, Söhne Jakobs, höret auf Israel, euren Vater!
14771 Mose1Mo1493Ruben, mein Erstgeborner! du meine Kraft und Erstling meines Schmerzens, der Erste an Gaben, der Größte an Macht.
14781 Mose1Mo1494Du wallest über wie Wasser, nicht sollst du dich mehren; denn deines Vaters Lager hast du bestiegen, entweiht sein Bett.
14791 Mose1Mo1495Simeon und Levi sind Brüder, Werkzeuge des Frevels in Waffen.
14801 Mose1Mo1496Meine Seele gehe nicht in ihren Rat, in ihrer Versammlung weile nicht mein Ruhm, denn in ihrem Zorne haben sie Männer gemordet, und in ihrem Mutwillen haben sie Mauern untergegraben.
14811 Mose1Mo1497Verflucht sei ihr Zorn, weil er so hartnäckig; und ihr Grimm, weil er so hart war. Ich will sie in Jakob zerteilen und sie in Israel zerstreuen.
14821 Mose1Mo1498Juda, dich werden deine Brüder preisen. Deine Hand wird auf dem Nacken deiner Feinde liegen, vor dir werden sich beugen die Söhne deines Vaters.
14831 Mose1Mo1499Ein junger Löwe ist Juda; zur Beute bist du heraufgestiegen, mein Sohn! Du ruhst gelagert wie ein Löwe und wie eine Löwin. Wer darf ihn reizen?
14841 Mose1Mo14910Nicht wird das Zepter von Juda weichen, noch der Heerführer von seinen Lenden, bis der kommt, der gesandt werden soll, und auf ihn werden die Völker harren.
14851 Mose1Mo14911O mein Sohn! Er bindet an den Weinberg sein Füllen, und an die Rebe seine Eselin. Er wäscht sein Kleid im Wein, im Blute der Trauben sein Gewand.
14861 Mose1Mo14912Seine Augen sind schöner denn Wein, seine Zähne weißer denn Milch.
14871 Mose1Mo14913Zabulon wird am Gestade des Meeres wohnen, und gegen den Strand der Schiffe hin, und seine Seite wird bis nach Sidon reichen.
14881 Mose1Mo14914Issachar ist ein starker Esel, der zwischen den Gehegen liegt.
14891 Mose1Mo14915Er sieht, dass die Ruhe etwas Gutes und das Land vortrefflich ist, und er beugt seine Schulter zum Lasttragen und wird ein dienstbarer Knecht.
14901 Mose1Mo14916Dan wird seinem Volke Recht schaffen, wie irgend ein anderer Stamm in Israel.
14911 Mose1Mo14917Dan wird eine Schlange am Wege sein, eine Hornviper auf dem Pfade, die das Ross in die Hufe sticht, dass sein Reiter rücklings stürzt.
14921 Mose1Mo14918Auf dein Heil, o Herr, will ich harren!
14931 Mose1Mo14919Gad wird wohlgerüstet voran kämpfen, auch rücklings wird ihm Rüstung werden.
14941 Mose1Mo14920Asers Brot ist fett, und Leckerbissen reicht er Königen.
14951 Mose1Mo14921Nephtali ist ein Hirsch im schnellen Lauf, und kundig schöner Rede.
14961 Mose1Mo14922Ein Sohn des Gedeihens ist Joseph, ein Sohn des Gedeihens und lieblichen Anblicks; die Töchter schritten auf der Mauer dahin.
14971 Mose1Mo14923Aber es reizten und erbitterten und befehdeten ihn die Pfeilschützen.
14981 Mose1Mo14924Doch sein Bogen hält unerschüttert Stand, und gelöst sind die Fesseln seiner Arme und Hände durch die Hände des Starken Jakobs. Von dort ging der Hirt hervor, der Fels Israels.
14991 Mose1Mo14925Der Gott deines Vaters wird dein Helfer sein, und der Allmächtige wird dich segnen, mit Segensfülle vom Himmel von droben, mit Segensfülle aus der Tiefe unten, mit Segensfülle aus Mutterbrüsten und Mutterschoß.
15001 Mose1Mo14926Die Segnungen deines Vaters sind mächtiger als die Segnungen seiner Väter, bis da kommt das Verlangen der ewigen Hügel. Mögen sie kommen auf das Haupt Josephs, und auf den Scheitel des Nazaräers unter seinen Brüdern.
15011 Mose1Mo14927Benjamin ist ein räuberischer Wolf, am Morgen verzehrt er Raub, und am Abend verteilt er Beute.
15021 Mose1Mo14928Alle diese sind die zwölf Stämme Israels; und dies hat ihr Vater zu ihnen geredet, und jeden gesegnet mit einer besonderen Segnung.
15031 Mose1Mo14929Und er gebot ihnen und sprach: Ich werde zu meinem Volke versammelt; begrabet mich zu meinen Vätern in der Doppelhöhle, die auf dem Acker des Hethiters Ephron liegt,
15041 Mose1Mo14930Mambre gegenüber im Lande Kanaan, die Abraham samt dem Acker von dem Hethiter Ephron zum erbeigenen Begräbnis gekauft hat.
15051 Mose1Mo14931Dort haben sie ihn und Sara, sein Weib, begraben; dort wurde auch Isaak mit Rebekka, seinem Weibe, bestattet; und dort ruht auch Lia.
15061 Mose1Mo14932in dem Feld und der Höhle, die von den Hethitern gekauft ist.
15071 Mose1Mo14933Als er nun seine Gebote geendet, die er seinen Söhnen gab, zog er seine Füße auf das Bett zurück und starb; und er ward hingenommen zu seinem Volke.
15081 Mose1Mo1501Da Joseph dieses sah, warf er sich über das Angesicht seines Vaters, weinend und ihn küssend.
15091 Mose1Mo1502Und er gebot seinen Ärzten, die ihm dienten, seinen Vater einzubalsamieren.
15101 Mose1Mo1503Während sie vollzogen, was ihnen befohlen war, vergingen vierzig Tage; denn so war es Brauch bei der Einbalsamierung der Leiber; und Ägypten beweinte ihn siebzig Tage.
15111 Mose1Mo1504Als nun die Zeit der Totenklage vorüber war, sprach Joseph zu den Hofleuten Pharaos: Habe ich Gnade in euren Augen gefunden, so saget zu Pharao,
15121 Mose1Mo1505dass mein Vater mich hat schwören lassen und gesagt hat: Siehe, ich sterbe, begrabe mich in meinem Grabe, welches ich mir im Lande Kanaan gegraben habe. So möchte ich nun hinaufziehen und meinen Vater begraben, und dann werde ich zurückkehren.
15131 Mose1Mo1506Da sprach Pharao zu ihm: Ziehe hinauf und begrabe deinen Vater, wie er dich hat schwören lassen.
15141 Mose1Mo1507So zog er den hinauf, und es zogen mit ihm alle Würdenträger des Hauses Pharaos, und alle Ältesten des Landes Ägypten.
15151 Mose1Mo1508das Haus Josephs mit seinen Brüdern, ausgenommen die Kinder und die Herden und das Vieh, welche sie im Lande Gessen zurückließen.
15161 Mose1Mo1509Auch hatte er Wagen und Reiter als Gefolge, und es ward eine gewaltige Schar.
15171 Mose1Mo15010Als sie nun zur Tenne Atad kamen, welche jenseits des Jordans liegt, feierten sie daselbst das Leichenbegräbnis mit großer und schwerer Totenklage, sieben Tage hindurch.
15181 Mose1Mo15011Als dies die Bewohner des Landes Kanaan sahen, sprachen sie: Eine große Totenfeier der Ägypter findet dort statt, und darum ward der Name dieses Ortes Klage Ägyptens genannt.
15191 Mose1Mo15012Die Söhne Jakobs taten also, wie er ihnen geboten hatte,
15201 Mose1Mo15013und führten ihn in das Land Kanaan, und begruben ihn in der Doppelhöhle, welche Abraham samt dem Acker zum erbeigenen Begräbnis von dem Hethiter Ephron gekauft hatte, Mambre gegenüber.
15211 Mose1Mo15014Und Joseph kehrte mit seinen Brüdern und seinem ganzen Gefolge nach Ägypten zurück, nachdem er seinen Vater begraben.
15221 Mose1Mo15015Da nun Jakob tot war, fürchteten sich die Brüder Josephs und sprachen zueinander: Wenn er nur nicht des Unrechtes gedenkt, dass er erlitten hat, und uns all das Böse vergilt, das wir ihm angetan haben!
15231 Mose1Mo15016Und sie ließen ihm sagen: Dein Vater gebot uns, ehe er starb,
15241 Mose1Mo15017wir sollten dir dieses mit seinen Worten sagen: Ich bitte, vergiss doch die böse Tat deiner Brüder, und die Sünde und die Bosheit, die sie an dir verübt haben; und auch wir bitten, du wollest den Dienern des Gottes deines Vaters diese böse Tat vergeben. Als Joseph dies hörte, weinte er.
15251 Mose1Mo15018Und seine Brüder kamen zu ihm, und warfen sich vor ihm zur Erde nieder, und sprachen: Wir sind deine Knechte.
15261 Mose1Mo15019Er antwortete ihnen: Fürchtet euch nicht; können wir etwa Gottes Willen widerstehen?
15271 Mose1Mo15020Ihr freilich sannet Böses gegen mich, Gott aber hat es zum Guten gewendet, um mich zu erheben, wie ihr jetzt sehet, und viele Völker zu erhalten.
15281 Mose1Mo15021Fürchtet euch nicht, ich werde für euern und eurer Kinder Unterhalt sorgen. Und er tröstete sie und sprach freundlich und sanft zu ihnen.
15291 Mose1Mo15022Und er wohnte in Ägypten mit dem gesamten Hause seines Vaters und lebte hundert und zehn Jahre.
15301 Mose1Mo15023Und er sah von Ephraim Söhne bis in das dritte Glied; auch Machir, dem Sohne Manasses, wurden auf Josephs Knieen Söhne geboren.
15311 Mose1Mo15024Nach diesen Begebnissen sprach Joseph zu seinen Brüdern: Nach meinem Tode wird Gott euch heimsuchen und euch aus diesem Lande in das Land hinaufziehen lassen, das er dem Abraham, Isaak und Jakob zugeschworen hat.
15321 Mose1Mo15025Und er ließ sie schwören und sprach: Gott wird euch heimsuchen; führt alsdann meine Gebeine mit euch von diesem Orte hier hinweg.
15331 Mose1Mo15026Und er starb, hundert und zehn Jahre alt. Da balsamierten sie ihn ein und legten ihn in Ägypten in einen Sarg.
15342 Mose2Mo211Dies sind die Namen der Söhne Israels, die mit Jakob in Ägypten einzogen; ein jeder zog mit seiner Familie ein:
15352 Mose2Mo212Ruben, Simeon, Levi, Judas,
15362 Mose2Mo213Issachar, Zabulon, Benjamin,
15372 Mose2Mo214Dan, Nephthali, Gad, Aser.
15382 Mose2Mo215Und es waren alle die Seelen, die hervorgingen aus den Lenden Jakobs, zusammen siebzig; Joseph aber war in Ägypten.
15392 Mose2Mo216Hierauf starb er, und alle seine Brüder, und jenes ganze Geschlecht.
15402 Mose2Mo217Und die Söhne Israels wuchsen und mehrten sich, als sprossten sie aus der Erde hervor, und wurden überaus zahlreich, und erfüllten das Land.
15412 Mose2Mo218Unterdessen stand ein neuer König in Ägypten auf, der von Joseph nichts wissen wollte;
15422 Mose2Mo219der sprach zu seinem Volke: Sehet, das Volk der Söhne Israels ist zahlreich und stärker als wir.
15432 Mose2Mo2110Wohlan, wir wollen es mit weisem Vorbedacht unterdrücken, dass es sich nicht allzu sehr mehre und, wenn ein Krieg gegen uns entstände, sich zu unsern Feinden schlage und, wenn wir besiegt werden, aus dem Lande wegziehe.
15442 Mose2Mo2111Er setzte also Fronvögte über sie, um sie mit schweren Arbeiten nieder zu halten, und sie erbauten dem Pharao die Vorratsstädte Phithom und Ramesses.
15452 Mose2Mo2112Aber je mehr jene sie bedrückten, desto mehr nahmen sie zu und wuchsen.
15462 Mose2Mo2113Und die Ägypter hassten die Söhne Israel, und quälten sie, und höhnten sie,
15472 Mose2Mo2114und verbitterten ihnen das Leben durch harte Arbeit in Lehm und Ziegeln, und durch allerlei Frondienste, mit denen sie dieselben auf dem Felde belasteten.
15482 Mose2Mo2115Der König von Ägypten aber sprach zu den Hebammen der Hebräer, von denen eine Sephora, die andere Phua hieß,
15492 Mose2Mo2116und gebot ihnen: Wenn ihr den Hebräerinnen beisteht und die Zeit der Geburt kommt, so tötet das Kind, wenn es ein Knabe ist; ist es aber ein Mädchen, so lasset es am Leben.
15502 Mose2Mo2117Die Hebammen aber fürchteten Gott und taten nicht nach dem Befehle des Königs von Ägypten, sondern ließen auch die Knaben am Leben.
15512 Mose2Mo2118Da ließ der König sie zu sich rufen und sprach: Was habt ihr getan, dass ihr die Knaben am Leben gelassen habt?
15522 Mose2Mo2119Sie antworteten: Die Hebräerinnen sind nicht wie die ägyptischen Frauen, denn sie verstehen sich auf die Geburtshilfe und gebären, ehe wir zu ihnen kommen.
15532 Mose2Mo2120Darum ließ Gott es den Hebammen wohl ergehen, und das Volk wuchs und ward sehr stark.
15542 Mose2Mo2121Und weil die Hebammen Gott fürchteten, so gab er ihnen Nachkommenschaft.
15552 Mose2Mo2122Da gebot Pharao seinem gesamten Volke und sprach: Alle Knaben, welche geboren werden, werfet in den Fluß; alle Mädchen lasset am Leben.
15562 Mose2Mo221Nach diesen Begebenheiten ging ein Mann vom Hause Levi aus und nahm ein Weib aus seinem Stamme.
15572 Mose2Mo222Diese empfing und gebar einen Sohn; und da sie sah, dass er schön war, hielt sie ihn drei Monate lang verborgen.
15582 Mose2Mo223Als sie ihn nun nicht länger verbergen konnte, nahm sie ein Körbchen von Schilf, und verklebte es mit Harz und Pech, legte das Kind hinein, und setzte es aus im Geröhr am Ufer des Flusses.
15592 Mose2Mo224Indessen stand seine Schwester von ferne, um zu erfahren, welchen Ausgang die Sache nehmen werde.
15602 Mose2Mo225Siehe, da kam die Tochter Pharaos herab, um sich im Flusse zu baden; und ihre Jungfrauen gingen am Ufer des Stromes entlang. Als diese das Körbchen im Röhrichte sah, sandte sie eine von ihren Dienerinnen hin und ließ es holen.
15612 Mose2Mo226Als sie es nun öffnete und darin ein weinendes Kind sah, fühlte sie Mitleid mit ihm und sprach: Dieses ist eines von den Kindern der Hebräer!
15622 Mose2Mo227Da sprach die Schwester des Knaben zu ihr: Soll ich hingehen und dir ein hebräisches Weib rufen, welches das Kind nähren könne?
15632 Mose2Mo228Sie antwortete: Gehe hin! Und das Mädchen ging hin und rief seine Mutter.
15642 Mose2Mo229Da sprach die Tochter Pharaos zu ihr: Nimm diesen Knaben und nähre ihn mir, ich werde dir deinen Lohn geben. Und das Weib nahm den Knaben und zog ihn auf; und als er groß war, brachte sie ihn der Tochter Pharaos.
15652 Mose2Mo2210Diese nahm ihn an Sohnes Statt an und gab ihm den Namen Moses: denn, sprach sie, ich habe ihn aus dem Wasser gezogen.
15662 Mose2Mo2211Zu jener Zeit, als Moses herangewachsen war, ging er zu seinen Brüdern und er sah ihr Leiden, und wie ein Ägypter einen von den Hebräern, seinen Brüdern, schlug.
15672 Mose2Mo2212Da sah er rings um sich, und als er sah, dass kein Mensch zugegen war, erschlug er den Ägypter und verbarg ihn im Sande.
15682 Mose2Mo2213Am andern Tage ging er wieder hinaus und sah zwei Hebräer im Streite. Da sprach er zu dem, der Unrecht hatte: Warum schlägst du deinen Nächsten?
15692 Mose2Mo2214Dieser antwortete: Wer hat dich zum Gebieter und Richter über uns gesetzt? Willst du mich etwa auch erschlagen, wie du gestern den Ägypter erschlagen hast? Da erschrak Moses und sprach: Wie ist diese Sache sichtbar geworden?
15702 Mose2Mo2215Auch Pharao hörte davon und trachtete darnach, Moses zu töten; er aber floh von dem Angesichte Pharaos, und nahm seinen Aufenthalt im Lande Madian, und wohnte an dem Brunnen.
15712 Mose2Mo2216Ein Priester von Madian aber hatte sieben Töchter; diese kamen und wollten Wasser schöpfen und die Tränkrinnen füllen, um ihres Vaters Herden zu tränken.
15722 Mose2Mo2217Da kamen die Hirten herzu und trieben sie hinweg. Und Moses erhob sich, und schützte die Mädchen, und tränkte ihre Schafe.
15732 Mose2Mo2218Als sie nun zu Raguel, ihrem Vater, zurückkamen, sprach er zu ihnen: warum seid ihr früher gekommen, als gewöhnlich?
15742 Mose2Mo2219Sie antworteten: Ein Mann aus Ägypten machte uns von der Hand der Hirten frei, und half uns auch Wasser schöpfen, und gab den Schafen zu trinken.
15752 Mose2Mo2220Da sprach er: Wo ist er? Warum habt ihr den Mann dort stehen lassen? Rufet ihn, dass er mit uns esse.
15762 Mose2Mo2221Da schwur Moses, dass er bei ihm wohnen wolle; und er erhielt Sephora, die Tochter desselben, zum Weibe.
15772 Mose2Mo2222Diese gebar ihm einen Sohn, den er Gersam nannte, indem er sprach: Ein Fremdling war ich in einem fremden Lande. Und sie gebar einen zweiten, den nannte er Eliezer; denn, sprach er, der Gott meines Vaters, mein Helfer, hat mich aus der Hand Pharaos errettet.
15782 Mose2Mo2223Nach langer Zeit aber starb der König von Ägypten, und die Söhne Israels seufzten über die schwere Arbeit und schrieen laut; und ihr Geschrei stieg zu Gott auf von ihrer Arbeit.
15792 Mose2Mo2224Und er hörte ihr Seufzen und gedachte an den Bund, welchen er mit Abraham, Isaak und Jakob geschlossen.
15802 Mose2Mo2225Und der Herr schaute auf die Söhne Israels und erkannte sie.
15812 Mose2Mo231Moses aber weidete die Schafe Jethros, seines Schwiegervaters, des Priesters von Madian; und als er einst die Herde tiefer in die Wüste trieb, kam er an den Berg Gottes Horeb.
15822 Mose2Mo232Da erschien ihm der Herr in einer Feuerflamme, die aus einem Dornbusche hervorschlug, und er sah, dass der Dornbusch brenne und nicht verbrenne.
15832 Mose2Mo233Und Moses sprach: Ich will doch hingehen und dieses große Gesicht schauen, warum der Dornbusch nicht verbrennt!
15842 Mose2Mo234Als aber der Herr sah, dass er hinging, um zu schauen, rief er ihm aus dem Dornbusche zu und sprach: Moses, Moses! Er antwortete: Hier bin ich!
15852 Mose2Mo235Der Herr aber sprach: Tritt nicht näher heran! Ziehe deine Schuhe von deinen Füßen, denn der Ort, auf dem du stehst, ist geheiligter Boden.
15862 Mose2Mo236Dann sprach er: Ich bin der Gott deines Vaters, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks, und der Gott Jakobs. Da verhüllte Moses sein Angesicht; denn er wagte nicht aufzuschauen gegen Gott.
15872 Mose2Mo237Und der Herr sprach zu ihm: Ich habe die Bedrängnis meines Volkes in Ägypten gesehen, und ihre Klagen über die Härte derjenigen gehört, die über die Arbeiten gesetzt sind;
15882 Mose2Mo238und weil ich seinen Jammer kenne, bin ich herabgekommen, es aus der Gewalt der Ägypter zu erretten und es wegzuführen aus diesem Lande in ein treffliches und weit ausgedehntes Land, in ein Land, das von Milch und Honig fließt, an die Wohnsitze der Kanaaniter, Hethiter, Amorrhiter, Phereziter, Heviter, und Jebusiter.
15892 Mose2Mo239So ist also das Klagegeschrei der Söhne Israels zu mir gedrungen, und ich habe ihre Bedrängnis, welche sie von den Ägyptern erdulden, gesehen.
15902 Mose2Mo2310So komm denn, ich will dich zu Pharao senden, dass du mein Volk, die Söhne Israels, aus Ägypten wegführest.
15912 Mose2Mo2311Moses sprach zu Gott: Wer bin ich, dass ich zu Pharao hingehen und die Söhne Israels aus Ägypten wegführen soll?
15922 Mose2Mo2312Da sprach er zu ihm: Ich werde mit dir sein: und dies sei dir das Zeichen, dass ich dich sende: Wenn du mein Volk aus Ägypten weggeführt hast, wirst du Gott auf diesem Berge Opfer bringen.
15932 Mose2Mo2313Moses entgegnete Gott: Siehe, ich soll zu den Söhnen Israels gehen und zu ihnen sagen: Der Gott eurer Väter hat mich zu euch gesendet. Wenn sie nun zu mir sagen werden: Welches ist sein Name? Was soll ich ihnen antworten?
15942 Mose2Mo2314Da antwortete Gott Moses: Ich bin, der ich bin. Und er sprach: So sollst du zu den Söhnen Israels sagen: Der da ist, hat mich zu euch gesendet.
15952 Mose2Mo2315Und ferner sprach Gott zu Moses: Dies sollst du den Söhnen Israels sagen: Der Herr, der Gott eurer Väter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks, und der Gott Jakobs hat mich zu euch gesendet; das ist mein Name in Ewigkeit, und so gedenke man meiner von Geschlecht zu Geschlecht.
15962 Mose2Mo2316Gehe hin, und versammle die Ältesten von Israel, und sprich zu ihnen: Der Herr, der Gott eurer Väter, ist mir erschienen, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks, und der Gott Jakobs, und hat gesagt: Ich habe euch in Gnaden heimgesucht und alles gesehen, was euch in Ägypten widerfahren ist;
15972 Mose2Mo2317und ich habe beschlossen, euch aus der Bedrückung Ägyptens wegzuführen, in das Land der Kanaaniter, Hethiter, Amorrhiter, Phereziter, Heviter, und Jedusiter, in ein Land, das von Milch und Honig fließt.
15982 Mose2Mo2318Und sie werden auf deine Stimme hören; dann gehe mit den Ältesten Israels hinein vor den König von Ägypten und sage zu ihm: Der Herr, der Gott der Hebräer, hat uns gerufen; wir werden drei Tagereisen weit in die Wüste ziehen, um dem Herrn, unserm Gott, Opfer darzubringen.
15992 Mose2Mo2319Aber ich weiß, dass der König von Ägypten euch nicht ziehen lassen wird, es sei denn durch starke Hand.
16002 Mose2Mo2320So werde ich dann meine Hand austrecken und Ägypten schlagen mit allen meinen Wundern, welche ich unter ihnen tun werde; darauf wird er euch ziehen lassen.
16012 Mose2Mo2321Und dieses Volk werde ich bei den Ägyptern Gnade finden lassen; und wenn ihr auszieht, werdet ihr nicht mit leeren Händen weggehen;
16022 Mose2Mo2322sondern jedes Weib soll von ihrer Nachbarin und Hausgenossin silberne und goldene Geräte und Kleider fordern; diese sollt ihr euren Söhnen und Töchtern übergeben und so Ägypten berauben.
16032 Mose2Mo241Moses antwortete und sprach: Sie werden mir nicht glauben und auf meine Stimme nicht hören, sondern sagen: Der Herr ist dir nicht erschienen.
16042 Mose2Mo242Da sprach er zu ihm: Was hältst du da in deiner Hand? Er antwortete: Einen Stab.
16052 Mose2Mo243Da sprach der Herr: Wirf ihn hin auf die Erde! Er warf ihn hin, da ward er in eine Schlange verwandelt, so dass Moses die Flucht ergriff.
16062 Mose2Mo244Und der Herr sprach: Strecke deine Hand aus und ergreife sie beim Schweife! Da streckte er seine Hand aus und erfasste sie, und sie ward wieder zum Stabe.
16072 Mose2Mo245Damit sie glauben, sprach er, dass dir der Herr, der Gott ihrer Väter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs erschienen ist.
16082 Mose2Mo246Und abermals sprach der Herr: Stecke deine Hand in deinen Busen! Als er sie nun in den Busen steckte und wieder herauszog, war sie aussätzig geworden und weiß wie Schnee.
16092 Mose2Mo247Und er sprach: Stecke deine Hand nochmals in deinen Busen! Da steckte er sie hinein, und als er sie wieder herauszog, war sie dem andern Fleische gleich.
16102 Mose2Mo248Wenn sie dir nicht glauben, sprach er, und auf das erste Wunderzeichen nicht folgen sollten, so werden sie auf das andere Wunderzeichen hin glauben.
16112 Mose2Mo249Wenn sie aber auch auf diese beiden Wunderzeichen hin nicht glauben und auf deine Stimme nicht hören, so nimm Wasser aus dem Strome und gieß es auf den Boden, so wird alles, was du aus dem Strome schöpfest, sich in Blut verwandeln.
16122 Mose2Mo2410Da sprach Moses: Ich bitte, Herr, ich bin von jeher unberedt; und seit du zu deinem Knechte geredet hast, ist meine Zunge noch ungelenker und schwerfälliger geworden.
16132 Mose2Mo2411Da sprach der Herr zu ihm: Wer hat den Mund des Menschen geschaffen? Oder wer hat den Stummen und Tauben, Sehenden und Blinden gemacht? Bin nicht ich es?
16142 Mose2Mo2412So gehe also hin, ich werde mit deinem Munde sein und dich lehren, was du sagen sollst.
16152 Mose2Mo2413Er aber sprach: Ich bitte, Herr, sende, den du senden willst.
16162 Mose2Mo2414Da ward der Herr über Moses zornig und sprach: Aaron, dein Bruder, der Levit, ist, wie ich weiß, beredt, siehe, er kommt dir entgegen und wird sich von Herzen freuen, wenn er dich erblickt.
16172 Mose2Mo2415Rede mit ihm und lege meine Worte in seinen Mund: und ich werde mit deinem Mund und seinem Munde sein und werde euch zeigen, was ihr tun sollt.
16182 Mose2Mo2416So soll denn er statt deiner zu dem Volke reden und dein Mund sein; du aber sollst ihn in dem leiten, was Gottes Sache ist.
16192 Mose2Mo2417Nimm auch diesen Stab da in deine Hand, mit ihm sollst du die Wunderzeichen tun.
16202 Mose2Mo2418Da ging Moses hin, und kehrte zu Jethro, seinem Schwiegervater, zurück, und sprach zu ihm: Ich will hinziehen und zu meinen Brüdern nach Ägypten zurückkehren, um zu sehen, ob sie noch am Leben sind. Jethro sprach zu ihm: Ziehe hin in Frieden!
16212 Mose2Mo2419Und der Herr sprach zu Moses in Madian: Mache dich auf und kehre nach Ägypten zurück; denn alle, die dir nach dem Leben trachteten, sind gestorben.
16222 Mose2Mo2420Alsobald nahm Moses sein Weib und seine Söhne, setzte sie auf einen Esel, du zog nach Ägypten zurück, den Stab Gottes in seiner Hand tragend.
16232 Mose2Mo2421Und der Herr sprach zu ihm, als er nach Ägypten zurückzog: Siehe zu, dass du alle Wundertaten, welche ich in deine Hand gegeben habe, vor Pharao tuest; ich werde sein Herz verstocken, und er wird das Volk nicht ziehen lassen.
16242 Mose2Mo2422Sage zu ihm: Dies spricht der Herr: Israel ist mein erstgeborener Sohn.
16252 Mose2Mo2423Habe ich dir befohlen: Lass meinen Sohn ziehen, dass er mir diene, und du willst ihn nicht ziehen lassen, siehe, so töte ich deinen erstgeborenen Sohn.
16262 Mose2Mo2424Als er nun auf der Reise war, trat ihm der Herr an der Stätte der Rast entgegen und wollte ihn töten.
16272 Mose2Mo2425Da nahm Sephora alsbald einen scharfen Stein, und beschnitt damit die Vorhaut ihres Sohnes, und berührte seine Füße, und sprach: Ein Blutbräutigam bist du mir!
16282 Mose2Mo2426Und er ließ ab von ihm, nachdem sie gesagt hatte: Ein Blutbräutigam, um der Beschneidung willen.
16292 Mose2Mo2427Der Herr aber sprach zu Aaron: Gehe Moses entgegen in die Wüste! Da ging er ihm an den Berg Gottes entgegen und küsste ihn.
16302 Mose2Mo2428Und Moses erzählte dem Aaron alle Worte des Herrn, mit denen er ihn gesandt, und die Wunderzeichen, welche er ihm anbefohlen hatte.
16312 Mose2Mo2429Hierauf gingen sie miteinander hin und versammelten alle Ältesten der Söhne Israels.
16322 Mose2Mo2430Und Aaron verkündete alle Worte, die der Herr zu Moses geredet hatte; und dieser tat die Wunderzeichen vor dem Volke,
16332 Mose2Mo2431und das Volk glaubte. Und da sie hörten, dass der Herr die Söhne Israels heimgesucht und ihr Elend angesehen habe, warfen sie sich zur Erde und beteten an.
16342 Mose2Mo251Darnach gingen Moses und Aaron hin und sprachen zu Pharao: So spricht der Herr, der Gott Israels: Lass mein Volk ziehen, damit es mir in der Wüste Opfer darbringe.
16352 Mose2Mo252Er aber antwortete: Wer ist der Herr, dass ich auf seine Stimme hören und Israel ziehen lassen sollte? Ich kenne den Herrn nicht und werde Israel auch nicht ziehen lassen!
16362 Mose2Mo253Da sprachen jene: Der Gott der Hebräer hat uns gerufen, dass wir drei Tagereisen weit in die Wüste ziehen, und dem Herrn, unserm Gott, Opfer darbringen, damit nicht Pest oder Tod durch das Schwert über uns komme.
16372 Mose2Mo254Da sprach der König von Ägypten zu ihnen: Warum, Moses und Aaron, ziehet ihr das Volk von seiner Arbeit ab? Gehet hin an euren Frondienst.
16382 Mose2Mo255Und Pharao sprach: Zahlreich ist das Volk im Lande: ihr sehet, dass es sich stark vermehrt hat; wie viel mehr nun, wenn ihr es von der Arbeit ruhen lasset?
16392 Mose2Mo256Daher gebot er an jenem Tage den Fronvögten und den Aufsehern des Volkes und sprach:
16402 Mose2Mo257Ihr sollt dem Volke nicht mehr wie bisher Stroh geben, um Ziegel zu machen, sondern sie sollen selbst hingehen und Stoppeln sammeln.
16412 Mose2Mo258Und die gleiche Zahl von Ziegeln, wie sie zuvor machten, leget ihnen auf, und mindert nichts daran; denn sie gehen müßig, und deshalb schreien sie und sagen: Wir wollen hinziehen und unserm Gott Opfer bringen.
16422 Mose2Mo259Sie sollen mit Arbeit überlastet werden und diese vollbringen, dass sie nicht lügenhaften Worten Gehör geben.
16432 Mose2Mo2510Alsbald gingen die Fronvögte und Aufseher hin und sprachen zu dem Volke: Also spricht Pharao: Ich gebe euch kein Stroh;
16442 Mose2Mo2511gehet hin und sammelt, wo ihr es finden könnt, aber an eurer Arbeit wird nichts gemindert.
16452 Mose2Mo2512Da zerstreute sich das Volk im ganzen Lande Ägypten, um Stroh zu sammeln.
16462 Mose2Mo2513Die Aufseher aber drängten sie und sprachen: Liefert täglich die volle Arbeit, wie ihr früher zu tun pflegtet, als man euch Stroh gab.
16472 Mose2Mo2514Und die Werkvorsteher der Söhne Israels wurden von den Aufsehern Pharaos geschlagen und gefragt: warum liefert ihr das anbefohlene Maß von Ziegeln nicht wie früher voll, weder gestern, noch heute?
16482 Mose2Mo2515Da kamen die Vorsteher der Söhne Israels, und erhoben ihre Stimme dor Pharao, und sprachen: Warum verfährst du so gegen deine Knechte?
16492 Mose2Mo2516Man gibt uns kein Stroh und fordert doch die Ziegel in gleicher Weise; siehe, deine Knechte werden mit Geißeln geschlagen, und ungerecht verfährt man wider dein Volk.
16502 Mose2Mo2517Er aber sprach: Ihr gehet müßig und darum sprecht ihr: Wir wollen hinziehen und dem Herrn Opfer darbringen.
16512 Mose2Mo2518Gehet nur hin und arbeitet! Stroh wird euch nicht gegeben werden; aber die gewöhnliche zahl Ziegel müsst ihr liefern.
16522 Mose2Mo2519da sahen die Vorsteher der Söhne Israels, wie übel sie daran waren, weil man ihnen sagte: Es soll nichts an den Ziegeln, die Tag für Tag zu fertigen sind, gemindert werden.
16532 Mose2Mo2520Und sie trafen Moses und Aaron, welche, als sie von Pharao herausgingen, stehen blieben, um ihnen zu begegnen,
16542 Mose2Mo2521und sprachen zu ihnen: Der Herr sehe und richte, dass ihr uns bei Pharao und seinen Knechten in schwere Ungnade gebracht, ja ihm ein Schwert gegeben habt, uns zu töten.
16552 Mose2Mo2522Da wandte sich Moses wiederum an den Herrn und sprach: O Herr, warum lässest du deinem Volke solches Unheil widerfahren? Warum hast du mich gesendet?
16562 Mose2Mo2523Denn seitdem ich zu Pharao gegangen bin, um in deinem Namen zu reden, hat er deinem Volke Böses getan, und du hast sie nicht befreit.
16572 Mose2Mo261Und der Herr sprach zu Moses: Jetzt sollst du sehen, was ich dem Pharao tun werde; den von starker Hand gezwungen, wird er sie ziehen lassen, und von mächtiger Hand genötigt, wird er sie sogar aus seinem Lande wegtreiben.1
16582 Mose2Mo262Weiter redete der Herr zu Moses und sprach: Ich bin der Herr,
16592 Mose2Mo263der dem Abraham, Isaak und Jakob als der allmächtige Gott erschienen ist, aber meinen Namen Abonai habe ich ihnen nicht kund getan.
16602 Mose2Mo264Und ich habe mit ihnen den Bund geschlossen, das ich ihnen das Land Kanaan, das Land ihrer Wanderschaft, in dem sie als Fremdlinge weilten, geben werde.
16612 Mose2Mo265Ich habe das Wehklagen der Söhne Israels gehört darüber, dass die Ägypter sie fort und fort bedrückten, und ich habe meines Bundes gedacht.
16622 Mose2Mo266Darum sage ich den Söhnen Israels: Ich bin der Herr, der euch aus der Fronstätte der Ägypter herausführen, und euch aus der Dienstbarkeit befreien, und mit erhabenem Arme und mit großen Strafgerichten retten will.
16632 Mose2Mo267Und ich will euch zu meinem Volke annehmen und will euer Gott sein; und ihr sollt erfahren, dass ich der Herr euer Gott bin, der euch aus der Fronstätte der Ägypter herausführt
16642 Mose2Mo268und euch in das Land bringt, über welches ich meine Hand erhoben habe, es Abraham, Isaak und Jakob zu geben; und ich will es euch zum Besitze geben, ich der Herr.
16652 Mose2Mo269Moses berichtete also den Söhnen Israels alles; sie aber hörten nicht auf ihn vor Herzensangst und wegen der so überaus harten Arbeit.
16662 Mose2Mo2610Da redete der Herr zu Moses und sprach:
16672 Mose2Mo2611Gehe hin und sage zu Pharao, dem Könige von Ägypten, er solle die Söhne Israels aus seinem Lande wegziehen lassen.
16682 Mose2Mo2612Moses antwortete vor dem Herrn: Siehe, die Söhne Israels hören nicht auf mich; wie sollte denn Pharao auf mich hören, zumal da meine Lippen unbeschnitten sind?
16692 Mose2Mo2613Und der Herr redete zu Moses und Aaron und gab ihnen den Auftrag an die Söhne Israels und an Pharao, den König von Ägypten, dass sie die Söhne Israels aus dem Lande Ägypten wegführten.
16702 Mose2Mo2614Dies sind die Häupter der Stammhäuser nach ihren Familien: Die Söhne Rubens des Erstgeborenen Israels: Henoch, Phallu, Hesron und Charmi.
16712 Mose2Mo2615Dies sind die Geschlechter Rubens. Die Söhne Simeons: Jamuel, Jamin, Ahod, Jachin, Soar und Saul, der Sohn der Kanaaniterin. Dies sind die Geschlechter Simeons.
16722 Mose2Mo2616Und dies sind die Namen der Söhne Levis nach ihren Geschlechtern: Gerson, Kaath und Merari. Die Lebensjahre Levis aber waren hundert und siebenunddreißig.
16732 Mose2Mo2617Die Söhne Gersons: Lobni und Semei, nach ihren Geschlechtern.
16742 Mose2Mo2618Die Söhne Kaaths: Amram, Isaar, Hebron und Oziel. Die Lebensjahre Kaaths waren hundert und dreiunddreißig.
16752 Mose2Mo2619Die Söhne Meraris: Moholi und Musi. Dies sind die Geschlechter Levis nach ihren Familien.
16762 Mose2Mo2620Amram aber nahm Jochabed, die Tochter seines Vaterbruders, zum Weibe; diese gebar ihm Aaron und Moses. Und die Lebensjahre Amrams waren hundert und siebenunddreißig.
16772 Mose2Mo2621Die Söhne Isaars waren: Kore, Nepheg und Zechri.
16782 Mose2Mo2622Die Söhne Oziels: Misael, Elisaphan und Sethri.
16792 Mose2Mo2623Aaron aber nahm Elisabeth, die Tochter Animadabs, die Schwester Nahasons, zum Weibe; sie gebar ihm Nadab, Abiu, Eleazar und Ithamar.
16802 Mose2Mo2624Die Söhne Kores waren: Aser, Elkana und Abiasaph. Dies sind die Geschlechter der Koriten.
16812 Mose2Mo2625Eleazar aber, der Sohn Aarons, nahm eine von den Töchtern Phutiels zum Weibe; diese gebar ihm den Phinees. Dies sind die Familienhäupter der Leviten nach ihren Geschlechtern.
16822 Mose2Mo2626Dies also sind Aaron und Moses, denen der Herr gebot, die Söhne Israels nach ihren Scharen aus dem Lande Ägypten herauszuführen.
16832 Mose2Mo2627Diese sind es, welche zu Pharao, dem Könige von Ägypten, redeten, um die Söhne Israels aus Ägypten herausführen zu dürfen; dies sind Moses und Aaron,
16842 Mose2Mo2628am Tage, da der Herr zu Moses redete im Lande Ägypten.
16852 Mose2Mo2629Und der Herr sprach zu Moses, also: Ich bin der Herr. Rede zu Pharao, dem Könige von Ägypten, alles, was ich zu dir sage.
16862 Mose2Mo2630Und Moses sprach vor dem Herrn: Siehe, meine Lippen sind unbeschnitten, wie wird Pharao auf mich hören?
16872 Mose2Mo271Und der Herr sprach zu Moses: Siehe, ich habe dich zu einem Gott über Pharao gesetzt; und dein Bruder Aaron soll dein Prophet sein.
16882 Mose2Mo272Ihm sollst du alles sagen, was ich dir gebiete; und er soll zu Pharao reden, dass er die Söhne Israels aus seinem Lande wegziehen lasse.
16892 Mose2Mo273Ich aber werde sein Herz verhärten und werde zahlreiche Zeichen und Wunder im Lande Ägypten tun.
16902 Mose2Mo274Und er wird nicht auf euch hören; aber ich werde meine Hand auf Ägypten legen und werde meine Herrscher und mein Volk, die Söhne Israels, aus dem Lande Ägypten durch sehr große Strafgerichte herausführen.
16912 Mose2Mo275Dann sollen die Ägypter erkennen, dass ich der Herr bin, der seine Hand ausstreckt über Ägypten, und die Söhne Israels aus ihrer Mitte hinwegführt.
16922 Mose2Mo276Da taten Moses und Aaron, wie der Herr befohlen hatte; also taten sie.
16932 Mose2Mo277Moses aber war achtzig Jahre alt, und Aaron dreiundachtzig Jahre, als sie zu Pharao redeten.
16942 Mose2Mo278Und der Herr sprach zu Moses und Aaron:
16952 Mose2Mo279Wenn Pharao zu euch sagt: Lasset Wunderzeichen sehen; so sprich zu Aaron: Nimm deinen Stab und wirf ihn vor Pharao nieder, und er wird sich in eine Schlange verwandeln.
16962 Mose2Mo2710Da traten Moses und Aaron vor Pharao und taten, wie der Herr geboten hatte; und Aaron warf seinen Stab vor Pharao und seinen Dienern hin, und er verwandelte sich in eine Schlange.
16972 Mose2Mo2711Pharao aber ließ die Weisen und Zauberer rufen; und auch sie taten Ähnliches durch ihre ägyptischen Beschwörungen und andere geheime Künste.
16982 Mose2Mo2712Alle warfen ihre Stäbe nieder, da verwandelten sich diese in Schlangen, aber der Stab Aarons verschlang ihre Stäbe.
16992 Mose2Mo2713Und das Herz Pharaos verhärtete sich, und er hörte nicht auf sie, wie der Herr es vorausgesagt hatte.
17002 Mose2Mo2714Der Herr aber sprach zu Moses: Das Herz Pharaos ist verstockt, er will das Volk nicht ziehen lassen.
17012 Mose2Mo2715Begib dich morgens zu ihm; siehe, er wird an das Wasser hingehen, und tritt ihm am Ufer des Stromes entgegen, den Stab, der zur Schlange geworden, in der Hand tragend.
17022 Mose2Mo2716Dann sprich zu ihm: Der Herr, der Gott der Hebräer, hat mich zu dir gesendet, mit dem Befehle: Lass mein Volk ziehen, dass es mir in der Wüste Opfer darbringe; aber bisher hast du nicht hören wollen.
17032 Mose2Mo2717So spricht nun der Herr: Daran sollst du erkennen, dass ich der Herr bin; siehe, ich werde mit dem Stabe, den ich in der Hand habe, in das Wasser des Stromes schlagen, und es wird in Blut verwandelt werden.
17042 Mose2Mo2718Auch werden die Fische, die im Flusse sind, sterben, und die Wasser werden stinkend werden, und die Ägypter werden, wenn sie vom Wasser des Flusses trinken, harte Pein leiden.
17052 Mose2Mo2719Und der Herr sprach weiter zu Moses: Befiehl Aaron: Nimm deinen Stab und strecke deine Hand aus über die Gewässer Ägyptens, und über seine Flüsse, und Bäche, und Teiche, und alle Ansammlungen von Wasser, dass sie zu Blut werden; und das Blut sei im ganzen Land Ägypten, sowohl in hölzernen als in steinernen Gefäßen.
17062 Mose2Mo2720Da taten Moses und Aaron, wie der Herr geboten hatte; und dieser erhob seinen Stab und schlug damit in Gegenwart Pharaos und seiner Diener in das Wasser des Stromes, und es verwandelte sich in Blut.
17072 Mose2Mo2721Und die Fische, die im Strome waren, starben; und der Strom ward stinkend, und die Ägypter konnten das Wasser des Stromes nicht trinken, und es war Blut im ganzen Lande Ägypten.
17082 Mose2Mo2722Und die Zauberer der Ägypter taten dasselbe durch ihre Beschwörungen; und Pharaos Herz verhärtete sich, und er hörte nicht auf sie, wie der Herr es vorausgesagt hatte.
17092 Mose2Mo2723Und er wandte sich ab, und kehrte in sein Haus zurück, und nahm es auch diesmal nicht zu Herzen.
17102 Mose2Mo2724Die Ägypter aber gruben insgesamt in der Umgebung des Stromes nach Wasser, um es zu trinken; denn von dem Wasser des Stromes konnten sie nicht trinken.
17112 Mose2Mo2725Und es vergingen sieben Tage, seitdem der Herr den Strom geschlagen hatte.
17122 Mose2Mo281Da sprach der Herr zu Moses: Gehe zu Pharao und sprich zu ihm: So spricht der Herr: Lass mein Volk ziehen, damit es mir Opfer bringe.
17132 Mose2Mo282Wenn du es aber nicht ziehen lassen willst, siehe, so werde ich dein ganzes Gebiet mit Fröschen schlagen.
17142 Mose2Mo283Der Strom wird von Fröschen wimmeln, und sie werden heraufkommen und bis in dein Haus, und in dein Schlafgemach und auf dein Ruhebett dringen, sowie in die Wohnungen deiner Diener, und unter deine Untertanen, auch in deine Backöfen und auf deine Speisevorräte;
17152 Mose2Mo284ja zu dir und deinem Volk, und zu allen deinen Dienern werden die Frösche eindringen.
17162 Mose2Mo285Und der Herr sprach zu Moses: Sprich zu Aaron: Strecke deine Hand aus über die Flüsse und über die Bäche und die Teiche, und lass Frösche über das Land Ägypten herauskommen.
17172 Mose2Mo286Da streckte Aaron seine Hand über die Gewässer Ägyptens aus, und es kamen Frösche hervor und bedeckten das ganze Land Ägypten.
17182 Mose2Mo287Aber auch die Zauberer taten desgleichen mittels ihrer Beschwörungen, und ließen Frösche über das ganze Land Ägypten kommen.
17192 Mose2Mo288Da ließ Pharao den Moses und Aaron rufen und sprach zu ihnen: Bittet den Herrn, dass er die Frösche von mir und von meinem Volke hinwegnehme, dann werde ich das Volk ziehen lassen, damit es dem Herrn Opfer bringe.
17202 Mose2Mo289Moses sprach zu Pharao: Bestimme mir, wann ich für dich, und für deine Diener, und für dein Volk Fürbitte einlegen soll, dass die Frösche von dir, und von deinem Hause entfernt werden, und nur im Strome solche übrigbleiben.
17212 Mose2Mo2810Er antwortete: Morgen. Und jener sprach: Ich will nach deinem Worte tun, damit du erfahrest, dass niemand ist, wie der Herr unser Gott.
17222 Mose2Mo2811Die Frösche werden von dir und deinem Hause, und von deinen Dienern, und von deinem Volke weichen, und nur im Strome werden solche übrigbleiben.
17232 Mose2Mo2812Als nun Moses und Aaron Pharao verlassen hatten, rief Moses zum Herrn seinem Versprechen gemäß, das er der Frösche wegen dem Pharao gegeben hatte.
17242 Mose2Mo2813Und der Herr tat nach der Bitte Moses; und es starben die Frösche in den Häusern, in den Höfen, und auf den Feldern.
17252 Mose2Mo2814Und man brachte sie auf sehr große Haufen zusammen, und das Land ward voll üblen Geruches.
17262 Mose2Mo2815Als aber Pharao sah, dass ihm Ruhe vergönnt war, verhärtete er sein Herz und hörte nicht auf sie, wie der Herr es vorausgesagt hatte.
17272 Mose2Mo2816Und der Herr sprach zu Moses: Sprich zu Aaron: Strecke deinen Stab aus und schlage damit den Staub der Erde; und dieser soll im ganzen Lande Ägypten zu Stechmücken werden.
17282 Mose2Mo2817Da taten sie also. Aaron streckte seine Hand aus, den Stab in derselben haltend; und er schlug damit den Staub der Erde, da kamen Stechmücken über Menschen und Vieh; aller Staub der Erde ward zu Stechmücken im ganzen Lande Ägypten.
17292 Mose2Mo2818Da suchten die Zauberer mit ihren Beschwörungen desgleichen zu tun, um Stechmücken hervorzubringen, aber sie konnten es nicht; und die Stechmücken kamen sowohl über Menschen wie über das Vieh.
17302 Mose2Mo2819Und die Zauberer sprachen zu Pharao: das ist Gottes Finger! Aber Pharaos Herz verhärtete sich, und er hörte nicht auf sie, wie der Herr vorhergesagt hatte.
17312 Mose2Mo2820Hierauf sprach der Herr zu Moses: Mache dich morgens in der Frühe auf und tritt vor Pharao; denn er wird an das Wasser hinausgehen, und sage zu ihm: So spricht der Herr: Lass mein Volk ziehen, dass es mir Opfer bringe!
17322 Mose2Mo2821Wenn du es aber nicht ziehen lässest, siehe, so werde ich über dich, und über deine Diener, und über dein Volk, und über deine Häuser alle Arten von Fliegen kommen lassen, und es sollen die Häuser der Ägypter voller Fliegen verschiedener Art werden, ja der ganze Boden, auf dem sie sich befinden.
17332 Mose2Mo2822Zu gleicher Zeit werde ich im Lande Gessen, in dem mein Volk weilt, wunderbar bewirken, dass daselbst keine Fliegen sein sollen; und du sollst erkennen, dass ich der Herr auf Erden bin.
17342 Mose2Mo2823Und ich werde eine Scheidung machen zwischen meinem Volke und deinem Volke; morgen soll dieses Wunderzeichen geschehen.
17352 Mose2Mo2824Und der Herr tat also. Da kamen sehr lästige Fliegenschwärme in die Häuser Pharaos und seiner Diener, und über das ganze Land Ägypten; und das Land ward von diesen Fliegen verheert.
17362 Mose2Mo2825Da ließ Pharao Moses und Aaron rufen und sprach zu ihnen: Gehet hin und bringet eurem Gott hier im Lande Opfer dar!
17372 Mose2Mo2826Moses aber sprach: So kann es nicht geschehen; denn wir werden dem Herrn, unserm Gott, Opfer darbringen, welche den Ägyptern ein Greuel sind. Wenn wir das, was die Ägypter verehren, vor ihren Augen schlachten, so werden sie uns steinigen.
17382 Mose2Mo2827Wir wollen drei Tagereisen weit in die Wüste ziehen und dem Herrn, unserm Gott, Opfer bringen, wie er uns geboten hat.
17392 Mose2Mo2828Pharao sprach: Ich will euch ziehen lassen, damit ihr dem Herrn, euerem Gott, in der Wüste Opfer bringt, doch, dass ihr euch nicht weiter entfernt! Betet für mich.
17402 Mose2Mo2829Da sprach Moses: Sobald ich dich verlassen habe, werde ich zum Herrn beten, und die Fliegen werden morgen von Pharao, und von seinen Dienern, und von seinem Volke weichen; doch täusche uns nicht ferner mehr, dass du das Volk doch nicht ziehen lässest, dem Herrn ein Opfer zu bringen.
17412 Mose2Mo2830Hierauf verließ Moses den Pharao, und betete zu dem Herrn.
17422 Mose2Mo2831Dieser aber tat, wie er bat, und nahm die Fliegen von Pharao und seinen Dienern, und seinem Volke hinweg, es blieb auch nicht eine übrig.
17432 Mose2Mo2832Aber Pharaos Herz ward verhärtet, so dass er auch dieses Mal das Volk nicht ziehen ließ.
17442 Mose2Mo291Der Herr aber befahl Moses: Gehe hin zu Pharao und sage zu ihm: So spricht der Herr, der Gott der Hebräer: Lass mein Volk ziehen, damit es mir Opfer bringe!
17452 Mose2Mo292Wenn du dich aber noch weigerst und sie zurückhältst,
17462 Mose2Mo293siehe, so soll meine Hand über deine Äcker kommen und deine Pferde und Esel, und Kamele, und Rinder und Schafe, eine sehr schwere Pest befallen.
17472 Mose2Mo294Und der Herr wird wunderbar scheiden zwischen dem, was Israel gehört, und dem Eigentume der Ägypter, so dass von allem, was den Söhnen Israels gehört, durchaus nichts zu Grunde gehen wird.
17482 Mose2Mo295Und der Herr setzte eine Frist und sprach: Morgen wird der Herr dies an dem Lande tun.
17492 Mose2Mo296Der Herr also erfüllte diese Drohung am folgenden Tage, und alles Vieh der Ägypter fiel; aber von dem Viehe der Söhne Israels ging nicht ein Stück zu Grunde.
17502 Mose2Mo297Da sandte Pharao Boten hin, um nachzusehen; da war kein Stück von dem gefallen, was Israel gehörte. Aber Pharaos Herz verstockte sich und er ließ das Volk nicht ziehen.
17512 Mose2Mo298Hierauf sprach der Herr zu Moses und Aaron: Nehmet beide Hände voll Asche aus dem Ofen, und Moses streue sie vor den Augen Pharaos zum Himmel empor,
17522 Mose2Mo299und Staub falle über das ganze Land Ägypten; denn es sollen Geschwüre entstehen an Menschen und Vieh, und aufbrechende Beulen, im ganzen Lande Ägypten.
17532 Mose2Mo2910Da nahmen sie Asche aus dem Ofen und traten vor Pharao hin, und Moses streute sie gegen den Himmel; und es entstanden aufbrechende Beulen mit Geschwüren an Menschen und an Tieren.
17542 Mose2Mo2911Selbst die Zauberer konnten nicht vor Moses erscheinen wegen der Geschwüre, mit denen sie behaftet waren, wie das ganze Land Ägypten.
17552 Mose2Mo2912Doch der Herr verhärtete das Herz Pharaos, und er hörte nicht auf sie, wie es der Herr zu Moses gesagt hatte.
17562 Mose2Mo2913Da sprach der Herr zu Moses: Mache dich auf des Morgens und tritt vor Pharao, und sage zu ihm: So spricht der Herr, der Gott der Hebräer: Lass mein Volk ziehen, dass es mir Opfer bringe!
17572 Mose2Mo2914Denn dieses Mal werde ich alle meine Plagen über dein Herz, und über deine Diener, und über dein Volk kommen lassen, damit du erkennest, dass meines Gleichen nicht ist auf der ganzen Erde.
17582 Mose2Mo2915Denn würde ich jetzt meine Hand ausstrecken und dich und dein Volk mit der Pest schlagen, so würdest du von der Erde vertilgt werden.
17592 Mose2Mo2916Aber dazu habe ich dich bestimmt, dass ich meine Macht an dir erweise, und dass mein Name auf der ganzen Erde gepriesen werde.
17602 Mose2Mo2917Hältst du mein Volk noch zurück und willst es nicht ziehen lassen?
17612 Mose2Mo2918Siehe, morgen zu eben dieser Stunde werde ich einen sehr schweren Hagelschlag niederfallen lassen, wie ein solcher in Ägypten nicht dagewesen ist, seit dem Tage, an dem es gegründet ward, bis jetzt.
17622 Mose2Mo2919Schicke daher sogleich hin und lasse dein Vieh und alles, was du auf dem Felde hast, hereinbringen; denn Menschen, und Vieh, und alles, was im Freien getroffen wird und nicht von dem Felde hereingeholt ist, wird dieser Hagel treffen und es wird sterben.
17632 Mose2Mo2920Wer nun unter den Dienern Pharaos diese Drohung des Herrn fürchtete, ließ seine Knechte und sein Vieh in die Häuser flüchten;
17642 Mose2Mo2921wer aber die Drohung des Herrn nicht beachtete, ließ seine Knechte und sein Vieh auf dem Felde.
17652 Mose2Mo2922Da sprach der Herr zu Moses: Strecke deine Hand zum Himmel empor, dass Hagel falle im ganzen Lande Ägypten auf die Menschen und auf die Tiere, und auf alles, was im Lande Ägypten auf dem Felde gewachsen ist.
17662 Mose2Mo2923Da streckte Moses seinen Stab zum Himmel empor, und der Herr ließ Donner und Hagel entstehen, und Blitze zur Erde niederfahren; und der Herr ließ Hagel auf das Land Ägypten fallen.
17672 Mose2Mo2924Hagel mit Feuer gemischt kam zugleich herab, und zwar von solcher Größe, wie seines Gleichen zuvor nie im ganzen Lande Ägypten gesehen ward, seit jenes Land besteht.
17682 Mose2Mo2925Und der Hagel schlug im ganzen Lande Ägypten alles nieder, was auf dem Felde war, Menschen wie Tiere; alles, was auf dem Felde gewachsen war, schlug der Hagel nieder, und alle Bäume des Landes zerbrach er.
17692 Mose2Mo2926Nur im Lande Gessen, wo die Söhne Israels waren, fiel kein Hagel.
17702 Mose2Mo2927Da sandte Pharao hin, und ließ Moses und Aaron rufen, und sprach zu ihnen: Ich habe auch dieses Mal gefehlt. Der Herr ist gerecht, ich und mein Volk aber Gottlose.
17712 Mose2Mo2928Betet zu dem Herrn, dass Gott die Donner und den Hagel aufhören lasse, so will ich euch ziehen lassen, und ihr sollt nicht länger hier bleiben.
17722 Mose2Mo2929Moses sprach: Wenn ich zur Stadt hinausgegangen bin, will ich meine Hände zu dem Herrn ausstrecken, und dann werden die Donner aufhören und der Hagel wird nicht mehr fallen, damit du erkennest, dass die Erde dem Herrn gehört.
17732 Mose2Mo2930Aber ich weiß, du und deine Diener, ihr fürchtet euch noch nicht vor Gott, dem Herrn.
17742 Mose2Mo2931So wurden denn Flachs und Gerste vernichtet, denn die Gerste stand schon in Ähren und der Flachs trieb schon Knospen;
17752 Mose2Mo2932der Weizen und der Spelt aber wurden nicht beschädigt, weil sie erst später kommen.
17762 Mose2Mo2933Hierauf ging Moses von Pharao hinweg aus der Stadt und streckte seine Hände aus zu dem Herrn; und alsbald hörte der Donner und der Hagel auf, und es fiel kein Tropfen Regen mehr auf die Erde.
17772 Mose2Mo2934Als aber Pharao sah, dass Regen und Hagel und Donner aufgehört hatten, fuhr er fort zu sündigen;
17782 Mose2Mo2935denn sein und seiner Diener Herz ward verstockt und überaus hart; und er ließ die Söhne Israels nicht ziehen, wie der Herr es durch Moses vorausgesagt hatte.
17792 Mose2Mo2101Da sprach der Herr zu Moses: gehe zu Pharao; denn ich habe sein und seiner Diener Herz verhärtet, dass ich an ihm diese meine Wunderzeichen tue
17802 Mose2Mo2102und du vor deinen Söhnen und deinen Enkeln erzählest, wie oft ich die Ägypter geschlagen und meine Wunderzeichen an ihnen getan habe, und dass ihr erkennet, dass ich der Herr bin.
17812 Mose2Mo2103Moses also und Aaron begaben sich zu Pharao und sagten zu ihm: So spricht der Herr, der Gott der Hebräer: Wie lange weigerst du dich, dich mir zu unterwerfen? Lass mein Volk ziehen, dass es mir Opfer bringe!
17822 Mose2Mo2104Wenn du aber widerstrebst und es nicht ziehen lassen willst, siehe, so werde ich morgen Heuschrecken in dein Land einfallen lassen,
17832 Mose2Mo2105und sie sollen das ganze Land bedecken, dass man vom Boden nichts mehr sehen kann, und verzehren, was noch vom Hagel übrig gelassen ist; denn sie werden alle Bäume, die auf dem Felde grünen, zernagen
17842 Mose2Mo2106und werden deine Häuser, und die Häuser deiner Diener und aller Ägypter in einer Menge erfüllen, wie sie deine Väter und deine Ahnen nicht gesehen haben, seit sie zur Welt geboren worden, bis auf den heutigen Tag. Und er wandte sich und ging von Pharao hinaus.
17852 Mose2Mo2107Da sprachen die Diener Pharaos zu ihm: Wie lange sollen wir dies Ärgernis dulden? Lass doch die Leute ziehen, dass sie dem Herrn, ihrem Gott, Opfer bringen; siehst du denn nicht, dass Ägypten zu Grunde geht?
17862 Mose2Mo2108Und sie riefen den Moses und Aaron zu Pharao zurück. Er sprach zu ihnen: Ziehet hin, bringet dem Herrn, eurem Gott, Opfer; wer sind denn die, welche hingehen sollen?
17872 Mose2Mo2109Moses sprach: Wir wollen mit unsern Kindern und Greisen, den Söhnen und Töchtern, mit Schafen und Rindern ziehen; denn es ist ein Fest des Herrn, unseres Gottes.
17882 Mose2Mo21010Da antwortete Pharao: der Herr sei so mit euch, wie ich euch und eure Kinder ziehen lassen will; wer soll noch zweifeln, das ihr Arges im Sinne habt?
17892 Mose2Mo21011Nicht also! sondern ihr Männer allein gehet hin und bringet dem Herrn Opfer, denn das habt ihr ja selbst verlangt. Und sofort wies man sie hinaus vom Angesichte Pharaos.
17902 Mose2Mo21012Der Herr aber sprach zu Moses: Strecke deine Hand über das Land Ägypten nach den Heuschrecken aus, dass sie heraufkommen und alle Gewächse wegfressen, welche der Hagel übriggelassen hat.
17912 Mose2Mo21013Da streckte Moses seinen Stab über das Land Ägypten aus; und der Herr ließ einen heißen Wind den ganzen Tag und die ganze Nacht wehen; und als es Morgen ward, hob der heiße Wind die Heuschrecken auf.
17922 Mose2Mo21014Diese kamen über das ganze Land Ägypten herauf, und ließen sich in allen Orten Ägyptens in solch ungeheurer Menge nieder, wie vorher nie dagewesen, noch künftighin je sein wird.
17932 Mose2Mo21015Und sie bedeckten den ganzen Boden des Landes und verwüsteten alles. So ward alles Grün weggefressen, und was von Früchten an den Bäumen war, was der Hagel übrig gelassen hatte; und es blieb durchaus nichts Grünes an den Bäumen und an den anderen Pflanzen in ganz Ägypten.
17942 Mose2Mo21016Darum berief Pharao eilig Moses und Aaron und sprach zu ihnen: ich habe gesündigt wider den Herrn, euren Gott, und wider euch.
17952 Mose2Mo21017Aber vergebet mir die Sünde noch dieses Mal, und bittet den Herrn, euern Gott, dass er diesen Tod von mir abwende.
17962 Mose2Mo21018Da verließ Moses den Pharao und betete zum Herrn.
17972 Mose2Mo21019Dieser aber ließ einen sehr starken Wind von Westen her wehen, der hob die Heuschrecken auf und warf sie in das rote Meer; und es blieb nicht eine im ganzen Umkreise von Ägypten zurück.
17982 Mose2Mo21020Aber der Herr verhärtete das Herz Pharaos, und er ließ die Söhne Israels nicht ziehen.
17992 Mose2Mo21021Und der Herr gebot Moses: Strecke deine Hand aus zum Himmel empor, es soll Finsternis über das Land Ägypten kommen, so dicht, dass man sie greifen kann.
18002 Mose2Mo21022Da streckte Moses seine Hand aus zum Himmel empor, und es entstand eine schreckenerregende Finsternis drei Tage lang im ganzen Lande Ägypten.
18012 Mose2Mo21023Niemand sah seinen Nächsten, oder bewegte sich von der Stelle, an welcher er war; überall aber, wo die Söhne Israels wohnten, war es Licht.
18022 Mose2Mo21024Da ließ Pharao Moses und Aaron rufen und sagte zu ihnen: Gehet hin, bringet dem Herrn Opfer; nur eure Schafe und Rinder mögen zurückbleiben, eure Kinder mögen mit euch gehen.
18032 Mose2Mo21025Moses entgegnete: Du musst uns auch Schlachtopfer und Brandopfer mitgeben, damit wir sie dem Herrn, unserm Gott, darbringen können.
18042 Mose2Mo21026Alle Herden müssen mit uns ziehen; nicht eine Klaue darf von dem zurückbleiben, was zum Dienste des Herrn unsers Gottes erfordert wird; besonders da wir nicht wissen, was zu opfern ist, bis wir an den Ort selbst kommen.
18052 Mose2Mo21027Aber der Herr verhärtete das Herz Pharaos, und er wollte sie nicht ziehen lassen.
18062 Mose2Mo21028Da sprach Pharao zu Moses: Gehe hinweg von mir, und hüte dich, ferner vor meine Augen zu kommen! Denn an dem Tage, an welchem du dich vor mir zeigst, bist du des Todes.
18072 Mose2Mo21029Moses antwortete: Es geschehe, wie du gesagt hast; ich will fortan nicht mehr vor dein Angesicht treten.
18082 Mose2Mo2111Und der Herr sprach zu Moses: Noch mit einer Plage will ich Pharao und Ägypten schlagen, alsdann wird er euch ziehen lassen, ja euch drängen, wegzuziehen.
18092 Mose2Mo2112Sage daher dem ganzen Volke, dass die Männer von ihren Freunden, und die Weiber von ihren Nachbarinnen silberne und goldene Gefäße fordern.
18102 Mose2Mo2113Der Herr aber wird sein Volk Gnade bei den Ägyptern finden lassen. Auch war Moses ein sehr angesehener Mann im Lande Ägypten, bei den Dienern Pharaos und bei dem ganzen Volke.
18112 Mose2Mo2114Da sprach er: So spricht der Herr: Um Mitternacht werde ich durch Ägypten gehen;
18122 Mose2Mo2115und alle Erstgeborenen im Lande der Ägypter sollen sterben, vom Erstgeborenen Pharaos an, der auf seinem Throne sitzt, bis zum Erstgeborenen der Magd, welche an der Mühle ist, sowie alle Erstgeburt des Viehes.
18132 Mose2Mo2116Und es wird ein großes Jammergeschrei im ganzen Lande Ägypten entstehen, wie kein zweites zuvor gewesen ist, noch fernerhin sein wird.
18142 Mose2Mo2117Bei allen Söhnen Israels hingegen wird kein Hund einen Laut geben, weder Mensch noch Vieh; damit ihr erkennet, wie wunderbar der Herr zwischen den Ägyptern und Israel scheidet.
18152 Mose2Mo2118Dann werden alle diese deine Diener zu mir kommen, und vor mir niederfallen, und sagen: Ziehe hinweg mit allem Volke, das dir untergeben ist. Darnach werden wir ausziehen.
18162 Mose2Mo2119Und er verließ Pharao in großem Zorne. Der Herr aber sprach zu Moses: Pharao wird nicht auf euch hören, damit viele Wunderzeichen im Lande Ägypten geschehen.
18172 Mose2Mo21110Moses aber und Aaron taten vor Pharao alle diese Wunder, welche hier geschrieben sind. Aber der Herr verhärtete Pharaos Herz, und er ließ die Söhne Israels nicht aus seinem Land wegziehen.
18182 Mose2Mo2121Weiter sprach der Herr zu Moses und Aaron im Lande Ägypten:
18192 Mose2Mo2122Dieser Monat soll für euch der Beginn der Monate sein; er soll der erste unter den Monaten des Jahres sein.
18202 Mose2Mo2123Redet zu der ganzen Gemeinde der Söhne Israels und saget ihnen: Am zehnten Tage dieses Monats nehme ein jeder ein Lamm für seine Familie und sein Haus.
18212 Mose2Mo2124Ist aber die Zahl zu klein, als dass sie hinreichen könnte, das Lamm aufzuzehren, so nehme er seinen Nachbar, der seinem Hause zunächst wohnt, hinzu, nach der Zahl der Seelen, welche ausreichen können, ein Lamm zu verzehren.
18222 Mose2Mo2125Das Lamm aber soll fehlerfrei, männlich, einjährig sein, und nach dieser Vorschrift dürft ihr auch einen Ziegenbock nehmen.
18232 Mose2Mo2126Dasselbe sollt ihr bis zum vierzehnten Tage dieses Monats aufbewahren; dann soll es die gesamte Gemeinde der Söhne Israels gegen Abend schlachten.
18242 Mose2Mo2127Und sie sollen etwas von seinem Blute nehmen und an die beiden Türpfosten und an die Oberschwelle der Häuser streichen, in denen sie es verzehren werden.
18252 Mose2Mo2128Und sie sollen in dieser Nacht das Fleisch am Feuer geröstet essen, dazu ungesäuertes Brot mit wildem Lattich.
18262 Mose2Mo2129Ihr sollt davon nichts roh oder im Wasser gekocht essen, sondern nur am Feuer gebraten; auch den Kopf samt den Füßen und den inneren Teil sollt ihr essen.
18272 Mose2Mo21210Auch soll nichts davon übrigbleiben bis zum Morgen; wenn aber etwas übrigbleibt, sollt ihr es im Feuer verbrennen.
18282 Mose2Mo21211So aber sollt ihr es verzehren: Eure Lenden umgürtet, Schuhe an den Füßen, und Stäbe in der Hand, sollt ihr es in Eile essen; denn es ist das Phase (Pesach) (das ist der Vorübergang) des Herrn.
18292 Mose2Mo21212Und ich werde in jener Nacht durch das Land Ägypten hindurchziehen und alle Erstgeburt im Lande Ägypten, sowohl unter den Menschen wie unter dem Vieh töten, und will an allen Göttern Ägyptens Gericht üben, ich, der Herr.
18302 Mose2Mo21213Das Blut aber wird zum Zeichen für euch an den Häusern sein, in denen ihr seid; wenn ich das Blut sehe, werde ich vor euch vorübergehen, und die verderbenbringende Plage soll nicht über euch kommen, wenn ich das Land Ägypten schlage.
18312 Mose2Mo21214Dieser Tag aber soll euch ein Gedächtnistag sein; und ihr sollt ihn als Fest des Herrn feiern von Geschlecht zu Geschlecht mit ewigem Gottesdienste.
18322 Mose2Mo21215Sieben Tage sollt ihr ungesäuertes Brot essen; bereits am ersten Tag soll kein Sauerteig mehr in euren Häusern sein; wer etwas Gesäuertes ißt, diese Seele soll ausgetilgt werden aus Israel.
18332 Mose2Mo21216Der erste Tag soll heilig und festlich sein, und der siebente Tag soll mit gleicher Festlichkeit gefeiert werden; keine Arbeit sollt ihr an diesen Tagen tun, außer die, welche zur Bereitung des Essens notwendig ist.
18342 Mose2Mo21217Beobachtet auch die Vorschrift über das ungesäuerte Brot; denn an eben diesem Tage werde ich eure Heerscharen aus dem Lande Ägypten wegführen, so haltet den diesen Tag von Geschlecht zu Geschlecht als ewig gültige Feier.
18352 Mose2Mo21218Im ersten Monate, vom Abend des vierzehnten Tage des Monats, sollt ihr ungesäuertes Brot essen, bis zum Abend des einundzwanzigsten Tages desselben Monats.
18362 Mose2Mo21219Sieben Tage soll kein Sauerteig in euren Häusern zu finden sein; wer Gesäuertes ißt, dessen Seele soll weggetilgt werden aus der Gemeinde Israel, es sei ein Fremdling oder ein Eingeborner des Landes.
18372 Mose2Mo21220Nichts Gesäuertes sollt ihr essen; in allen euren Wohnungen sollt ihr ungesäuertes Brot genießen.
18382 Mose2Mo21221Da rief Moses alle Ältesten der Söhne Israels und gebot ihnen: Gehet hin, und nehmet je ein Tier für eure Familien, und opfert es als Phase (Pesach).
18392 Mose2Mo21222Tauchet auch einen Büschel Ysop in das Blut, das auf der Schwelle steht, und besprenget damit die Oberschwelle und die beiden Türpfosten; aber keiner von euch gehe bis zum Morgen zur Türe des Hauses hinaus.
18402 Mose2Mo21223Denn der Herr wird vorübergehen und die Ägypter schlagen; und wenn er das Blut an der Oberschwelle und an den beiden Türpfosten erblickt, so wird er an der Tür des Hauses vorübergehen und dem Verderber nicht gestatten, in eure Häuser einzudringen und euch zu verletzen.
18412 Mose2Mo21224Halte diese Vorschrift als ein Gesetz für dich und deine Söhne bis in Ewigkeit!
18422 Mose2Mo21225Und wenn ihr in das Land gekommen seid, das der Herr euch geben wird, wie er verheißen hat, so sollt ihr diese Gebräuche beobachten.
18432 Mose2Mo21226Wenn dann eure Kinder euch fragen: Was bedeutet dieser Gottesdienst?
18442 Mose2Mo21227so saget ihnen: es ist das Opfer für den Vorübergang des Herrn, als er an den Häusern der Söhne Israels in Ägypten vorüberging und die Ägypter schlug, aber unsere Häuser verschonte. Da warf sich das Volk nieder und betete an.
18452 Mose2Mo21228Und die Söhne Israels gingen hin und taten, wie der Herr dem Moses und Aaron geboten hatte.
18462 Mose2Mo21229Es geschah aber um Mitternacht, da schlug der Herr alle Erstgeburt im Lande Ägypten, vom erstgebornen Pharaos an, welcher auf seinem Thron saß, bis zum Erstgebornen der Gefangenen, die im Kerker war, und alle Erstgeburt des Viehes.
18472 Mose2Mo21230Da stand Pharao, und alle seine Diener, und ganz Ägypten des Nachts auf, und es erhob sich ein großes Geschrei in Ägypten; denn es war kein Haus, in dem nicht ein Toter lag.
18482 Mose2Mo21231Und Pharao rief Moses und Aaron noch des Nachts und sprach: Machet euch auf und ziehet aus von meinem Volke, ihr und die Söhne Israels; gehet, bringet dem Herrn Opfer, wie ihr sagt.
18492 Mose2Mo21232Auch eure Schafe und euer Vieh nehmet mit, wie ihr es verlangt habt, und bei eurem Abzuge segnet mich!
18502 Mose2Mo21233Und die Ägypter drängten das Volk, eilends aus dem Lande zu ziehen, denn sie sagten: Wir werden alle des Todes sein!
18512 Mose2Mo21234Da nahm das Volk den neubereiteten Teig, bevor er gesäuert war, und band ihn in Tücher, und nahm ihn auf die Schultern.
18522 Mose2Mo21235Auch hatten die Söhne Israels getan, wie Moses befohlen, und sich von den Ägyptern silberne und goldene Gefäße und sehr viele Kleider erbeten.
18532 Mose2Mo21236Der Herr aber hatte das Volk bei den Ägyptern Gnade finden lassen, dass sie ihnen liehen, und so beraubten sie die Ägypter.
18542 Mose2Mo21237Da zogen die Söhne Israels von Ramesses nach Sokoth, bei sechshunderttausend streitbare Männer, nicht gerechnet die Kinder.
18552 Mose2Mo21238Es zog auch eine große Menge von allerlei Volk mit ihnen, sowie Schafe und Rinder, und alle Arten Tiere in sehr großer Menge.
18562 Mose2Mo21239Und sie bucken den Teig, den sie schon aus Ägypten vordem neubereitet mitgenommen hatten, zu ungesäuerten Aschenkuchen; den sie konnten dieselben nicht säuern, da die Ägypter sie drängten auszuziehen und keinen Verzug gestatteten; auch hatten sie keine Reisezehrung vorbereiten können.
18572 Mose2Mo21240Die Zeit aber, welche die Söhne Israels sich in Ägypten aufgehalten hatten, war vierhundert und dreißig Jahre.
18582 Mose2Mo21241Nach Ablauf derselben zog an demselben Tage die gesamte Heerschar des Herrn aus dem Lande Ägypten aus.
18592 Mose2Mo21242Diese Nacht ist eine Nacht der Feier für den Herrn, in der er sie aus dem Lande Ägypten weggeführt hat; diese Nacht sollen alle Söhne Israels feiern, von Geschlecht zu Geschlecht.
18602 Mose2Mo21243Und der Herr sprach zu Moses und Aaron: Dies ist das heilige Gesetz des Phase (Pesach): Kein Fremdling soll davon essen.
18612 Mose2Mo21244Aber jeder gekaufte Knecht soll beschnitten werden, und so darf er davon essen.
18622 Mose2Mo21245Ankömmlinge und Mietlinge sollen nicht davon essen.
18632 Mose2Mo21246In einem Hause soll es verzehrt werden, und ihr sollt nichts von seinem Fleische hinaustragen, noch ein Bein an ihm zerbrechen.
18642 Mose2Mo21247Die ganze Gemeinde der Söhne Israels soll dies tun.
18652 Mose2Mo21248Wenn aber ein Fremdling in euren Wohnort übersiedeln und das Phase (Pesach) des Herrn halten will, so soll er zuvor mit allen seinen männlichen Angehörigen beschnitten werden, alsdann mag er es der Vorschrift nach feiern, und er soll wie ein Landeseingeborner gelten; wer aber nicht beschnitten ist, soll nicht davon essen.
18662 Mose2Mo21249Ein und dasselbe Gesetz soll für den Eingebornen und den Ansiedler gelten, der sich unter euch aufhält.
18672 Mose2Mo21250Da taten alle Söhne Israels, wie der Herr dem Moses und Aaron geboten hatte.
18682 Mose2Mo21251Und an demselben Tage führte der Herr die Söhne Israels scharenweise aus dem Lande Ägypten hinweg.
18692 Mose2Mo2131Und der Herr redete zu Moses und sprach:
18702 Mose2Mo2132Weihe mir alles Erstgeborene, das unter den Söhnen Israels den Mutterleib öffnet, Menschen oder Tiere; denn mein ist alles.
18712 Mose2Mo2133Und Moses sprach zum Volke: Gedenket dieses Tages, an welchem ihr aus Ägypten, aus dem Hause der Knechtschaft, gezogen seid, denn mit starker Hand hat euch der Herr von dort weggeführt; darum sollt ihr kein gesäuertes Brot essen!
18722 Mose2Mo2134Heute, im Monate der neuen Früchte, zieht ihr aus.
18732 Mose2Mo2135Und wenn dich der Herr in das Land der Kanaaniter, Hethiter, Amorrhiter, Heviter, und Jebusiter führt, das er dir geben will, wie er deinen Vätern geschworen hat, das Land, welches von Milch und Honig fließt, so sollst du diese heilige Sitte in diesem Monat beobachten.
18742 Mose2Mo2136Sieben Tage sollst du ungesäuertes Brot essen; und am siebenten Tage soll ein Fest des Herrn sein.
18752 Mose2Mo2137Ungesäuertes Brot sollt ihr sieben Tage essen; nichts Gesäuertes soll sich bei dir vorfinden in deinem gesamten Gebiete.
18762 Mose2Mo2138Und an jenem Tage sollst du deinem Sohne erzählen und sagen: Dies geschieht für das, was mir der Herr erwiesen hat, als ich aus Ägypten auszog.
18772 Mose2Mo2139Und es sei dir wie ein Zeichen auf deiner Hand, und wie ein Gedenkzeichen vor deinen Augen, und damit das Gesetz des Herrn stets in deinem Munde sei; denn mit starker Hand hat dich der Herr aus Ägypten geführt,
18782 Mose2Mo21310Beobachte diese Satzung zur festgesetzten Zeit von Jahr zu Jahr.
18792 Mose2Mo21311Und wenn dich der Herr in das Land der Kanaaniter gebracht hat, wie er es dir und deinen Vätern geschworen hat, und es dir gibt,
18802 Mose2Mo21312so sollst du alles, was zuerst den Mutterleib öffnet, und das Erstgeborene unter deinem Vieh, dem Herrn absondern; was immer männlichen Geschlechtes ist, sollst du dem Herrn weihen.
18812 Mose2Mo21313Die Erstgeburt des Esels sollst du mit einem Schafe auswechseln; wenn du sie aber nicht auslösest, sollst du sie töten. Aber jeden Erstgebornen unter deinen Söhnen sollst du mit Geld auslösen.
18822 Mose2Mo21314Und wenn dich dein Sohn dereinst fragt und sagt: Was ist dies? So sollst du ihm antworten: Mit starker Hand hat uns der Herr aus dem Lande Ägypten, aus dem Hause der Knechtschaft, weggeführt.
18832 Mose2Mo21315Denn als Pharao verhärtet war und uns nicht ziehen lassen wollte, tötete der Herr alle Erstgeburt im Lande Ägypten, sowohl die Erstgeborenen der Menschen, wie die Erstgeburt des Viehes; darum bringe ich dem Herrn alles Männliche, was den Mutterleib öffnet, zum Opfer und lose jeden Erstgebornen unter meinen Söhnen aus.
18842 Mose2Mo21316Es soll dir also wie ein Zeichen an deiner Hand sein, und wie ein Gedenkzeichen, das zwischen deinen Augen hängt, daran, dass der Herr uns mit starker Hand aus Ägypten weggeführt hat.
18852 Mose2Mo21317Als nun Pharao das Volk hatte ziehen lassen, führte Gott sie nicht auf dem Wege durch das Gebiet der Philister, welcher der nächste ist; denn er gedachte, es möchte das Volk reuen, wenn es sich in Kampf verwickelt sähe, und es möchte wieder nach Ägypten zurückkehren;
18862 Mose2Mo21318sondern er führte sie auf einem Umwege durch die Wüste am roten Meere; und die Söhne Israels zogen gewaffnet aus dem Lande Ägypten.
18872 Mose2Mo21319Auch nahm Moses die Gebeine Josephs mit sich, weil dieser die Söhne Israels beschworen und gesprochen hatte: Gott wird euch heimsuchen; alsdann führt meine Gebeine von hier mit euch hinweg.
18882 Mose2Mo21320Und sie brachen von Sokoth auf und lagerten sich in Etham, am äußersten Rande der Wüste.
18892 Mose2Mo21321Der Herr aber zog vor ihnen her, um ihnen den Weg zu zeigen, des Tags in einer Wolkensäule, und des Nachts in einer Feuersäule; um ihr Führer auf dem Zuge zu sein, bei Tag und bei Nacht.
18902 Mose2Mo21322Niemals wich die Wolkensäule bei Tag, oder die Feuersäule bei Nacht von dem Volke.
18912 Mose2Mo2141Der Herr aber redete zu Moses und sprach:
18922 Mose2Mo2142Sage den Söhnen Israels, dass sie umkehren und sich bei Phihahiroth lagern, welches zwischen Magdal und dem Meere Beelsephon gegenüber liegt; angesichts desselben sollt ihr euch am Meere lagern.
18932 Mose2Mo2143Dann wird Pharao von den Söhnen Israels sagen: Sie sind eingeengt in der Gegend, und die Wüste umschließt sie.
18942 Mose2Mo2144Und ich werde sein Herz verhärten, und er wird euch nachjagen; alsdann will ich mich an Pharao und an seinem ganzen Heere herrlich erweisen, und die Ägypter sollen erfahren, dass ich der Herr bin. Sie taten also.
18952 Mose2Mo2145Als nun dem Könige der Ägypter berichtet ward, dass das Volk entflohen sei, wurde das Herz Pharaos und seiner Diener gegen das Volk umgestimmt, und sie sprachen: Was haben wir doch getan, dass wir Israel aus unserer Dienstbarkeit entliessen?
18962 Mose2Mo2146Und er ließ seinen Wagen anspannen, und sammelte sein ganzes Volk um sich,
18972 Mose2Mo2147und nahm sechshundert auserlesene Wagen, und was sonst von Wagen in Ägypten war, und die Führer des ganzen Heeres.
18982 Mose2Mo2148Und der Herr verhärtete das Hrz Pharaos, des Königs von Ägypten, und er jagte den Söhnen Israels nach; sie aber waren in der Macht des Höchsten ausgezogen.
18992 Mose2Mo2149Als nun die Ägypter den Spuren der Vorangezogenen nachsetzten, ereilten sie dieselben, als sie am Meere lagerten; alle Reiter und Wagen Pharaos und sein ganzes Heer waren in Phihahiroth, Beelsephon gegenüber.
19002 Mose2Mo21410Und da Pharao nahe herangekommen war, erhoben die Söhne Israels ihre Augen und sahen die Ägypter hinter sich; da fürchteten sie sich sehr, und riefen zu dem Herrn,
19012 Mose2Mo21411und sprachen zu Moses: Waren etwa keine Gräber in Ägypter, dass du uns weggeführt hast, damit wir in der Wüste sterben?
19022 Mose2Mo21412Ist es nicht dies, was wir zu dir in Ägypten sprachen, da wir sagten: Lass ab von uns, wir wollen den Ägyptern dienen? denn viel besser war es, ihnen zu dienen, als in der Wüste zu sterben.
19032 Mose2Mo21413Moses sprach zu dem Volke: Fürchtet euch nicht; harret aus und schauet die Großtaten des Herrn, welche er heute tun wird; denn die Ägypter, welche ihr jetzt sehet, werdet ihr fortan in Ewigkeit nimmer sehen.
19042 Mose2Mo21414Der Herr wird für euch streiten, und ihr werdet euch ruhig verhalten.
19052 Mose2Mo21415Und der Herr sprach zu Moses: was rufst du zu mir? Befiehl den Söhnen Israels, aufzubrechen.
19062 Mose2Mo21416Du aber erhebe deinen Stab, und strecke deine Hand über das Meer aus, und teile es voneinander, damit die Söhne Israels mitten durch das Meer auf dem Trockenen gehen.
19072 Mose2Mo21417Ich aber werde das Herz der Ägypter verhärten, so dass sie euch nachsetzen, und werde mich an Pharao, und an seinem ganzen Heere, und an seinen Wagen, und an seinen Reitern herrlich erweisen.
19082 Mose2Mo21418Und die Ägypter sollen erkennen, dass ich der Herr bin, wenn ich mich herrlich erweise an Pharao, und an seinen Wagen, und an seinen Reitern.
19092 Mose2Mo21419Da erhob sich der Engel Gottes, der vor dem Lager Israels herzog, und stellte sich hinter sie; und mit ihm ging auch die Wolkensäule von vorne weg, und trat hinter sie,
19102 Mose2Mo21420und stand zwischen dem Lager der Ägypter und dem Lager Israels; und die Wolke war auf der einen Seite finster, auf der anderen die Nacht erhellend, so dass sie die ganze Nacht nicht zueinander kommen konnten.
19112 Mose2Mo21421Als nun Moses seine Hand über das Meer ausstreckte, ließ es der Herr durch einen starken, heißen Wind, der die ganze Nacht hindurch wehte, hinwegtreiben und legte es trocken; und das Wasser teilte sich.
19122 Mose2Mo21422Da gingen die Söhne Israels mitten durch das trockengelegte Meer; denn das Wasser stand wie eine Mauer zu ihrer Rechten und zur Linken.
19132 Mose2Mo21423Auch die nachsetzenden Ägypter gingen hinter ihnen hinein, und alle Reisigen Pharaos, seine Wagen und seine Reiter mitten durch das Meer.
19142 Mose2Mo21424Und schon war die Morgenwache gekommen, da siehe, vernichtete der Herr, aus der Feuer- und Wolkensäule auf das Lager der Ägypter schauend,ihr Heer;
19152 Mose2Mo21425und er ließ die Räder von den Wagen abspringen,und sie fielen zu Boden. Da sprachen die Ägypter: Lasset uns vor Israel fliehen; denn der Herr streitet für sie gegen uns!
19162 Mose2Mo21426Und der Herr sprach zu Moses: Strecke deine Hand über das Meer aus, damit das Wasser wieder hereinbreche über die Ägypter, über ihre Wagen und Reiter.
19172 Mose2Mo21427Als nun Moses seine Hand gegen das Meer ausstreckte, kehrte es früh morgens wieder an seine frühere Stätte zurück; da kam den fliehenden Ägyptern das Wasser entgegen, und der Herr hüllte sie in die Fluten ein.
19182 Mose2Mo21428Das Wasser kehrte also zurück und bedeckte die Wagen und Reiter des ganzen Heeres Pharaos, die gefolgt und in das Meer hineingezogen waren, und es blieb auch nicht einer von ihnen übrig.
19192 Mose2Mo21429Die Söhne Israels aber zogen mitten durch das trockene Meeresbett, und das Wasser stand wie eine Mauer zu ihrer Rechten und zur Linken.
19202 Mose2Mo21430So errettete der Herr an diesem Tage Israel aus der Hand der Ägypter.
19212 Mose2Mo21431Und sie sahen die Ägypter tot am Ufer des Meeres, und die gewaltige Hand, welche der Herr jene hatte fühlen lassen; da fürchtete das Volk den Herrn und glaubte dem Herrn und seinem Diener Moses.
19222 Mose2Mo2151Da sangen Moses und die Söhne Israels dem Herrn dieses Lied und sprachen also: Lasset uns dem Herrn lobsingen; denn glorreich hat er sich herrlich erwiesen, Rosse und Reiter hat er in´s Meer gestürzt.
19232 Mose2Mo2152Meine Stärke und mein Lobpreis ist der Herr, denn er ward mir zum Heile. Er ist mein Gott, ihn will ich preisen; der Gott meines Vaters, ihn will ich hocherheben.
19242 Mose2Mo2153Der Herr ist wie ein Kriegsheld, Allmächtiger ist sein Name.
19252 Mose2Mo2154Die Wagen Pharaos und sein Heer hat er in das Meer gestürzt, seine auserlesenen Fürsten sind versunken im roten Meere.
19262 Mose2Mo2155Abgründe bedeckten sie, sie sanken in die Tiefe wie ein Stein.
19272 Mose2Mo2156Deine Rechte, o Herr, ward verherrlicht in Macht; deine Rechte, o Herr, schlug den Feind.
19282 Mose2Mo2157In der Fülle deiner Herrlichkeit stürztest du deine Widersacher; du entsandtest deinen Grimm, der sie verzehrte wie Stoppeln.
19292 Mose2Mo2158Durch den Hauch deines Grimmes türmten sich auf die Gewässer; es stand die flüssige Welle aufrecht, es türmten sich die Fluten mitten im Meere.
19302 Mose2Mo2159Es sprach der Feind: ich will nachsetzen und sie ergreifen, will Beute austeilen und des Herzens Begier erfüllen, ich will mein Schwert ziehen, sie töten mit meiner Hand.
19312 Mose2Mo21510Da wehte dein Hauch, und es bedeckte sie das Meer; sie versanken wie Blei in den mächtigen Fluten.
19322 Mose2Mo21511Wer ist dir gleich unter den Starken, o Herr? Wer dir gleich, so herrlich in Heiligkeit, so furchtbar und preiswürdig, Wunder verrichtend?
19332 Mose2Mo21512Du strecktest deine Hand aus, und die Erde verschlang sie.
19342 Mose2Mo21513Du führtest in Erbarmen das Volk, das du erlöst hast, und geleitetest es mit deiner Macht zu deiner heiligen Wohnung.
19352 Mose2Mo21514Es erhoben sich die Völker und sind ergrimmt; Wehe ergriff die Bewohner Philistäas.
19362 Mose2Mo21515Da wurden die Fürsten Edoms bestürzt, die Starken Moabs erfasste Schrecken; es erstarrten alle Bewohner Kanaans.
19372 Mose2Mo21516Es falle auf sie Furcht und Grauen ob der Kraft deines Armes; sie mögen erstarren wie Stein, bis hindurchgezogen dein Volk, o Herr, bis hindurchgezogen dies dein Volk, das du erworben.
19382 Mose2Mo21517Du wirst sie hinführen und pflanzen auf den Berg deines Erbes, in deine feste Wohnung, die du, o Herr, bereitet, als dein Heiligtum, o Herr, das deine Hände gefestigt haben.
19392 Mose2Mo21518Der Herr wird herrschen ewig und immerdar.
19402 Mose2Mo21519Denn es zogen die Reisigen Pharaos und seine Wagen und Reiter in´s Meer; und der Herr führte über sie die Wasser des Meeres; die Söhne Israels aber zogen im Trockenen mitten durch das Meer hindurch.
19412 Mose2Mo21520Da nahm Maria, die Prophetin, die Schwester Aarons, die Pauke in ihre Hand, und alle Frauen folgten ihr mit Pauken und in Reigen,
19422 Mose2Mo21521und sie sang ihnen vor und sprach: Lasset uns dem Herrn Lob singen; denn glorreich hat er sich verherrlicht, Rosse und Reiter hat er in´s Meer gestürzt.
19432 Mose2Mo21522Moses aber ließ Israel vom roten Meere aufbrechen, und sie kamen in die Wüste Sur und zogen drei Tage durch die Wüste, ohne Wasser zu finden.
19442 Mose2Mo21523Da kamen sie nach Mara; aber sie konnten das Wasser von Mara nicht trinken, weil es bitter war; deshalb gab er dem Orte einen passenden Namen und nannte ihn Mara, das ist Bitterkeit.
19452 Mose2Mo21524Und das Volk murrte wider Moses und sprach: Was sollen wir trinken?
19462 Mose2Mo21525Er aber rief zum Herrn, und dieser zeigte ihm ein Holz; als er dieses in das Wasser warf, ward es süß. Daselbst gab Gott dem Volke Gebote und Rechte und dort prüfte er es,
19472 Mose2Mo21526indem er sprach: Wenn du auf die Stimme des Herrn, deines Gottes, hörst, und tust, was vor ihm recht ist, und seinen Geboten gehorchst, und alle seine Vorschriften beobachtest, so will ich keine der Krankheiten, welche ich auf Ägypten habe kommen lassen, über dich verhängen, denn ich, der Herr, werde dein Arzt sein.
19482 Mose2Mo21527Die Söhne Israels aber kamen nach Elim, wo zwölf Wasserquellen und siebzig Palmbäume waren; und sie lagerten sich am Wasser.
19492 Mose2Mo2161Von Elim zogen sie weiter, und die ganze Menge der Söhne Israels kam in die Wüste Sin, welche zwischen Elim und dem Sinai liegt, am fünfzehnten Tage des zweiten Monats, seitdem sie aus dem Lande Ägypten ausgezogen waren.
19502 Mose2Mo2162Da murrte die ganze Gemeinde der Söhne Israels gegen Moses und Aaron in der Wüste.
19512 Mose2Mo2163Und die Söhne Israels sprachen zu ihnen: Wären wir doch durch die Hand des Herrn im Land Ägypten gestorben, als wir bei den Fleischtöpfen saßen und uns satt aßen an Brot; warum habt ihr uns in diese Wüste geführt, um dieses ganze Volk durch Hunger zu töten?
19522 Mose2Mo2164Der Herr aber sprach zu Moses: Siehe, ich werde euch Brot vom Himmel regnen lassen; so gehe also das Volk aus und sammle, was je für einen Tag ausreicht, damit ich es prüfe, ob es nach meinem Gesetze wandelt, oder nicht.
19532 Mose2Mo2165Am sechsten Tage aber mögen sie aufheben, was sie heimbringen; es soll doppelt so viel sein, als was sie sonst für jeden Tag zu sammeln pflegten.
19542 Mose2Mo2166Und Moses und Aaron sprachen zu allen Söhnen Israels: Am Abende werdet ihr erfahren, dass der Herr euch aus dem Lande Ägypten weggeführt hat;
19552 Mose2Mo2167und am Morgen sollt ihr die Herrlichkeit des Herrn schauen; denn er hat euer Murren wider den Herrn gehört. Was aber sind wir, dass ihr gegen uns gemurrt habt?
19562 Mose2Mo2168Da sprach Moses: Der Herr wird euch am Abende Fleisch zu essen geben, und am Morgen Brot zur Sättigung, weil er euer Murren gehört hat, wie ihr wider ihn gemurrt habt; denn was sind wir? Nicht gegen uns richtet sich euer Murren, sondern gegen den Herrn.
19572 Mose2Mo2169Hierauf sprach Moses zu Aaron: Befiehl der ganzen Gemeinde der Söhne Israels: Tretet herzu vor den Herrn; denn er hat euer Murren gehört.
19582 Mose2Mo21610Als nun Aaron zu der ganzen Gemeinde der Söhne Israels redete, sahen sie gegen die Wüste hin; und siehe, die Herrlichkeit des Herrn erschien in der Wolke.
19592 Mose2Mo21611Der Herr aber redete mit Moses und sprach:
19602 Mose2Mo21612Ich habe das Murren der Söhne Israels gehört, sprich zu ihnen: Am Abende werdet ihr Fleisch essen, und am Morgen euch am Brot sättigen; und ihr sollt erkennen, dass ich der Herr, euer Gott bin.
19612 Mose2Mo21613Da begab es sich am Abende, dass Wachteln heraufkamen und das Lager bedeckten; und am Morgen lag Tau rings um das Lager.
19622 Mose2Mo21614Als dieser den Boden bedeckt hatte, sah man in der Wüste etwas Kleines, wie im Mörser Gestoßenes, das dem Reise glich, auf der Erde.
19632 Mose2Mo21615Als die Söhne Israels dies sahen, fragten sie einander: Man hu? Das heißt: Was ist das? Denn sie wussten nicht, was es war. Moses antwortete ihnen: Dies ist das Brot, welche euch der Herr zu essen gegeben hat.
19642 Mose2Mo21616Dies ist es, was der Herr geboten hat: Ein jeder sammle davon, so viel er bedarf, einen Gomor auf den Kopf; je nach der Zahl eurer Seelen, die in jedem Zelte wohnen, sollt ihr es nehmen.
19652 Mose2Mo21617Da taten die Söhne Israels also; und sie sammelten ein, der eine mehr, der andere weniger.
19662 Mose2Mo21618Und als sie es nach dem Gomor maßen, hatte weder der, welcher viel mehr gesammelt hatte, zu viel, noch wer weniger geholt, zu wenig; sondern jeder hatte so viel gesammelt, als er essen konnte.
19672 Mose2Mo21619Und Moses sprach zu ihnen: Keiner lasse davon etwas auf den folgenden Tag übrig.
19682 Mose2Mo21620Aber sie hörten nicht auf ihn, sondern einige von ihnen ließen etwas auf den folgenden Tag übrig, da wurde es voller Würmer und faulte; und Moses ward erzürnt über sie.
19692 Mose2Mo21621So sammelten sie des Morgens, ein jeder, so viel zur Speise ausreichen konnte; denn wenn die Sonne heißer schien, zerschmolz es.
19702 Mose2Mo21622Am sechsten Tage aber sammelten sie doppelte Speise, das ist zwei Gomor für jeden; da kamen alle Führer der Gemeinde und berichteten an Moses.
19712 Mose2Mo21623Er aber sprach zu ihnen: Dies ist es, was der Herr gesagt hat: Morgen ist die dem Herrn geweihte Sabbatsruhe. Alles, was zu arbeiten ist, tuet, und was zu kochen ist, kochet; was aber übrigbleibt, bewahret bis morgen.
19722 Mose2Mo21624Und sie taten so, wie Moses befohlen, und es wurde nicht faul, und kein Wurm fand sich darin.
19732 Mose2Mo21625Da sprach Moses: Dies esset heute, denn es ist der Sabbat des Herrn; heute wird nichts auf dem Felde gefunden werden.
19742 Mose2Mo21626Sechs Tage sammelt; aber am siebenten Tage ist der Sabbat des Herrn, deshalb wird man nichts finden.
19752 Mose2Mo21627Als nun der siebente Tag kam, gingen einige vom Volke hinaus, um einzusammeln, und fanden nichts.
19762 Mose2Mo21628Da sprach der Herr zu Moses: Wie lange noch weigert ihr euch, meine Gebote und Gesetze zu halten?
19772 Mose2Mo21629Sehet! der Herr hat euch einen Ruhetag gegeben, und daher spendet er euch am sechsten Tage doppelte Speise; ein jeder bleibe zu Hause, und keiner gehe am siebenten Tage aus seiner Wohnung.
19782 Mose2Mo21630So hielt das Volk am siebenten Tage heilige Ruhe.
19792 Mose2Mo21631Und das Haus Israel nannte seinen Namen Man. Es war wie Koriandersame und hatte einen Geschmack wie Weizengebäck mit Honig.
19802 Mose2Mo21632Moses aber sprach: Dies ist das Gebot, das der Herr gegeben: Fülle einen Gomor davon, dass es aufbewahrt werde für die künftigen Geschlechter; damit sie das Brot kennen, mit dem ich euch in der Wüste genährt, als ich euch aus dem Lande Ägypten weggeführt habe.
19812 Mose2Mo21633Und Moses sprach zu Aaron: Nimm ein Gefäß, und tue Man hinein, so viel ein Gomor fasst; und stelle es vor den Herrn, um es aufzubewahren für eure Nachkommen,
19822 Mose2Mo21634wie der Herr dem Moses befohlen hat. Und Aaron stellte es in dem heiligen Zelte auf, um es aufzubewahren.
19832 Mose2Mo21635So aßen denn die Söhne Israels das Man vierzig Jahre hindurch, bis sie in bewohntes Land kamen; mit dieser Speise nährten sie sich, bis sie die Grenzen des Landes Kanaan erreichten.
19842 Mose2Mo21636Ein Gomor aber ist der zehnte Teil eines Epha.
19852 Mose2Mo2171Die ganze Schar der Söhne Israels zog also aus der Wüste Sin durch ihre Standorte, wie der Herr es befohlen, und sie lagerten sich in Raphidim, dort war aber kein Wasser für das Volk zu trinken.
19862 Mose2Mo2172Da haderte es mit Moses und sprach: Gib uns Wasser, dass wir trinken. Moses antwortete ihnen: Was hadert ihr mit mir? Warum versucht ihr den Herrn?
19872 Mose2Mo2173Das Volk also litt daselbst Durst aus Mangel an Wasser, und murrte wider Moses, und sprach: Warum hast du uns aus Ägypten fortgeführt, um uns, und unsere Kinder, und unser Vieh vor Durst sterben zu lassen?
19882 Mose2Mo2174Da rief Moses zum Herrn und sprach: Was soll ich mit diesem Volke tun? Wenig fehlt, so wird e mich steinigen.
19892 Mose2Mo2175Der Herr sprach zu Moses: Gehe dem Volke voraus, und nimm einige von den Ältesten Israels mit dir, und nimm den Stab, mit dem du in den Fluss geschlagen hast, in deine Hand, und so gehe.
19902 Mose2Mo2176Siehe, ich will daselbst vor dir auf dem Felsen Horeb stehen; schlage an den Felsen, so wird Wasser herausfließen, dass das Volk trinke. Da tat Moses so, vor den Augen der Ältesten Israels.
19912 Mose2Mo2177Und er nannte den Namen dieses Ortes Versuchung wegen des Haderns der Söhne Israels, und weil sie den Herrn versuchten und sprachen: Ist der Herr in unserer Mitte, oder nicht?
19922 Mose2Mo2178Da kam aber Amalek heran und stritt mit Israel in Raphidim.
19932 Mose2Mo2179Und Moses sprach zu Josue: Wähle Männer aus, und ziehe hin, kämpfe mit Amalek; ich aber will morgen auf dem Gipfel des Hügels stehen, den Stab Gottes in meiner Hand.
19942 Mose2Mo21710Josue tat, wie Moses gesprochen hatte, und kämpfte gegen Amalek; Moses aber und Aaron und Hur stiegen auf den Gipfel des Hügels.
19952 Mose2Mo21711So lange nun Moses die Hände aufhob, war Israel siegreich; ließ er sie aber ein wenig sinken, so gewann Amalek die Oberhand.
19962 Mose2Mo21712Aber allmählich wurden Moses Hände schwer; deshalb nahmen sie einen Stein und legten ihm denselben unter, und er setzte sich darauf; Aaron aber und Hur unterstützten seine Hände von beiden Seiten. So geschah es, dass seine Hände nicht lass wurden bis zum Untergang der Sonne.
19972 Mose2Mo21713Und Josue schlug Amalek und dessen Volk mit der Schärfe des Schwertes.
19982 Mose2Mo21714Der Herr aber sprach zu Moses: Schreibe dies zum Angedenken in ein Buch und lies es vor den Ohren Josues; denn ich werde das Andenken Amaleks unter dem Himmel austilgen.
19992 Mose2Mo21715Und Moses baute einen Altar, und hieß seinen Namen: der Herr meine Erhöhung, und sprach:
20002 Mose2Mo21716Die Hand vom Throne des Herrn und der Kampf des Herrn wird gegen Amalek sein von Geschlecht zu Geschlecht.
20012 Mose2Mo2181Als aber Jethro, der Priester von Madian, der Schwiegervater des Moses, alles gehört hatte, was Gott an Moses und seinem Volke Israel getan, und dass der Herr Israel aus Ägypten geführt hatte,
20022 Mose2Mo2182nahm er Sephora, das Weib des Moses, welches dieser zurückgeschickt hatte,
20032 Mose2Mo2183und ihre zwei Söhne; der eine von ihnen hieß Gersam, denn sein Vater sprach: Ich bin ein Fremdling in einem fremden Lande gewesen:
20042 Mose2Mo2184der andere aber Eliezer; denn, sprach er, der Gott meines Vaters war mein Helfer und rettete mich vor dem Schwerte Pharaos.
20052 Mose2Mo2185Jethro also, der Schwiegervater des Moses, kam mit dessen Söhnen und dessen Weibe zu Moses in die Wüste, wo er am Berge Gottes das Lager aufgeschlagen hatte
20062 Mose2Mo2186Und er ließ dem Moses sagen: ich, Jethro, dein Schwiegervater, komme zu dir, und dein Weib, und deine zwei Söhne mit ihr.
20072 Mose2Mo2187Da machte sich Moses auf, und ging seinem Schwiegervater entgegen, verneigte sich vor ihm, und küsste ihn; und sie grüßten einander mit friedlichen Worten. Als er nun in das Zelt getreten war,
20082 Mose2Mo2188erzählte Moses seinem Schwiegervater alles, was der Herr dem Pharao und den Ägyptern um Israels willen getan hatte, und alle Mühsal, welche sie auf dem Wege betroffen, und wie der Herr sie errettet hatte.
20092 Mose2Mo2189Und Jethro freute sich über alles Gute, das der Herr Israel erwiesen, dass er es aus der Gewalt der Ägypter gerettet hatte.
20102 Mose2Mo21810und sprach: Gepriesen sei der Herr, der euch aus der Gewalt der Ägypter und aus der Hand Pharaos befreit, der sein Volk aus der Gewalt Ägyptens errettet hat!
20112 Mose2Mo21811Nun erkenne ich, dass der Herr erhaben ist über alle Götter; weil sie stolz gegen sie verfuhren.
20122 Mose2Mo21812Jethro also, der Schwiegervater Moses, brachte Gott Brandopfer und Schlachtopfer dar, und Aaron und alle Ältesten Israels kamen, um mit ihm Mahlzeit zu halten vor Gott.
20132 Mose2Mo21813Des andern Tages aber setzte sich Moses hin, um dem Volke Recht zu sprechen, und es trat ihm vom Morgen bis zum Abend heran.
20142 Mose2Mo21814Als dies sein Schwiegervater sah, nämlich alles, was er für das Volk tat, sprach er: Was machst du dir da mit dem Volke zu tun? Warum sitzest du allein, und warum wird das ganze Volk vom Morgen bis zum Abend hingehalten?
20152 Mose2Mo21815Moses antwortete ihm: Das Volk kommt zu mir, um Gottes Entscheidungen zu erhalten.
20162 Mose2Mo21816Wenn ein Streit unter ihnen entsteht, kommen sie zu mir, damit ich zwischen ihnen entscheide und ihnen die Gebote Gottes und seine Gesetze kundtue.
20172 Mose2Mo21817Er aber sprach: So machst du es nicht gut;
20182 Mose2Mo21818durch ungemessene Anstrengung wirst sowohl du wie dieses Volk, das mit dir ist, erschöpft werden; diese Arbeit geht über deine Kräfte, allein kannst du sie nicht ertragen.
20192 Mose2Mo21819Aber höre meine Worte und was ich dir rate, und Gott wird mit dir sein. Sei du des Volkes Sachwalter bei Gott, indem du vor ihn bringst, was an ihn gerichtet ist,
20202 Mose2Mo21820und zeige dem Volke die Gebräuche und die Ordnung des Gottesdienstes, und den Weg, auf dem es wandeln soll, und die Werke, die es tun soll.
20212 Mose2Mo21821Aber bestelle dir aus dem ganzen Volke tüchtige Männer, die gottesfürchtig, wahrhaftig und jeder Habsucht feind sind, und stelle aus ihnen Vorgesetzte auf über je tausend, und über je hundert, und über je fünfzig, und über je zehn.
20222 Mose2Mo21822Sie mögen dem Volke jederzeit Recht sprechen; jede wichtigere Sache aber sollen sie dir vorlegen und nur minder wichtige Sachen entscheiden; so wird es dir leichter werden, wenn die Last unter andere verteilt ist.
20232 Mose2Mo21823Wenn du das tust, wirst du Gottes Befehl erfüllen und seine Gebote aufrecht halten können; und dies ganze Volk wird in Frieden an seinen Ort gelangen.
20242 Mose2Mo21824Als Moses dies hörte, tat er alles, was jener geraten hatte.
20252 Mose2Mo21825Und er wählte tüchtige Männer aus ganz Israel aus und bestellte sie zu Oberhäuptern des Volkes, zu Vorgesetzten über je tausend, je hundert, je fünfzig, und je zehn.
20262 Mose2Mo21826Diese sprachen dem Volke allezeit Recht; alles aber, was wichtiger war, brachten sie vor ihn, und nur minder wichtiges entschieden sie.
20272 Mose2Mo21827Hierauf entließ er seinen Schwiegervater, der in seine Heimat zurückkehrte.
20282 Mose2Mo2191Im dritten Monat nach dem Auszuge Israels aus dem Lande Ägypten, an demselben Tage kamen sie in die Wüste Sinai.
20292 Mose2Mo2192Denn als sie von Raphidim aufgebrochen waren, kamen sie in die Wüste Sinai und lagerten sich ebendaselbst, und hier schlug Israel seine Zelte auf, dem Berge gegenüber.
20302 Mose2Mo2193Moses aber stieg hinauf zu Gott, und der Herr rief ihm vom Berge herab zu und sprach: Also sprich zum Hause Jakobs und dies verkünde den Söhnen Israels.
20312 Mose2Mo2194Ihr habt selbst gesehen, was ich an den Ägyptern getan habe, wie ich euch auf Adlersflügeln getragen und an mich genommen habe.
20322 Mose2Mo2195Wenn ihr nun auf meine Stimme hört und meinen Bund haltet, so sollt ihr mir unter allen Völkern ein besonderes Eigentum sein; denn die ganze Erde ist ja mein.
20332 Mose2Mo2196Und ihr sollt mir ein priesterliches Königtum und ein heiliges Volk sein. Dies sind die Worte, welche du zu den Söhnen Israels reden sollst.
20342 Mose2Mo2197Da ging Moses hin, und rief die Ältesten des Volkes zusammen, und legte ihnen alle Aufträge vor, welche der Herr ihm gegeben hatte.
20352 Mose2Mo2198Und das ganze Volk antwortete mit einer Stimme: Alles, was der Herr geredet hat, wollen wir tun. Als nun Moses die Worte des Volkes dem Herrn überbrachte,
20362 Mose2Mo2199sprach der Herr zu ihm: Allsogleich werde ich in dunklem Gewölke zu dir kommen, dass mich das Volk zu dir reden höre und dir auf immer glaube. Und Moses berichtete dem Herrn die Worte des Volkes.
20372 Mose2Mo21910Er aber sprach zu ihm: Gehe hin zum Volke, und lasse sie sich heiligen heute und morgen, und lasse sie ihre Kleider waschen.
20382 Mose2Mo21911Und auf den dritten Tag sollen sie bereit sein; den am dritten Tag wird der Herr vor den Augen des ganzen Volkes auf den Berg Sinai herniedersteigen.
20392 Mose2Mo21912Bezeichne dem Volke ringsherum eine Grenze und sage zu ihnen: Hütet euch, den Berg zu besteigen, oder nur den Saum desselben zu berühren; jeder, der den Berg berühret, soll des Todes sterben!
20402 Mose2Mo21913Keines Hand soll ihn berühren, sondern er soll gesteinigt oder mit Pfeilen durchbohrt werden; ob Tier, ob Mensch, er soll nicht am Leben bleiben. Wenn die Posaune zu erschallen anfängt, dann sollen sie an den Berg heranziehen.
20412 Mose2Mo21914Da stieg Moses von dem Berge herab zu dem Volke und befahl ihm, sich zu heiligen. Und als sie ihre Kleider gewaschen hatten,
20422 Mose2Mo21915sprach er zu ihnen: Seid bereit auf den dritten Tag und nahet euch euren Frauen nicht!
20432 Mose2Mo21916Als nun der dritte Tag kam und der Morgen anbrach, siehe, da begannen Donner zu rollen und Blitze zu leuchten, und dichtes Gewölk verhüllte den Berg, und der Schall der Posaunen ertönte immer starker, und das Volk, das im Lager war, überkam Bangen.
20442 Mose2Mo21917Da führte Moses sie aus dem Lager Gott entgegen, und sie stellten sich am Fuße des Berges auf.
20452 Mose2Mo21918Der ganze Berg Israel aber rauchte, weil der Herr im Feuer auf ihn herabgestiegen war und Rauch von ihm wie aus einem Ofen aufstieg; und der ganze Berg war furchterregend.
20462 Mose2Mo21919Nun ward der Posaunenschall allmählich starker und starker und drang in immer weitere Fernen; Moses redete, und Gott antwortete ihm.
20472 Mose2Mo21920Der Herr also kam auf den Berg Sinai, und auf den Gipfel des Berges herab und rief den Moses auf die höchste Höhe desselben. Als dieser nun dorthin hinaufgestiegen war,
20482 Mose2Mo21921sprach er zu ihm: Steige hinab und warne das Volk, dass es nicht etwa gelüste, die Grenzen zu überschreiten, um den Herrn zu sehen, und eine sehr große Menge von ihnen umkomme.
20492 Mose2Mo21922Auch die Priester, welche sich dem Herrn nahen, sollen sich heiligen, damit er sie nicht schlage.
20502 Mose2Mo21923Und Moses sprach zu dem Herrn: Unmöglich wird das Volk den Berg Sinai betreten können; denn du hast es gewarnt und geheißen mit den Worten: Bestimme Grenzen um den Berg und erkläre ihn als heilig!
20512 Mose2Mo21924Der Herr sprach zu ihm: Gehe, steige hinab; und komm dann herauf, du und Aaron mit dir! Die Priester aber und das Volk sollen die Grenzen nicht überschreiten und nicht zum Herrn emporsteigen, dass er sie nicht töte.
20522 Mose2Mo21925Da stieg Moses zum Volke hinab und berichtete ihnen alles.
20532 Mose2Mo2201Und der Herr redete alle diese Worte:
20542 Mose2Mo22021. Ich bin der Herr, dein Gott, der dich aus dem Lande Ägypten, aus dem Hause der Knechtschaft, geführt hat.
20552 Mose2Mo2203Du sollst keine andern Götter neben mir haben.
20562 Mose2Mo2204Du sollst dir kein Bild machen, noch ein Gleichnis von etwas, was im Himmel oben, oder auf der Erde unten, oder was im Wasser unter der Erde ist.
20572 Mose2Mo2205Du sollst sie nicht anbeten, noch verehren; ich der Herr, dein Gott, bin ein starker und eifernder Gott, der die Sünden der Väter an den Kindern heimsucht bis ins dritte und vierte Geschlecht derer, die mich hassen;
20582 Mose2Mo2206und Barmherzigkeit bis ins tausendste Glied denen erweist, die mich lieben und meine Gebote halten.
20592 Mose2Mo22072. Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht eitel nennen; denn der Herr wird den nicht ungestraft lassen, der den Namen des Herrn, seines Gottes, ohne Grund ausspricht.
20602 Mose2Mo22083. Gedenke daran, den Sabbattag heilig zu halten.
20612 Mose2Mo2209Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Werke verrichten.
20622 Mose2Mo22010Aber am siebenten Tage ist der Sabbat des Herrn, deines Gottes; an diesem sollst du keine Arbeit verrichten, weder du selber, noch dein Sohn, noch deine Tochter, noch dein Knecht, noch deine Magd, noch dein Vieh, noch der Fremdling, der innerhalb deiner Tore ist.
20632 Mose2Mo22011Denn in sechs Tagen hat der Herr den Himmel und die Erde, das Meer, und alles, was in ihnen ist, gemacht, aber am siebenten Tage ruhte er; darum segnete Gott den Sabbattag und heiligte ihn.
20642 Mose2Mo220124. Ehre deinen Vater und deine Mutter, auf dass du lange lebest im Lande, welches dir der Herr, dein Gott, geben wird.
20652 Mose2Mo220135. Du sollst nicht töten.
20662 Mose2Mo220146. Du sollst nicht ehebrechen.
20672 Mose2Mo220157. Du sollst nicht stehlen.
20682 Mose2Mo220168. Du sollst kein falsches Zeugnis gegen deinen Nächsten reden.
20692 Mose2Mo220179.u.10. Du sollst nicht das Haus deines Nächsten begehren, du sollst nicht sein Weib, noch auch seinen Knecht, seine Magd, seinen Ochsen, seinen Esel, oder irgendetwas, was sein ist, begehren.
20702 Mose2Mo22018Als das ganze Volk die Donnerschläge und die Blitze, den Schall der Posaunen, und den rauchenden Berg gewahrte, ward es von Schrecken und Entsetzen ergriffen, und blieb in der Ferne stehen,
20712 Mose2Mo22019und sprach zu Moses: Sprich du mit uns, und wir werden hören; der Herr aber rede nicht mit uns, wir möchten sonst sterben.
20722 Mose2Mo22020Da erwiderte Moses dem Volke: Fürchtet euch nicht! Denn um euch zu prüfen, ist Gott gekommen, und damit seine Furcht euch innewohne, dass er nicht sündiget.
20732 Mose2Mo22021Das Volk blieb also in der Ferne stehen. Moses aber nahte sich dem Dunkel, in dem sich Gott befand.
20742 Mose2Mo22022Da sprach der Herr weiter zu Moses: Also sprich zu den Söhnen Israels: Ihr habt gesehen, dass ich vom Himmel zu euch geredet habe.
20752 Mose2Mo22023Machet euch keine Götter aus Silber und machet euch keine Götter aus Gold.
20762 Mose2Mo22024Einen Altar von Erde sollt ihr mir machen und auf diesem eure Brandopfer und Friedopfer, eure Schafe und Rinder darbringen an jedem Orte, wo eine Gedenkstätte meines Namens sein wird. Dort werde ich zu dir kommen und dich segnen.
20772 Mose2Mo22025Wenn du mir aber einen Altar aus Stein machen willst, so baue ihn nicht von gehauenen Steinen auf; denn wenn du ein Eisen darüber erhebst, so wird er entweiht sein.
20782 Mose2Mo22026Du sollst auch nicht auf Stufen zu meinem Altare aufsteigen, damit deine Blöße nicht enthüllt werde.
20792 Mose2Mo2211Dies sind die Rechtssatzungen, die du ihnen vorlegen sollst.
20802 Mose2Mo2212Wenn du einen hebräischen Knecht kaufst, so diene er dir sechs Jahre; im siebenten Jahre soll er ohne Entgelt frei werden.
20812 Mose2Mo2213Mit dem Kleide, in dem er eintrat, mit einem solchen soll er wieder gehen; hatte er ein Weib, so soll auch sein Weib mit ihm fortziehen.
20822 Mose2Mo2214Hat aber sein Herr ihm ein Weib gegeben, und diese ihm Söhne und Töchter geboren, so sollen das Weib und ihre Kinder dem Herrn gehören, er aber soll in seinem Kleide entlassen werden.
20832 Mose2Mo2215Sagt aber der Knecht: Ich habe meinen Herrn und mein Weib und meine Kinder lieb, ich will nicht frei werden,
20842 Mose2Mo2216so führe ihn der Herr vor die Obrigkeit am Heiligtume, und stelle ihn an die Türpfosten, und durchbohre sein Ohr mit einem Pfriemen: so soll er dann für immer sein Knecht sein.
20852 Mose2Mo2217Hat jemand seine Tochter als Magd verkauft, so soll sie nicht weggehen, wie Mägde wegzugehen pflegen.
20862 Mose2Mo2218Missfällt sie aber den Augen ihres Herrn, dem sie übergeben worden, so entlasse er sie; doch an ein fremdes Volk sie zu verkaufen, soll er nicht das Recht haben, wenn er sie verschmäht.
20872 Mose2Mo2219Wenn er sie aber seinem Sohne verlobt hat, so soll er sie wie seine eigene Tochter behandeln.
20882 Mose2Mo22110Nimmt er ihm eine andere, so soll er für das Mädchen um eine Heirat sorgen, auch Kleidung und den Preis der Jungfrauenschaft darf er ihr nicht verweigern.
20892 Mose2Mo22111Wenn er diese drei Dinge nicht leistet, so soll sie ohne Entschädigung, ohne Lösegeld frei werden.
20902 Mose2Mo22112Wer einen Menschen erschlägt, mit der Absicht, ihn zu töten, der soll des Todes sterben.
20912 Mose2Mo22113Hat er ihm aber nicht nachgestellt, sondern hat ihn Gott in seine Hände fallen lassen, so will ich dir einen Ort bestimmen, an den er fliehen soll.
20922 Mose2Mo22114Wenn jemand seinen Nächsten mit Vorsatz und Hinterlist erschlägt, so sollst du ihn von meinem Altare wegreißen, dass er sterbe.
20932 Mose2Mo22115Wer seinen Vater oder seine Mutter schlägt, soll des Todes sterben.
20942 Mose2Mo22116Wer einen Menschen raubt und ihn verkauft, und des Verbrechens überwiesen wird, soll des Todes sterben.
20952 Mose2Mo22117Wer seinem Vater oder seiner Mutter flucht, soll des Todes sterben.
20962 Mose2Mo22118Wenn Männer einen Streit haben, und einer schlägt den andern mit einem Steine oder mit der Faust, und dieser stirbt zwar nicht, aber wird bettlägerig,
20972 Mose2Mo22119und kommt wieder auf, und geht an seinem Stabe herum: so soll der, welcher ihn geschlagen hat, straflos sein, für die Versäumnis jedoch und die Kosten wegen der Ärzte soll er ihm Ersatz leisten.
20982 Mose2Mo22120Wer seinen Knecht oder seine Magd mit dem Stabe schlägt, so dass sie unter seiner Hand sterben, soll der Strafe anheimfallen.
20992 Mose2Mo22121Wenn aber der Getroffene noch einen oder zwei Tage am Leben bleibt, so soll er straflos ausgehen; denn er hat ihm sein Geld gekostet.
21002 Mose2Mo22122Wenn Männer einen Streit haben und einer verletzt dabei ein schwangeres Weib, so dass ihr die Frucht abgeht, sie aber am Leben bleibt, so soll er um Geld gestraft werden, soviel der Mann des Weibes fordert und die Schiedsrichter zuerkennen.
21012 Mose2Mo22123Folgt aber ihr Tod, so soll er Leben um Leben geben,
21022 Mose2Mo22124Auge um Auge, Zahn um Zahn, Hand um Hand, Fuß um Fuß,
21032 Mose2Mo22125Brandmal um Brandmal, Wunde um Wunde, Beule um Beule.
21042 Mose2Mo22126Wenn jemand seinem Knecht oder seiner Magd in das Auge schlägt und sie auf demselben blind macht, soll er sie für das Auge, das er ausgeschlagen hat, frei entlassen.
21052 Mose2Mo22127Und wenn er seinem Knechte oder seiner Magd einen Zahn ausschlägt, so soll er sie gleichfalls freilassen.
21062 Mose2Mo22128Wenn ein Rind einen Mann oder ein Weib stößt und sie sterben, so soll es gesteinigt werden; sein Fleisch soll nicht gegessen werden, aber der Herr des Rindes soll straflos sein.
21072 Mose2Mo22129Wenn aber das Rind schon längst stößig war und man hat es seinem Herrn angezeigt, er aber hat es nicht verwahrt, so soll das Rind, wenn es einen Mann oder ein Weib getötet hat, gesteinigt werden, und auch seinen Herrn soll man töten.
21082 Mose2Mo22130Wird ihm aber ein Lösegeld auferlegt, so soll er für sein Leben so viel geben, wie von ihm gefordert wird.
21092 Mose2Mo22131Und wenn das Rind einen Knaben oder ein Mädchen niederstößt, so soll es dem nämlichen Urteile unterliegen.
21102 Mose2Mo22132Wenn es einen Knecht oder eine Magd anfällt, so sollen ihrem Herrn dreißig Sekel Silbers gezahlt, das Rind aber soll gesteinigt werden.
21112 Mose2Mo22133Wenn jemand eine Zisterne offen lässt, oder neu gräbt, und sie nicht zudeckt, und es fällt ein Rind oder ein Esel in dieselbe,
21122 Mose2Mo22134so soll der Eigentümer der Zisterne den Wert der Tiere erstatten; das tot gebliebene aber soll ihm dafür gehören.
21132 Mose2Mo22135Stößt das Rind jemandes das Rind eines andern, dass dieses stirbt, so sollen sie das noch lebende Rind verkaufen und den Gelderlös teilen, und auch den Körper des toten sollen sie unter sich teilen.
21142 Mose2Mo22136Wusste aber der Herr, dass das Rind schon längst stößig war, und hütete es nicht, so soll er als Ersatz für das Rind ein anderes geben, und der Körper des toten Rindes soll ihm ganz gehören.
21152 Mose2Mo2221Wenn jemand ein Rind oder ein Schaf stiehlt und schlachtet es, oder verkauft es, so soll er fünf Rinder für ein Rind zurückgeben, und vier Schafe für ein Schaf.
21162 Mose2Mo2222Wenn ein Dieb beim Einbrechen in ein Haus oder bei der Untergrabung desselben betroffen und verwundert wird, so dass er stirbt, so soll der, welcher ihn erschlagen hat, keine Blutschuld haben.
21172 Mose2Mo2223Hat er dies aber nach Sonnenaufgang getan, so hat er einen Mord begangen und soll gleichfalls sterben. Hat der Dieb nicht, was er für den Diebstahl erstatten könnte, so soll er selbst verkauft werden.
21182 Mose2Mo2224Findet man bei ihm das Gestohlene noch lebend, es sei ein Rind, oder ein Esel, oder ein Schaf, so soll er das Doppelte als Ersatz geben.
21192 Mose2Mo2225Wenn jemand einen Acker oder Weinberg beschädigt, oder sein Vieh frei laufen last, dass es auf fremder Trist weidet, so soll er das Beste, was er auf seinem Acker oder in seinem Weinberge hat, nach Abschätzung des Schadens als Ersatz geben.
21202 Mose2Mo2226Wenn Feuer auskommt und Dornen ergreift, dann aber auch das aufgeschichtete Getreide, oder das auf dem Halm stehende Korn auf dem Felde verzehrt, so soll der, welcher das Feuer angezündet hat, den Schaden ersetzen.
21212 Mose2Mo2227Wenn jemand seinem Freunde Geld oder Geräte zur Verwahrung gibt und es wird dem, der es empfangen hatte, gestohlen, so soll der Dieb, wenn er gefunden wird, den doppelten Betrag erstatten.
21222 Mose2Mo2228Wenn aber der Dieb unbekannt bleibt, soll der Herr des Hauses vor die Richter am Heiligtum gebracht werden und beschwören, dass er seine Hand nicht nach seines Nächsten Gut ausgestreckt hat,
21232 Mose2Mo2229um einen Betrug zu begehen, es sei an Rind, oder Esel, oder Schaf, oder Kleidung, oder an sonst etwas, worin jenem ein Schaden zugefügt werden kann; beider Streitsache soll vor die Richter kommen; und wenn diese ihn schuldig finden, so soll er seinem Nächsten das Doppelte erstatten.
21242 Mose2Mo22210Wenn jemand seinem Nächsten einen Esel, oder ein Rind, oder ein Schaf, oder irgend ein anderes Tier zur Verwahrung anvertraut, und dieses stirbt, oder wird beschädigt, oder von den Feinden weggenommen, ohne dass jemand es sieht,
21252 Mose2Mo22211so soll ein Eid als Beweismittel gelten, dass er seine Hand nicht nach seines Nächsten Gut ausgestreckt hat; und der Eigentümer soll den Eid annehmen, und jener soll nicht gezwungen sein, Ersatz zu leisten.
21262 Mose2Mo22212Wenn es ihm aber gestohlen wird, so soll er dem Eigentümer den Schaden ersetzen.
21272 Mose2Mo22213Wird es von einem wilden Tiere erwürgt, so soll er das Getötete seinem Herrn bringen und hat keinen Ersatz zu leisten.
21282 Mose2Mo22214Wer von seinem Nächsten etwas dergleichen entlehnt, und es wird beschädigt oder stirbt, ohne dass sein Herr dabei zugegen ist, so soll er gehalten sein, es zu ersetzen.
21292 Mose2Mo22215Wenn aber der Besitzer zugegen war, so soll er nichts ersetzen, besonders wenn es als Lohn für seine Arbeit gemietet war.
21302 Mose2Mo22216Wer eine Jungfrau verführt, die noch unverlobt ist, und ihr beiwohnt, der steure sie aus und nehme sie zur Frau.
21312 Mose2Mo22217Wenn der Vater der Jungfrau sich weigert, sie zu geben, so soll er so viel Geld zahlen, als die Jungfrauen zur Morgengabe zu empfangen pflegen.
21322 Mose2Mo22218Zauberer sollst du nicht leben lassen.
21332 Mose2Mo22219Wer einem Tiere beiwohnt, soll des Todes sterben.
21342 Mose2Mo22220Wer den Göttern opfert, und nicht dem Herrn allein, soll getötet werden.
21352 Mose2Mo22221Den Fremdling sollst du nicht betrüben, noch ihn drücken; denn ihr waret auch selbst Fremdlinge im Lande Ägypten.
21362 Mose2Mo22222Witwen und Waisen sollt ihr nicht beeinträchtigen.
21372 Mose2Mo22223Wenn ihr sie aber bedrückt und sie zu mir schreien, so werde ich ihr Rufen hören;
21382 Mose2Mo22224und mein Zorn wird entbrennen, und ich werde euch mit dem Schwerte töten, und eure eigenen Weiber werden Witwen werden, und eure Kinder Waisen.
21392 Mose2Mo22225Wenn du jemanden aus meinem Volke, einem Armen, der bei dir wohnt, Geld leihest, so sollst du ihn nicht drängen, wie ein Erpresser, noch ihn durch Wucher bedrücken.
21402 Mose2Mo22226Wenn du deinem Nächsten das Oberkleid als Pfand nimmst, so sollst du es ihm vor Sonnenuntergang zurückstellen.
21412 Mose2Mo22227Denn es ist sein einziges Gewand zur Bedeckung seines Leibes, und er hat kein anderes, auf dem er ruhe; wenn er zu mir ruft, so werde ich ihn erhören, denn ich bin barmherzig.
21422 Mose2Mo22228Den Richtern des Heiligtums sollst du nicht übel nachreden, und dem Vorsteher deines Volkes nicht fluchen.
21432 Mose2Mo22229Deine Zehnten und deine Erstlinge sollst du ohne Zögern geben, den Erstgeborenen deiner Söhne sollst du mir weihen.
21442 Mose2Mo22230Ähnlich sollst du auch mit deinen Rindern und Schafen tun; sieben Tage möge das Erstgeborne bei der Mutter sein, am achten Tage sollst du es mir darbringen.
21452 Mose2Mo22231Ihr sollt mir geheiligte Männer sein; das Fleisch, von dem die Tiere gefressen haben, sollt ihr nicht genießen, sondern es den Hunden vorwerfen.
21462 Mose2Mo2231Du sollst keine Lügenreden annehmen, noch deine Hand bieten, um für den Gottlosen falsches Zeugnis abzulegen.
21472 Mose2Mo2232Du sollst dem großen Haufen nicht folgen, um Böses zu tun, noch im Gerichte dem Urteile der Meisten beistimmen, so dass du von der Wahrheit abweichst.
21482 Mose2Mo2233Auch sollst du den Armen nicht im Gerichte begünstigen.
21492 Mose2Mo2234Wenn du einen deinem Feinde gehörigen Ochsen oder Esel herumirrend findest, so bringe ihm denselben zurück.
21502 Mose2Mo2235Wenn du den Esel dessen, der dich hasst, unter seiner Last erliegen siehst, so sollst du nicht vorübergehen, sondern ihm beistehen, den Esel aufzuhelfen.
21512 Mose2Mo2236Du sollst das Recht des Armen in seiner Sache nicht beugen.
21522 Mose2Mo2237Die Lüge sollst du fliehen. Den Unschuldigen und den, der Recht hat, sollst du nicht töten; denn ich verabscheue den Gottlosen.
21532 Mose2Mo2238Du sollst nicht Geschenke annehmen, denn sie verblenden auch die Weisen und verkehren die Worte der Gerechten.
21542 Mose2Mo2239Einem Fremdlinge sollst du nicht lästig sein; denn ihr wisst ja, wie es den Fremdlingen um´s Herz ist, da ihr selbst Fremdlinge im Lande Ägypten gewesen seid.
21552 Mose2Mo22310Sechs Jahre sollst du dein Land besäen und seinen Ertrag einsammeln.
21562 Mose2Mo22311Im siebenten Jahre aber sollst du es unbenutzt liegen und ruhen lassen, damit die Armen deines Volkes darauf ihre Nahrung finden; und alles, was noch übrig sein wird, mögen die Tiere des Feldes verzehren; ebenso sollst du mit deinem Weinberge und mit deinem Ölgarten tun.
21572 Mose2Mo22312Sechs Tage sollst du arbeiten; am siebenten Tage sollst du ruhen, damit dein Rind und dein Esel ausruhe, und der Sohn deiner Magd und der Fremdling sich erhole.
21582 Mose2Mo22313Haltet alles, was ich euch gesagt habe. Bei dem Namen fremder Götter sollt ihr nicht schwören, ja er soll nicht einmal aus eurem Munde gehört werden.
21592 Mose2Mo22314Dreimal im Jahre sollt ihr mir Feste feiern.
21602 Mose2Mo22315Das Fest der ungesäuerten Brote sollst du halten. Sieben Tage sollst du ungesäuertes Brot essen, wie ich dir geboten habe, zur Zeit des Monats der neuen Früchte, da du ihm aus Ägypten gezogen bist; vor meinem Angesichte sollst du nicht mit leeren Händen erscheinen.
21612 Mose2Mo22316Denn das Erntefest der Erstlinge deiner Arbeit von allem, was du auf deinem Acker ausgesät; endlich das Fest am Ende des Jahres, wenn du alle deine Früchte von dem Felde eingesammelt hast.
21622 Mose2Mo22317Dreimal im Jahre soll jeder Mann aus deiner Mitte vor dem Herrn, deinem Gott, erscheinen.
21632 Mose2Mo22318Du sollst das Blut meines Opfers nicht mit gesäuerten Broten opfern; auch soll das Fett meines Fettopfers nicht bis zum Morgen aufbewahrt werden.
21642 Mose2Mo22319Die Erstlinge der Früchte deines Bodens sollst du in das Haus des Herrn, deines Gottes, bringen. Ein Böckchen sollst du nicht in der Milch seiner Mutter kochen.
21652 Mose2Mo22320Siehe, ich werde meinen Engel senden, dass er vor dir herziehe, und dich bewahre auf dem Wege, und dich an die Stätte führe, welche ich bereitet habe.
21662 Mose2Mo22321Habe Acht auf ihn, und höre seine Stimme, und glaube nicht, ihn verachten zu dürfen; denn wenn du sündigst, wird er es nicht ungeahndet lassen, und mein Name ist in ihm.
21672 Mose2Mo22322Wenn du aber auf seine Stimme hörst und alles tust, was ich sage, so werde ich der Feind deiner Feinde sein, und die bedrängen, welche dich bedrängen.
21682 Mose2Mo22323Und mein Engel wir vor dir hergehen und dich zu den Amorrhitern, Hethitern, Pherezitern, Kanaanitern, Hevitern und Jebusitern führen, die ich vernichten will.
21692 Mose2Mo22324Du sollst ihre Götter nicht anbeten, noch ihnen dienen; du sollst ihre Werke nicht tun, sondern sie vernichten und ihre Bildsäulen zertrümmern.
21702 Mose2Mo22325Ihr sollt vielmehr dem Herrn, eurem Gott, dienen, dass ich dein Brot und dein Wasser segne und Krankheiten aus deiner Mitte entferne.
21712 Mose2Mo22326Kein Weib wird in deinem Lande kinderlos oder unfruchtbar sein, und mit frühzeitigem Tode werde ich dich nicht heimsuchen.
21722 Mose2Mo22327Meinen Schrecken werde ich vor dir hersenden und jedes Volk töten, zu dem du kommen wirst; und alle deine Feinde werde ich vor dir in die Flucht treiben;
21732 Mose2Mo22328indem ich Hornissen vor dir aussende, dass sie die Heviter, die Kanaaniter und die Hethiter vertreiben, bevor du einziehst.
21742 Mose2Mo22329Nicht in einem Jahre werde ich sie vor dir vertreiben, damit das Land nicht zur Wüste werde und die wilden Tiere nicht dir zum Schaden überhandnehmen;
21752 Mose2Mo22330allmählich werde ich sie vor dir vertreiben, bis du zahlreich geworden bist und das Land in Besitz genommen hast.
21762 Mose2Mo22331Dein Gebiet aber will ich reichen lassen vom roten Meere bis zum Meere der Palästiner, und von der Wüste bis zum Strome; die Einwohner des Landes will ich in eure Hände geben und sie vor euch vertreiben.
21772 Mose2Mo22332Weder mit ihnen, noch mit ihren Göttern sollst du ein Bündnis schließen.
21782 Mose2Mo22333Sie sollen nicht in deinem Lande wohnen bleiben, damit sie dich nicht zur Sünde wider mich verführen, wenn du ihren Göttern dienst; denn das wird dir sicher zum Fallstricke werden.
21792 Mose2Mo2241Und weiter sprach er zu Moses: Steige hinauf zu dem Herrn, du und Aaron, Nadab und Abiu, und siebzig von den Ältesten Israels, und betet ihn von ferne an.
21802 Mose2Mo2242Moses soll allein zu dem Herrn hinaufsteigen, jene aber sollen nicht nahe kommen; und auch das Volk steige nicht mit ihm hinauf.
21812 Mose2Mo2243Da ging Moses hin und trug dem Volke alle Worte des Herrn und seine Gesetze vor; und das ganze Volk antwortete mit einer Stimme: Alle Worte, die der Herr gesprochen, wollen wir ausführen.
21822 Mose2Mo2244Moses aber schrieb alle Worte des Herrn auf, und machte sich am Morgen auf, und errichtete am Fuße des Berges einen Altar und zwölf Denksteine nach den zwölf Stämmen Israels.
21832 Mose2Mo2245Alsdann sandte er junge Männer aus den Söhnen Israels, und sie brachten Brandopfer dar und opferten dem Herrn junge Rinder als Friedopfer.
21842 Mose2Mo2246Da nahm Moses eine Hälfte des Blutes und tat es in Opferschalen; den andern Teil aber goss er auf den Altar.
21852 Mose2Mo2247Und er nahm das Buch des Bundes und las es vor dem zuhörenden Volke; und sie sprachen: Alles, was der Herr befohlen hat, wollen wir tun und gehorsam sein.
21862 Mose2Mo2248Er aber nahm das Blut, und besprengte das Volk damit und sprach: Dies ist das Blut des Bundes, den der Herr mit euch geschlossen hat, auf Grund aller dieser Aussprüche.
21872 Mose2Mo2249Dann stiegen Moses und Aaron, Nadab und Abiu, und siebzig aus den Ältesten Israels hinauf.
21882 Mose2Mo22410Und sie schauten den Gott Israels; unter seinen Füßen war es wie ein Werk aus Saphirstein und wie der Himmel, wenn er klar ist.
21892 Mose2Mo22411Auch auf jene von den Söhnen Israels, welche weiter entfernt waren, legte er seine Hand nicht, und sie schauten Gott, und aßen und tranken.
21902 Mose2Mo22412Der Herr aber sprach zu Moses: Steige zu mir auf den Berg und bleibe daselbst; ich will dir steinerne Tafeln geben, und das Gesetz, und die Gebote, welche ich aufgeschrieben habe, damit du sie lehrest.
21912 Mose2Mo22413Da machte sich Moses und Josue, sein Diener, auf; und indem Moses auf den Berg Gottes stieg,
21922 Mose2Mo22414sprach er zu den Ältesten: Wartet hier, bis wir zu euch zurückkommen. Ihr habt Aaron und Hur bei euch; wenn eine Streitfrage entsteht, so bringet sie vor diese.
21932 Mose2Mo22415Als nun Moses hinaufgestiegen war, bedeckte eine Wolke den Berg.
21942 Mose2Mo22416Und die Herrlichkeit des Herrn ließ sich auf dem Sinai nieder und bedeckte ihn mit der Wolke sechs Tage; aber am siebenten Tage rief er ihn aus der Mitte der Finsternis.
21952 Mose2Mo22417Die Erscheinung der Herrlichkeit des Herrn aber war vor den Augen der Söhne Israels wie ein brennendes Feuer auf dem Gipfel des Berges.
21962 Mose2Mo22418Und Moses trat mitten in das Gewölk und stieg auf den Berg; und er blieb daselbst vierzig Tage und vierzig Nächte.
21972 Mose2Mo2251Und der Herr redete zu Moses und sprach:
21982 Mose2Mo2252Befiehl den Söhnen Israels, dass sie mir die Erstlinge darbringen; von jedem, der sie freiwillig gibt, sollt ihr sie nehmen.
21992 Mose2Mo2253Dies aber sind die Dinge, die ihr nehmen sollt: Gold, und Silber, und Erz,
22002 Mose2Mo2254Blauen und roten Purpur, doppelt gefärbten Karmosin, Byssus, und Ziegenhaare,
22012 Mose2Mo2255rot gefärbte Widderfelle, bläuliche Felle, und Akazienholz,
22022 Mose2Mo2256Öl, um die Lampen zu besorgen, Spezereien für das Salböl, wohlriechendes Rauchwerk;
22032 Mose2Mo2257Onyrsteine, und andere Edelsteine, das Schulterkleid und den Brustschmuck zu verzieren.
22042 Mose2Mo2258Sie sollen mir auch ein Heiligtum machen, und ich werde in ihrer Mitte wohnen;
22052 Mose2Mo2259ganz nach dem Bilde des Zeltes, das ich dir zeigen werde, und aller Gefäße zum Dienste desselben, und so sollt ihr es machen.
22062 Mose2Mo22510Füget eine Lade von Akazienholz zusammen, zwei und eine halbe Elle sei ihre Länge, die Breite eine und eine halbe Elle, die Höhe auch eine und eine halbe Elle.
22072 Mose2Mo22511Und überziehe sie mit ganz reinem Golde von innen und außen; und bringe auf ihr einen ringsum laufenden goldenen Kranz an,
22082 Mose2Mo22512und befestige vier goldene Ringe an den vier Ecken der Lade; zwei Ringe sollen an einer Seite, und zwei an der andern sein.
22092 Mose2Mo22513Auch manche Stangen von Akazienholz und überziehe sie mit Gold.
22102 Mose2Mo22514Diese stecke durch die Ringe, die an den Seiten der Lade sind, damit sie daran getragen werden kann.
22112 Mose2Mo22515Sie sollen immer in den Ringen bleiben und nie herausgezogen werden.
22122 Mose2Mo22516Und in die Lade lege das Zeugnis, das ich dir geben werde.
22132 Mose2Mo22517Und mache einen Gnadenthron von ganz reinem Golde; zwei und eine halbe Elle sei seine Länge, und eine und eine halbe Elle seine Breite.
22142 Mose2Mo22518Mache auch zwei goldene Cherubim in getriebener Arbeit, zu beiden Enden des Spruchortes.
22152 Mose2Mo22519Der eine Cherub sei auf der einen Seite, und der zweite auf der andern Seite.
22162 Mose2Mo22520Sie sollen die beiden Seiten des Gnadenthrons decken, ihre Flügel ausbreitend und den Thron überschattend, und sollen einander zugewendet sein, das Angesicht gegen den Gnadenthron gekehrt, mit welchem die Lade bedeckt werden soll.
22172 Mose2Mo22521In dieselbe aber sollst du das Zeugnis legen, das ich dir geben werde.
22182 Mose2Mo22522Von dort aus werde ich dir meine Weisungen geben und werde zu dir von dem Gnadenthron herab aus der Mitte der beiden Cherubim, die auf der Lade des Zeugnisses sein werden, alles reden, was ich durch dich den Söhnen Israels gebieten werde.
22192 Mose2Mo22523Mache auch einen Tisch von Akazienholz, der zwei Ellen in der Länge, eine Elle in der Breite, und eine und eine halbe Elle in der Höhe hat,
22202 Mose2Mo22524und überziehe ihn mit ganz reinem Golde; und bringe daran einen goldenen Rand ringsum an,
22212 Mose2Mo22525und an dem Rande einen durchbrochenen Kranz, vier Finger hoch, und über demselben ein zweites goldenes Kränzchen.
22222 Mose2Mo22526Ferner bereite vier goldene Ringe und setze sie an die vier Ecken des Tisches, an jeden Fuß einen.
22232 Mose2Mo22527Unterhalb des Kranzes sollen die goldenen Ringe sich befinden, damit man Stangen durch sie hindurchstecken und so den Tisch tragen könne.
22242 Mose2Mo22528Mache auch die Stangen von Akazienholz und überziehe sie mit Gold; damit der Tisch mit demselben getragen werde.
22252 Mose2Mo22529Und fertige Schüsseln und Schalen an, Rauchfässer und Becher von ganz reinem Golde, mit denen die Dankopfer dargebracht werden sollen.
22262 Mose2Mo22530Und auf den Tisch lege allezeit die Schaubrote vor mein Angesicht.
22272 Mose2Mo22531Mache auch einen Leuchter von ganz reinem Golde getrieben, seinen Schaft, seine Röhren, seine Kelche, seine Knäufe und Lilien, die aus ihm vorspringen.
22282 Mose2Mo22532Sechs Röhren sollen von den Seiten ausgehen, drei aus einer Seite, und drei aus der andern.
22292 Mose2Mo22533Drei nussförmige Kelche seien an jedem Rohre, zugleich mit einem kleinen Knaufe und einer Lilie; und ebenso drei nussförmige Kelche an dem andern Rohre, wie auch Knauf und Lilie; und so soll die Arbeit an den sechs Röhren sein, welche aus dem Schafte nach außen geführt werden.
22302 Mose2Mo22534Am Leuchter selbst aber sollen vier nussförmige Kelche sein, jeder mit Knauf und Lilie.
22312 Mose2Mo22535Es sollen auch kleine Knäufe an drei Stellen kommen, je unter zwei Röhren, die zusammen sechs ausmachen und aus dem einen Schaft hervorgehen.
22322 Mose2Mo22536Und diese Knäufe und Röhren sollen aus einem Stücke mit ihm sein, alles aus ganz reinem Golde getrieben.
22332 Mose2Mo22537Mache auch sieben Lampen und stelle sie auf den Leuchter, so dass sie einander gegenüber leuchten.
22342 Mose2Mo22538Auch die Lichtscheren und ein Gefäß, in dem das Abgeputzte ausgelöscht wird, sollen von ganz reinem Golde verfertigt werden.
22352 Mose2Mo22539Das ganze Gewicht des Leuchters mit allen seinen Geräten soll ein Talent von ganz reinem Golde ausmachen.
22362 Mose2Mo22540Habe Acht und mache es nach dem Vorbilde, das dir auf dem Berge gezeigt ward.
22372 Mose2Mo2261Das Zelt aber mache also: Fertige zehn Teppiche an von gezwirntem Byssus und von blauem und rotem Purpur und von doppelt gefärbtem Karmosin, mit Stickwerk von allerlei Art.
22382 Mose2Mo2262Jeder Teppich habe achtundzwanzig Ellen Länge, und vier Ellen Breite. Alle Teppiche sollen ein Maß haben.
22392 Mose2Mo2263Fünf Teppiche sollen miteinander verbunden werden, und die andern fünf sollen auf gleiche Weise zusammenhängen.
22402 Mose2Mo2264Und mache an die Seitenkanten der Teppiche himmelblaue Schleifen, damit sie miteinander verbunden werden können.
22412 Mose2Mo2265Fünfzig Schleifen soll ein Teppich auf beiden Seiten haben, so angesetzt, dass Schleife gegen Schleife steht und eine an die andere gefügt werden kann.
22422 Mose2Mo2266Fertige auch fünfzig goldene Haken, mit denen die Teppiche verbunden werden sollen, so dass ein Zelt wird.
22432 Mose2Mo2267und mache elf grobhaarige Überdecken, das Dach des Zeltes zu bedecken.
22442 Mose2Mo2268Die Länge einer Überdecke soll dreißig Ellen, und die Breite vier Ellen betragen; alle Überdecken sollen von gleichem Maße sein.
22452 Mose2Mo2269Von diesen füge fünf besonders zusammen, und die andern sechs verbinde so miteinander, dass du die sechste Überdecke vorn am Dach doppelt legest.
22462 Mose2Mo22610Mache auch fünfzig Schleifen an den Rändern jeder Überdecke, um sie mit einer andern verbinden zu können, und fünfzig Schleifen an den Rändern der andern Überdecke, dass sie mit andern verbunden werde.
22472 Mose2Mo22611Fertige ferner fünfzig eherne Häkchen, mit denen die Schleifen verbunden werden können, so dass aus allen Überdecken eine einzige Decke wird.
22482 Mose2Mo22612Was aber an den Überdecken, welche für das Dach bestimmt werden, übrig ist, nämlich eine Überdecke, die zuviel ist, davon lasse die Hälfte über die Rückwand des Zeltes herabhängen.
22492 Mose2Mo22613Und eine Elle der überschüssigen Deckenlänge hänge auf der einen Seite herab, und die andere auf der andern Seite, so dass beide Seiten des Zeltes bedeckt seien.
22502 Mose2Mo22614Überdies mache eine andere Bedeckung für das Dach von rotgefärbten Widderfellen, und über diese noch eine andere Decke von bläulichen Fellen.
22512 Mose2Mo22615Fertige auch aufrecht stehende Bretter von Akazienholz zu dem Zelte,
22522 Mose2Mo22616von denen jedes zehn Ellen in der Länge und ein und eine halbe Elle in der Breite habe.
22532 Mose2Mo22617An den Seiten der Bretter sollen zwei Fügungen sein, mit denen ein Brett in das andere eingefügt werden kann; und so sollen alle Bretter gerichtet werden.
22542 Mose2Mo22618Zwanzig davon sollen auf der Südseite sein, die gegen Mittag liegt.
22552 Mose2Mo22619Gieße über dieselben vierzig silberne Fußgestelle, dass zwei Fußgestelle unter jedes Brett an den beiden Ecken kommen.
22562 Mose2Mo22620Ebenso sollen an der andern Seite des Zeltes, die gegen Mitternacht gerichtet ist, zwanzig Bretter sein
22572 Mose2Mo22621mit vierzig silbernen Fußgestellen, do dass jedes Brett auf zwei Fußgestellen ruht.
22582 Mose2Mo22622An der Westseite des Zeltes aber bringe sechs Bretter an,
22592 Mose2Mo22623und noch zwei andere sollen an den hintern Ecken des Zeltes aufgestellt werden.
22602 Mose2Mo22624Sie seien von unten bis oben ineinander gefügt und sollen alle zusammen von einer Fügung zusammengehalten werden. Auch die zwei Bretter, welche an die Ecken zu stehen kommen, sollen ebenso miteinander verbunden werden.
22612 Mose2Mo22625Es sollen also zusammen acht Bretter sein mit sechszehn silbernen Fußgestellen, zwei Fußgestelle für jedes Brett gerechnet.
22622 Mose2Mo22626Mache auch fünf Riegel aus Akazienholz, um die Bretter an der einen Seite des Zeltes festzuhalten,
22632 Mose2Mo22627und fünf andere auf der andern Seite, und ebensoviel auf der Westseite.
22642 Mose2Mo22628Diese sollen in der Mitte der Bretter durchgeschoben werden, von einem Ende bis zum andern.
22652 Mose2Mo22629Die Bretter selbst überziehe gleichfalls mit Gold, und gieße für sie goldene Ringe, durch welche die Riegel gehen, um die Bretter festzuhalten; auch die Riegel überziehe mit Goldblech.
22662 Mose2Mo22630So sollst du das Zelt nach dem Vorbilde aufrichten, das dir auf dem Berge gezeigt worden ist.
22672 Mose2Mo22631Dann mache einen Vorhang von blauem und rotem Purpur, und doppelt gefärbtem Karmosin, und gezwirntem Byssus in gewirkter Arbeit, mit mannigfachem, schön gestaltetem Gewebe.
22682 Mose2Mo22632Diesen hänge an vier mit Gold überzogenen Säulen von Akazienholz auf, die goldene Knäufe, aber silberne Fußgestelle haben sollen.
22692 Mose2Mo22633Der Vorhang aber werde durch die Haken befestigt; innerhalb des Vorhanges sollst du die Lade des Zeugnisses setzen, und durch ihn soll das Heiligtum vom Allerheiligsten abgegrenzt werden.
22702 Mose2Mo22634Setze auch den Gnadenthron auf die Lade des Zeugnisses im Allerheiligsten;
22712 Mose2Mo22635und den Tisch stelle außerhalb des Vorhanges auf, um dem Tische gegenüber den Leuchter auf der Südseite des Zeltes, der Tisch nämlich soll an der Nordseite stehen.
22722 Mose2Mo22636Endlich mache einen Vorhang vor dem Eingange des Zeltes von blauem und rotem Purpur, und doppelt gefärbtem Karmosin, und gezwirntem Byssus in buntgewirkter Arbeit.
22732 Mose2Mo22637Und überziehe fünf Säulen aus Akazienholz mit Gold, vor diese werde der Vorhang gehängt; ihre Knäufe sollen von Gold und ihre Füße von Erz sein.
22742 Mose2Mo2271Mache auch einen Altar von Akazienholz, der fünf Ellen in der Länge und ebensoviel in der Breite hat, also ein Gevierte ist, und drei Ellen sei seine Höhe.
22752 Mose2Mo2272An seinen vier Ecken aber sollen Hörner aus ihm hervorragen, und überziehe ihn mit Erz.
22762 Mose2Mo2273Verfertige zu seinem Dienste Töpfe, zur Aufnahme der Asche, und Zangen und Gabeln und Kohlenpfannen; alle Geräte stelle aus Erz her.
22772 Mose2Mo2274Fertige auch ein ehernes Gitter netzförmig an, an seinen vier Ecken seien vier eherne Ringe;
22782 Mose2Mo2275diese setze unter die Einfassung des Altars; und das Gitter reiche bis zur Mitte des Altars.
22792 Mose2Mo2276Mache auch zwei Stangen von Akazienholz für den Altar, und überziehe sie mit Erzblech;
22802 Mose2Mo2277Und stecke sie durch die Ringe, so dass sie sich auf beiden Seiten des Altars befinden, damit er getragen werden kann.
22812 Mose2Mo2278Er soll nicht ausgefüllt sein, sondern mache ihn inwendig leer und hohl, wie es dir auf dem Berge gezeigt worden ist.
22822 Mose2Mo2279Mache auch einen Vorhof um das Zelt, an dessen Südseite gegen Mittag Vorhänge von gezwirntem Byssus sein sollen, hundert Ellen soll je eine Seite in der Länge haben;
22832 Mose2Mo22710und mache zwanzig Säulen mit ebensoviel ehernen Fußgestellen und silbernen Knäufen mit ihren Verzierungen.
22842 Mose2Mo22711Ebenso seien auf der Seite gegen Mitternacht Vorhänge, hundert Ellen in der Länge, zwanzig Säulen, ebensoviele eherne Fußgestelle, und die silbernen Knäufe mit ihren Verzierungen.
22852 Mose2Mo22712In der Breitseite des Vorhofes aber, die gegen Abend gerichtet ist, sollen Vorhänge sein, fünfzig Ellen in der Länge, und zehn Säulen und ebensoviele Fußgestelle.
22862 Mose2Mo22713Und auch die gegen Morgen gerichtete Breitseite des Vorhofes soll fünfzig Ellen lang sein.
22872 Mose2Mo22714davon sollen fünfzehn Ellen einer Seite für die Vorhänge bestimmt sein, samt den drei Säulen und ebensovielen Fußgestellen;
22882 Mose2Mo22715und auf der andern Seite sollen auch Vorhänge, welche einen Raum von fünfzehn Ellen einnehmen, drei Säulen und ebensoviele Fußgestelle sein.
22892 Mose2Mo22716An den Eingang des Vorhofes komme ein Vorhang von zwanzig Ellen Länge aus blauem und rotem Purpur, und zweimal gefärbtem Karmosin, und aus gezwirntem Byssus mit Stickwerk; er habe vier Säulen mit ebensovielen Fußgestellen.
22902 Mose2Mo22717Alle Säulen des Vorhofes seien ringsum mit Silberblech überzogen, und sollen silberne Knäufe und eherne Fußgestelle haben.
22912 Mose2Mo22718In der Länge nehme der Vorhof hundert Ellen ein, in der Breite fünfzig, die Höhe betrage fünf Ellen; von gezwirntem Byssus soll er gemacht werden, und eherne Fußgestelle haben.
22922 Mose2Mo22719Alle Geräte des Zeltes zu den sämtlichen Diensten und Verrichtungen, ebenso die Pfähle9des Zeltes wie des Vorhofes sollst du von Erz machen.
22932 Mose2Mo22720Befiehl den Söhnen Israels, dass sie dir ganz reines, mit dem Stößel ausgestoßenes Öl von Ölbäumen bringen, damit der Leuchter allezeit brenne
22942 Mose2Mo22721im Zelte des Zeugnisses, außerhalb des Vorhanges, der vor dem Zeugnisse aufgehängt ist. Und Aaron und seine Söhne sollen ihn aufstellen, damit er bis zum Morgen vor dem Herrn leuchte. Dies sei den Söhnen Israels ein Gottesdienst für alle Zeiten und für alle kommenden Geschlechter.
22952 Mose2Mo2281Nimm auch aus der Mitte der Kinder Israels Aaron, deinen Bruder, mit seinen Söhnen zu dir, dass sie mir als Priester dienen: Aaron, Nadab, Abiu, Eleazar und Ithamar.
22962 Mose2Mo2282Und mache Aaron, deinem Bruder, ein heiliges Kleid, zur Ehre und Zierde.
22972 Mose2Mo2283Auch rede mit allen, die weisen Herzens sind, die ich mit dem Geiste der Einsicht erfüllt habe, dass sie Aaron Kleider anfertigen sollen, damit er in denselben geweiht werde und mir diene.
22982 Mose2Mo2284Dies aber sind die Kleider, welche sie machen sollen: Einen Brustschmuck, ein Schulterkleid, ein Obergewand, ein gewirktes leinenes Kleid, eine priesterliche Kopfbedeckung und einen Gürtel. Diese heiligen Kleider sollen sie deinem Bruder Aaron und seinen Söhnen anfertigen, dass diese mir als Priester dienen.
22992 Mose2Mo2285Und zwar sollen sie Gold, blauen und roten Purpur, und doppelt gefärbten Karmosin, und Byssus dazu nehmen.
23002 Mose2Mo2286Das Schulterkleid sollen sie aus Gold, blauem und rotem Purpur, doppelt gefärbtem Karmosin, und gezwirntem Byssus anfertigen in künstlich gewebter Arbeit.
23012 Mose2Mo2287Zwei Schulterstücke soll es haben, die oben auf beiden Seiten an den Enden verbunden werden, so dass sie ein Ganzes bilden.
23022 Mose2Mo2288Auch das Gewebe und die ganze bunte Arbeit soll aus Gold, blauem und rotem Purpur, doppelt gefärbtem Karmosin, und gezwirntem Byssus sein.
23032 Mose2Mo2289Nimm auch zwei Onyrsteine und grabe in dieselben die Namen der Söhne Israels:
23042 Mose2Mo22810sechs Namen in einen Stein, und die sechs übrigen in den andern, nach der Reihenfolge ihrer Geburt.
23052 Mose2Mo22811Mit Steinschneiderarbeit und Siegelstechkunst grabe die Namen der Söhne Israels, mit Gold gehalten und eingefasst, ein
23062 Mose2Mo22812und setze sie auf die beiden Seiten des Schulterkleides, als Wahrzeichen des Gedenkens an die Söhne Israels. Und Aaron trage ihren Namen vor den Herrn auf beiden Schultern zur Erinnerung,
23072 Mose2Mo22813Mache auch Häftchen von Gold
23082 Mose2Mo22814und zwei miteinander zusammenhängende Ketten von ganz reinem Golde, und tue sie an die Häftchen.
23092 Mose2Mo22815Fertige ferner den Brustschmuck der Entscheidung an, in künstlich gewebter Arbeit, so wie das Gewebe des Schulterkleides ist, aus Gold, blauem und rotem Purpur, doppelt gefärbtem Karmosin, und gezwirntem Byssus.
23102 Mose2Mo22816Viereckig soll er sein und doppelt gelegt; eine Spanne sei sein Maß in der Länge, und ebensoviel in der Breite.
23112 Mose2Mo22817Und besetze ihn mit vier Reihen von Steinen: in der ersten Reihe sei ein Karneol, ein Topas, und ein Smaragd;
23122 Mose2Mo22818in der zweiten ein Karfunkel, ein Saphir, und ein Jaspis;
23132 Mose2Mo22819in der dritten ein Hyacinth, ein Achat, und ein Amethyst;
23142 Mose2Mo22820in der vierten ein Chrysolith, ein Onyr und ein Beryll. Alle seien mit Gold eingefasst nach ihren Reihen.
23152 Mose2Mo22821Und sie sollen die Namen der Söhne Israels tragen; die zwölf Namen sollen eingegraben werden, in jeden Stein der Name eines der zwölf Stämme.
23162 Mose2Mo22822Und bringe an dem Brustschmucke unter sich zusammenhängende Ketten von ganz reinem Golde an,
23172 Mose2Mo22823und zwei goldene Ringe, welche du an die beiden obern Ecken des Brustschmuckes setzen wirst,
23182 Mose2Mo22824und befestige die goldenen Ketten an die Ringe an den Enden desselben,
23192 Mose2Mo22825und die Enden der Kettchen selbst verbinde mit den Häftchen auf beiden Schulterstücken des Schulterkleides, auf der dem Brustschmucke zugewandten Seite.
23202 Mose2Mo22826Fertige auch zwei goldene Ringe an, und setze sie an die Ecken des Brustschmuckes an den Saum, welcher dem Schulterkleid gegenüber liegt, und nach der Innenseite des Brustschmuckes gekehrt ist.
23212 Mose2Mo22827Auch mache noch zwei andere Ringe von Gold, die an die beiden Seiten des Schulterkleides unten zu setzen sind, gerade der unteren Zusammenfügung gegenüber, damit der Brustschmuck mit dem Schulterkleide verbunden werden kann.
23222 Mose2Mo22828Der Brustschmuck soll mit seinen Ringen mit blauen Schnüren an die Ringe des Schulterkleides geknüpft werden, so dass die künstliche Verbindung fest bleibe und der Brustschmuck und das Schulterkleid sich nicht verrücken könne.
23232 Mose2Mo22829Und Aaron soll die Namen der Söhne Israels auf dem Brustschmucke der Entscheidung auf seiner Brust tragen, wenn er in das Heiligtum hineingeht, zum Gedenken vor dem Herrn allezeit.
23242 Mose2Mo22830In den Brustschmuck der Entscheidung aber lege Lehre und Wahrheit, dass sie auf der Brust Aarons seien, wenn er vor den Herrn tritt; und er trage die Entscheidung für die Söhne Israels vor dem Angesichte des Herrn immerdar auf seinem Herzen.
23252 Mose2Mo22831Mache auch das Oberkleid für das Schulterkleid ganz von blauem Purpur;
23262 Mose2Mo22832oben soll es in der Mitte eine Öffnung haben, mit einer gewebten Borte ringsherum, wie man solche an den Rand der Kleider zu setzen pflegt, damit es nicht leicht zerreiße.
23272 Mose2Mo22833Am unteren Saume des Oberkleides aber mache ringsherum eine Art Granatäpfel aus blauem und rotem Purpur und doppelt gefärbtem Karmosin, und zwischen dieselben hinein setze Glöckchen,
23282 Mose2Mo22834so dass immer ein goldenes Glöckchen und ein Granatapfel kommt, und dann wieder ein goldenes Glöckchen und ein Granatapfel.
23292 Mose2Mo22835Damit soll Aaron bei der Verrichtung seines Dienstes bekleidet sein, dass der Schall gehört werde, wenn er eintritt in das Heiligtum vor den Herrn, und wenn er herausgeht, und er nicht sterbe.
23302 Mose2Mo22836Mache auch eine Platte von ganz reinem Golde und grabe darauf mit Siegelstecherarbeit ein: Heilig dem Herrn!
23312 Mose2Mo22837Diese befestige mit einer blauen Binde, damit sie auf der priesterlichen Kopfbedeckung sei,
23322 Mose2Mo22838vorn an der Stirne des Hohenpriesters. Und Aaron soll die Vergehen der Söhne Israels tragen, bei allen ihren Gaben und Geschenken, die sie opfern und weihen; und diese Platte soll er allezeit an seiner Stirne haben, damit der Herr ihnen gnädig sei.
23332 Mose2Mo22839Und wirke ein Unterkleid von Byssus, und mache eine priesterliche Kopfbedeckung von Byssus und einen Gürtel mit gestickter Arbeit.
23342 Mose2Mo22840Auch fertige den Söhnen Aarons linnene Unterkleider und Gürtel, und priesterliche Kopfbedeckungen, zur Auszeichnung und zum Schmucke an.
23352 Mose2Mo22841Mit allem diesem bekleide Aaron, deinen Bruder, und seine Söhne mit ihm. Und weihe die Hände aller, und heilige sie, dass sie mir als Priester dienen.
23362 Mose2Mo22842Mache ihnen auch linnene Hüftkleider, das Fleisch ihrer Blöße zu bedecken, von den Lenden bis zu den Schenkeln;
23372 Mose2Mo22843und Aaron und seine Söhne sollen sie tragen, wenn sie in das Zelt des Zeugnisses treten, oder wenn sie sich dem Altare nahen, um ihren Dienst im Heiligtume zu verrichten, damit sie nicht Schuld auf sich laden und sterben müssen. Dies gelte als eine immerwährende Verpflichtung für Aaron und seine Nachkommen nach ihm.
23382 Mose2Mo2291Aber auch dies sollst du tun, damit sie mir zu Priestern geweiht werden. Nimm einen jungen Stier von der Herde, und zwei fehlerlose Widder,
23392 Mose2Mo2292ungesäuerte Brote, ungesäuerte, mit Öl angemachte Kuchen, und ungesäuerte, mit Öl bestrichene Fladen; aus feinem Weizenmehl mache alles.
23402 Mose2Mo2293Und lege sie in einen Korb, und bringe sie in demselben dar; dazu das junge Rind und die beiden Widder.
23412 Mose2Mo2294Und Aaron und seine Söhne stelle an den Eingang des Zeltes des Zeugnisses. Alsdann wasche den Vater mit seinen Söhnen mit Wasser,
23422 Mose2Mo2295und lege Aaron seine Kleider an, das ist das linnene Unterkleid, das Obergewand, das Schulterkleid und den Brustschmuck, und schnüre dies mit der Binde fest.
23432 Mose2Mo2296Und setze die priesterliche Kopfbedeckung auf sein Haupt; und die heilige Platte an den Kopfbund,
23442 Mose2Mo2297und gieße das Salböl auf sein Haupt: und auf solche Weise soll er geweiht werden.
23452 Mose2Mo2298Führe auch seine Söhne herzu, und lasse sie linnene Kleider anlegen, und gürte sie mit einem Gürtel,
23462 Mose2Mo2299nämlich Aaron und seine Söhne, und setze ihnen die priesterliche Kopfbedeckung auf; und sie sollen meine Priester sein zu ewigem Dienste. Wenn du ihre Hände geweiht hast,
23472 Mose2Mo22910so bringe auch das junge Rind vor das Zelt des Zeugnisses. Aaron und seine Söhne mögen ihre Hände auf den Kopf desselben legen;
23482 Mose2Mo22911sodann schlachte es vor dem Angesichte des Herrn, am Eingange des Zeltes des Zeugnisses.
23492 Mose2Mo22912Und nimm etwas von dem Blute des Farren und streiche es mit deinem Finger an die Hörner des Altares, das übrige Blut aber gieße am Fuße des Altares auf den Boden.
23502 Mose2Mo22913Alsdann nimm alles Fett, welches die Eingeweide bedeck, und das Netz über der Leber, dazu die beiden Nieren, mit dem Fette auf denselben, und bringe es auf dem Altare als Brandopfer dar.
23512 Mose2Mo22914Das Fleisch des Farren aber und sein Fell und seinen Unrat verbrenne außerhalb des Lagers, weil es ein Sündopfer ist.
23522 Mose2Mo22915Nimm auch den einen Widder und lass Aaron und seine Söhne ihre Hände auf sein Haupt legen.
23532 Mose2Mo22916Sodann schlachte ihn, nimm etwas von seinem Blute, und gieße es rings um den Altar.
23542 Mose2Mo22917Den Widder selbst aber schneide in Stücke, wasche seine Eingeweide und seine Füße, und lege sie auf das zerteilte Fleisch und auf seinen Kopf.
23552 Mose2Mo22918Nun bringe den ganzen Widder als Brandopfer auf dem Altare dar; es ist ein Opfer für den Herrn, ein wohlgefälliger Opfergeruch für den Herrn.
23562 Mose2Mo22919Nimm auch den andern Widder und lass Aaron und seine Söhne ihre Hände auf den Kopf desselben legen.
23572 Mose2Mo22920Alsdann schlachte ihn, und nimm etwas von seinem Blute, und streiche es an das rechte Ohrläppchen Aarons und seiner Söhne, und auf den Daumen ihrer rechten Hand und auf die rechte große Zehe, und gieße das Blut auf den Altar ringsum.
23582 Mose2Mo22921Sodann nimm etwas von dem Blute, das auf dem Altare ist, und von dem Salböle, und besprenge Aaron und seine Kleider, und seine Söhne und ihre Kleider. Und wenn sie so samt ihren Kleidern geweiht sind,
23592 Mose2Mo22922so nimm das Fett von dem Widder, den Schwanz, und das Fett, welches die Eingeweide bedeckt, das Netz über der Leber, und die beiden Nieren samt dem Fette über denselben, dazu das rechte Schulterstück; denn es ist ein Widder der Einweihung,
23602 Mose2Mo22923dazu ein Rundbrot, einen mit Öl angemachten Brotkuchen, und einen Fladen aus dem Korbe mit den ungesäuerten Broten, der vor dem Angesichte des Herrn steht;
23612 Mose2Mo22924und gib dies alles Aaron und seinen Söhnen in die Hände, und weihe sie durch Aufheben vor dem Herrn.
23622 Mose2Mo22925Darnach nimm alles aus ihren Händen und zünde es auf dem Altare zum Brandopfer an, zum wohlgefälligen Geruche vor dem Angesichte des Herrn; denn es ist sein Opfer.
23632 Mose2Mo22926Und nimm die Brust von dem Widder, mit dem Aaron geweiht wurde, und weihe sie durch Aufheben vor dem Herrn, und dann werde sie dir zu Teil.
23642 Mose2Mo22927Heilige auch die geweihte Brust, und das Schulterstück, das du von dem Widder getrennt hast,
23652 Mose2Mo22928durch den Aaron und seine Söhne geweiht worden sind, und sie sollen der Anteil Aarons und seiner Söhne von den Söhnen Israels sein, nach ewig geltendem Rechte; denn es sind die Vorgaben und Erstlinge von ihren Friedopfern, die sie dem Herrn darbringen.
23662 Mose2Mo22929Die heilige Kleidung aber, deren sich Aaron bedienen wird, sollen seine Söhne nach ihm erhalten, dass sie darin gesalbt und ihre Hände geweiht werden.
23672 Mose2Mo22930Sieben Tage soll sich derjenige derselben bedienen, der unter seinen Söhnen an seiner Statt Hoherpriester wird und der in das Zelt des Zeugnisses eintritt, um im Heiligtume den Dienst zu verrichten.
23682 Mose2Mo22931Den Widder der Einweihung aber nimm und koche sein Fleisch an heiligem Orte;
23692 Mose2Mo22932und Aaron und seine Söhne sollen es essen. Und ebenso sollen sie die Brote, die im Korbe sind, im Vorhofe des Zeltes des Zeugnisses verzehren,
23702 Mose2Mo22933auf dass es ein Versöhnungsopfer sei und die Hände der Opfernden geheiligt werden. Ein Fremder soll nichts davon essen, denn sie sind geheiligt.
23712 Mose2Mo22934Wenn von dem geweihtem Fleische oder von den Broten etwas bis zum Morgen übrigbleibt, so verbrenne das Übriggebliebene mit Feuer; es darf nicht gegessen werden, denn es ist geheiligt.
23722 Mose2Mo22935Alles, was ich dir befohlen habe, wirst du an Aaron und seinen Söhnen tun. Sieben Tage sollst du ihre Hände weihen30
23732 Mose2Mo22936und an jedem Tage einen jungen Stier als Sündopfer zur Versöhnung darbringen. Auch sollst du den Altar entsündigen, wenn du das Sühnopfer darauf darbringst, und ihn salben, um ihn zu weihen.
23742 Mose2Mo22937Sieben Tage sollst du die Sühnhandlung an dem Altare vornehmen und ihn weihen, so wird er hochheilig werden; jeder, der ihn anrührt, wird geheiligt werden.
23752 Mose2Mo22938Folgendes ist es, was du auf den Altar legen sollst: Zwei einjährige Lämmer Tag für Tag, allezeit,
23762 Mose2Mo22939ein Lamm am Morgen, und das andere am Abend,
23772 Mose2Mo22940und ein Zehntel feinstes Mehl, mit gestoßenem Öle, dem Vierteil eines Hin, gemischt, und Wein zum Trankopfer nach demselben Maße, je zu einem Lamme.
23782 Mose2Mo22941Das andere Lamm aber sollst du gegen Abend nach der Weise des Morgenopfers und nach dem, was wir gesagt, darbringen, zu wohlgefälligem Geruche.
23792 Mose2Mo22942Dies ist das Opfer für den Herrn, zu beständiger Darbringung von Geschlecht zu Geschlecht an dem Eingange des Zeltes des Zeugnisses vor dem Herrn, wohin ich treten will, dort mit dir zu reden.
23802 Mose2Mo22943Daselbst werde ich auch den Söhnen Israels meine Weisungen geben, und der Altar wird durch meine Herrlichkeit geheiligt werden.
23812 Mose2Mo22944Ich will auch das Zelt des Zeugnisses mit dem Altare heiligen und Aaron mit seinen Söhnen, dass sie mir als Priester dienen.
23822 Mose2Mo22945Und ich werde inmitten der Söhne Israels wohnen und werde ihr Gott sein,
23832 Mose2Mo22946und sie werden erkennen, dass ich der Herr ihr Gott bin, der sie aus dem Lande Ägypten geführt hat, um unter ihnen zu weilen, ich der Herr, ihr Gott.
23842 Mose2Mo2301Mache auch einen Altar von Akazienholz, das Räucherwerk darauf anzuzünden,
23852 Mose2Mo2302eine Elle in der Länge, und eine andere in der Breite, also geviertelt, und zwei Ellen in der Höhe. Hörner sollen aus ihm hervorgehen.
23862 Mose2Mo2303Und überkleide ihn mit ganz reinem Golde, sowohl seinen Rost, wie die Wände ringsum, und die Hörner. Bringe auch an demselben einen goldenen Kranz ringsherum an,
23872 Mose2Mo2304und unterhalb des Kranzes zwei goldene Ringe auf jeder Seite, dass sie zur Aufnahme der Stangen dienen und der Altar getragen werden könne.
23882 Mose2Mo2305Auch die Stangen mache von Akazienholz und überziehe sie mit Gold.
23892 Mose2Mo2306Dann stelle den Altar vor den Vorhang, der vor der Lade des Zeugnisses hängt, dem Gnadenthrone gegenüber, welcher das Zeugnis bedeckt, wo selbst ich mit dir reden werde.
23902 Mose2Mo2307Aaron soll des Morgens auf ihm wohlriechendes Räucherwerk anzünden. Wenn er die Lampen zurichtet, soll er es anzünden;
23912 Mose2Mo2308und wenn er sie des Abends aufsetzt, soll er es als ewiges Rauchopfer anzünden vor dem Herrn von Geschlecht zu Geschlecht.
23922 Mose2Mo2309Räucherwerk, das auf fremde Weise bereitet ist, Speiseopfer oder Brandopfer sollt ihr auf demselben nicht darbringen, auch Trankopfer sollt ihr nicht auf demselben ausgießen.
23932 Mose2Mo23010Aaron soll nur einmal im Jahre an seinen Hörnern die Sühne vollziehen, mittelst des Blutes, das für die Sünde geopfert wird, und die Versöhnung darauf vollbringen von Geschlecht zu Geschlecht. Hochheilig soll er dem Herrn sein.
23942 Mose2Mo23011Und der Herr redete zu Moses und sprach:
23952 Mose2Mo23012Wenn du die Gesamtheit der Söhne Israels nach ihrer Zahl erhebst, soll ein jeder dem Herrn ein Lösegeld für seine Seele geben, alsdann wird keine Plage über sei kommen, wenn sie gezählt werden.
23962 Mose2Mo23013Folgendes aber soll jeder, der zur Musterung kommt, geben: die Hälfte eines Sekels nach dem Gewichte des Heiligtums. Ein Sekel hat zwanzig Groschen. Einen halben Sekel soll man dem Herrn opfern.
23972 Mose2Mo23014Jeder, der bei der Zählung von zwanzig Jahren an und darüber hat, soll das Geld geben.
23982 Mose2Mo23015Der Reiche soll nicht mehr geben als den halben Sekel, und der Arme nicht weniger.
23992 Mose2Mo23016Und du sollst das Geld, das die Söhne Israels zusammenbringen, erheben und es zum Bedarfe des Zeltes des Zeugnisses geben, damit es ein Gedenken für sie vor dem Herrn sei und er ihren Seelen gnädig sei.
24002 Mose2Mo23017Und der Herr redete zu Moses und sprach:
24012 Mose2Mo23018Mache auch ein ehernes Becken mit einem Fußgestelle dazu zum Waschen; stelle es zwischen dem Zelte des Zeugnisses und dem Altare auf und tue Wasser hinein,
24022 Mose2Mo23019und Aaron und seine Söhne sollen ihre Hände und ihre Füße darin waschen,
24032 Mose2Mo23020wenn sie in das Zelt des Zeugnisses gehen und wenn sie zu dem Altare hinzutreten wollen, um dem Herrn auf demselben Rauchopfer darzubringen,
24042 Mose2Mo23021auf dass sie nicht sterben. Dies soll ein ewig geltendes Gesetz sein für ihn und für seine Nachkommen von Geschlecht zu Geschlecht.
24052 Mose2Mo23022Und der Herr redete zu Moses
24062 Mose2Mo23023und sprach: Nimm dir Spezereien, von der ersten und auserlesenen Myrrhe, fünfhundert Sekel, halb so viel Zimmet, das ist zweihundert und fünfzig Sekel, ferner Kalmus zweihundert und fünfzig Sekel,
24072 Mose2Mo23024und fünfhundert Sekel Kasia, nach dem Gewichte des Heiligtums, und ein Hin Olivenöl;
24082 Mose2Mo23025und mache daraus ein heiliges Salböl, eine Salbenmischung, wie der Salbenmischer sie macht,
24092 Mose2Mo23026und salbe damit das Zelt des Zeugnisses und die Lade des Bundes,
24102 Mose2Mo23027den Tisch mit seinen Geräten, den Leuchter mit seinem Zubehör, den Rauchopferaltar,
24112 Mose2Mo23028und den Brandopferaltar, samt allen Geräten, welche zu ihrem Dienste gehören.
24122 Mose2Mo23029Und weihe alles, dass es hochheilig sei; wer es berührt, soll geheiligt werden.
24132 Mose2Mo23030Aaron und seine Söhne salbe und heilige sie, auf dass sie mir als Priester dienen.
24142 Mose2Mo23031Den Söhnen Israels aber sage dies: Dies sei ein mir geheiligtes Salböl unter euch von Geschlecht zu Geschlecht.
24152 Mose2Mo23032Keines Menschen Leib soll damit gesalbt werden, und nach seiner Mischung sollt ihr kein anderes bereiten; denn es ist geheiligt und soll euch heilig sein.
24162 Mose2Mo23033Wer immer eine solche Mischung bereitet und etwas davon einem Fremden gibt, der soll aus seinem Volke ausgetilgt werden.
24172 Mose2Mo23034Und der Herr sprach zu Moses: Nimm dir Spezereien, Myrrhenharz und Onyx, wohlriechenden Galban und durchsichtigen Weihrauch, alles von gleichem Gewichte;
24182 Mose2Mo23035und bereite Räucherwerk, zusammengesetzt wie der Salbenmischer es macht, sorgfältig gemischt und rein, und der Heiligung ganz würdig.
24192 Mose2Mo23036Zerstoße alles ganz fein zu Staub, und bringe etwas davon vor das Zelt des Zeugnisses, wo selbst ich dir erscheinen will. Hochheilig soll euch dieses Räucherwerk sein.
24202 Mose2Mo23037Solche Mischung sollt ihr nicht zu eurem Gebrauche machen; denn es ist dem Herrn geheiligt.
24212 Mose2Mo23038Wer immer ein solches bereitet, um seinen Geruch zu genießen, soll hinweggetilgt werden aus seinem Volke.
24222 Mose2Mo2311Und der Herr redete mit Moses und sprach:
24232 Mose2Mo2312Siehe, ich habe Beseleel, den Sohn Uris, des Sohnes Hur, vom Stamme Juda, namentlich berufen
24242 Mose2Mo2313und habe ihn mit dem Geiste Gottes erfüllt, mit Weisheit und Einsicht, und Fertigkeit in allerlei Arbeit,
24252 Mose2Mo2314alles zu erdenken, was in Gold, und Silber, und Erz,
24262 Mose2Mo2315in Marmor, und Edelsteinen, und verschiedenartigem Holze ausgeführt werden kann.
24272 Mose2Mo2316Und ich habe ihm Ooliab, den Sohn Achisamechs, vom Stamme Dan, beigegeben und habe in das Herz jedes Kunstverständigen Weisheit gelegt, dass sie alles anfertigen, was ich dir geboten habe,
24282 Mose2Mo2317das Zelt des Bundes, die Lade des Zeugnisses, den Gnadenthron, der auf derselben ist, und alle zum Zelte gehörenden Gerätschaften,
24292 Mose2Mo2318den Tisch und seine Geräte, den Leuchter aus reinstem Golde mit seinem Geräte, den Rauchopferaltar,
24302 Mose2Mo2319den Brandopferaltar, mit all ihren Geräten, das Becken mit seinem Fußgestell,
24312 Mose2Mo23110die heiligen Amtskleider für Aaron, den Priester, und für seine Söhne, dass sie ihr Amt üben in heiligen Verrichtungen.
24322 Mose2Mo23111Das Salböl und das Räucherwerk aus Spezereien für das Heiligtum sollen sie machen; alles, was ich dir geboten habe.
24332 Mose2Mo23112Und der Herr redete zu Moses und sprach:
24342 Mose2Mo23113Rede zu den Söhnen Israels und sprich zu ihnen: Habet wohl Acht, dass ihr meinen Sabbat haltet; denn er ist ein Zeichen zwischen mir und euch von Geschlecht zu Geschlecht, auf dass ihr erkennet, dass ich der Herr bin, der euch heiligt.
24352 Mose2Mo23114So haltet meinen Sabbat! denn er ist heilig für euch; wer ihn entweiht, soll des Todes sterben; wer an demselben eine Arbeit verrichtet, dessen Seele soll aus seinem Volke ausgetilgt werden.
24362 Mose2Mo23115Sechs Tage sollt ihr arbeiten; am siebenten Tage ist der Sabbat, die dem Herrn geweihte Ruhe; jeder, der an diesem Tage eine Arbeit verrichtet, soll sterben.
24372 Mose2Mo23116So sollen also die Söhne Israels den Sabbat halten und ihn feiern von Geschlecht zu Geschlecht. Er ist ein ewiger Bund
24382 Mose2Mo23117zwischen mir und den Söhnen Israels und ein ewiges Zeichen. Denn in sechs Tagen hat der Herr Himmel und Erde gemacht, und am siebenten Tag ruhte er von dem Werke.
24392 Mose2Mo23118Als nun der Herr dies alles auf dem Berge Sinai gesprochen, gab er dem Moses zwei steinerne Tafeln des Zeugnisses, beschrieben von dem Finger Gottes.
24402 Mose2Mo2321Als aber das Volk sah, dass Moses zögerte, vom Berge herabzukommen, versammelte es sich um Aaron und sprach: Auf, mache uns Götter, die vor uns hergehen; denn was diesem Manne, dem Moses, der uns aus dem Lande Ägypten geführt hat, begegnet ist, wissen wir nicht.
24412 Mose2Mo2322Da sprach Aaron zu ihnen: Nehmet die goldenen Ringe aus den Ohren eurer Frauen, und eurer Söhne und Töchter, und bringet sie zu mir.
24422 Mose2Mo2323Das Volk tat, wie er befohlen, und brachte die Ringe, die sie in den Ohren trugen, zu Aaron.
24432 Mose2Mo2324Dieser nahm sie, machte ein Schmelzwerk daraus, und bildete ein gegossenes Kalb. Sie sprachen: Das sind deine Götter, Israel, welche dich aus dem Lande Ägypten herausgeführt haben.
24442 Mose2Mo2325Als dies Aaron sah, baute er einen Altar vor dem Kalbe und ließ durch einen Herold ausrufen: Morgen ist das Fest des Herrn!
24452 Mose2Mo2326Sie standen früh auf, opferten Brandopfer und Friedopfer, und das Volk setzte sich hin, um zu essen und zu trinken, sodann standen sie auf, sich zu belustigen.
24462 Mose2Mo2327Da redete der Herr zu Moses und sprach: Geh, steige hinab; dein Volk, das du aus dem Lande Ägypten herausgeführt hast, hat gesündigt.
24472 Mose2Mo2328Schnell sind sie von dem Wege abgewichen, den du ihnen gezeigt hast; sie haben sich ein gegossenes Kalb gemacht, und es angebetet, und ihm Opfer dargebracht, und gesagt: Das sind deine Götter, Israel, die dich aus dem Lande Ägypten herausgeführt haben!
24482 Mose2Mo2329Und der Herr sprach weiter zu Moses: Ich sehe, dass dieses Volk halsstarrig ist;
24492 Mose2Mo23210lass mich, dass mein Zorn wider sie entbrenne und ich sie vernichte; sodann will ich dich zum Stammvater eines großen Volkes machen.
24502 Mose2Mo23211Moses aber bat den Herrn, seinen Gott, und sprach: Herr, warum entbrennt dein Zorn wider dein Volk, welches du mit großer Kraft und mit starker Hand aus dem Lande Ägypten herausgeführt hast?
24512 Mose2Mo23212Lass doch nicht zu, dass die Ägypter sagen: Er hat sie mit List herausgeführt, um sie auf dem Gebirge zu töten und von der Erde zu vertilgen. Dein Zorn lasse nach, lass dich versöhnen ob der Missetat deines Volkes.
24522 Mose2Mo23213Gedenke deiner Diener Abraham, Isaak und Israel, denen du bei dir selbst zugeschworen und gesagt hast: Ich will eure Nachkommen so zahlreich machen, wie die Sterne des Himmels; und dieses ganze Land, von dem ich geredet, will ich euren Nachkommen geben, und ihr sollt es besitzen immerdar.
24532 Mose2Mo23214Da ward der Herr versöhnt, so dass er das Übel nicht tat, welches er wider sein Volk ausgesprochen hatte.
24542 Mose2Mo23215Und Moses kehrte von dem Berge zurück und trug die beiden Tafeln des Zeugnisses in seiner Hand, die auf beiden Seiten beschrieben
24552 Mose2Mo23216und von Gott gemacht waren; auch die auf die Tafeln eingegrabene Schrift war Gottes Werk.
24562 Mose2Mo23217Als aber Josue das Getümmel des schreienden Volkes hörte, sprach er zu Moses: Kriegslärm lässt sich im Lager hören!
24572 Mose2Mo23218Er aber antwortete: Das ist kein Geschrei solcher, die zum Streite mahnen, noch auch das Angstgeschrei solcher, die zur Flucht auffordern, sondern die Stimme von Singenden höre ich.
24582 Mose2Mo23219Als er nun nahe zum Lager kam, sah er das Kalb und die Reigentänze; und in heftigen Zorn geratend, warf er die Tafeln aus der Hand und zerschmetterte sie am Fuße des Berges.
24592 Mose2Mo23220Dann ergriff er das Kalb, das sie gemacht hatten, verbrannte es, zermalmte es zu Staub, streute diesen in Wasser, und gab den Söhnen Israels davon zu trinken.
24602 Mose2Mo23221Und er sprach zu Aaron: Was hat dir dies Volk getan, dass du eine so schwere Sünde auf dasselbe gebracht hast?
24612 Mose2Mo23222Dieser antwortete ihm: O Herr, zürne mir nicht, du kennst ja dieses Volk und weißt, dass es zum Bösen geneigt ist.
24622 Mose2Mo23223Sie sprachen zu mir: Mache uns Götter, die vor uns herziehen; denn was diesem Moses, der uns aus dem Lande Ägypten weggeführt hat, begegnet ist, wissen wir nicht.
24632 Mose2Mo23224Da sprach ich zu ihnen: Wer unter euch hat Gold? Und sie brachten es, und gaben es mir, und ich warf es in das Feuer, da ward dieses Kalb daraus.
24642 Mose2Mo23225Da nun Moses sah, dass das Volk bloßgestellt war, (denn Aaron hatte es ausgezogen durch die schmachvolle Schandtat und nackt unter seine Feinde gestellt)
24652 Mose2Mo23226trat er an das Tor des Lagers und rief: Wer dem Herrn gehört, schließe sich mir an! Da versammelten sich alle Söhne Levis um ihn.
24662 Mose2Mo23227Er aber sprach zu ihnen: So spricht der Herr, der Gott Israels: Jeder gürte sein Schwert an seine Lenden, und gehet hin und her, von Tor zu Tor mitten durch das Lager, und ein jeder töte seinen Bruder, Freund und Nächsten.
24672 Mose2Mo23228Da taten die Söhne Levis nach dem Worte Moses, und es fielen an diesem Tage bei dreiundzwanzigtausend Mann.
24682 Mose2Mo23229Darnach sprach Moses: Ihr habt heute eure Hände dem Herrn geweiht, ein jeder an seinem Sohn und an seinem Bruder, damit euch Segen zu Teil werde.
24692 Mose2Mo23230Am andern Tage aber sprach Moses zu dem Volke: Ihr habt eine übergroße Sünde begangen; ich will zu dem Herrn hinaufsteigen, ob ich ihn irgendwie für eure Missetat durch Bitten versöhnen kann.
24702 Mose2Mo23231Und er kehrte zu dem Herrn zurück und sprach: Ach, dies Volk hat eine übergroße Sünde begangen, indem e sich Götter aus Gold gemacht hat. Entweder vergib ihnen diese Sünde,
24712 Mose2Mo23232oder, tuest du das nicht, so streiche mich aus deinem Buche, das du geschrieben, aus.
24722 Mose2Mo23233Der Herr antwortete ihm: Wer gegen mich gesündigt, den werde ich aus meinem Buche austilgen.
24732 Mose2Mo23234Du aber gehe hin und führe dieses Volk dorthin, wohin ich dir gesagt; mein Engel wird vor dir herziehen. Aber am Tage der Vergeltung will ich auch diese ihre Sünde ahnden.
24742 Mose2Mo23235Also schlug der Herr das Volk wegen der Versündigung durch das Kalb, das Aaron gemacht hatte.
24752 Mose2Mo2331Und der Herr redete zu Moses und sprach: Mache dich auf, ziehe hinauf von hier, du und dein Volk, das du aus dem Lande Ägypten geführt hast, in das Land, das ich Abraham, Isaak und Jakob zugeschworen habe, indem ich sprach: Deinen Nachkommen werde ich es geben.
24762 Mose2Mo2332Und ich werde einen Engel vor dir hersenden, dass ich die Kanaaniter, Amorrhiter, Hethiter, Phereziter, Heviter, und Jebusiter vertreibe
24772 Mose2Mo2333und du in das Land einziehest, das von Milch und Honig fließt. Denn ich werde nicht mit dir hinaufziehen, weil du ein halsstarriges Volk bist; dass ich dich nicht etwa auf dem Wege vernichten müsse.
24782 Mose2Mo2334Als das Volk diese schlimme Botschaft vernahm, wurde es traurig, und keiner legte seinen Schmuck an, wie er gewohnt war.
24792 Mose2Mo2335Der Herr hatte nämlich zu Moses gesprochen: Sage den Söhnen Israels: Du bist ein halsstarriges Volk, zöge ich nur einmal in deiner Mitte hinauf, ich müsste dich vernichten. So lege nun deinen Schmuck ab, und ich will sehen was ich mit dir tun soll.
24802 Mose2Mo2336Also legten die Söhne Israels ihren Schmuck ab vom Berge Horeb an.
24812 Mose2Mo2337Und Moses nahm das Zelt, und schlug es außerhalb des Lagers, von demselben entfernt, auf, und nannte es das Zelt des Bundes. Und jeder unter dem Volke, der irgend eine Frage zu stellen hatte, ging zu dem Zelte des Bundes, außerhalb des Lagers, hinaus.
24822 Mose2Mo2338So oft nun Moses zu dem Zelte hinausging, stand das ganze Volk auf, und ein jeder trat unter den Eingang seines Zeltes und schaute Moses nach, bis er in das Zelt eintrat.
24832 Mose2Mo2339Wenn er aber in das Zelt des Bundes hineingegangen war, so stieg die Wolkensäule hernieder, und stand am Eingange des Zeltes, und redete mit Moses,
24842 Mose2Mo23310so dass alle sahen, dass die Wolkensäule vor der Türe des Zeltes stand. Alsdann erhoben sie sich und beteten von dem Eingange ihrer Zelte aus an.
24852 Mose2Mo23311Der Herr aber redete zu Moses von Angesicht zu Angesicht, wie ein Mensch mit seinem Freunde zu reden pflegt. Und wenn er in das Lager zurückkehrte, so blieb sein Gehilfe Josue, der Sohn Nuns, ein junger Mann, beständig bei dem Zelte.
24862 Mose2Mo23312Moses aber sprach zu dem Herrn: Du befiehlst mir, dieses Volk wegzuführen, aber tust mir nicht kund, wen du mit mir senden willst, zumal du doch gesagt hast: Ich kenne dich mit Namen und du hast Gnade vor mir gefunden.
24872 Mose2Mo23313Wenn ich also Gnade in deinen Augen gefunden habe, so zeige mir dein Angesicht, damit ich dich erkenne und Gnade in deinen Augen finde; siehe dieses Volk an, dein Volk.
24882 Mose2Mo23314Der Herr sprach: Mein Angesicht wird vor dir hergehen, und ich will dir Ruhe gewähren.
24892 Mose2Mo23315Und Moses sprach: Wenn du nicht selbst vorangehest, so führe uns nicht von diesem Orte fort;
24902 Mose2Mo23316denn woran werden wir erkennen können, ich und dein Volk, dass wir in deinen Augen Gnade gefunden haben, wenn du nicht mit uns gehst, damit wir verherrlicht werden vor allen Völkern, die auf der Erde wohnen?
24912 Mose2Mo23317Der Herr aber sprach zu Moses: Auch diese Bitte, welche du ausgesprochen, will ich erfüllen; denn du hast Gnade vor mir gefunden, und ich kenne dich mit Namen.
24922 Mose2Mo23318Er sprach: Zeige mir deine Herrlichkeit!
24932 Mose2Mo23319Er antwortete: Ich will dir alles Gute zeigen und vor dir den Namen des Herrn laut rufen, und ich werde mich erbarmen über wen ich will, und gnädig sein gegen wen es mir gefällt.
24942 Mose2Mo23320Und wiederum sprach er: Mein Angesicht kannst du nicht sehen; denn kein Mensch sieht mich und bleibt am Leben.
24952 Mose2Mo23321Und weiter sprach er: Siehe, es ist ein Ort in meiner Nähe, da magst du auf den Felsen hintreten.
24962 Mose2Mo23322Wenn dann meine Herrlichkeit vorübergeht, werde ich dich in eine Höhle des Felsen stellen und mit meiner Rechten bedecken, bis ich vorübergegangen bin.
24972 Mose2Mo23323Wenn ich dann meine Hand wegnehme, so wirst du meine Rückseite sehen; aber mein Angesicht wirst du nicht schauen können.
24982 Mose2Mo2341Und weiter sprach er: Haue dir zwei steinerne Tafeln zurecht, wie die ersteren waren, dann werde ich auf diese die Worte schreiben, welche die Tafeln enthielten, die du zerbrochen hast.
24992 Mose2Mo2342Sei bereit am Morgen, ohne Verzug auf den Berg Sinai heraufzusteigen, und stelle dich vor mir auf dem Gipfel des Berges auf.
25002 Mose2Mo2343Niemand soll mit dir hinaufsteigen, und niemand sei auf dem ganzen Berge sichtbar, selbst Rinder und Schafe sollen nicht dem Berge gegenüber weiden.
25012 Mose2Mo2344Da hieb er zwei steinerne Tafeln aus, wie die ersten gewesen waren; und er stand des Nachts auf, und bestieg den Berg Sinai, wie der Herr ihm geboten hatte, und trug die Tafeln mit sich.
25022 Mose2Mo2345Als nun der Herr in einer Wolke herabgekommen war, stellte sich Moses neben ihn und rief den Namen des Herrn an.6
25032 Mose2Mo2346Und da der Herr an ihm vorüberging, sprach er: Herrscher, Herr und Gott! der du barmherzig und gütig, langmütig und von großer Erbarmung und wahrhaftig bist,
25042 Mose2Mo2347der du Barmherzigkeit gegen Tausende bewahrst, der du Unrecht und Missetaten und Sünden hinwegnimmst, vor dem keiner aus sich schuldlos ist; der du die Sünde der Väter an den Kindern und Kindeskindern ahndest bis in´s dritte und vierte Geschlecht!
25052 Mose2Mo2348Und Moses neigte sich eilends, und sich anbetend zur Erde niederwerfend,
25062 Mose2Mo2349sprach er: O Herr! habe ich Gnade gefunden in deinen Augen, so bitte ich, du wollest mit uns ziehen (denn es ist ein halsstarriges Volk,) und wollest unsere Sünden und Missetaten hinwegnehmen und uns zu deinem Eigentume annehmen.
25072 Mose2Mo23410Der Herr antwortete: Ich will einen Bund vor aller Augen eingehen und Zeichen tun, wie sie niemals auf Erden und bei irgend einem Volke gesehen worden sind, damit dieses Volk, in dessen Mitte du bist, das Schreckliche, das ich tue, als Werk des Herrn erkenne.
25082 Mose2Mo23411Beobachte alles, was ich dir heute gebiete; ich selbst will vor dir die Amorrhiter, die Kanaaniter, Hethiter, Phereziter, Heviter, und Jebusiter vertreiben.
25092 Mose2Mo23412Hüte dich, je mit den Einwohnern jenes Landes Freundschaft zu schließen, da sie dir zum Untergange gereichen würde;
25102 Mose2Mo23413vielmehr zerstöre ihre Altäre, zertrümmere ihre Bildsäulen, und haue ihre Haine um.
25112 Mose2Mo23414Du sollst keinen fremden Gott anbeten. Der Herr, Eiferer ist sein Name, ist ein eifernder Gott.
25122 Mose2Mo23415Schließe keinen Bund mit den Bewohnern jener Länder, sonst möchte dich, wenn sie mit ihren Göttern buhlen und deren Bilder anbeten, jemand einladen, von ihren Opfern zu essen.
25132 Mose2Mo23416Du sollst auch deinen Söhnen kein Weib aus ihren Töchtern nehmen; damit diese nicht, wenn sie selbst mit ihren Göttern gebuhlt haben, auch deine Söhne verführen, mit ihren Göttern zu buhlen.
25142 Mose2Mo23417Du sollst dir keine gegossenen Götter machen.
25152 Mose2Mo23418Das Fest der ungesäuerten Brote sollst du halten. Sieben Tage sollst du ungesäuertes Brot essen, wie ich dir geboten habe, zur Zeit des Monates der neuen Früchte; denn im Frühlingsmonate bist du aus Ägypten weggezogen.
25162 Mose2Mo23419Alle männliche Erstgeburt soll mein sein. Von allen Tieren, sei es Rind oder Schaf, soll sie mein sein.
25172 Mose2Mo23420Die Erstgeburt des Esels sollst du mit einem Schafe auslösen; wenn du aber kein Lösegeld für dieselbe gibst, soll sie getötet werden. Die Erstgeborenen von deinen Söhnen sollst du auslösen; und du sollst nicht mit leeren Händen vor meinem Angesichte erscheinen.
25182 Mose2Mo23421Sechs Tage sollst du arbeiten, am siebenten Tage aber sollst du inne halten mit ackern und ernten.
25192 Mose2Mo23422Das Fest der Wochen sollst du halten mit den Erstlingen der Früchte deiner Weizenernte, und das Fest, wenn um die Wende des Jahres alles eingesammelt wird.
25202 Mose2Mo23423An drei Zeiten im Jahre soll alles, was unter dir männlich ist, vor dem Angesichte des Allmächtigen, des Herrn, des Gottes Israels erscheinen.
25212 Mose2Mo23424Denn wenn ich die Völker von deinem Angesichte entfernt und dein Gebiet weit gemacht habe, so wird keiner deinem Lande nachstellen, während du hinausgehst, um vor den Augen des Herrn, deines Gottes, zu erscheinen, dreimal im Jahre.
25222 Mose2Mo23425Das Blut meines Opfers sollst du nicht mit Sauerteig opfern; und von dem Opfer des Phase (Pesach)-Festes soll nichts bis zum Morgen aufbewahrt bleiben.
25232 Mose2Mo23426Die Erstlinge von den Früchten deines Bodens sollst du im Hause des Herrn, deines Gottes, opfern. Du sollst ein Böckchen nicht in der Milch seiner Mutter kochen.
25242 Mose2Mo23427Und der Herr sprach zu Moses: Schreibe dir diese Worte auf, durch welche ich mit dir sowohl wie mit Israel einen Bund geschlossen habe.
25252 Mose2Mo23428Er war also daselbst bei dem Herrn vierzig Tage und vierzig Nächte; er aß kein Brot und trank kein Wasser, und der Herr schrieb die zehn Worte des Bundes auf die Tafeln.
25262 Mose2Mo23429Als Moses hierauf vom Berge Sinai herabstieg, die zwei Tafeln des Zeugnisses in den Händen, wusste er nicht, dass sein Angesicht infolge der Unterredung mit dem Herrn strahlte.
25272 Mose2Mo23430Als nun Aaron und die Söhne Israels das strahlende Angesicht Moses sahen, fürchteten sie sich, nahe zu ihm hinzutreten.
25282 Mose2Mo23431Da rief er ihnen zu, und sowohl Aaron, als die Fürsten der Gemeinde kehrten zu ihm zurück. Und nachdem er zu diesen geredet,
25292 Mose2Mo23432kamen auch alle Söhne Israels zu ihm; und er gebot ihnen alles, was er von dem Herrn auf dem Berge Sinai gehört hatte.
25302 Mose2Mo23433Als er nun seine Unterredung beendet hatte, legte er eine Hülle auf sein Angesicht.
25312 Mose2Mo23434Und wenn er vor den Herrn trat und mit ihm redete, entfernte er dieselbe, bis er wieder herausging, und dann redete er zu den Söhnen Israels alles, was ihm geboten war.
25322 Mose2Mo23435Da sahen sie dann, dass das Angesicht des Moses strahlte, wenn er herausging; er aber verhüllte sein Angesicht wieder, so oft er zu ihnen redete.
25332 Mose2Mo2351Moses also versammelte die ganze Menge der Söhne Israels und sprach zu ihnen: Dies ist es, was der Herr zu tun befohlen hat.
25342 Mose2Mo2352Sechs Tage sollt ihr arbeiten; der siebente Tag soll euch heilig sein; ein Sabbat und dem Herrn geweihte Ruhe; wer eine Arbeit an demselben verrichtet, soll getötet werden.
25352 Mose2Mo2353Am Sabbattage sollt ihr kein Feuer in allen euren Wohnungen anzünden.
25362 Mose2Mo2354Weiter sprach Moses zur ganzen Menge der Söhne Israels: Dies ist das Gebot, das der Herr gegeben hat:
25372 Mose2Mo2355Sondert die Erstlinge bei euch für den Herrn ab. Ein jeder bringe sie freiwillig, mit wohlgeneigtem Herzen dem Herrn dar: Gold und Silber und Erz,
25382 Mose2Mo2356blauen und roten Purpur, und doppelt gefärbten Karmosin, Byssus, und Ziegenhaare,
25392 Mose2Mo2357rotgefärbte Widderfelle, und bläuliche Felle, Akazienholz,
25402 Mose2Mo2358und Öl, die Lampen zu besorgen, und die Salbe zu bereiten, und wohlriechendes Räucherwerk,
25412 Mose2Mo2359Onyrsteine und andere Edelsteine zum Schmucke für das Schulterkleid und den Brustschmuck.
25422 Mose2Mo23510Wer immer unter euch geschickt ist, möge kommen und alles das verfertigen, was der Herr geboten hat:
25432 Mose2Mo23511nämlich das Zelt, und seine Bedeckung und Umkleidung, die Ringe, und die Bretter mit ihren Querhölzern, die Pflöcke, und die Fußgestelle;
25442 Mose2Mo23512die Lade und die Querhölzer, den Gnadenthron, und den Vorhang, der vor demselben hängt;
25452 Mose2Mo23513den Tisch mit seinen Querhölzern und Geräten, und den Schaubroten;
25462 Mose2Mo23514den Leuchter zum Tragen der Lichter, seine Geräte und seine Lampen, und das Öl, um die Flamme zu nähren;
25472 Mose2Mo23515den Räucheraltar, und seine Querhölzer, das Salböl, und das Räucherwerk aus Spezereien; den Vorhang für den Eingang des Zeltes;
25482 Mose2Mo23516den Brandopferaltar und sein ehernes Gitterwerk, mit seinen Querhölzern und Geräten, das Becken mit seinem Fußgestell;
25492 Mose2Mo23517die Vorhänge des Vorhofes mit ihren Säulen und Fußgestellen, den Vorhang am Eingange des Vorhofes,
25502 Mose2Mo23518die Pflöcke des Zeltes und des Vorhofes mit ihren Stricken;
25512 Mose2Mo23519die Gewänder, die im Dienste des Heiligtums gebraucht werden, die Kleider Aarons, des Hohenpriesters, und seiner Söhne, dass sie mir als Priester dienen.
25522 Mose2Mo23520Hierauf ging die ganze Menge der Söhne Israels von dem Angesichte Moses hinweg,
25532 Mose2Mo23521und sie brachten sehr willig mit hingebendem Herzen die Erstlinge dem Herrn, zur Anfertigung des Zeltes des Zeugnisses dar. Alles, was zum Gottesdienste und zu der heiligen Kleidung nötig war,
25542 Mose2Mo23522brachten Männer und Weiber dar: Armspangen und Ohrengehänge, Ringe und Armbänder; allerlei goldene Geräte wurden abgesondert zum Geschenke für den Herrn.
25552 Mose2Mo23523Und alle, die blauen und roten Purpur, oder doppelt gefärbten Karmosin, Byssus und Ziegenhaare, rotgefärbte Widderfelle, oder bläuliche Felle,
25562 Mose2Mo23524Silber und Erz, und Akazienholz besaßen, brachten dies dem Herrn dar, zu mannigfacher Verwendung.
25572 Mose2Mo23525Aber auch die kunstverständigen Frauen brachten das, was sie gesponnen hatten, blauen und roten Purpur, und Karmosin, und Byssus,
25582 Mose2Mo23526und Ziegenhaare; freiwillig gaben sie alles.
25592 Mose2Mo23527Die Fürsten aber brachten Onyrsteine und andere Edelsteine zu dem Schulterkleide und dem Brustschmucke,
25602 Mose2Mo23528dazu Spezereien und Öl, die Lampen zu besorgen, und das Salböl zu bereiten, und das wohlriechende Räucherwerk herzustellen.
25612 Mose2Mo23529Alle, Männer und Frauen, brachten mit opferwilligem Herzen Geschenke dar, damit die Arbeiten ausgeführt würden, welche der Herr durch Moses geboten hatte. Alle Söhne Israels weihten dem Herrn freiwillige Gaben.
25622 Mose2Mo23530Hierauf sprach Moses zu den Söhnen Israels: Sehet, der Herr hat Beseleel, den Sohn Uris, des Sohnes Hur, aus dem Stamme Juda, namentlich berufen.
25632 Mose2Mo23531Und er hat ihn mit dem Geiste Gottes erfüllt, mit Weisheit und mit Einsicht, und Wissenschaft und mit allerlei Fertigkeit,
25642 Mose2Mo23532um Kunstwerke in Gold und Silber, und Erz zu erdenken und auszuführen,
25652 Mose2Mo23533und Steine zu schneiden, und Holzwerk zu bearbeiten. Was nur in der Kunst erfunden werden kann.
25662 Mose2Mo23534hat er ihm in´s Herz gegeben; und auch Ooliab, den Sohn Achisamechs, vom Stamme Dan;
25672 Mose2Mo23535beide hat er mit Weisheit erfüllt, dass sie allerlei Arbeit ausführen, wie sie der Zimmermann, der Kunstwirker und der Buntwirker in blauem und rotem Purpur, und doppelt gefärbtem Karmosin und Byssus machen, und dass sie alles weben, und allerlei Neues erfinden.
25682 Mose2Mo2361Beseleel also und Ooliab arbeiteten mit allen weisen Männern, denen der Herr Weisheit und Einsicht gegeben, um jede Arbeit vollenden zu können, welche für das Heiligtum notwendig war, und zu dem, was der Herr geboten hatte.
25692 Mose2Mo2362Und Moses berief sie und alle kunstverständigen Männer, denen der Herr Weisheit verliehen hatte und die sich freiwillig angeboten hatten, an dem Werke zu arbeiten;
25702 Mose2Mo2363und übergab ihnen alle freiwilligen Gaben der Söhne Israels. Während sie nun dem Werk oblagen, brachte das Volk noch an jedem Morgen freiwillige Gaben.
25712 Mose2Mo2364Dies zwang die Künstler, zu Moses zu gehen
25722 Mose2Mo2365und ihm zu sagen: Das Volk bringt mehr, als nötig ist.
25732 Mose2Mo2366Moses also ließ durch einen Herold ausrufen: Weder Mann noch Weib bringe fortan noch etwas als freiwillige Gabe zu der Arbeit am Heiligtume dar. Und so hörte man auf, Geschenke zu bringen,
25742 Mose2Mo2367weil die schon dargebrachten ausreichten, ja übergenügend waren.
25752 Mose2Mo2368So verfertigten denn alle Männer, welche Kunstfertigkeit besaßen, die Arbeit am Zelte auszuführen, zehn Teppiche von gezwirntem Byssus, blauem und rotem Purpur, und doppelt gefärbtem Karmosin, in bunter Arbeit und künstlichem Gewebe;
25762 Mose2Mo2369jeder derselben hatte achtundzwanzig Ellen in der Länge und vier Ellen in der Breite. Alle Teppiche hatten ein Maß.
25772 Mose2Mo23610Je fünf Teppiche fügte er aneinander, und die anderen fünf verband er gleichfalls miteinander.
25782 Mose2Mo23611Und er brachte himmelblaue Schleifen an dem Saume des einen Teppichs an beiden Seiten an, und ebenso an dem Saume des andern,
25792 Mose2Mo23612so dass die Schleifen einander gegenüber kamen und zusammenstießen.
25802 Mose2Mo23613Dazu goss er auch fünfzig goldene Haken, die in die Schleifen der Teppiche eingriffen, dass das Zelt ein Ganzes wurde.
25812 Mose2Mo23614Weiter machte er elf Überdecken aus Ziegenhaar, um das Dach des Zeltes zu bedecken;
25822 Mose2Mo23615eine Überdecke hatte dreißig Ellen in der Länge und vier Ellen in der Breite; alle Überdecken hatten einerlei Maß.
25832 Mose2Mo23616Fünf von denselben verband er besonders, und die andern sechs wieder besonders.
25842 Mose2Mo23617Sodann machte er an dem Saume der einen Überdecke fünfzig Schleifen, und fünfzig an dem Saume der andern Überdecke, damit sie miteinander verbunden werden konnten,
25852 Mose2Mo23618und fünfzig eherne Häkchen, um das Dach damit zusammenzufügen, dass aus allen Überdecken eine Decke würde.
25862 Mose2Mo23619Dann machte er die Bedeckung des Zeltes von rotgefärbten Widderfellen, und darüber eine andere Decke von bläulichen Fellen.
25872 Mose2Mo23620Sodann fertigte er aufrechtstehende Bretter von Akazienholz zu dem Zelte.
25882 Mose2Mo23621Zehn Ellen war ein Brett lang, und eine und eine halbe Elle breit.
25892 Mose2Mo23622An jedem Brette waren zwei Zapfen, damit eines in das andere eingeschoben werden konnte. So machte er es mit allen Brettern des Zeltes.
25902 Mose2Mo23623Zwanzig davon waren auf der Mittagsseite, gegen Süden,
25912 Mose2Mo23624mit vierzig silbernen Fußgestellen. Je zwei Fußgestelle wurden unter jedes Brett gesetzt an beiden Seiten der Kanten, wo die Zapfen an den Kanten enden.
25922 Mose2Mo23625Auch für die Seite des Zeltes, welche nach Mitternacht gerichtet war, machte er zwanzig Bretter,
25932 Mose2Mo23626mit vierzig silbernen Fußgestellen, je zwei Fußgestelle unter jedem Brette.
25942 Mose2Mo23627Gegen Sonnenuntergang, das ist für diejenige Seite des Zeltes, welche nach dem Meere zu gerichtet ist, machte er sechs Bretter,
25952 Mose2Mo23628und zwei andere Bretter auf der Hinterseite, an jeder Ecke des Zeltes,
25962 Mose2Mo23629die von unten bis oben ineinander gefügt waren und alle in derselben Fügung gehalten wurden. So verfuhr er auf beiden Seiten an den Ecken;
25972 Mose2Mo23630so dass es zusammen acht Bretter waren mit sechzehn silbernen Fußgestellen, zwei Fußgestelle nämlich unter jedem Brette.
25982 Mose2Mo23631Weiter machte er auch fünf Stangen aus Akazienholz, um die Bretter an der einen Seite des Zeltes zusammenzuhalten,
25992 Mose2Mo23632und fünf andere, um die Bretter auf der andern Seite festzuhalten; und außer diesen fünf andere Riegel für die Westseite des Zeltes, gegen das Meer.
26002 Mose2Mo23633Er verfertigte auch einen andern Riegel, der mitten durch die Bretter von einem Ende zum andern lief.
26012 Mose2Mo23634Die Bretter selbst aber überzog er mit Gold, und ihre Fußgestelle goss er aus Silber. Auch die Ringe dazu, durch welche die Riegel gezogen werden sollten, machte er aus Gold und bekleidete auch die Riegel mit Goldblech.
26022 Mose2Mo23635Ferner machte er einen Vorhang von blauem und rotem Purpur, von Karmosin, und gezwirntem Byssus, in gewirkter Arbeit, bunt und prachtvoll,
26032 Mose2Mo23636und vier Säulen aus Akazienholz, die er samt den Knäufen vergoldete, und goss für die Fußgestelle von Silber.
26042 Mose2Mo23637Dann machte er einen Vorhang am Eingange des Zeltes aus blauem und rotem Purpur, Karmosin und gezwirntem Byssus, mit Stickerei;
26052 Mose2Mo23638und fünf Säulen mit ihren Knäufen, welche er mit Gold überzog, und goss dazu Fußgestelle von Erz.
26062 Mose2Mo2371Beseleel aber machte weiter die Lade aus Akazienholz, zwei und eine halbe Elle in der Länge, eine und eine halbe Elle in der Breite, und eine und eine halbe Elle in der Höhe; und er überzog sie innen und außen mit ganz reinem Golde.
26072 Mose2Mo2372Er brachte auch einen rundumlaufenden goldenen Kranz an ihr an,
26082 Mose2Mo2373und goss vier goldene Ringe für ihre vier Ecken: zwei Ringe für eine Seite, und zwei für die andere.
26092 Mose2Mo2374Sodann machte er Tragstangen von Akazienholz, überkleidete sie mit Gold,
26102 Mose2Mo2375und steckte sie in die Ringe, welche an den Seiten der Lade waren, damit diese getragen werden konnte.
26112 Mose2Mo2376Auch machte er den Gnadenthron, das ist die Spruchstätte, von feinstem Gold, zwei und eine halbe Elle in der Länge, und eine und eine halbe Elle in der Breite.
26122 Mose2Mo2377Ferner fertigte er zwei Cherubim aus Gold, in getriebener Arbeit und setzte sie zu beiden Seiten des Gnadenthrons,
26132 Mose2Mo2378einen Cherub an das Ende einer Seite, und den andern Cherub an das Ende der andern Seite; zwei Cherubim an die zwei Enden des Gnadenthrons,
26142 Mose2Mo2379ihre Flügel ausbreitend und den Gnadenthron bedeckend, einander zugekehrt und auf den Gnadenthron schauend.
26152 Mose2Mo23710Auch machte er den Tisch aus Akazienholz zwei Ellen lang, eine Elle breit, und eine und eine halbe Elle hoch;
26162 Mose2Mo23711und überzog ihn mit ganz reinem Golde, und brachte einen goldenen ringsum laufenden Rand an ihm an,
26172 Mose2Mo23712und an dem Rande einen vier Finger breiten durchbrochenen goldenen Kranz, und über derselben einen anderen goldenen Kranz.
26182 Mose2Mo23713Ferner goss er vier goldene Ringe, und setzte sie an die vier Ecken des Tisches, an jeden Fuß einen,
26192 Mose2Mo23714dicht an den Kranz; und steckte die Stangen in dieselben, damit der Tisch getragen werden konnte.
26202 Mose2Mo23715Die Tragstangen machte er gleichfalls aus Akazienholz, und überzog sie mit Gold.
26212 Mose2Mo23716Weiter die Geräte für verschiedene Verrichtungen am Tische, die Schüsseln und Schalen, und Becher, und Rauchfässer, in welchen Trankopfer dargebracht werden sollten, aus ganz reinem Golde.
26222 Mose2Mo23717Darauf machte er den Leuchter, aus ganz reinem Golde, in getriebener Arbeit. Aus dem Schafte desselben kamen die Röhren, die Kelche, die Knäufe, und die Lilien hervor;
26232 Mose2Mo23718sechs Röhren auf beiden Seiten, drei Röhren auf einer Seite, und drei auf der andern;
26242 Mose2Mo23719drei nussförmige Kelche befanden sich an jedem Rohre, mit Knäufen und Lilien, und drei nussförmige Kelche an dem andern Rohre mit Knäufen und Lilien. So war die Arbeit der sechs Röhren, die aus dem Schafte des Leuchters hervorgingen, eine gleichförmige.
26252 Mose2Mo23720Am Schafte selbst aber befanden sich vier nussförmige Kelche, jeder mit Knäufen und Lilien;
26262 Mose2Mo23721und zwar kam jedes Mal ein Knauf unter jedem der drei Röhrenpaare der sechs Röhren, welche von einem Schafte ausgehen.
26272 Mose2Mo23722Die Knäufe also, ebenso wie die Röhren, kamen aus demselben hervor, alles in getriebener Arbeit aus reinstem Gold.
26282 Mose2Mo23723Sodann machte er auch die sieben Lampen mit ihren Lichtscheren, und die Gefäße, in denen das, was abgeputzt ist, ausgelöscht werden soll, aus ganz reinem Golde.
26292 Mose2Mo23724Ein Talent Goldes wog der Leuchter mit allen seinen Gerätschaften.
26302 Mose2Mo23725Weiter machte er den Räucheraltar aus Akazienholz, je eine Elle im Gevierte und zwei Ellen hoch; aus seinen Ecken sprangen Hörner hervor.
26312 Mose2Mo23726Und er überzog ihn mit reinstem Golde, auch die Platte und die Wände und die Hörner.
26322 Mose2Mo23727Alsdann brachte er einen ringsum laufenden kleinen goldenen Kranz an ihm an, und unterhalb des Kranzes zwei goldene Ringe auf jeder Seite, dass man die Stangen in dieselbe schieben, und so den Altar tragen konnte.
26332 Mose2Mo23728Die Stangen selbst machte er aus Akazienholz, und überzog sie mit Goldblech.
26342 Mose2Mo23729Sodann bereitete er das Öl zur Einweihungssalbe, und das Räucherwerk aus ganz reinen Spezereien, wie der Salbenbereiter es bereitet.
26352 Mose2Mo2381Hierauf baute er den Brandopferaltar aus Akazienholz, fünf Ellen in´s Gevierte und drei Ellen in der Höhe;
26362 Mose2Mo2382an welchem Hörner aus den Ecken hervorsprangen, und er überzog ihn mit Erzblech.
26372 Mose2Mo2383Weiter machte er zum Dienste an demselben verschiedene Gerätschaften aus Erz, Töpfe, Zangen, Haken und Kohlenpfannen.
26382 Mose2Mo2384Sodann machte er das Gitterwerk aus Erz, wie ein Netz, und unter demselben einen kleinen Herd in der Mitte des Altares,
26392 Mose2Mo2385und goss vier Ringe zu den vier Enden des Netzwerkes, um die Tragstangen einzustecken;
26402 Mose2Mo2386auch diese machte er aus Akazienholz, und überzog sie mit Erzblech,
26412 Mose2Mo2387und brachte sie in die Ringe, welche an den Seiten des Altares hervorstanden. Der Altar aber selbst war nicht ausgefüllt, sondern hohl aus Brettern und innen leer.
26422 Mose2Mo2388Dann machte er das eherne Becken mit seinem Fußgestell aus den Spiegeln der Frauen, die vor dem Eingange des Zeltes wachten.
26432 Mose2Mo2389Endlich richtete er auch den Vorhof ein, auf dessen Südseite Vorhänge aus gezwirntem Byssus, hundert Ellen lang waren,
26442 Mose2Mo23810zwanzig eherne Säulen mit ihren Fußgestellen, die Säulenknäufe und die ganze Verzierung der Arbeit aus Silber.
26452 Mose2Mo23811Ebenso waren an der Mitternachtsseite Vorhänge, Säulen und Fußgestelle, und Säulenknäufe von demselben Maße, derselben Arbeit, und demselben Metalle.
26462 Mose2Mo23812An der Seite aber, die gegen Abend gerichtet ist, waren Vorhänge von fünfzig Ellen Länge, zehn eherne Säulen mit ihren Fußgestellen, und Säulenknäufe, und die ganze Verzierung der Arbeit war von Silber.
26472 Mose2Mo23813Ferner fertigte er für die nach Morgen gerichtete Seite Vorhänge von fünfzig Ellen an,
26482 Mose2Mo23814wovon auf der einen Seite fünfzehn Ellen mit drei Säulen samt ihren Fußgestellen waren;
26492 Mose2Mo23815und auf der andern Seite (denn zwischen beiden Seiten brachte er den Eingang des Zeltes an) waren ebenfalls Vorhänge von fünfzehn Ellen Länge und drei Säulen, mit ebensovielen Fußgestellen.
26502 Mose2Mo23816Alle Vorhänge des Vorhofes waren aus gezwirntem Byssus gewebt.
26512 Mose2Mo23817Die Fußgestelle der Säulen waren ehern, ihre Knäufe aber und alle ihre Verzierungen silbern; und auch die Säulen des Vorhofes überkleidete er mit Silber.
26522 Mose2Mo23818Und am Eingange desselben machte er einen Vorhang mit Stickarbeit aus blauem und rotem Purpur, Karmosin, und gezwirntem Byssus, welcher zwanzig Ellen in der Länge und fünf Ellen in der Höhe hatte, dem Maße, welches alle Vorhänge des Vorhofes hatten, entsprechend.
26532 Mose2Mo23819Der Säulen am Eingang waren vier mit Fußgestellen aus Erz, und ihre Knäufe und Verzierungen waren von Silber.
26542 Mose2Mo23820Auch die Pflöcke für das Zelt und den Vorhof ringsum machte er aus Erz.
26552 Mose2Mo23821Dies sind die Bestandteile des Zeltes des Zeugnisses, wie sie auf Befehl Moses zur Dienstleistung der Leviten unter Leitung Ithamars, des Sohnes Aarons, des Priesters, zugezählt wurden,
26562 Mose2Mo23822welche Beseleel, der Sohn Uris, des Sohnes Hur, vom Stamme Juda, wie der Herr durch Moses geboten, hergestellt hatte,
26572 Mose2Mo23823nachdem er sich als Helfer Ooliab, den Sohn Achisamechs, vom Stamme Dan, genommen, der auch ein großer Künstler in Holzarbeit, Kunstweberei und Stickerei in blauem und rotem Purpur, Karmosin und Byssus war.
26582 Mose2Mo23824Alles Gold, welches zur Herstellung des Heiligtums verwendet und als Gabe geopfert worden war, betrug neunundzwanzig Talente und siebenhundert dreißig Sekel nach dem Gewichte des Heiligtums.
26592 Mose2Mo23825Es ward aber von denen geopfert, die der Musterung unterlagen, von zwanzig Jahren an und darüber, nämlich von sechs hundert dreitausend fünfhundert und fünfzig Waffenfähigen.
26602 Mose2Mo23826Dazu kamen noch hundert Talente Silber, aus denen die Fußgestelle des Heiligtums und des Eingangs, wo der Vorhang hängt, gegossen wurden.
26612 Mose2Mo23827Hundert Fußgestelle wurden aus hundert Talenten gemacht, je ein Talent auf ein Fußgestell gerechnet.
26622 Mose2Mo23828Aber aus den tausend siebenhundert und fünfundsiebzig Sekeln machte er die Säulenknäufe, und die Säulen selbst überkleidete er mit Silber.
26632 Mose2Mo23829An Erz wurden zudem zweiundsiebzigtausend Talente und vierhundert Sekel darüber, dargebracht;
26642 Mose2Mo23830aus diesen wurden die Fußgestelle am Eingange des Zeltes des Zeugnisses gegossen, und der eherne Altar mit seinem Gitterwerk, und alle Gerätschaften, die zum Dienste an demselben gehören.
26652 Mose2Mo23831dazu die Fußgestelle des Vorhofes im Umkreise und am Eingang desselben, und die Pflöcke für das Zelt und den Vorhof rings herum.
26662 Mose2Mo2391Aus blauem und rotem Purpur aber, und aus Karmosin und Byssus fertigte er die Kleider, welche Aaron antun sollte, wenn er im Heiligtume seinen Dienst übte, so wie der Herr dem Moses geboten hatte.
26672 Mose2Mo2392Demnächst fertigte er das Schulterkleid aus Gold, blauem und rotem Purpur, doppelt gefärbtem Scharlach und gezwirntem Bysseus,
26682 Mose2Mo2393in gewirkter Arbeit; und zerschnitt Goldbleche und schlug sie zu Fäden, um diese unter die anderen Fäden einwirken zu können;
26692 Mose2Mo2394und zwar so, dass die beiden Schulterstücke auf beiden Seiten an den Enden miteinander verbunden waren,
26702 Mose2Mo2395und einen Gürtel von denselben Farben, wie der Herr dem Moses geboten hatte.
26712 Mose2Mo2396Sodann richtete er zwei Onyrsteine zu, die in Gold eingeschlossen und gefasst waren und auf welche die Namen der Söhne Israels mit Steinschneidekunst eingegraben waren,
26722 Mose2Mo2397und setzte sie auf die Schulterstücke des Schulterkleides, als Gedenkzeichen an die Söhne Israels, wie der Herr dem Moses geboten hatte.
26732 Mose2Mo2398Sodann machte er den Brustschmuck in kunstvoll gewirkter Arbeit, so wie die Arbeit des Schulterkleides gemacht war, von Gold, blauem und rotem Purpur, doppelt gefärbtem Scharlach, und gezwirntem Byssus,
26742 Mose2Mo2399viereckig, doppelt gelegt, eine Spanne im Durchmesser,
26752 Mose2Mo23910und besetzte sie mit vier Reihen von Steinen. In der ersten Reihe waren ein Karneol, ein Topas, und ein Smaragd;
26762 Mose2Mo23911in der zweiten ein Karfunkel, ein Saphir, und ein Jaspis;
26772 Mose2Mo23912in der dritten ein Hyacinth, ein Achat, und ein Amethyst;
26782 Mose2Mo23913in der vierten ein Chrysolith, ein Onyr, und ein Beryll; und sie waren in Reihen ringsum in Gold eingefasst.
26792 Mose2Mo23914Der Steine waren zwölf; und auf denselben waren die Namen der zwölf Stämme Israels eingegraben, auf jedem ein Name.
26802 Mose2Mo23915An dem Brustschmucke brachten sie auch die Kettchen von ganz reinem Golde an, die miteinander verbunden waren,
26812 Mose2Mo23916und zwei Haken, und ebensoviele goldene Ringe. Diese Ringe setzten sie sodann zu beiden Seiten des Brustschmuckes,
26822 Mose2Mo23917von denen die zwei goldenen Ketten herabhingen, welche sie in die Haken einfügten, die auf den Ecken des Schulterkleides hervorstanden.
26832 Mose2Mo23918Und alles passte vorwärts und rückwärts so genau zusammen, dass Schulterkleid und Brustschmuck fest zusammenschlossen;
26842 Mose2Mo23919durch den Gürtel waren sie zusammengehalten, und durch Ringe, welche blaue Schnüre miteinander verbanden, enger angezogen, damit sie nicht lose hingen und auseinandergingen, wie der Herr dem Moses geboten hatte.
26852 Mose2Mo23920Ferner machten sie auch das Obergewand zum Schulterkleide ganz von blauem Purpur,
26862 Mose2Mo23921und die Öffnung für den Kopf am obern Teil in der Mitte, und eine gewirkte Borte rings um die Öffnung für den Kopf,
26872 Mose2Mo23922und unten gegen die Füße Granatäpfel von blauem und rotem Purpur, Karmosin und gezwirntem Byssus:
26882 Mose2Mo23923und Glöckchen von reinstem Golde, die sie zwischen die Granatäpfel setzten, ringsum an den Saum des Obergewandes,
26892 Mose2Mo23924so dass immer ein goldenes Glöckchen auf einen Granatapfel folgte; damit geschmückt ging der Hohepriester einher, wenn er sein Amt verwaltete, wie der Herr dem Moses geboten hatte.
26902 Mose2Mo23925Sodann fertigten sie gewebte Talare aus Byssus für Aaron und seine Söhne;
26912 Mose2Mo23926und priesterliche Kopfbedeckungen mit Kronen dazu aus Byssus;
26922 Mose2Mo23927und linnene Hüftkleider aus Byssus;
26932 Mose2Mo23928ferner den Gürtel aus gezwirntem Byssus, blauem und rotem Purpur, und doppelt gefärbtem Karmosin, mit kunstvoller Stickerei, wie der Herr dem Moses geboten hatte.
26942 Mose2Mo23929Dann machten sie das Stirnblatt der heiligen Verehrung von ganz reinem Golde, und schrieben darauf mit Siegelstecherei: Geheiligt dem Herrn!
26952 Mose2Mo23930und befestigten es mit einer blauen Binde an der Kopfbedeckung, wie der Herr dem Moses geboten hatte.
26962 Mose2Mo23931So ward die gesamte Arbeit für das Zelt und das Dach des Zeugnisses vollendet; und die Söhne Israels taten alles, was der Herr dem Moses geboten hatte.
26972 Mose2Mo23932Und sie brachten das Zelt, und das Dach, und alle Geräte dar, die Ringe, die Bretter, die Riegel, die Säulen und die Fußgestelle,
26982 Mose2Mo23933die Überdecke von rot gefärbten Widderfellen, und die andere Überdecke von bläulichen Fellen,
26992 Mose2Mo23934den Vorhang; die Lade, die Stangen, den Gnadenthron,
27002 Mose2Mo23935den Tisch mit seinen Geräten und mit den Schaubroten;
27012 Mose2Mo23936den Leuchter, die Lampen, und ihr Zubehör, sowie das Öl;
27022 Mose2Mo23937den goldenen Altar, das Salböl, und das Räucherwerk aus Spezereien;
27032 Mose2Mo23938und den Vorhang für den Eingang des Zeltes;
27042 Mose2Mo23939den ehernen Altar, das Gitterwerk, seine Tragstangen, und alle seine Geräte; das Becken mit seinem Fußgestelle, die Vorhänge des Vorhofes, und die Säulen mit ihren Fußgestellen;
27052 Mose2Mo23940den Vorhang für den Eingang des Vorhofes mit seinen Seilen und Pflöcken. So mangelte nichts am Geräte, das zum Dienste des Zeltes und zur Bedeckung des Bundes zu machen geboten war.
27062 Mose2Mo23941Auch die Kleider, deren sich die Priester, Aaron nämlich und seine Söhne, im Heiligtume bedienen,
27072 Mose2Mo23942brachten die Söhne Israels dar, so wie der Herr geboten hatte.
27082 Mose2Mo23943Da nun Moses sah, dass alles dies vollendet war, segnete er sie.
27092 Mose2Mo2401Und der Herr redete zu Moses und sprach:
27102 Mose2Mo2402Im ersten Monate am ersten Tage des Monats richte das Zelt des Zeugnisses auf,
27112 Mose2Mo2403und setze die Lade hinein, und lasse den Vorhang vor derselben herab;
27122 Mose2Mo2404sodann trage den Tisch hinein, und lege darauf, was gesetzlich geboten ist. Auch der Leuchter stehe da mit seinen Lampen,
27132 Mose2Mo2405und der goldene Altar, auf dem das Räucherwerk verbrannt wird, vor der Lade des Zeugnisses. Am Eingange des Zeltes hänge den Vorhang auf,
27142 Mose2Mo2406und setze vor denselben den Brandopferaltar,
27152 Mose2Mo2407und das Becken zwischen den Altar und das Zelt, und fülle es mit Wasser.
27162 Mose2Mo2408Und umgib den Vorhof, sowie seinen Eingang, mit Vorhängen.
27172 Mose2Mo2409Sodann nimm das Salböl und salbe das Zelt mit seinen Gerätschaften, damit sie geheiligt werden;
27182 Mose2Mo24010den Brandopferaltar und alle Gefäße desselben,
27192 Mose2Mo24011das Becken mit seinem Fußgestell; alles heilige mit dem Salböl, auf dass es hochheilig sei.
27202 Mose2Mo24012Und lasse Aaron und seine Söhne vor die Türe des Zeltes des Zeugnisses treten und sich mit Wasser waschen;
27212 Mose2Mo24013alsdann lege ihnen die heiligen Kleider an, damit sie mir dienen und ihre Salbung gelte zum ewigen Priestertum.
27222 Mose2Mo24014Und Moses tat alles, was der Herr geboten hatte.
27232 Mose2Mo24015Im ersten Monate des zweiten Jahres also, am ersten Tage des Monats, ward das Zelt aufgerichtet.
27242 Mose2Mo24016Moses richtete es auf, und setzte die Bretter ein, stellte die Fußgestelle auf, fügte die Stangen ein, und richtete die Säulen auf,
27252 Mose2Mo24017spannte das Dach aus über das Zelt, und legte die Überdecke darüber, wie der Herr geboten hatte.
27262 Mose2Mo24018Auch legte er das Zeugnis in die Lade, und tat ihnen die Stangen daran, und die Stätte der Entscheidung darüber.
27272 Mose2Mo24019Hierauf brachte er die Lade in das Zelt und hing den Vorhang vor dieselbe, um des Herrn Befehl zu erfüllen.
27282 Mose2Mo24020Sodann stellte er den Tisch in das Zelt des Zeugnisses auf die nach Mitternacht gerichtete Seite, außerhalb des Vorhangs,
27292 Mose2Mo24021und ordnete darauf die Schaubrote, wie der Herr dem Moses geboten hatte.
27302 Mose2Mo24022Hierauf stellte er den Leuchter in das Zelt des Zeugnisses dem Tische gegenüber, auf die nach Mittag gewandte Seite,
27312 Mose2Mo24023und setzte der Ordnung nach die Lampen auf, nach dem Befehle des Herrn.
27322 Mose2Mo24024Dann stellte er den goldenen Altar unter das Dach des Zeugnisses, dem Vorhang gegenüber,
27332 Mose2Mo24025und verbrannte darauf Räucherwerk von Spezereien, wie der Herr dem Moses geboten hatte.
27342 Mose2Mo24026Auch hing er den Vorhang im Eingange des Zeltes des Zeugnisses auf,
27352 Mose2Mo24027und stellte den Brandopferaltar in den Vorhof des Zeugnisses, und opferte darauf Brandopfer und Speiseopfer, wie der Herr geboten hatte.
27362 Mose2Mo24028Ebenso stellte er das Becken zwischen das Zelt des Zeugnisses und den Altar und füllte es mit Wasser.
27372 Mose2Mo24029Und Moses, und Aaron und dessen Söhne wuschen sich Hände und Füße,
27382 Mose2Mo24030so oft sie in das Zelt des Bundes hineingingen und an den Altar traten, wie der Herr dem Moses geboten hatte.
27392 Mose2Mo24031Sodann richtete er den Vorhof auf, rings um das Zelt und den Altar, und hing den Vorhang im Eingange desselben auf. Nachdem nun alles vollendet war,
27402 Mose2Mo24032bedeckte die Wolke das Zelt des Zeugnisses, und die Herrlichkeit des Herrn erfüllte es.
27412 Mose2Mo24033Und Moses konnte nicht in das Zelt des Bundes gehen, weil die Wolke alles bedeckte, und die Herrlichkeit des Herrn erstrahlte; denn die Wolke hatte alles überdeckt.
27422 Mose2Mo24034Und wenn die Wolke sich von dem Zelte erhob, brachen die Söhne Israels jedes Mal nach ihren Abteilungen auf;
27432 Mose2Mo24035hing aber die Wolke darüber, so blieben sie an demselben Orte.
27442 Mose2Mo24036Denn die Wolke des Herrn war des Tags über auf dem Zelte, und des Nachts war sie feurig, und alle Stämme Israels sahen sie auf allen ihren Lagerorten.
27453 Mose3Mo311Wieder berief der Herr den Moses und redete zu ihm von dem Zelte des Zeugnisses aus, und sprach:
27463 Mose3Mo312Rede zu den Söhnen Israels und sprich zu ihnen: Wenn jemand von euch den Herrn ein Opfer darbringen will an Vieh, das ist ein Schlachtopfer von Rindern oder Schafen,
27473 Mose3Mo313und seine Gabe ist ein Brandopfer von Rindern, so bringe er ein fehlerloses männliches Tier an dem Eingange des Zeltes des Zeugnisses dar, um sich den Herrn zu versöhnen.
27483 Mose3Mo314Sodann lege er seine Hand auf den Kopf des Opfers, so wird es wohlgefällig und ihm zur Sühne förderlich sein.
27493 Mose3Mo315Hierauf soll er das junge Rind vor dem Herrn schlachten und die Söhne Aarons, die Priester, sollen dessen Blut darbringen, indem sie es rings um den Altar gießen, welcher vor dem Eingange des Zeltes steht.
27503 Mose3Mo316Alsdann sollen sie dem Opfertiere die Haut abziehen, und es in kleine Stücke zerlegen,
27513 Mose3Mo317und Feuer auf dem Altare machen und Holzstöße aufschichten,
27523 Mose3Mo318und sollen die abgehauenen Glieder der Ordnung nach darüber legen, den Kopf nämlich und alles, was mit der Leber zusammenhängt,
27533 Mose3Mo319nachdem sie die Eingeweide und die Füße mit Wasser gereinigt; und der Priester soll alles zusammen auf dem Altare zum Brandopfer und zu einem lieblichen Geruche für den Herrn verbrennen.
27543 Mose3Mo3110Ist aber das Opfer, das er darbringt, dem Kleinvieh entnommen, ein Brandopfer von Schafen oder Ziegen, so soll er ein fehlerloses männliches Tier darbringen.
27553 Mose3Mo3111Dieses soll er auf der Seite des Altars, die nach Mitternacht gerichtet ist, vor dem Herrn schlachten; die Söhne Aarons aber sollen sein Blut ringsum auf den Altar gießen.
27563 Mose3Mo3112Sodann sollen sie die Glieder, den Kopf, und alles, was mit der Leber zusammenhängt, ablösen und auf das Holz legen, und dieses anzünden;
27573 Mose3Mo3113die Eingeweide und die Füße aber sollen sie mit Wasser waschen. Und alles Geopferte soll der Priester auf dem Altare zum Brandopfer und zu einem lieblichen Geruche für den Herrn verbrennen.
27583 Mose3Mo3114Besteht aber das Brandopfer für den Herrn in Vögeln, Turteltauben oder jungen Tauben,
27593 Mose3Mo3115so bringe sie der Priester an den Altar, und drehe ihr den Kopf um den Hals, und reiße eine Stelle wund, und lasse das Blut über den Rand des Altars herabfließen;
27603 Mose3Mo3116den Kropf am Halse aber samt den Federn soll er neben den Altar gegen Morgen, an den Ort hinwerfen, wohin man die Asche zu schütten pflegt,
27613 Mose3Mo3117alsdann soll er die Flügel brechen, aber nicht abtrennen, noch die Taube mit einem Messer teilen, und sie, indem er das Holz in Brand setzt, auf dem Altare verbrennen. Es ist ein Brandopfer und eine Opfergabe süßen Geruches für den Herrn.
27623 Mose3Mo321Wenn jemand dem Herrn ein Speiseopfer darbringen will, so soll feines Mehl seine Gabe sein; auf dieses soll er Öl gießen und Weihrauch darauf legen.
27633 Mose3Mo322Alsdann soll er es den Söhnen Aarons, den Priestern, bringen, von denen einer eine Handvoll von dem Mehl und Öl, samt allem Weihrauch, nehme und es als Gedächtnis auf den Altar lege zum süßen Geruche für den Herrn.
27643 Mose3Mo323Was aber von dem Opfer übrigbleibt, soll Aaron und seinen Söhnen gehören als Hochheiliges von den Opfern des Herrn.
27653 Mose3Mo324Willst du aber etwas im Ofen Gebackenes als Speiseopfer darbringen, so soll es von feinem Mehl sein, nämlich ungesäuerte mit Öl bestrichene Fladen.
27663 Mose3Mo325Ist dein Opfer aus der Pfanne, bestehend aus mit Öl angemachtem und ungesäuertem feinem Mehl,
27673 Mose3Mo326so sollst du dies in Stücke teilen und Öl darauf gießen.
27683 Mose3Mo327Ist aber dein Opfer etwas auf dem Rost Bereitetes, so soll feines Mehl in gleicher Weise mit Öl zubereitet werden.
27693 Mose3Mo328Dies sollst du dem Herrn darbringen und den Händen des Priesters übergeben.
27703 Mose3Mo329Hat dieser es dargebracht, so nehme er ein Gedächtnis von dem Speiseopfer und verbrenne es auf dem Altare zum lieblichen Geruche für den Herrn.
27713 Mose3Mo3210Alles übrige soll Aaron und seinen Söhnen gehören, als Hochheiliges von den Opfern des Herrn.
27723 Mose3Mo3211Alle Speiseopfer, welche dem Herrn dargebracht werden, sollen ohne Sauerteig gemacht sein; und kein Sauerteig, noch Honig, soll bei dem Opfer für den Herrn verbrannt werden.
27733 Mose3Mo3212Nur die Erstlinge davon sollt ihr als Gaben darbringen; aber auf den Altar sollen sie nicht gelegt werden zum süßen Geruche.
27743 Mose3Mo3213Alle Speiseopfer, die du darbringst, sollst du mit Salz würzen, und sollst das Salz des Bundes deines Gottes nicht fehlen lassen bei deinen Speiseopfern. Bei allen deinen Opfern sollst du Salz darbringen.
27753 Mose3Mo3214Bringst du aber dem Herrn die Gabe der Erstlinge deiner Früchte von noch grünenden Ähren dar, so sollst du sie am Feuer rösten und wie Mehl zerstoßen, und so sollst du dem Herrn deine Erstlinge darbringen.
27763 Mose3Mo3215Dazu sollst du Öl darauf gießen und Weihrauch darauf legen, denn es ist das Opfer des Herrn.
27773 Mose3Mo3216Sodann soll der Priester einen Teil der Gabe des zerstoßenen Mehles und des Öles, und den ganzen Weihrauch als Gedächtnis verbrennen.
27783 Mose3Mo331Ist seine Opfergabe ein Friedopfer und er will sie von den Rindern darbringen, so mag es ein männliches oder weibliches Tier sein, doch nur ein fehlerfreies bringe er dem Herrn dar.
27793 Mose3Mo332Und er soll die Hand auf den Kopf seines Opfertieres legen und es am Eingange des Zeltes des Zeugnisses schlachten; und die Söhne Aarons, die Priester, sollen das Blut rings um den Altar gießen.
27803 Mose3Mo333Alsdann sollen sie dem Herrn vom Friedopfer als Gabe das Fett darbringen, welches die Eingeweide bedeckt, und alles Fett, das sonst innen ist,
27813 Mose3Mo334die beiden Nieren mit dem Fette, das die Weichen bedeckt, und das Netz um die Leber mit den Nieren;
27823 Mose3Mo335und sollen, indem sie das Holz anzünden, es auf dem Altare als Brandopfer verbrennen, als ein Opfer süßen Geruches für den Herrn.
27833 Mose3Mo336Ist aber sein Opfer ein Friedopfer von Schafen, so soll es ein fehlerfreies männliches oder weibliches Tier sein, das er opfert.
27843 Mose3Mo337Bringt er dem Herrn ein Lamm dar,
27853 Mose3Mo338so soll er seine Hand auf den Kopf seines Opfertieres legen und es am Eingange des Zeltes des Zeugnisses schlachten; und die Söhne Aarons, die Priester, sollen das Blut desselben rings um den Altar ausgießen.
27863 Mose3Mo339Hierauf sollen sie von dem Friedopfer dem Herrn das Fett und den ganzen Schwanz als Gabe darbringen,
27873 Mose3Mo3310nebst den Nieren, und das Fett, das den Bauch mit sämtlichen Eingeweiden bedeckt, und beide Nieren mit dem Fette, das an den Weichen ist und das Netz um die Leber mit den Nieren.
27883 Mose3Mo3311Und dies alles soll der Priester verbrennen auf dem Altare als Nahrung für das Feuer und als Opfer für den Herrn.
27893 Mose3Mo3312Besteht aber sein Opfer in einer Ziege, die er dem Herrn darbringt,
27903 Mose3Mo3313so soll er seine Hand auf ihren Kopf legen und sie am Eingange des Zeltes des Zeugnisses schlachten, und die Söhne Aarons sollen ihr Blut rings um den Altar ausgießen.
27913 Mose3Mo3314Hierauf sollen sie davon zur Nahrung des Feuers des Herrn das Fett nehmen, welches den Bauch bedeckt und alle Eingeweide umgibt,
27923 Mose3Mo3315beide Nieren mit dem Netze, welches um dieselben an den Weichen ist, und das Fett der Leber mit den Nieren.
27933 Mose3Mo3316Dies alles soll der Priester auf dem Altare verbrennen zur Nahrung des Feuers und zum süßen Geruche. Alles Fett soll dem Herrn gehören;
27943 Mose3Mo3317dies gelte als ewige Satzung bei euch von Geschlecht zu Geschlecht, und in allen euren Wohnsitzen; weder Blut noch Fett sollt ihr je essen.
27953 Mose3Mo341Und der Herr redete zu Moses und sprach:
27963 Mose3Mo342Sage den Söhnen Israels: Wenn jemand sich aus Versehen gegen eines von allen Verboten des Herrn, die er gegeben, vergeht und wider irgend eines handelt:
27973 Mose3Mo343vergeht sich der gesalbte Priester, und macht, dass auch das Volk sich vergeht, so soll er für seine Sünde dem Herrn einen fehlerlosen jungen Stier darbringen.
27983 Mose3Mo344Diesen soll er an den Eingang des Zeltes des Zeugnisses vor den Herrn bringen, und die Hand auf seinen Kopf legen, und ihn dem Herrn schlachten.
27993 Mose3Mo345Hierauf soll er einen Teil von dem Blute des Rindes nehmen, und in das Zelt des Zeugnisses bringen,
28003 Mose3Mo346und seinen Finger in das Blut tauchen und damit siebenmal vor dem Herrn gegen den Vorhang des Heiligtums sprengen.
28013 Mose3Mo347Sodann soll er etwas von eben diesem Blute an die Hörner des Altares des dem Herrn angenehmen Räucherwerkes streichen, welcher im Zelte des Zeugnisses steht; alles übrige Blut aber soll er an den Fuß des Brandopferaltars am Eingange des Zeltes gießen.
28023 Mose3Mo348Endlich soll er das Fett des jungen Rindes als Sündopfer absondern, sowohl das, welches die Eingeweide bedeckt, wie alles, was innen ist;
28033 Mose3Mo349beide Nieren und das Netz, das um dieselben an den Weichen ist, und das Fett der Leber mit den Nieren,
28043 Mose3Mo3410so wie es von dem jungen Rinde des Friedopfers genommen wird; und dies soll er auf dem Brandopferaltare verbrennen.
28053 Mose3Mo3411Das Fell aber und das gesamte Fleisch nebst Kopf und Füßen, den Eingeweiden, dem Unrat,
28063 Mose3Mo3412und dem übrigen Leibe soll er vor das Lager an einen reinen Ort hinausschaffen, dahin, wohin man die Asche zu schütten pflegt, und soll alles auf einem Holzstoße verbrennen, an dem Orte, an den man die Asche hinschüttet, soll es verbrannt werden.
28073 Mose3Mo3413Wenn aber die ganze Gemeinde Israels unvorsätzlich und aus Unwissenheit etwas tut, was gegen das Gebot des Herrn ist,
28083 Mose3Mo3414und nachher ihre Sünde erkennt, so soll sie für ihre Sünde ein junges Rind darbringen, und es zum Eingange des Zeltes führen.
28093 Mose3Mo3415Und die Ältesten des Volkes sollen vor dem Herrn die Hände auf dessen Kopf legen; und dann soll das Rind vor den Augen des Herrn geschlachtet werden,
28103 Mose3Mo3416und der gesalbte Priester soll etwas von seinem Blute in das Zelt des Zeugnisses hineinbringen,
28113 Mose3Mo3417und soll den Finger eintauchen, und siebenmal gegen den Vorhang sprengen;
28123 Mose3Mo3418auch soll er etwas von demselben Blute an die Hörner des Altares streichen, welcher vor dem Herrn im Zelte des Zeugnisses steht; das übrige Blut aber soll er an den Fuß des Brandopferaltares gießen, der an dem Eingange des Zeltes des Zeugnisses ist.
28133 Mose3Mo3419Auch all sein Fett soll er nehmen, und es auf dem Altare verbrennen.
28143 Mose3Mo3420So soll er es auch mit diesem jungen Stiere machen, wie er mit dem vorigen verfahren, und wenn der Priester für sie betet, wird der Herr ihnen gnädig sein.
28153 Mose3Mo3421Das junge Rind aber soll er vor das Lager hinausschaffen und wie das ersterwähnte Rind verbrennen; denn es ist ein Sündopfer für die Gemeinde.
28163 Mose3Mo3422Wenn ein Fürst sündigt, und aus Unwissenheit gegen eines von den zahlreichen Verboten im Gesetze des Herrn handelt,
28173 Mose3Mo3423und nachher seine Sünde erkennt, so soll er dem Herrn einen fehlerfreien Ziegenbock als Opfer darbringen.
28183 Mose3Mo3424Er soll seine Hand auf dessen Kopf legen und ihn an dem Orte, wo man das Brandopfer vor dem Herrn zu töten pflegt, schlachten, weil es ein Sündopfer ist;
28193 Mose3Mo3425alsdann soll der Priester den Finger in das Blut des Sündopfers tauchen und die Hörner des Brandopferaltars damit bestreichen, und das übrige an dessen Fuß gießen.
28203 Mose3Mo3426Das Fett aber soll er auf dem Altare verbrennen, wie es bei den Friedopfern zu geschehen pflegt; und der Priester soll für ihn und seine Sünde beten, und es wird ihm vergeben werden.
28213 Mose3Mo3427Wenn jemand aus dem gemeinen Volke aus Versehen sündigt, und etwas von dem tut, was durch das Gesetz des Herrn verboten ist, und eine Schuld auf sich lädt,
28223 Mose3Mo3428und seine Sünde erkennt, so soll er eine fehlerfreie Ziege darbringen,
28233 Mose3Mo3429und die Hand auf den Kopf des Sündopfers legen, und es am Orte des Brandopfers schlachten.
28243 Mose3Mo3430Hierauf soll der Priester etwas von dem Blute mit seinem Finger nehmen und die Hörner des Brandopferaltares damit bestreichen, und das übrige an dessen Fuß gießen.
28253 Mose3Mo3431Alles Fett aber soll er wegnehmen, wie das Fett von den Friedopfern weggenommen zu werden pflegt, und soll es auf dem Altare zum angenehmen Geruche für den Herrn verbrennen; und er soll für ihn beten, so wird ihm vergeben werden.
28263 Mose3Mo3432Ist aber das Sündopfer, das er darbringt, ein Stück Kleinvieh, nämlich ein fehlerfreies Schaf,
28273 Mose3Mo3433so soll er die Hand auf dessen Kopf legen und es an dem Orte schlachten, wo man die Brandopfer zu schlachten pflegt;
28283 Mose3Mo3434und der Priester soll mit seinem Finger etwas von seinem Blute nehmen und die Hörner des Brandopferaltars damit bestreichen, das übrige an den Fuß desselben gießen.
28293 Mose3Mo3435Das gesamte Fett soll er gleichfalls wegnehmen, wie man das Fett des Widders wegzunehmen pflegt, der als Friedopfer geschlachtet wird; und soll es auf dem Altare verbrennen zum Feueropfer für den Herrn; und soll für ihn und seine Sünde beten, und es wird ihm vergeben werden.
28303 Mose3Mo351Wenn jemand sündigt, indem er die Stimme des Beschwörenden anhört und Zeuge ist, weil er es entweder selbet gesehen, oder es sonst weiß, so wird er, falls er es nicht anzeigt, Schuld auf sich laden.
28313 Mose3Mo352Wenn jemand etwas Unreines berührt, es sei ein von einem Tier getötetes, oder von selbst gestorbenes Wesen, oder irgend ein Gewürm, ohne an seine Unreinigkeit zu denken, der ist schuldig und hat gesündigt.
28323 Mose3Mo353Und wer etwas von der Unreinigkeit an einem Menschen anrührt, irgend welche Unreinigkeit, infolge wovon man befleckt zu werden pflegt, ohne sich dessen bewusst zu werden, aber nachher es erkennt, der soll schuldig sein.
28333 Mose3Mo354Wenn jemand schwört und mit seinen Lippen ausspricht, er wolle etwas Böses oder Gutes tun, und dies mit einem Eide und mit Worten bekräftigt, ohne sich dessen bewusst zu werden, nachher aber sein Vergehen erkennt,
28343 Mose3Mo355so soll er Buße tun für die Sünde,
28353 Mose3Mo356und ein Lamm oder eine Ziege aus der Herde darbringen, und der Priester soll für ihn und seine Sünde beten.
28363 Mose3Mo357Wenn er aber nicht ein Stück Kleinvieh zu opfern vermag, so soll er zwei Turteltauben oder zwei junge Tauben dem Herrn darbringen, eine als Sündopfer, und die andere als Brandopfer.
28373 Mose3Mo358Diese soll er den Priester übergeben, der zuerst die für das Sündopfer bestimmte darbringen und ihr den Kopf umdrehen soll, nahe bei den Halsfedern, so dass er am Halse hängen bleibe und nicht ganz abgerissen werde.
28383 Mose3Mo359Sodann soll er etwas von ihrem Blute an die Seite des Altares sprengen; was aber übrig bleibt, soll er am Boden desselben herabträufeln lassen, weil es ein Sündopfer ist.
28393 Mose3Mo3510Die andere aber soll er als Brandopfer verbrennen, wie es dargebracht zu werden pflegt; und der Priester soll für ihn und seine Sünden beten, und es wird ihm vergeben werden.
28403 Mose3Mo3511Wenn aber seine Hand nicht zwei Turteltauben oder zwei junge Tauben zu opfern vermag, so soll er den zehnten Teil eines Epha feinen Mehles als Sündopfer darbringen; doch soll er an dieses kein Öl tun, noch Weihrauch darauf streuen, denn es ist ein Sündopfer.
28413 Mose3Mo3512Und er soll es dem Priester übergeben, der eine Handvoll davon nehmen und auf dem Altare verbrennen soll, zum Gedächtnis für den, der es dargebracht hat;
28423 Mose3Mo3513und er soll für ihn beten und ihn versöhnen, der übrige Teil aber soll ihm als Gabe zufallen.
28433 Mose3Mo3514Und der Herr redete zu Moses und sprach:
28443 Mose3Mo3515Wenn jemand aus Versehen heilige Gebräuche übertritt und sich so an dem, was dem Herrn geheiligt ist, versündigt, so soll er für sein Vergehen einen fehlerfreien Widder aus der Herde darbringen, wie man solchen für zwei Sekel nach dem Gewichte des Heiligtums kaufen kann.
28453 Mose3Mo3516Auch soll er den Schaden, den er verursacht hat, erstatten und noch den fünften Teil darüber dazulegen, und soll es dem Priester übergeben, der für ihn beten und den Widder opfern soll, und es wird ihm vergeben werden.
28463 Mose3Mo3517Wenn jemand aus Unwissenheit fehlt und etwas von dem tut, was durch das Gesetz des Herrn verboten ist, und der einer Sünde Schuldige erkennt sein Vergehen,
28473 Mose3Mo3518so soll er einen fehlerfreien Widder aus der Herde dem Priester darbringen, nach der Größe und Schätzung der Sünde; und dieser soll für ihn beten, weil er unwissentlich gehandelt hat; und es wird ihm vergeben werden,
28483 Mose3Mo3519denn aus Versehen hat er wider den Herrn gesündigt.
28493 Mose3Mo361Der Herr redete zu Moses und sprach:
28503 Mose3Mo362Jemand, der sündigt und mit Verachtung des Herrn seinem Nächsten etwas bei ihm Hinterlegtes und seiner Treue Anvertrautes ableugnet, oder mit Gewalt etwas erpresst, oder ein Unrecht antut,
28513 Mose3Mo363oder etwas Verlornes findet, und es ableugnet, und überdies einen falschen Eid schwört, oder welche Handlung immer von den vielen begeht, durch welche die Menschen zu sündigen pflegen,
28523 Mose3Mo364soll, seiner Schuld bewusst,
28533 Mose3Mo365alles, was er betrügerisch behalten wollte, vollständig, und dazu den fünften Teil dem Eigentümer, dem er den Schaden zugefügt hat, zurückerstatten.
28543 Mose3Mo366Und als Sündopfer soll er einen fehlerfreien Widder aus seiner Herde darbringen und ihn dem Priester geben, nach Schätzung und Größe des Vergehens;
28553 Mose3Mo367und dieser soll für ihn vor dem Herrn beten, und es wird ihm jede Tat vergeben werden, durch welche er sich versündigt hat.
28563 Mose3Mo368Weiter redete der Herr zu Moses und sprach:
28573 Mose3Mo369Gebiete Aaron und seinen Söhnen: Dies sind die Vorschriften für das Brandopfer: Es soll auf dem Altare die ganze Nacht bis zum Morgen brennen; und das Feuer soll von demselben Altare sein.
28583 Mose3Mo3610Der Priester soll das Obergewand und die linnenen Hüftkleider anziehen, und soll die Asche entfernen, zu welcher das Feuer das Opfer ausgebrannt hat, und neben den Altar tun.
28593 Mose3Mo3611Hierauf soll er die genannten Kleider ablegen, und andere anziehen, und die Asche außerhalb des Lagers schaffen, und an einem ganz reinen Orte zu Staub werden lassen.
28603 Mose3Mo3612Das Feuer aber auf dem Altare soll immerdar brennen, und der Priester soll es nähren, indem er jeden Morgen Holz dazu legt, und soll das Brandopfer darauflegen, und über diesem das Fett des Friedopfers verbrennen.
28613 Mose3Mo3613Dies ist das ewige Feuer, das nimmer auf dem Altare erlöschen soll.
28623 Mose3Mo3614Das sind die Bestimmungen über das Speiseopfer und die Trankopfer, welche die Söhne Aarons vor dem Herrn und vor dem Altare darbringen sollen.
28633 Mose3Mo3615Der Priester soll eine Handvoll mit Öl angemachten feinen Mehles nehmen und allen Weihrauch, der auf das Mehl gelegt ist, und es auf dem Altare verbrennen als Gedächtnis zum süßen Geruche für den Herrn.
28643 Mose3Mo3616Den übrigen Teil des feinen Mehles soll Aaron samt seinen Söhnen ungesäuert essen; am heiligen Orte, im Vorhofe des Zeltes soll er es essen.
28653 Mose3Mo3617Darum aber soll es nicht gesäuert werden, weil ein Teil davon als Feueropfer des Herrn dargebracht wird. Es soll hochheilig sein, wie das Sündopfer und das Schuldopfer.
28663 Mose3Mo3618Nur die männlichen Nachkommen Aarons sollen es essen. Dies sei ein ewig geltendes Gesetz für euch von Geschlecht zu Geschlecht, über die Speiseopfer des Herrn: jeder, der sie berührt, wird geheiligt sein.
28673 Mose3Mo3619Und der Herr redete zu Moses und sprach:
28683 Mose3Mo3620Dies ist die Gabe, welche Aaron und seine Söhne dem Herrn am Tage ihrer Salbung darbringen sollen. Den zehnten Teil eines Epha feinen Mehles sollen sie als stets dauerndes Speiseopfer darbringen, die eine Hälfte davon am Morgen, die andere am Abend.
28693 Mose3Mo3621In der Pfanne soll es, mit Öl angemacht, gebacken werden. Noch warm soll es dem Herrn zum süßen Geruche
28703 Mose3Mo3622der Priester darbringen, welcher rechtmäßig dem Vater nachfolgt, und ganz soll es auf dem Altare verbrannt werden;
28713 Mose3Mo3623denn jedes Speiseopfer der Priester soll vom Feuer verzehrt werden, und es soll niemand davon essen.
28723 Mose3Mo3624Der Herr aber redete zu Moses und sprach:
28733 Mose3Mo3625Sage zu Aaron und seinen Söhnen: Dies sind die Vorschriften über das Sündopfer: An dem Orte, wo das Brandopfer dargebracht wird, soll es vor dem Herrn geschlachtet werden; es ist hochheilig.
28743 Mose3Mo3626Der Priester, welcher es darbringt, soll es an heiligem Orte, im Vorhofe des Zeltes verzehren.
28753 Mose3Mo3627Was immer mit seinem Fleische in Berührung kommt, wird geheiligt werden. Wenn ein Kleid mit seinem Blute bespritzt wird, so soll es am heiligen Orte gewaschen werden.
28763 Mose3Mo3628Ein irdenes Gefäß, in dem es gekocht wurde, soll zerbrochen werden; wurde es aber in einem ehernen Gefäße gekocht, so soll dieses abgerieben und mit Wasser ausgespült werden.
28773 Mose3Mo3629Jeder männliche Abkömmling aus priesterlichem Geschlechte soll von seinem Fleische essen, weil es hochheilig ist.
28783 Mose3Mo3630Das für die Sünde geschlachtete Opfer aber, dessen Blut in das Zelt des Zeugnisses zur Vornahme der Versöhnung im Heiligtume gebracht wird, soll nicht gegessen, sondern mit Feuer verbrannt werden.
28793 Mose3Mo371Und dies sind die Vorschriften des Schuldopfers: Es ist hochheilig;
28803 Mose3Mo372darum soll da, wo das Brandopfer geschlachtet werden wird, auch das Schuldopfer geschlachtet werden; das Blut desselben soll rings um den Altar gegossen werden.
28813 Mose3Mo373Man soll davon den Schwanz und das Fett, das die Eingeweide bedeckt, opfern;
28823 Mose3Mo374beide Nieren, und das Fett, das an den Weichen liegt, und das Netz der Leber mit den Nieren.
28833 Mose3Mo375Und der Priester soll es auf dem Altare verbrennen; es ist ein dem Herrn für die Schuld dargebrachtes Feueropfer.
28843 Mose3Mo376Jeder männliche Abkömmling aus priesterlichem Geschlechte soll von diesem Fleische an heiliger Stätte essen, weil es hochheilig ist.
28853 Mose3Mo377Wie das Sündopfer, so wird auch das Schuldopfer dargebracht; für beide Opfer soll die gleiche Vorschrift gelten. Dem Priester, der sie opfert, sollen sie gehören.
28863 Mose3Mo378Der Priester, welcher das Brandopfer darbringt, soll das Fell desselben erhalten.
28873 Mose3Mo379Und jedes Speiseopfer von feinem Mehl, das im Ofen gebacken wird, sowie alles, was auf dem Roste oder in der Pfanne bereitet wird, soll dem Priester gehören, der es darbringt;
28883 Mose3Mo3710es mag mit Öl angemacht oder trocken sein, unter alle Söhne Aarons soll es zu gleichem Teil für jeden verteilt werden.
28893 Mose3Mo3711Das sind die Vorschriften über das Friedopfer, das dem Herrn dargebracht wird.
28903 Mose3Mo3712Wird es als Dankopfer dargebracht, so soll man ungesäuerte, mit Öl angemachte Brote opfern und ungesäuerte Kuchen, mit Öl bestrichen, und geröstetes feines Mehl, und Kuchen mit Öl angemacht,
28913 Mose3Mo3713auch gesäuerte Brote zu dem Dankopfer, das als Friedopfer dargebracht wird;
28923 Mose3Mo3714und zwar soll davon je eines als Erstling dem Herrn geopfert werden, dieses gehöre dem Priester, der das Blut des Schlachtopfers ausgießt.
28933 Mose3Mo3715Das Fleisch davon aber soll an demselben Tage gegessen werden, und nichts davon soll bis zum Morgen übrigbleiben.
28943 Mose3Mo3716Bringt jemand infolge eines Gelübdes oder freiwillig ein Schlachtopfer dar, so soll es ebenfalls an demselben Tage gegessen werden; wenn aber etwas zum anderen Tage übrigbleibt, so darf auch das gegessen werden.
28953 Mose3Mo3717Was sich aber am dritten Tage vorfindet, soll mit Feuer verbrannt werden.
28963 Mose3Mo3718Sollte jemand noch am dritten Tage von dem Fleische des Friedopfers essen, so soll das Opfer ungültig sein und dem Darbringenden nichts nützen; ja, wer sich mit solcher Speise verunreinigt, soll der Übertretung schuldig sein.
28973 Mose3Mo3719Fleisch, welches mit etwas Unreinem in Berührung gekommen ist, soll nicht gegessen, sondern mit Feuer verbrannt werden; im übrigen mag jeder, der rein ist, Fleisch essen.
28983 Mose3Mo3720Wer, während er mit Unreinheit behaftet ist, von dem Fleische des Friedopfers ißt, das dem Herrn dargebracht ist, soll ausgetilgt werden aus seinem Volke.
28993 Mose3Mo3721Und wenn jemand mit der Unreinigkeit eines Menschen, oder eines Stück Viehes, oder einer anders Sache, die verunreinigen kann, in Berührung gekommen ist und von diesem Fleische ißt, so soll er ausgetilgt werden aus seinem Volke.
29003 Mose3Mo3722Und der Herr redete zu Moses und sprach:
29013 Mose3Mo3723Sage den Söhnen Israels: Das Fett von Schafen und Rindern und Ziegen sollt ihr nicht essen.
29023 Mose3Mo3724Das Fett eines gefallenen Aases und eines Tieres, das von einem wilde Tiere ergriffen ward, möge euch zu verschiedenem Gebrauche dienen.
29033 Mose3Mo3725Wer Fett ißt, das dem Herrn als Feueropfer dargebracht werden soll, soll ausgetilgt werden aus seinem Volke.
29043 Mose3Mo3726Auch kein Blut von Tieren sollt ihr zur Speise nehmen, es sei von Vögeln oder von Vieh.
29053 Mose3Mo3727Jeder, welcher Blut ißt, soll ausgetilgt werden aus seinem Volke.
29063 Mose3Mo3728Und der Herr redete zu Moses und sprach:
29073 Mose3Mo3729Sage den Söhnen Israels und gebiete ihnen: Wer dem Herrn ein Friedopfer darbringt, soll zugleich ein Beiopfer darbringen, das ist ein Trankopfer dazu.
29083 Mose3Mo3730Mit eigenen Händen soll er das Fett des Opfertieres und die Brust bringen; und nachdem er beides dem Herrn geopfert und geheiligt hat, soll er es dem Priester übergeben,
29093 Mose3Mo3731welcher das Fett auf dem Altare verbrennen soll; das Bruststück aber soll Aaron und seinen Söhnen gehören.
29103 Mose3Mo3732Auch das rechte Schulterstück des Friedopfertieres soll dem Priester als Anteil zufallen.
29113 Mose3Mo3733Derjenige, welcher von den Söhnen Aarons das Blut und Fett darbringt, soll als seinen Anteil auch das rechte Schulterstück haben.
29123 Mose3Mo3734Denn das Bruststück der Erhebung und das Schulterstück der Trennung habe ich von den Söhnen Israels, von ihren Friedopfern, genommen und sie Aaron, dem Priester, und seinen Söhnen durch ewiggeltendes Gesetz vom ganzen Volke Israel gegeben.
29133 Mose3Mo3735Dies ist die Salbung Aarons und seiner Söhne nach den heiligen Gebräuchen des Herrn an dem Tage, an welchem Moses sie hintreten ließ, das Priestertum zu verwalten;
29143 Mose3Mo3736und dies hat der Herr befohlen, ihnen seitens der Söhne Israels zu geben, als ewige Verbindlichkeit für ihre Geschlechter.
29153 Mose3Mo3737Dies sind die Vorschriften über das Brandopfer, das Sündopfer und das Schuldopfer, und für die Einweihungs- und die Friedopfer,
29163 Mose3Mo3738welche der Herr Moses auf dem Berge Sinai gab, als er den Söhnen Israels befahl, dem Herrn ihre Opfer in der Wüste Sinai darzubringen.
29173 Mose3Mo381Und der Herr redete zu Moses und sprach:
29183 Mose3Mo382Nimm Aaron nebst seinen Söhnen, ihre Gewänder, das Salböl, das junge Rind für das Sündopfer, die beiden Widder und den Korb mit dem Ungesäuerten,
29193 Mose3Mo383und versammle die ganze Gemeinde vor dem Eingange des Zeltes.
29203 Mose3Mo384Da tat Moses, wie der Herr geboten hatte; und als das gesamte Volk sich vor der Tür des Zeltes versammelt hatte,
29213 Mose3Mo385sprach er: Dies ist es, was der Herr zu tun befohlen hat.
29223 Mose3Mo386Alsbald ließ er Aaron und seine Söhne herbeitreten und ließ sie sich waschen;
29233 Mose3Mo387sodann legte er dem Hohenpriester das linnene Unterkleid an, und umgürtete ihn mit dem Gürtel, bekleidete ihn mit dem himmelblauen Obergewande, und legte das Schulterkleid darüber,
29243 Mose3Mo388das er mit dem Bande befestigte und mit dem Brustschmucke verband, in welchem Lehre und Wahrheit war.
29253 Mose3Mo389Hierauf setzte er ihm die hohepriesterliche Kopfbedeckung auf das Haupt, und auf dieser befestigte er über der Stirne die durch die Weihe geheiligte goldene Platte, wie der Herr ihm geboten hatte.
29263 Mose3Mo3810Nun nahm er das Salböl und salbte damit das Zelt mit allen seinen Gerätschaften.
29273 Mose3Mo3811Auch besprengte er den Altar, ihn damit einweihend, siebenmal und salbte ihn samt allen seinem Fußgestell weihte er mit Öl.
29283 Mose3Mo3812Sodann goss er dies auf das Haupt Aarons, und salbte, und weihte ihn.
29293 Mose3Mo3813Auch ließ er dessen Söhne herzutreten, und bekleidete sie mit den linnenen Kleidern, und umgürtete sie mit den Gürteln, und setzte ihnen die priesterliche Kopfbedeckung auf, wie der Herr geboten hatte.
29303 Mose3Mo3814Alsdann brachte er den jungen Stier zum Sündopfer herbei; und nachdem Aaron und seine Söhne ihm die Hände auf den Kopf gelegt hatten,
29313 Mose3Mo3815schlachtete er ihn, und fing das Blut auf, tauchte den Finger darein, und bestrich damit die Hörner des Altares ringsum. Nachdem er so den Altar entsündigt und geweiht hatte, goss er das übrige Blut an den Fuß desselben.
29323 Mose3Mo3816Das Fett aber, welches die Eingeweide bedeckte, das Netz der Leber, und beide Nieren mit ihrem Fette verbrannte er auf dem Altare;
29333 Mose3Mo3817den Stier jedoch mit seinem Felle, seinem Fleisch und seinem Unrate verbrannte er außerhalb des Lagers, wie es der Herr geboten hatte.
29343 Mose3Mo3818Alsdann ließ er den Widder zum Brandopfer herbeibringen; und nachdem Aaron und seine Söhne die Hände auf den Kopf desselben gelegt,
29353 Mose3Mo3819schlachtete er ihn und goss sein Blut rings um den Altar.
29363 Mose3Mo3820Den Widder selbst zerlegte er in Stücke und verbrannte davon den Kopf und die Glieder und das Fett mit Feuer,
29373 Mose3Mo3821nachdem er zuvor die Eingeweide und die Füße gewaschen hatte; so verbrannte er den ganzen Widder auf dem Altare, weil es ein Brandopfer war, zum wohlgefälligen Geruche für den Herrn, wie er ihm geboten hatte.
29383 Mose3Mo3822Hierauf ließ er den zweiten Widder zur Weihe der Priester herbeiführen; und Aaron und seine Söhne legten ihre Hände auf den Kopf desselben.
29393 Mose3Mo3823Dann schlachtete ihn Moses, nahm etwas von seinem Blute, und bestrich damit das rechte Ohrläppchen Aarons, und den Daumen seiner rechten Hand, so wie auch die rechte große Zehe.
29403 Mose3Mo3824Hierauf ließ er die Söhne Aarons hinzutreten und strich etwas von dem Blute des geopferten Widders an das rechte Ohrläppchen eines jeden, an den Daumen der rechten Hand und die rechte große Zehe, das übrige goss er ringsum auf den Altar;
29413 Mose3Mo3825das Fett aber, den Schwanz, und alles Fett, welches die Eingeweide bedeckt, das Netz der Leber, und die beiden Nieren mit ihrem Fette, und das rechte Schulterstück sonderte er ab.
29423 Mose3Mo3826Dazu nahm er aus dem Korbe mit dem Ungesäuerten, der vor dem Herrn stand, ein ungesäuertes Brot, und einen mit Öl angemachten Kuchen, und einen Fladen, und legte sie auf das Fett, und das rechte Schulterstück.
29433 Mose3Mo3827Dann gab er alles mitsammen Aaron und seinen Söhnen, die es erhoben vor dem Herrn.
29443 Mose3Mo3828Hierauf nahm er es wieder aus ihren Händen und verbrannte es auf dem Brandopferaltare, weil es das Weiheopfer war, zum lieblichen Opfergeruche für den Herrn.
29453 Mose3Mo3829Und das Bruststück erhob er vor dem Herrn und nahm es als seinen Anteil vom Widder der Weihe, wie der Herr es ihm geboten hatte.
29463 Mose3Mo3830Nun nahm er das Salböl und das Blut, welches auf dem Altare war, und sprengte es auf Aaron und seine Kleider, und auf seine Söhne und ihre Kleider.
29473 Mose3Mo3831Und nachdem er sie mit ihren Kleidern geweiht, gebot er ihnen und sprach: Kochet das Fleisch vor dem Eingange des Zeltes und esset es daselbst. Ebenso esset die Brote der Weihe, welche im Korbe liegen, wie der Herr mir geboten hat, da er sprach: Aaron und seine Söhne sollen sie verzehren.
29483 Mose3Mo3832Alles aber, was von dem Fleische und dem Brote übrig bleibt, soll mit Feuer verbrannt werden.
29493 Mose3Mo3833Sieben Tage lang sollt ihr von dem Eingange des Zeltes nicht hinweggehen, bis zu dem Tage, an dem die Zeit eurer Weihe erfüllt ist; denn nach sieben Tagen endet die Weihe,
29503 Mose3Mo3834so wie es auch jetzt geschehen ist, dass die Gebräuche des Opfers erfüllt werden.
29513 Mose3Mo3835Tag und Nacht sollt ihr bei dem Zelte bleiben, die Anordnungen Gottes befolgend, damit ihr nicht sterbet, denn so ist es mir geboten.
29523 Mose3Mo3836Und Aaron und seine Söhne taten alles, was der Herr durch Moses gesagt hatte.
29533 Mose3Mo391Als aber der achte Tag kam, rief Moses Aaron und seine Söhne und die Ältesten Israels, und sprach zu Aaron:
29543 Mose3Mo392Nimm aus der Herde ein junges Rind zum Sündopfer, und einen Widder zum Brandopfer, beide fehlerlos, und bringe sie vor dem Herrn dar,
29553 Mose3Mo393Und sprich zu den Söhnen Israels: Nehmet einen Ziegenbock zum Sündopfer, und einen jungen Stier, und ein Lamm, beide einjährig und fehlerfrei, zum Brandopfer,
29563 Mose3Mo394und einen Ochsen und einen Widder zum Friedopfer; schlachtet sie als Opfer vor dem Herrn, und bringet zu jedem Opfer feines Mehl, mit Öl angemacht, dar, denn heute wird euch der Herr erscheinen.
29573 Mose3Mo395Da brachten sie alles, was Moses geboten hatte, vor den Eingang des Zeltes; und als das ganze Volk hinzugetreten war,
29583 Mose3Mo396sprach Moses: Dies ist das Gebot, das der Herr gegeben; tuet also, und seine Herrlichkeit wird euch erscheinen.
29593 Mose3Mo397Sodann sprach er zu Aaron: Tritt zum Altare hinzu, und opfere das Sündopfer für dich, bringe ein Brandopfer dar, und leiste Abbitte für dich und das Volk; hierauf schlachte das Opfer des Volkes, und bête für dasselbe, wie der Herr geboten hat.
29603 Mose3Mo398Und alsogleich trat Aaron an den Altar hinzu und opferte den jungen Stier als Sündopfer für sich,
29613 Mose3Mo399und seine Söhne brachten ihm dessen Blut, und er tauchte den Finger darein, und bestrich die Hörner des Altars, und das übrige goss er aus an den Fuß des Altares.
29623 Mose3Mo3910Das Fett, die Nieren, und das Netz der Leber, welche das Sündopfer bilden, verbrannte er auf dem Altare, wie der Herr dem Moses geboten hatte;
29633 Mose3Mo3911das Fleisch aber und das Fell verbrannte er mit Feuer außerhalb des Lagers.
29643 Mose3Mo3912Sodann schlachtete er das Brandopfer; und seine Söhne brachten ihm das Blut desselben, und er goss es rings um den Altar.
29653 Mose3Mo3913Hierauf brachten sie ihm das Brandopfer selbst, in Stücke zerlegt, den Kopf und die Glieder einzeln; und er verbrannte dies alles mit Feuer auf dem Altare.
29663 Mose3Mo3914nachdem er zuvor Eingeweide und Füße mit Wasser abgewaschen.
29673 Mose3Mo3915Alsdann brachte er das Sündopfer für das Volk dar und schlachtete den Ziegenbock; und nachdem er den Altar gesühnt,
29683 Mose3Mo3916brachte er das Brandopfer dar.
29693 Mose3Mo3917Zu diesem Opfer fügte er Trankopfer hinzu, welche zugleich dargebracht werden, und verbrannte sie auf dem Altare, außer der Darbringung des Brandopfers am Morgen.
29703 Mose3Mo3918Endlich schlachtete er auch das Rind und den Widder, als Friedopfer für das Volk; seine Söhne brachten ihm das Blut, und er goss es ringsum auf den Altar.
29713 Mose3Mo3919Das Fett des Stieres aber, den Schweif des Widders, die Nieren mit ihrem Fette, und das Netz der Leber
29723 Mose3Mo3920legten sie auf die Bruststücke. Als nun das Fett auf dem Altare verbrannt war,
29733 Mose3Mo3921sonderte Aaron die Bruststücke und die rechten Schulterstücke und erhob sie vor dem Herrn, wie Moses geboten hatte.
29743 Mose3Mo3922Alsdann streckte er seine Hände gegen das Volk aus und segnete es. Und nachdem er so die Sündopfer, Brandopfer und Friedopfer dargebracht hatte, stieg er herab.
29753 Mose3Mo3923Hierauf gingen Moses und Aaron in das Zelt des Zeugnisses, und als sie wieder heraustraten, segneten sie das Volk. Da erschien die Herrlichkeit des Herrn dem ganzen Volke;
29763 Mose3Mo3924und siehe, ein Feuer ging von dem Herrn aus und verzehrte das Brandopfer und die Fettstücke, welche auf dem Altare waren. Da das Volk dies sah, priesen sie den Herrn und fielen auf ihr Antlitz nieder.
29773 Mose3Mo3101Und Nadab und Abiu, die Söhne Aarons, nahmen ihre Rauchfässer, und taten Feuer hinein, und legten Rauchwerk darauf, und brachten ein fremdes Feuer vor den Herrn, was ihnen nicht geboten war.
29783 Mose3Mo3102Da ging Feuer von dem Herrn aus und verzehrte sie, und sie starben vor dem Herrn.
29793 Mose3Mo3103Und Moses sprach zu Aaron: Das ist es, was der Herr gesprochen: Ich werde mich als heilig erweisen an denen, die mir nahen, und mich verherrlichen vor den Augen alles Volkes. Aaron hörte dies schweigend an.
29803 Mose3Mo3104Moses aber rief Misael und Elisaphan, die Söhne Oziels, des Vaterbruders Aarons, und sprach zu ihnen: Gehet, und nehmet eure Brüder aus dem Heiligtume hinweg, und schaffet sie vor das Lager hinaus.
29813 Mose3Mo3105Da traten sie sofort hinzu, und nahmen sie auf, wie sie da lagen, bekleidet mit den linnenen Gewändern, und schafften sie hinaus, wie ihnen geboten war.
29823 Mose3Mo3106Und Moses sprach zu Aaron und zu Eleazar und Ithamar, dessen Söhnen: Entblößet eure Häupter nicht und zerreißet eure Kleider nicht, dass ihr nicht etwa des Todes seiet und sein Zorn über die ganze Gemeinde komme. Eure Brüder und das ganze Haus Israel mögen den Brand beweinen, den der Herr entzündet hat,
29833 Mose3Mo3107ihr aber sollt den Eingang des Zeltes nicht verlassen, sonst werdet ihr umkommen; denn das Öl der heiligen Salbung ruht auf euch. Sie also taten alles nach Moses Befehl.
29843 Mose3Mo3108Hierauf sprach der Herr zu Aaron:
29853 Mose3Mo3109Wein und alles, was berauschen kann, sollst du und deine Söhne nicht trinken, wenn ihr in das Zelt des Zeugnisses tretet, damit ihr nicht sterbet; denn dies ist eine ewig gültige Vorschrift für euch von Geschlecht zu Geschlecht.
29863 Mose3Mo31010Auch sollt ihr das Heilige von dem Unheiligen, das Reine von dem Unreinen zu unterscheiden wissen
29873 Mose3Mo31011und die Söhne Israels alle meine Satzungen lehren, welche der Herr ihnen durch Moses verkündet hat.
29883 Mose3Mo31012Und Moses gebot Aaron, und Eleazar und Ithamar, seinen Söhnen, die übrig geblieben waren: Nehmet den Opferanteil, der von dem dem Herrn dargebrachten Speiseopfer übrig geblieben ist, und esset ihn, ungesäuert, bei dem Altare, denn er ist hochheilig.
29893 Mose3Mo31013Am heiligen Orte sollt ihr das essen, was dir und deinen Söhnen von den Opfern des Herrn gegeben ward, wie es mir befohlen ward.
29903 Mose3Mo31014Das Bruststück sodann, welches dargebracht wurde, und das Schulterstück, welches abgesondert ward, sollst du und deine Söhne und deine Töchter mit dir an einer ganz reinen Stätte essen; denn für dich und deine Kinder sind sie von den Heilsopfern der Söhne Israels zurückgelegt;
29913 Mose3Mo31015dafür, dass sie das Schulterstück, die Brust, und das Fett, welches auf dem Altare verbrannt wird, vor dem Herrn erhoben haben, und sie sollen dir und deinen Kindern zufallen kraft eines ewig geltenden Gesetzes, wie der Herr geboten hat.
29923 Mose3Mo31016Als sich nun Moses nach dem Ziegenbocke umsah, der als Sündopfer dargebracht war, fand er ihn verbrannt. Da ward er zornig auf Eleazar und Ithamar, die Söhne Aarons, welche noch übriggeblieben waren, und sprach:
29933 Mose3Mo31017Warum habt ihr das Sündopfer nicht an heiliger Stätte verzehrt, da es doch hochheilig und euch gegeben ist, dass ihr die Verschuldungen des Volkes tragt und für dasselbe vor dem Angesichte des Herrn betet,
29943 Mose3Mo31018besonders, da nichts von seinem Blute in das Innere des Heiligtums gebracht worden ist und ihr es also an heiliger Stätte hättet essen sollen, wie mir geboten ward?
29953 Mose3Mo31019Da antwortete Aaron: heute ward das Sündopfer und das Brandopfer vor dem Herrn dargebracht; mich aber hat betroffen, was du siehst. Wie hätte ich es also essen, oder dem Herrn mit traurigem Herzen in seinem Dienste gefallen können?
29963 Mose3Mo31020Da Moses das hörte, gab er sich zufrieden.
29973 Mose3Mo3111Und der Herr redete zu Moses und Aaron und sprach:
29983 Mose3Mo3112Saget den Söhnen Israels: Folgendes sind die Tiere, welche ihr von allen Tieren der Erde essen dürft:
29993 Mose3Mo3113Alles, was unter den Tieren gespaltene Klauen hat und wiederkäut, dürft ihr essen.
30003 Mose3Mo3114Was aber zwar wiederkäut und Klauen hat, aber nicht gespaltene, wie das Kamel und andere, das sollt ihr nicht essen, und dies soll euch als unrein gelten.
30013 Mose3Mo3115Der Igel, der zwar wiederkäut, aber keine gespaltenen Klauen hat, ist unrein.
30023 Mose3Mo3116Ebenso der Hase; denn auch er käut zwar wieder, hat aber keine gespaltenen Klauen.
30033 Mose3Mo3117Desgleichen das Schwein, den es hat zwar gespaltene Klauen, aber käut nicht wieder.
30043 Mose3Mo3118Ihr Fleisch sollt ihr nicht essen, noch ihr Aas berühren; denn sie sind für euch unrein.
30053 Mose3Mo3119Folgende Tiere, welche im Wasser leben, dürft ihr essen: Alles was Flossen und Schuppen hat, sowohl im Meere als in Strömen und Teichen, sollt ihr essen.
30063 Mose3Mo31110Alles aber, was keine Flossen und Schuppen hat von dem, was im Wasser lebt und webt, soll euch ein Abscheu
30073 Mose3Mo31111und Greuel sein; ihr Fleisch sollt ihr nicht genießen und ihrem Aase ausweichen.
30083 Mose3Mo31112Alles, was im Wasser keine Flossen und Schuppen hat, soll unrein sein.
30093 Mose3Mo31113Von den Vögeln sind es folgende, die ihr nicht essen dürft und meiden sollt: Der Adler, der Greis, der Meeradler,
30103 Mose3Mo31114die Weihe, das Geschlecht der Geier,
30113 Mose3Mo31115alles, was zur Rabenart gehört und ihnen ähnlich ist,
30123 Mose3Mo31116der Strauß, die Nachteule, die Möwe, das Geschlecht der Sperber;
30133 Mose3Mo31117der Uhu, der Taucher, der Ibis,
30143 Mose3Mo31118der Schwan, der Pelican, der Purpurvogel,
30153 Mose3Mo31119der Reiher, das Geschlecht der Regenpfeifer, der Wiedehopf, und die Fledermaus.
30163 Mose3Mo31120Alle fliegenden Tiere, welche auf vier Füßen gehen, sollen euch ein Greuel sein.
30173 Mose3Mo31121Was aber zwar auf vier Füßen geht, hinten jedoch längere Füße hat, mit denen es auf der Erde hüpft,
30183 Mose3Mo31122das dürft ihr essen, wie: das Geschlecht der Zugheuschrecken, den Attakus, den Schlangenfechter, die Heuschrecke, mit ihren Arten.
30193 Mose3Mo31123Alle fliegenden Tiere aber, die nur vier Füße haben, sollen euch ein Greuel sein.
30203 Mose3Mo31124Und wer ein Aas von diesen berührt, soll befleckt und unrein sein bis zum Abend.
30213 Mose3Mo31125Und wenn es nötig ist, dass jemand etwas von solchem Aase trägt, so soll er seine Kleider waschen und unrein sein bis zum Sonnenuntergang.
30223 Mose3Mo31126Alle Tiere, welche zwar Klauen haben, aber keine gespaltenen, und nicht wiederkäuen, sollen unrein sein; und wer sie berührt, soll unrein sein.
30233 Mose3Mo31127Was unter allen Tieren, die auf vieren gehen, auf Tatzen läuft, soll unrein sein. Wer das Aas davon berührt, soll unrein sein bis zum Abend.
30243 Mose3Mo31128Und wer solches Aas trägt, soll seine Kleider waschen und soll unrein sein bis zum Abend; denn dies alles ist für euch unrein.
30253 Mose3Mo31129Auch folgende unter denen, die sich auf der Erde bewegen, sollen euch als unrein gelten; das Wiesel, die Maus, das Krokodil, jedes nach seiner Art,
30263 Mose3Mo31130die Spitzmaus, das Chamäleon, die Sterneidechse, die grüne Eidechse, und der Maulwurf.
30273 Mose3Mo31131Alle diese sind unrein. Wer ihr Aas berührt, soll unrein sein bis zum Abend;
30283 Mose3Mo31132und alles, worauf etwas vom Aase derselben fällt, soll unrein sein, sowohl hölzerne Geräte und Kleider, als Felle und härene Zeuge; und alle Gefäße, die zum Gebrauche dienen, sollen in Wasser getaucht werden und unrein sein bis an den Abend, und auf solche Art sollen sie dann wieder rein werden.
30293 Mose3Mo31133Ein irdenes Gefäß aber, in welches etwas davon hineinfällt, soll unrein sein und deswegen zerbrochen werden.
30303 Mose3Mo31134Jede Speise, die ihr esset, soll unrein sein, wenn solches Wasser darauf kommt; und jedes Getränk, das man aus allen solchen Geschirren trinkt, soll unrein sein.
30313 Mose3Mo31135Und alles, worauf etwas von solchem Aase fällt, soll unrein sein; Öfen und Kochherde sollen eingegriffen werden und unrein sein.
30323 Mose3Mo31136Brunnen aber und Gruben, und alle Ansammlungen von Wasser sollen rein sein. Wer indes das Aas davon berührt, soll unrein sein.
30333 Mose3Mo31137Wenn es auf Samen fällt, soll es ihn nicht verunreinigen.
30343 Mose3Mo31138Begießt aber jemand den Samen mit Wasser, und nachher fällt ein Aas darauf, so soll er alsbald als unrein gelten.
30353 Mose3Mo31139Wenn ein Tier fällt, das euch zu essen erlaubt ist, so soll der, welcher sein Aas berührt, unrein sein bis zum Abend;
30363 Mose3Mo31140und wer etwas davon ißt, oder trägt, soll seine Kleider waschen und unrein sein bis zum Abend.
30373 Mose3Mo31141Alles, was auf der Erde kriecht, soll euch ein Greuel sein und nicht zur Speise gebraucht werden.
30383 Mose3Mo31142Alles, was auf dem Bauche geht, sei es auf vieren oder auf vielen Füßen, oder sich auf dem Boden fortschleppt, sollt ihr nicht essen, denn es ist ein Abscheu.
30393 Mose3Mo31143Beflecket eure Seelen nicht und rühret nichts davon an, damit ihr nicht unrein werdet;
30403 Mose3Mo31144denn ich bin der Herr euer Gott; seid heilig, wie ich heilig bin. Beflecket eure Seelen nicht durch irgend ein kriechendes Tier, das sich auf der Erde bewegt.
30413 Mose3Mo31145Denn ich bin der Herr, der euch aus dem Lande Ägypten geführt hat, damit ich euer Gott sei. Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig.
30423 Mose3Mo31146Das sind die Vorschriften betreffs der Tiere, und Vögel, und aller lebenden Wesen, welche sich im Wasser tummeln und auf der Erde kriechen,
30433 Mose3Mo31147damit ihr den Unterschied zwischen Reinem und Unreinem kennet und wisset, was ihr essen dürft, und was ihr verwerfen sollt.
30443 Mose3Mo3121Und der Herr redete zu Moses und sprach:
30453 Mose3Mo3122Rede zu den Söhnen Israels und sprich zu ihnen: Ein Weib, welches empfangen hat und einen Knaben gebärt, soll sieben Tage unrein sein, wie zur Zeit ihrer monatlichen Reinigung.
30463 Mose3Mo3123Am achten Tage soll das Kind beschnitten werden;
30473 Mose3Mo3124sie aber soll noch dreiunddreißig Tage im Blute ihrer Reinigung bleiben. Sie soll nichts Heiliges berühren, noch zum Heiligtume kommen, bis die Tage ihrer Reinigung voll sind.
30483 Mose3Mo3125Wenn sie aber ein Mädchen gebärt, so soll sie zwei Wochen unrein sein, wie bei ihrer monatlichen Reinigung, und soll sechsundsechzig Tage im Blute ihrer Reinigung bleiben.
30493 Mose3Mo3126Und wenn die Tage ihrer Reinigung vorüber sind, sei es für einen Sohn oder für eine Tochter, soll sie ein einjähriges Lamm zum Brandopfer, und eine junge Taube oder eine Turteltaube zum Sündopfer vor den Eingang des Zeugnisses bringen und dem Priester übergeben.
30503 Mose3Mo3127Dieser soll es vor dem Herrn darbringen und für sie beten, und so wird sie von ihrem Blutflusse rein werden. Dies sind die Bestimmungen über diejenige, die einen Knaben oder ein Mädchen gebärt.
30513 Mose3Mo3128Wenn aber ihre Hand es nicht aufzubringen vermag und sie kein Lamm darbringen kann, so soll sie zwei Turteltauben oder zwei junge Tauben nehmen, eine zum Brandopfer, und die andere zum Sündopfer; und der Priester soll für sie beten, und so wird sie rein werden.
30523 Mose3Mo3131Und der Herr redete zu Moses und Aaron und sprach:
30533 Mose3Mo3132Wenn auf der Haut des Leibes eines Menschen ein Fleck von verschiedener Farbe entsteht, oder eine Blatter, oder etwas Helles sich zeigt, das ist die Plage des Aussatzes, so soll er zu Aaron, dem Priester, oder zu irgend einem seiner Söhne geführt werden.
30543 Mose3Mo3133Wenn dieser den Ausschlag auf der Haut sieht und wahrnimmt, dass die Haare weiß geworden sind, und die Stelle, welche aussätzig erscheint, tiefer liegt als die übrige Haut und das Fleisch, so ist es die Plage des Aussatzes, und auf sein Urteil soll er abgesondert werden.
30553 Mose3Mo3134Wenn aber ein leuchtend weißer Fleck auf der Haut erscheint, aber nicht tiefer liegt als das übrige Fleisch, und die Haare haben die frühere Farbe behalten, so soll der Priester ihn sieben Tage einschließen
30563 Mose3Mo3135und am siebenten Tage nachsehen; und wenn der Aussatz nicht weiter um sich gegriffen und an der Haut den früheren Umfang nicht überschritten hat, so soll er ihn abermals sieben andere Tage einschließen.
30573 Mose3Mo3136Wiederum am siebenten Tage soll er nachschauen; ist dann der Ausschlag dunkler geworden und hat sich nicht über die Haut weiter ausgebreitet, so soll er ihn für rein erklären, denn es ist ein Ausschlag; und der Mensch soll seine Kleider waschen, und so wird er rein sein.
30583 Mose3Mo3137Wenn aber der Ausschlag seit der Zeit, wo ihn der Priester beschaut und für rein erkannt hat, wieder gewachsen sein, so soll er zum Priester geführt
30593 Mose3Mo3138und für unrein erklärt werden.
30603 Mose3Mo3139Wenn die Plage des Aussatzes sich an einen Menschen zeigt, soll er zum Priester geführt werden,
30613 Mose3Mo31310und dieser soll ihn besichtigen. Ist dann die Haut weiß gefärbt und das Ansehen der Haare verändert, und wird das rohe Fleisch sichtbar,
30623 Mose3Mo31311so soll man es für veralteten Aussatz halten, der sich in die Haut eingesetzt hat. Der Priester soll ihn alsdann für unrein erklären und nicht einschließen, denn er ist offenbar mit Unreinheit behaftet.
30633 Mose3Mo31312Wenn aber der Aussatz auf der Haut sich verbreitend ausbricht und die ganze Haut vom Kopf bis zu den Füßen bedeckt, so weit die Augen nur sehen,
30643 Mose3Mo31313so soll ihn der Priester besichtigen und für mit sauberem Aussatz behaftet erklären, weil alles in weiß verwandelt ist; und der Mensch wird somit rein sein.
30653 Mose3Mo31314Wenn sich aber wildes Fleisch an ihm zeigt,
30663 Mose3Mo31315so soll er durch den Priester für unrein erklärt und unter die Unreinen gerechnet werden; denn wenn wildes Fleisch mit Aussatz übersät ist, ist es unrein.
30673 Mose3Mo31316Wenn es aber wieder weiß wird und den ganzen Körper bedeckt,
30683 Mose3Mo31317so soll ihn der Priester besichtigen und für rein erklären.
30693 Mose3Mo31318Wenn aber auf der Haut des Fleisches sich ein Geschwür gebildet hat und wieder geheilt ist,
30703 Mose3Mo31319und an der Stelle des Geschwüres eine weiße oder rötliche Narbe erscheint, so soll man den Menschen zum Priester führen.
30713 Mose3Mo31320Sieht dieser, dass der aussätzige Fleck tiefer liegt als das übrige Fleisch und dass die Haare weiß geworden sind, so soll er ihn für unrein erklären; denn die Plage des Aussatzes ist im Geschwüre ausgebrochen.
30723 Mose3Mo31321Hat aber das Haar seine vorige Farbe behalten, und ist die Narbe etwas dunkel und liegt nicht tiefer als das Fleisch ringsherum, so soll er ihn sieben Tage einschließen.
30733 Mose3Mo31322Wenn der Fleck sich alsdann vergrößert hat, soll er ihn für aussätzig erklären.
30743 Mose3Mo31323Ist er aber an derselben Stelle stehen geblieben, so ist es die Narbe eines Geschwüres, und der Mensch ist rein.
30753 Mose3Mo31324Hat aber jemand die Haut des Fleisches am Feuer verbrannt, und ist nach der Heilung ein weißes oder rotes Mal geblieben,
30763 Mose3Mo31325so soll es der Priester beschauen, und wenn es weiß geworden ist und seine Stelle tiefer liegt als die übrige Haut, so soll er ihn für unrein erklären; denn die Plage des Aussatzes ist an dem Male entstanden.
30773 Mose3Mo31326Ist aber die Farbe der Haare unverändert, und ist der Fleck nicht tiefer als das übrige Fleisch, und das Aussehen des Aussatzes selbst etwas dunkel, so soll er ihn sieben Tage einschließen
30783 Mose3Mo31327und am siebenten Tage besichtigen; wenn dann der Aussatz sich auf der Haut ausgebreitet hat, so soll er ihn für unrein erklären.
30793 Mose3Mo31328Ist aber der weiße Fleck an seiner Stelle geblieben und zeigt sich nicht hell genug, so ist es ein Brandmal; und darum soll er rein sein, denn es ist die Narbe einer Brandwunde.
30803 Mose3Mo31329Einen Mann oder ein Weib, an dessen Kopf oder Bart der Aussatz entsteht, soll der Priester besichtigen.
30813 Mose3Mo31330Und wenn die Stelle tiefer liegt als das übrige Fleisch und das Haar goldgelb und dünner ist als gewöhnlich, so soll er sie für unrein erklären; denn es ist der Aussatz des Hauptes und Bartes.
30823 Mose3Mo31331Wenn er aber sieht, dass die betreffende Stelle dem Fleische ringsum gleich und das Haar schwarz ist, so soll er ihn sieben Tage abschließen
30833 Mose3Mo31332und am siebenten Tage besichtigen. Ist der Fleck dann nicht gewachsen, und die Farbe des Haares nicht verändert, und die betroffene Stelle dem übrigen Fleische gleich,
30843 Mose3Mo31333so soll der Mensch geschoren werden, mit Ausnahme der Stelle des Fleckens, und sieben andere Tage eingeschlossen werden.
30853 Mose3Mo31334Wenn man dann am siebenten Tage sieht, dass der Fleck dieselbe Ausdehnung behalten hat und nicht tiefer liegt als das übrige Fleisch, so soll er ihn für rein erklären; alsdann soll er seine Kleider waschen, und so wird er rein sein.
30863 Mose3Mo31335Wenn aber der Fleck nach der Reinerklärung wieder auf der Haut um sich greift,
30873 Mose3Mo31336so soll der Priester nicht mehr untersuchen, ob das Haar in goldgelbe Farbe übergegangen ist, denn er ist offenbar unrein.
30883 Mose3Mo31337Wenn endlich der Fleck unverändert geblieben ist und die Haare schwarz sind, so soll er wissen, dass der Mensch heil ist, und soll ihn unbesorgt für rein erklären.
30893 Mose3Mo31338Einen Mann oder ein Weib, an dessen Haut helle Flecken erscheinen,
30903 Mose3Mo31339soll der Priester besichtigen. Findet er verblasste, helle, weiße Flecken auf der Haut, so soll er wissen, dass es nicht Aussatz, sondern weiße Flecken sind und der Mensch rein ist.
30913 Mose3Mo31340Ein Mann, dem die Haare vom Haupte ausgefallen, ist ein Kahlkopf, aber rein;
30923 Mose3Mo31341und einer, dem die Haare gegen die Stirne hin ausfallen, ist ein Glatzkopf, aber rein.
30933 Mose3Mo31342Im Falle aber an dem kahlen Kopfe oder der Glatze ein weißer oder roter Fleck entsteht
30943 Mose3Mo31343und der Priester dies sieht, soll er ihn als zweifellos mit Aussatz behaftet erklären, der an dem kahlen Kopfe entstanden ist.
30953 Mose3Mo31344Wer immer also mit dem Aussatze befleckt und nach dem Entscheide des Priesters abgesondert worden ist,
30963 Mose3Mo31345soll zerrissene Kleider tragen, das Haupt entblößt, den Mund mit dem Kleide bedeckt halten, und soll rufen, dass er befleckt und unrein sei.
30973 Mose3Mo31346Die ganze Zeit, durch die er aussätzig und unrein ist, soll er außerhalb des Lagers allein wohnen.
30983 Mose3Mo31347Wenn ein wollenes oder linnenes Kleid den Aussatz zeigt
30993 Mose3Mo31348im Aufzug oder im Einschlag, oder etwa ein Fell, oder was immer aus einem Felle Gefertigtes,
31003 Mose3Mo31349und es findet sich ein weißer oder roter Fleck daran, so soll er für Aussatz gehalten und dem Priester gezeigt werden.
31013 Mose3Mo31350Dieser soll es besichtigen und sieben Tage einschließen,
31023 Mose3Mo31351und am siebenten Tage soll er es wieder besichtigen; und findet er alsdann, dass der Fleck sich ausgebreitet hat, so liegt dauernder Aussatz vor; er soll das Kleid und alles, woran der Fleck gefunden wurde, für unrein erklären;
31033 Mose3Mo31352und darum soll es mit Feuer verbrannt werden.
31043 Mose3Mo31353Wenn er aber sieht, dass der Fleck sich nicht ausgebreitet hat,
31053 Mose3Mo31354so soll er das, woran der Aussatz sich findet, zu waschen gebieten, und soll es sieben andere Tage wieder einschließen.
31063 Mose3Mo31355Wenn er dann sieht, dass zwar das vorige Aussehen noch nicht wieder gekommen ist, wenn auch der Aussatz nicht weiter um sich gegriffen hat, so soll er es für unrein erklären und mit Feuer verbrennen, weil der Aussatz die Oberfläche des Kleides oder das ganze Kleid ergriffen hat.
31073 Mose3Mo31356Ist aber die Stelle des Aussatzes dunkler geworden, nachdem man das Kleid gewaschen hat, so soll er sie abreißen und von dem ganzen Stück abtrennen.
31083 Mose3Mo31357Und wenn an solchen Stellen, die vorher frei von Flecken waren, sich später Aussatz zeigte, so ist es der fliegende oder unstäte Aussatz; es soll mit Feuer verbrannt werden.
31093 Mose3Mo31358Wenn aber der Fleck verschwunden ist, soll man das, was rein ist, zum zweiten Male mit Wasser waschen, und es soll rein sein.
31103 Mose3Mo31359Das sind die Bestimmungen über den Aussatz an einem wollenen oder linnenen Kleide, am Aufzug und Einschlag, und an allen Gegenständen aus Fell, wie man sie für rein oder unrein zu erklären hat.
31113 Mose3Mo3141Und der Herr redete zu Moses und sprach:
31123 Mose3Mo3142Das ist die zu beobachtende Weise, wenn ein Aussätziger gereinigt werden soll: Man soll ihn zum Priester führen,
31133 Mose3Mo3143dieser soll aus dem Lager hinausgehen; und wenn er findet, dass der Aussatz geheilt ist,
31143 Mose3Mo3144soll er dem, der gereinigt wird, befehlen, zwei lebende Sperlinge, die man essen darf, und Zedernholz, Karmosinwolle, und Ysop für sich darzubringen;
31153 Mose3Mo3145Sodann soll er ihn einen von den Sperlingen in ein irdenes Gefäß über fließendem Wasser schlachten lassen;
31163 Mose3Mo3146den andern aber, den Lebenden, soll er samt dem Zedernholz und dem Karmosin und Ysop in das Blut des geschlachteten Sperlings tauchen,
31173 Mose3Mo3147und alsdann den zu Reinigenden damit sieben Mal besprengen, damit er gesetzlich rein werde; den lebenden Sperling aber soll er freilassen, dass er in´s Weite wegfliege.
31183 Mose3Mo3148Und nachdem der Mensch seine Kleider gewaschen, soll er alle Haare an seinem Leibe abscheren und sich baden, und so gereinigt soll er in das Lager treten, nur dass er noch sieben Tage außerhalb seines Zeltes bleibe,
31193 Mose3Mo3149und am siebenten Tage soll er sein Haupthaar, den Bart, die Augenbrauen, und die Haare des ganzen Körpers abscheren. Und nachdem er nochmals die Kleider und den Leib gewaschen hat,
31203 Mose3Mo31410soll er am achten Tage zwei fehlerfreie Lämmer und ein einjähriges fehlerloses Schaf nehmen, und drei Zehntel seines Mehl zum Speiseopfer, mit Öl angemacht, und ein Sechstel Öl besonders.
31213 Mose3Mo31411Und der Priester, der den Menschen reinigt, soll ihn samt allem diesem vor dem Herrn an der Türe des Zeltes des Zeugnisses darstellen.
31223 Mose3Mo31412und das eine Lamm nehmen, und es als Schuldopfer darbringen, samt dem Sechstel Öl; und wenn er alles vor dem Herrn dargebracht,
31233 Mose3Mo31413soll er das Lamm da schlachten, wo man das Sündopfer und das Brandopfer zu schlachten pflegt, das ist an heiliger Stätte. Denn wie das Sündopfer, so gehört auch das Schuldopfer dem Priester; es ist hochheilig.
31243 Mose3Mo31414Sodann soll der Priester von dem Blute des Opfertieres, welches als Schuldopfer geschlachtet wurde, etwas nehmen und dem, der sich reinigen lässt, auf das rechte Ohrläppchen und auf den Daumen der rechten Hand und die rechte große Zehe streichen;
31253 Mose3Mo31415und er soll etwas von dem Sechstel Öl in seine linke Hand gießen,
31263 Mose3Mo31416und seinen rechten Finger darein tauchen, und siebenmal vor dem Herrn sprengen.
31273 Mose3Mo31417Von dem übrigen Öl in seiner linken Hand aber soll er dem, der sich reinigen lässt, etwas auf das rechte Ohrläppchen und auf den Daumen seiner rechten Hand und die rechte große Zehe streichen, und auf das Blut, welches vom Schuldopfer geflossen ist,
31283 Mose3Mo31418und auf sein Haupt.
31293 Mose3Mo31419Hierauf soll er für ihn vor dem Herrn beten und das Sündopfer bereiten; alsdann das Brandopfer schlachten,
31303 Mose3Mo31420und soll es samt den dazu gehörigen Opfern auf den Altar legen, und so wird der Mensch gesetzlich rein werden.
31313 Mose3Mo31421Ist er aber arm, und kann seine Hand das Erwähnte nicht erschwingen, so soll er ein Lamm zum Schuldopfer nehmen, damit der Priester für ihn bete, und ein Zehntel feines Mehl, mit Öl angemacht, zum Speiseopfer, und ein Sechstel Öl,
31323 Mose3Mo31422ferner zwei Turteltauben oder zwei junge Tauben, von denen die eine zum Sündopfer, und die andere zum Brandopfer bestimmt sei.
31333 Mose3Mo31423Und diese soll er am achten Tage seiner Reinigung dem Priester zum Eingange des Zeltes des Zeugnisses vor den Herrn bringen.
31343 Mose3Mo31424Und der Priester soll das Lamm für das Schuldopfer samt dem Sechstel Öl nehmen und beide zugleich erheben;
31353 Mose3Mo31425alsdann soll er das Lamm schlachten und von seinem Blute etwas auf das rechte Ohrläppchen dessen, der sich reinigen lässt, und auf den Daumen seiner rechten Hand und seine rechte große Zehe streichen,
31363 Mose3Mo31426etwas vom Öl aber in seine linke Hand gießen,
31373 Mose3Mo31427den Finger der rechten Hand hineintauchen, und siebenmal vor dem Herrn sprengen.
31383 Mose3Mo31428Sodann soll er dem, der sich reinigen lässt, das rechte Ohrläppchen, und den Daumen seiner rechten Hand und die rechte große Zehe an der Stelle berühren, wo das für die Schuld vergossene Blut ist.
31393 Mose3Mo31429Den übrigen Teil des Öles aber, der in der linken Hand ist, soll er auf das Haupt des Gereinigten ausschütten, damit er den Herrn für ihn versöhne;
31403 Mose3Mo31430und sodann die eine Turteltaube oder die eine junge Taube darbringen.
31413 Mose3Mo31431die eine als Schuldopfer, und die andere als Brandopfer, zugleich mit den zugehörigen Opfern.
31423 Mose3Mo31432Dies ist das Opfer des Aussätzigen, der nicht alles zu seiner Reinigung haben kann.
31433 Mose3Mo31433Und der Herr redete zu Moses und Aaron und sprach:
31443 Mose3Mo31434Wenn ihr in das Land Kanaan, das ich euch zum Besitz geben werde, gekommen seid und die Plage des Aussatzes sich an einem Hause zeigt,
31453 Mose3Mo31435so soll der, dem das Haus gehört, hingehen, und es dem Priester anzeigen, und sagen: Es scheint mir, als sei die Plage des Aussatzes an meinem Hause.
31463 Mose3Mo31436So soll der Priester dann anordnen, dass man alles aus dem Hause heraustrage, bevor er hineingeht, und zusieht ob es aussätzig ist, damit nicht alles, was im Hause ist, unrein werde. Alsdann soll er hineingehen, um den Aussatz des Hauses zu besichtigen.
31473 Mose3Mo31437Und wenn er an den Wänden desselben etwas wie Vertiefungen sieht, durch Blässe oder Röte entstellt, und tiefer liegend als die übrige Fläche,
31483 Mose3Mo31438so soll er zur Türe des Hauses herausgehen und es sogleich auf sieben Tage verschließen.
31493 Mose3Mo31439Am siebenten Tage soll er zurückkommen und es besichtigen. Findet er, dass der Aussatz um sich gegriffen hat,
31503 Mose3Mo31440so soll er befehlen, die Steine, an denen der Aussatz ist, auszubrechen und sie draußen vor der Stadt an einem unreinen Ort zu werfen,
31513 Mose3Mo31441das Haus selbst aber innen ringsherum abzuschaben und den abgeschabten Staub außerhalb der Stadt an einen unreinen Ort zu schütten,
31523 Mose3Mo31442und andere Steine an die Stelle der herausgenommenen zu setzen, und das Haus mit anderem Lehme zu bestreichen.
31533 Mose3Mo31443Wenn aber dann, nachdem die Steine herausgenommen, und der Staub abgeschabt worden, und anderer Lehm angeworfen worden ist,
31543 Mose3Mo31444der Priester hineinkommt und sieht, dass der Aussatz wiedergekommen ist und die Wände mit Flecken besät sind, so ist dies beharrlicher Aussatz und das Haus ist unrein.
31553 Mose3Mo31445Man soll es alsbald abbrechen und seine Steine, sein Holz, und allen Staub außerhalb der Stadt an einem unreinen Ort werfen.
31563 Mose3Mo31446Wer das Haus betritt, wenn es geschlossen ist, soll unrein sein bis zum Abend;
31573 Mose3Mo31447und wer in demselben schläft oder etwas ißt, soll seine Kleider waschen.
31583 Mose3Mo31448Wenn aber der Priester hineinkommt und sieht, dass der Aussatz nicht im Hause um sich gegriffen hat, nachdem es von neuem beworfen worden ist, so soll er es für rein erklären, da es von seinem Schaden geheilt ist.
31593 Mose3Mo31449Sodann soll er zu dessen Reinigung zwei Sperlinge, Zedernholz, Karmosinwolle und Ysop nehmen;
31603 Mose3Mo31450und nachdem er einen Sperling in ein irdenes Gefäß über fließendem Wasser geschlachtet hat,
31613 Mose3Mo31451soll er das Zedernholz, den Ysop, die Karmosinwolle, und den lebenden Sperling nehmen, und alles in das Blut des geschlachteten Sperlings und in das fließende Wasser tauchen, und das Haus siebenmal besprengen.
31623 Mose3Mo31452Und so soll er es mit dem Blute des Sperlings und mit dem fließenden Wasser, dem lebenden Sperling, dem Zedernholz, dem Ysop, und dem Karmosin reinigen.
31633 Mose3Mo31453Endlich lasse er den Sperling in´s Feld frei fliegen und bete für das Haus, und es soll alsdann gesetzlich rein sein.
31643 Mose3Mo31454Dies sind die Vorschriften über die verschiedenen Arten von Aussatz und Grind,
31653 Mose3Mo31455den Aussatz an Kleidern und Häusern,
31663 Mose3Mo31456an Narben, an ausbrechenden Vlattern, an glänzenden Flecken, und nach verschieden aussehender und geänderter Färbung.
31673 Mose3Mo31457damit man wissen könne, wann etwas rein oder unrein ist.
31683 Mose3Mo3151Und der Herr redete zu Moses und Aaron und sprach:
31693 Mose3Mo3152Redet zu den Söhnen Israels und saget ihnen: Ein Mann, der am Samenflusse leidet, soll unrein sein.
31703 Mose3Mo3153Und dann soll man urteilen, dass er mit diesem Gebrechen behaftet ist, wenn die hässliche Feuchtigkeit alle Augenblicke an seinem Leibe haftet und gerinnt.
31713 Mose3Mo3154Jedes Lager, auf dem er schläft, und jeder Ort, an dem er sitzt, soll unrein sein.
31723 Mose3Mo3155Wenn jemand sein Lager berührt, soll er seine Kleider waschen und sich im Wasser baden, und soll unrein sein bis zum Abend.
31733 Mose3Mo3156Wenn sich irgend jemand da hinsetzt, wo er gesessen hat, so soll er seine Kleider waschen und sich mit Wasser waschen, und soll unrein sein bis zum Abend.
31743 Mose3Mo3157Wer seinen Leib berührt, soll seine Kleider waschen und sich mit Wasser waschen, und soll unrein sein bis zum Abend.
31753 Mose3Mo3158Wenn ein solcher Mensch auf einen, der rein ist, speit, so soll dieser seine Kleider waschen, und sich mit Wasser waschen, und soll unrein sein bis zum Abend.
31763 Mose3Mo3159Der Sattel, auf dem er sitzt, soll unrein sein;
31773 Mose3Mo31510und was immer unter dem ist, der am Samenflusse leidet, soll unrein sein bis zum Abend. Wer etwas derartiges trägt, soll seine Kleider waschen und sich mit Wasser waschen, und soll unrein sein bis zum Abend.
31783 Mose3Mo31511Jeder, den ein solcher anrührt, ohne seine Hände zuvor gewaschen zu haben, soll seine Kleider waschen und sich mit Wasser waschen, und soll unrein sein bis zum Abend.
31793 Mose3Mo31512Ein irdenes Gefäß, das er berührt, soll zerbrochen werden, ein hölzernes Gefäß aber soll mit Wasser abgewaschen werden.
31803 Mose3Mo31513Und wenn einer, der an einem solchen Übel leidet, geheilt ist, soll er nach seiner Reinigung sieben Tage zählen, und seine Kleider waschen, und den ganzen Leib in fließendem Wasser baden; und so wird er rein sein.
31813 Mose3Mo31514Am achten Tage aber soll er zwei Turteltauben oder zwei junge Tauben nehmen, und vor dem Herrn zum Eingange des Zeltes des Zeugnisses kommen, und sie dem Priester übergeben.
31823 Mose3Mo31515Dieser soll die eine als Sündopfer, die andere zum Brandopfer bereiten, und soll für ihn vor dem Herrn beten, dass er vom Samenflusse gereinigt werde.
31833 Mose3Mo31516Ein Mann, dem im Beischlafe der Same abgeht, soll seinen ganzen Leib mit Wasser waschen und soll unrein sein bis zum Abend.
31843 Mose3Mo31517Kleid und Fell, welches er hatte, soll er mit Wasser waschen und es soll unrein sein bis zum Abend.
31853 Mose3Mo31518Das Weib, dem er beigewohnt, soll sich mit Wasser waschen und soll unrein sein bis zum Abend.
31863 Mose3Mo31519Eine Frau, die nach Ablauf je eines Monats den Blutfluss hat, soll sieben Tage abgesondert sein.
31873 Mose3Mo31520Ein jeder, der sie berührt, soll unrein sein bis zum Abend;
31883 Mose3Mo31521und alles, worauf sie in den Tagen ihrer Absonderung schläft oder sitzt, soll unrein sein.
31893 Mose3Mo31522Wer ihr Lager berührt, soll seine Kleider waschen, und sich mit Wasser waschen, und unrein sein bis zum Abend.
31903 Mose3Mo31523Wer immer ein Gerät, auf dem sie gesessen hat, berührt, soll seine Kleider waschen, und sich mit Wasser waschen, und soll unrein sein bis zum Abend.
31913 Mose3Mo31524Und wenn ein Mann zur Zeit ihres monatlichen Flusses Umgang mit ihr hat, so soll er sieben Tage unrein sein; und jedes Lager, auf dem er schläft, soll unrein sein.
31923 Mose3Mo31525Wenn eine Frau außer der Zeit ihres Flusses viele Tage am Blutfluss leidet, oder wenn nach dem monatlichen Blutabgange das Blut nicht aufhört zu fließen, soll sie unrein sein, so lange sie diesem Gebrechen unterliegt, wie zur Zeit des Monatsflusses.
31933 Mose3Mo31526Jedes Lager, auf dem sie schläft, und jedes Gerät, auf dem sie sitzt, soll unrein sein.
31943 Mose3Mo31527Wer solches berührt, soll seine Kleider waschen, und sich mit Wasser waschen, und unrein sein bis zum Abend.
31953 Mose3Mo31528Wenn das Blut still steht und aufhört zu fließen, so soll sie noch sieben Tage ihrer Reinigung zählen;
31963 Mose3Mo31529und am achten Tage soll sie zwei Turteltauben oder zwei junge Tauben für sich dem Priester an den Eingang des Zeltes des Zeugnisses bringen.
31973 Mose3Mo31530Dieser soll die eine als Sündopfer, die andere als Brandopfer herrichten und für sie wegen ihres unreinen Flusses vor dem Herrn beten.
31983 Mose3Mo31531Lehret also die Söhne Israels, dass sie die Unreinigkeit meiden und nicht durch ihre Unreinheit des Todes seien, wenn sie mein Zelt, das unter ihnen ist, verunreinigen.
31993 Mose3Mo31532Das sind die Vorschriften für den, der am Samenfluss leidet, sowie für den, welcher sich durch Beiwohnung verunreinigt,
32003 Mose3Mo31533und für die in den Monatszeiten abgesonderten, oder an beständigem Blutflusse leidenden Frauen, und für die Männer, welche solchen beiwohnen.
32013 Mose3Mo3161Und der Herr redete zu Moses nach dem Tode der zwei Söhne Aarons, als sie fremdes Feuer darbrachten und deshalb getötet wurden;
32023 Mose3Mo3162und gebot ihm und sprach: Sage zu Aaron, deinem Bruder, dass er nicht zu jeder Zeit in das Heiligtum treten solle, welches innerhalb des Vorhanges vor dem Gnadenthrone ist, mit dem die Lade überdeckt ist, damit er nicht sterbe (denn ich werde in der Wolke über dem Spruchorte erscheinen);
32033 Mose3Mo3163außer er habe zuvor dies getan: Er bringe einen jungen Stier als Sündopfer, und einen Widder als Brandopfer dar.
32043 Mose3Mo3164Und er bekleide sich mit dem linnenen Gewande, und verhülle seine Blöße mit den linnenen Hüftkleidern, und lege den linnenen Gürtel um, und setze die linnene Kopfbedeckung auf sein Haupt; denn dies sind die heiligen Kleider, die er alle anlegen soll, nachdem er sich gebadet hat.
32053 Mose3Mo3165Dann soll er von der ganzen Gemeinde der Söhne Israels zwei Böcke als Sündopfer und einen Widder als Brandopfer nehmen.
32063 Mose3Mo3166Zuerst bringe er den jungen Stier dar und bete für sich und sein Haus.
32073 Mose3Mo3167Alsdann soll er die zwei Böcke vor den Herrn, vor den Eingang des Zeltes des Zeugnisses stellen.
32083 Mose3Mo3168und das Los über beide werfen, eines für den Herrn, und das andere für den Bock der Verstoßung;
32093 Mose3Mo3169und denjenigen, auf welchen das Los für den Herrn trifft, soll er als Sündopfer darbringen,
32103 Mose3Mo31610den aber, auf welchen das Los herauskommt als den Bock der Verstoßung, soll er lebendig dem Herrn darstellen, damit er über denselben die Gebete spreche und ihn in die Wüste verstoße.
32113 Mose3Mo31611Ist dies alles nach Vorschrift vollendet, so soll er den jungen Stier darbringen, und für sich und sein Haus beten, und ihn schlachten.
32123 Mose3Mo31612Alsdann soll er ein Rauchfass nehmen, das er mit Kohlen von dem Altare gefüllt hat, und zum Rauchopfer gemischtes Räucherwerk mit der Hand nehmen, und soll hinter den Vorhang in das Heiligtum treten
32133 Mose3Mo31613und das Räucherwerk auf das Feuer legen, damit die Rauchwolke von dem Räucherwerke den Spruchthron, der über dem Zeugnisse ist, verhülle und er nicht sterbe.
32143 Mose3Mo31614Auch soll er etwas von dem Blute des jungen Stieres nehmen und mit dem Finger siebenmal gegen den Gnadenthron, nach Osten, sprengen.
32153 Mose3Mo31615Sodann soll er den Bock für die Sünde des Volkes schlachten und sein Blut hinter den Vorhang, wie es für das Blut des jungen Stieres vorgeschrieben ist, bringen, um es gegen den Spruchort hin zu sprengen,
32163 Mose3Mo31616und so das Heiligtum von den Verunreinigungen der Söhne Israels, und von ihren Übertretungen, und von allen ihren Sünden entsühnen. Auf gleiche Weise soll er mit dem Zelte des Zeugnisses verfahren, das inmitten ihrer verunreinigten Wohnungen aufgeschlagen ist.
32173 Mose3Mo31617Kein Mensch soll im Zelte sein, wenn der Hohepriester in das Heiligtum eingeht, um für sich und sein Haus, und die ganze Gemeinde Israel zu beten, bis er herauskommt.
32183 Mose3Mo31618Alsdann soll er an den Altar heraustreten, welcher vor dem Herrn ist, und für sich beten, und das Blut des jungen Stieres und des Bockes nehmen, und es auf dessen Hörner ringsum gießen,
32193 Mose3Mo31619und siebenmal mit seinem Finger etwas von dem Blute auf ihn sprengen, und ihn so entsühnen und von den Verunreinigungen der Söhne Israels heiligen.
32203 Mose3Mo31620Nachdem er so das Heiligtum und das Zelt und den Altar gereinigt hat, soll er den lebenden Bock herzubringen,
32213 Mose3Mo31621beide Hände auf sein Haupt legen, und alle Verschuldungen der Söhne Israels, alle ihre Übertretungen und Sünden bekennen, und sie ihm auf den Kopf wünschen, und ihn durch einen bereitstehenden Mann in die Wüste verstoßen.
32223 Mose3Mo31622Und wenn der Bock alle ihre Vergehungen in die Einöde getragen hat und in der Wüste freigelassen ist,
32233 Mose3Mo31623soll Aaron in das Zelt des Zeugnisses zurückkehren, und die Kleider, die er zuvor angezogen hatte, als er in das Heiligtum einging, ablegen und daselbst lassen.
32243 Mose3Mo31624Sodann soll er seinen Leib an heiliger Stätte baden und seine Kleider anziehen. Hierauf soll er hinauskommen, und sein und des Volkes Brandopfer darbringen, und sowohl für sich als für das Volk beten,
32253 Mose3Mo31625und das Fett, welches als Sündopfer dargebracht ist, auf dem Altare verbrennen.
32263 Mose3Mo31626Der Mann aber, welcher den Bock der Verstoßung entließ, soll seine Kleider waschen und sich in Wasser baden, und darnach erst soll er in das Lager kommen.
32273 Mose3Mo31627Den jungen Stier und den Bock aber, die als Sündopfer geschlachtet worden sind und deren Blut in das Heiligtum getragen ward, die Versöhnung zu vollbringen, soll man vor das Lager hinausschaffen und ihre Haut, ihr Fleisch, und den Unrat mit Feuer verbrennen.
32283 Mose3Mo31628Und der, welcher dies verbrannt hat, soll seine Kleider waschen und seinen Leib in Wasser baden, und dann erst soll er in das Lager kommen.
32293 Mose3Mo31629Und dies soll euch als ewige Satzung gelten: Im siebenten Monat, am zehnten Tag des Monats, sollt ihr euch kasteien und keine Arbeit verrichten, weder der Einheimische, noch der Fremdling, der unter euch weilt.
32303 Mose3Mo31630An diesem Tage soll eure Versöhnung und die Reinigung von allen euren Sünden sein; ihr sollt vor dem Herrn rein werden;
32313 Mose3Mo31631denn es ist der Sabbat der Ruhe, und ihr sollt euch kasteien nach ewig geltender Vorschrift.
32323 Mose3Mo31632Es soll aber der Priester, der gesalbt ist und dessen Hände geweiht sind, das Priestertum an Stelle seines Vaters zu verwalten, die Versöhnung vollziehen, und er soll den linnenen Rock und die heiligen Kleider anlegen
32333 Mose3Mo31633und das Heiligtum, und das Zelt des Zeugnisses, und den Altar, auch die Priester, und das gesamte Volk entsündigen.
32343 Mose3Mo31634Und dies sei euch eine ewig geltende Satzung, dass ihr für die Söhne Israels und alle ihre Sünden einmal im Jahre betet. Und er tat, wie der Herr dem Moses geboten hatte.
32353 Mose3Mo3171Und der Herr redete zu Moses und sprach:
32363 Mose3Mo3172Rede zu Aaron, und zu seinen Söhnen, und zu allen Söhnen Israels, und sprich zu ihnen: Dies ist das Wort, welches der Herr geboten hat:
32373 Mose3Mo3173Jeder Mann aus dem Hause Israels, der ein Rind, oder ein Schaf, oder eine Ziege in dem Lager oder außerhalb desselben schlachtet1
32383 Mose3Mo3174und dem Herrn nicht ein Opfer an dem Eingange des Zeltes darbringt, soll des Blutes schuldig sein; wie wenn er Blut vergossen hätte, so soll er weggetilgt werden aus der Mitte seines Volkes.
32393 Mose3Mo3175Darum sollen die Söhne Israels ihre Opfertiere, die sie auf dem freien Felde schlachten wollen, dem Priester bringen, damit sie dem Herrn vor der Türe des Zeltes des Zeugnisses geweiht werden, und sollen dieselben dem Herrn als Friedopfer schlachten.
32403 Mose3Mo3176Und der Priester soll das Blut auf den Altar des Herrn vor dem Eingange des Zeltes des Zeugnisses gießen, und das Fett zum lieblichen Geruche für den Herrn verbrennen;
32413 Mose3Mo3177und sie sollen ihre Opfer nie mehr den bösen Geistern opfern, mit denen sie gebuhlt haben. Eine ewig geltende Satzung soll dies für sie und ihre Nachkommen sein.
32423 Mose3Mo3178Und du sollst zu ihnen sagen: Wenn jemand vom Hause Israel und von den Fremdlingen, die bei euch weilen, ein Brandopfer oder ein anderes Opfer darbringt
32433 Mose3Mo3179und es nicht zum Eingange des Zeltes des Zeugnisses führt, dass es dem Herrn dargebracht werde, so soll er weggetilgt werden aus seinem Volke.
32443 Mose3Mo31710Wenn jemand vom Hause Israel und von den Fremdlingen, die unter ihm weilen, Blut isst, wider eine solche Seele werde ich mein Angesicht wenden, und sie wegtilgen aus ihrem Volke,
32453 Mose3Mo31711denn die Seele des Leibes ist im Blute; und ich habe es euch gegeben, damit ihr durch dasselbe auf dem Altare Sühnung schaffet für eure Seelen, und damit das Blut zur Sühne für die Seele gereiche.
32463 Mose3Mo31712Darum habe ich den Söhnen Israels gesagt: Keiner von euch oder von den Fremdlingen, die unter euch weilen, soll Blut essen.
32473 Mose3Mo31713Jeder von den Söhnen Israels und von den Fremdlingen, die bei euch weilen, der ein Wild erjagt, oder einen Vogel gefangen hat, die zu essen erlaubt ist, soll sein Blut auslaufen lassen und es mit Erde bedecken.
32483 Mose3Mo31714Denn die Seele eines jeden Leibes ist im Blute; darum habe ich den Söhnen Israels gesagt: Ihr sollt von keinem Leibe das Blut essen, den die Seele des Leibes ist im Blute; und wer es isst, soll umkommen.
32493 Mose3Mo31715Und jeder, der etwas Gefallenes oder von wilden Tieren Zerrissenes isst, sei es einer von den Eingebornen oder von den Fremdlingen, soll seine Kleider waschen und sich in Wasser baden, und soll unrein sein bis zum Abend; und auf diese Weise soll er rein werden.
32503 Mose3Mo31716Wenn er aber seine Kleider nicht wäscht, und seinen Leib nicht badet, so soll er seine Schuld tragen.
32513 Mose3Mo3181Der Herr redete zu Moses und sprach:
32523 Mose3Mo3182Rede zu den Söhnen Israels und sage zu ihnen: Ich bin der Herr, euer Gott.
32533 Mose3Mo3183Nach dem Gebrauche des Landes Ägypten, in welchem ihr gewohnet habt, sollt ihr nicht tun; und nach der Sitte des Landes Kanaan, in das ich euch führen werde, sollt ihr nicht handeln, und nach ihren Satzungen sollt ihr nicht wandeln.
32543 Mose3Mo3184Ihr sollt meine Vorschriften beobachten, und meine Gebote halten und nach ihnen wandeln. Ich bin der Herr, euer Gott.
32553 Mose3Mo3185Bewahret meine Satzungen und meine Vorschriften; der Mensch, welcher sie hält, wird durch sie leben. Ich bin der Herr.
32563 Mose3Mo3186Kein Mensch soll seiner Blutsverwandten nahen, ihre Scham zu entblößen. Ich bin der Herr.
32573 Mose3Mo3187Die Scham deines Vaters und die Scham deiner Mutter sollst du nicht entblößen; es ist deine Mutter; du sollst ihre Scham nicht entblößen.
32583 Mose3Mo3188Die Scham des Weibes deines Vaters sollst du nicht entblößen; denn es ist die Scham deines Vaters.
32593 Mose3Mo3189Die Scham deiner Schwester, von Vater oder Mutter her, sie sei daheim geboren oder auswärts, sollst du nicht entblößen.
32603 Mose3Mo31810Die Scham der Tochter deines Sohnes, oder der Tochter deiner Tochter sollst du nicht entblößen; denn es ist deine Scham.
32613 Mose3Mo31811Die Scham der Tochter des Weibes deines Vaters, welches sie deinem Vater geboren, die also deine Schwester ist, sollst du nicht entblößen.
32623 Mose3Mo31812Die Scham der Schwester deines Vaters sollst du nicht entblößen; denn es ist das Fleisch deines Vaters.
32633 Mose3Mo31813Die Scham der Schwester deiner Mutter sollst du nicht entblößen; denn es ist das Fleisch deiner Mutter.
32643 Mose3Mo31814Die Scham des Bruders deines Vaters sollst du nicht entblößen und seinem Weibe nicht nahen; denn sie ist dir durch Schwägerschaft verbunden.
32653 Mose3Mo31815Die Scham deiner Schwiegertochter sollst du nicht entblößen; denn sie ist das Weib deines Sohnes, und du sollst ihre Scham nicht entblößen.
32663 Mose3Mo31816Die Scham des Weibes deines Bruders sollst du nicht entblößen; denn es ist die Scham deines Bruders.
32673 Mose3Mo31817Die Scham deines Weibes und ihrer Tochter sollst du nicht entblößen. Die Tochter ihres Sohnes und die Tochter ihrer Tochter sollst du nicht nehmen, ihre Scham zu entblößen; denn sie sind ihr Fleisch und ein solches Beilager ist Blutschande.
32683 Mose3Mo31818Die Schwester deines Weibes sollst du nicht als Nebenweib zu ihr hinzunehmen und sollst ihre Scham nicht aufdecken, während jene noch lebt.
32693 Mose3Mo31819Einem Weibe, das am Monatsfluss leidet, sollst du nicht nahen und ihre Scham nicht entblößen.
32703 Mose3Mo31820Mit dem Weibe deines Nächsten sollst du nicht Umgang haben und dich nicht durch Vermischung des Samens verunreinigen.
32713 Mose3Mo31821Von deinen Kindern sollst du keines hergeben, um es dem Götzen Moloch zu weihen, und sollst den Namen deines Gottes nicht beflecken. Ich bin der Herr.
32723 Mose3Mo31822Du sollst nicht mit einem Manne fleischlichen Umgang haben, wie mit einem Weibe, denn dies ist ein Greuel.
32733 Mose3Mo31823Du sollst mit keinem Tiere fleischlichen Umgang haben und dich nicht dadurch verunreinigen. Ein Weib soll sich keinem Tiere hingeben und nicht mit einem solchen Umgang haben; denn das ist eine Schandtat.
32743 Mose3Mo31824Ihr sollt euch durch nichts derartiges verunreinigen; denn dadurch haben sich alle die Völker verunreinigt, welche ich vor eurem Angesichte vertreiben werde,
32753 Mose3Mo31825durch die das Land verunreinigt ward, und ich werde seine Lastertaten heimsuchen, damit es seine Einwohner ausspeie.
32763 Mose3Mo31826Beobachtet meine Satzungen und Vorschriften und verübet keinen von allen diesen Greueln, weder ein Einheimischer, noch ein Fremdling, der bei euch weilt.
32773 Mose3Mo31827Denn alle diese Greuel haben die Einwohner des Landes verübt, die vor euch da waren, und haben das Land verunreinigt.
32783 Mose3Mo31828Hütet euch also, dass es euch nicht gleicherweise ausspeie, wenn ihr das Gleiche tut, wie es das Volk ausgespieen hat, das vor euch da war.
32793 Mose3Mo31829Jede Seele, die irgendeinen von diesen Greueln übt, soll aus der Mitte ihres Volkes weggetilgt werden.
32803 Mose3Mo31830Haltet meine Gebote! Tuet nicht, was die getan haben, welche vor euch da waren, und verunreinigt euch nicht dadurch. Ich bin der Herr, euer Gott.
32813 Mose3Mo3191Der Herr redete zu Moses und sprach:
32823 Mose3Mo3192Rede zu der ganzen Gemeinde der Söhne Israels und sage ihnen: Ihr sollt heilig sein: denn ich bin heilig, der Herr, euer Gott.
32833 Mose3Mo3193Ein jeder hege Ehrfurcht vor seinem Vater und seiner Mutter. Haltet meine Sabbate. Ich bin der Herr, euer Gott.
32843 Mose3Mo3194Wendet euch nicht den Götzen zu und machet euch keine gegossenen Götter. Ich bin der Herr, euer Gott.
32853 Mose3Mo3195Wenn ihr dem Herrn ein Friedopfer schlachtet, dass er euch geneigt sein möge,
32863 Mose3Mo3196so sollt ihr es an dem Tage essen, an dem es geschlachtet ward, und am Tage darauf; alles aber, was bis zum dritten Tage übrigbleibt, sollt ihr mit Feuer verbrennen.
32873 Mose3Mo3197Wenn jemand nach Verlauf der zwei Tage davon isst, so soll er unrein und eines Frevels schuldig sein.
32883 Mose3Mo3198Er soll seine Schuld tragen, weil er das Heilige des Herrn entweiht hat, und diese Seele soll ausgetilgt werden aus ihrem Volke.
32893 Mose3Mo3199Wenn du die Saaten deines Landes erntest, sollst du sie nicht bis zum Erdboden abschneiden und sollst die übrigbleibenden Ähren nicht auflesen.
32903 Mose3Mo31910Auch in deinem Weinberge sollst du die abgefallenen Trauben und Beeren nicht aufsammeln, sondern den Armen und Fremden zur Lese überlassen. Ich bin der Herr, euer Gott.
32913 Mose3Mo31911Ihr sollt nicht stehlen. Ihr sollt nicht lügen, und keiner soll seinen Nächsten betrügen.
32923 Mose3Mo31912Du sollst bei meinem Namen nicht falsch schwören, und den Namen deines Gottes nicht beflecken. Ich bin der Herr.
32933 Mose3Mo31913Du sollst deinem Nächsten kein Unrecht tun und ihn nicht mit Gewalt unterdrücken. Der Lohn des Lohnarbeiters soll bei dir nicht bis zum Morgen bleiben.
32943 Mose3Mo31914Du sollst einem Tauben nicht fluchen und einem Blinden nicht einen Anstoß in den Weg legen, sondern den Herrn, deinen Gott, fürchten; denn ich bin der Herr.
32953 Mose3Mo31915Du sollst nichts tun, was ungerecht ist, und kein ungerechtes Urteil fällen. Du sollst für einen Armen nicht Partei ergreifen und das Angesicht des Gewaltigen nicht bevorzugen. Du sollst deinem Nächsten gerechtes Gericht sprechen.
32963 Mose3Mo31916Du sollst kein Verleumder, noch Ohrenbläser unter dem Volke sein. Du sollst dich wider deines Nächsten Blut nicht erheben. Ich bin der Herr.
32973 Mose3Mo31917Du sollst deinen Bruder nicht in deinem Herzen hassen, sondern ihn offen zurechtweisen, damit du keine Sünde seinethalben auf dich ladest.
32983 Mose3Mo31918Du sollst nicht Rache suchen, noch des Unrechts deiner Mitbürger gedenken. Du sollst deinen Freund lieben wie dich selbst. Ich bin der Herr.
32993 Mose3Mo31919Haltet meine Satzungen. Dein Vieh sollst du nicht sich begatten lassen mit Tieren anderer Art. Deinen Acker sollst du nicht mit verschiedenartigem Samen besäen. Ein Kleid, das aus zweierlei Fäden gewebt ist, sollst du nicht anziehen.
33003 Mose3Mo31920Wenn ein Mann einem Weibe, welche eine Leibeigene und einem Manne bestimmt, aber noch nicht losgekauft oder freigelassen ist, beiwohnt, und sich mit einer solchen fleischlich vermischt, so sollen beide gezüchtigt werden, aber nicht sterben; denn sie war keine Freie.
33013 Mose3Mo31921Und der Mann soll dem Herrn als Schuldopfer einen Widder an dem Eingange des Zeltes des Zeugnisses darbringen,
33023 Mose3Mo31922aber der Priester soll für ihn und für seine Sünde vor dem Herrn beten, und so wird dieser ihm wieder gnädig und die Sünde vergeben sein.
33033 Mose3Mo31923Wenn ihr in das Land kommt und darin Fruchtbäume pflanzt, so sollt ihr ihre Vorhaut wegnehmen; die Früchte nämlich, welche darauf wachsen, sollen euch als unrein gelten, und ihr sollt nicht von denselben essen.
33043 Mose3Mo31924Im vierten Jahre aber sollen alle ihre Früchte zum Lobe für den Herrn geweiht werden.
33053 Mose3Mo31925Im fünften Jahre dürft ihr die Früchte essen und den Ertrag einsammeln, denn die Bäume tragen. Ich bin der Herr, euer Gott!
33063 Mose3Mo31926Ihr sollt nichts mit dem Blute essen. Ihr sollt nicht wahrsagen, noch auf Träume achten.
33073 Mose3Mo31927Ihr sollt euer Haar nicht rundum abschneiden, noch den Bart abscheren.
33083 Mose3Mo31928Und wegen eines Toten sollt ihr keine Einschnitte in euer Fleisch machen, noch euch Figuren oder Zeichen einritzen. Ich bin der Herr.
33093 Mose3Mo31929Gib deine Tochter nicht preis, damit das Land nicht verunreinigt und mit Fluchwürdigem erfüllt werde.
33103 Mose3Mo31930Haltet meine Ruhetage und habet Ehrfurcht vor meinem Heiligtum. Ich bin der Herr.
33113 Mose3Mo31931Ihr sollt euch nicht an die Zauberer wenden, noch die Wahrsager um etwas befragen, so dass ihr durch sie verunreinigt werdet. Ich bin der Herr, euer Gott.
33123 Mose3Mo31932Vor einem grauen Haupte stehe auf, und ehre die Person des Greises, und den Herrn, deinen Gott, fürchte. Ich bin der Herr.
33133 Mose3Mo31933Wenn ein Fremdling in eurem Lande wohnt und unter euch weilt, so seid nicht hart gegen ihn,
33143 Mose3Mo31934sondern er sei wie ein Eingeborner unter euch, und ihr sollt ihn lieben wie euch selbst; denn auch ihr seid Fremdlinge im Lande Ägypten gewesen. Ich bin der Herr, euer Gott.
33153 Mose3Mo31935Ihr sollt kein Unrecht verüben im Gerichte, mit Messschnur, Gewicht, Maß.
33163 Mose3Mo31936Es sei die Waage recht, die Gewichte genau, der Scheffel richtig, das Maß entsprechend. Ich bin der Herr, euer Gott, der euch aus dem Lande Ägypten geführt hat.
33173 Mose3Mo31937Haltet alle meine Gebote und alle Satzungen, und tuet sie. Ich bin der Herr.
33183 Mose3Mo3201Und der Herr redete zu Moses und sprach:
33193 Mose3Mo3202Dies sollst du den Söhnen Israels sagen: Wer unter den Söhnen Israels, oder unter den Fremdlingen, die in Israel wohnen, eines von seinen Kindern dem Götzen Moloch überliefert, soll des Todes sterben; das Volk des Landes soll ihn steinigen.
33203 Mose3Mo3203Und ich selbst werde mein Angesicht wider ihn richten und ihn ausrotten aus der Mitte seines Volkes, weil er eines von seinen Kindern dem Moloch überliefert, und mein Heiligtum verunreinigt, und meinen heiligen Namen entweiht hat.
33213 Mose3Mo3204Wenn aber das Volk des Landes lässig wäre und, mein Gebot gleichsam geringachtend, den Menschen, der dem Moloch eines von seinen Kindern überliefert hat, frei ließe und ihn nicht töten wollte,
33223 Mose3Mo3205so werde ich mein Angesicht wider diesen Menschen und wider sein Geschlecht richten, und werde ihn und alle, die ihm beigestimmt haben, dass er mit dem Moloch buhlte, aus der Mitte seines Volkes austilgen.
33233 Mose3Mo3206Derjenige, der sich an die Zauberer und Wahrsager wendet und mit ihnen buhlt, gegen einen solchen werde ich mein Antlitz wenden und werde ihn aus der Mitte seines Volkes ausrotten.
33243 Mose3Mo3207Heiliget euch und seid heilig; denn ich bin der Herr, euer Gott.
33253 Mose3Mo3208Haltet meine Gebote und tuet sie; ich bin der Herr, der euch heiligt.
33263 Mose3Mo3209Wer seinem Vater oder seiner Mutter flucht, soll des Todes sterben; er hat seinem Vater und seiner Mutter geflucht, sein Blut komme über ihn.
33273 Mose3Mo32010Wenn jemand mit der Frau eines andern die Ehe bricht und einen Ehebruch mit dem Weibe seines Nächsten begeht, so soll sowohl der Ehebrecher als die Ehebrecherin des Todes sterben.
33283 Mose3Mo32011Wenn jemand seiner Stiefmutter beiwohnt und die Scham seines Vaters entblößt, so sollen beide des Todes sterben; ihr Blut komme über sie.
33293 Mose3Mo32012Wenn jemand seiner Schwiegertochter beiwohnt, so sollen beide sterben, weil sie eine schwere Schandtat begangen haben; ihr Blut komme über sie.
33303 Mose3Mo32013Wenn jemand mit einem Manne Umgang hat wie mit einem Weibe, so haben beide eine Greueltat verübt, sie sollen des Todes sterben; ihr Blut komme über sie.
33313 Mose3Mo32014Wer sich neben der Tochter deren Mutter zum Weibe nimmt, hat ein schweres Verbrechen begangen; man soll ihn mit jenen lebendig verbrennen, und eine so große Freveltat soll nicht in eurer Mitte bleiben.
33323 Mose3Mo32015Wer mit einem Rindvieh oder Schaf fleischlichen Umgang hat, soll des Todes sterben; und das Tier sollt ihr gleichfalls töten.
33333 Mose3Mo32016Ein Weib, das sich irgendeinem Tiere hingibt, soll mit diesem zugleich getötet werden; ihr Blut komme über sie.
33343 Mose3Mo32017Wenn jemand seine Schwester, die Tochter seines Vaters, oder die Tochter seiner Mutter, nimmt und ihre Scham sieht, und sie sieht die Scham ihres Bruders, so haben beide eine Schandtat begangen; sie sollen vor den Augen ihres Volkes getötet werden, weil sie ihre Scham voreinander entblößt haben, und sie sollen ihr Verbrechen tragen.
33353 Mose3Mo32018Wenn jemand mit einem Weibe zur Zeit ihres Monatsflusses Umgang hat und ihre Scham entblößt, und sie deckt den Brunnen ihres Blutes auf, so sollen beide aus der Mitte ihres Volkes ausgerottet werden.
33363 Mose3Mo32019Die Scham der Schwester deiner Mutter und der Schwester deines Vaters sollst du nicht entblößen; wer dies tut, hat die Scham seines Fleisches entblößt, und beide sollen ihr Verschulden tragen.
33373 Mose3Mo32020Wenn jemand mit seines Vaterbruders oder Mutterbruders Weib Umgang hat und die Scham seiner Verwandtschaft entblößt, so sollen beide ihre Sünde tragen: sie werden kinderlos sterben.
33383 Mose3Mo32021Wer seines Bruders Weib nimmt, begeht, was nicht erlaubt ist, er hat die Scham seines Bruders entblößt; sie werden kinderlos sein.
33393 Mose3Mo32022Haltet meine Satzungen und Bestimmungen und tut sie, damit das Land, in das ihr ziehen sollt, um darin zu wohnen, nicht auch euch ausspeie.
33403 Mose3Mo32023Wandelt nicht nach den Satzungen der Völker, welche ich vor euch vertreiben will. Denn sie haben alles das getan, und deshalb habe ich sie verabscheut.
33413 Mose3Mo32024Euch aber sage ich: Nehmet ihr Land zu Besitz, das ich euch zum Erbe geben werde, ein Land, das von Milch und Honig fließt. Ich bin der Herr, euer Gott, der euch von den übrigen Völkern ausgesondert hat!
33423 Mose3Mo32025Machet darum auch ihr einen Unterschied zwischen reinem und unreinem Vieh, und reinen und unreinen Vögeln, damit ihr eure Seelen nicht durch Vieh, Vögel, oder irgendetwas beflecket, was sich auf Erden regt und wovon ich euch kundgegeben habe, dass es unrein ist.
33433 Mose3Mo32026Ihr sollt mir heilig sein, weil ich heilig bin, ich der Herr, und euch aus den übrigen Völkern ausgesondert habe, dass ihr mein seiet.
33443 Mose3Mo32027Wenn sich in einem Manne oder einem Weibe ein Geist der Zauberei oder Wahrsagerei findet, so sollen sie des Todes sterben; man soll sie steinigen, ihr Blut komme über sie.
33453 Mose3Mo3211Der Herr sprach ferner zu Moses: Rede zu den Priestern, den Söhnen Aarons, und sage ihnen: Ein Priester soll sich nicht an einer Leiche unter seinen Mitbürgern verunreinigen,
33463 Mose3Mo3212nur an seinen Blutsverwandten und nächsten Verwandten, das ist an seinem Vater und seiner Mutter, und seinem Sohn und seiner Tochter, auch seinem Bruder,
33473 Mose3Mo3213und seiner Schwester, die noch Jungfrau und keinem Manne vermählt ist;
33483 Mose3Mo3214aber auch nicht einmal an dem Fürsten seines Volkes soll er sich verunreinigen.
33493 Mose3Mo3215Sie sollen weder Haupt noch Bart abscheren, noch sich Einschnitte an ihrem Leibe machen.
33503 Mose3Mo3216Sie sollen ihrem Gott heilig sein und seinen Namen nicht entweihen; denn sie bringen das Feueropfer des Herrn und das Brot ihres Gottes dar, und darum sollen sie heilig sein.
33513 Mose3Mo3217Eine entehrte oder eine sich preisgegebene Dirne sollen sie nicht zum Weibe nehmen, noch eine von ihrem Manne Verstoßene, weil sie ihrem Gotte geweiht sind
33523 Mose3Mo3218und die Schaubrote darbringen. Darum sollen sie heilig sein, weil auch ich heilig bin, ich, der Herr, der sie heiligt.
33533 Mose3Mo3219Wenn die Tochter eines Priesters auf Unzucht ertappt wird, und sie so den Namen ihres Vaters entweiht, so soll sie mit Feuer verbrannt werden.
33543 Mose3Mo32110Der Hohepriester, das ist der oberste Priester unter seinen Brüdern, auf dessen Haupt das Salböl gegossen ward, und dessen Hände zum Priestertume geweiht sind, und der mit den heiligen Gewändern bekleidet wurde, soll sein Haupt nicht entblößen, seine Kleider nicht zerreißen,
33553 Mose3Mo32111und zu keinem Toten, welchem immer, gehen; sogar an seinem Vater und seiner Mutter soll er sich nicht verunreinigen.
33563 Mose3Mo32112Das Heiligtum soll er nicht verlassen, damit er das Heiligtum des Herrn nicht beflecke; denn das Öl der heiligen Salbung seines Gottes ist auf ihm. Ich bin der Herr.
33573 Mose3Mo32113Eine Jungfrau soll er zum Weibe nehmen;
33583 Mose3Mo32114eine Witwe aber, oder eine Verstoßene, oder eine Gefallene, oder eine Buhldirne soll er nicht nehmen, sondern eine Jungfrau aus seinem Volke,
33593 Mose3Mo32115damit er den Stamm seines Geschlechtes nicht durch eine gemeine Person seines Volkes herabwürdige; denn ich bin der Herr, der ihn heiligt.
33603 Mose3Mo32116Und der Herr redete zu Moses und sprach:
33613 Mose3Mo32117Sage zu Aaron: Wer von deinen Nachkommen jetzt und in zukünftigen Geschlechtern einen Leibesfehler hat, soll seinem Gott die Brote nicht darbringen
33623 Mose3Mo32118und zu seinem Dienste nicht hinzutreten: wer blind oder lahm ist, eine zu kleine, zu große, oder krumme Nase hat,
33633 Mose3Mo32119wer einen gebrochenen Fuß, oder eine gebrochene Hand hat,
33643 Mose3Mo32120wer bucklig oder triefäugig ist, wer im Auge weiße Flecken hat, oder mit anhaltendem Ausschlag oder der Krätze am Leibe behaftet ist, wer an einem Bruche leidet.
33653 Mose3Mo32121Keiner von den Nachkommen Aarons, des Priesters, der ein Gebrechen hat, nahe sich dem Herrn, Opfer oder Brote seinem Gott darzubringen;
33663 Mose3Mo32122doch von den Broten, welche im Heiligtum dargebracht werden, mag er essen,
33673 Mose3Mo32123nur dass er nicht hinter den Vorhang trete und dem Altare nicht nahe, weil er ein Leibesgebrechen hat und mein Heiligtum nicht verunreinigen soll. Ich bin der Herr, der sie heiligt.
33683 Mose3Mo32124Moses also redete zu Aaron, und zu seinen Söhnen, und zu ganz Israel, alles, was ihm geboten war.
33693 Mose3Mo3221Wiederum redete der Herr zu Moses und sprach:
33703 Mose3Mo3222Sage Aaron und seinen Söhnen, dass sie sich von dem enthalten sollen, was Weihgeschenk der Söhne Israels ist, und nicht den Namen der Dinge beflecken, die mir geheiligt sind und welche diese darbringen. Ich bin der Herr.
33713 Mose3Mo3223Sage ihnen und ihren Nachkommen: Jeder von eurem Stamme, der den geweihten Gaben naht, welche die Söhne Israels dem Herrn dargebracht haben, während ihm Unreinheit anhaftet, soll vor dem Herrn umkommen. Ich bin der Herr.
33723 Mose3Mo3224Wer von den Nachkommen Aarons aussätzig ist, oder an Samenfluß leidet, soll solange nicht von den mir geweihten Gaben essen, bis er geheilt ist. Wer einen Menschen berührt, der durch eine Leiche verunreinigt ist,6und wem wie im Beischlafe der Same abgeht,
33733 Mose3Mo3225oder wer ein Gewürm oder sonst etwas Unreines, dessen Berührung verunreinigt, berührt,
33743 Mose3Mo3226soll unrein sein bis zum Abend und darf nicht von den geheiligten Gaben essen, wenn er seinen Leib nicht zuvor mit Wasser gewaschen hat;
33753 Mose3Mo3227wenn die Sonne untergegangen ist, mag er so gereinigt von den heiligen Gaben essen, denn sie sind seine Speise.
33763 Mose3Mo3228Gefallenes und von wilden Tieren Erjagtes sollen sie nicht essen und sich nicht damit verunreinigen. Ich bin der Herr.
33773 Mose3Mo3229Sie sollen meine Gebote halten, dass sie nicht Sünde auf sich laden und im Heiligtume sterben, wenn sie es beflecken. Ich bin der Herr, der sie heiligt.
33783 Mose3Mo32210Kein Fremder soll vom Geheiligten essen, der Hausgenosse und der Lohnarbeiter des Priesters sollen nicht davon essen;
33793 Mose3Mo32211aber der vom Priester gekaufte oder in seinem Hause geborene Knecht darf davon essen.
33803 Mose3Mo32212Wenn die Tochter eines Priesters sich an einen Mann aus dem Volke verheiratet hat, so soll sie von den geweihten Gaben und von den Erstlingen nicht essen.
33813 Mose3Mo32213Kehrt sie aber als Witwe, oder von ihrem Manne verstoßen kinderlos zum Hause ihres Vaters zurück, so darf sie von der Speise ihres Vaters essen, wie sie als Mädchen zu tun gewohnt war. Kein Fremder hat das Recht davon zu essen.
33823 Mose3Mo32214Wer aus Versehen Geheiligtes isst, soll den fünften Teil zu dem legen, was er gegessen, und es dem Priester geben in das Heiligtum.
33833 Mose3Mo32215Und sie sollen die Gaben der Söhne Israels, welche diese dem Herrn darbringen, nicht entweihen,
33843 Mose3Mo32216damit sie nicht etwa die Schuld ihres Vergehens auf sich laden, wenn sie das Geheiligte essen. Ich bin der Herr, der sie heiligt.
33853 Mose3Mo32217Und der Herr redete zu Moses und sprach:
33863 Mose3Mo32218Rede zu Aaron und seinen Söhnen und zu allen Söhnen Israels, und sage ihnen: Wenn jemand aus dem Hause Israel oder von den Fremden, welche bei euch wohnen, seine Opfergabe darbringt, sei es ein Gelübde zu erfüllen, oder aus freiem Willen, so soll alles, was er dem Herrn zum Brandopfer darbringt,
33873 Mose3Mo32219damit ihr es opfert, ein männliches fehlerfreies Tier sein, von den Rindern, den Schafen, oder den Ziegen.
33883 Mose3Mo32220Keines, das einen Fehler hat, sollt ihr opfern, und ein solches wird nicht wohlgefällig sein.
33893 Mose3Mo32221Wenn jemand dem Herr nein Friedopfer darbringt, sei es um ein Gelübde zu erfüllen, sei es aus freiem Willen, so muss es von fehlerfreien Rindern oder Schafen sein, damit es wohlgefällig sei; es darf keinen Makel an sich haben.
33903 Mose3Mo32222Was blind ist, oder ein gebrochenes Glied, oder eine Wundnarbe, oder Vlattern hat, was mit Geschwüren oder Krätze behaftet ist, sollt ihr dem Herrn nicht opfern, noch etwas davon auf dem Altare des Herrn verbrennen.
33913 Mose3Mo32223Ein Rind oder ein Schaf, dem ein Ohr oder der Schwanz abgeschnitten ist, darfst du freiwillig opfern, aber ein Gelübde kann damit nicht erfüllt werden.
33923 Mose3Mo32224Kein Tier, dem die Hoden zerdrückt, oder zerquetscht, oder ausgeschnitten, oder ausgenommen sind, sollt ihr dem Herrn opfern; und sollt in eurem Lande solches durchaus nicht tun.
33933 Mose3Mo32225Aus der Hand eines Fremdlings sollt ihr eurem Gott keine Brote, oder was er sonst geben will, darbringen, denn verderbt und befleckt ist alles; solches sollt ihr nicht annehmen.
33943 Mose3Mo32226Und der Herr redete zu Moses und sprach:
33953 Mose3Mo32227Wenn ein Rind, oder ein Schaf, oder eine Ziege geboren ist, sollen sie sieben Tage unter dem Euter ihrer Mutter bleiben; vom achten Tage aber an und fürderhin können sie dem Herrn geopfert werden.
33963 Mose3Mo32228Weder Rind, noch Schaf sollt ihr mit seinen Jungen an einem Tage schlachten.
33973 Mose3Mo32229Wenn ihr dem Herrn ein Dankopfer schlachtet, so sollt ihr es, damit es euch wohlgefällig machen könne,
33983 Mose3Mo32230an demselben Tage essen, und es soll nichts bis zum Morgen des andern Tages übrigbleiben. Ich bin der Herr.
33993 Mose3Mo32231Haltet meine Gebote und tuet sie. Ich bin der Herr.
34003 Mose3Mo32232Beflecket meinen heiligen Namen nicht, damit ich heilig gehalten werde inmitten der Söhne Israels. Ich bin der Herr, der euch heiligt
34013 Mose3Mo32233und euch aus dem Lande Ägypten geführt hat, um euer Gott zu sein. Ich bin der Herr.
34023 Mose3Mo3231Weiter redete der Herr zu Moses und sprach:
34033 Mose3Mo3232Rede zu den Söhnen Israels und sage ihnen: Dies sind die Feste des Herrn, die ihr heilig heißen sollt.
34043 Mose3Mo3233Sechs Tage sollt ihr arbeiten; der siebente Tag soll heilig heißen, weil er die Ruhe des Sabbats ist; keinerlei Arbeit sollt ihr an demselben tun. Es ist der Sabbat des Herrn in allen euren Wohnungen.
34053 Mose3Mo3234Dies nun sind die heiligen Feste des Herrn, die ihr feiern sollt, jedes zu seiner Zeit.
34063 Mose3Mo3235Im ersten Monat, am vierzehnten Tage des Monats am Abend, ist das Phase (Pesach) des Herrn;
34073 Mose3Mo3236und am fünfzehnten Tage dieses Monats ist das Fest der ungesäuerten Brote des Herrn. Sieben Tage sollt ihr ungesäuertes Brot essen.
34083 Mose3Mo3237Der erste Tag soll euch hochfeierlich und heilig sein; keinerlei knechtliche Arbeit sollt ihr an demselben tun;
34093 Mose3Mo3238sondern sollt dem Herrn sieben Tage hindurch ein Brandopfer darbringen; der siebente Tag aber soll festlicher und heiliger sein; und ihr sollt keinerlei knechtliche Arbeit an demselben tun.
34103 Mose3Mo3239Und der Herr redete zu Moses und sprach:
34113 Mose3Mo32310Rede zu den Söhnen Israels und sage ihnen: Wenn ihr in das Land kommt, das ich euch geben werde, und ihr die Saat erntet, so sollt ihr Garben von Ähren als Erstlinge eurer Ernte zu dem Priester bringen.
34123 Mose3Mo32311Dieser soll die Garbe am Tage nach dem Sabbat vor dem Herrn erheben, dass sie euch Wohlgefallen erlange, und sie heiligen.
34133 Mose3Mo32312Auch soll an demselben Tage, an dem die Garbe geweiht wird, ein einjähriges, fehlerfreies Lamm zum Brandopfer für den Herrn geschlachtet werden.
34143 Mose3Mo32313Dazu sollen als Speiseopfer zwei Zehntel feines Mehl, mit Öl angemacht, dargebracht werden als Feueropfer des Herrn und zum lieblichen Geruche; und als Trankopfer dazu Wein, ein Viertel eines hin.
34153 Mose3Mo32314Brot, Geröstetes, oder Brei sollt ihr von dem Getreide nicht essen, bis an den Tag, wo ihr eurem Gott daraus das Opfer darbringt. Dies ist ein ewig geltendes Gebot von Geschlecht zu Geschlecht in allen euren Wohnungen.
34163 Mose3Mo32315Sodann sollt ihr vom Tage nach dem Sabbate, an dem ihr die Erstlingsgabe dargebracht habt, sieben volle Wochen zählen,
34173 Mose3Mo32316bis zu dem Tage nach Ablauf der siebenten Woche, das ist fünfzig Tage; alsdann sollt ihr dem Herr nein neues Speiseopfer bringen
34183 Mose3Mo32317aus allen euren Wohnungen, zwei Erstlingsbrote aus zwei Zehnteln gesäuerten feinen Mehls, die ihr als Erstlingsopfer dem Herrn backen sollt.
34193 Mose3Mo32318Zu den Broten sollt ihr sieben fehlerfreie, einjährige Lämmer und einen jungen Stier aus der Herde und zwei Widder opfern, und diese sollen als Brandopfer nebst den zugehörigen Speiseopfern dargebracht werden, zum angenehmen Geruche für den Herrn.
34203 Mose3Mo32319Ferner sollt ihr einen Ziegenbock als Sündopfer und zwei einjährige Lämmer als Friedopfer zurichten.
34213 Mose3Mo32320Wenn der Priester diese mit den Erstlingsbroten vor dem Herrn erhoben hat, so sollen sie ihm gehören.
34223 Mose3Mo32321Diesen Tag sollt ihr hochfestlich und hochheilig nennen; keinerlei knechtliche Arbeit sollt ihr an demselben tun. Dies sei eine ewig geltende Satzung in allen euren Wohnungen und Geschlechtern.
34233 Mose3Mo32322Wenn ihr aber die Saat eures Landes einerntet, sollt ihr sie nicht bis auf den Boden abschneiden, noch die übrigbleibenden Ähren auflesen, sondern diese den Armen und Fremdlingen lassen. Ich bin der Herr, euer Gott.
34243 Mose3Mo32323Und der Herr redete zu Moses und sprach:
34253 Mose3Mo32324Sage zu den Söhnen Israels: Im siebenten Monat soll euch der erste Tag des Monats ein Sabbat sein, eine Gedächtnisfeier mit Posaunenklang, und soll heilig genannt werden.
34263 Mose3Mo32325Keinerlei knechtliche Arbeit sollt ihr an demselben tun und sollt dem Herrn ein Brandopfer darbringen.
34273 Mose3Mo32326Und der Herr redete zu Moses und sprach:
34283 Mose3Mo32327Am zehnten Tage dieses siebenten Monats ist der Tag der Versöhnung, hochfestlich soll er sein und heilig genannt werden; an demselben sollt ihr euch kasteien und dem Herrn ein Brandopfer darbringen.
34293 Mose3Mo32328Keinerlei knechtliche Arbeit sollt ihr an diesem ganzen Tage tun, weil es der Versöhnungstag ist, dass der Herr, euer Gott, mit euch versöhnt werde.
34303 Mose3Mo32329Jeder, der sich an diesem Tage nicht kasteit, soll aus seinem Volke ausgetilgt werden;
34313 Mose3Mo32330und wer irgendeine Arbeit tut, den will ich aus seinem Volke vertilgen.
34323 Mose3Mo32331Keinerlei Arbeit also sollt ihr an demselben verrichten; dies sei euch eine ewig geltende Satzung in allen euren Geschlechtern und Wohnungen.
34333 Mose3Mo32332Es ist ein Sabbat der Ruhe, und ihr sollt euch am neunten Tage des Monats kasteien: Von Abend zu Abend sollt ihr eure Sabbate feiern.
34343 Mose3Mo32333Und der Herr redete zu Moses und sprach:
34353 Mose3Mo32334Sage den Söhnen Israels: Vom fünfzehnten Tage dieses siebenten Monats an soll für den Herrn das Fest der Laubhütten sein sieben Tage lang.
34363 Mose3Mo32335Der erste Tag soll als hochfestlich und hochheilig bezeichnet werden; keinerlei knechtliche Arbeit sollt ihr an demselben tun.
34373 Mose3Mo32336Und sieben Tage sollt ihr dem Herrn Brandopfer darbringen; der achte Tag soll gleichfalls hochfestlich und hochheilig sein, auch an diesem sollt ihr dem Herrn ein Brandopfer darbringen; denn es ist ein Tag der Zusammenkunft und Versammlung; keinerlei knechtliche Arbeit sollt ihr an demselben verrichten.
34383 Mose3Mo32337Dies sind die Feste des Herrn, die ihr hochfestlich und hochheilig nennen sollt und an denen ihr dem Herrn Gaben, Brandopfer und Trankopfer darbringen sollt, nach der Vorschrift für einen jeden Tag,
34393 Mose3Mo32338außer den Sabbaten des Herrn, und euren Gaben, und dem, was ihr infolge eines Gelübdes oder freiwillig dem Herrn darbringt.
34403 Mose3Mo32339So sollt ihr also vom fünfzehnten Tage des siebenten Monats, nachdem ihr alle Erträgnisse eures Landes eingesammelt habt, das Fest des Herrn sieben Tage lang feiern; am ersten und achten Tage soll ein Sabbat, das ist ein Ruhetag, sein.
34413 Mose3Mo32340Am ersten Tage sollt ihr die schönsten Baumfrüchte, und Palmzweige, und Äste von dickbelaubten Bäumen, und Bachweiden nehmen, und sollt fröhlich sein vor dem Herrn, euerm Gott.
34423 Mose3Mo32341Und ihr sollt sein Fest sieben Tage in jedem Jahre feiern; dies soll eine für euch ewig geltende Satzung sein von Geschlecht zu Geschlecht. Im siebenten Monate sollt ihr die Festtage feiern
34433 Mose3Mo32342und sollt sieben Tage in Laubhütten wohnen. Wer immer zum Geschlechte Israels gehört, soll unter Laubhütten bleiben,
34443 Mose3Mo32343damit eure Nachkommen erfahren, dass ich die Kinder Israels in Zelten habe wohnen lassen, als ich sie aus dem Lande Ägypten hinausführte. Ich bin der Herr, euer Gott.
34453 Mose3Mo32344Und Moses redete zu den Söhnen Israels über die Feste des Herrn.
34463 Mose3Mo3241Und der Herr redete zu Moses und sprach:
34473 Mose3Mo3242Gebiete den Söhnen Israels, dass sie dir ganz reines und klares Olivenöl bringen, zur steten Besorgung der Lampen2
34483 Mose3Mo3243außerhalb des Vorhanges des Zeugnisses im Zelte des Bundes. Und Aaron soll sie herrichten vom Abend bis zum Morgen vor dem Herrn, nach ewig für euch von Geschlecht zu Geschlecht geltender Vorschrift und Satzung.
34493 Mose3Mo3244Auf dem Leuchter von ganz reinem Golde sollen sie immerdar vor dem Angesichte des Herrn aufgestellt werden.
34503 Mose3Mo3245Nimm auch feines Mehl, backe daraus zwölf Brote, auf jedes sollen zwei Zehntel kommen,
34513 Mose3Mo3246und schichte sie vor dem Herrn auf, je sechs und sechs einander gegenüber, auf den reinen Tisch;
34523 Mose3Mo3247und lege auf dieselben ganz reinen Weihrauch, dass dieses Brot zur Erinnerung an das Opfer für den Herrn diene.
34533 Mose3Mo3248An jedem Sabbate sollen die Brote gewechselt werden vor dem Herrn und andere von den Söhnen Israels empfangen werden, nach ewig geltendem Übereinkommen,
34543 Mose3Mo3249und sollen Aaron und seinen Söhnen gehören, dass sie dieselben an heiliger Stätte verzehren; denn sie sind etwas Hochheiliges von den Opfern des Herrn nach ewig geltendem Rechte.
34553 Mose3Mo32410Aber siehe, der Sohn eines israelitischen Weibes, den sie von einem Ägypter unter den Söhnen Israels geboren hatte, ging aus und geriet mit einem Israeliten im Lager in Streit.
34563 Mose3Mo32411Und weil er den Namen gelästert und ihm geflucht hatte, führte man ihn zu Moses. (Seine Mutter hieß Salumith, eine Tochter Dabris vom Stamme Dan.)
34573 Mose3Mo32412Und sie legten ihn in Gewahrsam, bis sie erkannten, was der Herr gebiete.
34583 Mose3Mo32413Dieser redete zu Moses
34593 Mose3Mo32414und sprach: Lasse den Lästerer hinausführen vor das Lager, und alle, die es gehört, sollen ihm die Hände auf das Haupt legen, und das ganze Volk soll ihn steinigen.
34603 Mose3Mo32415Und den Söhnen Israels sage: Ein Mensch, der seinem Gott flucht, soll seine Sünde tragen.
34613 Mose3Mo32416Und wer den Namen des Herrn lästert, soll des Todes sterben; die ganze Gemeinde soll ihn steinigen, er sei ein Eingeborner oder ein Fremdling. Wer den Namen des Herrn lästert, soll des Todes sterben.
34623 Mose3Mo32417Wer einen Menschen schlägt und tötet, soll des Todes sterben.
34633 Mose3Mo32418Wer ein Tier erschlägt, soll es ersetzen, das ist Seele für Seele.
34643 Mose3Mo32419Wer einem seiner Mitbürger einen Schaden an seinem Leibe zufügt, dem soll geschehen, wie er getan hat:
34653 Mose3Mo32420Bruch um Bruch, Auge um Auge, Zahn um Zahn soll er hergeben; denselben Leibesschaden, den er einem andern zugefügt hat, soll er selbst leiden müssen.
34663 Mose3Mo32421Wer ein Stück Vieh erschlägt, soll ein anderes dafür erstatten. Wer einen Menschen erschlägt, soll seine Strafe erdulden.
34673 Mose3Mo32422Gleiches Recht gelte unter euch, es habe ein Fremdling oder ein Bürger sich versündigt; denn ich bin der Herr, euer Gott.
34683 Mose3Mo32423Und Moses redete zu den Söhnen Israels; und sie führten den, welcher gelästert hatte, vor das Lager hinaus und steinigten ihn. Und die Söhne Israels taten, wie der Herr dem Moses geboten hatte.
34693 Mose3Mo3251Und der Herr redete zu Moses auf dem Berge Sinai und sprach:
34703 Mose3Mo3252Rede zu den Söhnen Israels und sprich zu ihnen: Wenn ihr in das Land kommen werdet, das ich euch gebe, so lass es den Sabbat des Herrn feiern.
34713 Mose3Mo3253Sechs Jahre sollst du dein Feld besäen, und sechs Jahre deinen Weinberg beschneiden und seine Früchte einsammeln;
34723 Mose3Mo3254im siebenten Jahre aber soll der Sabbat des Landes, der Ruhe des Herrn sein; su sollst dein Feld nicht besäen und deinen Weinberg nicht beschneiden.
34733 Mose3Mo3255Was die Erde von selber hervorbringt, sollst du nicht ernten und die Trauben deiner neuen Schößlinge nicht als Weinlese einsammeln; denn es ist ein Ruhejahr für das Land;
34743 Mose3Mo3256doch soll es euch zur Nahrung dienen, dir und deinem Knechte, deiner Magd und deinem Lohnarbeiter, und dem Fremdlinge, die bei dir weilen,
34753 Mose3Mo3257deinen Rindern und Schafen; alles, was von selbst wächst, soll ihnen zur Nahrung dienen.
34763 Mose3Mo3258Weiter sollst du dir sieben Jahreswochen abzählen, das ist siebenmal sieben, welche zusammen neunundvierzig Jahre ausmachen.
34773 Mose3Mo3259Alsdann sollst du im siebenten Monat, am zehnten Tage des Monats, zur Zeit der Versöhnung, in eurem ganzen Land Posaunen erschallen lassen,
34783 Mose3Mo32510und sollst das fünfzigste Jahr heiligen und es als Erlassjahr für alle Bewohner deines Landes ausrufen; denn es ist ein Jubeljahr. Da soll jeder wieder zu seinem Eigentume gelangen, und jeder zu seinem ursprünglichen Geschlechte zurückkehren;
34793 Mose3Mo32511denn es ist ein Jubeljahr, das fünfzigste Jahr. Ihr sollt nicht säen, noch das, was von selbst auf dem Acker wächst, ernten, und den Nachwuchs des Weinberges nicht sammeln,
34803 Mose3Mo32512wegen der Heiligung des Jubeljahres, sondern ihr sollt essen, was sich euch von selbst darbietet.
34813 Mose3Mo32513Im Jubeljahre sollen alle zu ihrem Eigentume zurückkommen.
34823 Mose3Mo32514Wenn du etwas an deinen Mitbürger verkaufst oder von ihm kaufst, so behandle deinen Bruder nicht hart, sondern du sollst nach der Zahl der Jahre des Jubeljahres von ihm kaufen,
34833 Mose3Mo32515und er dir nach der Berechnung der Früchte verkaufen.
34843 Mose3Mo32516Je mehr Jahre nach dem Jubeljahre übrigbleiben, desto mehr wächst auch der Preis; und je weniger Zeit du zählst, desto geringer soll auch der Kaufpreis sein; denn er verkauft dir eine Anzahl von Erträgen.
34853 Mose3Mo32517Bedrücket eure Stammesgenossen nicht, sondern ein jeder fürchte seinen Gott; denn ich bin der Herr euer Gott.
34863 Mose3Mo32518Tuet nach meinen Geboten, und haltet meine Satzungen, und erfüllet sie, damit ihr ohne alle Furcht im Lande wohnen könnet
34873 Mose3Mo32519und der Boden euch seine Früchte gebe, von denen ihr reichlich genießen möget, ohne Angriffe von jemanden befürchten zu müssen.
34883 Mose3Mo32520Wenn ihr aber sagt: Was sollen wir im siebenten Jahre essen, wenn wir nicht säen, noch unsere Früchte einsammeln?
34893 Mose3Mo32521so wisset: Ich werde euch im sechsten Jahre meinen Segen geben, dass es Frucht für drei Jahre trage;
34903 Mose3Mo32522und im achten Jahre werdet ihr wieder säen und vom alten Ertrage essen bis zum neunten Jahre; bis Neues wächst, werdet ihr von dem Alten essen.
34913 Mose3Mo32523Auch soll Grund und Boden nicht auf ewig verkauft werden; denn sie sind mein, und ihr seid Fremdlinge und meine Pächter.
34923 Mose3Mo32524Darum soll das ganze Land, das ihr besitzt, unter der Bedingung der Wiedereinlösung verkauft werden.
34933 Mose3Mo32525Wenn dein Bruder verarmt ist und dir sein kleines Besitztum verkauft hat, und sein Verwandter will es einlösen, so kann er einlösen, was jener verkauft hat.
34943 Mose3Mo32526Wenn er aber keinen Verwandten hat und selbst den Preis für die Wiedereinlösung aufbringen kann,
34953 Mose3Mo32527so sollen die Erträge von der Zeit an gerechnet werden, zu der er es verkauft hat; und was darüber ist, soll er dem Käufer zurückerstatten und so wieder zu seinem Besitztum kommen.
34963 Mose3Mo32528Kann aber seine Hand nicht so viel aufbringen, um den Preis zurückzuerstatten, so soll der Käufer das, was er gekauft hat, bis zum Jubeljahre besitzen. Denn in diesem soll alles Verkaufte an seinen Herrn und an seinen früheren Besitzer zurückkehren.
34973 Mose3Mo32529Wer ein Haus innerhalb der Mauern einer Stadt verkauft, soll es wieder einlösen dürfen, bis ein Jahr um ist.
34983 Mose3Mo32530Löst er es nicht ein und ein Jahr ist verflossen, so soll der Käufer und seine Nachkommen es auf immer zu eigen haben, und es soll nicht wieder eingelöst werden können, selbst nicht im Jubeljahre.
34993 Mose3Mo32531Steht aber das Haus in einem Dorfe, welches keine Mauern hat, so soll es nach dem für die Äcker geltenden Rechte verkauft werden; wird es nicht schon vorher eingelöst, so soll es im Jubeljahre wieder an seinem Herrn zurückfallen.
35003 Mose3Mo32532Häuser der Leviten, welche in den Städten sind, können jederzeit wieder eingelöst werden;
35013 Mose3Mo32533wenn sie aber nicht wieder eingelöst sind, so sollen sie im Jubeljahre an ihre Herren zurückfallen; denn die Häuser in den Levitenstädten sind ihr Besitz unter den Söhnen Israels.
35023 Mose3Mo32534Das zu ihren Städten gehörige Weideland soll nicht verkauft werden; denn es ist ein ewiger Besitz.
35033 Mose3Mo32535Wenn dein Bruder verarmt und unvermögend wird, und du nimmst ihn wie einen Ankömmling und Fremdling auf, und er lebt mit dir,
35043 Mose3Mo32536so nimm von ihm keine Zinsen, noch auch mehr, als du ihm gegeben hast. Fürchte deinen Gott, auf dass dein Bruder bei dir leben könne.
35053 Mose3Mo32537Du sollst ihm dein Geld nicht auf Wucher geben, noch von den Früchten den Überschuss verlangen.
35063 Mose3Mo32538Ich bin der Herr euer Gott, der euch aus dem Lande Ägypten geführt hat, um euch das Land Kanaan zu geben und euer Gott zu sein.
35073 Mose3Mo32539Wenn dein Bruder, aus Armut gezwungen, sich dir verkauft, so sollst du ihm nicht Sklavendienst auferlegen:
35083 Mose3Mo32540sondern er soll wie ein Lohnarbeiter und Pächter sein, und bei dir bis zum Jubeljahre arbeiten,
35093 Mose3Mo32541und alsdann mit seinen Kindern frei ausgehen und zu seinem Geschlechte und zum Besitztume seiner Väter zurückkehren;
35103 Mose3Mo32542denn sie sind meine Knechte und ich habe sie aus dem Lande Ägypten geführt; sie sollen nicht als Sklaven verkauft werden.
35113 Mose3Mo32543Bedränge ihn nicht durch schweren Druck, sondern fürchte deinen Gott.
35123 Mose3Mo32544Sklaven und Sklavinnen möget ihr aus den Völkern nehmen, welche euch umgeben.
35133 Mose3Mo32545Auch Fremde, die bei euch weilen, oder wer in eurem Lande von diesen geboren wurde, möget ihr zu Sklaven haben,
35143 Mose3Mo32546und sie euern Nachkommen erblich hinterlassen, und sie auf immer besitzen; aber eure Brüder, die Söhne Israels, sollt ihr nicht gewalttätig unterdrücken.
35153 Mose3Mo32547Wenn ein Auswärtiger und Fremdling bei euch mächtig wird, und dein Bruder verarmt und verkauft sich ihm oder einem seiner Abkömmlinge,
35163 Mose3Mo32548so kann er nach dem Verkaufe wieder ausgelöst werden. Wer von seinen Brüdern ihn auslösen will, kann ihn auslösen,
35173 Mose3Mo32549der Bruder seines Vaters, oder der Sohn des Vaterbruders, oder ein anderer Blutsverwandter, und Anverwandter. Kann er sich aber selbst auslösen, so soll er sich auslösen,
35183 Mose3Mo32550jedoch so, dass die Jahre von der Zeit an, wo er sich verkauft hat, bis zum Jubeljahre berechnet werden; und auch das Geld, für das er sich verkauft hat, nach der Zahl der Jahre und dem Verhältnisse eines Lohnarbeiters gerechnet wird.
35193 Mose3Mo32551Wenn noch viele Jahre bis zum Jubeljahre übrigbleiben, so soll er auch einen diesen entsprechenden Preis zurückerstatten.
35203 Mose3Mo32552Sind es aber nur wenige, so soll er nach der Zahl der Jahre mit ihm die Berechnung machen und dem Käufer erstatten, was an Jahren übrig ist,
35213 Mose3Mo32553indem er den Lohn für diejenigen in Anrechnung bringt, durch welche er zuvor gedient hat; und der Fremdling soll ihn nicht mit hartem Drucke vor deinen Augen beschweren.
35223 Mose3Mo32554Kann er nicht in dieser Weise ausgelöst werden, so soll er mit seinen Kindern im Jubeljahre frei ausgehen,
35233 Mose3Mo32555denn die Söhne Israels sind meine Diener, welche ich aus dem Lande Ägypten geführt habe.
35243 Mose3Mo3261Ich bin der Herr euer Gott: Ihr sollt euch keinen Götzen und kein geschnitztes Bild machen, noch sollt ihr in eurem Lande Bildsäulen aufrichten, oder Denksteine setzen, um sie anzubeten; denn ich bin der Herr, euer Gott.
35253 Mose3Mo3262Haltet meine Sabbate und habet Ehrfurcht vor meinem Heiligtum. Ich bin der Herr.
35263 Mose3Mo3263Wenn ihr nach meinen Satzungen wandelt, und meine Gebote bewahrt und sie tuet, so werde ich euch Regen geben zu seiner Zeit,
35273 Mose3Mo3264und die Erde wird ihren Ertrag geben, und die Bäume werden voller Früchte sein.
35283 Mose3Mo3265Die Dreschzeit soll bis an die Weinlese reichen, und die Weinlese bis zur Aussaat; ihr werdet Brot in Fülle zu essen haben und ohne Furcht in eurem Lande wohnen.
35293 Mose3Mo3266Ich werde eurem Lande Frieden geben; ihr werdet schlafen, und niemand wird euch aufstören. Ich werde die wilden Tiere ausrotten, und das Schwert wird eure Grenzen nicht überschreiten.
35303 Mose3Mo3267Ihr werdet eure Feinde verfolgen, und sie werden vor euch niederstürzen.
35313 Mose3Mo3268Fünf der Eurigen werden hundert Fremde verfolgen, und hundert von euch zehntausend; eure Feinde werden vor eurem Angesichte durch das Schwert fallen.
35323 Mose3Mo3269Ich werde auf euch schauen und euch zahlreich machen; ihr werdet euch mehren, und ich werde meinen Bund mit euch in Kraft stetig erhalten.
35333 Mose3Mo32610Ihr werde Altes aus den Vorjahren essen und das Alte wegschaffen, da das Neue kommt.
35343 Mose3Mo32611Ich werde meine Wohnung in eurer Mitte aufrichten, und meine Seele wird euch nicht verwerfen.
35353 Mose3Mo32612Ich werde unter euch wandeln und ich werde euer Gott sein, und ihr werdet mein Volk sein.
35363 Mose3Mo32613Ich bin der Herr, euer Gott, der euch aus dem Lande der Ägypter geführt hat, dass ihr ihnen nicht dientet; der die Ketten an eurem Nacken zerbrochen hat, dass ihr aufrecht einherginget.
35373 Mose3Mo32614Wenn ihr aber nicht auf mich hört und nicht nach allen meinen Geboten tut,
35383 Mose3Mo32615wenn ihr meine Gesetze verwerft und meine Anordnungen verachtet, so dass ihr das nicht tut, was ich geboten habe, und meinen Bund zunichte macht,
35393 Mose3Mo32616so werde ich hingegen euch dies tun: Plötzlich werde ich euch mit Armut und Fieber heimsuchen, das eure Augen erlöschen und das Leben schwinden macht. Vergeblich werdet ihr die Saaten säen, denn die Feinde werden sie verzehren.
35403 Mose3Mo32617Ich werde mein Angesicht wider euch richten, dass ihr vor euren Feinden zu Falle kommen und denen unterliegen werdet, die euch hassen; ihr werdet fliehen, wenn auch niemand euch verfolgt.
35413 Mose3Mo32618Wenn ihr mir aber auch dann noch nicht gehorcht, so werde ich um eurer Sünden willen eure Züchtigungen siebenfach vermehren
35423 Mose3Mo32619und den Stolz eurer Halsstarrigkeit brechen. Und ich werde den Himmel oben wie Eisen, und die Erde wie Erz für euch werden lassen.
35433 Mose3Mo32620Vergeblich wird dann euer Mühen bleiben, der Boden wird keinen Ertrag mehr geben, und die Bäume keine Früchte mehr tragen.
35443 Mose3Mo32621Wenn ihr mir entgegentretet und mir nicht gehorchen wollt, so werde ich eure Plagen um eurer Sünden willen siebenfach mehren
35453 Mose3Mo32622und werde die wilden Tiere über euch kommen lassen, die euch und euer Vieh auffressen und alles so mindern sollen, dass eure Straßen öde werden.
35463 Mose3Mo32623Und wenn ihr auch so noch keine Zucht annehmen wollt, sondern mir noch entgegentretet,
35473 Mose3Mo32624so werde auch ich euch entgegentreten und euch um eurer Sünden willen siebenmal schlagen
35483 Mose3Mo32625und werde das Schwert der Rache für meinen Bund über euch bringen. Und wenn ihr dann in die Städte fliehet, werde ich die Pest unter euch senden, und ihr werdet in die Hände eurer Feinde überliefert werden,
35493 Mose3Mo32626wenn ich euch die Stütze des Brotes zerbrochen habe, so zwar, dass zehn Weiber in einem Ofen Brot backen und es nach dem Gewichte zurückbringen; und ihr werdet essen und doch nicht satt werden.
35503 Mose3Mo32627Und wenn ihr trotzdem noch nicht gehorsam seid, sondern mir entgegentretet,
35513 Mose3Mo32628so werde auch ich euch in feindlichem Grimm entgegentreten und euch um eurer Sünden willen siebenfach züchtigen,
35523 Mose3Mo32629so dass ihr das Fleisch eurer Söhne und eurer Töchter essen werdet.
35533 Mose3Mo32630Ich werde eure Höhen zerstören und eure Bildsäulen zerbrechen. Ihr werdet unter den Trümmern eurer Götzen dahinsinken, und meine Seele wird euch verabscheuen,
35543 Mose3Mo32631derart, dass ich eure Städte zu Einöden, und eure Heiligtümer wüste machen werde, und den lieblichen Geruch hinfort nicht mehr annehme.
35553 Mose3Mo32632Auch werde ich euer Land dem Verderben anheimgeben, dass sich eure Feinde darüber entsetzen werden, wenn sie sich in demselben niederlassen.
35563 Mose3Mo32633Euch aber werde ich unter die Völker zerstreuen und werde hinter euch das Schwert ziehen, und euer Land wird wüste sein, und eure Städte werden in Trümmer liegen.
35573 Mose3Mo32634Dann wird sich das Land seiner Sabbate erfreuen die ganze Zeit hindurch, während es wüste liegt; während ihr
35583 Mose3Mo32635in Feindesland sein werdet, wird es feiern und ruhen an den Sabbaten seiner Verödung, weil es an euren Sabbaten nicht ruhen durfte, als ihr noch in demselben wohntet.
35593 Mose3Mo32636Und das Herz derer, die von euch übrig geblieben sind, werde ich mit Furcht erfüllen in den Ländern ihrer Feinde, das Rauschen eines verwehten Blattes wir sie schrecken, so dass sie davor fliehen, wie vor dem Schwerte; sie werden fallen, obschon niemand sie verfolgt,
35603 Mose3Mo32637und werden übereinander stürzen, wie auf der Flucht aus dem Kampfe, und keiner von euch wird es wagen, den Feinden zu widerstehen;
35613 Mose3Mo32638ihr werdet unter den Völkern zu Grunde gehen, und das Land der Feinde wird euch verzehren.
35623 Mose3Mo32639Wenn aber auch einige von ihnen übriggeblieben sind, so werden diese wegen ihrer Sünden im Land ihrer Feinde dahinsiechen, und um der Sünden ihrer Väter willen und ihrer Sünden willen werden sie Bedrängnis leiden,
35633 Mose3Mo32640bis sie ihre Missetaten und die Sünden ihrer Vorfahren bekennen, durch die sie gegen mich gesündigt haben und mir entgegengetreten sind.
35643 Mose3Mo32641Darum will auch ich ihnen entgegentreten und sie in das Land ihrer Feinde bringen, bis ihr unbeschnittenes Herz erröten lernt; alsdann werden sie für ihre Frevel flehen.
35653 Mose3Mo32642Dann werde ich meines Bundes gedenken, den ich mit Jakob, Isaak und Abraham geschlossen habe. Auch des Landes werde ich gedenken,
35663 Mose3Mo32643das, von ihnen verlassen, sich seiner Sabbate erfreuen und um ihretwillen Verödung leiden wird. Sie aber werden wegen ihrer Sünden beten, weil sie meine Anordnungen verworfen und meine Gesetze verachtet haben.
35673 Mose3Mo32644Aber selbst dann, wenn sie im Lande ihrer Feinde sind, werde ich sie nicht ganz verwerfen, noch so gering achten, dass sie gänzlich vertilgt werden und ich meinen Bund mit ihnen brechen sollte. Ich bin ja der Herr, ihr Gott,
35683 Mose3Mo32645und werde meines früheren Bundes gedenken, da ich sie aus dem Lande Ägypten vor den Augen der Völker geführt habe, um ihr Gott zu sein, ich der Herr. Dies sind die Satzungen und Gebote und Gesetze, die der Herr zwischen sich und den Söhnen Israels am Berge Sinai durch Moses gegeben hat.
35693 Mose3Mo3271Und der Herr redete zu Moses und sprach:
35703 Mose3Mo3272Rede zu den Söhnen Israels und sage ihnen: Wenn jemand ein Gelübde macht und sich selbst Gott weiht, so soll er ein Lösegeld nach dem Schätzungswert geben.
35713 Mose3Mo3273Ein Mann von zwanzig bis zu sechzig Jahren soll fünfzig Sekel Silber nach dem Gewichte des Heiligtums geben.
35723 Mose3Mo3274Eine Frau soll dreißig geben.
35733 Mose3Mo3275Ist jemand von fünf Jahren bis zu zwanzig Jahren alt, so soll eine männliche Person zwanzig Sekel geben; eine weibliche zehn.
35743 Mose3Mo3276Für einen Knaben von einem Monat bis zu fünf Jahren sollen fünf Sekel gegeben werden; für ein Mädchen drei.
35753 Mose3Mo3277Wer sechzig Jahre und darüber alt ist, soll, wenn er ein Mann ist, fünfzehn Sekel geben; eine Frau zehn.
35763 Mose3Mo3278Ist der Betreffende arm und kann er nicht den Schätzungswert geben, so stelle er sich dem Priester vor; und was dieser festsetzt, je nachdem er sieht, dass der andere es geben kann, so viel soll dieser geben.
35773 Mose3Mo3279Hat aber jemand ein Tier gelobt, welches man dem Herrn opfern kann, so soll es als geheiligt gelten
35783 Mose3Mo32710und soll nicht vertauscht werden können, das ist weder ein gutes mit einem schlechten, noch ein schlechtes mit einem guten; und wenn man es vertauscht, so soll sowohl das ausgetauschte wie das eingetauschte dem Herrn geheiligt sein.
35793 Mose3Mo32711Wenn jemand ein unreines Tier gelobt, welches dem Herrn nicht zum Opfer dargebracht werden kann, so soll man dasselbe vor den Priester führen,
35803 Mose3Mo32712welcher urteilen soll, ob es gut oder schlecht ist, und den Wert bestimmen wird.
35813 Mose3Mo32713Will also der, welcher es darbringt, diesen Wert erlegen, so soll er noch den fünften Teil zu der Schätzungssumme hinzulegen.
35823 Mose3Mo32714Wenn jemand sein Haus gelobt und dem Herrn weiht, so soll es der Priester besichtigen, ob es gut oder schlecht ist, und nach dem Werte, den er alsdann bestimmt, soll es verkauft werden.
35833 Mose3Mo32715Wenn es der Gelobende aber einlösen will, so soll er den fünften Teil noch zu der Schätzungssumme hinzulegen, und das Haus soll ihm gehören.
35843 Mose3Mo32716Wenn jemand einen Acker seines Besitzes gelobt und dem Herrn weiht, so soll der Wert desselben nach Maßgabe der Aussaat abgeschätzt werden. Wird das Land mit dreißig Scheffeln Gerste besät, so soll es für fünfzig Silbersekel verkauft werden.
35853 Mose3Mo32717Hat er gleich vom Anfangsjahre eines Jubiläums an den Acker gelobt, so soll man ihn so hoch abschätzen, als er gelten kann;
35863 Mose3Mo32718wenn es aber einige Zeit nachher geschieht, so soll der Priester das Geld nach der Anzahl der Jahre berechnen, welche noch bis zum Jubeljahre übrig sind, und alsdann ist dies von dem Schätzungswerte abzuziehen.
35873 Mose3Mo32719Will der Gelobende den Acker einlösen, so soll er den fünften Teil der Schätzungssumme hinzufügen, und er darf ihn zum Eigentum erhalten.
35883 Mose3Mo32720Wenn er ihn aber nicht auslösen will, sondern der Acker wird an irgend einen andern verkauft, so kann der Gelobende ihn nachher nicht mehr einlösen;
35893 Mose3Mo32721denn wenn die Zeit des Jubeljahres kommt, soll er dem Herrn geweiht sein und gehört als geweihtes Gut zum Rechte der Priester.
35903 Mose3Mo32722Wenn ein Acker, der gekauft und nicht von den Vorfahren ererbt worden ist, dem Herrn geweiht wird,
35913 Mose3Mo32723so soll der Priester nach der Zahl der Jahre bis zum Jubeljahre den Wert berechnen, und diesen soll der Gelobende dem Herrn geben.
35923 Mose3Mo32724Im Jubeljahre aber soll der Acker wieder an den vorigen Eigentümer zurückkommen, der ihn verkauft und als Besitz zu eigen gehabt hatte.
35933 Mose3Mo32725Alle Schätzungen sollen nach dem Sekel des Heiligtums bemessen werden. Der Sekel hat zwanzig Obolen.
35943 Mose3Mo32726Das Erstgeborene, das dem Herrn gehört, soll niemand weihen und geloben dürfen; es sei Rind oder Schaf, sie gehören dem Herrn.
35953 Mose3Mo32727Ist es aber ein unreines Tier, so soll es der Opfernde auslösen, so hoch, wie du es schätzest, und soll noch den fünften Teil des Wertes hinzutun. Will er es nicht auslösen, so soll es an einen andern verkauft werden, so teuer als es von dir geschätzt ward.
35963 Mose3Mo32728Alles, was dem Herrn gänzlich geweiht wird, es sei Mensch, oder Tier, oder Feld, kann nicht verkauft, noch ausgelöst werden. Was einmal gänzlich geweiht ist, soll dem Herrn hochheilig sein.
35973 Mose3Mo32729Und alles so Geweihte, das von jemanden geopfert wird, soll nicht eingelöst werden, sondern des Todes sterben.
35983 Mose3Mo32730Alle Zehnten vom Boden, sowohl von der Feldfrucht, wie von den Früchten der Bäume, gehören dem Herrn und sind ihm geweiht.
35993 Mose3Mo32731Wenn aber jemand seine Zehnten einlösen will, soll er den fünften Teil des Wertes dazutun.
36003 Mose3Mo32732Alle Zehnten von Rindern und Schafen und Ziegen, von allem, was unter dem Stabe des Hirten hindurchgeht, was immer das zehnte Stück ist, soll dem Herrn geweiht werden.
36013 Mose3Mo32733Und es soll dabei keine Auswahl statthaben, weder zwischen Gutem, noch Schlechtem, und eines nicht mit dem andern vertauscht werden. Im Fall es aber jemand dennoch vertauscht, soll das Ausgetauschte wie das Eingetauschte dem Herrn geweiht sein und nicht ausgelöst werden können.
36023 Mose3Mo32734Dies sind die Gebote, die der Herr dem Moses für die Söhne Israels am Berge Sinai gegeben hat.
36034 Mose4Mo411Und der Herr redete zu Moses in der Wüste Sinai im Zelte des Bundes, am ersten Tage des zweiten Monats, im zweiten Jahre nach ihrem Auszuge aus Ägypten, und sprach:
36044 Mose4Mo412Nehmet die Gesamtheit der ganzen Gemeinde der Söhne Israels nach Geschlechtern und Stammhäusern, samt den einzelnen Namen auf, alles, was männlichen Geschlechtes ist.
36054 Mose4Mo413von zwanzig Jahren an und darüber, alle streitbaren Männer in Israel, und zählet sie Schar für Schar ab, du und Aaron.
36064 Mose4Mo414Und die Fürsten der Stämme und der Stammhäuser nach ihren Geschlechtern sollen euch beistehen.
36074 Mose4Mo415Dies sind die Namen derselben: Von Ruben: Elisur, der Sohn Sedeurs;
36084 Mose4Mo416von Simeon: Salamiel, der Sohn Surisadais;
36094 Mose4Mo417von Juda: Nahasson, der Sohn Aminadabs;
36104 Mose4Mo418von Issachar: Nathanael, der Sohn Suars;
36114 Mose4Mo419von Zabulon: Eliab, der Sohn Helons;
36124 Mose4Mo4110von den Söhnen Josephs aber, von Ephraim: Elisama, der Sohn Ammiuds; von Manasse: Gamaliel, der Sohn Phadassurs;
36134 Mose4Mo4111von Benjamin: Abidan, der Sohn Gedeons;
36144 Mose4Mo4112von Dan: Ahiezer, der Sohn Ammisaddais;
36154 Mose4Mo4113von Aser: Phegiel, der Sohn Ochrans;
36164 Mose4Mo4114von Gad: Eliasaph, der Sohn Duels;
36174 Mose4Mo4115von Nephthali: Ahira, der Sohn Enans.
36184 Mose4Mo4116Das sind die hochedlen Fürsten der Gemeinde, nach ihren Stämmen und Geschlechtern, und die Häupter des Heeres Israels;
36194 Mose4Mo4117diese beriefen Moses und Aaron samt der ganzen Menge des Volkes;
36204 Mose4Mo4118und sie versammelten sich am ersten Tage des zweiten Monats und verzeichneten sie nach ihren Geschlechtern, und Häusern, und Familien, und Köpfen, und den Namen der einzelnen, von zwanzig Jahren an und darüber,
36214 Mose4Mo4119wie der Herr dem Moses geboten hatte. So wurden sie denn in der Wüste Sinai gezählt.
36224 Mose4Mo4120Von Ruben, dem Erstgebornen Israels, waren nach ihren Geschlechtern, und Familien, und Häusern, und nach den Namen der einzelnen Köpfe, alle, die männlich, von zwanzig Jahren an und darüber, fähig waren, zum Streite auszuziehen,
36234 Mose4Mo4121sechsundvierzigtausend fünfhundert.
36244 Mose4Mo4122Von den Söhnen Simeons wurden nach Geschlechtern, und Familien, und Häusern ihrer Geschlechter, und nach einzelnen Namen und Köpfen, alle aufgezeichnet, die männlich, von zwanzig Jahren und darüber, fähig zum Kampfe auszuziehen,
36254 Mose4Mo4123neunundfünfzigtausend dreihundert.
36264 Mose4Mo4124Von den Söhnen Gads wurden nach Geschlechtern, und Familien, und Häusern ihrer Geschlechter, nach den Namen der einzelnen aufgezeichnet, von zwanzig Jahren an und darüber, alle, die zum Kampfe ausziehen konnten,
36274 Mose4Mo4125fünfundvierzigtausend sechshundert und fünfzig.
36284 Mose4Mo4126Von den Söhnen Judas wurden nach Geschlechtern, und Familien, und Häusern ihrer Geschlechter, nach einzelnen Namen von zwanzig Jahren an und darüber, solche, die zum Kampfe ausziehen konnten, insgesamt
36294 Mose4Mo4127vierundsiebzigtausend sechshundert verzeichnet.
36304 Mose4Mo4128Von den Söhnen Issachars wurden nach Geschlechtern, und Familien, und Häusern ihrer Geschlechter, nach den Namen der einzelnen, von zwanzig Jahren an und darüber, solche, die fähig waren, zum Kampfe auszuziehen, insgesamt
36314 Mose4Mo4129vierundfünfzigtausend vierhundert verzeichnet.
36324 Mose4Mo4130Von den Söhnen Zabulons wurden nach Geschlechtern, und Familien, und Häusern ihrer Geschlechter, nach den Namen der einzelnen, von zwanzig Jahren an und darüber, solche, die fähig waren, zum Kampfe auszuziehen, insgesamt
36334 Mose4Mo4131siebenundfünfzigtausend vierhundert.
36344 Mose4Mo4132Von den Söhnen Josephs, den Söhnen Ephraims, wurden nach Geschlechtern, und Familien, und Häusern ihrer Geschlechter, nach den Namen der einzelnen, von zwanzig Jahren an und darüber, solche, die fähig waren, zum Kampfe auszuziehen, insgesamt
36354 Mose4Mo4133vierzigtausend fünfhundert.
36364 Mose4Mo4134Von den Söhnen Manasses ferner wurden nach Geschlechtern, und Familien, und Häusern ihrer Geschlechter, nach den Namen der einzelnen, von zwanzig Jahren an und darüber, solche, die fähig waren, zum Kampfe auszuziehen, insgesamt
36374 Mose4Mo4135zweiunddreißigtausend zweihundert.
36384 Mose4Mo4136Von den Söhnen Benjamins wurden nach Geschlechtern, und Familien, und Häusern ihrer Geschlechter, nach den Namen der einzelnen, von zwanzig Jahren an und darüber, solche, die fähig waren, zum Kampfe auszuziehen, insgesamt
36394 Mose4Mo4137fünfunddreißigtausend vierhundert.
36404 Mose4Mo4138Von den Söhnen Dans wurden nach Geschlechtern, und Familien, und Häusern ihrer Geschlechter, nach den Namen der einzelnen, von zwanzig Jahren an und darüber, solche, die fähig waren, zum Kampfe auszuziehen, insgesamt
36414 Mose4Mo4139zweiundsechzigtausend siebenhundert.
36424 Mose4Mo4140Von den Söhnen Asers wurden nach Geschlechtern, und Familien, und Häusern ihrer Geschlechter, nach den Namen der einzelnen, von zwanzig Jahren an und darüber, solche, die fähig waren, zum Kampfe auszuziehen, insgesamt
36434 Mose4Mo4141einundvierzigtausend fünfhundert.
36444 Mose4Mo4142Von den Söhnen Nephthalis wurden nach Geschlechtern, und Familien, und Häusern ihrer Geschlechter, nach den Namen der einzelnen, von zwanzig Jahren an und darüber, solche, die fähig waren, zum Kampfe auszuziehen, insgesamt
36454 Mose4Mo4143dreiundfünfzigtausend vierhundert.
36464 Mose4Mo4144Diese sind es, welche Moses und Aaron, und die zwölf Fürsten Israels, Kopf für Kopf, nach den Häusern ihrer Geschlechter musterten.
36474 Mose4Mo4145Und die Gesamtzahl der Söhne Israels, nach ihren Häusern und Familien, von zwanzig Jahren an und darüber, solcher, die zum Kampfe ausziehen konnten, belief sich auf
36484 Mose4Mo4146sechshundert dreitausend fünfhundert und fünfzig.
36494 Mose4Mo4147Die Leviten aber wurden nicht nach ihrem Stamme und ihren Familien mit ihnen gemustert.
36504 Mose4Mo4148Und der Herr redete zu Moses und sprach:
36514 Mose4Mo4149Den Stamm Levi mustere nicht und füge ihre Zahl nicht zu der der Söhne Israels hinzu,
36524 Mose4Mo4150sondern setze sie über das Zelt des Zeugnisses, und alle seine Geräte, und alles, was zum heiligen Dienste gehört. Sie sollen das Zelt und all seine Gerätschaften tragen, und sie sollen den Dienst daselbst tun und sich rings um das Zelt lagern.
36534 Mose4Mo4151Wenn aufgebrochen werden soll, sollen die Leviten das Zelt abbrechen, wenn gerastet werden soll, es aufrichten; wenn irgendein anderer sich naht, soll er getötet werden.
36544 Mose4Mo4152Die Söhne Israels aber sollen sich ein jeder bei seiner Schar und bei den Zügen seines Heerhaufens lagern.
36554 Mose4Mo4153Die Leviten aber sollen sich rings um das Zelt lagern, damit nicht ein Zorngericht über die Gemeinde der Söhne Israels komme, und sie sollen der Hut bei dem Zelte des Zeugnisses warten.
36564 Mose4Mo4154Die Söhne Israels taten also nach allem, was der Herr dem Moses geboten hatte.
36574 Mose4Mo421Und der Herr redete zu Moses und Aaron und sprach:
36584 Mose4Mo422Die Söhne Israels sollen sich, ein jeder bei seiner Schar, seinem Paniere und Feldzeichen, nach den Häusern ihrer Geschlechter lagern, rings um das Zelt des Bundes.
36594 Mose4Mo423Gegen Osten soll sich Juda nach seinen Heerscharen lagern, und der Anführer seiner Söhne soll Nahasson, der Sohn Aminadabs sein;
36604 Mose4Mo424und die Gesamtzahl der Streitbaren seines Stammes war vierundvierzigtausend sechshundert.
36614 Mose4Mo425Neben ihm sollen sich die zum Stamme Issachar Gehörenden lagern, deren Anführer Nathanael, der Sohn Suars, war;
36624 Mose4Mo426und die Gesamtzahl seiner Streitbaren war vierundfünfzigtausend vierhundert.
36634 Mose4Mo427Im Stamme Zabulon war Eliab, der Sohn Helons, Anführer.
36644 Mose4Mo428Das gesamte Heer aller Streitbaren dieses Stammes war siebenundfünfzigtausend vierhundert;
36654 Mose4Mo429alle, welche im Lager Judas gemustert wurden, waren somit einhundert sechsundachtzigtausend vierhundert; sie sollen zuerst Schar nach Schar aufbrechen.
36664 Mose4Mo4210Im Lager der Söhne Rubens gegen Süden soll Elisur, der Sohn Sedeurs, Anführer sein;
36674 Mose4Mo4211und das gesamte Heer seiner Streitbaren, die gemustert wurden, betrug sechsundvierzigtausend fünfhundert.
36684 Mose4Mo4212Neben ihm lagerten sich die zum Stamme Simeon gehörenden, deren Anführer Salamiel, der Sohn Surisaddais war;
36694 Mose4Mo4213und das gesamte Heer seiner Streitbaren, die gemustert wurden, betrug neunundfünfzigtausend dreihundert.
36704 Mose4Mo4214Im Stamme Gad war Eliasaph, der Sohn Duels, Anführer;
36714 Mose4Mo4215und das gesamte Heer seiner Streitbaren, welche gemustert wurden, betrug fünfundvierzigtausend sechshundert und fünfzig.
36724 Mose4Mo4216Alle, welche im Lager Rubens gemustert wurden, einhundert einundfünfzigtausend vierhundert und fünfzig nach ihren Scharen, sollen an zweiter Stelle aufbrechen.
36734 Mose4Mo4217Das Zelt des Zeugnisses aber soll dem Dienste der Leviten gemäß und nach ihren Abteilungen aufbrechen; wie es aufgerichtet wird, so soll es auch abgebrochen werden. Ein jeder soll an seinem Orte und in seiner Ordnung aufbrechen.
36744 Mose4Mo4218Auf der Westseite soll das Lager der Söhne Ephraims sein, deren Anführer Elisama, der Sohn Ammiuds, ist.
36754 Mose4Mo4219Das gesamte Heer seiner Streitbaren, die gemustert wurden, betrug vierzigtausend fünfhundert.
36764 Mose4Mo4220Ihnen zunächst kam der Stamm der Söhne Manasses, deren Anführer Gamaliel, der Sohn Phadassurs, war;
36774 Mose4Mo4221und das gesamte Heer seiner Streitbaren, welche gemustert wurden, betrug zweiunddreißigtausend zweihundert.
36784 Mose4Mo4222Im Stamme der Söhne Benjamins war Abidan, der Sohn Gedeons, der Anführer;
36794 Mose4Mo4223und das ganze Heer seiner Streitbaren, welche gemustert wurden, betrug fünfunddreißigtausend vierhundert.
36804 Mose4Mo4224Alle, welche im Lager Ephraims gemustert wurden, sind einhundert achttausend einhundert nach ihren Scharen; sie sollen die dritten im Zuge sein.
36814 Mose4Mo4225Gegen Norden lagerten sich die Söhne Dans, deren Anführer Ahiezer, der Sohn Ammisaddais, war.
36824 Mose4Mo4226Das gesamte Heer seiner Streitbaren, welche gemustert wurden, betrug zweiundsechzigtausend siebenhundert.
36834 Mose4Mo4227Neben ihm lagerten sich die zum Stamme Aser Gehörenden, deren Anführer Phegiel, der Sohn Ochrans, war.
36844 Mose4Mo4228Das gesamte Heer seiner Streitbaren, die gemustert wurden, betrug einundvierzigtausend fünfhundert.
36854 Mose4Mo4229Im Stamme der Söhne Nephthalis war Ahira, der Sohn Enans, der Anführer;
36864 Mose4Mo4230das gesamte Heer seiner Streitbaren zählte dreiundfünfzigtausend vierhundert.
36874 Mose4Mo4231Alle, die im Lager Dans gemustert wurden, waren einhundert siebenundfünfzigtausend sechshundert; sie sollen die letzten im Zuge sein.
36884 Mose4Mo4232Dies ist die Zahl der Söhne Israels nach den Häusern ihrer Geschlechter und den Scharen der Heeresabteilungen, sechshundert dreitausend fünfhundert und fünfzig.
36894 Mose4Mo4233Die Leviten aber wurden nicht mit den Söhnen Israels gemustert, denn so hatte der Herr es Moses geboten.
36904 Mose4Mo4234Und die Söhne Israels taten allem gemäß, was der Herr geboten hatte. Sie lagerten sich nach ihren Abteilungen und brachen auf nach Familien und Häusern ihrer Väter.
36914 Mose4Mo431Dies sind die Nachkommen Aarons und Moses, zur Zeit, da der Herr zu Moses auf dem Berge Sinai redete.
36924 Mose4Mo432Und dies sind die Namen der Söhne Aarons: sein Erstgeborener Nadab, dann Abiu, Eleazar, und Ithamar.
36934 Mose4Mo433Dies sind die Namen der Söhne Aarons, der Priester, die gesalbt, und deren Hände gefüllt und geweiht wurden, dass sie das Priestertum verwalten.
36944 Mose4Mo434Nadab und Abiu jedoch starben ohne Kinder, als sie in der Wüste fremdes Feuer vor den Herrn brachten, und Eleazar und Ithamar verwalteten das Priestertum unter den Augen Aarons, ihres Vaters.
36954 Mose4Mo435Und der Herr redete zu Moses und sprach:
36964 Mose4Mo436Lass den Stamm Levi herzutreten und sich vor das Angesicht Aarons, des Priesters, stellen, damit sie ihm dienen und Wache halten,
36974 Mose4Mo437und alles, was für die Gemeinde vor dem Zelte des Zeugnisses zu tun ist, besorgen,
36984 Mose4Mo438und die Geräte des Zeltes bewahren, den Dienst an demselben verrichtend.
36994 Mose4Mo439Und du sollst die Leviten zu eigen geben
37004 Mose4Mo4310Aaron und seinen Söhnen, denen sie von dem Söhnen Israels übergeben wurden. Aaron aber und seine Söhne sollst du dazu bestellen, dass sie des Priesteramtes walten. Ein Anderer, der sich naht, dies Amt zu üben, soll sterben.
37014 Mose4Mo4311Und der Herr redete zu Moses und sprach:
37024 Mose4Mo4312Ich habe die Leviten von den Söhnen Israels herausgenommen, an Stelle aller Erstgeborenen, welche unter den Söhnen Israels den Mutterleib öffnen, und die Leviten sollen mir gehören.
37034 Mose4Mo4313Denn mir gehört alle Erstgeburt, seitdem ich die Erstgebornen im Lande Ägypten geschlagen habe; ich habe mir alles geheiligt, was als das erste in Israel geboren wird, es seien Menschen oder Tiere, es ist mein: Ich bin der Herr.
37044 Mose4Mo4314Und der Herr redete zu Moses in der Wüste Sinai und sprach:
37054 Mose4Mo4315Zähle die Söhne Levis nach den Häusern ihrer Väter und nach den Familien, alles, was männlich ist, von einem Monat ab und darüber.
37064 Mose4Mo4316Und Moses zählte sie, wie der Herr geboten hatte,
37074 Mose4Mo4317und es fanden sich als Söhne Levis die nachbenannten: Gerson, Kaath und Merari.
37084 Mose4Mo4318Die Söhne Gersons: Lebni und Semei.
37094 Mose4Mo4319Die Söhne Kaaths: Amram, Jesaar, Hebron und Oziel.
37104 Mose4Mo4320Die Söhne Meraris: Moholi und Musi.
37114 Mose4Mo4321Von Gerson stammten zwei Geschlechter: die Lebniten und die Semeiten;
37124 Mose4Mo4322die Gesamtzahl derselben, alles was männlichen Geschlechtes war, von einem Monate an und darüber, betrug siebentausend fünfhundert.
37134 Mose4Mo4323Diese sollen sich hinter das Zelt nach Westen zu lagern
37144 Mose4Mo4324unter Elisaph, dem Sohne Laels, als Oberhaupt.
37154 Mose4Mo4325Und sie sollen die Aufsicht führen bei dem Zelte des Bundes,
37164 Mose4Mo4326und über das Zelt selbst, seine Decke und den Vorhang, der am Eingange des Zeltes des Bundes aufgezogen wird, über die Umhänge des Vorhofes, und über den Vorhang, der am Eingange des Vorhofes des Zeltes hängt, und über alles, was zum Dienste des Altares gehört, über die Seile des Zeltes und alle seine Gerätschaften.
37174 Mose4Mo4327Das Geschlecht Kaaths umfasste die Familien der Amramiten, Jesaariten, Hebroniten und Ozieliten. Das sind die Familien das Kaathiten, nach ihren Namen aufgezählt;
37184 Mose4Mo4328alle, welche männlichen Geschlechtes sind, von einem Monat an und darüber, achttausend sechshundert, sollen die Besorgung des Heiligtums haben
37194 Mose4Mo4329und sich gegen Süden lagern,
37204 Mose4Mo4330und ihr Oberhaupt soll Elisaphan, der Sohn Oziels, sein;
37214 Mose4Mo4331und sie sollen die Lade, den Tisch, den Leuchter, die Altäre und die Gefäße des Heiligtums, mit denen sie den Dienst verrichten, den Vorhang, und alle derartigen Gerätschaften bewahren.
37224 Mose4Mo4332Das Oberhaupt von den Anführern der Leviten aber, Eleazar, der Sohn Aarons, des Priesters, soll über die, welchen die Hut des Heiligtums anvertraut ist, gesetzt sein.
37234 Mose4Mo4333Von Merari aber stammten die Moholiten und Musiten ab, nach ihren Namen aufgezählt;
37244 Mose4Mo4334alle, die männlichen Geschlechtes waren, von einem Monat an und darüber, waren sechstausend zweihundert.
37254 Mose4Mo4335Ihr Anführer ist Suriel, der Sohn Abihajels; sie sollen sich auf der Nordseite lagern.
37264 Mose4Mo4336Unter ihrer Hut sollen die Bretter des Zeltes, die Stangen, die Säulen und deren Fußgestelle, und alles sein, was zum Dienste hierbei gehört;
37274 Mose4Mo4337ebenso die Säulen des Vorhofes ringsum mit ihren Fußgestellen, und die Pflöcke mit ihren Seilen.
37284 Mose4Mo4338Vor dem Zelte des Bundes, das ist auf der Ostseite, sollen sich Moses und Aaron mit seinen Söhnen, welche die Hut es Heiligtums inmitten der Söhne Israels haben, lagern; jeder andere, der sich naht, soll sterben.
37294 Mose4Mo4339Alle Leviten, welche Moses und Aaron nach dem befehle des Herrn nach ihren Familien zählten, alles, was männlichen Geschlechtes war, von einem Monate an und darüber, waren zweiundzwanzigtausend.
37304 Mose4Mo4340Und der Herr sprach zu Moses: Zähle die Erstgeborenen männlichen Geschlechtes unter den Söhnen Israels, von einem Monat an und darüber, und nimm ihre Gesamtzahl auf.
37314 Mose4Mo4341Und nimm die Leviten für mich anstatt aller Erstgeborenen unter den Söhnen Israels: Ich bin der Herr; und ihr Vieh soll die Stelle aller Erstgeburt des Viehes der Söhne Israels einnehmen.
37324 Mose4Mo4342Moses verzeichnete, wie der Herr geboten hatte, die Erstgeborenen unter den Söhnen Israels.
37334 Mose4Mo4343Und es waren männliche Erstgeborene nach ihren Namen, von einem Monate an und darüber, zweiundzwanzigtausend zweihundert und dreiundsiebzig
37344 Mose4Mo4344Und der Herr redete zu Moses und sprach:
37354 Mose4Mo4345Nimm die Leviten an Stelle der Erstgeborenen der Söhne Israels, und das Vieh der Leviten an Stelle ihres Viehes, und die Leviten sollen mir gehören. Ich bin der Herr.
37364 Mose4Mo4346Zur Auslösung der zweihundert dreiundsiebzig Erstgeborenen aber, welche unter den Erstgeborenen der Söhne Israels über die Zahl der Leviten hinausgehen,
37374 Mose4Mo4347nimm je für den Kopf fünf Sekel nach dem Gewichte des Heiligtums. Ein Sekel hat zwanzig Obolen.
37384 Mose4Mo4348Gib das Geld Aaron und seinen Söhnen, als Auslösung für die Überzähligen.
37394 Mose4Mo4349Da erhob Moses das Geld für die, welche überzählig waren und die man von den Leviten losgekauft hatte,
37404 Mose4Mo4350an Stelle der Erstgeborenen der Söhne Israels, tausend dreihundert fünfundsechzig Sekel nach dem Gewichte des Heiligtums,
37414 Mose4Mo4351und gab es Aaron und seinen Söhnen nach dem Befehle, den ihm der Herr gegeben hatte.
37424 Mose4Mo441Und der Herr redete zu Moses und Aaron und sprach:
37434 Mose4Mo442Nimm die Gesamtzahl der Söhne Kaaths aus der Mitte der Leviten nach ihren Häusern und Familien auf,
37444 Mose4Mo443von dreißig Jahren an und darüber, bis zu fünfzig Jahren, alle, welche eintreten, um im Zelte des Bundes zu weilen und Dienst zu tun.
37454 Mose4Mo444Dies ist der Dienst der Söhne Kaaths: In das Zelt des Bundes und das Allerheiligste
37464 Mose4Mo445sollen Aaron und seine Söhne eintreten, wenn das Lager abgebrochen werden soll, und sollen den Vorhang nehmen, welcher vor dem Eingange hängt, und die Lade des Zeugnisses damit umhüllen,
37474 Mose4Mo446und sollen noch eine Decke von bläulichen Fellen darüber tun, und ein Tuch ganz von blauem Purpur darüber breiten, und die Stangen einstecken.
37484 Mose4Mo447Auch sollen sie den Schaubrottisch mit einem Tuche von blauem Purpur verhüllen, und dazu die Rauchfässer und Mörser, die Becher und Schalen zur Darbringung der Trankopfer legen; die Brote sollen beständig darauf bleiben.
37494 Mose4Mo448Über dies sollen sie ein Tuch von Karmosin breiten, und es wieder mit einer Decke von bläulichen Fellen bedecken, und die Stangen einstecken.
37504 Mose4Mo449Ferner sollen sie ein Tuch von blauem Purpur nehmen und damit den Leuchter samt seinen Lampen, und Zangen, und Lichtscheeren, und allen Ölgefäßen bedecken, die zur Besorgung der Lampen nötig sind;
37514 Mose4Mo4410und über dies alles sollen sie eine Decke von bläulichen Fellen legen und die Stangen einschieben.
37524 Mose4Mo4411Auch den goldenen Altar sollen sie mit einem Tuche von blauem Purpur verhüllen, darüber eine Decke von bläulichen Fellen bereiten, und die Stangen einstecken.
37534 Mose4Mo4412Alle Gerätschaften, die zum Dienste im Heiligtume gehören, sollen sie mit blauem Purpur verhüllen, eine Decke von bläulichen Fellen darüber breiten, und die Stangen einfügen.
37544 Mose4Mo4413Sodann sollen sie den Altar von Asche reinigen, und ein Tuch von rotem Purpur darüber breiten,
37554 Mose4Mo4414und alle Geräte, die man bei dem Dienste an demselben braucht, das ist die Kohlenpfannen, Gabeln, Spieße, Haken und Schaufeln dazutun. Und über alle Gefäße des Altares sollen sie eine Decke von bläulichen Fellen breiten und die Stangen einstecken.
37564 Mose4Mo4415Haben nun Aaron und seine Söhne das Heiligtum und alle seine Gerätschaften eingehüllt, wenn das Lager sich in Bewegung setzt, so sollen die Söhne Kaaths hineintreten, um alles Eingehüllte zu tragen; aber sie sollen die Gerätschaften des Heiligtums nicht anrühren, damit sie nicht sterben. Das ist es, was die Söhne Kaaths im Zelte des Bundes zu tragen haben.
37574 Mose4Mo4416Und Eleazar, der Sohn Aarons, des Priesters, soll über sie gesetzt sein, und ihm soll die Sorge für das Öl zur Besorgung der Lampen, die Mischung des Räucherwerkes, das Opfer, welches fort und fort dargebracht wird, für das Salböl, und für alles obliegen, was zum Dienste des Zeltes gehört, und für alle Gerätschaften, die im Heiligtume sind.
37584 Mose4Mo4417Und der Herr redete zu Moses und Aaron und sprach:
37594 Mose4Mo4418Lasset das Geschlecht Kaaths nicht unter den Leviten zu Grunde gehen,
37604 Mose4Mo4419sondern tuet dies für sie, damit sie leben und nicht sterben, wenn sie das Allerheiligste berühren. Aaron und seine Söhne sollen hineingehen, und jedem seine Verrichtungen bestimmen, und verteilen, was jeder tragen soll.
37614 Mose4Mo4420Andere sollen nicht aus Neugier zusehen, was im Heiligtume ist, bevor es verhüllt wird, sonst werden sie sterben.
37624 Mose4Mo4421Und der Herr redete zu Moses und sprach:
37634 Mose4Mo4422Nimm auch die Gesamtzahl der Söhne Gersons nach ihren Häusern, und Familien, und Geschlechtern auf,
37644 Mose4Mo4423von dreißig Jahren an und darüber bis zu fünfzig Jahren. Zähle alle, welche in das Zelt des Bundes eintreten und Dienst tun.
37654 Mose4Mo4424Dies ist die Dienstleistung des Geschlechtes der Gersoniten,
37664 Mose4Mo4425dass sie die Vorhänge des Zeltes tragen, das Dach des Bundes, die andere Decke, die alles verhüllende Decke von bläulichen Fellen, sowie den Vorhang, der am Eingange des Zeltes des Bundes hängt,
37674 Mose4Mo4426die Umhänge des Vorhofes, und den Vorhang am Eingange vor dem Zelte. Alles, was zum Altare gehört, die Seile und die Gerätschaften des Gottesdienstes
37684 Mose4Mo4427sollen die Söhne Gersons nach Aarons und seiner Söhne Befehl tragen; und ein jeder soll wissen, welche Last er auf sich zu nehmen hat.
37694 Mose4Mo4428Das ist der Dienst des Geschlechtes der Gersoniten im Zelte des Bundes, und zwar sollen sie unter Ithamar, dem Sohne Aarons, des Priesters, stehen.
37704 Mose4Mo4429Verzeichne auch die Söhne Meraris nach den Familien und Häusern ihrer Väter,
37714 Mose4Mo4430von dreißig Jahren an und darüber, bis zu fünfzig Jahren, alle, die eintreten, ihr Amt zu besorgen und den Dienst am Zeugnisse des Bundes zu verrichten.
37724 Mose4Mo4431Dies ist ihre Bürde: Sie sollen die Bretter und Stangen des Zeltes tragen, die Säulen und die Fußgestelle derselben.
37734 Mose4Mo4432ebenso die Säulen des Vorhofes ringsum mit ihren Fußgestellen und Pflöcken und Seilen. Alle Gefäße und Gerätschaften sollen sie vorgezählt erhalten und so tragen.
37744 Mose4Mo4433Das ist das Amt des Geschlechtes der Merariten und ihr Dienst im Zelte des Bundes; und sie sollen unter Ithamar, dem Sohne Aarons, des Priesters, stehen.
37754 Mose4Mo4434Moses also und Aaron und die Vorsteher der Gemeinde verzeichneten die Söhne Kaaths nach ihren Geschlechtern und den Häusern ihrer Väter,
37764 Mose4Mo4435von dreißig Jahren an und darüber, bis zu fünfzig Jahren, alle, die zum Dienste des Zeltes des Bundes eintreten;
37774 Mose4Mo4436und es fanden sich zweitausend siebenhundert fünfzig.
37784 Mose4Mo4437Das ist die Zahl der Geschlechter Kaaths, welche in das Zelt des Bundes eintreten; diese zählten Moses und Aaron nach dem Worte des Herrn durch Moses.
37794 Mose4Mo4438Auch die Söhne Gersons wurden nach ihren Geschlechtern und den Häusern ihrer Väter gezählt,
37804 Mose4Mo4439von dreißig Jahren an und darüber, bis zu fünfzig Jahren, alle, die eintreten, um im Zelte des Bundes Dienst zu tun;
37814 Mose4Mo4440und es fanden sich zweitausend sechshundert und dreißig.
37824 Mose4Mo4441Das ist das Geschlecht der Gersoniten, die Moses und Aaron nach dem Worte des Herrn zählten.
37834 Mose4Mo4442Auch die Söhne Meraris wurden nach ihren Geschlechtern und den Häusern ihrer Väter gezählt,
37844 Mose4Mo4443von dreißig Jahren an und darüber bis zu fünfzig Jahren, alle, die eintreten, um in dem Zelte des Bundes Dienst zu tun;
37854 Mose4Mo4444und es fanden sich dreitausend zweihundert.
37864 Mose4Mo4445Das ist die Zahl der Söhne Meraris, die Moses und Aaron nach dem Befehle des Herrn durch Moses zählten.
37874 Mose4Mo4446Alle, welche unter den Leviten gezählt wurden, und welche Moses und Aaron, und die Fürsten Israels nach ihren Geschlechtern und den Häusern ihrer Väter namentlich zählen ließen,
37884 Mose4Mo4447von dreißig Jahren an und darüber bis zu fünfzig Jahren, alle welche hineingingen, den Dienst des Zeltes zu versehen und die Lasten zu tragen,
37894 Mose4Mo4448waren zusammen achttausend fünfhundert und achtzig.
37904 Mose4Mo4449Nach dem Befehle des Herrn zählte sie Moses, einen jeden nach seinem Amt und seiner Würde, wie der Herr ihm geboten hatte.
37914 Mose4Mo451Und der Herr redete zu Moses und sprach:
37924 Mose4Mo452Befiehl den Söhnen Israels, dass sie alle mit Aussatz und Samenfluss Behafteten und alle, welche sich an einem Toten verunreinigt haben, aus dem Lager herausschaffen;
37934 Mose4Mo453sowohl Männer wie Weiber schaffet aus dem Lager hinaus, damit sie es nicht verunreinigen, da ich unter euch wohne.
37944 Mose4Mo454Und die Söhne Israels taten also und schafften sie vor das Lager hinaus, wie der Herr zu Moses geredet hatte.
37954 Mose4Mo455Und der Herr redete zu Moses und sprach:
37964 Mose4Mo456Sage den Söhnen Israels: Wenn ein Mann oder ein Weib eine von allen den Sünden begeht, wie sie die Menschen zu begehen pflegen, und aus Unachtsamkeit ein Gebot des Herrn übertritt und sich so verschuldet,
37974 Mose4Mo457so sollen sie ihre Sünde bekennen und das Hauptgut samt dem fünften Teile darüber an den zurückgeben, gegen welchen sie sich verfehlt haben.
37984 Mose4Mo458Ist aber niemand da, der es empfangen könnte, so sollen sie es dem Herrn geben, und es soll dem Priester gehören, mit Ausnahme des Widders, der als Versöhnungsopfer dargebracht wird, damit es ein Opfer der Sühne sei.
37994 Mose4Mo459Auch alle Erstlinge, welche die Söhne Israels opfern, gehören dem Priester;
38004 Mose4Mo4510und alles, was ein jeder im Heiligtume opfert, und den Händen des Priesters übergibt, soll diesem gehören.
38014 Mose4Mo4511Und der Herr redete zu Moses und sprach:
38024 Mose4Mo4512Rede zu den Söhnen Israels und sage ihnen: Wenn ein verheiratetes Weib sich vergeht und, ihren Ehemann verachtend,
38034 Mose4Mo4513einem anderen Manne beiwohnt, und der Ehemann es nicht nachweisen kann, sondern der Ehebruch verborgen bleibt und durch Zeugen nicht erwiesen werden kann, weil sie nicht im Ehebruche betroffen worden ist;
38044 Mose4Mo4514und wenn der Geist der Eifersucht den Mann wider sein Weib aufbringt, mag sie verunreinigt sein, oder aus falschem Argwohne beschuldigt werden,
38054 Mose4Mo4515so soll er sie zum Priester führen und als Opfergabe für sie ein Zehntel Epha Gerstenmehl darbringen; doch soll er kein Öl darauf gießen, noch Weihrauch darauf legen; denn es ist ein Eifersuchtsopfer und eine Gabe, die den Ehebruch offenbar machen soll.
38064 Mose4Mo4516Der Priester soll sie nun hinzuführen, und vor den Herrn stellen;
38074 Mose4Mo4517und geheiligtes Wasser in ein irdenes Gefäß nehmen, und ein wenig Staub vom Boden des Zeltes hineintun.
38084 Mose4Mo4518Wenn dann das Weib vor den Augen des Herrn steht, soll er ihr Haupt entblößen und ihr das Speiseopfer der Erinnerung und das Opfer der Eifersucht in die Hände geben, er selbst aber soll das bittere Wasser in der Hand halten, das er verwünscht und mit Flüchen belastet hat.
38094 Mose4Mo4519Hierauf soll er sie beschwören und sagen: Hat kein fremder Mann dir beigewohnt und hast du dich nicht, indem du die Treue gegen deinen Ehegatten verletztest, verunreinigt, so wird dir dies bittere Wasser nicht schaden, über welches ich die Verfluchungen gesprochen habe.
38104 Mose4Mo4520Wenn du dich aber gegen deinen Mann vergangen und dich verunreinigt und einem anderen Manne beigewohnt hast,
38114 Mose4Mo4521so sollen diese Verwünschungen über dich kommen: Der Herr gebe dich dem Fluche preis und mache dich zum Beispiele für alle unter seinem Volke; er lasse deine Hüfte faulen und deinen Leib anschwellen, dass er zerberste.
38124 Mose4Mo4522Das Wasser des Fluches dringe in deine Eingeweide, so dass dein Leib aufschwelle und deine Hüfte verfaule. Und das Weib soll antworten: Amen, Amen!
38134 Mose4Mo4523Hierauf soll der Priester diese Flüche auf ein Blatt schreiben, und sie mit den bittern Wasser abwaschen, über das er die Flüche gesprochen hat,
38144 Mose4Mo4524und ihr dasselbe zu trinken geben. Wenn sie ausgetrunken hat,
38154 Mose4Mo4525soll der Priester das Speiseopfer der Eifersucht aus ihrer Hand nehmen, und es vor dem Herrn erheben, und auf den Altar legen, und zwar nehme er zuerst
38164 Mose4Mo4526eine Handvoll von dem Opfer, welches dargebracht wird, und verbrenne es auf dem Altare; und so gebe er dem Weibe das bittere Wasser zu trinken.
38174 Mose4Mo4527Hat sie es nun getrunken, so wird, wenn sie sich befleckt, und ihren Mann hintangesetzt hat, und des Ehebruches schuldig ist, das Wasser des Fluches sie durchdringen, so dass ihr Leib anschwillt und ihre Hüfte verfault; und das Weib wird für das ganze Volk zum Fluche und zum Beispiel sein.
38184 Mose4Mo4528Hat sie sich aber nicht verunreinigt, so soll es ihr nicht schaden, und sie wird Kinder gebären.
38194 Mose4Mo4529Das sind die Bestimmungen über die Eifersucht. Wenn ein Weib ihrem Manne untreu ist und sich verunreinigt,
38204 Mose4Mo4530und der Mann, vom Geiste der Eifersucht bewegt, sie vor den Herrn führt, und der Priester mit ihr nach allem verfährt, was geschrieben ist:
38214 Mose4Mo4531so wird der Mann frei von Schuld, sie aber soll die Folgen ihrer Missetat tragen.
38224 Mose4Mo461Und der Herr redete zu Moses und sprach:
38234 Mose4Mo462Rede zu den Söhnen Israels und sage ihnen: Ein Mann oder ein Weib, welche das Gelübde ablegen, sich zu weihen, und sich dem Herrn aufopfern wollen,
38244 Mose4Mo463sollen sich des Weines und alles dessen, was berauschen kann, enthalten. Essig von Wein oder irgend einem andern Getränke, oder irgend etwas, was aus Trauben gepresst wird, sollen sie nicht trinken; und frische oder getrocknete Trauben nicht essen,
38254 Mose4Mo464so lange die Zeit währt, für welche sie durch ihr Gelübde dem Herrn geweiht sind; nichts, was vom Weinberge herkommen kann, von der trockenen Beere bis zum Kerne, sollen sie essen.
38264 Mose4Mo465Die ganze Zeit seiner Absonderung hindurch soll kein Schermesser über das Haupt eines solchen kommen, bis die Zeit erfüllt ist, für die er sich dem Herrn geweiht hat. Er soll geheiligt sein und das Haupthaar wachsen lassen.
38274 Mose4Mo466Die ganze Zeit hindurch, wo er geweiht ist, soll er keinem Toten nahen,
38284 Mose4Mo467nicht einmal durch die Leiche seines Vaters oder seiner Mutter, und seines Bruders, und seiner Schwester darf er sich verunreinigen; denn die Weihe für seinen Gott ist auf seinem Haupte,
38294 Mose4Mo468Alle Tage seiner Absonderung soll er dem Herrn geweiht sein.
38304 Mose4Mo469Wenn aber jemand unversehens in seiner Gegenwart stirbt, so wird sein geweihtes Haupt befleckt; und er soll es allsogleich am Tage, an dem er rein wird, und wiederum am siebenten scheeren.
38314 Mose4Mo4610Am achten Tage aber soll er zwei Turteltauben, oder zwei junge Tauben, zu dem Priester an den Eingang des Zeltes des Bundes bringen,
38324 Mose4Mo4611und der Priester soll die eine als Sündopfer, die andere als Brandopfer darbringen, und soll für ihn beten, weil er sich an einem Toten versündigt hat, und soll sein Haupt an diesem Tage heiligen
38334 Mose4Mo4612und dem Herrn die Tage jener Absonderung weihen, indem er ein einjähriges Lamm als Sündopfer darbringt; so zwar, dass die vorhergehenden Tage nicht gerechnet werden, weil seine Heiligung verunreinigt ward.
38344 Mose4Mo4613Das sind die Bestimmungen über die Weihe. Wenn die Tage, welche er im Gelübde bestimmt hatte, erfüllt sind, soll ihn der Priester an den Eingang des Zeltes des Bundes führen
38354 Mose4Mo4614und dem Herrn als seine Opfergabe ein einjähriges, fehlerloses Lamm als Brandopfer, und ein einjähriges, fehlerloses Schaf als Sündopfer, und einen fehlerlosen Widder als Friedopfer darbringen,
38364 Mose4Mo4615sowie einen Korb mit ungesäuerten Broten, die mit Öl angemacht sind, und ungesäuerte mit Öl bestrichene Fladen, und die zu jedem gehörigen Trankopfer.
38374 Mose4Mo4616Diese soll der Priester vor dem Herrn opfern und das Sündopfer und Brandopfer zurichten.
38384 Mose4Mo4617Den Widder aber soll er dem Herrn zum Friedopfer schlachten und auch den Korb mit dem Ungesäuerten samt den Trankopfern darbringen, welche nach der Gewohnheit dazu gehören.
38394 Mose4Mo4618Alsdann soll dem Nazaräer vor der Türe des Zeltes des Bundes das Haar seiner Weihe abgeschoren werden, und der Priester nehme sein Haupthaar und werfe es in das Feuer, das unter dem Friedopfer angezündet ist.
38404 Mose4Mo4619Dann nehme er die gekochte Schulter von dem Widder, und ein ungesäuertes Brot aus dem Korbe, und einen ungesäuerten Fladen, und lege dies alles in die Hände des Nazaräers, nachdem diesem das Haupt geschoren ist.
38414 Mose4Mo4620Alsdann soll er wieder alles von ihm zurücknehmen und es vor den Augen des Herrn erheben; und das Geweihte soll dem Priester gehören, wie das Bruststück, welches abgesondert werden soll, und die Hüfte. Hierauf kann der Nazoräer wieder Wein trinken.
38424 Mose4Mo4621Das sind die Bestimmungen für einen Nazaräer, der dem Herrn sein Opfer gelobt hat zur Zeit seiner Weihe, außer dem, was er sonst zu leisten vermag. Wie er in seinem Herzen gelobt hatte, so soll er auch tun, um seine Heiligung zu vollenden.
38434 Mose4Mo4622Und der Herr redete zu Moses und sprach:
38444 Mose4Mo4623Rede zu Aaron und seinen Söhnen: So sollt ihr die Söhne Israels segnen und zu ihnen sagen:
38454 Mose4Mo4624Der Herr segne dich und behüte dich;
38464 Mose4Mo4625der Herr zeige dir sein Angesicht und sei dir gnädig!
38474 Mose4Mo4626Der Herr wende dir sein Angesicht zu und gebe dir Frieden!
38484 Mose4Mo4627Und sie sollen meinen Namen über die Söhne Israels anrufen, und ich will sie segnen.
38494 Mose4Mo471Es geschah aber an dem Tage, an dem Moses das Zelt vollendet und aufgerichtet, dazu auch mit all seinen Gerätschaften, ebenso wie den Altar mit allen seinen Geräten, gesalbt und geheiligt hatte,
38504 Mose4Mo472brachten die Fürsten Israels und die Familienoberhäupter der einzelnen Stämme, und die Vorsteher der Gezählten,
38514 Mose4Mo473ihre Gaben vor den Herrn, sechs überdeckte Wagen und zwölf Rinder. Je einen Wagen brachten zwei Fürsten dar, und je einen Stier ein jeder, und brachten sie vor das Zelt.
38524 Mose4Mo474Der Herr aber sprach zu Moses:
38534 Mose4Mo475Nimm sie von ihnen an, damit sie bei den Verrichtungen am Zelte Dienst leisten, und übergib sie den Leviten nach der Ordnung ihres Dienstes.
38544 Mose4Mo476Da nahm Moses die Wagen und die Stiere und übergab sie den Leviten.
38554 Mose4Mo477Zwei Wagen und vier Stiere gab er den Söhnen Gersons, ihrem Bedarfe entsprechend.
38564 Mose4Mo478Die anderen vier Wagen und acht Stiere gab er den Söhnen Meraris, ihrem Amte und Dienste unter Ithamar entsprechend, dem Sohne Aarons, des Priesters.
38574 Mose4Mo479Den Söhnen Kaaths aber gab er keine Wagen und Stiere, weil sie im Heiligtume selbst Dienst tun und die Lasten auf ihren eigenen Schultern tragen.
38584 Mose4Mo4710Die Fürsten also brachten ihre Gaben zur Einweihung des Altars an dem Tage, an dem er gesalbt ward, vor dem Altare dar.
38594 Mose4Mo4711Da sprach der Herr zu Moses: Je ein Fürst soll an jedem Tage seine Gabe zur Einweihung des Altares darbringen.
38604 Mose4Mo4712Am ersten Tage brachte Nahason, der Sohn Aminabads vom Stamme Juda, seine Gabe dar:
38614 Mose4Mo4713dieselbe bestand in einer silbernen Schüssel, hundertdreißig Sekel schwer, einer silbernen Schale, siebzig Sekel schwer, nach dem Gewichte des Heiligtums, beide mit feinem Mehle gefüllt, das mit Öl zum Speiseopfer angemacht war,
38624 Mose4Mo4714einem kleinen Mörser von zehn Sekeln Goldes,8mit Räucherwerk gefüllt,
38634 Mose4Mo4715einem Stier von der Herde, einem Widder, und einem einjährigen Lamme zum Brandopfer;
38644 Mose4Mo4716einem Ziegenbock zum Sündopfer;
38654 Mose4Mo4717und zwei Rindern, fünf Widdern, fünf Ziegenböcken, fünf einjährigen Lämmern zum Friedopfer. Das sind die Gaben Nahassons, des Sohnes Aminabads.
38664 Mose4Mo4718Am zweiten Tage brachte Nathanael, der Sohn Suars, der Fürst vom Stamme Issachar,
38674 Mose4Mo4719eine silberne Schüssel dar, hundertdreißig Sekel schwer, eine silberne Schale, siebzig Sekel schwer, nach dem Gewichte des Heiligtums, beide mit feinem Mehle gefüllt, das mit Öl zum Speiseopfer angemacht war;
38684 Mose4Mo4720einen goldenen Mörser, zehn Sekel schwer, mit Räucherwerk gefüllt,
38694 Mose4Mo4721einen Stier von der Herde, einen Widder, und ein einjähriges Lamm zum Brandopfer;
38704 Mose4Mo4722einen Ziegenbock zum Sündopfer;
38714 Mose4Mo4723und zwei Rinder, fünf Widder, fünf Ziegenböcke, fünf einjährige Lämmer zum Friedopfer. Das waren die Gaben Nathanaels, des Sohnes Suars.
38724 Mose4Mo4724Am dritten Tage brachte der Fürst der Söhne Zabulons, Eliab, der Sohn Helons,
38734 Mose4Mo4725eine silberne Schüssel dar, hundertdreißig Sekel schwer, eine silberne Schale, siebzig Sekel schwer, nach dem Gewichte des Heiligtums, beide mit feinem Mehle gefüllt, das mit Öl zum Speiseopfer zubereitet war;
38744 Mose4Mo4726einen goldenen Mörser, zehn Sekel schwer, voll Räucherwerk;
38754 Mose4Mo4727einen Stier von der Herde, einen Widder, und ein einjähriges Lamm zum Brandopfer;
38764 Mose4Mo4728einen Ziegenbock zum Sündopfer;
38774 Mose4Mo4729und zwei Rinder, fünf Widder, fünf Ziegenböcke, fünf einjährige Lämmer zum Friedopfer. Das sind die Gaben Eliabs, des Sohnes Helons.
38784 Mose4Mo4730Am vierten Tage brachte der Fürst der Söhne Rubens, Elisur, der Sohn Sedeurs,
38794 Mose4Mo4731eine silberne Schüssel dar, hundertdreißig Sekel schwer, eine silberne Schale, siebzig Sekel schwer, nach dem Gewichte des Heiligtums, beide voll feinen Mehles, das mit Öl zum Speiseopfer angemacht war;
38804 Mose4Mo4732einen goldenen Mörser, zehn Sekel schwer, voll Räucherwerk;
38814 Mose4Mo4733einen Stier von der Herde, einen Widder, und ein einjähriges Lamm zum Brandopfer:
38824 Mose4Mo4734einen Ziegenbock, zum Sündopfer;
38834 Mose4Mo4735und zwei Rinder, fünf Widder, fünf Ziegenböcke, fünf einjährige Lämmer zum Friedopfer. Das waren die Gaben Elisurs, des Sohnes Sedeurs.
38844 Mose4Mo4736Am fünften Tage brachte der Fürst der Söhne Simeons, Salamiel, der Sohn Surisaddais,
38854 Mose4Mo4737eine silberne Schüssel dar, hundertdreißig Sekel schwer, eine silberne Schale, siebzig Sekel schwer, nach dem Gewichte des Heiligtums, beide voll feinen Mehles, das mit Öl zum Speiseopfer zubereitet war;
38864 Mose4Mo4738einen goldenen Mörser, zehn Sekel schwer, voll Räucherwerk;
38874 Mose4Mo4739einen Stier von der Herde, einen Widder, und ein einjähriges Lamm zum Brandopfer;
38884 Mose4Mo4740einen Ziegenbock zum Sündopfer;
38894 Mose4Mo4741und zwei Rinder, fünf Widder, fünf Ziegenböcke, fünf einjährige Lämmer zum Friedopfer. Das waren die Gaben Salamiels, des Sohnes Surisaddais.
38904 Mose4Mo4742Am sechsten Tage brachte der Fürst der Söhne Gads, Eliasaph, der Sohn Duels,
38914 Mose4Mo4743eine silberne Schüssel dar, hundertdreißig Sekel schwer, eine silberne Schale, siebzig Sekel schwer, nach dem Gewichte des Heiligtums, beide voll feinen Mehles, das mit Öl zum Speiseopfer zubereitet war;
38924 Mose4Mo4744einen goldenen Mörser, zehn Sekel schwer, voll Räucherwerk;
38934 Mose4Mo4745einen Stier von der Herde, einen Widder, und ein einjähriges Lamm zum Brandopfer;
38944 Mose4Mo4746einen Ziegenbock zum Sündopfer;
38954 Mose4Mo4747und zwei Rinder, fünf Widder, fünf Ziegenböcke, fünf einjährige Lämmer zum Friedopfer. Das waren die Gaben Eliasaphs, des Sohnes Duels.
38964 Mose4Mo4748Am siebenten Tage brachte der Fürst der Söhne Ephraims, Elisama, der Sohn Ammiuds,
38974 Mose4Mo4749eine silberne Schüssel dar, hundertdreißig Sekel schwer, eine silberne Schale, siebzig Sekel schwer, nach dem Gewichte des Heiligtums, beide voll feinen Mehles, das mit Öl zum Speiseopfer zubereitet war;
38984 Mose4Mo4750einen goldenen Mörser, zehn Sekel schwer, voll Räucherwerk;
38994 Mose4Mo4751einen Stier von der Herde, einen Widder, und ein einjähriges Lamm zum Brandopfer;
39004 Mose4Mo4752einen Ziegenbock zum Sündopfer;
39014 Mose4Mo4753und zwei Rinder, fünf Widder, fünf Ziegenböcke, fünf einjährige Lämmer zum Friedopfer. Das waren die Gaben Elisamas, des Sohnes Ammiuds.
39024 Mose4Mo4754Am achten Tage brachte der Fürst der Söhne Manasses, Gamaliel, der Sohn Phadassurs,
39034 Mose4Mo4755eine silberne Schüssel dar, hundertdreißig Sekel schwer, eine silberne Schale, siebzig Sekel schwer, nach dem Gewichte des Heiligtums, beide voll feinen Mehles, das mit Öl zum Speiseopfer zubereitet war;
39044 Mose4Mo4756einen goldenen Mörser, zehn Sekel schwer, voll Räucherwerk;
39054 Mose4Mo4757einen Stier von der Herde, einen Widder, und ein einjähriges Lamm zum Brandopfer;
39064 Mose4Mo4758einen Ziegenbock zum Sündopfer;
39074 Mose4Mo4759und zwei Rinder, fünf Widder, fünf Ziegenböcke, fünf einjährige Lämmer zum Friedopfer. Das waren die Gaben Gamaliels, des Sohnes Phadassurs.
39084 Mose4Mo4760Am neunten Tage brachte der Fürst der Söhne Benjamins, Abidan, der Sohn Gedeons,
39094 Mose4Mo4761eine silberne Schüssel dar, hundertdreißig Sekel schwer, eine silberne Schale, siebzig Sekel schwer, nach dem Gewichte des Heiligtums, beide voll feinen Mehles, das mit Öl zum Speiseopfer zubereitet war;
39104 Mose4Mo4762einen goldenen Mörser, zehn Sekel schwer, voll Räucherwerk;
39114 Mose4Mo4763einen Stier von der Herde, einen Widder, und ein einjähriges Lamm zum Brandopfer;
39124 Mose4Mo4764einen Ziegenbock zum Sündopfer;
39134 Mose4Mo4765und zwei Rinder, fünf Widder, fünf Ziegenböcke, fünf einjährige Lämmer zum Friedopfer. Das waren die Gaben Abidans, des Sohnes Gedeons.
39144 Mose4Mo4766Am zehnten Tage brachte der Fürst der Söhne Dans, Ahiezer, der Sohn Amisaddais,
39154 Mose4Mo4767eine silberne Schüssel dar, hundertdreißig Sekel schwer, eine silberne Schale, siebzig Sekel schwer, nach dem Gewichte des Heiligtums, beide voll feinen Mehles, das mit Öl zum Speiseopfer zubereitet war;
39164 Mose4Mo4768einen goldenen Mörser, zehn Sekel schwer, voll Räucherwerk;
39174 Mose4Mo4769einen Stier von der Herde, einen Widder, und ein einjähriges Lamm zum Brandopfer;
39184 Mose4Mo4770einen Ziegenbock zum Sündopfer;
39194 Mose4Mo4771und zwei Rinder, fünf Widder, fünf Ziegenböcke, fünf einjährige Lämmer zum Friedopfer. Das waren die Gaben Ahiezers, des Sohnes Ammisaddais.
39204 Mose4Mo4772Am elften Tage brachte der Fürst der Söhne Asers, Phegiel, der Sohn Ochrans,
39214 Mose4Mo4773eine silberne Schüssel dar, hundertdreißig Sekel schwer, eine silberne Schale, siebzig Sekel schwer, nach dem Gewichte des Heiligtums, beide voll feinen Mehles, das mit Öl zum Speiseopfer zubereitet war;
39224 Mose4Mo4774einen goldenen Mörser, zehn Sekel schwer, voll Räucherwerk;
39234 Mose4Mo4775einen Stier von der Herde, einen Widder, und ein einjähriges Lamm zum Brandopfer;
39244 Mose4Mo4776einen Ziegenbock zum Sündopfer;
39254 Mose4Mo4777und zwei Rinder, fünf Widder, fünf Ziegenböcke, fünf einjährige Lämmer zum Friedopfer. Das waren die Gaben Phegiels, des Sohnes Ochrans.
39264 Mose4Mo4778Am zwölften Tage brachte der Fürst der Söhne Nephthalis, Ahira, der Sohn Enans,
39274 Mose4Mo4779eine silberne Schüssel dar, hundertdreißig Sekel schwer, eine silberne Schale, siebzig Sekel schwer, nach dem Gewichte des Heiligtums, beide voll feinen Mehles, das mit Öl zum Speiseopfer zubereitet war;
39284 Mose4Mo4780einen goldenen Mörser, zehn Sekel schwer, voll Räucherwerk;
39294 Mose4Mo4781einen Stier von der Herde, einen Widder, und ein einjähriges Lamm zum Brandopfer;
39304 Mose4Mo4782einen Ziegenbock zum Sündopfer;
39314 Mose4Mo4783und zwei Rinder, fünf Widder, fünf Ziegenböcke, fünf einjährige Lämmer zum Friedopfer. Das waren die Gaben Ahiras, des Sohnes Enans.
39324 Mose4Mo4784Dies waren die Gaben, welche von den Fürsten Israels bei der Weihe des Altares, am Tage, da er gesalbt ward, dargebracht wurden: zwölf silberne Schüsseln, zwölf silberne Schalen, zwölf goldene Mörser;
39334 Mose4Mo4785so dass eine Schüssel hundertdreißig Sekel Silbers hielt, und eine Schale siebzig Sekel, also alle silbernen Geschirre zusammen zweitausend vierhundert Sekel, nach dem Gewichte des Heiligtums.
39344 Mose4Mo4786Die zwölf goldenen Mörser voll Räucherwerk wogen je zehn Sekel nach dem Gewichte des Heiligtums, das ist zusammen einhundertzwanzig Sekel Goldes.
39354 Mose4Mo4787Zwölf Rinder von der Herde zum Brandopfer, zwölf Widder, zwölf einjährige Lämmer, mit den dazu gehörigen Trankopfern; zwölf Ziegenböcke zum Sündopfer.
39364 Mose4Mo4788Rinder zum Friedopfer waren vierundzwanzig, Widder sechzig, Ziegenböcke sechzig, einjährige Lämmer sechzig. Dies waren die Gaben, welche zur Einweihung des Altares dargebracht wurden, nachdem derselbe gesalbt war.
39374 Mose4Mo4789Und wenn Moses in das Zelt des Bundes trat, um den Herrn zu befragen, so hörte er die Stimme dessen, der zu ihm vom Gnadenthrone redete, der auf der Lade des Zeugnisses zwischen den beiden Cherubim war, von dort redete er mit ihm.
39384 Mose4Mo481Und der Herr redete zu Moses und sprach:
39394 Mose4Mo482Rede zu Aaron und sage ihm: Wenn du die sieben Lampen aussetzest, so soll der Leuchter auf der Südseite aufgestellt werden. Darum befiehl, dass die Lampen nach Norden gerichtet seien, gegen den Tisch der Schaubrote; auf die Seite, welche dem Leuchter gegenüber ist, sollen sie ihr Licht werfen.
39404 Mose4Mo483Und Aaron tat also und setzte die Lampen auf den Leuchter, wie der Herr dem Moses geboten hatte.
39414 Mose4Mo484Der Leuchter aber war so gearbeitet: Aus getriebener Arbeit war er von Gold, sowohl der mittlere Schaft, wie alles, was auf beiden Seiten der Röhren herauskam; nach dem Vorbilde, welches der Herr dem Moses gezeigt hatte, fertigte er den Leuchter an.
39424 Mose4Mo485Und der Herr redete zu Moses und sprach:
39434 Mose4Mo486Nimm die Leviten aus der Mitte der Söhne Israels und reinige sie
39444 Mose4Mo487nach diesem Verfahren: Sie sollen sich mit dem Wasser der Reinigung besprengen und alle Haare an ihrem Leibe abscheeren. Alsdann sollen sie ihre Kleider waschen, und rein sein,
39454 Mose4Mo488und einen Stier von der Herde nehmen, dazu das Speiseopfer von feinem Mehl, mit Öl angemacht; und du sollst einen zweiten Stier von der Herde zum Sündopfer nehmen,
39464 Mose4Mo489die Leviten vor das Zelt des Bundes treten lassen, und die ganze Gemeinde der Söhne Israels berufen.
39474 Mose4Mo4810Wenn dann die Leviten vor dem Herrn stehen, sollen die Söhne Israels ihre Hände auf sie legen;
39484 Mose4Mo4811und Aaron soll die Leviten als Gabe von Seiten der Söhne Israels vor dem Herrn darbringen, damit sie seinen Dienst verrichten.
39494 Mose4Mo4812Die Leviten aber sollen ihre Hände auf die Köpfe der Stiere legen, von denen du einen als Sündopfer, den andern als Brandopfer dem Herrn zubereiten wirst, um für sie Fürbitte einzulegen.
39504 Mose4Mo4813Alsdann sollst du die Leviten vor Aaron und seine Söhne stellen, und sie als dem Herrn geopfert weihen,
39514 Mose4Mo4814und sie aus der Mitte der Söhne Israels absondern, dass sie mein seien.
39524 Mose4Mo4815Darnach sollen sie in das Zelt des Bundes eintreten, mir zu dienen. Und also sollst du sie reinigen und zum Opfer für den Herrn weihen, denn sie sind mir von den Söhnen Israels zu eigen dargebracht;
39534 Mose4Mo4816an Stelle der Erstgeborenen, welche den Mutterschoß in Israel öffnen, habe ich sie angenommen.
39544 Mose4Mo4817Denn mir gehört alle Erstgeburt der Söhne Israels, von den Menschen wie vom Vieh. Seit dem Tage, an dem ich alle Erstgeburt im Lande Ägypten getötet habe, habe ich sie mir geheiligt,
39554 Mose4Mo4818und habe die Leviten anstatt aller Erstgeborenen der Söhne Israels angenommen
39564 Mose4Mo4819und sie Aaron und seinen Söhnen aus der Mitte des Volkes zu eigen gegeben, das sie mir statt Israels im Zelte des Bundes dienen und für sie beten, damit keine Strafe über das Volk komme, wenn sie es wagten, dem Heiligtume zu nahen.
39574 Mose4Mo4820Und Moses und Aaron und die ganze Gemeinde der Söhne Israels taten an den Leviten, was der Herr dem Moses geboten hatte;
39584 Mose4Mo4821und sie reinigten sich und wuschen ihre Kleider. Und Aaron brachte sie vor dem Herrn dar und betete für sie,
39594 Mose4Mo4822dass sie gereinigt in das Zelt des Bundes zu ihrem Amte vor Aaron und seinen Söhnen eintraten. Wie der Herr dem Moses wegen der Leviten geboten hatte, so geschah es.
39604 Mose4Mo4823Und der Herr redete zu Moses und sprach:
39614 Mose4Mo4824Dies sind die Bestimmungen über die Leviten: Vom fünfundzwanzigsten Jahre an und darüber sollen sie eintreten, um im Zelte des Bundes Dienst zu tun.
39624 Mose4Mo4825Und wenn sie das fünfzigste Jahr ihres Alters vollendet haben, sollen sie aufhören Dienst zu tun
39634 Mose4Mo4826und sollen Diener ihrer Brüder im Zelte des Bundes sein, um Acht zu haben auf das, was ihnen befohlen wird, Dienst aber selbst sollen sie nicht verrichten. So sollst du über die Leviten verfügen und ihren Dienst bestimmen.
39644 Mose4Mo491Der Herr redete zu Moses in der Wüste Sinai, im zweiten Jahre, nachdem sie aus dem Lande Ägypten ausgezogen waren, im ersten Monat, und sprach:
39654 Mose4Mo492Die Söhne Israels sollen das Phase (Pesach) zu seiner Zeit feiern,
39664 Mose4Mo493am vierzehnten Tage dieses Monats am Abend, nach allen für dasselbe geltenden Vorschriften und Satzungen.
39674 Mose4Mo494Und Moses gebot den Söhnen Israels, das Phase (Pesach) zu feiern.
39684 Mose4Mo495Da feierten sie es zu seiner Zeit, am vierzehnten Tage des Monats am Abend, am Berge Sinai. Allem gemäß, was der Herr dem Moses geboten hatte, taten die Söhne Israels.
39694 Mose4Mo496Und siehe, es waren einige wegen der Leiche eines Menschen unrein, so dass sie das Phase (Pesach) an diesem Tage nicht feiern konnten; diese traten zu Moses und Aaron
39704 Mose4Mo497und sprachen zu ihnen: Wir sind wegen der Leiche eines Menschen unrein; warum sollen wir verkürzt werden und nicht dem Herrn zu seiner Zeit unter den Söhnen Israels die Opfergabe darbringen dürfen?
39714 Mose4Mo498Da antwortete Moses ihnen: Wartet, dass ich erfrage, was der Herr betreffs eurer bestimmt.
39724 Mose4Mo499Und der Herr redete zu Moses und sprach:
39734 Mose4Mo4910Sage den Söhnen Israels: Wer von eurem Volke wegen einer Leiche unrein ist, oder auf einer weiten Reise ist, soll dem Herrn das Phase (Pesach) feiern
39744 Mose4Mo4911im zweiten Monat, am vierzehnten Tage des Monats am Abend; mit ungesäuertem Brot und wildem Lattich sollen sie es essen,
39754 Mose4Mo4912und nichts davon übrig lassen bis zum Morgen, und kein Bein an ihm zerbrechen, und sollen alle Gebräuche des Phase (Pesach) beobachten.
39764 Mose4Mo4913Ist aber jemand rein und nicht auf der Reise, und feiert dennoch das Phase (Pesach) nicht, dessen Seele soll aus seinem Volke weggetilgt werden, weil er dem Herrn nicht zu seiner Zeit sein Opfer dargebracht hat; er selbst soll seine Sünde tragen.
39774 Mose4Mo4914Und wenn ein Fremder oder ein Ankömmling bei euch weilt, sollen sie dem Herrn das Phase (Pesach) nach seinen Vorschriften und Satzungen feiern. Ein Gesetz soll bei euch gelten, sowohl für den Ankömmling, wie für den Eingeborenen.
39784 Mose4Mo4915An dem Tage also, an welchem das Zelt errichtet ward, bedeckte die Wolke dasselbe. Vom Abende aber bis zum Morgen war es über dem Zelte wie Feuerschein.
39794 Mose4Mo4916So geschah es beständig; bei Tag bedeckte die Wolke dasselbe, und bei Nacht der Feuerschein.
39804 Mose4Mo4917Wenn die Wolke, die das Zelt bedeckte, sich erhob, brachen die Söhne Israels auf; und an dem Orte, wo die Wolke stille stand, schlugen sie ihr Lager auf.
39814 Mose4Mo4918Nach des Herrn Befehl brachen sie auf, und nach seinem Befehle lagerten sie sich; die ganze Zeit, während die Wolke über dem Zelte stand, blieben sie an demselben Orte.
39824 Mose4Mo4919Und wenn es geschah, dass sie lange Zeit darüber weilte, so lagen die Söhne Israels dem Dienste des Herrn ob und zogen nicht weiter,
39834 Mose4Mo4920so lange die Wolke über dem Zelte stand. Nach des Herrn Befehl schlugen sie ihre Zelte auf, und nach seinem Befehle brachen sie dieselben ab.
39844 Mose4Mo4921Wenn die Wolke vom Abende bis zum Morgen blieb, aber sogleich bei Tagesanbruch das Zelt verließ, so brachen sie alsdann auf; und wenn sie erst nach einem Tage und einer Nacht wich, so brachen sie dann ihre Zelte ab.
39854 Mose4Mo4922Wenn sie aber zwei Tage, oder einen Monat, oder noch längere Zeit über dem Zelte blieb, so weilten die Söhne Israels an demselben Orte und setzten den Zug nicht fort; aber sobald sie sich erhoben hatte, brachen sie auf.
39864 Mose4Mo4923Nach dem Worte des Herrn schlugen sie ihre Zelte auf und nach seinem Worte zogen sie weiter, und sie waren im Dienste des Herrn nach seinem Befehle, den er durch Moses gegeben.
39874 Mose4Mo4101Und der Herr redete zu Moses und sprach:
39884 Mose4Mo4102Mache dir zwei silberne Trompeten in getriebener Arbeit, damit du die Gemeinde mit denselben zusammenrufen kannst, wenn das Lager abgebrochen werden soll.
39894 Mose4Mo4103Und wenn du die Trompeten blasen lässest, soll sich die ganze Gemeinde zu dir vor dem Eingange des Zeltes des Bundes versammeln.
39904 Mose4Mo4104Wenn du nur einmal blasen lässest, sollen die Fürsten und Häupter der Gemeinde Israels zu dir kommen.
39914 Mose4Mo4105Wenn der Schall aber länger und mit Unterbrechungen erklingt, so sollen zuerst diejenigen aufbrechen, welche nach Osten zu lagern.
39924 Mose4Mo4106Wenn die Trompeten zum zweiten Male und auf ähnliche Weise erschallen, so sollen diejenigen aufbrechen, welche nach Süden zu lagern, und so sollen auch die übrigen tun, wenn die Trompeten zum Aufbruche blasen.
39934 Mose4Mo4107Wenn aber das Volk versammelt werden soll, soll der Klang der Trompeten einfach sein und nicht in Absätzen erschallen.
39944 Mose4Mo4108Die Söhne Aarons, die Priester, sollen die Trompeten blasen; und das soll eine für euch von Geschlecht zu Geschlecht ewig geltende Vorschrift sein.
39954 Mose4Mo4109Wenn ihr aus eurem Lande zum Kampfe ausziehet gegen Feinde, die gegen euch streiten, so sollt ihr mit den Trompeten blasen; und so wird euer vor dem Herrn, euerm Gott, gedacht werden, dass ihr aus den Händen eurer Feinde errettet werdet.
39964 Mose4Mo41010Wenn ihr ein Freudenmahl, oder Festtage, oder Neumonde habt, sollt ihr die Trompeten zu euren Brandopfern und Friedopfern blasen, dass sie euch Gedenken vor euerm Gott schaffen. Ich bin der Herr, euer Gott.
39974 Mose4Mo41011Im zweiten Jahre, im zweiten Monat, am zwanzigsten Tage des Monats, erhob sich die Wolke von dem Zelte des Bundes.
39984 Mose4Mo41012Da brachen die Söhne Israels nach ihren Abteilungen aus der Wüste Sinai auf, und die Wolke ließ sich in der Wüste Pharan nieder.
39994 Mose4Mo41013Zum ersten Male brachen nach des Herrn Befehl durch Moses11
40004 Mose4Mo41014die Söhne Judas nach ihren Abteilungen auf, deren Anführer Nahasson, der Sohn Aminadabs, war.
40014 Mose4Mo41015Im Stamme der Söhne Issachars war Nathanael, der Sohn Suars, der Anführer.
40024 Mose4Mo41016Im Stamme Zabulon war Eliab, der Sohn Helons, der Anführer.
40034 Mose4Mo41017Hierauf ward das Zelt abgebrochen, und die Söhne Gersons und Meraris brache auf und trugen es.
40044 Mose4Mo41018Sodann brachen die Söhne Rubens nach ihren Abteilungen und ihrer Ordnung auf; ihr Anführer war Helisur, der Sohn Sedeurs.
40054 Mose4Mo41019Im Stamme der Söhne Simeons war Salamiel, der Sohn Surisaddais, der Anführer.
40064 Mose4Mo41020Im Stamme Gad war Elisaph, der Sohn Duels, der Anführer.
40074 Mose4Mo41021Sodann brachen die Kaathiten auf, welche das Heiligtum trugen. Das Zelt ward so lange getragen, bis man zu dem Orte kam, wo es errichtet werden sollte.
40084 Mose4Mo41022Hierauf brachen die Söhne Ephraims nach ihren Abteilungen auf; der Anführer ihrer Heeresschaar war Elisama, der Sohn Ammiuds.
40094 Mose4Mo41023Im Stamme der Söhne Manasses aber war Gamaliel, der Sohn Phadassurs, der Anführer.
40104 Mose4Mo41024Im Stamme Benjamin war Abidan, der Sohn Gedeons, der Anführer.
40114 Mose4Mo41025Zuletzt vom ganzen Lager brachen die Söhne Dans nach ihren Abteilungen auf, deren Heerführer Ahiezer, der Sohn Ammisaddais, war.
40124 Mose4Mo41026Im Stamme der Söhne Asers war Phegiel, der Sohn Ochrans, der Anführer.
40134 Mose4Mo41027Im Stamme der Söhne Nephthalis war Ahira, der Sohn Enans, der Anführer.
40144 Mose4Mo41028Das ist die Lagerordnung und der Aufbruch der Söhne Israels nach ihren Abteilungen, wenn sie aufbrechen.
40154 Mose4Mo41029Und Moses sprach zu Hobab, dem Sohne Raguels, dem Madianiter, seinem Verwandten: Wir brechen jetzt nach dem Orte auf, welchen der Herr uns geben wird; komm mit uns, damit wir dir Gutes tun; denn der Herr hat Israel Gutes verheißen.
40164 Mose4Mo41030Dieser antwortete ihm: Ich werde nicht mit dir ziehen, sondern in mein Land zurückkehren, in dem ich geboren bin.
40174 Mose4Mo41031Er sprach: verlass uns nicht; denn du weißt, an welchen Stellen wir in der Wüste ein Lager aufschlagen können, und sollst unser Führer sein.
40184 Mose4Mo41032Und wenn du mit uns ziehst, wollen wir dir das Beste von allen Gütern geben, welche der Herr uns geben wird.
40194 Mose4Mo41033So zogen sie denn vom Berge des Herrn drei Tagereisen weiter, und die Lade des Bundes des Herrn ging ihnen voraus, drei Tage hindurch den Lagerort bestimmend.
40204 Mose4Mo41034Auch schwebte die Wolke des Herrn des Tages über ihnen, wenn sie dahinzogen.
40214 Mose4Mo41035Und wenn die Lade erhoben ward, sprach Moses: Erhebe dich, o Herr! es mögen sich deine Feinde zerstreuen, und die dich hassen, fliehen vor deinem Angesichte.
40224 Mose4Mo41036Wurde sie aber niedergestellt, so sagte er: Kehre wieder, o Herr, zu der Menge des Heerlagers Israels!
40234 Mose4Mo4111Inzwischen erhob sich ein Murren des Volkes wider den Herrn, das sich über seine Beschwerden beklagte. Als dies der Herr hörte, ward er erzürnt; und das Feuer des Herrn ging wider sie aus und verzehre den äußersten Teil des Lagers.
40244 Mose4Mo4112Da das Volk zu Moses rief, betete Moses zu dem Herrn, und das Feuer erlosch.
40254 Mose4Mo4113Da nannte er den Namen dieses Ortes Feuersbrunst, weil des Herrn Feuer wider sie aufgelodert war.
40264 Mose4Mo4114Die zugelaufene Menge nämlich, welche mit ihnen heraufgezogen war, entbrannte von Gelüsten, und saß, und weinte, und nachdem sich auch die Söhne Israels zu ihnen gesellt hatten, sprachen sie: Wer wird uns Fleisch zu essen geben?
40274 Mose4Mo4115Wir gedenken der Fische, welche wir in Ägypten umsonst aßen, und die Kürbisse, Melonen, Lauche, Zwiebeln, und der Knoblauch kommen uns in den Sinn.
40284 Mose4Mo4116Unsere Seele ist verschmachtet, unsere Augen sehen nichts als das Man.
40294 Mose4Mo4117Das Man war wie eine Koriandersame und hatte eine Farbe wie Bdellium.
40304 Mose4Mo4118Und das Volk ging umher, und sammelte es, und mahlte es mit Mühlen, oder zerstieß e in Mörsern, und kochte es in Töpfen, und machte Kuchen daraus, die wie Ölkuchen schmeckten.
40314 Mose4Mo4119Und wenn der Tau des Nachts auf das Lager herabfiel, so fiel auch zugleich das Man mit herab.
40324 Mose4Mo41110Moses hörte also Familie um Familie am Eingange ihrer Zelte weinen. Und es entbrannte der Zorn des Herrn sehr; und auch Moses schien es unerträglich,
40334 Mose4Mo41111und er sprach zu dem Herrn: Warum hast du deinem Knechte dies zu Leibe getan? Warum finde ich nicht Gnade vor dir, und warum hast du die Last dieses ganzen Volkes auf mich gelegt?
40344 Mose4Mo41112Habe ich denn all dies Volk empfangen, oder ich es geboren, dass du zu mir sagst: Trage sie an deinem Busen, wie eine Amme ein kleines Kind zu tragen pflegt, und trage sie hin in das Land, das du ihren Vätern zugeschworen hast?
40354 Mose4Mo41113Woher soll ich Fleisch nehmen, um es einer so großen Menge zu geben? Sie weinen wider mich und sagen: Gib uns Fleisch zu essen!
40364 Mose4Mo41114Ich allein vermag dieses ganze Volk nicht zu tragen; denn es ist zu schwer für mich.
40374 Mose4Mo41115Wenn es dir aber anders gut scheint, so bitte ich dich, töte mich und lass mich Gnade in deinen Augen finden, dass ich kein so großes Übel erleiden muss.
40384 Mose4Mo41116Da sprach der Herr zu Moses: Rufe mir siebzig Männer von den Ältesten Israels zusammen, von denen du weißt, dass sie die Vornehmsten des Volkes und seine Führer sind, und führe sie an den Eingang des Zeltes des Bundes, und lasse sie daselbst bei dir stehen,
40394 Mose4Mo41117dann will ich herabkommen und mit dir reden; und ich will etwas von deinem Geiste nehmen und ihnen geben, dass sie die Last des Volkes mit dir tragen und du nicht allein damit beschwert seiest.
40404 Mose4Mo41118Auch dem Volke sage: Heiliget euch! morgen werdet ihr Fleisch essen. Denn ich habe euch sagen hören: Wer wird uns Fleisch zu essen geben? Es ging uns wohl in Ägypten. So wird euch nun der Herr Fleisch zu essen geben;
40414 Mose4Mo41119nicht nur einen Tag, oder zwei, oder fünf oder zehn, oder zwanzig,
40424 Mose4Mo41120sondern einen ganzen Monat lang, bis ihr es nicht mehr riechen könnt und es euch zum Ekel wird, deshalb weil ihr den Herrn verworfen habt, der in eurer Mitte ist, und vor ihm geweint und gesagt habt: Warum sind wir aus Ägypten gezogen?
40434 Mose4Mo41121Und Moses sprach: Sechshunderttausend Fußgänger zählt dieses Volk, und du sagst: Ich werde ihnen einen ganzen Monat lang Fleisch zu essen geben?
40444 Mose4Mo41122Sollen etwa so viele Schafe und Rinder geschlachtet werden, dass es für sie zur Speise hinreichen kann? Oder sollen alle Fische des Meeres zusammengebracht werden, damit sie ihnen Sättigung gewähren?
40454 Mose4Mo41123Der Herr aber antwortete ihm: Ist denn die Hand des Herrn ohnmächtig? Jetzt sollst du sehen, ob mein Wort durch die Tat Erfüllung findet.
40464 Mose4Mo41124Da kam Moses zu dem Volke und berichtete ihm die Worte des Herrn. Alsdann versammelte er siebzig Männer von den Vornehmsten Israels und ließ sie sich um das Zelt herum aufstellen.
40474 Mose4Mo41125Und der Herr kam in der Wolke herab, und sprach zu ihm, und nahm etwas von dem Geiste, der Moses erfüllte, und gab ihn den siebzig Männern. Als nun der Geist sich auf sie niedergelassen hatte, weissagten sie und hörten nicht mehr auf.
40484 Mose4Mo41126Es waren aber zwei Männer im Lager zurückgeblieben, der eine hieß Eldad, der andere Medad; auch auf sie ließ sich der Geist nieder, denn auch sie waren aufgeschrieben, aber nicht zu dem Zelte hinausgegangen.
40494 Mose4Mo41127Und als sie im Lager weissagten, lief ein Knabe hin, und berichtete es Moses, und sprach: Eldad und Medad weissagen im Lager.
40504 Mose4Mo41128Da sprach Josue, der Sohn Nuns, der Diener Moses, der Auserwählte unter sehr vielen sogleich: Moses, mein Gebieter, wehre ihnen!
40514 Mose4Mo41129Er aber sprach: Was eiferst du für mich? Möchte doch das ganze Volk weissagen und der Herr ihnen seinen Geist geben!
40524 Mose4Mo41130Und Moses und die Ältesten Israels kehrten in das Lager zurück.
40534 Mose4Mo41131Da erhob sich ein Wind, vom Herrn gesandt, und hob Wachteln jenseits des Meeres auf, und brachte sie in das Lager, eine Tagreise ringsum auf allen Seiten des Lagers, und sie flogen in der Luft zwei Ellen hoch über der Erde.
40544 Mose4Mo41132Da machte sich das Volk jenen ganzen Tag, und die Nacht, und den andern Tag hindurch daran, und sammelte Wachteln ein; wer wenig sammelte, hatte zehn Kor; und sie dörrten sie rings um das Lager.
40554 Mose4Mo41133Noch war das Fleisch zwischen ihren Zähnen, und noch war diese Speise nicht aufgezehrt; siehe da entbrannte der Zorn des Herrn über das Volk, und er schlug es mit einer sehr schweren Strafe.
40564 Mose4Mo41134Und man nannte diesen Ort Gräber der Lüsternheit; denn allda begruben sie das Volk, welches lüstern gewesen war. Von den Gräbern der Lüsternheit brachen sie auf, und kamen nach Haseroth, und blieben daselbst.
40574 Mose4Mo4121Und Maria und Aaron redeten gegen Moses, seines äthiopischen Weibes wegen,
40584 Mose4Mo4122und sprachen: hat der Herr denn nur durch Moses geredet, hat er nicht auch zu uns in gleicher Weise geredet? Da der Herr dies vernahm,
40594 Mose4Mo4123(Moses aber war ein überaus sanftmütiger Mann, mehr als alle Menschen, die auf Erden lebten,)
40604 Mose4Mo4124sprach er alsbald zu ihm und zu Aaron und Maria: Begebet ihr drei euch allein zum Zelte des Bundes hinaus! Und da sie hinausgegangen waren,
40614 Mose4Mo4125kam der Herr in der Wolkensäule herab, und stand am Eingange des Zeltes, und rief Aaron und Maria. Als diese nun kamen,
40624 Mose4Mo4126sprach er zu ihnen: Höret meine Worte! Ist jemand unter euch ein Prophet des Herrn, so werde ich ihm im Gesichte erscheinen, oder durch Träume zu ihm reden;
40634 Mose4Mo4127doch nicht also mein Diener Moses, der in meinem ganzen Hause der treueste ist;
40644 Mose4Mo4128denn mit ihm rede ich von Mund zu Mund; und offenbar und nicht in Rätseln und Bildern schaut er den Herrn. Warum also habt ihr euch nicht gescheut, meinen Diener Moses herabzusetzen?
40654 Mose4Mo4129Und er zürnte über sie und ging hinweg;
40664 Mose4Mo41210zugleich verschwand auch die Wolke, die über dem Zelte war. Und siehe, Maria erschien aussätzig weiß wie Schnee. Und da Aaron sie anschaute und sie von Aussatz bedeckt sah,
40674 Mose4Mo41211sprach er zu Moses: ich bitte dich, mein Gebieter, lass diese Sünde nicht auf uns bleiben, die wir töricht begangen haben,
40684 Mose4Mo41212damit diese nicht einer Toten gleich werde, und wie eine Fehlgeburt, die kaum aus dem Leibe ihrer Mutter hervorgegangen, weggeworfen wird; siehe schon ist die Hälfte ihres Fleisches vom Aussatze zerfressen.
40694 Mose4Mo41213Da rief Moses zum Herrn und sprach: O Gott, ich bitte dich, heile sie!
40704 Mose4Mo41214Der Herr antwortete ihm: Wenn ihr Vater ihr in´s Angesicht gespieen hätte, müsste sie dann nicht wenigstens sieben Tage schamrot bleiben? Sieben Tage bleibe sie außerhalb des Lagers abgesondert, und dann werde ich sie wieder zurückgerufen.
40714 Mose4Mo41215Maria ward also sieben Tage vom Lager ausgeschlossen; und das Volk zog von diesem Orte nicht fort, bis Maria zurückgerufen war.
40724 Mose4Mo4131Darnach brach das Volk auf von Haseroth und lagerte sich in der Wüste Pharan.
40734 Mose4Mo4132Daselbst redete der Herr zu Moses und sprach:
40744 Mose4Mo4133Sende Männer aus, damit sie das Land Kanaan auskundschaften, das ich den Söhnen Israels geben werde, je einen Fürsten aus jedem Stamme.
40754 Mose4Mo4134Da tat Moses, was der Herr geboten hatte, und sandte aus der Wüste Pharan Fürsten aus; und dies sind ihre Namen:
40764 Mose4Mo4135Vom Stamme Ruben Sammua, den Sohn Zechurs,
40774 Mose4Mo4136vom Stamme Simeon Saphat, den Sohn Huris,
40784 Mose4Mo4137vom Stamme Juda Kaleb, den Sohn Jephones,
40794 Mose4Mo4138vom Stamme Issachar Igal, den Sohn Josephs,
40804 Mose4Mo4139vom Stame Ephraim Osee, den Sohn Nuns,
40814 Mose4Mo41310vom Stamme Benjamin Phalti, den Sohn Raphus,
40824 Mose4Mo41311vom Stamme Zabulon Geddiel, den Sohn Sodis,
40834 Mose4Mo41312vom Stamme Joseph, vom Szepter Manasses, Gaddi, den Sohn Susis,
40844 Mose4Mo41313vom Stamme Dan Ammiel, den Sohn Gemallis,
40854 Mose4Mo41314vom Stamme Aser Sthur, den Sohn Michaels,
40864 Mose4Mo41315vom Stamme Nephthali Nahabi, den Sohn Baphis,
40874 Mose4Mo41316vom Stamme Gad Guel, den Sohn Machis.
40884 Mose4Mo41317Das sind die Namen der Männer, welche Moses aussandte, um das Land zu erforschen; und Osee, den Sohn Nuns, nannte er Josue.
40894 Mose4Mo41318Moses also sandte sie aus, das Land Kanaan zu erforschen, und sprach zu ihnen: Ziehet hinauf durch den südlichen Landstrich, und wenn ihr in das Gebirge kommt,
40904 Mose4Mo41319erforschet das Land, wie es beschaffen ist; und das Volk, das in demselben wohnt, ob es stark ist oder schwach, ob klein an Zahl oder groß;
40914 Mose4Mo41320das Land selbst, ob es gut oder schlecht ist, wie die Städte beschaffen sind, ob ummauert oder ohne Mauern;
40924 Mose4Mo41321den Boden, ob er fett oder mager, mit Bäumen bewachsen oder ohne Bäume ist. Zeiget euch mutig und bringet uns einige von den Früchten des Landes! Es war aber die Zeit, wo man schon die frühzeitigen Trauben essen kann.
40934 Mose4Mo41322Da zogen sie hinauf und kundschafteten das Land aus, von der Wüste Sin bis Rohob, am Wege nach Emath.
40944 Mose4Mo41323Und sie zogen hinauf nach Süden und kamen nach Hebron, woselbst Achiman, Siasi, und Tholmai, die Söhne Enaks waren; Hebron nämlich ist sieben Jahre vor Tanis, der Stadt in Ägypten, gebaut worden.
40954 Mose4Mo41324Als sie nun bis zum Traubenbach kamen, schnitten sie eine Rebe mit ihrer Traube ab, welche zwei Männer an einer Stange trugen; auch nahmen sie einige von den Granatäpfeln und Feigen dieses Ortes mit,
40964 Mose4Mo41325der Neheleskol, das ist Traubenbach, genannt ward, darum weil die Söhne Israels eine Traube von dort weggetragen haben.
40974 Mose4Mo41326Und nach vierzig Tagen kehrten die Kundschafter des Landes zurück, nachdem sie die ganze Gegend durchzogen hatten,
40984 Mose4Mo41327und kamen zu Moses und Aaron, und zu der ganzen Gemeinde der Söhne Israels in die Wüste Pharan, das ist nach Kades. Und sie redeten zu ihnen, und zeigten dem ganzen Volke die Früchte des Landes,
40994 Mose4Mo41328und erzählten, und sprachen: Wir sind in das Land gelangt, in welches du uns gesendet hast, es fließt wahrhaft von Milch und Honig, wie man aus diesen Früchten erkennen kann;
41004 Mose4Mo41329aber es hat sehr starke Bewohner und große ummauerte Städte. Die Nachkommen Enaks haben wir daselbst gesehen.
41014 Mose4Mo41330Amalek wohnt im Süden, die Hethiter und Jebusiter und Amorrhiter auf dem Gebirge; und die Kanaaniter wohnen am Meere und am Bette des Jordans hin.
41024 Mose4Mo41331Unterdessen beruhigte Kaleb das Murren des Volkes, das sich gegen Moses erhob, und sprach: Lasset uns hinaufziehen und das Land in Besitz nehmen, denn wir können es einnehmen:
41034 Mose4Mo41332Die andern aber, die mit ihm gezogen waren, sprachen: Keineswegs sind wir im Stande, gegen dieses Volk hinaufzuziehen, denn es ist stärker als wir.
41044 Mose4Mo41333Und sie berichteten den Söhnen Israels Schlimmes über das Land, das sie ausgekundschaftet hatten, und sprachen: Das Land, welches wir durchzogen haben, verschlingt seine Einwohner; das Volk, welches wir gesehen haben, ist von hohem Wuchse.
41054 Mose4Mo41334Daselbst sahen wir einige Ungeheuer von den Söhnen Enaks aus dem Riesengeschlechte; gegen diese erschienen wir wie Heuschrecken.
41064 Mose4Mo4141Da erhob das ganze Volk seine Stimme und weinte in jener Nacht.
41074 Mose4Mo4142Und alle Söhne Israels murrten wider Moses und Aaron und sprachen.
41084 Mose4Mo4143O wären wir doch in Ägypten gestorben, und kämen wir in dieser weiten Wüste um, und führte uns der Herr nicht in dies Land, damit wir nicht durch das Schwert fallen und unsere Frauen und Kinder gefangen weggeführt werden! Ist es nicht besser, nach Ägypten zurückzukehren?
41094 Mose4Mo4144Und sie sprachen einer zu dem andern: Lasset uns einen Anführer aufstellen und nach Ägypten zurückkehren.
41104 Mose4Mo4145Als Moses und Aaron dies hörten, warfen sie sich angesichts der ganzen Menge der Söhne Israels zur Erde auf ihr Angesicht nieder.
41114 Mose4Mo4146Josue aber, der Sohn Nuns, und Kaleb, der Sohn Jephones, welche das Land mit ausgekundschaftet hatten, zerrissen ihre Kleider
41124 Mose4Mo4147und sprachen zu der ganzen Gemeinde der Söhne Israels: Das Land, das wir durchzogen haben, ist ein sehr gutes.
41134 Mose4Mo4148Wenn der Herr uns gnädig ist, wird er uns in dasselbe führen und uns das Land geben, welches von Milch und Honig fließt.
41144 Mose4Mo4149Empöret euch nicht gegen den Herrn; und fürchtet euch nicht vor dem Volke dieses Landes, denn wie Brot, so können wir sie aufessen; all ihr Schutz ist von ihnen gewichen; der Herr ist mit uns, fürchtet euch nicht!
41154 Mose4Mo41410Als aber die ganze Menge schrie und sie steinigen wollte, erschien die Herrlichkeit des Herrn über dem Zelte des Bundes vor allen Söhnen Israels.
41164 Mose4Mo41411Und der Herr sprach zu Moses: Wie lange soll mich dieses Volk lästern? Wie lange wollen sie mir nicht glauben, trotz aller Wunderzeichen, die ich vor ihnen getan habe?
41174 Mose4Mo41412Darum will ich sie mit der Pest schlagen und vertilgen; dich aber will ich zum Fürsten über ein großes Volk machen, welches stärker ist als dieses.
41184 Mose4Mo41413Und Moses sprach zu dem Herrn: Wenn die Ägypter, aus deren Mitte du dieses Volk herausgeführt hast, es vernehmen,
41194 Mose4Mo41414und die Bewohner dieses Landes, die es gehört haben, dass du, Herr, inmitten dieses Volkes bist, und dich von Angesicht zu Angesicht sehen lässest. Sie mit deiner Wolke schützest, und des Tages in der Wolkensäule vor ihnen hergehest, und des Nachts in der Feuersäule;
41204 Mose4Mo41415dass du eine solche Menge wie einen Mann getötet hast, so werden sie sprechen:
41214 Mose4Mo41416Er konnte das Volk nicht in das Land führen, welches er ihnen zugeschworen hatte, darum hat er sie in der Wüste getötet.
41224 Mose4Mo41417Möge also die Kraft des Herrn sich groß erweisen, wie du geschworen und gesagt hast:
41234 Mose4Mo41418Der Herr ist langmütig und reich an Erbarmung, der da Sünde und Missetat hinwegnimmt, aber niemand ganz ungestraft lässt, der du die Sünden der Väter an den Kindern heimsuchst bis in´s dritte und vierte Geschlecht.
41244 Mose4Mo41419Vergib, ich bitte dich, die Sünde dieses Volkes nach deiner großen Barmherzigkeit, wie du ihnen gnädig gewesen bist, seit dem Auszuge aus Ägypten bis an diesen Ort.
41254 Mose4Mo41420Und der Herr sprach: Ich vergebe, wie du gebeten hast.
41264 Mose4Mo41421So wahr ich lebe, soll die ganze Erde von der Herrlichkeit des Herrn erfüllt werden.
41274 Mose4Mo41422Aber alle die Männer, welche meine Herrlichkeit und die Wunder, die ich in Ägypten und in der Wüste getan habe, geschaut, und mich dennoch schon zehnmal versucht und meiner Stimme nicht gehorcht haben,
41284 Mose4Mo41423sollen das Land nicht sehen, welches ich ihren Vätern zugeschworen habe; und nicht einer von jenen, der mich gelästert hat, soll es schauen!
41294 Mose4Mo41424Meinen Diener Kaleb, der von einem andern Geist erfüllt mir gefolgt ist, werde ich in dies Land führen, das er durchzogen hat; und seine Nachkommen sollen es besitzen.
41304 Mose4Mo41425Da die Amelekiter und Kanaaniter im Tale wohnen, so brechet morgen auf und kehret in die Wüste zurück auf dem Wege nach dem roten Meere.
41314 Mose4Mo41426Und der Herr redete zu Moses und Aaron und sprach:
41324 Mose4Mo41427Wie lange murrt dieses böse Volk wider mich? Ich habe die Klagen der Söhne Israels gehört.
41334 Mose4Mo41428Darum sage ihnen: So wahr ich lebe, spricht der Herr, so wie ihr geredet, dass ich es hörte, so will ich an euch tun!
41344 Mose4Mo41429In dieser Wüste sollen eure Leichen liegen bleiben. Alle, die ihr von zwanzig Jahren an und darüber gezählt seid und wider mich gemurrt habt,
41354 Mose4Mo41430werdet nicht in das Land kommen, über das ich meine Hand erhoben habe, euch darin wohnen zu lassen, außer Kaleb, dem Sohne Jephones, und Josue, dem Sohne Nuns.
41364 Mose4Mo41431Eure Kinder aber, von denen ihr sagtet, sie würden eine Beute der Feinde werden, werde ich hineinführen, damit sie das Land schauen, das euch missfallen hat.
41374 Mose4Mo41432Eure Leichen werden in der Wüste liegen bleiben.
41384 Mose4Mo41433Eure Söhne sollen vierzig Jahre in der Wüste unstät sein und euren Treubruch tragen, bis die Zeichen der Väter in der Wüste verwest sind,
41394 Mose4Mo41434entsprechend der Zahl der vierzig Tage, in denen ihr das Land ausgekundschaftet habt; ein Jahr soll auf je einen Tag gerechnet werden. Vierzig Jahre sollt ihr eure Missetaten büßen, und ihr sollt meine Rache erfahren.
41404 Mose4Mo41435Denn wie ich geredet habe, so werde ich mit diesem ganzen bösen Volke verfahren, das sich wider mich erhoben hat; in dieser Wüste soll es umkommen und sterben.
41414 Mose4Mo41436Und alle die Männer, welche Moses ausgesandt hatte, das Land auszukundschaften, und die nach ihrer Rückkehr die ganze Gemeinde zum Murren wider ihn gebracht hatten, indem sie das Land als böse verschrieen,
41424 Mose4Mo41437starben und wurden vor dem Angesichte des Herrn geschlagen.
41434 Mose4Mo41438Josue aber, der Sohn Nuns, und Kaleb, der Sohn Jephones, blieben von allen, die ausgezogen waren, das Land auszukundschaften, am Leben.
41444 Mose4Mo41439Als nun Moses alle diese Worte zu allen Söhnen Israels redete, ward das Volk sehr traurig.
41454 Mose4Mo41440Und siehe, am frühen Morgen machten sie sich auf, und zogen die Höhe des Gebirges hinauf, und sprachen: Wir sind bereit, an dem Ort hinaufzuziehen, von dem der Herr geredet hat; denn wir haben gesündigt.
41464 Mose4Mo41441Und Moses sprach zu ihnen: Warum übertretet ihr das Wort des Herrn? Es wird nicht zu eurem Glücke dienen.
41474 Mose4Mo41442Ziehet nicht hinauf; denn der Herr ist nicht mit euch; dass ihr nicht vor euren Feinden zu Falle kommt.
41484 Mose4Mo41443Die Amalekiter und Kanaaniter sind vor euch, ihr werdet durch ihr Schwert fallen, weil ihr dem Herrn nicht gehorchen wolltet, und der Herr wird nicht mit euch sein.
41494 Mose4Mo41444Jene aber waren verblendet und zogen der Höhe des Gebirges zu; doch die Lade des Bundes des Herrn und Moses gingen nicht aus dem Lager.
41504 Mose4Mo41445Da kamen die Amalekiter und Kanaaniter, die auf dem Gebirge wohnten, herab, und schlugen sie, und hieben sie nieder, und verfolgten sie bis Horma.
41514 Mose4Mo4151Und der Herr redete zu Moses und sprach:
41524 Mose4Mo4152Rede zu den Söhnen Israels und sage zu ihnen. Wenn ihr in das Land kommt, das euer Wohnsitz sein soll, welches ich euch geben werde,
41534 Mose4Mo4153und ihr dem Herrn ein Opfer bringt, es sei ein Brandopfer, oder ein Schlachtopfer, um ein Gelübde zu erfüllen, oder als freiwillige Gabe, oder bei euren Festen, um dem Herrn einen lieblichen Geruch zu bereiten, von Rindern oder Schafen,
41544 Mose4Mo4154so soll jeder, der ein Opfer darbringt, auch ein Speiseopfer von feinem Mehl, das Zehntel eines Epha, mit Öl angemacht, im Maße eines Viertels Hin, darbringen;
41554 Mose4Mo4155auch soll er Wein als Trankopfer in gleichem Maße hinzugeben zu dem Brandopfer oder zu dem Schlachtopfer. Zu jedem Lamme
41564 Mose4Mo4156und zu jedem Widder soll ein Speiseopfer von zwei Zehnteln feinen Mehles kommen, das mit einem Drittel Hin Öl angemacht ist;
41574 Mose4Mo4157auch soll er Wein als Trankopfer, ein Drittel desselben Maßes, zum süßen Geruche für den Herrn darbringen.
41584 Mose4Mo4158Wenn du aber ein Rind zum Brandopfer oder als anderes Opfer darbringst, um ein Gelübde zu erfüllen, oder als Friedopfer,
41594 Mose4Mo4159so sollst du zu jedem Rinde drei Zehntel feines Mehl, das mit einem halben Hin Öl angemacht ist, darbringen;
41604 Mose4Mo41510und Wein als Trankopfer in gleichem Maße zum süßen Geruche für den Herrn.
41614 Mose4Mo41511So sollst du verfahren
41624 Mose4Mo41512bei jedem Rinde und Widder, und Lamme, und Ziegenbocke.
41634 Mose4Mo41513Sowohl Einheimische wie Fremde
41644 Mose4Mo41514sollen auf die gleiche Weise ihre Opfer darbringen.
41654 Mose4Mo41515Einerlei Vorschrift und Recht soll für euch, wie für die Fremden, welche in euer Land kommen, gelten.
41664 Mose4Mo41516Der Herr redete zu Moses und sprach:
41674 Mose4Mo41517Rede zu den Söhnen Israels und sprich zu ihnen:
41684 Mose4Mo41518Wenn ihr in das Land kommt, das ich euch geben werde,
41694 Mose4Mo41519und ihr vom Brote jenes Landes esset, so sollt ihr die Erstlinge dem Herrn absondern
41704 Mose4Mo41520von euren Speisen. Gleichwie ihr von der Tenne die Erstlinge absondert,
41714 Mose4Mo41521so sollt ihr auch von den Speisen die Erstlinge dem Herrn geben.
41724 Mose4Mo41522Wenn ihr aus Versehen etwas von dem unterlasst, was der Herr zu Moses geredet
41734 Mose4Mo41523und euch durch ihn geboten hat, von dem Tage an, an welchem er anfing Gebote zu geben und weiterhin,
41744 Mose4Mo41524oder wenn die Gemeinde es zu tun vergisst, so soll sie ein junges Rind von der Herde als Brandopfer bringen, zum süßen Geruche für den Herrn, und das dazugehörige Speiseopfer und Trankopfer, wie die heiligen Gebräuche es fordern, und einen Ziegenbock als Sündopfer.
41754 Mose4Mo41525Und der Priester soll für die ganze Gemeinde der Söhne Israels beten; und es wird ihnen vergeben werden, denn sie haben nicht mit Wissen und Willen gesündigt; doch sollen sie dem Herrn für sich und für die Sünde ihres Versehens ein Feueropfer darbringen,
41764 Mose4Mo41526so wird dem ganzen Volke der Söhne Israels vergeben werden, und den Fremdlingen, die unter ihnen weilen; denn das Vergehen des ganzen Volkes beruht auf Versehen.
41774 Mose4Mo41527Wenn aber ein einzelner aus Versehen sündigt, so soll er eine einjährige Ziege für seine Versündigung darbringen,
41784 Mose4Mo41528und der Priester soll für ihn beten, weil er unbedacht vor dem Herrn gesündigt hat, und er wird ihm Vergebung erbitten, und es wird ihm verziehen werden.
41794 Mose4Mo41529Für Einheimische ebenso wie für Fremde gelte eine Bestimmung, für alle, welche aus Versehen gesündigt haben.
41804 Mose4Mo41530Wenn aber jemand aus Frevelmut etwas begeht, es sei ein Bürger oder ein Fremdling, so soll er ausgetilgt werden aus seinem Volke (weil er sich wider den Herrn aufgelehnt hat);
41814 Mose4Mo41531denn er hat des Herrn Wort verachtet und sein Gebot zu Schanden gemacht; darum soll er weggetilgt werden und seine Missetat tragen.
41824 Mose4Mo41532Es begab sich aber, als die Söhne Israels in der Wüste waren, dass sie einen Mann fanden, der am Sabbatstage Holz sammelte.
41834 Mose4Mo41533Da brachten sie ihn vor Moses und Aaron und die ganze Gemeinde.
41844 Mose4Mo41534Diese verschlossen ihn im Gewahrsam, weil sie nicht wussten, was sie mit ihm tun sollten.
41854 Mose4Mo41535Und der Herr sprach zu Moses: Dieser Mensch soll des Todes sterben, die ganze Gemeinde soll ihn außerhalb des Lagers steinigen.
41864 Mose4Mo41536Und sie führten ihn vor das Lager hinaus und steinigten ihn, und er starb, wie der Herr geboten hatte.
41874 Mose4Mo41537Und der Herr sprach zu Moses:
41884 Mose4Mo41538Rede zu den Söhnen Israels und sage ihnen, dass sie sich Quasten an den Ecken ihrer Oberkleider machen und himmelblaue Schnüre daran anbringen.
41894 Mose4Mo41539Wenn sie diese ansehen, sollen sie sich aller Gebote des Herrn erinnern und nicht ihren Gedanken und Augen folgen, allerlei Dingen nachbuhlend,
41904 Mose4Mo41540sondern vielmehr der Gebote des Herrn eingedenk, sie tun und ihrem Gott heilig sein.
41914 Mose4Mo41541Ich bin der Herr, euer Gott, der euch aus dem Lande Ägypten geführt hat, dass ich euer Gott sei.
41924 Mose4Mo4161Aber siehe, Kore, der Sohn Isaars, des Sohnes Kaaths, des Sohnes Levis, und Dathan und Abiron, die Söhne Eliabs, und Hon, der Sohn Pheleths, von den Söhnen Rubens,
41934 Mose4Mo4162erhoben sich gegen Moses samt andern zweihundert und fünfzig Männern aus den Söhnen Israels, angesehenen Männern aus der Gemeinde, die zur Zeit der Beratung namentlich zusammenberufen wurden.
41944 Mose4Mo4163Diese standen wider Moses und Aaron auf und sprachen: Lasset es nun genug sein, denn die ganze Gemeinde besteht aus Geheiligten und der Herr ist unter ihnen! Warum erhebt ihr euch über das Volk des Herrn?
41954 Mose4Mo4164Als Moses dies hörte, fiel er auf sein Angesicht nieder
41964 Mose4Mo4165und sprach zu Kore und zu seiner ganzen Rotte: Morgen wird der Herr euch kundtun, wer ihm angehört, und wird die, welche heilig sind, sich nahen lassen, und wen er erwählt hat, der wird ihm nahen dürfen.
41974 Mose4Mo4166Darum tut dieses: Ein jeder nehme sein Rauchfass, du, Kore, und deine ganze Rotte;
41984 Mose4Mo4167und tut morgen Feuer hinein, und leget Räucherwerk vor dem Herrn auf; und wen er immer erwählt, der soll heilig sein; ihr erhebt euch sehr hoch, ihr Söhne Levis!
41994 Mose4Mo4168Und wieder sprach er zu Kore: Höret, Söhne Levis!
42004 Mose4Mo4169Ist es euch zu wenig, dass der Gott Israels euch von dem ganzen Volke ausgesondert und sich zugeeignet hat, dass ihr seinen Dienst im Zelte verrichtet, und vor das ganze Volk tretet, und ihm dienet?
42014 Mose4Mo41610Hat er deswegen dich und alle deine Brüder, die Söhne Levis, sich nahen lassen, dass ihr euch auch noch das Priestertum anmaßt
42024 Mose4Mo41611und dass sich deine ganze Rotte gegen den Herrn erhebe? Denn was ist Aaron, dass ihr gegen ihn murret?
42034 Mose4Mo41612Da sandte Moses hin, um Dathan und Abiron, die Söhne Eliabs, zu rufen. Sie aber antworteten: Wir kommen nicht!
42044 Mose4Mo41613Ist es dir etwa zu wenig, dass du uns aus einem Lande, das von Milch und Honig floss, herausgeführt hast, um uns in der Wüste umkommen zu lassen, wenn du nicht auch noch über uns herrschest?
42054 Mose4Mo41614Wahrlich! Du hast uns in ein Land geführt, in dem Bäche von Milch und Honig fließen, und hast uns Äcker und Weinberge zum Besitze gegeben; willst du uns auch die Augen ausreißen? Wir kommen nicht!
42064 Mose4Mo41615Da ergrimmte Moses sehr uns sprach zu dem Herrn: Siehe ihre Opfer nicht an! du weißt, dass ich nicht einmal einen Esel je von ihnen genommen und keinen von ihnen zu Leide getan habe.
42074 Mose4Mo41616Und er sprach zu Kore: Du und deine ganze Rotte, stellet euch morgen abgesondert vor den Herrn, und Aaron auch besonders;
42084 Mose4Mo41617dann nehme ein jeder von euch sein Rauchfass, und lege Räucherwerk darein, und bringe es dem Herrn dar, in zweihundert und fünfzig Rauchfässern, und auch Aaron soll sein Rauchfass halten.
42094 Mose4Mo41618Als sie dies nun taten, während Moses und Aaron dastanden
42104 Mose4Mo41619und jene wider sie die ganze Gemeinde vor dem Eingange des Zeltes versammelten, erschien vor allen die Herrlichkeit des Herrn.
42114 Mose4Mo41620Und der Herr redete zu Moses und Aaron und sprach:
42124 Mose4Mo41621Sondert euch ab aus der Mitte dieser Rotte, dass ich sie jählings vernichte.
42134 Mose4Mo41622Da fielen sie auf ihr Angesicht nieder und sprachen: O mächtigster Gott der Geister alles Fleisches, soll, weil einer gesündigt hat, dein Zorn gegen alle wüten?
42144 Mose4Mo41623Und der Herr sprach zu Moses:
42154 Mose4Mo41624Gebiete dem gesamten Volke, sich von dem zelte Kores, Dathans und Abirons abzusondern.
42164 Mose4Mo41625Hierauf stand Moses auf und ging zu Dathan und Abiron; und die Ältesten von Israel folgten ihm,
42174 Mose4Mo41626und er sprach zu dem Volke: Entfernet euch von den Zelten dieser gottlosen Menschen und rühret nichts an, was ihnen gehört, dass ihr nicht in ihre Sünden verwickelt werdet!
42184 Mose4Mo41627Als sie nun von ihren Zelten ringsum zurücktraten, kamen Dathan und Abiron heraus und standen im Eingange ihrer Zelte, mit ihren Weibern und Kindern, und der ganzen Menge.
42194 Mose4Mo41628Und Moses sprach: Daran sollt ihr erkennen, dass der Herr mich gesandt hat, um alle die Taten zu verrichten, welche ihr seht, und dass ich sie nicht aus meinem Herzen geschöpft habe:
42204 Mose4Mo41629Wenn diese eines gewöhnlichen Todes sterben, wie alle Menschen, und nur eine Heimsuchung über sie kommt, wie sie auch über die übrigen zu kommen pflegt, so hat mich der Herr nicht gesandt.
42214 Mose4Mo41630Wenn aber der Herr etwas Neues schafft, dass die Erde ihren Mund auftut und sie mit allem, was ihnen gehört, verschlingt, und sie lebendig in das Totenreich hinunterfahren, so werdet ihr erkennen, dass sie den Herrn gelästert haben.
42224 Mose4Mo41631Kaum hatte er aufgehört zu reden, da spaltete sich alsbald die Erde unter ihren Füßen,
42234 Mose4Mo41632und tat ihren Mund auf, und verschlang sie mit ihren Zelten und ihrer gesamten Habe.
42244 Mose4Mo41633So fuhren sie lebendig hinunter in das Totenreich, und die Erde bedeckte sie, und sie wurden vertilgt aus der Mitte des Volkes.
42254 Mose4Mo41634Ganz Israel aber, das rings umherstand, floh bei dem Geschrei der Versinkenden und sprach: Dass die Erde nicht auch uns verschlinge!
42264 Mose4Mo41635Es ging aber von dem Herrn auch Feuer aus und tötete die zweihundert und fünfzig Männer, welche das Räucherwerk darbrachten.
42274 Mose4Mo41636Und der Herr redete zu Moses und sprach:
42284 Mose4Mo41637Befiel Eleazar, dem Sohne Aarons, dem Priester, dass er die Rauchfässer aufhebe, die bei den Verbrannten liegen, und das Feuer herausstreue; denn die Rauchfässer sind geheiligt worden
42294 Mose4Mo41638durch den Tod der Sünder; und dass er sie zu Platten schlage und den Altar damit überziehe, weil dem Herrn darin Räucherwerk dargebracht ward und sie geheiligt sind, damit die Söhne Israels sie zum Wahrzeichen und zum Andenken vor Augen haben.
42304 Mose4Mo41639Eleazar also, der Priester, nahm die ehernen Rauchfässer, in welchen die ihre Opfer dargebracht hatten, welche das Feuer verzehrt hatte, und schlug sie zu Platten und überzog den Altar mit denselben,
42314 Mose4Mo41640damit die Söhne Israels in der Folgezeit dadurch gewarnt würden, dass kein Fremder, der nicht zur Nachkommenschaft Aarons gehört, sich nahe, um dem Herrn Räucherwerk darzubringen, auf dass er nicht erleide, was Kore mit seiner ganzen Rotte erlitten hat, wie der Herr zu Moses geredet.
42324 Mose4Mo41641Am folgenden Tage aber murrte die ganze Gemeinde der Söhne Israels wider Moses und Aaron und sprach: Ihr habt das Volk des Herrn getötet!
42334 Mose4Mo41642Als nun ein Aufruhr entstand und das Getümmel zunahm,
42344 Mose4Mo41643flüchteten Moses und Aaron zum Zelte des Bundes. Und als sie hineintraten, bedeckte die Wolke dasselbe und die Herrlichkeit des Herrn erschien.
42354 Mose4Mo41644Und der Herr sprach zu Moses:
42364 Mose4Mo41645Gehet hinweg aus der Mitte dieses Volkes, auch sie will ich jetzt vertilgen. Da warfen sie sich zur Erde,
42374 Mose4Mo41646und Moses sprach zu Aaron: Nimm das Rauchfass, tue Feuer vom Altare hinein, lege Räucherwerk darauf und gehe eilends zu dem Volke, um für sie zu beten; denn schon ist ein Zorngericht von dem Herrn ausgegangen und die Strafe wütet.
42384 Mose4Mo41647Da tat Aaron dies, und mitten unter die Volksmenge eilend, die der Brand schon verzehrte, opferte er das Räucherwerk.
42394 Mose4Mo41648und betete, zwischen den Toten und Lebenden stehend, für das Volk; und die Strafe hörte auf.
42404 Mose4Mo41649Die Zahl derer aber, welche getötet wurden, war vierzehntausend siebenhundert, ungerechnet die, welche im Aufruhr Kores umgekommen waren.
42414 Mose4Mo41650Und Aaron kehrte zu Moses zum Eingange des Zeltes des Bundes zurück, nachdem dem Sterben Einhalt getan war.
42424 Mose4Mo4171Und der Herr redete zu Moses und sprach:
42434 Mose4Mo4172Rede zu den Söhnen Israels, und lass dir von ihnen je einen Stab von jedem Geschlechte geben, von allen Fürsten der Stämme, also zwölf Stäbe, und schreibe den Namen eines jeden auf seinen Stab.
42444 Mose4Mo4173Der Name Aarons aber soll auf dem des Stammes Levi stehen, und je ein Stab soll alle Familien eines Stammes zusammen darstellen.
42454 Mose4Mo4174Sodann lege diese in das Zelt des Bundes vor das Zeugnis, wo ich zu dir reden werde.
42464 Mose4Mo4175der, welchen ich unter ihnen erwähle, dessen Stab wird sprossen; so werde ich den Klagen der Söhne Israels, mit denen sie gegen euch murren, vor mir Einhalt tun.
42474 Mose4Mo4176Da redete Moses zu den Söhnen Israels; und alle Fürsten gaben ihm Stäbe, je einen für jeden Stamm; und es waren zusammen zwölf Stäbe außer dem Stabe Aarons.
42484 Mose4Mo4177Sodann legte Moses dieselben vor dem Herrn in dem Zelte des Zeugnisses nieder.
42494 Mose4Mo4178Als er aber am anderen Tage wieder hinging, fand er, dass der Stab Aarons vom Hause Levi ausgeschlagen hatte; aus den vollen Knospen waren Blüten aufgebrochen, welche, ihre Blätter entfaltend, sich zu Mandeln herangebildet hatten.
42504 Mose4Mo4179Da brachte Moses alle Stäbe von dem Herrn zu allen Söhnen Israels heraus, und sie beschauten sie, und ein jeder nahm seinen Stab zurück.
42514 Mose4Mo41710Der Herr aber sprach zu Moses: Trage den Stab Aarons wieder in das Zelt des Zeugnisses zurück, damit er daselbst aufbewahrt werde als Wahrzeichen für die widerspenstigen Söhne Israels und ihre Klagen vor mir verstummen, dass sie nicht sterben.
42524 Mose4Mo41711Und Moses tat, wie der Herr geboten hatte.
42534 Mose4Mo41712Die Söhne Israels aber sprachen zu Moses: Siehe, wir sind verloren, wir alle kommen um!
42544 Mose4Mo41713Wer irgend zum Zelte des Herrn herantritt, ist des Todes; sollen wir den vollends alle vertilgt werden?
42554 Mose4Mo4181Und der Herr sprach zu Aaron: Du und deine Söhne, und das Haus deines Vaters mit dir, sollt die Vergehungen gegen das Heiligtum tragen; und du und deine Söhne zugleich sollt die Sünden gegen euer Priestertum tragen.
42564 Mose4Mo4182Aber auch deine Brüder vom Stamme Levi, den Stab deines Vaters, nimm mit dir, sie sollen bereit sein, dir zu dienen; du aber und deine Söhne, ihr sollt den Dienst im Zelte des Zeugnisses versehen.
42574 Mose4Mo4183Und die Leviten sollen auf deine Befehle Acht haben und alle Dienste am Zelte versehen; jedoch den Geräten des Heiligtums und dem Altare sollen sie nicht nahen, damit nicht ebenso sie sterben und ihr alle zugleich umkommet.
42584 Mose4Mo4184Sie seien aber bei dir, und mögen auf die Hut des Zeltes Acht haben, und den gesamten heiligen Dienst bei demselben besorgen. Kein Fremder soll sich unter euch mischen.
42594 Mose4Mo4185Besorget die Hut des Heiligtums und den Dienst am Altare, damit kein Zorngericht über die Söhne Israels komme.
42604 Mose4Mo4186Ich habe euch eure Brüder, die Leviten, aus der Mitte der Söhne Israels gegeben und sie als Geschenk dem Herrn zu eigen gegeben, damit sie den Dienst an seinem Zelte versehen.
42614 Mose4Mo4187Du aber und deine Söhne, waltet eures Priesteramtes; und alles, was zum Dienste am Altare gehört und innerhalb des Vorhanges ist, soll durch die Priester versehen werden. Wenn ein Fremder sich naht, soll er getötet werden.
42624 Mose4Mo4188Und der Herr sprach zu Aaron: Siehe, ich übergebe dir die Hut über meine Erstlinge. Alles, was von den Söhnen Israels geheiligt wird, bestimme ich dir und deinen Söhnen für den priesterlichen Dienst als ewiges Recht.
42634 Mose4Mo4189Folgendes also sollst du von dem, was geweiht und dem Herrn dargebracht wird, nehmen. Alle Opfergaben und Speiseopfer, und was als Sünd- und Schuldopfer mir dargebracht wird und hochheilig ist, soll dir und deinen Söhnen gehören.
42644 Mose4Mo41810Im Heiligtume sollst du es essen; und nur die männlichen Personen sollen davon essen, weil es dir geweiht ist.
42654 Mose4Mo41811Die Erstlinge aber, welche die Söhne Israels geloben und opfern, schenke ich dir, und deinen Söhnen, und deinen Töchtern, als ewiges Recht; wer in deinem Hause rein ist, darf davon essen.
42664 Mose4Mo41812Alles Beste vom Öl, vom Wein und vom Getreide, alles, was sie dem Herrn an Erstlingen darbringen, gebe ich dir.
42674 Mose4Mo41813Alle Erstlinge der Früchte, welche der Boden erzeugt und die dem Herrn dargebracht werden, sollen zu deinem Gebrauche dienen; wer in deinem Hause rein ist, darf davon essen.
42684 Mose4Mo41814Alles, was die Söhne Israels infolge eines Gelübdes darbringen, soll dein sein.
42694 Mose4Mo41815Alles, was zuerst den Mutterschoß durchbricht von allem Fleische, das man dem Herrn opfert, es sei Mensch oder Vieh, soll dir gehören; doch so, dass du für die Erstgebornen unter den Menschen Lösegeld nehmen und alle Erstgeburt der unreinen Tiere auslösen lässest.
42704 Mose4Mo41816Nach einem Monat sollst du sie auslösen lassen um fünf Sekel Silber, nach dem Gewichte des Heiligtums. Der Sekel hat zwanzig Obolen.
42714 Mose4Mo41817Dagegen die Erstgeburt eines Rindes, oder eines Schafes, oder einer Ziege sollst du nicht auslösen lassen, weil sie dem Herrn geweiht sind; nur ihr Blut sollst du über den Altar gießen und ihr Fett zum lieblichen Geruche für den Herrn verbrennen.
42724 Mose4Mo41818Ihr Fleisch aber soll zu deinem Gebrauche dienen, wie auch das geweihte Bruststück und die rechte Schulter dein sein sollen.
42734 Mose4Mo41819Alle Erstlingsgaben für das Heiligtum, welche die Söhne Israels dem Herrn darbringen, gebe ich dir, und deinen Söhnen, und deinen Töchtern, als ewiges Recht. Es ist ein ewig geltender Salzbund vor dem Herrn, für dich und deine Söhne.
42744 Mose4Mo41820Und der Herr sprach zu Aaron: Ihr sollt in ihrem Lande keinen Besitz, noch Anteil unter ihnen haben; ich bin dein Anteil und Erbbesitz inmitten der Söhne Israels.
42754 Mose4Mo41821Alle Zehnten Israels aber gebe ich den Söhnen Levis als Besitz für den Dienst, den sie mir am Zelte des Bundes verrichten,
42764 Mose4Mo41822dass die Söhne Israels fortan nicht mehr dem Zelte nahen und eine Sünde begehen, die den Tod bringt.
42774 Mose4Mo41823Nur die Söhne Levis sollen mir am Zelte dienen und die Sünden des Volkes auf sich nehmen; dies sei eine bei euch von Geschlecht zu Geschlecht ewig geltende Vorschrift. Sie sollen keinen andern Besitz haben,
42784 Mose4Mo41824sondern mit dem dargebrachten Zehnten zufrieden sein, den ich zu ihrem Gebrauche und zu ihrem Bedarf eigens bestimmt habe.
42794 Mose4Mo41825Und der Herr redete zu Moses und sprach:
42804 Mose4Mo41826Befiehl den Leviten und sage ihnen: Wenn ihr von den Söhnen Israels den Zehnten empfanget, den ich euch gegeben, so bringet die Erstlinge davon, das ist den Zehnten vom Zehnten, dem Herrn dar,
42814 Mose4Mo41827dass es euch als Erstlingsopfer angerechnet werde, von der Tenne sowohl wie von der Kelter.
42824 Mose4Mo41828Desgleichen sollt ihr von allem, wovon ihr die Erstlinge empfanget, dem Herrn ein Opfer darbringen und es Aaron, dem Priester, geben.
42834 Mose4Mo41829Alles, was ihr von dem Zehnten darbringt und als Gabe für den Herrn absondert, soll das Beste und Auserlesenste sein.
42844 Mose4Mo41830Sage ihnen auch: Wenn ihr das Beste und Auserlesenste von den Zehnten opfert, so soll es euch so angerechnet werden, als hättet ihr die Erstlinge von Tenne und Kelter gegeben;
42854 Mose4Mo41831und ihr und eure Familien dürft es an allen euren Orten verzehren; denn es ist der Lohn für den Dienst, den ihr im Zelte des Zeugnisses tuet.
42864 Mose4Mo41832versündiget euch nicht dadurch, dass ihr das Beste und fetteste für euch behaltet, damit ihr die Gaben der Söhne Israels nicht entheiliget und sterbet.
42874 Mose4Mo4191Und der Herr redete zu Moses und Aaron und sprach:
42884 Mose4Mo4192Dies ist eine heilige Vorschrift über das Schlachtopfer, welche der Herr festgesetzt hat. Gebiete den Söhnen Israels, dass sie eine rote Kuh zu dir führen, die ausgewachsen, ohne Fehler ist, und noch kein Joch getragen hat;
42894 Mose4Mo4193diese sollt ihr Eleazar, dem Priester, übergeben, der sie aus dem Lager herausführen und vor aller Augen schlachten lassen soll.
42904 Mose4Mo4194Dann soll er den Finger in ihr Blut tauchen und gegen den Eingang des Zeltes hin siebenmal sprengen,
42914 Mose4Mo4195und die Kuh vor aller Augen verbrennen lassen; ebenso das Fell und das Fleisch, wie ihr Blut und ihr Unrat soll dem Feuer übergeben werden.
42924 Mose4Mo4196Sodann soll der Priester Zedernholz, Ysop, und doppelt gefärbten Karmosin in das Feuer werfen, von dem die Kuh verzehrt wird.
42934 Mose4Mo4197Hierauf soll er seine Kleider und seinen Leib waschen, und darnach erst darf er wieder in das Lager kommen und soll unrein sein bis zum Abend.
42944 Mose4Mo4198Aber auch der, welcher sie verbrannt hat, soll seine Kleider und seinen Leib waschen und unrein sein bis zum Abend.
42954 Mose4Mo4199Jemand aber, der rein ist, soll die Asche der Kuh sammeln und sie außerhalb des Lagers an einen reinen Ort schütten, damit sie für die Gemeinde der Söhne Israels zum Reinigungswasser aufbewahrt werde; denn die Kuh ward als Sündopfer verbrannt.
42964 Mose4Mo41910Und der, welcher die Asche der Kuh hinweggetragen hat, soll seine Kleider waschen und unrein sein bis zum Abend. Das soll den Söhnen Israels und den Fremdlingen, die unter ihnen wohnen, als eine heilige und ewig verpflichtende Satzung gelten.
42974 Mose4Mo41911Wer die Leiche eines Menschen berührt und deshalb sieben Tage unrein ist,
42984 Mose4Mo41912soll mit diesem Wasser am dritten und siebenten Tage besprengt werden, und so wird er rein werden. Wird er am dritten Tage nicht besprengt, so kann er am siebenten nicht rein werden.
42994 Mose4Mo41913Jeder, der den Leichnam eines verstorbenen Menschen berührt und mit diesem gemischten Wasser nicht besprengt ist, verunreinigt das Zelt des Herrn und wird ausgetilgt werden aus Israel; denn weil er nicht mit dem Wasser der Versöhnung besprengt ward, wird er unrein sein und seine Unreinigkeit ihm anhaften.
43004 Mose4Mo41914Das ist die Bestimmung betreffs eines Menschen, der in einem Zelte stirbt: Alle, die in dieses Zelt eintreten, und alle Gerätschaften, welche in demselben sind, sollen sieben Tage unrein sein.
43014 Mose4Mo41915Ein Gefäß, das keinen Deckel hat und oben nicht zugebunden ist, soll unrein sein.
43024 Mose4Mo41916Wer auf dem Felde den Leichnam eines ermordeten oder gestorbenen Menschen, oder sein Gebein, oder sein Grab berührt, soll sieben Tage unrein sein.
43034 Mose4Mo41917Und man soll etwas von der Asche des verbrannten Sündopfers nehmen und fließendes Wasser in ein Gefäß darüber gießen.
43044 Mose4Mo41918Sodann soll jemand, der rein ist, Ysop in das Wasser tauchen und das ganze Zelt, und alles Geräte, und die Menschen, die mit solcher Unreinigkeit befleckt sind, damit besprengen.
43054 Mose4Mo41919Und so soll ein Reiner den Unreinen am dritten und siebenten Tage besprengen. Und wenn er am siebenten Tage entsündigt ist, soll er sich und seine Kleider waschen und unrein bleiben bis zum Abend.
43064 Mose4Mo41920Wer aber auf solche Weise nicht entsündigt ist, soll weggetilgt werden aus der Mitte der Gemeinde, weil er das Heiligtum des Herrn verunreinigt hat und mit dem Wasser der Reinigung nicht besprengt worden ist.
43074 Mose4Mo41921Das soll eine ewig geltende Vorschrift sein. Auch der, welcher das Wasser sprengt, soll seine Kleider waschen: Jeder, der das Entsündigungswasser berührt, soll unrein sein bis zum Abend.
43084 Mose4Mo41922Alles, was ein Unreiner anrührt, macht er unrein; und wer etwas davon berührt, soll unrein sein bis zum Abend.
43094 Mose4Mo4201Hierauf kamen die Söhne Israels, die ganze Gemeinde, in die Wüste Sin im ersten Monate; und das Volk blieb in Kades. Und Maria starb dort und ward an demselben Orte begraben.
43104 Mose4Mo4202Da es nun dem Volke an Wasser gebrach, rotteten sie sich wider Moses und Aaron zusammen,
43114 Mose4Mo4203und erregten Aufruhr, und sprachen: O wären wir doch unter unsern Brüdern vor dem Herrn umgekommen!
43124 Mose4Mo4204Warum habt ihr die Gemeinde des Herrn in die Wüste herausgeführt, dass wir samt unserem Viehe sterben?
43134 Mose4Mo4205Warum habt ihr uns aus Ägypten heraufziehen lassen und uns an diesen schlimmen Ort gebracht, wo man nicht säen kann, wo weder Feigen wachsen, noch Weinstöcke, noch Granatäpfel, und wo überdies auch kein Wasser zum Trinken ist?
43144 Mose4Mo4206Da verließen Moses und Aaron die Gemeinde, und gingen in das Zelt des Bundes, und warfen sich auf ihr Angesicht zur Erde nieder, und riefen zu dem Herrn, und sprachen: Herr, Gott! erhöre das Geschrei dieses Volkes und öffne ihnen deinen Schatz, einen Quell lebendigen Wassers, dass sie satt werden und ihr Murren aufhöre. Da erschien die Herrlichkeit des Herrn über ihnen.
43154 Mose4Mo4207Und der Herr redete zu Moses und sprach:
43164 Mose4Mo4208Nimm den Stab und versammle das Volk, du und dein Bruder Aaron, und redet vor ihren Augen zu dem Felsen, so wird er Wasser geben. Und wenn du Wasser aus dem Felsen hervorquellen lässest, soll die ganze Gemeinde samt ihrem Vieh trinken.
43174 Mose4Mo4209Da nahm Moses den Stab, der vor dem Herrn war, wie er ihm befohlen hatte,
43184 Mose4Mo42010und versammelte die Gemeinde vor dem Felsen und sprach zu ihnen: Höret, ihr Widerspenstigen und Ungläubigen! Werden wir euch wohl Wasser aus diesem Felsen hervorgehen lassen können?
43194 Mose4Mo42011Hierauf erhob Moses seine Hand und schlug mit seinem Stabe zweimal an den Felsen, da strömte Wasser in Fülle heraus, so dass Volk und Vieh trank.
43204 Mose4Mo42012Und der Herr sprach zu Moses und Aaron: Weil ihr mir nicht geglaubt habt, so dass ihr mich vor den Söhnen Israels verherrlichtet, sollt ihr dies Volk nicht in das Land führen, das ich ihnen geben werde.
43214 Mose4Mo42013Das ist das Wasser des Widerspruches, wo die Söhne Israels wider den Herrn haderten und er sich an ihnen verherrlichte.
43224 Mose4Mo42014Inzwischen sandte Moses Boten von Kades aus zu dem Könige von Edom, welche sagen sollten: Dies entbietet dir dein Bruder Israel: Du kennst alle Mühsale, die uns betroffen haben,
43234 Mose4Mo42015wie unsere Väter nach Ägypten hinabgezogen sind, und wir dort lange Zeit gewohnt haben, und die Ägypter uns und unsere Väter bedrückt haben;
43244 Mose4Mo42016und wie wir zu dem Herrn riefen, und er uns erhörte, und seinen Engel sandte, der uns aus Ägypten herausführte. Siehe, wir lagern in der Stadt Kades, welche an der Grenze deines Gebietes liegt,
43254 Mose4Mo42017und bitten, du wollest uns durch dein Land ziehen lassen. Wir wollen nicht durch Äcker, noch durch Weinberge ziehen, nicht Wasser aus deinen Brunnen trinken, sondern auf der Heerstraße dahin ziehen, ohne zur Rechten oder zur Linken abzubiegen, so lange wir dein Gebiet durchziehen.
43264 Mose4Mo42018Edom aber antwortete ihm: Durch mein Gebiet sollst du nicht hindurchziehen, oder ich trete dir gewaffnet entgegen.
43274 Mose4Mo42019Da sprachen die Söhne Israels: Wir wollen auf dem gebahnten Weg dahin ziehen; und wenn wir und unser Vieh dein Wasser trinken, so wollen wir geben, was recht ist; die Entschädigung soll keine Schwierigkeit machen, wir möchten nur schnell hindurchziehen.
43284 Mose4Mo42020Er aber antwortete: Du wirst nicht durchziehen; und alsbald zog er ihnen mit zahllosem Volke und gewaffneter Hand entgegen
43294 Mose4Mo42021und wollte ihren Bitten nicht willfahren, ihnen den Durchzug durch sein Gebiet zu gewähren. Deshalb ließ ihn Israel und bog ab.
43304 Mose4Mo42022Als sie hierauf von Kades aufbrachen, kamen sie zu dem Berge Hor, der an den Grenzen des Landes Edom ist.
43314 Mose4Mo42023Dort redete der Herr zu Moses:
43324 Mose4Mo42024Aaron, sprach er, soll nunmehr zu seinem Volke scheiden; denn er soll das Land, das ich den Söhnen Israels gebe, nicht betreten, weil er meinem Munde bei dem Wasser des Widerspruches nicht geglaubt hat.
43334 Mose4Mo42025Nimm Aaron und seinen Sohn mit ihm und führe sie auf den Berg Hor;
43344 Mose4Mo42026alsdann ziehe dem Vater seine Kleider aus, und lege sie seinem Sohne Eleazar an; Aaron soll abberufen werden und allda sterben.
43354 Mose4Mo42027Da tat Moses, wie der Herr geboten hatte; und sie stiegen auf den Berg Hor vor den Augen des ganzen Volkes.
43364 Mose4Mo42028Und Moses zog Aaron seine Kleider aus und legte sie seinem Sohne Eleazar an.
43374 Mose4Mo42029Als nun jener auf der Höhe des Berges gestorben war, stieg Moses mit Eleazar herab.
43384 Mose4Mo42030Da aber die ganze Gemeinde sah, dass Aaron gestorben war, beweinte sie ihn dreißig Tage lang in allen ihren Familien.
43394 Mose4Mo4211Als Arad, der König der Kanaaniter, der gegen Süden wohnte, dies vernahm, dass nämlich Israel auf dem Wege der Kundschafter herangekommen sei, kämpfte er gegen Israel, und blieb Sieger, und führte von ihm Beute hinweg.
43404 Mose4Mo4212Da verband sich Israel dem Herrn durch ein Gelübde und sprach: Wenn du dies Volk in meine Hand gibst, werde ich seine Städte zerstören.
43414 Mose4Mo4213Und der Herr erhörte das Flehen Israels und übergab ihnen die Kanaaniter, und Israel erschlug sie, und zerstörte ihre Städte, und nannte den Namen dieses Ortes Horma, das ist Bannung.
43424 Mose4Mo4214Dann aber brachen sie von dem Berge Hor auf und zogen weiter auf der Straße, welche zum roten Meere führt, um das Land Edom zu umgehen. Da ward das Volk mißmutig über den Zug und die Beschwerden,
43434 Mose4Mo4215und redete wider Gott und Moses, und sprach: Warum hast du uns aus Ägypten weggeführt, damit wir in der Wüste sterben? Brot fehlt, Wasser ist nicht da, und diese elende Speise ekelt uns bereits an.
43444 Mose4Mo4216Deswegen sandte der Herr Feuerschlangen unter das Volk. Als sie von diesen gebissen wurden und sehr viele von ihnen starben,
43454 Mose4Mo4217kamen sie zu Moses und sprachen: Wir haben gesündigt, dass wir wider den Herrn und dich geredet haben; bete, dass er die Schlangen von uns nehme. Da betete Moses für das Volk.
43464 Mose4Mo4218Und der Herr sprach zu ihm: Mache eine eherne Schlange und richte sie zum Zeichen auf; wer gebissen ist und sie anblickt, soll am Leben bleiben.
43474 Mose4Mo4219Also machte Moses eine eherne Schlange und richtete sie zum Zeichen auf; blickten die, welche gebissen waren, sie an, so wurden sie geheilt.
43484 Mose4Mo42110Hierauf brachen die Söhne Israels auf und lagerten sich in Oboth.
43494 Mose4Mo42111Von dort zogen sie weiter und lagerten sich in Jeabarim, in der Wüste, welche ostwärts gegen Moab hin liegt.
43504 Mose4Mo42112Von da an aufbrechend, kamen sie an den Bach Zared.
43514 Mose4Mo42113Diesen verließen sie und lagerten sich dem Arnon gegenüber, der in der Wüste ist und am Gebiete der Amorrhiter dahinfließt. Denn der Arnon bildet die Grenze von Moab und scheidet die Moabiter und Amorrhiter.
43524 Mose4Mo42114Daher heißt es im Buche der Kriege des Herrn: Wie er am roten Meere getan, so wird er auch an den Tälern des Arnon tun.
43534 Mose4Mo42115Die Felsen der Gießbäche neigten sich, um zu ruhen in Ar, sich zu lehnen an die Grenzen der Moabiter.
43544 Mose4Mo42116Dort entsprang der Brunnquell, von dem der Herr zu Moses gesprochen: Versammle das Volk, so will ich ihm Wasser geben.
43554 Mose4Mo42117Damals sang Israel dieses Lied: Steige herauf, o Brunnquell! Zusammen sangen sie:
43564 Mose4Mo42118Brunnquell, von Fürsten gegraben, den die Heerführer durch den Gesetzgeber und mit ihren Stäben bereitet. Aus der Wüste zogen sie nach Matthana;
43574 Mose4Mo42119von Matthana nach Nahaliel; von Nahaliel nach Bamoth;
43584 Mose4Mo42120und von Bamoth weiter in ein Tal im Lande Moab, an der Höhe des Phasga, der auf die Wüste herabsieht.
43594 Mose4Mo42121Israel aber sandte Boten zu Sehon, dem Könige der Amorrhiter, und sprach:
43604 Mose4Mo42122Ich bitte, lass mich durch dein Land ziehen; wir werden nicht in die Äcker und Weinberge abbiegen, nicht Wasser aus den Brunnen trinken; auf der Heerstraße werden wir bleiben, so lange wir durch dein Gebiet ziehen.
43614 Mose4Mo42123Er aber wollte nicht gestatten, dass Israel durch sein Gebiet zog, sondern sammelte sein Heer, und zog ihm in die Wüste entgegen, und kam nach Jasa, und kämpfte mit Israel.
43624 Mose4Mo42124Israel aber schlug ihn mit der Schärfe des Schwertes und nahm sein Land vom Arnon bis hin an den Jebok und bis zu den Söhnen Ammons ein; denn die Grenzen der Ammoniter waren durch starke Besatzungen geschützt.
43634 Mose4Mo42125So nahm denn Israel alle seine Städte ein und schlug seine Wohnung in den Städten der Amorrhiter auf, in Hesebon nämlich und den dazu gehörigen Orten.
43644 Mose4Mo42126Hesebon war die Stadt Sehons, des Königs der Amorrhiter, der gegen den König von Moab gekämpft und alles Land, das unter seiner Herrschaft gestanden, bis zum Arnon weggenommen hatte.
43654 Mose4Mo42127Darum heißt es im Volksliede: Kommet nach Hesebon, auferbaut und befestigt werde die Stadt Sehons!
43664 Mose4Mo42128Ein Feuer ging aus von Hesebon, eine Flamme von der Stadt Sehons, und verzehrte Ar, die Stadt der Moabiter, und die, welche auf den Höhen des Arnon wohnten.
43674 Mose4Mo42129Wehe dir Moab, du bist verloren, Volk des Chamos! Er ließ seine Söhne die Flucht ergreifen, seine Töchter von Sehon, dem Könige der Amorrhiter, gefangen nehmen.
43684 Mose4Mo42130Ihr Joch ist abgeworfen von Hesebon bis Dibon, ermattet kamen sie nach Nophe und bis nach Medaba.
43694 Mose4Mo42131Israel also ließ sich im Lande der Amorrhiter nieder.
43704 Mose4Mo42132Und Moses sandte Männer aus, um Jazer auszukundschaften; alsdann nahmen sie seine Flecken ein und überwältigten die Bewohner.
43714 Mose4Mo42133Hierauf wandten sie sich und zogen den Weg nach Basan hinauf. Da rückte ihnen Og, der König von Basan, mit seinem ganzen Volke entgegen, um in Edrai den Kampf aufzunehmen.
43724 Mose4Mo42134Und der Herr sprach zu Moses: Fürchte dich nicht vor ihm, denn ich habe ihn, und sein ganzes Volk, und sein Land in deine Hand gegeben; und du sollst mit ihm verfahren, wie du mit Sehon, dem Könige der Amorrhiter, der in Hesebon wohnte, verfahren bist.
43734 Mose4Mo42135Da schlugen sie auch ihn samt seinen Söhnen und sein ganzes Volk bis zur Vernichtung, und nahmen sein Land in Besitz.
43744 Mose4Mo4221Hierauf brachen sie auf und lagerten sich in den Ebenen Moabs, wo jenseits des Jordan Jericho liegt.
43754 Mose4Mo4222Da aber Balak, der Sohn Sephors, alles sah, was Israel an den Amorrhitern getan hatte,
43764 Mose4Mo4223und dass die Moabiter sich vor ihm fürchteten und seinen Ansturm nicht auszuhalten vermochten,
43774 Mose4Mo4224sprach er zu den Ältesten von Madian: So wird dieses Volk alle vernichten, die in unsern Gebieten wohnen, wie ein Rind das Gras bis an die Wurzeln abzufressen pflegt. Er war damals König von Moab.
43784 Mose4Mo4225Da sandte er Boten zu Balaam, dem Sohne Beors, einem Wahrsager, der am Flusse des Landes der Söhne Ammons wohnte, ihn herbeizurufen und ihm zu sagen: Siehe, ein Volk ist aus Ägypten herausgezogen, welches die Oberfläche des Landes bedeckt und nun mir gegenüber lagert.
43794 Mose4Mo4226So komm denn und verfluche dieses Volk, denn es ist stärker als ich; vielleicht kann ich es dann schlagen und aus meinem Lande hinaustreiben; denn ich weiß, dass gesegnet ist, wen du segnest, und verflucht, wen du verfluchst.
43804 Mose4Mo4227So zogen den die Ältesten von Moab und die Ältesten von Madian hin, indem sie den Lohn für die Weissagung mit sich nahmen. Als sie zu Balaam kamen und ihm alle Worte Balaks berichteten,
43814 Mose4Mo4228antwortete dieser: Bleibet diese Nacht hier, ich will euch Antwort geben, was der Herr mir immer sagen wird. Während nun jene bei Balaam weilten, kam Gott und sprach zu ihm:
43824 Mose4Mo4229Was wollen diese Männer bei dir?
43834 Mose4Mo42210Er antwortete: Balak, der Sohn Sephors, der König der Moabiter, hat zu mir gesendet
43844 Mose4Mo42211und mir sagen lassen: Siehe, das Volk, welches aus Ägypten weggezogen ist, bedeckt die Oberfläche des Landes; so komm nun und versuche es, vielleicht kann ich dann wider dasselbe kämpfen und es vertreiben.
43854 Mose4Mo42212Da sprach Gott zu Balaam: Ziehe nicht mit ihnen und verfluche das Volk nicht; denn es ist gesegnet.
43864 Mose4Mo42213Balaam also stand des Morgens auf und sprach zu den Fürsten: Ziehet hin in euer Land, denn der Herr hat es mir gewehrt, mit euch zu gehen.
43874 Mose4Mo42214Die Fürsten also kehrten zurück und sprachen zu Balak: Balaam hat nicht mit uns gehen wollen.
43884 Mose4Mo42215Da sandte er abermals viel mehr und vornehmere Männer ab, als die, welche er vorher gesandt hatte.
43894 Mose4Mo42216Als diese zu Balaam kamen, sprachen sie: Also spricht Balak, der Sohn Sephors: Säume nicht, zu mir zu kommen;
43904 Mose4Mo42217ich bin bereit, dich zu ehren, und will dir alles geben, was du willst; komm und verfluche dieses Volk!
43914 Mose4Mo42218Balaam antwortete: Wenn mir Balak Silber und Gold gäbe, so viel sein ganzes Haus fassen kann, so könnte ich doch den Ausspruch des Herrn, meines Gottes, nicht ändern, dass ich mehr oder weniger sagte.
43924 Mose4Mo42219Ich bitte, bleibet auch diese Nacht hier, dass ich zu erfahren vermag, was der Herr mir weiter antworten wird.
43934 Mose4Mo42220Da kam Gott des Nachts zu Balaam, und sprach zu ihm: Sind diese Männer gekommen, dich zu berufen, so mache dich auf und ziehe mit ihnen; nur tue das, was ich dir befehlen werde.
43944 Mose4Mo42221Des Morgens machte sich Balaam auf, und sattelte seine Eselin, und zog mit ihnen von dannen.
43954 Mose4Mo42222Gott aber ward erzürnt. Und der Engel des Herrn stellte sich auf dem Wege Balaam entgegen, der auf der Eselin saß und zwei Knechte bei sich hatte.
43964 Mose4Mo42223Als die Eselin den Engel mit gezücktem Schwerte in dem Wege stehen sah, wich sie von demselben ab und ging durch das Feld. Da schlug Balaam dieselbe, um sie auf den Weg zurückzubringen.
43974 Mose4Mo42224Doch der Engel stellte sich in eine Enge zwischen zwei Mauern, mit denen die Weinberge abgegrenzt waren.
43984 Mose4Mo42225Als die Eselin ihn sah, drängte sie sich an die Wand und presste den Fuß des Reiters. Da schlug er sie wiederum.
43994 Mose4Mo42226Der Engel aber ging nochmals voraus an eine enge Stelle, wo sie weder zur Rechten noch Linken auszuweichen vermochte, und trat ihr entgegen.
44004 Mose4Mo42227Da nun die Eselin den Engel stehen sah, fiel sie unter den Füßen ihres Reiters nieder; er aber ward zornig und schlug sie noch heftiger mit dem Stabe in die Seite.
44014 Mose4Mo42228Da tat der Herr den Mund der Eselin auf, und sie sprach: Was habe ich dir getan, warum schlägst du mich, siehe, nun schon zum dritten Male?
44024 Mose4Mo42229Balaam antwortete: Weil du es verdient und mit mir Mutwillen getrieben hast; hätte ich nur ein Schwert, dich zu töten!
44034 Mose4Mo42230Die Eselin sprach: Bin ich nicht dein Tier, auf dem du immer bis auf den heutigen Tag zu reiten pflegtest? Sage, ob ich dir je etwas Ähnliches getan habe? Er antwortete: Niemals.
44044 Mose4Mo42231Da öffnete der Herr alsbald die Augen Balaams, und er sah den Engel mit gezücktem Schwerte in dem Wege stehen und warf sich vor ihm nieder auf sein Angesicht.
44054 Mose4Mo42232Der Engel aber sprach zu ihm: Warum schlägst du deine Eselin schon zum dritten Male? Ich bin gekommen, dir entgegenzutreten, weil dein Weg verkehrt und mir zuwider ist.
44064 Mose4Mo42233Und wäre die Eselin nicht von dem Wege abgebogen und, da ich ihr wehrte, nicht ausgewichen, so hätte ich dich getötet und jene am Leben gelassen.
44074 Mose4Mo42234Da sprach Balaam: Ich habe gesündigt, ich wusste aber nicht, dass du mir entgegengetreten warst; wenn es dir also missfällt, dass ich weiter ziehe, so werde ich umkehren.
44084 Mose4Mo42235Der Engel antwortete: Ziehe hin mit jenen Männern, aber hüte dich, etwas anderes zu sprechen, als ich dir befehlen werde zu reden. Da zog er mit den Fürsten fort.
44094 Mose4Mo42236Als Balak dies vernahm, zog er ihm entgegen bis zu der Stadt der Moabiter, welche an den äußersten Grenzen des Arnon liegt.
44104 Mose4Mo42237Und er sprach zu Balaam: Ich habe Boten gesendet, um dich zu rufen, warum bist du nicht sogleich zu mir gekommen? Etwa weil ich dein Hierherkommen nicht belohnen kann?
44114 Mose4Mo42238Balaam antwortete ihm: Siehe, ich bin da. Werde ich aber etwas anderes reden können, als was der Herr mir in den Mund legt?
44124 Mose4Mo42239Hierauf zogen sie zusammen fort und kamen in die Stadt, welche an den äußersten Grenzen seines Reiches lag.
44134 Mose4Mo42240Und Balak ließ Rinder und Schafe schlachten und sandte an Balaam und die Fürsten, welche bei ihm waren, Geschenke.
44144 Mose4Mo42241Am Morgen aber führte er ihn auf die Höhen Baals, und er sah den äußersten Teil des Volkes.
44154 Mose4Mo4231Da sprach Balaam zu Balak: Lasse mir hier sieben Altäre erbauen und ebenso viele junge Stiere und ebenso viele Widder herbeischaffen.
44164 Mose4Mo4232Und da er nach dem Wunsche Balaams getan, legten beide einen jungen Stier und einen Widder auf jeden Altar.
44174 Mose4Mo4233Und Balaam sprach zu Balak: Bleibe ein wenig hier bei deinem Brandopfer, während ich hingehe, ob der Herr mir etwa entgegenkommt, und was er immer befiehlt, werde ich dir sagen.
44184 Mose4Mo4234Als er nun eilends hinwegging, kam ihm Gott entgegen. Da redete Balaam zu ihm und sprach: Sieben Altäre habe ich errichtet und je einen jungen Stier und einen Widder darauf gelegt.
44194 Mose4Mo4235Der Herr aber legte ihm ein Wort in den Mund und sprach: Kehre zurück zu Balak und sprich also.
44204 Mose4Mo4236Da kehrte er zurück und fand Balak und alle Fürsten der Moabiter noch bei seinem Brandopfer stehend.
44214 Mose4Mo4237Und er trug seine Gleichnisrede vor und sprach: Aus Aram ließ mich Balak, der König der Moabiter, holen, von den Bergen des Ostens: Komm! sprach er, und verfluche Jakob; eile und verwünsche Israel,
44224 Mose4Mo4238Wie soll ich fluchen, wenn Gott nicht flucht? Wie soll ich verwünschen, wenn der Herr nicht verwünscht?
44234 Mose4Mo4239Vom Gipfel der Felsen schaue ich ihn und von den Anhöhen erblicke ich ihn. Ein Volk wohnt abgesondert und rechnet sich nicht zu den übrigen Völkern.
44244 Mose4Mo42310Wer kann den Staub Jakobs zählen, wer das Geschlecht Israels berechnen? Möchte meine Seele den Tod der Gerechten sterben und mein Ende dem ihren gleich sein?
44254 Mose4Mo42311Da sagte Balak zu Balaam: Was ist das, was du tust? Meinen Feinden zu fluchen, habe ich dich hergerufen; und du segnest sie im Gegenteile.
44264 Mose4Mo42312Er aber antwortete ihm: Kann ich denn etwas anders reden, als was der Herr mir befohlen hat?
44274 Mose4Mo42313Da sprach Balak: Komm mit mir an einen andern Ort, von wo du einen Teil von Israel siehst und nicht das Ganze sehen kannst; von dort aus sollst du es verfluchen.
44284 Mose4Mo42314Hierauf führte er ihn an einen hohen Ort, auf dem Gipfel des Berges Phasga, dort baute Balaam sieben Altäre, und legte je einen jungen Stier und einen Widder darauf,
44294 Mose4Mo42315und sprach zu Balak: Bleibe hier bei deinem Brandopfer, während ich eine Begegnung mit dem Herrn suche.
44304 Mose4Mo42316Da kam der Herr ihm entgegen, und legte ihm ein Wort in den Mund, und sprach: Kehre zurück zu Balak und sprich also zu ihm.
44314 Mose4Mo42317Und er kehrte zurück und fand ihn, und die Fürsten der Moabiter mit ihm, bei seinem Brandopfer stehend. Und Balak sprach zu ihm: Was hat der Herr geredet?
44324 Mose4Mo42318Da hob er seine Gleichnisrede an und sprach: Stehe, Balak, und horche, höre, Sohn Sephors!
44334 Mose4Mo42319Gott ist nicht wie ein Mensch, dass er lügen sollte, und nicht wie ein Menschenkind, dass er sich ändern sollte. Er hat also gesprochen und sollte es nicht tun? Er hat geredet und sollte es nicht ausführen?
44344 Mose4Mo42320Zu segnen bin ich hergeführt worden, und den Segen kann ich nicht zurückhalten.
44354 Mose4Mo42321Es ist kein Götze in Jakob, und man sieht kein Götzenbild in Israel. Der Herr, sein Gott, ist mit ihm, und der Siegesjubel seines Königs ertönt in ihm.
44364 Mose4Mo42322Gott hat ihn aus Ägypten geführt, seine Stärke ist wie die des Nashorns.
44374 Mose4Mo42323Keine Zeichendeuterei ist in Jakob, noch Wahrsagerei in Israel. Zu seiner Zeit wird Jakob und Israel verkündet werden, was Gott vollbracht hat.
44384 Mose4Mo42324Siehe, das Volk wird wie eine Löwin aufstehen, und wie ein Löwe sich erheben; nicht wird es sich niederlegen, bis es den Raub verzehrt und das Blut der Erschlagenen trinkt.
44394 Mose4Mo42325Da sprach Balak zu Balaam: Weder verfluche es, noch segne es.
44404 Mose4Mo42326Er aber sprach: Habe ich dir nicht gesagt, dass ich alles, was Gott mir befiehlt, tun werde?
44414 Mose4Mo42327Und Balak sprach zu ihm: Komm, ich will dich an einen andern Ort führen, vielleicht gefällt es Gott, dass du sie von da aus verfluchst.
44424 Mose4Mo42328Und er führte ihn auf die Spitze des Berges Phogor, der auf die Wüste hinabschaut.
44434 Mose4Mo42329Und Balaam sprach zu ihm: Lass mir hier sieben Altäre errichten, und schaffe mir ebenso viele junge Stiere und ebenso viele Widder her.
44444 Mose4Mo42330Balak tat, wie Balaam gesagt hatte, und legte auf jeden Altar einen jungen Stier und einen Widder.
44454 Mose4Mo4241Und da Balaam sah, dass es dem Herrn gefiel, Israel zu segnen, ging er nicht mehr, wie er zuvor getan, hinweg, um Weissagung zu suchen, sondern wandte sein Angesicht gegen die Wüste,
44464 Mose4Mo4242und erhob seine Augen, und sah Israel in seinen Zelten nach seinen Stämmen lagernd; und der Geist Gottes kam über ihn.
44474 Mose4Mo4243Und er begann seine Gleichnisrede und sagte: Es spricht Balaam der Sohn Beors; es spricht der Mann, dessen Auge geschlossen ist;
44484 Mose4Mo4244es spricht der, welcher Gottes Reden hört, der ein Gesicht von dem Allmächtigen schaut, dessen Augen sich auftun, wenn er hinsinkt:
44494 Mose4Mo4245Wie schön sind deine Zelte, o Jakob, und deine Wohnungen, o Israel!
44504 Mose4Mo4246wie waldige Täler, wie wohlbewässerte Gärten an Strömen, wie Zelte, die der Herr errichtet hat, wie Zedern am Wasser!
44514 Mose4Mo4247Es wird Wasser aus seinem Eimer strömen, und seine Saat wird zu vielen Wassern werden. Um Agags willen wird sein König hinweggenommen und sein Reich ihm entrissen werden.
44524 Mose4Mo4248Gott hat es aus Ägypten geführt, seine Stärke gleicht der des Nashorns. Es wird die Völker, die ihm feind sind, verzehren, und ihre Gebeine zermalmen, und sie mit seinen Pfeilen durchbohren.
44534 Mose4Mo4249Es hat sich gelagert und schläft wie ein Löwe, wie eine Löwin, die niemand aufzustören wagt. Wer dich segnet, wird selbst gesegnet sein; wer dir flucht, wird dem Fluche geweiht sein.
44544 Mose4Mo42410Da ergrimmte Balak über Balaam, und schlug die Hände zusammen, und sprach: Meinen Feinden zu fluchen habe ich dich gerufen, und du hast sie im Gegenteil zum dritten Male gesegnet.
44554 Mose4Mo42411Kehre zurück in deine Heimat. Ich hatte wohl beschlossen, dich hoch zu ehren; aber der Herr hat dich der dir bestimmten Ehre beraubt.
44564 Mose4Mo42412Balaam antwortete dem Balak: habe ich nicht deinen Boten, die du zu mir gesandt hast, gesagt:
44574 Mose4Mo42413Wenn Balak mir Silber und Gold gäbe, so viel sein Haus zu fassen vermag, so könnte ich den Befehl des Herrn, meines Gottes, nicht übertreten, dass ich etwas Gutes oder Böses aus meinem Herzen vorbrächte, sondern alles, was der Herr spricht, das werde ich sagen?
44584 Mose4Mo42414Nun aber zu meinem Volke ziehend will ich dir Aufschluss geben, was dein Volk diesem Volke am Ende der Tage tun wird.
44594 Mose4Mo42415Seine Gleichnisrede also beginnend redete er abermals: es spricht Balaam, der Sohn Beors; es spricht der Mann, dessen Auge geschlossen ist;
44604 Mose4Mo42416es spricht, der die Rede Gottes hört, der die Lehre des Höchsten kennt, der Gesichte des Allmächtigen schaut, der niedersinkt und dessen Augen sich dann auftun:
44614 Mose4Mo42417Ich werde ihn sehen, doch nicht jetzt; ich werde ihn schauen, aber nicht nahe. Es wird ein Stern aufgehen aus Jakob, ein Zepter sich erheben aus Israel, und wird die Fürsten Moabs zerschmettern und alle Söhne Seths vernichten.
44624 Mose4Mo42418Und Edom wird sein Besitztum sein; Seir wird der Anteil seiner Feinde werden; und Israel wird große Taten tun.
44634 Mose4Mo42419Aus Jakob wird der Herrscher kommen, und wird die Überreste der Stadt vernichten.
44644 Mose4Mo42420Und als er Amalek sah, begann er eine Gleichnisrede und sprach: Das erste unter den Völkern ist Amalek, doch sein Ende ist Vernichtung.
44654 Mose4Mo42421Dann schaute er der Kiniter, und begann eine Gleichnisrede, und sprach: Wohl ist dein Wohnsitz fest; aber wenn du auch dein Nest auf den Felsen gebaut hast
44664 Mose4Mo42422und auserkoren bist vom Stamme Kin, wie lange kannst du bestehen? Denn Assur führt dich gefangen fort!
44674 Mose4Mo42423Und er begann von neuem eine Gleichnisrede und fuhr fort: Wehe, wer wird leben, wenn Gott dies tun wird?
44684 Mose4Mo42424Sie werden in Schiffen von Italien kommen, und die Assyrer überwinden, und die Hebräer schlagen, und zuletzt werden sie selbst auch zu Grunde gehen.
44694 Mose4Mo42425Und Balaam machte sich auf und kehrte in seine Heimat zurück; und auch Balak zog des Weges, den er hergekommen war, heim.
44704 Mose4Mo4251Israel aber weilte um diese Zeit in Settim, und das Volk buhlte mit den Töchtern Moabs,
44714 Mose4Mo4252welche es zu ihren Opfern einluden. Da aßen sie und beteten deren Götter an.
44724 Mose4Mo4253Und Israel weihte sich dem Beelphegor. Da zürnte der Herr
44734 Mose4Mo4254und sprach zu Moses: Nimm alle Häupter des Volkes und hänge sie im Angesichte der Sonne an Galgen, damit mein Grimm sich von Israel abwende.
44744 Mose4Mo4255Und Moses sprach zu den Richtern Israels: Ein jeder töte seine Leute, die sich dem Beelphegor geweiht haben.
44754 Mose4Mo4256Und siehe, ein Mann von den Söhnen Israels ging vor seinen Brüdern zu einer Moabianitin, einer Buhldirne, vor den Augen Moses und der ganzen Gemeinde der Söhne Israels, welche vor dem Eingange des Zeltes weinten.
44764 Mose4Mo4257Als dies Phinees, der Sohn Eleazars, des Sohnes Aarons, des Priesters, sah, trat er aus der Mitte der Gemeinde hervor, ergriff einen Dolch,
44774 Mose4Mo4258ging dem Israeliten nach in die Buhlkammer, und durchstach sie beide zugleich, den Mann nämlich und das Weib, an den Zeugungsteilen. Da hörte die Plage unter den Söhnen Israels auf.
44784 Mose4Mo4259Es waren aber vierundzwanzigtausend Mann umgekommen.
44794 Mose4Mo42510Und der Herr sprach zu Moses:
44804 Mose4Mo42511Phineos, der Sohn Eleazars, des Sohnes Aarons, des Priesters, hat meinen Zorn von den Söhnen Israels abgewendet; denn von Eifer für mich ward er gegen sie bewegt, dass ich nicht selbst die Söhne Israels in meinem Eifer vertilgte.
44814 Mose4Mo42512Darum sprich zu ihm: Siehe, ich schenke ihm den Frieden meines Bundes;
44824 Mose4Mo42513ihm und seinen Nachkommen soll das Priestertum als ewiger Bund gehören, weil er für seinen Gott geeifert und die Missetat der Söhne Israels gesühnt hat.
44834 Mose4Mo42514Der Name des Israeliten aber, der mit der Madianitin getötet ward, war Zambri, der Sohn Salus, ein Fürst vom Geschlechte und Stamme Simeons.
44844 Mose4Mo42515Und das madianitische Weib, das zugleich getötet ward, hieß Kozbi, eine Tochter Surs, eines vornehmen Fürsten der Madianiter.
44854 Mose4Mo42516Und der Herr redete zu Moses und sprach:
44864 Mose4Mo42517Die Madianiter sollen euch als Feinde fühlen, schlaget sie;
44874 Mose4Mo42518denn sie haben auch gegen euch feindlich gehandelt und euch mit Arglist durch den Götzen Phogor und durch Kozbi, die Tochter des Fürsten Madians, ihre Schwester, hintergangen, welche am Tage der Plage für die Abgötterei mit Phogor erschlagen ward.
44884 Mose4Mo4261Als nun das Blut der Schuldigen vergossen war, sprach der Herr zu Moses und Eleazar, dem Sohne Aarons, dem Priester:
44894 Mose4Mo4262Zählet die Gesamtzahl der Söhne Israels, von zwanzig Jahren an und darüber, Haus um Haus, und Geschlecht um Geschlecht, alle, welche in den Krieg ziehen können.
44904 Mose4Mo4263Und Moses und Eleazar, der Priester, redeten in den Ebenen von Moab am Jordan, Jericho gegenüber, zu denen, welche
44914 Mose4Mo4264zwanzig Jahre und darüber alt waren, wie der Herr befohlen hatte, und dies ist ihre Zahl:
44924 Mose4Mo4265Ruben, der Erstgeborne von Israel. Dessen Sohn war Henoch, von welchem die Familie der Henochiter: Phallu, von welchem die Familie der Phalluiter;
44934 Mose4Mo4266Hesron, von welchem die Familie der Hesroniter; und Charmi, von welchem die Familie der Charmiter herstammt.
44944 Mose4Mo4267Das sind die Familien vom Stamme Ruben; ihre Zahl betrug dreiundvierzigtausend siebenhundert und dreißig.
44954 Mose4Mo4268Der Sohn Phallus war Eliab.
44964 Mose4Mo4269Eliabs Söhne waren Namuel, Dathan, und Abiron. Das sind jene Dathan und Abiron, Fürsten des Volkes, die sich gegen Moses und Aaron im Aufruhre Kores erhoben, als sie sich gegen den Herrn auflehnten;
44974 Mose4Mo42610worauf die Erde ihren Mund auftat und Kore verschlang, und sehr viele starben, als das Feuer zweihundert fünfzig Männer verzehrte. Da geschah ein großes Wunder,
44984 Mose4Mo42611dass, während Kore umkam, seine Söhne nicht umkamen.
44994 Mose4Mo42612Die Söhne Simeons waren nach ihren Familien: Namuel, von welchem die Familie der Namueliter; Jamim, von welchem die Familie der Jaminiter; Jachin, von welchem die Familie der Jachiniter;
45004 Mose4Mo42613Zare, von welchem die Familie der Zareiter; Saul, von welchem die Familie der Sauliter herstammt.
45014 Mose4Mo42614Das sind die Familien vom Stämme Simeon; ihre Gesamtzahl war zweiundzwanzigtausend zweihundert.
45024 Mose4Mo42615Die Söhne Gads waren nach ihren Familien: Sephon, von welchem die Familie der Sephoniter; Aggi, von welchem die Familie der Aggiter; Suni, von welchem die Familie der Suniter;
45034 Mose4Mo42616Ozni, von welchem die Familie der Ozniter; Her, von welchem die Familie der Heriter;
45044 Mose4Mo42617Arod, von welchem die Familie der Aroditer: Ariel, von welchem die Familie der Arieliter herstammt.
45054 Mose4Mo42618Das sind die Familien Gads; ihre Gesamtzahl war vierzigtausend fünfhundert.
45064 Mose4Mo42619Die Söhne Judas waren Her und Onan, die beide im Lande Kanaan starben.
45074 Mose4Mo42620Und die Söhne Judas waren nach ihren Geschlechtern: Sela, von welchem die Familie der Selaiter; Phares, von welchem die Familie der Pharesiter; Zare, von welchem die Familie der Zareiter herstammt.
45084 Mose4Mo42621Und die Söhne Phares waren: Hesron, von welchem die Familie der Hesroniter; und Hamul, von welchem die Familie der Hamuliter herstammt.
45094 Mose4Mo42622Das sind die Familien Judas, deren Gesamtzahl sechsundsiebzigtausend fünfhundert war.
45104 Mose4Mo42623Die Söhne Issachars waren nach ihren Familien: Thola, von welchem die Familie der Tholaiter; Phua, von welchem die Familie der Phuaiter;
45114 Mose4Mo42624Jasub, von welchem die Familie der Jasubiter; Semran, von welchem die Familie der Semraniter herstammt.
45124 Mose4Mo42625Das sind die Geschlechter Issachars, deren Zahl vierundsechzigtausend dreihundert war.
45134 Mose4Mo42626Die Söhne Zabulons waren nach ihren Geschlechtern: Sared, von welchem die Familie der Sarediter; Elon, von welchem die Familie der Eloniter; Jalel, von welchem die Familie der Jaleliter herstammt.
45144 Mose4Mo42627Das sind die Geschlechter Zabulons, ihre Zahl war sechzigtausend fünfhundert.
45154 Mose4Mo42628Die Söhne Josephs waren nach ihren Geschlechtern: Manasse und Ephraim.
45164 Mose4Mo42629Von Manasse stammte Machir ab, von welchem die Familie der Machiriter sich herleitet. Machir zeugte Gilead, von welchem das Geschlecht der Gileaditer stammt.
45174 Mose4Mo42630Die Söhne Gileads waren: Jezer, von welchem die Familie der Jezeriter; Helek, von welchem die Familie der Helekiter;
45184 Mose4Mo42631Asriel, von welchem die Familie der Asrieliter; Sechem, von welchem die Familie der Sechemiter;
45194 Mose4Mo42632Semida, von welchem die Familie der Semidaiter; und Hepher, von welchem die Familie der Hepheriter stammt.
45204 Mose4Mo42633Aber Hepher war der Vater Salphaads, der keine Söhne, sondern nur Töchter hatte, und dies sind ihre Namen: Maala, Noa, Hegla, Melcha und Thersa.
45214 Mose4Mo42634Das sind die Familien Manasses, deren Anzahl zweiundfünfzigtausend siebenhundert war.
45224 Mose4Mo42635Die Söhne Ephraims aber waren nach ihren Geschlechtern diese: Suthala, von welchem die Familie der Suthalaiter; Becher, von welchem die Familie der Becheriter; Theben, von welchem die Familie der Thebeniter stammt.
45234 Mose4Mo42636Und der Sohn Suthalas war Heran, von welchem die Familie der Heraniter herstammt.
45244 Mose4Mo42637Das sind die Geschlechter der Söhne Ephraims, ihre Zahl war zweiunddreißigtausend fünfhundert.
45254 Mose4Mo42638Das sind die Söhne Josephs nach ihren Familien. Die Söhne Benjamins nach ihren Geschlechtern waren: Bela, von welchem die Familie der Belaiter; Asbel, von welchem die Familie der Asbeliter; Ahiram, von welchem die Familie der Ahiramiter;
45264 Mose4Mo42639Supham, von welchem die Familie der Suphamiter; Hupham, von welchem die Familie der Huphamiter stammt.
45274 Mose4Mo42640Die Söhne Belas waren: Hered und Noeman. Von Hered stammt die Familie der Herediter; von Noeman die Familie der Noemaniter.
45284 Mose4Mo42641Das sind die Söhne Benjamins nach ihren Geschlechtern, deren Zahl fünfundvierzigtausend sechshundert war.
45294 Mose4Mo42642Die Söhne Dans nach ihren Geschlechtern waren: Suham, von welchem die Familie der Suhamiter herstammt. Das sind die Geschlechter Dans nach ihren Familien.
45304 Mose4Mo42643Alle waren Suhamiter, und ihre Zahl vierundsechzigtausend vierhundert.
45314 Mose4Mo42644Die Söhne Asers nach ihren Geschlechtern waren: Jemna, von welchem die Familie der Jemnaiter; Jessui, von welchem die Familie der Jessuiter; Brie, von welchem die Familie der Brieiter stammt.
45324 Mose4Mo42645Die Söhne Bries waren: Heber, von welchem die Familie der Heberiter; und Melchiel, von welchem die Familie der Melchieliter herstammt.
45334 Mose4Mo42646Der Name der Tochter Asers aber war Sara.
45344 Mose4Mo42647Das sind die Geschlechter der Söhne Asers, und ihre Zahl war dreiundfünfzigtausend vierhundert.
45354 Mose4Mo42648Die Söhne Nephthalis waren nach ihren Geschlechtern: Jesiel, von welchem die Familie der Jesieliter; Guni, von welchem die Familie der Guniter;
45364 Mose4Mo42649Jeser, von welchem die Familie der Jeseriter; Sellem, von welchem die Familie der Sellemiter herstammt.
45374 Mose4Mo42650Das sind die Geschlechter der Söhne Nephthalis nach ihren Familien; ihre Zahl war fünfundvierzigtausend vierhundert.
45384 Mose4Mo42651Dies ist die Gesamtzahl der Söhne Israels, die gezählt wurden: sechshundert eintausend siebenhundert und dreißig.
45394 Mose4Mo42652Und der Herr redete zu Moses und sprach:
45404 Mose4Mo42653Unter diesen soll das Land nach der Zahl ihrer Namen als ihr Besitz verteilt werden.
45414 Mose4Mo42654Denen, die zahlreicher sind, wirst du einen größeren, und denen, die weniger zahlreich sind, einen kleineren Teil geben; jedem soll nach der Zahl, wie sie jetzt gezählt worden sind, ein Erbbesitz zugewiesen werden.
45424 Mose4Mo42655doch so, dass das Land unter den Stämmen und Familien nach dem Lose verteilt wird.
45434 Mose4Mo42656Was durch das Los zufällt, sollen die, welche zahlreich sind, wie die, welche weniger zahlreich sind, als ihren Anteil erhalten.
45444 Mose4Mo42657Und dies ist die Zahl der Söhne Levis nach ihren Familien: Gerson, von welchem die Familie der Gersoniter; Kaath, von welchem die Familie der Kaathiter; Merari, von welchem die Familie der Merariter stammt.
45454 Mose4Mo42658Dies sind die Familien Levis: Die Familie Lobni, die Familie Hebroni, die Familie Moholi, die Familie Musi, die Familie Kore. Kaath aber zeugte den Amram,
45464 Mose4Mo42659der Jochabed, die Tochter Levis, zum Weibe hatte, welche diesem in Ägypten geboren ward; diese gabar ihrem Manne Amram die Söhne Aaron und Moses und deren Schwester Maria.
45474 Mose4Mo42660Von Aaron stammte Nadab, Abiu, Eleazar, und Ithamar ab;
45484 Mose4Mo42661von diesen starben Nadab und Abiu, als sie fremdes Feuer vor den Herrn brachten.
45494 Mose4Mo42662Alle also, welche gezählt wurden, waren zusammen dreiundzwanzigtausend männlichen Geschlechtes von einem Monate an und darüber; denn sie wurden nicht unter den Söhnen Israels gezählt und es ward ihnen kein Erbbesitz mit den übrigen gegeben.
45504 Mose4Mo42663Das ist die Zahl der Söhne Israels, welche von Moses und Eleazar, dem Priester, in den Ebenen Moabs am Jordan, Jericho gegenüber, aufgeschrieben wurden.
45514 Mose4Mo42664Unter diesen war keiner mehr von denen, welche vorher von Moses und Aaron in der Wüste Sinai gezählt waren;
45524 Mose4Mo42665denn der Herr hatte vorherverkündet, dass alle in der Wüste sterben würden. So war denn keiner von ihnen übriggeblieben, als Kaleb, der Sohn Jephones, und Josue, der Sohn Nuns.
45534 Mose4Mo4271Es traten aber die Töchter des Salphaad herzu, des Sohnes Hephers, des Sohnes Gileads, des Sohnes Machirs, des Sohnes Manasses, der ein Sohn Josephs war; ihre Namen waren: Maala, Noa, Hegla, Melcha und Thersa.
45544 Mose4Mo4272Diese traten vor Moses und Eleazar, den Priester, und alle Fürsten des Volkes, an dem Eingange des Zeltes des Bundes, und sprachen:
45554 Mose4Mo4273Unser Vater ist in der Wüste gestorben und war nicht bei dem Aufruhr, welcher gegen den Herrn unter Kore erregt ward, sondern starb um seiner eigenen Sünde willen; er hatte keine männlichen Nachkommen. Warum soll nun sein Name aus seiner Familie verschwinden, weil er keinen Sohn hatte? Gebet uns Erbbesitz unter den Verwandten unsers Vaters!
45564 Mose4Mo4274Da brachte Moses ihre Sache zur Entscheidung vor den Herrn.
45574 Mose4Mo4275Dieser sprach zu ihm:
45584 Mose4Mo4276Gerecht ist, was die Töchter Salphaads verlangen; gib ihnen Erbbesitz unter den Verwandten ihres Vaters, sie sollen ihm in Ehre nachfolgen.
45594 Mose4Mo4277Zu den Söhnen Israels aber sprich also:
45604 Mose4Mo4278Wenn jemand stirbt, ohne einen Sohn zu hinterlassen, so soll das Erbe auf seine Tochter übergehen;
45614 Mose4Mo4279hat er keine Tochter, so soll er seine Brüder zu Nachfolgern haben.
45624 Mose4Mo42710Hat er auch keine Brüder, so sollt ihr das Erbe den Brüdern seines Vaters geben.
45634 Mose4Mo42711Hat er aber auch keine Vatersbrüder, so soll das Erbe denen übergeben werden, die ihm am nächsten verwandt sind; dies soll den Söhnen Israels heilig sein als ewig geltendes Recht, wie der Herr dem Moses befohlen hat.
45644 Mose4Mo42712Und der Herr sprach zu Moses: Steige auf das Gebirge Abarim hier selbst und schaue von dort das Land, welches ich den Söhnen Israels geben werde.
45654 Mose4Mo42713Und wenn du es gesehen hast, wirst auch du zu deinem Volke gehen, wie dein Bruder Aaron gegangen ist,
45664 Mose4Mo42714weil ihr mich in der Wüste Sin bei der Empörung der Gemeinde beleidigt habt und mich nicht vor derselben bei dem Wasser habt verherrlichen wollen; das ist das Wasser des Widerspruches zu Kades in der Wüste Sin.
45674 Mose4Mo42715Und Moses antwortete ihm:
45684 Mose4Mo42716Der Herr, der Gott der Geister alles Fleisches, wolle einen Mann ausersehen, der dieser Gemeinde vorstehe;
45694 Mose4Mo42717der an ihrer Spitze ausziehen und heimziehen, der sie aus- und einführen könne, auf dass das Volk des Herrn nicht sei wie Schafe, die keinen Hirten haben.
45704 Mose4Mo42718Und der Herr sprach zu ihm: Nimm Josue, den Sohn Nuns, einen Mann, in dem der Geist Gottes ist, und lege ihm deine Hand auf.
45714 Mose4Mo42719Er trete vor Eleazar, den Priester, und die ganze Gemeinde,
45724 Mose4Mo42720und du sollst ihm vor aller Augen Vorschriften und einen Teil deiner Herrlichkeit geben, damit ihm die ganze Gemeinde der Söhne Israels gehorsam sei.
45734 Mose4Mo42721Und soll etwas geschehen, so befrage Eleazar, den Priester, den Herrn für ihn. Nach seiner Anordnung soll er, und alle Söhne Israels, und die übrige Gemeinde mit ihm ausziehen und einziehen.
45744 Mose4Mo42722Da tat Moses, wie der Herr befohlen hatte. Und er nahm Josue und stellte ihn vor Eleazar, den Priester, und vor alles versammelte Volk;
45754 Mose4Mo42723sodann legte er ihm die Hände auf das Haupt und wiederholte ihm alles, was der Herr geboten hatte.
45764 Mose4Mo4281Der Herr sagte auch zu Moses:
45774 Mose4Mo4282Befiehl den Söhnen Israels und sage ihnen: Meine Opfer und Brote, und das Räucherwerk zum süßen Geruche, bring es zu bestimmten Zeiten dar.
45784 Mose4Mo4283Dies sind die Opfer, welche ihr darbringen sollt: Zwei einjährige fehlerlose Lämmer täglich zum immerwährenden Brandopfer;
45794 Mose4Mo4284das eine sollt ihr am Morgen und das andere am Abend opfern;
45804 Mose4Mo4285ein Zehntel Epha feines Mehl mit einem Viertel Hin von reinsten Öle angemacht.
45814 Mose4Mo4286Das ist das immerwährende Brandopfer, welches ihr am Berge Sinai zum lieblichen Geruche als ein Feueropfer des Herrn dargebracht habt.
45824 Mose4Mo4287Als Trankopfer sollt ihr ein Viertel Hin Wein zu jedem Lamm im Heiligtume des Herrn darbringen.
45834 Mose4Mo4288Und das andere Lamm sollt ihr am Abend auf gleiche Weise opfern, nach allen Vorschriften für das Morgenopfer und dessen Trankopfer, als Opfergabe lieblichen Geruches für den Herrn.
45844 Mose4Mo4289Am Tage des Sabbats aber sollt ihr zwei einjährige fehlerlose Lämmer opfern, und zwei Zehntel feines Mehl, mit Öl angemacht, als Speiseopfer, und die Trankopfer,
45854 Mose4Mo42810welche nach Vorschrift an jedem Sabbat zum immerwährenden Brandopfer dargebracht werden.
45864 Mose4Mo42811An den Neumonden sollt ihr dem Herrn ein Brandopfer darbringen, zwei junge Stiere von der Herde, einen Widder, sieben einjährige fehlerlose Lämmer,
45874 Mose4Mo42812und drei Zehntel feines Mehl, mit Öl angemacht, zu jedem jungen Stiere als Speiseopfer; und zwei Zehntel feines Mehl, mit Öl angemacht, zu jedem Widder;
45884 Mose4Mo42813und ein Zehntel eines Zehntels feinen Mehles, mit Öl angemacht, als Speiseopfer, als Speiseopfer zu jedem Lamme, als ein Brandopfer lieblichen Geruches und als Feueropfer für den Herrn.
45894 Mose4Mo42814Die Trankopfer von Wein aber, die bei jedem Opfer dargebracht werden sollen, seien diese: Ein halbes Hin zu jedem jungen Stiere, ein Drittel zu einem Widder, ein Viertel zu einem Lamme; das soll das Brandopfer für jeden Monat sein, die sich im Laufe des Jahres folgen.
45904 Mose4Mo42815Dazu soll dem Herrn ein Ziegenbock zum Sündopfer als immerwährendes Brandopfer samt den dazu gehörigen Trankopfern dargebracht werden.
45914 Mose4Mo42816Im ersten Monate aber, am vierzehnten Tage des Monats, soll das Phase (Pesach) des Herrn sein,
45924 Mose4Mo42817und am fünfzehnten Tage Festfeier; sieben Tage hindurch sollen ungesäuerte Brote gegessen werden.
45934 Mose4Mo42818Der erste Tag davon soll ehrwürdig und hochheilig sein; an demselben sollt ihr keine knechtliche Arbeit tun.
45944 Mose4Mo42819Und ihr sollt dem Herrn als Feuer- und Brandopfer zwei junge Stiere von der Herde, einen Wider, sieben einjährige fehlerlose Lämmer darbringen,
45954 Mose4Mo42820und zu jedem ein Speiseopfer von feinem Mehle, mit Öl angemacht, drei Zehntel zu jedem jungen Stiere, und zwei Zehntel zu einem Widder:
45964 Mose4Mo42821und das Zehntel eines Zehntels zu jedem der sieben Lämmer;
45974 Mose4Mo42822ferner einen Ziegenbock als Sündopfer zur Versöhnung für euch,
45984 Mose4Mo42823außer dem Morgen-Brandopfer, das ihr immer darbringen sollt.
45994 Mose4Mo42824So sollt ihr täglich an den sieben Tagen tun zur Nahrung des Feuers und für den Herrn zum lieblichen Geruche, der von dem Brandopfer und dem jedesmaligen Trankopfer aufsteigen wird.
46004 Mose4Mo42825Auch der siebente Tag soll euch hochfestlich und heilig sein; an demselben sollt ihr keine knechtliche Arbeit tun.
46014 Mose4Mo42826Ebenso soll der Tag der Erstlinge, wenn ihr dem Herrn nach Umlauf der Wochen neue Früchte darbringt, ehrwürdig und heilig sein; an demselben sollt ihr keine knechtliche Arbeit tun.
46024 Mose4Mo42827Und als Brandopfer zum lieblichen Geruche für den Herrn sollt ihr zwei junge Stiere von der Herde, einen Widder, und sieben einjährige fehlerlose Lämmer darbringen,
46034 Mose4Mo42828als Speiseopfer dazu drei Zehntel feinen Mehles, mit Öl angemacht, zu jedem jungen Stiere, und zwei Zehntel zu jedem Widder,
46044 Mose4Mo42829das Zehntel eines Zehntels zu jedem der sieben Lämmer; auch einen Ziegenbock,
46054 Mose4Mo42830der zur Sühne geschlachtet wird; außer dem immerwährenden Brandopfer und den Trankopfern dazu.
46064 Mose4Mo42831Fehlerlos soll alles sein, was ihr opfert, mit den dazu gehörigen Trankopfern.
46074 Mose4Mo4291Auch der erste Tag des siebenten Monats soll euch ehrwürdig und heilig sein; keine knechtliche Arbeit sollt ihr an demselben tun, weil er der Tag des Posaunenschalles ist.
46084 Mose4Mo4292Und ihr sollt dem Herrn als Brandopfer, zum lieblichen Geruche, einen jungen Stier von der Herde, einen Widder, und sieben einjährige fehlerlose Lämmer darbringen,
46094 Mose4Mo4293und als Speiseopfer dazu drei Zehntel feinen Mehles, mit Öl angemacht, zu jedem jungen Stiere, zwei Zehntel zu jedem Widder,
46104 Mose4Mo4294ein Zehntel zu je einem der sieben Lämmer;
46114 Mose4Mo4295und einen Ziegenbock als Sündopfer, der zur Sühne für das Volk dargebracht wird;
46124 Mose4Mo4296außer dem Brandopfer am ersten Tage des Monats mit den dazu gehörigen Speiseopfern, und dem immerwährenden Brandopfer mit den herkömmlichen Trankopfern; nach derselben Weise sollt ihr es zum lieblichen Geruche, als Feueropfer dem Herrn darbringen.
46134 Mose4Mo4297Auch der zehnte Tag dieses siebenten Monats soll euch heilig und ehrwürdig sein, und ihr sollt euch kasteien; keine knechtliche Arbeit tuet an demselben.
46144 Mose4Mo4298Als Brandopfer sollt ihr dem Herrn zum lieblichen Geruche einen jungen Stier von der Herde, einen Widder, sieben einjährige fehlerlose Lämmer darbringen,
46154 Mose4Mo4299und als Speiseopfer dazu drei Zehntel feines Mehl, mit Öl angemacht, zu jedem jungen Stiere, zwei Zehntel zu jedem Widder,
46164 Mose4Mo42910ein Zehntel eines Zehntels zu jedem der sieben Lämmer;
46174 Mose4Mo42911und einen Ziegenbock als Sündopfer, außer denen, welche gewöhnlich zur Sühne als Schuldopfer dargebracht werden, und zum immerwährenden Brandopfer, mit dem Speiseopfer und den Trankopfern dazu.
46184 Mose4Mo42912Am fünfzehnten Tage des siebenten Monats aber, der euch heilig und ehrwürdig sein soll, sollt ihr keine knechtliche Arbeit tun, sondern dem Herrn sieben Tage lang ein Fest feiern.
46194 Mose4Mo42913Und ihr sollt das Brandopfer zum lieblichen Geruche für den Herrn dreizehn junge Stiere von der Herde, zwei Widder, vierzehn einjährige fehlerlose Lämmer darbringen;
46204 Mose4Mo42914und als Speiseopfer dazu drei Zehntel feinen Mehles, mit Öl angemacht, zu jedem der dreizehn jungen Stiere; und zwei Zehntel zu je einem Widder der zwei Widder;
46214 Mose4Mo42915und ein Zehntel eines Zehntels zu jedem der vierzehn Lämmer;
46224 Mose4Mo42916und einen Ziegenbock als Sündopfer, außer dem immerwährenden Brandopfer, und nebst dem Speiseopfer und den Trankopfern dazu.
46234 Mose4Mo42917Am andern Tage sollt ihr zwölf junge Stiere von der Herde, zwei Widder, vierzehn einjährige fehlerlose Lämmer darbringen;
46244 Mose4Mo42918und sollt Speiseopfer und Trankopfer zu jedem, zu den jungen Stieren, und Widdern, und Lämmern, nach der Vorschrift darbringen;
46254 Mose4Mo42919ferner einen Ziegenbock als Sündopfer, außer dem immerwährenden Brandopfer und dem dazu gehörigen Speiseopfer und Trankopfer.
46264 Mose4Mo42920Am dritten Tage sollt ihr elf junge Stiere, zwei Widder, vierzehn einjährige fehlerlose Lämmer darbringen;
46274 Mose4Mo42921und Speiseopfer und Trankopfer zu jedem; zu den jungen Stieren, und Widdern, und Lämmern, wie vorgeschrieben;
46284 Mose4Mo42922ferner einen Ziegenbock als Sündopfer, außer dem immerwährenden Brandopfer und dem dazu gehörigen Speiseopfer und Trankopfer.
46294 Mose4Mo42923Am vierten Tage sollt ihr zehn junge Stiere, zwei Widder, vierzehn einjährige fehlerlose Lämmer darbringen;
46304 Mose4Mo42924dazu Speiseopfer und Trankopfer zu jedem, zu den jungen Stieren, und Widdern, und Lämmern, wie vorgeschrieben;
46314 Mose4Mo42925und einen Ziegenbock als Sündopfer, außer dem immerwährenden Brandopfer und dem dazu gehörigen Speiseopfer und Trankopfer.
46324 Mose4Mo42926Am fünften Tage sollt ihr neun junge Stiere, zwei Widder, vierzehn einjährige fehlerlose Lämmer darbringen,
46334 Mose4Mo42927und Speiseopfer und Trankopfer zu jedem, zu den jungen Stieren, und Widdern, und Lämmern, wie vorgeschrieben:
46344 Mose4Mo42928und einen Ziegenbock als Sündopfer, außer dem immerwährenden Brandopfer und dem dazu gehörigen Speiseopfer und Trankopfer.
46354 Mose4Mo42929Am sechsten Tage sollt ihr acht junge Stiere, zwei Widder, vierzehn einjährige fehlerlose Lämmer darbringen;
46364 Mose4Mo42930und Speiseopfer und Trankopfer, zu jedem, zu den jungen Stieren, und Widdern, und Lämmern, wie vorgeschrieben;
46374 Mose4Mo42931und einen Ziegenbock als Sündopfer, außer dem immerwährenden Brandopfer und dem dazu gehörigen Speiseopfer und Trankopfer.
46384 Mose4Mo42932Am siebenten Tage sollt ihr sieben junge Stiere, zwei Widder, vierzehn einjährige fehlerlose Lämmer darbringen;
46394 Mose4Mo42933und Speiseopfer und Trankopfer zu jedem, zu den jungen Stieren, und Widdern, und Lämmern, wie vorgeschrieben;
46404 Mose4Mo42934und einen Ziegenbock als Sündopfer, außer dem immerwährenden Brandopfer und dem dazu gehörigen Speiseopfer und Trankopfer.
46414 Mose4Mo42935Am achten Tage, der hochfestlich ist, sollt ihr keine knechtliche Arbeit tun,
46424 Mose4Mo42936und als Brandopfer zum lieblichen Geruche für den Herrn einen jungen Stier, einen Widder und sieben einjährige fehlerlose Lämmer darbringen;
46434 Mose4Mo42937und Speiseopfer und Trankopfer zu jedem, zu dem jungen Stiere, zu den Widdern, zu den Lämmern, wie vorgeschrieben;
46444 Mose4Mo42938und einen Ziegenbock als Sündopfer, außer dem immerwährenden Brandopfer und dem dazu gehörigen Speiseopfer und Trankopfer.
46454 Mose4Mo42939Diese Opfer sollt ihr dem Herrn an euren Festen darbringen; außer dem was ihr infolge von Gelübden und als freiwillige Gaben an Brandopfern, an Speiseopfern, an Trankopfern, und an Friedopfern darbringt.
46464 Mose4Mo4301Und Moses berichtete den Söhnen Israels alles, was ihm der Herr geboten hatte;
46474 Mose4Mo4302und er sprach zu den Fürsten der Stämme der Söhne Israels: Dies ist es, was der Herr geboten hat:
46484 Mose4Mo4303Wenn ein Mann dem Herrn ein Gelübde gemacht, oder sich mit einem Eide verbunden hat, so soll er sein Wort nicht brechen, sondern alles erfüllen, was er versprochen hat.
46494 Mose4Mo4304Wenn ein Weib etwas gelobt und sich mit einem Eide zu etwas verbunden hat, während sie noch im Hause ihres Vaters und noch im Mädchenaltar ist, und der Vater von dem Gelübde, das sie gemacht hat, und von dem Eide, durch den sie sich verpflichtet hat, Kenntnis erhält und schweigt gleichwohl dazu, so soll sie an ihr Gelübde gebunden sein
46504 Mose4Mo4305und soll alles erfüllen, was sie versprochen und geschworen hat.
46514 Mose4Mo4306Wenn aber der Vater, sobald er davon hört, Einspruch erhebt, so sollen ihre Gelübde und Eide nichtig sein, und sie soll nicht an ihr Versprechen gebunden sein, weil ihr Vater Einspruch erhoben hat.
46524 Mose4Mo4307Hat sie einen Mann, und gelobt etwas, und hat sich durch ein Wort aus ihrem Munde eidlich verpflichtet,
46534 Mose4Mo4308und ihr Mann erhebt an dem Tage, wo er es erfährt, keinen Einspruch, so soll sie an ihr Gelübde gebunden sein und erfüllen, was sie versprochen hat.
46544 Mose4Mo4309Wenn aber der Mann, sobald er es erfährt, unverweilt Einspruch erhebt und ihre Versprechungen und die Worte, mit denen sie sich verpflichtet hat, ungültig macht, so wird ihr der Herr gnädig sein.
46554 Mose4Mo43010Eine Witwe oder eine Verstoßene sollen alles erfüllen, was sie geloben.
46564 Mose4Mo43011Wenn ein Weib im Hause ihres Mannes sich durch ein Gelübde und einen Eid zu etwas verpflichtet,
46574 Mose4Mo43012und der Mann erfährt es, und schweigt, und erhebt keinen Einspruch gegen das Versprechen, so soll sie alles erfüllen, was sie versprochen hat.
46584 Mose4Mo43013Hat er aber sogleich Einspruch erhoben, so soll sie zur Erfüllung des Versprechens nicht gehalten sein; denn ihr Mann hat Einspruch erhoben, und der Herr wird ihr gnädig sein.
46594 Mose4Mo43014Wenn sie gelobt und sich durch einen Eid verpflichtet, sich durch Fasten oder Enthaltung von andern Dingen zu kasteien, so soll es dem Manne zustehen, es ihr zu gestatten oder zu verwehren.
46604 Mose4Mo43015Wenn aber der Mann es vernimmt, und schweigt, und seinen Ausspruch bis auf den andern Tag verschiebt, so soll sie halten, was sie gelobt und versprochen hat, weil er damals, als er es vernommen, dazu geschwiegen hat.
46614 Mose4Mo43016Wenn er aber nachher Einspruch erhebt, nachdem er davon erfahren hat, so soll er ihre Verschuldung tragen.
46624 Mose4Mo43017Das sind die Bestimmungen, welche der Herr dem Moses gegeben hat, die gelten sollen zwischen Mann und Weib, zwischen Vater und Tochter, die noch im Mädchenaltar ist, oder noch im Hause ihres Vaters weilt.
46634 Mose4Mo4311Und der Herr redete zu Moses und sprach:
46644 Mose4Mo4312Nimm zuerst für die Söhne Israels an den Madianitern Rache, darnach sollst du zu deinem Volke versammelt werden.
46654 Mose4Mo4313Alsbald sprach Moses: Rüstet Männer aus eurer Mitte zum Kampfe aus, die Rache für den Herrn an den Madianitern üben können.
46664 Mose4Mo4314Aus jedem Stamme in Israel sollen tausend Mann ausgewählt und zum Kampfe entsandt werden.
46674 Mose4Mo4315Und sie stellten je tausend von jedem Stamme, das ist zwölftausend Streitbare.
46684 Mose4Mo4316Diese sandte Moses mit Phinees, dem Sohne Eleazars, des Priesters, ab, und übergab ihm auch die heiligen Geräte und die Trompeten zum Blasen.
46694 Mose4Mo4317Da begannen sie den Kampf gegen Madian, und siegten, und töteten alles, was männlich war,
46704 Mose4Mo4318dazu ihre Könige Evi, Recem, Sur, Hur und Rebe, die fünf Fürsten des Volkes; auch Balaam, den Sohn Beors, töteten sie mit dem Schwerte.
46714 Mose4Mo4319Und sie nahmen ihre Weiber und Kinder gefangen, und alles Vieh, und alle Habe, und was sie nur bekommen konnten, erbeteten sie;
46724 Mose4Mo43110die Städte, und die Dörfer, und die festen Plätze verzehrte das Feuer.
46734 Mose4Mo43111Hierauf nahmen sie die Beute und alles, was in ihre Hand gefallen war, an Menschen, wie an Vieh,
46744 Mose4Mo43112und führten es zu Moses, und Eleazar, dem Priester, und zur ganzen Gemeinde der Söhne Israels; alle Geräte aber brachten sie in das Lager, in den Ebenen Moabs am Jordan, Jericho gegenüber.
46754 Mose4Mo43113Moses aber und Eleazar, der Priester, und alle Fürsten der Gemeinde gingen ihnen vor das Lager hinaus entgegen.
46764 Mose4Mo43114Da ward Moses zornig über die Obersten des Heeres und über die Hauptleute von tausend und von hundert, die aus dem Kriegszuge gekommen waren,
46774 Mose4Mo43115und sprach: Warum habt ihr die Frauen am Leben gelassen?
46784 Mose4Mo43116Sind nicht diese es, welche die Söhne Israels auf Balaams Rat betört und euch zur Sünde gegen den Herrn verleitet haben durch die Versündigung mit Phogor, weswegen auch das Volk geschlagen ward?
46794 Mose4Mo43117So tötet denn alles, was männlich ist, auch die Kinder, und erschlaget die Weiber, welche bereits Männern beigewohnt haben.
46804 Mose4Mo43118Die Mädchen aber und alle Jungfrauen behaltet für euch;
46814 Mose4Mo43119und bleibet sieben Tage außerhalb des Lagers. Wer einen Menschen getötet, oder einen Erschlagenen berührt hat, soll am dritten und siebenten tage gereinigt werden.
46824 Mose4Mo43120Auch alle Beute, es sei ein Kleid oder ein Gerät, oder irgend etwas zum Gebrauch aus Ziegenfellen und Haaren, oder von Holz Gefertigtes, soll entsündigt werden.
46834 Mose4Mo43121Hierauf sprach Eleazar, der Priester, zu den Männern des Heeres, die am Kampfe teilgenommen hatten, also: Dies ist die Vorschrift des Gesetzes, welche der Herr dem Moses gegeben hat;
46844 Mose4Mo43122Gold und Silber, und Erz, und Eisen, und Blei und Zinn,
46854 Mose4Mo43123und alles, was in das Feuer kommen kann, soll mit Feuer gereinigt werden; was aber Feuer nicht aushalten kann, soll durch Reinigungswasser geheiligt werden;
46864 Mose4Mo43124und wenn ihr am siebenten Tage eure Kleider gewaschen habt, sollt ihr dann rein sein und dürft in das Lager kommen.
46874 Mose4Mo43125Auch sprach der Herr zu Moses:
46884 Mose4Mo43126Nehmet die Gesamtzahl der ganzen Beute an Menschen und Vieh auf, du und Eleazar, der Priester, und die Fürsten des Volkes;
46894 Mose4Mo43127und teile die Beute zu gleichen Teilen zwischen denen, welche gekämpft haben, und zum Kampfe ausgezogen sind, und der ganzen übrigen Gemeinde.
46904 Mose4Mo43128Einen Teil aber sondere von denen, die gekämpft und am Kampfe teilgenommen haben, für den Herrn ab, eine Seele von je fünfhundert, sowohl von Menschen, wie von Rindern, und Eseln, und Schafen,
46914 Mose4Mo43129und gib sie Eleazar, dem Priester, denn es sind Erstlinge für den Herrn.
46924 Mose4Mo43130Auch von der andern Hälfte der Söhne Israels nimm je den fünfzigsten Kopf von Menschen, Rindern, Eseln, Schafen, und allen Tieren, und gib sie den Leviten, welche den Dienst am Zelte des Herrn versehen.
46934 Mose4Mo43131Und Moses und Eleazar taten, wie der Herr geboten hatte.
46944 Mose4Mo43132es belief sich aber die Beute, welche das Heer gemacht hatte, auf sechsmalhundert fünfundsiebzigtausend Schafe,
46954 Mose4Mo43133zweiundsiebzigtausend Rinder,
46964 Mose4Mo43134einundsechzigtausend Esel;
46974 Mose4Mo43135an Menschen, Mädchen, welche noch keine Männer erkannt hatten, zweiunddreißigtausend.
46984 Mose4Mo43136Und die Hälfte ward denen, welche am Kampfe teilgenommen hatten, gegeben: dreimalhundert siebenunddreißigtausend fünfhundert Schafe.
46994 Mose4Mo43137von denen als Anteil für den Herrn sechshundert fünfundsiebzig Schafe abgezählt wurden;
47004 Mose4Mo43138und von sechsunddreißigtausend Rindern zweiundsiebzig Rinder;
47014 Mose4Mo43139von dreißigtausend fünfhundert Eseln einundsechzig Esel;
47024 Mose4Mo43140von sechzehntausend Menschen kamen zweiunddreißig Seelen auf den Anteil des Herrn.
47034 Mose4Mo43141Und Moses gab alle für den Herrn bestimmte Erstlinge Eleazar, dem Priester, wie ihm geboten war,
47044 Mose4Mo43142von der für die Söhne Israels bestimmten Hälfte, welche er für die zum Kampfe ausgezogenen Männer abgeteilt hatte.
47054 Mose4Mo43143Von der andern Hälfte aber, welche der übrigen Gemeinde zufiel, das ist von dreimalhundert siebenunddreißigtausend fünfhundert Schafen,
47064 Mose4Mo43144und von sechsunddreißigtausend Rindern,
47074 Mose4Mo43145und von dreißigtausend fünfhundert Eseln,
47084 Mose4Mo43146und von sechzehntausend Menschen,
47094 Mose4Mo43147nahm Moses je den fünfzigsten Kopf, und gab sie den Leviten, welche die Hut bei dem Zelte des Herrn hielten, wie der Herr geboten hatte.
47104 Mose4Mo43148Da traten die Heerführer und die Hauptleute über tausend und hundert vor Moses und sprachen:
47114 Mose4Mo43149Wir, deine Knechte, haben die Zahl der Krieger, die unter uns standen, nachgezählt, und es fehlte nicht einer;
47124 Mose4Mo43150darum bringen wir alle dem Herrn als Opfergabe das dar, was wir bei der Beute an Gold haben finden können: Fußspangen und Armspangen, Fingerringe, Armbänder und Halsketten, damit du den Herrn für uns bittest.
47134 Mose4Mo43151Und Moses und Eleazar, der Priester, empfingen von ihnen alles Gold in verschiedener Form,
47144 Mose4Mo43152im Gewichte von sechzehntausend siebenhundert fünfzig Sekel, von den Hauptleuten über tausend, und den Hauptleuten über hundert.
47154 Mose4Mo43153Denn was ein jeder an Beute fortgenommen hatte, war sein.
47164 Mose4Mo43154Und sie nahmen es und trugen es in das Zelt des Zeugnisses, das es ein Andenken war seitens der Söhne Israels vor dem Herrn.
47174 Mose4Mo4321Die Söhne Rubens und Gads aber hatten viele Herden, und ihre Habe an Vieh war unzählbar. Da sie nun sahen, dass Jazar und Gilead zur Viehzucht geeignete Länder seien
47184 Mose4Mo4322kamen sie zu Moses, und zu Eleazar, dem Priester, und zu den Fürsten der Gemeinde, und sprachen:
47194 Mose4Mo4323Ataroth, Dibon, Jazer, Nemra, Hesebon, Eleale, Saban, Nebo und Beon,
47204 Mose4Mo4324das Land, welches der Herr angesichts der Söhne Israels geschlagen hat, ist ein für Viehweiden sehr ergiebiger Landstrich, und wir, deine Knechte, haben sehr viele Herden.
47214 Mose4Mo4325So bitten wir denn, wenn wir vor dir Gnade gefunden haben, gib es uns, deinen Dienern, zum Besitz, und lass uns nicht über den Jordan ziehen.
47224 Mose4Mo4326Moses antwortete ihnen: Sollen denn eure Brüder in den Kampf ziehen, und ihr wollt hier müßig sitzen?
47234 Mose4Mo4327Warum macht ihr das Herz der Söhne Israels abwendig, dass sie nicht an den Ort hinüberzuziehen wagen, den der Herr ihnen geben will?
47244 Mose4Mo4328Haben nicht eure Väter ebenso gehandelt, als ich sie von Kadesbarne aussandte, um das Land auszukundschaften?
47254 Mose4Mo4329Als sie bis zum Traubental gekommen waren und das ganze Land besichtigt hatten, verkehrten sie das Herz der Söhne Israels, dass sie in das Land nicht einzogen, das der Herr ihnen gab.
47264 Mose4Mo43210Da zürnte dieser, und schwor, und sprach:
47274 Mose4Mo43211Diese Männer, welche aus Ägypten heraufgezogen sind, von zwanzig Jahren an und darüber, sollen das Land nicht sehen, welches ich Abraham, Isaak und Jakob mit einem Eidschwure verheißen habe, denn sie haben mir nicht gehorchen wollen,
47284 Mose4Mo43212ausgenommen Kaleb, der Sohn Jephones, der Keneziter, und Josue, der Sohn Nuns; diese haben meinen Willen vollzogen.
47294 Mose4Mo43213Und der Herr zürnte wider Israel und führte es vierzig Jahre in der Wüste umher, bis das ganze Geschlecht, welches in seinen Augen übel getan, ausgestorben war.
47304 Mose4Mo43214Und sehet, sprach er weiter, ihr habt euch anstatt eurer Väter erhoben, als die Sprößlinge und Pfleglinge von Sündern, um den Grimm des Herrn wider Israel zu mehren.
47314 Mose4Mo43215Wenn ihr ihm nicht folgen wollt, wird er das Volk in der Wüste verlassen, und ihr werdet Ursache vom Untergange aller sein.
47324 Mose4Mo43216Da traten sie zu ihm heran und sprachen: Wir wollen Schafhürden bauen, und Ställe für unser Vieh, und feste Städte für unsere Kinder;
47334 Mose4Mo43217wir selbst aber wollen gewaffnet und zum Streite gerüstet an der Spitze der Söhne Israels einherziehen, bis wir sie an ihre Wohnsitze bringen. Unsere Kinder, und was wir sonst haben mögen, sollen wegen der Feindseligkeiten der Einwohner in den festen Städten bleiben.
47344 Mose4Mo43218Wir werden in unsere Häuser nicht zurückkehren, bis die Söhne Israels ihr Erbe erlangt haben,
47354 Mose4Mo43219noch etwas jenseits des Jordans verlangen, denn wir haben bereits unsern Erbbesitz auf der Ostseite desselben.
47364 Mose4Mo43220Moses sprach zu ihnen: Wenn ihr tut, was ihr versprecht, so ziehet gerüstet im Angesichte des Herrn in den Kampf;
47374 Mose4Mo43221und alle streitbaren Männer mögen bewaffnet über den Jordan ziehen, bis der Herr seine Feinde vernichtet hat
47384 Mose4Mo43222und das ganze Land ihm unterworfen ist; dann sollt ihr ohne Schuld sein vor dem Herrn und Israel gegenüber und das Land erhalten, das ihr vor dem Herrn begehrt.
47394 Mose4Mo43223Tut ihr aber das nicht, was ihr sagt, so ist kein Zweifel, dass ihr wider Gott sündigt; und ihr sollt erfahren, dass eure Sünde euch erreichen wird.
47404 Mose4Mo43224So bauet denn Städte für eure Kinder, und Hürden und Ställe für eure Schafe und euer Vieh, und haltet, was ihr versprochen habt.
47414 Mose4Mo43225Da sprachen die Söhne Gads und Rubens zu Moses: Wir sind deine Knechte, wir werden tun, was unser Gebieter befiehlt.
47424 Mose4Mo43226Unsere kleinen Kinder, und Weiber, unsere Schafe und Rinder wollen wir in den Städten von Gilead zurücklassen;
47434 Mose4Mo43227wir aber, deine Knechte, werden alle gerüstet in den Kampf ziehen, wie du, Herr, es sagst.
47444 Mose4Mo43228Da gebot Moses Eleazar, dem Priester, und Josue, dem Sohne Nuns, und den Fürsten der Familien der Stämme Israels, und sprach zu ihnen:
47454 Mose4Mo43229Wenn die Söhne Gads und die Söhne Rubens mit euch über den Jordan ziehen, alle zum Kampfe vor dem Herrn gerüstet, und das Land euch unterworfen ist, so gebet ihnen Gilead zum Erbbesitze.
47464 Mose4Mo43230Wollen sie aber nicht bewaffnet mit euch in das Land Kanaan ziehen, so sollen sie in eurer Mitte ihren Wohnsitz erhalten.
47474 Mose4Mo43231Die Söhne Gads und die Söhne Rubens antworteten: Wie der Herr zu seinen Knechten gesprochen hat, so werden wir tun;
47484 Mose4Mo43232wir werden gerüstet vor dem Herrn in das Land Kanaan hinziehen, und wir erklären, unseren Erbbesitz schon diesseits des Jordan erhalten zu haben.
47494 Mose4Mo43233Da gab Moses den Söhnen Gads und Rubens und dem halben Stamme Manasses, des Sohnes Josephs, das Reich Sehons, des Königs der Ammorhiter, und das Reich Ogs, des Königs von Basan, und ihr Land stammt seinen Städten ringsum.
47504 Mose4Mo43234Und die Söhne Gads bauten Dibon, Ataroth, Aroer,
47514 Mose4Mo43235Etroth, Sophan, Jazer, Jegbaa,
47524 Mose4Mo43236Bethnemra und Betharan, feste Städte, und Hürden für ihr Vieh.
47534 Mose4Mo43237Die Söhne Rubens aber bauten Hesephon, Eleale, Kariathaim,
47544 Mose4Mo43238Nabo und Baalmeon mit veränderten Namen, auch Sabama; und sie gaben den Städten, die sie erbaut hatten, Namen.
47554 Mose4Mo43239Die Söhne Machirs aber, des Sohnes Manasses, zogen hin nach Gilead, und verheerten das Land, und töteten die Amorrhiter, welche darin wohnten.
47564 Mose4Mo43240Da gab Moses das Land Gilead Machir, dem Sohne Manasses, und dieser nahm seinen Wohnsitz darin.
47574 Mose4Mo43241Jair aber, der Sohn Manasses, zog hin, und nahm seine Dörfer ein, und nannte sie Havoth Jair, das ist Dörfer Jairs.
47584 Mose4Mo43242Auch Nobe zog hin, und nahm Chanath mit seinen Dörfern ein, und nannte es nach seinem Namen Nobe.
47594 Mose4Mo4331Dies sind die Lagerplätze der Söhne Israels, welche aus Ägypten nach ihren Abteilungen unter Moses und Aaron auszogen,
47604 Mose4Mo4332wie sie Moses beschrieb nach den Lagerorten, die sie auf den Befehl des Herrn wechselten,
47614 Mose4Mo4333Von Ramesse also zogen die Söhne Israels im ersten Monat, am fünfzehnten Tage des ersten Monats, am Tage nach dem Phase (Pesach), durch die Macht des Höchsten aus, unter den Augen aller Ägypter,
47624 Mose4Mo4334während diese ihre Erstgebornen begruben, die der Herr geschlagen hatte (denn auch an ihren Göttern hatte er Rache geübt,)
47634 Mose4Mo4335und lagerten in Sokkoth.
47644 Mose4Mo4336Von Sokkoth kamen sie nach Etham, welches am äußersten Ende der Wüste liegt.
47654 Mose4Mo4337Von da brachen sie auf, und kamen gegen Phiahiroth, Beelsephon gegenüber, und lagerten sich vor Magdalum.
47664 Mose4Mo4338Von Phiahiroth brache sie auf, und gingen mitten durch das Meer in die Wüste hinüber, und zogen drei Tage lang durch die Wüste Etham, und lagerten sich in Mara.
47674 Mose4Mo4339Von Mara brachen sie auf und kamen nach Elim, wo zwölf Wasserbrunnen und siebzig Palmbäume waren; und sie lagerten sich daselbst.
47684 Mose4Mo43310Von dort brachen sie auf und lagerten am roten Meere. Und vom roten Meere brachen sie auf
47694 Mose4Mo43311und lagerten in der Wüste Sin.
47704 Mose4Mo43312Von dort brachen sie auf und kamen nach Daphka.
47714 Mose4Mo43313Und von Daphka zogen sie weiter und lagerten in Alus.
47724 Mose4Mo43314Und von Alus brache sie auf und lagerten in Raphidim, wo das Volk kein Wasser zu trinken hatte.
47734 Mose4Mo43315Und von Raphidim brachen sie auf und lagerten in der Wüste Sinai.
47744 Mose4Mo43316Wiederum von der Wüste Sinai brachen sie auf und kamen zu den Lustgräbern.
47754 Mose4Mo43317Und von den Lustgräbern brachen sie auf und lagerten in Haseroth.
47764 Mose4Mo43318Und von Haseroth kamen sie nach Rethma.
47774 Mose4Mo43319Von Rethma brachen sie auf und kamen nach Lebna.
47784 Mose4Mo43320Von Lebna aufgebrochen, lagerten sie in Ressa.
47794 Mose4Mo43322Und sie brachen von Ressa auf und kamen nach Keelatha.
47804 Mose4Mo43323Von da brachen sie auf und lagerten am Berge Sepher.
47814 Mose4Mo43324Und sie brachen vom Berge Sepher auf und kamen nach Arada.
47824 Mose4Mo43325Von da brachen sie auf und lagerten in Makeloth.
47834 Mose4Mo43326Und sie brachen von Makeloth auf und kamen nach Thahath.
47844 Mose4Mo43327Von Thahath aufgebrochen, lagerten sie sich in Thare.
47854 Mose4Mo43328Von dort brachen sie auf und lagerten in Methka.
47864 Mose4Mo43329Und von Methka aufgebrochen, lagerten sie in Hesmona.
47874 Mose4Mo43330Und von Hesmona aus kamen sie nach Moseroth.
47884 Mose4Mo43331Und sie brachen von Moseroth auf und lagerten in Benejaakan.
47894 Mose4Mo43332Und von Benejaakan brachen sie auf und kamen auf den Berg Gadgad.
47904 Mose4Mo43333Von dort brachen sie auf und lagerten in Jetebatha.
47914 Mose4Mo43334Und von Jetebatha aus kamen sie nach Hebrona.
47924 Mose4Mo43335Und sie brachen von Hebrona auf und lagerten in Asiongaber.
47934 Mose4Mo43336Von da brachen sie auf und kamen in die Wüste Sin, das ist Kades.
47944 Mose4Mo43337Und sie brachen von Kades auf und lagerten am Berge Hor, an der äußersten Grenze des Landes Edom.
47954 Mose4Mo43338Da stieg Aaron, der Priester, auf den Befehl des Herrn auf den Berg Hor und starb daselbst im vierzigsten Jahre des Auszuges der Söhne Israels aus Ägypten, im fünften Monat, am ersten Tage des Monats,
47964 Mose4Mo43339hundertdreiundzwanzig Jahre alt.
47974 Mose4Mo43340Da hörte der Kanaaniter, der König von Arad, der gegen Mittag wohnte, dass die Söhne Israels in das Land Kanaan gekommen seien.
47984 Mose4Mo43341Und sie brachen vom Berge Hor auf und lagerten in Salmona.
47994 Mose4Mo43342Von da brachen sie auf und kamen nach Phunon.
48004 Mose4Mo43343Und sie brachen von Phunon auf und lagerten in Oboth.
48014 Mose4Mo43344Von Oboth kamen sie nach Jieabarim, das an den Grenzen der Moabiter ist.
48024 Mose4Mo43345Und sie brachen von Jieabarim auf und lagerten in Dibondad.
48034 Mose4Mo43346Von da brachen sie auf und lagerten in Helmondeblathaim.
48044 Mose4Mo43347Und sie brachen von Helmondeblathaim auf und kamen zum Gebirge Abarim, Nabo gegenüber.
48054 Mose4Mo43348Und sie brachen vom Gebirge Abarim auf und kamen in die Ebenen Moabs am Jordan, Jericho gegenüber.
48064 Mose4Mo43349Und sie lagerten daselbst von Bethsimoth bis nach Abelsatim in den Ebenen der Moabiter.
48074 Mose4Mo43350Dort sprach der Herr zu Moses:
48084 Mose4Mo43351Befiehl den Söhnen Israels und sprich zu ihnen: Wenn ihr den Jordan überschritten habt und in das Land Kanaan kommt,
48094 Mose4Mo43352so vertilget alle Bewohner dieses Landes; zerbrechet ihre Denksteine, und zerstöret ihre Bildsäulen, und verwüstet alle Höhen,
48104 Mose4Mo43353und reiniget das Land, und lasset euch darin nieder, denn ich habe es euch zum Erbe gegeben,
48114 Mose4Mo43354und ihr sollt es durch das Los unter euch verteilen; denen, die zahlreich sind, sollt ihr ein ausgedehnteres, denen die wenige sind, ein kleineres Gebiet geben. Wie das Los für einen jeden trifft, so soll ihm sein Erbe zuerteilt werden. Nach Stämmen und Familien soll der Erbbesitz verteilt werden.
48124 Mose4Mo43355Wenn ihr aber die Einwohner des Landes nicht töten wolltet, so werden die, welche übrig bleiben, euch wie Nägel in den Augen sein, und wie Lanzen in den Seiten, und werden euch im Lande, in dem ihr wohnet, anfeinden;
48134 Mose4Mo43356und alles, was ich ihnen anzutun gedachte, das will ich euch antun.
48144 Mose4Mo4341Und der Herr redete zu Moses und sprach:
48154 Mose4Mo4342Befiehl den Söhnen Israels und sprich zu ihnen: Wenn ihr in das Land Kanaan eingezogen seid und dasselbe euch durch das Los zum Erbe zugefallen ist, so soll es von diesen Grenzen umschlossen werden:
48164 Mose4Mo4343Die Südseite beginne bei der Wüste Sin, die Edom zunächst ist, und grenze nach Osten an das Salzmeer;
48174 Mose4Mo4344sodann soll die Grenze sich um die Anhöhe des Skorpions herumziehen, bis sie nach Senna hinüber und südlich fortlaufend bis Kadesbarne reicht, von da wird die Grenze sich zu dem Adar genannten Dorfe weiterziehen und sich bis Asemona erstrecken;
48184 Mose4Mo4345dann wende sich die Grenze von Asemona bis nach dem Flusse Ägyptens und ende am Gestade des großen Meeres.
48194 Mose4Mo4346Die Westgrenze aber soll am großen Meere beginnen und auch an demselben endigen.
48204 Mose4Mo4347Auf der Nordseite soll die Grenze am großen Meere beginnen und sich bis an den höchsten Berg ziehen,
48214 Mose4Mo4348von diesem soll sie weiter nach Emath gehen bis Sedada, als äußerstem Punkte.
48224 Mose4Mo4349Sodann soll die Grenze sich bis nach Zephrona und das Dorf Enan erstrecken; dies soll die Nordgrenze sein.
48234 Mose4Mo43410Von da soll die Grenze gegen Osten vom Flecken Enan bis Sephama festgesetzt werden.
48244 Mose4Mo43411und von Sephama gehe die Grenze herab nach Rebla, das der Quelle Daphnim gegenüberliegt, und laufe von da nach Osten zum Meere Kenereth;
48254 Mose4Mo43412weiter erstrecke sie sich bis an den Jordan und schließe endlich mit dem Salzmeer ab. Dies sei euer Land nach seinen Grenzen ringsum.
48264 Mose4Mo43413Und Moses befahl den Söhnen Israels und sprach: Dies ist das Land, das ihr durch das Los zum Besitze erhalten sollt und welches der Herr den neun Stämmen und dem halben Stamme zu geben befohlen hat.
48274 Mose4Mo43414Denn der Stamm der Söhne Rubens nach seinen Familien, und der Stamm der Söhne Gads nach der Zahl seiner Familien, auch der halbe Stamm Manasse,
48284 Mose4Mo43415das ist, zwei und ein halber Stamm haben ihren Anteil jenseits des Jordans, Jericho gegenüber, auf der Ostseite erhalten.
48294 Mose4Mo43416Und der Her sprach zu Moses:
48304 Mose4Mo43417Dies sind die Namen der Männer, die das Land unter euch verteilen sollen: Eleazar, der Priester, und Josue, der Sohn Nuns,
48314 Mose4Mo43418und je ein Fürst von jedem Stamme.
48324 Mose4Mo43419Das sind ihre Namen: Vom Stamme Juda Kaleb, der Sohn Jephones.
48334 Mose4Mo43420Vom Stamme Simeon Samuel, der Sohn Ammiuds.
48344 Mose4Mo43421Vom Stamme Benjamin Elidad, der Sohn Chaselons.
48354 Mose4Mo43422Vom Stamme der Söhne Dans Bokki, der Sohn Joglis.
48364 Mose4Mo43423Von den Söhnen Josephs, vom Stamme Manasse Hanniel, der Sohn Ephods.
48374 Mose4Mo43424Vom Stamme Ephraim Ramuel, der Sohn Sephthans.
48384 Mose4Mo43425Vom Stamme Zabulon Elisaphan, der Sohn Pharnachs.
48394 Mose4Mo43426Vom Stamme Issachar der Fürst Phaltiel, der Sohn Ozans.
48404 Mose4Mo43427Vom Stamme der Aser Ahiud, der Sohn Salomis.
48414 Mose4Mo43428Vom Stamme Nephthali Phedael, der Sohn Ammiuds.
48424 Mose4Mo43429Diese sind es, denen der Herr befahl, das Land Kanaan den Söhnen Israels zu verteilen.
48434 Mose4Mo4351Auch dies redete der Herr zu Moses in den Ebenen Moabs, am Jordan, Jericho gegenüber:
48444 Mose4Mo4352Befiehl den Söhnen Israels, dass sie den Leviten von ihrem Erbbesitze
48454 Mose4Mo4353Städte zum Wohnen geben mit den Fluren derselben ringsum, damit diese in den Städten wohnen können und für ihre Herden und ihr Vieh die Fluren haben,
48464 Mose4Mo4354welche sich von den Mauern der Städte tausend Schritte weit ringsum erstrecken sollen.
48474 Mose4Mo4355Gegen Osten sollen zweitausend Ellen sein, und gegen Süden ebenso zweitausend Ellen; und gegen das Meer, das im Westen liegt, das gleiche Maß, und die Nordseite soll durch eine gleich lange Grenze abgeschlossen werden; so werden die Städte in der Mitte sein, und die Fluren außen herum.
48484 Mose4Mo4356Von den Städten aber, welche ihr den Leviten geben werdet, sollen sechs als Zufluchtsstätten für Flüchtlinge abgesondert sein, dass dahin fliehen kann, wer Blut vergossen hat; und außer diesen sollt ihr ihnen andere zweiundvierzig Städte geben,
48494 Mose4Mo4357das ist zusammen achtundvierzig Städte mit ihren Fluren.
48504 Mose4Mo4358Von diesen Städten, welche ihnen von dem Besitze der Söhne Israels zu Teil werden, sollen denen, welche mehr besitzen, mehrere genommen werden, und denen, welche weniger besitzen, wenigere; alle sollen nach Maßgabe ihres Erbbesitzes den Leviten Städte geben.
48514 Mose4Mo4359Der Herr sprach zu Moses:
48524 Mose4Mo43510Rede zu den Söhnen Israels und sprich zu ihnen: Wenn ihr über den Jordan in das Land Kanaan gezogen seid,
48534 Mose4Mo43511so bestimmet die Städte, welche als Zuflucht für Flüchtlinge dienen sollen, welche unvorsätzlich Blut vergossen haben.
48544 Mose4Mo43512Wenn der Flüchtling in diesen weilt, so soll der Verwandte des Ermordeten ihn nicht töten dürfen, bis er vor die Gemeinde gestellt und seine Sache gerichtlich verhandelt ist.
48554 Mose4Mo43513Von den Städten aber, welche den Flüchtlingen zur Flucht bestimmt werden,
48564 Mose4Mo43514sollen drei jenseits des Jordans und drei im Lande Kanaan sein,
48574 Mose4Mo43515sowohl für die Söhne Israels, wie für die Ankömmlinge und Fremden, damit dahin fliehe, wer unvorsätzlich Blut vergossen hat.
48584 Mose4Mo43516Wenn jemand mit einem Eisen schlägt, so dass der Getroffene stirbt, so soll er des Mordes schuldig sein und sterben.
48594 Mose4Mo43517Wer einen Stein auf jemanden wirft, so dass der Getroffene tot bleibt, soll ebenso gestraft werden.
48604 Mose4Mo43518Wird jemand mit einem Holze geschlagen und bleibt tot, so soll er mit dem Blute dessen, der ihn geschlagen, gerächt werden.
48614 Mose4Mo43519Der nächste Verwandte des Erschlagenen töte den Mörder; sogleich, wenn er ihn findet, soll er ihn töten.
48624 Mose4Mo43520Wer einen Menschen aus Hass stößt, oder mit Hinterlist etwas auf ihn wirft,
48634 Mose4Mo43521oder, wenn er ihm feind war, ihn mit der Hand so schlägt, dass jener stirbt, so ist der, welcher geschlagen hat, des Mordes schuldig; der Verwandte des Getöteten mag ihn töten, sobald er ihn findet.
48644 Mose4Mo43522Wenn aber jemand unversehens und ohne Hass
48654 Mose4Mo43523und Feindschaft etwas dergleichen tut,
48664 Mose4Mo43524und dies vor dem Volke erwiesen, und der Bluthandel zwischen dem Täter und dem Blutsverwandten untersucht ist,
48674 Mose4Mo43525so soll er als unschuldig aus der Hand des Rächers befreit und durch Urteilsspruch in die Stadt zurückgeführt werden, in die er geflohen war, und soll daselbst bleiben, bis der Hohepriester, der mit dem heiligen Öle gesalbt ist, stirbt.
48684 Mose4Mo43526Wenn aber der Totschläger außerhalb des Bereiches der Städte, welche den Flüchtigen angewiesen sind,
48694 Mose4Mo43527gefunden und von dem Bluträcher erschlagen wird, so soll der, welcher ihn getötet hat, schuldlos sein;
48704 Mose4Mo43528denn der Flüchtling hätte bis zum Tode des Hohenpriesters in der Stadt bleiben sollen. Nachdem aber dieser gestorben ist, darf der Totschläger wieder in sein Land zurückkehren.
48714 Mose4Mo43529Dies soll als ewig verpflichtende Bestimmung in allen euren Wohnsitzen gelten.
48724 Mose4Mo43530Ein Mörder soll auf die Aussage von Zeugen hin gestraft werden. Auf das Zeugnis eines Zeugen hin soll niemand verurteilt werden.
48734 Mose4Mo43531Ihr sollt kein Lösegeld von einem annehmen, der Blutschuld auf sich geladen hat, er soll alsbald auch selbst sterben.
48744 Mose4Mo43532Verwiesene und Flüchtlinge sollen auf keine Weise vor dem Tode des Hohenpriesters in ihre Städte zurückkehren können;
48754 Mose4Mo43533damit ihr das Land eures Wohnsitzes nicht entweihet, denn durch das Blut Unschuldiger wird es befleckt und kann nicht anders entsühnt werden, als durch das Blut dessen, der das Blut eines andern vergossen hat.
48764 Mose4Mo43534So werde euer Erbbesitz rein gehalten, da ich in eurer Mitte wohne; denn ich bin der Herr, der inmitten der Söhne Israels wohnt.
48774 Mose4Mo4361Es traten aber auch die Familienhäupter Gileads, des Sohnes Machirs, des Sohnes Manasses, vom Geschlechte der Söhne Josephs, herzu, und redeten zu Moses vor den Fürsten Israels, und sprachen:
48784 Mose4Mo4362Der Herr hat dir, unserm Gebieter, befohlen, das Land durch das Los unter die Söhne Israels zu verteilen und den Töchtern Salphaads, unseres Bruders, den Besitz zu geben, der ihrem Vater gebührte.
48794 Mose4Mo4363Wenn nun Männer aus einem andern Stamme sie zu Frauen nehmen, so wird ihr Besitz ihnen folgen, und auf einen andern Stamm übergehen, und unserm Erbbesitz entzogen werden;
48804 Mose4Mo4364und so wird es geschehen, dass, wenn das Jubeljahr, das ist das fünfzigste, das Jahr des Erlasses, kommt, die Verteilung der Anteile vermischt wird und der Erbteil der einen an die anderen übergeht.
48814 Mose4Mo4365Da antwortete Moses den Söhnen Israels und sprach auf Befehl des Herrn: Der Stamm der Söhne Josephs hat recht geredet,
48824 Mose4Mo4366und folgendes Gesetz ist vom Herrn über die Töchter Salphaads erlassen worden. Sie mögen heiraten, wen sie wollen, doch nur Männer ihres Stammes,
48834 Mose4Mo4367damit der Erbbesitz der Söhne Israels eines Stammes nicht mit dem des andern vermischt werde. Denn so sollen alle Männer von ihrem Stamme und ihrer Verwandtschaft Frauen,
48844 Mose4Mo4368und alle Frauen von ihrem Stamme Männer nehmen, damit der Erbbesitz bei den Familien bleibe
48854 Mose4Mo4369und die Stämme nicht miteinander vermischt werden, sondern so bleiben,
48864 Mose4Mo43610wie sie von dem Herrn geschieden worden sind. Da taten die Töchter Salphaads, wie ihnen befohlen war,
48874 Mose4Mo43611und Maala, Thersa, Hegla, Melcha und Noa heirateten die Söhne ihres Vaterbruders
48884 Mose4Mo43612vom Geschlechte Manasses, der ein Sohn Josephs war; und der Besitz, der ihnen gegeben war, blieb in dem Stamme und der Familie ihres Vaters.
48894 Mose4Mo43613Das sind die Gebote und die Rechtssatzungen, welche der Herr durch Moses den Söhnen Israels, in den Ebenen Moabs, am Jordan, Jericho gegenüber, gegeben hat.
48905 Mose5Mo511Dies sind die Worte, welche Moses zu ganz Israel gesprochen hat jenseits des Jordans in der Wüstenebene, dem roten Meere gegenüber, zwischen Pharan, und Thophel, und Laban, und Haseroth, wo sehr viel Gold ist;
48915 Mose5Mo512elf Tagereisen vom Horeb auf dem Wege nach dem Gebirge Seir bis Kadesbarne.
48925 Mose5Mo513Im vierzigsten Jahre, im elften Monat, am ersten Tage des Monats, verkündete Moses den Söhnen Israels alles, was ihm der Herr befohlen hatte, ihnen zu sagen,
48935 Mose5Mo514nachdem er Sehon, den König der Amorrhiter, der in Hesebon wohnte, geschlagen, und Og, den König von Basan, welcher in Astaroth und Edrai wohnte,
48945 Mose5Mo515jenseits des Jordans im Lande Moab. Da begann Moses das Gesetz auszulegen und sprach:
48955 Mose5Mo516Der Herr, unser Gott, hat zu uns am Horeb also gesprochen: Ihr habt genug an diesem Berge verweilt;
48965 Mose5Mo517wendet euch und ziehet nach dem Gebirge der Amorrhiter, und in seine ganze Umgebung, die Ebene, das Bergland, die Niederungen gegen Süden, und am Gestade des Meeres, nach dem Lande der Kanaaniter und dem Libanon bis an den großen Strom Euphrat.
48975 Mose5Mo518Sehet, sprach er, ich habe es euch übergeben; ziehet hinein und nehmet dasselbe in Besitz, das der Herr euren Vätern Abraham, Isaak und Jakob geschworen hat, ihnen und ihren Nachkommen nach ihnen zu geben.
48985 Mose5Mo519Und ich sprach zu euch in jener Zeit:
48995 Mose5Mo5110Ich allein kann nicht die Sorge für euch auf mich nehmen, denn der Herr, euer Gott, hat euch gemehrt, und ihr seid jetzt zahlreich, wie die Sterne des Himmels.
49005 Mose5Mo5111(Möge der Herr, der Gott eurer Väter, zu dieser Menge noch viele Tausende hinzufügen und euch segnen, wie er gesprochen hat.)
49015 Mose5Mo5112Ich allein kann eure Geschäfte und Beschwerden und Streitigkeiten nicht auf mich nehmen.
49025 Mose5Mo5113Stellet aus eurer Mitte weise und verständige Männer auf, deren Wandel bei euren Stämmen bewährt ist, dass ich sie zu Fürsten über euch setze.
49035 Mose5Mo5114Da habt ihr mir geantwortet: Gut ist die Sache, welche du tun willst.
49045 Mose5Mo5115Und ich nahm aus euren Stämmen weise und angesehene Männer und machte sie zu Fürsten, zu Obersten über tausend, über hundert, über fünfzig, und über zehn, dass sie euch in allem belehrten.
49055 Mose5Mo5116Und ich befahl ihnen und sprach: Höret sie, und richtet, wie es recht ist, es sei ein Einheimischer oder ein Fremder.
49065 Mose5Mo5117Kein Unterschied des Standes soll gelten; höret so den Geringen wie den Großen, und sehet niemandes Person an, denn es ist Gottes Gericht. Scheint euch aber etwas schwierig, so bringt es vor mich, und ich will es hören.
49075 Mose5Mo5118Und ich gebot alles, was ihr tun solltet.
49085 Mose5Mo5119Sodann brachen wir vom Horeb auf und zogen durch die fürchterliche und große Wüste, die ihr gesehen habt, des Weges nach dem Amorrhitergebirge, so wie uns der Herr, unser Gott, geboten. Und da wir nach Kadesbarne kamen,
49095 Mose5Mo5120sprach ich zu euch: Ihr seid an das Gebirge der Amorrhiter gekommen, das der Herr, unser Gott, uns geben wird.
49105 Mose5Mo5121Siehe da, das Land, welches der Herr, dein Gott, dir gibt; ziehe hinauf und nimm es in Besitz, wie der Herr, unser Gott, zu deinen Vätern gesprochen hat; fürchte dich nicht und sei unverzagt!
49115 Mose5Mo5122Da tratet ihr alle zu mir und sprachet: Lasset uns Männer hinsenden, welche das Land erforschen und uns berichten mögen, auf welchem Wege wir hinaufziehen und gegen welche Städte wir vorrücken sollen.
49125 Mose5Mo5123Und da mir der Vorschlag gefiel, sandte ich zwölf Männer von euch aus, je einen aus jedem Stamme.
49135 Mose5Mo5124Diese brachen auf und zogen in das Gebirge, kamen bis zum Traubental, und erforschten das Land,
49145 Mose5Mo5125nahmen einige von seinen Früchten, um seine Fruchtbarkeit zu zeigen, und brachten sie uns, und sprachen: Das Land, das der Herr, unser Gott, uns geben will, ist gut.
49155 Mose5Mo5126Aber ihr wolltet nicht hinaufziehen, sondern gegen das Wort des Herrn, unsers Gottes, ungläubig,
49165 Mose5Mo5127murrtet ihr in euren Zelten und sprachet: Der Herr hasst uns, darum hat er uns aus dem Lande Ägypten geführt, um uns in die Hand der Amorrhiter zu übergeben und zu vernichten.
49175 Mose5Mo5128Wohin sollen wir ziehen? Die Botschafter haben unser Herz verzagt gemacht, indem sie sprachen: Das Volk ist überaus zahlreich und überragt uns an Gestalt; die Städte sind groß und bis zum Himmel hoch befestigt, und wir sahen dort Enakssöhne.
49185 Mose5Mo5129Da sprach ich zu euch: Zaget nicht und fürchtet euch nicht vor ihnen!
49195 Mose5Mo5130Gott, der Herr, der euer Führer ist, wird selbst für euch streiten, wie er in Ägypten vor aller Augen getan hat.
49205 Mose5Mo5131Und in der Wüste (du hast es selbst gesehen) hat dich der Herr, dein Gott, getragen, wie ein Mann seinen kleinen Sohn zu tragen pflegt, auf dem ganzen Wege, den ihr durchzogen habt, bis ihr an diesen Ort kamet.
49215 Mose5Mo5132Aber nicht einmal hierauf hin habt ihr dem Herrn, euerm Gott, geglaubt,
49225 Mose5Mo5133der euch voranging auf dem Wege, und die Orte auswählte, an denen ihr euch lagern solltet, des Nachts euch den Weg durch das Feuer zeigend, und des Tages durch die Wolkensäule.
49235 Mose5Mo5134Und als der Herr eure lauten Reden hörte, zürnte er, und schwur, und sprach:
49245 Mose5Mo5135Kein einziger von den Männern dieses argen Geschlechtes soll das gute Land schauen, welches ich euern Vätern mit einem Eidschwure verheißen habe,
49255 Mose5Mo5136ausgenommen Kaleb, dem Sohn Jephones; denn er soll es schauen, und ihm und seinen Söhnen will ich das Land geben, das er betreten hat, weil er dem Herrn gehorsam gewesen ist.
49265 Mose5Mo5137Nicht darf sein Unwille über das Volk befremdlich erscheinen, da der Herr auch über mich euretwegen zürnte und sprach: Auch du sollst nicht dorthin gelangen,
49275 Mose5Mo5138sondern Josue, der Sohn Nuns, dein Diener, er soll statt deiner in dasselbe einziehen; diesen belehre und ermutige, denn er soll das Land durch das Los an Israel austeilen.
49285 Mose5Mo5139Eure Kinder, von denen ihr sagtet, sie würden gefangen weggeführt werden, und eure Söhne, welche heute noch nicht den Unterschied zwischen gut und böse kennen, werden in dasselbe gelangen; und ihnen werde ich das Los geben, und sie sollen es in Besitz nehmen.
49295 Mose5Mo5140Ihr aber wendet euch um und brechet nach der Wüste auf, des Weges nach dem roten Meere zu.
49305 Mose5Mo5141Da habt ihr mir geantwortet: Wir haben wider den Herrn gesündigt; wir wollen hinaufziehen und kämpfen, wie der Herr, unser Gott, befohlen hat. Und da ihr gewaffnet auf das Gebirge zoget,
49315 Mose5Mo5142sprach der Herr zu mir: Sage ihnen: Ziehet nicht hinauf und kämpfet nicht, denn ich bin nicht mit euch; auf dass ihr nicht vor euern Feinden erlieget.
49325 Mose5Mo5143Ich habe es euch gesagt, aber ihr habt nicht gehört, sondern waret widerspenstig gegen den Befehl des Herrn und zoget in stolzer Vermessenheit auf das Gebirge.
49335 Mose5Mo5144Da zogen die Amorrhiter, die im Gebirge wohnten, aus, und rückten euch entgegen, und verfolgten euch, wie die Bienen zu verfolgen pflegen, und schlugen euch von Seir nach Horma.
49345 Mose5Mo5145Und da ihr zurückkehrtet und vor dem Herrn weintet, hörte er nicht auf euch und wollte eurer Stimme nicht Gehör leihen.
49355 Mose5Mo5146So bliebet ihr denn in Kadesbarne lange Zeit.
49365 Mose5Mo521Von da brachen wir auf, und kamen in die Wüste, welche sich gegen das rote Meer zieht, wie der Herr mir gesagt hatte; und wir umzogen durch eine lange Zeit das ganze Gebirge Seir.
49375 Mose5Mo522Und der Herr sprach zu mir:
49385 Mose5Mo523Ihr habt dieses Gebirge nun genug umzogen, gehet nach Norden;
49395 Mose5Mo524befiehl nun dem Volke und sprich: Wenn ihr durch das Gebiet eurer Brüder, der Söhne Esaus, zieht, die in Seir wohnen, so werden diese sich vor euch fürchten.
49405 Mose5Mo525Gebet also Acht, dass ihr euch nicht wider sie erhebet; denn ich werde euch auch nicht einen Fuß breit von ihrem Lande geben, weil ich das Gebirge Seir dem Esau zum Besitze gegeben habe.
49415 Mose5Mo526Lebensmittel kaufet von ihnen um Geld, dass ihr zu essen habet, auch die Erlaubnis, Wasser zu schöpfen, dass ihr zu trinken habet, kaufet um Geld.
49425 Mose5Mo527Der Herr, dein Gott, hat dich in allen Werken deiner Hände gesegnet; er kennt dein Wandern, wie du durch diese große Wüste zogest, vierzig Jahre hat der Herr, dein Gott, unter dir gewohnt, und nichts hat dir gemangelt.
49435 Mose5Mo528Und als wir nun von unsern Brüdern, den Söhnen Esaus, die in Seir wohnten, auf dem Wege der Ebene von Elath und Asiongaber weiterzogen, kamen wir auf den Weg, der zur Wüste Moab führt.
49445 Mose5Mo529Und der Herr sprach zu mir: Kämpfe nicht gegen die Moabiter und lass es nicht zum Streite mit ihnen kommen, denn ich werde dir nichts von ihrem Lande geben, weil ich den Söhnen Lots Ar zum Besitze gegeben habe.
49455 Mose5Mo5210Zuerst wohnten die Emiter darin, ein großes und starkes Volk, so hochgewachsen wie die vom Stamme der Enakiter,
49465 Mose5Mo5211so dass sie zu den Riesen gerechnet wurden und den Enakssöhnen ähnlich waren. Die Moabiter aber nennen sie Emiter.
49475 Mose5Mo5212In Seir wohnten vordem die Horrhiter; aber die Söhne Esaus vertrieben sie, und vertilgten sie, und schlugen dort ihre Wohnsitze auf, wie Israel im Lande seines Erbbesitzes getan hat, das der Herr ihm gegben.
49485 Mose5Mo5213So machten wir uns auf, um über den Bach Zared zu ziehen, und kamen an denselben.
49495 Mose5Mo5214Die Zeit aber, welche wir von Kadesbarne unterwegs waren, bis zum Übergange über den Fluß Zared, war achtunddreißig Jahre; bis das ganze Geschlecht der streitbaren Männer aus dem Lager ausgestorben war, wie der Herr geschworen hatte,
49505 Mose5Mo5215denn seine Hand war gegen sie, dass sie aus der Mitte des Lagers dahingerafft wurden.
49515 Mose5Mo5216Nachdem aber alle streitbaren Männer gestorben waren,
49525 Mose5Mo5217redete der Herr zu mir und sprach:
49535 Mose5Mo5218Du wirst jetzt die Grenzen Moabs überschreiten, bei der Stadt namens Ar,
49545 Mose5Mo5219und in die Nähe der Söhne Ammons gelangen; hüte dich, gegen sie zu kämpfen und Krieg mit ihnen zu beginnen, denn ich werde dir von dem Lande der Söhne Ammons nichts geben, weil ich es den Söhnen Lots zum Besitze gegeben habe.
49555 Mose5Mo5220Es ward für ein Land der Riesen gehalten; und es wohnten auch einst Riesen darin, welche die Ammoniter Zomzommiter nennen,
49565 Mose5Mo5221ein großes und zahlreiches Volk, und hoch von Gestalt wie die Enakiter, welche der Herr vor ihnen vertilgte; und er ließ sie statt ihrer darin wohnen,
49575 Mose5Mo5222wie er für die Söhne Esaus getan, welche in Seir wohnen, indem er die Horrhiter vertilgte, und ihnen deren Land gab, das sie bis zur Gegenwart besitzen.
49585 Mose5Mo5223Auch die Heviter, welche in Haserim bis Gaza wohnten, wurden von den Kappadociern vertrieben, die aus Kappadocien kommend sie vertilgten und an ihrer Statt sich niederließen.
49595 Mose5Mo5224Machet euch nun auf und überschreitet den Bach Arnon! siehe, ich gebe Sehon, den König zu Hesebon, den Amorrhiter, in deine Hand; schicke dich an, sein Land in Besitz zu nehmen, und kämpfe gegen ihn.
49605 Mose5Mo5225Heute werde ich anfangen, Schrecken und Furcht vor dir auf die Völker fallen zu lassen, die unter dem weiten Himmel wohnen, dass sie erschrecken, wenn sie deinen Namen hören, und erbeben wie Gebärende, und von Schmerzen erfasst werden.
49615 Mose5Mo5226Da sandte ich aus der Wüste Kademoth zu Sehon, dem Könige von Hesebon, Boten mit Worten des Friedens und ließ ihm sagen:
49625 Mose5Mo5227Wir möchten durch dein Land ziehen, auf der Heerstraße werden wir bleiben und nicht abweichen weder zur Rechten noch zur Linken.
49635 Mose5Mo5228Verkaufe uns Lebensmittel, dass wir zu essen haben, und gib uns Wasser um Geld, und so wollen wir trinken. Nur um eines bitten wir, dass du uns den Durchzug gestattest,
49645 Mose5Mo5229wie die Söhne Esaus, die in Seir wohnen, und die Moabiter, die in Ar wohnen, getan haben; bis wir an den Jordan kommen und in das Land hinüberziehen, welches der Herr, unser Gott, uns geben will.
49655 Mose5Mo5230Aber Sehon, der König von Hesebon, wollte uns den Durchzug nicht gestatten, weil der Herr, dein Gott, seinen Geist verhärtet und sein Herz verstockt hatte, damit er in deine Hände gegeben würde, wie du jetzt siehst.
49665 Mose5Mo5231Da sprach der Herr zu mir: Siehe, ich beginne dir Sehon und sein Land preiszugeben; schicke dich an, es in Besitz zu nehmen.
49675 Mose5Mo5232Als nun Sehon uns mit seinem ganzen Volke zum Kampfe nach Jasa entgegenzog,
49685 Mose5Mo5233gab der Herr, unser Gott, ihn uns preis, und wir schlugen ihn mit seinen Söhnen und seinem ganzen Volke.
49695 Mose5Mo5234Damals nahmen wir alle Städte ein, erschlugen ihre Einwohner, Männer und Weiber und Kinder, und ließen nichts darin übrig;
49705 Mose5Mo5235außer das Vieh, das uns als Beute zu Teil ward, und die Beute der Städte, welche wir einnahmen,
49715 Mose5Mo5236von Aroer an, am Ufer des Baches Arnon, von der Stadt im Tale, bis Gilead. Es war kein Dorf und keine Stadt, die unsern Händen entgangen wäre; alle gab der Herr, unser Gott, uns preis,
49725 Mose5Mo5237ausgenommen das Land der Söhne Ammons, in das wir nicht gekommen sind, und alles was am Bache Jebok liegt, und die Städte im Gebirge, und alle Orte, die uns der Herr, unser Gott, verboten hat.
49735 Mose5Mo531Da wandten wir uns und zogen den Weg nach Basan hinauf; und Og, der König von Basan, zog aus und rückte uns mit seinem Volke zum Kampfe entgegen nach Edrai.
49745 Mose5Mo532Da sprach der Herr zu mir: Fürchte dich nicht vor ihm, den er ist mit seinem ganzen Volke und seinem Lande in deine Hand gegeben; und du sollst an ihm tun, wie du an Sehon, dem Könige der Amorrhiter, getan hast, der in Hesebon wohnte.
49755 Mose5Mo533Der Herr, unser Gott, gab also auch Og den König von Basan, und sein ganzes Volk in unsere Hand, und wir schlugen sie bis zur Vernichtung
49765 Mose5Mo534und verheerten zur selben Zeit alle seine Städte; nicht eine Stadt entging uns, sechzig Städte, der ganze Landstrich Argob vom Reiche Ogs in Basan.
49775 Mose5Mo535Alle waren befestigte Städte mit hohen Mauern, mit Toren und Riegeln, nicht gerechnet die unzählbaren Städte, welche keine Mauern hatten.
49785 Mose5Mo536Und wir vernichteten sie, wie wir Sephon, dem Könige von Hesebon, getan, und zerstörten alle Städte, und vertilgten Männer, Weiber und Kinder;
49795 Mose5Mo537das Vieh aber und den Raub aus den Städten machten wir zur Beute.
49805 Mose5Mo538So entrissen wir damals das Land der Hand der beiden Könige der Amorrhiter, welche jenseits des Jordans waren, vom Bache Arnon bis zum Berge Hermon,
49815 Mose5Mo539den die Sidonier Sarion und die Amorrhiter Sanir nennen;
49825 Mose5Mo5310alle Städte, die in der Ebene liegen, und das ganze Land Gilead und Basan bis Selcha und Edrai, die Städte des Reiches Ogs in Basan.
49835 Mose5Mo5311Denn Og der König von Basan, war allein vom Geschlechte der Riesen noch übrig. Man zeigt sein eisernes Bett in Rabbath, der Stadt der Söhne Ammons, neun Ellen lang und vier Ellen breit nach dem Maße des Ellenbogens eines Mannes.
49845 Mose5Mo5312Und wir nahmen in jener Zeit das Land in Besitz, von Aroer an, das am Ufer des Baches Arnon liegt, bis zur Hälfte des Gebirges von Gilead; und seine Städte gab ich Ruben und Gad.
49855 Mose5Mo5313Den übrigen Teil von Gilead aber und ganz Basan vom Königreiche Ogs gab ich dem halben Stamme Manasse, den ganzen Landstrich Argob; ganz Basan heißt das Riesenland.
49865 Mose5Mo5314Jair, der Sohn Manasses, erhielt den ganzen Landstrich Argob bis an die Grenzen der Gessuriter und Machatiter zum Besitze. Und er nannte Basan nach seinem Namen Havoth Jair, das ist die Dörfer Jairs, bis auf den heutigen Tag.
49875 Mose5Mo5315Und dem Machir gab ich Gilead.
49885 Mose5Mo5316Und den Stämmen Ruben und Gad gab ich das Gebiet vom Lande Gilead bis an den Bach Arnon, bis zur Hälfte des Baches, als Grenze bis an den Bach Jebok, der die Grenze der Söhne Ammons bildet,
49895 Mose5Mo5317und die Ebene der Wüste, und den Jordan, und das Gebiet von Kenereth, bis zum Meere der Wüste, dem Salzmeere, bis zu den Abhängen des Gebirges Phasga gegen Osten.
49905 Mose5Mo5318Zu jener Zeit befahl ich euch und sprach: Der Herr, euer Gott, gibt euch dieses Land zum Erbbesitze; so ziehet denn gerüstet vor den Söhnen Israels, euern Brüdern her, alle ihr streitbaren Männer,
49915 Mose5Mo5319ohne Weiber und Kinder und Vieh; denn ich weiß, dass ihr viel Vieh habt: dies soll in den Städten zurückbleiben, welche ich euch gegeben habe,
49925 Mose5Mo5320bis der Herr euern Brüdern Ruhe schenkt, so wie er sie euch geschenkt hat, und auch sie das Land in Besitz genommen haben, dass er ihnen jenseits des Jordans geben will; alsdann mag ein jeder zu seinem Besitztum zurückkehren, das ich euch gegeben habe.
49935 Mose5Mo5321Josue ferner gebot ich zu jener Zeit und sprach: Deine Augen haben gesehen, was der Herr, euer Gott, an diesen zwei Königen getan hat; ebenso wird er an allen Reichen tun, in welche du nun hinüberziehen wirst.
49945 Mose5Mo5322Fürchte sie nicht; denn der Herr, euer Gott, wird für euch streiten.
49955 Mose5Mo5323Zu jener Zeit bat ich auch den Herrn und sprach:
49965 Mose5Mo5324Herr, Gott! du hast begonnen, deinem Knechte deine Größe und deine starke Hand zu zeigen; denn es ist kein anderer Gott im Himmel oder auf Erden, der deine Werke tun und dir an Macht verglichen werden könnte.
49975 Mose5Mo5325Lass mich doch hinüberziehen und dies so gute Land jenseits des Jordans, und dies herrliche Gebirge, und den Libanon schauen!
49985 Mose5Mo5326Aber der Herr war über mich um euretwillen erzürnt und erhörte mich nicht, sondern sprach zu mir: Lass es genug sein! Rede ferner nicht mehr von dieser Sache zu mir.
49995 Mose5Mo5327Steige auf den Gipfel des Phasga, und wende deine Blicke gegen Abend und gegen Mitternacht, und gegen Mittag und gegen Morgen, und schaue; den du wirst den Jordan hier nicht überschreiten.
50005 Mose5Mo5328Beauftrage Josue, und ermutige ihn, und kräftige ihn; denn er soll dieses Volk führen und das Land, das du sehen wirst, unter sie verteilen.
50015 Mose5Mo5329Und so blieben wir im Tale, dem Götzentempel Phogors gegenüber.
50025 Mose5Mo541Und nun Israel, höre die Gebote und die Rechte, welche ich dich lehre, dass du sie übest, und lebest, und in das Land hineinziehest, und es in Besitz nehmest, das der Herr, der Gott eurer Väter, euch geben will.
50035 Mose5Mo542Füget nichts zu dem Worte, das ich zu euch spreche, hinzu, noch nehmet etwas davon weg; haltet die Gebote des Herrn, eures Gottes, die ich euch gebe.
50045 Mose5Mo543Eure eigenen Augen haben alles gesehen, was der Herr gegen Beelphegor getan hat; wie er alle, die denselben verehrten, aus eurer Mitte weggetilgt hat.
50055 Mose5Mo544Ihr dagegen, die ihr dem Herrn, euerm Gott, anhanget, seid noch alle bis auf den gegenwärtigen Tag am Leben.
50065 Mose5Mo545Ihr wisset, dass ich euch die Gebote und Rechte gelehrt habe, wie mir der Herr, mein Gott, aufgetragen hat; übet sie so in dem Lande, das ihr in Besitz nehmen werdet,
50075 Mose5Mo546und beobachtet und erfüllet sie im Werke. Denn dies ist eure Weisheit und eure Einsicht vor den Völkern, damit sie, wenn sie alle diese Gebote hören werden, sagen mögen: Sehet, welch weises und verständiges Volk, welch großes Volk!
50085 Mose5Mo547Auch ist kein anderes Volk so groß, dass es Götter hätte, die ihm so nahe wären, wie unser Gott nahe ist, so oft wir zu ihm rufen.
50095 Mose5Mo548Denn wo ist ein anderes Volk so erhaben, dass es solche Gebräuche und so gerechte Satzungen hätte, und das ganze Gesetz, das ich euch heute vor Augen stelle?
50105 Mose5Mo549Darum habe sorgfältig auf dich und deine Seele Acht. Vergiss die Dinge nicht, die deine Augen gesehen haben, und lass sie deinem Herzen Zeit deines Lebens nicht entfallen. Und lehre sie deine Söhne und Enkel,
50115 Mose5Mo5410von dem Tage an, da du vor dem Herrn, deinem Gott, am Horeb standest, als der Herr zu mir redete und sprach: Versammle das Volk zu mir, dass sie meine Worte hören und mich fürchten lernen, so lange sie auf Erden leben, und ihre Söhne lehren.
50125 Mose5Mo5411Da tratet ihr hin zum Fuße des Berges, der bis zum Himmel hin im Feuer stand, während auf ihm Finsternis, und Wolken, und Dunkelheit waren.
50135 Mose5Mo5412Und der Herr redete zu euch mitten aus dem Feuer heraus. Den Schall seiner Worte hörtet ihr, aber eine Gestalt habt ihr nicht wahrgenommen.
50145 Mose5Mo5413Und er verkündete euch seinen Bund, den er euch zu halten gebot, und die zehn Worte, die er auf zwei steinerne Tafeln schrieb.
50155 Mose5Mo5414Und mir trug er zu jener Zeit auf, euch die Satzungen und Rechte zu lehren, die ihr in dem Lande, das ihr in Besitz nehmen werdet, beobachten sollt.
50165 Mose5Mo5415Bewahret denn eure Seelen sorgfältig. Ihr habt an dem Tage, da der Herr zu euch auf dem Horeb mitten aus dem Feuer heraus redete, kein Bild gesehen,
50175 Mose5Mo5416damit ihr nicht etwa in falschem Wahne euch ein geschnitztes Abbild, oder das Bild eines Mannes oder eines Weibes machet,
50185 Mose5Mo5417das Bild irgend eines Tieres, das auf Erden ist, oder eines Vogels, der unter dem Himmel fliegt,
50195 Mose5Mo5418oder eines Gewürmes, das auf dem Boden kriecht, oder eines Fisches, der unter der Erde im Wasser lebt;
50205 Mose5Mo5419und dass du nicht etwa, wenn du deine Augen zum Himmel erhebest und die Sonne und den Mond, und alle Sterne des Himmels schaust, von Trug befangen, sie anbetest und sie verehrtest, da sie doch der Herr, dein Gott, geschaffen hat, dass sie allen Völkern dienen, die unter dem Himmel sind.
50215 Mose5Mo5420Euch aber hat der Herr genommen und aus dem eisernen Ofen Ägyptens herausgeführt, dass er ein Volk habe, das ihm erbeigen sei, so wie es heute ist.
50225 Mose5Mo5421Und der Herr zürnte über mich, um eurer Reden willen, und schwor, dass ich nicht den Jordan überschreiten, noch in das gute Land kommen soll, das er euch geben wird.
50235 Mose5Mo5422Sehet, ich sterbe in diesem Lande, ich werde den Jordan nicht überschreiten; ihr werdet hinüberziehen und das vortreffliche Land in Besitz nehmen.
50245 Mose5Mo5423So hüte dich nun, des Bundes des Herrn, deines Gottes, jemals zu vergessen, den er mit dir geschlossen hat, und dir ein geschnitztes Bild von Dingen zu machen, die der Herr zu machen verboten hat;
50255 Mose5Mo5424denn der Herr, dein Gott, ist ein verzehrendes Feuer, ein eifernder Gott.
50265 Mose5Mo5425Wenn ihr nun Söhne und Enkel gezeugt, und in dem Lande lange gewohnt habt, und, betört, euch ein Bild machen und Böses vor dem Herrn, euerm Gott tun solltet, so dass ihr ihn zum Zorne reizen würdet:
50275 Mose5Mo5426so rufe ich heute Himmel und Erde zu Zeugen an, dass ihr schnell aus dem Lande werdet vertilgt werden, dass ihr nach dem Übergange über den Jordan in Besitz nehmen werdet. Ihr werdet nicht lange darin wohnen, sondern der Herr wird euch vertilgen
50285 Mose5Mo5427und euch unter alle Völker zerstreuen, und nur wenige werden übrigbleiben unter den Völkern, unter welche der Herr euch bringen wird.
50295 Mose5Mo5428Dort werdet ihr Göttern dienen, die von Menschenhänden gemacht sind, Holz und Stein, die nicht sehen, noch hören, noch essen, noch riechen können.
50305 Mose5Mo5429Und wenn du daselbst dem Herrn, deinen Gott, suchst, so wirst du ihn finden; wenn du ihn nur von ganzem Herzen suchst und in voller Zerknirschung deiner Seele.
50315 Mose5Mo5430Nachdem dich alles betroffen hat, was vorhergesagt ist, wirst du in der letzten Zeit zu dem Herrn, deinem Gott, zurückkehren und auf seine Stimme hören.
50325 Mose5Mo5431Denn der Herr, dein Gott, ist ein barmherziger Gott; er wird dich nicht ganz verlassen, und dich nicht völlig vertilgen, und seines Bundes, den er deinen Vätern geschworen hat, nicht vergessen.
50335 Mose5Mo5432Frage die alten Zeiten, die vor dir waren, von dem Tage an, wo Gott den Menschen auf Erden schuf, von einem Ende des Himmels bis zum andern, ob einmal etwas derartiges geschehen, oder es je erhört worden ist,
50345 Mose5Mo5433dass ein Volk die Stimme Gottes mitten aus dem Feuer heraus reden hörte, wie du sie gehört hast und am Leben geblieben bist;
50355 Mose5Mo5434oder ob Gott sich herbeiließ, hinzugehen und sich ein Volk aus der Mitte der Völker herauszuholen durch Prüfungen, und Zeichen, und Wunder, durch Kampf, und starke Hand, und ausgestreckten Arm, und furchtbare Erscheinungen, wie das alles der Herr, euer Gott, für euch in Ägypten vor deinen Augen getan hat,
50365 Mose5Mo5435damit du erkanntest, dass er, der Herr, Gott ist, und kein anderer außer ihm ist.
50375 Mose5Mo5436Vom Himmel her ließ er dich seine Stimme hören, um dich zu unterweisen, und auf der Erde ließ er dich sein großes Feuer sehen, und du hörtest seine Worte mitten aus dem Feuer heraus,
50385 Mose5Mo5437weil er deine Väter liebte und ihre Nachkommenschaft nach ihnen auserwählt hatte. Und er hat dich aus Ägypten herausgeführt und ist vor dir hergezogen in seiner großen Macht,
50395 Mose5Mo5438um Völker bei deinem Einzuge zu vernichten, die größer und stärker waren als du, und um dich in ihr Land zu führen und es dir zum Eigentume zu geben, wie du am heutigen Tage siehst.
50405 Mose5Mo5439So erkenne also heute und nimm es dir zu Herzen, dass der Herr Gott ist im Himmel droben und auf der Erde hier unten, und kein anderer Gott sonst ist.
50415 Mose5Mo5440Halte seine Gebote und Satzungen, die ich dir gebiete, dass es dir und deinen Söhnen nach dir wohlergehe, und du in dem Lande, das der Herr, dein Gott, dir geben wird, lange bleiben mögest.
50425 Mose5Mo5441Darauf bestimmte Moses drei Städte jenseits des Jordans in dem östlich gelegenen Gebiete,
50435 Mose5Mo5442damit jeder, der seinen Nächsten unvorsätzlich erschlagen, ohne ihm von einem oder dem anderen Tage feind gewesen zu sein, in eine dieser Städte seine Zuflucht nehmen könnte:
50445 Mose5Mo5443Bosor in der Wüste, welche in der Ebene liegt, in dem Stamme Ruben, und Ramoth in Gilead, im Stamme Gad, und Golan in Basan, im Stamme Manasse.
50455 Mose5Mo5444Dies ist das Gesetz, welches Moses den Söhnen Israels vorlegte,
50465 Mose5Mo5445und dies sind die Anordnungen und Satzungen und Rechte, welche er den Söhnen Israels verkündete, nachdem sie aus Ägypten ausgezogen waren,
50475 Mose5Mo5446jenseits des Jordans im Tale, dem Tempel Phogors gegenüber, im Lande Sehons, des Königs der Amorrhiter, der in Hesebon wohnte, den Moses schlug. Und die Söhne Israels nahmen auf ihrem Zuge aus Ägypten
50485 Mose5Mo5447sein Land und das Land Ogs, des Königs von Basan, der zwei Könige der Amorrhiter, jenseits des Jordans nach Sonnenaufgang, in Besitz,
50495 Mose5Mo5448von Aroer, dass am Ufer des Baches Arnon liegt, bis an den Berg Sion, der auch Hermon heißt,
50505 Mose5Mo5449die ganze Ebene jenseits des Jordans nach Osten hin, bis zum Meere der Wüste und bis an den Fuß des Berges Phasga.
50515 Mose5Mo551Und Moses berief ganz Israel und sprach zu ihm: Höre, Israel die Satzungen und Rechte, welche ich heute vor euren Ohren verkünde; lernet sie und erfüllet sie im Werke.
50525 Mose5Mo552Der Herr, unser Gott, hat mit uns am Horeb einen Bund geschlossen.
50535 Mose5Mo553Nicht mit unsern Vätern hat er den Bund geschlossen, sondern mit uns, die wir jetzt hier und noch am Leben sind.
50545 Mose5Mo554Von Angesicht zu Angesicht redete er mit uns auf dem Berge mitten aus dem Feuer.
50555 Mose5Mo555Ich stand damals als Sachwalter und Mittler zwischen dem Herrn und euch, um euch seine Worte kundzutun; denn ihr fürchtetet euch vor dem Feuer und betratet den Berg nicht; und er sprach:
50565 Mose5Mo556Ich bin der Herr, dein Gott, der dich aus dem Lande Ägypten, aus dem Hause der Knechtschaft herausgeführt hat.
50575 Mose5Mo557Du sollst keine andern Götter vor mir haben.
50585 Mose5Mo558Du sollst dir kein geschnitztes Bild, noch ein Bild von irgend etwas machen, was im Himmel oben, oder auf Erden unten ist, oder was sich im Wasser unter der Erde aufhält.
50595 Mose5Mo559Du sollst sie nicht anbeten, noch sie verehren; denn ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifernder Gott, der die Verschuldung der Väter an den Söhnen bis in´s dritte und vierte Geschlecht derer straft, die mich hassen,
50605 Mose5Mo5510aber Barmherzigkeit erweist an vielen Tausenden bei denen, die mich lieben und meine Gebote halten.
50615 Mose5Mo5511Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht vergeblich brauchen; denn der wird nicht ungestraft bleiben, der seinen Namen wegen einer nichtigen Sache gebraucht.
50625 Mose5Mo5512Du sollst den Sabbatstag halten, dass du ihn heiligest, wie der Herr, dein Gott, dir geboten hat.
50635 Mose5Mo5513Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Geschäfte verrichten;
50645 Mose5Mo5514aber der siebente ist der Sabbatstag, das ist die Ruhe des Herrn, deines Gottes. An demselben sollst du keinerlei Arbeit verrichten, noch dein Sohn, noch deine Tochter, noch dein Knecht, noch deine Magd, noch dein Ochs, noch dein Esel, noch all dein Vieh, noch der Fremdling, der innerhalb deiner Tore ist, damit dein Knecht und deine Magd Ruhe habe, wie auch du.
50655 Mose5Mo5515Gedenke, dass auch du in Ägypten dienstbar gewesen bist, und dass dich der Herr, dein Gott, von da mit starker Hand und ausgestrecktem Arme herausgeführt hat. Darum hat er dir geboten, den Sabbatstag zu halten.
50665 Mose5Mo5516Ehre deinen Vater und deine Mutter, wie dir der Herr, dein Gott, geboten hat, damit du lange lebest und es dir wohlgehe in dem Lande, das der Herr, dein Gott, dir geben wird.
50675 Mose5Mo5517Du sollst nicht töten.
50685 Mose5Mo5518Du sollst nicht ehebrechen.
50695 Mose5Mo5519Du sollst nicht stehlen.
50705 Mose5Mo5520Du sollst kein falsches Zeugnis wider deinen Nächsten reden.
50715 Mose5Mo5521Du sollst nicht das Weib deines Nächsten begehren, noch sein Haus, noch seinen Acker, noch seinen Knecht, noch seine Magd, noch seinen Ochsen, noch seinen Esel, noch irgendetwas von allem, was sein ist.
50725 Mose5Mo5522Diese Worte redete der Herr zu eurer ganzen Gemeinde auf dem Berge, mitten aus dem Feuer und der Wolke und der Dunkelheit heraus, mit lauter Stimme, und weiter nichts; und schrieb sie auf zwei steinerne Tafeln, die er mir übergab.
50735 Mose5Mo5523Als ihr aber die Stimme mitten aus der Finsternis heraus hörtet und den Berg brennen sahet, tratet ihr zu mir, alle Häupter der Stämme und Ältesten, und sprachet:
50745 Mose5Mo5524Siehe, der Herr, unser Gott, hat uns seine Herrlichkeit und Größe gezeigt; wir haben seine Stimme mitten aus dem Feuer gehört und haben heute erfahren, dass, wenn auch Gott mit dem Menschen redet, der Mensch am Leben bleibt.
50755 Mose5Mo5525Warum also sollen wir sterben und soll uns dieses gewaltige Feuer verzehren? Denn wenn wir noch weiter die Stimme des Herrn, unsers Gottes, hören, so werden wir sterben.
50765 Mose5Mo5526Was ist alles Fleisch, dass es die Stimme des lebendigen Gottes hören sollte, der mitten aus dem Feuer heraus redet, wie wir sie gehört haben, und dennoch am Leben bleiben könnte?
50775 Mose5Mo5527Tritt du vielmehr hinzu und höre alles, was der Herr, unser Gott, dir sagen wird; und rede zu uns, so wollen wir es hören und tun.
50785 Mose5Mo5528Da dies der Herr hörte, sprach er zu mir: Ich habe die Stimme der Worte dieses Volkes gehört, die sie zu dir geredet haben; sie haben in allem recht geredet.
50795 Mose5Mo5529O möchten sie doch alle ein solches Herz haben, dass sie mich fürchten und alle meine Gebote allezeit halten, auf dass es ihnen und ihren Kindern immerdar wohlgehe.
50805 Mose5Mo5530Gehe und sage ihnen: Kehret in eure Zelte zurück!
50815 Mose5Mo5531Du aber bleibe hier bei mir, so will ich dir alle meine Gebote und Satzungen und Rechte mitteilen, welche du sie lehren sollst, dass sie dieselben in dem Lande üben, das ich ihnen zum Besitze geben werde.
50825 Mose5Mo5532Haltet also und tuet, was Gott, der Herr, euch geboten hat, weichet nicht davon ab, weder zur Rechten, noch zur Linken,
50835 Mose5Mo5533sondern wandelt auf dem Wege, den der Herr, euer Gott, euch geboten hat, damit ihr lebet, und es euch wohlgehe, und eure Tage im Lande, das ihr in Besitz nehmen werdet, lange währen.
50845 Mose5Mo561Dies sind die Gebote und Satzungen und Rechte, die der Herr, euer Gott, mir geboten hat, euch zu lehren, damit ihr sie in dem Lande, in das ihr hinüberzieht, um es in Besitz zu nehmen, übet;
50855 Mose5Mo562dass du den Herrn, deinen Gott, fürchtest und dein ganzes Leben lang alle seine Gebote und Vorschriften haltest, die ich dir, und deinen Söhnen, und deinen Enkeln befehle, damit deine Tage lange währen.
50865 Mose5Mo563Höre Israel und habe Acht, dass du tuest, was der Herr dir geboten, und es dir wohlgehe und du überaus zahlreich werdest, wie der Herr, der Gott deiner Väter, dir das Land verheißen hat, das von Milch und Honig fließt.
50875 Mose5Mo564Höre Israel, der Herr, unser Gott, ist allein der Herr.
50885 Mose5Mo565Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben aus deinem ganzen Herzen, und aus deiner ganzen Seele, und aus allen deinen Kräften.
50895 Mose5Mo566Und diese Worte, die ich dir heute gebiete, sollen in deinem Herzen bleiben,
50905 Mose5Mo567und du sollst sie deinen Kindern mitteilen, und sie betrachten, wenn du in deinem Hause sitzest, und wenn du auf der Reise bist, wenn du dich niederlegst, und wenn du aufstehst.
50915 Mose5Mo568Und du sollst sie als Zeichen auf deine Hand binden, und zwischen deinen Augen schwebend haben,
50925 Mose5Mo569und sollst sie an die Pfosten und Türen deines Hauses schreiben.
50935 Mose5Mo5610Und wenn dich der Herr, dein Gott, in das Land führt, welches er deinen Vätern Abraham, Isaak und Jakob zugeschworen hat, und dir große und schöne Städte gibt, die du nicht erbaust hast,
50945 Mose5Mo5611Häuser, mit Gütern aller Art gefüllt, die du nicht gebaut hast, Wasserbrunnen, die du nicht gegraben, Weinberge und Ölgärten, die du nicht gepflanzt hast,
50955 Mose5Mo5612und du issest, und satt wirst:
50965 Mose5Mo5613so hüte dich wohl, des Herrn zu vergessen, der dich aus dem Lande Ägypten, aus dem Hause der Knechtschaft, herausgeführt hat. Den Herrn, deinen Gott sollst du fürchten, und ihm allein dienen, und bei seinem Namen schwören.
50975 Mose5Mo5614Ihr sollt nicht den fremden Göttern von irgendeinem der Völker nachgehen, die um euch her wohnen;
50985 Mose5Mo5615denn der Herr, dein Gott, ist ein eifernder Gott in deiner Mitte; damit der Zorn des Herrn, deines Gottes, nicht einmal wider dich entbrenne und dich von der Erde hinwegraffe.
50995 Mose5Mo5616Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen, wie du ihn am Orte der Versuchung versucht hast.
51005 Mose5Mo5617Halte die Gebote des Herrn, deines Gottes, und seine Verordnungen und Satzungen, die er dir geboten hat,
51015 Mose5Mo5618und tue, was in den Augen des Herrn wohlgefällig und gut ist, damit es dir wohlgehe, und du hineinziehest und das gute Land in Besitz nehmest, das der Herr deinen Vätern zugeschworen hat,
51025 Mose5Mo5619dass er alle deine Feinde vor dir vertilge, wie er verheißen hat.
51035 Mose5Mo5620Und wenn dich in der Folge dein Sohn fragt und spricht: Was bedeuten diese Verordnungen und Satzungen und Rechte, die der Herr, unser Gott, uns anbefohlen hat?
51045 Mose5Mo5621so sage ihm: Wir waren Knechte des Pharao in Ägypten, und der Herr führte uns mit starker Hand aus Ägypten heraus,
51055 Mose5Mo5622und tat vor unsern Augen große und schreckliche Zeichen und Wunder in Ägypten an Pharao und dessen ganzem Hause,
51065 Mose5Mo5623und führte uns von dort hinweg, um uns hierher zu bringen und uns das Land zu geben, das er unsern Vätern zugeschworen hat.
51075 Mose5Mo5624Und der Herr gebot uns, alle diese Satzungen zu halten und den Herrn, unsern Gott, zu fürchten, damit es uns wohlgehe alle Tage unseres Lebens, wie es heute ist.
51085 Mose5Mo5625Und er wird gegen uns barmherzig sein, wenn wir alle seine Gebote halten und vor dem Herrn, unserm Gott, tun, wie er uns geboten hat.
51095 Mose5Mo571Wenn dich der Herr, dein Gott, in das Land bringt, in das du ziehst, es in Besitz zu nehmen, und viele Völker vor dir vertilgt, die Hethiter, Gergeziter, Amorrhiter, Kanaaniter, Phereziter, Heviter und Jebusiter, sieben Völker, viel zahlreicher, als du bist, und stärker als du,
51105 Mose5Mo572und der Herr, dein Gott, sie dir preisgibt, so sollst du sie bis zur Vernichtung schlagen. Du sollst kein Bündnis mit ihnen eingehen, noch dich ihrer erbarmen,
51115 Mose5Mo573noch Ehen mit ihnen schließen. Deine Töchter sollst du ihren Söhnen nicht geben und ihre Töchter nicht für deine Söhne nehmen,
51125 Mose5Mo574denn sie werden deine Söhne verführen, dass sie mir nicht folgen, sondern vielmehr andern Göttern dienen; dann wird der Zorn des Herrn entbrennen und dich alsbald vertilgen.
51135 Mose5Mo575Vielmehr sollt ihr dies an ihnen tun: Ihre Altäre reißet nieder, ihre Bildsäulen zerbrechet, ihre Haine hauet um, und ihre geschnitzten Bilder verbrennet.
51145 Mose5Mo576Denn du bist ein dem Herrn, deinem Gotte, geheiligtes Volk. Dich hat der Herr, dein Gott, auserwählt, dass du sein Eigentumsvolk aus allen Völkern seiest, die auf Erden sind.
51155 Mose5Mo577Nicht weil ihr alle Völker an Zahl übertrafet, hat sich der Herr mit euch verbunden und hat euch erwählt, denn ihr seid weniger zahlreich als alle Völker;
51165 Mose5Mo578sondern weil euch der Herr liebte und den Eid hielt, den er euern Vätern geschworen, hat er euch mit starker Hand herausgeführt und euch aus dem Hause der Knechtschaft, aus der Hand Pharaos, des Königs von Ägypten, erlöst.
51175 Mose5Mo579So sollst du nun erkennen, dass der Herr, dein Gott, ein starker und getreuer Gott ist, beständig in seinem Bunde und in seiner Barmherzigkeit gegen die, welche ihn lieben und seine Gebote halten, bis in´s tausendste Geschlecht;
51185 Mose5Mo5710aber denen, die ihn hassen, alsbald so vergilt, dass er sie vertilgt und keinen Aufschub kennt, sondern alsbald ihnen vergilt, was sie verdienen.
51195 Mose5Mo5711So halte denn die Gebote und Satzungen und Rechte, die ich dir heute gebiete, dass du sie übest.
51205 Mose5Mo5712Wenn du auf diese Rechte hörst und sie hältst und tust, so wird der Herr, dein Gott, dir auch den Bund und die Gnade bewahren, die er deinen Vätern zugeschworen hat,
51215 Mose5Mo5713und wird dich lieben und mehren, und die Frucht deines Leibes segnen, und die Frucht deines Landes, dein Getreide und deine Weinlese, dein Öl und dein Vieh, und die Herden deiner Schafe in dem Lande, das er deinen Vätern geschworen, dir zu geben.
51225 Mose5Mo5714Gesegnet wirst du sein unter allen Völkern. Weder ein Unfruchtbarer, noch eine Unfruchtbare wird bei dir sein, weder bei den Menschen, noch bei deinen Herden.
51235 Mose5Mo5715Der Herr wird alle Krankheit von dir wegnehmen und wird die schlimmen Seuchen Ägyptens, die du kennst, nicht über dich bringen, sondern über alle deine Feinde;
51245 Mose5Mo5716und du wirst alle Völker vertilgen, die der Herr, dein Gott, dir preisgeben wird. Dein Auge schone ihrer nicht und diene ihren Göttern nicht, damit sie dir nicht Anlass zum Falle werden.
51255 Mose5Mo5717Wenn du in deinem Herzen sagen solltest: Diese Völker sind zahlreicher als ich, wie werde ich sie vernichten können?
51265 Mose5Mo5718so fürchte dich nicht, sondern gedenke, was der Herr, dein Gott, dem Pharao und allen Ägyptern getan hat,
51275 Mose5Mo5719der schrecklichen Plagen, die deine Augen gesehen, und der Zeichen und Wunder, und der starken Hand, und des ausgestreckten Armes, womit dich der Herr, dein Gott, hinweggeführt hat; ebenso wird er allen Völkern tun, vor denen du dich fürchtest.
51285 Mose5Mo5720Überdies wird der Herr, dein Gott, Hornissen über sie senden, bis er alle vernichtet und aufreibt, die dir entgangen sind und sich verbergen konnten.
51295 Mose5Mo5721Fürchte dich nicht vor ihnen, denn der Herr, dein Gott, ist in deiner Mitte, ein großer und furchtbarer Gott;
51305 Mose5Mo5722er wird diese Völker vor deinen Augen nach und nach ausrotten, eines nach dem andern. Du wirst sie nicht auf einmal vernichten können, damit sich die wilden Tiere nicht zu sehr gegen dich vermehren.
51315 Mose5Mo5723Und der Herr, dein Gott, wird sie vor deinen Augen dahingeben und wird sie töten, bis sie gänzlich vernichtet sind.
51325 Mose5Mo5724Und er wird ihre Könige in deine Hände geben, und du wirst ihre Namen unter dem Himmel austilgen; niemand wird dir widerstehen können, bis du sie vernichtest.
51335 Mose5Mo5725Ihre geschnitzten Bilder sollst du mit Feuer verbrennen. Verlange nicht nach dem Silber und Golde, aus denen sie gemacht sind, und nimm etwas davon für dich, damit du nicht Anstoß nehmest; denn es ist vor dem Herrn, deinem Gott, ein Greuel.
51345 Mose5Mo5726Bringe auch nichts von einem Götzenbilde in dein Haus, dass du nicht fluchbeladen werdest wie jenes. Wie Unrat sollst du es verabscheuen, und wie Schmutz und Kot soll es dir ein Greuel sein, denn es ist fluchbeladen.
51355 Mose5Mo581Alle Gebote, die ich dir heute auferlege, sei eifrig bedacht zu halten, damit ihr leben könnet, und euch mehret, und hineinziehet und das Land in Besitz nehmet, das der Herr euern Vätern zugeschworen hat.
51365 Mose5Mo582Gedenke auch des ganzen Weges, auf dem dich der Herr, dein Gott, vierzig Jahre durch die Wüste geführt hat, um dich zu demütigen und auf die Probe zu stellen, und damit offenbar würde, wie du in deinem Herzen gesinnt warst, ob du seine Gebote halten würdest, oder nicht.
51375 Mose5Mo583Er schlug dich mit Mangel und gab dir Manna zur Speise, das weder du, noch deine Väter kannten, um dir zu zeigen, dass der Mensch nicht vom Brote allein lebt, sondern von jedem Worte, das aus Gottes Munde hervorgeht.
51385 Mose5Mo584Dein Gewand, mit dem du bedeckt warst, ward vor Alter nicht verschlissen, und deine Füße wurden nicht wund, nun schon vierzig Jahre lang.
51395 Mose5Mo585So erwäge denn in deinem Herzen, dass dich der Herr, dein Gott, so erzog, wie ein Mann seinen Sohn erzieht,
51405 Mose5Mo586dass du die Gebote des Herrn, deines Gottes, haltest, und auf seinen Wegen wandelst, und ihn fürchtest.
51415 Mose5Mo587Denn der Herr, dein Gott, wird dich in ein gutes Land führen, in ein Land voll von Bächen und Gewässern und Quellen, auf dessen Ebenen und Bergen Ströme Wassers entspringen;
51425 Mose5Mo588ein Land mit Weizen und Gerste und Weinstöcken, in dem Feigen und Granatäpfel und Oliven wachsen, ein Land voll Öl und Honig.
51435 Mose5Mo589Dort wirst du, ohne Mangel zu leiden, dein Brot essen und alle Dinge im Überflusse genießen; ein Land, dessen Gesteine Eisen sind und aus dessen Bergen Erz gegraben wird,
51445 Mose5Mo5810damit du, wenn du issest und satt wirst, den Herrn, deinen Gott, für das gute Land preisest, das er dir gegeben hat.
51455 Mose5Mo5811Habe Acht und hüte dich, dass du des Herrn, deines Gottes, niemals vergessest und seine Gebote und Rechte und Vorschriften vernachlässigest, die ich dir heute gebiete;
51465 Mose5Mo5812damit nicht, wenn du issest und satt wirst, und schöne Häuser bauest, und darin wohnest,
51475 Mose5Mo5813und Herden von Rindern und Schafen, und Überfluss an Silber und Gold und allen Dingen hast,
51485 Mose5Mo5814dein Herz sich überhebe und du des Herrn, deines Gottes, nicht mehr gedenkest, der dich aus dem Lande Ägypten, aus dem Hause der Knechtschaft, herausgeführt hat,
51495 Mose5Mo5815der auch dein Führer war in der großen und schrecklichen Wüste, wo feurige Schlangen waren, und Skorpionen, und Durstschlangen, und gänzlicher Wassermangel, der Wasserströme aus dem härtesten Felsen hervorbrechen ließ
51505 Mose5Mo5816und dich in der Wüste mit Manna, das deine Väter nicht kannten, speiste; der, nachdem er dich mit Leiden heimgesucht und geprüft, sich zuletzt deiner erbarmte,
51515 Mose5Mo5817damit du nicht in deinem Herzen sagtest: Meine Kraft und die Stärke meiner Hände hat mir dies alles errungen.
51525 Mose5Mo5818Sondern gedenke des Herrn, deines Gottes, dass er es ist, der dir Stärke verlieh, um seinen Bund zu erfüllen, den er deinen Vätern geschworen hat, wie der heutige Tag beweist.
51535 Mose5Mo5819Wenn du aber des Herrn, deines Gottes, vergessend fremden Göttern nachfolgen, und ihnen dienen, und sie anbeten solltest, siehe, so sage ich dir jetzt voraus, dass du gänzlich zu Grunde gehen wirst.
51545 Mose5Mo5820Wie die Völker, die der Herr bei deinem Einzuge vertilgt hat, so werdet auch ihr zu Grunde gehen, wenn ihr der Stimme des Herrn, eures Gottes, ungehorsam seid.
51555 Mose5Mo591Höre Israel! Du wirst heute über den Jordan ziehen, um Völker zu bezwingen, die größer und stärker sind als du, und große Städte, deren Mauern bis zum Himmel reichen,
51565 Mose5Mo592ein großes und hochgewachsenes Volk, die Söhne der Enakiter, die du selbst gesehen und von denen du gehört, denen niemand zu widerstehen vermag.
51575 Mose5Mo593So sollst du nun heute erkennen, dass der Herr, dein Gott, selbst dir voranziehen wird, als ein verzehrendes und vertilgendes Feuer, um sie niederzuwerfen, und zu vernichten, und schnell vor deinem Angesichte zu vertreiben, wie er dir gesagt hat.
51585 Mose5Mo594Aber sage nicht in deinem Herzen, wenn sie der Herr, dein Gott, vor deinen Augen vertilgt hat: Um meiner Gerechtigkeit willen hat mich der Herr hergeführt, um mir dieses Land zum Besitz zu geben, während diese Völker ihrer Gottlosigkeit willen vertilgt werden.
51595 Mose5Mo595Denn nicht um deiner Gerechtigkeit und der Rechtschaffenheit deines Herzens willen wirst du einziehen, um ihr Land in Besitz zu nehmen, sondern weil diese Völker gottlos handelten, wurden sie vertilgt bei deinem Einzuge; und damit der Herr seine Verheißung erfüllte, die er deinen Vätern Abraham, Isaak und Jakob mit einem Eide gegeben hat.
51605 Mose5Mo596So wisse denn, dass der Herr, dein Gott, dir dieses gute Land nicht um deiner Gerechtigkeit willen zum Besitze gibt; denn du bist ein halsstarriges Volk.
51615 Mose5Mo597Gedenke und vergiss nicht, wie du den Herrn, deinen Gott, in der Wüste zum Zorne gereizt hast. Von dem Tage an, wo du aus Ägypten auszogest, bis an diesen Ort bist du immer gegen den Herrn widerspenstig gewesen.
51625 Mose5Mo598Denn schon am Horeb hast du ihn gereizt, und er wollte dich in seinem Grimme vertilgen,
51635 Mose5Mo599als ich auf den Berg stieg, die steinernen Tafeln zu empfangen, die Tafeln des Bundes, den der Herr mit euch geschlossen hat, und ich auf dem Berge vierzig Tage und Nächte verweilte, ohne Brot zu essen und Wasser zu trinken.
51645 Mose5Mo5910Und der Herr gab mir die zwei steinernen Tafeln, die mit dem Finger Gottes beschrieben waren und alle Worte enthielten, welche er zu euch auf dem Berge mitten aus dem Feuer, als alles Volk versammelt war, sprach.
51655 Mose5Mo5911Als nun vierzig Tage und ebensoviele Nächte verflossen waren, gab mir der Herr die zwei steinernen Tafeln, die Tafeln des Bundes,
51665 Mose5Mo5912und sprach zu mir: Mache dich auf und steige eilends von hier hinab; denn dein Volk, das du aus Ägypten herausgeführt hast, hat schnell den Weg verlassen, den du ihnen gezeigt hattest, und hat sich ein gegossenes Bild gemacht.
51675 Mose5Mo5913Und wiederum sprach der Herr zu mir: Ich sehe, dass dieses Volk halsstarrig ist;
51685 Mose5Mo5914so lass mich, dass ich es vertilge, und seinen Namen unter dem Himmel vernichte, und dich über ein Volk setze, das größer und stärker ist als dieses.
51695 Mose5Mo5915Als ich nun von dem flammenden Berge herabstieg, die zwei Tafeln des Bundes in beiden Händen,
51705 Mose5Mo5916und sah, dass ihr gegen den Herrn, euern Gott, gesündigt, und euch ein gegossenes Kalb gemacht, und seinen Weg, den er euch gewiesen, so bald verlassen hattet,
51715 Mose5Mo5917warf ich die Tafeln aus meinen Händen und zerbrach sie vor euern Augen.
51725 Mose5Mo5918Dann warf ich mich vor dem Herrn wie vorher, vierzig Tage und vierzig Nächte, nieder, ohne Brot zu essen und Wasser zu trinken, um aller eurer Sünden willen, die ihr gegen den Herrn begangen und mit denen ihr ihn zum Zorne gereizt hattet;
51735 Mose5Mo5919denn ich fürchtete mich vor seinem Grimme und Zorne, mit dem er gegen euch entflammt euch vertilgen wollte. Da erhörte mich der Herr auch dieses Mal.
51745 Mose5Mo5920Auch über Aaron zürnte er heftig und wollte ihn töten, da bat ich gleicherweise auch für ihn.
51755 Mose5Mo5921Euer Sündenwerk aber, das ihr gemacht, das ist das Kalb, ergriff ich, und verbrannte es mit Feuer, und zerschlug es in Stücke, zermalmte es vollends zu Staub, und warf es in den Bach, der vom Berge herabfloß.
51765 Mose5Mo5922Auch bei der Feuersbrunst, und bei der Versuchung, und bei den Lustgräbern habt ihr den Herrn zum Zorne gereizt;
51775 Mose5Mo5923und als er euch von Kadesbarne wegsandte, und sprach: Ziehet hinauf und nehmet das Land, das ich euch gegeben, in Besitz, habt ihr den Befehl des Herrn, eures Gottes, verachtet und ihm nicht geglaubt, noch auf seine Stimme hören wollen;
51785 Mose5Mo5924sondern ihr seid immer widerspenstig gewesen seit dem Tage, an dem ich angefangen, euch zu kennen.
51795 Mose5Mo5925Da warf ich mich vor dem Herrn nieder vierzig Tage und vierzig Nächte, während welcher ich inständig zu ihm flehte, er möchte euch nicht vertilgen, wie er gedroht hatte,
51805 Mose5Mo5926und ich betete und sprach: Herr, Gott! vertilge dein Volk und dein Erbe nicht, das du durch deine große Macht erlöst und mit starker Hand aus Ägypten herausgeführt hast.
51815 Mose5Mo5927Gedenke deiner Knechte Abraham, Isaak und Jakob; siehe nicht die Halsstarrigkeit dieses Volkes und ihre Missetat und Sünde an,
51825 Mose5Mo5928dass die Bewohner des Landes, aus dem du uns weggeführt hast, nicht etwa sagen: Der Herr vermochte nicht, sie in das Land zu führen, das er ihnen verheißen hat, und da er sie hasste, führte er sie heraus, um sie in der Wüste zu töten.
51835 Mose5Mo5929Sie sind ja dein Volk und dein Erbe, das du mit deiner großen Kraft und mit deinem ausgestreckten Arme herausgeführt hast.
51845 Mose5Mo5101In jener Zeit sprach der Herr zu mir: Haue dir zwei steinerne Tafeln zurecht, wie die ersten waren, und steige zu mir auf den Berg; auch mache eine hölzerne Lade,
51855 Mose5Mo5102so will ich auf die Tafeln die Worte schreiben, welche auf denen standen, die du vorhin zerbrochen, und diese lege in die Lade.
51865 Mose5Mo5103Ich machte also eine Lade von Akazienholz. Als ich nun zwei steinerne Tafeln wie die ersten zurechtgehauen hatte, stieg ich auf den Berg, sie in den Händen tragend.
51875 Mose5Mo5104Und der Herr schrieb auf die Tafeln wie vorher die zehn Worte, welche er zu euch auf dem Berge, mitten aus dem Feuer, als das Volk versammelt war, geredet hatte; und er übergab sie mir.
51885 Mose5Mo5105Da stieg ich wieder vom Berge herab und legte die Tafeln in die Lade, welche ich gemacht hatte, und in der sie noch sind, wie der Herr mir geboten.
51895 Mose5Mo5106Die Söhne Israels aber brachen von Beroth bei den Söhnen Jakans nach Mosera auf, wo Aaron starb und begraben wurde, an dessen Statt Eleazar, sein Sohn, Priester ward.
51905 Mose5Mo5107Von da kamen sie nach Gadgad; von dort zogen sie weiter und lagerten in Jetebatha, einem Lande voller Wasser und Bäche.
51915 Mose5Mo5108Zu jener Zeit bestimmte er den Stamm Levi dazu, die Lade des Bundes des Herrn zu tragen, vor ihm in seinem Dienste zu stehen, und in seinem Namen zu segnen, bis auf den heutigen Tag.
51925 Mose5Mo5109Darum erhielt Levi keinen Anteil noch Erbbesitz mit seinen Brüdern; denn der Herr selbst ist sein Erbe, wie der Herr, dein Gott, ihm verheißen hat.
51935 Mose5Mo51010Ich aber stand auf dem Berge, wie vorher, vierzig Tage und vierzig Nächte; und der Herr erhörte mich auch dieses Mal und wollte dich nicht verderben.
51945 Mose5Mo51011Und er sprach zu mir: Mache dich auf und ziehe vor dem Volke her, dass es hingehe und das Land in Besitz nehme, das ich ihren Vätern geschworen, ihnen zu geben.
51955 Mose5Mo51012Und nun Israel, was verlangt der Herr, dein Gott, von dir anderes, als dass du den Herrn, deinen Gott, fürchtest, und auf seinen Wegen wandelst, und ihn liebest, und dem Herrn, deinem Gott, aus ganzem Herzen und aus ganzer Seele dienest,
51965 Mose5Mo51013und die Gebote des Herrn und seine Vorschriften haltest, die ich dir heute gebe, damit es dir wohlgehe?
51975 Mose5Mo51014Siehe, dem Herrn, deinem Gott, gehört der Himmel und der Himmel des Himmels, die Erde und alles, was darauf ist;
51985 Mose5Mo51015und doch hat der Herr sich mit deinen Vätern aufs engste verbündet, und hat sie geliebt und ihre Nachkommenschaft nach ihnen, das ist euch, aus allen Völkern auserwählt, wie es sich heute erweist.
51995 Mose5Mo51016So beschneidet denn die Vorhaut eures Herzens und verhärtet euren Nacken nicht länger;
52005 Mose5Mo51017denn der Herr, euer Gott, ist der Gott der Götter und der Herr der Herrscher, der große und mächtige und furchtbare Gott, der nicht auf die äußere Stellung sieht, noch auf Geschenke.
52015 Mose5Mo51018Er schafft den Waisen und Witwen Recht, liebt den Fremdling und gibt ihm Nahrung und Kleidung.
52025 Mose5Mo51019Darum liebet auch ihr die Fremden, denn auch ihr seid Fremdlinge im Lande Ägypten gewesen.
52035 Mose5Mo51020Du sollst den Herrn, deinen Gott, fürchten und ihn allein dienen; du sollst ihm anhängen und bei seinem Namen schwören.
52045 Mose5Mo51021Er ist dein Ruhm und dein Gott, der diese großen und furchtbaren Dinge an dir getan hat, die deine Augen gesehen haben.
52055 Mose5Mo51022Siebenzig Seelen stark zogen deine Väter nach Ägypten hinab; und siehe, jetzt hat der Herr, dein Gott, dich vermehrt gleich den Sternen des Himmels.
52065 Mose5Mo5111So liebe denn den Herrn, deinen Gott, und beobachte seine Gebote und Vorschriften, und Rechte und Satzungen allezeit.
52075 Mose5Mo5112Erkennet heute, was eure Söhne nicht wissen, da sie die Zucht des Herrn, eures Gottes, seine großen Taten, seine starke Hand, und seinen ausgestreckten Arm, nicht gesehen haben,
52085 Mose5Mo5113seine Zeichen und Taten, welche er mitten in Ägypten an Pharao, dem Könige, und an seinem ganzen Lande, getan hat,
52095 Mose5Mo5114und an dem ganzen Heere der Ägypter, an seinen Rossen und Wagen; wie die Wasser des roten Meeres sie bedeckten, als sie euch nachsetzten und der Herr sie vertilgte bis auf den gegenwärtigen Tag;
52105 Mose5Mo5115was er dann an euch in der Wüste getan, bis ihr an diesen Ort kamet,
52115 Mose5Mo5116und an Dathan und Abiron, den Söhnen Eliabs, der ein Sohn Rubens war; wie die Erde ihren Mund auftat und sie verschlang mit ihren Hütten und Zelten, und all ihrer Habe, die sie inmitten Israels besaßen.
52125 Mose5Mo5117Eure Augen haben alle großen Werke des Herrn gesehen, die er getan hat,
52135 Mose5Mo5118damit ihr alle seine Gebote beobachtet, welche ich euch heute anbefehle, und einziehen und das Land in Besitz nehmen könnet, in das ihr zieht,
52145 Mose5Mo5119und damit ihr lange in dem Lande lebet, das der Herr euren Vätern und ihrer Nachkommenschaft mit einem Eide verhieß, und das von Milch und Honig fließt.
52155 Mose5Mo51110Denn das Land, in das du ziehest, es in Besitz zu nehmen, ist nicht wie das Land Ägypten, aus dem du ausgezogen bist, wo man auf die Saat, die man gesät, wie in Gärten, Wasser leitet, um sie zu bewässern,
52165 Mose5Mo51111sondern es hat Berge und Täler und wartet des Regens vom Himmel.
52175 Mose5Mo51112Und der Herr, dein Gott, schaut immerdar auf dasselbe, und seine Augen sind darauf gerichtet, vom Anfange des Jahres bis zu dessen Ende.
52185 Mose5Mo51113Wenn ihr also meinen Geboten gehorcht, die ich euch heute vorschreibe, dass ihr den Herrn, euern Gott, liebet und ihm aus eurem ganzen Herzen und eurer ganzen Seele dienet,
52195 Mose5Mo51114so wird er eurem Lande Frühregen und Spätregen geben, dass ihr Getreide, und Wein und Öl einsammelt
52205 Mose5Mo51115und Heu von den Feldern, das Vieh zu nähren, und dass ihr selbst zu essen habt und satt werdet.
52215 Mose5Mo51116Hütet euch, dass euer Herz sich nicht etwa betören lasse und ihr den Herrn verlasst, und fremden Göttern dient, und sie anbetet,
52225 Mose5Mo51117auf dass der Herr nicht zürne und den Himmel verschließe, dass kein Regen fällt und die Erde ihren Ertrag nicht gibt, und ihr alsbald vertilgt werdet aus dem guten Lande, das der Herr euch geben will.
52235 Mose5Mo51118So nehmet diese meine Worte zu Herzen und zu Gemüte, und hänget sie als Denkzeichen auf eure Hände, und setzet sie zwischen eure Augen.
52245 Mose5Mo51119Lehret eure Söhne dieselben betrachten, wenn du in deinem Hause sitzest, wenn du auf dem Wege gehst, wenn du dich niederlegst, und wenn du aufstehst.
52255 Mose5Mo51120Schreibe sie an die Pfosten und die Türen deines Hauses,
52265 Mose5Mo51121damit deiner Tage und der Tage deiner Söhne viele werden in dem Lande, welches der Herr deinen Vätern geschworen hat, zu geben, so lange der Himmel über der Erde ausgespannt ist.
52275 Mose5Mo51122Denn wenn ihr die Gebote haltet, die ich euch anbefehle, und sie erfüllt, dass ihr den Herrn, euern Gott liebet, und auf allen seinen Wegen wandelt, und ihm treu seid,
52285 Mose5Mo51123so wird der Herr alle diese Völker vor euch zerstreuen, und ihr werdet ihren Besitz erhalten, ob sie gleich größer und stärker sind als ihr.
52295 Mose5Mo51124Jeder Ort, den euer Fuß betritt, wird euer sein. Von der Wüste an und vom Libanon, vom großen Strome Euphrat bis zum westlichen Meere, werden eure Grenzen reichen.
52305 Mose5Mo51125Keiner wird euch standhalten können; Furcht und Schrecken vor euch wird der Herr, euer Gott, über das ganze Land kommen lassen, welches ihr betreten werdet, wie er zu euch gesprochen hat.
52315 Mose5Mo51126Sehet, ich lege euch heute Segen und Fluch vor:
52325 Mose5Mo51127Segen, wenn ihr den Geboten des Herrn, eures Gottes, gehorchen werdet, welche ich euch heute anbefehle;
52335 Mose5Mo51128Fluch, wenn ihr den Geboten des Herrn, eures Gottes, nicht gehorchen, sondern von dem Wege, den ich euch jetzt weise, abweichen und fremden Göttern nachfolgen werdet, die ihr nicht kennt.
52345 Mose5Mo51129Und wenn dich der Herr, dein Gott, in das Land geführt, in das du ziehst, darin Wohnung zu nehmen, so sollst du den Segen auf dem Berge Garizim und den Fluch auf dem Berge Hebal sprechen,
52355 Mose5Mo51130die jenseits des Jordans hinter dem Wege gegen Sonnenuntergang liegen, im Lande der Kanaaniter, die in der Ebene wohnen, Galgala gegenüber, welches an dem Tale liegt, das sich weithin erstreckt und hineinzieht.
52365 Mose5Mo51131Denn ihr werdet über den Jordan ziehen, um das Land in Besitz zu nehmen, das der Herr, euer Gott, euch geben will, dass ihr es erhaltet und bewohnet.
52375 Mose5Mo51132Sehet also zu, dass ihr die Satzungen und Vorschriften erfüllet, die ich euch heute vor Augen halten werde.
52385 Mose5Mo5121Dies sind die Gebote und die Vorschriften, welche ihr beobachten sollt in dem Lande, welches der Herr, der Gott deiner Väter, dir geben wird, dass du es besitzest alle Tage, die du auf Erden wandeln wirst.
52395 Mose5Mo5122Zerstöret alle Stätten, an denen die Völker, welche ihr verdrängen werdet, ihre Götter verehrten, auf den hohen Bergen, und auf den Hügeln, und unter allerlei laubreichen Bäumen.
52405 Mose5Mo5123Stürzet ihre Altäre um und zertrümmert ihre Bildsäulen, verbrennet ihre Haine mit Feuer und zerschlaget ihre Götzenbilder; vertilget ihre Namen von jenen Orten.
52415 Mose5Mo5124Nicht also tuet dem Herrn, eurem Gott;
52425 Mose5Mo5125sondern ihr sollt an den Ort kommen, welchen der Herr, euer Gott, aus allen euren Stämmen erwählen wird, seinen Namen dorthin zu setzen und dort zu wohnen,
52435 Mose5Mo5126und ihr sollt an diesem Orte eure Brandopfer und eure Schlachtopfer, die Zehnten und die Erstlinge eurer Hände, eure Gelübde und freiwilligen Gaben, und die Erstgeburten eurer Rinder und Schafe darbringen.
52445 Mose5Mo5127Dort sollt ihr vor dem Herrn, eurem Gott, essen und fröhlich sein über alles, woran ihr und eure Familien eure Hand gelegt habt, womit der Herr, euer Gott, euch gesegnet hat.
52455 Mose5Mo5128Dort sollt ihr nicht tun, was wir heute hier tun, ein jeder nach seinem Gutdünken;
52465 Mose5Mo5129denn bis zur Zeit seid ihr noch nicht zur Ruhe und zu dem Erbbesitze gelangt, welchen der Herr, euer Gott, euch geben will.
52475 Mose5Mo51210Ihr werdet aber den Jordan überschreiten und in dem Lande Wohnung nehmen, das der Herr, euer Gott, euch geben will, damit ihr Ruhe habet vor allen Feinden ringsum und furchtlos wohnet
52485 Mose5Mo51211an dem Orte, den der Herr, euer Gott, erwählen wird, dass sein Name daselbst sei; dorthin sollt ihr alles bringen, was ich gebiete, die Brandopfer und Schlachtopfer, und die Zehnten, und die Erstlinge eurer Hände, und alle auserlesenen Gaben, die ihr dem Herrn geloben werdet.
52495 Mose5Mo51212Daselbst sollt ihr vor dem Herrn, eurem Gott, Festmahle halten, ihr und eure Söhne und Töchter, Knechte und Mägde samt dem Leviten, der in euren Städten wohnt; denn er hat sonst keinen Anteil, und keinen Erbbesitz unter euch.
52505 Mose5Mo51213Hüte dich, deine Brandopfer an jedem Orte darzubringen, den du siehest;
52515 Mose5Mo51214sondern an dem Orte, welchen der Herr in einem deiner Stämme erwählen wird, sollst du deine Opfer darbringen und alles tun, was ich dir befehle.
52525 Mose5Mo51215Wenn du aber essen willst und es gelüstet dich, Fleisch zu essen, so schlachte und iss, wie es dir durch den Segen des Herrn, deines Gottes, in deinen Städten gegeben ist; es sei unrein, das ist fehlerhaft und gebrechlich, oder rein, das ist unversehrt und fehlerlos, was man als Opfer darbringen darf, iß es wie das Reh oder den Hirsch;
52535 Mose5Mo51216nur das Blut darfst du nicht genießen, sondern sollst es wie Wasser auf die Erde ausgießen.
52545 Mose5Mo51217Den Zehnten deines Getreides, und Weines, und Öles darfst du nicht in den Städten essen, noch die Erstgeburt deiner Rinder und Schafe, noch irgend etwas, was du gelobst und freiwillig darbringen willst, noch die Erstlingsgaben deiner Hände;
52555 Mose5Mo51218sondern vor dem Herrn, deinem Gott, sollst du sie essen an dem Orte, den der Herr, dein Gott, erwählen wird, du, dein Sohn, deine Tochter, dein Knecht, deine Magd, und der Levit, der in deinen Städten weilt; und du sollst fröhlich sein und dich vor dem Herrn, deinem Gott, mit allem erquicken, woran du deine Hand gelegt hast.
52565 Mose5Mo51219Hüte dich, dass du den Leviten nicht übergehest, so lange du lebest in dem Lande.
52575 Mose5Mo51220Wenn der Herr, dein Gott, dein Gebiet erweitert hat, wie er dir verheißen, und du Fleisch essen willst, nach dem deine Seele gelüstet,
52585 Mose5Mo51221der Ort aber, den der Herr, dein Gott, auserwählen wird, dass sein Name daselbst sei, fern ist, so schlachte von den Rindern und Schafen, welche du hast, so wie ich es dir geboten habe, und iss es in deinen Städten, wie es dir gefällt.
52595 Mose5Mo51222Wie man das Reh und den Hirsch isst, so sollst du es essen; der Reine wie der Unreine mögen es auf gleiche Weise essen.
52605 Mose5Mo51223Nur vor einem hüte dich, dass du das Blut nicht ißest; denn ihr Blut gilt für ihre Seele; und darum darfst du die Seele nicht mit dem Fleische essen,
52615 Mose5Mo51224sondern sollst es mit Wasser auf die Erde ausgießen,
52625 Mose5Mo51225auf dass es dir und deinen Söhnen nach dir wohlgehe, wenn du tust, was vor dem Herrn wohlgefällig ist.
52635 Mose5Mo51226Was du aber geheiligt und dem Herrn gelobt hast, sollst du nehmen und damit an den Ort kommen, den der Herr erwählen wird,
52645 Mose5Mo51227und deine Opfer, das Fleisch und das Blut, auf dem Altare des Herrn, deines Gottes, darbringen; das Blut der Schlachtopfer gieße auf den Altar aus, das Fleisch aber darfst du selbst essen.
52655 Mose5Mo51228Merke und vernimm alles, was ich dir gebiete, dass es dir und deinen Söhnen nach dir immerdar wohlgehe, wenn du tust, was vor dem Herrn, deinem Gott, gut und wohlgefällig ist.
52665 Mose5Mo51229Wenn der Herr, dein Gott, die Völker vor dir vertilgt, zu welchen du ziehest, sie zu verdrängen, und wenn du ihrer mächtig geworden und dich in ihrem Lande niedergelassen hast,
52675 Mose5Mo51230so hüte dich, sie nachzuahmen, nachdem sie bei deinem Einzuge vernichtet worden, und nach ihren Gebräuchen zu fragen und zu sagen: Wie diese Völker ihre Götter verehrt haben, so will auch ich sie verehren.
52685 Mose5Mo51231So handle nicht gegen den Herrn, deinen Gott! Denn alles, was dem Herrn ein Greuel ist, was er verabscheut, haben sie für ihre Götter getan, indem sie ihre Söhne und Töchter opferten und sie im Feuer verbrannten.
52695 Mose5Mo51232Was ich dir gebiete, das allein tue für den Herrn, weder füge etwas hinzu, noch nimm etwas hinweg.
52705 Mose5Mo5131Wenn in deiner Mitte ein Prophet oder jemand auftritt, der behauptet, einen Traum gehabt zu haben, und sagt ein Zeichen oder ein Wunder vorher,
52715 Mose5Mo5132und es trifft ein, was er verkündet hat, und er spricht zu dir: Lasset uns hingehen und fremden Göttern folgen, die du nicht kennst, und ihnen dienen,
52725 Mose5Mo5133so höre nicht auf die Worte dieses Propheten oder Träumers; denn der Herr, euer Gott, stellt euch auf die Probe, damit es offenbar werde, ob ihr ihn aus ganzem Herzen und aus eurer ganzen Seele liebt, oder nicht.
52735 Mose5Mo5134Dem Herrn, eurem Gott, folget nach, und ihn fürchtet, und seine Gebote beobachtet, und auf seine Stimme höret; ihm dienet und ihm hänget an.
52745 Mose5Mo5135Jener Prophet oder Traumerdichter aber soll getötet werden; denn er hat geredet, um euch von dem Herrn, euerm Gott, der euch aus dem Lande Ägypten herausgeführt und euch aus dem Hause der Knechtschaft erlöst hat, abwendig zu machen, um dich von dem Wege, den der Herr, dein Gott, dir geboten, auf Irrwege zu führen; und so sollst du das Böse aus deiner Mitte hinwegschaffen.
52755 Mose5Mo5136Wenn dein Bruder, der Sohn deiner Mutter, oder dein Sohn, oder deine Tochter, oder das Weib an deinem Busen, oder der Freund, den du wie dein Leben liebst, dir heimlich zuredet: Lass uns hingehen und fremden Göttern dienen, welche du nicht kennst, noch deine Väter,
52765 Mose5Mo5137den Göttern aller Völker, ringsherum, nah oder fern, von einem Ende der Erde zum andern,
52775 Mose5Mo5138so willige nicht ein, und höre nicht auf ihn, und dein Auge schone seiner nicht, dass du Mitleid hegen und ihn verbergen möchtest,
52785 Mose5Mo5139sondern töte ihn alsbald. Deine Hand erhebe sich zuerst wider ihn und darnach lege das ganze Volk Hand an.
52795 Mose5Mo51310Er werde zu Tode gesteinigt, weil er dich von dem Herrn, deinem Gott, abwenden wollte, der dich aus dem Lande Ägypten, aus dem Hause der Knechtschaft, herausgeführt hat,
52805 Mose5Mo51311damit ganz Israel es höre, und sich fürchte, und fernerhin nicht mehr etwas dergleichen tue.
52815 Mose5Mo51312Wenn du in einer deiner Städte, welche der Herr, dein Gott, dir zur Wohnung geben wird, einige sagen hörst:
52825 Mose5Mo51313Es sind aus deiner Mitte Söhne Belials ausgegangen, und haben die Einwohner ihrer Stadt abwendig gemacht, und gesagt: Lasset uns hingehen und fremden Göttern dienen, welche ihr nicht kennt,
52835 Mose5Mo51314so forsche sorglich und eifrig nach, und wenn du die Wahrheit entdeckt hast und findest, dass es sich so verhält, wie man sagt, und dass dieser Greuel in der Tat verübt ist,
52845 Mose5Mo51315so sollst du alsbald die Bewohner jener Stadt mit der Schärfe des Schwertes schlagen und sie mit allem, was darin ist, bis zum Vieh herab, vertilgen.
52855 Mose5Mo51316Alle Gerätschaften aber sammle in der Mitte ihrer Straßen und verbrenne sie mit der Stadt, so dass du alles für den Herrn, deinen Gott, vernichtest; und sie soll ein Schutthaufen bleiben, auf ewig und nicht wieder aufgebaut werden;
52865 Mose5Mo51317und von dem mit diesem Banne Belegten soll nichts in deiner Hand bleiben; damit der Herr von seinem grimmigen Zorne ablasse, und sich deiner erbarme, und dich mehre, wie er deinen Vätern zugeschworen hat,
52875 Mose5Mo51318wenn du auf die Stimme des Herrn, deines Gottes, hörst, indem du alle seine Gebote hältst, die ich dir heute anbefehle, dass du tuest, was in den Augen des Herrn, deines Gottes, wohlgefällig ist.
52885 Mose5Mo5141Seid Söhne des Herrn, eures Gottes; machet euch keine Einschnitte und scheret euch nicht kahl um eines Toten willen,
52895 Mose5Mo5142denn du bist ein dem Herrn, deinem Gott, geheiligtes Volk; und er hat dich aus allen Völkern, die auf Erden sind, auserwählt, dass du ein ihm eigenes Volk seiest.
52905 Mose5Mo5143Esset nicht, was unrein ist.
52915 Mose5Mo5144Dies sind die Tiere, die ihr essen dürft: Rind, Schaf, Ziege,
52925 Mose5Mo5145Hirsch, Reh, Büffel, Steinbock, Gazelle, Bergziege und Giraffe.
52935 Mose5Mo5146Jedes Tier, welches die Hufe in zwei Teile gespalten hat und wiederkäut, dürft ihr essen.
52945 Mose5Mo5147Von denen aber, welche wiederkäuen und keine gespaltenen Hufe haben, sollt ihr nicht essen, wie: Das Kamel, den Hasen, den Igel; diese wiederkäuen zwar, haben aber keine gespaltenen Klauen, deshalb sollen sie euch unrein sein.
52955 Mose5Mo5148Auch das Schwein soll unrein sein, weil es zwar gespaltene Klauen hat, aber nicht wiederkäut; ihr Fleisch sollt ihr nicht essen und ihr Aas nicht berühren.
52965 Mose5Mo5149Diese dürft ihr essen von allen Tieren, die sich im Wasser aufhalten: Alle, welche Floßfedern und Schuppen haben, esset;
52975 Mose5Mo51410die, welche keine Floßfedern und Schuppen haben, esset nicht, denn sie sind unrein.
52985 Mose5Mo51411Alle reinen Vögel esset;
52995 Mose5Mo51412unreine sollt ihr nicht essen, nämlich: den Adler, den Greifgeier, den Meeradler,
53005 Mose5Mo51413die Weihe, den Geier, den Hühnergeier und dessen Arten;
53015 Mose5Mo51414alles, was zum Rabengeschlechte gehört,
53025 Mose5Mo51415den Strauß, die Nachteule, die Möwe, den Sperber nach seinen Arten;
53035 Mose5Mo51416den Reiher, den Schwan, den Ibis,
53045 Mose5Mo51417den Taucher, den Purpurvogel, den Nachtraben,
53055 Mose5Mo51418den Pelikan, den Regenpfeifer, alle mit ihren Arten, den Wiedehopf und die Fledermaus.
53065 Mose5Mo51419Auch alles, was kriecht und Flügel hat, soll unrein sein und nicht gegessen werden.
53075 Mose5Mo51420Alles, was rein ist, dürft ihr essen.
53085 Mose5Mo51421Was aber gefallen ist, davon esset nicht. Dem Fremden, der innerhalb deiner Tore weilt, magst du es zu essen geben oder es ihm verkaufen; denn du bist ein dem Herrn, deinem Gott, geheiligtes Volk. Du sollst das Böcklein nicht in der Milch seiner Mutter kochen.
53095 Mose5Mo51422Sondere den zehnten Teil von allen deinen Früchten ab, welche auf dem Felde Jahr für Jahr wachsen,
53105 Mose5Mo51423und verzehre sie vor dem Herrn, deinem Gott, an dem Orte, den er erwählt hat, damit sein Name daselbst angerufen werde, den Zehnten deines Getreides und Weines und Öles, und die Erstgeburten deiner Rinder und Schafe; damit du den Herrn, deinen Gott, allezeit fürchten lernst.
53115 Mose5Mo51424Wenn aber der Weg zu weit und der Ort, den der Herr, dein Gott, auserwählt hat, zu fern ist, und er dich segnet, und du kannst dies nicht alles dorthin tragen,
53125 Mose5Mo51425so verkaufe alles und tausche dafür Geld ein, und nimm den Erlös mit dir, und begib dich an den Ort, den der Herr, dein Gott, erwählt hat,
53135 Mose5Mo51426und kaufe für dieses Geld alles, was dir gefällt, Rinder oder Schafe, auch Wein und starkes Getränk, und alles, was deine Seele verlangt; und iß vor dem Herrn, deinem Gott, und halte ein Mahl, du und deine Familie,
53145 Mose5Mo51427und der Levit, der innerhalb deiner Tore ist; habe Acht, dass du ihn nicht übergehest, denn er hat keinen anderen Anteil in deinem Besitztume.
53155 Mose5Mo51428Im dritten Jahre sollst du einen anderen Zehnten von allem, was dir zu jener Zeit wächst, absondern und in deinen Toren niederlegen.
53165 Mose5Mo51429Dann möge der Levit, welcher keinen andern Anteil noch Erbbesitz mit dir hat, der Fremdling, die Waise und die Witwe, die innerhalb deiner Tore sind, kommen, und essen, und sich sättigen; dass der Herr, dein Gott, dich bei allen Werken deiner Hände, die du unternimmst, segne.
53175 Mose5Mo5151Im siebenten Jahre sollst du einen Erlass stattfinden lassen;
53185 Mose5Mo5152mit diesem soll es also gehalten werden: Jeder, dem sein Freund, oder Nächster, oder Bruder etwas schuldet, soll es nicht zurückfordern können, weil es das Erlassjahr des Herrn ist.
53195 Mose5Mo5153Von dem Fremden und Ankömmling magst du es zurückfordern; aber von deinem Mitbürger und Nächsten es zurückzufordern, soll dir nicht zustehen.
53205 Mose5Mo5154Einen ganz Armen und Bettler gebe es nicht unter euch, damit der Herr, dein Gott, dich in dem Lande segne, welches er dir zum Besitze geben wird.
53215 Mose5Mo5155Wenn du nur auf die Stimme des Herrn, deines Gottes, hörst und alles hältst, was er geboten hat und was ich dir heute befehle, so wird er dich segnen, wie er verheißen hat.
53225 Mose5Mo5156Du wirst vielen Völkern leihen und selbst von niemand zu entlehnen brauchen. Du wirst über sehr viele Völker herrschen und über dich wird niemand herrschen.
53235 Mose5Mo5157Wenn einer deiner Brüder, die innerhalb der Tore deiner Stadt in dem Lande weilen, welches der Herr, dein Gott, dir geben will, in Armut gerät, so sollst du dein Herz nicht verhärten und deine Hand nicht verschließen,
53245 Mose5Mo5158sondern sie dem Armen öffnen und ihm leihen, was du siehest, dass er bedarf.
53255 Mose5Mo5159Hüte dich, dass dich nicht etwa der lieblose Gedanke beschleiche, dass du in deinem Herzen sagst: Das siebente Jahr, das Erlassjahr, ist nahe, und du also deine Augen von deinem armen Bruder abwendest und ihm nicht leihen wollest, was er verlangt, damit er nicht zum Herrn wider dich rufe und es dir zur Sünde werde.
53265 Mose5Mo51510Vielmehr gib ihm und handle nicht hinterlistig, wenn du seiner Not abhilfst, damit der Herr, dein Gott, dich allezeit und in allem segne, was deine Hand unternimmt.
53275 Mose5Mo51511Arme werden im Lande deines Wohnsitzes nicht fehlen; darum gebiete ich dir, dass du deinem dürftigen Bruder und dem Armen, der bei dir in dem Lande weilt, deine Hand auftuest.
53285 Mose5Mo51512Wenn sich dir dein Bruder, ein Hebräer oder eine Hebräerin, verkauft und dir sechs Jahre gedient hat, so sollst du ihn im siebenten Jahre freilassen;
53295 Mose5Mo51513und wenn du ihm die Freiheit schenkst, so sollst du ihn nicht leer fortgehen lassen,
53305 Mose5Mo51514sondern ihm Wegzehrung geben von deinen Herden, deiner Tenne, und deiner Kelter, mit denen dich der Herr, dein Gott, gesegnet hat.
53315 Mose5Mo51515Gedenke, dass auch du im Lande Ägypten in Knechtschaft warst und der Herr, dein Gott, dich frei gemacht hat; und darum gebe ich dir heute dies Gebot.
53325 Mose5Mo51516Wenn er aber sagt: Ich will nicht weggehen, weil er dich und dein Haus lieb hat und fühlt, dass es ihm bei dir wohlgeht,
53335 Mose5Mo51517so nimm einen Priemen und bohre ihn durch sein Ohr an die Türe deines Hauses, und er soll auf ewig dein Knecht sein, und ebenso sollst du auch mit einer Magd tun.
53345 Mose5Mo51518Wende deine Augen nicht von ihnen, wenn du sie freilässest; denn sie haben dir sechs Jahre hindurch um den Lohn eines Tagelöhners gedient; auf dass der Herr, dein Gott, dich segne in allen Werken, welche du unternimmst.
53355 Mose5Mo51519Jedes Erstgeborene männlichen Geschlechtes, das von deinen Rindern und Schafen zur Welt kommt, sollst du dem Herrn, deinem Gott, weihen. Du sollst mit dem Erstgeborenen des Rindes nicht arbeiten, und die Erstgeborenen der Schafe sollst du nicht scheren.
53365 Mose5Mo51520Vor dem Herrn, deinem Gott, solst du sie alljährlich essen, an dem Orte, welchen der Herr erwählt, du und deine Familie.
53375 Mose5Mo51521Wenn es aber einen Fehler hat, lahm ist, oder blind, oder an einem Teile missgestaltet oder schwächlich, so soll es dem Herrn, deinem Gott, nicht als Opfer dargebracht werden,
53385 Mose5Mo51522sondern innerhalb der Tore deiner Stadt magst du es essen: der Reine wie der Unreine mögen es essen, wie ein Reh oder einen Hirsch.
53395 Mose5Mo51523Nur habe Acht, dass du ihr Blut nicht genießest, sondern gieße es auf die Erde aus wie Wasser.
53405 Mose5Mo5161Habe Acht auf den Monat der neuen Früchte, den ersten im Frühling, dass du dem Herrn, deinem Gott, das Phase (Pesach) haltest; denn in diesem Monate hat dich der Herr, dein Gott, in der Nacht aus Ägypten geführt.
53415 Mose5Mo5162Und schlachte dem Herrn, deinem Gott, als Phase (Pesach) ein Opfer von Schafen und von Rindern an dem Orte, den der Herr, dein Gott, erwählen wird, um seinen Namen daselbst wohnen zu lassen.
53425 Mose5Mo5163Du sollst dazu kein gesäuertes Brot essen: Sieben Tage hindurch sollst du Ungesäuertes, das Brot der Trübsal, essen, denn in Schrecken bist du aus Ägypten ausgezogen; damit du den Tag deines Auszuges aus Ägypten in Erinnerung behaltest, so lange du lebst.
53435 Mose5Mo5164Kein Sauerteig soll sich in allen deinen Grenzen sieben Tage lang vorfinden, und von dem Fleische, das am ersten Tage Abends geopfert ward, soll nichts bis zum Morgen übrigbleiben.
53445 Mose5Mo5165Du kannst das Phase (Pesach) nicht in jeder deiner Städte schlachten, welche der Herr, dein Gott, dir geben wird;
53455 Mose5Mo5166sondern an dem Orte, den der Herr, dein Gott, erwählen wird, seinen Namen daselbst wohnen zu lassen, sollst du das Phase (Pesach) am Abend gegen Sonnenuntergang schlachten, zu der Zeit, wo du aus Ägypten ausgezogen bist.
53465 Mose5Mo5167Und du sollst es kochen und an dem Orte essen, den der Herr, dein Gott, erwählen wird, und am Morgen magst du dich aufmachen und in deine Zelte gehen.
53475 Mose5Mo5168Sechs Tage sollst du Ungesäuertes essen; und am siebenten Tage sollst du keine Arbeit tun, weil es die Festversammlung des Herrn, deines Gottes, ist.
53485 Mose5Mo5169Sieben Wochen sollst du von dem Tage, an welchem du die Sichel an die Saat gelegt hast, abzählen
53495 Mose5Mo51610und sollst dem Herrn, deinem Gott, das Wochenfest feiern und ein freiwilliges Opfer deiner Hand darbringen, je nachdem dich der Herr, dein Gott, gesegnet hat;
53505 Mose5Mo51611und du sollst vor dem Herrn, deinem Gott, ein Mahl halten, du, dein Sohn, und deine Tochter, dein Knecht, und deine Magd, und der Levit, der innerhalb deiner Tore ist, der Fremdling, die Waise und die Witwe, die bei euch weilen, an dem Orte, den der Herr, dein Gott, erwählen wird, um seinen Namen daselbst wohnen zu lassen;
53515 Mose5Mo51612und du sollst eingedenk sein, dass du ein Knecht warst in Ägypten, und halten und tun, was geboten ist.
53525 Mose5Mo51613Auch das Fest der Laubhütten sollst du sieben Tage feiern, wenn du deinen Ertrag der Tenne und der Kelter eingesammelt hast;
53535 Mose5Mo51614und sollst an deinem Feste ein Mahl halten, du, dein Sohn, und deine Tochter, dein Knecht und deine Magd, der Levit, der Fremdling, die Waise und die Witwe, die innerhalb deiner Tore sind.
53545 Mose5Mo51615Sieben Tage sollst du dem Herrn, deinem Gott, das Fest feiern an dem Orte, den der Herr erwählen wird; und der Herr, dein Gott, wird dich in allen deinen Erträgnissen und in allem Tun deiner Hände segnen, und du wirst fröhlich sein.
53555 Mose5Mo51616Dreimal im Jahre soll alles, was unter dir männlich ist, vor dem Herrn, deinem Gott, an dem Orte erscheinen, den er erwählen wird: am Feste der ungesäuerten Brote, am Wochenfeste, und am Laubhüttenfeste. Niemand soll vor dem Herrn leer erscheinen,
53565 Mose5Mo51617sondern ein jeder soll etwas opfern, je nachdem er hat, nach dem Segen, welchen ihm der Herr, sein Gott, gegeben hat.
53575 Mose5Mo51618Du sollst innerhalb aller deiner Tore, die der Herr, dein Gott, dir geben wird, in jedem von deinen Stämmen Richter und Vorsteher setzen, damit sie das Volk mit gerechtem Gerichte richten
53585 Mose5Mo51619und das Recht nicht auf eine Seite beugen. Du sollst nicht auf die äußere Stellung, noch Geschenke sehen; denn Geschenke verblenden die Augen der Weisen und verkehren die Worte der Gerechten.
53595 Mose5Mo51620Was recht ist, dem sollst du gerecht nachtrachten, damit du lebest und das Land in Besitz nehmest, das der Herr, dein Gott, dir geben wird.
53605 Mose5Mo51621Du sollst keinen Hain, noch irgend einen Baum neben den Altar des Herrn, deines Gottes, pflanzen.
53615 Mose5Mo51622Und du sollst dir keine Bildsäule machen, noch aufrichten, solches hasst der Herr, dein Gott.
53625 Mose5Mo5171Du sollst dem Herrn, deinem Gott, kein Schaf oder Rind opfern, an dem ein Fehler oder irgend ein Mangel ist; denn das ist dem Herrn, deinem Gott, ein Greuel.
53635 Mose5Mo5172Wenn bei dir innerhalb eines deiner Tore, welche der Herr, dein Gott, dir geben wird, ein Mann oder ein Weib befunden wird, welche Böses tun vor dem Herrn, deinem Gott, und seinen Bund übertreten,
53645 Mose5Mo5173indem sie hingehen und fremden Göttern dienen, und sie anbeten, die Sonne und den Mond, und das ganze Heer des Himmels, was ich verboten habe,
53655 Mose5Mo5174und es wird dir dies berichtet, und du hörst es, und befindest nach sorgfältiger Untersuchung wahr, dass der Greuel in Israel begangen ist,
53665 Mose5Mo5175so sollst du den Mann und das Weib, die einen solchen Frevel verübt haben, zu den Toren deiner Stadt hinausführen, und sie sollen gesteinigt werden.
53675 Mose5Mo5176Auf die Aussage von zwei oder drei Zeugen hin soll umkommen, wer getötet werden soll. Niemand soll getötet werden, wenn nur einer gegen ihn Zeugnis ablegt.
53685 Mose5Mo5177Die Hand der Zeugen soll die erste sein, ihn zu töten, und die Hand des übrigen Volkes soll sich darnach gegen ihn erheben; damit du das Böse aus deiner Mitte entfernest.
53695 Mose5Mo5178Wenn ein Rechtsspruch zwischen Blut und Blut, Handel und Handel, Aussatz und Aussatz, dir schwer und zweifelhaft scheint und du siehst, dass die Aussprüche der Richter innerhalb deiner Tore verschieden sind, so mache dich auf und gehe hin an den Ort, welchen der Herr, dein Gott, erwählen wird,
53705 Mose5Mo5179und komme vor die Priester vom Geschlechte Levis, und vor den Richter, der zu jener Zeit sein wird; und frage sie, so werden sie dir das der Wahrheit gemäße Urteil verkünden.
53715 Mose5Mo51710Alsdann tue alles, was die Vorsteher jenes Ortes sagen, den der Herr erwählen wird, und was sie dich lehren werden
53725 Mose5Mo51711nach seinem Gesetze; und folge ihrem Ausspruche, und weiche nicht ab, weder zur Rechten noch zur Linken.
53735 Mose5Mo51712Wer aber so vermessen ist, dass er dem Gebote des Priesters, der zur Zeit vor dem Herrn, deinem Gott, Dienst tut, oder dem Urteile des Richters nicht gehorchen wird, der soll sterben; und du sollst das Böse aus Israel hinwegschaffen,
53745 Mose5Mo51713und das ganze Volk soll, wenn es dies hört, sich fürchten, auf dass hinfort keiner mehr sich in Vermessenheit überhebe.
53755 Mose5Mo51714Wenn du in das Land gezogen bist, das der Herr, dein Gott, dir geben wird, und du es in Besitz genommen hast, und darin wohnst, und dann sprichst: Ich will einen König über mich setzen, wie alle Völker ringsherum haben;
53765 Mose5Mo51715so sollst du denjenigen einsetzen, den der Herr, dein Gott, aus der Mitte deiner Brüder erwählen wird. Du darfst keinen Angehörigen eines andern Volkes, welcher nicht dein Bruder ist, zum Könige machen.
53775 Mose5Mo51716Und wenn er eingesetzt ist, soll er nicht viele Rosse halten und das Volk nicht nach Ägypten zurückführen, auf die Zahl seiner Reiterei gestützt; zumal der Herr euch geboten hat, niemals auf diesen Weg wieder zurückzukehren.
53785 Mose5Mo51717Er soll nicht viele Frauen haben, die sein Herz an sich ziehen, noch übergroße Massen von Silber und Gold.
53795 Mose5Mo51718Und wenn er sich auf seinen Königsthron gesetzt hat, soll er sich eine Abschrift dieses Gesetzes in ein Buch abschreiben, indem er sich die Vorlage von den Priestern des Geschlechtes Levi geben last,
53805 Mose5Mo51719und soll es bei sich haben und es alle Tage seines Lebens lesen, damit er den Herrn, seinen Gott, fürchten lerne und seine Worte und Vorschriften halte, die im Gesetze gegeben sind.
53815 Mose5Mo51720Auch soll sein Herz sich nicht hochmütig über seine Brüder erheben, und er soll weder zur Rechten noch zur Linken abweichen, damit er und seine Söhne lange herrschen über Israel.
53825 Mose5Mo5181Die Priester und die Leviten, und alle, welche aus diesem Stamme sind, sollen keinen Anteil noch Erbbesitz mit dem übrigen Israel erhalten, denn sie sollen sich von den Opfern des Herrn und seinen Gaben nähren,
53835 Mose5Mo5182und sollen nichts anderes von dem Erbbesitze ihrer Brüder erhalten; denn der Herr selbst ist ihr Erbe, wie er zu ihnen gesprochen hat.
53845 Mose5Mo5183Folgendes soll als Recht der Priester gelten gegenüber dem Volke und gegenüber denen, die Schlachtopfer darbringen: Wenn sie ein Rind oder ein Schaf opfern, so sollen sie dem Priester den Vorderbug und den Magen geben;
53855 Mose5Mo5184sowie die Erstlinge vom Getreide, Wein und Öl, und einen Teil der Wolle von der Schur der Schafe;
53865 Mose5Mo5185denn ihn hat der Herr, dein Gott, aus allen deinen Stämmen auserwählt, dass er hintrete und dem Namen des Herrn diene, er und seine Söhne immerdar.
53875 Mose5Mo5186Wenn ein Levit aus seiner deiner Städte in ganz Israel, wo selbst er wohnt, fortzieht und verlangt, an den Ort zu kommen, den der Herr erwählen wird,
53885 Mose5Mo5187so mag er im Namen des Herrn, seines Gottes, Dienst tun, wie alle seine Brüder, die Leviten, welche zu der Zeit vor dem Herrn stehen werden.
53895 Mose5Mo5188Denselben Anteil soll er von den Speisen erhalten, wie die übrigen, außer dem, was ihm in seiner Stadt aus dem väterlichen Erbe gebührt.
53905 Mose5Mo5189Wenn du in das Land kommst, welches der Herr, dein Gott, dir geben wird, so hüte dich, die Greuel jener Völker nachahmen zu wollen.
53915 Mose5Mo51810Es finde sich bei dir niemand, der seinen Sohn oder seine Tochter durch das Feuer gehen lässt, um sie zu weihen, oder der Wahrsager befragt und auf Träume und Vorbedeutungen Acht hat, oder ein Zauberer,
53925 Mose5Mo51811oder ein Beschwörer ist, noch einer, der Geister oder Wahrsager befragt, oder von den Toten die Wahrheit erfragen will;
53935 Mose5Mo51812denn dies alles verabscheut der Herr, und um dieser Frevel willen wird er sie bei deinem Einzuge vertilgen.
53945 Mose5Mo51813Du sollst vollkommen sein und unbefleckt zu dem Herrn, deinem Gott, halten.
53955 Mose5Mo51814Diese Völker, deren Land du in Besitz nehmen wirst, hören auf Zeichendeuter und Wahrsager; du aber bist von dem Herrn, deinem Gott, anders unterwiesen.
53965 Mose5Mo51815Einen Propheten wie ich bin wird dir der Herr, dein Gott, aus deinem Volke und aus deinen Brüdern erstehen lassen; den sollst du hören,
53975 Mose5Mo51816wie du von dem Herrn, deinem Gott, auf Horeb erbeten hast, als die ganze Gemeinde versammelt war und du sagtest: Ich möchte die Stimme des Herrn, meines Gottes, nicht weiter hören und dieses große Feuer nicht mehr sehen, damit ich nicht sterbe.
53985 Mose5Mo51817Da sprach der Herr zu mir: Sie haben in allem wohl geredet.
53995 Mose5Mo51818Einen Propheten werde ich ihnen aus der Mitte ihrer Brüder erstehen lassen, der dir ähnlich ist; und ich werde meine Worte in seinen Mund legen, und er wird alles zu ihnen reden, was ich ihm gebieten werde.
54005 Mose5Mo51819Wer aber seine Worte, die er in meinem Namen reden wird, nicht hören will, an dem werde ich es rächen.
54015 Mose5Mo51820Doch wenn ein Prophet, durch Vermessenheit verkehrt, in meinem Namen verkünden wollte, was ich ihm nicht geboten habe zu sagen, oder im Namen anderer Götter reden sollte, so soll er getötet werden.
54025 Mose5Mo51821Wenn du nun bei dir selbst darauf sagen solltest: Wie kann ich erkennen, dass der Herr ein Wort nicht geredet hat?
54035 Mose5Mo51822so sollst du dies zum Zeichen haben: Wenn das nicht geschieht, was dieser Prophet im Namen des Herrn vorhergesagt hat, so hat es der Herr nicht gesprochen, sondern der Prophet hat es in der Vermessenheit seines Herzens erdichtet; und darum sollst du ihn nicht fürchten.
54045 Mose5Mo5191Wenn der Herr, dein Gott, die Völker ausgerottet hat, deren Land er dir übergeben will, und du es in Besitz genommen hast, und in seinen Städten und Häusern wohnest,
54055 Mose5Mo5192so sollst du dir in der Mitte des Landes, das der Herr, dein Gott, dir zum Besitze geben wird, drei Städte bestimmen,
54065 Mose5Mo5193und sollst den Weg dahin sorgfältig bahnen, und das ganze Gebiet deines Landes in drei gleiche Teile einteilen, damit jeder, der eines Totschlags wegen flüchten muss, einen Ort in der Nähe habe, wohin er entweichen könne.
54075 Mose5Mo5194Dies soll die Bestimmung für einen flüchtigen Totschläger sein, dessen Leben geschützt werden soll: Wer seinen Nächsten unversehens erschlagen hat und von wem es erwiesen ist, dass er keinen Hass gegen ihn gehegt habe, weder gestern noch vorher,
54085 Mose5Mo5195sondern dass er mit ihm arglos in dem Wald gegangen ist, um Holz zu fällen, und dass die Axt bei dem Fällen der Bäume seiner Hand entfuhr, und das Eisen aus dem Stiele glitt, und seinen Freund traf und tötete, ein solcher soll in eine der vorgenannten Städte fliehen und am Leben bleiben;
54095 Mose5Mo5196damit nicht etwa der nächste Verwandte desjenigen, dessen Blut vergossen worden ist, durch seinen Schmerz gereizt, ihn verfolge und ihn, wenn der Weg weit wäre, einhole und erschlage, obwohl er doch des Todes nicht schuldig ist, weil er erweislich vordem gegen den Getöteten keinen Hass gehegt hat.
54105 Mose5Mo5197Darum befehle ich dir, drei Städte in gleicher Entfernung voneinander auszusondern.
54115 Mose5Mo5198Wenn aber der Herr, dein Gott, wie er deinen Vätern geschworen hat, dein Gebiet erweitern und dir das ganze Land geben wird, das er ihnen verheißen hat,
54125 Mose5Mo5199(wenn du anders seine Gebote hältst und tuest, was ich dir heute gebiete, dass du den Herrn, deinen Gott, liebest und auf seinen Wegen allezeit wandelst), so sollst du noch drei andere Städte hinzufügen und die Zahl der vorhergenannten drei Städte verdoppeln;
54135 Mose5Mo51910damit nicht in der Mitte des Landes, das der Herr, dein Gott, dir zum Besitze geben wird, unschuldiges Blut vergossen werde und du nicht Blutschuld auf dich ladest.
54145 Mose5Mo51911Wenn aber jemand seinem Nächsten aus Hass nach seinem Leben trachtet und ihn überfällt und schlägt, und er stirbt, und jener flieht dann in eine von den erwähnten Städten,
54155 Mose5Mo51912so sollen die Ältesten dieser Stadt hinsenden, und ihn aus dem Zufluchtsorte wegholen lassen, und in die Hand des Verwandten desjenigen überliefern, dessen Blut vergossen worden ist, und er soll sterben.
54165 Mose5Mo51913Du sollst kein Erbarmen mit ihm haben und das unschuldige Blut aus Israel wegschaffen, dass es dir wohlgehe.
54175 Mose5Mo51914Du sollst die Grenzen deines Nächsten, welche die Vorfahren gesetzt haben, nicht wegnehmen, noch verrücken in deinem Besitztum, das der Herr, dein Gott, dir in dem Lande geben wird, welches du zum Besitze erhalten wirst.
54185 Mose5Mo51915Ein einziger Zeuge soll gegen niemand auftreten, welches auch die Verschuldung oder Übeltat sein mag, sondern auf die Aussage zweier oder dreier Zeugen hin habe jede Sache Geltung.
54195 Mose5Mo51916Wenn ein lügenhafter Zeuge wider jemand auftritt und ihn einer Übertretung beschuldigt,
54205 Mose5Mo51917so sollen die beiden, welche den Streit haben, vor den Herrn hintreten, im Angesichte der Priester und Richter, die zu jener Zeit sein werden.
54215 Mose5Mo51918Und wenn diese nach sorgfältiger Untersuchung gefunden haben, dass der falsche Zeuge gegen seinen Bruder eine Lüge gesprochen hat,
54225 Mose5Mo51919so sollen sie ihm vergelten, was er seinem Bruder anzutun gedachte, und so sollst du das Böse aus deiner Mitte wegschaffen;
54235 Mose5Mo51920damit die übrigen es hören, und Furcht haben, und nimmermehr derartiges zu tun wagen.
54245 Mose5Mo51921Du sollst kein Erbarmen gegen ihn üben, sondern Leben um Leben, Auge um Auge, Zahn um Zahn, Hand um Hand, Fuß um Fuß fordern.
54255 Mose5Mo5201Wenn du gegen deine Feinde zum Kriege ausziehst und siehst Reiter und Wagen, und ein größeres feindliches Kriegsvolk, als du hast, so fürchte dich nicht vor ihnen; denn der Herr, dein Gott, der dich aus dem Lande Ägypten geführt hat, ist mit dir.
54265 Mose5Mo5202Wenn aber die Schlacht nahe bevor steht, so soll der Priester vor das Heer treten und also zum Volke sprechen:
54275 Mose5Mo5203Höre, Israel! ihr liefert heute eine Schlacht gegen eure Feinde, euer Herz verzage nicht, fürchtet euch nicht, weichet nicht, und erschrecket nicht vor ihnen;
54285 Mose5Mo5204denn der Herr, euer Gott, ist in eurer Mitte und wird für euch gegen eure Feinde streiten, um euch aus der Gefahr zu erretten.
54295 Mose5Mo5205Auch sollen die Anführer durch alle Abteilungen ausrufen, so dass das ganze Heer es hört: Wer hat ein neues Haus gebaut und noch nicht eingeweiht? Er möge hingehen und in sein Haus zurückkehren, damit er nicht etwa im Kampfe umkomme und dann ein anderer es einweihe.
54305 Mose5Mo5206Wer hat einen Weinberg gepflanzt und noch nicht gemeinnützig gemacht, dass alle davon essen dürfen? Er gehe hin und kehre in sein Haus zurück, damit er nicht etwa im Kampfe umkomme und ein anderer seine Stelle einnehme.
54315 Mose5Mo5207Wer hat sich einem Weibe verlobt, es aber noch nicht genommen? Er gehe hin und kehre in sein Haus zurück, damit er nicht etwa im Kampfe umkomme und ein anderer sie nehme.
54325 Mose5Mo5208Und wenn sie so gesprochen, sollen sie noch weiter zum Volke sprechen: Wer ist furchtsam und verzagten Herzens? Er gehe hin und kehre in sein Haus zurück, damit er nicht auch das Herz seiner Brüder zaghaft mache, wie er selbst von Furcht erfüllt ist.
54335 Mose5Mo5209Wenn dann die Heerführer schweigen und zu reden aufgehört haben, soll jeder seine Truppen zum Kampfe ordnen.
54345 Mose5Mo52010Wenn du dich anschickst, eine Stadt zu erobern, so sollst du ihr zuerst Frieden anbieten.
54355 Mose5Mo52011Wenn sie ihn annimmt und dir die Tore öffnet, so soll das ganze Volk, welches in derselben ist, am Leben bleiben und dir dienstbar und zinspflichtig werden.
54365 Mose5Mo52012Wenn sie aber keinen Bund mit dir eingehen will, sondern den Kampf gegen dich beginnt, so belagere sie.
54375 Mose5Mo52013Gibt sie dann der Herr, dein Gott, in deine Hand, so sollst du alles, was darin männlichen Geschlechtes ist, mit der Schärfe des Schwertes erschlagen,
54385 Mose5Mo52014ausgenommen die Weiber und die Kinder und das Vieh, und alles, was sonst noch in der Stadt ist. Die ganze Beute sollst du unter das Heer verteilen und die Beute deiner Feinde verzehren, welche dir der Herr, dein Gott, gegeben hat.
54395 Mose5Mo52015So sollst du mit allen Städten verfahren, welche sehr weit von dir entfernt liegen und nicht zu den Städten gehören, die du zum Besitze erhalten sollst.
54405 Mose5Mo52016In den Städten aber, welche dir gegeben werden, sollst du niemanden am Leben lassen,
54415 Mose5Mo52017sondern sollst sie mit der Schärfe des Schwertes töten, nämlich die Hethiter, Amorrhiter, Kanaaniter, Phereziter, Heviter und Jebusiter, wie dir der Herr, dein Gott, geboten hat;
54425 Mose5Mo52018damit sie euch nicht etwa lehren, alle die Greuel zu tun, welche sie für ihre Götter getan haben, und ihr euch gegen den Herrn, euern Gott, versündiget.
54435 Mose5Mo52019Wenn du eine Stadt lange Zeit belagerst und mit Belagerungswerken umgibst, um sie zu erobern, so sollst du die Bäume nicht umhauen, von denen man essen kann, noch mit der Axt die Gegend ringsherum verheeren; denn es ist ein Baum und nicht ein Mensch, und kann die Zahl der gegen dich Kämpfenden nicht vermehren.
54445 Mose5Mo52020Wenn aber die Bäume nicht fruchttragend, sondern wild und zu anderm Gebrauche dienlich sind, magst du sie umhauen und davon Belagerungswerke bauen, bis du die Stadt einnimmst, welche mit dir im Kampfe liegt.
54455 Mose5Mo5211Wenn in dem Lande, das der Herr, dein Gott, dir geben wird, der Leichnam eines getöteten Menschen gefunden wird und man nicht weiß, wer des Mordes schuldig ist,
54465 Mose5Mo5212so sollen deine Ältesten und Richter hinausgehen und die Entfernung von der Stelle, wo der Leichnam liegt, bis zu den einzelnen Städten, die ringsherum liegen, abmessen;
54475 Mose5Mo5213und die Ältesten der Stadt, welche näher als die übrigen erfunden wird, sollen eine junge Kuh von der Herde nehmen, die noch nicht am Joche gezogen, noch die Erde gepflügt hat,
54485 Mose5Mo5214und sollen sie in ein rauhes und felsiges Tal führen, das niemals gepflügt noch besät worden ist, und sollen der jungen Kuh darin den Hals abhauen.
54495 Mose5Mo5215Dann sollen die Priester, die Söhne Levis, hinzutreten, die der Herr, dein Gott, auserwählt hat, dass sie ihm dienen und in seinem Namen segnen, und dass nach ihrem Worte jeder Handel, und was rein oder unrein ist, entschieden werde.
54505 Mose5Mo5216Und die Ältesten jener Stadt sollen zu dem Erschlagenen kommen, und ihre Hände über der jungen Kuh, die im Tale geschlachtet ward, waschen,
54515 Mose5Mo5217und sollen sagen: Unsere Hände haben dieses Blut nicht vergossen und unsere Augen haben nichts gesehen;
54525 Mose5Mo5218sei deinem Volke Israel gnädig, welches du erlöst hast, o Herr, und rechne das unschuldige Blut nicht zu in der Mitte deines Volkes Israel. So wird von ihnen die Blutschuld weggenommen werden;
54535 Mose5Mo5219du aber wirst von dem unschuldig vergossenen Blute frei sein, wenn du tust, was der Herr geboten hat.
54545 Mose5Mo52110Wenn du gegen deine Feinde in den Krieg ziehst und der Herr, dein Gott, sie in deine Hand gibt, und du sie gefangen nimmst,
54555 Mose5Mo52111und siehst unter den Gefangenen ein schönes Weib, und gewinnst sie lieb, und willst sie zum Weibe haben,
54565 Mose5Mo52112so führe sie in dein Haus; und sie soll sich das Haupthaar abscheren, und ihre Nägel beschneiden,
54575 Mose5Mo52113und das Kleid ablegen, in dem sie gefangen ward; dann möge, sie in deinem Hause bleibend, ihren Vater und ihre Mutter einen Monat lang beweinen; und hierauf magst du zu ihr eingehen und ihr beiwohnen, und sie mag dein Weib sein.
54585 Mose5Mo52114Wenn du aber nachher keine Neigung mehr zu ihr hast, so sollst du sie freilassen, du kannst sie weder um Geld verkaufen, noch gewaltsam bedrücken; den du hast sie erniedrigt.
54595 Mose5Mo52115Wenn ein Mann zwei Frauen hat, eine, die er liebt, und eine, zu der er keine Neigung hat, und sie gebären ihm Kinder, und der Sohn der Nichtgeliebten ist der Erstgeborene,
54605 Mose5Mo52116so kann er, wenn er sein Gut unter seine Söhne verteilen will, den Sohn der Geliebten nicht zum Erstgeborenen machen, und dem Sohne der Nichtgeliebten vorziehen,
54615 Mose5Mo52117sondern er soll den Sohn der Nichtgeliebten als Erstgeborenen anerkennen und ihm von allem, was er hat, einen doppelten Anteil geben; denn er ist das erste seiner Kinder und ihm gebührt das Erstgeburtsrecht.
54625 Mose5Mo52118Wenn jemand einen widerspenstigen und frechen Sohn hat, der auf seines Vaters oder seiner Mutter Befehl nicht hört, und auch wenn sie ihn züchtigen, zu gehorchen verschmäht,
54635 Mose5Mo52119so sollen sie ihn ergreifen, und zu den Ältesten jener Stadt, zum Tore des Gerichtes führen,
54645 Mose5Mo52120und zu ihnen sprechen: Dieser unser Sohn ist frech und widerspenstig, und verschmäht es, auf unsere Mahnungen zu hören, und ergibt sich der Völlerei, und Unzucht, und Schlemmerei;
54655 Mose5Mo52121und das Volk der Stadt soll ihn steinigen, und er soll sterben, dass ihr das Böse aus eurer Mitte hinwegschaffet, und ganz Israel es höre, und sich fürchte.
54665 Mose5Mo52122Wenn jemand sich etwas zu Schulden kommen lässt, was mit dem Tode zu bestrafen ist, und er zum Tode verurteilt an einen Pfahl gehängt wird,
54675 Mose5Mo52123so soll sein Leichnam nicht am Holze bleiben, sondern noch an demselben Tage begraben werden, denn verflucht ist von Gott, wer am Holze hängt; und du sollst dein Land, das der Herr, dein Gott, dir zum Besitz geben wird, nicht verunreinigen.
54685 Mose5Mo5221Wenn du den Ochsen, oder das Schaf deines Bruders herumirren siehst, sollst du nicht vorübergehen, sondern sie deinem Bruder zurückbringen;
54695 Mose5Mo5222und wenn dein Bruder nicht in deiner Nähe wohnt und du ihn nicht kennst, sollst du sie in dein Haus führen, und sie sollen so lange bei dir bleiben, bis dein Bruder sie sucht und sie wieder erhält.
54705 Mose5Mo5223Ebenso sollst du mit dem Esel, und mit dem Kleide, und mit jeder Sache deines Bruders tun, die ihm verloren gegangen ist; wenn du sie findest, sollst du sie nicht liegen lassen, wie etwas, was dich nichts angeht.
54715 Mose5Mo5224Wenn du siehst, dass der Esels deines Bruders, oder sein Ochs auf dem Wege niedergefallen ist, so sollst du es nicht unbeachtet lassen, sondern sie mit ihm aufrichten.
54725 Mose5Mo5225Ein Mann soll nicht Männerkleidung anlangen und ein Mann soll nicht Weiberkleidung anziehen; denn wer solches tut, ist vor Gott ein Greuel.
54735 Mose5Mo5226Wenn du auf dem Wege, auf einem Baume oder auf der Erde ein Vogelnest findest, in dem die Mutter auf den Jungen oder den Eiern sitzt, so nimm sie nicht mit den Jungen,
54745 Mose5Mo5227sondern lass sie wegfliegen und behalte nur die Jungen, dass es dir wohlgehe und du lange lebest.
54755 Mose5Mo5228Wenn du ein neues Haus baust, so mache ein Dachgeländer ringsherum; damit in deinem Hause kein Blut vergossen werde und du nicht Schuld tragest, wenn jemand fällt und herunterstürzt.
54765 Mose5Mo5229Du sollst deinen Weinberg nicht mit einem zweiten Samen besäen; dass nicht der Ertrag des Samens, den du gesäet, und der des Weinberges zugleich geheiligt werde.
54775 Mose5Mo52210Du sollst nicht mit einem Ochsen und einem Esel zugleich pflügen.
54785 Mose5Mo52211Du sollst kein Kleid anziehen, das von Wolle und Linnen gewebt ist.
54795 Mose5Mo52212Du sollst dir an den Kanten deines Mantels, mit dem du dich umhüllst, an den vier Ecken Quasten machen.
54805 Mose5Mo52213Wenn jemand ein Weib nimmt, und wird ihr darnach abgeneigt,
54815 Mose5Mo52214und sucht Gelegenheit, sie zu entlassen, indem er sie in schlimmen Ruf bringt und spricht: Ich habe dies Weib genommen, und als ich zu ihr ging, habe ich sie nicht als Jungfrau erfunden;
54825 Mose5Mo52215so sollen ihr Vater und ihre Mutter sie nehmen und die Zeichen ihrer Jungfräulichkeit zu den Ältesten der Stadt, die im Tore sind, bringen:
54835 Mose5Mo52216und der Vater soll sagen: Ich habe meine Tochter diesem Manne zum Weibe gegeben, und weil er ihr abgeneigt ist,
54845 Mose5Mo52217bringt er sie in schlimmen Ruf und spricht: Ich habe deine Tochter nicht als Jungfrau erfunden; doch sehet, hier sind die Zeichen der Jungfräulichkeit meiner Tochter; und sie sollen das Kleid vor den Ältesten der Stadt ausbreiten.
54855 Mose5Mo52218Alsdann sollen die Ältesten jener Stadt den Mann nehmen, und ihn schlagen,
54865 Mose5Mo52219und ihn zudem zu einer Geldstrafe von hundert Sekel Silbers verurteilen, die er dem Vater des Mädchens geben soll, weil er eine Jungfrau Israels in schlimmen Ruf gebracht hat; und er soll sie zum Weibe behalten und sie zeit seines Lebens nicht entlassen dürfen.
54875 Mose5Mo52220Wenn es aber wahr ist, was er vorbringt, und das Mädchen ist nicht als Jungfrau erfunden worden,
54885 Mose5Mo52221so soll man sie vor die Türe des Hauses ihres Vaters hinausstoßen, und die Männer aus jener Stadt sollen sie steinigen, und sie soll sterben, weil sie eine Schandtat in Israel begangen hat, indem sie im Hause ihres Vaters Unzucht trieb; und so sollst du das Böse aus deiner Mitte wegschaffen.
54895 Mose5Mo52222Wenn ein Mann mit dem Weibe eines andern Umgang gehabt hat, so sollen beide sterben, das ist der Ehebrecher und die Ehebrecherin; und so sollst du das Böse aus Israel hinwegschaffen.
54905 Mose5Mo52223Wenn ein Mann sich mit einer Jungfrau verlobt hat und jemand in der Stadt trifft sie und wohnt ihr bei,
54915 Mose5Mo52224so sollst du beide zum Tore jener Stadt hinausführen, und sie sollen gesteinigt werden: das Mädchen, weil es nicht gerufen hat, während es doch in der Stadt war; den Mann, weil er das Weib seines Nächsten entehrt hat; und so sollst du das Böse aus deiner Mitte hinwegschaffen.
54925 Mose5Mo52225Wenn aber ein Mann eine verlobte Jungfrau auf dem Felde trifft und wohnt ihr bei, ihr Gewalt antuend, so soll er allein sterben;
54935 Mose5Mo52226das Mädchen soll nichts erleiden, sie ist des Todes nicht schuldig; denn wie ein Räuber sich gegen seinen Bruder erhebt, und ihn erschlägt, so ist es auch dem Mädchen ergangen.
54945 Mose5Mo52227Sie war allein auf dem Felde, sie rief, aber niemand war da, der sie befreite.
54955 Mose5Mo52228Wenn ein Mann eine unverlobte Jungfrau trifft und tut ihr Gewalt an, und die Sache kommt vor Gericht,
54965 Mose5Mo52229so soll der Mann, der ihr beigewohnt hat, dem Vater des Mädchens fünfzig Sekel Silbers geben und soll sie zum Weibe nehmen, weil er sie erniedrigt hat; er soll sie sein ganzes Leben hindurch nicht entlassen können.
54975 Mose5Mo52230Niemand soll das Weib seines Vaters nehmen und dessen Decke nicht aufheben.
54985 Mose5Mo5231Kein Verschnittener mit zerstoßenen, oder ausgeschnittenen Hoden, oder abgeschnittenen Schamgliedern soll in die Gemeinde des Herrn eintreten dürfen.
54995 Mose5Mo5232Kein Mamzer, das ist niemand, der von einer Buhlerin geboren ist, soll in die Gemeinde des Herrn eintreten dürfen, bis in´s zehnte Geschlecht.
55005 Mose5Mo5233Die Ammoniter und Moabiter sollen auch nach dem zehnten Geschlecht nicht in die Gemeinde des Herrn eintreten dürfen, in Ewigkeit nicht;
55015 Mose5Mo5234weil sie euch, als ihr aus Ägypten ausgezogen waret, nicht mit Brot und Wasser auf dem Wege entgegenkommen wollten; und weil sie Balaam, den Sohn Beors, von Mesopotamien in Syrien, wider dich gedungen haben, dich zu verfluchen;
55025 Mose5Mo5235aber der Herr, dein Gott, wollte auf Balaam nicht hören, und verwandelte dessen Fluch in Segen über dich, weil er dich liebte.
55035 Mose5Mo5236Schließe mit ihnen niemals Frieden, noch bemühe dich um ihr Wohl, so lange du lebst.
55045 Mose5Mo5237Den Edomiter sollst du nicht verabscheuen, denn er ist dein Bruder; auch den Ägypter nicht, denn du bist in seinem Lande ein Fremdling gewesen.
55055 Mose5Mo5238Ihre Nachkommen sollen im dritten Geschlechte in die Gemeinde des Herrn eintreten dürfen.
55065 Mose5Mo5239Wenn du in den Kampf gegen deine Feinde ausziehest, so hüte dich vor allem Bösen.
55075 Mose5Mo52310Wenn jemand unter euch ist, der infolge eines nächtlichen Traumes unrein geworden ist, so gehe dieser vor das Lager hinaus
55085 Mose5Mo52311und komme nicht zurück, bis er sich am Abend mit Wasser gewaschen; und nach Sonnenuntergang darf er in das Lager zurückkommen.
55095 Mose5Mo52312Du sollst außerhalb des Lagers einen Ort haben, an dem du zur Notdurft der Natur hinausgehst,
55105 Mose5Mo52313und sollst eine Schaufel am Gürtel tragen; und wenn du dich dort hinsetzest, sollst du ringsum aufgraben und mit der Erde die Ausleerung bedecken,
55115 Mose5Mo52314von der du dich erleichtert hast; (denn der Herr, dein Gott, wandelt inmitten des Lagers, um dich zu erretten und dir deine Feinde preiszugeben), und dein Lager soll heilig sein und kein Unflat sich darin finden, damit er dich nicht verlasse.
55125 Mose5Mo52315Einen Knecht, der sich zu dir geflüchtet hat, sollst du seinem Herrn nicht ausliefern.
55135 Mose5Mo52316er soll bei dir wohnen an dem Orte, der ihm gefällt, und soll in einer deiner Städte bleiben; bedrücke ihn nicht.
55145 Mose5Mo52317Unter den Töchtern Israels soll keine Buhldirne sein, und kein Unzüchtiger unter den Söhnen Israels.
55155 Mose5Mo52318Du sollst keinen Buhllohn, noch Hundegeld als Opfer in dem Hause des Herrn, deines Gottes, darbringen, was es auch sei, was du gelobt hast; denn beides ist vor dem Herrn, deinem Gott, ein Greuel.
55165 Mose5Mo52319Du sollst deinem Bruder weder Geld, noch Früchte, noch irgend etwas anderes, auf Zinsen leihen,
55175 Mose5Mo52320wohl aber dem Fremden; deinem Bruder aber sollst du ohne Zinsen das leihen, wessen er bedarf, damit der Herr, dein Gott, dich in allem deinem Tun segne in dem Lande, in das du ziehen wirst, es in Besitz zu nehmen.
55185 Mose5Mo52321Wenn du dem Herrn, deinem Gott, ein Gelübde machst, so säume nicht, es zu erfüllen, denn der Herr, dein Gott, wird es fordern; und wenn du säumst, wird es dir zur Sünde gerechnet werden.
55195 Mose5Mo52322Wenn du nichts geloben willst, hast du keine Sünde.
55205 Mose5Mo52323Was aber einmal über deine Lippen gekommen ist, sollst du halten und tun, wie du dem Herrn, deinem Gott, versprochen, und aus eigenem Willen und mit eigenem Munde geredet hast.
55215 Mose5Mo52324Wenn du in den Weinberg deines Nächsten kommst, so iß Trauben, so viel dir gefällt; aber nimm nichts mit dir hinaus.
55225 Mose5Mo52325wenn du in die Saat deines Freundes kommst,so darfst du Ähren abreißen und mit der Hand zerreiben; aber mit der Sichel darfst du nichts abschneiden.
55235 Mose5Mo5241Wenn ein Mann ein Weib nimmt und heimführt, und sie findet dann kein Wohlgefallen vor seinen Augen wegen irgend etwas Garstigem, so soll er einen Scheidebrief schreiben, und ihr denselben einhändigen, und sie aus seinem Hause entlassen.
55245 Mose5Mo5242Und wenn sie fortgegangen ist und einen anderen Mann genommen hat,
55255 Mose5Mo5243und dieser ihr gleichfalls abgeneigt wird, und ihr den Scheidebrief gibt, und sie aus seinem Hause entlässt, oder wenn er etwa stirbt,
55265 Mose5Mo5244so kann der erste Mann sie nicht wieder zum Weibe nehmen; denn sie ist verunreinigt und verabscheuungswürdig geworden vor dem Herrn; bringe keine Sünde auf dein Land, das der Herr, dein Gott, dir zum Besitze geben wird.
55275 Mose5Mo5245Wenn jemand vor kurzem ein Weib genommen hat, so braucht er nicht in den Kampf zu ziehen, noch soll ihm irgend eine öffentliche Last auferlegt werden, sondern er mag zu Hause bleiben, ohne dadurch eine Schuld auf sich zu laden, um sich ein Jahr mit seinem Weibe zu freuen.
55285 Mose5Mo5246Du sollst den untern und auch den obern Mühlstein nicht zum Pfande nehmen; denn so hat er dir sein Leben verpfändet.
55295 Mose5Mo5247Wird jemand dabei betroffen, dass er seinem Bruder, einem von den Söhnen Israels nachstellt und ihn für Geld verkauft, so soll er getötet werden, und du sollst das Böse aus deiner Mitte hinwegtilgen.
55305 Mose5Mo5248Hüte dich wohl, nicht der Plage des Aussatzes zu verfallen, sondern tue alles, was die Priester vom Geschlechte Levi dich lehren werden, dem gemäß, was ich ihnen geboten habe, und erfülle es sorgfältig.
55315 Mose5Mo5249Gedenket, was der Herr, euer Gott, an Maria auf dem Wege getan hat, nach eurem Auszuge aus Ägypten.
55325 Mose5Mo52410Wenn du von deinem Nächsten etwas einforderst, was er dir schuldet, so sollst du nicht in sein Haus gehen, um ein Pfand zu nehmen,
55335 Mose5Mo52411sondern du sollst draußen stehen bleiben, und er soll dir hinausbringen, was er hat.
55345 Mose5Mo52412Ist er aber arm, so soll das Pfand nicht über Nacht bei dir bleiben,
55355 Mose5Mo52413vielmehr sollst du es ihm alsbald vor Sonnenuntergang zurückgeben, damit er in seinem Kleide schlafe und dich segne, und du gerechtfertigt seiest vor dem Herrn, deinem Gott.
55365 Mose5Mo52414Deinem bedürftigen und armen Bruder sollst du den Lohn nicht versagen, noch auch dem Fremdling, der bei dir im Lande weilt und innerhalb deiner Tore ist,
55375 Mose5Mo52415sondern an demselben Tage sollst du ihm den Lohn seiner Arbeit geben noch vor Sonnenuntergang, denn er ist arm und erhält sein Leben damit; damit er nicht wider dich zu dem Herrn rufe und es dir zur Sünde gerechnet werde.
55385 Mose5Mo52416Die Väter sollen nicht um der Söhne willen getötet werden, und die Söhne nicht um der Väter willen, sondern jeder soll für seine eigene Verschuldung sterben.
55395 Mose5Mo52417Du sollst das Recht des Fremdlings oder der Waise nicht verkehren, noch das Kleid einer Witwe als Pfand wegnehmen.
55405 Mose5Mo52418Gedenke, dass du in Ägypten dienstbar warest und der Herr, dein Gott, dich von dort freigemacht hat. Darum gebiete ich dir, dies zu tun.
55415 Mose5Mo52419Wenn du die Saat von deinem Acker einerntest und eine Garbe aus Versehen zurücklässest, so sollst du nicht umkehren, um sie zu holen: sondern du sollst den Fremdling, die Waise und die Witwe sie auflesen lassen, damit der Herr, dein Gott, dich in allen Werken deiner Hände segne.
55425 Mose5Mo52420Wenn du die Früchte der Ölbäume sammelst, so sollst du nicht umkehren, um abzunehmen, was an den Bäumen zurückgeblieben ist, sondern du sollst es dem Fremdlinge, der Waise und der Witwe überlassen.
55435 Mose5Mo52421Wenn du in deinem Weinberg Lese hältst, sollst du die zurückbleibenden Trauben nicht nachlesen, sondern sie sollen dem Fremdling, der Waise und der Witwe überlassen sein.
55445 Mose5Mo52422Gedenke, dass auch du dienstbar gewesen bist in Ägypten, und darum gebiete ich dir, dies zu tun.
55455 Mose5Mo5251Wenn zwei über etwas in Streit geraten und die Richter anrufen, so sollen diese dem den Sieg des Rechtes zuerkennen, den sie als gerecht befinden, und demjenigen, welchen sie als schuldig befinden, sollen sie als schuldig verurteilen.
55465 Mose5Mo5252Sehen sie aber, dass der, welcher fehlte, Schläge verdient hat, so sollen sie ihn niederlegen und vor ihren Augen schlagen lassen. Nach Verhältnis der Verschuldung soll auch die Zahl der Streiche sein;
55475 Mose5Mo5253jedoch so, dass man die Zahl vierzig nicht überschreite, auf dass dein Bruder nicht übel zerschlagen vor deinen Augen weggehe.
55485 Mose5Mo5254Du sollst dem Ochsen, der auf der Tenne deine Früchte drischt, das Maul nicht verbinden.
55495 Mose5Mo5255Wenn Brüder beisammen wohnen und einer von ihnen ohne Kinder stirbt, so soll das Weib des Verstorbenen keinen Fremden heiraten, sondern sein Bruder soll sie nehmen und seinem Bruder Nachkommenschaft erwecken;
55505 Mose5Mo5256und den ersten Sohn von ihr soll er nach dem Namen jenes nennen, damit dessen Name nicht aus Israel verschwinde.
55515 Mose5Mo5257Wenn er aber das Weib seines Bruders nicht nehmen will, die ihm nach dem Gesetze gebührt, so soll das Weib zum Tore der Stadt gehen, und die Ältesten anrufen, und sagen: Der Bruder meines Mannes will den Namen seines Bruders nicht erwecken in Israel und mich nicht zum Weibe nehmen.
55525 Mose5Mo5258Alsbald sollen sie ihn kommen lassen und befragen. Antwortet er: Ich will sie nicht zum Weibe nehmen,
55535 Mose5Mo5259so soll das Weib vor den Ältesten zu ihm hintreten, und ihm den Schuh vom Fuße ziehen, und ihm in´s Angesicht speien, und sagen: So soll dem Manne geschehen, der das Haus seines Bruders nicht baut.
55545 Mose5Mo52510Und sein Name soll fortan in Israel das Haus des Barfüßers heißen.
55555 Mose5Mo52511Wenn zwei Männer miteinander einen Zank haben, und sie fangen an einer mit dem andern zu ringen, und des einen Weib will ihren Mann aus der Hand des Stärkeren retten, und streckt ihre Hand aus, und fasst diesen bei seinen Schamteilen,
55565 Mose5Mo52512so sollst du ihr die Hand abhauen, und dich durchaus nicht zum Mitleid gegen sie bewegen lassen.
55575 Mose5Mo52513Du sollst nicht zweierlei Gewicht im Beutel haben, ein größeres und ein kleineres;
55585 Mose5Mo52514auch sollst du in deinem Hause nicht einen größeren und einen kleineren Scheffel haben.
55595 Mose5Mo52515Volles und richtiges Gewicht sollst du halten, und dein Scheffel soll voll und recht sein, auf dass du lange lebest im Lande, das der Herr, dein Gott, dir geben wird.
55605 Mose5Mo52516Denn dein Herr verabscheut den, der solches tut, und ist ein Feind aller Ungerechtigkeit.
55615 Mose5Mo52517Gedenke, was dir Amalek auf dem Wege getan, als du aus Ägypten zogst;
55625 Mose5Mo52518wie er dir entgegenkam und den Nachtrab deines Zuges, welcher ermattet zurückgeblieben war, schlug, als du von Hunger und Mühsal erschöpft warst, und wie er Gott nicht fürchtete.
55635 Mose5Mo52519Wenn dir darum der Herr, dein Gott, Ruhe gegeben und alle Völker ringsum im Lande, das er dir verheißen, unterworfen hat, so sollst du seinen Namen unter dem Himmel austilgen. Hüte dich, es zu vergessen!
55645 Mose5Mo5261Wenn du in das Land gekommen bist, das der Herr, dein Gott, dir zum Besitze geben wird, und du es eingenommen hast und darin wohnest,
55655 Mose5Mo5262so sollst du von allen deinen Früchten die Erstlinge nehmen, und in einen Korb legen, und dich damit an den Ort begeben, den der Herr, dein Gott, erwählen wird, um seinen Namen dort anrufen zu lassen;
55665 Mose5Mo5263und sollst vor den Priester treten, der zu jener Zeit sein wird, und zu ihm sprechen: Ich bekenne heute vor dem Herrn, deinem Gott, dass ich in das Land gekommen bin, welches er unsern Vätern geschworen hat, uns zu geben.
55675 Mose5Mo5264Alsdann soll der Priester den Korb aus deiner Hand nehmen und ihn vor den Altar des Herrn, deines Gottes, stellen,
55685 Mose5Mo5265und du sollst vor dem Herrn, deinem Gotte, sprechen: Der Syrer verfolgte meinen Vater, und dieser zog nach Ägypten hinab und weilte daselbst in sehr geringer Zahl als Fremdling; aber er wuchs heran zu einem großen und starken Volke ohne Zahl.
55695 Mose5Mo5266Da bedrückten und verfolgten uns die Ägypter und legten uns schwere Lasten auf,
55705 Mose5Mo5267und wir schrieen zum Herrn, dem Gott unserer Väter; und er erhörte uns, und sah auf unsere Erniedrigung, und Mühsal, und auf unsere Bedrängnis,
55715 Mose5Mo5268und führte uns aus Ägypten heraus mit starker Hand, und mit ausgestrecktem Arme, mit gewaltigem Schrecken, unter Zeichen und Wundern
55725 Mose5Mo5269und führte uns an diese Stätte, und gab uns das Land, welches von Milch und Honig fließt.
55735 Mose5Mo52610Und darum bringe ich nun die Erstlinge der Früchte des Landes dar, welches der Herr mir gegeben hat. Lasse sie alsdann vor dem Angesichte des Herrn deines Gottes und bete den Herrn, deinen Gott, an.
55745 Mose5Mo52611Und du sollst ein Freudenmahl halten bei all dem Guten, das der Herr, dein Gott, dir und deiner Familie gegeben, du und der Levit, und der Fremdling, der sich bei dir aufhält.
55755 Mose5Mo52612Wenn du den Zehnten von allen deinen Früchten entrichtet hast, sollst du im dritten Zehntenjahre dem Leviten, dem Fremdling, der Waise und der Witwe geben, dass sie innerhalb deiner Tore essen und sich sättigen;
55765 Mose5Mo52613und sollst vor dem Herrn, deinem Gott, sprechen: Ich habe das Geweihte aus meinem Hause genommen und habe es dem Leviten, dem Fremdling, der Waise und der Witwe gegeben, wie du mir geboten hast; ich habe deine Gebote nicht übertreten, noch deines Befehles vergessen.
55775 Mose5Mo52614Ich habe nichts davon gegessen, als ich in Trauer war, und habe es nicht fortgeschafft, als ich mich im Stande der Unreinheit befand, und nichts davon zu Leichenschmausen verwendet. Ich bin der Stimme des Herrn, meines Gottes, gehorsam gewesen und habe alles getan, was du mir geboten hast.
55785 Mose5Mo52615Blicke hernieder von deinem Heiligtum und der erhabenen Himmelswohnung, und segne dein Volk Israel und das Land, das du uns gegeben hast, wie du unsern Vätern geschworen, das Land, das von Milch und Honig fließt.
55795 Mose5Mo52616Heute hat dir der Herr, dein Gott, geboten, diese Gebote und Rechte zu beobachten; so halte sie und erfülle sie aus ganzem Herzen und aus ganzer Seele.
55805 Mose5Mo52617Heute hast du den Herrn erwählt, dass er dein Gott sei, und dass du seine Wege wandelst, und seine Vorschriften, Gebote und Rechte haltest, und seinen Befehlen gehorchest.
55815 Mose5Mo52618Und der Herr hat dich heute erwählt, dass du ein ihm gehöriges Volk seiest, wie er zu dir geredet hat, und alle seine Gebote haltest;
55825 Mose5Mo52619und dass er dich erhaben mache über alle Völker, die er zu seinem Lobe und Ruhme und Preise geschaffen hat; dass du ein heiliges Volk des Herrn, deines Gottes, seiest, wie er gesprochen hat.
55835 Mose5Mo5271Moses aber und die Ältesten Israels geboten dem Volke und sprachen: Haltet alle Gebote, welche ich euch heute gebe.
55845 Mose5Mo5272und wenn ihr über den Jordan in das Land gezogen seid, das der Herr, dein Gott, dir geben wird, so sollst du große Steine aufrichten und sie mit Kalk übertünchen,
55855 Mose5Mo5273damit du darauf alle Worte dieses Gesetzes schreiben könnest, wenn du den Jordan überschritten hast; um in das Land zu gelangen, welches der Herr, dein Gott, dir geben wird, in das Land, das von Milch und Honig fließt, wie er deinen Vätern geschworen hat.
55865 Mose5Mo5274Wenn ihr also den Jordan überschritten habt, so richtet die Steine, wie ich euch heute befehle, auf dem Berge Hebal auf, und überstreiche sie mit Kalk,
55875 Mose5Mo5275und baue daselbst dem Herrn, deinem Gott, einen Altar von Steinen, die kein Eisen berührt hat,
55885 Mose5Mo5276von rohen und unbehauenen Steinen; und bringe darauf dem Herrn, deinem Gott, Brandopfer dar,
55895 Mose5Mo5277und schlachte Friedopfer, und halte allda vor dem Herrn, deinem Gott, ein Freudenmahl.
55905 Mose5Mo5278Und schreibe auf die Steine klar und deutlich alle Worte des Gesetzes.
55915 Mose5Mo5279Da sprachen Moses und die Priester vom Geschlechte Levi zu ganz Israel: Habe Acht und höre Israel! Heut bist du das Volk des Herrn, deines Gottes, geworden;
55925 Mose5Mo52710so höre auf seine Stimme und tue nach seinen Geboten und Rechten, die ich dir gebiete.
55935 Mose5Mo52711Und Moses gebot dem Volke an jenem Tage und sprach:
55945 Mose5Mo52712Wenn ihr den Jordan überschritten habt, sollen diese sich auf dem Berge Garizim aufstellen, um das Volk zu segnen: Simeon, Levi, Judas, Issachar, Joseph und Benjamin;
55955 Mose5Mo52713und gegenüber, auf dem Berge Hebal, sollen sich aufstellen, um zu fluchen: Ruben, Gad, Aser, Zabulon, Dan und Nephthali.
55965 Mose5Mo52714Und die Leviten sollen beginnen und zu allen Männern Israels mit lauter Stimme sprechen:
55975 Mose5Mo52715Verflucht sei, wer ein geschnitztes oder gegossenes Bild macht, einen Greuel für den Herrn, ein Werk von Künstlerhänden gemacht und es im Verborgenen aufstellt; und das ganze Volk soll antworten und sagen: Amen.
55985 Mose5Mo52716Verflucht sei, wer seinen Vater und seine Mutter nicht ehrt; und das ganze Volk soll sprechen: Amen.
55995 Mose5Mo52717Verflucht sei, wer die Grenzsteine seines Nachbarn verrückt; und das ganze Volk soll sprechen: Amen.
56005 Mose5Mo52718Verflucht sei, wer einen Blinden auf dem Wege irre führt; und das ganze Volk soll sprechen: Amen.
56015 Mose5Mo52719Verflucht sei, wer das Recht des Fremdlings, der Waise oder der Witwe verkehrt; und das ganze Volk soll sprechen: Amen.
56025 Mose5Mo52720Verflucht sei, wer dem Weibe seines Vaters beiwohnt und die Decke seines Bettes aufdeckt; und das ganze Volk soll sprechen: Amen.
56035 Mose5Mo52721Verflucht sei, wer irgend einem Vieh beiwohnt; und das ganze Volk soll sprechen: Amen.
56045 Mose5Mo52722Verflucht sei, wer seiner Schwester, der Tochter seines Vaters, oder seiner Mutter beiwohnt; und das ganze Volk soll sprechen: Amen.
56055 Mose5Mo52723Verflucht sei, wer seiner Schwiegermutter beiwohnt; und das ganze Volk soll sprechen: Amen.
56065 Mose5Mo52724Verflucht sei, wer seinen Nächsten heimlich erschlägt; und das ganze Volk soll sprechen: Amen.
56075 Mose5Mo52725Verflucht sei, wer Geschenke annimmt um einen Unschuldigen um´s Leben zu bringen; und das ganze Volk soll sprechen: Amen.
56085 Mose5Mo52726Verflucht sei, wer in den Worten dieses Gesetzes nicht beharrt, und sie nicht im Werke erfüllt; und das ganze Volk soll sprechen: Amen.
56095 Mose5Mo5281Wenn du aber auf die Stimme des Herrn, deines Gottes, hörst, dass du alle seine Gebote hältst und beobachtest, die ich dir heute darlege, so wird dich der Herr, dein Gott, erhaben machen über alle Völker, die auf Erden sind.
56105 Mose5Mo5282Und es werden alle Segnungen über dich kommen und dir zu Teil werden, jedoch nur wenn du seinen Geboten gehorchest.
56115 Mose5Mo5283Gesegnet wirst du sein in der Stadt, und gesegnet auf dem Felde.
56125 Mose5Mo5284Gesegnet die Frucht deines Leibes, und die Frucht deines Landes, und die Frucht deines Viehes, die Herden deiner Rinder, und die Ställe deiner Schafe.
56135 Mose5Mo5285Gesegnet deine Scheunen, und gesegnet dein Vorrat.
56145 Mose5Mo5286Gesegnet wirst du sein, wenn du eingehst und wenn du ausgehst.
56155 Mose5Mo5287Der Herr wird deine Feinde, die sich wider dich erheben, vor deinen Augen zu Falle bringen; auf einem Wege werden sie gegen dich herankommen und auf sieben Wegen werden sie vor dir fliehen.
56165 Mose5Mo5288Der Herr wird über deine Vorratskammern Segen senden und über alle Werke deiner Hände; und er wir dich segnen im Lande, das du erhalten wirst.
56175 Mose5Mo5289Der Herr wird dich zu seinem heiligen Volke erheben, wie er dir geschworen hat, wenn du die Gebote des Herrn, deines Gottes, hältst und auf seinen Wegen wandelst.
56185 Mose5Mo52810Dann werden alle Völker der Erde sehen, dass der Name des Herrn über dir angerufen ist, und werden dich fürchten.
56195 Mose5Mo52811Der Herr wird dir Überfluss geben an allen Gütern, an der Frucht deines Leibes, an der Frucht deines Viehes, und an der Frucht deines Landes, welches der Herr deinen Vätern eidlich versprochen hat, dir zu geben.
56205 Mose5Mo52812Seine beste Schatzkammer, den Himmel, wird der Herr auftun, um deinem Lande Regen zu geben zu seiner Zeit; und wird alle Werke deiner Hände segnen. Und du wirst vielen Völkern leihen können und wirst selbst von niemand entlehnen müssen.
56215 Mose5Mo52813Zum Haupte und nicht zum Schweife wird dich der Herr machen; und du wirst allezeit oben und nicht unten sein, jedoch nur, wenn du den Geboten des Herrn, deines Gottes, die ich dir heute auferlege, gehorsam bist, und sie hältst und tust,
56225 Mose5Mo52814und nicht von ihnen abweichst, weder zur Rechten, noch zur Linken, und nicht andern Göttern nachgehst, und sie verehrst.
56235 Mose5Mo52815Wenn du aber der Stimme des Herrn, deines Gottes, nicht gehorchen willst, um alle seine Gebote und Vorschriften, die ich dir heute auferlege, zu tun und zu halten, so werden alle diese Flüche über dich kommen und dich treffen.
56245 Mose5Mo52816Verflucht wirst du sein in der Stadt, verflucht auf dem Felde.
56255 Mose5Mo52817Verflucht deine Scheune und verflucht dein Vorrat.
56265 Mose5Mo52818Verflucht die Frucht deines Leibes und die Frucht deines Landes, die Herden deiner Rinder und die Herden deiner Schafe.
56275 Mose5Mo52819Verflucht wirst du sein, wenn du eingehst, und verflucht, wenn du ausgehst.
56285 Mose5Mo52820Hunger und Entbehrung wird der Herr über dich senden, und Strafgerichte über alle deine Werke, die du tun wirst; bis er dich aufreibt und schnell vertilgt um all deiner bösen Handlungen willen, durch welche du mich verlassen hast.
56295 Mose5Mo52821Dazu sende der Herr die Pest über dich, bis sie dich aus dem Lande vertilgt, in das du ziehst, es in Besitz zu nehmen.
56305 Mose5Mo52822Der Herr schlage dich mit Armut, mit Fieber, und Kälte, mit Hitze, und Dürre, und mit verdorbener Luft, und Getreidebrand, und verfolge dich, bis du vernichtet bist.
56315 Mose5Mo52823Der Himmel über dir werde von Erz, und die Erde, auf die du trittst, von Eisen.
56325 Mose5Mo52824Statt des Regens gebe der Herr deinem Lande Staub, und Asche falle über dich vom Himmel, bis du vertilgt bist.
56335 Mose5Mo52825Der Herr lasse dich vor deinen Feinden zu Falle kommen; auf einem Wege mögest du gegen sie ausziehen und auf sieben fliehen, und mögest zerstreut werden in alle Reiche der Erde;
56345 Mose5Mo52826und dein Leichnam diene allen Vögeln des Himmels, und den Tieren der Erde zur Speise, und niemand möge da sein, sie wegzuscheuchen.
56355 Mose5Mo52827Der Herr schlage dich mit dem Geschwür Ägyptens und an dem Teile des Leibes, welcher den Unrat abführt, auch mit Grind und Krätze, so dass du nicht geheilt werden kannst.
56365 Mose5Mo52828Der Herr schlage dich mit Wahnwitz und Blindheit und Raserei,
56375 Mose5Mo52829und du mögest am hellen Mittage tappen, wie ein Blinder in der Finsternis zu tappen pflegt, und den richtigen Weg nicht finden. Du mögest allezeit Unterdrückung dulden und Gewalt erleiden, und niemanden haben, der dich befreie.
56385 Mose5Mo52830Du mögest dir ein Weib nehmen, und ein anderer möge ihr beiwohnen. Du mögest ein Haus bauen und nicht darin wohnen; du mögest einen Weinberg pflanzen und die Lese nicht halten.
56395 Mose5Mo52831Dein Rind vor deinen Augen geschlachtet, und du sollst nicht davon essen. Dein Esel werde dir vor deinen Augen geraubt und möge dir nicht mehr zurückgegeben werden. Deine Schafe mögen deinen Feinden ausgeliefert werden, und niemand sei da, der dir beistehe.
56405 Mose5Mo52832Deine Söhne und deine Töchter mögen einem andern Volke übergeben werden; deine Augen sollen es sehen und mögen nach ihrem Anblicke den ganzen Tag schmachten, und deine Hand möge kraftlos sein.
56415 Mose5Mo52833Die Früchte deines Landes, und alles, was du erarbeitest, möge ein Volk verzehren, das du nicht kennst; und du mögest immer Schmach erleiden und unterdrückt sein alle Tage,
56425 Mose5Mo52834und mögest außer dir sein vor Schrecken über die Dinge, die deine Augen sehen werden.
56435 Mose5Mo52835Der Herr möge dich mit bösen Geschwüren an den Knien und an den Waden schlagen, dass du von der Fußsohle bis zum Scheitel nicht geheilt werden könnest.
56445 Mose5Mo52836Der Herr wird dich und deinen König, den du über dich setzen wirst, zu einem Volke führen, das dir und deinen Vätern unbekannt ist, und du wirst dort fremden Göttern, Holz und Stein dienen.
56455 Mose5Mo52837Und du wirst verloren sein, zum Spüchworte und zur Spottrede bei allen Völkern werden, zu denen dich der Herr führen wird.
56465 Mose5Mo52838Vielen Samen wirst du in die Erde werfen und wenig einsammeln; denn die Heuschrecken werden alles fressen.
56475 Mose5Mo52839Du wirst Weinberge pflanzen und umgraben, aber keinen Wein trinken, noch irgendetwas davon einbringen; denn er wird von den Würmern verwüstet werden.
56485 Mose5Mo52840Du wirst Ölbäume in deinem ganzen Gebiete haben und dich nicht mit Öl salben; den sie werden absterben und zu Grunde gehen.
56495 Mose5Mo52841Söhne und Töchter wirst du zeugen und dich ihrer nicht erfreuen; denn sie werden in Gefangenschaft weggeführt werden.
56505 Mose5Mo52842Alle deine Bäume und die Früchte deines Bodens wird der Brand verzehren.
56515 Mose5Mo52843Der Fremdling, der bei dir im Lande weilt, wird sich über dich erheben und höher stehen; du aber wirst herabkommen und niedriger werden.
56525 Mose5Mo52844Er wird dir leihen, und du wirst nichts haben, es ihm zu leihen. Er wird das Haupt und du der Schweif werden.
56535 Mose5Mo52845Und alle diese Flüche werden über dich kommen, und werden dich verfolgen und dich treffen, bis du zu Grunde gehst; weil du der Stimme des Herrn, deines Gottes, nicht gehorcht, noch seine Gebote und Vorschriften gehalten hast, die er dir geboten hat.
56545 Mose5Mo52846Und Zeichen und Wunder werden an dir, und an deinen Nachkommen ewiglich geschehen.
56555 Mose5Mo52847und weil du dem Herrn, deinem Gott, nicht dienen wolltest in Freude und Wonne des Herzens, als du alles in Überfluss hattest,
56565 Mose5Mo52848sollst du deinem Feinde, den der Herr über dich senden wird, dienstbar sein in Hunger und Durst, und Blöße, und aller Not; er wird dir ein eisernes Joch auf den Nacken legen, bis er dich vernichtet.
56575 Mose5Mo52849Der Herr wird ein Volk über dich aus der Ferne herbeiführen, von den äußersten Enden der Erde, das mit dem Fluge des Adlers daherstürzt, dessen Sprache du nicht zu verstehen vermagst;
56585 Mose5Mo52850ein grausames Volk, das des Greises nicht schont, und nicht Erbarmen hat mit dem Kinde,
56595 Mose5Mo52851und die Frucht deines Viehes und die Früchte deines Landes verzehrt, bis du zu Grunde gehst; und das dir kein Getreide, noch Wein, noch Öl, noch Rinder und Schafherden lässt, bis es dich vertilgt
56605 Mose5Mo52852und dich in allen deinen Städten aufreibt, und bis deine festen und hohen Mauern zerstört werden, auf welche du dich in deinem ganzen Lande verließest. Du wirst innerhalb deiner Tore eingeschlossen werden in deinem ganzen Lande, welches der Herr, dein Gott, dir geben wird,
56615 Mose5Mo52853und wirst die Frucht deines Leibes, und das Fleisch deiner Söhne und deiner Töchter, welche der Herr, dein Gott, dir gegeben hat, in der Angst und Not, in die dein Feind dich stürzen wird, verzehren.
56625 Mose5Mo52854Wer unter dir verzärtelt und sehr weichlich ist, wird seinem Bruder, oder dem Weibe, das an seinem Busen liegt, nichts vergönnen,
56635 Mose5Mo52855so dass er ihnen vom Fleische seiner Söhne, das er ißt, nicht gibt; weil er nichts anderes hat bei der Umschließung und der Not, mit der deine Feinde dich heimsuchen werden in allen deinen Toren.
56645 Mose5Mo52856Das weichliche und verzärtelte Weib, das die Erde nicht betreten und vor allzu großer Verzärtelung und Verweichlichung ihren Fuß nicht auf dieselbe zu setzen vermochte, wird ihrem Manne, der an ihrem Busen liegt, nicht das Fleisch des Sohnes und der Tochter gönnen;
56655 Mose5Mo52857ja nicht einmal die schmutzige Nachgeburt, welches aus ihres Schoßes Mitte hervorgeht, noch die Kinder, die in jener Stunde geboren werden; denn wegen des Mangels an allen Dingen werden sie dieselben insgeheim verzehren bei der Belagerung und Verheerung, mit der dein Feind dich innerhalb deiner Tore bedrängen wird.
56665 Mose5Mo52858Wenn du nicht alle Worte dieses Gesetzes, welche in diesem Buche geschrieben sind, hältst und tust, und seinen herrlichen und schrecklichen Namen, das ist den Herrn, deinen Gott, nicht fürchtest,
56675 Mose5Mo52859so wird der Herr deine und deiner Nachkommen Plagen noch vermehren mit großen und anhaltenden Plagen, bösartigen und andauernden Krankheiten.
56685 Mose5Mo52860Und er wird alle Trübsale Ägyptens über dich kommen lassen, vor denen du dich fürchtetest, und diese werden dir anhaften;
56695 Mose5Mo52861überdies wird der Herr alle Krankheiten und Plagen, von welchen in dem Buche dieses Gesetzes nicht geschrieben ist, über dich bringen, bis er dich vertilgt;
56705 Mose5Mo52862und euer werden nur wenige an Zahl übrigbleiben, die ihr vorher den Sternen des Himmels an Menge gleich waret, weil du der Stimme des Herrn, deines Gottes, nicht gehorcht hast.
56715 Mose5Mo52863Und wie der Herr zuvor seine Freude daran fand, euch wohl zu tun und euch zu mehren, so wird er alsdann Freude daran finden, euch zu zerstreuen und auszurotten, damit ihr aus dem Lande, in das du ziehst, es in Besitz zu nehmen, hinweggeschafft werdet.
56725 Mose5Mo52864Der Her wird dich unter alle Völker, von einem Ende der Erde bis zum andern, zerstreuen; und du wirst dort fremden Göttern dienen, die dir und deinen Vätern unbekannt sind, Holz und Steinen.
56735 Mose5Mo52865Auch unter jenen Völkern wirst du keine Ruhe finden, und dein Fuß wird keine Stätte finden, wo er rasten könnte; denn der Herr wird dir daselbst ein zaghaftes Herz geben, und abnehmende Augen, und eine Seele, die von Gram verzehrt wird.
56745 Mose5Mo52866Dein Leben wird sein, wie wenn es vor dir in der Schwebe hinge. Tag und Nacht wirst du dich fürchten und deines Lebens nicht sicher sein.
56755 Mose5Mo52867Am Morgen wirst du sagen: Wer gibt mir den Abend? Und am Abend: Wer gibt mir den Morgen? Vor der Furcht deines Herzens, die dich erschrecken wird, und um aller Dinge willen, die deine Augen werden sehen müssen.
56765 Mose5Mo52868Der Herr wird dich auf Schiffen nach Ägypten zurückbringen, auf dem Wege, von dem er dir gesagt hat, du solltest ihn nicht mehr schauen. Dort wirst du deinen Feinden zu Knechten und Mägden verkauft werden, und niemand wird sein, der dich kaufen mag.
56775 Mose5Mo5291Das sind die Worte des Bundes, welchen der Herr dem Moses mit den Söhnen Israels im Lande Moab zu schließen gebot, außer jenem Bunde, den er mit ihnen am Horeb geschlossen hatte.
56785 Mose5Mo5292Und Moses berief ganz Israel und sprach zu ihnen: Ihr habt alles gesehen, was der Herr vor euch im Lande Ägypten an Pharao und allen seinen Dienern, und seinem ganzen Lande getan hat,
56795 Mose5Mo5293die schweren Prüfungen, die deine Augen gesehen haben, jene gewaltigen Zeichen und Wunder;
56805 Mose5Mo5294aber der Herr hat euch kein einsichtiges Herz gegeben, und keine Augen, die sehen, noch Ohren, die hören können, bis auf den heutigen Tag.
56815 Mose5Mo5295Er hat euch vierzig Jahre in der Wüste geführt; eure Kleider wurden nicht abgenutzt und die Schuhe an euren Füßen sind nicht vor Alter verschlissen.
56825 Mose5Mo5296Ihr habt kein Brot gegessen und keinen Wein und starkes Getränk getrunken, auf dass ihr erkennen solltet, dass ich der Herr, euer Gott, bin.
56835 Mose5Mo5297Und als ihr an diesen Ort kamet und Sehon, der König von Hesebon, und Og, der König von Basan, auszogen, und uns zum Kampfe entgegentraten, haben wir sie geschlagen,
56845 Mose5Mo5298und nahmen ihr Land ein, und gaben es Ruben und Gad und dem halben Stamme Mannasse zum Besitze.
56855 Mose5Mo5299Beobachtet denn die Worte dieses Bundes und erfüllet sie, damit ihr weise seid in allem, was ihr tuet.
56865 Mose5Mo52910Ihr stehet heute alle vor dem Herrn, eurem Gott, eure Fürsten und Stämme, und Ältesten und Lehrer, das ganze Volk Israel,
56875 Mose5Mo52911eure Kinder und Weiber, und der Fremdling, der bei dir im Lager weilt, samt den Holzhauern und den Wasserträgern;
56885 Mose5Mo52912dass du in den Bund mit dem Herrn, deinem Gott, und in die Eidespflicht eintretest, den der Herr, dein Gott, heute mit dir schließt;
56895 Mose5Mo52913dass er dich zu seinem Volke annehme und er dein Gott sei, wie er zu dir geredet, und wie er es deinen Vätern Abraham, Isaak und Jakob zugeschworen hat.
56905 Mose5Mo52914Und nicht mit euch allein schließe ich diesen Bund und bekräftige diese Eide,
56915 Mose5Mo52915sondern mit allen Gegenwärtigen und Abwesenden.
56925 Mose5Mo52916Denn ihr wisset ja, wie wir im Lande Ägypten gewohnt haben, und wie wir mitten durch die Völker hindurchgezogen sind, und bei dem Durchzuge sahet ihr
56935 Mose5Mo52917deren Greuel und Unrat, das heißt ihre Götzen, Holz und Stein, Silber und Gold, die sie verehrten.
56945 Mose5Mo52918Möge nicht etwa unter euch ein Mann oder ein Weib, ein Geschlecht oder ein Stamm sein, dessen Herz heute von dem Herrn, unserm Gott, abgewendet ist, um zu den Göttern jener Völker zu gehen und diese zu dienen, und möge nicht unter euch eine Wurzel sein, die Galle und Bitterkeit treibt;
56955 Mose5Mo52919dass etwa jemand, wenn er die Worte dieses Schwures hört, sich in seinem Herzen segne und spreche: Es wird mir schon wohlgehen, wenn ich auch nach der Bosheit meines Herzens wandle; es würde die Trunkene den Durstenden verzehren.
56965 Mose5Mo52920Und der Herr möge ihm nicht vergeben, sondern sein Zorn und Eifer möge alsdann noch mehr auflodern gegen diesen Menschen, und alle Flüche mögen sich auf ihm niederlassen, welche in diesem Buche geschrieben sind; und der Herr tilge seinen Namen unter dem Himmel aus
56975 Mose5Mo52921und raffe ihn aus allen Stämmen Israels weg zum Untergange, den Verfluchungen gemäß, welche in dem Buche dieses Gesetzes und Bundes enthalten sind.
56985 Mose5Mo52922Und das kommende Geschlecht, und die Söhne, welche fernerhin geboren werden, und die Fremden, welche von fernher kommen, werden sagen, wenn sie die Strafen dieses Landes, und das Siechtum sehen, mit denen der Herr es geschlagen hat,
56995 Mose5Mo52923indem er es mit Schwefel und Salzglut verbrannte, so dass es nicht mehr besät werden, noch etwas Grünes sprossen kann, nach dem Beispiele der Verwüstung von Sodoma und Gomorrha, Adama und Seboim, welche der Herr in seinem Zorn und Grimme von Grund aus zerstörte.
57005 Mose5Mo52924Ja, alle Völker werden sagen: Warum hat der Herr so an diesem Lande getan? Was ist das für ein ungeheurer Grimm und Zorn?
57015 Mose5Mo52925Dann wird man antworten: Weil sie den Bund des Herrn verlasen haben, den er mit ihren Vätern schloß, als er sie aus dem Lande Ägypten führte,
57025 Mose5Mo52926und sie andern Göttern dienten und solche anbeteten, die sie nicht kannten und denen sie nicht zugeteilt waren;
57035 Mose5Mo52927darum entbrannte der Grimm des Herrn gegen jenes Land, dass er alle Verfluchungen über dasselbe kommen ließ, die in diesem Buche geschrieben sind;
57045 Mose5Mo52928und er vertrieb sie aus ihrem Lande im Zorne und Grimme, und großem Unwillen, und warf sie in ein fremdes Land, wie es sich heute zeigt.
57055 Mose5Mo52929Das Verborgene gehört dem Herrn, unserm Gott; aber was geoffenbart ist, gilt für uns und unsere Söhne in Ewigkeit, dass wir alle Worte des Gesetzes erfüllen.
57065 Mose5Mo5301Wenn nun alle diese Aussprüche über dich kommen werden, der Segen oder der Fluch, den ich dir vor Augen gestellt habe; und du in der Reue deines Herzens unter allen Völkern, unter welche dich der Herr, dein Gott, zerstreut hat,
57075 Mose5Mo5302zu ihm zurückkehrst und seinen Befehlen gehorchest, wie ich dir heute gebiete, du und deine Söhne, aus ganzem Herzen, und aus ganzer Seele:
57085 Mose5Mo5303so wird der Herr, dein Gott, deine Gefangenschaft wenden, und sich deiner erbarmen, und dich wieder aus allen Völkern sammeln, unter die er dich zuvor zerstreut hat.
57095 Mose5Mo5304Wenn du bis an die Enden des Himmels zerstreut wärest, so wird der Herr, dein Gott, dich von dort zurückholen,
57105 Mose5Mo5305und dich sammeln, und in das Land bringen, welches deine Väter besaßen, und du wirst es inne haben; und er wird dich segnen und dich zahlreicher machen, als deine Väter waren.
57115 Mose5Mo5306Der Herr, dein Gott, wird dein Herz und das Herz deiner Nachkommen beschneiden, auf dass du den Herrn, deinen Gott, aus deinem ganzen Herzen und aus deiner ganzen Seele liebest, dass du leben könnest.
57125 Mose5Mo5307Alle diese Verfluchungen aber wird er auf deine Feinde und auf die kehren, welche dich hassen und verfolgen.
57135 Mose5Mo5308Du aber wirst zurückkehren, und der Stimme des Herrn, deines Gottes, gehorchen, und alle Gebote tun, die ich dir heute gebe;
57145 Mose5Mo5309und der Herr, dein Gott wird dir Überfluss geben in allem, was deine Hände tun, an Frucht deines Leibes, an Frucht von deinem Vieh, an Fruchtbarkeit deines Landes, und an Ergiebigkeit aller Dinge; denn der Herr wird wiederum an dir Freude haben über alles Gute, wie er an deinen Vätern Freude gehabt hat;
57155 Mose5Mo53010jedoch nur, wenn du der Stimme des Herrn, deines Gottes, gehorsam bist und seine Gebote und Vorschriften hältst, die in diesem Gesetze geschrieben sind, und zu dem Herrn, deinem Gott, aus ganzem Herzen und aus ganzer Seele zurückkehrst.
57165 Mose5Mo53011Dieses Gebot, das ich dir heute gebe, ist nicht hoch über dir, oder fern von dir,
57175 Mose5Mo53012oder im Himmel befindlich, dass du sagen könntest: Wer von uns vermag zum Himmel aufzusteigen, um es zu uns herabzubringen, dass wir es hören und in der Tat erfüllen?
57185 Mose5Mo53013Auch ist es nicht jenseits des Meeres niedergelegt, dass du vorwenden und sagen könntest: Wer von uns wird über das Meer fahren können und es zu uns herüberholen; dass wir hören und tun können, was es gebietet?
57195 Mose5Mo53014sondern das Wort ist ganz nahe bei dir, in deinem Munde und in deinem Herzen, dass du es tuest.
57205 Mose5Mo53015Bedenke, dass ich dir heute Leben und Glück, und anderseits Tod und Unglück vor Augen gestellt habe,
57215 Mose5Mo53016dass du den Herrn, deinen Gott, liebest, und in seinen Wegen wandelst, und seine Gebote und Vorschriften und Rechte beobachtest, und lebest, und er dich mehre und dich segne in dem Lande, in das du ziehest, es in Besitz zu nehmen.
57225 Mose5Mo53017Wenn sich aber dein Herz abwendet, und du nicht gehorchen willst, und dich verführen lässest, fremde Götter anzubeten und ihnen zu dienen,
57235 Mose5Mo53018so tue ich dir heute kund, dass du zu Grunde gehen und nicht lange im Lande wohnen wirst, in das du über den Jordan hinüberziehst, es in Besitz zu nehmen.
57245 Mose5Mo53019Himmel und Erde rufe ich heute zu Zeugen an, dass ich euch Leben und Tod, Segen und Fluch, vorgelegt habe. So wähle denn das Leben, damit du lebest, und auch deine Nachkommen;
57255 Mose5Mo53020und du den Herrn, deinen Gott, liebest, und seiner Stimme gehorchest, und ihm anhangest (denn er ist dein Leben und die Länge deiner Tage, dass du in dem Lande wohnest, welches der Herr deinen Vätern, Abraham, Isaak und Jakob geschworen hat.
57265 Mose5Mo5311Und Moses ging hin, und redete alle diese Worte zu ganz Israel.
57275 Mose5Mo5312und sprach zu ihnen: Ich bin heute hundert und zwanzig Jahre alt und kann nicht mehr aus und eingehen, besonders da auch der Herr zu mir gesagt hat: Du wirst den Jordan da nicht überschreiten.
57285 Mose5Mo5313So wird nun der Herr, dein Gott, vor dir hinüberziehen; er wird alle diese Völker vor dir vertilgen, und du wirst ihren Besitz erlangen; und Josue wird vor dir hinüberziehen, wie der Herr gesprochen hat.
57295 Mose5Mo5314Und der Herr wird ihnen tun, wie er Sehon und Og, den Königen der Amorrhiter, und ihrem Lande getan hat, und wird sie vertilgen,
57305 Mose5Mo5315Wenn er euch nun auch diese preisgeben wird, so tuet ihnen, wie ich euch geboten habe.
57315 Mose5Mo5316Seid mannhaft und tapfer! Fürchtet euch nicht, und erschrecket nicht bei ihrem Anblicke, denn der Herr, dein Gott, ist selbst dein Führer, er wird dich nicht preisgeben und dich nicht verlassen.
57325 Mose5Mo5317Hierauf berief Moses den Josue und sprach zu ihm vor ganz Israel: Sei mannhaft und tapfer! Denn du sollst dieses Volk in das Land führen, das zu geben der Herr ihren Vätern geschworen hat, und du sollst es durch das Los verteilen.
57335 Mose5Mo5318Und der Herr, der euer Führer ist, er wird mit dir sein; er wird dich nicht preisgeben und dich nicht verlassen; fürchte dich nicht und zage nicht!
57345 Mose5Mo5319Moses also schrieb dieses Gesetz und übergab es den Priestern, den Söhnen Levis, welche die Lade des Bundes des Herrn trugen, und allen Ältesten Israels.
57355 Mose5Mo53110Und er gebot ihnen und sprach: Nach je sieben Jahren, im Erlassjahre, am Laubhüttenfeste,
57365 Mose5Mo53111wenn alle aus Israel zusammen kommen, um vor dem Herrn, deinem Gott, an dem Orte zu erscheinen, den der Herr erwählen wird, sollst du die Worte dieses Gesetzes vor ganz Israel lesen, dass sie es hören,
57375 Mose5Mo53112und vor dem ganzen versammelten Volke, sowohl Männern wie Weibern, Kindern wie Fremdlingen, die innerhalb deiner Tore sind; damit sie es hören und lernen, und den Herrn, euern Gott fürchten, und alle Worte dieses Gesetzes beobachten und erfüllen;
57385 Mose5Mo53113auch ihre Söhne, die es jetzt noch nicht kennen, dass auch diese es hören können und den Herrn, ihren Gott, fürchten die ganze Zeit, die sie in dem Lande wohnen, in das ihr über den Jordan zieht, es in Besitz zu nehmen.
57395 Mose5Mo53114Und der Herr sprach zu Moses: Siehe, die Zeit deines Todes ist nahe; rufe Josue, und gehet in das Zelt des Zeugnisses, dass ich ihm meine Weisungen gebe. Moses und Josue gingen also hin und traten in das Zelt des Zeugnisses,
57405 Mose5Mo53115und der Herr erschien daselbst in der Wolkensäule, welche am Eingange des Zeltes stand.
57415 Mose5Mo53116Da sprach der Herr zu Moses: Siehe, du wirst zu deinen Vätern entschlafen, alsdann wird dies Volk sich erheben und fremden Göttern nachbuhlen, in dem Lande, in das es zieht, darin Wohnung zu nehmen; es wird mich daselbst verlassen und den Bund, den ich mit ihm geschlossen, brechen.
57425 Mose5Mo53117Alsdann wird mein Grimm wider dasselbe entbrennen; und ich werde das Volk verlassen und mein Angesicht vor ihm verbergen, und es soll dem Verderben anheimfallen, und alle Art Übel und Trübsale werden es treffen, so dass es zu jener Zeit sagen wird: Wahrlich, weil Gott nicht mit mir ist, haben mich diese Übel betroffen!
57435 Mose5Mo53118Ich aber werde zu jener Zeit mein Angesicht verbergen und verhüllen, um all des Bösen willen, das es getan hat, weil es sich fremden Göttern zugewendet hat.
57445 Mose5Mo53119So schreibet euch nun dieses Lied auf und lehret es die Söhne Israels, dass sie es im Gedächtnis behalten und mit dem Munde singen, und dies Lied diene mir als Zeugnis unter den Söhnen Israels.
57455 Mose5Mo53120Denn ich werde sie in das Land führen, das ich ihren Vätern zugeschworen habe, das von Milch und Honig fließt. Und wenn sie gegessen haben und satt und fett geworden sind, so werden sie sich fremden Göttern zuwenden und diesen dienen; und werden mich lästern und meinen Bund brechen.
57465 Mose5Mo53121Wenn dann diese Übel und Trübsale sie treffen, so soll dieses Lied, das keine Vergessenheit aus dem Munde ihrer Nachkommen austilgen soll, Zeugnis gegen sie geben. Denn ehe ich sie in das Land führe, das ich ihnen verheißen habe, kenne ich ihre Gedanken, was sie bald tun werden.
57475 Mose5Mo53122Moses also schrieb dieses Lied auf und lehrte es die Söhne Israels.
57485 Mose5Mo53123Und der Herr gebot Josue, dem Sohne Nuns, und sprach: Sei mannhaft und stark! Denn du sollst die Söhne Israels in das Land führen, das ich ihnen verheißen habe, und ich werde mit dir sein.
57495 Mose5Mo53124Nachdem nun Moses die Worte dieses Gesetzes in ein Buch geschrieben und es vollendet hatte,
57505 Mose5Mo53125gebot er den Leviten, welche die Lade des Bundes des Herrn trugen, und sprach:
57515 Mose5Mo53126Nehmet dieses Buch, und leget es an der Seite der Lade des Bundes des Herrn, eures Gottes, nieder, damit es dort wider dich Zeugnis gebe.
57525 Mose5Mo53127Denn ich kenne deine Widerspenstigkeit und deinen störrigen Nacken. Jetzt, da ich noch am Leben war und bei euch weilte, seid ihr immer widerspenstig gegen den Herrn gewesen; wie viel mehr, wenn ich gestorben sein werde?
57535 Mose5Mo53128Versammelt alle Ältesten eurer Stämme und eure Lehrer zu mir, dass ich vor ihnen diese Worte verkünde und gegen sie Himmel und Erde anrufe.
57545 Mose5Mo53129Denn ich weiß, dass ihr nach meinem Tode übel handeln und schnell von dem Wege abweichen werdet, den ich euch gewiesen habe; und es wird euch in der letzten Zeit Unglück treffen, wenn ihr vor den Augen des Herrn übel tuet, indem ihr ihn durch die Werke eurer Hände zum Zorne reizt.
57555 Mose5Mo53130So sprach Moses vor den Ohren der ganzen Gemeinde Israel die Worte dieses Liedes, bis zum Ende.
57565 Mose5Mo5321Höret, ihr Himmel, was ich rede; es höre die Erde die Worte meines Mundes!
57575 Mose5Mo5322Meine Lehre ströme zusammen wie Regen, wie Tau fließe meine Rede, wie milder Regenguss auf das Grün, wie Regentropfen auf die Gräser.
57585 Mose5Mo5323Denn den Namen des Herrn will ich preisen. Gebet unserm Gott die Ehre!
57595 Mose5Mo5324Gottes Werke sind vollkommen, und alle seine Wege sind gerecht; getreu ist Gott, und ohne allen Trug, gerecht und gerade.
57605 Mose5Mo5325Sie sündigten gegen ihn in Schmach, sie, nicht mehr seine Söhne; ein verderbtes und verkehrtes Geschlecht!
57615 Mose5Mo5326Vergiltst du so dem Herrn, du törichtes und unverständiges Volk? Ist er denn nicht dein Vater, der dich erworben, der dich gemacht und erschaffen hat?
57625 Mose5Mo5327Gedenke der weit zurückliegenden Tage, betrachte alle Geschlechter; frage deinen Vater, er wird es dir kundtun; deine Vorfahren, sie werden es dir sagen.
57635 Mose5Mo5328Als der Höchste die Völker schied, als er die Söhne Adams sonderte, bestimmte er die Grenzen der Völker nach der Zahl der Söhne Israels.
57645 Mose5Mo5329Des Herrn Anteil aber ist sein Volk, Jakob das ihm zugemessene Erbe.
57655 Mose5Mo53210Er fand es im wüsten Lande, am Orte des Grauens, der weiten Einöde; er führte es, und lehrte es, und hütete es wie seinen Augapfel.
57665 Mose5Mo53211Gleichwie der Adler seine Jungen zum Fluge lockt und über ihnen schwebt, so breitete er seine Flügel aus, und nahm es und trug es auf seinen Schultern.
57675 Mose5Mo53212Der Herr allein war sein Führer, und kein fremder Gott war mit ihm.
57685 Mose5Mo53213Er setzte es auf ein hohes Land, dass es die Früchte des Feldes esse, dass es Honig aus dem Felsen sauge, und Öl aus dem harten Gesteine,
57695 Mose5Mo53214Butter esse von den Kühen und Milch von den Schafen, samt dem Fette der Lämmer und Widder der Söhne Basans, und Böcke, samt dem Marke des Weizens; dass es trinke das Blut der Trauben, den lautersten Wein.
57705 Mose5Mo53215Aber der Liebling ward fett und schlug aus; er ward feist und breit, da verließ er Gott, seinen Schöpfer, und wich von Gott, seinem Heile.
57715 Mose5Mo53216Sie erzürnten ihn durch fremde Götter, sie reizten ihn durch Greuel zum Zorne.
57725 Mose5Mo53217Sie brachten den bösen Geistern Opfer dar, und nicht Gott, Göttern, die sie nicht kannten, neuen, die jüngst aufgekommen waren, die ihre Väter nicht verehrten.
57735 Mose5Mo53218Den Gott, der dich gezeugt, hast du verlassen, und des Herrn, deines Schöpfers, hast du vergessen.
57745 Mose5Mo53219Der Herr sah es und ward zum Zorne erregt, den seine Söhne und Töchter reizten ihn.
57755 Mose5Mo53220Und er sprach: Ich will mein ANgesicht vor ihnen verbergen und schauen, welches ihr Ende sein wird; denn sie sind ein verkehrtes Geschlecht, und Kinder ohne Treue.
57765 Mose5Mo53221Sie haben mich durch das, was nicht Gott war, gereizt, und mit ihren Eitelkeiten erbittert; so will auch ich sie reizen mit dem, was kein Volk ist, und sie durch ein törichtes Volk erbittern.
57775 Mose5Mo53222Das Feuer meines Zornes ist entflammt, und wird brennen bis in die tiefste Tiefe der Hölle, und wird die Erde mit ihrem Gewächs verzehren, und die Grundfesten der Berge verbrennen.
57785 Mose5Mo53223Ich will des Unglücks Fülle über sie häufen und alle meine Pfeile gegen sie schleudern.
57795 Mose5Mo53224Sie werden vom Hunger aufgezehrt werden, und Raubvögel werden sie mit bitterm Bisse verschlingen; den Zahn wilder Tiere werde ich über sie senden, die Wut der am Boden dahinschleichenden Schlangen.
57805 Mose5Mo53225Von außen wird sie das Schwert dahinraffen, von innen der Schrecken, den Jüngling wie die Jungfrau, den Säugling wie den Greis.
57815 Mose5Mo53226Ich sprach: Wo sind sie? Vernichten werde ich ihr Andenken unter den Menschen.
57825 Mose5Mo53227Doch wegen des Grimmes der Widersacher habe ich verzogen, dass ihre Feinde nicht etwa im Übermute sagen möchten: Unsere mächtige Hand und nicht der Herr hat dies alles getan.
57835 Mose5Mo53228Es ist ein Volk ohne Rat und ohne Einsicht.
57845 Mose5Mo53229O wären sie weise, und hätten sie Einsicht und bedächten, welches ihr Ende sein wird!
57855 Mose5Mo53230Wie könnte ein einziger tausend verfolgen, und zwei zehntausend in die Flucht jagen? Nicht darum, weil ihr Gott sie verkauft und der Herr sie preisgegeben hat?
57865 Mose5Mo53231Denn unser Gott ist nicht wie ihre Götter, und des sind unsere Feinde selbst Richter.
57875 Mose5Mo53232Vom Weinstocke Sodoms stammt ihr Weinstock, und von den Gefilden Gomorrhas; ihre Trauben sind Trauben von Galle, und ihre Beeren bitter.
57885 Mose5Mo53233Drachengalle ist ihr Wein, und unheilbares Natterngift.
57895 Mose5Mo53234Ist dies nicht bei mir verborgen, und versiegelt in meinen Schätzen?
57905 Mose5Mo53235Mein ist die Rache, und ich will vergelten zu seiner Zeit, auf dass ihr Fuß wanke; schon nahet der Tag des Verderbens, und die Zeiten eilen schnell heran.
57915 Mose5Mo53236Der Herr wird sein Volk richten, und sich über seine Diener erbarmen; wenn er sieht, dass ihr Land entkräftet ist, dass die Eingeschlossenen schwach und die übriggebliebenen aufgerieben sind.
57925 Mose5Mo53237Dann wird er sprechen: Wo sind ihre Götter, auf welche sie ihr Vertrauen setzten?
57935 Mose5Mo53238von deren Schlachtopfer sie das Fett aßen, von deren Trankopfern sie den Wein tranken? Sie mögen sich erheben, und euch Hilfe bringen, und euch in der Not beschirmen.
57945 Mose5Mo53239Erkennet denn, dass ich der einzige bin, und dass kein anderer Gott ist außer mir; ich tote, und ich mache lebendig; ich schlage, und ich heile, und niemand kann aus meiner Hand erretten.
57955 Mose5Mo53240Ich erhebe meine Hand zum Himmel und spreche: So wahr ich lebe in Ewigkeit!
57965 Mose5Mo53241Wenn ich mein Schwert wie ein Blitz schärfe, und meine Hand das Gericht ergreifet, so werde ich Rache an meinen Feinden nehmen, und denen vergelten, die mich hassen.
57975 Mose5Mo53242Ich will meine Pfeile trunken machen vom Blut, und mein Schwert soll Fleisch fressen von dem Blute der Erschlagenen, und von den Gefangenen, das Fleisch der Feinde, deren Haupt entblößt ist.
57985 Mose5Mo53243Preiset ihr Völker sein Volk! Denn er rächt das Blut seiner Knechte, und nimmt Rache an ihren Feinden, und ist gnädig dem Lande seines Volkes.
57995 Mose5Mo53244Moses also kam und sprach alle Worte dieses Liedes vor den Ohren des Volkes, er und Josue, der Sohn Nuns.
58005 Mose5Mo53245Und als er alle diese Reden, zu ganz Israel sprechend, vollendet hatte,
58015 Mose5Mo53246sagte er zu ihnen: Nehmet alle die Worte, die ich euch heute bezeuge, zu Herzen, damit ihr sie euren Söhnen einschärfet, dass sie dieselben halten und tun, und alles erfüllen, was in diesem Gesetze geschrieben ist;
58025 Mose5Mo53247denn nicht ohne Grund sind sie euch geboten, sondern dass alle darin leben; und dass ihr, wenn ihr sie tut, lange in dem Lande bleibet, in das ihr über den Jordan ziehet, es in Besitz zu nehmen.
58035 Mose5Mo53248An eben diesem Tage redete der Herr zu Moses und sprach:
58045 Mose5Mo53249Steige auf das Gebirge Abarim dort, das ist der Übergänge, auf den Berg Nebo, welcher im Lande Moab, Jericho gegenüber, liegt; und schaue das Land Kanaan, das ich den Söhnen Israels zum Besitze geben werde, und stirb auf dem Berge.
58055 Mose5Mo53250Wenn du ihn bestiegen hast, wirst du zu deinem Volke gesammelt werden, so wie Aaron, dein Bruder, auf dem Berge Hor gestorben ist und zu seinem Volke gesammelt ward;
58065 Mose5Mo53251weil ihr inmitten der Söhne Israels, bei dem Wasser des Widerspruches zu Kades in der Wüste Sin, wider mich gesündigt und mich nicht unter den Söhnen Israels verherrlicht habt.
58075 Mose5Mo53252gegenüber wirst du das Land sehen, aber du sollst nicht in das Land hineinkommen, welches ich den Söhnen Israels geben werde.
58085 Mose5Mo5331Dies ist der Segen, mit dem Moses, der Mann Gottes, die Söhne Israels vor seinem Tode segnete.
58095 Mose5Mo5332Er sprach: Der Herr ist von Sinai hergekommen und ist uns aufgegangen aus Seir; er erschien vom Berge Pharan her, und mit ihm tausende von Heiligen, und in seiner Rechten war das feurige Gesetz.
58105 Mose5Mo5333Er liebte die Völker, alle Heiligen sind in seiner Hand; und die sich seinen Füßen nahen, werden von seiner Lehre empfangen.
58115 Mose5Mo5334Das Gesetz hat uns Moses geboten das Erbteil der Gemeinde Jakobs.
58125 Mose5Mo5335Er wird König sein über den Gerechten, wenn sich die Fürsten des Volkes samt den Stämmen Israels versammeln.
58135 Mose5Mo5336Es lebe Ruben, und er sterbe nicht, doch sei er gering an Zahl!
58145 Mose5Mo5337Dies ist der Segen über Juda: Höre, Herr, auf die Stimme Judas und führe ihn ein zu seinem Volke; seine Hände werden für dasselbe streiten, und er wird sein Helfer wider seine Feinde sein!
58155 Mose5Mo5338Zu Levi sprach er alsdann: Deine Vollkommenheit und Lehre gehören deinem heiligen Manne, den du in der Verfluchung geprüft und bei dem Wasser des Widerspruches gerichtet hast.
58165 Mose5Mo5339Wer zu seinem Vater und seiner Mutter sprach: Ich kenne euch nicht; und zu seinen Brüdern: Ich weiß von euch nichts; und die nichts wissen wollten von ihren Söhnen, diese haben deine Rede bewahrt, und deinen Bund gehalten.
58175 Mose5Mo53310deine Rechte, o Jakob, und dein Gesetz, o Israel; bei deinem Zorne werden sie Räucherwerk und Brandopfer auf deinen Altar legen.
58185 Mose5Mo53311Segne, o Herr! seine Kraft, und nimm die Werke seiner Hände gnädig an. Schlage die Rücken seiner Feinde und lass, die ihn hassen, sich nicht mehr erheben!
58195 Mose5Mo53312Und zu Benjamin sprach er: Der Liebling des Herrn wird sicher bei ihm wohnen; wie auf einem Ruhebett wird er Tag für Tag bleiben und wird in seinen Armen ruhen!
58205 Mose5Mo53313Und zu Joseph sprach er: Vom Segen des Herrn sei sein Land gesegnet, mit Früchten des Himmels, mit Tau und Wasser aus der Tiefe,
58215 Mose5Mo53314mit Erzeugnissen der Sonne und des Mondes,
58225 Mose5Mo53315vom Gipfel der uralten Berge, mit den Früchten ewiger Hügel,
58235 Mose5Mo53316mit den Früchten der Erde und mit ihrer Fülle. Der Segen dessen, der im Dornbusche erschienen ist, komme auf das Haupt Josephs und auf den Scheitel des Nazaräers unter seinen Brüdern!
58245 Mose5Mo53317Wie eines erstgebornen Stieres ist seine Schönheit, Hörner des Nashorns sind seine Hörner; mit ihnen wird er Völker niederstoßen bis an das Ende der Erde. Das sind die Scharen Ephraims und das die tausende Manasses.
58255 Mose5Mo53318Und zu Zabulon sprach er: Freue dich, Zabulon, deines Auszuges, und Issachar, deiner Zelte!
58265 Mose5Mo53319Sie werden Völker zum Berge rufen und daselbst Opfer der Gerechtigkeit darbringen. Sie fangen Überfluss des Meeres wie Milch und die verborgenen Schätze des Sandes.
58275 Mose5Mo53320Und zu Gad sprach er: Gesegnet sei Gad, in seiner Weite! er ruht wie ein Löwe und raubt Arm und Scheitel.
58285 Mose5Mo53321Er erkennt seinen Vorzug, denn in seinem Erbe liegt der Lehrer aufbewahrt, welcher bei den Fürsten der Völker ist, und die Gerechtigkeit des Herrn übt, und sein Gericht mit Israel.
58295 Mose5Mo53322Und zu Dan sprach er: Dan ist ein junger Löwe, der kraftvoll aus Basan hervorspringt!
58305 Mose5Mo53323Und zu Nephthali sprach er: Nephthali wird sich des Überflusses freuen und voll sein von den Segnungen des Herrn; er wird das Meer und den Süden in Besitz nehmen!
58315 Mose5Mo53324Und zu Aser sprach er: Gesegnet sei Aser mit Söhnen, er sei das Wohlgefallen seiner Brüder und tauche seinen Fuß in Öl.
58325 Mose5Mo53325Von Eisen und Erz sind seine Schuhe; wie die Tage deiner Jugend, so auch dein Alter.
58335 Mose5Mo53326Es ist kein anderer Gott, wie der Gott des Gerechten; der im Himmel thront, ist dein Helfer, durch seine Herrlichkeit schweben die Wolken,
58345 Mose5Mo53327seine Wohnung ist droben, und unten seine ewigen Arme; er treibt von dir den Feind hinweg und spricht: Sei vertilgt!
58355 Mose5Mo53328Israel wird sicher und abgesondert wohnen. Jakob wird ein Land voll Getreide und Wein schauen, und seine Himmel werden dunkel sein vom Tau.
58365 Mose5Mo53329Selig bist du, o Israel! wer ist dir gleich, du Volk, das durch den Herrn errettet wird? Er ist der Schild deiner Hilfe, und das Schwert deines Ruhmes; deine Feinde werden dich verleugnen, du aber wirst auf ihre Nacken treten!
58375 Mose5Mo5341Als nun Moses von den Ebenen Moabs auf den Berg Nebo, auf den Gipfel des Phasga, Jericho gegenüber, gestiegen war, ließ der Herr ihn das ganze Land Gilead bis Dan schauen,
58385 Mose5Mo5342und ganz Nephthali, und das Land Ephraim und Manasse, und das ganze Land Juda bis zum äußersten Meere,
58395 Mose5Mo5343und den südlichen Teil, und das weite Gefilde von Jericho, der Palmenstadt, bis Segor.
58405 Mose5Mo5344Und der Herr sprach zu ihm: Dies ist das Land, welches ich Abraham, Isaak und Jakob zugeschworen habe, da ich sprach: deiner Nachkommenschaft werde ich es geben. Du hast es mit deinen Augen gesehen, aber in dasselbe hinüberziehen sollst du nicht.
58415 Mose5Mo5345Da starb Moses, der Knecht des Herrn, daselbst im Lande Moab, nach dem Befehle des Herrn;
58425 Mose5Mo5346und er begrub ihn im Tale des Landes Moab, Phogor gegenüber; und kein Mensch kennt seine Grabstätte bis auf den gegenwärtigen Tag.
58435 Mose5Mo5347Moses war hundert und zwanzig Jahre alt, als er starb; sein Auge war nicht dunkel geworden und seine Zähne nicht locker.
58445 Mose5Mo5348Und die Söhne Israels beweinten ihn in den Gefilden Moabs dreißig Tage; alsdann waren die Tage des Weinens und Klagens um Moses zu Ende.
58455 Mose5Mo5349Josue aber, der Sohn Nuns, war mit dem Geiste der Weisheit erfüllt, denn Moses hatte ihm seine Hände aufgelegt. Und die Söhne Israels gehorchten ihm und taten, wie der herr dem Moses geboten hatte.
58465 Mose5Mo53410Und es stand hinfort in Israel kein Prophet mehr auf wie Moses, den der Herr von Angesicht zu Angesicht gekannt hätte,
58475 Mose5Mo53411in allen den Zeichen und Wundern, die zu tun der Herr ihn sandte, im Lande Ägypten an Pharao, und an allen seinen Knechten, und an seinem ganzen Lande,
58485 Mose5Mo53412und alle Macht zu zeigen, und in großen und wunderbaren Taten, welche Moses vor ganz Israel verrichtete.
5849JosuaJos611Und es begab sich nach dem Tode Moses, des Dieners des Herrn, dass der Herr zu Josue, dem Sohne Nuns, dem Diener Moses, redete, und zu ihm sprach:
5850JosuaJos612Moses, mein Diener, ist gestorben; mache dich auf und ziehe über den Jordan dort, du und das ganze Volk mit dir, in das Land, welches ich den Söhnen Israels geben werde.
5851JosuaJos613Jeden Ort, den euer Fuß betritt, werde ich euch geben, wie ich zu Moses gesprochen habe.
5852JosuaJos614Von der Wüste und dem Libanon bis an den großen Strom Euphrat, das ganze Land der Hethiter bis an das große Meer gegen Sonnenuntergang soll euer Gebiet sein.
5853JosuaJos615Niemand wird euch stand halten können alle Tage deines Lebens hindurch; wie ich mit Moses gewesen bin, so werde ich mit dir sein; ich werde dich nicht preisgeben und dich nicht verlassen.
5854JosuaJos616Sei stark und mutig! Denn du sollst das Land, das ich ihren Vätern geschworen habe, ihnen zu geben, durch das Los unter dies Volk verteilen.
5855JosuaJos617Sei also stark und sehr mutig, dass du das ganze Gesetz, welches dir Moses, mein Diener, gegeben hat, haltest und tuest; weiche davon weder zur Rechten noch zur Linken, damit du weise seiest in allem, was du tust.
5856JosuaJos618Das Buch des Gesetzes komme nicht von deinem Munde, sondern sinne darüber Tag und Nacht, damit du alles haltest und tuest, was in demselben geschrieben ist; dann wirst du deinen Weg recht gehen und weise handeln.
5857JosuaJos619Siehe, ich gebiete dir, sei stark und mutig! Fürchte dich nicht und zage nicht; denn der Herr, dein Gott, ist mit dir bei allem, was du unternehmen wirst.
5858JosuaJos6110Da gebot Josue den Fürsten des Volkes und sprach: Gehet durch das Lager hindurch, und gebietet dem Volke und sprechet:
5859JosuaJos6111Bereitet euch Zehrung vor; denn nach drei Tagen sollt ihr den Jordan überschreiten und einziehen, das Land in Besitz zu nehmen, welches der Herr, euer Gott, euch geben will.
5860JosuaJos6112Und zu den Rubeniten und Gaditen und dem halben Stamme Manasse sprach er:
5861JosuaJos6113Gedenket des Befehles, welchen euch Moses, der Diener des Herrn, gegeben hat, da er sprach: Der Herr, euer Gott, hat euch Ruhe verliehen und das ganze Land.
5862JosuaJos6114Eure Frauen und Kinder, und euer Vieh sollen in dem Lande bleiben, welches euch Moses jenseits des Jordans gegeben hat; ihr aber, alle streitbaren Männer, ziehet bewaffnet vor euren Brüdern her und kämpfet für sie,
5863JosuaJos6115bis der Herr euern Brüdern Ruhe gibt, wie er sie euch gewährt hat, und auch sie das Land in Besitz nehmen, das der Herr, euer Gott, ihnen geben will; alsdann möget ihr in das Land, das euch als Besitz zugehört, zurückkehren und in dem Lande wohnen, das euch Moses, der Diener des Herrn, jenseits des Jordans gegen Sonnenaufgang gegeben hat.
5864JosuaJos6116Da antworteten sie Josue und sprachen: Alles, was du uns geboten hast, wollen wir tun; und wohin du uns immer sendest, wollen wir gehen.
5865JosuaJos6117Wie wir Moses in allem gehorsam gewesen sind, so wollen wir auch an dir gehorsam sein; möge nur der Herr, dein Gott, mit dir sein, wie er mit Moses war.
5866JosuaJos6118Wer deinem Munde widerspricht und nicht allen befehlen, die du ihm gibst, gehorsam ist, der soll sterben; sei du nur mutig und handle männlich!
5867JosuaJos621Und Josue, der Sohn Nuns, sandte im Geheimen zwei Männer als Kundschafter von Setim aus und sprach zu ihnen: Gehet hin und besichtiget das Land und die Stadt Jericho! Diese zogen hin und traten in das Haus einer Buhlerin, mit Namen Rahab, ein und blieben bei ihr zu Nacht.
5868JosuaJos622Da wurde dem Könige von Jericho gemeldet und gesagt: Siehe, es sind Männer von den Söhnen Israels des Nachts hierher gekommen, um das Land auszukundschaften.
5869JosuaJos623Da sandte der König von Jericho zu Rahab und ließ ihr sagen: Führe die Männer heraus, die zu dir gekommen und in dein Haus eingekehrt sind; denn sie sind Kundschafter und sind gekommen, das ganze Land auszuspähen.
5870JosuaJos624das Weib aber nahm die Männer, verbarg sie und sprach: Ich gestehe, sie sind zu mir gekommen, aber ich wusste nicht, woher sie waren;
5871JosuaJos625und als bei Anbruch der Dunkelheit das Tor geschlossen ward, gingen auch sie zur gleichen Zeit hinaus, und ich weiß nicht, wohin sie gegangen sind; setzet ihnen eilig nach, so werdet ihr sie einholen.
5872JosuaJos626Die hatte aber die Männer auf das Dach ihres Hauses steigen lassen und mit Flachsstengeln bedeckt, welche daselbst waren.
5873JosuaJos627Die ausgesandten Männer aber verfolgten sie auf dem Wege, der zur Furt des Jordans führt; und nachdem sie hinausgegangen waren, wurde das Tor alsbald geschlossen.
5874JosuaJos628Noch waren die beiden, welche sich verborgen hielten, nicht eingeschlafen, siehe, da stieg das Weib zu ihnen hinauf und sprach:
5875JosuaJos629Ich weiß, dass der Herr euch das Land überliefert hat; denn Schrecken vor euch hat uns befallen und alle Bewohner des Landes sind verzagt geworden.
5876JosuaJos6210Wir haben gehört, dass der Herr das Wasser des roten Meeres, als ihr in dasselbe hineinschrittet, vertrocknen ließ, damals als ihr aus Ägypten auszoget; und was ihr den beiden Königen der Amorrhiter, die jenseits des Jordans waren, getan habt, dem Sehon und Og, welche ihr getötet habt.
5877JosuaJos6211Als wir dies hörten, erschraken wir, und unser Herz wurde verzagt, und der Mut entfiel uns bei eurem Einzuge; denn der Herr, euer Gott, ist Gott im Himmel droben und auf Erden hienieden.
5878JosuaJos6212So schwöret mir nun bei dem Herrn, dass, wie ich an euch Barmherzigkeit geübt habe, auch ihr an dem Hause meines Vaters tun wollt; und gebet mir ein zuverlässiges Zeichen,
5879JosuaJos6213dass ihr meinen Vater und meine Muter, und meine Brüder, und meine Schwestern, und alles, was ihnen zugehört, retten und uns vor dem Tode bewahren wollt.
5880JosuaJos6214da antworteten sie ihr: Unsere Seele soll an eurer Stelle des Todes sein, wofern du uns indes nicht verrätst; und wenn uns der Herr das Land überliefert, so werden wir dir Barmherzigkeit und Treue erweisen.
5881JosuaJos6215Da ließ sie dieselben an einem Seile durch das Fenster hinab, denn ihr Haus lag an der Mauer.
5882JosuaJos6216Und sie sprach zu ihnen: Steiget auf das Gebirge hinauf, damit sie bei ihrer Rückkehr nicht etwa auf euch treffen; haltet euch daselbst drei Tage lang verborgen, bis sie zurückgekehrt sind, und alsdann ziehet eures Weges.
5883JosuaJos6217Da sprachen sie zu ihr: Wir werden von diesem Eide, mit dem du uns beschworen hast, frei sein,
5884JosuaJos6218wenn wir in das Land kommen und diese rote Schnur zum Zeichen dienen wird; und du sie an das Fenster, durch welches du uns hinabgelassen, gebunden, und deinen Vater, deine Mutter, deine Brüder und deine ganze Verwandtschaft in deinem Hause versammelt hast.
5885JosuaJos6219Wer dann zur Tür deines Hauses hinausgeht, dessen Blut sei auf seinem Haupte, und wir werden unschuldig sein. Das Blut aller aber, welche bei dir im Hause sein werden, soll auf unser Haupt kommen, wenn sie jemand antastet.
5886JosuaJos6220Wenn du uns aber verraten und diese Sache wolltest bekannt werden lassen, so werden wir von dem Eide, mit dem du uns beschworen hast, frei sein.
5887JosuaJos6221Sie antwortete: Wie ihr gesagt habt, so sei es; und sie ließ sie fortziehen und band die rote Schnur an das Fenster.
5888JosuaJos6222Da zogen sie von dannen, und kamen auf das Gebirge, und blieben daselbst drei Tage, bis die, welche sie verfolgten, zurückkehrten; denn sie suchten sie auf allen Wegen und fanden sie nicht.
5889JosuaJos6223Als diese nun in die Stadt hineingegangen waren, kehrten die Kundschafter zurück, stiegen vom Gebirge herab, setzten über den Jordan, und kamen zu Josue, dem Sohne Nuns, und erzählten ihm alles, was ihnen begegnet war,
5890JosuaJos6224und sprachen: Der Herr hat dies ganze Land in unsere Hände überliefert und alle seine Bewohner sind von Furcht bestürzt.
5891JosuaJos631Da erhob sich Josue des Nachts und brach auf; und sie zogen von Stetim weiter, und kamen an den Jordan, er und alle Söhne Israels, und blieben daselbst drei Tage.
5892JosuaJos632Nach Verlauf derselben gingen die Herolde mitten durch das Lager
5893JosuaJos633und begannen zu rufen: Wenn ihr die Lade des Bundes des Herrn, eures Gottes, sehen werdet und die Priester vom Stamme Levi sie tragen, so machet auch ihr euch auf und folget ihnen, wenn sie vor euch herziehen;
5894JosuaJos634doch bleibe zwischen euch und der Lade ein Raum von zweitausend Ellen, damit ihr sie aus der Ferne sehen und wissen könnet, welchen Weg ihr zu ziehen habt; denn ihr seid denselben noch nicht gezogen; und hütet euch, der Lade nahe zu kommen.
5895JosuaJos635Dann sprach Josue zu dem Volke: Heiliget euch! denn morgen wird der Herr unter euch Wunder tun.
5896JosuaJos636Und zu den Priestern sprach er: Hebet die Lade des Bundes auf und ziehet vor dem Volke her! Sie taten, was er befohlen, und nahmen dieselbe und zogen vor ihnen her.
5897JosuaJos637Und der Herr sprach zu Josue: Heute werde ich anfangen, dich vor ganz Israel zu verherrlichen, damit sie wissen, dass, wie ich mit Moses war, ich ebenso mit dir bin.
5898JosuaJos638Du aber befiehl den Priestern, welche die Lade des Bundes tragen, und sprich zu ihnen: Wenn ihr in einen Teil des Wassers des Jordans getreten seid, so bleibet dort stehen.
5899JosuaJos639Und Josue sprach zu den Söhnen Israels: Tretet hierher und höret das Wort des Herrn, eures Gottes!
5900JosuaJos6310Und wieder sprach er: Daran möget ihr erkennen, dass der Herr, der lebendige Gott, in eurer Mitte ist und vor euch die Kanaaniter, Hethiter, Heviter, Phereziter, Gergesiter, Jebusiter und Ammorhiter vertilgen wird.
5901JosuaJos6311Sehet, die Lade des Bundes des Herrn der ganzen Erde wird durch den Jordan vor euch hergehen.
5902JosuaJos6312So bestimmet denn aus den Stämmen Israels zwölf Männer, je einen aus jedem Stamme.
5903JosuaJos6313Und wenn die Priester, welche die Lade des Herrn, des Gottes der ganzen Erde, tragen, mit ihren Füßen in das Wasser des Jordans getreten sind, so wird das Wasser, das unterhalb ist, abfließen und abnehmen; das Wasser aber, das von oben kommt, wird wie ein Wall stehen bleiben.
5904JosuaJos6314Da verließ das Volk seine Zelte, um über den Jordan zu gehen; und die Priester, welche die Lade des Bundes trugen, zogen vor demselben her.
5905JosuaJos6315Als diese nun in den Jordan hineingestiegen waren und ihre Füße in einen Teil des Wassers tauchten (der Jordan aber hatte zur Zeit der Ernte die Ufer seines Bettes ausgefüllt),
5906JosuaJos6316blieb das von oben herabfließende Wasser an einer Stelle stehen und erschien aufgetürmt wie ein Berg in weiter Entfernung von der Stadt, die Adom heißt, bis an den Ort Sarthan; das Wasser aber unterhalb floß in das Wüstenmeer (welches nun das tote Meer heißt), bis es sich ganz verlor.
5907JosuaJos6317Das Volk aber zog Jericho gegenüber hinein und die Priester, welche die Lade des Bundes des Herrn trugen, standen umgürtet, mitten im Jordan, auf trockenem Boden und alles Volk zog durch das trockene Flussbett hindurch.
5908JosuaJos641Als sie nun hinübergezogen waren, sprach der Herr zu Josue:
5909JosuaJos642Wähle zwölf Männer aus, je einen von jedem Stamme,
5910JosuaJos643und befiehl ihnen, mitten aus dem Bette des Jordans, da wo die Füße der Priester gestanden haben, zwölf harte Steine zu nehmen; diese stellet an dem Lagerorte auf, wo ihr in dieser Nacht die Zelte aufschlagen werdet.
5911JosuaJos644Da berief Josue die zwölf Männer, welche er aus den Söhnen Israels auserwählt hatte, je einen von jedem Stamme,
5912JosuaJos645und sprach zu ihnen: Gehet vor der Lade des Herrn, eures Gottes, mitten in den Jordan hinein, und hebet ein jeder von dort einen Stein auf seine Schultern, nach der Zahl der Söhne Israels,
5913JosuaJos646damit es unter euch als Denkzeichen diene; und wenn eure Söhne euch in Zukunft fragen und sagen werden: Was bedeuten diese Steine?
5914JosuaJos647so sollt ihr ihnen antworten: Das Wasser des Jordans wich vor der Lade des Bundes des Herrn, als sie durch denselben hindurchzog; darum sind diese Steine als Denkmal für die Söhne Israels auf immer aufgestellt worden.
5915JosuaJos648Da taten die Söhne Israels, wie ihnen Josue gebt, und trugen zwölf Steine mitten aus dem Bette des Jordans, wie der Herr ihm befohlen hatte, nach der Zahl der Söhne Israels, bis an den Ort, wo sie lagerten, und richteten sie daselbst auf.
5916JosuaJos649Und Josue richtete mitten im Bette des Jordans zwölf andere Steine auf, an der Stelle, wo die Priester standen, welche die Lade des Bundes trugen; und dort sind sie noch bis auf den heutigen Tag.
5917JosuaJos6410Die Priester aber, welche die Lade trugen, blieben mitten im Jordan stehen, bis alles vollendet war, was der Herr dem Josue geboten hatte, dem Volke zu sagen, und was Moses ihm gesagt hatte. Und das Volk zog eilends hinüber.
5918JosuaJos6411Als nun alle hinübergegangen waren, zog auch die Lade des Herrn hinüber und die Priester gingen vor dem Volke her.
5919JosuaJos6412Die Söhne Rubens und Gads, und der halbe Stamm Manasse zogen gewaffnet an der Spitze der Söhne Israels her, wie ihnen Moses geboten hatte;
5920JosuaJos6413vierzigtausend Bewaffnete zogen sie abteilungsweise und scharenweise durch die Ebenen und Gefilde der Stadt Jericho.
5921JosuaJos6414An jenem Tage verherrlichte der Herr den Josue vor ganz Israel, so dass sie ihn fürchteten, wie sie Moses gefürchtet hatten, so lange er lebte.
5922JosuaJos6415Und er sprach zu ihm:
5923JosuaJos6416Befiehl den Priestern, welche die Lade des Bundes tragen, aus dem Jordan heraufzusteigen.
5924JosuaJos6417Da befahl er es ihnen und sprach: Steiget aus dem Jordan herauf.
5925JosuaJos6418Als nun die, welche die Lade des Bundes des Herrn trugen, heraufgestiegen waren und auf trockenem Boden zu schreiten begannen, kehrte das Wasser wieder in sein Bett zurück und floss wie gewöhnlich zuvor.
5926JosuaJos6419Das Volk aber stieg am zehnten Tage des ersten Monats aus dem Jordan herauf und lagerte sich in Galgala, an der Ostseite der Stadt Jericho.
5927JosuaJos6420Und die zwölf Steine, welche sie aus dem Bette des Jordans genommen hatten, richtete Josue zu Galgala auf
5928JosuaJos6421und sprach zu den Söhnen Israels: Wenn eure Söhne ihre Väter in Zukunft fragen und zu ihnen sagen werden: Was haben diese Steine zu bedeuten?
5929JosuaJos6422so sollt ihr sie belehren und sprechen: Durch das trockene Flussbett ist Israel durch den Jordan dort hindurchgezogen,
5930JosuaJos6423indem der Herr, euer Gott, das Wasser desselben vor euren Augen austrocknen ließ, bis ihr durchgezogen waret;
5931JosuaJos6424so wie er zuvor am roten Meere getan, welches er austrocknen ließ, bis wir hindurchgezogen waren;
5932JosuaJos6425damit alle Völker der Erde die starke Hand des Herrn erkennen lernen; und damit auch ihr den Herrn, euern Gott, allezeit fürchtet.
5933JosuaJos651Als nun alle Könige der Amorrhiter, welche jenseits des Jordans auf seiner Westseite wohnten, und alle Könige der Kanaaniter, welche die Ortschaften nahe am großen Meere innehatten, hörten, dass der Herr das Wasser des Jordans vor den Söhnen Israels hatte austrocknen lassen, bis sie hinübergezogen waren, wurde ihr Herz verzagt und sie ließen den Mut sinken; denn sie fürchteten sich vor dem Einzuge der Söhne Israels.
5934JosuaJos652Zu dieser Zeit sprach der Herr zu Josue: Mache dir steinerne Messer und beschneide die Söhne Israels zum zweiten Male.
5935JosuaJos653Da tat er, was der Herr geboten hatte, und beschnitt die Söhne Israels am Hügel der Vorhäute.
5936JosuaJos654Dies aber ist die Ursache der zweiten Beschneidung: Das ganze Volk, das aus Ägypten auszog, soweit es männlichen Geschlechtes war, alle streitbaren Männer waren in der Wüste auf den langen Umwegen des Zuges gestorben;
5937JosuaJos655diese waren alle beschnitten gewesen. Dagegen das Volk, welches in der Wüste geboren ward,
5938JosuaJos656war die vierzig Jahre hindurch auf dem Wege durch die weite Wüste unbeschnitten geblieben, bis jene umkamen, welche der Stimme des Herrn nicht gehorcht hatten und denen es vordem zugeschworen, er werde sie das Land nicht sehen lassen, welches von Milch und Honig fließt.
5939JosuaJos657Ihre Söhne waren an die Stelle der Väter getreten und wurden von Josue beschnitten; denn wie sie geboren waren, so waren sie in der Vorhaut geblieben, und niemand hatte sie auf dem Wege beschnitten.
5940JosuaJos658Nachdem nun alle beschnitten waren, bleiben sie an demselben Lagerorte, bis sie geheilt waren.
5941JosuaJos659Da sprach der Herr zu Josue: Heute habe ich die Schmach Ägyptens von euch hinweggenommen. Und jener Ort ward Galgala genannt, bis auf den gegenwärtigen Tag.
5942JosuaJos6510Während nun die Söhne Israels in Galgala blieben, feierten sie am vierzehnten Tage, des Monats am Abend, in den Ebenen Jerichos, das Phase (Pesach),
5943JosuaJos6511und am andern Tag aßen sie von den Früchten des Landes, ungesäuertes Brot, und Geröstetes von demselben Jahre.
5944JosuaJos6512Das Manna aber hörte auf, nachdem sie von den Früchten des Landes gegessen hatten, und die Söhne Israels genossen hinfort diese Speise nicht mehr, sondern aßen von den Früchten desselben Jahres aus dem Lande Kanaan.
5945JosuaJos6513Als aber Josue auf dem Gefilde der Stadt Jericho war, erhob er seine Augen und sah sich gegenüber einen Mann stehen, der ein gezücktes Schwert in seiner Hand hielt. Da ging er auf ihn zu und sprach: Gehörst du zu uns oder zu den Feinden?
5946JosuaJos6514Er antwortete: Das nicht, vielmehr bin ich der Führer des Heeres des Herrn, und komme soeben.
5947JosuaJos6515Da fiel Josue auf sein Angesicht zur Erde, betete an und sprach: Was hat mein Herr seinem Knechte zu sagen?
5948JosuaJos6516Er sprach: Ziehe deine Schuhe von deinen Füßen; denn der Ort, an dem du stehest, ist heilig. Da tat Josue, wie ihm geboten war.
5949JosuaJos661Jericho aber war verschlossen und verwahrt aus Furcht vor den Söhnen Israels, und niemand wagte aus- oder einzugehen.
5950JosuaJos662Da sprach der Herr zu Josue: Siehe, ich habe Jericho und dessen König und alle streitbaren Männer in deine Hand gegeben.
5951JosuaJos663Ziehet einmal des Tages um die Stadt, ihr sämtlichen Kriegsmänner, und tuet dies sechs Tage hindurch.
5952JosuaJos664Am siebenten Tage aber sollen die Priester sieben Posaunen nehmen, wie man im Jubeljahre gebraucht, und sollen vor der Lade des Bundes einhergehen, und ihr sollt siebenmal um die Stadt ziehen, während die Priester in die Posaunen stoßen.
5953JosuaJos665Wenn dann der Ton der Trompete länger und schneidender erschallt, soll das ganze Volk, sobald derselbe an sein Ohr dringt, ein lautes Geschrei erheben; alsdann werden die Mauern der Stadt bis auf den Grund zusammenstürzen, und ein jeder soll an der Stelle eindringen, wo er steht.
5954JosuaJos666Da berief Josue, der Sohn Nuns, die Priester und sprach zu ihnen: Nehmet die Lade des Bundes, und sieben andere Priester sollen sieben Jubelposaunen nehmen und vor der Lade des Herrn hergehen.
5955JosuaJos667Dann sprach er zu dem Volke: Gehet hin und ziehet bewaffnet um die Stadt, vor der Lade des Herrn einher!
5956JosuaJos668Als nun Josue diese Worte geendet hatte, bliesen die sieben Priester mit sieben Posaunen vor der Lade des Bundes des Herrn her,
5957JosuaJos669und das ganze Heer zog gewaffnet voran, während der übrige Hause der Lade folgte, und alles hallte vom Klange der Posaunen wieder.
5958JosuaJos6610Josue aber hatte dem Volke geboten und gesagt: Erhebet kein Geschrei und lasset eure Stimme nicht hören, ja, kein einziges Wort komme aus eurem Munde, bis der Tag da ist, an dem ich euch sage: Rufet laut und erhebet ein Geschrei!
5959JosuaJos6611Die Lade des Herrn zog also einmal des Tages um die Stadt, und kehrte hierauf in das Lager zurück, und blieb daselbst.
5960JosuaJos6612Und Josue stand des Nachts auf, die Priester aber trugen die Lade des Herrn,
5961JosuaJos6613und sieben von ihnen sieben Posaunen, wie sie im Jubeljahre gebraucht werden; diese zogen vor der Lade des Herrn einher und bliesen im Gehen; und das gewaffnete Volk schritt vor ihnen, das übrige Volk aber folgte der Lade, indem man in die Posaunen stieß.
5962JosuaJos6614So zogen sie auch am zweiten Tage einmal um die Stadt und kehrten dann in das Lager zurück. Dasselbe taten sie sechs Tage hindurch.
5963JosuaJos6615Am siebenten Tage aber brachen sie am frühen Morgen auf und zogen, wie geboten war, siebenmal um die Stadt.
5964JosuaJos6616Als nun die Priester bei dem siebenten Umgange in die Posaunen stießen, sprach Josue zu ganz Israel: Erhebet ein Geschrei! Denn der Herr hat euch die Stadt preisgegeben.
5965JosuaJos6617Diese Stadt sei im Banne und alles, was darin ist, gehöre dem Herrn; nur die Buhlerin Rahab soll samt allen, die bei ihr im Hause sind, am Leben bleiben, denn sie hat die Boten, welche wir aussandten, verborgen.
5966JosuaJos6618Ihr aber hütet euch, etwas von dem zu berühren, was verboten ist, und euch zu versündigen, dass nicht das ganze Heerlager Israels in Schuld und Verwirrung gerate.
5967JosuaJos6619Alles aber, was an Gold und Silber, ehernen und eisernen Geräten da ist, soll dem Herrn geheiligt sein und in seinen Schatz niedergelegt werden.
5968JosuaJos6620Als nun das gesamte Volk ein Geschrei erhob, und die Trompeten erklangen, und das Geschrei und der Klang an die Ohren des Volkes drang, stürzten die Mauern alsbald zusammen; und ein jeder stieg an der Stelle hinauf, an der er gerade stand; und sie nahmen die Stadt ein
5969JosuaJos6621und töteten alles, was in derselben war, Mann und Weib, Kind und Greis. Auch die Rinder, und Schafe und Esel erschlugen sie mit der Schärfe des Schwertes.
5970JosuaJos6622Zu den beiden Männern aber, welche als Kundschafter gesandt worden waren, sprach Josue: Gehet in das Haus der Buhlerin, und führt sie und alles, was ihr gehört, heraus, wie ihr es mit einem Eide zugeschworen habt.
5971JosuaJos6623Da gingen die Jünglinge hinein, führten Rahab, ihre Eltern, und ihre Brüder samt allem Hausrat und ihren Angehörigen heraus, und ließen sie außerhalb des Lagers Israels bleiben.
5972JosuaJos6624Die Stadt aber und alles, was darin war, brannten sie nieder; nur das Gold und Silber, und die ehernen und eisernen Gerätschaften weihten sie dem Schatze des Herrn.
5973JosuaJos6625Die Buhlerin Rahab aber und die Familie ihres Vaters, und alles, was sie hatte, ließ Josue am Leben, und so blieben sie bis auf den heutigen Tag unter Israel wohnen; weil sie die Boten verborgen hatte, welche er ausgesandt, um Jericho auszukundschaften. Zu jener Zeit sprach Josue diesen Fluch aus:
5974JosuaJos6626Verflucht sei vor dem Herrn, wer die Stadt Jericho wieder herstellt und aufbaut! Es werde sein Erstgeborner dahingerafft, wenn er ihren Grund legt, und sein jüngstes Kind, wenn er ihre Tore einsetzt.
5975JosuaJos6627Der Herr aber war mit Josue und sein Name ward kund im ganzen Lande.
5976JosuaJos671Die Söhne Israels aber übertraten das Gebot und vergriffen sich an dem gebannten; denn Achan, der Sohn Charmis, des Sohnes Zaddis, des Sohnes Zares, vom Stamme Juda, nahm etwas von dem Gebannten. Da zürnte der Herr über die Söhne Israels.
5977JosuaJos672Josue nämlich sandte von Jericho aus Männer nach Hai, welches unweit Bethaven, östlich von dem Orte Bethel liegt, und sprach zu ihnen: Ziehet hinauf und erforschet das Land! Sie erfüllten den Auftrag und forschten Hai aus.
5978JosuaJos673Und als sie zurückkamen, sprachen sie zu ihm: Nicht das ganze Volk ziehe hinauf, sondern zwei- oder dreitausend Männer mögen hinziehen, und die Stadt zerstören; warum soll das ganze Volk sich umsonst gegen so wenige Feinde bemühen?
5979JosuaJos674Da zogen dreitausend streitbare Männer hinauf. Doch sie ergriffen alsbald die Flucht
5980JosuaJos675und wurden von den Männern der Stadt Hai geschlagen, und es fielen von ihnen sechsunddreißig Mann; und die Feinde verfolgten sie vom Stadttore an bis nach Sabarim, und sie fielen, indem sie abwärts flohen; da ward das Herz des Volkes verzagt und zerfloss wie Wasser.
5981JosuaJos676Josue aber zerriss seine Kleider und fiel vor der Lade des Herrn auf sein Angesicht zur Erde, bis zum Abend, er und alle Ältesten Israels; und sie streuten Staub auf ihr Haupt,
5982JosuaJos677und Josue sprach: Ach! Herr, Gott! warum hast du dieses Volk über den Fluss Jordan ziehen lassen, um uns in die Hände der Amorrhiter zu geben und zu verderben? O dass wir, wie wir begonnen, jenseits des Jordans geblieben wären!
5983JosuaJos678Mein Herr und Gott! was soll ich sagen, da ich Israel vor seinen Feinden fliehen sehe?
5984JosuaJos679Die Kanaaniter und alle Einwohner des Landes werden es hören, und werden sich zusammenrotten, und uns umringen, und unsern Namen von dem Erdboden vertilgen; und was willst du für deinen großen Namen tun?
5985JosuaJos6710Da sprach der Herr zu Josue: Stehe auf, warum liegst du auf deinem Angesichte am Boden?
5986JosuaJos6711Israel hat sich versündigt und meinen Bund übertreten; sie haben von dem Gebannten genommen und einen Diebstahl begangen und Unterschlagung, und haben es unter ihren Gerätschaften verborgen.
5987JosuaJos6712Israel wird vor seinen Feinden nicht Stand halten können und wird vor ihnen fliehen, denn es ist mit dem Gebannten verunreinigt; ich werde nicht eher wieder mit euch sein, bis ihr den, welcher dieser Missetat schuldig ist, vertilgt.
5988JosuaJos6713Stehe auf, heilige das Volk, uns sage ihnen: Heiliget euch auf morgen! Denn so spricht der Herr, der Gott Israels: Dem Banne Geweihtes ist unter dir, Israel; du wirst vor deinen Feinden nicht Stand halten können, bis der aus dir weggetilgt ist, welcher sich mit dieser Missetat befleckt hat.
5989JosuaJos6714Kommet morgen alle herbei, Stamm für Stamm; und der Stamm, den das Los treffen wird, möge Geschlecht für Geschlecht herzutreten; jedes Geschlecht nach Familien, und aus jeder Familie die einzelnen Männer.
5990JosuaJos6715Wer dann immer der ist, der auf dieser bösen Tat betroffen wird, der werde samt aller seiner Habe mit Feuer verbrannt; weil er den Bund des Herrn übertreten und einen Frevel in Israel begangen hat.
5991JosuaJos6716Des Morgens also stand Josue auf und ließ Israel Stamm für Stamm hinzutreten, da ward der Stamm Juda getroffen.
5992JosuaJos6717Als dieser nach seinen Geschlechtern vorgeführt war, ward das Geschlecht Zares getroffen; und als er auch dieses nach Familien vorführte, ward die Familie Zabdi getroffen.
5993JosuaJos6718Als er nun dessen Familie nach den einzelnen Männern teilte, fand er Achan, den Sohn Charmis, des Sohnes Zabdis, des Sohnes Zaris, vom Stamme Juda.
5994JosuaJos6719Da sprach Josue zu Achan: Mein Sohn! gib dem Herrn, dem Gott Israels, die Ehre, und bekenne, und zeige mir an, was du getan hast, und verheimliche es nicht.
5995JosuaJos6720Da antwortete Achan Josue und sprach zu ihm: Wahrlich, ich habe gegen den Herrn, den Gott Israels, gesündigt und so und so habe ich es getan.
5996JosuaJos6721Ich sah nämlich unter der Beute einen sehr schönen roten Mantel, und zweihundert Sekel Silber, und eine Goldstange, fünfzig Sekel schwer; da gelüstete es mich darnach, und ich nahm es weg, und verbarg es unter der Erde in der Mitte meines Zeltes, und bedeckte das Silber mit der ausgegrabenen Erde.
5997JosuaJos6722Darauf sandte Josue Boten hin; diese liefen zu seinem Zelte und fanden alles an demselben Orte verborgen, und auch das Silber dabei.
5998JosuaJos6723Und sie nahmen es aus dem Zelte fort, und brachten es zu Josue und zu allen Söhnen Israels, und legten es vor den Herrn nieder.
5999JosuaJos6724Da nahm Josue Achan, den Sohn Zares, und das Silber, den Mantel, und die Goldstangen, sowie seine Söhne und Töchter, seine Rinder, Esel und Schafe, und selbst das Zelt, und alle seine Habe; und (er und ganz Israel mit ihm) führten sie in das Tal Achor.
6000JosuaJos6725Dort sprach Josue: Weil du uns in das Unglück gestürzt hast, möge auch dich der Herr an diesem Tage in´s Unglück stürzen. Da steinigte ihn ganz Israel. und alles, was sein war, ward mit Feuer verbrannt.
6001JosuaJos6726Sodann errichteten sie über ihm einen großen Steinhaufen, welcher noch bis auf den heutigen Tag vorhanden ist. Da wandte sich der Zorn des Herrn von ihnen. Jene Stätte aber ward bis auf den heutigen Tag das Tal Achor genannt.
6002JosuaJos681Der Herr aber sprach zu Josue: Fürchte dich nicht und zage nicht! nimm alles streitbare Volk mit dir, und mache dich auf, und ziehe hinauf gegen die Stadt Hai. Siehe, ich habe ihren König, und das Volk, die Stadt, und das Land in deine Hand gegeben.
6003JosuaJos682Tue der Stadt Hai und ihrem König, wie du Jericho und ihrem Könige getan; jedoch dürft ihr die Beute und alles Vieh für euch nehmen. Lege im Rücken der Stadt einen Hinterhalt.
6004JosuaJos683Da machte Josue sich auf und das ganze Kriegsheer mit ihm, um gegen Hai hinaufzuziehen; und er wählte dreißigtausend tapfere Männer aus und sandte sie des Nachts ab,
6005JosuaJos684indem er ihnen gebot: Leget euch hinter der Stadt in den Hinterhalt, entfernet euch nicht zu weit und seid alle bereit!
6006JosuaJos685Ich aber, und das übrige Volk, das bei mir ist, werden auf der entgegengesetzten Seite gegen die Stadt vorrücken. Wenn sie dann einen Ausfall gegen uns machen, so werden wir, wie wir zuvor getan, die Flucht ergreifen und fliehen,
6007JosuaJos686bis sie, uns verfolgend, weit von der Stadt weggelockt sind, denn sie werden meinen, dass wir wie vordem fliehen.
6008JosuaJos687Wenn wir also fliehen und sie uns nachsetzen, brechet aus dem Hinterhalte hervor und zerstöret die Stadt; denn der Herr, euer Gott, wird sie in eure Hände überliefern.
6009JosuaJos688Und wenn ihr sie eingenommen habt, so stecket sie in Brand und tuet alles so, wie ich euch geboten habe.
6010JosuaJos689Hierauf entließ er sie, und sie begaben sich an den Ort des Hinterhaltes und hielten zwischen Bethel und Hai, auf der westlichen Seite der Stadt Hai; Josue aber blieb diese Nacht inmitten des Volkes.
6011JosuaJos6810Mit Tagesanbruch machte er sich auf, musterte seine Gefährten, und zog mit den Ältesten an der Spitze des Heeres hinauf, umgeben von der Schar seiner Streitbaren.
6012JosuaJos6811Als sie nun anrückten und gerade der Stadt gegenüber kamen, machten sie auf der Nordseite Halt, so dass zwischen dieser und ihnen ein Tal in der Mitte lag.
6013JosuaJos6812Er hatte aber fünftausend Mann ausgewählt und sie zwischen Bethel und Hai, auf der Westseite dieser Stadt, in den Hinterhalt gelegt;
6014JosuaJos6813das ganze übrige Kriegsheer stellte sich im Norden in Schlachtordnung auf, so dass der hintere Teil dieses Heeres bis an die Westseite der Stadt reichte. Josue also zog in dieser Nacht fort und machte in der Mitte des Tales Halt.
6015JosuaJos6814Als dies der König von Hai sah, zog er des Morgens eilends mit dem ganzen Heere der Stadt hinaus und stellte sich zur Schlacht gegen die Wüste hin auf, denn er wusste nicht, dass in seinem Rücken ein Hinterhalt gelegt war.
6016JosuaJos6815Josue aber und ganz Israel wichen zurück und stellten sich, als wenn sie sich fürchteten, und flohen auf dem Wege nach der Wüste zu.
6017JosuaJos6816Jene aber erhoben ein Geschrei, und munterten sich einander auf, und setzten ihnen nach. Als sie sich nun von der Stadt entfernt hatten
6018JosuaJos6817und auch nicht ein Mann in der Stadt Hai und Bethel zurückgeblieben war, der nicht Israel verfolgte (wie sie ausgefallen waren, die Stadt offen zurücklassend),
6019JosuaJos6818sprach der Herr zu Josue: Erhebe den Schild, den du in der Hand hältst, gegen die Stadt Hai, denn ich will sie dir überliefern.
6020JosuaJos6819Da erhob er den Schild gegen die Stadt; die aber, welche im Hinterhalte lagen, brachen eilig hervor, rückten auf die Stadt zu, nahmen sie ein, und zündeten sie an.
6021JosuaJos6820Als aber die Männer aus der Stadt, welche Josue verfolgten, hinter sich blickten und den Rauch der Stadt bis zum Himmel aufsteigen sahen, konnten sie nicht mehr fliehen, weder hierhin noch dorthin; besonders da die, welche sich den Anschein der Flucht gegeben und der Wüste zugewandt hatten, tapfer ihren Verfolgern entgegentraten.
6022JosuaJos6821Als Josue und ganz Israel sahen, dass die Stadt eingenommen sei und Rauch von der Stadt aufsteige, wendete er sich um und schlug die Männer von Hai.
6023JosuaJos6822Zugleich zogen auch die, welche die Stadt eingenommen und angezündet hatten, aus der Stadt den Ihrigen entgegen und begannen auf die Feinde, die jetzt in der Mitte waren, einzuhauen. Da nun die Feinde von beiden Seiten geschlagen wurden, so dass auch nicht einer von der so großen Menge davonkam,
6024JosuaJos6823nahmen sie auch den König der Stadt Hai lebendig gefangen und führten ihn vor Josue.
6025JosuaJos6824Nachdem also alle die getötet waren, welche Israel bei der Flucht nach der Wüste zu verfolgt hatten, und durch das Schwert an dem nämlichen Orte gefallen waren, wandten sich die Söhne Israels zurück und schlugen die Stadt.
6026JosuaJos6825Die Zahl derer, welche an diesem Tage fielen, Männer und Weiber, belief sich auf zwölftausend Menschen, insgesamt Leute aus der Stadt Hai.
6027JosuaJos6826Josue aber ließ seine Hand, welche er in die Höhe gehoben, nicht sinken, sondern hielt den Schild, bis alle Bewohner von Hai getötet waren.
6028JosuaJos6827Das Vieh aber und die in der Stadt gemachte Beute teilten sich die Söhne Israels, wie der Herr dem Josue geboten hatte.
6029JosuaJos6828Und Josue brannte die Stadt nieder, und machte sie zu einem Schutthaufen auf immer,
6030JosuaJos6829und ließ ihren König an einen Galgen bis zum Abend und Sonnenuntergang aufhängen. Dann befahl Josue, seinen Leichnam vom Kreuze herabzunehmen; und sie warfen ihn vor den Eingang der Stadt und errichteten einen großen Steinhaufen über ihm, der noch dort ist, bis auf den heutigen Tag.
6031JosuaJos6830Hierauf baute Josue dem Herrn, dem Gott Israels auf dem Berge Hebal einen Altar,
6032JosuaJos6831wie Moses, der Diener des Herrn, den Söhnen Israels befohlen hatte und wie es im Buche des Gesetzes Moses geschrieben steht, einen Altar nämlich von unbehauenen Steinen, welche kein Eisen berührt hatte; und er brachte auf demselben dem Herrn Brandopfer dar und schlachtete Friedopfer.
6033JosuaJos6832Auch schrieb er auf die Steine eine Abschrift des Gesetzes Moses, welches dieser vor den Söhnen Israels aufgezeichnet hatte.
6034JosuaJos6833Das ganze Volk aber und die Ältesten, sowie die Führer und die Richter standen zu beiden Seiten der Lade angesichts der Priester, welche die Lade des Bundes des Herrn trugen, Fremdlinge wie Stammesgenossen; die eine Hälfte von ihnen an dem Berge Garizim, die andere Hälfte an dem Berge Hebal, wie Moses, der Diener des Herrn, geboten hatte. Und zuerst segnete er das Volk Israel;
6035JosuaJos6834darauf las er alle Worte des Segens und des Fluches, und alles, wie es im Buche des Gesetzes geschrieben stand.
6036JosuaJos6835Nichts von dem, was Moses geboten hatte, ließ er unberührt, sondern wiederholte alles vor dem ganzen Volke Israel, und vor den Frauen und Kindern und den Fremdlingen, die unter ihnen weilten.
6037JosuaJos691Als nun alle Könige jenseits des Jordans, welche im Berglande lebten und in der Ebene, an den Küstengegenden und am Ufer des großen Meeres, sowie die, welche am Libanon wohnten, davon hörten, der Hethiter, Amorrhiter, Kanaaniter, Phereziter, Heviter und Jebusiter,
6038JosuaJos692vereinigten sie sich allzumal, um gegen Josue und Israel einmütig und einhellig zu kämpfen.
6039JosuaJos693Da aber die Bewohner von Gabaon alles vernahmen, was Josue Jericho und Kai getan,
6040JosuaJos694ersannen sie sich eine List, nahmen Lebensmittel zu sich, luden alte Säcke und zerrissene und geflickte Weinschläuche auf Esel,
6041JosuaJos695legten alte Schuhe an, welche zum Zeichen des Alters mit Flecken besetzt waren, und zogen alte Kleider an; und auch die Brote, welche sie als Reisezehrung mit sich nahmen, waren hart und zerbröckelt.
6042JosuaJos696So begaben sie sich zu Josue, welcher damals im Lager zu Galgala weilte, und sprachen zu ihm und zu ganz Israel zugleich: Aus fernem Lande sind wir gekommen und wünschen, Frieden mit euch zu schließen. Da antworteten ihnen die Männer Israels und sprachen:
6043JosuaJos697Vielleicht wohnt ihr in einem Lande, das uns als unser Anteil gebührt, und wir können mit euch keinen Bund schließen.
6044JosuaJos698Sie aber sprachen zu Josue: Wir sind deine Knechte. Josue antwortete ihnen: Wer seid ihr? und woher seid ihr gekommen?
6045JosuaJos699Sie erwiderten: Aus einem sehr fernen Lande sind deine Knechte im Namen des Herrn, deines Gottes, gekommen; denn wir haben den Ruf von seiner Macht vernommen, alles, was er in Ägypten getan hat,
6046JosuaJos6910und an den beiden Königen der Amorrhiter, welche jenseits des Jordans waren, an Sehon, dem Könige von Hesebon, und an Og, dem Könige von Basan, der in Astaroth wohnte.
6047JosuaJos6911Da sprachen die Ältesten und alle Bewohner unseres Landes zu uns: nehmet Zehrung mit euch, da der Weg sehr weit ist, und ziehet ihnen entgegen, und sprechet zu ihnen: Wir sind eure Knechte, schließet einen Bund mit uns!
6048JosuaJos6912Sehet, als wir aus unsern Häusern auszogen, um zu euch zu kommen, nahmen wir diese Brote warm mit, und dann sind sie trocken geworden und zerbröckelt vor Alter.
6049JosuaJos6913Die Weinschläuche waren neu, als wir sie füllten, jetzt sind sie zerrissen und zerborsten; die Kleider und die Schuhe, mit denen wir angetan sind und die wir an unsern Füßen haben, sind bei der großen Länge der reise abgetragen und fast verbraucht.
6050JosuaJos6914Sie nahmen also etwas von ihrem Speisevorrat, aber befragten den Herrn nicht um seine Entscheidung.
6051JosuaJos6915Und Josue machte mit ihnen ein Friedensbündnis, indem er ihnen versprach, dass sie nicht getötet werden sollten; auch die Fürsten des Volkes leisteten ihnen einen Eid.
6052JosuaJos6916Drei Tage aber nach Abschluss des Bundes erfuhren sie, dass jene in der Nähe wohnten und unter ihnen sein würden.
6053JosuaJos6917Da brachen die Söhne Israels auf und kamen am dritten Tage zu ihren Städten, deren Namen diese sind: Gabaon, Kaphira, Beroth und Kariathiarim.
6054JosuaJos6918Und sie schlugen sie nicht, weil die Fürsten des Volkes ihnen im Namen des Herrn des Gottes Israels, geschworen hatten. Da murrte das ganze Volk gegen die Fürsten.
6055JosuaJos6919Diese aber antworteten ihnen: Wir haben ihnen im Namen des Herrn, des Gottes Israels, geschworen, und darum können wir sie nicht antasten;
6056JosuaJos6920aber dies wollen wir ihnen tun: Sie sollen zwar am Leben bleiben, damit der Zorn des Herrn nicht wider uns erregt werde, wenn wir meineidig würden;
6057JosuaJos6921aber dazu sollen sie leben, dass sie zum Gebrauche des ganzen Volkes Holz fällen und Wasser tragen. Als sie so gesprochen,
6058JosuaJos6922berief Josue die Gabaoniter und sprach zu ihnen: Warum habt ihr uns mit List hintergangen, dass ihr sagtet: Wir wohnen sehr weit von euch entfernt, während ihr doch mitten unter uns seid?
6059JosuaJos6923darum sollt ihr verflucht sein und euer Stamm nicht aufhören, Holz zu fällen, und Wasser in das Haus meines Gottes zu tragen.
6060JosuaJos6924Sie antworteten: Es wurde uns, deinen Knechten, kundgetan, dass der Herr, sein Gott, seinem Knechte Moses verheißen habe, euch das ganze Land zu geben und alle seine Bewohner zu vertilgen. Darum fürchteten wir uns sehr und waren für unser Leben besorgt, aus Schrecken vor euch, und fassten diesen Entschluss.
6061JosuaJos6925Nun aber sind wir in deiner Hand; was dir gut und recht scheint, tue uns!
6062JosuaJos6926Josue tat also, wie er gesprochen, und rettete sie aus der Hand der Söhne Israels, dass sie nicht getötet wurden.
6063JosuaJos6927Und er bestimmte sie an diesem Tage zum Dienste für das ganze Volk und für den Altar des Herrn, um Holz zu hauen, und Wasser zu tragen, wie es bis zum heutigen Tage ist, an dem Orte, den der Herr erwählen würde.
6064JosuaJos6101Als Adonisedek, der König von Jerusalem, dies hörte, nämlich dass Josue Hai eingenommen und zerstört hatte, (denn was er Jericho und dessen Könige getan, das tat er Hai und dessen Könige), und dass die Gabaoniter zu Israel übergegangen, und mit ihnen verbündet seien,
6065JosuaJos6102fürchtete er sich sehr. Denn Gabaon war eine große Stadt und eine von den Königsstädten, größer als die Stadt Hai, und alle ihre Krieger waren sehr tapfer.
6066JosuaJos6103Da sandte Adonisedek, der König von Jerusalem, zu Oham, dem Könige von Hebron, und zu Pharam, dem Könige von Jerimoth, sowie zu Japhia, dem Könige von Lachis, und zu Dabir, dem Könige von Eglon, und ließ ihnen sagen:
6067JosuaJos6104Ziehet zu mir herauf und kommet zu Hilfe, dass wir Gabaon erobern, weil es zu Josue und zu den Söhnen Israels übergegangen ist.
6068JosuaJos6105Da versammelten sich die fünf Könige der Amorrhiter, und zogen hinauf, der König von Jerusalem, der König von Hebron, der König von Jerimoth, der König von Lachis, der König von Eglon, zugleich mit ihren Heeren, und lagerten sich vor Gabaon, und begannen den Kampf gegen dasselbe.
6069JosuaJos6106Die Einwohner der belagerten Stadt Gabaon aber sandten zu Josue, welcher sich damals im Lager bei Galgala aufhielt, und sprachen zu ihm: Ziehe deine Hand nicht ab, sondern hilf deinen Knechten; ziehe eilends herauf, und rette uns, und bringe uns Hilfe; denn alle Könige der Amorrhiter, die im Berglande wohnen, haben sich gegen uns zusammengetan.
6070JosuaJos6107Da zog Josue von Galgala mit dem ganzen Heere seiner Krieger, sehr tapferen Männern, hinauf.
6071JosuaJos6108Und der Herr sprach zu Josue: Fürchte dich nicht vor ihnen! Denn ich habe sie in deine Hände gegeben; keiner von ihnen wird dir standhalten können.
6072JosuaJos6109Da überfiel Josue sie plötzlich, nachdem er die ganze Nacht von Galgala heraufgezogen war.
6073JosuaJos61010Und der Herr brachte sie vor Israel in Verwirrung, und Israel fügte ihnen einen schweren Verlust bei Gabaon zu, und verfolgte sie auf dem Wege nach der Anhöhe von Bethhoron, und schlug sie bis nach Azeka und Makeda.
6074JosuaJos61011Als sie nun von den Söhnen Israels flohen und auf dem Abhange von Bethhoron waren, ließ der Herr große Steine vom Himmel auf sie herabfallen, bis nach Azeka hin; und viel mehr kamen durch die Hagelsteine um, als die Söhne Israels mit dem Schwerte erschlagen hatten.
6075JosuaJos61012Damals redete Josue zu dem Herrn,9an dem Tage, als er die Amorrhiter vor den Söhnen Israels preisgab, und sprach vor ihnen: Sonne, bewege dich nicht gegen Gabaon, und Mond, nicht gegen das Tal Ajalon!
6076JosuaJos61013Da standen Sonne und Mond still, bis das Volk an seinen Feinden Rache genommen. Ist dies nicht im Buche der Gerechten geschrieben? So blieb die Sonne mitten am Himmel stehen und eilte nicht unterzugehen, einen Tag lang.
6077JosuaJos61014Weder vorher noch nachher war ein Tag so lang, da der Herr der Stimme eines Menschen Gehör gab und für Israel stritt.
6078JosuaJos61015Hierauf kehrte Josue mit ganz Israel in das Lager von Galgala zurück,
6079JosuaJos61016denn die fünf Könige waren geflohen und hatten sich in der Höhle der Stadt Makeda verborgen.
6080JosuaJos61017Da meldete man Josue, dass die fünf Könige in der Höhle der Stadt Makeda versteckt gefunden seien.
6081JosuaJos61018Und er gebot seinen Begleitern und sprach: Wälzet große Steine vor die Öffnung der Höhle und stellet achtsame Männer davor, welche die Eingeschlossenen bewachen;
6082JosuaJos61019ihr aber bleibet nicht stehen, sondern verfolget die Feinde und tötet die letzten der Fliehenden; und lasset sie nicht in die festen Plätze ihrer Städte gelangen, den der Herr, Gott, hat sie in eure Hände gegeben.
6083JosuaJos61020Nachdem nun die Feinde eine große Niederlage erlitten hatten und fast bis zur Vernichtung aufgerieben waren, zogen sich die, welche Israel hatten entkommen können, in die festen Städte.
6084JosuaJos61021Hierauf kehrte das ganze Heer zu Josue nach Makeda zurück, wo damals das Lager war, unversehrt und vollzählig; und niemand wagte es, sich gegen die Söhne Israels zu regen.
6085JosuaJos61022Und Josue befahl und sprach: Öffnet den Eingang zur Höhle und führt die fünf Könige, welche darin verborgen sind, zu mir heraus!
6086JosuaJos61023Da taten sie, wie ihnen geboten war, und führten die fünf Könige zu ihm aus der Höhle heraus, den König von Jerusalem, den König von Hebron, den König von Jerimoth, den König von Lachis, den König von Eglon.
6087JosuaJos61024Als diese nun zu ihm hinausgeführt waren, berief er alle Männer von Israel und sprach zu den Anführern des Heeres, die bei ihm waren: Gehet und setzet eure Füße auf die Hälfte dieser Könige! Und da sie hingegangen waren und ihre Füße auf die Hälfte der Niedergeworfenen gesetzt hatten,
6088JosuaJos61025sprach er wiederum zu ihnen: Fürchtet euch nicht und zaget nicht, seid mutig und stark! Denn so wird der Herr an allen euren Feinden tun, gegen welche ihr streitet.
6089JosuaJos61026Hierauf schlug Josue dieselben, und tötete sie, und ließ sie an fünf Pfähle hängen, und so blieben sie bis zum Abend aufgehängt.
6090JosuaJos61027Als nun die Sonne unterging, gebot er seinen Gefährten, sie von den Galgen herabzunehmen. Diese nahmen sie herab, und warfen sie in die Höhle, in der sie versteckt gewesen waren, und legten vor die Öffnung derselben große Steine, welche noch da sind bis auf diesen Tag.
6091JosuaJos61028An demselben Tage nahm Josue noch die Stadt Makeda ein, und schlug sie mit der Schärfe des Schwertes, und tötete ihren König, und alle ihre Einwohner; er ließ darin auch nicht das Geringste übrig. Und er tat dem Könige von Makeda, wie er dem Könige von Jericho getan hatte.
6092JosuaJos61029Hierauf zog er mit dem gesamten Israel von Makeda nach Lebna und kämpfte gegen dasselbe,
6093JosuaJos61030und der Herr gab es samt dessen Könige in die Hände Israels; und sie schlugen die Stadt mit der Schärfe des Schwertes, und alle Einwohner derselben, und ließen nichts darin übrig. Dem Könige von Lebna aber taten sie, wie sie dem Könige von Jericho getan hatten.
6094JosuaJos61031Von Lebna zog er mit ganz Israel nach Lachis, und umstellte es mit seinem Kriegsheere und griff es an.
6095JosuaJos61032Und der Herr gab Lachis in die Hand Israels, und er nahm es am andern Tage ein und schlug es mit der Schärfe des Schwertes, und alles Lebende, das darin war, so wie er Lebna getan hatte.
6096JosuaJos61033Zu derselben Zeit zog Horam, der König von Gazer, heran, um der Stadt Lachis zu Hilfe zu kommen; doch Josue schlug ihn mit seinem ganzen Volke bis zur Vernichtung.
6097JosuaJos61034Alsdann zog er von Lachis nach Eglon, und umlagerte es,
6098JosuaJos61035und nahm es an demselben Tage ein; und schlug alles Lebende, das darin war, mit der Schärfe des Schwertes, ganz so wie er mit Lachis getan hatte.
6099JosuaJos61036Hierauf zog er mit ganz Israel von Eglon nach Hebron hinauf und kämpfte gegen dasselbe;
6100JosuaJos61037und er nahm es ein und schlug es mit der Schärfe des Schwertes, auch seinen König, und alle Ortschaften der Umgebung, und alles Lebende, das darin weilte, und ließ nichts darin übrig; wie er Eglon getan, so tat er auch Hebron und vernichtete alles, was er darin fand, mit dem Schwerte.
6101JosuaJos61038Von da zog er gegen Dabir zurück,
6102JosuaJos61039nahm es ein und zerstörte es; und dessen König und alle Städte ringsum schlug er mit der Schärfe des Schwertes; er ließ nichts darin übrig; wie er Hebron und Lebna und ihren Königen getan hatte, so tat er Dabir und dessen Könige.
6103JosuaJos61040So bezwang Josue das ganze Bergland, und das Südland, und die Ebene und Asedoth und deren Könige; er ließ darin nichts übrig, sondern tötete alles, was atmen konnte, wie der Herr, der Gott Israels, ihm geboten hatte,
6104JosuaJos61041von Kadesbarne bis nach Gaza. Das ganze Land Gosen bis nach Gabaon,
6105JosuaJos61042und alle Könige und ihre Gebiete nahm er auf einen Angriff ein und verheerte sie; denn der Herr, der Gott Israels, stritt für das Volk.
6106JosuaJos61043Alsdann kehrte er wieder mit ganz Israel zum Lagerorte nach Galgala zurück.
6107JosuaJos6111Als dies Jabin, der König von Asor, vernahm, schickte er zu Jobab, dem König von Madon, und zu dem Könige von Semeron, und zu dem Könige von Achsaph,
6108JosuaJos6112sowie zu den Königen im Norden, welche auf dem Gebirge und in der Ebene, im Süden von Keneroth, und in der Niederung und den Gegenden von Dor am Meere wohnten;
6109JosuaJos6113ebenso auch zu den Kanaanitern im Osten und Westen, zu den Amorrhitern, Hethitern, Pherezitern und Jebusitern in´s Bergland; und zu den Hevitern, welche am Fuße des Hermon, im Lande Maspha, wohnten.
6110JosuaJos6114Da zogen sie alle mit ihren Heerhaufen aus, ein Volk zahlreich wie der Sand am Ufer des Meeres, auch Rosse und Wagen in ungeheurer Menge.
6111JosuaJos6115Alle diese Könige kamen am Wasser Merom zusammen, um gegen Israel zu kämpfen.
6112JosuaJos6116Da sprach der Herr zu Josue: Fürchte dich nicht vor ihnen! Denn morgen um diese Stunde werde ich sie alle vor Israel preisgeben, dass sie erschlagen werden; ihre Pferde sollst du lähmen und ihre Wagen im Feuer verbrennen.
6113JosuaJos6117Und Josue und das ganze Heer mit ihm kamen plötzlich über sie am Wasser Merom und überfielen sie,
6114JosuaJos6118und der Herr gab sie in die Hand Israels. Diese schlugen sie und verfolgten sie bis nach Groß-Sidon, und bis an das Wasser Maserephoth, und bis in die Ebene Masphe, welche auf der Ostseite desselben liegt. So schlug er alle, dass keiner von ihnen übrig blieb;
6115JosuaJos6119und er tat, wie der Herr ihm geboten hatte: ihre Pferde lähmte er, und ihre Wagen verbrannte er im Feuer.
6116JosuaJos61110Dann kehrte er sofort wieder um, nahm Asor ein, und schlug dessen König mit dem Schwerte; Asor nämlich war vor Zeiten das Haupt aller dieser Reiche.
6117JosuaJos61111Und er schlug alles Lebende, das darin weilte; nichts ließ er darin übrig, sondern verheerte alles bis zur Vernichtung, und die Stadt selbst zerstörte er durch Feuer.
6118JosuaJos61112Auch alle Städte ringsum und ihre Könige brachte er in seine Gewalt, und schlug sie, und vernichtete sie, wie Moses, der Diener Gottes, ihm geboten hatte.
6119JosuaJos61113Mit Ausnahme der Städte, welche auf Hügeln und Anhöhen lagen, brannte Israel alle nieder; Asor allein, das sehr befestigt war, verzehrte das Feuer.
6120JosuaJos61114Die ganze Beute aus diesen Städten und das Vieh teilten die Söhne Israels unter sich, die Menschen hingegen töteten sie alle.
6121JosuaJos61115Wie der Herr Moses, seinem Knechte, geboten hatte, so gebot Moses dem Josue, und dieser erfüllte alles; von allen Vorschriften, welche der Herr dem Moses gegeben hatte, übertrat er auch nicht ein Wort.
6122JosuaJos61116So nahm Josue das ganze Bergland, das Südland, das Land Gosen, die Ebene, die westliche Seite, und das Gebirge Israel und dessen Niederungen ein,
6123JosuaJos61117sowie einen Teil des Gebirges, das sich von Seir bis Baalgad erhebt, im Tale des Libanon, am Fuße des Berges Hermon; und er bekam alle ihre Könige in seine Gewalt, und schlug sie, und tötete sie.
6124JosuaJos61118Lange Zeit hindurch kämpfte Josue gegen diese Könige.
6125JosuaJos61119Es gab keine Stadt, welche sich den Söhnen Israels selbst ergab, außer den Hevitern, die in Gabaon wohnten; denn alle nahm er im Kampfe ein.
6126JosuaJos61120Denn es war der Ratschluss des Herrn, dass ihre Herzen verstockt wurden, und dass sie gegen Israel kämpften und fielen, und kein Erbarmen verdienten, und vernichtet wurden, wie der Herr dem Moses geboten hatte.
6127JosuaJos61121Um diese Zeit kam Josue und vertilgte die Enakiter vor dem Gebirge, von Hebron, Dabir und Anab, und von dem ganzen Gebirge Juda und Israel, und zerstörte ihre Städte.
6128JosuaJos61122Keinen vom Stamme der Enakiter ließ er im Lande der Söhne Israels übrig; nur in den Städten Gaza, Geth und Azot allein blieben sie noch.
6129JosuaJos61123Josue also nahm das ganze Land ein, wie der Herr zu Moses geredet hatte, und gab es den Söhnen Israels zum Besitze nach ihren Abteilungen und Stämmen; und das Land ruhte vom Kampfe.
6130JosuaJos6121Dies sind die Könige, welche die Söhne Israels schlugen, und deren Land sie jenseits des Jordans gegen Sonnenaufgang einnahmen, vom Bache Arnon an bis an den Berg Hermon, und die ganze östliche Gegend gegen die Wüste zu:
6131JosuaJos6122Sehon, der König der Amorrhiter, welcher in Hesebon wohnte, herrschte von Aroer an, welches am Ufer des Baches Arnon in der Mitte desselben im Tale liegt, und über halb Gilead, bis zum Bache Jabok, welcher die Grenze der Söhne Ammons ist;
6132JosuaJos6123und von der Wüste an bis an das Meer Keneroth gegen Osten, und bis an das Meer der Wüste, das ist das Salzmeer, an der Ostseite den Weg nach Bethsimoth hin, und an der Südseite, die von Asedoth abwärts liegt, Phasga.
6133JosuaJos6124Und das Gebiet Ogs, des Königs von Basan, der zu den Überresten der Raphaiter gehörte, und in Asaroth und Edrai wohnte, und über das Gebirge Hermon, Salecha und ganz Basan herrschte, bis zu den Grenzen
6134JosuaJos6125der Gessuriter und Machatiter, und halb Gilead, dem Gebiete des Königs von Hesebon.
6135JosuaJos6126Moses, der Diener des Herrn, und die Söhne Israels schlugen sie, und Moses gab ihr Land den Rubeniten, und den Gaditen, und dem halben Stamme Manasse zum Besitze.
6136JosuaJos6127Dies sind die Könige des Landes, welche Josue und die Söhne Israels jenseits des Jordans auf der Westseite schlugen, von Baalgad in der Ebene des Libanon an bis an das Gebirge, von dem ein Teil bis nach Seir hinaufreicht; und Josue gab das Land den Stämmen Israels zum Besitze, einem jeden seinen Anteil,
6137JosuaJos6128ebenso auf dem Gebirge wie in den Ebenen und in den Niederungen. In Asedoth und in der Wüste, und gegen Süden waren die Hethiter, Amorrhiter, Kanaaniter, Phereziter, Heviter und Jebusiter.
6138JosuaJos6129Der König von Jericho, einer: der König von Hai, das Bethel zur Seite liegt, einer;
6139JosuaJos61210der König von Jerusalem, einer: der König von Hebron, einer;
6140JosuaJos61211der König von Jerimoth, einer: der König von Lachis, einer;
6141JosuaJos61212der König von Eglon, einer: der König von Gazer, einer;
6142JosuaJos61213der König von Dabir, einer: der König von Gader, einer;
6143JosuaJos61214der König von Herma, einer: der König von Hered, einer;
6144JosuaJos61215der König von Lebna, einer: der König von Obullam, einer;
6145JosuaJos61216der König von Makeda, einer: der König von Bethel, einer;
6146JosuaJos61217der König von Taphua, einer: der König von Opher, einer;
6147JosuaJos61218der König von Aphek, einer: der König von Saron, einer;
6148JosuaJos61219der König von Madon, einer: der König von Asor, einer;
6149JosuaJos61220der König von Semeron, einer: der König von Achsaph, einer;
6150JosuaJos61221der König von Thenak, einer: der König von Mageddo, einer;
6151JosuaJos61222der König von Kades, einer: der König von Jachanan am Karmel, einer;
6152JosuaJos61223der König von Dor und der Landschaft Dor, einer: der König der Völker von Galgal,einer;
6153JosuaJos61224der König von Tharsa, einer; zusammen einunddreißig Könige.
6154JosuaJos6131Als nun Josue alt und hochbetagt war, sprach der Herr zu ihm: Du bist alt geworden und hochbetagt, und es ist ein sehr weites Land übrig, das noch nicht durch das Los verteilt ist,
6155JosuaJos6132nämlich ganz Galiläa, das Land der Philister, und das ganze Gebiet der Gessuriter,
6156JosuaJos6133vom trüben Flusse an, der Ägypten bespült, bis an die Grenzen von Akkaron gegen Norden, das Land Kanaan, welches unter fünf Fürsten der Philister geteilt ist, die Gaziter, Azotiter, Askoloniter, Gethiter und Akkaroniter.
6157JosuaJos6134Gegen Süden aber sind die Heviter, das ganze Land Kanaan, und Maara.das den Sidoniern gehört, bis Apheka, bis an die Grenzen der Amorrhiter,
6158JosuaJos6135und das angrenzende Land. Sodann der Landstrich am Libanon im Osten, von Baalgad am Fuße des Hermongebirges, bis man nach Emath kommt;
6159JosuaJos6136alle Gebirgsbewohner, vom Libanon an bis an das Wasser Maserephoth, und alle Sidonier. Ich bin es, der sie angesichts der Söhne Israels vertilgen wird. Das alles also soll der Erbteil Israels werden, wie ich dir geboten habe.
6160JosuaJos6137So verteile nun das Land an die neun Stämme und an den halben Stamm Manasse als Erbbesitz;
6161JosuaJos6138denn mit diesem haben Ruben und Gad das Land in Besitz genommen, welches Moses, der Diener des Herrn, ihnen jenseits des Flusses Jordans, auf der Ostseite, gegeben hat.
6162JosuaJos6139Von Aroer an, welches am Ufer des Baches Arnon liegt, und in der Mitte des Tales und die ganze Ebene von Medaba bis Dibon;
6163JosuaJos61310und sämtliche Städte Sehons, des Königs der Amorrhiter, der in Hesebon herrschte, bis zu den Grenzen der Söhne Ammons;
6164JosuaJos61311und Gilead, und das Gebiet der Gesuriter, und der Machatiter, und das ganze Gebirge des Hermon, und ganz Basan bis nach Salecha,
6165JosuaJos61312das ganze Reich Ogs in Basan, welcher in Astaroth und Edrai herrschte und noch von den Raphaitern übrig war; diese schlug Moses und vertilgte sie.
6166JosuaJos61313Und die Söhne Israels wollten die Gessuriter und Machatiter nicht vertilgen, sondern sie blieben unter Israel bis auf den heutigen Tag wohnen.
6167JosuaJos61314Dem Stamme Levi aber gab er keinen Besitz; sondern die Opfer und Schlachtopfer des Herrn, des Gottes Israel, diese sind sein Erbteil, wie er zu ihm gesagt hat.
6168JosuaJos61315Moses also gab dem Stamme der Söhne Rubens nach ihren Geschlechtern ihren Besitz.
6169JosuaJos61316Ihr Gebiet war von Aroer an, welches am Ufer des Baches Arnon liegt, und in der Mitte des Tales dieses Baches die ganze Ebene, welche sich nach Medaba zieht,
6170JosuaJos61317Hesebon, und alle ihre Ortschaften, die in der Ebene liegen, sowie Dibon und Bamothbaal, und die Stadt Baalmaon,
6171JosuaJos61318Jassa, Kedimoth, Mephaath,
6172JosuaJos61319Kariathaim, Sabama, Sarathasar auf einem Berge des Tales,
6173JosuaJos61320Bethphogor, Asedoth, Phasga und Bethiesimoth,
6174JosuaJos61321alle Städte in der Ebene, und das ganze Reich des Sehon, des Königs der Amorrhiter, der in Hesebon herrschte, welchen Moses samt den Fürsten von Madian schlug: dem Heviter, Rekem, Sur, Hur, und Rebe, den Heerführern Sephons, die das Land bewohnten.
6175JosuaJos61322Auch Balaam, den Sohn Beors, den Weissager, töteten die Söhne Israels mit dem Schwert samt den übrigen Erschlagenen.
6176JosuaJos61323So ward die Grenze für die Söhne Rubens der Jordan. Dies ist der Besitz der Rubeniten nach ihren Geschlechtern an Städten und Dörfern.
6177JosuaJos61324Und Moses gab dem Stamme Gad und dessen Söhnen nach ihren Geschlechtern gemäß dieser Einteilung ihr Erbe:
6178JosuaJos61325Das Gebiet von Jaser, und alle Städte Gileads, und das halbe Land der Söhne Söhne Ammons bis nach Aroer, welches Rabba gegenüberliegt;
6179JosuaJos61326und von Hesebos bis Ramoth, Masphe und Betonim, und von Manaim bis zum Gebiete von Dabir;
6180JosuaJos61327im Tale ferner: Betharan, Bethnemra, Sokoth, Saphon, der übrige Teil des Reiches Sehons, des Königs von Hesebon; auch seine Grenze ist der Jordan bis zum äußersten Teile des Meeres Keneroth jenseits des Jordans gegen Osten.
6181JosuaJos61328Dies ist der Besitz der Söhne Gads nach ihren Familien, ihre Städte und die zu denselben gehörenden Dörfer.
6182JosuaJos61329Auch dem halben Stamme Manasse und seinen Söhnen gab er einen Besitz nach ihren Geschlechtern.
6183JosuaJos61330Dieser beginnt von Manaim, dann umfasst er ganz Basan, und das ganze Reich Ogs, des Königs von Basan, und alle Dörfer Jairs, die in Basan liegen, sechzig Städte;
6184JosuaJos61331die Hälfte von Gilead, sowie Astaroth und Edrai, die Städte des Reiches Ogs in Basan gab er den Söhnen Machirs, des Sohnes Manasses, der Hälfte der Söhne Machirs nach ihren Geschlechtern.
6185JosuaJos61332Dies ist der Besitz, den Moses in den Ebenen Moabs jenseits des Jordans, Jericho gegenüber, auf der Ostseite verteilte.
6186JosuaJos61333dem Stamme Levi aber gab er keinen Erbbesitz, weil der Herr, der Gott Israels, selbst sein Erbe ist, wie er zu ihm gesprochen.
6187JosuaJos6141Dies ist der Besitz, welcher den Söhnen Israels im Lande Kanaan angewiesen ward, den ihnen Eleazar, der Priester, und Josue, der Sohn Nuns, und die Fürsten der Geschlechter nach den Einzelnen Stämmen Israels gaben,
6188JosuaJos6142alles durch das Los verteilend, wie der Herr dem Moses geboten, unter die neun Stämme und den halben Stamm;
6189JosuaJos6143denn zwei und einem halben Stamme hatte Moses einen Besitz jenseits des Jordans gegeben, während die Leviten kein Land unter ihren Brüdern erhielten,
6190JosuaJos6144sondern die Söhne Josephs, welche in die zwei Stämme Manasse und Ephraim geteilt waren, traten an ihre Stelle; und die Leviten erhielten keinen andern Anteil im Lande, als Städte zum Wohnen und deren Umgebung zur Ernährung für ihr Vieh und ihre Herden.
6191JosuaJos6145Wie der Herr dem Moses geboten hatte, so taten die Söhne Israels und verteilten das Land.
6192JosuaJos6146Da traten die Söhne Judas in Galgala zu Josue; und Kaleb, der Sohn Jephones, der Keneziter, sprach zu ihm: Du weißt, was der Herr zu Moses, dem Manne Gottes, von mir und dir in Kadesbarne gesprochen hat.
6193JosuaJos6147Vierzig Jahre war ich alt, als mich Moses, der Diener des Herrn, von Kadesbarne aussandte, um das Land zu erkunden, und ich berichtete ihm, was mir wahr schien.
6194JosuaJos6148Meine Brüder aber, welche mit mir hinaufgezogen waren, machten das Herz des Volkes verzagt; ich dagegen war dem Herrn, meinem Gott, gehorsam.
6195JosuaJos6149Da schwor Moses an jenem Tage und sprach: Das Land, welches dein Fuß betreten hat, soll au immer dein und deiner Kinder Erbteil sein, weil du dem Herrn, meinem Gott, gehorsam gewesen bist.
6196JosuaJos61410Nun hat mich der Herr am Leben gelassen, wie er verheißen, bis auf den heutigen Tag. Fünfundvierzig Jahre sind es, seit der Herr dieses Wort zu Moses gesprochen, als Israel durch die Wüste zog; heute bin ich fünfundachtzig Jahre alt
6197JosuaJos61411und noch so kräftig, wie ich zu der Zeit war, da ich als Kundschafter ausgesendet wurde; denn die Kraft, die ich damals besaß, ist mir bis heute geblieben, sowohl um zu kämpfen, wie um aus- und einzuziehen.
6198JosuaJos61412Darum gib mir dieses Bergland, welches der Herr mir verheißen hat, wie du auch gehört hast, auf dem die Enakiter, und große und feste Städte sind; vielleicht ist der Herr mit mir, dass ich sie vernichten kann, wie er mir verheißen hat.
6199JosuaJos61413Da segnete Josue ihn und gab ihm Hebron als Besitz.
6200JosuaJos61414Seitdem gehört Hebron Kaleb, dem Sohne Jephones, des Keneziters, bis auf den heutigen Tag, weil er dem Herrn, dem Gotte Israels, gehorsam gewesen war.
6201JosuaJos61415Der Name von Hebron war vordem Kariath-Arbe; Adam, der größte unter den Enakitern, liegt dort; und das Land erhielt Ruhe vom Kampfe.
6202JosuaJos6151Der Anteil nun der Söhne Judas nach seinen Geschlechtern war dieser: Von der Grenze Edoms an, die Wüste Sin, südwärts bis zum äußersten Mittagslande.
6203JosuaJos6152Die Grenze beginnt bei der Spitze des Salzmeeres, bei der Zunge desselben, die nach Süden gerichtet ist,
6204JosuaJos6153und geht gegen den Skorpionsteig hin durch Sina, und zieht sich dann aufwärts nach Kadesbarne, und geht nach Esron und aufwärts bis Addar, und wendet sich um Karkaa herum;
6205JosuaJos6154von da zieht sie sich hinüber nach Asemona, kommt zum Strome Ägyptens und läuft am großen Meere aus. Das wird die Südgrenze sein.
6206JosuaJos6155Im Osten aber wird die Grenze am Salzmeere beginnen und bis an das Ende des Jordans gehen; und an der Nordseite von der Meereszunge an bis zu derselben Stelle des Jordans,
6207JosuaJos6156und zieht sich aufwärts nach Beth-Hagla, und nörlich hinüber nach Beth-Araba, und hinauf zum Stein Boens, des Sohnes Rubens.
6208JosuaJos6157Weiter erstreckt sie sich bis an das Gebiet von Debera, vom Tale Achor her, und zieht sich nordwärts nach Galgala, der Anhöhe Adommim gegenüber, an der Südseite des Baches, und geht über das Wasser, das Sonnenquelle genannt wird, und läuft auf die Quelle Rogel aus.
6209JosuaJos6158Hierauf zieht sie sich aufwärts durch das Tal des Sohnes Ennoms am Jebusiter, das ist Jerusalem, südlich vorbei; und steigt von da aufwärts auf den Gipfel des Berges, welcher Geennom gegenüber westlich liegt, an dem äußersten Ende des Tales Raphaim gegen Norden.
6210JosuaJos6159Von der Spitze des Berges geht sie hinüber bis an die Wasserquelle von Nephtoa, und kommt bis an die Dörfer des Gebirges Ephron, sodann wendet sie sich gegen Baala, das ist Kariathiarim, die Waldstadt;
6211JosuaJos61510und von Baala zieht sie sich westlich bis an das Gebirge Seir herum, und geht hinüber an der Seite des Berges Jarim gegen Norden und Cheslon, und geht nach Bethsames herab, und hinüber nach Thamna;
6212JosuaJos61511dann läuft sie nordwärts weiter nach der Seite von Akkaron, und neigt sich nach Sechrona, geht über den Berg Baala, kommt nach Jebneel, und endet nach Westen mit der Grenze des großen Meeres.
6213JosuaJos61512Dies sind die Grenzen der Söhne Judas nach ihren Geschlechtern ringsum.
6214JosuaJos61513Kaleb aber, dem Sohne Jephones, gab er als Anteil inmitten der Söhne Judas, wie der Herr ihm geboten, Kariath-Arbe, des Vaters Enaks, das ist Hebron.
6215JosuaJos61514Und Kaleb vertilgte aus ihr die drei Söhne Enaks, Sesai, und Ahiman, und Tholmai vom Stamme Enaks.
6216JosuaJos61515Von da zog er hinauf und kam zu den Bewohnern von Dabir, welches zuvor Kariath-Sepher, das ist die Schriftstadt, hieß.
6217JosuaJos61516Und Kaleb sprach: Wer Kariath-Sepher schlägt und es einnimmt, dem will ich meine Tochter Ara zur Frau geben.
6218JosuaJos61517Othoniel, der Sohn des Kenez, der Kalebs jüngster Bruder war, nahm sie ein, und er gab ihm seine Tochter Ara zur Frau.
6219JosuaJos61518Als sie nun zusammen fortziehen wollten, ward ihr von ihrem Manne geraten, sie sollte von ihrem Vater ein Stück Feldes verlangen; und sie seufzte, als sie auf dem Esel saß. Da sprach Kaleb zu ihr: Was hast du?
6220JosuaJos61519Sie antwortete: gib mir einen Segen! Du hast mir das dürre Südland gegeben, gib mir auch ein wasserreiches dazu. So gab Kaleb ihr denn ein in der Höhe und in der Tiefe wasserreiches Land.
6221JosuaJos61520Dies ist der Besitz des Stammes der Söhne Judas nach ihren verschiedenen Geschlechtern.
6222JosuaJos61521Die Städte, welche an dem äußersten Ende des Anteiles der Söhne Judas bei dem Edomiterlande im Süden lagen, waren: Kabseel, Eder, Jagur,
6223JosuaJos61522Cina, Dimona, Adada,
6224JosuaJos61523Kades, Asor, Jethnam,
6225JosuaJos61524Ziph, Telem, Baloth,
6226JosuaJos61525Neu-Asor, Karioth, hesron, das ist Asor;
6227JosuaJos61526Amam, Sama, Molada,
6228JosuaJos61527Asergadda, Hassemon, Bethphelet,
6229JosuaJos61528Hasersual, Bersabee, Baziothia,
6230JosuaJos61529Balaa, Jim, Esem,
6231JosuaJos61530Eltholad, Cesil, Harma,
6232JosuaJos61531Sikeleg, Medemena, sensenna,
6233JosuaJos61532Lebaoth, Selim, Aen und Remmon. Alle zusammen neunundzwanzig Städte und die zu ihnen gehörenden Dörfer.
6234JosuaJos61533In den Niederungen waren: Estaol, Sarea, Asena,
6235JosuaJos61534Zanoe, Engannim, Taphua, Enaim,
6236JosuaJos61535Jerimoth, Abullam, Socho, Azeka,
6237JosuaJos61536Saraim, Adithaim, Gedera und Gederothaim; vierzehn Städte, und die zu denselben gehörenden Dörfer.
6238JosuaJos61537Sanan, Hadassa, Magdalgad,
6239JosuaJos61538Delean, Masepha, Jekthel,
6240JosuaJos61539Lachis, Baskath, Eglon,
6241JosuaJos61540Chebbon, Leheman, Cethlis,
6242JosuaJos61541Gideroth, Bethdagon, Naama und Makeda; sechzehn Städte und die dazu gehörenden Dörfer.
6243JosuaJos61542Labana, Ether, Asan,
6244JosuaJos61543Jephtha, Esna, Nesib,
6245JosuaJos61544Keila, Achzib und Maresa; neun Städte und die zu denselben gehörenden Dörfer.
6246JosuaJos61545Akkaron mit seinen Dörfern und Flecken.
6247JosuaJos61546Von Akkaron bis zum Meere alles, was gegen Azot und dessen Dörfer zu liegt;
6248JosuaJos61547Azot mit seinen Dörfern und Flecken; Gaza mit seinen Dörfern und Flecken bis zum Strome Ägyptens. Und das große Meer ist die Grenze.
6249JosuaJos61548Und im Gebirge waren: Samir, Jether, Sokoth,
6250JosuaJos61549Danna, Kariathsenna, das ist Dabir,
6251JosuaJos61550Anab, Istemo, Anim,
6252JosuaJos61551Gosen, Olon und Gilo; elf Städte und die dazu gehörenden Dörfer.
6253JosuaJos61552Arab, Ruma, Esaan,
6254JosuaJos61553Janum, Beththaphua, Apheka,
6255JosuaJos61554Athmata, Kariatharbe, das ist Hebron, und Sior: neun Städte und die dazu gehörenden Dörfer,
6256JosuaJos61555Maon, Karmel, Ziph, Jota,
6257JosuaJos61556Jezrael, Jukadam, Zanoe,
6258JosuaJos61557Akkain, Gibea und Thamna; zehn Städte und die dazu gehörenden Dörfer.
6259JosuaJos61558Halhul, Bessur, Gedor,
6260JosuaJos61559Mareth, Bethanoth und Eltekon; sechs Städte und die zu denselben gehörenden Dörfer.
6261JosuaJos61560Kariathbaal, das ist Kariathiarim, die Waldstadt, und Arebba; zwei Städte und die zu denselben gehörenden Dörfer.
6262JosuaJos61561In der Wüste waren Betharaba, Meddin, Sachacha,
6263JosuaJos61562Nebsan, und die Salzstadt, und Engaddi; sechs Städte und die zu denselben gehörenden Dörfer.
6264JosuaJos61563Die Jebusiter aber, die in Jerusalem wohnten, konnten die Söhne Judas nicht vertilgen; und so blieben die Jebusiter mit den Söhnen Judas in Jerusalem bis auf den heutigen Tag wohnen.
6265JosuaJos6161Das Los für die Söhne Josephs fiel vom Jordan, Jericho gegenüber und dessen Wasser, ostwärts, die Wüste, die sich von Jericho in das Gebirge nach Bethel hinaufzieht;
6266JosuaJos6162worauf die Grenze sich von Bethel nach Luza fortsetzt und zu dem Gebiete von Archi, Ataroth hinübergeht
6267JosuaJos6163und westlich herabsteigt an die Grenze von Jephleti bis zum Gebiete von Unter-Bethhoron, und Gazer; und sein Gebiet endet am großen Meere.
6268JosuaJos6164Dies erhielten die Söhne Josephs, Manasses und Ephraim als Besitz.
6269JosuaJos6165Als Grenze der Söhne Ephraims nach ihren verschiedenen Geschlechtern und als ihr Besitztum wurde bestimmt gegen Osten Ataroth-Addar bis Ober-Bethhoron;
6270JosuaJos6166alsdann läuft die Grenze weiter bis zum Meere. Machmethath aber liegt gegen Norden, dort wendet sich die Grenze ostwärts nach Thanathselo, und geht östlich nach Janoe hinüber;
6271JosuaJos6167von Janoe geht sie hinab nach Atoroth und Naaratha, kommt nach Jericho und läuft am Jordan aus.
6272JosuaJos6168Von Taphua geht sie hinüber gegen das Meer in das Rohrtal, und endet am Salzmer. Das ist der Besitz des Stammes der Söhne Ephraims nach seinen verschiedenen Geschlechtern.
6273JosuaJos6169Dazu wurden für die Söhne Ephraims auch Städte in der Mitte der Besitzung der Söhne Manasse bestimmt samt den dazu gehörigen Dörfern.
6274JosuaJos61610Und die Söhne Ephraims töteten die Kanaaniter nicht, die in Gazer wohnten; und so blieben die Kanaaniter unter Ephraim bis auf diesen Tag wohnen und wurden zinsbar.
6275JosuaJos6171Das Los des Stammes Manasse aber (dieser nämlich ist der Erstgeborne Josephs) fiel also: Machir, der Erstgeborene Manasses, der Vater Gileads, der ein streitbarer Mann war, erhielt zu seinem Besitze Gilead und Basan.
6276JosuaJos6172Auch die übrigen Söhne Manasses erhielten nach ihren Familien ihren Anteil: die Söhne Abiezers, die Söhne Heleks, die Söhne Esriels, die Söhne Sechems, die Söhne Hephers und die Söhne Semidas. Dies sind die Söhne Manasses, des Sohnes Josephs, die männlichen Nachkommen nach ihren Geschlechtern.
6277JosuaJos6173Salphaad aber, der Sohn Hephers, des Sohnes Gileads, des Sohnes Machirs, des Sohnes Manasses, hatte keine Söhne, sondern nur Töchter; ihre Namen sind diese: Maala, Noa, Hegla, Melcha und Thersa.
6278JosuaJos6174Diese traten vor Eleazar, den Priester, und vor Josue, den Sohn Nuns, und vor die Fürsten, und sprachen: Der Herr hat durch Moses geboten, uns einen Besitzteil unter unsern Brüdern zu geben. Da gab er ihnen nach dem Befehle des Herrn einen Besitz unter den Brüdern ihres Vaters.
6279JosuaJos6175So fielen zehn Erbteile auf Manasse, außer dem Lande Gilead und Basan jenseits des Jordans
6280JosuaJos6176Denn die Töchter Manasses erhielten ihr Erbteil mitten unter seinen Söhnen. Das Land Gilead aber fiel den Söhnen Manasses, die noch übrig waren, als Anteil zu.
6281JosuaJos6177Die Grenze Manasses geht von Aser nach Machmethath, welches Sichem zu liegt, und geht rechts zu den Bewohnern der Quelle Taphua hin;
6282JosuaJos6178denn das Land Taphua, welches an den Grenzen Manasses liegt, war den Söhnen Ephraims als Anteil zugefallen.
6283JosuaJos6179Weiter läuft die Grenze am Rohrtale herab an der Südseite des Baches der Städte Ephraims, die inmitten der Städte Manasses liegen; die Grenze Manasses ist nördlich vom Bache und läuft am Meere aus,
6284JosuaJos61710so dass der Besitz Ephraims gegen Süden und der Manasses gegen Norden liegt und das Meer beide abschließt und sie sich bei dem Stamme Aser im Norden, und dem Stamme Issachar im Osten vereinigen.
6285JosuaJos61711Manasse aber hatte auch einen Erbbesitz in Issachar und in Aser, nämlich Bethsan und die dazu gehörigen Dörfer, und Jeblaam und die dazu gehörigen Dörfer, und die Bewohner von Dor samt ihren Städten, und die Bewohner von Endor samt den Dörfern, die dazu gehören, sowie auch die Bewohner von Thenak samt seinen Dörfern, und die Bewohner von Mageddo samt den dazu gehörenden Dörfern, und den dritten Teil der Stadt Nopheth.
6286JosuaJos61712Die Söhne Manasses nun vermochten diese Städte nicht zu zerstören, sondern die Kanaaniter fingen an, in ihrem Lande wohnen zu bleiben.
6287JosuaJos61713Nachdem aber die Söhne Israels mächtig geworden waren, unterwarfen sie die Kanaaniter und machten sie zinsbar, aber töteten sie nicht.
6288JosuaJos61714Da redeten die Söhne Josephs zu Josue und sprachen: Warum hast du mir nur ein Los und nur einen Anteil als Besitz gegeben, während ich doch ein so zahlreiches Volk bin und der Herr mich gesegnet hat?
6289JosuaJos61715Josue sprach zu ihnen: Wenn du ein zahlreiches Volk bist, so ziehe in den Wald hinauf und lichte dir Raum im Lande der Phereziter und der Raphaiter, weil dir das Gebirge Ephraim als Besitz zu eng ist.
6290JosuaJos61716Da antworteten ihm die Söhne Josephs: Wir werden nicht in das Bergland hinaufsteigen können; die Kanaaniter, die in der Ebene wohnen, wo Bethsan mit seinen Dörfern und Jezrael das halbe Tal besitzt, haben eiserne Wagen.
6291JosuaJos61717Josue sprach zu dem Hause Josephs, zu Ephraim und Manasse: Du bist ein zahlreiches Volk und hast große Kraft, so sollst du nicht nur ein Los haben,
6292JosuaJos61718sondern du sollst auf das Bergland hinüber ziehen, und es dir ausroden und es lichten, um Raum zum Wohnen zu haben; und du wirst weiter vordringen können, wenn du die Kanaaniter vertilgt hast, die, wie du sagst, eiserne Wagen haben und sehr stark sind.
6293JosuaJos6181Hierauf versammelten sich alle Söhne Israels in Silo und schlugen daselbst das Zelt des Zeugnisses auf, und das Land war ihnen unterworfen.
6294JosuaJos6182Es waren aber von den Söhnen Israels noch sieben Stämme übrig, welche ihren Besitz noch nicht erhalten hatten.
6295JosuaJos6183Zu diesen sprach Josue: Wie lange wollt ihr in Trägheit verharren, dass ihr nicht hingehet, das Land in Besitz zu nehmen, welches der Herr, der Gott eurer Väter, euch gegeben hat?
6296JosuaJos6184Wählet aus jedem Stamme drei Männer aus, dass ich sie aussende, und sie hingehen, und das Land durchziehen, und es nach der Zahl eines jeden Stammes verzeichnen, und mir dann bringen, was sie verzeichnet haben.
6297JosuaJos6185Teilet das Land unter euch in sieben Teile; Judas bleibe in seinem Gebiet im Süden, und das Haus Josephs im Norden.
6298JosuaJos6186Das Land zwischen diesen beiden verzeichnet in sieben Teilen, und kommet hierher zu mir, damit ich hier vor dem Herrn, eurem Gott, das Los für euch werfe;
6299JosuaJos6187denn die Leviten erhalten keinen Anteil unter euch, sondern das Priestertum des Herrn ist ihr Erbteil. Gad aber und Ruben und der halbe Stamm Manasse haben ihren Besitz schon jenseits des Jordans auf seiner Ostseite erhalten, wie sie ihnen Moses, der Knecht des Herrn, gegeben hat.
6300JosuaJos6188Als nun die Männer sich aufmachten, um hinzuziehen, das Land zu verzeichnen, gebot ihnen Josue und sprach: Durchziehet das Land, und zeichnet es auf, und kehret zu mir zurück, damit ich hier vor dem Herrn in Silo das Los für euch werfe.
6301JosuaJos6189Da zogen sie hin, und besichtigten das Land, und teilten es in sieben Teile, und verzeichneten es in ein Buch. Alsdann kamen sie zu Josue in das Lager nach Silo zurück.
6302JosuaJos61810Und er warf die Lose vor dem Herrn in Silo und verteilte das Land unter dei Söhne Israels in sieben Teile.
6303JosuaJos61811Als erstes kam das Los der Söhne Benjamins nach ihren einzelnen Familien heraus, dass sie das Land zwischen den Söhnen Judas und den Söhnen Josephs in Besitz nehmen sollten.
6304JosuaJos61812Ihre Grenze fängt im Norden vom Jordan an, und geht weiter an der Nordseite von Jericho, von da nach Westen auf das Gebirge hinauf, und reicht bis zur Wüste Bethaven;
6305JosuaJos61813alsdann geht sie hinüber nach Luza, das ist Bethel, gegen Süden, und läuft nach Atarothaddar nach dem Berge herab, der südlich von Unter-Bethhoron liegt.
6306JosuaJos61814Weiter biegt die Grenze um, dem Meere zu, südlich von dem Berge, der südlich von Bethhoron liegt, und läuft nach Kariathbaal aus, welches auch Kariathiarim heißt, einer Stadt der Söhne Judas. Das ist die Seite gegen das Meer zu, nach Westen.
6307JosuaJos61815Die Südgrenze aber geht von Kariathiarim aus gegen das Meer, und reicht bis zur der Wasserquelle von Nephtoa;
6308JosuaJos61816sodann geht sie herab auf einen Teil des Gebirges, welches vor dem Tale der Söhne Ennons liegt, nördlich an dem äußersten Teile des Tales Raphaim; und zieht sich nach Geennom (das ist in das Tal Ennom) an der Südseite der Jebusiter hinab, bis sie zur Quelle Rogel kommt.
6309JosuaJos61817Dort wendet sie sich nordwärts hinüber, und geht nach Ensemes, das ist Sonnenquelle,
6310JosuaJos61818läuft dann fort bis zu den Hügeln hinüber, welche der Anhöhe Adommim gegenüber liegen, hierauf steigt sie nach Abenboen, das ist den Stein Boens, des Sohnes Rubens, hinab; und geht von Norden nach der Ebene hinüber, steigt in die Ebene herab,
6311JosuaJos61819zieht nordwärts nach Bethhagla und läuft an der nördlichen Zunge des Salzmeeres am südlichen Ende des Jordans aus,
6312JosuaJos61820der die Ostgrenze bildet. Das ist der Besitz der Söhne Benjamins nach seinen Grenzen ringsum, und nach ihren einzelnen Familien.
6313JosuaJos61821Und seine Städte waren: Jericho, Bethhagla, das Tal Kasis,
6314JosuaJos61822Beth-Araba, Samaraim, Bethel,
6315JosuaJos61823Avim, Aphara, Ophera,
6316JosuaJos61824das Dorf Emona, Ophni und Gabee; zwölf Städte und die zu denselben gehörenden Dörfer.
6317JosuaJos61825Gabaon, Rama, Beroth,
6318JosuaJos61826Mesphe, Kaphara, Amosa,
6319JosuaJos61827Rekem, Jarephel, Tharela,
6320JosuaJos61828Sela, Eleph, Jebus, das ist Jerusalem, Gibeath und Kariath; vierzehn Städte und deren Dörfer. Das ist das Besitztum der Söhne Benjamins nach ihren einzelnen Familien.
6321JosuaJos6191Das zweite Los kam für die Söhne Simeons nach ihren verschiedenen Geschlechtern heraus; und ihr Erbteil war
6322JosuaJos6192in Mitte des Besitzes der Söhne Judas: Bersabee, Sabee, Molada,
6323JosuaJos6193Hasersual, Bala, Asem,
6324JosuaJos6194Eltholad, Bethul, Harma,
6325JosuaJos6195Sikeleg, Bethmarchaboth, Hasersusa,
6326JosuaJos6196Bethlebaoth, und Sarophen; dreizehn Städte und deren Dörfer;
6327JosuaJos6197Ain, Remmon, Athar und Asan; vier Städte und deren Dörfer;
6328JosuaJos6198dazu alle Ortschaften rings um diese Städte bis Baalath-Beer, Ramath im Süden. Dies ist das Erbe der Söhne Simeons nach ihren einzelnen Geschlechtern,
6329JosuaJos6199innerhalb des Erbbesitzes und des Anteils der Söhne Judas, denn derselbe war zu groß; und darum wohnten die Söhne Simeons inmitten ihres Erbteiles.
6330JosuaJos61910Das dritte Los fiel auf die Söhne Zabulons nach ihren einzelnen Geschlechtern; und als Grenze ihres Besitzes wurde Sarid bestimmt,
6331JosuaJos61911und sie zieht sich vom Meere und von Merala herauf, und geht bis Debbaseth bis an den Bach, der Jekonam gegenüber ist.
6332JosuaJos61912Von Sared wendet sie sich gegen Osten nach dem Gebiete von Ceseleththabor, geht weiter nach Dabereth, und zieht sich aufwärts nach Japhie.
6333JosuaJos61913Von da geht sie östlich hinüber nach Gethhepher und Thakasin, und weiter nach Remmon, Amthar und Noa;
6334JosuaJos61914sodann wendet sie sich nördlich nach Hanathon, und ihren Abschluß bildet das Tal Jephthabel,
6335JosuaJos61915Kateth, Naalol, Semeron, Jerala und Bethlehem; zwölf Städte und deren Dörfer.
6336JosuaJos61916Dies ist das Erbe des Stammes der Söhne Zabulons nach ihren einzelnen Geschlechtern, ihren Städten und deren Dörfern.
6337JosuaJos61917Das vierte Los kam für Issachar nach seinen einzelnen Geschlechtern heraus;
6338JosuaJos61918und sein Erbe war: Jezrael, Kasaloth, Sunem,
6339JosuaJos61919Hapharaim, Seon, Anaharath,
6340JosuaJos61920Rabboth, Kesion, Abes,
6341JosuaJos61921Rameth, Engannim, Enhadda und Bethpheses.
6342JosuaJos61922Und seine Grenze geht bis Thabor, Sehesima, und Bethsames, und endet am Jordan; sechzehn Städte und deren Dörfer.
6343JosuaJos61923Dies ist der Besitz der Söhne Issachars nach ihren Geschlechtern, ihre Städte und deren Dörfer.
6344JosuaJos61924Das fünfte Los fiel auf den Stamm der Söhne Asers nach ihren einzelnen Geschlechtern;
6345JosuaJos61925und ihre Grenze war: Halkath, Chali, Beten, Araph,
6346JosuaJos61926Elmelech, Amaad und Messal; und sie geht bis zum Karmel am Meer, Sihor, und Labanath,
6347JosuaJos61927und wendet sich sodann gegen Osten zurück nach Bethhdagon, und geht bis Zabulon und das Tal Jephthael, im Norden, bis weiter nach Bethemek, und Nehiel, dann geht sie weiter zur Linken von Kabul,
6348JosuaJos61928Abran, Rohob, Hamon und Kana bis nach Groß-Sidon,
6349JosuaJos61929und wendet sich nach Horma bis zur festen Stadt Tyrus, und bis Hosa, und endet am Meere bei dem Anteil Achzibas,
6350JosuaJos61930dazu Amma, Aphek und Rohob; zweiundzwanzig Städte und deren Dörfer.
6351JosuaJos61931Das ist der Besitz der Söhne Asers nach ihren einzelnen Geschlechtern, ihren Städten und deren Dörfern.
6352JosuaJos61932Das sechste Los fiel auf die Söhne Nephthalis nach ihren einzelnen Geschlechtern;
6353JosuaJos61933und die Grenze beginnt von Heleph und Elon bei Saananim und Adami, das ist Nekeb, und bei Jebnael bis Lekum, und läuft fort bis an den Jordan.
6354JosuaJos61934Dann wendet sie sich westlich gegen Azanotthabor, und geht von da nach Hukuka, und läuft nach Zabulon gegen Süden hinüber, und nach Aser gegen Westen, und nach Juda an den Jordan gegen Sonnenaufgang.
6355JosuaJos61935Ihre festen Städte sind: Assedim, Ser, Emath, rekkath, Cenereth,
6356JosuaJos61936Edema, Arama, Asor,
6357JosuaJos61937Kedes, Edrai, Enhasor,
6358JosuaJos61938Jeron, Magdalel, Horem, Bethanath und Bethsames; neunzehn Städte und die zu diesen gehörenden Dörfer.
6359JosuaJos61939Das ist der Besitz des Stammes der Söhne Nephthalis nach ihren einzelnen Geschlechtern, ihren Städten und deren Dörfern.
6360JosuaJos61940Das siebente Los kam für den Stamm der Söhne Dans nach ihren einzelnen Geschlechtern heraus.
6361JosuaJos61941Und die Grenze seines Erbes war: Sara, Esthaol, Hirsemes, das ist Sonnenstadt,
6362JosuaJos61942Selebin, Ajalon, Jethela,
6363JosuaJos61943Elon, Themna, Akron,
6364JosuaJos61944Elthece, Gebbethon, Balaath,
6365JosuaJos61945Jud, Bane Barach, Gethremmon,
6366JosuaJos61946Mejarkon und Arekon mit dem Gebiete gegenüber von Joppe,
6367JosuaJos61947und endet ebendort. Und die Söhne Dans zogen hinauf, und kämpften gegen Lesem, und nahmen es in Besitz, und ließen sich darin nieder, und nannten es Lesem-Dan, nach dem Namen Dans, ihres Stammvaters.
6368JosuaJos61948Das ist der Besitz des Stammes der Söhne Dans, nach ihren einzelnen Geschlechtern, ihren Städten und deren Dörfern.
6369JosuaJos61949Als nun Josue die Verteilung des Landes durch das Los an jeden einzelnen nach seinem Stamme vollendet hatte, gaben die Söhne Israels Josue, dem Sohne Nuns, einen Besitz in ihrer Mitte,
6370JosuaJos61950nach dem Gebote des Herrn, die Stadt, welche er verlangte, Thamnat- Saraa auf dem Gebirge Ephraim: und er baute die Stadt und nahm darin Wohnung.
6371JosuaJos61951Dies sind die Erbteile, welche Eleazar, der Priester, und Josue, der Sohn Nuns, und die Fürsten der Geschlechter und der Stämme der Söhne Israels in Silo vor dem Herrn, an der Türe des Zeltes des Zeugnisses durch das Los austeilten; und so verteilten sie das Land.
6372JosuaJos6201Und der Herr redete zu Josue und sprach: Rede zu den Söhnen Israels und sprich zu ihnen:
6373JosuaJos6202Bestimmet die Städte für die Flüchtlinge, von denen ich zu euch durch Moses gesprochen habe;
6374JosuaJos6203dass, wer einen Menschen unvorsätzlich getötet hat, sich in dieselben flüchte und dem Zorne des nächsten Verwandten, welcher der Bluträcher ist, entgehen könne.
6375JosuaJos6204Wenn er sich zu einer dieser Städte flüchtet, soll er vor dem Tore der Stadt stehen bleiben und den Ältesten jener Stadt alles sagen, was ihn als unschuldig erweisen kann, alsdann sollen sie ihn aufnehmen und ihm gestatten, daselbst zu wohnen.
6376JosuaJos6205Wenn ihn dann der Bluträcher verfolgt, so sollen sie ihn nicht in seine Hand übergeben; denn er hat seinen Nächsten unvorsätzlich erschlagen und es ist nicht erwiesen, dass er vor zwei oder drei Tagen sein Feind war.
6377JosuaJos6206Und er soll in dieser Stadt wohnen bleiben, bis er sich vor Gericht über seine Tat verantwortet hat und der Hohepriester, der zu jener Zeit sein wird, gestorben ist; dann mag der Totschläger zurückkehren und wieder in die Stadt und sein Haus gehen, von wo er geflohen war.
6378JosuaJos6207da bestimmten sie Kedes in Galiläa im Gebirge Nephthali, und Sichem im Gebirge Ephraim, und Kariatharbe, das ist Hebron im Gebirge Juda.
6379JosuaJos6208Und jenseits des Jordans östlich von Jericho bestimmten sie Bosor, welches in der Wüstenebene liegt, aus dem Gebiete des Stammes Ruben, und Ramoth in Gilead aus dem Gebiete des Stammes Gad, und Gaulon in Basan aus dem Gebiete des Stammes Manasse.
6380JosuaJos6209Diese Städte wurden für alle Söhne Israels und für die Fremdlinge bestimmt, welche unter ihnen wohnten; damit jeder, der einen Menschen unvorsätzlich getötet, dahin fliehe und nicht durch die Hand des Verwandten sterbe, der das vergossene Blut zu rächen begehrte, ehe er vor der Gemeinde gestanden und seine Sache dargelegt hat.
6381JosuaJos6211Und es traten die Häupter der Familien Levis zu Eleazar, dem Priester, und zu Josue, dem Sohne Nuns, und zu den Häuptern der Geschlechter aus jedem Stamme der Söhne Israels,
6382JosuaJos6212und sprachen zu ihnen in Silo im Lande Kanaan und sagten: Der Her hat durch Moses geboten, uns Städte zum Wohnen und die Umgebung derselben zur Ernährung des Viehes zu geben.
6383JosuaJos6213da gaben die Söhne Israels von ihrem Besitze nach dem Gebote des Herrn Städte und deren Umkreis.
6384JosuaJos6214Und es fiel das Los auf die Familie Kaaths, von den Söhnen Aarons, des Priesters, und wurden ihnen aus den Stämmen Juda, Simeon, und Benjamin, dreizehn Städte zu Teil.
6385JosuaJos6215Und den übrigen Söhnen Kaaths, das ist den Leviten, welche noch übrig waren, fielen aus den Stämmen Ephraim, und Dan, und dem halben Stamme Manasse zehn Städte zu.
6386JosuaJos6216Darnach fiel das Los auf die Söhne Gersons, dass sie von den Stämmen Issachar, Aser, Nephthali, und dem halben Stamme Manasse in Basan dreizehn Städte erhalten sollten.
6387JosuaJos6217Und auf die Söhne Meraris, nach ihren einzelnen Geschlechtern, fielen aus den Stämmen Ruben, Gab, und Zabulon zwölf Städte.
6388JosuaJos6218Die Söhne Israels also gaben den Leviten die Städte und deren Umgebung, wie der Herr durch Moses geboten hatte, indem sie einem jeden das seine durch das Los zuteilten.
6389JosuaJos6219Von den Stämmen der Söhne Judas und Simeons gab Josue die Städte, deren Namen diese sind:
6390JosuaJos62110den Söhnen Aarons aus dem Geschlechte Kaaths, aus dem Stamme Levi (denn das erste Los fiel auf sie,)
6391JosuaJos62111Kariatharbe des Vaters Enaks, welche Hebron heißt, auf dem Gebirge Juda, und ihre Gebiete ringsum;
6392JosuaJos62112die dazu gehörenden Äcker und Dörfer aber gab er Kaleb, dem Sohne Jephones, als Besitz.
6393JosuaJos62113Den Söhnen Aarons, des Priesters, also gab er Hebron, die Zufluchtsstadt, und ihre Umgebung; Lobna, und ihre Umgebung,
6394JosuaJos62114Jether, Estemo,
6395JosuaJos62115Holon, Dabir,
6396JosuaJos62116Ain, Jeta und Bethsames mit ihren Umgebungen; neun Städte von zwei Stämmen, wie gesagt.
6397JosuaJos62117Und vom Stamme der Söhne Benjamins: Gabaon, Gabae,
6398JosuaJos62118Anathoth und Almon mit ihren Umgebungen, vier Städte.
6399JosuaJos62119Alle Städte der Söhne Aarons, des Priesters, sind zusammen dreizehn Städte mit ihren Umgebungen.
6400JosuaJos62120Den übrigen aber vom Geschlechte der Söhne Kaaths, vom Stamme Levi, wurde nach ihren einzelnen Familien folgender Besitz gegeben:
6401JosuaJos62121vom Stamme Ephraim die Zufluchtsstadt Sichem mit ihrer Umgebung auf dem Gebirge Ephraim, Gazer,
6402JosuaJos62122Cibsaim und Bethhoron mit ihren Umgebungen, vier Städte;
6403JosuaJos62123dazu vom Stamme Dan: Eltheko, Gabathon,
6404JosuaJos62124Ajalon und Gethremmon mit ihren Umgebungen, vier Städte.
6405JosuaJos62125Ferner von dem halben Stamme Manasse: Thanach und Gethremmon mit ihren Umgebungen, zwei Städte.
6406JosuaJos62126Zusammen wurden zehn Städte und ihre Umgebungen den Söhnen Kaaths niederen Ranges gegeben.
6407JosuaJos62127Weiter gab er den Söhnen Gersons, vom Geschlechte Levis, vom halben Stamme Manasse die Zufluchtsstädte Gaulon in Basan, und Bosra mit ihren Umgebungen, zwei Städte;
6408JosuaJos62128und vom Stamme Issachar: Cesion, Dabereth,
6409JosuaJos62129Jaramoth und Engannim, mit ihren Umgebungen, vier Städte;
6410JosuaJos62130und vom Stamme Aser: Masal, Abdon,
6411JosuaJos62131Helkath und Rohob mit ihren Umgebungen, vier Städte;
6412JosuaJos62132und vom Stamme Nephthali: die Zufluchtsstädte Kedes in Galiläa, Hammoth-Dor und Karthan mit ihren Umgebungen, drei Städte.
6413JosuaJos62133Die Städte der Familien Gersons waren zusammen dreizehn mit ihren Umgebungen.
6414JosuaJos62134Und den Söhnen Meraris, den Leviten niederen Ranges, wurde nach ihren einzelnen Familien vom Stamme Zabulon gegeben: Jeknam, Kartha,
6415JosuaJos62135Damna und Naalol, vier Städte mit ihren Umgebungen;
6416JosuaJos62136vom Stamme Ruben jenseits des Jordans, Jericho gegenüber, die Zufluchtsstädte Bosor in der Wüste, Misor, Jaser, Jethson und Mephaath, vier Städte mit ihren Umgebungen;
6417JosuaJos62137vom Stamme Gad die Zufluchtsstädte Ramoth in Gilead, Manaim, Hesebon und Jazer, vier Städte mit ihren Umgebungen.
6418JosuaJos62138Die Städte der Söhne Meraris nach ihren einzelnen Familien und Geschlechtern sind zusammen zwölf.
6419JosuaJos62139So sind die Städte der Leviten mitten im Erbteil der Söhne Israels zusammen achtundvierzig
6420JosuaJos62140mit ihren Umgebungen, und alle waren nach den Familien verteilt.
6421JosuaJos62141Und Gott, der Herr, gab Israel das gesamte Land, das zu geben er ihren Vätern geschworen hatte; und sie nahmen es in Beitz und ließen sich darin nieder.
6422JosuaJos62142Und er schaffte ihnen Ruhe seitens aller Völker ringsum; und keiner von ihren Feinden wagte es, sich ihnen entgegen zu stellen, vielmehr waren sie alle unter ihre Gewalt gebracht.
6423JosuaJos62143Nicht ein einziges Wort, welches er ihnen zu erfüllen verheißen hatte, ward zunichte, sondern alles ging in Erfüllung.
6424JosuaJos6221Zu derselben Zeit rief Josue die Rubeniter, die Gaditer, und den halben Stamm Manasse,
6425JosuaJos6222und sprach zu ihnen: Ihr habt alles getan, was euch Moses, der Diener des Herrn, geboten hat; und mir seid ihr in allem gehorsam gewesen
6426JosuaJos6223und habt eure Brüder diese lange Zeit hindurch, bis auf den heutigen Tag, nicht verlassen, und das Gebot des Herrn, eures Gottes, treu beobachtet.
6427JosuaJos6224Weil nun der Herr, euer Gott, euern Brüdern Ruhe und Frieden gegeben hat, wie er verheißen, so kehret zurück und gehet hin in eure Häuser und in das Land eures Besitzes, welches Moses, der Diener des Herrn, euch jenseits des Jordans gegeben hat;
6428JosuaJos6225nur beobachtet genau und erfüllet durch die Tat das Gebot und das Gesetz, welches Moses, der Diener des Herrn, euch gegeben hat, dass ihr den Herrn, euern Gott, liebet, und auf allen seinen Wegen wandelt, und ihm aus ganzem Herzen und aus ganzer Seele dienet.
6429JosuaJos6226Und Josue segnete sie und entließ sie; und sie kehrten zurück in ihre Hütten.
6430JosuaJos6227Dem halben Stamme Manasse hatte Moses seinen Erbbesitz in Basan gegeben; darum gab Josue der anderen Hälfte einen Anteil unter ihren übrigen Brüdern diesseits des Jordans auf der Westseite. Als er sie nun nach Hause entließ, segnete er sie
6431JosuaJos6228und sprach zu ihnen: Mit vielem Gut und Reichtum kehrt ihr zu euern Wohnsitzen zurück, mit Silber und Gold, mit Erz und Eisen, und vielen Kleidern; teilet die den Feinden abgenommene Beute mit euern Brüdern.
6432JosuaJos6229Und die Söhne Rubens, die Söhne Gads, und der halbe Stamm Manasse kehrten um, und schieden von den Söhnen Israels, von Silo, welches in Kanaan liegt, um nach Gilead, in das Land ihres Besitzes zu ziehen, welches sie dem Befehle des Herrn gemäß durch Moses erhalten hatten.
6433JosuaJos62210Als sie nun zu den Hügeln des Jordans im Lande Kanaan gekommen waren, errichteten sie am Jordan einen Altar von ungeheurer Größe.
6434JosuaJos62211Als aber die Söhne Israels dies hörten und zuverlässige Boten ihnen berichteten, dass die Söhne Rubens und Gads, und der halbe Stamm Manasse einen Altar errichtet hatten, im Lande Kanaan, bei den Hügeln des Jordans, den Söhnen Israels gegenüber,
6435JosuaJos62212versammelten sie sich insgesamt in Silo, um hinaufzuziehen und wider sie zu kämpfen.
6436JosuaJos62213Vorher aber sandten sie zu ihnen in das Land Gilead Phinees, den Sohn des Priesters Eleazar,
6437JosuaJos62214und zehn Fürsten mit ihm, aus jedem Stamme einen.
6438JosuaJos62215Diese kamen zu den Söhnen Rubens und Gads, und zu dem halben Stamme Manasse, in das Land Gilead, und redeten also zu ihnen:
6439JosuaJos62216Dies lässt euch das ganze Volk des Herrn entbieten: Was ist das für eine Sünde? Warum habt ihr den Herrn, den Gott Israels, verlassen, indem ihr einen gottesschänderischen Altar erbaut und euch von seinem Dienste abgewendet habt?
6440JosuaJos62217Ist es euch zu wenig, dass ihr in Beelphegor gesündigt, und bis auf den heutigen Tag der Schandfleck dieses Verbrechens uns anhaftet, und viele aus dem Volke gefallen sind?
6441JosuaJos62218Ihr habt heute den Herrn verlassen, und morgen wird sein Zorn gegen das gesamte Israel entbrennen.
6442JosuaJos62219Wenn ihr das Land, welches ihr als Besitz erhalten habt, für unrein haltet, so ziehet herüber in das Land, in dem das Zelt des Herrn ist, und nehmet unter uns Wohnung; nur werdet nicht vor dem Herrn und von der Gemeinschaft mit uns abtrünnig, indem ihr euch einen Altar errichtet außer dem Altare des Herrn, unseres Gottes.
6443JosuaJos62220Ist nicht, als Achan, der Sohn Zares, das Gebot des Herrn übertrat, der Zorn Gottes über das ganze Volk Israel hereingebrochen? Und das war nur ein einziger Mann; aber wäre er doch allein umgekommen um seiner Missetat willen!
6444JosuaJos62221Da antworteten die Söhne Rubens und Gads, und der halbe Stamm Manasse dem Fürsten der Gesandtschaft Israels:
6445JosuaJos62222Gott, der Starke, der Herr, ja, Gott, der Starke, der Herr, er weiß es, und Israel soll es auch wissen: wenn wir in sündhafter Absicht diesen Altar errichtet haben, so soll er uns nicht behüten, sondern sogleich strafen;
6446JosuaJos62223und wenn wir es in der Absicht getan, um Brandopfer und Speiseopfer und Friedopfer darauf darzubringen, so möge er es ahnden und uns richten;
6447JosuaJos62224und nicht vielmehr in dem Gedanken und der Verabredung, dass wir sprachen: Bald werden eure Söhne zu unsern Söhnen sagen: Was geht euch der Herr, der Gott Israels, an?
6448JosuaJos62225Der Herr hat zwischen uns und euch, ihr Söhne Rubens und ihr Söhne Gads, den Fluss Jordan als Grenze gesetzt, und darum habt ihr keinen Teil an dem Herrn! Und auf diesen Grund hin könnten eure Söhne unsere Söhne vom Dienste des Herrn abwendig machen. Darum hielten wir es für besser
6449JosuaJos62226zu sagen: Wir wollen uns einen Altar bauen, nicht um Brandopfer, noch um andere Opfer darzubringen,
6450JosuaJos62227sondern zum Zeugnisse zwischen uns und euch, zwischen unsern Nachkommen und euern Nachkommen, dass wir dem Herrn dienen und das Recht haben, Brandopfer, und Friedopfer, und andere Opfer darzubringen; und dass eure Söhne nicht etwa in kurzem zu unsern Söhnen sagen: Ihr habt keinen Teil an dem Herrn!
6451JosuaJos62228Wenn jene es also sagen wollten, so würden sie ihnen antworten: Sehet da den Altar des Herrn, den unsere Väter errichtet haben, nicht zu Brandopfern und Speiseopfern, sondern zum Zeugnisse zwischen uns und euch.
6452JosuaJos62229Fern sei von uns der Frevel, von dem Herrn abzufallen und seine Wege zu verlassen, indem wir einen Altar errichten, um Brandopfer, und Speiseopfer, und andere Opfer darzubringen, außer dem Altare des Herrn, unseres Gottes, welcher vor seinem Zelte steht.
6453JosuaJos62230Als Phinees, der Priester, und die Fürsten der Gesandtschaft Israels, die bei ihm waren, dies hörten, wurden sie besänftigt und nahmen die Worte der Söhne Rubens und Gads und des halben Stammes Manasse gerne an.
6454JosuaJos62231Und Phinees, der Sohn Eleazars, der Priester, sprach zu ihnen: Jetzt erfahren wir, dass der Herr mit uns ist, weil ihr von solcher Sünde fern seid und die Söhne Israels vor der Hand des Herrn bewahrt habt.
6455JosuaJos62232Dann kehrte er mit den Fürsten von den Söhnen Rubens und Gads aus dem Lande Gilead, von den Grenzen Kanaans zu den Söhnen Israels zurück und berichtete es ihnen.
6456JosuaJos62233Und allen, die sie hörten, gefiel die Kunde. Da lobten die Söhne Israels Gott, und es war keine Rede mehr davon, gegen sie hinaufzuziehen und zu kämpfen und das Land ihres Besitzes zu verheeren.
6457JosuaJos62234Und die Söhne Rubens und die Söhne Gads nannten den Altar, den sie erbaut hatten: unser Zeugnis, dass der Herr Gott ist.
6458JosuaJos6231Als nun eine lange Zeit verflossen war, seitdem der Herr Israel Frieden gegeben und alle Völker ringsum unterworfen hatte, als Josue schon sehr alt und in das äußerste Greisenalter getreten war,
6459JosuaJos6232berief Josue ganz Israel, die Ältesten, die Fürsten, die Anführer, und die Vorsteher, und sprach zu ihnen: Ich bin alt und hochbetagt;
6460JosuaJos6233und ihr seht alles, was der Herr, euer Gott, allen Völkern, die uns umgeben, getan, und wie er selbst für euch gekämpft hat.
6461JosuaJos6234Da er euch nun das ganze Land durch das Los verteilt hat, von der Ostseite des Jordans bis zum großen Meere, aber noch viele Völker übrig sind,
6462JosuaJos6235so wird der Herr, euer Gott, diese vertreiben und vor euch vertilgen, und ihr werdet das Land in Besitz nehmen, wie er euch verheißen hat.
6463JosuaJos6236Nur seid stark und wachsam, und beobachtet alles, was im Buche des Gesetzes Moses geschrieben ist; und weichet nicht davon ab, weder zur Rechten noch zur Linken;
6464JosuaJos6237damit ihr, wenn ihr zu den Völkern gekommen seid, die noch unter euch bleiben werden, nicht bei dem Namen ihrer Götter schwöret, noch denselben dienet, oder sie anbetet,
6465JosuaJos6238sondern dem Herrn, eurem Gott, treu bleibet, wie ihr es bis auf den heutigen Tag getan habt.
6466JosuaJos6239Dann wird auch Gott, der Herr, große und starke Völker vor euch vertilgen, und niemand wird vermögen, euch Stand zu halten.
6467JosuaJos62310Einer von euch wird tausend Feinde vor sich herjagen, denn der Herr, euer Gott, wird selbst für euch kämpfen, wie er verheißen hat.
6468JosuaJos62311Nur habet auf das sorgfältigste Acht, dass ihr den Herrn, euren Gott, liebet.
6469JosuaJos62312Wenn ihr aber den Irrtümern dieser Völker, die unter euch wohnen, euch anschließen, und Heiraten mit ihnen eingehen, und Freundschaft mit ihnen schließen wollt,
6470JosuaJos62313so wisset schon jetzt, dass der Herr, euer Gott, sie alsdann vor euch nicht vertilgen wird, sondern dass sie euch zu Grube und zum Fallstrick, zum Anstoß an eurer Seite, und zum Pfahl in euren Augen werden, bis er euch aus diesem guten Lande, das er euch gegeben hat, vertreibt und vertilgt.
6471JosuaJos62314sehet, ich gehe heute den Weg allen Irdischen; so verstehet denn vom Grund der Seele, dass von allen Verheißungen, welche der Herr versprochen euch zu erfüllen, auch nicht eine unerfüllt geblieben ist.
6472JosuaJos62315Wie er also seine Verheißung durch die Tat erfüllt hat, und wie alles glücklich gegangen ist, so wird er auch alles Böse, das er angedroht hat, über euch kommen lassen, bis er euch aus diesem guten Lande, das er euch gegeben hat, vertreibt und wegtilgt,
6473JosuaJos62316weil ihr den Bund des Herrn, eures Gottes, den er mit euch geschlossen, übertreten, und fremden Göttern gedient, und sie angebetet habt; schnell und plötzlich wird der Zorn des Herrn wider euch entbrennen, und ihr werdet aus diesem guten Lande, welches er euch gegeben hat, vertrieben werden.
6474JosuaJos6241Alsdann versammelte Josue alle Stämme Israels zu Sichem und berief die Ältesten, und die Fürsten, und die Richter, und die Vorsteher; und sie traten vor den Herrn.
6475JosuaJos6242Da sprach er zu dem Volke also: So spricht der Herr, der Gott Israels: Eure Väter, Thare, der Vater Abrahams, und Nachor, wohnten vor Zeiten jenseits des Stromes und dienten fremden Göttern.
6476JosuaJos6243Daher nahm ich euern Vater Abraham aus dem Gebiete Mesopotamiens, und führte ihn in das Land Kanaan, und ich ließ seine Nachkommenschaft zahlreich werden,
6477JosuaJos6244und schenkte ihm Isaak; und diesem wiederum schenkte ich Jakob und Esau. Von diesen gab ich Esau das Gebirge Seir als Besitz; Jakob aber und seine Söhne zogen nach Ägypten hinab.
6478JosuaJos6245Und ich sandte Moses und Aaron und schlug Ägypten mit vielen Zeichen und Wundertaten.
6479JosuaJos6246Und ich führte euch und eure Väter aus Ägypten, und ihr kamet an das Meer; und die Ägypter setzten euren Vätern mit Wagen und Reitern bis an das rote Meer nach.
6480JosuaJos6247Da riefen die Söhne Israels zu dem Herrn, und er setzte Finsternis zwischen euch und die Ägypter, und ließ das Meer über sie hinfluten und sie bedecken. Eure Augen haben alles gesehen, was ich in Ägypten getan habe, und ihr habt lange Zeit in der Wüste gewohnt;
6481JosuaJos6248und ich habe euch in das Land der Amorrhiter, welche jenseits des Jordans wohnten, geführt. Und als sie gegen euch kämpften, habe ich sie in eure Hand gegeben, und ihr nahmet ihr Land in Besitz, und tötetet sie.
6482JosuaJos6249Da machte sich Balak, der Sohn Sephors, der König von Moab, auf und kämpfte gegen Israel. Und er sandte hin und ließ Balaam, den Sohn Beors, rufen, dass er euch fluche;
6483JosuaJos62410ich aber wollte nicht auf ihn hören, sondern segnete euch vielmehr durch ihn und errettete euch aus seiner Hand.
6484JosuaJos62411Alsdann zoget ihr über den Jordan und kamet nach Jericho. Und die Männer dieser Stadt kämpften gegen euch, die Amorrhiter, Phereziter, Kanaaniter, Hethiter, Gergesiter, Heviter und Jebusiter; und ich gab sie in eure Hand.
6485JosuaJos62412Und ich sandte Hornissen vor euch her und vertrieb sie aus ihren Sitzen, die zwei Könige der Amorrhiter, nicht durch dein Schwert oder durch deinen Bogen.
6486JosuaJos62413Und ich verlieh euch ein Land, um das ihr euch nicht bemüht habt, und Städte, die ihr nicht erbaut habt, um darin zu wohnen, Weinberge und Ölgärten, die ihr nicht gepflanzt habt.
6487JosuaJos62414Fürchtet also nun den Herrn, und dienet ihm aus ungeteiltem und aufrichtigem Herzen, und schafft die Götter hinweg, denen eure Väter in Mesopotamien und in Ägypten gedient haben, und dienet dem Herrn!
6488JosuaJos62415Wenn es euch aber nicht gut scheint, dem Herrn zu dienen, so wird euch die Wahl geboten; wählet heute, was euch gefällt, wem ihr eher dienen sollt, ob den Göttern, welchen eure Väter in Mesopotamien gedient haben, oder den Göttern der Amorrhiter, in deren Land ihr wohnt; ich aber und mein Haus, wir wollen dem Herrn dienen!
6489JosuaJos62416Da antwortete das Volk und sprach: Fern sei es von uns, dass wir den Herrn verlassen und fremden Göttern dienen sollten.
6490JosuaJos62417Der Herr, unser Gott, hat uns und unsere Väter aus dem Lande Ägypten, aus dem Hause der Knechtschaft, geführt und hat vor unsern Augen große Wunderzeichen getan, und uns auf dem ganzen Wege, auf dem wir gewandelt, und unter allen Völkern, durch deren Gebiet wir hindurchgezogen sind, behütet.
6491JosuaJos62418Und er hat alle Völker, die Amorrhiter, die Bewohner des Landes, in das wir einzogen, vertrieben. Wir wollen also dem Herrn dienen, denn er ist unser Gott.
6492JosuaJos62419Josue sprach zu dem Volke: Ihr werdet dem Herrn nicht dienen können; denn er ist ein heiliger Gott, und stark und eifernd, und wird euch eure Verbrechen und Sünden nicht vergeben.
6493JosuaJos62420Wenn ihr den Herrn verlasset und andern Göttern dient, wird er sich von euch abwenden, und euch züchtigen, und euch vertilgen, nachdem er euch zuvor Gutes getan hat.
6494JosuaJos62421Da sprach das Volk zu Josue: Nicht so wird es sein, wie du sagst, sondern wir wollen dem Herrn dienen!
6495JosuaJos62422Und Josue sprach zu dem Volke: Ihr seid Zeugen, dass ihr euch selbst den Herrn erwählt habt, ihm zu dienen. Sie antworteten: Wir sind Zeugen.
6496JosuaJos62423So schaffet denn, sprach er weiter, die fremden Götter aus eurer Mitte hinweg, und wendet eure Herzen dem Herrn, dem Gott Israels, zu.
6497JosuaJos62424Das Volk sprach zu Josue: Dem Herrn, unserm Gott, wollen wir dienen und seinen Geboten gehorsam sein.
6498JosuaJos62425Josue also schloß an diesem Tage einen Bund und legte dem Volke in Sichem Gesetze und Rechte vor.
6499JosuaJos62426Auch schrieb er alle diese Worte in das Gesetzbuch des Herrn, und nahm einen großen Stein, und richtete ihn unter der Eiche auf, welche in dem Heiligtume des Herrn stand,
6500JosuaJos62427und sprach zu dem ganzen Volke: Sehet, dieser Stein soll euch zum Zeugnisse dienen, dass er alle Worte des Herrn gehört hat, die er zu euch geredet hat, damit ihr später nicht etwa leugnen wollet und gegen den Herrn, euern Gott, lügen.
6501JosuaJos62428Und er entließ das Volk, einen jeden in seinen Besitz.
6502JosuaJos62429Darnach starb Josue, der Sohn Nuns, der Diener des Herrn, hundert und zehn Jahre alt;
6503JosuaJos62430und sie begruben ihn an der Grenze seines Erbbesitzes zu Thamnathsare, welches auf dem Gebirge Ephraim, an der Nordseite des Berges Gaas liegt.
6504JosuaJos62431Und Israel diente dem Herrn alle Tage Josues und der Ältesten, welche noch lange nach Josue am Leben blieben und alle Taten kannten, die er an Israel getan hatte.
6505JosuaJos62432Auch die Gebeine Josephs, welche die Söhne Israels aus Ägypten mitgebracht hatten, begruben sie zu Sichem auf dem Teile des Feldes, welches Jakob von den Söhnen Hemors, des Vaters Sichems, um hundert junge Schafe gekauft hatte, du das ein Erbbesitz der Söhne Josephs geworden war.
6506JosuaJos62433Auch Eleazar, der Sohn Aarons, starb; und sie begruben ihn in Gibeath auf dem Gebirge Ephraim, welches seinem Sohne Phinees zu Teil geworden war.
6507RichterRi711Nach dem Tode Josues befragten die Söhne Israels den Herrn und sprachen: Wer soll uns voran gegen die Kanaaniter hinaufziehen und unser Anführer im Kriege sein?
6508RichterRi712Der Herr sprach: Judas soll hinaufziehen: sehet, ich habe das Land in seine Hand gegeben.
6509RichterRi713Da sprach Judas zu Simeon, seinem Bruder: Ziehe mit mir hinauf in meinen Anteil und kämpfe gegen die Kanaaniter; so will auch ich dann mit dir in deinen Anteil ziehen. Da zog Simeon mit ihm.
6510RichterRi714Als nun Judas hinaufzog, gab der Herr die Kanaaniter und Phereziter in ihre Hand; und sie schlugen in Bezek zehntausend Mann.
6511RichterRi715Auch trafen sie Adonibezek in Bezel und kämpften mit ihm und schlugen die Kanaaniter und Phereziter.
6512RichterRi716Adonibezek aber floh und sie verfolgten ihn und ergriffen ihn und hieben ihm die Spitzen von Händen und Füßen ab.
6513RichterRi717Da sprach Adonibezek: Siebenzig Könige, denen ich die Spitzen von Händen und Füßen abgehauen hatte, lasen den Abfall der Speisen unter meinem Tische auf; wie ich getan habe, so hat Gott mir vergolten. Hierauf brachten sie ihn nach Jerusalem und daselbst starb er.
6514RichterRi718Die Söhne Judas belagerten alsbald Jerusalem und nahmen es ein und schlugen es mit der Schärfe des Schwertes und gaben die ganze Stadt dem Feuer preis.
6515RichterRi719Darnach zogen sie hinab, um gegen die Kanaaniter zu kämpfen, welche auf dem Gebirge und gegen Süden und in den Ebenen wohnten.
6516RichterRi7110Und Judas zog weiter gegen die Kanaaniter, welche in Hebron wohnten (welches vordem Kariath-Arbe hieß), und schlug Sesai, Ahiman und Tholmai;
6517RichterRi7111von dort brach er auf und zog gegen die Bewohner von Dabir, dessen alter Name Kariath-Sepher, das ist Schriftstadt, war.
6518RichterRi7112Da sprach Kaleb: Wer Kariath-Sepher erobert und zerstört, dem will ich meine Tochter Axa zur Frau geben.
6519RichterRi7113Da nun Othoniel, der Sohn des Kenez, der jüngere Bruder Kalebs, sie einnahm, gab er diesem seine Tochter Axa zur Frau.
6520RichterRi7114Als diese eben fortziehen wollte, trieb ihr Mann sie an, von ihrem Vater ein Stück Feldes zu verlangen. Da seufzte sie, auf dem Esel sitzend, und Kaleb sprach zu ihr: Was hast du?
6521RichterRi7115Sie antwortete: Gib mir einen Segen; denn du hast mir dürres Land gegeben,, gib mir nun auch wasserreiches. Da gab ihr Kaleb ein Land, das in der Höhe und in der Tiefe wasserreich war.
6522RichterRi7116Die Söhne des Kiniters aber, des Schwagers Moses, zogen aus der Palmenstadt mit den Söhnen Judas nach der Wüste, die in ihrem Anteile südlich von Arad liegt, hinauf und ließen sich bei ihnen nieder.
6523RichterRi7117Judas aber zog mit Simeon, seinem Bruder, aus und sie schlugen miteinander die Kanaaniter, welche in Sephaath wohnten und töteten sie. Und man nannte den Namen der Stadt: Horma, das ist Bann.
6524RichterRi7118Und Judas nahm Gaza samt seinem Gebiete, und Askalon und Akkaron mit ihrem Gebiete ein.
6525RichterRi7119Der Herr aber war mit Judas, so dass er das Bergland in Besitz nahm; die Talbewohner jedoch konnte er nicht vertilgen, weil sie sehr viele Sichelwagen hatten.
6526RichterRi7120Und sie gaben dem Kaleb Hebron, wie Moses gesagt hatte, und er vertilgte daraus die drei Enakssöhne.
6527RichterRi7121Die Jebusiter aber, die in Jerusalem wohnten, vertilgten die Söhne Benjamins nicht und so blieben die Jebusiter mit den Söhnen Benjamins in Jerusalem bis auf diesen Tag wohnen.
6528RichterRi7122Da zog das Haus Joseph ebenfalls hinauf nach Bethel und der Herr war mit ihnen.
6529RichterRi7123Denn als sie die Stadt belagerten, welche zuvor Luza hieß,
6530RichterRi7124sahen sie einen Mann aus der Stadt kommen und sprachen zu ihm: Zeige uns einen Zugang in die Stadt, so wollen wir an dir Barmherzigkeit üben.
6531RichterRi7125Als dieser ihnen nun einen Zugang gezeigt hatte, schlugen sie die Stadt mit der Schärfe des Schwertes; jenen Mann aber und seine ganze Verwandtschaft ließen sie abziehen.
6532RichterRi7126Als er nun frei war, zog er in das Land der Hethiter und erbaute daselbst eine Stadt, die er Luza nannte; so heißt sie noch bis auf diesen Tag.
6533RichterRi7127Auch Manasse zerstörte Bethsan und Thanak mit ihren Dörfern nicht, noch vernichtete er die Bewohner von Dor, Jeblaam und Mageddo mit ihren Dörfern und so begannen die Kanaaniter bei ihnen zu wohnen.
6534RichterRi7128Als aber Israel mächtig geworden war, machte es sie zinsbar, aber vertilgen wollte er sie nicht.
6535RichterRi7129Auch Ephraim tötete die Kanaaniter nicht, die in Gazer wohnten, sondern wohnte bei ihnen.
6536RichterRi7130Zabulon vertilgte die Bewohner von Cetron und Naalol nicht, sondern die Kanaaniter blieben in seiner Mitte wohnen und wurden ihm zinsbar.
6537RichterRi7131Auch Aser vertilgte die Bewohner von Akcho, Sidon, Ahalab, Achazib, helba, Aphek und Rohob nicht,
6538RichterRi7132sondern nahm mitten unter den Kanaanitern, den Bewohnern jenes Landes, Wohnung und tötete sie nicht.
6539RichterRi7133Auch Nephthali vernichtete die Bewohner von Bethsames und Bethanath nicht und ließ sich unter den Kanaanitern nieder, welche im Lande wohnten, und die Bethsamiter und Bethaniter wurden ihm zinsbar.
6540RichterRi7134Die Amorrhiter aber drängten die Söhne Dans in das Gebirge und ließen sie nicht in die Ebene hinabsteigen;
6541RichterRi7135so blieben sie im Gebirge Hares, was übersetzt Scherbenberg heißt, in Ajalon und Salebim wohnen. Da aber die Hand des Hauses Joseph schwer auf ihnen lastete, wurden sie ihm zinsbar.
6542RichterRi7136Das Gebiet der Amorrhiter aber erstreckte sich von dem Skorpionensteige und der Felsenstadt weiter aufwärts.
6543RichterRi721Und der Engel des Herrn kam von Galgala herauf zu dem Orte der Weinenden und sprach: Ich habe euch aus Ägypten geführt und in das Land gebracht, welches ich euern Vätern zugeschworen habe; und ich habe verheißen, meinen Bund mit euch in Ewigkeit nicht zu brechen,
6544RichterRi722wenn ihr nur kein Bündnis mit den Bewohnern dieses Landes schließt, sondern ihre Altäre zerstört; aber ihr habt nicht auf meine Stimme hören wollen. Warum habt ihr dies getan?
6545RichterRi723Darum habe ich sie auch nicht vor euch vertilgen wollen, damit ihr Feinde habet und ihre Götter euch zum Falle werden.
6546RichterRi724Als der Engel des Herrn diese Worte zu allen Söhnen Israels redete, erhoben sie ihre Stimme und weinten.
6547RichterRi725Daher nannte man den Namen dieses Ortes: Ort der Weinenden oder der Tränen: und sie brachten daselbst dem Herrn Opfer dar.
6548RichterRi726Als nämlich Josue das Volk entlassen hatte, zogen die Söhne Israels hin, ein jeder in sein Erbe, um es in Besitz zu nehmen.
6549RichterRi727Und sie dienten dem Herrn, so lange er am Leben war und die Ältesten, welche noch lange Zeit nach ihm lebten und alle Taten des Herrn kannten, welche er an Israel getan hatte.
6550RichterRi728Josue aber, der Sohn Nuns, der Diener des Herrn, starb, hundert und zehn Jahre alt,
6551RichterRi729und sie begruben ihn an der Grenze seines Erbbesitzes zu Thamnathsare auf dem Gebirge Ephraim, auf der Nordseite des Gebirges Gaas.
6552RichterRi7210Und jenes ganze Geschlecht ward zu seinen Vätern gesammelt und andere traten auf, welche den Herrn und seine Taten, welche er an Israel getan hatte, nicht kannten.
6553RichterRi7211Da taten die Söhne Israels, was böse war in den Augen des Herrn, und dienten den Baalen.
6554RichterRi7212Und sie verließen den Herrn, den Gott ihrer Väter, der sie aus dem Lande Ägypten geführt hatte, und gingen fremden Göttern nach, den Göttern der Völker, welche ringsum sie her wohnten, und beteten diese an und reizten den Herrn zum Zorne,
6555RichterRi7213indem sie ihn verließen und dem Baal und den Astarten dienten.
6556RichterRi7214Da zürnte der Herr über Israel und gab sie in die Hände von Räubern, welche sie gefangen nahmen und an ihre Feinde verkauften, die ringsum wohnten; und sie konnten ihren Feinden nicht standhalten,
6557RichterRi7215sondern, wohin sie sich immer wenden mochten, war die Hand des Herrn gegen sie, wie er gesprochen und ihnen geschworen hatte; und so wurden sie hart bedrängt.
6558RichterRi7216Da ließ der Herr Richter erstehen, welche sie aus der Hand der Bedrücker befreiten; aber auch auf diese wollten sie nicht hören,
6559RichterRi7217sondern buhlten mit fremden Göttern und beteten dieselben an. Gar bald verließen sie den Weg, welchen ihre Väter gewandelt waren; und obschon sie die Gebote des Herrn hörten, so taten sie doch in allem das Gegenteil.
6560RichterRi7218Wenn nun der Herr Richter erweckte, so war er in ihren Tagen barmherzig und hörte das Seufzen der Bedrängten und errettete sie von den Schlägen ihrer Bedränger.
6561RichterRi7219wenn aber der Richter gestorben war, so fielen sie wieder zurück und taten noch viel Schlimmeres als ihre Väter, indem sie fremden Göttern nachfolgten und ihnen dienten und sie anbeteten. Sie ließen von ihren Anschlägen und von ihrem verstockten Wandel nicht ab, den sie zu führen gewohnt waren.
6562RichterRi7220Dann entbrannte der Zorn des Herrn über Israel und er sprach: Weil dieses Volk meinen Bund, den ich mit ihren Vätern geschlossen hatte, gebrochen und es verschmäht hat, meine Stimme zu hören,
6563RichterRi7221so will auch ich die Völker nicht vertilgen, welche Josue noch übriggelassen hat, als er starb,
6564RichterRi7222um an ihnen Israel zu prüfen, ob sie den Weg des Herrn innehalten und darauf wandeln werden, wie ihre Väter ihn innegehalten haben, oder nicht.
6565RichterRi7223So ließ der Herr denn alle diese Völker übrig und wollte sie nicht sobald ausrotten und ließ sie nicht in die Gewalt Josues fallen.
6566RichterRi731Dies sind die Völker, welche der Herr überließ, um durch dieselben Israel zu prüfen und alle, welche die Kriege der Cananiter nicht kannten;
6567RichterRi732damit nachher ihre Söhne lernten, mit den Feinden zu kämpfen und Übung im Kriegführen erlangten;
6568RichterRi733Fünf Fürsten der Philister, alle Kanaaniter, Sidonier und Heviter, die auf dem Gebirge Libanon wohnten, vom Berge Baal-Hermon an bis da, wo das Gebirge nach Emath hinübergeht.
6569RichterRi734Diese ließ er übrig, um durch sie Israel auf die Probe zu stellen, ob es auf die Gebote des Herrn hören werde, welche er ihren Vätern durch Moses gegeben hatte, oder nicht.
6570RichterRi735So wohnten die Söhne Israels inmitten der Kanaaniter, Hethiter, Amorrhiter, Phereziter, Heviter und Jebusiter,
6571RichterRi736und sie nahmen deren Töchter zu Frauen und gaben auch ihre Töchter den Söhnen derselben und dienten ihren Göttern.
6572RichterRi737Und sie taten, was in den Augen des Herrn böse war, und vergaßen ihres Gottes und dienten den Baalen und Astarten.
6573RichterRi738Da zürnte der Herr über Israel und überlieferte sie in die Hand Chusan-Rasathaims, des Königs von Mesopotamien und sie waren ihm acht Jahre dienstbar.
6574RichterRi739Da sie nun zu dem Herrn schrien, erweckte er ihnen einen Retter, der sie befreite, Othoniel nämlich, den Sohn des Kenez, den jüngern Bruder Kalebs;
6575RichterRi7310und der Geist des Herrn erfüllte ihn und er richtete Israel. Und als er zum Kampfe auszog, gab der Herr Chusan-Rasathaim, den König von Syrien, in seine Hand und er überwältigte ihn.
6576RichterRi7311Und das Land hatte vierzig Jahre Ruhe und es starb Othoniel, der Sohn des Kenez.
6577RichterRi7312Die Söhne Israels aber taten wieder, was böse war in den Augen des Herrn; und er ließ Eglon, den König der Moabiter, wider sie erstarken, weil sie taten, was in seinen Augen böse war.
6578RichterRi7313Dieser gesellte sich die Söhne Ammons und Amaleks bei und zog hin und schlug Israel und nahm die Palmenstadt in Besitz.
6579RichterRi7314Hierauf waren die Söhne Israels Eglon, dem Könige der Moabiter, achtzehn Jahre lang dienstbar.
6580RichterRi7315Als sie darnach zu dem Herrn riefen, ließ er ihnen einen Retter erstehen, mit Namen Aod, den Sohn Geras, eines Sohnes Jemini, der beide Hände wie die rechte gebrauchte. Und die Söhne Israels sandten durch ihn Tribut an Eglon, den König von Moab.
6581RichterRi7316Aod aber machte sich ein zweischneidiges Schwert, welches in der Mitte einen Griff hatte, von der Länge einer flachen Hand und gürtete es unter seinem Mantel an seine rechte Hüfte.
6582RichterRi7317So überbrachte er Eglon, dem Könige von Moab, den Tribut. Eglon aber war sehr fett.
6583RichterRi7318Als er ihm den Tribut dargebracht hatte, begleitete er seine Gefährten, die mit ihm gekommen waren, fort.
6584RichterRi7319Von Galgala, wo die Götzen waren, kehrte er wieder zurück und sprach zu dem Könige: Ich habe ein geheimes Wort an dich, o König! Dieser gebot Stillschweigen, und als alle hinausgegangen, die um ihn waren,
6585RichterRi7320ging Aod zu ihm hinein, während der König allein im Sommergemache saß, und sprach: Ich habe ein Wort von Gott an dich. Da stand er sogleich vom Throne auf
6586RichterRi7321und Aod streckte seine linke Hand aus, nahm den Dolch von seiner rechten Hüfte und stieß ihm denselben in den Bauch
6587RichterRi7322so stark, dass auch das Heft mit der Klinge in die Wunde eindrang und von dem dicken Fette umschlossen wurde. So zog er das Schwert nicht heraus, sondern ließ es, wie er es hineingestoßen hatte, im Leibe; und alsbald ging der Unrat des Unterleibes auf dem natürlichen Wege der Entleerung ab.
6588RichterRi7323Aod aber schloss die Türe des Zimmers sorgfältig, verriegelte sie
6589RichterRi7324und ging zur hintern Tür hinaus. Als nun die Diener des Königs hereinkamen und sahen, dass die Türen des Gemaches verschlossen waren, sprachen sie: Vielleicht ist er in dem Sommerzimmer zu Stuhl gegangen.
6590RichterRi7325So warteten sie lange, bis sie sich schämten, und da sie sahen, dass niemand auftat, nahmen sie den Schlüssel und öffneten; da fanden sie ihren Herrn tot auf der Erde liegend.
6591RichterRi7326Aod aber entfloh, während jene voll Verwirrung waren, und kam über den Ort der Götzen hinaus, von wo aus er zurückgekehrt war. Und als er nach Seirath kam,
6592RichterRi7327ließ er alsbald die Posaune auf dem Gebirge Ephraim blasen, und die Söhne Israels zogen mit ihm herab, er selbst an ihrer Spitze.
6593RichterRi7328Da sprach er zu ihnen: Folget mir nach; denn der Herr hat unsere Feinde, die Moabiter, in unsere Hand gegeben. Sie zogen also hinter ihm hinab, besetzten die Furt am Jordan, die nach Moab führt, und ließen niemand hinübergehen,
6594RichterRi7329sondern schlugen zu jener Zeit die Moabiter, bei zehntausend Mann, insgesamt starke und streitbare Männer; auch nicht einer aus ihnen konnte entrinnen.
6595RichterRi7330So ward Moab an jenem Tage unter die Hand Israels gebeugt und das Land hatte Ruhe achtzig Jahre lang.
6596RichterRi7331Nach ihm kam Samgar, der Sohn Anaths, welcher sechshundert Philister mit der Pflugschar erschlug; und auch er beschirmte Israel.
6597RichterRi741Die Söhne Israels taten nach dem Tode Aods wiederum, was böse war vor dem Herrn;
6598RichterRi742da gab sie der Herr in die Hand Jabins, des Königs von Kanaan, der in Asor herrschte; dieser hatte einen Heerführer namens Sisara, welcher in Haroseth der Völker wohnte.
6599RichterRi743Da riefen die Söhne Israels zu dem Herrn; denn er hatte neunhundert Sichelwagen und hatte sie zwanzig Jahre lang hart bedrückt.
6600RichterRi744Zu jener Zeit aber war eine Prophetin Deborra, das Weib Lapidoths, welche das Volk richtete.
6601RichterRi745Sie saß unter der Palme, welche nach ihr benannt wurde, zwischen Rama und Bethel im Gebirge Ephraim; und die Söhne Israels kamen zu ihr hinauf, zur Entscheidung in allen Händeln.
6602RichterRi746Diese sandte hin und ließ Barak, den Sohn Abinoems, von Kedes-Nephthali, rufen und sprach zu ihm: Der Herr, der Gott Israels, gebietet dir: Gehe hin, führe ein Heer auf den Berg Thabor und nimm zehntausend streitbare Männer von den Söhnen Nephthalis und von den Söhnen Zabulons mit dir;
6603RichterRi747ich aber will dir an den Bach Kison den Sisara, den Heerführer Jabins und seine Wagen und sein ganzes Heer bringen und will sie in deine Hand geben.
6604RichterRi748Da sprach Barak zu ihr: Wenn du mit mir kommst, will ich hinziehen; wenn du aber nicht mit mir kommen willst, werde ich nicht gehen.
6605RichterRi749Sie sprach zu ihm: Ich werde zwar mit dir ziehen, aber für dieses Mal wird dir der Sieg nicht zugeschrieben werden; denn Sisara wird in die Hand einer Frau überliefert werden. So machte sich denn Deborra auf und zog mit Barak nach Kedes.
6606RichterRi7410Er aber bot Zabulon und Nephthali auf und zog mit zehntausend Kriegern hinauf und auch Deborra war in seiner Begleitung.
6607RichterRi7411Der Kiniter Haber aber hatte sich einst von den übrigen Kinitern, seinen Brüdern, den Söhnen Hobabs, des Schwagers Moses, getrennt und seine Zelte bis zu dem Tale aufgeschlagen, welches Sennim heißt und bei Kedes liegt.
6608RichterRi7412Als nun dem Sisara berichtet ward, dass Barak, der Sohn Abinoems, auf den Berg Thabor hinaufgezogen sei,
6609RichterRi7413sammelte er neunhundert Sichelwagen und sein ganzes Heer von Haroseth der Völker bis zu dem Bache Kison.
6610RichterRi7414Und Deborra sprach zu Barak: Auf! denn dies ist der Tag, an dem der Herr Sisara in deine Hände gegeben hat; siehe, er selbst ist dein Führer. Da zog Barak vom Berge Thabor herab und die zehntausend Streiter mit ihm.
6611RichterRi7415Und der Herr erfüllte Sisara und alle seine Wagen und sein ganzes Heer mit Schrecken vor der Schärfe des Schwertes bei dem Anblicke Baraks, so dass Sisara vom Wagen sprang und zu Fuß floh.
6612RichterRi7416Barak aber setzte den fliehenden Wagen und dem Heere bis Haseroth der Völker nach; und die ganze Menge der Feinde fiel und ward vernichtet.
6613RichterRi7417Sisara nun kam auf der Flucht in das Zelt der Jahel, der Frau des Kiniters Haber; denn zwischen Jabin, dem Könige von Azor und dem Hause Habers, des Kiniters, war Frieden.
6614RichterRi7418Da trat Jahel heraus, Sisara entgegen und sprach zu ihm: Tritt ein zu mir, Herr! tritt ein und fürchte nichts. Als er in ihr Zelt eingetreten war, deckte sie ihn mit einem Mantel zu.
6615RichterRi7419Er sprach zu ihr: Gib mir doch ein wenig Wasser, denn mich dürstet sehr. Da öffnete sie den Milchschlauch und gab ihm zu trinken und deckte ihn alsdann wieder zu.
6616RichterRi7420Und Sisara sprach zu ihr: Bleibe vor dem Eingange des Zeltes stehen; und wenn jemand kommt und dich fragt und spricht: Ist jemand hier? so antworte: Es ist niemand hier.
6617RichterRi7421Da nahm Jahel, das Weib Habers, einen Zeltnagel, und zugleich einen Hammer ergreifend ging sie insgeheim und leise hinein, setze den Nagel auf die Schläfe seines Hauptes und schlug ihn mit dem Hammer durch das Gehirn in den Boden; so vereinte Sisara Schlaf und Tod und erlag und starb.
6618RichterRi7422Siehe, da kam Barak, Sisara verfolgend: Jahel aber ging heraus ihm entgegen und sprach zu ihm: Komm, ich will dir den Mann zeigen, den du suchst! Und als er zu ihr eintrat, sah er Sisara tot daliegen und den Nagel in seinen Schläfen stecken.
6619RichterRi7423So demütigte Gott an jenem Tage Jabin, den König von Kanaan, vor den Söhnen Israels,
6620RichterRi7424welche von Tag zu Tag mächtiger wurden und mit starker Hand Jabin, den König von Kanaan, bedrängten, bis sie ihn vernichtet hatten.
6621RichterRi751Da sangen Deborra und Barak, der Sohn Abinoems, an jenem Tage also:
6622RichterRi752Da ihr aus Israel willig euer Leben eingesetzt, preiset den Herrn!
6623RichterRi753Höret, ihr Könige, horchet auf, ihr Fürsten! Ich, ja ich will dem Herrn singen,, will dem Herrn, dem Gott Israels, meinen Lobgesang erschallen lassen.
6624RichterRi754O Herr! als du von Seir auszogst und durch die Gefilde Edoms dahinschrittest, da bebte die Erde und Himmel und Wolken träuften Wasser.
6625RichterRi755Die Berge zerflossen vor dem Antlitze des Herrn, und der Sinai vor dem Angesichte des Herrn, des Gottes Israels.
6626RichterRi756In den Tagen Samgars, des Sohnes Anaths, in den Tagen Jahels waren still die Wege; und die sonst darauf wandelten, gingen Seitenpfade.
6627RichterRi757Es schwanden die Starken in Israel und blieben tatenlos, bis Deborra sich erhob, aufstand die Mutter in Israel.
6628RichterRi758Neue Kriege hat der Herr erwählt und selbst der Feinde Tore gebrochen; war wohl ein Schild oder ein Speer zu sehen unter den vierzigtausend von Israels?
6629RichterRi759Mein Herz liebt die Fürsten Israels; die ihr freien Willens euch in Gefahr gewagt, preiset den Herrn!
6630RichterRi7510Die ihr auf weißglänzenden Eseln reitet, die ihr zu Gerichte sitzet und die ihr auf dem Wege wandelt, stimmet ein!
6631RichterRi7511Wo die Wagen zerbrochen und das Heer der Feinde vertilgt ward, da sollen die Gerichte des Herrn verkündet werden und seine Güte gegen die Helden Israels; damals stieg hinab des Herrn Volk zu den Toren und erlangte die Herrschaft.
6632RichterRi7512Auf, auf, Deborra! auf, auf und singe ein Lied! Erhebe dich, Barak! und führe deine Gefangenen vor, du Sohn Abinoems!
6633RichterRi7513Es sind gerettet die Überbleibsel des Volkes, der Herr hat durch die Helden gestritten.
6634RichterRi7514Aus Ephraim war, der sie vertilgte in Amalek und nach ihm kam einer aus Benjamin über deine Völker, o Amalek! Von Machir zogen die Fürsten herab und von Zabulon, die das Heer zum Kampfe führten.
6635RichterRi7515Die Führer Issachars waren mit Debora und folgten Baraks Spuren, der in die Gefahr sich stürzte, wie in einen jähen Abgrund; aber Ruben war unter sich gespalten und Streit ward gefunden unter seinen Helden.
6636RichterRi7516Warum wohnst du zwischen den zwei Grenzen, das Blöken deiner Herden zu hören? Ruben war unter sich geteilt und Streit ward gefunden unter seinen Helden.
6637RichterRi7517Gilead blieb ruhig jenseits des Jordans und Dan weilte bei seinen Schiffen; Aser blieb am Ufer des Meeres und weilte an seinen Buchten.
6638RichterRi7518Aber Zabulon und Nephthali gaben ihr Leben dem Tode preis auf dem Gefilde von Merome.
6639RichterRi7519Es kamen Könige und kämpften, die Könige Kanaans stritten bei Thanach an dem Wasser von Mageddo und doch trugen sie keine Beute davon.
6640RichterRi7520Vom Himmel ward gegen sie gestritten; die Sterne in ihrer Bahn und ihrem Laufe verharrend, kämpften gegen Sisara.
6641RichterRi7521Der Bach Kison wälzte ihre Leichname fort, der Bach Kadumim, der Bach Kison; zertritt, meine Seele, die Gewaltigen!
6642RichterRi7522Den Rossen entfielen die Hufe ob des Ungestümes der Flucht, als der Feinde Tapferste jählings niederstürzten.
6643RichterRi7523Fluchet dem Lande Meroz, sprach der Engel des Herrn; fluchet ihren Bewohnern, weil sie dem Herrn nicht zu Hilfe kamen, zu Hilfe seinen Helden.
6644RichterRi7524Gepriesen unter den Weibern sei Jahel, das Weib Habers, des Kiniters; sie sei gepriesen in ihrem Zelte.
6645RichterRi7525Er bat um Wasser, sie gab ihm Milch und in fürstlicher Schale bot sie ihm Butter.
6646RichterRi7526Ihre Linke streckte sie aus nach dem Nagel, ihre Rechte nach dem Schmiedehammer und sie erschlug Sisara, eine Stelle am Haupte ausersehend, ihn zu verwunden und seine Schläfe mit Macht durchbohrend.
6647RichterRi7527Zu ihren Füßen stürzte er hin, erlag und starb; vor ihre Füße rollte er hin, entseelt und elend lag er da.
6648RichterRi7528Durch das Fenster spähte seine Mutter und klagte und sprach aus dem Gemache: Warum zögert sein Streitwagen hineinzukommen? Warum säumen die Füße seiner Gespanne?
6649RichterRi7529Die weiseste unter seinen Frauen antwortete ihrer Schwiegermutter diese Worte:
6650RichterRi7530Vielleicht verteilt er jetzt den Raub und es wird ihm die schönste der Frauen auserlesen; buntfarbige Gewänder werden Sisara als Beute übergeben, allerlei Halsschmuck wird zusammengehäuft.
6651RichterRi7531So mögen, Herr! alle deine Feinde zu Grunde gehen; aber die dich lieben, mögen glänzen wie die aufgehende Sonne in ihrer Pracht.
6652RichterRi7532Und das Land hatte vierzig Jahre Ruhe.
6653RichterRi761Als aber die Söhne Israels taten, was in den Augen des Herrn böse war, gab er sie in die Hand Madians sieben Jahre,
6654RichterRi762und sie wurden von diesen hart bedrückt. Da machten sie sich Höhlen und Klüfte in den Bergen und feste Plätze, um Widerstand zu leisten.
6655RichterRi763Und so oft Israel gesät hatte, zogen die Madianiter und Amalekiter und andere Völker aus dem Osten herbei,
6656RichterRi764und schlugen ihr Lager bei ihnen auf und vernichteten alles, was grün war, bis nach Gaza hin; auch ließen sie keinerlei Lebensmittel in Israel übrig, weder Schafe, noch Rinder, noch Esel.
6657RichterRi765Denn sie zogen mit all ihrem Vieh und ihren Zelten heran und erfüllten alles wie Heuschrecken, eine unzählbare Menge von Menschen und Kamelen und verheerten alles, was sie berührten.
6658RichterRi766So ward Israel sehr vor Madian erniedrigt.
6659RichterRi767Da rief es zu dem Herrn und flehte um Hilfe gegen die Madianiter.
6660RichterRi768Und er sandte einen Propheten zu ihnen, welcher sprach: So spricht der Herr, der Gott Israels: Ich habe euch aus Ägypten hergebracht und euch aus dem Hause der Knechtschaft geführt
6661RichterRi769und aus der Hand der Ägypter und aller Feinde errettet, die euch bedrückten; und ich habe sie vor euch vertrieben bei eurem Einzuge und euch ihr Land gegeben.
6662RichterRi7610Und ich sprach: Ich bin der Herr, euer Gott, verehret die Götter der Amorrhiter nicht, in deren Land ihr wohnt. Aber ihr habt nicht auf meine Stimme hören wollen.
6663RichterRi7611Da kam der Engel des Herrn und setzte sich unter die Eiche in Ephra, welche Joas, dem Vater der Familie Ezri, gehörte. Und während Gedeon, sein Sohn, das Getreide in der Kelter ausklopfte und reinigte, um es vor den Madianitern zu retten,
6664RichterRi7612erschien ihm der Engel des Herrn und sprach: Der Herr sei mit dir, du tapferer Held!
6665RichterRi7613Gedeon sprach zu ihm: Ich bitte, mein Gebieter, wenn der Herr mit uns ist, warum hat uns dies alles getroffen? Wo sind seine Wundertaten, von denen unsere Väter erzählt haben, indem sie sprachen: Aus Ägypten hat uns der Herr herausgeführt? Nun aber hat uns der Herr verlassen und in die Hand der Madianiter gegeben.
6666RichterRi7614Da sah der Herr ihn an und sprach: Gehe hin in dieser deiner Kraft, und du wirst Israel aus der Hand Madians befreien; wisse, dass ich dich sende.
6667RichterRi7615Er aber antwortete und sprach: Ich bitte dich, Herr! wodurch soll ich Israel befreien? Siehe, meine Familie ist die geringste in Manasse und ich bin der Geringste im Hause meines Vaters.
6668RichterRi7616Der Herr sprach zu ihm: Ich werde mit dir sein und du wirst Madian schlagen wie einen einzigen Mann.
6669RichterRi7617Er antwortete ihm: Habe ich Gnade vor dir gefunden, so gib mir ein Zeichen, dass du es bist, der zu mir redet.
6670RichterRi7618Gehe doch nicht von hinnen, bis ich zu dir zurückkomme und ein Opfer hole und dir darbringe. Er antwortete: ich werde deine Ankunft erwarten.
6671RichterRi7619Da ging Gedeon hinein und bereitete ein Böcklein und ungesäuerte Brote aus einem Maße Mehl und legte das Fleisch in einen Korb und goss die Fleischbrühe in einen Topf und trug alles unter die Eiche und brachte es ihm dar.
6672RichterRi7620Der Engel des Herrn aber sprach zu ihm: Nimm das Fleisch und die ungesäuerten Brote, und lege es auf jenen Felsen und gieße die Brühe darüber. Als er dies getan hatte,
6673RichterRi7621streckte der Engel des Herrn den Stab, den er in der Hand hielt, aus und berührte mit dessen Spitze das Fleisch und die ungesäuerten Brote; da fuhr Feuer aus dem Felsen hervor und verzehrte das Fleisch und die ungesäuerten Brote; der Engel des Herrn aber verschwand aus seinen Augen.
6674RichterRi7622Als nun Gedeon sah, dass es der Engel des Herrn war, sprach er: Wehe, mein Herr und Gott! Ich habe den Engel des Herrn von Angesicht zu Angesicht gesehen!
6675RichterRi7623Der Herr sprach zu ihm: Friede sei mit dir! Fürchte dich nicht; du wirst nicht sterben.
6676RichterRi7624Darauf baute Gedeon dem Herrn daselbst einen Altar und nannte ihn Friede des Herrn, bis auf den heutigen Tag. Als er nun noch in Ephra war, welches der Familie Ezri gehört,
6677RichterRi7625sprach der Herr in jener Nacht zu ihm: Nimm einen Stier von deinem Vater und einen andern Stier von sieben Jahren und zerstöre den Altar Baals, der deinem Vater gehört und haue den Hain um, der rings um den Altar steht;
6678RichterRi7626und baue dem Herrn, deinem Gott, einen Altar auf dem Gipfel dieses Felsens, auf dem du zuvor das Opfer niedergelegt hast; und nimm den andern Stier und bringe ihn als Brandopfer auf einem Holzstoße dar, welchen du aus dem Haine fällest.
6679RichterRi7627Da nahm Gedeon zehn Männer von seinen Knechten und tat, wie ihm der Herr geboten hatte. Weil er sich aber vor dem Hause seines Vaters und den Leuten der Stadt fürchtete, wollte er es nicht bei Tage tun, sondern vollbrachte alles bei der Nacht.
6680RichterRi7628Als nun die Leute der Stadt am Morgen aufstanden, sahen sie den Altar Baals niedergerissen, den Hain umgehauen und en zweiten Stier auf den Altar gelegt, der damals erbaut worden war.
6681RichterRi7629Da sprachen sie zueinander: Wer hat dies getan? Und als sie nach dem Urheber der Taten forschten, sagte man: Gedeon, der Sohn Joas, hat dies alles getan.
6682RichterRi7630Da sprachen sie zu Joas: Führe deinen Sohn herbei, dass er sterbe; denn er hat den Altar Baals zerstört und den Hain umgehauen.
6683RichterRi7631Jener antwortete ihnen: Seid ihr etwa die Rächer des Baal, dass ihr für ihn kämpfen wollt? Wer wider Baal ist, möge sterben, noch ehe der morgige Tag kommt; ist er Gott, so räche er sich an dem, der seinen Altar umgestürzt hat.
6684RichterRi7632Von jenem Tage an nannte man den Gedeon Jerobaal, weil Joas gesagt hatte: Baal räche sich an dem, der seinen Altar umgestürzt hat.
6685RichterRi7633Nun sammelten sich alle Madianiter und Amalekiter und die Völker aus dem Osten allzumal und zogen über den Jordan und lagerten im Tale Jezrael.
6686RichterRi7634Der Geist des Herrn aber erfasste Gedeon und er blies in die Posaune und rief das Haus Abiezers zusammen, dass es ihm folge.
6687RichterRi7635Und er sandte Boten durch ganz Manasse umher und dieses folgte ihm gleichfalls und andere Boten zu Aser, Zabulon und Nephthali und auch diese zogen ihm entgegen.
6688RichterRi7636Da sprach Gedeon zu Gott: Willst du Israel durch meine Hand retten, wie du gesagt hast,
6689RichterRi7637so lege ich dieses Wollvlies auf die Tenne: Wenn auf dem Vliese allein Tau und auf dem ganzen Boden Trockenheit ist, so will ich daran erkennen, dass du Israel durch meine Hand befreien willst, wie du gesagt hast.
6690RichterRi7638Und es geschah also. Als er nachts aufstand und das Vlies ausdrückte, füllte er eine Schale mit Tau.
6691RichterRi7639Und er sprach noch einmal zu Gott: Lass deine Zorn nicht über mich ergrimmen, wenn ich noch einmal versuche und ein Zeichen an dem Vlies verlange. Ich bitte, lass das Vlies allein trocken und den ganzen Boden mit Tau befeuchtet sein.
6692RichterRi7640Da tat Gott in jener Nacht, wie er verlangt hatte; das Vlies allein blieb trocken und Tau bedeckte den ganzen Boden.
6693RichterRi771Jerobaal also, das ist Gedeon, machte sich des Nachts auf und alle, die mit ihm waren und kam zur Quelle, welche Harad heißt. Das Lager der Madianiter aber war im Tale auf der Nordseite des großen Hügels.
6694RichterRi772Da sprach der Herr zu Gedeon: Das Volk bei dir ist zu zahlreich, als dass Madian in seine Hand gegeben werden sollte, damit Israel sich nicht wider mich rühme und sage: Durch meine Kraft bin ich befreit worden.
6695RichterRi773Rede zu dem Volke und verkünde, so dass es alle hören: Wer furchtsam und verzagt ist, möge umkehren! Da gingen zweiundzwanzigtausend Mann von dem Volke, vom Berge Gilead hinweg und kehrten um und nur zehntausend blieben zurück.
6696RichterRi774Und der Herr sprach zu Gedeon: Noch ist das Volk zu zahlreich, führe sie zum Wasser, daselbst will ich sie prüfen. Von wem ich dir sagen werde, dass es mit dir ziehen soll, der ziehe mit; und wem ich mitzuziehen verbiete, der kehre zurück.
6697RichterRi775Als nun das Volk an das Wasser hinabkam, sprach er zu Gedeon: Diejenigen, welche das Wasser mit ihrer Zunge lecken, wie die Hunde zu lecken pflegen, stelle besonders; und diejenigen, welche niederknien, um zu trinken, sollen auf der andern Seite sein.
6698RichterRi776Da war die Zahl derer, welche die Hand zum Munde führten und das Wasser leckten, dreihundert Mann; das ganze übrige Volk aber trank kniend.
6699RichterRi777Da sprach der Herr zu Gedeon: Durch die dreihundert Mann, welche das Wasser leckten, werde ich euch befreien, und Madian in deine Hand geben; die ganze übrige Menge soll in ihre Heimat zurückkehren.
6700RichterRi778Für diese Zahl also nahm er Speise und Posaunen und ließ alles übrige Volk zu seinen Hütten ziehen; er selbst aber und die dreihundert Männer blieben zum Kampfe zurück. Das Lager der Madianiter aber war unten im Tale.
6701RichterRi779In derselben Nacht sprach der Herr zu ihm: mache dich auf und steige in das Lager hinab, denn ich habe sie in deine Hand gegeben.
6702RichterRi7710Fürchtest du dich aber allein zu gehen, so möge Phara, dein Diener, mit dir hinabsteigen.
6703RichterRi7711Wenn du gehört hast, was sie reden, so wird deine Hand stark werden und du zuversichtlicher in das Lager der Feinde hinabsteigen. Da ging er mit seinem Diener Phara an den Teil des Lagers hinab, wo die Wachen waren.
6704RichterRi7712Die Madianiter aber und die Amalekiter und alle Völker aus dem Osten lagen im Tale zahlreich weithin, wie Heuschreckenscharen; auch die Kamele waren unzählbar, wie der Sand, der am Ufer des Meeres liegt.
6705RichterRi7713Als nun Gedeon herankam, erzählte einer seinem Nachbarn einen Traum und teilte ihm so mit, was er gesehen hatte: Ich hatte einen Traum und es schien mir, als rolle sich ein unter der Asche gebackenes Gerstenbrot daher und in das Lager der Madianiter herab; und als es an das Zelt kam, stieß es an dasselbe so an, dass dies umgeworfen ward und auf der Erde lag.
6706RichterRi7714Da antwortete der, zu welchem er sprach: Das ist nichts anderes als das Schwert Gedeons, des Sohnes des Joas, des Israeliten; denn der Herr hat die Madianiter und ihr ganzes Lager in seine Hand gegeben.
6707RichterRi7715Als Gedeon den Traum und dessen Auslegung gehört hatte, betete er an und kehrte in das Lager Israels zurück und sprach: Auf! Denn der Herr hat das Lager Madians in unsere Hände gegeben.
6708RichterRi7716Alsdann teilte er die dreihundert Mann in drei Heerhaufen und gab ihnen Posaunen und leere Krüge in die Hände und mitten in die Krüge Fackeln.
6709RichterRi7717Dann sprach er zu ihnen: Was ihr mich tun sehet, das tuet auch; ich werde an einer Seite des Lagers eindringen, und was ich dann tun werde, tuet mir nach.
6710RichterRi7718Wenn die Posaune in meiner Hand erschallt, so blaset auch ihr rings um das Lager herum und rufet: Für den Herrn und Gedeon!
6711RichterRi7719Und Gedeon und die dreihundert Männer, die mit ihm waren, drangen in den äußersten Teil des Lagers zu Anfang der mittleren Nachtwache ein, als man eben die Wachen aufgestellt hatte, und fingen an, die Posaunen zu blasen und die Krüge aneinander zu schlagen.
6712RichterRi7720Rings um das Lager bliesen sie an drei Orten und zerschlugen die Krüge, dann nahmen sie in die linke Hand die Fackeln, und in die rechte die Posaunen, mit denen sie bliesen, und riefen: Schwert des Herrn und Gedeons!
6713RichterRi7721Dabei blieben sie ein jeder an seinem Platze stehen, rings um das Lager der Feinde her. So kam im Lager alles in Verwirrung und schreiend und heulend flohen sie davon.
6714RichterRi7722Die dreihundert Männer aber ließen nicht nach und bliesen mit den Posaunen. Da ließ der Herr das Schwert in dem ganzen Lager wüten, und sie töteten sich einander.
6715RichterRi7723und flohen bis nach Bethsetta, und an die Höhe von Abel-Mehula in Tebbath. Die Männer Israels aber von Nephthali, Aser und ganz Manasse erhoben ein Feldgeschrei und verfolgten die Madianiter.
6716RichterRi7724Auch sandte Gedeon Boten auf das ganze Gebirge Ephraim und ließ sagen: Kommet herab den Madianitern entgegen und besetzet das Wasser bis nach Bethbera und an den Jordan hin. Da erhob ganz Ephraim ein Feldgeschrei und besetzte das Wasser und den Jordan bis nach Bethbera.
6717RichterRi7725Und sie nahmen zwei Fürsten der Madianiter, Oreb und Zeb, gefangen und töteten Oreb an dem Felsen Oreb, Zeb aber bei der Kelter Zeb. Und sie verfolgten Madian; die Häupter Orebs und Zebs aber brachten sie zu Gedeon, jenseits des Jordans.
6718RichterRi781Und es sprachen die Männer von Ephraim zu ihm: Was hast du uns da angetan, dass du uns nicht gerufen hast, als du in den Kampf gegen Madian zogst? Und sie zankten heftig und wurden fast gewalttätig.
6719RichterRi782Er antwortete ihnen: Was konnte ich wohl derartiges tun, wie ihr getan habt? Ist nicht ein Rebzweig Ephraims besser als die ganze Weinlese Abizers?
6720RichterRi783In eure Hand hat der Herr die Fürsten von Madian, Oreb und Zeb, gegeben; was konnte ich derartiges tun, wie ihr getan habt? Als er so redete, besänftigte sich ihr Zorn, der sie gegen ihn erfüllte.
6721RichterRi784Als nun Gedeon an den Jordan kam, zog er mit den dreihundert Mann, die bei ihm waren, hinüber; und vor Erschöpfung vermochten sie die Fliehenden nicht zu verfolgen.
6722RichterRi785Da sprach er zu den Männern von Sokkoth: gebet, ich bitte, dem Volke, das bei mir ist, Brot, denn sie sind sehr ermattet; damit wir Zebee und Salmana, die Könige von Madian, verfolgen können.
6723RichterRi786Die Fürsten von Sokkoth aber antworteten: Sind die Hände Zebees und Salmanas denn schon in deiner Hand, dass du von uns forderst, wir sollen deinem Heer Brot geben?
6724RichterRi787Er sprach zu ihnen: Wohlan, wenn der Herr Zebee und Salmana in meine Hände gibt, werde ich euer Fleisch mit den Dornen und Disteln der Wüste zergeißeln.
6725RichterRi788Von da zog er weiter nach Phanuel hinauf und redete zu den Männern dieses Ortes in gleicher Weise. Aber auch sie antworteten ihm, wie die Männer von Sokkoth geantwortet hatten.
6726RichterRi789Da sprach er auch zu ihnen: Wenn ich in Frieden als Sieger zurückkomme, so werde ich diesen Turm zerstören.
6727RichterRi7810Zebee und Salmana aber rasteten mit ihrem ganzen Heere; denn fünfzehntausend Mann waren von allen Scharen der Völker aus dem Osten übriggeblieben, hundertzwanzigtausend Krieger hingegen, die das Schwert führten, waren erschlagen worden.
6728RichterRi7811Da zog Gedeon auf dem Wege der Zeltbewohner heran, östlich von Nobe und Jegbaa und schlug das Lager der Feinde, die sich sicher wähnten und nichts Widriges ahnten.
6729RichterRi7812Und Zebee und Salmana flohen; doch Gedeon verfolgte sie und nahm sie gefangen und brachte ihr ganzes Heer in Verwirrung.
6730RichterRi7813Als er nun aus dem Kampfe zurückkam, noch vor Aufgang der Sonne,
6731RichterRi7814ergriff er einen Jüngling von den Leuten zu Sokkoth und fragte ihn nach den Namen der Fürsten und Ältesten zu Sokkoth und schrieb siebenundfünfzig Männer auf.
6732RichterRi7815Dann kam er nach Sokkoth und sprach zu ihnen: Sehet da Zebee und Salmana, derenthalben ihr mich verspottet und gesagt habt: Sind denn die Hände Zebee und Salmanas schon in deiner Hand, dass du von uns forderst, wir sollen den Leuten, die müde und matt sind, Brot geben?
6733RichterRi7816Da nahm er die Ältesten der Stadt und Wüstendornen und Disteln und zergeißelte und zerschlug damit die Männer von Sokkoth.
6734RichterRi7817Auch den Turm Phanuel zerstörte er, nachdem er die Bewohner der Stadt erschlagen.
6735RichterRi7818Und zu Zebee und Salmana sprach er: Was waren das für Männer, die ihr am Thabor erschlagen habt? Sie antworteten: Sie waren dir ähnlich, und ein jeder von ihnen wie eines Königs Sohn.
6736RichterRi7819Er antwortete ihnen: Es waren meine Brüder, die Söhne meiner Mutter. So wahr der Herr lebt, hättet ihr sie am Leben gelassen, so würde ich euch nicht töten!
6737RichterRi7820Sodann sprach er zu Jether, seinem Erstgeborenen: Auf, töte sie! Dieser aber zog das Schwert nicht; denn er fürchtete sich, weil er noch ein Knabe war.
6738RichterRi7821Da sprachen Zebee und Salmana: Erhebe du dich und stürze dich auf uns; denn wie das Alter des Menschen, so ist seine Kraft. Und Gedeon erhob sich und tötete Zebee und Salmana; und er nahm die Zieraten und Gehänge, mit denen man die Hälfte der königlichen Kamele zu zieren pflegt.
6739RichterRi7822Hierauf sprachen alle Männer Israels zu Gedeon: Herrsche über uns, du und dein Sohn und deines Sohnes Sohn; denn du hast uns aus der Hand Madians befreit.
6740RichterRi7823Er aber sprach zu ihnen: Ich werde nicht über euch herrschen und auch mein Sohn soll nicht über euch herrschen, sondern der Herr soll über euch herrschen.
6741RichterRi7824Und weiter sprach er zu ihnen: Eine Bitte stelle ich an euch: Gebet mir die Ohrgehänge von eurer Beute, denn die Ismaeliten pflegten goldene Ohrgehänge zu tragen.
6742RichterRi7825Sie antworteten: Sehr gern wollen wir sie geben. Und sie breiteten einen Mantel auf die Erde und warfen die Ohrgehänge von der Beute darauf;
6743RichterRi7826und das Gewicht der Ohrgehänge, die er gefordert hatte, betrug tausend und siebenhundert Sekel Goldes, nicht gerechnet die Zieraten und die Halsgehänge und das Purpurkleid, welches die Könige Madians zu tragen pflegten, und ungerechnet die goldenen Halsketten der Kamele.
6744RichterRi7827Gedeon ließ daraus ein Ephod machen und stellte es in seiner Stadt Ephra auf. Und ganz Israel trieb damit Abgötterei, und es ward für Gedeon und sein ganzes Land zum Falle.
6745RichterRi7828Die Madianiter aber waren von den Söhnen Israels gebeugt und konnten fortan ihr Haupt nicht mehr erheben; sondern das Land hatte vierzig Jahre lang Ruhe, solange Gedeon an der Spitze stand.
6746RichterRi7829Jerobaal, der Sohn Joas, ging nun hin und wohnte in seinem Hause.
6747RichterRi7830Und er hatte siebzig Söhne, die aus seinem Lenden entsprossen waren; denn er hatte mehrere Frauen.
6748RichterRi7831Seine Nebenfrau, die er in Sichem hatte, gebar ihm gleichfalls einen Sohn, namens Abimelech.
6749RichterRi7832Endlich starb Gedeon, der Sohn Joas, in hohem Alter und ward im Grabe Joas, seines Vaters, der aus der Familie Ezri war, zu Ephra begraben.
6750RichterRi7833nachdem aber Gedeon gestorben war, wandten sich die Söhne Israels ab und trieben Abgötterei mit den Baalen. Und sie schlossen mit Baal einen Bund, dass er ihr Gott sein solle,
6751RichterRi7834und gedachten des Herrn, ihres Gottes, nicht, der sie aus der Hand aller ihrer Feinde ringsum befreit hatte,
6752RichterRi7835und erwiesen dem Hause Jerobaal Gedeons keine Liebe für alles Gute, das er Israel getan hatte.
6753RichterRi791Abimelech nämlich, der Sohn Jerobaals, begab sich nach Sichem zu den Brüdern seiner Mutter und redete mit ihnen und mit der ganzen Verwandtschaft des Vaterhauses seiner Mutter und sprach:
6754RichterRi792Saget zu allen Männern von Sichem: Was ist besser für euch, das siebzig Männer, alle Söhne Jerobaals, über euch herrschen, oder dass ein Mann herrsche? Dazu bedenket auch, dass ich euer Fleisch und Bein bin.
6755RichterRi793Als nun die Brüder seiner Mutter alle diese Worte in seinem Namen vor allen Männern von Sichem wiederholten, gewannen sie ihr Herz für Abimelech, indem sie sprachen: Er ist unser Bruder!
6756RichterRi794Und sie gaben ihm siebzig Pfund Silber aus dem Tempel Baalberiths. Da dingte er sich damit besitzlose und unstäte Leute, die sich ihm anschlossen,
6757RichterRi795und kam nach Ephra in das Haus seines Vaters und ermordete seine Brüder, die Söhne Jerobaals, siebzig Männer, auf einem Steine; nur Joathim, der jüngste Sohn Jerobaals, blieb übrig, da er sich versteckt hatte.
6758RichterRi796Darauf versammelten sich alle Männer von Sichem und alle Familien der Stadt Mello und gingen hin und machten Abimelech zum Könige bei der Eiche, welche bei Sichem stand.
6759RichterRi797Als Joatham hiervon Kunde erhielt, ging er hin und stellte sich auf den Gipfel des Berges Garizim und erhob seine Stimme und rief und sprach: Höret mich, ihr Männer von Sichem, wie auch Gott euch hören möge!
6760RichterRi798Die Bäume gingen hin, um einen König über sich zu salben, und sprachen zu dem Ölbaume: Herrsche über uns!
6761RichterRi799Er antwortete: Könnte ich etwa meine Fettigkeit aufgeben, die Gott und den Menschen dient, und sollte kommen, um mich über die Bäume erhaben zu lassen?
6762RichterRi7910Da sprachen die Bäume zu dem Feigenbaume: komm und nimm die Herrschaft über uns an!
6763RichterRi7911Er antwortete ihnen: Könnte ich etwa meine Süßigkeit und meine so köstlichen Früchte aufgeben und hingehen, um mich über die übrigen Bäume erheben zu lassen?
6764RichterRi7912Da sprachen die Bäume zum Weinstocke: Komm und hersche über uns!
6765RichterRi7913Er antwortete ihnen: Könnte ich etwa meinen Wein im Stich lassen, welcher Gott und Menschen erfreut, um mich über die übrigen Bäume erheben zu lassen?
6766RichterRi7914Da sprachen alle Bäume zu dem Dornbusche: Komm und herrsche über uns!
6767RichterRi7915Dieser antwortete ihnen: Wollt ihr mich in Wahrheit zu euerm Könige machen, so kommet und ruhet in meinem Schatten; wollt ihr dies aber nicht, so gehe Feuer vom Dornbusche aus und verschlinge die Zedern des Libanon!
6768RichterRi7916Nun also, wenn ihr Abimelech mit Recht und ohne Sünde zu eurem Könige gemacht habt und an Jerobaal und seinem ganzen Hause recht gehandelt und ihm seine Wohltaten vergolten habt, der für euch gekämpft
6769RichterRi7917und sein Leben der Gefahr ausgesetzt hat, um euch aus der Hand Madians zu retten,
6770RichterRi7918indem ihr euch jetzt gegen das Haus meines Vaters erhoben und seine siebzig Söhne auf einem Steine ermordet, und Abimelech, den Sohn seiner Magd, zum Könige über die Bewohner von Sichem gesetzt habt, weil er euer Bruder ist:
6771RichterRi7919wenn ihr also recht und ohne Sünde an Jerobaal und seinem Hause gehandelt habt, so freuet euch heute Abimelechs und er freue sich euer!
6772RichterRi7920Habt ihr aber Unrecht getan, so gehe Feuer von ihm aus und verzehre die Einwohner von Sichem und die Stadt Mello; und es gehe Feuer aus von den Männern Sichems und von der Stadt Mello und verzehre Abimelech!
6773RichterRi7921Als er so gesprochen, floh er und begab sich nach Bera und wohnte dort aus Furcht vor seinem Bruder Abimelech.
6774RichterRi7922Abimelech also herrschte drei Jahre über Israel.
6775RichterRi7923Und der Herr sandte einen bösen Geist zwischen Abimelech und die Einwohner von Sichem, so dass sie anfingen, ihn zu verwünschen
6776RichterRi7924und die Mordtat an den siebzig Söhnen Jerobaals und die an ihnen begangene Bluttat auf Abimelech, deren Bruder, und auf die übrigen Fürsten Sichems, die ihm geholfen, zu wälzen.
6777RichterRi7925Deshalb stellten sie sich gegen ihn auf den Höhen der Berge auf; und während sie seiner Ankunft harrten, übten sie Räubereien aus und beraubten die Vorüberziehenden; dies ward Abimelech berichtet.
6778RichterRi7926Es kam aber Gaal, der Sohn Obeds, mit seinen Brüdern und zog nach Sichem; bei seiner Ankunft wuchs den Einwohnern Sichems der Mut,
6779RichterRi7927und sie zogen auf die Äcker hinaus und hielten in den Weinbergen Lese und kelterten die Trauben und hielten Tanz und Sang, zogen in den Tempel ihres Götzen und aßen und tranken und fluchten dabei dem Abimelech.
6780RichterRi7928Und Gaal, der Sohn Obeds, rief: Wer ist Abimelech, und was ist Sichem, dass wir ihm dienen sollten? Ist er nicht Jerobaals Sohn und hat Zebul, seinen Diener, über die Männer Emors, des Stammvaters von Sichem, zum Fürsten gesetzt? Warum sollen wir ihm also dienen?
6781RichterRi7929Gäbe doch jemand dieses Volk unter meine Hand, um Abimelech aus dem Wege zu schaffen. Da wurde Abimelech gesagt: Ziehe ein starkes Heer zusammen und komm!
6782RichterRi7930Denn Zebul, als Oberhaupt der Stadt, geriet, als er die Rede Gaals, des Sohnes Obeds, hörte, in gewaltigen Zorn
6783RichterRi7931und sandte heimlich Boten an Abimelech und ließ ihm sagen: Siehe, Gaal, der Sohn Obeds, ist mit seinen Brüdern nach Sichem gekommen und reizt die Stadt wider sich auf.
6784RichterRi7932Mache dich also bei der Nacht mit dem Volke, das bei dir ist, auf und halte dich im Felde verborgen;
6785RichterRi7933am frühen Morgen aber bei Sonnenaufgang überfalle die Stadt. Wenn er dann mit seinem Heere gegen dich ausfällt, so tue ihm, was du kannst.
6786RichterRi7934Da machte sich Abimelech des Nachts mit seinem ganzen Heere auf und stellte sich bei Sichem an vier Orten auf.
6787RichterRi7935Als nun Gaal, der Sohn Obeds, herauszog und am Tore der Stadt stehen blieb, brach Abimelech und sein ganzes Heer mit ihm aus seiner verdeckten Sellung hervor.
6788RichterRi7936Da sah Gaal das Heer und sprach zu Zebul: Siehe, da kommt eine Menschenmenge von den Bergen herab! Dieser antwortete ihm: Die Schatten der Berge stehst du für Menschen an; und so irrst du dich und wirst getäuscht.
6789RichterRi7937Gaal sprach wiederum: Siehe, da kommt eine Schar vom höchsten Punkte des Landes herab, und ein anderer Heerhaufe kommt auf dem Wege, der zur Eiche führt.
6790RichterRi7938Da sprach Zebul zu ihm: Wo ist nun dein Maul, mit dem du sprachest: Wer ist Abimelech, dass wir ihm dienen sollten? Ist dies nicht das Volk, das du verachtetest? Ziehe nun aus und kämpfe mit ihm!
6791RichterRi7939Da zog Gaal hinaus, während das Volk von Sichem zuschaute, und kämpfte gegen Abimelech;
6792RichterRi7940doch er musste fliehen, und Abimelech setzte ihm nach und drängte ihn in die Stadt zurück, und es fielen auf seiner Seite sehr viele bis vor das Stadttor.
6793RichterRi7941Und Abimelech blieb in Ruma; Zebul aber vertrieb Gaal und dessen Genossen aus der Stadt und ließ sie nicht darin wohnen bleiben.
6794RichterRi7942So ging das Volk am andern Tage auf das Feld hinaus. Als dies Abimelech gemeldet wurde,
6795RichterRi7943sammelte er sein Heer und teilte es in drei Haufen und stellte sie auf dem Felde auf. Als er sah, dass das Volk aus der Stadt herauskam, erhob er sich, fiel über sie her
6796RichterRi7944mit seinem Haufen, griff die Stadt an und schloss sie ein, während die beiden andern Haufen das Feld durchstreiften und die Feinde verfolgten.
6797RichterRi7945Und Abimelech bestürmte die Stadt jenen ganzen Tag lang, alsdann nahm er sie ein, tötete ihre Einwohner und zerstörte die Stadt, so dass er Salz darauf streute.
6798RichterRi7946Als dies die Leute, welche in der Burg von Sichem wohnten, hörten, begaben sie sich in den Tempel ihres Gottes Berith, wo sie ihren Bund mit ihm geschlossen hatten, und von welchem der Ort, der sehr fest war, seinen Namen erhalten hatte.
6799RichterRi7947Da Abimelech vernahm, dass die Männer von Sichem sich in der Burg zusammengeschart hatten,
6800RichterRi7948zog er mit seinem gesamten Volke auf den Berg Selmon; ergriff ein Beil, hieb einen Baumast ab, hob ihn auf, legte ihn auf seine Schulter und sprach zu seinen Genossen: Was ihr mich tun sehet, das tuet eilig auch!
6801RichterRi7949Da hieben sie wetteifernd Äste von den Bäumen und folgten ihrem Führer. Und sie lagerten sich um die Feste und zündeten sie an; und so geschah es, dass durch das Feuer und den Rauch tausend Menschen von den Bewohnern der Burg zu Sichem getötet wurden, Männer wie Frauen.
6802RichterRi7950Von da zog Abimelech weiter und kam zu der Stadt Thebes, welche er einschloss und mit seinem Heere belagerte.
6803RichterRi7951Nun aber mitten in der Stadt ein hoher Turm; dorthin waren Männer und Frauen und alle Angesehenen der Stadt geflüchtet und hatten das Tor fest verschlossen und standen auf dem Dache des Turmes hinter der Brustwehr.
6804RichterRi7952Da rückte Abimelech bis an den Turm heran und kämpfte tapfer; als er aber an das Tor herantrat und Feuer daran zu legen suchte,
6805RichterRi7953siehe, da warf eine Frau ein Stück von einem Mühlstein herunter und traf damit Abimelechs Haupt und zerschmetterte ihm die Hirnschale.
6806RichterRi7954Da rief er eilends seinem Waffenträger und sprach zu ihm: Ziehe dein Schwert und töte mich, damit man nicht etwa sage, ich sei von einem Weibe getötet worden! Dieser tat, wie ihm befohlen war, und tötete ihn.
6807RichterRi7955Als er nun tot war, kehrten alle Israeliten, die bei ihm waren, in ihre Heimat zurück.
6808RichterRi7956So vergalt Gott das Böse, das Abimelech an seinem Vater begangen, indem er seine siebzig Brüder tötete.
6809RichterRi7957Und auch den Sichemiten wurde vergolten, was sie getan, und der Fluch Joathams, des Sohnes Jerobaals, kam über sie.
6810RichterRi7101Nach Abimelech erhob sich als Führer in Israel Thola, der Sohn Phuas, des Bruders des Vaters Abimelechs, ein Mann aus Issachar, der in Samir im Gebirge Ephraim wohnte.
6811RichterRi7102Dieser richtete Israel dreiundzwanzig Jahre, starb und ward in Samir begraben.
6812RichterRi7103Auf diesen folgte Jair, der Gileadite, welcher Israel zweiunddreißig Jahre richtete.
6813RichterRi7104Er hatte dreißig Söhne, die auf dreißig Eselsfüllen ritten und Fürsten von dreißig Städten waren, welche nach seinem Namen Havoth Jair, das ist Städte Jairs, bis auf diesen Tag genannt werden, im Lande Gilead gelegen.
6814RichterRi7105Und Jair starb und ward an dem Orte, der Kamon heißt, begraben.
6815RichterRi7106Die Söhne Israels aber fügten zu den alten Sünden neue hinzu, und taten, was in den Augen des Herrn böse war, und dienten den Götzen, den Baalen und Astarten, und den Göttern von Syrien und von Sidon und von Moab, und der Söhne Ammons und der Philister; und sie verließen den Herrn und verehrten ihn nicht.
6816RichterRi7107Da zürnte der Herr wider sie und überlieferte sie in die Hand der Philister und der Söhne Ammons.
6817RichterRi7108Und alle, die jenseits des Jordans wohnten, im Lande der Amorrhiter, die in Gilead sind, wurden bedrängt und hart bedrückt achtzehn Jahre lang,
6818RichterRi7109dergestalt, dass die Söhne Ammons den Jordan überschritten und das Gebiet von Juda, und Benjamin, und Ephraim verheerten; so dass Israel sehr hart bedrängt ward.
6819RichterRi71010Da riefen sie zu dem Herrn und sprachen: Wir haben wider dich gesündigt, dass wir den Herrn, unsern Gott, verlassen und den Baalen gedient haben.
6820RichterRi71011Der Herr sprach zu ihnen: Haben nicht die Ägypter, und die Amorrhiter, und die Söhne Ammons, und die Philister,
6821RichterRi71012und die Sidonier, und die Amalekiter und die Kanaaniter euch bedrückt? Und habt ihr nicht zu mir geschrien und ich habe euch aus ihrer Hand errettet?
6822RichterRi71013Und doch habt ihr mich verlassen und fremde Götter verehrt; darum will ich euch ferner nicht mehr erretten.
6823RichterRi71014Gehet hin und rufet die Götter an, welche ihr erwählt habt; diese mögen euch zur Zeit der Bedrängnis erretten.
6824RichterRi71015Da sprachen die Söhne Israels zu dem Herrn: Wir haben gesündigt, vergilt uns, wie es dir wohlgefällt; nur errette uns jetzt.
6825RichterRi71016So sprachen sie und schafften alle Bilder fremder Götter aus ihrem Lande hinweg und dienten Gott, dem Herrn. Und der Herr hatte Mitleid mit ihrem Jammer.
6826RichterRi71017Die Söhne Ammons aber riefen einander zusammen und schlugen ihre Zelte in Gilead auf; da versammelten sich die Söhne Israels gegen sie und lagerten sich in Maspha.
6827RichterRi71018Und die Fürsten von Gilead sprachen zueinander: Wer von uns zuerst den Kampf mit den Söhnen Ammons beginnt, der soll der Fürst des Volkes von Gilead sein.
6828RichterRi7111Zu jener Zeit lebte Jephte, der Gileadite, ein sehr starker und streitbarer Held, einer Buhlerin Sohn, welcher von Gilead gezeugt war.
6829RichterRi7112Gilead aber hatte ein Weib, die ihm Söhne gebar, welche, groß geworden, Jephte hinausstießen und sprachen: Du kannst nicht im Hause unseres Vaters Erbe sein, denn du bist der Sohn einer andern Mutter.
6830RichterRi7113Da floh Jephte vor ihnen und mied sie und ließ sich im Lande Tob nieder; und es sammelten sich zu ihm nichts besitzende und raubsüchtige Leute und folgten ihm als ihren Anführer.
6831RichterRi7114In jener Zeit kämpften die Söhne Ammons wider Israel.
6832RichterRi7115Und da jene ihnen heftig zusetzten, zogen die Ältesten von Gilead hin, um sich aus dem Lande Tob Jephte zu Hilfe zu holen;
6833RichterRi7116und sie sprachen zu ihm: Komm, werde unser Fürst und kämpfe gegen die Söhne Ammons!
6834RichterRi7117Er antwortete ihnen: Seid nicht ihr es, die mich gehaßt und aus dem Hause meines Vaters verjagt haben; und jetzt kommt ihr zu mir, durch die Not getrieben?
6835RichterRi7118Da sprachen die Häupter von Gilead zu Jephte: Eben darum sind wir zu dir gekommen, dass du mit uns ziehest und gegen die Söhne Ammons kämpfest und Fürst über alle seiest, die in Gilead wohnen.
6836RichterRi7119Jephte antwortete ihnen: Seid ihr wirklich zu mir gekommen, damit ich für euch wider die Söhne Ammons kämpfe, und werde ich, wenn der Herr sie in meine Hände gibt, dann euer Fürst sein?
6837RichterRi71110Sie antworteten ihm: Der Herr, der dies hört, ist Mittler und Zeuge, dass wir tun werden, was wir versprechen.
6838RichterRi71111Da zog Jephte mit den Vornehmen von Gilead hin, und das ganze Volk machte ihn zu seinem Fürsten. Und Jephte redete alle seine Worte vor dem Herrn zu Maspha.
6839RichterRi71112Hierauf sandte er Boten an den König der Söhne Ammons und ließ ihm in seinem Namen sagen: Was hast du mit mir zu schaffen, dass du gegen mich herangezogen bist, mein Land zu verheeren?
6840RichterRi71113Jener antwortete ihnen: Weil Israel mein Land vom Arnon bis an den Jabok und den Jordan weggenommen hat, als es aus Ägypten heraufzog; gib es mir jetzt also friedlich zurück.
6841RichterRi71114Jephte aber sandte sie nochmals hin und befahl ihnen, dem Könige von Ammon zu sagen:
6842RichterRi71115So spricht Jephte: Israel hat weder das Land Moab noch das Land der Söhne Ammons weggenommen,
6843RichterRi71116sondern als es aus Ägypten heraufzog, wanderte es durch die Wüste bis an das Rote Meer, und nach Kades gekommen,
6844RichterRi71117sandte es Boten an den König von Edom und ließ ihm sagen: Lass mich durch dein Land ziehen. Dieser aber wollte seine Bitte nicht erhören. Ebenso sandte Israel an den König von Moab; aber auch dieser weigerte sich, den Durchzug zu gestatten. Es blieb also in Kades.
6845RichterRi71118und umging das Land Edom und das Land Moab seitwärts und kam in das östlich vom Lande Moab gelegene Gebiet und lagerte sich jenseits des Arnon; und wollte in das Gebiet Moabs nicht eindringen, denn der Arnon bildet die Grenze des Landes Moab.
6846RichterRi71119Da sandte Israel Boten zu Sehon, dem Könige der Amorrhiter, der in Hesebon wohnte, und ließ ihm durch diese sagen: Lass mich durch dein Land ziehen bis an den Fluss.
6847RichterRi71120Aber auch er verachtete die Worte Israels und ließ es nicht durch sein Gebiet ziehen, sondern sammelte unzählbares Kriegsvolk und zog ihm bis Jasa entgegen und stellte sich ihm in hartem Kampfe entgegen.
6848RichterRi71121Und der Herr gab ihn mit seinem ganzen Heere in die Hand Israels, und Israel schlug ihn und nahm das ganze Land der Amorrhiter ein, die jene Gegend bewohnten,
6849RichterRi71122und ihr ganzes Gebiet vom Arnon bis zum Jabok und von der Wüste bis zum Jordan.
6850RichterRi71123Der Herr also,, der Gott Israels, hat die Amorrhiter vertilgt, als sein Volk Israel mit ihnen kämpfte, und du willst jetzt ihr Land in Besitz nehmen?
6851RichterRi71124Gehört dir nicht mit Recht das, was dein Gott Chamos besitzt? Was aber der Herr, unser Gott, als Sieger errungen hat, soll uns gehören.
6852RichterRi71125Oder bist du etwas besser als Balak, der Sohn Sephors, der König von Moab; oder kannst du erweisen, dass er mit Israel gerechtet und gegen dasselbe gekämpft hat,
6853RichterRi71126zur Zeit, wo es in Hesebon und dessen Dörfern, und in Aroer und dessen Dörfern, oder in allen Städten am Jordan schon dreihundert Jahre lang ansässig war? Warum habt ihr so lange Zeit diese Rückforderung nicht versucht?
6854RichterRi71127Sonach vergehe ich mich nicht gegen dich, sondern du tust übel an mir, indem du mir ungerechten Krieg ankündest. Der Herr sei Richter am heutigen Tage und entscheide zwischen Israel und zwischen den Söhnen Ammons!
6855RichterRi71128Aber der König der Söhne Ammons wollte auf die Worte Jephtes, die er ihm durch die Boten hatte sagen lassen, nicht hören.
6856RichterRi71129Da kam auf Jephte der Geist des Herrn, und er zog durch Gilead und Manasse, auch nach Maspha in Gilead, und zog von dort gegen die Söhne Ammons
6857RichterRi71130und machte dem Herrn ein Gelübde und sprach: Wenn du die Söhne Ammons in meine Hand überlieferst,
6858RichterRi71131so will ich den, der zuerst aus der Tür meines Hauses heraustritt und mir entgegenkommt, wenn ich in Frieden von den Söhnen Ammons zurückkehre, dem Herrn als Brandopfer darbringen, wer es auch sei.
6859RichterRi71132Hierauf zog Jephte gegen die Söhne Ammons, um gegen sie zu kämpfen; und der Herr gab sie in seine Hand.
6860RichterRi71133Er brachte ihnen von Aroer bis nach Mennith hin, zwanzig Städte, und bis nach Abel, das ringsum von Weinbergen umhegt ist, eine sehr schwere Niederlage bei; und so wurden die Söhne Ammons von den Söhnen Israels gedemütigt.
6861RichterRi71134Als nun Jephte wieder nach Maspha in sein Haus kam, kam ihm seine einzige Tochter mit Pauken und Tanz entgegen; denn er hatte keine anderen Kinder.
6862RichterRi71135Als er sie sah, zerriss er seine Kleider und sprach: Ach, meine Tochter, du hast mich betrogen und wurdest selbst betrogen; denn ich habe meinen Mund aufgetan gegen den Herrn und ich kann nun nichts anderes tun!
6863RichterRi71136Sie antworteten ihm: Mein Vater! hast du deinen Mund gegen den Herrn aufgetan, so tue mir, was du immer gelobt hast, nachdem dir Rache und Sieg über deine Feinde verliehen worden.
6864RichterRi71137Und sie sprach zu ihrem Vater: Dies eine nur gewähre mir, um was ich bitte; Laß mich zwei Monate hindurch auf den Bergen herumwandeln und meine Jungfrauschaft mit meinen Gespielinnen beweinen.
6865RichterRi71138Er antwortete ihr: gehe hin! Und er ließ sie auf zwei Monate ziehen. Da ging sie hin mit ihren Gefährtinnen und Gespielinnen und beweinte ihre Jungfrauschaft auf den Bergen.
6866RichterRi71139Und als zwei Monate um waren, kehrte sie zu ihrem Vater zurück, und er tat an ihr, die um keinen Mann wusste, wie er gelobt hatte. Seitdem ward es Sitte und bleibende Gewohnheit in Israel,
6867RichterRi71140dass die Töchter Israels jährlich zusammen kommen, und die Tochter Jephtes, des Gileaditers, vier Tage lang beklagen.
6868RichterRi7121Aber siehe, ein Aufstand erhob sich in Ephraim; es zogen nämlich Männer nach Norden und sprachen zu Jephte: Warum bist du in den Kampf gegen die Söhne Ammons gezogen und hast uns nicht gerufen, damit wir mit dir zogen? Jetzt werden wir dafür dein Haus anzünden.
6869RichterRi7122Er antwortete ihnen: Ich und mein Volk hatten einen heftigen Streit mit den Söhnen Ammons; da rief ich euch, mir zu Hilfe zu kommen, aber ihr habt es nicht tun wollen.
6870RichterRi7123Da ich das sah, wagte ich mein Leben und zog gegen die Söhne Ammons, und der Herr gab sie in meine Hand. Was habe ich verschuldet, dass ihr euch zum Kampfe gegen mich erhebt?
6871RichterRi7124Und er berief alle Männer von Gilead zu sich und kämpfte mit Ephraim; und die Männer von Gilead schlugen Ephraim, weil sie gesagt hatten: Gilead ist abtrünnig geworden von Ephraim und wohnt inmitten von Ephraim und Manasse.
6872RichterRi7125Dann besetzten die Gileaditer die Furten des Jordans, durch welche Ephraim zurückkehren musste. Wenn dann einer von den Ephraimiten auf der Flucht dahin kam und sprach: Ich bitte, lasset mich hinübergehen, so sprachen die Gileaditer zu ihm: Bist du ein Ephraimiter? Und wenn er sagte: Ich bin keiner,
6873RichterRi7126so sprachen sie zu ihm. Dann sage Schibboleth! was Ähre bedeutet. Sagte er nun Sibboleth! Und konnte das Wort Ähre nicht mit dem rechten Buchstaben aussprechen, so ergriffen sie ihn alsbald und töteten ihn an der Furt des Jordans. So fielen zu jener Zeit aus Ephraim zweiundvierzigtausend.
6874RichterRi7127Jephte also, der Gileadite, richtete Israel sechs Jahre, und er starb und ward in seiner Stadt Gilead begraben.
6875RichterRi7128Nach ihm richtete Abesan aus Bethlehem Israel.
6876RichterRi7129Dieser hatte dreißig Söhne und ebensoviele Töchter, die er aus dem Hause entließ und Männern gab; und seinen Söhnen gab er ebensoviele Frauen, welche er in sein Haus einführte. Er richtete Israel sieben Jahre;
6877RichterRi71210und er starb und ward in Bethlehem begraben.
6878RichterRi71211Nach ihm kam Ahialon, der Zabulonite, und richtete Israel zehn Jahre;
6879RichterRi71212und er starb und ward in Zabulon begraben.
6880RichterRi71213Nach ihm richtete Israel Abdon, der Sohn Illels, der Pharathonite.
6881RichterRi71214Dieser hatte vierzig Söhne und dreißig Enkel von ihnen, welche auf siebzig Eselsfüllen ritten; und er richtete Israel acht Jahre;
6882RichterRi71215und er starb und ward in Pharathon, im Lande Ephraim, auf dem Gebirge der Amalekiter begraben.
6883RichterRi7131Da nun die Söhne Israels wieder taten, was in den Augen des Herrn böse war, gab er sie in die Hand der Philister vierzig Jahre hindurch.
6884RichterRi7132Es war aber ein Mann von Saraa, vom Stamme Dan, mit Namen Manue, dessen Weib war unfruchtbar.
6885RichterRi7133Dieser erschien der Engel des Herrn und sprach zu ihr: Du bist unfruchtbar und kinderlos; aber du wirst empfangen und einen Sohn gebären;
6886RichterRi7134hüte dich also, Wein und starkes Getränk zu trinken, oder etwas Unreines zu essen!
6887RichterRi7135Denn du wirst empfangen und einen Sohn gebären, dessen Haupt kein Schermesser berühren soll; denn er soll von Kindheit auf, vom Mutterleibe an, ein Nazaräer Gottes sein; und er wird anfangen, Israel aus der Hand der Philister zu befreien.
6888RichterRi7136Als sie zu ihrem Manne kam, sprach sie zu ihm: Ein Mann Gottes kam zu mir, sein Angesicht war wie das eines Engels, und sein Aussehen sehr furchtbar. Und da ich ihn fragte, wer er sei und woher er komme, und wie er heiße, wollte er es mir nicht sagen,
6889RichterRi7137sondern antwortete nur dies: Siehe, du wirst empfangen, und einen Sohn gebären, so hüte dich, Wein oder starke Getränke zu trinken oder etwas Unreines zu essen; denn der Knabe soll ein Nazaräer Gottes sein von Kindheit auf, vom Mutterleibe an, bis zum Tage seines Todes.
6890RichterRi7138Da betete Manue zu dem Herrn und sprach: Ich bitte, Herr! der Mann Gottes, den du gesandt, möge auch einmal kommen und uns belehren, was wir mit dem Knaben tun sollen, der geboren werden soll!
6891RichterRi7139Und der Herr erhörte das Gebet Manues, und der Engel Gottes erschien seinem Weibe wieder, während sie auf dem Felde saß. Manue aber, ihr Mann, war nicht bei ihr. Da sie nun den Engel sah,
6892RichterRi71310lief sie eilends zu ihrem Manne und verkündete ihm: Siehe, der Mann ist mir erschienen, welchen ich vorhin gesehen habe.
6893RichterRi71311Da machte er sich auf und folgte seinem Weibe; und als er zu dem Manne kam, sprach er zu ihm: Bist du es, der zu dem Weibe gesprochen hat? Er antwortete: Ich bin es.
6894RichterRi71312Manue sprach zu ihm: Wenn sich dein Wort erfüllt hat, was soll der Knabe tun, oder wovon soll er sich enthalten?
6895RichterRi71313Der Engel des Herrn sprach zu Manue: Von allem, was ich deinem Weibe angezeigt habe, soll er sich enthalten.
6896RichterRi71314Nichts, was vom Weinstocke kommt, soll er genießen. Wein und starkes Getränk soll er nicht trinken, nichts Unreines essen; und was ich ihm geboten habe, soll er erfüllen und beobachten.
6897RichterRi71315Da sprach Manue zu dem Engel des Herrn: ich bitte, erfülle noch meine Bitte; wir wollen dir ein Ziegenböcklein zubereiten.
6898RichterRi71316Doch der Engel entgegnete ihm: Wenn du mich auch nötigtest, würde ich deine Speise doch nicht essen; willst du aber ein Brandopfer herrichten, so bringe es dem Herrn dar. Manue wusste nämlich nicht, dass es der Engel des Herrn sei.
6899RichterRi71317Und er sprach zu ihm: Wie heißest du, damit wir dich ehren, wenn dein Wort in Erfüllung gegangen ist?
6900RichterRi71318Der Engel antwortete ihm: Warum fragst du nach meinem Namen? Er ist Wunderbar.
6901RichterRi71319Da nahm Manue ein Ziegenböckchen und Trankopfer und legte diese auf einem Felsen nieder und brachte sie dem Herrn dar, welcher wunderbare Dinge tut; er aber und sein Weib schauten zu.
6902RichterRi71320Als nun die Flamme vom Altare zum Himmel aufstieg, fuhr auch der Engel des Herrn in der Flamme empor. Da Manue und sein Weib dies sahen, warfen sie sich auf ihr Angesicht zur Erde nieder.
6903RichterRi71321Und da der Engel des Herrn sich ihnen nicht mehr zeigte, erkannte Manue alsbald, dass es der Engel des Herrn war,
6904RichterRi71322und sprach zu seinem Weibe: Wir müssen des Todes sterben, denn wir haben Gott gesehen!
6905RichterRi71323Das Weib antwortete ihm: Wenn der Herr uns töten wollte, so hätte er nicht aus unsern Händen das Brandopfer und Trankopfer angenommen, noch uns dies alles sehen lassen, noch uns gesagt, was da kommen soll.
6906RichterRi71324Sie gabar also einen Sohn und nannte ihn Samson. Und der Knabe wuchs heran, und der segen des Herrn ruhte auf ihm.
6907RichterRi71325Und der Geist des Herrn fing an, mit ihm zu sein im Lager von Dan zwischen Saraa und Esthaol.
6908RichterRi7141Da nun Samson nach Thamnatha ging, sah er daselbst ein Weib von den Töchtern der Philister.
6909RichterRi7142Und er kehrte zurück, erzählte es seinem Vater und seiner Mutter und sprach: Ich habe ein Weib in Thamnatha unter den Töchtern der Philister gesehen, ich bitte euch, nehmet mir diese zum Weibe.
6910RichterRi7143Da antwortete ihm sein Vater und seine Mutter: Gibt es unter den Töchtern deiner Brüder und in meinem ganzen Volke kein Weib, warum willst du also von den Philistern, den Unbeschnittenen, ein Weib nehmen? Samson sprach zu seinem Vater: Diese nimm mir; denn sie gefiel meinen Augen.
6911RichterRi7144Aber seine Eltern wussten nicht, dass die Sache von dem Herrn kam und dass er einen Anlass wider die Philister suchte; denn zu jener Zeit herrschten die Philister über Israel.
6912RichterRi7145Samson ging nun mit seinem Vater und mit seiner Mutter nach Thamnatha hinab. Als sie zu den Weinbergen der Stadt kamen, zeigte sich ein junger Löwe, grimmig und brüllend, und ging auf ihn zu.
6913RichterRi7146da kam der Geist des Herrn über Samson, und er zerriss den Löwen, als ob er ein Böckchen in Stücke risse, ohne dass er etwas in der Hand hatte; seinem Vater und seiner Mutter aber wollte er davon nichts sagen.
6914RichterRi7147Und er ging hinab und redete mit dem Weibe, die seinen Augen gefallen hatte.
6915RichterRi7148Als er nun nach einiger Zeit wieder dahin kam, um sie zum Weibe zu nehmen, bog er vom Wege ab, um die Leiche des Löwen zu sehen, und siehe, da war ein Bienenschwarm in dem Rachen des Löwen und Honigseim.
6916RichterRi7149Diese nahm er in die Hand und aß davon auf dem Wege; und als er zu seinem Vater und zu seiner Mutter kam, gab er ihnen einen Teil, und sie aßen auch davon; er wollte ihnen aber nicht sagen, dass er den Honig aus dem Leichname des Löwen genommen hatte.
6917RichterRi71410Darauf ging sein Vater zu dem Weibe hinab und bereitete seinem Sohn Samson ein Mahl; so nämlich pflegten die jungen Männer zu tun.
6918RichterRi71411Als ihn nun die Bürger des Ortes sahen, gaben sie ihm dreißig Genossen, die bei ihm sein sollten.
6919RichterRi71412Zu diesen sprach Samson: Ich will euch ein Rätsel aufgeben; wenn ihr mir dasselbe innerhalb der sieben Tage des Mahles löset, will ich euch dreißig Unterkleider und ebenso viele Gewänder geben;
6920RichterRi71413wo ihr es aber nicht lösen könnt, so sollt ihr mir dreißig Unterkleider und ebenso viele Gewänder geben. Sie antworteten ihm: Gib dein Rätsel auf, dass wir es hören.
6921RichterRi71414Da sprach er zu ihnen: Vom Fresser ging Speise aus, und vom Starken Süßigkeit. Sie konnten aber das Rätsel drei Tage lang nicht lösen.
6922RichterRi71415Als nun der siebte Tag herankam, sprachen sie zu dem Weibe Samsons: Schmeichle deinem Manne und berede ihn, dass er dir angibt, was das Rätsel bedeutet. Willst du das aber nicht tun, so werden wir dich und das Haus deines Vaters verbrennen. Oder habt ihr uns deshalb zur Hochzeit geladen, um uns zu berauben?
6923RichterRi71416Da weinte sie vor Samson und klagte und sprach: Du bist mir gram und hast mich nicht lieb; darum willst du mir das Rätsel, welches du den Söhnen meines Volkes aufgegeben hast, nicht lösen. Er aber antwortete: Meinem Vater und meiner Mutter habe ich es nicht sagen wollen, und dir sollte ich es kundtun können?
6924RichterRi71417Da weinte sie die sieben Tage des Mahls vor ihm; endlich am siebten Tag, als sie ihm allzu lästig ward, sagte er ihr die Lösung. Sofort teilte sie dieselbe ihren Mitbürgern mit.
6925RichterRi71418Diese sagten am siebten Tage, noch ehe die Sonne unterging, zu ihm: was ist süßer als Honig, und was ist stärker als der Löwe? Er antwortete ihnen: Hättet ihr nicht mit einem Kalbe gepflügt, so hättet ihr mein Rätsel nicht erraten!
6926RichterRi71419Da kam der Geist des Herrn über ihn, und er ging nach Askalon hinab und erschlug daselbst dreißig Männer; diesen nahm er die Kleider und gab sie denen, welche das Rätsel gelöst hatten. Hierauf ging er in großem Zorne hinauf in das Haus seines Vaters;
6927RichterRi71420sein Weib aber nahm sich einen von seinen Freunden und Hochzeitsgenossen zum Manne.
6928RichterRi7151Nach einiger Zeit aber, als die Zeit der Weizenernte bevorstand, kam Samson und wollte sein Weib besuchen und brachte ihr ein Ziegenböcklein. Als er indes in ihre Kammer gehen wollte, wie sonst, hielt ihr Vater ihn zurück und sprach:
6929RichterRi7152Ich glaubte, du seiest ihr gram geworden, und habe sie darum deinem Freunde gegeben; aber sie hat eine Schwester, welche jünger und schöner ist als sie; diese mag statt ihrer dein Weib werden.
6930RichterRi7153Da antwortete ihm Samson: Von nun an bin ich ohne Schuld den Philistern gegenüber, denn ich werde euch Böses tun.
6931RichterRi7154Und er ging hin und fing dreihundert Füchse und band sie je zwei mit den Schwänzen zusammen und befestigte Fackeln in der Mitte.
6932RichterRi7155Diese zündete er an und ließ die Füchse frei, dass sie hierhin und dorthin liefen. Alsbald stürzten die Füchse in die Saatfelder der Philister. Diese gerieten in Brand, und das schon zusammengebrachte Getreide verbrannte samt dem auf den Halmen stehenden derart, dass das Feuer auch die Weinberge und Ölgärten verzehrte.
6933RichterRi7156Da sprachen die Philister: Wer hat dies getan? Man sagte ihnen: Samson, der Eidam des Thamnathäers, hat dies getan, weil dieser ihm sein Weib genommen und einem andern gegeben hat. Da zogen die Philister hinauf und verbrannten ebenso das Weib wie ihren Vater.
6934RichterRi7157Samson aber sprach zu ihnen: Wenn ihr dies auch getan habt, so werde ich doch auch jetzt noch nicht eher ruhen als bis ich an euch Rache genommen habe.
6935RichterRi7158Und er brachte ihnen eine schwere Niederlage bei, so dass sie vor Schrecken ihre Waden an ihre Hüfte legten; dann ging er hinab und wohnte in der Felsenhöhle von Etam.
6936RichterRi7159Da zogen die Philister in das Land Juda hinauf und lagerten sich an dem Orte, welcher nachher Lechi, das ist Kinnbacken, genannt ward; dort breitete sich ihr Kriegsheer aus.
6937RichterRi71510Die Männer vom Stamme Juda aber sprachen zu ihnen: warum seid ihr gegen uns heraufgezogen? Sie antworteten: Wir sind gekommen, um Samson zu binden und ihm zu vergelten, was er an uns getan hat.
6938RichterRi71511Da zogen dreitausend von den Männern Judas zur Felsenkluft von Etam hinab und sprachen zu Samson: Weißt du nicht, dass die Philister über uns herrschen? Warum hast du uns das angetan? Er sprach zu ihnen: Wie sie mir getan haben, so habe ich ihnen getan!
6939RichterRi71512Sie erwiderten ihm: Wir sind gekommen, dich zu binden und in die Hände der Philister zu überliefern. Da sprach Samson zu ihnen: Schwöret und gelobet mir, dass ihr mich nicht töten wollt!
6940RichterRi71513Sie sprachen: Wir wollen dich nicht töten, sondern nur binden und ausliefern. Und sie banden ihn mit zwei neuen Stricken und brachten ihn von dem Felsen Etam fort.
6941RichterRi71514Als er aber an den Ort des Kinnbackens kam und die Philister ihm mit lautem Geschrei entgegenliefen, kam der Geist des Herrn über ihn; und wie Flachs in der Nähe des Feuers zu verbrennen pflegt, so lösten sich die Bande, mit denen er gefesselt war, und fielen auseinander.
6942RichterRi71515Und da er einen Kinnbacken, das ist einen Eselskinnbacken fand, der da lag, nahm er ihn, und erschlug damit tausend Mann,
6943RichterRi71516und sprach: Mit eines Esels Kinnbacken, mit dem Kinnbacken eines jungen Esels habe ich sie vernichtet und tausend Mann erschlagen.
6944RichterRi71517Nachdem er so gesungen, warf er den Kinnbacken aus seiner Hand und nannte den Namen jenes Ortes Ramath-Lechi, das ist Kinnbackenhöhe.
6945RichterRi71518Da ihn aber sehr dürstete, rief er zu dem Herrn und sprach: Du hast durch die Hand deines Dieners dies große Heil und diesen Sieg gegeben; siehe, ich sterbe vor Durst und werde in die Hände der Unbeschnittenen fallen.
6946RichterRi71519Da öffnete der Herr einen Mahlzahn im Kinnbacken des Esels, und es floss Wasser daraus hervor. Als er davon trank, ward sein Geist erquickt und seine Kräfte kehrten wieder. Daher ward der Name dieses Ortes: Des Anrufenden Quelle aus dem Kinnbacken genannt bis auf diesen Tag.
6947RichterRi71520Und er richtete Israel in den Tagen der Philister zwanzig Jahre.
6948RichterRi7161Einst ging Samson nach Gaza und sah daselbst eine Buhlerin und ging zu ihr.
6949RichterRi7162Als dies die Philister hörten und es bei ihnen kund ward, dass Samson in die Stadt gekommen sei, schlossen sie ihn ein, indem sie Wächter am Stadttore aufstellten, und die ganze Nacht warteten sie still, um ihn am Morgen, wenn er herausginge, zu töten.
6950RichterRi7163Samson aber schlief bis Mitternacht; alsdann stand er auf, nahm die beiden Flügel des Stadttores mit ihren Pfosten und dem Querbalken, legte sie auf seine Schultern und trug sie auf den Gipfel des Berges, der gegen Hebron hin liegt.
6951RichterRi7164Hiernach gewann er ein Weib lieb, welches im Tale Sorek wohnte und Dalila hieß.
6952RichterRi7165Da kamen die Obersten der Philister zu ihr und sprachen: Überliste ihn und erfahre von ihm, worauf seine so große Stärke beruht und wie wir ihn überwältigen und binden und züchtigen können. Wenn du dies tust, wollen wir dir ein jeder elfhundert Silberlinge geben.
6953RichterRi7166Deshalb sprach Dalila zu Samson: Sage mir doch, ich bitte, worauf deine große Stärke beruht und womit man dich binden müsste, dass du nicht entkommen könntest?
6954RichterRi7167Samson antwortete ihr: Wenn ich mit sieben Stricken aus Sehnen, die noch nicht trocken und noch feucht sind, gebunden werde, so werde ich schwach sein, wie andere Menschen.
6955RichterRi7168Da brachten die Fürsten der Philister sieben solche Stricke zu ihr, wie er gesagt hatte, und sie band ihn damit.
6956RichterRi7169Es lagerten aber bei ihr einige im Hinterhalte verborgen und lauerten in der Kammer auf den Ausgang der Sache. Da rief sie ihm zu: Philister über dir, Samson! Er aber zerriss die Bande, wie man einen aus Wergabfall gedrehten Faden zerreißt, wenn er dem Feuer nahe kommt; und es ward nicht kund, worauf seine Stärke beruhte.
6957RichterRi71610Da sprach Dalila zu ihm: Siehe, du hast mich getäuscht und mir Falsches gesagt; so zeige mir doch jetzt wenigstens an, womit du gefesselt werden musst!
6958RichterRi71611Er antwortete ihr: Wenn ich mit neuen Stricken gebunden werde, die noch niemals gebraucht worden sind, so werde ich schwach und andern Menschen gleich sein.
6959RichterRi71612Da band ihn Dalila wieder mit solchen und rief: Philister über dir, Samson! In der Kammer aber war ein Hinterhalt bereitet. Da zerriss er die Bande wie Webfäden.
6960RichterRi71613Dalila sprach abermals zu ihm: Wie lange täuschest du mich und redest Falsches? Zeige mir, womit du gebunden werden musst! Samson antwortete ihr: Wenn du die sieben Locken meines Hauptes mit einem Flechtbande verpflichst und um einen Nagel windest und diesen in die Erde schlägst, so werde ich schwach sein.
6961RichterRi71614Als Dalila dies getan, rief sie ihm zu: Philister über dir, Samson! Da wachte er aus dem Schlafe auf und zog den Nagel samt den Locken und dem Flechtbande heraus.
6962RichterRi71615Dalila aber sprach zu ihm: Wie kannst du sagen, dass du mich liebst, da doch dein Herz nicht mit mir ist? Dreimal hast du mich belogen und hast mir nicht sagen wollen, worauf deine so große Stärke beruht.
6963RichterRi71616Als sie ihm nun lästig war und viele Tage hindurch beständig in ihm drang, ohne ihm Ruhe zu lassen, ward seine Seele schwach und bis zum Tode matt.
6964RichterRi71617Und er entdeckte ihr die volle Wahrheit und sprach zu ihr: Niemals ist ein Schermesser über mein Haupt gekommen, weil ich ein Nazaräer, das ist ein Gottgeweihter, vom Mutterleibe an bin; wenn mein Haupt geschoren wird, so wird meine Stärke von mir weichen und ich werde schwach werden und wie andere Menschen sein.
6965RichterRi71618Da sie nun sah, dass er ihr sein ganzes Herz entdeckt hatte, sandte sie zu den Fürsten der Philister und entbot ihnen: Kommet noch einmal herauf; denn nun hat er mir sein Herz eröffnet! Da kamen sie herauf und nahmen das Geld mit sich, das sie versprochen hatten.
6966RichterRi71619Sie aber ließ ihn auf ihren Knien einschlafen und sein Haupt in ihren Schoß legen. Dann rief sie einen Scherer, der schor die sieben Locken seines Hauptes ab, und sie fing an, sich von ihm loszumachen und ihn von sich zu stoßen; denn alsbald war die Stärke von ihm gewichen.
6967RichterRi71620Als sie nun rief: Philister über dir, Samson! erhob er sich vom Schlafe und sprach in seinem Herzen: Ich werde davongehen, wie ich zuvor getan, und mich losreißen; denn er wusste nicht, dass der Herr von ihm gewichen war.
6968RichterRi71621da ergriffen ihn die Philister und stachen ihm alsbald die Augen aus und führten ihn, mit Ketten gefesselt, nach Gaza, schlossen ihn in das Gefängnis ein, und ließen ihn in demselben die Mühle drehen.
6969RichterRi71622Als nun seine Haare bereits angefangen hatten wieder zu wachsen,
6970RichterRi71623versammelten sich die Fürsten der Philister, um Dagon, ihrem Gotte, große Opfer zu bringen und einen Freudenschmaus zu halten; denn sie sagten: Unser Gott hat unsern Feind Samson in unsere Hand gegeben!
6971RichterRi71624Als das Volk dies sah, pries es gleichfalls seinen Gott und sagte dasselbe: Unser Gott hat unsern Feind, der unser Land verwüstet und sehr viele erschlagen hat, in unsere Hand gegeben.
6972RichterRi71625da sie nun beim Schmause guter Dinge waren und das Mahl schon verzehrt hatten, ließen sie Samson rufen, dass er vor ihnen spiele. Er ward aus dem Gefängnisse herbeigeführt und spielte vor ihnen; sie hatten ihn aber zwischen die zwei Säulen gestellt.
6973RichterRi71626Da sprach er zu dem Knaben, der ihn führte: Lass mich die Säulen tasten, auf denen das ganze Haus ruht, damit ich mich an dieselben lehne und ein wenig ausruhe.
6974RichterRi71627Das Haus aber war voll von Männern und Frauen, und auch alle Fürsten der Philister waren daselbst, und auf dem Dache und dem Söller sahen bei dreitausend beiderlei Geschlechtes zu, wie Samson spielte.
6975RichterRi71628Er aber rief zu dem Herrn und sprach: Herr, Gott! gedenke meiner und gib mir jetzt meine vorige Stärke wieder, mein Gott, dass ich mich an meinen Feinden räche und eine Rache nehme für den Verlust beider Augen.
6976RichterRi71629Hierauf fasste er die beiden Säulen, auf denen das Haus ruhte, und die eine derselben mit der rechten, die andere mit der linken Hand haltend,
6977RichterRi71630sprach er: Es ende mein Leben mit den Philistern! Dann erschütterte er die Säulen mit Macht, und das Haus stürzte über allen Fürsten und dem übrigen Volke, welches daselbst war, zusammen, und so tötete er viel mehr bei seinem Tode, als er vordem im Leben getötet hatte.
6978RichterRi71631Da kamen seine Brüder und seine ganze Verwandtschaft herauf und nahmen seinen Leichnam und begruben ihn zwischen Saraa und Esthaol im Grabe seines Vaters Manue; er hatte aber Israel zwanzig Jahre gerichtet.
6979RichterRi7171Es war um diese Zeit ein Mann auf dem Gebirge Ephraim, namens Michas.
6980RichterRi7172Dieser sprach zu seiner Mutter: Die tausend einhundert Silberlinge, die du dir zurückgelegt und wegen deren du vor mir geschworen hattest, siehe, diese habe ich und sie sind bei mir. Sie antwortete ihm: Gesegnet seist du, mein Sohn von dem Herrn!
6981RichterRi7173So gab er sie seiner Mutter zurück, diese aber sprach zu ihm: Ich habe dieses Geld dem Herrn geweiht und gelobt, dass mein Sohn es aus meiner Hand empfangen und ein geschnitztes oder gegossenes Bild daraus machen soll; so übergebe ich es dir nun.
6982RichterRi7174Er gab es also seiner Mutter zurück, welche die zweihundert Silberlinge nahm und einem Silberschmiede gab, damit er ein geschnitztes und gegossenes Bild daraus mache. Dieses ward im Hause des Michas aufgestellt.
6983RichterRi7175Er richtete auch in dem Hause einen kleinen Tempel für Gott ein und ließ ein Ephod und Theraphim, das ist ein Priesterkleid und Bilder machen; und er füllte die Hand eines seiner Söhne, und dieser ward sein Priester.
6984RichterRi7176In jenen Tagen war kein König zu Israel, sondern jeder tat, was ihm recht schien.
6985RichterRi7177Nun war auch ein anderer Jüngling aus Bethlehem in Juda, aus dem Geschlechte desselben; dieser war ein Levit und wohnte daselbst.
6986RichterRi7178Derselbe zog aus der Stadt Bethlehem fort, um als Fremdling zu bleiben, wo er es gelegen fände. Als dieser auf seiner Reise in das Gebirge Ephraim kam und ein wenig in das Haus des Michas einkehrte,
6987RichterRi7179fragte ihn dieser, woher er komme. Er antwortete: Ich bin ein Levit aus Bethlehem in Juda und ziehe dahin, um mich niederzulassen, wo ich kann und wo es mir nützlich dünken wird.
6988RichterRi71710Michas sprach: Bleibe bei mir und sei mir Vater und Priester; so will ich dir jährlich zehn Silberlinge und ein doppeltes Gewand, und was zur Nahrung nötig ist, geben.
6989RichterRi71711Da willigte er ein und blieb bei dem Manne und war bei ihm wie einer seiner Söhne.
6990RichterRi71712Und Michas füllte seine Hand und behielt den Jüngling als Priester bei sich,
6991RichterRi71713und sprach: Nun weiß ich, dass Gott mir wohltun wird, da ich einen Priester aus dem Levitengeschlechte habe.
6992RichterRi7181In jenen Tagen war kein König in Israel und der Stamm Dan suchte sich einen Besitz, um sich niederzulassen; denn bis auf jenen Tag hatte er unter den übrigen Stämmen keinen Anteil erhalten.
6993RichterRi7182So sandten die Söhne Dans den fünf der tapfersten Männer ihres Stammes und Geschlechtes von Saraa und Esthaol aus, um das Land zu erkunden und emsig zu durchforschen, und sprachen zu ihnen: Ziehet hin und besichtiget das Land! Als sie nun auf ihrem Wege in das Gebirge Ephraim kamen, kehrten sie in das Haus Michas ein und rasteten daselbst.
6994RichterRi7183Da sie aber die Stimme des Jünglings, des Leviten, erkannten und von ihm gastfreundlich aufgenommen wurden, sprachen sie zu ihm: wer hat dich hierher gebracht? Was tust du hier? Warum bist du hierher gekommen?
6995RichterRi7184Er antwortete ihnen: Das und das hat mir Michas getan und hat mich um Lohn gedungen, dass ich sein Priester sei.
6996RichterRi7185Da baten sie ihn, den Herrn zu fragen, dass sie erfahren könnten, ob die Reise, auf der sie begriffen wären, glücklich sein und ihre Sache guten Erfolg haben werde.
6997RichterRi7186Er antwortete ihnen: Ziehet hin in Frieden: der Herr schaut auf euern Weg und auf die Reise, die ihr macht.
6998RichterRi7187So zogen die fünf Männer fort und kamen nach Lais und sahen ein Volk, das ohne Furcht nach der Weise der Sidonier dort wohnte, sorglos und ruhig, da ihnen niemand feindlich entgegentrat, reich an Gütern, und fern von Sidon und von allen Menschen abgesondert.
6999RichterRi7188Als sie nun zu ihren Brüdern nach Saraa und Esthaol zurückkamen und diese sie fragten, was sie ausgerichtet hatten, antworteten sie:
7000RichterRi7189Machet euch auf und lasset uns gegen sie hinaufziehen; denn wir haben ein Land gesehen, das sehr reich und fruchtbar ist; säumet nicht, verziehet nicht! Lasst uns hinziehen und es einnehmen; es wird keine Mühe kosten.
7001RichterRi71810Wir werden zu einem sorglosen Volke in ein sehr weites Land kommen, und der Herr wird uns einen Ort geben, wo an nichts Mangel ist von allem, was auf Erden wächst.
7002RichterRi71811Da brachen vom Stamme Dan, das ist von Saraa und Esthaol, sechshundert Mann auf, mit Waffen zum Kampfe gerüstet;
7003RichterRi71812und sie zogen hinauf und lagerten sich in Kariathiarim in Juda, welcher Ort von der Zeit an Lager Dans genannt ward, und hinter Kariathiarim liegt.
7004RichterRi71813Von dort zogen sie weiter in das Gebirge Ephraim. Als sie nun zum Hause des Michas kamen,
7005RichterRi71814sprachen die fünf Männer, die zuvor ausgesandt waren, das Land Lais zu besichtigen, zu ihren übrigen Brüdern: Wisst ihr, dass in diesen Häusern ein Ephod, und Theraphim, und ein geschnitztes und gegossenes Bild sich befindet? Sehet zu, was euch gut dünkt.
7006RichterRi71815Da bogen sie ein wenig von ihrem Wege ab, gingen in das Haus des Jünglings, des Leviten, der im Hause des Michas war, und grüßten ihn mit Worten des Friedens.
7007RichterRi71816Die sechshundert Mann aber blieben mit ihren Waffen vor dem Tore.
7008RichterRi71817Jene aber, welche in das Haus des Jünglings gegangen waren, suchten das geschnitzte und gegossene Bild und das Ephod und die Theraphim weg zu nehmen, während der Priester vor der Türe stand, und die sechshundert gerüsteten Männer nicht fern davon warteten.
7009RichterRi71818Jene also, die eingedrungen waren, nahmen das geschnitzte Bild, das Ephod, die Götzenbilder und das gegossene Bild. Da sprach der Priester zu ihnen: Was tut ihr?
7010RichterRi71819Sie antworteten: Schweige und lege den Finger auf deinen Mund und komm mit uns, dass du unser Vater und Priester seiest! Was ist dir besser, Priester in dem Hause eines einzelnen Mannes zu sein, oder Priester eines Stammes und Geschlechtes in Israel?
7011RichterRi71820Da er dies hörte, willigte er in ihren Vorschlag ein und nahm das Ephod, und die Götzenbilder und das geschnitzte Bild und zog mit ihnen.
7012RichterRi71821darauf setzten sie ihren Marsch fort und ließen die Rinder, das Vieh und alles, was wertvoll war, vor sich herziehen.
7013RichterRi71822Als sie nun vom Hause des Michas schon weit entfernt waren, setzten die Leute, welche in den Häusern des Michas wohnten, ihnen mit Geschrei nach
7014RichterRi71823und begannen hinter ihnen herzurufen. Da schauten sie sich um und sprachen zu Michas: Was ist dir? Warum rufst du?
7015RichterRi71824Er antwortete: Meine Götter, welche ich mir gemacht habe, habt ihr mir weggenommen, dazu meinen Priester, und alles, was ich habe, und ihr sagt: Was ist dir?
7016RichterRi71825Da sprachen die Söhne Dans zu ihm: Hüte dich, noch ferner zu uns zu reden, sonst könnten erbitterte Leute über dich kommen und du mit deinem ganzen Hause zu Grunde gehen.
7017RichterRi71826So setzten sie die angetretene Reise fort. Da aber Michas sah, dass sie stärker waren als er, kehrte er in sein Haus zurück.
7018RichterRi71827Die sechshundert Mann aber nahmen den Priester und das oben Genannte und kamen nach Lais über ein ruhiges und sorgloses Volk her und schlugen sie mit der Schärfe des Schwertes und überlieferten die Stadt dem Feuer,
7019RichterRi71828ohne dass jemand Hilfe brachte; denn sie wohnten fern von Sidon und hatten mit keinem Menschen Gemeinschaft und Verkehr. Die Stadt aber lag in der Landschaft Rohob. Und sie bauten dieselbe wieder auf und ließen sich darin nieder
7020RichterRi71829und gaben ihr den Namen Dan, nach dem Namen ihres Stammvaters, welcher Israel erzeugt, während sie vordem Lais geheißen hatte.
7021RichterRi71830Und sie stellten das geschnitzte Bild bei sich auf und machten Jonathan, den Sohn Gersams, des Sohnes Moses, und dessen Söhne zu Priestern im Stamme Dan bis zum Tage ihrer Gefangenschaft.
7022RichterRi71831Und das Götzenbild des Michas blieb bei ihnen die ganze Zeit, während welcher das Haus Gottes in Silo war. In jenen Tagen war kein König in Israel.
7023RichterRi7191Es war ein Levit, der wohnte an der Grenze des Gebirges Ephraim. Dieser nahm sich ein Weib von Bethlehem in Juda;
7024RichterRi7192sie aber verließ ihn und kehrte in das Haus ihres Vaters nach Bethlehem zurück, und blieb bei diesem vier Monate.
7025RichterRi7193Da zog ihr Mann ihr nach, um sich mit ihr zu versöhnen, und ihr zu Herzen zu reden, und sie wieder mit sich zurückzubringen; und er hatte einen Diener und zwei Esel bei sich. Sie nahm ihn auf und führte ihn in das Haus ihres Vaters. Als sein Schwiegervater dies hörte und ihn sah, ging er ihm erfreut entgegen.
7026RichterRi7194und fiel ihm um den Hals. Und der Schwiegersohn blieb drei Tage in dem Hause seines Schwiegervaters und aß und trank mit ihm als Freund.
7027RichterRi7195Am vierten Tage aber stand er am frühen Morgen auf und wollte sich auf den Weg machen. Da hielt ihn sein Schwiegervater und sprach zu ihm: Genieße zuvor einen Bissen Brot und stärke deinen Magen, nachher magst du ziehen!
7028RichterRi7196So setzten sie sich denn zusammen und aßen und tranken. Dann sprach der Vater des Mädchens zu seinem Schwiegersohne: Ich bitte dich, bleibe heute hier und laß uns zusammen fröhlich sein.
7029RichterRi7197Aber er stand auf und schickte sich an, fortzuziehen. Desungeachtet hielt ihn sein Schwiegervater dringend zurück und nötigte ihn, bei ihm zu bleiben.
7030RichterRi7198Am andern Morgen aber rüstete sich der Levit zur Reise. Da sagte sein Schwiegervater wieder zu ihm: Ich bitte dich, nimm ein wenig Speise zu dir und sammle Kräfte, bis der Tag vorgerückt ist, dann magst du reisen. So aßen sie denn zusammen.
7031RichterRi7199Als nun der Jüngling aufstand, um mit seinem Weibe und seinem Diener wegzuziehen, sprach sein Schwiegervater wiederum zu ihm: Siehe doch, der Tag neigt sich dem Untergange zu und nähert sich dem Abende; bleibe auch heute bei mir und halte einen fröhlichen Tag und morgen magst du ziehen, um nach Hause zu kommen.
7032RichterRi71910Aber der Schwiegersohn wollte nicht auf sein Zureden hören, sondern machte sich zugleich auf und kam vor bis nach Jebus, das mit anderm Namen auch Jerusalem heißt, und führte zwei beladene Esel und seine Nebenfrau mit sich.
7033RichterRi71911Schon waren sie nahe bei Jebus, während der Tag in Nacht überging, da sprach der Diener zu seinem Herrn: Komm, ich bitte, lass uns in die Stadt der Jebusiter einkehren und darin bleiben.
7034RichterRi71912Der Herr antwortete ihm: Ich will nicht in die STadt eines fremden Volkes, das nicht zu den Söhnen Israels gehört, eintreten, sondern bis Gibea weiterziehen,
7035RichterRi71913und wenn ich dorthin gekommen, so werden wir daselbst bleiben oder doch in der Stadt Rama.
7036RichterRi71914So zogen sie den bei Jebus vorüber und setzten ihre angefangene Reise fort, und die Sonne ging ihnen unter, als sie nahe bei Gibea waren, welches im Stamme Benjamin liegt.
7037RichterRi71915Da wendeten sie sich dorthin, um daselbst zu bleiben. Als sie hineingekommen waren, ließen sie sich auf der Straße der Stadt nieder, denn niemand wollte sie gastfreundlich aufnehmen.
7038RichterRi71916Siehe, da kam ein Greis des Weges, welcher am Abend von seiner Arbeit vom Felde zurückkehrte, der ebenfalls vom Gebirge Ephraim war und als Fremdling in Gibea wohnte, während die Leute dieser Gegend Söhne Jeminis waren.
7039RichterRi71917Als der Greis seine Augen erhob, sah er einen Mann mit seinem Reisegepäck in der Straße sitzen und sprach zu ihm: Woher kommst du und wohin gehst du?
7040RichterRi71918Er antwortete ihm: Wir kommen von Bethlehem in Juda und ziehen in unsere Heimat, die an der Seite des Gebirges Ephraim liegt, von wo wir nach Bethlehem gezogen waren; und jetzt gehen wir zum Hause Gottes hin, und niemand will uns unter sein Dach aufnehmen,
7041RichterRi71919obwohl wir Stroh und Heu zum Futter für die Esel haben, und Brot und Wein für mich und deine Magd, und den Diener, der bei mir ist; wir brauchen nichts als Unterkunft.
7042RichterRi71920Da antwortete ihm der Greis: Friede sei mit dir! Alles, was notwendig ist, will ich dir reichen; nur, bitte ich, bleibe nicht auf der Straße.
7043RichterRi71921Hierauf führte er ihn in sein Haus und gab den Eseln Futter; und nachdem sie ihre Füße gewaschen, lud er sie zum Mahle.
7044RichterRi71922Während sie nun bei Tisch waren und sich nach den Beschwerden der Reise mit Speise und Trank erquickten, kamen die Leute jener Stadt, Belialssöhne (das ist zügellose Leute), umgaben das Haus des Greises, begannen an die Tür zu klopfen und riefen dem Herrn des Hauses zu und sprachen: Bringe den Mann heraus, der in dein Haus eingekehrt ist, damit wir ihn missbrauchen!
7045RichterRi71923Da ging der Greis zu ihnen hinaus und sprach: Nicht doch, meine Brüder! tuet doch diese Sünde nicht, denn der Mann ist als Gast zu mir eingetreten; lasset ab von dieser Torheit!
7046RichterRi71924Ich habe eine Tochter, die noch Jungfrau ist, und dieser Mann hat eine Nebenfrau, diese will ich zu euch herausführen, dass ihr ihnen Gewalt antuet und eure Lust an ihnen kühlet; nur verübet doch, ich bitte, diese widernatürliche Missetat an dem Manne nicht!
7047RichterRi71925Aber sie wollten auf seine Rede nicht hören. Als der Mann dies sah, brachte er seine Nebenfrau zu ihnen heraus und überließ sie ihrem Mutwillen; sie missbrauchten dieselbe die ganze Nacht und ließen sie erst am Morgen gehen.
7048RichterRi71926Als nun das Dunkel wich, kam das Weib zur Tür des Hauses, in dem ihr Herr übernachtete, und brach daselbst zusammen.
7049RichterRi71927Da nun der Mann am Morgen aufstand und die Türe aufmachte, um die angefangene Reise zu vollenden: siehe, da lag sein Nebenweib vor der Türe mit ausgestreckten Händen auf der Schwelle.
7050RichterRi71928Er sprach zu ihr, weil er meinte, sie ruhe: Stehe auf, und lass uns fortgehen! Da sie aber nicht antwortete, erkannte er, dass sie tot war; er hob sie auf, lud sie auf seinen Esel und kehrte heim in sein Haus.
7051RichterRi71929Dort angekommen, nahm er ein Schwert, zerhieb den Leichnam seines Weibes samt den Gebeinen in zwölf Stücke und sandte sie in alle Gaue Israels umher.
7052RichterRi71930Da riefen alle, die es sahen: Eine solche Tat ist noch niemals geschehen in Israel von dem Tage an, wo unsere Väter aus Ägypten heraufgezogen sind, bis auf diesen Tag; urteilet und beschließet gemeinsam, was zu tun ist.
7053RichterRi7201Da zogen alle Söhne Israels aus und versammelten sich allzumal, wie ein einziger Mann, von Dan bis Bersabee, dazu das Land Gilead, vor dem Herrn in Maspha.
7054RichterRi7202Und alle Fürsten des Volkes und alle Stämme Israels kamen zur Versammlung des Volkes Gottes zusammen, vierhunderttausend Streitbare zu Fuß.
7055RichterRi7203(Den Söhnen Benjamins aber blieb es nicht verborgen, dass die Söhne Israels nach Maspha hinaufgezogen waren.) Und der Levit, der Mann des ermordeten Weibes, befragt, wie eine so schändliche Tat geschehen wäre,
7056RichterRi7204antwortete: Ich kam mit meinem Weibe nach Gibea im Stamme Benjamin und kehrte dort ein.
7057RichterRi7205Da, siehe, umgaben die Leute dieser Stadt des Nachts das Haus, in dem ich weilte, und wollten mich töten und schändeten, rasend vor Lust, auf unglaubliche Weise mein Weib, so dass es zuletzt starb.
7058RichterRi7206Da nahm ich sie, schnitt sie in Stücke und sandte die Stücke in alle Gaue eures Landes herum, denn niemals ist eine so große Missetat und eine so furchtbare Verruchtheit in Israel verübt worden.
7059RichterRi7207Ihr seid hier alle zugegen, ihr Söhne Israels, so entscheidet, was ihr tun sollt.
7060RichterRi7208Da erhob sich das ganze Volk und sprach wie mit einer Stimme: Wir werden nicht in unsere Zelte zurückkehren, und keiner soll in sein Haus gehen,
7061RichterRi7209sondern dies wollen wir gemeinsam gegen Gibea vornehmen:
7062RichterRi72010Zehn Männer mögen von je hundert aus allen Stämmen Israels, und hundert aus je tausend, und tausend aus je zehntausend ausgewählt werden, dass sie für das Heer Lebensmittel herbeischaffen, damit wir gegen Gibea (im Stamme) Benjamin kämpfen und ihm vergelten, was dies für seine Schandtat verdient.
7063RichterRi72011Da versammelte sich ganz Israel bei der Stadt, wie ein einziger Mann, einer Gesinnung und eines Entschlusses.
7064RichterRi72012Und sie sandten Boten an den ganzen Stamm Benjamin, um zu sagen: Warum ist eine solche Verruchtheit unter euch gefunden worden?
7065RichterRi72013Liefert die Männer von Gibea aus, welche diese Schandtat begangen haben, dass sie sterben und das Böse aus Israel weggeschafft werde. Doch sie wollten dem Befehle ihrer Brüder, der Söhne Israels, nicht gehorchen,
7066RichterRi72014sondern sammelten sich aus allen Städten, welche in ihrem Anteile lagen, in Gibea, um diesen Hilfe zu bringen und gegen das ganze Volk Israel zu kämpfen.
7067RichterRi72015Und es fanden sich fünfundzwanzigtausend von Benjamin ein, welche das Schwert führten, ungerechnet die Bewohner von Gibea,
7068RichterRi72016deren siebenhundert waren, sehr tapfere Männer, die mit der linken wie mit der rechten Hand kämpften und mit ihren Schleudern die Steine so sicher warfen, dass sie auch ein Haar treffen konnten und der Wurf des Steines nie auf die andere Seite abirrte.
7069RichterRi72017Aus Israel fanden sich, ohne die Söhne Benjamins, vierhunderttausend Mann ein, die das Schwert führten und kriegstüchtig waren.
7070RichterRi72018Diese machten sich auf und kamen zum Hause Gottes, das ist nach Silo, und befragten Gott und sprachen: Wer soll in unserm Kriegsheere im Kampfe wider die Söhne Benjamins der Anführer sein? Der Herr antwortete ihnen: Juda soll euer Führer sein!
7071RichterRi72019Da machten sich die Söhne Israels alsbald des Morgens auf und lagerten sich bei Gibea.
7072RichterRi72020Von da aus rückten dann sie weiter zum Kampfe gegen Benjamin vor und begannen die Stadt anzugreifen.
7073RichterRi72021Die Söhne Benjamins aber machten aus Gibea einen Ausfall und töteten an jenem Tage zweiundzwanzigtausend Mann von den Söhnen Israels.
7074RichterRi72022Doch die Söhne Israels fassten wieder Mut wegen ihrer Stärke und Zahl und stellten sich an demselben Orte, wo sie vordem gekämpft, in Schlachtordnung auf.
7075RichterRi72023Zuvor aber waren sie hinaufgezogen und hatten vor dem Herrn bis in die Nacht geweint und ihn befragt und gesprochen: Soll ich noch fürder zum Kampfe gegen die Söhne Benjamins, meine Brüder, ziehen oder nicht? Er antwortete ihnen: Ziehet hin gegen sie und beginnet den Kampf!
7076RichterRi72024Als nun die Söhne Israels des andern Tages gegen die Söhne Benjamins zum Kampfe auszogen,
7077RichterRi72025brachen die Söhne Benjamins aus den Toren von Gibea hervor, stürzten sich auf sie und richteten unter ihnen ein solches Blutbad an, dass sie achtzehntausend Krieger erschlugen.
7078RichterRi72026Deshalb begaben sich alle Söhne Israels zum Hause Gottes; dort saßen sie und weinten vor dem Herrn und fasteten an jenem Tage bis zum Abend und brachten ihm Brandopfer und Friedopfer dar
7079RichterRi72027und befragten ihn wegen ihrer Lage. Damals war dort die Lade des Bundes Gottes,
7080RichterRi72028und Phinees, der Sohn Eleazars, des Sohnes Aarons, war Vorsteher des Hauses. Sie befragten also den Herrn und sprachen: Sollen wir nochmals zum Kampfe ausziehen gegen die Söhne Benjamins, unsere Brüder, oder abstehen? Der Herr sprach zu ihnen: Ziehet hin; denn morgen werde ich sie in eure Gewalt geben.
7081RichterRi72029Da nahmen die Söhne Israels eine verdeckte Stellung rings um die Stadt Gibea ein
7082RichterRi72030und rückten zum dritten Male, wie das erste und zweite Mal, gegen Benjamin heran.
7083RichterRi72031Aber auch die Söhne Benjamins brachen kühn aus der Stadt hervor und setzten ihren Feinden, die vor ihnen flohen, weit nach, so dass sie ihrer, wie am ersten und zweiten Tage, mehrere verwundeten und niederhieben auf den beiden Wegen, auf denen jene nach Bethel und nach Gibea flohen, und ungefähr dreißig Mann töteten.
7084RichterRi72032Sie meinten nämlich, dass jene, wie sie vorher getan, flohen. Diese aber stellten sich nur so, als flüchteten sie, weil sie den Plan gefasst hatten, sie von der Stadt abzuziehen und durch scheinbare Flucht auf die obengenannten Wege hinzulocken.
7085RichterRi72033Alle Söhne Israels also brachen von ihren Standorten auf und stellten sich in Schlachtordnung an dem Orte, welcher Baalthamar heißt, auf; zugleich fingen die, welche im Hinterhalte in der Umgebung der Stadt aufgestellt waren, an, allmählich hervorzukommen
7086RichterRi72034und auf der Westseite der Stadt vorzugehen. zudem forderten andere zehntausend Mann aus ganz Israel die Bewohner der Stadt zum Kampfe heraus. Und der Kampf wider die Söhne Benjamins ward heißer; aber sie wussten nicht, dass von allen Seiten ihnen das Verderben nahe sei.
7087RichterRi72035So schlug der Herr sie angesichts der Söhne Israels, und diese töteten von ihnen an jenem Tage fünfundzwanzigtausend und hundert Mann, lauter kriegstüchtige und kampfgeübte Männer.
7088RichterRi72036Als aber die Söhne Benjamins sahen, dass sie unterlagen, fingen sie an zu fliehen. Da die Söhne Israels dies sahen, ließen sie ihnen Raum zur Flucht, damit sie zu dem ihnen nahe bei der Stadt gelegten Hinterhalte kämen.
7089RichterRi72037Plötzlich brachen die im Hinterhalte Liegenden hervor, drangen, da Benjamin den Siegern den Rücken kehrte, in die Stadt und schlugen dieselbe mit der Schärfe des Schwertes.
7090RichterRi72038Die Söhne Israels aber hatten mit denen, welche sie in den Hinterhalt gelegt hatten, als Zeichen verabredet, dass sie Feuer anlegen sollten, wenn sie die Stadt eingenommen hätten, damit sie durch den emporsteigenden Rauch zu erkennen gäben, dass die Stadt genommen sei.
7091RichterRi72039Als nun die Söhne Israels, welche in den Kampf verwickelt waren, sich umsahen (denn die Söhne Benjamins meinten, dass sie flüchteten, und verfolgten sie hitziger und erschlugen von ihrem Heere dreißig Mann),
7092RichterRi72040und eine Rauchsäule von der Stadt aufsteigen sahen, blickte auch Benjamin hinter sich und nahm wahr, dass die Stadt eingenommen war und die Flammen emporschlugen.
7093RichterRi72041Da wandten sich die, welche sich zuvor gestellt, als ob sie flüchteten, und leisteten tapferen Widerstand. Als dies die Söhne Benjamins sahen, ergriffen sie die Flucht
7094RichterRi72042und schlugen den Weg zur Wüste ein. Aber ihre Feinde folgten ihnen auch dahin; überdies zogen die, welche die Stadt verbrannt hatten, ihnen entgegen.
7095RichterRi72043Und so geschah es, dass sie von den Feinden auf beiden Seiten niedergehauen wurden, und es war des Gemetzels kein Ende. Sie fielen und wurden niedergestreckt auf der östlichen Seite der Stadt Gibea.
7096RichterRi72044Die Zahl derer aber, welche an dieser Stelle getötet wurden, betrug achtzehntausend Mann, lauter tapfere Streiter.
7097RichterRi72045Als dies jene sahen, die von Benjamin übriggeblieben waren, flohen sie nach der Wüste zu und kamen bis zu dem Felsen, dessen Namen Remmon ist. Auch hier irrten sie auf der Flucht umher und schlugen verschiedene Wege ein, und es wurden ihrer fünftausend Mann getötet. Und als sie noch weiter flohen, setzten jene ihnen nach und töteten noch andere zweitausend.
7098RichterRi72046So geschah es, dass die Gesamtzahl derer, welche von Benjamin an verschiedenen Orten gefallen waren, fünfundzwanzigtausend Mann betrug, alle kampfestüchtige Krieger.
7099RichterRi72047Und es blieben von der ganzen Zahl Benjamins solche, die in die Wüste fliehen und entkommen konnten, sechshundert Mann übrig; diese blieben vier Monate auf der Felsenhöhe von Remmon.
7100RichterRi72048Die Söhne Israels aber kehrten zurück und erschlugen alles, was in der Stadt übrig war, Menschen und Vieh mit dem Schwerte, und alle Städte und Flecken Benjamins vernichtete verzehrendes Feuer.
7101RichterRi7211Nun hatten die Söhne Israels in Maspha geschworen und gesagt: Keiner von uns darf den Söhnen Benjamins eine von seinen Töchtern als Frau geben.
7102RichterRi7212Sie kamen also alle zum Hause Gottes nach Silo und setzten sich vor dem Angesichte Gottes bis zum Abend nieder, erhoben ihre Stimme und weinten mit lautem Schluchzen und riefen:
7103RichterRi7213Warum, o Herr, du Gott Israels! musste dies Unglück unter deinem Volke geschehen, dass heute ein ganzer Stamm von uns hinweggenommen ist?
7104RichterRi7214Am andern Tage standen sie früh auf, errichteten einen Altar, brachten auf demselben Brandopfer und Friedopfer dar und sprachen:
7105RichterRi7215Wer aus allen Stämmen Israels ist nicht im Heere des Herrn mitgezogen? Mit schwerem Eidschwur nämlich hatten sie sich zu Maspha verpflichtet, die zu töten, welche ausblieben.
7106RichterRi7216Und von Herzeleid über ihren Bruder Benjamin ergriffen, fingen die Söhne Israels an zu sagen: Es ist ein Stamm hinweggenommen aus Israel!
7107RichterRi7217Woher sollen sie Frauen nehmen? Wir haben ja alle insgesamt geschworen, dass wir ihnen unsere Töchter nicht geben wollen.
7108RichterRi7218Darum sprachen sie: Wer ist von allen Stämmen Israels, der nicht zu dem Herrn nach Maspha hinaufgezogen ist? Und siehe, es fand sich, dass die Einwohner von Jabes Gilead nicht in jenem Heere gewesen waren.
7109RichterRi7219(Auch zur Zeit, wo man in Silo war, fand sich niemand von ihnen daselbst.)
7110RichterRi72110Da sandten sie zehntausend tapfere Männer aus mit der Weisung: Ziehet hin und schlaget die Einwohner von Jabes Gilead mit der Schärfe des Schwertes, sowohl ihre Weiber als ihre Kinder.
7111RichterRi72111Doch dies müsst ihr beobachten: Alles, was männlich ist, und die Frauen, welche schon Männer erkannt haben, tötet; aber die Jungfrauen lasset am Leben!
7112RichterRi72112Und es fanden sich aus Jabes Gilead vierhundert Jungfrauen, welches keines Mannes Ehebett kannten; diese brachten sie in das Lager zu Silo im Lande Kanaan.
7113RichterRi72113Und sie sandten Boten zu den Söhnen Benjamins, welche auf der Felsenhöhle von Remmon waren, und entboten ihnen, sie wollten sie in Frieden aufnehmen.
7114RichterRi72114Zu jener Zeit kamen die Söhne Benjamins, und man gab ihnen Frauen von den Töchtern von Jabes Gilead; andere aber fanden sie keine, die man ihnen auf gleiche Weise hätte geben können.
7115RichterRi72115Da schmerzte es ganz Israel sehr und es bereute, einen Stamm in Israel dem Untergange geweiht zu haben,
7116RichterRi72116und die Ältesten sprachen: Was sollen wir mit den Übriggebliebenen tun, die noch keine Frauen erhalten haben? Denn alle Frauen in Benjamin sind gefallen!
7117RichterRi72117Mit großer Sorgfalt und mit allem Eifer haben wir Vorsorge zu treffen, dass nicht ein Stamm aus Israel ausgetilgt werde.
7118RichterRi72118Denn unsere Töchter können wir ihnene nicht geben; sind wir doch durch den Eidschwur und den Fluch gebunden, da wir sprachen: Verflucht sei, wer den Benjamitern von seinen Töchtern ein Weib gibt!
7119RichterRi72119Sie fassten also den Beschluss und sprachen: Sehet, es ist das Jahresfest des Herrn in Silo, welches nördlich von der Stadt Bethel und östlich von dem Wege liegt, der von Bethel nach Sichem führt, und südlich von der Stadt Lebona.
7120RichterRi72120Und sie befahlen den Söhnen Benjamins und sprachen: Gehet hin und haltet euch in den Weinbergen verborgen!
7121RichterRi72121Und wenn ihr die Töchter von Silo zum Reigen, wie gebräuchlich, herausziehen seht, so brechet schnell aus den Weinbergen hervor und raubet euch aus ihnen ein jeder ein Weib und gehet in das Land Benjamin.
7122RichterRi72122Wenn dann ihre Väter und Brüder kommen und anfangen wider euch zu klagen und zu rechten, so wollen wir ihnen sagen: Habet Erbarmen mit ihnen; denn sie haben dieselben nicht nach Kriegsrecht oder als Sieger geraubt, sondern ihr habt, da sie darum baten, sie nehmen zu dürfen, ihnen dieselben nicht gegeben, und die Schuld ist also auf eurer Seite.
7123RichterRi72123Hierauf taten die Söhne Benjamins, wie ihnen geboten war; und sie raubten sich, so viel ihrer waren, ein jeder aus den Tanzenden, ein Weib und zogen fort in ihren Besitz und bauten sich Städte und wohnten darin.
7124RichterRi72124Auch die Söhne Israels kehrten nach ihren Stämmen und Familien in ihre Wohnungen zurück. Zu jener Zeit war kein König in Israel, sondern jeder tat, was ihm recht dünkte.
7125RutRt811In den Tagen eines Richters, als die Richter an der Spitze standen, entstand eine Hungersnot im Lande. Da zog ein Mann von Bethlehem in Juda fort, um als Fremdling im Lande Moab mit seinem Weibe und seinen zwei Söhnen Wohnung zu nehmen.
7126RutRt812Er hieß Elimelech, und sein Weib Noemi, und seine beiden Söhne, der eine Mahalon und der andere Chelion, Ephrathiter aus Bethlehem in Juda. Und sie zogen in das Land Moab und weilten daselbst.
7127RutRt813Da starb Elimelech, der Mann Noemis, und sie blieb mit ihren Söhnen zurück.
7128RutRt814Diese nahmen sich moabitische Frauen, von denen die eine Orpha, die andere aber Ruth hieß. Und sie blieben daselbst zehn Jahre.
7129RutRt815Und beide starben, Mahalon nämlich und Chelion; und die Frau blieb zurück, des Mannes und der beiden Söhne beraubt.
7130RutRt816Da machte sie sich mit ihren beiden Schwiegertöchtern auf, um aus dem Lande Moab in ihr Vaterland zurückzukehren; denn sie hatte gehört, dass der Herr sein Volk wieder angesehen und ihnen Speise gegeben habe.
7131RutRt817So zog sie denn mit ihren beiden Schwiegertöchtern von dem Orte, wo sie als Fremde geweilt, fort. Als sie nun schon auf dem Rückwege in das Land Juda war,
7132RutRt818sprach sie zu diesen: Gehet heim in das Haus eurer Mutter; der Herr möge euch Barmherzigkeit erweisen, wie ihr sie den Verstorbenen und mir erwiesen habt!
7133RutRt819Er gebe euch, dass ihr eine Ruhestätte in dem Hause der Männer findet, die ihr erhalten werdet. Sodann küsste sie dieselben. Sie aber erhoben ihre Stimme und fingen an zu weinen
7134RutRt8110und sprachen: Wir werden mit dir zu deinem Volke gehen!
7135RutRt8111Jene antwortete ihnen: Kehret um, meine Töchter! Warum sollt ihr mit mir gehen? Habe ich etwa noch Söhne in meinem Schoße, dass ihr Männer von mir hoffen könntet?
7136RutRt8112Kehret um, meine Töchter, und gehet hin; denn ich bin nun schon sehr alt und nicht mehr für das Band der Ehe geeignet. Und könnte ich auch noch in dieser Nacht empfangen und Söhne gebären,
7137RutRt8113so würdet ihr doch alt werden, ehe ihr heiratet, wenn ihr warten wolltet, bis sie groß und mannbar geworden sind. Nicht doch, meine Töchter! denn eure Bedrängnis drückt mich noch mehr und die Hand des Herrn ist wider mich ausgegangen!
7138RutRt8114Da erhoben sie ihre Stimme und begannen wieder zu weinen. Und Orpha küsste ihre Schwiegermutter und kehrte um; Ruth aber blieb bei ihrer Schwiegermutter.
7139RutRt8115Noemi sprach zu ihr: Siehe, deine Verwandte ist zu ihrem Volke und zu ihren Göttern zurückgekehrt, gehe mit ihr!
7140RutRt8116Sie aber antwortete: Sei mir nicht entgegen, dass ich dich verlassen und fortgeben muss; denn wo du immer hingehst, gehe ich hin, und wo du bleibst, bleibe auch ich. Dein Volk ist mein Volk und dein Gott ist mein Gott!
7141RutRt8117Das Land, das dich im Tode aufnimmt, in diesem will ich sterben, und dort soll der Ort meines Begräbnisses sein. Dies und das noch dazu möge mir der Herr tun, wenn nicht der Tod allein mich von dir scheidet!
7142RutRt8118Da also Noemi sah, dass Ruth fest entschlossen war, mit ihr zu ziehen, wollte sie sich nicht mehr widersetzen und sie nicht ferner zur Rückkehr zu den Ihrigen bereden.
7143RutRt8119So zogen sie mitsammen fort und kamen nach Bethlehem. Als sie aber in die Stadt gekommen waren, verbreitete sich alsbald bei allen die Kunde davon, und die Frauen sprachen: Das ist die Noemi!
7144RutRt8120Sie sprach zu ihnen: Nennet mich nicht Noemi (das ist die Schöne), sondern nennet mich Mara (d. i. die Betrübte); denn der Allmächtige hat mich mit vieler Betrübnis erfüllt.
7145RutRt8121Voll zog ich aus, und leer hat mich der Herr zurückgeführt. Warum nennt ihr mich also Noemi, da der Herr mich gedemütigt und der Allmächtige mich betrübt hat?
7146RutRt8122So kam Noemi mit Ruth, der Moabitin, ihrer Schwiegertochter, aus dem Lande, wo sie als Fremde geweilt, und kehrte nach Bethlehem zurück, um die Zeit, als eben die Gerstenernte begann.
7147RutRt821Elimelech aber, ihr Mann, hatte einen Verwandten, einen mächtigen und wohlhabenden Mann, namens Booz.
7148RutRt822Und Ruth, die Moabitin, sagte zu ihrer Schwiegermutter: Befiehlst du, so gehe ich auf das Feld und lese die Ähren, die den Händen der Schnitter entgehen, wo ich immer bei einem gütigen Hausvater Gnade finde. Diese antwortete ihr: Gehe hin, meine Tochter!
7149RutRt823Da ging sie hin und las Ähren auf hinter den Schnittern her. Es traf sich aber, dass dieser Acker einem Manne namens Booz gehörte, der aus der Verwandtschaft Elimelechs war.
7150RutRt824Und siehe, er kam aus Bethlehem und sprach zu den Schnittern: Der Herr sei mit euch! Sie entgegnete ihm: Der Herr segne dich!
7151RutRt825Da sprach Booz zu dem Jünglinge, der über die Schnitter gesetzt war: Wem gehört dieses Mädchen an?
7152RutRt826Er antwortete ihm: Es ist eine Moabitin, welche mit Noemi aus dem Lande Moab gekommen ist;
7153RutRt827sie hat gebeten, hinter den Schnittern hergehend, die Ähren auflesen zu dürfen, die zurückbleiben; und sie steht seit dem Morgen bis jetzt auf dem Felde und ist nicht einen Augenblick nach Hause zurückgekehrt.
7154RutRt828Da sprach Booz zu Ruth: Höre, meine Tochter! gehe auf keinen andern Acker zum Auflesen und verlass diesen Ort nicht, sondern halte dich an meine Mägde,
7155RutRt829und wo sie schneiden, da folge ihnen; denn ich habe meinen Knechten geboten, dass niemand dir wehre. Und wenn dich dürstet, so gehe hin zu den Gefäßen und trinke von dem Wasser, von dem auch die Knechte trinken.
7156RutRt8210Da warf sie sich auf ihr Angesicht, neigte sich nieder zur Erde und sprach zu ihm: Woher kommt mir dies, dass ich in deinen Augen Gnade gefunden habe und du dich gewürdigt hast, mich, ein fremdes Weib, zu kennen?
7157RutRt8211Er antwortete ihr: Es ist mir alles kund geworden, was du an deiner Schwiegermutter nach dem Tode deines Mannes getan hast; und dass du deine Eltern und das Land, in dem du geboren, verlassen hast und zu einem Volke gegangen bist, welches du vorher nicht kanntest.
7158RutRt8212Der Herr vergelte dir dein Tun und du mögest den vollen Lohn von dem Herrn, dem Gott Israels, erlangen, zu dem du gekommen bist und unter dessen Flügel du dich geflüchtet hast.
7159RutRt8213Da sprach sie: Ich habe in deinen Augen Gnade gefunden, mein Gebieter; du hast mich getröstet und hast zu dem Herzen deiner Magd gesprochen, obwohl ich doch keiner deiner Mägde gleich bin!
7160RutRt8214Booz sprach zu ihr: Wenn die Essenszeit da ist, so komm hierher und iß Brot und tauche deinen Bissen in den Essig. Da setzte sie sich neben die Schnitter, und er legte ihr Röstkorn vor, und sie aß und wurde satt und nahm das, was übrig blieb, an sich.
7161RutRt8215Hierauf stand sie auf, um nach ihrer Gewohnheit wieder Ähren zu sammeln. Booz aber gebot seinen Knechten und sprach: Wenn sie auch mit euch schneiden wollte, so verwehret es ihr nicht;
7162RutRt8216auch werfet von euren Garben geflissentlich etwas hin und lasset es liegen, dass sie es ohne Scheu auflese, und niemand schelte sie, wenn sie sammelt.
7163RutRt8217So las sie denn auf dem Felde auf bis zum Abend; und als sie das, was sie gelesen hatte, mit dem Stabe ausschlug und ausklopfte, fand sie etwa ein Epha Gerste, das ist drei Maß.
7164RutRt8218Diese nahm sie auf und ging in die Stadt zurück und zeigte sie ihrer Schwiegermutter; darauf zog sie das hervor, was sie übrig behalten hatte von der Speise, von der sie sich gesättigt hatte, und gab es ihr.
7165RutRt8219Da fragte ihre Schwiegermutter sie: Wo hast du heut gesammelt und wo hast du gearbeitet? Gesegnet sei der, welcher sich deiner erbarmt hat! Sie teilte ihr mit, bei wem sie gearbeitet hatte, und sagte, dass der Name des Mannes Booz heiße.
7166RutRt8220Da antwortete ihr Noemi: gesegnet sei er von dem Herrn! Denn dieselbe Gnade, die er den Lebenden erwiesen, hat er auch den Toten bewahrt! Und wiederum sprach sie: Der Mann ist unser Verwandter!
7167RutRt8221Ruth sprach: Auch das hat er mir befohlen, ich solle mich so lange zu seinen Schnittern halten, bis alle Saaten eingeerntet seien.
7168RutRt8222Ihre Schwiegermutter sagte zu ihr: Es ist besser, meine Tochter, dass du mit seinen Mägden hinausgehest, um zu ernten, damit niemand auf einem fremden Acker dir wehre!
7169RutRt8223So hielt sie sich zu den Mägden des Booz und erntete mit ihnen so lange, bis Gerste und Weizen in die Scheuern gebracht waren.
7170RutRt831Als sie aber wieder zu ihrer Schwiegermutter zurückkam, vernahm sie von dieser: Meine Tochter! ich will Ruhe für dich suchen und sorgen, dass es dir wohl gehe.
7171RutRt832Dieser Booz, zu dessen Mägden du dich auf dem Acker gehalten hast, ist unser Verwandter; und diese Nacht worfelt er auf der Tenne Gerste.
7172RutRt833Darum wasche dich und salbe dich, lege deine besten Gewänder an und gehe zur Tenne hinunter; lass dich aber nicht von dem Manne sehen, bevor er aufgehört hat zu essen und zu trinken.
7173RutRt834Wenn er aber schlafen gegangen ist, so merke dir den Ort, wo er schläft, alsdann gehe hinzu, hebe die Decke, mit der er bedeckt ist, an der Seite der Füße auf und lege dich hin und bleibe da liegen; er selbst wird dir sagen, was du tun sollst.
7174RutRt835Sie antwortete: Alles, was du befiehlst, werde ich tun.
7175RutRt836Hierauf ging sie zur Tenne hinunter und tat alles, was ihre Schwiegermutter ihr aufgetragen hatte.
7176RutRt837Als nun Booz gegessen und getrunken hatte und fröhlicher geworden war und sich bei einem Haufen Garben schlafen gelegt hatte, nahte sie heimlich, hob die Decke von seinen Füßen auf und legte sich nieder.
7177RutRt838Und siehe, schon um Mitternacht fuhr der Man auf und erschrak; denn er sah eine Frau zu seinen Füßen liegen.
7178RutRt839Und er sprach zu ihr: Wer bist du? Sie antwortete: Ich bin Ruth, deine Magd; breite deinen Mantel aus über deine Magd, denn du bist mein Verwandter.
7179RutRt8310Er sprach: Gesegnet bist du vom Herrn, o Tochter! Denn du hast deine frühere Barmherzigkeit durch die nachfolgende übertroffen, weil du nicht den Jünglingen nachgingest, weder armen noch reichen.
7180RutRt8311Fürchte dich also nicht, sondern wie du mir sagst, so will ich an dir handeln; denn das ganze Volk, das innerhalb der Tore meiner Stadt wohnt, weiß, dass du eine tugendhafte Frau bist.
7181RutRt8312Auch leugne ich nicht, dass ich dein Verwandter bin; aber es ist ein anderer da, der noch näher verwandt ist als ich.
7182RutRt8313Ruhe diese Nacht; und wenn er dich morgen nach dem Rechte der Verwandtschaft behalten will, so ist es wohlgetan; will er aber nicht, so werde ich dich ohne Bedenken nehmen, so wahr der Herr lebt. Schlafe bis morgen!
7183RutRt8314Sie schlief also zu seinen Füßen, bis die Nacht vorüber war. Dann erhob sie sich, ehe noch ein Mensch den andern erkennen konnte, und Booz sprach: Habe acht, dass es niemanden bekannt werde, dass du hierher gekommen bist!
7184RutRt8315Alsdann sprach er: Breite deinen Mantel aus, den du trägst, und halte ihn mit beiden Händen. Sie breitete ihn aus und hielt ihn hin, und er maß ihr sechs Maß Gerste ab und legte sie ihr auf. Mit diesen ging sie in die Stadt
7185RutRt8316und kam zu ihrer Schwiegermutter. Diese sprach zu ihr: Was hast du ausgerichtet, meine Tochter? Da erzählte sie ihr alles, was der Mann ihr getan hatte,
7186RutRt8317und sprach: Siehe, sechs Maß Gerste hat er mir gegeben und gesagt: Ich will dich nicht leer zu deiner Schwiegermutter zurückkehren lassen.
7187RutRt8318Noemi sprach: Gedulde dich, meine Tochter, bis wir sehen, welchen Ausgang die Sache nimmt; denn der Mann wird nicht ruhen, ehe er erfüllt, was er gesprochen hat.
7188RutRt841Hierauf ging Booz zum Tore hinaus und setzte sich daselbst. Und als er den Verwandten vorübergehen sah, von welchem vorher Erwähnung getan ist, rief er ihn bei seinem Namen und sprach zu ihm: Komme ein wenig hierher und setze dich nieder! Dieser trat herzu und setzte sich.
7189RutRt842Alsdann nahm Booz zehn Männer von den Ältesten der Stadt und sprach zu ihnen: Setzet euch hierher!
7190RutRt843Als sie sich gesetzt hatten, sprach er zu dem Verwandten: Das Stück Feld, welches unserm Bruder Elimelech gehört, bietet Noemi, die aus dem Lande Moab heimgekehrt ist, feil.
7191RutRt844Dies wollte ich dir kund tun und vor allen, die hier sitzen, und vor den Ältesten meines Volkes sagen. Willst du es nach dem Rechte der Verwandtschaft in Besitz nehmen, so kauf es und nimm es in Besitz; gefällt es dir aber nicht, so zeige mir auch das an, damit ich weiß, was ich zu tun habe; denn es ist kein Verwandter da, außer dir, der du der nächste bist, und mir, der nach dir kommt. Er aber antwortete: Ich will den Acker kaufen!
7192RutRt845Booz sprach zu ihm: Wenn du den Acker aus der Hand kaufst, so musst du auch Ruth, die Moabitin, die Frau des Verstorbenen, nehmen, um dem Namen deines Verwandten für sein Erbeigentum wieder zu erwecken.
7193RutRt846Da antwortete er: Ich begebe mich des Rechtes der Verwandtschaft; denn ich darf meine Familie nicht der Nachkommenschaft berauben. Übe du mein Vorrecht aus, dessen ich mich gerne zu begeben erkläre.
7194RutRt847Nun war es von alters her Herkommen in Israel unter Verwandten, dass, wenn einer dem andern sein Recht abtrat, er zur Bestätigung der Verzichtleistung seinen Schuh auszog und ihn seinem Verwandten gab. Dies war die Beugung der Verzichtleistung in Israel.
7195RutRt848Darum sprach Booz zu seinem Verwandten: Ziehe deinen Schuh aus! Alsbald zog er ihn von seinem Fuße.
7196RutRt849Jener aber sprach zu den Ältesten und zu dem ganzen Volke: Ihr seid heute Zeugen, dass ich alles in Besitz nehme, was Elimelech und Mahalon gehört hat, da Noemi es übergibt;
7197RutRt8410und dass ich Ruth, die Moabitin, das Weib Mahalons, zur Frau nehme, und den Namen des Verstorbenen für sein Erbeigentum wieder zu erwecken, damit sein Name nicht ausgetilgt werde aus seinem Geschlechte, seinen Brüdern und seinem Volke. Des, sage ich, seid ihr Zeugen!
7198RutRt8411Da sprach das ganze Volk, das am Tore war, und die Ältesten: Wir sind Zeugen! Der Herr mache diese Frau, die in dein Haus einzieht, wie Rachel und Lia, welche das Haus Israel erbaut haben, dass sie ein Tugendspiegel in Ephratha sei und ihr Name gefeiert werde in Bethlehem.
7199RutRt8412Und dein Haus werde wie das Haus Phares, welchen Thamar dem Juda gebar, durch die Nachkommenschaft, welche dir der Herr von diesem Mädchen geben wird.
7200RutRt8413Booz also nahm Ruth und sie ward sein Weib; und als er zu ihr einging, verlieh ihr der Herr, dass sie empfing und einen Sohn gebar.
7201RutRt8414Da sprachen die Frauen zu Noemi: Gepriesen sei der Herr, der nicht zuließ, dass in deiner Familie ein Erbe fehlte, dessen Name in Israel genannt werde,
7202RutRt8415so dass du jemanden hast, der dich tröstet und dein Alter versorgt; denn deine Schwiegertochter, die dich liebt, hat ihn geboren, und sie ist für dich besser, als wenn du sieben Söhne hättest.
7203RutRt8416Und Noemi nahm den Knaben und legte ihn auf ihren Schoß und pflegte ihn wie eine Amme und Wärterin.
7204RutRt8417Die Nachbarinnen aber wünschten ihr Glück und sprachen: der Noemi ist ein Sohn geboren! Und sie nannten seinen Namen Obed; dieser ist der Vater Isais, des Vaters Davids.
7205RutRt8418Dies sind die Geschlechtsfolgen des Phares: Phares zeugte Esron,
7206RutRt8419Esron zeugte Aram, Aram zeugte Amminadab,
7207RutRt8420Aminabad zeugte Nahasson, Nahasson zeugte Salmon,
7208RutRt8421Salmon zeugte Booz, Booz zeugte Obed,
7209RutRt8422Obed zeugte Isai, Isai zeugte David.
72101 Samuel1Sam911Es war ein Mann von Ramathaimsophim, im Gebirge Ephraim, namens Elakana, der Sohn Jerophams, des Sohnes Elius, des Sohnes Thobus, des Sohnes Suphs, ein Ephrathiter.
72111 Samuel1Sam912Dieser hatte zwei Frauen, die eine hieß Anna, die andere Phenenna. Phenenna hatte Söhne; Anna aber hatte keine Kinder.
72121 Samuel1Sam913Dieser Mann zog von seiner Stadt an den bestimmten Tagen hinauf, um den Herrn der Heerscharen in Silo anzubeten und ihm Opfer darzubringen. Es waren aber daselbst die zwei Söhne Helis, Ophni und Phineas, Priester des Herrn.
72131 Samuel1Sam914Es kam also, dass Elkana opferte, und er gab seinem Weibe Phenenna und allen seinen Söhnen und Töchtern Anteile;
72141 Samuel1Sam915Anna aber gab er traurig einen einzigen Anteil, weil er Anna liebte. Der Herr hatte nämlich ihren Mutterschoß verschlossen.
72151 Samuel1Sam916Zudem kränkte und betrübte sie ihre Nebenbuhlerin dergestalt, dass sie ihr vorwarf, dass der Herr ihren Mutterschoß verschlossen hatte.
72161 Samuel1Sam917So tat sie alle Jahre, wenn sie nach Wiederkehr der Zeit zum Tempel des Herrn hinaufzogen, und reizte sie so. Jene aber weinte und nahm keine Speise.
72171 Samuel1Sam918Da sprach Elkana, ihr Mann, zu ihr: Anna, warum weinst du? Und warum issest du nicht? Und warum ist dein Herz betrübt? Gelte ich dir nicht mehr als zehn Söhne?
72181 Samuel1Sam919Aber Anna stand auf, nachdem sie in Silo gegessen und getrunken hatte. Während nun Heli, der Priester, auf dem Stuhle vor der Tür des Tempels des Herrn saß,
72191 Samuel1Sam9110betete Anna mit betrübtem Herzen zu dem Herrn und weinte sehr
72201 Samuel1Sam9111und machte ein Gelübde und sprach: Herr der Herrscharen! Wenn du auf das Leid deiner Magd schauest und meiner gedenkst und deiner Magd nicht vergissest und deiner Magd einen männlichen Nachkommen gibst, so will ich ihn dem Herrn übergeben für alle Tage seines Lebens, und kein Schermesser soll über seinem Haupte kommen.
72211 Samuel1Sam9112Da sie nun lange vor dem Herrn betete, geschah es, dass Heli ihren Mund beobachtete.
72221 Samuel1Sam9113Anna aber redete in ihrem Herzen, nur ihre Lippen bewegten sich, und ihre Stimme ward durchaus nicht gehört. Darum meinte Heli, sie sei trunken,
72231 Samuel1Sam9114und sprach zu ihr: Wie lange willst du trunken sein? Verdaue den Wein ein wenig, von dem du voll bist.
72241 Samuel1Sam9115Da antwortete Anna und sprach: Nicht doch, mein Herr! ich bin vielmehr eine überaus unglückliche Frau und habe keinen Wein noch etwas, was berauschen kann, getrunken, sondern ich habe mein Herz vor dem Herrn ausgeschüttet!
72251 Samuel1Sam9116Erachte deine Magd nicht als eine von den Töchtern Belials; den aus der Fülle meines Schmerzes und Kummers habe ich bis jetzt geredet.
72261 Samuel1Sam9117Darauf sprach Heli zu ihr: Geh hin im Frieden, und der Gott Israels gewähre dir deine Bitte, welche du an ihn gerichtet hast!
72271 Samuel1Sam9118Sie sprach: O möchte deine Magd in deinen Augen Gnade finden! So ging die Frau ihres Weges und aß und ihr Angesicht war nicht mehr niedergeschlagen.
72281 Samuel1Sam9119Am Morgen machten sie sich auf, beteten vor dem Herrn an und kehrten dann heim und kamen in ihr Haus nach Ramatha. Elkana aber erkannte sein Weib Anna, und der Herr gedachte ihrer.
72291 Samuel1Sam9120Und es geschah nach Umlauf der Tage, dass Anna empfing und einen Sohn gebar; und sie nannte seinen Namen Samuel, weil sie ihn vom Herrn erbeten hatte.
72301 Samuel1Sam9121Da zog Elkana, ihr Mann und sein ganzes Haus hinauf, um dem Herrn das feierliche Opfer und sein Gelübde darzubringen.
72311 Samuel1Sam9122Anna aber ging nicht hinauf; denn sie sprach zu ihrem Manne: Ich werde nicht hingehen, bis der Knabe entwöhnt ist; dann will ich ihn hinführen, dass er vor dem Angesichte des Herrn erscheine und daselbst auf immer bleibe.
72321 Samuel1Sam9123Elkana, ihr Mann, sprach zu ihr: Tue, was dir gut scheint, und bleibe zurück, bis du ihn entwöhnt hast; und ich bete, dass der Herr sein Wort erfüllen wolle. So blieb die Frau zurück und säugte ihren Sohn, bis sie ihn von der Milch entwöhnte.
72331 Samuel1Sam9124Und nachdem sie ihn entwöhnt, nahm sie ihn mit sich hinauf, mit drei jungen Rindern und drei Maß Mehl und einem Kruge Wein, und brachte ihn in das Haus des Herrn nach Silo. Der Knabe aber war noch ein kleines Kind;
72341 Samuel1Sam9125und sie opferten ein junges Rind und brachten den Knaben zu Heli.
72351 Samuel1Sam9126Und Anna sprach: Ich bitte, mein Gebieter, so wahr du lebst, Herr! ich bin das Weib welches vor dir stand und zu dem Herrn hier betete.
72361 Samuel1Sam9127Um diesen Knaben hier habe ich gebeten, und der Herr hat mir meine Bitte gewährt, die ich an ihn gerichtet habe.
72371 Samuel1Sam9128Darum weihe ich ihn auch dem Herrn für alle Tage, die er dem Herrn geweiht sein wird. Und sie beteten daselbst den Herrn an. Und Anna betete und sprach:
72381 Samuel1Sam921Es frohlockt mein Herz in dem Herrn, hoch erhoben ist mein Horn in meinem Gott; es tut sich mein Mund auf gegen meine Feinde; denn ich freue mich deines Heiles!
72391 Samuel1Sam922Niemand ist heilig wie der Herr; denn es ist kein anderer außer dir, und niemand ist stark als unser Gott.
72401 Samuel1Sam923Führet nicht, euch rühmend, immer von neuem hohe Reden; es weiche das Alte von euerm Munde; denn ein Gott des Wissens ist der Herr, und vor ihm liegen offen die Gedanken.
72411 Samuel1Sam924Der Bogen der Helden ist überwunden, und die Schwachen sind mit Kraft umgürtet.
72421 Samuel1Sam925Die zuvor satt waren, haben sich um Brot verdungen, und die Hungrigen sind gesättigt; ja, die Unfruchtbare hat sehr viele Kinder geboren, und die viele Söhne hatte, ist schwach geworden.
72431 Samuel1Sam926Der Herr gibt Tod und Leben, er führt in das Totenreich und wieder zurück.
72441 Samuel1Sam927Der Herr macht arm und macht reich, erniedrigt und erhöht.
72451 Samuel1Sam928Er erhebt aus dem Staube den Dürftigen und hebt aus der Niedrigkeit den Armen empor, dass er sitze neben den Fürsten und den Thron der Herrlichkeit einnehme. Denn des Herrn sind die Grundsäulen der Erde, und er hat den Erdkreis auf sie gesetzt.
72461 Samuel1Sam929Er wird die Füße seiner Heiligen behüten, und die Gottlosen werden verstummen in Finsternis; denn nicht durch eigene Kraft wird der Mensch stark sein.
72471 Samuel1Sam9210Den Herrn werden seine Feinde fürchten; er wird über sie seinen Donner rollen lassen im Himmel; der Herr wird die Grenzen der Erde richten und die Herrschaft seinem Könige geben und das Horn seines Gesalbten erhöhen.
72481 Samuel1Sam9211Und Elkana ging hin nach Ramatha in sein Haus, der Knabe aber war ein Diener vor dem Herrn, unter den Augen Helis, des Priesters.
72491 Samuel1Sam9212Aber die Söhne Helis waren Belialskinder, welche des Herrn nicht achteten
72501 Samuel1Sam9213nach der Pflicht der Priester gegen das Volk; vielmehr wenn jemand ein Opfer schlachtete, so kam, während das Fleisch noch gekocht wurde, der Diener des Priesters, eine dreizackige Gabel in seiner Hand,
72511 Samuel1Sam9214und stieß sie in den Kessel, den Topf, das Becken oder den Tiegel; und alles, was er dann mit der Gabel heraufbrachte, nahm der Priester für sich; so taten sie allen von ganz Israel, so viele nach Silo kamen.
72521 Samuel1Sam9215Auch ehe sie noch das Fett anzündeten, kam der Diener des Priesters und sprach zu dem Opfernden: Gib mir Fleisch, dass ich es für den Priester koche; denn ich will von dir kein gekochtes Fleisch erhalten, sondern rohes.
72531 Samuel1Sam9216Sprach dann der Opfernde zu ihm: Lass uns nach dem Herkommen heute zuerst das Fett verbrennen, alsdann nimm dir, so viel deine Seele gelüstet, so antwortete er und sprach zu ihm: Nicht also; denn jetzt gleich sollst du es geben, sonst nehme ich es mit Gewalt.
72541 Samuel1Sam9217So war die Sünde der Jünglinge sehr groß vor dem Herrn, weil sie die Leute von dem Opfer des Herrn abwendeten.
72551 Samuel1Sam9218Samuel aber diente vor dem Angesichte des Herrn, als Knabe, umgürtet mit einem linnenen Ephod.
72561 Samuel1Sam9219Auch machte ihm seine Mutter ein kleines Oberkleid und brachte es ihm an den bestimmten Tagen, wenn sie mit ihrem Manne hinaufzog, um das feierliche Opfer darzubringen.
72571 Samuel1Sam9220Und Heli segnete Elkana und sein Weib und sprach zu ihm: Der Herr möge dir von dieser Frau Nachkommen geben, an Stelle des Pfandes, das du dem Herrn anvertraut hast. Sodann gingen sie in ihre Heimat.
72581 Samuel1Sam9221Und der Herr suchte Anna gnadenreich heim, und sie empfing und gebar drei Söhne und zwei Töchter; und der Knabe Samuel ward groß bei dem Herrn.
72591 Samuel1Sam9222Heli aber war sehr alt; und wenn er alles das hörte, was seine Söhne ganz Israel taten, und wie sie den Frauen, welche bei der Türe des Zeltes Dienst verrichteten, beiwohnten,
72601 Samuel1Sam9223sprach er zu ihnen: Warum tut ihr solche Dinge, so böse Dinge, wie ich von dem ganzen Volk höre?
72611 Samuel1Sam9224Tuet dies nicht, meine Söhne! Denn das Gerücht, das ich vernehme, ist nicht gut, dass ihr das Volk des Herrn zur Sünde verleitet.
72621 Samuel1Sam9225Wenn ein Mensch sich wider den andern versündigt, so kann Gott für ihn Sühne dargebracht werden; wenn aber ein Mensch wider den Herrn sündigt, wer soll da für ihn bitten? Sie aber hörten nicht auf die Stimme ihres Vaters; denn der Herr wollte sie des Todes sterben lassen.
72631 Samuel1Sam9226Der Knabe Samuel aber nahm zu und wuchs und gewann das Wohlgefallen sowohl des Herrn, wie der Menschen.
72641 Samuel1Sam9227Da kam ein Mann Gottes zu Heli und sagte zu ihm: So spricht der Herr: Habe ich mich nicht dem Hause deines Vaters offen kundgetan, als sie in Ägypten, im Hause Pharaos, waren?
72651 Samuel1Sam9228Ich habe ihn mir aus allen Stämmen Israels zum Priester auserwählt, dass er zu meinem Altar hinantreten, mir Räucherwerk anzünden und das Ephod vor mir tragen sollte, und ich habe dem Hause deines Vaters alles von den Opfern der Söhne Israels gegeben.
72661 Samuel1Sam9229Warum habt ihr mein Opfer und meine Gaben, die ich im Tempel darzubringen geboten habe, mit Füßen hinweggestoßen? und warum hast du deine Söhne mehr geehrt als mich, dass ihr die Erstlinge von allen Opfern Israels, meines Volkes, aßet?
72671 Samuel1Sam9230Darum spricht der Herr, der Gott Israels: Wohl habe ich gesprochen, dass dein Haus und das Haus deines Vaters vor meinem Angesichte immerfort dienen sollte. Jetzt aber spricht der Herr: Das sei fern von mir, sondern wer mich ehrt, den werde ich ehren; die aber, welche mich verachten, sollen in Schande geraten.
72681 Samuel1Sam9231Siehe, es kommen Tage, wo ich deinen Arm und den Arm deines Vaterhauses lähmen werde, so dass es keinen Bejahrten mehr in deinem Hause gibt.
72691 Samuel1Sam9232Dann wirst du deinen Nebenbuhler im Tempel sehen, während Israel in allem glücklich sein wird; und in seinem Hause wird sich nie mehr ein Bejahrter finden.
72701 Samuel1Sam9233Doch werde ich deine Nachkommen nicht gänzlich von meinem Altare entfernen, aber deine Augen sollen müde werden und deine Seele sich härmen; ein großer Teil deines Hauses soll sterben, wenn er bis in das Mannesalter gekommen ist.
72711 Samuel1Sam9234Dies aber soll dir das Zeichen sein, was über deine zwei Söhne, Ophni und Phinees, kommen wird: An einem Tage werden beide sterben!
72721 Samuel1Sam9235Und ich werde mir einen treuen Priester erwecken, der nach meinem Herzen und nach meiner Seele handeln wird, und werde ihm ein dauerndes Haus bauen, und er wird vor meinem Gesalbten wandeln allezeit.
72731 Samuel1Sam9236Es wird aber geschehen, dass, wer immer in deinem Hause übrigbleibt, kommt, damit man für ihn bitte, und er wird ein Silberstück und einen Brotkuchen anbieten und sagen: Lass mich, ich bitte dich, zu einem Priesterteil zu, damit ich einen Bissen Brot zu essen habe.
72741 Samuel1Sam931Der Knabe Samuel aber diente dem Herrn vor Heli, und ein Ausspruch des Herrn war kostbar in jenen Tagen, und kein Gesicht ward offenbart.
72751 Samuel1Sam932Da geschah es an einem Tage, während Heli an seinem Platze ruhte, (seine Augen waren schon dunkel geworden und er konnte nicht sehen),
72761 Samuel1Sam933dass Samuel, ehe die Lampe des Herrn ausgelöscht wurde, im Tempel des Herrn schlief, da, wo die Lade Gottes war.
72771 Samuel1Sam934Und der Herr rief Samuel. Er antwortete und sprach: Hier bin ich!
72781 Samuel1Sam935Dann eilte er zu Heli und sprach: Hier bin ich! denn du hast mich gerufen. Dieser antwortete: Ich habe nicht gerufen. Kehre wieder zurück und schlafe! Da ging er hin und schlief.
72791 Samuel1Sam936Der Herr aber rief Samuel abermals. Da stand Samuel auf, ging zu Heli und sprach: Hier bin ich! denn du hast mich gerufen. Er antwortete: Ich habe dich nicht gerufen, mein Sohn, kehre wieder zurück und schlafe!
72801 Samuel1Sam937Samuel kannte nämlich den Herrn noch nicht, und ein Ausspruch des Herrn war ihm noch nicht offenbart worden.
72811 Samuel1Sam938Da rief der Herr Samuel wieder zum dritten Male. Dieser stand auf, ging zu Heli
72821 Samuel1Sam939und sprach: Hier bin ich! denn du hast mich gerufen. Da erkannte Heli, dass der Herr den Knaben rief, und sprach zu Samuel: Gehe hin und schlafe; und wenn er dich von neuem ruft, so sprich: Rede, Herr! denn dein Diener hört. Und Samuel ging hin und schlief an seinem Platze.
72831 Samuel1Sam9310Da kam der Herr und blieb stehen und rief, wie er zweimal gerufen hatte: Samuel, Samuel! Samuel sprach: Rede, Herr, denn dein Diener hört.
72841 Samuel1Sam9311Da sprach der Her zu Samuel: Siehe, ich vollbringe ein Werk in Israel, dass jedem, der es hört, beide Ohren gellen werden.
72851 Samuel1Sam9312An jenem Tage werde ich alles wider Heli eintreten lassen, was ich über sein Haus geredet habe; ich werde es anfangen und vollenden.
72861 Samuel1Sam9313Denn ich habe es ihm vorhergesagt, dass ich an seinem Hause auf immer um seines Frevels willen Gericht üben werde, weil er wusste, dass seine Söhne Schändliches taten, und er sie nicht strafte.
72871 Samuel1Sam9314Darum habe ich dem Hause Heli geschworen, dass der Frevel seines Hauses in Ewigkeit nicht gesühnt werden soll durch Opfer und Gaben.
72881 Samuel1Sam9315Hierauf schlief Samuel bis zum Morgen, alsdann öffnete er die Türen des Hauses des Herrn. Doch fürchtete sich Samuel, Heli die gehabte Offenbarung anzuzeigen.
72891 Samuel1Sam9316Da rief Heli Samuel und sprach: Samuel, mein Sohn! Er antwortete und sprach: Hier bin ich!
72901 Samuel1Sam9317Er fragte ihn: Was ist es, was der Herr zu dir geredet hat? Ich bitte dich, verhehle es mir nicht. Gott tue dir dies und das, wenn du mir ein Wort von all dem verhehlst, was dir gesagt worden ist.
72911 Samuel1Sam9318So teilte ihm denn Samuel alles mit und verbarg nichts vor ihm. Da antwortete jener: Es ist der Herr; er möge tun, was in seinen Augen gut ist!
72921 Samuel1Sam9319Samuel aber wuchs heran, und der Herr war mit ihm, und keines von allen seinen Worten fiel auf die Erde.
72931 Samuel1Sam9320Und ganz Israel von Dan bis Bersabee ward inne, dass Samuel ein wahrhafter Prophet des Herrn sei.
72941 Samuel1Sam9321Auch erschien der Herr weiterhin in Silo; denn der Herr hatte sich Samuel in Silo offenbart nach dem Ausspruche des Herrn. Das Wort Samuels aber ging aus an ganz Israel.
72951 Samuel1Sam941Da begab es sich in jenen Tagen, dass die Philister sich zum Kampfe sammelten; und Israel zog den Philistern zum Streite entgegen und lagerte sich bei dem Steine der Hilfe. Die Philister nun kamen nach Aphek
72961 Samuel1Sam942und stellten sich in Schlachtordnung gegen Israel auf. Als aber der Kampf begann, floh Israel vor den Philistern, und es wurden in dieser Schlacht über das weite Feld hin zerstreut bei viertausend Mann erschlagen.
72971 Samuel1Sam943Da nun das Volk in das Lager zurückkam, sprachen die Ältesten von Israel: Warum hat uns heute der Herr vor den Philistern geschlagen? Lasset uns die Lade des Bundes des Herrn von Silo hierher bringen, damit sie in unsere Mitte komme und uns aus der Hand unserer Feinde errette!
72981 Samuel1Sam944Das Volk also sandte nach Silo, und sie holten von da die Bundeslade des Herrn der Heerscharen, der über dem Cherubim thront; und die beiden Söhne Helis, Ophni und Phinees, waren bei der Lade des Bundes des Herrn.
72991 Samuel1Sam945Als die Lade des Bundes des Herrn in das Lager kam, erhob ganz Israel ein Jubelgeschrei, dass die Erde davon erdröhnte.
73001 Samuel1Sam946Da die Philister den Schall des Jauchzens hörten, sprachen sie: Was bedeutet dieser Schall großen Jubelgeschreies im Lager der Hebräer? Und als sie erfuhren, dass die Lade des Herrn in das Lager gekommen sei,
73011 Samuel1Sam947fürchteten sich die Philister und sprachen: Gott ist in das Lager gekommen! Und aufseufzend, sprachen sie:
73021 Samuel1Sam948Wehe uns! denn solches Frohlocken war weder gestern noch zuvor. Wehe uns! wer wird uns aus der Hand dieser erhabenen Götter retten? Das sind die Götter, welche Ägypten mit allerlei Plagen in die Wüste geschlagen haben.
73031 Samuel1Sam949Fasset Mut und zeiget euch als Männer, ihr Philister! dass ihr den Hebräern nicht dienstbar werdet, wie sie euch dienstbar waren, fasset Mut und kämpfet!
73041 Samuel1Sam9410Die Philister zogen also in den Kampf, und Israel ward geschlagen, und ein jeder floh in sein Zelt; und die Niederlage war sehr groß; es fielen von Israel dreißigtausend Mann Fußvolk.
73051 Samuel1Sam9411Auch ward die Lade Gottes weggenommen, und die beiden Söhne Helis, Ophni und Phinees, kamen um.
73061 Samuel1Sam9412Ein Mann aus Benjamin aber lief aus der Schlacht weg und kam an demselben Tage nach Silo, mit zerrissenem Kleide, und das Haupt mit Staub bestreut.
73071 Samuel1Sam9413Als dieser ankam, saß Heli auf dem Sitze, nach der Straße ausschauend; denn sein Herz bangte um die Lade Gottes. Nachdem aber der Mann in die Stadt gekommen war, verkündete er daselbst, und die ganze Stadt wehklagte.
73081 Samuel1Sam9414Als Heli das laute Geschrei hörte, sprach er: Was ist das für ein lautes Getümmel? Da kam der Mann eilends herzu und verkündete es Heli.
73091 Samuel1Sam9415Heli aber war achtundneunzig Jahre alt, und seine Augen waren dunkel geworden, und er konnte nicht sehen.
73101 Samuel1Sam9416Als jener nun zu Heli sprach: Ich bin der, welcher aus dem Kampfe gekommen ist, und ich bin es, der heute aus der Schlacht geflohen ist, sprach er zu ihm: Was hat sich begeben, mein Sohn?
73111 Samuel1Sam9417Da antwortete der, welcher Nachricht brachte, und sprach: Israel ist von den Philistern geflohen und eine große Niederlage ist unter dem Volke angerichtet, überdies sind auch deine beiden Söhne Ophni und Phinees tot; und die Lade Gottes ist weggenommen.
73121 Samuel1Sam9418Als jener die Lade Gottes nannte, fiel Heli rücklings vom Sitze neben dem Eingange und brach den Hals und starb. Denn er war ein alter Mann und hochbetagt; und er hatte Israel vierzig Jahre gerichtet.
73131 Samuel1Sam9419Seine Schwiegertochter aber, das Weib des Phinees, war schwanger und nahe am Gebären. Als diese die Kunde vernahm, dass die Lade Gottes weggenommen und ihr Schwiegervater und ihr Mann tot seien, sank sie nieder und gebar; denn die Wehen überfielen sie plötzlich.
73141 Samuel1Sam9420Da sie nun im Sterben lag, sprachen die Frauen, die um sie standen, zu ihr: Fürchte dich nicht; den du hast einen Sohn geboren! Sie aber antwortete nicht und merkte nicht darauf.
73151 Samuel1Sam9421Und sie nannte den Knaben Ichabod, indem sie sprach: Hinweggenommen ist die Herrlichkeit von Israel! Weil die Lade Gottes weggenommen war, und wegen ihres Schwiegervaters und ihres Mannes;
73161 Samuel1Sam9422und sie sprach: Hinweggenommen ist die Herrlichkeit von Israel! Weil die Lade Gottes genommen war.
73171 Samuel1Sam951Die Philister aber nahmen die Lade Gottes und brachten sie vom Steine der Hilfe nach Azot.
73181 Samuel1Sam952Und die Philister nahmen die Lade Gottes und brachten sie in den Tempel Dagons und stellten sie neben Dagon auf.
73191 Samuel1Sam953Als nun die Azoter des anderen Tages am Morgen aufstanden, siehe, da lag Dagon vor der Lade des Herrn, mit dem Gesichte auf der Erde; und sie nahmen Dagon und stellten ihn wieder an seinem Platz.
73201 Samuel1Sam954Als sie des anderen Tages am Morgen wieder aufstanden, fanden sie Dagon auf seinem Angesichte vor der Lade des Herrn auf der Erde liegen; das Haupt Dagons aber und seine beiden Hände lagen abgeschlagen auf der Schwelle;
73211 Samuel1Sam955nur der Rumpf Dagons war an seinem Platze geblieben. Daher treten die Priester Dagons und alle, die in seinen Tempel gehen, bis auf den heutigen Tag nicht auf die Schwelle Dagons in Azot.
73221 Samuel1Sam956Die Hand des Herrn aber lastete schwer auf den Azotern, und er richtete Verheerung unter ihnen an und schlug Azot und sein Gebiet an den verborgenen Teilen des Gefäßes. (Und es entstand in Dorf und Fels in der ganzen Landschaft ein großes Gewimmel, es kamen Mäuse hervor und es fiel der Schrecken eines großen Sterbens auf die Stadt.)
73231 Samuel1Sam957Als aber die Leute von Azot diese Plage sahen, sprachen sie: Die Lade des Gottes Israels soll nicht bei uns bleiben; denn seine Hand lastet schwer auf uns und auf Dagon, unserem Gotte.
73241 Samuel1Sam958Und sie sandten hin und versammelten alle Statthalter der Philister und sprachen: Was sollen wir mit der Lade des Gottes Israels tun? Die Gethiter antworteten: Man lasse die Lade des Gottes Israels herumführen! Da führten sie die Lade des Gottes Israels herum.
73251 Samuel1Sam959Als sie dieselbe aber herumführten, starben durch die Hand des Herrn sehr viele Menschen in jeder Stadt; und er schlug die Männer jeder Stadt, klein und groß, dass Beulen hervorbrachen und faulten. Und die Gethiter gingen zu Rate und machten sich Sitze von Häuten.
73261 Samuel1Sam9510Sie sandten also die Lade Gottes nach Akkaron. Als die Lade Gottes nach Akkaron kam, riefen die Akkaroniter und sprachen: Sie haben die Lade des Gottes Israels zu uns gebracht, dass er uns und unser Volk töte.
73271 Samuel1Sam9511Sie sandten also hin und versammelten alle Statthalter der Philister, welche sprachen: Lasset die Lade des Gottes Israels an ihren Ort zurückkehren, dass er uns nicht mitsamt unserem Volke töte.
73281 Samuel1Sam9512Denn Todesschrecken kam über alle Städte, und gar schwer lag die Hand des Herrn auf ihnen. Auch die Männer, welche nicht gestorben waren, wurden an dem verborgenen Teile des Gefäßes geschlagen; und das Weheklagen einer jeden Stadt stieg zum Himmel empor.
73291 Samuel1Sam961So war die Lade des Herrn im Lande der Philister sieben Monate.
73301 Samuel1Sam962Da beriefen die Philister ihre Priester und Wahrsager und sprachen: Was sollen wir mit der Lade des Herrn tun? Saget uns, auf welche Weise wir sie an ihren Ort zurückbringen sollen. Sie sprachen:
73311 Samuel1Sam963Wenn ihr die Lade des Gottes Israels zurückschafft, so lasset sie nicht leer weggehen, sondern gebet ihm, was ihr als Sühne schuldig seid; dann werdet ihr genesen und es wird euch kund werden, warum seine Hand nicht von euch ablässt.
73321 Samuel1Sam964Da sprachen die: Was sollen wir ihm als Sühne erstatten? Jene antworteten:
73331 Samuel1Sam965Machet nach der Zahl der Landschaften der Philister fünf goldene Gefäße und fünf goldene Mäuse; denn eine und dieselbe Plage ist über euch alle und über eure Statthalter gekommen. So machet denn Nachbilder von euren Gefäßen und Nachbilder von den Mäusen, welche das Land verheerten, und gebet dem Gotte Israels die Ehre; vielleicht zieht er seine Hand von euch und von euern Göttern und von eurem Lande zurück.
73341 Samuel1Sam966Warum sollt ihr eure Herzen verstocken, so wie Ägypten und Pharao ihr Herz verstockten? Entließ er sie nicht erst, nachdem er geschlagen war, und sie zogen ab?
73351 Samuel1Sam967So gehet jetzt daran und machet einen neuen Wagen und spannet zwei säugende Kühe, die noch kein Joch getragen haben, an den Wagen und sperret ihre Kälber zu Hause ein.
73361 Samuel1Sam968Sodann nehmet die Lade des Herrn und setzet sie auf den Wagen, und die goldenen Geräte, welche ihr als Sühnegeschenke dargebracht habt, leget an einem Kästchen an ihre Seite und lasst sie ziehen.
73371 Samuel1Sam969Gebet aber acht: wenn sie den Weg nach ihrem Gebiete hinauf, nach Bethsames zu, zieht, so hat er uns dieses große Übel getan; wo aber nicht, so werden wir wissen, dass seine Hand uns nicht getroffen hat, sondern dass es durch Zufall geschehen ist.
73381 Samuel1Sam9610Da taten sie so, nahmen zwei Kühe, welche Kälber säugten, und spannten sie an den Wagen, ihre Kälber aber hielten sie zu Hause eingeschlossen.
73391 Samuel1Sam9611Sodann setzten sie die Lade Gottes auf den Wagen, samt dem Kästchen, welches die goldenen Mäuse und die Nachbilder der Gefäße enthielt.
73401 Samuel1Sam9612Die Kühe aber gingen geradeaus den Weg entlang, der nach Bethsames zu führt, und schritten fort auf einem und demselben Wege und zogen brüllend dahin, ohne zur Rechten oder zur Linken abzubiegen; die Fürsten der Philister aber folgten bis an die Grenzen von Bethsames.
73411 Samuel1Sam9613Die Bethsamiter schnitten gerade Weizen im Tale; und als sie ihre Augen erhoben, erblickten sie die Lade und freuten sich, da sie dieselbe sahen.
73421 Samuel1Sam9614Und der Wagen kam auf das Feld Josues, eines Bethsamiters, und blieb daselbst stehen. Es lag aber dort ein großer Stein, da spalteten sie das Holz des Wagens und brachten die Kühe darauf dem Herrn als Brandopfer dar.
73431 Samuel1Sam9615Die Leviten aber hoben de Lade Gottes herab und das Kästchen, welches daneben war, in dem die goldenen Gegenstände lagen, und stellten sie auf den großen Stein. Die Männer von Bethsames aber brachten an jenem Tage Brandopfer dar und opferten dem Herrn Schlachtopfer.
73441 Samuel1Sam9616Und die fünf Fürsten der Philister sahen es und kehrten an demselben Tage nach Akkaron zurück.
73451 Samuel1Sam9617Dies aber sind die goldenen Gefäße, welche die Philister dem Herrn als Sühngeschenk darbrachten: Azot eines, Gaza eines, Askalon eines, Geth eines, Akkaron eines;
73461 Samuel1Sam9618dazu die goldenen Mäuse, entsprechend der Zahl der Städte der Philister in den fünf Landschaften, sowohl der ummauerten Städte, als der Dörfer, welche ohne Mauern waren, ja selbst das Groß-Abel, auf den sie die Lade des Herrn gesetzt hatten, welche bis auf diesen Tag im Felde Josues, des Bethsamiters, war.
73471 Samuel1Sam9619Er schlug aber die Männer von Bethsames, weil sie die Lade des Herrn beschaut hatten: er schlug von den Einwohnern siebzig Mann und fünfzigtausend vom übrigen Volke. Und das Volk trauerte, weil der Herr das Volk mit einer so großen Plage geschlagen hatte.
73481 Samuel1Sam9620Da sprachen die Männer von Bethsames: Wer wird vor dem Herrn, diesen heiligen Gott, bestehen können? Und zu wem soll sie von uns weg hinaufziehen?
73491 Samuel1Sam9621Und sie sandten Boten zu den Einwohnern von Kariathiarim und ließen ihnen sagen: Die Philister haben die Lade des Herrn zurückgebracht; kommet herab und holet sie wieder zu euch zurück!
73501 Samuel1Sam971Die Männer von Kariathiarim also kamen und führten die Lade des Herrn wieder herauf und brachten sie in das Haus Abinadabs in Gibea; Eleazar aber, seinen Sohn, heiligten sie, dass er die Lade hütete.
73511 Samuel1Sam972Und es geschah, dass von dem Tage an, wo die Lade des Herrn in Kariathiarim ihren Aufenthalt nahm, eine lange Zeit verging (es war nämlich schon das zwanzigste Jahr); und das ganze Haus Israel genoß Ruhe, dem Herrn folgend.
73521 Samuel1Sam973Samuel aber hatte zu dem ganzen Hause Israel gesprochen: Wenn ihr euch von ganzem Herzen wieder zu dem Herrn wenden wollt, so tuet die fremden Götter, die Baale und Astartrn, aus eurer Mitte hinweg; und bereitet eure Herzen dem Herrn und dienet ihm allein, so wird er euch aus der Hand der Philister erretten.
73531 Samuel1Sam974Deshalb entfernten die Söhne Israels die Baale und Astarten und dienten dem Herrn allein.
73541 Samuel1Sam975Samuel aber sprach: Versammelt ganz Israel in Masphath, dass ich für euch zu dem Herrn bete.
73551 Samuel1Sam976Da versammelten sie sich in Masphath und schöpften Wasser und gossen es vor dem Herrn aus und fasteten an jenem Tage und sprachen daselbst: Wir haben wider den Herrn gesündigt. Und Samuel richtete die Söhne Israels in Masphath.
73561 Samuel1Sam977Als nun die Philister hörten, dass die Söhne Israels in Masphath versammelt seien, zogen die Statthalter der Philister hinauf gegen Israel. Als dies die Söhne Israels hörten, gerieten sie in Furcht vor den Philistern
73571 Samuel1Sam978und sprachen zu Samuel: Lass nicht ab, für uns zu dem Herrn, unserm Gott, zu rufen, dass er uns aus der Hand der Philister errette.
73581 Samuel1Sam979Da nahm Samuel ein säugendes Lamm und brachte es dem Herrn ganz als Brandopfer dar; auch rief Samuel zu dem Herrn für Israel, und der Herr erhörte ihn.
73591 Samuel1Sam9710Es geschah aber, dass, als Samuel das Brandopfer darbrachte, die Philister den Kampf mit Israel begangen; der Herr aber ließ es an jenem Tage mit furchtbarem Krachen über die Philister donnern, und er schreckte sie, dass sie von Israel geschlagen wurden.
73601 Samuel1Sam9711Da zogen die Männer Israels von Masphath aus und verfolgten die Philister und schlugen sie bis zu dem Orte hin, der unterhalb Bethchars war.
73611 Samuel1Sam9712Samuel aber nahm einen Stein und stellte ihn zwischen Masphath und zwischen Sen auf und nannte den Namen dieses Ortes Stein der Hilfe und sprach: Bis hierher hat uns der Herr geholfen!
73621 Samuel1Sam9713So wurden die Philister gedemütigt, so dass sie nicht mehr versuchten, in das Gebiet Israels einzudringen; und so lastete die Hand des Herrn auf den Philistern alle Tage Samuels hindurch.
73631 Samuel1Sam9714Auch wurden sie Städte, welche die Philister Israel weggenommen hatten, an Israel zurückgegeben, von Akkaron bis nach Geth und ihr Gebiet; und er befreite Israel aus der Hand der Philister, und es war Friede zwischen Israel und den Ammorhitern.
73641 Samuel1Sam9715Und Samuel richtete Israel alle Tage seines Lebens
73651 Samuel1Sam9716und ging von Jahr zu Jahr umher nach Bethel und Galgala und Masphath und richtete Israel an den vorgenannten Orten.
73661 Samuel1Sam9717Dann kehrte er nach Ramatha zurück; denn dort war sein Haus, und auch da richtete er Israel und erbaute dem Herrn daselbst einen Altar.
73671 Samuel1Sam981Es geschah aber, als Samuel alt geworden war, setzte er seine Söhne zu Richtern über Israel ein.
73681 Samuel1Sam982Der Name seines erstgeborenen Sohnes war Joel, und der Name des zweiten Abia; beide waren Richter in Bersabee.
73691 Samuel1Sam983Allein seine Söhne wandelten nicht auf seinen Wegen, sondern ergaben sich der Habsucht und nahmen Geschenke an und verkehrten das Recht.
73701 Samuel1Sam984Daher versammelten sich alle Ältesten von Israel und kamen zu Samuel nach Ramatha
73711 Samuel1Sam985und sprachen zu ihm: Siehe, du bist nun alt geworden und deine Söhne wandeln nicht auf deinen Wegen; so setze uns einen König ein, dass er uns richte, wie ja alle Völker haben.
73721 Samuel1Sam986Diese Rede missfiel in den Augen Samuels, weil sie gesagt hatten: Gib uns einen König, dass er uns richte. Und Samuel betete zu dem Herrn.
73731 Samuel1Sam987Der Herr aber sprach zu Samuel: Höre auf die Stimme des Volkes in allem, was sie dir sagen; denn nicht dich haben sie verworfen, sondern mich, dass ich nicht über sie König sei.
73741 Samuel1Sam988So wie alle ihre Werke waren, die sie vollbracht haben von dem Tage an, an dem ich sie aus Ägypten geführt habe, bis auf diesen Tag, wie sie mich verlassen und fremden Göttern gedient haben, so handeln sie auch an dir.
73751 Samuel1Sam989So höre nun auf ihre Stimme; aber verwarne sie und lege ihnen das Recht des Königs vor, der über sie herrschen soll.
73761 Samuel1Sam9810Hierauf sagte Samuel dem Volke, welches einen König von ihm begehrt hatte, alles, was der Herr geredet,
73771 Samuel1Sam9811und sprach: Dies wird das Recht des Königs sein, der über euch herrschen soll: Eure Söhne wird er nehmen und auf seine Wagen setzen und zu seinen Reitern und zu Läufern vor seinen Wagen machen,
73781 Samuel1Sam9812und wird sie sich als Oberste und als Hauptleute über hundert und als Pflüger auf seinen Feldern und als Schnitter seiner Saaten und als Schmiede für seine Waffen und Wagen bestellen.
73791 Samuel1Sam9813Und eure Töchter wird er zu seinen Salbenbereiterinnen und Köchinnen und Brotbäckerinnen machen.
73801 Samuel1Sam9814Von euren Feldern und Weinbergen und Ölgärten wird er die besten nehmen und seinen Dienern geben.
73811 Samuel1Sam9815Aber auch von euren Saaten und dem Ertrage eurer Weinberge wird er den Zehnten erheben, um ihn seinen Hofbeamten und Dienern zu geben.
73821 Samuel1Sam9816Auch eure Knechte und Mägde und eure besten Jünglinge und eure Esel wird er nehmen und für sich allein arbeiten lassen.
73831 Samuel1Sam9817Dazu wird er von euren Herden den Zehnten erheben, und ihr werdet seine Knechte sein.
73841 Samuel1Sam9818Wenn ihr dann an jenem Tage über euren König, den ihr euch erwählt habt, schreien werdet, wird euch der Herr an jenem Tag nicht erhören, weil ihr euch einen König verlangt habt.
73851 Samuel1Sam9819Das Volk aber wollte auf die Stimme Samuels nicht hören, sondern sprach: Mit nichten! Denn ein König soll über uns sein,
73861 Samuel1Sam9820und auch wir wollen wie alle Völker sein, und unser König soll uns richten und vor uns ausziehen und unsere Kriege für uns führen.
73871 Samuel1Sam9821Und Samuel hörte alle Worte des Volkes und redete sie vor den Ohren des Herrn.
73881 Samuel1Sam9822Der Herr aber sprach zu Samuel: Höre auf ihre Stimme und setze einen König über sie ein! Da sprach Samuel zu den Männern von Israel: Ein jeder gehe in seine Stadt!
73891 Samuel1Sam991Es war ein Mann von Benjamin, namens Kis, ein Sohn Abiels, des Sohnes Serros, des Sohnes Bechoraths, des Sohnes Aphias, des Sohnes eines Benjamiten, stark an Kraft.
73901 Samuel1Sam992Dieser hatte einen Sohn, Namens Saul, auserlesen und tüchtig; und es war kein tüchtigerer unter den Söhnen Israels als er. Von der Schulter an aufwärts überragte er alles Volk.
73911 Samuel1Sam993Nun waren die Eselinnen Kis, des Vaters Sauls, verloren gegangen; und Kis sprach zu Saul, seinem Sohne: Nimm einen von den Knechten mit dir und mache dich auf und gehe hin und suche die Eselinnen. Die durchwanderten also das ganze Gebiet Ephraim
73921 Samuel1Sam994und das Gebiet von Salisa, ohne sie zu finden, und durchzogen sodann das Land Salim, aber sie waren nicht da, und das Land Jemini, aber sie fanden sie nicht.
73931 Samuel1Sam995Als sie aber in das Gebiet von Suph kamen, sprach Saul zu dem Knecht, der bei ihm war: Komm, lass uns umkehren, denn mein Vater lässt vielleicht die Eselinnen fahren und wird um uns besorgt.
73941 Samuel1Sam996Dieser sprach zu ihm: Siehe, ein Mann Gottes ist in dieser Stadt, ein angesehener Mann; alles, was er sagt, trifft sicher ein. So lass uns denn jetzt dorthin gehen, vielleicht gibt er uns Auskunft über unsern Weg, wegen dessen wir gekommen sind.
73951 Samuel1Sam997Da sprach Saul zu seinem Knechte: Siehe, wir wollen hingehen, aber was werden wir dem Manne Gottes bringen? Das Brot ist in unsern Reisesäcken ausgegangen und wir haben kein Geschenk, um es dem Manne Gottes zu geben, noch sonst etwas anderes.
73961 Samuel1Sam998Da antwortete der Knecht dem Saul wiederum und sprach: Siehe, der vierte Teil eines Silber-Staters findet sich in meiner Hand, diesen wollen wir dem Manne Gottes geben, dass er uns unsern Weg angebe.
73971 Samuel1Sam999(Vor Zeiten sprach jeder, welcher Gott zu fragen ging, in Israel so: Kommet und lasst uns zum Seher gehen; denn die, welche heutzutage Propheten heißen, wurden einst Seher genannt.)
73981 Samuel1Sam9910Saul sagte zu seinem Knechte: Dein Vorschlag ist sehr gut. Komm, lass uns hingehen! So gingen sie denn in die Stadt, in welcher der Mann Gottes war.
73991 Samuel1Sam9911Als sie nun den Hügel zur Stadt hinaufstiegen, trafen sie Mädchen, welche herauskamen, um Wasser zu schöpfen, und sie sprachen zu ihnen: Ist hier der Seher?
74001 Samuel1Sam9912Diese antworteten und sprachen zu ihnen: Er ist hier; siehe, da vor dir, eile nun! Denn er ist heute in die Stadt gekommen, weil das Volk heute ein Opfer auf der Höhe feiert.
74011 Samuel1Sam9913Wenn ihr in die Stadt kommt, werdet ihr ihn alsbald finden, bevor er auf die Höhe hinaufsteigt, um zu essen. Denn das Volk wird nicht essen, bis er kommt; denn er segnet das Opfer, alsdann erst essen die, welche geladen sind. So gehet nun hinauf, denn heute werdet ihr ihn finden.
74021 Samuel1Sam9914Da gingen sie in die Stadt hinauf; und als sie in die Mitte der Stadt gekommen waren, erschien Samuel ihnen entgegen hinausgehend, um auf die Höhe zu steigen.
74031 Samuel1Sam9915Der Herr aber hatte Samuel an dem Tage, bevor Saul kam, eine Offenbarung gegeben und gesagt:
74041 Samuel1Sam9916Morgen, zu eben dieser Stunde, welche jetzt ist, werde ich einen Mann aus dem Lande Benjamin zu dir senden, diesen sollst du zum Fürsten über mein Volk Israel salben und er soll mein Volk aus der Hand der Philister erretten; denn ich habe mein Volk angesehen, weil ihr Rufen zu mir gedrungen ist.
74051 Samuel1Sam9917Als Samuel nun Saul erblickte, sprach der Herr zu ihm: Siehe, das ist der Mann, von dem ich dir gesagt habe: Dieser soll über mein Volk herrschen!
74061 Samuel1Sam9918Saul aber trat zu Samuel in der Torhalle heran und sprach: Zeige mir doch an, wo ist das Haus des Sehers?
74071 Samuel1Sam9919Samuel antwortete Saul und sprach: Ich bin der Seher. Gehe mir voraus auf die Höhe, damit ihr heute mit mir esset, so werde ich dich am Morgen ziehen lassen und dir alles sagen, was du auf dem Herzen hast.
74081 Samuel1Sam9920Und um die Eselinnen, die du vorgestern verloren hast, sei unbekümmert; denn sie haben sich gefunden. Und wem wird alles gehören, was das Beste ist in Israel? Nicht dir und dem ganzen Hause deines Vaters?
74091 Samuel1Sam9921Saul aber antwortete und sprach: Bin ich nicht ein Sohn Benjamins, aus dem kleinsten Stamme Israels, und ist mein Geschlecht nicht das geringste unter allen Geschlechtern des Stammes Benjamin? Warum hast du also zu mir geredet?
74101 Samuel1Sam9922Da nahm Samuel Saul und seinen Diener, führte sie in den Speisesaal, und wies ihnen ihren Platz an der Spitze derer an, welche geladen waren; es waren ihrer nämlich ungefähr dreißig Männer.
74111 Samuel1Sam9923Und Samuel sprach zum Koche: Gib das Stück her, das ich dir gegeben habe, mit der Weisung, du solltest es besonders bei dir aufheben!
74121 Samuel1Sam9924Da trug der Koch das Schulterstück auf und setzte es Saul vor. Und Samuel sprach: Siehe da, was noch übrig geblieben ist! Lege es vor dich und iß; denn mit Fleisch ward es für dich aufbehalten, als ich das Volk rief. Und Saul aß mit Samuel an jenem Tage.
74131 Samuel1Sam9925Alsdann gingen sie von der Höhle in die Stadt herab, und er redete mit Saul auf dem Dache und bereitete Saul ein Lager auf dem Dache, und er schlief allda.
74141 Samuel1Sam9926Als sie nun am Morgen aufgestanden waren und der Tag schon anbrach, rief Samuel dem Saul auf dem Dache zu und sprach: Stehe auf, dass ich dich entlasse. Da stand Saul auf, und beide gingen hinaus, er nämlich und Samuel.
74151 Samuel1Sam9927Während sie nun am Ende der Stadt herabgingen, sprach Samuel zu Saul: Sage dem Knecht, dass er uns vorausgehe und weiterschreite; du aber bleibe ein wenig stehen, dass ich dir das Wort des Herrn kundtue.
74161 Samuel1Sam9101Da nahm Saul ein Gefäß mit Öl, goß es über sein Haupt aus, küsste ihn und sprach: Siehe, der Herr hat dich zum Fürsten über sein Erbe gesalbt, und du sollst sein Volk aus der Hand seiner Feinde, die es ringsum umgeben, befreien. Und dies soll dir ein Zeichen sein, dass der Herr dich zum Fürsten gesalbt hat:
74171 Samuel1Sam9102Wenn du heute von mir weggehst, so wirst du bei dem Grabe Rachels an der Grenze Benjamins, gegen Süden, auf zwei Männer treffen, diese werden dir sagen: Die Eselinnen, welche du zu suchen ausgegangen warst, haben sich gefunden; aber dein Vater denkt nicht mehr an die Eselinnen, sondern ist um euch bekümmert und spricht: Was soll ich wegen meines Sohnes tun?
74181 Samuel1Sam9103Und wenn du von da fort und weiter gehst und zur Eiche Thabor kommst, so werden dich daselbst drei Männer treffen, welche zu Gott nach Bethel hinaufgehen; der eine führt drei Böckchen mit sich, der andere drei Rundbrote, und der dritte trägt einen Krug Wein.
74191 Samuel1Sam9104Diese werden dich grüßen und dir zwei Brote geben, und du sollst sie aus ihrer Hand annehmen.
74201 Samuel1Sam9105Darnach wirst du zu dem Hügel Gottes kommen, wo eine Besatzung der Philister ist; und wenn du dort in die Stadt trittst, wird dir eine Schar Propheten begegnen, die von der Höhe herabkommen, mit Harfen und Pauken und Flöten und Zithern, und sie selbst werden weissagen.
74211 Samuel1Sam9106Da wird der Geist des Herrn über dich kommen, und du wirst mit ihnen weissagen und in einen andern Menschen verwandelt werden.
74221 Samuel1Sam9107Wenn dir nun alle diese Zeichen eingetroffen sind, so tue, was dir unter die Hand kommt, denn der Herr ist mit dir.
74231 Samuel1Sam9108Und gehe mir voraus nach Galgala hinab (denn ich werde zu dir hinabkommen), um ein Opfer darzubringen und Friedopfer zu schlachten; sieben Tage warte, bis ich zu dir komme und dir anzeige, was du tun sollst.
74241 Samuel1Sam9109Als er nun den Rücken wandte, um von Samuel wegzugehen, gab ihm der Herr ein anderes Herz, und alle diese Zeichen trafen an demselben Tage ein.
74251 Samuel1Sam91010Und als sie an den vorbenannten Hügel kamen, siehe, da ging ihm eine Schar von Propheten entgegen; und der Geist des Herrn kam über ihn, dass er in ihrer Mitte weissagte.
74261 Samuel1Sam91011Als nun alle, welche ihn von gestern und von früher her kannten, sahen, dass er bei den Propheten war und weissagte, sagten sie zueinander: Was ist dem Sohne Kis begegnet? Ist wohl auch Saul unter den Propheten?
74271 Samuel1Sam91012Und einer antwortete dem andern und sprach: Und wer ist ihr Vater? Darum ist es zum Sprichwort geworden: Ist wohl auch Saul unter den Propheten?
74281 Samuel1Sam91013Als er aufhörte zu weissagen, kam er auf die Höhe.
74291 Samuel1Sam91014Da sprach der Oheim Sauls zu ihm und seinem Diener: Wohin seid ihr gegangen? Sie antworteten: Die Eselinnen zu suchen, und da wir sie nicht fanden, kamen wir zu Samuel.
74301 Samuel1Sam91015Sein Oheim sagte zu ihm: Teile mir mit, was dir Samuel gesagt hat.
74311 Samuel1Sam91016Saul sprach zu seinem Oheim: Er hat uns kundgetan, dass die Eselinnen gefunden seien. Von der Verheißung der Königswürde aber, die Samuel ihm gegeben, sagte er ihm nichts.
74321 Samuel1Sam91017Da berief Samuel das Volk zum Herrn nach Maspha15
74331 Samuel1Sam91018und sprach zu den Söhnen Israels: Also spricht der Herr, der Gott Israels: Ich habe Israel aus Ägypten geführt und aus der Hand aller Könige, die euch bedrängten, errettet.
74341 Samuel1Sam91019Ihr aber habt heute euern Gott verworfen, der allein euch aus allen euren Leiden und Drangsalen errettet hat, und habt gesagt: Mit nichten! Sondern setze einen König über uns! Nun denn, so stellet euch nun vor den Herrn nach euren Stämmen und nach den Familien.
74351 Samuel1Sam91020Hierauf brachte Samuel alle Stämme Israels herzu, da fiel das Los auf den Stamm Benjamin.
74361 Samuel1Sam91021Damit brachte er den Stamm Benjamin und seine Geschlechter herzu, und es fiel auf das Geschlecht Metris und kam bis auf Saul, den Sohn Kis. Als man ihn nun suchte, ward er nicht gefunden.
74371 Samuel1Sam91022Da fragten sie hierauf den Herrn, ob er denn noch dahinkommen werde? Der Herr antwortete: Sehet, er ist zu Hause verborgen.
74381 Samuel1Sam91023Sie liefen also hin und holten ihn von dort; und als er unter das Volk trat, war er von der Schulter an aufwärts höher als alles Volk.
74391 Samuel1Sam91024Und Samuel sprach zu dem ganzen Volke: Wahrlich, da seht ihr, dass dem den der Herr erwählt hat, keiner gleich ist im ganzen Volke. Da rief das ganze Volk und sprach: Es lebe der König!
74401 Samuel1Sam91025Samuel aber verkündete dem Volke das Gesetz über das Königtum, und schrieb es in ein Buch, und legte es vor dem Herrn nieder; dann entließ Samuel das ganze Volk, einen jeden in sein Haus.
74411 Samuel1Sam91026Auch Saul ging in sein Haus nach Gibea; und ein Teil des Heeres zog mit ihm, deren Herzen Gott gerührt hatte.
74421 Samuel1Sam91027Der Belialssöhne aber sprachen: Soll dieser uns etwa Heil bringen können? Und sie verachteten ihn und brachten ihm keine Geschenke; er aber tat, als hörte er es nicht.
74431 Samuel1Sam9111Und es begab sich, etwa einen Monat darauf, dass Naas, der Ammoniter, heraufzog und gegen Jabes in Gilead zu kämpfen begann. Da sprachen alle Männer von Jabes zu Naas: Nimm uns zu deinen Bundesgenossen an, so wollen wir dir dienstbar sein.
74441 Samuel1Sam9112Aber Naas, der Ammoniter, antwortete ihnen: Unter der Bedingung will ich einen Bund mit euch machen, dass ich euch allen das rechte Auge aussteche und euch zur Schande mache in ganz Israel.
74451 Samuel1Sam9113Da sprachen die Ältesten von Jabes zu ihm: Gib uns sieben Tage Frist, dass wir Boten in das ganze Gebiet von Israel senden; wenn dann niemand da ist, der uns verteidigt, so wollen wir zu dir hinausziehen.
74461 Samuel1Sam9114So kamen denn die Boten nach Gibea, der Stadt Sauls, und redeten diese Worte vor dem Volke; da erhob das ganze Volk seine Stimme und weinte.
74471 Samuel1Sam9115Und siehe, Saul kam hinter den Ochsen her vom Felde und sprach: Was hat das Volk, dass es weint? Als sie ihm nun die Botschaft der Männer von Jabes mitteilten,
74481 Samuel1Sam9116kam der Geist des Herrn über Saul, da er diese Worte hörte, und er geriet in heftigen Zorn.
74491 Samuel1Sam9117Und er nahm beide Ochsen, hieb sie in Stücke, sandte sie durch die Boten in das ganze Gebiet von Israel und ließ sagen: Wer nicht mit auszieht und Saul und Samuel folgt, dessen Ochsen soll es also ergehen. Da befiel die Furcht des Herrn das Volk, und sie zogen aus wie ein Mann.
74501 Samuel1Sam9118Als er sie nun in Bezech musterte, waren der Söhne Israels dreihunderttausend Mann, der Männer von Juda aber dreißigtausend.
74511 Samuel1Sam9119Da sprachen sie zu den Boten, welche gekommen waren: So sprechet zu den Männern, die in Jabes Gilead sind: Morgen wird euch Rettung werden, wenn die Sonne heiß scheint. Die Boten kamen also und verkündeten es den Männern von Jabes, und diese freuten sich
74521 Samuel1Sam91110und sprachen: Morgen werden wir zu euch hinausziehen, dann möget ihr uns alles antun, was euch gefällt.
74531 Samuel1Sam91111Und es geschah, als der folgende Tag kam, stellte Saul das Volk in drei Heerhaufen auf, drang um die Morgenwache mitten in das Lager und schlug die Ammoniter, bis der Tag heiß wurde; die aber übrigblieben, wurden so zerstreut, dass ihrer nicht zwei beisammen blieben.
74541 Samuel1Sam91112Da sprach das Volk zu Samuel: Wer ist es, der gesagt hat: Soll etwa Saul über uns König sein? Gebet die Männer her, dass wir sie töten.
74551 Samuel1Sam91113Saul aber sprach: Niemand soll an diesem Tage getötet werden; denn heute hat der Herr in Israel Heil gewirkt.
74561 Samuel1Sam91114Und Samuel sprach zu dem Volke: Kommet, lasset uns nach Galgala gehen und daselbst das Königtum erneuern!
74571 Samuel1Sam91115Da zog das ganze Volk nach Galgala, und sie machten daselbst Saul vor dem Herrn in Galgala zum Könige und brachten ebenda vor dem Herrn Friedopfer dar. Und Saul und alle Männer Israels waren dort überaus fröhlich.
74581 Samuel1Sam9121Samuel aber sprach zu ganz Israel: Sehet, ich habe in allem, was ihr zu mir gesprochen, eurer Stimme gehorcht und habe einen König über euch gesetzt.
74591 Samuel1Sam9122So geht nun der König vor euch her; ich aber bin alt und grau geworden und meine Söhne sind unter euch. So habe ich nun vor euch gewandelt von meiner Jugend an bis auf diesen Tag, sehet, hier bin ich!
74601 Samuel1Sam9123Saget von mir vor dem Herrn und vor seinem Gesalbten, ob ich jemandes Ochsen oder Esel weggenommen; ob ich jemanden bedrückt oder ihm Gewalt angetan; ob ich von jemandes Hand ein Geschenk angenommen habe? so will ich es heute gering achten und euch zurückerstatten.
74611 Samuel1Sam9124Da sprachen sie: Du hast uns nicht bedrückt noch uns Gewalt angetan, noch aus jemandes Hand etwas angenommen.
74621 Samuel1Sam9125Er sprach zu ihnen: Der Herr ist Zeuge wider euch und sein Gesalbter ist Zeuge an diesem Tage, dass ihr in meiner Hand nichts gefunden habt. Sie sprachen: Er ist Zeuge!
74631 Samuel1Sam9126Und Samuel sprach zu dem Volke: Zeuge ist der Herr, welcher Moses und Aaron bestellt und unsere Väter aus dem Lande Ägypten geführt hat.
74641 Samuel1Sam9127Nun aber tretet herzu, dass ich über euch vor dem Herrn wegen aller Erbarmungen des Herrn Gerichte halte, die er an euch und an euren Vätern geübt hat;
74651 Samuel1Sam9128wie Jakob nach Ägypten zog, und eure Väter zu dem Herrn schrien, und der Herr Moses und Aaron sandte und eure Väter aus Ägypten führte und sie an diesen Ort versetzte.
74661 Samuel1Sam9129Aber sie vergaßen des Herrn, ihres Gottes, und er gab sie in die Hände Sisaras, des Heerführers von Hasor, und in die Hand der Philister, und in die Hand des Königs von Moab, und diese kämpften wider sie.
74671 Samuel1Sam91210Darnach aber riefen sie zu dem Herrn und sprachen: Wir haben gesündigt, dass wir den Herrn verlassen und den Baalen und Astarten gedient haben; nun also rette uns aus der Hand unserer Feinde, so wollen wir dir dienen.
74681 Samuel1Sam91211Da sandte der Herr Jerobaal und Bodan, und Jephte, und Samuel, und errettete euch aus der Hand eurer Feinde ringsum, das ihr in Sicherheit wohntet.
74691 Samuel1Sam91212Als ihr aber sahet, dass Naas, der König der Söhne Ammons, gegen euch anrückte, sprachet ihr zu mir: Mit nichten! Sondern ein König soll über uns herrschen, während doch der Herr, euer Gott, euer König war.
74701 Samuel1Sam91213Nun also, hier ist euer König, den ihr erwählt und verlangt habt; sehet, der Herr hat euch einen König gegeben.
74711 Samuel1Sam91214Wenn ihr den Herrn fürchtet und ihm dient und auf seine Stimme hört und den Mund des Herrn nicht erbittert, so werdet ihr und der König, der über euch herrscht, dem Herrn, eurem Gott, folgen.
74721 Samuel1Sam91215Wenn ihr aber nicht auf die Stimme des Herrn hört, sondern gegen seine Gebote widerspenstig seid, so wird die Hand des Herrn sich auf euch legen wie auf eure Väter.
74731 Samuel1Sam91216Und nun tretet her und schauet die große Tat, welche der Herr vor euern Augen vollbringen wird.
74741 Samuel1Sam91217Ist nicht jetzt die Weizenernte? Ich werde den Herrn anrufen, und er wird Donner und Regen geben; und ihr werdet erkennen und sehen, dass ihr euch ein großes Übel vor dem Herrn angetan habt, da ihr einen König über euch verlangtet.
74751 Samuel1Sam91218Und Samuel rief zu dem Herrn, und der Herr sandte an diesem Tage Donner und Regen.
74761 Samuel1Sam91219Da geriet das ganze Volk in große Furcht vor dem Herrn und vor Samuel, und das gesamte Volk sprach zu Samuel: Bete für deine Knechte zu dem Herrn, deinem Gott, auf dass wir nicht sterben; denn zu all unsern Sünden haben wir noch das Übel hinzugefügt, einen König über uns zu verlangen.
74771 Samuel1Sam91220Samuel aber sprach zu dem Volke: Fürchtet euch nicht! Ihr habt zwar all dies Böse getan, aber lasset nicht ab dem Herrn zu folgen, sondern dienet dem Herrn von ganzem Herzen,
74781 Samuel1Sam91221und wendet euch nicht den nichtigen Götzen zu, die euch nichts nützen noch euch erretten werden, weil sie nichtig sind.
74791 Samuel1Sam91222Dann wird der Herr sein Volk um seines großen Namens willen nicht verlassen; denn der Herr hat geschworen, euch zu seinem Volke zu machen.
74801 Samuel1Sam91223Aber von mir sei diese Sünde wider den Herrn fern, dass ich ablassen sollte, für euch zu beten, vielmehr will ich euch den guten und rechten Weg lehren.
74811 Samuel1Sam91224Fürchtet also den Herrn und dienet ihm in Wahrheit und von ganzem Herzen; denn ihr habt die großen Taten gesehen, die er an euch vollbracht hat.
74821 Samuel1Sam91225Wenn ihr aber in der Bosheit beharrt, so werdet ihr und euer König allzumal umkommen.
74831 Samuel1Sam9131Ein Jahr war es, seitdem Saul König geworden, und er herrschte das zweite Jahr über Israel,
74841 Samuel1Sam9132da erwählte sich Saul dreitausend Mann aus Israel; zweitausend davon waren bei Saul in Machmas und auf dem Berge Bethel, und tausend bei Jonathas in Gibea Benjamin; das übrige Volk aber ließ er einen jeden in seine Hütte zurückkehren.
74851 Samuel1Sam9133Da schlug Jonathas die Besatzung der Philister, welche in Gibea stand. Als dies die Philister hörten, ließ Saul im ganzen Lande die Posaune blasen und sagen: Die Hebräer mögen hören!
74861 Samuel1Sam9134Und ganz Israel hörte eine solche Kunde: Saul hat die Besatzung der Philister geschlagen, und Israel hat sich gegen die Philister erhoben. Darum rief das Volk Saul zu in Galgala.
74871 Samuel1Sam9135Die Philister aber sammelten sich zum Kampfe gegen Israel, dreißigtausend Wagen und sechstausend Reiter stark, und das übrige Kriegsvolk, so zahlreich wie der Sand am Ufer des Meeres. Und sie zogen heran und lagerten sich in Machmas im Osten von Bethaven.
74881 Samuel1Sam9136Als nun die Männer von Israel sahen, dass sie in die Enge gebracht seien (denn das Volk war bedrängt), verbargen sie sich in Klüften und Verstecken, in Felsen und Höhlen und Zisternen.
74891 Samuel1Sam9137Die Hebräer aber zogen über den Jordan in das Land Gad und Gilead. Als Saul nun noch in Galgala war, geriet das ganze Volk, welches ihm folgte, in Schrecken.
74901 Samuel1Sam9138Und er wartete nach Samuels Anordnung sieben Tage; aber Samuel kam nicht nach Galgala, und das Volk verlief sich von ihm.
74911 Samuel1Sam9139Deshalb sprach Saul: Bringet mir das Brandopfer und die Friedopfer her! Und er brachte das Brandopfer dar.
74921 Samuel1Sam91310Als er nun die Darbringung des Brandopfers vollendet hatte, siehe, da kam Samuel; und Saul ging ihm entgegen, um ihn zu begrüßen.
74931 Samuel1Sam91311Samuel aber sprach zu ihm: Was hast du getan? Saul antwortete: Weil ich sah, dass das Volk sich von mir verlief und du an den bestimmten Tagen nicht gekommen warst, die Philister sich zudem in Machmas versammelt hatten,
74941 Samuel1Sam91312sprach ich: Nun werden die Philister gegen mich nach Galgala herabziehen, und ich habe das Angesicht des Herrn noch nicht versöhnt. Durch die Not gedrungen, habe ich das Brandopfer dargebracht.
74951 Samuel1Sam91313Da sprach Samuel zu Saul: Du hast töricht gehandelt und die Gebote des Herrn, deines Gottes, die er dir gegeben, nicht gehalten. Hättest du das nicht getan, so hättet der Herr dein Königtum über Israel jetzt schon auf immer bestätigt.
74961 Samuel1Sam91314So aber wird dein Königtum fürderhin nicht Bestand haben. Der Herr hat sich einen Mann nach seinem Herzen gesucht, und der Herr hat ihm geboten, Fürst zu sein über sein Volk, weil du nicht gehalten hast, was der Herr geboten hatte.
74971 Samuel1Sam91315Und Samuel machte sich auf und ging von Galgala nach Gibea Benjamin hinauf. Das übrige Volk aber zog hinauf, Saul nach, dem Kriegsvolke entgegen, welches gegen sie auf dem Hügel Benjamin anrückte, da sie von Galgala nach Gibea zogen. Und Saul musterte das Volk, das sich bei ihm fand, etwa sechshundert Mann.
74981 Samuel1Sam91316Saul und sein Sohn Jonathas, und das Volk, das sich bei ihnen befand, waren zu Gibea Benjamin: die Philister aber hatten sich in Machmas gelagert.
74991 Samuel1Sam91317Da zogen aus dem Lager der Philister drei Haufen auf Plünderung aus; ein Hause zog auf dem Wege nach Ephra nach dem Lande Sual;
75001 Samuel1Sam91318der zweite schlug den Weg nach Bethhoron ein; der dritte aber wandte sich auf die Straße nach der Grenze, die sich an das Tal Seboim nach der Wüste zu ausdehnt.
75011 Samuel1Sam91319Es war aber im ganzen Lande Israel kein Schmied zu finden; denn die Philister hatten es verhindert, dass die Hebräer sich Schwerter oder Lanzen machten.
75021 Samuel1Sam91320Darum ging ganz Israel zu den Philistern hinab, wenn jemand seine Pflugschar, seine Hacke, sein Beil, oder seinen Spaten schärfen lassen wollte.
75031 Samuel1Sam91321Die Schneiden der Pflugscharen, der Haken, Gabeln und Beile waren deshalb stumpf, und auch die Ochsenstacheln bedurften der Zuspitzung.
75041 Samuel1Sam91322Als nun der Tag des Kampfes kam, war kein Schwert und keine Lanze in der Hand des ganzen Volkes zu finden, das mit Saul und Jonathas war, ausgenommen in der Hand Sauls und Jonathas, seines Sohnes.
75051 Samuel1Sam91323Die Besatzung der Philister aber rückte vor, um nach Machmas hinüberzuziehen.
75061 Samuel1Sam9141Eines Tages nun begab es sich, dass Jonathas, der Sohn Sauls, zu dem Jünglinge, der sein Waffenträger war, sprach: Komm, lass uns hinübergehen zu den Posten der Philister, der dort gegenüber steht. Seinem Vater aber teilte er dies nicht mit.
75071 Samuel1Sam9142Saul befand sich am äußersten Teile von Gibea unter dem Granatenbaum, der in Magron stand, das Volk aber, das bei ihm war, belief sich auf etwa sechshundert Mann.
75081 Samuel1Sam9143Und Achias, der Sohn Achitobs, des Bruders Ichabods, des Sohnes Phinees, der von Heli, dem Priester des Herrn in Silo stammte, trug damals das Ephod. Aber auch das Volk wusste nicht, wohin Jonathas gegangen war.
75091 Samuel1Sam9144Es waren nun zwischen den Steigen, auf welchen Jonathas zu dem Posten der Philister hinüberzugehen suchte, auf beiden Seiten hervorragende Felsen, Klippen, die wie Zähne diesseits und jenseits jäh abfielen: der Name des einen war Boses, und der Name des andern Sene.
75101 Samuel1Sam9145Die eine Klippe erhob sich auf der Nordseite, Machmas gegenüber, die andere südlich von Gibea.
75111 Samuel1Sam9146Jonathas aber sprach zu dem Jünglinge, seinem Waffenträger: Komm, lass uns zu dem Posten dieser Unbeschnittenen hinübergehen, vielleicht wird der Herr für uns eintreten; denn dem Herrn ist es nicht schwer, durch viele oder durch wenige Rettung zu schaffen.
75121 Samuel1Sam9147Da sprach sein Waffenträger zu ihm: Tue alles, was deinem Sinne gefällt! Gehe, wohin du wünschest; ich werde bei dir bleiben, wo du nur willst.
75131 Samuel1Sam9148Jonathas sprach: Siehe, wir gehen hinüber zu jenen Männern. Wenn sie uns sehen
75141 Samuel1Sam9149und alsdann zu uns sprechen: Wartet, bis wir zu euch kommen! So wollen wir an unserm Platze stehen bleiben und nicht zu ihnen hinaufsteigen.
75151 Samuel1Sam91410Wenn sie aber sagen: Kommet zu uns herauf! so wollen wir hinaufsteigen, denn dann gibt der Herr sie in unsere Hand; dies soll uns ein Zeichen sein.
75161 Samuel1Sam91411Als sie nun beide von dem Posten der Philister bemerkt wurden, sprachen die Philister: Sehet, die Hebräer kommen aus den Löchern heraus, in welche sie sich versteckt hatten.
75171 Samuel1Sam91412Und die Männer des Postens riefen Jonathas und seinem Waffenträger zu und sprachen: Kommet zu uns heran, so wollen wir euch etwas zeigen! Da sprach Jonathas zu seinem Waffenträger: Lass uns hinaufsteigen, folge mir; denn der Herr hat sie in die Hand Israels gegeben.
75181 Samuel1Sam91413Da stieg Jonathas, auf Händen und Füßen kletternd, hinauf, und sein Waffenträger ihm nach. Einige fielen vor Jonathas, andere tötete sein Waffenträger, ihm folgend.
75191 Samuel1Sam91414So ward die erste Niederlage beigebracht, in der Jonathas und sein Waffenträger gegen zwanzig Mann erschlagen, auf einem halben Morgen Feldes, soviel ein Joch Ochsen an einem Tage zu pflügen pflegt.
75201 Samuel1Sam91415Da geschah im Lager auf dem Felde ein Wunder; und auch das ganze Volk im Lager derer, die zum Plündern ausgezogen waren, erschrak, dazu erbebte die Erde; denn es kam wie ein Wunder von Gott.
75211 Samuel1Sam91416Die Kundschafter Sauls, welche in Gibea Benjamin waren, sahen sich um, und siehe, da war ein geschlagener Haufe, der hierhin und dorthin floh.
75221 Samuel1Sam91417Da sprach Saul zu dem Volke, das bei ihm war: Forschet nach und sehet zu, wer von uns weggegangen ist! Da sie nachforschten, fand sich, dass Jonathas und sein Waffenträger nicht da waren.
75231 Samuel1Sam91418Saul sprach zu Achias: Bringe die Lade Gottes her! (Denn die Lade Gottes war zu jener Zeit daselbst bei den Söhnen Israels.)
75241 Samuel1Sam91419Während nun Saul noch mit dem Priester redete, entstand ein großes Getümmel im Lager der Philister, und nahm immer mehr zu, und erscholl immer deutlicher. Da sprach Saul zu dem Priester: Ziehe deine Hand zurück!
75251 Samuel1Sam91420Und Saul und das ganze Volk, das bei ihm war, erhob ein Geschrei; und als sie bis zum Kampfplatze kamen, siehe, da hatte sich das Schwert des einen wider den andern gewendet und es war ein sehr großes Morden.
75261 Samuel1Sam91421Aber die Hebräer, welche gestern und vorher noch bei den Philistern gewesen und mit ihnen in das Lager hinaufgezogen waren, kehrten ebenfalls zurück, um sich den Israeliten anzuschließen, die bei Saul und Jonathas waren.
75271 Samuel1Sam91422Da vereinigten sich alle Israeliten, welche sich auf dem Gebirge Ephraim verborgen hatten, als sie hörten, dass die Philister geflohen seien, mit den Ihrigen im Kampfe. So waren bei Saul etwa zehntausend Mann.
75281 Samuel1Sam91423Und der Herr rettete Israel an jenem Tage, der Kampf aber zog sich bis nach Bethaven hin.
75291 Samuel1Sam91424Und die Männer Israels scharten sich an jenem Tage zusammen; Saul aber beschwor das Volk und sprach: Verflucht sei jeder, der vor dem Abend etwas isst, bis ich an meinen Feinden Rache genommen habe. Und das ganze Volk nahm keine Speise zu sich.
75301 Samuel1Sam91425Da kam das ganze Volk des Landes in einen Wald, in dem Honig auf dem Erdboden lag.
75311 Samuel1Sam91426Als das Volk also in den Wald kam, sahen sie fließenden Honig, aber keiner führte die Hand zu seinem Munde; denn das Volk fürchtete den Schwur.
75321 Samuel1Sam91427Jonathas aber hatte es nicht gehört, als sein Vater das Volk beschwor, und streckte die Spitze des Stabes, den er in der Hand hatte, aus, tauchte sie in den Honigseim und führte seine Hand zum Munde, da wurden seine Augen hell.
75331 Samuel1Sam91428Da begann einer aus dem Volke und sprach: Dein Vater hat das Volk durch einen Eid gebunden und gesagt: Verflucht sei der Mann, der heute etwas isst (das Volk aber war ermattet)!
75341 Samuel1Sam91429Jonathas sprach: Mein Vater hat das Land in Verwirrung gestürzt. Ihr habt selbst gesehen, dass meine Augen hell wurden, weil ich ein wenig von diesem Honig gekostet habe;
75351 Samuel1Sam91430wie viel mehr, wenn das Volk von der Beute seiner Feinde gegessen hätte, welche es gefunden hat? Wäre nicht eine größere Niederlage unter den Philistern angerichtet worden?
75361 Samuel1Sam91431Sie schlugen also an jenem Tage die Philister von Machmas bis nach Ajalon. Das Volk aber ward sehr matt,
75371 Samuel1Sam91432machte sich über die Beute her, nahm Schafe und Rinder und Kälber und schlachtete sie auf der Erde; und das Volk aß sie mit dem Blute.
75381 Samuel1Sam91433Als dies aber Saul berichtet und gesagt ward, dass das Volk wider den Herrn gesündigt habe, indem es mit Blut aß, sprach er: Ihr habt nicht recht gehandelt! Wälzet nun einen großen Stein zu mir her.
75391 Samuel1Sam91434Dann sprach Saul: Zerstreuet euch unter das Volk und saget ihnen, dass ein jeder seinen Ochsen und Widder zu mir herbringen soll, und schlachtet auf diesem Steine und esset, so werdet ihr nicht wider den Herrn sündigen, indem ihr mit dem Blute esset. Da brachte das ganze Volk, ein jeder seinen Ochsen an der Hand herbei bis in die Nacht, und sie schlachteten sie daselbst.
75401 Samuel1Sam91435Saul aber baute dem Herrn einen Altar; dies war der erste Altar, den er dem Herrn baute.
75411 Samuel1Sam91436Hierauf sprach Saul: Lasst uns die Philister in dieser Nacht überfallen und sie vernichten, bis der Morgen anbricht, und keinen von ihnen übrig lassen! Das Volk sprach: Alles, was in deinen Augen gut scheint, das tue. Der Priester aber sprach: Lasset uns hierher vor Gott treten!
75421 Samuel1Sam91437Und Saul befragte den Herrn: Soll ich den Philistern nachsetzen? Wirst du sie in die Hand Israels geben? Doch er antwortete ihm an jenem Tage nicht.
75431 Samuel1Sam91438Da sprach Saul: Lasset alle Häupter des Volkes hierher treten und forschet nach und sehet, durch wen diese Versündigung heute begangen ist.
75441 Samuel1Sam91439So wahr der Herr lebt, der Retter Israels, wenn sie durch meinen Sohn Jonathas begangen wäre, so soll er unwiderruflich sterben! Und niemand vom ganzen Volk erhob dagegen Widerspruch.
75451 Samuel1Sam91440Da sprach er zu ganz Israel: Tretet ihr auf die eine Seite, und ich will mit Jonathas, meinem Sohne, auf der andern Seite stehen. Das Volk antwortete Saul: Was in deinen Augen gut scheint, das tue.
75461 Samuel1Sam91441Da sprach Saul zu dem Herrn, dem Gott Israels: Herr Gott Israels, gib ein Zeichen! Was ist es, dass du heute deinem Diener nicht geantwortet hast? Haftet diese Sünde mir oder meinem Sohne Jonathas an, so zeige es; oder wenn die Versündigung auf Seiten deines Volkes ist, so gewähre Heiligung. Da ward Jonathas und Saul getroffen, das Volk aber ging frei aus.
75471 Samuel1Sam91442Und Saul sprach: Werfet das Los zwischen mir und zwischen meinem Sohne Jonathas. Da ward Jonathas getroffen.
75481 Samuel1Sam91443Saul aber sprach zu Jonathas: Sage mir, was du getan hast. Da sagte Jonathas es ihm und sprach: Ich kostete mit der Spitze des Stabes, der in meiner Hand war, ein wenig Honig, und siehe, ich soll sterben!
75491 Samuel1Sam91444Saul sprach: Gott tue mir dies und das, du musst des Todes sterben, Jonathas!
75501 Samuel1Sam91445Das Volk aber sprach zu Saul: So soll Jonathas sterben, der dies große Werk der Rettung für Israel getan hat? Das ist Unrecht! So wahr der Herr lebt, es soll nicht ein Haar seines Hauptes zur Erde fallen, denn mit Gottes Hilfe hat er heut gehandelt! So befreite das Volk den Jonathas, dass er nicht sterben musste.
75511 Samuel1Sam91446Darnach zog Saul zurück und verfolgte die Philister nicht; die Philister aber zogen in ihre Ortschaften ab.
75521 Samuel1Sam91447Als nun Saul sein Königtum über Israel befestigt hatte, führte er Krieg wider seine Feinde ringsum, gegen Moab, die Söhne Ammons, Edom, die Könige von Soba und die Philister; und wohin er sich auch wandte, war er siegreich.
75531 Samuel1Sam91448Auch sammelte er ein Heer und schlug die Amalekiter und erlöste Israel aus der Hand seiner Plünderer.
75541 Samuel1Sam91449Die Söhne Sauls aber waren: Jonathas, Jessui und Melchisua, und die Namen seiner zwei Töchter waren: der Name der erstgeborenen Merob und der Name der jüngern Michol.
75551 Samuel1Sam91450Und der Name des Weibs Sauls war Achinoam, eine Tochter des Achimaas; und der Name seines Heerführers Abner, ein Sohn Ners, eines Oheims Sauls.
75561 Samuel1Sam91451Kis war der Vater Sauls und Ner der Vater Abners, der Sohn Abiels.
75571 Samuel1Sam91452Der Krieg gegen die Philister aber wütete heftig alle Tage Sauls hindurch; denn sah Saul einen starken kriegstüchtigen Mann, so gesellte er ihn sich zu.
75581 Samuel1Sam9151Einst sprach Samuel zu Saul: Mich hat der Herr gesandt, um dich zum Könige über sein Volk Israel zu salben; so höre nun auf die Stimme des Herrn!
75591 Samuel1Sam9152So spricht der Herr der Heerscharen: Ich habe alles erwogen, was Amalek an Israel getan hat, wie er sich ihm in den Weg stellte, als Israel aus Ägypten heraufzog.
75601 Samuel1Sam9153So ziehe denn hin und schlage Amalek und vertilge alles, was sein ist; übe keine Schonung an ihm und lass dich nichts von seiner Habe gelüsten, sondern töte Mann und Weib, Kind und Säugling, Rind und Schaf, Kamel und Esel.
75611 Samuel1Sam9154Da bot Saul das Volk auf und musterte sie wie Lämmer; zweihunderttausend Mann Fußvolk und zehntausend Mann aus Juda.
75621 Samuel1Sam9155Als nun Saul bis zur Stadt der Amalekiter kam, legte er einen Hinterhalt in das Tal.
75631 Samuel1Sam9156Und Saul sprach zu den Kinitern: Gehet hinweg, ziehet fort von Amalek, damit ich euch nicht etwa in ihr Schicksal verwickle; denn ihr habt an allen Söhnen Israels Barmherzigkeit geübt, als diese aus Ägypten heraufzogen. Da zogen sich die Kiniter aus der Mitte Amaleks zurück.
75641 Samuel1Sam9157Und Saul schlug Amalek von Hevila an bis nach Sur hin, das nach Ägypten zu liegt.
75651 Samuel1Sam9158Auch nahm er Agag, den König der Amalekiter, lebendig gefangen; das ganze Volk aber tötete er mit der Schärfe des Schwertes.
75661 Samuel1Sam9159Indes Saul und das Volk schonten Agags und der Herden von Schafen und Rindern und der Kleider und Widder, und alles dessen, was schön war, und wollten es nicht vernichten; alles aber, was schlecht und verächtlich war, vertilgten sie.
75671 Samuel1Sam91510Da erging das Wort des Herrn an Samuel, also:
75681 Samuel1Sam91511Es reut mich, dass ich Saul zum Könige gemacht habe; denn er hat mich verlassen und meine Worte nicht durch die Tat erfüllt. Und Samuel ward betrübt und rief die ganze Nacht hindurch zu dem Herrn.
75691 Samuel1Sam91512Als sich nun Samuel bei Tagesanbruch erhob, um früh zu Saul zu gehen, ward Samuel berichtet, dass Saul nach Karmel gegangen sei und sich einen Siegesbogen errichtet habe und wieder zurückgekehrt, weitergezogen und nach Galgala hinabgegangen sei. Da kam Samuel zu Saul, Saul aber opferte dem Herrn gerade ein Brandopfer von den Erstlingen der Beute, welche er Amalek abgenommen hatte.
75701 Samuel1Sam91513Als nun Samuel zu Saul kam, sprach Saul zu ihm: Gesegnet seiest du von dem Herrn! ich habe des Herrn Wort erfüllt.
75711 Samuel1Sam91514Da sprach Samuel: Und was ist das für ein Blöken von Herden, welches in meine Ohren tönt, und für ein Brüllen von Rindern, welches ich höre?
75721 Samuel1Sam91515Saul sprach: Von Amalek haben sie diese hergebracht; denn das Volk hat die besten Schafe und Rinder verschont, um sie dem Herrn, deinem Gott, zu opfern: das übrige indes haben wir getötet.
75731 Samuel1Sam91516Samuel aber sprach zu Saul: Lass mich dir kundtun, was der Herr zu mir in der Nacht gesprochen hat. Er antwortete ihm: Rede!
75741 Samuel1Sam91517Da sprach Samuel: Bist du nicht, als du in deinen Augen gering warst, das Haupt über die Stämme Israels geworden? Und hat dich nicht der Herr zum Könige über Israel gesalbt?
75751 Samuel1Sam91518Dazu hat der Herr dich auf den Weg gesendet und gesprochen: Ziehe hin und töte die Sünder von Amalek und kämpfe gegen sie bis zu ihrer Vernichtung!
75761 Samuel1Sam91519Warum hast du also nicht auf die Stimme des Herrn gehört, sondern hast dich der Beute zugewendet und hast übel getan in den Augen des Herrn?
75771 Samuel1Sam91520Da sprach Saul zu Samuel: Ich habe ja auf die Stimme des Herrn gehört und bin den Weg gewandelt, auf den der Herr mich gesandt hat, und habe Agag, den König von Amalek, hergebracht und Amalek getötet.
75781 Samuel1Sam91521Aber das Volk nahm von der Beute Schafe und Rinder, das Beste unter dem, was erschlagen wurde, um sie dem Herrn, seinem Gott, in Galgala zu opfern.
75791 Samuel1Sam91522Samuel entgegnete: Will der Herr etwa Brandopfer und Schlachtopfer und nicht vielmehr, dass der Stimme des Herrn Gehorsam geleistet werde? Denn Gehorsam ist besser als Schlachtopfer und folgen mehr wert, als das Fett der Widder opfern.
75801 Samuel1Sam91523Denn widerspenstig sein, ist wie die Sünde der Wahrsagerei und nicht gehorchen wollen, wie das Laster der Abgötterei. Dafür also, dass du das Wort des Herrn verworfen hast, hat auch dich der Herr verworfen, dass du nicht König seiest.
75811 Samuel1Sam91524Saul sprach zu Samuel: Ich habe gesündigt, weil ich des Herrn Rede und deine Worte übertreten habe, aus Furcht vor dem Volke und seiner Stimme gehorchend.
75821 Samuel1Sam91525Nun aber bitte ich, nimm meine Sünde hinweg und kehre mit mir um, dass ich den Herrn anbete.
75831 Samuel1Sam91526Samuel sprach zu Saul: Ich werde nicht mit dir umkehren. Weil du das Wort des Herrn verworfen hast, so hat der Herr auch dich verworfen, dass du nicht König seiest über Israel.
75841 Samuel1Sam91527Als nun Samuel sich umwandte, um wegzugehen, ergriff jener den Zipfel seines Mantels; dieser aber riss ab.
75851 Samuel1Sam91528Da sprach Samuel zu ihm: Der Herr hat heute das Königtum über Israel von dir gerissen und es deinem Nächsten gegeben, der besser ist als du.
75861 Samuel1Sam91529Und der Sieger in Israel wird nicht schonen und es wird ihn nicht gereuen; denn er ist kein Mensch, dass er Reue empfinden sollte.
75871 Samuel1Sam91530Jener aber sprach: Ich habe gesündigt; aber erweise mir jetzt vor den Ältesten meines Volkes und vor Israel Ehre und kehre mit mir um, damit ich den Herrn, deinen Gott, anbete.
75881 Samuel1Sam91531Da kehrte Samuel um und folgte Saul; und Saul betete den Herrn an.
75891 Samuel1Sam91532Dann sprach Samuel: Führet Agag, den König von Amalek, zu mir her! Da brachte man ihm den Agag, der sehr fett war und zitterte. Und Agag sprach: So also scheidet der bittere Tod?
75901 Samuel1Sam91533Samuel sprach: Gleichwie dein Schwert die Frauen kinderlos gemacht hat, so sei auch deine Mutter unter den Frauen kinderlos. Und Samuel hieb ihn in Stücke vor dem Herrn in Galgala.
75911 Samuel1Sam91534Darnach ging Samuel nach Ramatha, Saul aber zog in sein Haus nach Gibea hinauf.
75921 Samuel1Sam91535Und Samuel sah den Saul nicht mehr bis zum Tage seines Todes, aber dennoch trauerte Samuel um Saul, weil es den Herrn reute, dass er ihn zum Könige über Israel gesetzt hatte.
75931 Samuel1Sam9161Und der Herr sprach zu Samuel: Wie lange trauerst du um Saul, da ich ihn verworfen, dass er nicht herrsche über Israel? Fülle dein Horn mit Öl und komm, dass ich dich zu Isai, dem Bethlehemiter, sende; denn unter seinen Söhnen habe ich mir einen König ersehen.
75941 Samuel1Sam9162Samuel aber sprach: Wie kann ich hingehen? Wird doch Saul es hören und mich töten. Der Herr sprach: Nimm ein junges Rind von der Herde mit dir und sprich: Dem Herrn zu opfern bin ich hergekommen!
75951 Samuel1Sam9163Und lade Isai zum Opfer, alsdann werde ich dir zeigen, was du tun sollst, und du wirst den salben, den ich dir immer bezeichnen werde.
75961 Samuel1Sam9164Da tat Samuel, wie der Herr zu ihm geredet hatte. Als er nun nach Bethlehem kam, verwunderten sich die Ältesten der Stadt und gingen ihm entgegen und sprachen: Ist dein Kommen friedebringend?
75971 Samuel1Sam9165Er sprach: Friedebringend; dem Herrn zu opfern bin ich gekommen, heiliget euch und kommet mit mir, dass ich opfere. Sodann heiligte er Isai und dessen Söhne und berief sie zum Opfer.
75981 Samuel1Sam9166Da sie nun eintraten und er Eliab erblickte, sprach er: Ist dieser vor dem Herrn dessen Gesalbter?
75991 Samuel1Sam9167Der Herr aber sprach zu Samuel: Schaue nicht auf sein Angesicht, noch auf die Höhe seiner Gestalt; denn ich habe ihn verworfen, und urteile nicht nach dem Äußeren des Menschen; denn der Mensch sieht auf das, was sichtbar ist, der Herr aber schaut in das Herz.
76001 Samuel1Sam9168Da rief Isai den Abinadab und führte ihn vor Samuel. Er aber sprach: Auch diesen hat der Herr nicht erwählt.
76011 Samuel1Sam9169Nun führte Isai Samma herbei, aber auch von ihm sagte er: Auch diesen hat der Herr nicht erwählt.
76021 Samuel1Sam91610So führte Isai seine sieben Söhne Samuel vor; doch Samuel sprach zu Isai: keinen von diesen hat der Herr erwählt.
76031 Samuel1Sam91611Da sprach Samuel zu Isai: Sind denn dies schon deine Söhne alle? Er antwortete: Noch ist der Jüngste übrig; er hütet die Schafe. Und Samuel sprach zu Isai: Sende hin du lass ihn holen; denn wir werden nicht eher zu Tische gehen, als bis er hierher kommt.
76041 Samuel1Sam91612Da sandte er hin und ließ ihn kommen. Er war aber rötlich und wohlgebildet von Gestalt und schönen Angesichts. Und der Herr sprach: Auf, salbe ihn, denn dieser ist es!
76051 Samuel1Sam91613Da nahm Samuel das Ölhorn und salbte ihn inmitten seiner Brüder, und der Geist des Herrn kam auf David von diesem Tage an und hinfort; und Samuel machte sich auf und ging nach Ramatha.
76061 Samuel1Sam91614Der Geist des Herrn aber wich von Saul und ein böser Geist von Herrn plagte ihn.
76071 Samuel1Sam91615Da sprachen die Diener Sauls zu ihm: Siehe, ein böser Geist von Gott plagt dich!
76081 Samuel1Sam91616Unser Herr gebiete, und deine Diener, die vor dir stehen, werden einen Mann suchen, der des Harfenspieles kundig ist, dass er, wenn der böse Geist vom Herrn dich ergreift, mit seiner Hand spiele und es dir leichter werde.
76091 Samuel1Sam91617Saul sprach zu seinen Dienern: So sehet euch für mich nach einem Manne um, der schön spielt, und bringet ihn zu mir her.
76101 Samuel1Sam91618Einer von den Dienern antwortete und sprach: Siehe, ich habe den Sohn Isais, einen Bethlehemiter, gesehen, der des Spielens kundig und gewaltig an Kraft und ein streitbarer Mann ist, klug in Worten, ein schöner Mann, und der Herr ist mit ihm.
76111 Samuel1Sam91619Da sandte Saul Boten an Isai und ließ ihm sagen: Sende deinen Sohn David, der bei den Schafen ist, zu mir.
76121 Samuel1Sam91620Da nahm Isai einen Esel, belud ihn mit Brot und einem Kruge Wein und einem Ziegenböckchen und sandte dies durch seinen Sohn David an Saul.
76131 Samuel1Sam91621Und David kam zu Saul und diente ihm; dieser aber gewann ihn sehr lieb und machte ihn zu seinem Waffenträger.
76141 Samuel1Sam91622Und Saul sandte zu Isai und ließ ihm sagen: Lass David mir zu Diensten stehen, denn er hat in meinen Augen Gnade gefunden.
76151 Samuel1Sam91623So ist nun der böse Geist vom Herrn über Saul kam, nahm David die Harfe und schlug dieselbe, dann erholte sich Saul und es ward ihm leichter, denn der böse Geist ließ von ihm ab.
76161 Samuel1Sam9171Die Philister aber sammelten ihre Heerhaufen zum Kampfe und kamen in Socho im Stamme Juda zusammen und lagerten sich zwischen Socho und Azeka in dem Gebiete von Dommim.
76171 Samuel1Sam9172Saul aber und die Söhne Israels sammelten sich im Terebinthen-Tale und stellten sich in Schlachtordnung zum Kampfe gegen die Philister auf.
76181 Samuel1Sam9173Die Philister standen auf einem Berge auf einer Seite, und Israel stand auf einem Berge auf der anderen Seite, und ein Tal lag zwischen ihnen.
76191 Samuel1Sam9174Da trat aus dem Lager der Philister ein Bastard hervor, mit Namen Goliath aus Geth, der war sechs Ellen und eine Handbreite hoch;
76201 Samuel1Sam9175dieser hatte einen Helm von Erz auf seinem Haupte und war mit einem Schuppenpanzer angetan, das Gewicht seines Panzers betrug fünftausend Sekel Erz;
76211 Samuel1Sam9176und er hatte eherne Schienen an seinen Beinen, und ein eherner Schild deckte seine Schultern.
76221 Samuel1Sam9177Der Schaft seines Spießes war wie ein Weberbaum und das Eisen seines Spießes hielt sechshundert Sekel Eisen, und sein Waffenträger schritt vor ihm her.
76231 Samuel1Sam9178Er trat hin und rief gegen die Reihen Israels und sprach zu ihnen: Warum seid ihr hergekommen, zum Kampfe gerüstet? Bin ich nicht ein Philister und ihr die Knechte Sauls? Wählet einen Mann unter euch aus, der zum Zweikampfe herabkomme.
76241 Samuel1Sam9179Vermag er mit mir zu kämpfen und schlägt er mich, so wollen wir euch dienstbar sein; werde ich aber seiner mächtig und töte ihn, so sollt ihr unsere Knechte sein und uns dienen.
76251 Samuel1Sam91710Hierauf sprach der Philister: Ich habe heute den Heerscharen Israels Hohn gesprochen: Gebet mir einen Mann, der einen Zweikampf mit mir wage!
76261 Samuel1Sam91711Als Saul und die Israeliten diese Reden des Philisters hörten, erschraken sie und fürchteten sich sehr.
76271 Samuel1Sam91712David aber, von dem oben erzählt wurde, war der Sohn eines Ephrathiters aus Bethlehem in Juda, der Isai hieß und acht Söhne hatte und zur Zeit Sauls ein alter Mann und hochbetagt war unter den Männern.
76281 Samuel1Sam91713Seine drei ältesten Söhne aber waren Saul in den Kampf gefolgt; und die Namen seiner drei Söhne, die in den Krieg gezogen waren, waren Eliab, der Erstgeborene, der zweite Abinadab und der dritte Samma.
76291 Samuel1Sam91714David aber war der Jüngste. Als nun die drei ältesten Saul gefolgt waren,
76301 Samuel1Sam91715ging David hinweg und kehrte von Saul zurück, um die Herde seines Vaters in Bethlehem zu weiden.
76311 Samuel1Sam91716Der Philister aber erschien morgens und abends und trat vierzig Tage lang hin.
76321 Samuel1Sam91717Und Isai sprach zu seinem Sohne David: Nimm für deine Brüder ein Epha Röstkorn und diese zehn Brote und gehe eilends in das Lager zu deinen Brüdern,
76331 Samuel1Sam91718und diese zehn Käse bringe dem Kriegsobersten und erkundige dich nach deinen Brüdern, ob es ihnen gut gehe, und erforsche, mit wem sie eingereiht sind.
76341 Samuel1Sam91719Saul aber stand mit ihnen und allen Söhnen Israels im Terebinthen-Tale zum Kampfe gegen die Philister.
76351 Samuel1Sam91720Da machte sich David des Morgens auf, befahl die Herde dem Hüter und ging mit seiner Last fort, wie Isai ihm geboten hatte. Als er nun zu dem Orte Magala und zum Heere kam, war dieses zum Kampfe ausgezogen und hatte das Feldgeschrei erhoben.
76361 Samuel1Sam91721Denn Israel hatte sich in Schlachtordnung aufgestellt, aber auch die Philister standen gerüstet gegenüber.
76371 Samuel1Sam91722Da ließ David die Lebensmittel, welche er mitgebracht hatte, unter der Aufsicht des Wächters bei dem Gepäck, lief auf den Kampfplatz und fragte, ob es seinen Brüdern in allem gut gehe.
76381 Samuel1Sam91723Während er noch mit ihnen redete, zeigte sich jener Bastard, Goliath mit Namen, der Philister aus Geth, aus dem Lager der Philister hervortretend, und sprach dieselben Worte, so dass David sie hörte.
76391 Samuel1Sam91724Alle Israeliten aber zogen sich, als sie den Mann sahen, vor ihm zurück und fürchteten sich vor ihm sehr.
76401 Samuel1Sam91725Und einer aus Israel sagte: Habt ihr wohl den Mann gesehen, der da hervortritt? Denn um Israel zu verhöhnen, tritt er hervor. Den Mann, der ihn schlägt, will der König mit Reichtümern überschütten und ihm seine Tochter geben und das Haus seines Vaters abgabenfrei machen in Israel.
76411 Samuel1Sam91726Da redete David mit den Männern, die bei ihm standen, und sprach: Was wird man dem Manne geben, der diesen Philister erschlägt und den Schimpf von Israel hinwegnimmt? Wer ist denn dieser unbeschnittene Philister, dass er dem Heere des lebendigen Gottes Hohn sprach?
76421 Samuel1Sam91727Da wiederholte ihm das Volk dieselben Worte und sprach: Dies wird dem Manne, der ihn erschlägt, gegeben werden.
76431 Samuel1Sam91728Als aber Eliab, sein ältester Bruder, hörte, wie er mit den anderen redete, ward er über David zornig und sprach: Warum bist du hergekommen und warum hast du die wenigen Schafe in der Wüste gelassen? Ich kenne deinen Hochmut und die Bosheit deines Herzens, denn um den Kampf zu sehen, bist du hergekommen.
76441 Samuel1Sam91729David sprach: Was habe ich getan? Ist´s mehr als ein Wort?
76451 Samuel1Sam91730Und er wandte sich ein wenig von ihm ab einem anderen zu und stellte dieselbe Frage. Und das Volk antwortete ihm dasselbe wie vordem.
76461 Samuel1Sam91731Man hörte aber die Worte, welche David sprach, und verkündete sie Saul.
76471 Samuel1Sam91732Als man ihn nun vor Saul geführt hatte, sprach er zu diesem: Keinem entsinke der Mut um seinetwillen; ich, dein Knecht, will hingehen und mit dem Philister kämpfen.
76481 Samuel1Sam91733Und Saul sprach zu David: Du vermagst nicht diesem Philister entgegenzutreten und mit ihm zu kämpfen; denn du bist jung, er aber ist ein Krieger von seiner Jugend an.
76491 Samuel1Sam91734David sprach zu Saul: Dein Knecht hütete die Herde seines Vaters; wenn nun ein Löwe, oder ein Bär kam und nahm einen Widder aus der Mitte der Herde,
76501 Samuel1Sam91735so lief ich ihnen nach und riss ihn aus ihrem Rachen; und wenn sie sich wider mich erhoben, so fasste ich sie am Kinne und erwürgte und tötete sie.
76511 Samuel1Sam91736Den Löwen wie den Bären habe ich, dein Knecht, getötet; so wird es also auch diesem unbeschnittenen Philister ergehen, wie einem von diesen. Darum will ich hingehen und die Schmach von dem Volke hinwegnehmen; denn wer ist dieser unbeschnittene Philister, dass er das Heer des lebendigen Gottes zu lästern wagte?
76521 Samuel1Sam91737Und David sprach: Der Herr, der mich den Klauen des Löwen und den Klauen des Bären entrissen hat, er wird mich auch aus der Hand dieses Philisters erretten. Da sprach Saul zu David: Gehe hin und der Herr sei mit dir!
76531 Samuel1Sam91738Da ließ Saul dem David seine Kleider anlegen, setzte ihm einen ehernen Helm auf sein Haupt und bekleidete ihn mit einem Panzer.
76541 Samuel1Sam91739Nachdem nun David dessen Schwert über seine Kleider gegürtet hatte, begann er zu versuchen, ob er in der Rüstung einhergehen könne; denn er war es nicht gewohnt. Und David sprach zu Saul: Ich kann darin nicht gehen, denn ich bin es nicht gewohnt. Und er legte alles von sich,
76551 Samuel1Sam91740nahm seinen Stab, den er immer in seiner Hand hatte, wählte sich fünf glatte Steine aus dem Bache, legte sie in die Hirtentasche, welche er bei sich trug, und nahm die Schleuder in seine Hand, und so ging er dem Philister entgegen.
76561 Samuel1Sam91741Der Philister aber kam heran und näherte sich David, und sein Waffenträger ging vor ihm her.
76571 Samuel1Sam91742Als der Philister nun hinschaute und David sah, verachtete er ihn; denn er war ein Jüngling, rötlich und schön von Ansehen.
76581 Samuel1Sam91743Und der Philister sprach zu David: Bin ich denn ein Hund, dass du mit einem Stecken zu mir kommst? Und der Philister verfluchte David bei seinen Göttern
76591 Samuel1Sam91744und sprach zu David: Komm her zu mir, ich werde dein Fleisch den Vögeln des Himmels und den Tieren des Feldes geben.
76601 Samuel1Sam91745David aber sprach zu dem Philister: Du kommst mir entgegen mit Schwert und Spieß und Schild: ich aber komme gegen dich im Namen des Herrn der Heerscharen, des Gottes der Scharen Israels, die du heute verhöhnt hast;
76611 Samuel1Sam91746der Herr wird dich in meine Hand geben und ich werde dich erschlagen und dir den Kopf abhauen und die Leichname des Heerlagers der Philister heute den Vögeln des Himmels und den Tieren der Erde geben; dass das ganze Land wisse, dass Gott mit Israel ist,
76621 Samuel1Sam91747und dass alle hier Versammelten erfahren, dass der Herr nicht durch Schwert noch Spieß Rettung schafft; denn sein ist der Kampf und er wird euch in unsere Hand geben.
76631 Samuel1Sam91748Als sich nun der Philister aufmachte und herankam und sich David näherte, eilte David und lief dem Philister zum Kampfe entgegen.
76641 Samuel1Sam91749Und er griff mit seiner Hand in die Tasche, und nahm einen Stein heraus, und mit der Schleuder ausholend, warf er und traf den Philister an der Stirn, dass der Stein in seine Stirn eindrang; und er fiel auf sein Angesicht zur Erde.
76651 Samuel1Sam91750So gewann David die Oberhand über den Philister mit Schleuder und Stein und traf den Philister und tötete ihn. Und da David kein Schwert zur Hand hatte,
76661 Samuel1Sam91751so lief er hin, trat auf den Philister, ergriff dessen Schwert, zog es aus seiner Scheide und tötete ihn und hieb ihm den Kopf ab. Als aber die Philister sahen, dass ihr Stärkster tot sei, flohen sie.
76671 Samuel1Sam91752Da stürmten die Männer von Israel und Juda vor, erhoben ein Geschrei und verfolgten die Philister, bis sie in das Tal kamen und bis vor die Tore von Akkaron, und die Philister fielen verwundet nieder auf dem Wege nach Saraim, bis nach Geth und bis nach Akkaron.
76681 Samuel1Sam91753Darauf kehrten die Söhne Israels von der Verfolgung der Philister zurück und drangen in deren Lager ein.
76691 Samuel1Sam91754David aber nahm den Kopf des Philisters und brachte ihn nach Jerusalem; dessen Waffen aber legte er in seinem Zelte nieder.
76701 Samuel1Sam91755Zu der Zeit aber, als Saul David dem Philister entgegen gehen sah, sprach er zu Abner, dem Heeresführer: Von welchem Geschlechte stammt dieser Jüngling, Abner? Abner sprach: Bei deinem Leben, o König! ich weiß es nicht.
76711 Samuel1Sam91756Und der König sprach: Frage selbst nach, wessen Sohn dieser Jüngling ist.
76721 Samuel1Sam91757Als nun David von der Tötung des Philisters zurückkam, nahm ihn Abner und führte ihn vor Saul, David aber hielt den Kopf des Philisters in seiner Hand.
76731 Samuel1Sam91758Und Saul sprach zu ihm: Von welchem Geschlechte bist du, Jüngling? David antwortete: Ich bin der Sohn deines Knechtes Isai, des Bethlehemiters.
76741 Samuel1Sam9181Und es geschah, als er die Unterredung mit Saul beendet hatte, verband sich die Seele Jonathas innig mit der Seele Davids, und Jonathas gewann ihn lieb wie sein Leben.
76751 Samuel1Sam9182Und Saul nahm ihn an jenem Tage zu sich und gestattete ihm nicht mehr, in das Haus seines Vaters zurückzukehren.
76761 Samuel1Sam9183David aber und Jonathas schlossen einen Bund, denn er liebte ihn wie sein Leben.
76771 Samuel1Sam9184Und Jonathas zog sein Obergewand aus, mit welchem er bekleidet war, und gab es David, dazu seine übrigen Kleider, sogar sein Schwert, seinen Bogen und seinen Gürtel.
76781 Samuel1Sam9185David nun zog zu allem aus, wozu ihn Saul sandte, und hielt sich klug, so dass Saul ihn über die Kriegsleute setzte; und er war bei dem ganzen Volke beliebt, besonders in den Augen der Diener Sauls.
76791 Samuel1Sam9186Als nun David von der Tötung des Philisters zurückkehrte, zogen die Frauen aus allen Städten Israels mit Gesang und Reigen dem Könige Saul entgegen, mit Jubelpauken und Zimbeln.
76801 Samuel1Sam9187Und die Frauen spielten und sangen, diese Worte: Saul hat tausend erschlagen und David zehntausend!
76811 Samuel1Sam9188Da geriet Saul in heftigen Zorn und diese Rede missfiel in seinen Augen und er sprach: David haben sie zehntausend und mir tausend gegeben; was ist ihm noch übrig als allein das Königtum?
76821 Samuel1Sam9189Darum sah Saul den David von jenem Tage an und hinfort nicht mit rechten Augen an.
76831 Samuel1Sam91810Am folgenden Tage aber befiel der böse Geist von Gott Saul, und er tobte in seinem Hause; David aber spielte auf der Harfe, wie an den andern Tagen. Und Saul hielt den Speer in seiner Hand
76841 Samuel1Sam91811und warf ihn in der Absicht, David damit an die Wand zu spießen; aber David wich zum zweiten Male von seinem Angesichte.
76851 Samuel1Sam91812Und Saul fürchtete sich vor David, denn der Herr war mit ihm, während er von ihm selbst gewichen war.
76861 Samuel1Sam91813Deshalb entfernte ihn Saul von sich und machte ihn zum Obersten über tausend Mann; und er zog vor den Augen des Volkes aus und ein.
76871 Samuel1Sam91814Auch auf allen seinen Wegen handelte David klug und der Herr war mit ihm.
76881 Samuel1Sam91815Als Saul sah, dass er sehr klug war, fing er an ihn zu scheuen.
76891 Samuel1Sam91816Ganz Israel und Juda aber liebte David, denn er zog vor ihnen her aus und ein.
76901 Samuel1Sam91817Und Saul sprach zu David: Siehe, ich will dir meine älteste Tochter Merob zur Frau geben, nur sei tapfer und kämpfe die Kämpfe des Herrn! Saul aber dachte bei sich und sprach: Meine Hand soll sich nicht gegen ihn erheben, sondern die Hand der Philister möge über ihn kommen!
76911 Samuel1Sam91818David sprach zu Saul: Wer bin ich und was ist mein Leben oder das Geschlecht meines Vaters in Israel, dass ich der Schwiegersohn des Königs werden sollte?
76921 Samuel1Sam91819Als nun die Zeit kam, dass Merob, die Tochter Sauls, David gegeben werden sollte, ward sie dem Molathiter Hadriel zum Weibe gegeben.
76931 Samuel1Sam91820Michol aber, die andere Tochter Sauls, liebte den David; dies ward Saul berichtet und es gefiel ihm wohl.
76941 Samuel1Sam91821Und Saul sprach: Ich will sie ihm geben, dass sie ihm zum Fallstrick werde und die Hand der Philister über ihn komme. Darum sprach Saul zu David: Um zwei Dinge kannst du heut mein Schwiegersohn werden.
76951 Samuel1Sam91822Und Saul gebot seinen Dienern: redet mit David insgeheim und saget: Siehe, du gefällst dem Könige und alle seine Diener lieben dich; werde also der Schwiegersohn des Königs.
76961 Samuel1Sam91823Da redeten die Diener Sauls alle diese Worte vor den Ohren Davids und David sprach: Scheint euch das etwas Geringes, des Königs Schwiegersohn zu sein? Ich aber bin ein armer und geringer Mann.
76971 Samuel1Sam91824Und die Diener Sauls berichteten es ihm und sprachen: Solche Worte hat David geredet.
76981 Samuel1Sam91825Saul aber sprach: Saget so zu David: Der König hat keine andere Brautgabe nötig als einzig hundert Vorhäute von Philistern, damit Rache an den Feinden des Königs genommen werde. Saul aber dachte, David in die Gewalt der Philister zu liefern.
76991 Samuel1Sam91826Als nun seine Diener David die Worte berichteten, welche Saul gesprochen hatte, gefiel der Vorschlag David, dass er der Schwiegersohn des Königs werden sollte.
77001 Samuel1Sam91827So machte sich denn David nach etlichen Tagen auf und zog mit den Leuten, die ihm untergeben waren, fort und erschlug zweihundert Philister und brachte ihre Vorhäute und zählte sie dem Könige vor, um sein Schwiegersohn zu werden. Da gab ihm Saul seine Tochter Michol zur Frau.
77011 Samuel1Sam91828Und Saul sah und erkannte, dass der Herr mit David war. Michol aber, die Tochter Sauls, liebte ihn.
77021 Samuel1Sam91829Da begann Saul, sich noch mehr vor David zu fürchten und Saul ward der Feind Davids auf immer.
77031 Samuel1Sam91830Da nun die Fürsten der Philister auszogen, verhielt sich David vom Anfange ihres Auszuges an klüger als alle Diener Sauls, so dass sein Name hoch gefeiert ward.
77041 Samuel1Sam9191Und Saul redete zu seinem Sohne Jonathas und zu allen seinen Dienern, dass sie David töten sollten. Da aber Jonathas, der Sohne Sauls, David sehr liebte,
77051 Samuel1Sam9192teilte Jonathas es David mit und sprach: Mein Vater Saul sucht dich zu töten, darum sei morgen, ich bitte dich, auf deiner Hut und halte dich versteckt und verbirg dich.
77061 Samuel1Sam9193ich aber werde mit meinem Vater hinausgehen und mich auf dem Felde neben ihn stellen, wo du immer bist, und werde zu meinem Vater von dir reden; und was ich immer sehe, werde ich dir mitteilen.
77071 Samuel1Sam9194Da redete Jonathas von David Gutes zu seinem Vater Saul und sprach zu ihm: Versündige dich nicht, o König! an deinem Diener David, denn er hat sich nicht an dir versündigt, und was er tut, bringt dir großen Nutzen.
77081 Samuel1Sam9195Er hat sein Leben freiwillig der Gefahr ausgesetzt und den Philister erschlagen und der Herr hat für ganz Israel großes Heil gewirkt. Du hast es gesehen und dich gefreut. Warum willst du dich denn an unschuldigem Blute versündigen, indem du David tötest, der doch ohne Schuld ist?
77091 Samuel1Sam9196Als Saul dies hörte, ward er durch Jonathas Rede besänftigt und schwor: So wahr der Herr lebt, er soll nicht getötet werden!
77101 Samuel1Sam9197Da rief Jonathas David und teilte ihm alle diese Worte mit, dann führte Jonathas David zu Saul und er war wieder bei ihm, wie er gestern und ehedem gewesen.
77111 Samuel1Sam9198Als aber wiederum der Krieg losbrach, zog David aus und kämpfte gegen die Philister und er brachte ihnen eine große Niederlage bei, so dass sie vor ihm flohen.
77121 Samuel1Sam9199Doch der böse Geist vom Herrn geriet über Saul, als er in seinem Hause saß und den Speer hielt, David aber spielte die Harfe.
77131 Samuel1Sam91910Da suchte Saul David mit dem Speere an die Wand zu heften, aber David wich Saul aus und der Speer traf ihn nicht, sondern fuhr in die Wand und David floh und entkam glücklich in dieser Nacht.
77141 Samuel1Sam91911Da sandte Saul seine Trabanten in Davids Haus, um ihn zu bewachen und am Morgen zu töten. Aber Michol, sein Weib, teilte es David mit und sprach: Wenn du dich diese Nacht nicht rettest, so bist du morgen des Todes.
77151 Samuel1Sam91912Dann ließ sie ihn durch das Fenster hinab und so ging er davon und floh und entkam glücklich.
77161 Samuel1Sam91913Michol aber nahm eine Bildsäule, legte sie auf das Bett, wickelte ein haariges Ziegenfell um den Kopf derselben und bedeckte sie mit Kleidern.
77171 Samuel1Sam91914Als nun Saul Häscher sandte, um David zu ergreifen, ward ihnen geantwortet, dass er krank sei.
77181 Samuel1Sam91915Da sandte Saul abermals die Boten hin mit der Weisung, nach David zu sehen, indem er sprach: Bringet ihn im Bette zu mir her, dass er getötet werde!
77191 Samuel1Sam91916Als nun die Boten kamen, fand sich die Bildsäule auf dem Bette und das Ziegenfell um ihr Haupt.
77201 Samuel1Sam91917Da sprach Saul zu Michol: Warum hast du mich so hintergangen und hast meinen Feind entfliehen lassen? Michol antwortete Saul: Weil er zu mir sprach: Lass mich fort, sonst töte ich dich!
77211 Samuel1Sam91918Nachdem sich David so durch die Flucht gerettet hatte, kam er zu Samuel nach Ramatha und berichtete ihm alles, was ihm Saul getan hatte; alsdann ging er mit Samuel von dannen und sie blieben in Najoth.
77221 Samuel1Sam91919Es ward aber Saul berichtet und gesagt: Siehe, David ist in Najoth in Ramatha!
77231 Samuel1Sam91920Da sandte Saul Häscher, um David zu ergreifen. Als diese aber den Chor der weissagenden Propheten und Samuel an ihrer Spitze sahen, kam der Geist des Herrn auch über sie und auch sie begannen zu weissagen.
77241 Samuel1Sam91921Als dies Saul berichtet ward, sandte er noch andere Boten, aber auch diese weissagten. Und Saul sandte zum dritten Male Boten, doch auch diese weissagten. Da ward Saul sehr zornig
77251 Samuel1Sam91922und ging selbst nach Ramatha, und als er bis zur großen Zisterne, die in Socho ist, gekommen war, fragte er und sprach: An welchem Orte sind Samuel und David? Man sagte ihm: Siehe, sie sind in Najoth in Ramatha!
77261 Samuel1Sam91923Als er von dort nach Najoth in Ramatha ging, kam auch über ihn der Geist des Herrn und er ging weiter, beständig weissagend, bis er nach Najoth in Ramatha kam.
77271 Samuel1Sam91924Dort zog auch er seine Oberkleider aus und weissagte mit den übrigen vor Samuel und lag unbekleidet da den ganzen Tag und die ganze Nacht. Daher entstand auch das Sprichwort: Ist auch Saul unter den Propheten?
77281 Samuel1Sam9201David aber floh aus Naioth, das in Ramatha ist, und kam zu Jonathas und sprach zu ihm: Was habe ich getan? Was ist mein Unrecht und was mein Vergehen wider deinen Vater, dass er mir nach dem Leben trachtet?
77291 Samuel1Sam9202Er sprach zu ihm: Das sei fern! Du wirst nicht sterben; denn mein Vater wird nichts Großes oder Kleines tun, ohne es mir vorher zu offenbaren; dies allein also sollte mein Vater vor mir verborgen haben? Nein, dies kann nicht sein!
77301 Samuel1Sam9203Und er schwor David abermals. Dieser aber sprach: Dein Vater weiß wohl, dass ich Gnade in deinen Augen gefunden habe, und wird sagen: Jonathas soll das nicht wissen, damit er sich nicht etwa betrübe. Wahrlich, so wahr der Herr lebt und du lebst, zwischen mir und dem Tode ist sozusagen nur ein Schritt!
77311 Samuel1Sam9204Da sprach Jonathas zu David: Alles, was deine Seele mir sagt, tue ich für dich.
77321 Samuel1Sam9205Und David sprach zu Jonathas: Siehe, morgen ist Neumond, wo ich, wie gewöhnlich, mit dem Könige zu Tische sitzen muss; entlass mich denn, dass ich auf dem Felde verborgen bleibe bis zum Abend des dritten Tages.
77331 Samuel1Sam9206Wenn dein Vater um sich schaut und nach mir fragt, so antworte ihm: David hat mich gebeten, eilends nach Bethlehem, seiner Stadt, gehen zu dürfen, weil dort festliche Opfer für alle seine Stammesgenossen stattfinden.
77341 Samuel1Sam9207Sagt er dann: Es ist gut, so ist Friede für deinen Diener; wird er aber zornig, so wisse, dass er Böses beschlossen hat.
77351 Samuel1Sam9208So übe nun Barmherzigkeit an deinem Diener, denn du ließest mich, deinen Diener, einen Bund des Herrn mit dir schließen. Habe ich aber ein Unrecht auf mir, so töte du mich und bringe mich nicht zu deinem Vater!
77361 Samuel1Sam9209Da sprach Jonathas: Das sei fern von dir! Denn wenn ich sicher erfahre, dass mein Vater Böses wider dich beschlossen hat, kann ich es dir unmöglich vorenthalten.
77371 Samuel1Sam92010David antwortete dem Jonathas: Wer wird mir Bescheid bringen, wenn etwa dein Vater dir eine harte Antwort betreffs meiner gibt?
77381 Samuel1Sam92011Jonathas sprach zu David: Komm, lass uns auf das Feld hinausgehen! Da sie nun beide auf das Feld gegangen waren,
77391 Samuel1Sam92012sprach Jonathas zu David: Herr, du Gott Israels! wenn ich meines Vaters Gesinnung erforsche, morgen oder übermorgen, und es etwas Gutes ist für David und ich nicht sogleich zu dir sende und es dir kundtue,
77401 Samuel1Sam92013so tue der Herr dem Jonathas dies und das dazu an! Wenn mein Vater aber in seiner bösen Gesinnung gegen dich beharrt, so werde ich es dir offenbaren und dich in Frieden ziehen lassen; und der Herr möge mit dir sein, wie er mit meinem Vater gewesen ist.
77411 Samuel1Sam92014Und wenn ich noch am Leben bin, so wirst du mir Barmherzigkeit des Herrn erweisen; bin ich aber gestorben,
77421 Samuel1Sam92015so wirst du deine Barmherzigkeit meinem Hause in Ewigkeit nicht entziehen, wenn der Herr einen jeden der Feinde Davids aus dem Lande ausgetilgt hat. Der Herr raffe Jonathas aus seinem Hause weg und lasse es die Feinde Davids entgelten.
77431 Samuel1Sam92016So schloß Jonathas einen Bund mit dem Hause Davids und der Herr ließ es wirklich die Feinde Davids entgelten.
77441 Samuel1Sam92017Und Jonathas schwor David noch einmal, weil er ihn liebte; denn wie sein Leben, so liebte er ihn.
77451 Samuel1Sam92018Und Jonathas sprach zu ihm: Morgen ist Neumond, da wird man nach dir fragen,
77461 Samuel1Sam92019denn du wirst an deinem Platze bis übermorgen vermisst werden. Komme denn eilig herab und gehe an den Ort, wo du am Werktage verborgen sein musst, und setze dich bei dem Steine nieder, der Ezel heißt.
77471 Samuel1Sam92020Ich aber werde drei Pfeile in seine Nähe hinschießen, als übte ich mich nach dem Ziele zu schießen,
77481 Samuel1Sam92021und werde dann einen Knaben hinsenden, und zu ihm sagen: Gehe hin und hole mir die Pfeile!
77491 Samuel1Sam92022Wenn ich dann dem Knaben sage: Siehe, die Pfeile liegen diesseits von dir, nimm sie, so komme zu mir, den es ist Friede für dich und es geschieht nichts Böses, so wahr der Herr lebt! Wenn ich aber zu dem Knaben sage: Siehe, die Pfeile liegen weiter von dir, so gehe in Frieden, denn der Herr lässt dich gehen.
77501 Samuel1Sam92023Für das Versprechen aber, das wir uns gegenseitig gegeben haben, sei der Herr auf ewig Zeuge zwischen mir und dir.
77511 Samuel1Sam92024Da verbarg sich David auf dem Lande, und als der Neumond kam, setzte der König sich zum Mahle.
77521 Samuel1Sam92025Als nun der König (wie gewöhnlich) auf seinem Sitze saß, der an der Wand war, erhob sich Jonathas, und Abner setzte sich neben Saul, während der Sitz Davids leer war.
77531 Samuel1Sam92026Saul aber sagte an jenem Tage nichts, denn er dachte, es sei ihm vielleicht begegnet, dass er nicht rein und noch nicht wieder rein geworden sei.
77541 Samuel1Sam92027Als aber der zweite Tag nach dem Neumonde angebrochen war und der Platz Davids wieder leer blieb, sprach Saul zu seinem Sohne Jonathas: Warum ist der Sohn Isais weder gestern noch heute zum Mahle gekommen?
77551 Samuel1Sam92028Da antwortete Jonathas dem Saul: Er hat mich inständig gebeten, nach Bethlehem gehen zu dürfen,
77561 Samuel1Sam92029und gesprochen: Lass mich gehen, denn ein feierliches Opfer wird in der Stadt gehalten und einer von meinen Brüdern hat mich eingeladen; wenn ich also in deinen Augen Gnade gefunden habe, will ich schleunig hingehen und meine Brüder sehen. Aus diesem Grunde ist er nicht zur Tafel des Königs gekommen.
77571 Samuel1Sam92030Da ward Saul über Jonathas zornig und sprach zu ihm: Du Sohn eines mannsüchtigen Weibes! Weiß ich etwa nicht, dass du den Sohn Isais liebst zur Schande für dich und zur Schande deiner ehrlosen Mutter?
77581 Samuel1Sam92031Denn solange der Sohn Isais auf Erden am Leben bleibt, wirst du und deine Herrschaft nicht feststehen. Darum sende sogleich hin und lass ihn zu mir herholen, denn er ist ein Kind des Todes.
77591 Samuel1Sam92032Jonathas aber antwortete seinem Vater Saul und sprach: Warum soll er sterben? Was hat er getan?
77601 Samuel1Sam92033Da ergriff Saul seinen Speer, um ihn zu durchbohren. Und Jonathas erkannte, dass es bei seinem Vater beschlossen sei, David zu töten.
77611 Samuel1Sam92034Darum stand Jonathas in höchster Aufregung vom Tische auf und aß am zweiten Tage des Neumondes nichts, denn er war um Davids willen betrübt, weil sein Vater ihm Schmach angetan hatte.
77621 Samuel1Sam92035Als es nun Morgen geworden war, kam Jonathas auf das Feld hinaus, wie er es mit David verabredet hatte, und ein kleiner Knabe mit ihm.
77631 Samuel1Sam92036Und er sprach zu seinem Knaben: Geh hin und hole mir die Pfeile, welche ich abschieße! Während nun der Knabe hinlief, schoß er einen andern Pfeil über den Knaben hinaus.
77641 Samuel1Sam92037Als nun der Knabe zu der Stelle kam, wo der Pfeil lag, den Jonathas abgeschossen hatte, rief Jonathas hinter dem Knaben her und sprach: Siehe, dort ist der Pfeil, weit über dich hinaus!
77651 Samuel1Sam92038Und abermals rief Jonathas hinter dem Knaben her und sprach: Hurtig, eile, stehe nicht stille! Da las der Knabe des Jonathas die Pfeile auf und brachte sie zu seinem Herrn,
77661 Samuel1Sam92039er wusste aber ganz und gar nicht, worum es sich handelte, denn nur Jonathas und David wussten um die Sache.
77671 Samuel1Sam92040Dann gab Jonathas dem Knaben seine Waffen und sprach zu ihm: Gehe und bringe sie in die Stadt!
77681 Samuel1Sam92041Als nun der Knabe weggegangen war, erhob sich David von dem Orte, der nach Mittag lag, fiel auf sein Angesicht zur Erde nieder und verneigte sich dreimal; dann küssten sie sich einander und weinten zusammen, David aber am meisten.
77691 Samuel1Sam92042Da sprach Jonathas zu David: Gehe hin in Frieden! Was wir uns beide im Namen des Herrn geschworen haben, indem wir sprachen: Zeuge sei der Herr zwischen mir und dir und zwischen meinen Nachkommen und deinen Nachkommen in Ewigkeit.
77701 Samuel1Sam92043Und David machte sich auf und ging von dannen, Jonathas aber begab sich in die Stadt.
77711 Samuel1Sam9211David aber kam nach Nobe zu dem Priester Achimelech. Da erstaunte dieser, dass David kam, und sprach zu ihm: Warum bist du allein und ist niemand bei dir?
77721 Samuel1Sam9212David sprach zu dem Priester Achimelech: Der König hat mir etwas befohlen und gesprochen: Niemand soll etwas von der Sache wissen, derentwegen du von mir gesandt bist, und welche Befehle ich dir gegeben habe; daher habe ich auch die Diener an den und den Ort beschieden.
77731 Samuel1Sam9213Wenn du nun also etwas zur Hand hast, etwa auch nur fünf Brote, so gib es mir, oder was du sonst findest.
77741 Samuel1Sam9214Da antwortete der Priester David und sprach zu ihm: Ich habe keine gewöhnlichen Brote zur Hand, sondern nur heiliges Brot; sind die Diener rein, besonders von Frauen?
77751 Samuel1Sam9215David aber entgegnete dem Priester und sprach zu ihm: Wenigstens was die Frauen betrifft, so haben wir uns seit gestern und vorgestern, als wir auszogen, enthalten und die Gefäße der Diener waren rein; und ist auch dieser Weg verunreinigt, so wird er doch heut durch die Gefäße geheiligt werden.
77761 Samuel1Sam9216Hierauf gab ihm der Priester das geheiligte Brot, denn es war daselbst kein anderes Brot außer den Schaubroten, welche von dem Angesichte des Herrn weggenommen waren, damit warme Brote hingelegt wurden.
77771 Samuel1Sam9217Nun war an jenem Tage ein Mann von den Dienern Sauls daselbst, immer im Zelte des Herrn, sein Name war Doeg, ein Idumäer, der oberste unter den Hirten Sauls.
77781 Samuel1Sam9218Und David sprach zu Achimelech: Hast du hier nicht einen Speer oder ein Schwert zur Hand? Denn ich habe mein Schwert und meine Waffen nicht mit mir genommen, weil der Auftrag des Königs drängte.
77791 Samuel1Sam9219Der Priester sprach: Siehe, hier ist das Schwert des Philisters Goliath, den du im Terebinthen-Tale erschlagen hast, es ist in ein Tuch gewickelt hinter dem Ephod; willst du dies nehmen, so nimm es, denn außer diesem ist kein anderes hier. David sprach: Diesem ist kein anderes gleich, gib es mir!
77801 Samuel1Sam92110So machte sich David denn auf und floh an diesem Tage vor Saul und kam zu Achis, dem Könige von Geth.
77811 Samuel1Sam92111Da sprachen die Diener des Achis zu ihm, als sie David sahen: Ist das nicht David, der König des Landes? Sangen sie ihm nicht in Reigen die Worte: Saul hat tausend geschlagen und David zehntausend?
77821 Samuel1Sam92112Diese Reden nahm David zu Herzen und fürchtete sich sehr vor Achis, dem Könige von Geth.
77831 Samuel1Sam92113Daher verstellte er sein Angesicht vor ihnen und fiel hin unter ihren Händen und stieß an die Torflügel und sein Speichel floss auf seinen Bart herab.
77841 Samuel1Sam92114Da sprach Achis zu seinen Dienern: Ihr habt gesehen, dass der Mann wahnsinnig ist; warum habt ihr ihn zu mir gebracht?
77851 Samuel1Sam92115Fehlt es uns an Tobsüchtigen, dass ihr diesen herbeigeführt habt, damit er vor mir tobe? Soll dieser in mein Haus kommen?
77861 Samuel1Sam9221David zog nun von da hinweg und floh in die Höhle Odollam. Als dies seine Brüder und die ganze Verwandtschaft seines Vaters hörten, kamen sie zu ihm dorthin hinab.
77871 Samuel1Sam9222Und es sammelten sich alle um ihn, welche in Nöten und die von Schulden gedrückt und missvergnügten Herzens waren; er wurde ihr Anführer und es waren gegen vierhundert Mann bei ihm.
77881 Samuel1Sam9223Von da zog David nach Maspha, das in Moab liegt, und sprach zu dem Könige von Moab: Ich bitte, lass meinen Vater und meine Mutter bei euch bleiben, bis ich weiß, was Gott mit mir tun wird.
77891 Samuel1Sam9224So ließ er sie bei dem Könige von Moab und sie blieben bei ihm alle Tage hindurch, welche David in dem festen Platze war.
77901 Samuel1Sam9225Da sprach der Prophet Gad zu David: Bleibe nicht in dem festen Platze, mache dich auf und gehe in das Land Juda! Und David zog fort und kam in den Wald Haret.
77911 Samuel1Sam9226Saul aber vernahm, dass David mit den Männern, die bei ihm waren, gesehen worden. Als nun Saul in Gibea weilte und in dem Walde war, der in Rama ist, und den Speer in seiner Hand hielt und alle seine Diener ihn umstanden,
77921 Samuel1Sam9227sprach er zu seinen Dienern, die ihn umstanden: Höret, ihr Söhne Jeminis! Wird der Sohn Isais euch allen Felder und Weinberge geben und wird er euch alle zu Obersten über tausend und zu Hauptleuten über hundert machen,
77931 Samuel1Sam9228dass ihr euch alle wider mich verschworen habt und niemand mir etwas meldet, zumal ja selbst mein Sohn mit dem Sohne Isais einen Bund geschlossen hat? Niemand unter euch fühlt mit mir Mitleid und keiner offenbart es mir, weil mein Sohn meinen Knecht wider mich aufgewiegelt hat, dass er mir bis heute nachstellt.
77941 Samuel1Sam9229Da antwortete Doeg, der Idumäer, der dabei stand und der oberste unter den Dienern Sauls war, und sprach: Ich habe den Sohn Isais in Nobe bei dem Priester Achimelech, dem Sohne Achitobs, gesehen.
77951 Samuel1Sam92210Dieser befragte für ihn den Herrn und gab ihm Lebensmittel; auch das Schwert Goliaths, des Philisters, hat er ihm gegeben.
77961 Samuel1Sam92211Da sandte der König hin und ließ den Priester Achimelech, den Sohn Achitobs, und seine ganze väterliche Verwandtschaft, die Priester, welche zu Nobe waren, holen und sie kamen alle zu dem Könige.
77971 Samuel1Sam92212Und Saul sprach zu Achimelech: Höre, Sohn Achitobs! Er antwortete: Hier bin ich, Herr!
77981 Samuel1Sam92213Saul sprach zu ihm: Warum habt ihr euch wider mich verschworen, du und der Sohn Isaia, dass du ihm Brote und ein Schwert gabst und Gott für ihn befragtest, damit er sich wider mich erhöbe und mir immerfort nachstellte bis heute?
77991 Samuel1Sam92214Achimelech antwortete dem Könige und sprach: Wer ist unter allen deinen Dienern so treu wie David und der Schwiegersohn des Königs und deinen Befehlen gehorchend und hochgeehrt in deinem Hause?
78001 Samuel1Sam92215Habe ich denn etwa heute erst angefangen, Gott für ihn zu befragen? Das sei fern von mir! Wolle der König gegen seinen Diener keinen solchen Verdacht hegen in dem ganzen Hause meines Vaters, denn dein Diener hat von dieser Angelegenheit nichts gewusst, weder Großes noch Geringes.
78011 Samuel1Sam92216Da sprach der König: Du musst des Todes sterben, Achimelech, du und das ganze Haus deines Vaters!
78021 Samuel1Sam92217Und der König gebot den Trabanten, die ihm umstanden: Wendet euch gegen die Priester des Herrn und tötet sie! Denn ihre Hand ist mit David; sie wussten, dass er auf der Flucht war, und haben es mir nicht kundgetan. Aber die Diener des Königs wollten ihre Hand nicht gegen die Priester des Herrn ausstrecken.
78031 Samuel1Sam92218Da sprach der König zu Doeg: Wende du dich gegen die Priester und falle über sie her!
78041 Samuel1Sam92219Nobe aber, die Priesterstadt, schlug er mit der Schärfe des Schwertes, Männer und Weiber, Kinder und Säuglinge, Rinder und Esel und Schafe mit der Schärfe des Schwertes.
78051 Samuel1Sam92220Nur ein Sohn Achimelechs, des Sohnes Achitobs, dessen Name Abiathar war, entkam und floh zu David
78061 Samuel1Sam92221und verkündete ihm, dass Saul die Priester des Herrn hatte töten lassen.
78071 Samuel1Sam92222Da sprach David zu Abiathar: Ich wusste an jenem Tage, da der Idumäer Doeg dort war, dass er es sicher Saul anzeigen würde. Ich trage die Schuld am Tode aller Verwandten deines Vaters!
78081 Samuel1Sam92223Bleibe bei mir, fürchte dich nicht; wenn jemand mir nach dem Leben trachtet, der wird auch dir nach dem Leben trachten und du wirst mit mir gerettet werden.
78091 Samuel1Sam9231Es ward dem David verkündet und gesagt: Siehe, die Philister greifen Keila an und plündern die Tennen!
78101 Samuel1Sam9232Da befragte David den Herrn und sprach: Soll ich hinziehen und diese Philister schlagen? Der Herr sprach zu David: Ziehe hin, du wirst die Philister schlagen und Keila befreien.
78111 Samuel1Sam9233Aber die Männer, welche bei David waren, sprachen zu ihm: Siehe, wir leben schon in Furcht, während wir im Lande Judäa sind, um wieviel mehr, wenn wir nach Keila ziehen gegen die Heerhaufen der Philister?
78121 Samuel1Sam9234David also befragte den Herrn wiederum, dieser antwortete und sprach zu ihm: Mache dich auf und ziehe nach Keila, denn ich werde die Philister in deine Hand geben.
78131 Samuel1Sam9235Da zog David mit seinen Mannen nach Keila, kämpfte gegen die Philister, trieb ihr Vieh weg und brachte ihnen eine schwere Niederlage bei, und David befreite die Einwohner von Keila.
78141 Samuel1Sam9236Damals aber, als Abiathar, der Sohn Achimelechs, zu David nach Keila floh, hatte er das Ephod mit sich gebracht.
78151 Samuel1Sam9237Als nun Saul gemeldet ward, dass David nach Keila gekommen sei, sprach Saul: Gott hat ihn in meine Hand gegeben, er ist eingeschlossen, da er in eine Stadt gegangen ist, welche Tore und Riegel hat.
78161 Samuel1Sam9238Und Saul befahl dem ganzen Volke, zum Kampfe nach Keila hinabzuziehen und David und seine Mannen zu belagern.
78171 Samuel1Sam9239Als nun David merkte, dass Saul ihm heimlich Böses bereitete, sprach er zu Abiathar, dem Priester: Bringe das Ephod herbei!
78181 Samuel1Sam92310Darauf sprach David: Herr, du Gott Israels! dein Diener hat das Gerücht vernommen, dass Saul sich anschicke, gegen Keila heranzurücken, um die Stadt meinethalben zu zerstören.
78191 Samuel1Sam92311Werden mich die Männer von Keila an ihn ausliefern? Und wird Saul herabkommen, wie dein Diener gehört hat? Herr, du Gott Israels, tue es deinem Knechte kund! Der Herr antwortete: Er wird herabkommen!
78201 Samuel1Sam92312Da sprach David: Werden die Männer von Keila mich samt meinen Mannen, die bei mir sind, an Saul ausliefern? Der Herr sprach: Sie werden euch ausliefern!
78211 Samuel1Sam92313Da machte sich David mit seinen Leuten, etwa sechshundert, auf und aus Keila ausziehend, schweiften sie aufs Geratewohl umher, dahin und dorthin. Als nun Saul gemeldet war, dass David von Keila geflohen und in Sicherheit sei, tat er von diesem Zuge keine Erwähnung mehr.
78221 Samuel1Sam92314David aber weilte in der Wüste an festen Orten und blieb auf dem Gebirge in der Wüste Ziph, auf einem waldigen Berge, und Saul fahndete auf ihn alle Tage, aber Gott ließ ihn nicht in seine Hände fallen.
78231 Samuel1Sam92315Und David sah, dass Saul ausgezogen sei, ihm das Leben zu nehmen, David war aber in der Wüste Ziph im Walde.
78241 Samuel1Sam92316Da machte sich Jonathas, der Sohn Sauls, auf und ging zu David in den Wald und stärkte dessen Hand durch Gott und sprach zu ihm:
78251 Samuel1Sam92317Fürchte dich nicht, denn die Hand meines Vaters Saul wird dich nicht finden und du wirst König werden über Israel und ich werde der zweite nach dir sein; aber auch mein Vater Saul weiß dies.
78261 Samuel1Sam92318So schlossen den beide einen Bund vor dem Herrn und David blieb im Walde, Jonathas aber kehrte in sein Haus zurück.
78271 Samuel1Sam92319Die Ziphiter aber zogen zu Saul nach Gibea hinauf und sprachen: Siehe, hält sich David nicht bei uns an sicheren Orten des Waldes verborgen, auf dem Hügel von Hachila, welcher zur Rechten der Wüste liegt?
78281 Samuel1Sam92320So komm denn nun herab, wie dein Herz begehrt hat herabzuziehen, und unsere Sache wird es sein, ihn in die Hand des Königs zu liefern.
78291 Samuel1Sam92321Da sprach Saul: Gesegnet seid ihr von dem Herrn, dass ihr Mitleid mit meinem Schicksal gehabt habt!
78301 Samuel1Sam92322So gehet denn hin, ich bitte euch, und treffet noch bessere Anstalten und gebet noch sorgfältiger acht und erforschet den Ort, an dem sein Fuß weilt, oder wer ihn dort gesehen hat; denn er vermutet von mir, dass ich ihm mit List nachstelle.
78311 Samuel1Sam92323Erspähet und erkundet alle seine Schlupfwinkel, in denen er sich versteckt, und kommet zu mir, wenn ihr eurer Sache gewiss seid, dass ich mit euch gehe. Und wenn er sich auch tief im Lande verborgen hält, will ich ihn ausfindig machen unter allen Tausenden Judas.
78321 Samuel1Sam92324Da machten sie sich auf und gingen nach Ziph Saul voran. David aber und seine Männer waren in der Wüste Maon in der Ebene, zur Rechten von Jesimon.
78331 Samuel1Sam92325Als nun Saul mit seinen Begleitern hinzog, ihn zu suchen, ward es David kundgetan und alsbald stieg er zu einem Felsen herab und hielt sich in der Wüste Maon auf. Als Saul dies hörte, verfolgte er David in die Wüste Maon.
78341 Samuel1Sam92326Und Saul zog an dem Abhange des Berges auf der einen Seite dahin, David aber und seine Männer waren auf der anderen Seite des Berges, und David verzweifelte, dass er noch vor Saul entkommen könne. Saul also und seine Leute umringten David und seine Mannen im Kreise, um ihrer habhaft zu werden.
78351 Samuel1Sam92327Da kam ein Bote zu Saul und sprach: Komme eilends! Denn die Philister sind in das Land eingefallen.
78361 Samuel1Sam92328Da stand Saul von der Verfolgung Davids ab und kehrte um und zog den Philistern entgegen. Darum nannten sie diesen Ort Scheidefelsen.
78371 Samuel1Sam9241Von dort zog David hinauf und weilte an den sicheren Plätzen von Engaddi.
78381 Samuel1Sam9242Als nun Saul von der Verfolgung der Philister zurückkehrte, ward ihm gemeldet: Siehe, David ist in der Wüste von Engaddi!
78391 Samuel1Sam9243Da nahm Saul dreitausend aus ganz Israel auserlesene Leute und zog hin, David und dessen Leute zu suchen, auch über die steilsten Felsen, die nur den Steinböcken gangbar sind.
78401 Samuel1Sam9244So kam er zu den Schafhürden, welche an dem Wege lagen. Daselbst war eine Höhle, in welche Saul hineinging, den Leib zu entleeren. David aber lag da mit seinen Männern im innern Teile der Höhle versteckt.
78411 Samuel1Sam9245Da sprachen die Diener Davids zu ihm: Siehe, heut ist der Tag, von dem der Herr zu dir gesprochen hat: Ich will dir deinen Feind überliefern, dass du mit ihm tuest, was in deinen Augen gut scheint. David stand also auf und schnitt in der Stille einen Zipfel von Sauls Mantel ab.
78421 Samuel1Sam9246Darnach aber schlug David das Herz darüber, dass er den Zipfel von dem Mantel Sauls abgeschnitten hatte,
78431 Samuel1Sam9247und er sprach zu seinen Leuten: Der Herr sei mir gnädig, dass ich dies nicht an meinem Gebieter, dem Gesalbten des Herrn, verübe, dass ich meine Hand an ihn legen sollte, denn er ist der Gesalbte des Herrn.
78441 Samuel1Sam9248Und David brachte den Ungestüm seiner Leute durch dringendes Zureden zum Schweigen und erlaubte ihnen nicht, gegen Saul aufzustehen; Saul aber ging aus der Höhle heraus und setzte den begonnenen Weg fort.
78451 Samuel1Sam9249Da machte sich auch David auf ihm nach und trat aus der Höhle heraus und rief hinter Saul her und sprach: Mein Herr und König! Als Saul sich umschaute, verneigte sich David mit dem Angesichte bis zur Erde und brachte ihm Huldigung dar,
78461 Samuel1Sam92410alsdann sprach er zu Saul: Warum hörst du auf das Gerede der Leute, die da sagen: David sinnt Böses wider dich?
78471 Samuel1Sam92411Siehe, heute haben deine Augen gesehen, dass der Herr dich in der Höhle in meine Gewalt gab, und es kam mir der Gedanke, dich zu töten, aber mein Auge schonte deiner; denn ich sprach: Ich will meine Hand nicht an meinen Gebieter legen, weil er der Gesalbte des Herrn ist.
78481 Samuel1Sam92412Ja, mein Vater, siehe da und erkenne den Zipfel deines Mantels in meiner Hand! Dass, als ich den Zipfel deines Mantels abschnitt, ich meine Hand nicht gegen dich ausstrecken wollte. So erkenne und siehe, dass in meiner Hand nichts Böses noch Ungerechtigkeit ist, und dass ich mich nicht wider dich vergangen habe; du aber stellst meinem Leben nach, um es mir zu nehmen.
78491 Samuel1Sam92413Der Herr sei Richter zwischen mir und dir und der Herr räche mich an dir, meine Hand soll sich nicht an dir vergreifen.
78501 Samuel1Sam92414Wie es auch im alten Sprichworte heißt: Von Gottlosen geht Gottlosigkeit aus; meine Hand also soll sich nicht an dir vergreifen.
78511 Samuel1Sam92415Wen verfolgst du, König von Israel? Wen verfolgst du? Einen toten Hund verfolgst du, einen einzigen Floh.
78521 Samuel1Sam92416Der Herr sei Richter und entscheide zwischen mir und dir und sehe darein und richte meine Sache und rette mich aus deiner Hand!
78531 Samuel1Sam92417Als nun David zu Saul auf solche Weise geredet hatte, sprach Saul: Ist das deine Stimme, mein Sohn David? Und Saul erhob seine Stimme und weinte
78541 Samuel1Sam92418und sprach zu David: Du bist gerechter als ich! Denn du hast mir Gutes erwiesen, ich aber habe dir mit Bösem vergolten.
78551 Samuel1Sam92419Und du hast heute gezeigt, was du mir Gutes getan; wie der Herr mich in deine Hand gegeben und du mich nicht getötet hast.
78561 Samuel1Sam92420Denn wer trifft auf seinen Feind und lässt ihn auf gutem Wege ziehen? Aber der Herr gewähre dir Vergeltung für das, was du heute an mir getan hast.
78571 Samuel1Sam92421Und nun, weil ich weiß, dass du ganz gewiss König werden und die Herrschaft in Israel erlangen wirst,
78581 Samuel1Sam92422so schwöre mir bei dem Herrn, dass du meine Nachkommenschaft nicht ausrotten und meinen Namen nicht austilgen willst aus dem Hause meines Vaters.
78591 Samuel1Sam92423Da schwur David dem Saul. Und Saul zog heim; David aber und seine Männer gingen in sicherere Orte hinauf.
78601 Samuel1Sam9251Samuel aber starb und ganz Israel versammelte sich und sie beweinten ihn und begruben ihn in seiner Wohnstätte zu Ramatha. Und David machte sich auf und zog in die Wüste Pharan.
78611 Samuel1Sam9252Nun lebte ein Mann in der Wüste Maon, der sein Besitztum zu Karmel hatte; dieser Mann war sehr reich und hatte dreitausend Schafe und tausend Ziegen. Da begab es sich, dass bei ihm in Karmel Schafschur gehalten wurde.
78621 Samuel1Sam9253Der Name des Mannes war Nabal und der Name seines Weibes Abigail; diese Frau war sehr klug und von schöner Gestalt, ihr Mann aber hart und schlecht und boshaft, er war aus dem Geschlechte Kalebs.
78631 Samuel1Sam9254Als nun David in der Wüste vernahm, dass Nabal seine Herde scheere,
78641 Samuel1Sam9255entsandte er zehn Jünglinge und sprach zu ihnen: Begebet euch nach Karmel und gehet zu Nabal und bietet ihm in meinem Namen den Friedensgruß
78651 Samuel1Sam9256und saget: Friede sei mit meinen Brüdern und mit dir und Friede mit deinem Hause und mit allem, was du hast!
78661 Samuel1Sam9257Ich habe gehört, dass deine Hirten, die mit uns in der Wüste waren, Schafschur halten; niemals sind wir ihnen lästig gewesen, noch hat ihnen je etwas von der Herde gefehlt, die ganze Zeit hindurch, die sie bei uns in Karmel waren.
78671 Samuel1Sam9258Frage deine Leute, sie werden es dir sagen. So lass nun deine Knechte Gnade finden in deinen Augen, denn an einem guten Tage sind wir gekommen, und gib deinen Dienern und deinem Sohne David, was deine Hand finden mag.
78681 Samuel1Sam9259Die Leute Davids aber kamen und redeten alle diese Worte im Namen Davids zu Nabal und schwiegen.
78691 Samuel1Sam92510Nabal aber antwortete den Leuten Davids und sprach: Wer ist David? Und wer ist der Sohn Isais? Heutzutage gibt es sehr viele Knechte, die ihren Herrn entlaufen.
78701 Samuel1Sam92511Soll ich denn mein Brot und mein Wasser und das Fleisch der Tiere, die ich für meine Scherer geschlachtet habe, nehmen und es Leuten geben, von denen ich nicht weiß, woher sie sind?
78711 Samuel1Sam92512Da kehrten die Leute Davids zurück und verkündeten ihm, heimgekommen, alles was jener gesprochen hatte.
78721 Samuel1Sam92513David aber sprach zu seinen Leuten: Ein jeder gürte sein Schwert um! Da gürtete ein jeder sein Schwert um und auch David gürtete sein Schwert um und es folgten David etwa vierhundert Mann, während zweihundert bei dem Gepäck zurück blieben.
78731 Samuel1Sam92514Aber einer von den Dienern Nabals berichtete es seinem Weibe Abigail und sprach: Siehe, David hat aus der Wüste Boten gesendet, um unsern Herrn zu segnen; er aber hat sie abgewiesen.
78741 Samuel1Sam92515Diese Leute sind sehr freundlich gegen uns gewesen und waren uns nicht zur Last und nie ging uns etwas verloren die ganze Zeit hindurch, die wir bei ihnen in der Wüste verweilt haben.
78751 Samuel1Sam92516Sie waren uns eine Mauer bei Nacht wie bei Tag die ganze Zeit hindurch, die wir die Herde bei ihnen weideten.
78761 Samuel1Sam92517Darum siehe wohl zu und bedenke, was du tun sollst, denn Böses ist wider deinen Mann und wider dein Haus beschlossen, und er ist ein Sohn Belials, so dass niemand mit ihm reden kann.
78771 Samuel1Sam92518Da eilte Abigail und nahm zweihundert Brote und zwei Schläuche Wein und fünf zubereitete Widder und fünf Maß Röstkorn und hundert Bündel Rosinen und zweihundert Feigenkuchen und packet alles auf Esel
78781 Samuel1Sam92519und sprach zu ihren Dienern: Gehet mir voraus, sehet, ich werde euch folgen! Aber ihrem Manne Nabal sagte sie nichts davon.
78791 Samuel1Sam92520Als sie nun den Esel bestiegen hatte und an den Fuß des Berges herabkam, zog David mit seinen Leuten herab in entgegengesetzter Richtung und sie stieß auf dieselben.
78801 Samuel1Sam92521David aber sprach: Wahrlich, umsonst habe ich alles gehütet, was sein war in der Wüste, so dass nichts verloren ging von allem, was ihm gehörte, und er hat mir Böses für Gutes vergolten.
78811 Samuel1Sam92522So tue Gott den Feinden Davids dies und noch mehr, wenn ich von allem, was ihm gehört, bis zum Morgen einen übrig lasse, der die Wand nässt.
78821 Samuel1Sam92523Als nun Abigail David sah, stieg sie eilends vom Esel, fiel vor David nieder, verneigte sich bis zur Erde,
78831 Samuel1Sam92524fiel ihm zu Füßen und sprach: Mein Herr, auf mir sei diese Missetat! lass, ich bitte, deine Dienerin zu deinen Ohren reden und höre die Worte deiner Magd!
78841 Samuel1Sam92525Möchte doch mein Herr, der König, nicht auf diesen schlechten Mann, den Nabal, achten; den seinen Namen gemäß ist er ein Tor und Torheit ist seine Begleiterin; ich aber, deine Dienerin, habe deine Leute nicht gesehen, die du, mein Herr, gesandt hast.
78851 Samuel1Sam92526Jetzt also, mein Gebieter, so wahr der Herr lebt, der dich abgehalten, dass du nicht Blutschuld auf dich ludest, und der dir deine Hand bewahrt hat so mögen deine Feinde und die, welche meinem Gebieter Böses zufügen möchten, werden wie Nabal.
78861 Samuel1Sam92527Darum nimm diese Segensgaben an, welche deine Magd dir, meinem Gebieter, gebracht hat, und gib sie den Leuten, welche dir, meinem Herrn, folgen.
78871 Samuel1Sam92528Nimm die Schuld deiner Magd hinweg, denn der Herr wird dir, meinem Herrn, ein dauerndes Haus bauen, weil du, mein Herr, die Kämpfe des Herrn kämpfest; darum werde auch an dir nichts Böses erfunden alle Tage deines Lebens.
78881 Samuel1Sam92529Denn wenn einst jemand aufstehen sollte, dich zu verfolgen und dir nach dem Leben zu trachten, so wird das Leben meines Herrn bewahrt sein wie in dem Bündel der Lebendigen bei dem Herrn deinem Gott; deiner Feinde Leben aber möge weggeschleudert werden wie mit der Gewalt und dem Schwunge der Schleuder.
78891 Samuel1Sam92530Wenn also der Herr dir, meinem Gebieter, alles Gute tut, das er dir verheißen hat, und dich zum Fürsten über Israel setzt,
78901 Samuel1Sam92531so wirst du, mein Herr, auch nicht Ursache haben zu seufzen und dir in deinem Herzen Vorwürfe zu machen, dass du unschuldiges Blut vergossen oder dich selbst gerächt hast; und wenn der Herr meinem Gebieter Gutes erweist, so wolltest du deiner Dienerin gedenken.
78911 Samuel1Sam92532Hierauf sprach David zu Abigail: Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels, der dich mir heute entgegengesandt hat, und gepriesen sei deine Rede
78921 Samuel1Sam92533und gepriesen du, die du mich heute gehindert, Blutschuld auf mich zu laden und mich mit eigener Hand zu rächen!
78931 Samuel1Sam92534Sonst, so wahr der Herr lebt, der Gott Israels, der mich abgehalten hat, dir Übles zu tun, wärest du mir nicht eilig entgegengekommen, so wäre dem Nabal bis zum Morgenlichte nicht einer übriggeblieben, der die Wand nässt!
78941 Samuel1Sam92535Alsdann nahm David aus ihrer Hand alles, was sie ihm gebracht hatte, und sprach zu ihr: Gehe in Frieden in dein Haus; siehe, ich habe auf deine Stimme gehört und dein Antlitz geehrt!
78951 Samuel1Sam92536Als nun Abigail zu Nabal heimkam, siehe, da hielt er in seinem Hause ein Gastmahl, wie das Gastmahl eines Königs, und Nabals Herz war fröhlich, denn er war bis zum Übermaß betrunken; so sagte sie ihm denn nichts, weder Kleines noch Großes, bis zum Morgen.
78961 Samuel1Sam92537Am frühen Morgen aber, als Nabal den Rausch überwunden hatte, teilte ihm sein Weib diese Dinge mit; da erstarb sein Herz in seinem Innern und er wurde hart wie Stein.
78971 Samuel1Sam92538Und als zehn Tage um waren, schlug der Herr den Nabal und er starb.
78981 Samuel1Sam92539Als nun David hörte, dass Nabal gestorben sei, sprach er: Gepriesen sei der Herr, der meine Beschimpfung an Nabal gerichtet und seinen Diener vor Bösem bewahrt, während der Herr Nabals Bosheit auf sein Haupt zurückgewendet hat. David sandte alsdann hin und ließ Abigail sagen, dass er sie zum Weibe nehmen wolle.
78991 Samuel1Sam92540Und die Diener Davids kamen zu Abigail nach Karmel und redeten zu ihr und sprachen: David hat uns zu dir gesandt, um dich zu seinem Weibe zu nehmen.
79001 Samuel1Sam92541Da stand sie auf, verneigte sich bis zur Erde und sprach: Siehe, deine Dienerin werde eine Magd, die Füße der Knechte meines Herrn zu waschen!
79011 Samuel1Sam92542Und Abigail machte sich eilig auf und bestieg einen Esel, und fünf Mädchen zogen als ihre Dienerinnen mit ihr; und sie folgte den Boten Davids und ward sein Weib.
79021 Samuel1Sam92543Aber auch Achinoam von Jezrahel nahm David und beide waren seine Frauen.
79031 Samuel1Sam92544Saul aber gab seine Tochter Michol, das Weib Davids, dem Phalti, dem Sohne von Lais, welcher aus Gallim war.
79041 Samuel1Sam9261Und die Zephiter kamen zu Saul nach Gibea und sprachen: Siehe, David hält sich auf dem Hügel Hachila verborgen, welcher der Wüste gegenüber liegt.
79051 Samuel1Sam9262Da machte sich Saul auf und zog in die Wüste Ziph und mit ihm dreitausend Mann, Auserlesene Israels, um auf David in der Wüste Ziph zu fahnden.
79061 Samuel1Sam9263Und Saul lagerte sich in Gibea Hachila, welches der Wüste gegenüber am Wege lag; David aber hielt sich in der Wüste auf. Als er nun sah, dass Saul ihm in die Wüste nachgekommen sei,
79071 Samuel1Sam9264sandte er Kundschafter aus und erfuhr, dass er wirklich dahingekommen sei.
79081 Samuel1Sam9265Da machte David sich heimlich auf und kam an den Ort, wo Saul war; und als er den Platz sah, an dem Saul schlief und Abner, der Sohn Ners, der Führer seines Heeres, und den Saul in dem Zelte schlafend und das übrige Volk rings um ihn her,
79091 Samuel1Sam9266wandte sich David zu Abimelech, dem Hethiter, und zu Abisai, dem Sohne Sarvias, dem Bruder Joabs, und sprach: Wer will mit mir zu Saul in das Lager hinabsteigen? Abisai antwortete: Ich will mit dir hinabsteigen.
79101 Samuel1Sam9267Als nun David und Abisai des Nachts zu dem Volke kamen, fanden sie Saul im Zelte liegend und schlafend und seinen Speer zu seinen Häupten in die Erde gesteckt; Abner aber und das Volk rings um ihn her schlafend.
79111 Samuel1Sam9268Da sprach Abisai zu David: Heute hat Gott deinen Feind in deine Hand geliefert; so will ich ihn denn mit der Lanze mit einem Stoße in die Erde bohren, dass es eines zweiten nimmer bedarf.
79121 Samuel1Sam9269David sprach zu Abisai: Töte ihn nicht, denn wer könnte seine Hand gegen den Gesalbten des Herrn ausstrecken und ohne Schuld bleiben?
79131 Samuel1Sam92610Dann sprach David: So wahr der Herr lebt, wenn der Herr ihn nicht schlägt oder seine Zeit kommt, dass er stirbt, oder dass er in den Krieg zieht und umkommt,
79141 Samuel1Sam92611so sei der Herr mir gnädig, dass ich meine Hand nicht gegen den Gesalbten des Herrn ausstrecke! So nimm also den Speer, der zu seinen Häupten ist, und den Wasserbecher und lass uns gehen!
79151 Samuel1Sam92612David nahm also den Speer und den Wasserbecher, welcher zu den Häupten Sauls war; und sie gingen fort, ohne dass jemand es sah oder bemerkte oder erwachte, sondern alle schliefen, weil ein tiefer Schlaf vom Herrn auf sie gefallen war.
79161 Samuel1Sam92613Als nun David auf die entgegengesetzte Seite hinübergekommen war und in der Ferne auf der Spitze des Berges stand und ein großer Raum zwischen ihnen war,
79171 Samuel1Sam92614rief David dem Volke und Abner, dem Sohne Ners, zu und sprach: Du wirst doch antworten, Abner? Abner antwortete und sprach: Wer bist du, dass du schreist und den König beunruhigst?
79181 Samuel1Sam92615David sprach zu Abner: Bist du nicht ein Mann? und wer ist dir in Israel sonst gleich? Warum hast du also bei deinem Herrn, dem Könige, nicht Wache gehalten? Denn einer von dem Volke ist hingegangen, um den König, deinen Herrn, zu ermorden.
79191 Samuel1Sam92616Das ist nicht gut, was du getan; so wahr der Herr lebt, ihr seid Kinder des Todes, dass ihr über euern Gebieter, den Gesalbten des Herrn, nicht gewacht habt! Nun siehe doch zu, wo der Speer des Königs und wo der Wasserbecher ist, der sich zu seinen Häupten befand.
79201 Samuel1Sam92617Da erkannte Saul die Stimme Davids und sprach: Ist das deine Stimme, mein Sohn David? David sprach: Es ist meine Stimme, mein Herr und König!
79211 Samuel1Sam92618Und er sprach: Warum verfolgt mein Herr seinen Diener? Was habe ich getan? Oder was ist Böses in meiner Hand?
79221 Samuel1Sam92619So höre nun, mein Herr und König, ich bitte, auf die Worte deines Dieners; Wenn der Herr dich wider mich reizt, so steige der Geruch eines Opfers empor; wenn aber Menschen, so sind sie verflucht vor dem Herrn, dass sie mich heute hinausgetrieben haben, dass ich nicht in dem Erbe des Herrn wohne, und dass sie sprechen: Gehe hin, diene fremden Göttern!
79231 Samuel1Sam92620Möge nun mein Blut nicht vor dem Herrn zur Erde vergossen werden! Denn der König von Israel ist ausgezogen, einen einzigen Floh zu suchen, wie man einem Rebhuhn auf den Bergen nachjagt.
79241 Samuel1Sam92621Da sprach Saul: Ich habe gesündigt, kehre zurück, mein Sohn David! Denn ich werde dir fortan nichts mehr zuleide tun, darum dass heute mein Leben in deinen Augen kostbar gewesen ist; denn es zeigt sich, dass ich töricht gehandelt habe und gar vieles nicht wusste.
79251 Samuel1Sam92622David antwortete und sprach: Siehe, hier ist der Speer des Königs; einer von den Dienern des Königs möge herüberkommen und ihn holen.
79261 Samuel1Sam92623Der Herr aber wird einem jeden nach seiner Gerechtigkeit und Treue vergelten; denn der Herr hat dich heute in meine Hand gegeben, ich aber wollte meine Hand nicht gegen den Gesalbten des Herrn ausstrecken.
79271 Samuel1Sam92624Und so wie dein Leben heute hochgeachtet gewesen ist in meinen Augen, so möge mein Leben in den Augen des Herrn hochgeachtet sein und er möge mich aus aller Bedrängnis befreien.
79281 Samuel1Sam92625Da sprach Saul zu David: Gesegnet seist du, mein Sohn David; du wirst es sicher ausführen und gewiss wirst du es vermögen! David aber ging seines Weges und Saul kehrte an seinen Ort zurück.
79291 Samuel1Sam9271Und David sprach in seinem Herzen: Ich werde doch eines Tages in die Hände Sauls fallen; ist es nicht besser, dass ich fliehe und im Lande der Philister Sicherheit finde, damit Saul es aufgibt und ablässt, auf mich in dem ganzen Gebiete von Israel zu fahnden? Ich will also seiner Hand entkommen.
79301 Samuel1Sam9272So machte sich David denn auf und zog fort und die sechshundert Mann mit ihm, zu Achis, dem Sohne Maochs, dem Könige von Geth.
79311 Samuel1Sam9273Und David blieb bei Achis in Geth mit seinen Leuten, ein jeder mit seiner Familie, und David mit seinen beiden Frauen, Achinoam, der Jezrahelitin, und Abigail, dem Weibe Nabals von Karmel.
79321 Samuel1Sam9274Als nun Saul gemeldet ward, dass David nach Geth geflohen sei, suchte er ihn fortan nicht mehr.
79331 Samuel1Sam9275David aber sprach zu Achis: Wenn ich in deinen Augen Gnade gefunden habe, so möge man mir einen Ort in einer der Städte dieses Landes geben, dass ich daselbst wohne; denn warum soll dein Diener bei dir in der Königsstadt bleiben?
79341 Samuel1Sam9276Da gab ihm Achis an demselben Tage Sikeleg. Daher gehört Sikeleg bis auf diesen Tag den Königen von Juda.
79351 Samuel1Sam9277Die Zahl der Tage aber, welche David im Lande der Philister wohnte, betrug vier Monate.
79361 Samuel1Sam9278Und David zog mit seinen Leuten hin und sie machten Beute bei den Gessuritern und Gerzitern und Amalekitern; denn ihre Dörfer lagen vor alters in dem Lande am Wege nach Sur bis in das Land Ägypten.
79371 Samuel1Sam9279Und David schlug das ganze Land und ließ weder Mann noch Weib am Leben und nahm Schafe und Rinder und Esel und Kamele und Kleider und kehrte zurück und kam zu Achis.
79381 Samuel1Sam92710Da sprach Achis zu ihm: Über wen bist du heute hergefallen? David antwortete: Über das Südland von Juda und über den Süden von Jerameel und das südliche Gebiet von Keni.
79391 Samuel1Sam92711Weder Mann noch Weib ließ David am Leben und brachte niemand nach Geth, denn er sprach: Sie könnten gegen uns sagen: Dies hat David getan, und daran hielt er fest, so lange er im Lande der Philister wohnte.
79401 Samuel1Sam92712Achis also vertraute dem David, indem er sprach: Er hat seinem Volke Israel viel Böses getan, darum wird er auf immer mein Diener sein.
79411 Samuel1Sam9281Es begab sich aber in jenen Tagen, dass die Philister ihre Heerhaufen sammelten, um sich zum Kriege gegen Israel zu rüsten. Da sprach Achis zu David: Du musst nun wissen, dass du mit mir im Heerlager ausziehen musst, du und deine Leute.
79421 Samuel1Sam9282David sprach zu Achis: Nun sollst du erfahren, was dein Diener tun wird. Und Achis sprach zu David: Und ich will dich zum Hüter meines Hauptes machen für alle Zeit.
79431 Samuel1Sam9283Samuel aber war gestorben und ganz Israel hatte ihn betrauert und sie hatten ihn zu Ramatha, in seiner Stadt, begraben. Nun hatte Saul die Zauberer und Wahrsager aus dem Lande entfernt.
79441 Samuel1Sam9284Da sammelten sich die Philister und kamen und lagerten sich in Sunam, aber auch Saul sammelte ganz Israel und kam nach Gelboe.
79451 Samuel1Sam9285Als Saul aber das Lager der Philister sah, geriet er in Furcht und sein Herz erschrak gar sehr.
79461 Samuel1Sam9286Und er befragte den Herrn, aber dieser antwortete ihm nicht weder durch Traumgesichte noch durch Priester noch durch Propheten.
79471 Samuel1Sam9287Da sprach Saul zu seinen Dienern: Suchet mir ein Weib, das einen Wahrsagegeist hat, so will ich zu ihr hingehen und durch sie fragen. Seine Diener sprachen zu ihm: In Endor ist ein Weib, das einen Wahrsagegeist hat.
79481 Samuel1Sam9288Da veränderte er sein Äußeres, zog andere Kleider an und ging mit zwei Männern hin. Und als sie des Nachts zu dem Weibe kamen, sprach er zu ihr: Sage mir die Zukunft voraus durch den Wahrsagegeist und rufe mir herauf, wen ich dir bezeichnen werde!
79491 Samuel1Sam9289Das Weib sprach zu ihm: Siehe, du weißt, was Saul getan und wie er die Zauberer und Wahrsager aus dem Lande ausgerottet hat; warum trachtest du mir also nach dem Leben, dass ich getötet werde?
79501 Samuel1Sam92810Da schwur Saul ihr bei dem Herrn und sprach: So wahr der Herr lebt, es soll dir darum nichts Böses geschehen!
79511 Samuel1Sam92811Nun sprach das Weib zu ihm: Wen soll ich dir herauf rufen? Er sprach: Samuel rufe mir herauf!
79521 Samuel1Sam92812Als aber das Weib Samuel sah, schrie sie mit lauter Stimme und sprach zu Saul: Warum hast du mich hintergangen? Du bist ja Saul.
79531 Samuel1Sam92813Der König sprach zu ihr: Fürchte dich nicht! Was hast du gesehen? Das Weib sprach zu Saul: Jemanden wie einen Gott sah ich aus der Erde heraufkommen.
79541 Samuel1Sam92814Da sprach er zu ihr: Welches ist seine Gestalt? Sie sprach: Ein alter Mann kommt herauf und er ist in einen Mantel gehüllt. Da merkte Saul, dass es Samuel sei, und verneigte sich mit dem Angesichte bis zur Erde und warf sich nieder.
79551 Samuel1Sam92815Samuel aber sprach zu Saul: Warum hast du mich beunruhigt, dass ich heraufgerufen ward? Saul sprach: Ich bin sehr bedrängt; denn die Philister kämpfen gegen mich und Gott hat mich verlassen und hat mich nicht erhören wollen weder durch die Propheten noch durch Traumgesichte; darum ließ ich dich rufen, dass du mir anzeigen mögest, was ich tun soll.
79561 Samuel1Sam92816Samuel sprach: Was fragst du mich, da der Herr dich verlassen und sich deinem Mitwerber zugewendet hat?
79571 Samuel1Sam92817Denn der Herr wir dir tun, wie er durch mich geredet hat, und wird dein Königtum aus deiner Hand reißen und deinem Nächsten, David, geben.
79581 Samuel1Sam92818Weil du der Stimme des Herrn nicht gehorcht und seinen grimmigen Zorn an Amalek nicht vollstreckt hast; darum hat der Herr dir heute getan, was du leidest.
79591 Samuel1Sam92819Und der Herr wird auch Israel mit dir in die Hände der Philister geben; morgen aber werdet ihr, du und deine Söhne, bei mir sein, und zudem wird der Herr das Lager Israels in die Hand der Philister geben.
79601 Samuel1Sam92820Da fiel Saul der Länge nach jäh zur Erde nieder; denn er war über die Worte Samuels in großen Schrecken geraten, auch war er ohne Kraft, denn er hatte jenen ganzen Tag hindurch nichts gegessen.
79611 Samuel1Sam92821Alsbald trat das Weib zu Saul, (denn er war sehr bestürzt) und sprach zu ihm: Siehe, deine Magd hat deiner Stimme gehorcht und ich habe mein Leben in Gefahr gebracht und auf deine Worte gehört, die du zu mir gesprochen hast.
79621 Samuel1Sam92822So höre nun auch du auf die Stimme deiner Magd; ich will dir einen Bissen Brotes vorsetzen, damit du issest und wieder zu Kräften kommest und deines Weges zu ziehen vermögest.
79631 Samuel1Sam92823Er aber weigerte sich und sprach; Ich werde nichts essen. Da drangen seine Diener und das Weib in ihn und er hörte zuletzt auf ihre Stimme und stand von der Erde auf und setzte sich auf das Lager.
79641 Samuel1Sam92824Das Weib aber hatte ein Mastkalb im Hause, dies schlachtete sie eilends und nahm Mehl, knetete es und buk ungesäuertes Brot
79651 Samuel1Sam92825und setzte es Saul und seinen Dienern vor. Als sie nun gegessen hatten, machten sie sich auf und gingen die ganze Nacht hindurch.
79661 Samuel1Sam9291Die Philister also hatten alle ihre Heerscharen in Aphek gesammelt; Israel aber lagerte an der Quelle, die in Jezrahel war.
79671 Samuel1Sam9292Als nun die Statthalter der Philister mit ihren Hunderten und Tausenden einherzogen, David aber mit seinen Leuten im letzten Zuge mit Achis war,
79681 Samuel1Sam9293sprachen die Fürsten der Philister zu Achis: Was sollen diese Hebräer da? Achis sprach zu den Fürsten der Philister: Kennt ihr David nicht, der ein Diener Sauls, des Königs von Israel, war und viele Tage und Jahre bei mir ist, ohne dass ich an ihm etwas auszusetzen gefunden hätte von dem Tage an, an dem er zu mir geflohen ist, bis auf diesen Tag?
79691 Samuel1Sam9294Die Fürsten der Philister aber wurden auf ihn zornig und sprachen zu ihm: Lass den Mann zurückkehren und an dem Orte bleiben, an den du ihn gesetzt hast; er soll nicht mit uns in den Kampf ziehen, damit er sich nicht gegen uns wende, wenn wir den Kampf beginnen; denn womit anders könnte er seinen Herrn versöhnen, als mit unsern Köpfen?
79701 Samuel1Sam9295Ist dies nicht David, dem im Reigen die Worte zugesungen wurden: Saul hat seine Tausende erschlagen, aber David seine Zehntausende?
79711 Samuel1Sam9296Da rief Achis den David herbei und sprach zu ihm: So wahr der Herr lebt! Du bist aufrichtig und gut in meinen Augen und dein Ausgang und dein Eingang im Lager bei mir ist mir wohlgefällig und ich habe an dir nichts Böses gefunden von dem Tage an, da du zu mir kamst, bis auf diesen Tag; aber den Statthaltern gefällst du nicht.
79721 Samuel1Sam9297Kehre also um und ziehe hin in Frieden und sei in den Augen der Statthalter der Philister kein Anstoß!
79731 Samuel1Sam9298David sprach zu Achis: Was habe ich denn getan und was hast du an mir, deinem Diener, gefunden von dem Tage an, da ich vor dein Angesicht trat, bis auf diesen Tag, dass ich nicht mitkommen und wider die Feinde meines Herrn, des Königs, kämpfen soll?
79741 Samuel1Sam9299Achis aber antwortete und sprach zu David: Ich weiss, dass du in meinen Augen gut bist wie ein Engel Gottes; aber die Fürsten der Philister haben gesagt: Er soll nicht mit uns in den Kampf ziehen!
79751 Samuel1Sam92910So mach dich nun in der Frühe auf, du und die Diener deines Herrn, welche mit dir gekommen sind; stehet des Nachts auf und wenn es anfängt zu tagen, so ziehet von dannen.
79761 Samuel1Sam92911David also stand des Nachts mit seinen Männern auf, um am Morgen abzuziehen und in das Land der Philister zurückzukehren. Die Philister aber zogen nach Jezrahel hinauf.
79771 Samuel1Sam9301Als nun David und seine Männer am dritten Tage nach Sikeleg kamen, hatten die Amalekiter von der Südseite her Sikeleg angegriffen und haten es geschlagen und in Brand gesteckt,
79781 Samuel1Sam9302Die Frauen, die dort waren, hatten sie gefangen weggeführt, klein und groß; niemanden aber hatten sie getötet, sondern sie hatten sie mit sich fortgeführt und waren ihres Weges gezogen.
79791 Samuel1Sam9303Als nun David und seine Männer zur Stadt kamen und sie niedergebrannt fanden und ihre Frauen, ihre Söhne und Töchter gefangen weggeführt,
79801 Samuel1Sam9304erhoben David und die Leute, welche mit ihm waren, ihre Stimme und weinten, bis sie keine Tränen mehr hatten.
79811 Samuel1Sam9305Denn auch Davids beide Frauen waren gefangen weggeführt worden, Achinoam, die Jezrahelitin, und Abigail, die Frau Nabals von Karmel.
79821 Samuel1Sam9306Da kam David in schwere Bedrängnis, denn das Volk wollte ihn steinigen, weil das Herz eines jeden wegen seiner Söhne und Töchter erbittert war; aber David fand Stärke durch den Herrn, seinen Gott.
79831 Samuel1Sam9307Und er sprach zu dem Priester Abiathar, dem Sohne Achimelechs: bringe das Ephod zu mir! Da brachte Abiathar das Ephod zu David
79841 Samuel1Sam9308und David befragte den Herrn und sprach: Soll ich diese Männer verfolgen und werde ich sie erreichen oder nicht? Der Herr sprach zu ihm: Verfolge sie, denn ohne Zweifel wirst du sie erreichen und ihnen den Raub abjagen!
79851 Samuel1Sam9309Da zog David mit den sechshundert Mann, die mit ihm waren, hin und sie kamen bis zum Bache Besor; dort blieben einige ermüdet zurück.
79861 Samuel1Sam93010David aber setzte die Verfolgung mit vierhundert Mann fort; denn zweihundert waren zurückgeblieben, weil sie ermüdet waren und den Bach Besor nicht überschreiten konnten.
79871 Samuel1Sam93011Und sie trafen einen Ägypter auf dem Felde und führten ihn zu David und gaben ihm Brot zu essen und Wasser zu trinken,
79881 Samuel1Sam93012auch ein Stück Feigenkuchen und zwei Bündel Rosinen. Als er dies gegessen hatte, kam ihm das Bewusstsein zurück und er erholte sich, denn er hatte drei Tage und drei Nächte hindurch weder Brot gegessen, noch Wasser getrunken.
79891 Samuel1Sam93013Dann sprach David zu ihm: Wem gehörst du an? Woher bist du? Und wohin gehst du? Er antwortete: Ich bin ein Ägypter, der Knecht eines Amalekiters; aber mein Herr hat mich zurückgelassen, weil ich vorgestern krank wurde.
79901 Samuel1Sam93014Wir haben nämlich einen Einfall in das Südland von Cerethi und in Juda und in den Süden von Kaleb gemacht und Sikeleg in Brand gesteckt.
79911 Samuel1Sam93015Da sprach David zu ihm: Kannst du mich zu dieser Rotte hinführen? Er antwortete: Schwöre mir bei Gott, dass du mich nicht töten und mich nicht in die Hand meines Herrn ausliefern willst, so werde ich dich zu dieser Rotte hinführen. Und David schwor ihm.
79921 Samuel1Sam93016Als er ihn nun dorthin geführt hatte, siehe, da lagerten jene weithin auf dem Boden und aßen und tranken und feierten ein Fest wegen all der Beute und des Raubes, die sie aus dem Lande der Philister und aus dem Lande Juda weggeschleppt hatten.
79931 Samuel1Sam93017Und David schlug sie vom Abend an bis zum Abende des andern Tages und es entkam von ihnen nicht einer, außer vierhundert Jünglingen, welche die Kamele bestiegen hatten und geflohen waren.
79941 Samuel1Sam93018So gewann David alles zurück, was die Amalekiter genommen hatten, und befreite auch seine beiden Frauen.
79951 Samuel1Sam93019Und es fehlte nichts vom Kleinsten bis zum Größten, weder von den Söhnen noch von den Töchtern noch von der Beute und David brachte alles, was sie geraubt hatten, zurück.
79961 Samuel1Sam93020Dann nahm er alle Schafe und Rinder und ließ sie vor sich hertreiben und sie sprachen: Das ist die Beute Davids!
79971 Samuel1Sam93021Als nun David zu den zweihundert Männern kam, welche wegen Müdigkeit zurückgeblieben waren und David nicht hatten folgen können, so dass er sie am Bache Besor hatte bleiben lassen, zogen diese David und dem Volke, das bei ihm war, entgegen. Und David trat der Schar entgegen und bot ihnen den Friedensgruß.
79981 Samuel1Sam93022Aber böse und nichtswürdige unter den Männern, die mit David gezogen waren, sprachen: Da sie nicht mit uns gegangen sind, werden wir mit ihnen nichts von der Beute, die wir gerettet haben, geben, sondern einem jeden mögen sein Weib und seine Kinder genügen; haben sie diese erhalten, so mögen sie gehen!
79991 Samuel1Sam93023David aber sprach: Tuet nicht also, meine Brüder, mit dem, was der Herr uns gegeben, der uns behütet und die Räuber, die wider uns ausgezogen waren, in unsere Hand gegeben hat.
80001 Samuel1Sam93024Auch soll niemand in dieser Sache auf euch hören; denn der, welcher in den Streit zieht, und der, welcher bei dem Gepäcke bleibt, sollen den gleichen Anteil haben und sie sollen gleichmäßig teilen.
80011 Samuel1Sam93025So ist es denn von jenem Tage an gehalten worden und ist festgesetzt und bestimmt worden als Gesetz in Israel bis auf den heutigen Tag.
80021 Samuel1Sam93026Als nun David nach Sikeleg kam, sandte er an die ihm befreundeten Ältesten Judas Geschenke von der Beute und ließ ihnen sagen: Empfanget eine Segenspende von der Beute der Feinde des Herrn!
80031 Samuel1Sam93027Nämlich an die, welche in Bethel waren, und an die in Ramoth im Süden, an die in Jether,
80041 Samuel1Sam93028an die in Aroer, an die in Sephamoth, an die in Esthamo,
80051 Samuel1Sam93029an die in Rachal, an die in den Städten der Jerameeliter, an die in den Städten der Keniter,
80061 Samuel1Sam93030an die in Arama, an die am See Asan, an die zu Athach,
80071 Samuel1Sam93031an die zu Hebron, und an die übrigen, welche an den Orten waren, wo David mit seinen Männern geweilt hatte.
80081 Samuel1Sam9311Die Philister aber kämpften mit Israel und die Männer Israels flohen vor den Philistern und fielen erschlagen auf dem Berge Gelboe.
80091 Samuel1Sam9312Und die Philister drangen auf Saul und seine Söhne ein, schlugen Jonathas, Abinadab und Melchisua, die Söhne Sauls,
80101 Samuel1Sam9313und die ganze Wucht des Kampfes wandte sich gegen Saul und die Pfeilschützen erreichten ihn, so dass er von ihnen schwer verwundet ward.
80111 Samuel1Sam9314Da sprach Saul zu seinem Waffenträger: Ziehe dein Schwert und durchbohre mich! dass nicht etwa diese Unbeschnittenen kommen und mich töten und ihren Mutwillen an mir üben. Da aber sein Waffenträger es nicht tun wollte, denn er war vor Schrecken außer sich, nahm Saul sein Schwert und stürzte sich in dasselbe.
80121 Samuel1Sam9315Als nun sein Waffenträger sah, dass Saul tot war, stürzte auch er sich in sein Schwert und starb mit ihm.
80131 Samuel1Sam9316So starb Saul und seine drei Söhne und sein Waffenträger und alle seine Leute an diesem Tage allzumal.
80141 Samuel1Sam9317Als aber die Männer von Israel, welche jenseits des Tales auf der anderen Seite des Jordans waren, sahen, dass die Israeliten geflohen und dass Saul und seine Söhne gefallen waren, verließen sie ihre Städte und flohen; und die Philister kamen und ließen sich darin nieder.
80151 Samuel1Sam9318Am andern Tage aber kamen die Philister, um die Erschlagenen auszuplündern, und fanden Saul und seine drei Söhne auf dem Gebirge Gelboe liegen.
80161 Samuel1Sam9319Da hieben sie Saul das Haupt ab, nahmen ihm seine Waffen und sandten in das Land der Philister rings umher, damit die Nachricht in den Götzentempeln und vor dem Volke verkündet würde.
80171 Samuel1Sam93110Und sie legten seine Waffen in dem Tempel der Astarte nieder, aber seinen Leichnam hingen sie an der Mauer von Bethsan auf.
80181 Samuel1Sam93111Als aber die Einwohner von Jabes Gilead von allem hörten, was die Philister Saul getan hatten,
80191 Samuel1Sam93112machten sich alle tapferen Männer auf, wanderten die ganze Nacht hindurch und nahmen den Leichnam Sauls und die Leichname seiner Söhne von der Mauer von Bethsan ab und kamen nach Jabes Gilead und verbrannten sie daselbst.
80201 Samuel1Sam93113Und sie nahmen ihre Gebeine und begruben sie im Haine von Jabes und fasteten sieben Tage.
80212 Samuel2Sam1011Es geschah aber, nachdem Saul tot war, dass David von dem Siege über die Amalekiter zurückkam und zwei Tage in Sikeleg blieb.
80222 Samuel2Sam1012Da erschien am dritten Tage ein Mann, der vom Lager Sauls kam, mit zerrissenem Kleide und das Haupt mit Asche bestreut. Als dieser zu David kam, warf er sich ehrerbietig auf sein Angesicht nieder.
80232 Samuel2Sam1013David sprach zu ihm: Woher kommst du? Er antwortete ihm: Ich bin aus dem Heerlager Israels geflohen.
80242 Samuel2Sam1014Da sprach David zu ihm: Wie ist es dort ergangen? Gib mir Kunde. Er sprach: Das Volk ist aus der Schlacht geflohen und viele aus dem Volke sind gefallen und umgekommen, aber auch Saul und sein Sohn Jonathas sind tot.
80252 Samuel2Sam1015David sprach zu dem Boten: Woher weißt du, dass Saul und sein Sohn Jonathas tot sind?
80262 Samuel2Sam1016Der Bote antwortete: Ich kam zufällig auf das Gebirge Gelboe, dort lehnte Saul sich auf seinen Speer, während die Wagen und Reiter auf ihn eindrangen,
80272 Samuel2Sam1017und indem er sich umschaute, erblickte er mich und rief mir zu. Als ich ihm antwortete: Hier bin ich!
80282 Samuel2Sam1018sprach er zu mir: Wer bist du? Ich antwortete ihm: Ich bin ein Amalekiter.
80292 Samuel2Sam1019Da sprach er zu mir: Komm her zu mir und töte mich, denn Angst hat mich erfasst und das Leben ist noch ganz in mir.
80302 Samuel2Sam10110Da trat ich zu ihm heran und tötete ihn, denn ich wusste wohl, dass er seinen Fall nicht überleben konnte; und ich nahm die Krone, die auf seinem Haupte war, und die Spange von seinem Arm und bringe sie hierher zu dir, meinem Herrn.
80312 Samuel2Sam10111Da fasste David seine Kleider und zerriss sie und alle Männer, die bei ihm waren,
80322 Samuel2Sam10112und sie klagten und weinten und fasteten bis zum Abend um Saul und um seinen Sohn Jonathas und um das Volk des Herrn und um das Haus Israel, dass sie durch das Schwert gefallen waren.
80332 Samuel2Sam10113Und sprach David zu dem Boten: Woher bist du? Er antwortete: Ich bin der Sohn eines Fremdlings, eines Amalekiters.
80342 Samuel2Sam10114Da sprach David zu ihm: Warum hast du dich nicht gescheut, deine Hand auszustrecken, um den Gesalbten des Herrn zu töten?
80352 Samuel2Sam10115Und David rief einen von seinen Leuten und sprach: Auf! Und stoße ihn nieder! Und er schlug und tötete ihn.
80362 Samuel2Sam10116David aber sprach zu ihm: Dein Blut komme über dein Haupt! Denn dein eigener Mund hat gegen dich Zeugnis abgelegt, da du sagtest: Ich habe den Gesalbten des Herrn getötet.
80372 Samuel2Sam10117Und David sang diesen Klagegesang über Saul und über seinen Sohn Jonathas
80382 Samuel2Sam10118(und befahl, die Söhne Judas das Lied vom Bogen zu lehren, wie geschrieben steht im Buche der Gerechten). Und er lautet: Gedenke derer, Israel, die auf deinen Höhen ihren Wunden erlegen sind!
80392 Samuel2Sam10119Die Herrlichsten, o Israel! sind auf deinen Bergen erschlagen. Wie sind sie gefallen, die Helden!
80402 Samuel2Sam10120Erzählet es nicht in Geth, verkündet es nicht auf den Straßen von Askalon, dass sich die Töchter der Philister nicht etwa freuen, dass die Töchter der Unbeschnittenen nicht frohlocken!
80412 Samuel2Sam10121Berge von Gelboe! nicht Tau, nicht Regen falle auf euch, noch mögen die Äcker Erstlinge tragen; denn dort ward weggeworfen der Schild der Helden, der Schild Sauls, als wäre er nicht mit Öl gesalbt!
80422 Samuel2Sam10122Ohne Blut der Erschlagenen, ohne Fett der Helden kehrte der Pfeil Jonathas niemals zurück und nicht kam das Schwert Sauls ohne Streich zurück.
80432 Samuel2Sam10123Saul und Jonathas, liebenswürdig und staatlich in ihrem Leben, sind auch im Tode nicht getrennt; sie, schneller als Adler, stärker als Löwen.
80442 Samuel2Sam10124Töchter Israels, weinet um Saul, der euch mit Purpur kleidete in Wonne, der euch goldene Kleinode gab zu eurem Schmucke.
80452 Samuel2Sam10125Wie sind die Helden gefallen im Kampfe! Jonathas auf deinen Höhen erschlagen!
80462 Samuel2Sam10126Wie bitter ist mein Schmerz um dich, mein Bruder Jonathas! voll Anmut warst du und liebenswürdiger als Frauenliebe! Wie eine Mutter ihren einzigen Sohn liebt, so habe ich dich geliebt!
80472 Samuel2Sam10127Wie sind sie gefallen, die Starken, die Wehren des Krieges dahingeschwunden!
80482 Samuel2Sam1021Hierauf befragte David den Herrn und sprach: Soll ich in eine von den Städten Judas hinaufziehen? Und der Herr sprach zu ihm: Ziehe hinauf! David sprach: Wohin soll ich ziehen? Und er antwortete ihm: Nach Hebron.
80492 Samuel2Sam1022So zog David denn mit seinen beiden Frauen, Achinoam, der Jezrahelitin, und Abigail, dem Weibe Nabals von Karmel, hinauf,
80502 Samuel2Sam1023aber auch seine Leute nahm David alle mit sich, samt ihren Familien, und sie ließen sich in den Ortschaften von Hebron nieder.
80512 Samuel2Sam1024Da kamen die Männer von Juda und salbten David daselbst zum Könige über das Haus Juda. Und man berichtete David, dass die Männer von Jabes Gilead Saul begraben hätten.
80522 Samuel2Sam1025Da sandte David Boten zu den Männern von Jabes Gilead und ließ ihnen sagen: Gesegnet seiet ihr von dem Herrn, dass ihr diese Barmherzigkeit an Saul, euerm Herrn, getan und ihn begraben habt!
80532 Samuel2Sam1026Der Herr zwar wird euch die Barmherzigkeit und Treue vergelten, aber auch ich will euch Dank dafür erzeigen, dass ihr dies getan habt.
80542 Samuel2Sam1027So mögen nun eure Hände stark sein und ihr euch als tapfere Männer zeigen; denn wenn auch Saul, euer Herr gestorben, so hat doch das Haus Juda mich zum Könige über sich gesalbt.
80552 Samuel2Sam1028Abner aber, der Sohn Ners, der Heerführer Sauls, nahm Isboseth, den Sohn Sauls, und führte ihn in der Lagerstadt herum,
80562 Samuel2Sam1029und setzte ihn als König über Gilead und über Gessuri und über Jezrahel und über Ephraim und über Benjamin und über das gesamte Israel ein.
80572 Samuel2Sam10210Vierzig Jahre war Isboseth, der Sohn Sauls, alt, als er König ward über Israel und er herrschte zwei Jahre; einzig aber das Haus Juda hielt zu David.
80582 Samuel2Sam10211Die Zahl der Tage, welche David in Hebron lebte als König über das Haus Juda, waren sieben Jahre und sechs Monate.
80592 Samuel2Sam10212Und Abner, der Sohn Ners, zog mit den Leuten Isboseths, des Sohnes Sauls, aus der Lagerstadt nach Gabaon.
80602 Samuel2Sam10213Ebenso zogen Joab, der Sohn Sarvias, und die Diener Davids aus und stießen auf sie beim Teiche von Gabaon. Als sie sich dort getroffen hatten, lagerten sie sich einander gegenüber, die einen auf der einen Seite des Teiches, die anderen auf der anderen Seite.
80612 Samuel2Sam10214Da sprach Abner zu Joab: Lass einige Jünglinge hervortreten und vor uns ein Kampfspiel halten! Joab antwortete: Sie mögen hervortreten!
80622 Samuel2Sam10215Sie traten also hervor und es gingen zwölf an der Zahl von Benjamin, von der Seite Isboseths, des Sohnes Sauls, und zwölf von den Leuten Davids einander entgegen.
80632 Samuel2Sam10216Ein jeder ergriff den Kopf des andern und stieß dem Gegner das Schwert in die Seite und sie fielen mitsammen und man nannte den Namen dieses Ortes Heldenacker bei Gabaon.
80642 Samuel2Sam10217Da entspann sich an jenem Tage ein sehr harter Streit, und Abner und die Männer von Israel wurden von den Leuten Davids in die Flucht geschlagen.
80652 Samuel2Sam10218Nun waren daselbst drei Söhne Sarvias: Joab, Abisai und Asael; Asael war ein sehr schneller Läufer, wie eines von den Rehen, welche sich in den Wäldern aufhalten.
80662 Samuel2Sam10219Und Asael verfolgte den Abner, ohne zur Rechten oder zur Linken abzuweichen und ohne von der Verfolgung Abners abzulassen.
80672 Samuel2Sam10220Da schaute Abner um sich und sprach: Bist du Asael? Er antwortete: Ich bin es.
80682 Samuel2Sam10221Abner sprach zu ihm: Wende dich zur Rechten oder zur Linken und greife einen von den jungen Leuten und nimm dir dessen Rüstung! Aber Asael wollte nicht aufhören, auf ihn einzudringen.
80692 Samuel2Sam10222Da sprach Abner nochmals zu Asael: Lass ab und verfolge mich nicht, das ich nicht gezwungen sei, dich zu Boden zu strecken; denn ich könnte mein Angesicht nicht mehr zu deinem Bruder Joab erheben.
80702 Samuel2Sam10223Da er es aber verschmähte, auf ihn zu hören und nicht weichen wollte, wandte Abner seinen Speer und stieß ihn damit in den Unterleib und durchbohrte ihn und er starb an derselben Stelle und alle, die an dem Orte vorüberkamen, an dem Asael gefallen und gestorben war, blieben stehen.
80712 Samuel2Sam10224Während aber Joab und Abisai dem flüchtigen Abner nachsetzten, ging die Sonne unter und sie kamen bis zu dem Hügel der Wasserleitung, der dem Tale gegenüber liegt am Wege nach der Wüste von Gabaon.
80722 Samuel2Sam10225Da sammelten sich die Söhne Benjamins um Abner und bildeten einen geschlossenen Haufen und stellten sich auf der Spitze eines Hügels auf.
80732 Samuel2Sam10226Und Abner rief Joab an und sprach: Soll dein Schwert bis zur Vernichtung wüten? Weißt du nicht, dass die Verzweiflung gefährlich ist? wie lange noch soll es dauern, bis du dem Volke sagst, dass es ablasse, seine Brüder zu verfolgen?
80742 Samuel2Sam10227Joab antwortete: So wahr der Herr lebt, hättest du geredet, das Volk hätte seit dem Morgen schon abgelassen, seine Brüder zu verfolgen!
80752 Samuel2Sam10228Hierauf ließ Joab in die Posaune stoßen, da blieb das ganze Heer stehen und sie verfolgten Israel nicht weiter und standen vom Kampfe ab.
80762 Samuel2Sam10229Abner aber und seine Mannen zogen durch die Ebene diese ganze Nacht hindurch, alsdann überschritten sie den Jordan und durchzogen ganz Bethhoron und kamen in die Lagerstadt.
80772 Samuel2Sam10230Als nun Joab, von Abner ablassend, zurückgekehrt war, sammelte er das ganze Volk und es fehlten von den Leuten Davids neunzehn Mann außer Asael.
80782 Samuel2Sam10231Die Leute Davids aber hatten von Benjamin und von den Männern, die bei Abner waren, dreihundert und sechzig erschlagen, die den Tod erlitten.
80792 Samuel2Sam10232Und sie nahmen Asael und begruben ihn im Grabe seines Vaters in Bethlehem; dann gingen Joab und die Männer, die bei ihm waren, die ganze Nacht hindurch und kamen, als der Morgen anbrach, nach Hebron.
80802 Samuel2Sam1031Die Fehde also zwischen dem Hause Sauls und dem Hause Davids wurde langwierig und David nahm zu und ward immer stärker, das Haus Sauls aber nahm täglich ab.
80812 Samuel2Sam1032Und es wurden dem David in Hebron Söhne geboren; sein Erstgeborner war Amnon, von Achinoam, der Jezrahelitin;
80822 Samuel2Sam1033und nach ihm kam Cheleab, von Abigail, dem Weibe Nabals von Karmel; der dritte war Absalom, der Sohn Maachas, der Tochter Tholmais, des Königs von Gessur;
80832 Samuel2Sam1034der vierte Adonais, ein Sohn Haggiths; der fünfte Saphathia, der Sohn Abitals,
80842 Samuel2Sam1035und der sechste Jethraam von Egla, dem Weibe Davids. Diese wurden David zu Hebron geboren.
80852 Samuel2Sam1036Während nun der Kampf zwischen dem Hause Sauls und dem Hause Davids währte, leitete Abner, der Sohn Ners, das Haus Sauls.
80862 Samuel2Sam1037Saul aber hatte eine Nebenfrau gehabt mit Namen Pespha, eine Tochter Ajas. Und Isboseth sprach zu Abner:
80872 Samuel2Sam1038Warum bist du zu der Nebenfrau meines Vaters gegangen? Da ergrimmte Abner sehr über die Worte Isboseths und sprach: Bin ich denn heut ein Hundskopf gegen Juda, ich, der ich an dem Hause Sauls, deines Vaters, und an seinen Brüdern und Verwandten Barmherzigkeit geübt und dich nicht in die Hand Davids überliefert habe, dass du mich zur Rede stellst und mir heut um eines Weibes willen Vorwürfe machst?
80882 Samuel2Sam1039Gott tue Abner dies und das, wenn ich das, was der Herr David geschworen hat, nicht an ihm in Erfüllung bringe,
80892 Samuel2Sam10310dass die Königswürde von dem Hause Sauls genommen und der Thron Davids über Israel und über Juda von Dan bis Bersabee erhoben werde.
80902 Samuel2Sam10311Jener aber konnte ihm nichts antworten, weil er ihn fürchtete.
80912 Samuel2Sam10312So sandte Abner also Boten zu David, dass sie in seinem Namen sagten: Wem gehört das Land? Und dass sie sprachen: Schließe Freundschaft mit mir, so soll meine Hand dir hilfreich sein und ich will dir das gesamte Israel zuführen.
80922 Samuel2Sam10313David sprach: Sehr gut! Ich will mit dir Freundschaft schließen, nur fordere ich eine Sache von dir, nämlich: Du wirst mein Angesicht nicht sehen, ehe du mir Michol, die Tochter Sauls, zugeführt hast; wenn du so kommst, wirst du mich sehen.
80932 Samuel2Sam10314Auch sandte David Boten an Isboseth, den Sohn Sauls, und sprach: Gib mein Weib Michol zurück, welche ich mir um hundert Vorhäute der Philister verlobt habe.
80942 Samuel2Sam10315Da sandte Isboseth hin und ließ sie ihrem Manne Phalthiel, dem Sohne von Lais, nehmen.
80952 Samuel2Sam10316Und ihr Mann folgte ihr weinend bis nach Bahurim. Da sprach Abner zu ihm: Gehe und kehre zurück! Und er kehrte zurück.
80962 Samuel2Sam10317Auch redete Abner mit den Ältesten Israels und sprach: Schon gestern und ehedem habt ihr verlangt, dass David über euch König sei;
80972 Samuel2Sam10318so führt es denn jetzt aus, denn der Herr hat David verheißen: Durch meinen Diener David will ich mein Volk Israel aus der Hand der Philister und aller seiner Feinde erretten.
80982 Samuel2Sam10319Ebenso redete Abner zu Benjamin. Dann ging er hin, um David in Hebron alles zu sagen, was Israel und ganz Benjamin beschlossen hatte.
80992 Samuel2Sam10320Als er nun mit zwanzig Männern zu David nach Hebron kam, richtete David Abner und seinen Leuten, die mit ihm kamen, ein Gastmahl an.
81002 Samuel2Sam10321Und Abner sprach zu David: Ich will mich aufmachen, um ganz Israel zu dir, meinem Herrn, dem Könige, zu versammeln, und will einen Bund mit dir schließen, dass du über alle herrschest, wie dein Herz begehrt. Darnach gab David dem Abner das Geleit und er ging hin in Frieden.
81012 Samuel2Sam10322Da kamen alsbald die Leute Davids und Joabs, welche Räubergeschlagen hatten, mit sehr großer Beute zurück; Abner aber war nicht mehr bei David in Hebron, denn dieser hatte ihn bereits entlassen und er war in Frieden fortgegangen.
81022 Samuel2Sam10323Als nun Joab und das ganze Heer, das bei ihm war, später kamen und man dem Joab berichtete und erzählte: Abner, der Sohn Ners, ist zum Könige gekommen und dieser hat ihn ziehen lassen und er ist in Frieden weggegangen,
81032 Samuel2Sam10324ging Joab zum Könige und sprach: Was hast du getan? Siehe, Abner ist zu dir gekommen; warum hast du ihn entlassen, dass er wegging und sich entfernte?
81042 Samuel2Sam10325Weißt du nicht, dass Abner, der Sohn Ners, zu dir gekommen ist, um dich zu hintergehen und deinen Ausgang und deinen Eingang zu erkunden und alles, was du tust, zu erfahren?
81052 Samuel2Sam10326Als Joab nun David verlassen hatte, sandte er Abner Boten nach und ließ ihn von dem Brunnen Sira zurückholen, ohne dass David das wusste.
81062 Samuel2Sam10327Und da Abner nach Hebron zurückgekommen war, führte ihn Joab hinterlistigerweise abseits mitten unter das Tor, als wollte er mit ihm reden, und stach ihn daselbst in den Unterleib, dass er starb, zur Rache für das Blut seines Bruders Asael.
81072 Samuel2Sam10328Als David dies erfuhr, nachdem es schon geschehen war, sprach er: Ich und mein Königtum sind auf immer vor dem Herrn unschuldig an dem Blute Abners, des Sohnes Ners;
81082 Samuel2Sam10329möge es auf das Haupt Joabs und auf das ganze Haus seines Vaters kommen und mögen in dem Hause Joab solche kein Ende nehmen, die an Samenfluss und Aussatz leiden, und solche, welche an der Krücke gehen, die durch das Schwert fallen, und die kein Brot haben!
81092 Samuel2Sam10330So töteten Joab und sein Bruder Abisai den Abner, weil er ihren Bruder Asael zu Gabaon im Kampfe getötet hatte.
81102 Samuel2Sam10331David aber sprach zu Joab und zu dem ganzen Volke, das bei ihm war: Zerreißet eure Kleider und leget Säcke an und gehet wehklagend vor der Leiche Abners her! Der König David aber ging hinter der Bahre.
81112 Samuel2Sam10332Als sie nun Abner in Hebron begraben hatten, erhob der König David seine Stimme und weinte über dem Grabe Abners, aber auch das ganze Volk weinte.
81122 Samuel2Sam10333Und der König beklagte und beweinte den Abner und sprach: Nicht wie Feige zu sterben pflegen, ist Abner gestorben!
81132 Samuel2Sam10334Deine Hände waren nicht gebunden und deine Füße waren nicht von Fesseln beschwert, sondern du bist zu Fall gekommen, wie man von Söhnen der Ruchlosigkeit zu fallen pflegt! Da weinte alles Volk noch mehr über ihn.
81142 Samuel2Sam10335Als nun das ganze Volk kam, um mit David Speise zu nehmen, schwur David, während es noch heller Tag war, und sprach: Gott tue mir dies und das, wenn ich vor Untergang der Sonne Brot oder etwas anderes genieße.
81152 Samuel2Sam10336Das ganze Volk hörte dies und es gefiel ihnen alles, was der König angesichts des ganzen Volkes getan hatte.
81162 Samuel2Sam10337Und das ganze Volk und ganz Israel erkannte an jenem Tage, dass es nicht von dem Könige ausgegangen war, dass Abner, der Sohn Ners, getötet ward.
81172 Samuel2Sam10338Auch sprach der König zu seinen Dienern: Wisset ihr nicht, dass heute ein Fürst und der größte in Israel gefallen ist?
81182 Samuel2Sam10339Ich bin aber noch ein schwacher König und erst gesalbt, und jene Männer, die Söhne Sarvias, sind mir zu stark. Möge der Herr dem, der Böses tat, nach seiner Bosheit vergelten!27
81192 Samuel2Sam1041Als aber Isboseth, der Sohn Sauls, hörte, dass Abner in Hebron gefallen sei, wurden seien Hände kraftlos und ganz Israel ward bestürzt.
81202 Samuel2Sam1042Nun hatte der Sohn Sauls zwei Männer als Anführer von Streifscharen, der Name des einen war Baana, der Name des anderen Rechab, Söhne Remmons, des Berothiters, von den Söhnen Benjamins, denn auch Beroth wurde zu Benjamin gerechnet,
81212 Samuel2Sam1043und die Berothiter waren nach Gethaim geflohen und waren daselbst Fremdlinge bis auf jene Zeit.
81222 Samuel2Sam1044Jonathas aber, der Sohn Sauls, hatte einen Sohn, der an den beiden Füßen lahm war; denn als er fünf Jahre alt war und die Nachricht von Saul und Jonathas aus Jezrahel kam, nahm ihn seine Amme und floh; und da sie eilte, um zu entkommen, fiel er und ward lahm, und sein Name war Miphiboseth.
81232 Samuel2Sam1045Die Söhne Rammons also, des Berothiters, Rechab und Baana, kamen und gingen während der heißen Tageszeit in das Haus Isboseths. Dieser hielt seinen Mittagsschlaf auf seinem Lager, aber auch die Türhüterin des Hauses war beim Reinigen des Weizens eingeschlafen.
81242 Samuel2Sam1046Da gingen sie heimlich in das Haus, Weizen tragend, und stachen ihn in den Unterleib, Rechab und dessen Bruder Baana, und flohen.
81252 Samuel2Sam1047Denn als sie in das Haus kamen, schlief er auf seinem Bette im Zimmer und sie erstachen ihn und töteten ihn; darauf schlugen sie ihm den Kopf ab und gingen die ganze Nacht hindurch den Wüstenweg entlang
81262 Samuel2Sam1048und brachten das Haupt Isboseths zu David nach Hebron und sprachen zu dem Könige: Siehe, da ist der Kopf Isboseths, des Sohnes Sauls, deines Feindes, der dir nach dem Leben trachtete; aber der Herr hat heute meinem Gebieter, dem Könige, Rache gewährt an Saul und seinen Nachkommen.
81272 Samuel2Sam1049David aber antwortete dem Rechab und dessen Bruder Baana, den Söhnen Remmons, des Berothiters, und sprach zu ihnen: So wahr der Herr lebt, der mein Leben aus aller Bedrängnis gerettet hat,
81282 Samuel2Sam10410den, der mir berichtete und sprach: Saul ist tot, und meinte, er künde mir Glück, ließ ich ergreifen und in Sikeleg töten, während ich ihm doch hätte Lohn für seine Botschaft geben sollen;
81292 Samuel2Sam10411wie viel mehr muss ich nun, da gottlose Menschen einen Unschuldigen in seinem Hause auf seinem Bette getötet haben, nicht sein Blut von eurer Hand fordern und euch von dem Erdboden vertilgen?
81302 Samuel2Sam10412Da gab David seinen Leuten Befehl und sie töteten jene, alsdann hieben sie ihnen Hände und Füße ab und hingen diese am Teiche zu Hebron auf, das Haupt Isboseths aber nahmen sie und begruben es im Grabe Abners zu Hebron.
81312 Samuel2Sam1051Darauf kamen alle Stämme Israels zu David nach Hebron und sprachen: Siehe, wir sind dein Fleisch und dein Bein!
81322 Samuel2Sam1052Schon gestern und ehedem, als Saul noch König über uns war, warst du es, der Israel ausführte und zurückführte, der Herr aber hat zu dir gesagt: Du sollst der Hirt meines Volkes Israel sein und du sollst der Fürst sein über Israel.
81332 Samuel2Sam1053Auch kamen die Ältesten von Israel zu dem Könige nach Hebron und der König David schloss mit ihnen einen Bund in Hebron vor dem Herrn und sie salbten David zum Könige über Israel.
81342 Samuel2Sam1054Dreißig Jahre war David alt, als er König wurde, und vierzig Jahre herrschte er.
81352 Samuel2Sam1055In Hebron herrschte er über Juda sieben Jahre und sechs Monate und in Jerusalem herrschte er dreiunddreißig Jahre über ganz Israel und Juda.
81362 Samuel2Sam1056Als nun der König mit allen Männern, die bei ihm waren, vor Jerusalem gegen die Jebusiter, welche das Land bewohnten, zog, sprachen diese zu David: Du wirst hier nicht hereinkommen, es sei denn du schaffst die Blinden und die Lahmen weg, welche sagen: David wird hier nicht eindringen.
81372 Samuel2Sam1057Aber David nahm die Burg Sion, das ist die Stadt Davids, ein.
81382 Samuel2Sam1058David hatte nämlich an jenem Tage einen Preis für den ausgesetzt, der die Jebusiter schlagen und bis zu den Wasserrinnen der Häuser gelangen und die Blinden und Lahmen wegschaffen würde, welche David hassten. Darum heißt es im Sprichworte: Der Blinde und der Lahme sollen nicht in den Tempel kommen.
81392 Samuel2Sam1059Hierauf nahm David in der Burg Wohnung und nannte sie Davidsstadt und führte ringsum Bauten auf, von Mello an und nach innen zu.
81402 Samuel2Sam10510Und David nahm immer mehr zu und gedieh und der Herr der Gott der Heerscharen, war mit ihm.
81412 Samuel2Sam10511Auch sandte Hiram, der König von Thyrus, Boten an David und Zedernholz und Zimmerleute und Steinmetzen zu Bauten und sie bauten David ein Haus.
81422 Samuel2Sam10512Und David erkannte, dass ihn der Herr zum Könige über Israel bestätigt und seine Herrschaft über sein Volk Israel erhöht habe.
81432 Samuel2Sam10513David also nahm aus Jerusalem noch andere Nebenweiber und Frauen, nachdem er von Hebron gekommen war, und es wurden dem David noch andere Söhne und Töchter geboren.
81442 Samuel2Sam10514Dies sind die Namen derjenigen, welche ihm in Jerusalem geboren wurden: Samua, Sobab, Nathan, Salomon,
81452 Samuel2Sam10515Jebahar, Elisua, Nepheg,
81462 Samuel2Sam10516Japhia, Elisana, Elioda und Eliphaleth.
81472 Samuel2Sam10517Als nun die Philister hörten, dass David zum Könige über Israel gesalbt sei, zogen sie insgesamt herauf, um David aufzusuchen. Da David dies hörte, zog er in die Bergfeste hinab.
81482 Samuel2Sam10518Die Philister aber rückten heran und breiteten sich im Tale Raphaim aus.
81492 Samuel2Sam10519Da befragte David den Herrn und sprach: Soll ich gegen die Philister hinaufziehen? Und wirst du sie in meine Hand geben? Der Herr sprach zu David: Ziehe hinauf, denn ich werde die Philister in deine Hand geben.
81502 Samuel2Sam10520David kam also nach Baal-Pharasim und schlug sie daselbst und sprach: Der Herr hat meine Feinde vor mir zerteilt, wie sich die Wasser teilen. Darum nannte man den Namen dieses Ortes Baal-Pharasim.
81512 Samuel2Sam10521Daselbst ließen sie ihre geschnitzten Götzenbilder zurück, David aber und seine Männer nahmen sie weg.
81522 Samuel2Sam10522Ein anderes Mal zogen die Philister herauf und breiteten sich im Tale Raphaim aus.
81532 Samuel2Sam10523Da befragte David den Herrn: Soll ich gegen die Philister hinaufziehen und wirst du sie in meine Hand geben? Er antwortete: Ziehe nicht gegen sie hinauf, sondern umgehe sie im Rücken und nähere dich ihnen von der Seite der Birnbäume her.
81542 Samuel2Sam10524Wenn du ein Rauschen hörst, wie wenn etwas über die Wipfel der Birnbäume hinführe, dann beginne den Kampf; denn alsdann wird der Herr vor dir herziehen, um das Heerlager der Philister zu schlagen.
81552 Samuel2Sam10525Da tat David, wie der Herr ihm geboten hatte, und er schlug die Philister von Gibea bis wo man nach Gezer kommt.
81562 Samuel2Sam1061David aber versammelte abermals alle Auserlesenen aus Israel, dreißigtausend Mann.
81572 Samuel2Sam1062Und er machte sich auf und ging hin mit allem Volke, das von den Männern Judas bei ihm war, die Lade Gottes heraufzuholen, über welcher der Name des Herrn der Heerscharen angerufen ist, der auf ihr über den Cherubim thront.
81582 Samuel2Sam1063Und sie setzten die Lade Gottes auf einen neuen Wagen und brachten sie aus dem Hause Abinadabs, welcher in Gibea wohnte, hinweg; Oza aber und Ahio, die Söhne Abinadabs, führten den neuen Wagen,
81592 Samuel2Sam1064Als sie nun die Lade aus dem Hause Abinadabs, der in Gibea wohnte, geholt hatten, hing Ahio, die Lade Gottes hütend, vor derselben her.
81602 Samuel2Sam1065David aber und ganz Israel spielten vor dem Herrn auf allerlei Holzinstrumenten, auf Zithern und Lauten und Pauken und Zinken und Zimbeln.
81612 Samuel2Sam1066Als sie aber bei der Tenne Nachon ankamen, streckte Oza seine Hand aus nach der Lade Gottes und hielt sie fest, denn die Rinder schlugen aus und brachten sie ins Schwanken.
81622 Samuel2Sam1067Da ergrimmte der Zorn des Herrn gegen Oza und er schlug ihn wegen der Vermessenheit und er starb daselbst bei der Lade Gottes.
81632 Samuel2Sam1068David aber wurde bestürzt, weil der Herr Oza getötet hatte, und man nannte diesen Ort Erschlagung Ozas bis auf diesen Tag.
81642 Samuel2Sam1069Da kam über David an jenem Tage Furcht vor dem Herrn und er sprach: Wie dürfte die Lade des Herrn zu mir kommen?
81652 Samuel2Sam10610So wollte er denn die Lade des Herrn nicht zu sich in die Davidsstadt kommen lassen, sondern ließ sie in das Haus des Gethiters Obedom bringen.
81662 Samuel2Sam10611Und die Lade des Herrn blieb drei Monate im Hause des Gethiters Obededom, der Herr aber segnete den Obededom und sein ganzes Haus.
81672 Samuel2Sam10612Als nun dem Könige David kundgetan ward, dass der Herr Obededon und all das Seinige um der Lade Gottes willen gesegnet habe, zog David hin und holte die Lade Gottes vom Hause Obededoms in die Davidsstadt unter Freudenbezeigungen herauf. Und David hatte sieben Chöre bei sich und junge Rinder zum Schlachtopfer.
81682 Samuel2Sam10613Als nun die, welche die Lade des Herrn trugen, sechs Schritte gemacht hatten, opferte er einen Ochsen und einen Widder
81692 Samuel2Sam10614und David tanzte mit aller Kraft vor dem Herrn her, angetan mit einem linnenen Ephod.
81702 Samuel2Sam10615So geleitete David und das ganze Haus Israel die Lade des Zeugnisses des Herrn mit Jubel und Posaunenschall hinauf.
81712 Samuel2Sam10616Als nun die Lade des Herrn in die Stadt Davids einzog, schaute Michol, die Tochter Sauls, durch das Fenster, und da sie den König David vor dem Herrn her hüpfen und tanzen sah, verachtete sie ihn in ihrem Herzen.
81722 Samuel2Sam10617Sie brachten also die Lade des Herrn hinein und stellten sie an ihren Platz in der Mitte des Zeltes, welches David für sie aufgeschlagen hatte, und David brachte Brandopfer und Friedopfer vor dem Herrn dar.
81732 Samuel2Sam10618Und nachdem er die Brandopfer und Friedopfer dargebracht hatte, segnete er das Volk im Namen des Herrn der Heerscharen.
81742 Samuel2Sam10619Alsdann verteilte er unter die ganze Menge Israels, an einen jeden, Mann wie Weib, einen Brotkuchen und ein Stück gebratenes Rindfleisch und mit Öl geröstetes Gebäck; darnach zog alles Volk fort, ein jeder in sein Haus.
81752 Samuel2Sam10620Als aber David heimkehrte, sein Haus zu segnen, trat Michol, die Tochter Sauls, heraus, David entgegen und sprach: Wie herrlich ist heute der König von Israel gewesen, indem er sich vor den Mägden seiner Diener entkleidet und entblößt hat, wie ein Possenreißer zu tun pflegt!
81762 Samuel2Sam10621David sprach zu Michol: Vor dem Herrn, der mich vielmehr auserwählt hat als deinen Vater und seine ganze Familie, und der mir geboten hat, Fürst über das Volk des Herrn in Israel zu sein,
81772 Samuel2Sam10622werde ich spielen und noch geringer werden als ich gewesen bin, und mich demütigen in meinen Augen und vor den Mägden, von denen du geredet hast, noch herrlicher erscheinen.
81782 Samuel2Sam10623Michol, die Tochter Sauls, gebar daher kein Kind, bis zum Tage ihres Todes.
81792 Samuel2Sam1071Es begab sich aber, als der König in seinem Hause wohnte und der Herr ihm Ruhe vor allen seinen Feinden ringsum verliehen hatte,
81802 Samuel2Sam1072sprach er zu dem Propheten Nathan: Du siehst, dass ich in einem Zedernhause wohne, während die Lade Gottes unter Fellen steht?
81812 Samuel2Sam1073Da entgegnete Nathan dem Könige: Alles, was du im Sinne hast, gehe hin und tue, denn der Herr ist mit dir!
81822 Samuel2Sam1074Es begab sich aber in jener Nacht, siehe, da erging das Wort des Herrn an Nathan:
81832 Samuel2Sam1075Gehe hin und sprich zu meinem Diener David: So spricht der Herr: Solltest du mir wohl eine stete Wohnung bauen?
81842 Samuel2Sam1076Ich habe ja doch nicht in einem Hause gewohnt von jenem Tage an, da ich die Söhne Israels aus dem Lande Ägypten herausführte, bis auf diesen Tag, sondern wanderte in Hütte und Zelt.
81852 Samuel2Sam1077Überall, wo ich mit allen Söhnen Israels durchzog, habe ich da zu einem von den Stämmen Israels, dem ich befohlen, mein Volk Israel zu weiden, so gesagt und gesprochen: Warum habt ihr mir kein Haus aus Zedern gebaut?
81862 Samuel2Sam1078So sage nun meinem Diener David dies: Also spricht der Herr der Heerscharen: Ich selbst habe dich von dem Weideplatz, als du hinter den Schafen hergingest, genommen, dass du Fürst seiest über mein Volk Israel,
81872 Samuel2Sam1079und ich bin mir dir gewesen überall, wo du wandeltest, und habe alle deine Feinde vor dir her getötet und habe dir einen großen Namen gemacht, gleich dem Namen der Größten, welche auf Erden sind.
81882 Samuel2Sam10710Und ich will meinem Volke Israel eine Stätte bestimmen und will es daselbst pflanzen und es soll da wohnen und nicht mehr beunruhigt werden und die Kinder der Bosheit sollen es nicht mehr bedrängen wie vordem
81892 Samuel2Sam10711von dem Tage an, da ich Richter über mein Volk Israel setzte, und ich will dir Ruhe verleihen vor allen deinen Feinden, und der Herr tut dir kund, dass der Herr dir ein Haus bauen wird.
81902 Samuel2Sam10712Und wenn deine Tage vollendet sind und du zu deinen Vätern entschlafen bist, will ich dir einen Nachkommen erwecken, der aus deinen Lenden stammen soll, und will sein Königtum befestigen.
81912 Samuel2Sam10713Er soll meinem Namen ein Haus bauen und ich werde den Thron seines Königtums fest gründen auf ewig.
81922 Samuel2Sam10714Ich werde ihm Vater sein und er soll mir Sohn sein; wenn er etwas Böses tut, will ich ihn mit der Menschenrute strafen und mit Schlägen der Menschenkinder.
81932 Samuel2Sam10715Aber meine Barmherzigkeit werde ich ihm nicht entziehen, wie ich sie Saul entzogen habe, den ich vor meinem Angesichte verstieß.
81942 Samuel2Sam10716Und dein Haus soll beständig und dein Königtum bis in Ewigkeit sein vor deinem Angesichte und dein Thron soll fest stehen für und für.
81952 Samuel2Sam10717Nach allen diesen Worten, und diesem ganzen Gesichte gemäß redete Nathan zu David.
81962 Samuel2Sam10718Da ging der König David hin und ließ sich vor dem Herrn nieder und sprach: Wer bin ich, Herr, Gott! und was ist mein Haus, dass du mich bis hierher geführt hast?
81972 Samuel2Sam10719Und doch schien auch dies noch zu wenig in deinen Augen, Herr, Gott! und du hast für das Haus deines Dieners in die ferne Zukunft eine Zusage gemacht; denn das ist das Gesetz Adams, Herr, Gott!
81982 Samuel2Sam10720Was konnte also David noch weiter zu dir sprechen? du kennst ja deinen Diener, Herr, Gott!
81992 Samuel2Sam10721Um deines Wortes willen und nach deinem Herzen hast du all dies Große getan, so dass du es deinem Diener kundtatest.
82002 Samuel2Sam10722Darum bist du hoch erhaben, o Herr, Gott! denn es ist deinesgleichen nicht, noch ist ein Gott außer dir, nach alledem, was wir mit unsern Ohren gehört haben.
82012 Samuel2Sam10723Welches andere Volk ist aber auf Erden wie dein Volk Israel, um dessenwillen Gott hingegangen ist, um es sich als Volk zu erlösen und sich einen Namen zu machen und große und furchtbare Taten für dasselbe auf Erden zu tun, vor den Augen deines Volkes, welches du dir aus Ägypten erlöst hast, das Volk und seinen Gott?
82022 Samuel2Sam10724Denn du hast dir dein Volk Israel auf ewig bestätigt zum Volke und du, Herr, Gott! bist ihnen zum Gott geworden.
82032 Samuel2Sam10725Darum, o Herr, Gott! lass die Zusage, die du deinem Diener und seinem Hause gegeben hast, in Ewigkeit bleiben und tue, wie du gesprochen hast,
82042 Samuel2Sam10726damit dein Name verherrlicht werde in Ewigkeit und man sage: Der Herr der Heerscharen ist Gott über Israel! Und das Haus deines Dieners David wird feststehen vor dem Herrn;
82052 Samuel2Sam10727denn du selbst, Herr der Heerscharen, Gott Israels, hast dem Ohre deines Dieners geoffenbart und gesagt: Ich will dir ein Haus bauen, darum hat dein Diener sich ein Herz gefasst, diese Bitte an dich zu richten.
82062 Samuel2Sam10728Nun denn, Herr, Gott! du bist Gott und deine Worte werden Wahrheit sein, denn du hast deinem Diener diese freudenvollen Verheißungen gegeben.
82072 Samuel2Sam10729Darum fange an und segne das Haus deines Dieners, auf dass es ewig vor dir sei; denn du, Herr, Gott! hast gesprochen, und durch deinen Segen wird das Haus deines Dieners auf ewig gesegnet sein.
82082 Samuel2Sam1081Hierauf aber begab es sich, dass David die Philister schlug und sie demütigte, und er entwand den Zaum der Tributpflicht aus der Hand der Philister.
82092 Samuel2Sam1082Sodann schlug er die Moabiter und maß sie mit der Schnur, indem er sie sich auf die Erde hinstrecken ließ; er maß aber zwei Schnüre, eine zur Tötung und eine um am Leben zu lassen. So wurde Moab David tributpflichtig.
82102 Samuel2Sam1083Weiter schlug David Adarezer, den Sohn Rohobs, den König von Soba, als dieser hinzog, um seine Herrschaft über den Fluss Euphrat auszudehnen.
82112 Samuel2Sam1084Und David nahm von ihm tausend und siebenhundert Reiter und zwanzigtausend Mann Fußvolk gefangen und ließ alle Wagenpferde lähmen; hundert Wagen aber ließ er davon übrig.
82122 Samuel2Sam1085Auch kamen die Syrer von Damaskus, um Adarezer, dem Könige von Soba, Hilfe zu leisten; David aber schlug von den Syrern zweiundzwanzigtausend Mann.
82132 Samuel2Sam1086Und David legte eine Besatzung in das damaszenische Syrien, und Syrien ward ihm tributpflichtig; und der Herr bewahrte David in allem, wozu immer er auszog.
82142 Samuel2Sam1087Auch nahm David die goldenen Waffen, welche die Diener Adarezers hatten, und brachte sie nach Jerusalem.
82152 Samuel2Sam1088Aus Bete aber und Beroth, den Städten Adarezers, nahm der König David sehr viel Erz.
82162 Samuel2Sam1089Als nun Thou, der König von Emath, hörte, dass David die ganze Macht Adarezers geschlagen hatte,
82172 Samuel2Sam10810sandte er seinen Sohn Joram zu dem Könige David, um ihn zu begrüßen und ihm Glück zu wünschen und Dank zu sagen, dass er Adarezer bekämpft und ihn geschlagen hatte; Thou war nämlich Adarezers Feind. Und er führte goldene und silberne und eherne Gerätschaften mit sich.
82182 Samuel2Sam10811Auch diese weihte der König David den Herrn samt dem Silber und Golde, welches er allen Völkern, die er unterjocht, abgenommen und geweiht hatte,
82192 Samuel2Sam10812der Syrien, Moab, den Söhnen Ammons, den Philistern, Amalek und Adarezer, dem Sohne Rohobs, des Königs von Soba, abgenommenen Beute.
82202 Samuel2Sam10813Auch machte sich David einen Namen, als er von der Besitznahme Syriens zurückkam im Salztale, indem er achtzehntausend Mann erschlug.
82212 Samuel2Sam10814Und er setzte Statthalter in Idumäa ein und legte eine Besatzung dorthin und ganz Idumäa war David dienstbar; der Herr aber bewahrte David in allem, wozu er immer auszog.
82222 Samuel2Sam10815So herrschte David über ganz Israel und er übte Recht und Gerechtigkeit gegen sein ganzes Volk.
82232 Samuel2Sam10816Joab aber, der Sohn Sarvias, war über das Heer gesetzt, Josaphat, der Sohn Ahuluds, war Kanzler,
82242 Samuel2Sam10817Sadok, der Sohn Achitobs, und Achimelech, der Sohn Abiathars, waren Priester ud Sarajos war Schreiber,
82252 Samuel2Sam10818Banajas aber, der Sohn Jojadas, war über die Cerether und Phelether gesetzt und die Söhne Davids waren Priester.
82262 Samuel2Sam1091Und David sprach: Ist wohl noch jemand vom Hause Sauls übrig geblieben, dass ich an ihm Barmherzigkeit übe um Jonathas willen?
82272 Samuel2Sam1092Nun war da ein Diener vom Hause Sauls, namens Siba. Diesen ließ der König zu sich rufen und sprach zu ihm: Bist du Siba? Er antwortete: Ich bin es, dein Knecht.
82282 Samuel2Sam1093Da sprach der König: Ist noch jemand vom Hause Sauls übrig, dass ich Gottes Barmherzigkeit an ihm übe? Siba aber sprach zu dem Könige: Es ist noch ein Sohn des Jonathas übrig, welcher an den Füßen lahm ist.
82292 Samuel2Sam1094Er sprach: Wo ist er? Siba entgegnete dem Könige: Siehe, er ist im Hause Machirs, des Sohnes Ammiels, in Lodabar.
82302 Samuel2Sam1095Da sandte der König David hin und ließ ihn aus dem Hause Machirs, des Sohnes Ammiels, aus Lodabar, holen.
82312 Samuel2Sam1096Als nun Miphiboseth, der Sohn des Jonathas, des Sohnes Sauls, zu David kam, fiel er auf sein Angesicht nieder und verneigte sich vor ihm. Und David sprach: Miphiboseth! Er antwortete: Hier bin ich, dein Diener.
82322 Samuel2Sam1097Da sprach David zu ihm: Fürchte dich nicht, denn ich will Barmherzigkeit an dir üben um Jonathas, deines Vaters, willen und dir alle Äcker Sauls, deines Vaters, zurückgeben und du sollst allzeit das Brot an meinem Tische essen.
82332 Samuel2Sam1098Da fiel dieser vor ihm nieder und sprach: Wer bin ich, dein Knecht, dass du einen toten Hund, wie ich bin, angesehen hast?
82342 Samuel2Sam1099Alsbald rief der König Siba, den Diener Sauls, und sprach zu ihm: Alles, was Saul gehörte, und sein ganzes Haus habe ich dem Sohne deines Herrn gegeben.
82352 Samuel2Sam10910Du also bestelle ihm das Land mit deinen Söhnen und deinen Knechten und bringe dem Sohne deines Herrn den Ertrag zu seinem Unterhalte; Miphiboseth aber, der Sohn deines Herrn, soll allezeit das Brot an meinem Tische essen. Siba aber hatte fünfzehn Söhne und zwanzig Knechte.
82362 Samuel2Sam10911Und Siba sprach zu dem Könige: Wie du, mein Herr und König, deinem Diener befohlen hast, wird dein Diener tun und Miphiboseth soll an meinem Tische essen, wie einer von den Söhnen des Königs:
82372 Samuel2Sam10912Miphiboseth aber hatte einen kleinen Sohn namens Micha und alle Angehörigen des Hauses Siba dienten dem Miphisobeth.
82382 Samuel2Sam10913Und Miphisobeth wohnte zu Jerusalem, denn er erhielt beständig Speise vom Tische des Königs, er war aber lahm auf beiden Füßen.
82392 Samuel2Sam10101Darnach aber begab es sich, dass der König der Söhne Ammons starb und sein Sohn Hanon ward König an seiner statt.
82402 Samuel2Sam10102Da sprach David: Ich will an Hanon, dem Sohne des Naas, Barmherzigkeit üben, wie auch sein Vater an mir Barmherzigkeit geübt hat. So sandte David denn hin, um ihn durch seine Diener über seines Vaters Tod zu trösten. Als aber die Diener Davids in das Land der Söhne Ammons kamen,
82412 Samuel2Sam10103sprachen die Fürsten der Söhne Ammons zu Hanon, ihrem Herrn: Meinst du, dass David, um deinem Vater Ehre zu erweisen, Tröster zu dir gesandt hat? Und hat David nicht vielmehr darum seine Diener zu dir gesandt, um die Stadt zu erforschen und auszukundschaften und sie dann zu zerstören?
82422 Samuel2Sam10104Da ließ Hanon die Diener Davids ergreifen und ihnen die Hälfte ihres Bartes abscheren und ihre Kleider halb bis zu dem Gefäße abschneiden und schickte sie so heim.
82432 Samuel2Sam10105Als man David dies berichtete, sandte er ihnen entgegen, denn die Männer waren auf das schmählichste beschimpft, und David befahl ihnen: Bleibet in Jericho, bis euch der Bart wieder gewachsen ist, und dann kehret zurück!
82442 Samuel2Sam10106Als aber die Söhne Ammons sahen, dass sie David eine Unbill angetan, sandten sie hin und dingten um Sold die Syrer von Rohob und die Syrer von Soba, zwanzigtausend Mann zu Fuß und von dem Könige von Maacha tausend Mann und zwölftausend Mann von Istob.
82452 Samuel2Sam10107Als David dies hörte, sandte er Joab mit dem ganzen Heere seiner Krieger aus.
82462 Samuel2Sam10108Die Söhne Ammons also zogen aus und stellten sich hart vor dem Eingange des Tores zur Schlacht auf, während die Syrer von Soba, Rohob, Istob und Maacha abgesondert auf freiem Felde standen.
82472 Samuel2Sam10109Als nun Joab sah, dass man sich zum Kampfe sowohl von vorn als im Rücken gegen ihn gerüstet habe, traf er unter allen Auserlesenen Israels eine Auswahl und stellte sich den Syrern zur Schlacht entgegen,
82482 Samuel2Sam101010den übrigen Teil des Volkes aber übergab er seinem Bruder Abisai, welcher sich gegen die Söhne Ammons aufstellte.
82492 Samuel2Sam101011Und Joab sprach: Wenn die Syrer die Oberhand über mich gewinnen, so komm du mir zu Hilfe; wenn aber die Söhne Ammons über dich die Oberhand gewinnen, so komme ich dir zu Hilfe.
82502 Samuel2Sam101012Sei tapfer und lass uns kämpfen für unser Volk und für die Stadt unseres Gottes! Der Herr aber wird tun, was in seinen Augen gut ist.
82512 Samuel2Sam101013Als nun Joab und das Volk, das bei ihm war, in den Kampf gegen die Syrer rückte, flohen diese alsbald vor ihm.
82522 Samuel2Sam101014Da aber die Söhne Ammons sahen, dass die Syrer geflohen waren, wandten auch sie sich vor Abisai zur Flucht und zogen sich in die Stadt zurück; hierauf kehrte Joab von den Söhnen Ammons zurück und kam nach Jerusalem.
82532 Samuel2Sam101015Als nun die Syrer sahen, dass sie von Israel geschlagen waren, sammelten sie sich allzumal.
82542 Samuel2Sam101016Und Adarezer sandte hin und ließ die Syrer, welche jenseits des Flusses waren, ausrücken und zog ihr Heer an sich; Sobach aber, der Feldherr Adarezers, war ihr Anführer.
82552 Samuel2Sam101017Als dies David berichtet ward, zog er ganz Israel zusammen, ging über den Jordan und kam nach Helam; und die Syrer stellten sich David zur Schlacht entgegen und kämpften mit ihm.
82562 Samuel2Sam101018Aber die Syrer flohen vor Israel und David tötete von den Syrern siebenhundert Wagen und vierzigtausend Reiter; auch schlug er Sobach, den Feldherrn, so dass dieser alsbald starb.
82572 Samuel2Sam101019Als nun alle Könige, welche in Hilfsheere Adarezers waren, sahen, dass sie von Israel besiegt waren, fürchteten sie sich und achtundfünfzigtausend Mann flohen vor Israel. Und sie machten Friede mit Israel und wurden ihnen untertan und die Syrer fürchteten sich, den Söhnen Ammons ferner Hilfe zu leisten.
82582 Samuel2Sam10111Es begab sich aber, als ein Jahr verflossen war, zur Zeit, da die Könige gewöhnlich in den Krieg ziehen, sandte David den Joab und seine Leute mit ihm und ganz Israel und sie verheerten das Land der Söhne Ammons und belagerten Rabba, David aber blieb in Jerusalem
82592 Samuel2Sam10112Während nun dies geschah, begab es sich, dass David sich am Nachmittage von seinem Lager erhob, um sich auf dem Söller des Königshauses zu ergehen; da sah er sich eine Frau gegenüber auf ihrem Söller baden, die Frau aber war sehr schön.
82602 Samuel2Sam10113Da sandte der König hin und ließ fragen, wer die Frau wäre. Und es ward ihm berichtet, dass es Bethsabee, die Tochter Eliams, das Weib des Hethiters Urias sei.
82612 Samuel2Sam10114Nun sandte David Boten hin und ließ sie holen. Sie aber ging zu ihm und er schlief bei ihr und alsbald reinigte sie sich von ihrer Verunreinigung.
82622 Samuel2Sam10115Und da sie in ihr Haus zurückkehrte, hatte sie empfangen. Und sie sandte hin und ließ David sagen und sprach: Ich habe empfangen.
82632 Samuel2Sam10116Da sandte David zu Joab und sprach: Sende den Hethiter Urias zu mir. Und Joab sandte Urias zu David.
82642 Samuel2Sam10117Als nun Urias zu David kam, fragte David, ob es um Joab und das Volk wohl stehe und wie der Krieg geführt werde.
82652 Samuel2Sam10118Dann sprach David zu Urias: Gehe in dein Haus und wasche deine Füße! Und als Urias aus dem Königshause herausging, folgte ihm Speise vom Könige nach.
82662 Samuel2Sam10119Urias aber legte sich vor dem Eingange des Königshauses bei den anderen Dienern seines Herrn nieder und ging nicht in sein Haus hinab.
82672 Samuel2Sam101110Als man es nun David berichtete und sagte: Urias ist nicht in sein Haus gegangen, sprach David zu Urias: Bist du nicht von der Reise gekommen? Warum bist du nicht in dein Haus hinabgegangen?
82682 Samuel2Sam101111Urias sprach zu David: Die Lade Gottes und Israel und Juda wohnen unter Zelten und mein Herr Joab und die Diener meines Herrn lagern auf dem Erdboden und ich sollte in mein Haus gehen, um zu essen und zu trinken und bei meinem Weibe zu schlafen? Bei deinem Heile und bei dem Heile deiner Seele, das tue ich nicht!
82692 Samuel2Sam101112Da sprach David zu Urias: Bleibe heute noch hier und morgen werde ich dich ziehen lassen! So blieb Urias an diesem Tage und an dem andern in Jerusalem.
82702 Samuel2Sam101113Und David lud ihn ein, vor ihm zu essen und zu trinken, und machte ihn trunken. Am Abend aber ging er hinaus und schlief auf seinem Lager bei den Dienern seines Herrn und ging nicht in sein Haus hinab.
82712 Samuel2Sam101114Als es nun Morgen ward, schrieb David einen Brief an Joab und sandte ihn durch Urias ab.
82722 Samuel2Sam101115In dem Briefe schrieb er: Stellet Urias vornehin, wo der Kampf am heftigsten wütet, und dann lasset ihn im Stich, dass er erschlagen werde und umkomme.
82732 Samuel2Sam101116Als nun Joab die Stadt belagerte, stellte er Urias an einen Ort, wo, wie er wusste, besonders tapfere Männer waren.
82742 Samuel2Sam101117Da nun die Männer aus der Stadt ausfielen und Joab angegriffen, fielen einige von den Leuten Davids und auch der Hethiter Urias kam um.
82752 Samuel2Sam101118Da sandte Joab hin und berichtete dem David den ganzen Verlauf des Kampfes
82762 Samuel2Sam101119und befahl dem Boten und sprach: Wenn du dem Könige den ganzen Verlauf des Kampfes berichtet hast
82772 Samuel2Sam101120und ihn zornig werden siehst und er sagt: Warum seid ihr so nahe an die Mauer herangerückt, um zu kämpfen? Wusstet ihr nicht, dass von der Mauer viele Pfeile herabgeschossen werden?
82782 Samuel2Sam101121Wer hat Abimelech, den Sohn Jerobaals, erschlagen? Hat nicht ein Weib in Thebes von der Mauer das Stück eines Mühlsteines auf ihn geworfen und ihn so getötet? Warum seid ihr so nahe an die Mauer herangerückt? So sprich: Auch dein Diener, der Hethiter Urias, ist gefallen.
82792 Samuel2Sam101122So ging der Bote denn ab und kam und erzählte David alles, was ihm Joab geboten hatte.
82802 Samuel2Sam101123Und der Bote sprach zu David: Die Männer erlangten die Oberhand über uns und fielen gegen uns in das freie Feld aus; wir aber warfen uns ihnen entgegen und verfolgten sie bis zum Tore der Stadt.
82812 Samuel2Sam101124Da richteten die Bogenschützen die Pfeile auf deine Diener von der Mauer herab und es blieben etliche von den Dienern des Königs tot, selbst auch dein Diener, der Hethiter Urias, ist umgekommen.
82822 Samuel2Sam101125Da sprach David zu dem Boten: Sage dies zu Joab: Lass darum deinen Mut nicht sinken, denn wechselnd ist des Krieges Los und das Schwert frisst bald diesen, bald jenen; lasse deine Krieger gegen die Stadt den Kampf fortführen, dass du sie zerstörest, und muntere sie auf!
82832 Samuel2Sam101126Als aber das Weib des Urias hörte, dass Urias, ihr Mann, gefallen sei, trauerte sie um ihn.
82842 Samuel2Sam101127Nachdem aber die Trauerzeit vorüber war, sandte David hin und ließ sie in sein Haus führen und sie ward sein Weib und gebar ihm einen Sohn. Aber diese Tat, welche David begangen hatte, missfiel dem Herrn.
82852 Samuel2Sam10121Der Herr sandte daher Nathan zu David. Als dieser zu ihm kam, sprach er zu ihm: Zwei Männer waren in einer Stadt, der eine reich, der andere arm.
82862 Samuel2Sam10122Der Reiche besaß Schafe und Rinder in sehr großer Menge.
82872 Samuel2Sam10123Der Arme aber hatte nichts weiter als ein einziges Schäflein, das er gekauft und aufgezogen hatte, und das bei ihm zugleich mit seinen Kindern aufgewachsen war, es aß von seinem Brote, trank aus seinem Becher und schlief in seinem Schoße und es war ihm wie eine Tochter.
82882 Samuel2Sam10124Als nun ein Fremder zu dem Reichen kam, dauerte es diesen, eines von seinen Schafen und Rindern zu nehmen, um dem Fremden, der zu ihm gekommen war, ein Mahl zu bereiten, und er nahm das Schaf des armen Mannes und bereitete für den, der zu ihm gekommen, ein Essen.
82892 Samuel2Sam10125Da ergrimmte David in heftigem Zorne über den Mann und sprach zu Nathan: So wahr der Herr lebt, der Mann, der dies getan hat, ist ein Kind des Todes!
82902 Samuel2Sam10126Das Schaf soll er vierfach erstatten, weil er das getan und kein Erbarmen gekannt hat!
82912 Samuel2Sam10127Nathan aber sprach zu David: Du bist dieser Mann! So spricht der Herr, der Gott Israels: Ich habe dich zum Könige über Israel gesalbt und ich habe dich aus der Hand Sauls errettet
82922 Samuel2Sam10128und habe dir das Haus deines Herrn und die Frauen deines Herrn in deinen Schoß gegeben und dir das Haus Israel und Juda gegeben, und wenn dies wenig ist, so will ich noch weit Größeres hinzutun.
82932 Samuel2Sam10129Warum also hast du das Wort des Herrn verachtet, um zu tun, was vor meinen Augen böse ist? Den Hethiter Urias hast du mit dem Schwerte erschlagen und sein Weib hast du dir zur Frau genommen und ihn hast du durch das Schwert der Söhne Ammons umgebracht.
82942 Samuel2Sam101210Darum soll auch das Schwert nimmermehr von deinem Hause weichen, weil du mich verachtet und das Weib des Hethiters Urias genommen hast, dass sie dein Weib sei.
82952 Samuel2Sam101211Deshalb spricht der Herr also: Siehe, ich werde Unglück über dich aus deinem Hause kommen lassen und werde deine Frauen vor deinen Augen wegnehmen und sie deinem Nächsten geben und er wird im Angesichte dieser Sonne deinen Frauen beiwohnen.
82962 Samuel2Sam101212Denn du hast es heimlich getan, ich aber werde diese Drohung vor den Augen von ganz Israel und vor dem Angesichte der Sonne erfüllen.
82972 Samuel2Sam101213Da sprach David zu Nathan: Ich habe wider den Herrn gesündigt! Nathan sprach zu David: So hat der Herr auch deine Sünde hinweggenommen, du wirst nicht sterben!
82982 Samuel2Sam101214Weil du jedoch den Feinden des Herrn Anlass gegeben hast zu lästern, so soll der Sohn, der dir geboren ward, um dieser Schuld willen des Todes sterben.
82992 Samuel2Sam101215Hierauf kehrte Nathan in sein Haus zurück. Und der Herr schlug das Kind, welches das Weib des Urias dem David geboren hatte, dass es aufgegeben ward.
83002 Samuel2Sam101216Da flehte David zu dem Herrn um das Kind und fastete hart und schloss sich ein und warf sich auf die Erde.
83012 Samuel2Sam101217Die Ältesten seines Hauses aber kamen und drangen in ihn, dass er von der Erde aufstehen sollte, doch er wollte nicht und genoss keine Speise mit ihnen.
83022 Samuel2Sam101218Da geschah es am siebenten Tage, dass das Kind starb; die Diener Davids aber fürchteten sich, es ihm mitzuteilen, dass das Kind gestorben sei, denn sie sprachen: Sehet, als das Kind noch lebte, redeten wir zu ihm und er hörte nicht auf unsere Stimme; wie viel mehr wird er sich betrüben, wenn wir sagen: Der Knabe ist tot!
83032 Samuel2Sam101219Als nun David sah, wie seine Diener flüsterten, erkannte er, dass das Kind gestorben sei, und sprach zu seinen Dienern: Ist der Knabe gestorben? Sie antworteten ihm: Er ist gestorben!
83042 Samuel2Sam101220Da stand David von der Erde auf, wusch sich, salbte sich und wechselte seine Kleider. Alsdann ging er in das Haus des Herrn und betete an und kam in sein Haus zurück und begehrte, dass man ihm Speise vorsetzte und aß.
83052 Samuel2Sam101221Seine Diener aber sprachen zu ihm: Was bedeutet das, was du getan hast? Um des Kindes willen hast du gefastet und geweint, als es noch lebte; nun aber, da der Knabe gestorben ist, bist du aufgestanden und hast Speise genossen.
83062 Samuel2Sam101222Er sprach: Um des Kindes willen habe ich gefastet und geweint, so lange es noch lebte; denn ich dachte: Wer weiß, ob nicht etwa der Herr es mir schenkt und das Kind am Leben bleibt?
83072 Samuel2Sam101223Da es nun aber gestorben ist, warum sollte ich fasten? Könnte ich es denn wieder zurückrufen? Ich werde vielmehr zu ihm gehen, aber es wird nicht zu mir zurückkehren.
83082 Samuel2Sam101224Und David tröstete Bethsabee, sein Weib, und ging zu ihr und wohnte ihr bei; und sie gebar einen Sohn, den nannte er Salomon und der Herr liebte ihn.
83092 Samuel2Sam101225Und er übergab ihn dem Propheten Nathan und nannte seinen Namen Liebling des Herrn, weil ihn der Herr liebte.
83102 Samuel2Sam101226Joab stand also im Felde gegen Rabbath der Söhne Ammons und berannte die Königsstadt.
83112 Samuel2Sam101227Und Joab sandte Boten zu David und ließ ihm sagen: Ich habe Rabbath bestürmt und es ist nunmehr die Wasserstadt einzunehmen.
83122 Samuel2Sam101228Sammle also nun den übrigen Teil des Volkes und belagere die Stadt und nimm sie ein, damit man nicht, wenn ich die Stadt erstürme, meinem Namen den Sieg zuschreibe.
83132 Samuel2Sam101229David brachte also das ganze Volk zusammen und zog gegen Rabbath; und er griff an und nahm es ein.
83142 Samuel2Sam101230Und er nahm die goldene Krone ihres Königs von seinem Haupte, ein Talent Goldes im Gewichte, mit den kostbarsten Edelsteinen besetzt, und man setzte sie auf Davids Haupt. Auch führte er aus der Stadt sehr viel Beute hinweg.
83152 Samuel2Sam101231Die Bevölkerung derselben führte er gleichfalls herbei und ließ sie zersägen, mit Eisen beschlagene Wagen über sie herfahren, sie mit Messern zerhacken und durch Ziegelösen ziehen. So tat er mit allen Städten Ammons; und David und das ganze Heer kehrten nach Jerusalem zurück.
83162 Samuel2Sam10131Es begab sich aber hiernach, dass Ammon, der Sohn Davids, die Schwester Absaloms, des Sohnes Davids, Thamar geheißen, lieb gewann, die sehr schön war,
83172 Samuel2Sam10132und seine Neigung zu ihr wurde so heftig dass er aus Liebe zu ihr krank wurde; denn da sie eine Jungfrau war, schien es ihm schwer, etwas Unehrbares mit ihr zu begehen.
83182 Samuel2Sam10133Nun hatte Amnon einen Freund, namens Jonadab, einen Sohn Semmaas, des Bruders Davids, der ein sehr schlauer Mann war.
83192 Samuel2Sam10134Dieser sprach zu ihm: Warum wirst du so mager, o Königssohn, von Tag zu Tag? Warum sagst du es mir nicht? Da sprach Amnon zu ihm: Ich liebe Thamar, die Schwester meines Bruders Absalom.
83202 Samuel2Sam10135Jonadab antwortete ihm: Lege dich auf dein Bett und stelle dich krank, und wenn dein Vater kommt, um dich zu besuchen, so sage zu ihm: Ich bitte, lass doch meine Schwester Thamar kommen, dass sie mir Speise reiche und mir ein Gericht bereite, damit ich aus ihrer Hand esse.
83212 Samuel2Sam10136Amnon also legte sich nieder und stellte sich krank, und als der König kam, um ihn zu besuchen, sprach Amnon zu dem Könige: Ich bitte, lass doch meine Schwester Thamar kommen, dass sie vor meinen Augen zwei Speisen koche, damit ich sie aus ihrer Hand empfange.
83222 Samuel2Sam10137Da sandte David in das Haus der Thamar und ließ ihr sagen: Komm in das Haus deines Bruders Amnon und bereite ihm ein Gericht!
83232 Samuel2Sam10138Als nun Thamar in das Haus ihres Bruders Amnon kam, lag dieser auf dem Bett. Und sie nahm Mehl, mischte es, machte es dünn und kochte die Speisen vor seinen Augen.
83242 Samuel2Sam10139Dann nahm sie, was sie gekocht hatte, goss es aus und setzte es ihm vor; aber Amnon wollte nicht essen und sprach: Lasset alle von mir hinausgehen! Als man nun alle hatte hinausgehen lassen,
83252 Samuel2Sam101310sprach Amnon zu Thamar: Bringe das Essen her in das innere Gemach, das ich aus deiner Hand esse! Da nahm Thamar die Speisen, welche sie gemacht, und brachte sie zu Amnon, ihrem Bruder, in das innere Gemach.
83262 Samuel2Sam101311Als sie ihm aber das Essen darreichte, ergriff er sie und sprach: Komm und lege dich zu mir, meine Schwester!
83272 Samuel2Sam101312Sie aber antwortete ihm: Nicht doch, mein Bruder, tue mir nicht Gewalt an, denn dies ist nicht recht in Israel; begehe doch diese Torheit nicht!
83282 Samuel2Sam101313Ich werde ja meine Schande nicht ertragen können und du wirst wie einer von den Toren in Israel gelten; rede doch vielmehr mit dem Könige und er wird mich dir nicht versagen.
83292 Samuel2Sam101314Er aber wollte ihren Bitten nicht nachgeben, sondern, da er stärker war, überwältigte er sie und wohnte ihr bei.
83302 Samuel2Sam101315Darauf aber fasste Amnon eine überaus heftige Abneigung gegen sie, so dass die Abneigung, die er gegen sie fasste, größer war als die Liebe, die er zuvor für sie gehegt hatte. Und Amnon sprach zu ihr: Mache dich auf und gehe fort!
83312 Samuel2Sam101316Sie antwortete ihm: Das Böse, das du mir nun antust, indem du mich fortweisest, ist größer als das, was du mir zuvor angetan hast. Aber er wollte nicht auf sie hören,
83322 Samuel2Sam101317sondern rief den Diener und sprach: Schaffe diese von mir hinaus und schließe die Tür hinter ihr zu!
83332 Samuel2Sam101318Sie trug aber ein langes Gewand; solcher Kleider nämlich bedienten sich die Töchter des Königs, die Jungfrauen waren. Sein Diener also trieb sie hinaus und schloss die Tür hinter ihr zu.
83342 Samuel2Sam101319Da streute sie Asche auf ihr Haupt, zerriss ihr langes Gewand, legte die Hände auf den Kopf und ging wehklagend einher.
83352 Samuel2Sam101320Ihr Bruder Absalom aber sprach zu ihr: Hat dein Bruder Amnon dir etwa beigewohnt? Nun wohl, meine Schwester, schweige still, es ist dein Bruder, und betrübe dein Herz nicht deshalb! So blieb Thamar, sich abhärmend, im Hause ihres Bruders Absalom.
83362 Samuel2Sam101321Als aber der König David diese Dinge hörte, ward er sehr betrübt, doch wollte er das Herz seines Sohnes Amnon nicht betrüben; denn er liebte ihn, weil er sein Erstgeborner war.
83372 Samuel2Sam101322Absalom aber redete nicht mit Amnon, weder Böses noch Gutes, denn Absalom hasste Amnon, weil er seine Schwester Thamar geschändet hatte.
83382 Samuel2Sam101323Es begab sich aber nach zwei Jahren, dass Absaloms Schafe in Baalhasor, welches bei Ephraim liegt, geschoren wurden, und Absalom lud alle Söhne des Königs dazu ein.
83392 Samuel2Sam101324Auch zu dem Könige kam er und sprach zu ihm: Siehe, die Schafe deines Dieners werden geschoren, der König wolle doch mit seinen Dienern zu seinem Diener kommen.
83402 Samuel2Sam101325Der König aber sprach zu Absalom: Nicht doch, mein Sohn! Verlange doch nicht, dass wir alle kommen und dir beschwerlich fallen. Und obwohl jener in ihn drang, wollte er doch nicht gehen und segnete ihn.
83412 Samuel2Sam101326Da sprach Absalon: Wenn du nicht kommen willst, so möge doch wenigstens mein Bruder Amnon mit uns kommen. Der König aber sprach zu ihm: Es ist nicht nötig, dass er mit dir gehe.
83422 Samuel2Sam101327Absalom aber drang in ihn, so dass er Amnon und alle Söhne des Königs mit ihm ziehen ließ. Absalom aber hatte ein Gastmahl zubereitet, wie das Gastmahl eines Königs.
83432 Samuel2Sam101328Seinen Dienern aber hatte er den Auftrag gegeben: Habet Acht, wenn Amnon vom Weine trunken geworden ist und ich euch sage: Schlaget ihn nieder und tötet ihn! so fürchtet euch nicht; denn ich bin es, der es euch befiehlt; seid mutig und zeiget euch als Männer!
83442 Samuel2Sam101329So taten denn die Diener Absaloms gegen Amnon, wie Absalom ihnen befohlen hatte. Alle Söhne des Königs aber erhoben sich, bestiegen ihre Maultiere und flohen.
83452 Samuel2Sam101330Während sie nun noch auf dem Wege waren, kam das Gerücht zu David: Absalom hat alle Söhne des Königs erschlagen und es ist auch nicht einer von ihnen übrig geblieben.
83462 Samuel2Sam101331Da erhob sich der König, zerriss seine Kleider und warf sich zur Erde nieder und alle seine Diener, die um ihn waren, zerrissen ihre Kleider.
83472 Samuel2Sam101332Jonadab aber, der Sohn Semmaas, des Bruders Davids, nahm das Wort und sprach: Mein Herr, der König, glaube nicht, dass alle Söhne des Königs erschlagen sind, Amnon allein ist tot! Denn nach Absaloms Ausspruch war ihm der Tod zugedacht seit dem Tage, da er dessen Schwester Thamar Gewalt angetan.
83482 Samuel2Sam101333So nehme nun mein Herr und König jenes Gerücht nicht zu Herzen, gemäß dem alle Söhne erschlagen sind, denn Amnon allein ist tot.
83492 Samuel2Sam101334Absalom aber ward flüchtig. Als nun der Wächter seine Augen erhob und ausschaute, siehe, da kam viel Volk auf einem Nebenweg daher von der Seite des Berges.
83502 Samuel2Sam101335Jonadab aber sprach zu dem Könige: Siehe, die Söhne des Königs sind da! Wie dein Diener gesagt, so ist es geschehen.
83512 Samuel2Sam101336Als er ausgeredet hatte, erschienen auch die Söhne des Königs, und bei ihrem Eintritte erhoben sie ihre Stimme und weinten, aber auch der König und alle seine Diener weinten und klagten heftig.
83522 Samuel2Sam101337Absalom aber ging auf seiner Flucht zu Tholomai, dem Sohne Ammiuds, dem Könige von Gessur. Und David betrauerte seinen Sohn unaufhörlich.
83532 Samuel2Sam101338Als aber Absalom auf seiner Flucht nach Gessur gekommen war, blieb er daselbst drei Jahre.
83542 Samuel2Sam101339Und der König David hörte auf, Absalom zu verfolgen, denn er hatte sich über den Tod Amnons getröstet.
83552 Samuel2Sam10141Als aber Joab, der Sohn Sarvias erkannte, dass das Herz des Königs sich Absalom zugewendet hatte,
83562 Samuel2Sam10142sandte er nach Thekua und ließ von dort eine kluge Frau holen und sprach zu ihr: Stelle dich, als seiest du in Trauer und ziehe ein Trauerkleid an und salbe dich nicht mit Öl, damit du wie eine Frau erscheinest, die schon sehr lange Zeit einen Toten betrauert,
83572 Samuel2Sam10143und begib dich zum Könige und sprich also zu ihm. Joab aber legte ihr die Worte in den Mund.
83582 Samuel2Sam10144Die Frau von Thekua begab sich also zum Könige, warf sich vor ihm nieder, neigte sich zur Erde und sprach: Hilf mir, o König!
83592 Samuel2Sam10145Da sprach der König zu ihr: Was für ein Anliegen hast du? Sie antwortete: Ach, ich bin eine Witwe, denn mein Mann ist tot.
83602 Samuel2Sam10146Deine Dienerin hatte zwei Söhne; diese gerieten miteinander auf dem Felde in Streit, und da niemand da war, der ihnen wehren konnte, so schlug der eine den anderen und tötete ihn.
83612 Samuel2Sam10147Nun siehe, steht die ganze Verwandtschaft gegen deine Dienerin auf und spricht: Gib den heraus, der seinen Bruder erschlagen hat, dass wir ihn für das Leben seines Bruders töten, den er getötet hat, und den Erben vertilgen, und so wollen sie mir den letzten Funken, der noch übriggelassen ist, auslöschen, so dass meinem Manne kein Namen und Nachkommenschaft auf Erden bleibt.
83622 Samuel2Sam10148Da sprach der König zu der Frau: Gehe hin in dein Haus, ich will in deiner Angelegenheit Befehl geben.
83632 Samuel2Sam10149Die Frau von Thekua aber sprach zu dem Könige: Auf mich, mein Herr und König und auf das Haus meines Vaters komme das Unrecht, der König aber und sein Thron sei schuldlos.
83642 Samuel2Sam101410Der König sprach: Wer sich dir widersetzt, den bringe zu mir und er soll dich nicht ferner antasten.
83652 Samuel2Sam101411Sie sprach: Möchte der König des Herrn, seines Gottes, gedenken, dass die Verwandten als Bluträcher sich nicht mehren und meinen Sohn nicht töten. Er sprach: So wahr der Herr lebt, es soll von deinem Sohne kein Haar zur Erde fallen!
83662 Samuel2Sam101412da sprach die Frau: Lass deine Dienerin ein Wort zu meinem Herrn und Könige reden. Er antwortete: rede!
83672 Samuel2Sam101413Die Frau sprach: Warum hast du solches wider Gottes Volk gedacht? Und warum hat der König jenen Ausspruch getan, dass er der Sünde schuldig ist, indem er seinen eigenen Verstoßenen nicht wieder zurückruft?
83682 Samuel2Sam101414Wir alle sterben und sind wie das Wasser, das auf die Erde ausgegossen wird und verrinnt, und Gott will nicht, das seine Seele zugrunde gehe, sondern sinnt und denkt, dass der, welcher verstoßen ist, nicht vollends verloren gehe.
83692 Samuel2Sam101415So bin ich nun zu meinem Herrn und Könige gekommen, um dies in Gegenwart des Volkes zu sagen. Und deine Magd hat gesprochen: Ich will zu dem Könige reden, vielleicht dass der König das Wort seiner Magd erfüllt.
83702 Samuel2Sam101416Und nun hat der König mich erhört, dass er seine Magd aus der Hand aller befreite, die mich und meinen Sohn zugleich aus dem Erbe Gottes austilgen wollten.
83712 Samuel2Sam101417Darum lass deine Magd sagen, dass das Wort des Herrn, meines Königs, wie ein Opfer werde. Denn wie ein Engel Gottes, so ist der Herr mein König, dass er sich weder durch Segen noch durch Fluch bewegen lässt; deswegen ist auch der Herr, dein Gott, mit dir.
83722 Samuel2Sam101418Da antwortete der König und sprach zu der Frau: Verhehle mir nicht, um was ich dich frage! Die Frau antwortete ihm: Rede, mein Herr und König!
83732 Samuel2Sam101419Der König sprach: Ist nicht die Hand Joabs in allem diesem mit dir? Die Frau antwortete und sprach: Bei dem Heil deiner Seele, o Herr, mein König! weder zur Rechten noch zur Linken weicht alles ab, was mein Herr und König gesprochen hat; denn dein Diener Joab hat es mir geboten und er hat alle diese Worte deiner Magd in den Mund gelegt.
83742 Samuel2Sam101420Um dieser Sache ein anderes Ansehen zu geben, hat dein Diener Joab dies geboten; du aber mein Herr und König, bist weise, wie ein Engel Gottes weise ist, so dass du alles auf Erden erkennst.
83752 Samuel2Sam101421Da sprach der König zu Joab: Siehe, ich bin versöhnt und tue nach deinem Worte. Gehe also hin und rufe den Jüngling Absalom zurück!
83762 Samuel2Sam101422Da warf sich Joab auf sein Angesicht und neigte sich zur Erde und segnete den König und Joab sprach: Heute hat dein Diener erkannt, dass ich in deinen Augen Gnade gefunden, mein Herr und König! denn du hast getan, wie dein Diener geredet hat.
83772 Samuel2Sam101423Hierauf machte sich Joab auf und ging nach Gessur und führte Absalom nach Jerusalem.
83782 Samuel2Sam101424Der König aber sprach: Er möge in sein Haus zurückkehren, mein Angesicht jedoch soll er nicht sehen! So kehrte Absalom in sein Haus zurück und sah das Angesicht des Königs nicht.
83792 Samuel2Sam101425Es war aber in ganz Israel kein Mann so schön und überaus wohlgestaltet wie Absalom, von der Fußsohle bis zum Scheitel war kein Fehler an ihm.
83802 Samuel2Sam101426Und wenn er sein Haar scheren ließ (einmal nämlich im Jahre ließ er es scheren, weil das Haar ihm zu beschwerlich ward), so wogen die Haare seines Hauptes zweihundert Sekel nach dem öffentlichen Gewichte.
83812 Samuel2Sam101427Es wurden aber Absalom drei Söhne geboren und eine Tochter namens Thamar von schöner Gestalt.
83822 Samuel2Sam101428So blieb Absalom in Jerusalem zwei Jahre, ohne das Angesicht des Königs zu schauen.
83832 Samuel2Sam101429Darum schickte er zu Joab, um ihn zum Könige zu senden, dieser aber wollte nicht zu ihm kommen. Als er nun zum zweiten Male hingesandt hatte und jener wiederum nicht zu ihm kommen wollte,
83842 Samuel2Sam101430sprach er zu seinen Dienern: Ihr kennt neben meinem Acker den Acker Joabs, auf dem die Gerste der Ernte entgegensieht; gehet hin und stecket ihn in Brand. Sogleich steckten die Diener Absaloms die Saat in Brand. Da kamen die Diener Joabs mit zerrissenen Kleidern zu ihm und sprachen: Die Diener Absaloms haben ein Stück des Ackers in Brand gesteckt.
83852 Samuel2Sam101431Da machte sich Joab auf und kam zu Absalom in dessen Haus und sprach: Warum haben deine Diener meine Saat in Brand gesteckt?
83862 Samuel2Sam101432Absalom antwortete dem Joab: Ich habe zu dir geschickt und dich gebeten, zu mir zu kommen, damit ich dich zu dem Könige senden könnte, ihm zu sagen: Warum bin ich von Gessur gekommen? Es wäre mir besser, ich wäre dort geblieben; so mache nun, ich bitte dich, dass ich das Angesicht des Königs sehe! Gedenkt er aber meiner Freveltat noch, so möge er mich töten!
83872 Samuel2Sam101433Da ging Joab zum Könige und meldete ihm alles. Und Absalom ward gerufen und kam zu dem Könige und fiel vor ihm zur Erde nieder und der König küsste Absalom.
83882 Samuel2Sam10151Hiernach schaffte sich Absalom Wagen und Reiter an, dazu fünfzig Männer, die vor ihm hergingen.
83892 Samuel2Sam10152Und Absalom pflegte sich des Morgens aufzumachen und sich an den Eingang des Tores zu stellen; und jeden Mann, der einen Rechtshandel hatte, wegen dessen er vor des Königs Gericht kommen wollte, rief er zu sich und sprach: Aus welcher Stadt bist du? Wenn dieser dann antwortete und sprach: Aus dem und dem Stamme Israels bin ich, dein Diener,
83902 Samuel2Sam10153so entgegnete Absalom ihm: Deine Aussagen scheinen mir gut und gerecht, aber es ist niemand vom Könige bestellt, der dir Gehör gebe. Und Absalom sprach:
83912 Samuel2Sam10154Wer möchte mich zum Richter über das Land setzen, dass alle zu mir kommen, die einen Rechtshandel haben, und ich richte, wie es recht ist?
83922 Samuel2Sam10155Aber auch wenn jemand ihm nahte, um ihn zu begrüßen, so streckte er die Hand aus und umfing ihn und küsste ihn.
83932 Samuel2Sam10156So tat er allen aus Israel, die zum Gerichte kamen, um vom Könige gehört zu werden, und so suchte er die Herzen der Männer Israels zu gewinnen.
83942 Samuel2Sam10157Nach vierzig Jahren aber sprach Absalom zu dem Könige David: Ich will hingehen und meine Gelübde erfüllen, welche ich dem Herrn in Hebron gemacht habe;
83952 Samuel2Sam10158denn dein Diener hat, als er zu Gessur in Syrien war, gelobt und gesprochen: Wenn mich der Herr wieder nach Jerusalem zurückführt, so will ich dem Herrn ein Opfer bringen.
83962 Samuel2Sam10159Da sprach der König David zu ihm: Gehe hin in Frieden! Und er machte sich auf und ging nach Hebron.
83972 Samuel2Sam101510Absalom aber sandte in alle Stämme Israels Kundschafter und ließ sagen: Sobald ihr den Schall der Posaune hört, so sprechet: Absalom ist König geworden in Hebron!
83982 Samuel2Sam101511Es zogen auch zweihundert Männer von Jerusalem mit Absalom, die dazu aufgefordert waren und in der Einfalt ihres Herzens mitgingen, ohne die Ursache im geringsten zu ahnen.
83992 Samuel2Sam101512Auch ließ Absalom Achitophel, den Giloniter, Davids Berater, aus seiner Vaterstadt Gilo holen. Als er nun die Opfer darbrachte, bildete sich eine mächtige Verschwörung und das Volk lief zusammen und wurde immer zahlreicher um Absalom.
84002 Samuel2Sam101513Da kam ein Bote zu David und sprach: Ganz Israel folgt Absalom von ganzem Herzen nach.
84012 Samuel2Sam101514David sprach zu seinen Dienern, welche bei ihm in Jerusalem waren: Auf, lasset uns fliehen! denn wir werden vor Absalom nicht entrinnen können; machet euch eilig auf den Weg, dass er nicht etwa komme und uns überfalle und Verderben über uns bringe und die Stadt mit der Schärfe des Schwertes schlage.
84022 Samuel2Sam101515Die Diener des Königs sprachen zu ihm: Alles, was der Herr, unser König, immer gebietet, wollen wir, deine Diener, gern tun.
84032 Samuel2Sam101516So zog der König und sein ganzes Haus zu Fuße aus und der König ließ zehn Nebenfrauen zurück, das Haus zu bewahren.
84042 Samuel2Sam101517So zog der König und ganz Israel zu Fuß hinaus und machte fern vom Hause Halt.
84052 Samuel2Sam101518Und alle seine Diener gingen mit ihm und die Scharen der Cerether und Phelether und alle Gethiter, tapfere Streiter, sechshundert Mann, welche ihm als Fußvolk von Geth gefolgt waren, gingen vor dem Könige her.
84062 Samuel2Sam101519Da sprach der König zu Ethai, dem Gethiter: Warum ziehest du mit uns? Kehre um und halte dich zu dem Könige, denn du bist ein Fremdling und bist aus deiner Heimat ausgezogen.
84072 Samuel2Sam101520Gestern bist du gekommen und solltest heute gezwungen werden, mit uns auszuziehen? Ich gehe hin, wohin ich soll. Kehre um und führe deine Brüder mit dir zurück, und der Herr wird dir Barmherzigkeit und Treue erweisen, weil du Liebe und Treue bewiesen hast.
84082 Samuel2Sam101521Ethai antwortete dem Könige und sprach: So wahr der Herr lebt und so wahr mein Gebieter, der König, lebt! Wo immer du, mein Herr und König, sein wirst, es sei im Tode oder im Leben, dort wird auch dein Diener sein.
84092 Samuel2Sam101522Da sprach David zu Ethai: So komme und ziehe mit! Und Ethai, der Gethiter zog mit, samt allen Leuten, die bei ihm waren, und die übrige Schar.
84102 Samuel2Sam101523Und alle weinten mit lauter Stimme und alles Volk zog voran, auch der König ging über den Bach Cedron und die ganze Schar zog den Weg dahin, der zur Wüste führt.
84112 Samuel2Sam101524Es kam aber auch Sadok, der Priester, und alle Leviten mit ihm, welche die Lade des Bundes Gottes trugen, und sie setzten die Lade Gottes nieder und Abiathar ging hinauf, bis alles Volk, welches aus der Stadt ausgezogen, vorüber war.
84122 Samuel2Sam101525Da sprach der König zu Sadok: Bringe die Lade Gottes wieder in die Stadt zurück! Wenn ich Gnade in den Augen des Herrn finde, so wird er mich zurückführen und mich sie und sein Zelt schauen lassen.
84132 Samuel2Sam101526Spricht er aber zu mir: Du findest nicht mein Wohlgefallen, so bin ich bereit, er tue, was gut vor ihm ist!
84142 Samuel2Sam101527Weiter sprach der König zu dem Priester Sadok: O Seher! Kehre in Frieden in die Stadt zurück und dein Sohn Achimaas und Jonathas, der Sohn Abiathars, eure beiden Söhne, mögen mit euch sein.
84152 Samuel2Sam101528Sehet, ich werde mich in der Ebene der Wüste verborgen halten, bis Nachricht von euch kommt und mir Kunde wird.
84162 Samuel2Sam101529Sadok und Abiathar brachten also die Lade Gottes nach Jerusalem zurück und blieben daselbst.
84172 Samuel2Sam101530David aber stieg den Ölberg hinan, im Gehen weinend, mit entblößten Füßen einherschreitend, das Haupt verhüllt, und auch alles Volk, das bei ihm war, ging mit verhülltem Haupte und weinend hinan.
84182 Samuel2Sam101531Da ward David angezeigt, dass auch Achitophel bei den Verschworenen um Absalom sei, und David sprach: Mache zur Torheit, ich bitte, o Herr, den Rat Achitophels!
84192 Samuel2Sam101532Als David nun auf den Gipfel des Berges kam, wo er den Herrn anbete wollte, siehe, da kam ihm Chusai, der Arachiter, mit zerrissenem Kleide und Staub auf seinem Haupte, entgegen.
84202 Samuel2Sam101533David sprach zu ihm: Wenn du mit mir ziehest, so wirst du mir zur Last sein;
84212 Samuel2Sam101534wenn du aber in die Stadt zurückkehrst und zu Absalom sprichst: Ich bin dein Diener, o König! so wie ich der Diener deines Vaters gewesen bin, so will ich auch dein Diener sein, so wirst du den Rat Achitophels zu nichte machen.
84222 Samuel2Sam101535Du hast aber Sadok und Abiathar, die Priester, bei dir; alles, was du immer aus des Königs Hause erfährst, zeige den Priestern Sadok und Abiathar an.
84232 Samuel2Sam101536Sie haben auch ihre beiden Söhne bei sich, Sadok seinen Sohn Achimaas und Abiathar seinen Sohn Jonathas; durch sie lasset mir alles kundtun, was ihr hören werdet.
84242 Samuel2Sam101537Als nun Chusai, der Freund Davids, in die Stadt kam, zog Absalom in Jerusalem ein.
84252 Samuel2Sam10161Als David ein wenig über die Höhe des Berges gekommen war, erschien Siba, der Diener Miphiboseths, und kam ihm mit zwei Eseln entgegen, welche mit zweihundert Broten, hundert Bündeln Rosinen, hundert Feigenkuchen und einem Schlauche Wein beladen waren.
84262 Samuel2Sam10162Da sprach der König zu Siba: Wozu ist dies bestimmt? Siba aber antwortete: Die Esel sind für die Hausgenossen des Königs, damit sie sich auf dieselben setzen, die Brote und Feigen zum Essen für deine Diener und der Wein, damit die, welche etwa in der Wüste matt werden, zu trinken haben.
84272 Samuel2Sam10163Der König sprach: Wo ist der Sohn deines Herrn? Siba antwortete dem Könige: Er ist in Jerusalem geblieben, indem er sprach: Heute wird mir das Haus Israel das Reich meines Vaters wiedergeben.
84282 Samuel2Sam10164Da sprach der König zu Siba: So soll alles, was Miphisobeth gehörte, dein sein. Siba sprach: Ich bitte, lass mich Gnade vor dir finden, mein Herr und mein König!
84292 Samuel2Sam10165Als nun der König bis Bahurim gelangt war, siehe, da kam von dort ein Mann heraus, vom Geschlechte des Hauses Saul, mit Namen Semei, der Sohn Geras; dieser ging heraus und folgte, indem er beständig fluchte
84302 Samuel2Sam10166und mit Steinen nach David und allen Dienern des Königs David warf; das ganze Volk aber und alle Kriegsleute gingen zur rechten und zur linken Seite des Königs.
84312 Samuel2Sam10167Und zwar sprach Semei, da er dem Könige fluchte, also: Fort, fort, du Blutmensch, du Belialsmensch!
84322 Samuel2Sam10168Der Herr hat alles Blut des Hauses Saul über dich gebracht, weil du an seiner Statt die Herrschaft an dich gerissen hast, und der Herr hat das Königtum deinem Sohne Absalom gegeben und siehe, dein Unglück drückt dich, denn du bist ein Blutmensch.
84332 Samuel2Sam10169Da sprach Abisai, der Sohn Sarvias, zu dem Könige: Warum lästert dieser tote Hund meinen Herrn, den König? Ich werde hingehen und ihm den Kopf abschlagen.
84342 Samuel2Sam101610Aber der König sprach: Seid um mich unbesorgt, ihr Söhne Sarvias. Lasset ihn lästern! Denn der Herr hat ihm befohlen, David zu lästern, und wer ist, der es wagen dürfte zu sagen: Warum tut er solches?
84352 Samuel2Sam101611Und der König sprach zu Abisai und allen seinen Dienern: Sehet, mein Sohn, der aus meinen Lenden hervorgegangen ist, trachtet mir nach dem Leben, wie viel mehr nun der Sohn Jeremias? Lasset ihn lästern nach dem Befehle des Herrn;
84362 Samuel2Sam101612vielleicht sieht der Herr mein Elend an und vergilt mir Gutes für diese heutige Lästerung.
84372 Samuel2Sam101613So zog David denn auf dem Wege fort und seine Gefährten mit ihm. Semei aber ging auf der Höhe des Berges seitwärts ihm gegenüber einher, indem er fluchte und Steine nach ihm warf und Erde schleuderte.
84382 Samuel2Sam101614Müde also kam der König und alles Volk mit ihm an und sie erholten sich daselbst.
84392 Samuel2Sam101615Absalom aber und sein ganzes Volk zogen in Jerusalem ein, auch Achitophel war mit ihm.
84402 Samuel2Sam101616Als aber Chusai, der Arachiter, der Freund Davids, zu Absalom kam, sprach er zu diesem: Sei gegrüßt, o König! Sei gegrüßt, o König!
84412 Samuel2Sam101617Absalom sprach zu ihm: Das ist deine Liebe gegen deinen Freund? Warum bist du nicht mit deinem Freunde fortgegangen?
84422 Samuel2Sam101618Chusai antwortete Absalom: O nein! Denn ich will dem zugehören, welchen der Herr erwählt hat und dieses ganze Volk und das gesamte Israel, und bei ihm will ich bleiben.
84432 Samuel2Sam101619Und damit ich auch das noch anführe, wem werde ich dienen? Doch wohl dem Sohne des Königs? Wie ich deinem Vater gehorcht habe, so will ich auch dir gehorchen!
84442 Samuel2Sam101620Absalom aber sprach zu Achitophel: Haltet Rat, was wir tun sollen!
84452 Samuel2Sam101621Achitophel sprach zu Absalom: Gehe zu den Nebenfrauen deines Vaters ein, die er zurückgelassen, das Haus zu hüten, damit, wenn ganz Israel hört, dass du deinen Vater beschimpft hast, die Hände derer, die bei dir sind, stark werden.
84462 Samuel2Sam101622Da schlugen sie für Absalom ein Zelt auf dem Söller auf und er ging vor ganz Israel zu den Nebenfrauen seines Vaters ein.
84472 Samuel2Sam101623Ein Rat aber, den Achitophel gab, galt in jenen Tagen so viel als wenn jemand Gott selber befragte, so galt jeder Rat Achitophels, sowohl als er David folgte, als auch da er auf Absaloms Seite stand.
84482 Samuel2Sam10171Achitophel also sprach zu Absalom: Ich werde mir zwölftausend Mann auswählen und mich aufmachen und David diese Nacht nachsetzen.
84492 Samuel2Sam10172So werde ich über ihn herfallen (denn er ist ermattet und kraftlos) und ihn schlagen; und wenn dann alles Volk, das bei ihm ist, flieht, so werde ich den verlassenen König erschlagen.
84502 Samuel2Sam10173Alsdann werde ich das ganze Volk zurückführen, wie ein einziger Mann zurückzukommen pflegt; denn du suchest nur einen Mann, dann wird das ganze Volk Frieden haben.
84512 Samuel2Sam10174Seine Rede gefiel Absalom und allen Ältesten von Israel.
84522 Samuel2Sam10175Absalom indes sprach: Rufet den Arachiter Chusai, dass wir auch hören, was er sagt.
84532 Samuel2Sam10176Als nun Chusai zu Absalom kam, sprach Absalom zu ihm: Einen solchen Vorschlag hat Achitophel gemacht! Sollen wir dies tun oder nicht? Welchen Rat gibst du?
84542 Samuel2Sam10177Chusai sprach zu Absalom: Der Rat, welchen Achitophel diesmal gegeben, ist nicht gut.
84552 Samuel2Sam10178Und abermals sprach Chusai: Du kennst deinen Vater und die Leute, die bei ihm sind, wie tapfer und erbitterten Herzens sie sind, wie wenn eine Bärin im Walde, der die Jungen geraubt sind, wütet; auch ist dein Vater doch ein kriegskundiger Mann und wird mit seinen Leuten nicht stehen bleiben.
84562 Samuel2Sam10179Vielleicht liegt er jetzt in Schluchten verborgen oder an einem Orte, der ihm gefiel; und wenn am Anfange nur einer oder der andere fiele, so würde man davon hören und wer es hörte, würde sagen: Es ist unter dem Volke, welches Absalom folgte, eine Niederlage angerichtet.
84572 Samuel2Sam101710Dann wird auch der Tapferste, der ein Herz hat wie ein Löwe, vor Schreck zaghaft werden, denn das ganze Volk Israel weiß, dass dein Vater tapfer ist und alle, die bei ihm sind, tüchtige Krieger.
84582 Samuel2Sam101711Mir scheint vielmehr dieser Rat der rechte zu sein: Ganz Israel von Dan bis Bersabee sammle sich um dich, unzählbar, wie der Sand am Meere, und du selbst sei in ihrer Mitte.
84592 Samuel2Sam101712Dann wollen wir über ihn herfallen, wo er immer zu finden sein wird, und wollen uns auf ihn werfen, wie der Tau auf die Erde zu fallen pflegt, und von den Leuten, die bei ihm sind, auch nicht einen übrig lassen.
84602 Samuel2Sam101713Zieht er aber in eine Stadt, so soll ganz Israel diese Stadt mit Seilen umgeben und wir werden sie in das Tal reißen, dass auch nicht ein Stein mehr von ihr zu finden ist.
84612 Samuel2Sam101714Da sprach Absalom und alle Männer Israels: Der Rat Chusais, des Arachiters, ist besser, als der Rat Achitophels, der Herr aber fügte es so, dass der förderliche Rat Achitophels vereitelt ward, um Unglück über Absalom kommen zu lassen.
84622 Samuel2Sam101715Und Chusai sprach zu den Priestern Sadok und Abiathar: Das und das hat Achitophel dem Absalom und den Ältesten Israels geraten und das und das habe ich geraten.
84632 Samuel2Sam101716So sendet denn eilends hin und meldet David folgendes: Verweile diese Nacht über nicht auf dem flachen Felde der Wüste, sondern setze ohne Verzug über, damit der König nicht etwa samt allem Volke, das bei ihm ist, aufgerieben werde.
84642 Samuel2Sam101717Jonathas aber und Achimaas standen bei der Quelle Rogel und es ging eine Magd dorthin und brachte ihnen die Nachricht, alsdann zogen sie hin, um dem König David die Botschaft zu bringen; sie durften sich nämlich nicht sehen lassen noch in die Stadt kommen.
84652 Samuel2Sam101718Ein Diener aber sah sie und zeigte es Absalom an. Sie gingen indes eilends in das Haus eines Mannes in Bahurim, welcher in seinem Hofe einen Brunnen hatte, und stiegen in diesen hinunter.
84662 Samuel2Sam101719Und die Frau nahm eine Decke und breitete sie über die Öffnung des Brunnens aus, als ob sie Gerstengraupen trocknete; so blieb die Sache verborgen.
84672 Samuel2Sam101720Als nun die Diener Absaloms in das Haus kamen, sprachen sie zu der Frau: Wo ist Achimaas und Jonathas? Die Frau antwortete ihnen: Sie sind eilig weitergegangen, nachdem sie ein wenig Wasser gekostet. Als aber die, welche sie suchten, sie nicht fanden, kehrten sie wieder nach Jerusalem zurück.
84682 Samuel2Sam101721Nachdem sie fortgegangen waren, stiegen jene aus dem Brunnen herauf und gingen weiter und brachten dem König David Kunde und sprachen: Brechet auf und setzet eilig über den Fluss, denn einen solchen Rat hat Achitophel gegen euch gegeben.
84692 Samuel2Sam101722Da machte sich David und das ganze Volk, das bei ihm war, auf und sie setzten über den Jordan, bis der Morgen anbrach; nicht einer blieb zurück, der nicht über den Fluss gegangen wäre.
84702 Samuel2Sam101723Als nun Achitophel sah, dass sein Rat nicht befolgt war, sattelte er seinen Esel, machte sich auf und ging zu seinem Hause in seine Stadt, dann bestellte er sein Haus, erhängte sich und starb und man begrub ihn im Grabe seines Vaters.
84712 Samuel2Sam101724David aber kam in die Lagerstadt, während Absalom den Jordan überschritt, er und alle Männer Israels mit ihm.
84722 Samuel2Sam101725An Stelle Joabs hatte Absalon Amasa über das Kriegsheer gesetzt. Amasa aber war der Sohn eines Mannes, welcher Jetra hieß, eines Jesraeliters, der mit Abigail, einer Tochter Naas, der Schwester Sarvias, welche die Mutter Joabs war, Umgang gepflogen.
84732 Samuel2Sam101726Und Israel lagerte sich mit Absalom im Lande Gilead.
84742 Samuel2Sam101727Nachdem nun David in die Lagerstadt gekommen war, brachte ihm Sobi, der Sohn des Naas aus Rabbath der Söhne Ammons, und Machir, der Sohn Ammibels von Lodabar, und Berzellai, der Gileaditer, von Rogelim,
84752 Samuel2Sam101728Betten und Decken, und irdene Gefässe, Weizen, Gerste, Mehl, Röstkorn, Bohnen, Linsen, geröstete Kichererbsen,
84762 Samuel2Sam101729Honig, Butter, Schafe und fette Kälber; dies setzten sie David und dem Volke, welches mit ihm war, vor, denn sie vermuteten, dass das Volk durch Hunger und Durst in der Wüste ermattet war.
84772 Samuel2Sam10181Hierauf musterte David sein Volk und setzte über sie Anführer über tausend und über hundert1
84782 Samuel2Sam10182und stellte ein Drittel des Volkes unter den Oberbefehl Abisais, den Sohn Sarvias, des Bruders Joabs, und ein Drittel unter den Oberbefehl Ethais, der aus Geth war; dann sprach der König zu dem Volke: Auch ich werde mit euch ausziehen!
84792 Samuel2Sam10183Das Volk aber antwortete: Du sollst nicht ausziehen! Denn sollten wir auch fliehen, so wird ihnen dies nicht als ein großer Gewinn erscheinen, oder mag auch die Hälfte von uns fallen, wird ihnen daran nicht viel liegen, denn du allein wirst für zehntausend gerechnet: darum ist es besser, dass du uns in der Stadt zur Hilfe bereit seiest.
84802 Samuel2Sam10184Da antwortete ihnen der König: Was euch recht dünkt, das will ich tun. Alsbald trat der König in das Tor und das Volk zog in Abteilungen zu Hunderten und Tausenden aus.
84812 Samuel2Sam10185Und der König gebot Joab, Abisai, und Ethai und sprach: Erhaltet mir meinen Sohn Absalom! Und alles Volk hörte, wie der König allen Befehlshabern Absaloms halber Befehle gab.
84822 Samuel2Sam10186So zog das Volk in das Feld, Israel entgegen, und es kam zur Schlacht im Walde Ephraim.
84832 Samuel2Sam10187Daselbst ward das Volk Israel von dem Heere Davids geschlagen und eine große Niederlage erfolgte an jenem Tage, zwanzigtausend Mann.
84842 Samuel2Sam10188Und der Kampf breitet sich daselbst aus über die ganze Gegend und viel mehr vom Volke verschlang der Wald als das Schwert an demselben Tage wegraffte.
84852 Samuel2Sam10189Es traf sich aber, dass Absalom den Dienern Davids begegnete, auf einem Maultiere sitzend, und da das Maultier unter einer ästigen großen Eiche hinlief, blieb er mit dem Kopfe an der Eiche hängen. Während er nun zwischen Himmel und Erde hing, ging das Maultier, auf dem er saß, unter ihm weg.
84862 Samuel2Sam101810Dies sah jemand und berichtete es Joab und sprach: Ich habe Absalom an einer Eiche hängen sehen.
84872 Samuel2Sam101811Joab sprach zu dem Manne, der ihm die Botschaft brachte: Wenn du ihn sahest, warum hast du ihn nicht in die Erde gebohrt? Ich hätte dir zehn Sekel Silber und einen Gürtel dafür gegeben.
84882 Samuel2Sam101812Dieser aber antwortete Joab: Wolltest du auch tausend Silberlinge in meine Hände wägen, so würde ich dennoch meine Hand nicht an den Sohn des Königs legen; denn vor unsern Ohren hat der König dir, Abisai, und Ethai geboten und gesprochen: Behütet mir meinen Sohn Absalom!
84892 Samuel2Sam101813Und hätte ich auch vermessen gegen mein Leben gehandelt, so hätte es vor dem Könige nicht verborgen bleiben können und du selbst würdest gegen mich stehen.
84902 Samuel2Sam101814Da sprach Joab: Nicht wie du willst, sondern vor deinen Augen werde ich über ihn herfallen. Er nahm also drei Spieße in seine Hand und stieß sie Absalom in das Herz. Da dieser aber an der Eiche hängend noch zappelte,
84912 Samuel2Sam101815liefen zehn Jünglinge, Waffenträger Joabs, hinzu und schlugen und töteten ihn.
84922 Samuel2Sam101816Nun ließ Joab in die Posaune stoßen und hielt das Volk zurück, dass es das fliehende Israel nicht verfolgte; denn er wollte der Menge schonen.
84932 Samuel2Sam101817Und sie12ahmen Absalom, warfen ihn in eine große Grube im Walde, und trugen über ihn einen sehr großen Steinhaufen zusammen; ganz Israel aber floh, ein jeder in seine Hütte.
84942 Samuel2Sam101818Absalom aber hatte sich, als er noch am Leben war, einen Denkstein aufgerichtet, welcher im Königstale steht; denn er sprach: Ich habe keinen Sohn, so soll dies ein Denkmal meines Namens sein. Und er nannte den Denkstein nach seinem Namen, wie er auch bis auf diesen Tag Hand Absaloms heißt.
84952 Samuel2Sam101819Achimaas aber, der Sohn Sadoks, sprach: Ich will hinlaufen und dem Könige die Nachricht bringen, dass der Herr ihm gegen die Gewalt seiner Feinde Recht geschafft hat.
84962 Samuel2Sam101820Joab sprach zu ihm: An diesem Tage sollst du nicht Bote sein, sondern an einem andern Tage sollst du Botschaft bringen; ich will nicht, dass du heute Botschaft bringest, denn des Königs Sohn ist umgekommen.
84972 Samuel2Sam101821Und Joab sprach zu Chusi: Geh und verkünde dem Könige, was du gesehen hast. Da neigte Chusi sich tief vor Joab und lief dahin.
84982 Samuel2Sam101822Achimaas aber, der Sohn Sadoks, sprach abermals zu Joab: Was steht dem entgegen, dass auch ich nach Chusi hineile? Joab antwortete ihm: Warum willst du hineilen, mein Sohn? Du wirst nicht der Überbringer einer guten Botschaft sein.
84992 Samuel2Sam101823Er antwortete: Wie denn, wenn ich doch hineilte? Da sprach jener zu ihm: So eile denn hin! Achimaas also lief einen kürzeren Weg und kam Chusi zuvor.
85002 Samuel2Sam101824David aber saß zwischen den beiden Toren und der Ausspäher, welcher auf dem Dache des Tores auf der Mauer stand, erhob seine Augen und sah einen einzelnen Mann dahereilen.
85012 Samuel2Sam101825Da rief er und zeigte es dem Könige an und der König sprach: Ist es ein einzelner, so ist gute Botschaft in seinem Munde. Während jener aber eilte und näher kam,
85022 Samuel2Sam101826sah der Ausspäher einen andern Mann dahereilen und rief aus der Höhe und sprach: Ich sehe einen anderen Mann allein dahereilen. Der König sprach: Auch dieser ist ein guter Bote!
85032 Samuel2Sam101827Der Wächter aber sprach: Ich erkenne den Lauf des ersten als den Lauf des Achimaas, des Sohnes Sadoks. Da sprach der König: Das ist ein guter Mann und kommt mit guter Botschaft.
85042 Samuel2Sam101828Achimaas aber rief und sprach zu dem Könige Heil dir, o König! Und er warf sich vor dem Könige mit dem Angesicht zur Erde nieder und sprach: Gepriesen sei der Herr, dein Gott, der die Menschen, welche ihre Hand wider meinen Herrn, den König, erhoben, in die Enge gebracht hat.
85052 Samuel2Sam101829Der König aber sprach: Geht es auch meinem Sohne Absalom wohl? Achimaas sprach: Ich sah ein großes Getümmel, als dein Diener Joab, o König! mich, deinen Knecht, sandte; anderes weiß ich nicht.
85062 Samuel2Sam101830Der König sprach zu ihm: Tritt zur Seite und stelle dich hierher: Als er beiseite getreten war und dort stand,
85072 Samuel2Sam101831erschien Chusi und sprach eintretend: Ich bringe gute Botschaft, mein Herr und König! denn der Herr hat dir heute Recht verschafft gegen alle, die sich wider dich empört haben.
85082 Samuel2Sam101832Der König aber sprach zu Chusi: Geht es meinem Sohne Absalom auch wohl? Chusi antwortete ihm und sprach: Möge es den Feinden meines Herrn, des Königs, und allen, die sich wider ihn zum Bösen erheben, so ergehen wie deinem Sohne!
85092 Samuel2Sam101833Da ward der König traurig und ging in das Obergemach des Tores hinauf und weinte. Im Gehen aber sprach er: Mein Sohn Absalom, Absalom mein Sohn! Wer gibt mir, dass ich statt deiner sterbe, Absalom, mein Sohn, mein Sohn Absalom?
85102 Samuel2Sam10191Es ward aber Joab kundgetan, dass der König um seinen Sohn weinte und trauerte,
85112 Samuel2Sam10192da wandelte sich die Siegesfreude in jenem Tage in Trauer für das ganze Volk; denn das Volk hörte an diesem Tage sagen: Der König trauert um seinen Sohn.
85122 Samuel2Sam10193Da vermied es das Volk, an diesem Tage in die Stadt zu ziehen, wie ein Volk es zu vermeiden pflegt, das geschlagen ist und aus dem Kampfe flieht.
85132 Samuel2Sam10194Der König aber verhüllte sich das Haupt und rief mit lauter Stimme: Mein Sohn Absalom! Absalom, mein Sohn, mein Sohn!
85142 Samuel2Sam10195Da begab sich Joab zum Könige in dessen Haus und sprach: Du hast heute das Angesicht aller deiner Diener beschämt, die dein Leben und das Leben deiner Söhne und deiner Töchter und das Leben deiner Frauen und das Leben deiner Nebenfrauen gerettet haben.
85152 Samuel2Sam10196Du liebst die, welche dich hassen, und hassest die, welche dich lieben, und hast heute gezeigt, dass dir nichts an deinen Befehlshabern und an deinen Dienern liegt; und ich merke nun wahrlich, es gefiele dir, wenn Absalom lebte und wir alle umgekommen wären.
85162 Samuel2Sam10197Stehe also jetzt auf und tritt heraus und tue deinen Knechten Genüge, indem du zu ihnen redest, denn ich schwöre dir bei dem Herrn, wenn du nicht herausgehst, so wird heute Nacht nicht ein Mann bei dir bleiben; und das wird schlimmer für dich sein als alles andere Unglück, das über dich von deiner Jugend an bis jetzt gekommen ist.
85172 Samuel2Sam10198Der König stand also auf und setzte sich an das Tor und man berichtete es dem ganzen Volke, dass der König an dem Tore sitze, da kam das ganze Volk vor den König; Israel aber floh in seine Hütten.
85182 Samuel2Sam10199Und das ganze Volk machte sich Vorwürfe in allen Stämmen Israels und sprach: Der König hat uns aus der Hand unserer Feinde befreit und hat uns aus der Hand der Philister errettet und nun musste er aus dem Lande Absaloms wegen fliehen.
85192 Samuel2Sam101910Absalom aber, den wir über uns gesalbt haben, ist im Kampfe umgekommen; wie lange seid ihr müßig und führt den König nicht zurück?
85202 Samuel2Sam101911Der König David aber sandte zu Sadok und Abiathar, den Priestern, und ließ ihnen sagen: Redet zu den Ältesten von Juda und sprechet: Warum kommt ihr als die letzten, den König in sein Haus zurückzuführen? (Denn was ganz Israel redete, war zu dem Könige in sein Haus gedrungen.)
85212 Samuel2Sam101912Ihr seid meine Brüder, ihr mein Gebein und mein Fleisch, warum seid ihr die letzten, den König zurückzuführen?
85222 Samuel2Sam101913Und zu Amasa saget: Bist du nicht mein Bein und mein Fleisch? Gott tue mir dies und das, wenn du nicht allezeit an der Stelle Joabs Heerführer vor mir sein sollst!
85232 Samuel2Sam101914So gewann er sich das Herz aller Männer von Juda, wie das Herz eines Mannes, so dass sie zum Könige sandten und sprachen: Kehre zurück, du und alle deine Diener!
85242 Samuel2Sam101915Und der König kehrte zurück und kam bis an den Jordan, während ganz Juda nach Galgala kam, um dem Könige entgegenzugehen und ihn über den Jordan zu führen.
85252 Samuel2Sam101916Da zog Semei, der Sohn Geras, des Sohnes Jemini, von Bahurim, eilends mit den Männern Judas herab, dem Könige David entgegen,
85262 Samuel2Sam101917mit tausend Mann von Benjamin und Siba, der Diener des Hauses Sauls, und seine fünfzehn Söhne und zwanzig Knechte mit ihm, und sie begaben sich eilig an den Jordan vor dem Könige
85272 Samuel2Sam101918und zogen über die Furt, um die Familie des Königs hinüberzuführen und zu tun, was er befehlen würde. Semei aber, der Sohn Geras, warf sich vor dem Könige nieder, als er schon den Jordan überschritten hatte,
85282 Samuel2Sam101919und sprach zu ihm: Rechne mir, o mein Herr, die Missetat nicht an und gedenke deinem Knechte nicht die Unbilden jenes Tages, an dem du, mein Herr und König, von Jerusalem auszogest, noch nimm es, o König, zu Herzen!
85292 Samuel2Sam101920Denn ich, dein Knecht, erkenne meine Verschuldung und darum bin ich heute als der erste vom ganzen Hause Josephs gekommen und bin meinem Herrn, dem Könige, entgegengezogen.
85302 Samuel2Sam101921Abisai aber, der Sohn Sarvias, begann und sprach: Sollte Semei um dieser Worte willen dem Tode entgehen, da er doch den Gesalbten des Herrn gelästert hat?
85312 Samuel2Sam101922David aber sprach: Das lasset meine Sorge sein, ihr Söhne Sarvias. Warum werdet ihr mir heute zum Widersacher? Sollte denn heut jemand getötet werden in Israel? Oder weiß ich nicht, dass ich heut König geworden bin über Israel?
85322 Samuel2Sam101923Und zu Semei sprach der König: Du sollst nicht sterben! Und er schwor es ihm zu.
85332 Samuel2Sam101924Auch Miphiboseth, der Sohn Sauls, kam dem Könige mit ungewaschenen Füßen und ungeschorenem Barte entgegen, auch hatte er seine Kleider vom dem Tage an nicht gewaschen, da der König ausgezogen war, bis zu dem Tage, wo er in Frieden heimkehrte.
85342 Samuel2Sam101925Als dieser nun von Jerusalem dem Könige entgegenkam, sprach der König zu ihm: Warum bist du nicht mit mir gegangen, Miphisobeth?
85352 Samuel2Sam101926Er antwortete und sprach: Mein Herr und König! mein Knecht hat mich verachtet; ich, dein Diener, sprach zu ihm, er sollte mir den Esel satteln, dass ich aufsteigen und mit dem Könige fortziehen könnte, denn dein Diener ist ja lahm.
85362 Samuel2Sam101927Dazu hat er auch mich, deinen Diener, bei dir, meinem Herrn, dem Könige, angeklagt; du aber, mein Herr und König! bist wie der Engel Gottes, tue, was dir gefällt.
85372 Samuel2Sam101928War doch das Haus meines Vaters gänzlich dem Tode verfallen vor meinem Herrn, dem Könige; du aber hast mich, deinen Diener, unter deine Tischgenossen gesetzt; was hätte ich also für gerechte Klage oder was könnte ich weiter mich beklagen gegen den König?
85382 Samuel2Sam101929Da sprach der König zu ihm: Was redest du noch weiter? Es bleibt, wie ich gesprochen habe: Du und Siba, ihr teilt den Besitz!
85392 Samuel2Sam101930Miphiboseth antwortete dem Könige: Möge er auch alles nehmen, nachdem mein Herr, der König, in Frieden in sein Haus heimgekehrt ist.
85402 Samuel2Sam101931Auch Berzellai, der Gileaditer, kam von Rogelim herbei und führt den König über den Jordan, bereit, ihn auch über den Fluß hinaus zu geleiten.
85412 Samuel2Sam101932Berzellai aber, der Gileaditer war sehr alt, nämlich achtzig Jahre, und hatte den König, während er in der Lagerstadt weilte, mit Lebensmitteln versehen, denn er war ein sehr reicher Mann.
85422 Samuel2Sam101933Da sprach der König zu Berzellai: Komm mit mir, auf dass du sicher bei mir in Jerusalem Ruhe findest!
85432 Samuel2Sam101934Berzellai aber antwortete dem Könige: Wie viele Tage bleiben mir noch zu leben, dass ich mit dem Könige nach jerusalem hinaufziehen sollte?
85442 Samuel2Sam101935Achtzig Jahre bin ich heute alt, haben wohl meine Sinne noch Kraft, um zu unterscheiden, was süß und bitter ist? Oder kann Speise und Trank deinen Diener noch ergötzen? Oder vermag ich noch die Stimme der Sänger und Sängerinnen zu hören? Warum soll dein Diener meinen Herrn, dem Könige, zur Last fallen?
85452 Samuel2Sam101936Nur ein wenig will ich, dein Diener, vom Jordan mit dir weiterziehen; aber solche Vergeltung habe ich nicht vonnöten,
85462 Samuel2Sam101937sondern ich bitte, lass deinen Diener umkehren, dass ich in meiner Stadt sterbe und bei dem Grabe meines Vaters und meiner Mutter begraben werde. Hier ist aber dein Diener Chamaam, er möge mit dir, mein Herr und König! ziehen; ihm tue, was dir gut scheint.
85472 Samuel2Sam101938Da sprach der König zu ihm: So möge Chamaam mit mir ziehen und ich werde ihm tun, was dir immer gefällt, und alles, was du von mir begehrst, sollst du erhalten.
85482 Samuel2Sam101939Als nun das ganze Volk mit dem Könige über den Jordan gezogen war, küsste der König den Berzellai und segnete ihn und dieser kehrte in seine Heimat zurück.
85492 Samuel2Sam101940darauf zog der König nach Galgala weiter und Chamaam mit ihm. Das ganze Volk von Juda hatte den König hinübergeleitet, aber von dem Volke Israel war nur der halbe Teil gegenwärtig gewesen.
85502 Samuel2Sam101941Es kamen also alle Männer Israels zu dem Könige und sprachen zu ihm: Warum haben unsere Brüder, die Männer Judas, dich heimlich an sich genommen und den König und seine Familie und alle Männer Davids mit ihm über den Jordan geführt?
85512 Samuel2Sam101942Da antworteten alle Männer von Juda den Männern von Israel: Weil der König mir näher steht, warum zürnst du darüber? Haben wir etwas von dem Könige gegessen oder hat man uns Geschenke gegeben?
85522 Samuel2Sam101943Die Männer Israels antworteten den Männern von Juda und sprachen: Um zehn Teile bin ich größer bei dem Könige und David gehört mehr mir an als dir; warum hast du mir die Unbill angetan, es mir nicht zuerst anzusagen, damit ich unsern König zurückgeführt hätte? Aber die Männer von Juda antworteten den Männern von Israel noch härter.
85532 Samuel2Sam10201Es begab sich ferner, dass daselbst ein Mann Belials war, mit Namen Seba, der Sohn Bochris, ein Mann aus dem Stamme Benjamin. Dieser stieß in die Posaune und sprach: Wir haben keinen Anteil an David und kein Erbe am Sohne Isais, kehre zurück in deine Hütten, Israel!
85542 Samuel2Sam10202Da trennte sich ganz Israel von David und schloss sich Seba, dem Sohne Bochris, an; die Männer von Juda aber blieben ihrem Könige treu, vom Jordan bis nach Jerusalem.
85552 Samuel2Sam10203Als nun der König in sein Haus zu Jerusalem kam, nahm er die zehn Nebenfrauen, welche er zur Bewachung des Hauses zurückgelassen, und versetzte sie in ein Warthaus, für ihren Unterhalt Sorge tragend, ging jedoch nicht zu ihnen, sondern sie waren abgeschlossen bis zum Tage ihres Todes und lebten wie Witwen.
85562 Samuel2Sam10204Der König aber sprach zu Amasa: Rufe mir alle Männer von Juda auf den dritten Tag zusammen und sei auch du zugegen!
85572 Samuel2Sam10205Amasa zog also hin, um Juda zu sammeln, aber er blieb über die bestimmte Zeit aus, die ihm der König festgesetzt hatte.
85582 Samuel2Sam10206Da sprach David zu Abisai: Nun wird uns Seba, der Sohn Bochris, noch mehr bedrängen als Absalom; darum nimm die Knechte deines Herrn und setze ihm nach, damit er nicht etwa feste Städte treffe und uns entfliehe.
85592 Samuel2Sam10207Die Männer Joabs also und die Cerether und Phelether, zogen mit ihm aus und alle Tapferen verließen Jerusalem, um Seba, dem Sohne Bochris, nachzusetzen.
85602 Samuel2Sam10208Als sie aber bei dem großen Steine waren, der in Gabaon ist, kam ihnen Amasa entgegen. Joab aber hatte nach dem Maße seiner Kleidung ein enges Untergewand an und darüber ein Schwert gegürtet, welches in der Scheide an seinen Lenden herabhing, aber so gemacht war, dass er durch eine leichte Bewegung herausgehen und verwunden konnte.
85612 Samuel2Sam10209Da sprach Joab zu Amasa: Sei gegrüßt, mein Bruder! Und er fasste mit der rechten Hand das Kinn Amasas, als wollte er ihn küssen.
85622 Samuel2Sam102010Amasa aber gab auf das Schwert, welches Jab hatte, nicht acht und dieser stieß es ihm in die Seite, dass seine Eingeweide auf die Erde herausfielen, und er starb, ohne dass jener ihm eine zweite Wunde versetzte. Joab aber und sein Bruder Abisai verfolgten Seba, den Sohn Bochris.
85632 Samuel2Sam102011Während dessen blieben einige Männer von den Gefährten Joabs bei der Leiche Amasas stehen und sprachen: Sehet, dieser wollte an Joabs Statt David am nächsten stehen!
85642 Samuel2Sam102012Amasa aber lag mit Blut bedeckt mitten im Wege. Als nun ein Mann sah, dass alles Volk stehen blieb, um ihn anzusehen, schaffte er Amasa von dem Wege hinweg auf das Feld und deckte ein Gewand über ihn, damit die Vorübergehenden nicht seinetwegen stehen blieben.
85652 Samuel2Sam102013Nachdem jener also von dem Wege hinweggeschafft war, gingen alle vorüber und folgten Joab, um Seba, dem Sohne Bochris, nachzusetzen.
85662 Samuel2Sam102014Dieser aber war durch alle Stämme Israels bis nach Abela und Bethmaacha gezogen und alle auserlesenen Männer hatten sich um ihn gesammelt.
85672 Samuel2Sam102015Da kamen sie und griffen ihn in Abela und Bethmaacha an und umgaben die Stadt mit Bollwerken, so dass sie umlagert war, und das ganze Heer, welches mit Joab war, bemühte sich, die Mauern zu zerstören.
85682 Samuel2Sam102016Da rief eine weise Frau aus der Stadt: Höret, höret! Saget zu Joab: Komme hierher, dass ich mit dir rede!
85692 Samuel2Sam102017Als dieser nun zu ihr gekommen war, sprach sie zu ihm: Bist du Joab? Er antwortete: Ich bin es. Da sagte sie zu ihm also: Höre die Worte deiner Magd! Er antwortete: Ich höre.
85702 Samuel2Sam102018Sie sprach wiederum. Im alten Sprichworte heißt es: Wer fragen will, frage in Abela, und so kamen sie an´s Ziel.
85712 Samuel2Sam102019Bin ich nicht diejenige, welche Wahrheit antwortet in Israel, und du suchst eine Stadt zu zerstören und eine Mutter zu vernichten in Israel? Warum willst du das Erbe des Herrn zugrunde richten?
85722 Samuel2Sam102020Joab antwortete und sprach: Fern, fern sei dies von mir! Ich richte nicht zu Grunde und zerstöre nicht.
85732 Samuel2Sam102021Nicht so verhält sich die Sache, sondern ein Mann vom Gebirge Ephraim, Seba mit Namen, der Sohn Bochris, hat seine Hand gegen den König David erhoben; gebet diesen allein heraus, so werden wir von der Stadt abziehen. Das Weib sprach zu Joab: Siehe, sein Kopf soll dir über die Mauer zugeworfen werden.
85742 Samuel2Sam102022Da ging das Weib hinein zu allem Volke und redete weise zu ihnen und sie hieben Seba, dem Sohne Bochris, den Kopf ab und warfen ihn zu Joab hinab. Dieser ließ in die Posaune stoßen und sie zogen von der Stadt ab, ein jeder in seine Hütte, Joab aber kehrte nach Jerusalem zu dem Könige zurück.
85752 Samuel2Sam102023Joab war also über das ganze Heer Israels gesetzt und Banajas, der Sohn Jojadas, über die Cerether und Phelether,
85762 Samuel2Sam102024Aduram aber über die Abgaben und Josaphat, der Sohn Ahiluds, war Kanzler.
85772 Samuel2Sam102025Siva war Schreiber, Sadok aber und Abiathar waren Priester.
85782 Samuel2Sam102026Ira aber, der Jairiter, war Priester Davids.
85792 Samuel2Sam10211Auch entstand in den Tagen Davids eine Hungersnot, drei Jahre nacheinander; da befragte David den Herrn um seinen Ausspruch. Und der Herr sprach: Um der Blutschuld Sauls und seines Hauses willen, weil er die Gabaoniter getötet hat.
85802 Samuel2Sam10212Da ließ der König die Gabaoniter rufen und sprach mit ihnen. (Die Gabaoniter aber gehörten nicht zu den Söhnen Israels, sondern waren Überbleibsel der Amorrhiter, und die Söhne Israels hatten ihnen geschworen, Saul aber wollte sie in seinem Eifer für die Kinder Israels und Judas schlagen.)
85812 Samuel2Sam10213David sprach also zu den Gabaonitern: Was soll ich für euch tun und was soll eure Sühne sein, dass ihr das Erbe des Herrn segnet?
85822 Samuel2Sam10214Da sprachen die Gabaoniter zu ihm: Es ist uns nicht um Silber und Gold zu tun, sondern wider Saul und wider sein Haus, auch wollen wir nicht, dass jemand aus Israel getötet werde. Der König sprach zu ihnen: Was wollt ihr also, das ich euch tue?
85832 Samuel2Sam10215Sie antworteten dem Könige: Den Mann, der uns aufgerieben und ungerecht unterdrückt hat, müssen wir so vernichten, dass auch nicht einer von seinem Stamme in dem ganzen Gebiete von Israel übrigbleibt.
85842 Samuel2Sam10216Man gebe uns sieben Männer von seinen Söhnen, damit wir sie dem Herrn in Gibea kreuzigen, dem Wohnorte Sauls, der einst der Auserwählte des Herrn war. Da sprach der König: Ich werde sie geben.
85852 Samuel2Sam10217Der König aber verschonte Miphiboseth, den Sohn des Jonathas, des Sohnes Sauls, um des Eidschwures vor dem Herrn willen, welcher zwischen David und zwischen Jonathas, dem Sohne Sauls, bestand.
85862 Samuel2Sam10218Und David nahm die beiden Söhne der Respha, der Tochter Ajas, welche sie dem Saul geboren hatte, Armoni und Miphiboseth, und die fünf Söhne der Michol, der Tochter Sauls, welche sie Hadriel, dem Sohne Berzellais, welcher aus Molathi war, geboren,
85872 Samuel2Sam10219und gab sie in die Hände der Gabaoniter, welche sie auf dem Berge vor dem Herrn kreuzigten; und so starben diese sieben zusammen in den ersten Tagen der Ernte, als die Gerstenernte anfing.
85882 Samuel2Sam102110Respha aber, die Tochter Ajas, nahm ein härenes Tuch und breitete es unter sich auf dem Felsen aus, vom Anfange der Ernte an bis das Wasser vom Himmel auf jene niederfiel, und ließ nicht zu, dass die Vögel sie bei Tag oder die wilden Tiere bei Nacht zerfleischten.
85892 Samuel2Sam102111Als nun David berichtet ward, was Respha, die Tochter Ajas, das Nebenweib Sauls, getan hatte,
85902 Samuel2Sam102112ging David hin und holte die Gebeine Sauls und die Gebeine Jonathas, seines Sohnes, von den Männern zu Jabes Gilead, welche sie von der Straße zu Bethsan heimlich weggenommen, wo die Philister dieselben aufgehängt, als sie Saul in Gelboe getötet hatten.
85912 Samuel2Sam102113Und er nahm die Gebeine Sauls und die Gebeine seines Sohnes Jonathas von dort weg und man sammelte auch die Gebeine derer, welche gekreuzigt worden waren,
85922 Samuel2Sam102114und begrub sie mit den Gebeinen Sauls und Jonathas, seines Sohnes, im Lande Benjamin zur Seite im Grabe seines Vaters Kis; und da sie alles, was der König befohlen, getan hatten, ward hiernach Gott mit dem Lande wieder versöhnt.
85932 Samuel2Sam102115Wiederum aber brach ein Krieg zwischen den Philistern und Israel aus und David zog mit seinen Leuten hin und sie kämpften gegen die Philister. Als nun David müde geworden war,
85942 Samuel2Sam102116wollte Jesbibenob, der vom Geschlechte Arapha war, dessen Speereisen dreihundert Unzen wog und der mit einem neuen Schwert umgürtet war, David töten.
85952 Samuel2Sam102117Da kam ihm Abisai, der Sohn Sarvias, zu Hilfe und schlug und tötete den Philister. Nun beschworen die Männer David und sprachen: Jetzt sollst du nicht mehr mit uns in den Kampf ziehen, damit du die Leuchte Israels nicht auslöschest!
85962 Samuel2Sam102118Auch ein anderer Kampf entbrannte gegen die Philister in Gab; damals schlug Sobochai, der Husatiter, den Saph, einen vom Stamme Arapha, vom Geschlechte der Riesen.
85972 Samuel2Sam102119Zum dritten Male noch kam es in Gob zum Kampfe gegen die Philister; in diesem schlug Gottgeschenkt, der Sohn des Wald, ein Buntweber aus Bethlehem, Goliath, den Gathiter, dessen Lanzenschaft wie ein Weberbaum war.
85982 Samuel2Sam102120Der vierte Kampf wurde in Geth geliefert. In diesem trat ein großer Mann auf, der je sechs Finger an den Händen und je sechs Zehen an den Füßen hatte, das ist vierundzwanzig; auch er war aus dem Geschlechte Arapha.
85992 Samuel2Sam102121Dieser lästerte Israel; aber Jonathan, der Sohn Samaas, des Bruders Davids, erschlug ihn.
86002 Samuel2Sam102122Diese vier stammten von Arapha in Geth und fielen durch die Hand Davids und seiner Leute.
86012 Samuel2Sam10221David aber redete zu dem Herrn die Worte dieses Liedes an dem Tage, da ihn der Herr aus der Hand aller seiner Feinde und aus der Hand Sauls befreit hatte,
86022 Samuel2Sam10222und sprach: Der Herr ist mein Fels, meine Stärke und mein Erretter.
86032 Samuel2Sam10223Gott ist meine Stärke, auf ihn will ich hoffen, mein Schild und das Horn meines Heiles, mein Erhöher und meine Zuflucht, mein Retter, und du wirst mich von der Bosheit befreien.
86042 Samuel2Sam10224Den Preiswürdigen will ich anrufen, den Herrn, und ich werde errettet werden von meinen Feinden.
86052 Samuel2Sam10225Denn es umgaben mich die Schrecken des Todes, die Ströme Belials schreckten mich.
86062 Samuel2Sam10226Die Stricke der Unterwelt umgaben mich, es überholten mich die Schlingen des Todes.
86072 Samuel2Sam10227In meiner Trübsal will ich zu dem Herrn flehen und zu meinem Gott rufen und er wird meine Stimme von seinem Tempel aus erhören und mein Geschrei wird zu seinen Ohren dringen.
86082 Samuel2Sam10228Es bebte und erzitterte die Erde, die Grundfesten der Berge wurden erschüttert und wankten, denn er zürnte über sie.
86092 Samuel2Sam10229Rauch stieg aus seiner Nase auf und verzehrendes Feuer aus seinem Munde, Kohlen wurden von ihm entzündet.
86102 Samuel2Sam102210Er neigte den Himmel und fuhr hernieder und Finsternis war unter seinen Füßen.
86112 Samuel2Sam102211Er stieg auf die Cherubim und flog dahin und schwebte daher auf den Fittichen des Windes.
86122 Samuel2Sam102212Er umgab sich mit Finsternis wie mit einer Hülle und ließ Wasser aus den Wolken des Himmels träufeln.
86132 Samuel2Sam102213Von dem Glanze seines Angesichtes entglühten Feuerkohlen.
86142 Samuel2Sam102214Der Herr wird vom Himmel her donnern und der Höchste seine Stimme ertönen lassen.
86152 Samuel2Sam102215Er schleuderte seine Pfeile und zerstreute sie, seinen Blitz und vernichtete sie.
86162 Samuel2Sam102216Da wurden die Tiefen des Meeres bloßgelegt und die Grundfesten der Erde wurden aufgedeckt vor dem Dräuen des Herrn, vor dem Schnauben des Hauches seines Zornes.
86172 Samuel2Sam102217Er griff nieder aus der Höhe und erfasste mich und zog mich aus vielen Wassern.
86182 Samuel2Sam102218Er befreite mich von meinem überstarken Feinde und von denen, die mich hassten, denn sie waren stärker als ich.
86192 Samuel2Sam102219Er überraschte mich am Tage meiner Trübsal und der Herr ward meine Stütze.
86202 Samuel2Sam102220Er führte mich heraus ins Weite, er befreite mich, weil er an mir Wohlgefallen hatte.
86212 Samuel2Sam102221Der Herr wird mir nach meiner Gerechtigkeit vergelten und mir nach der Reinheit meiner Hände lohnen.
86222 Samuel2Sam102222Denn ich hielt die Wege des Herrn inne und handelte nicht frevelnd, von meinem Gotte abweichend.
86232 Samuel2Sam102223Denn alle seine Rechte standen mir vor Augen und seine Gebote hielt ich nicht von mir ferne.
86242 Samuel2Sam102224Ich werde mit ihm vollkommen sein und mich hüten vor meiner Bosheit.
86252 Samuel2Sam102225Und der Herr wird mir nach meiner Gerechtigkeit vergelten und nach der Reinheit meiner Hände vor seinen Augen.
86262 Samuel2Sam102226Gegen den Heiligen wirst du heilig sein und gegen den Starkmütigen vollkommen.
86272 Samuel2Sam102227Mit dem Auserwählten wirst du auserwählt sein und mit dem Verkehrten verkehrt.
86282 Samuel2Sam102228Und das arme Volk wirst du retten, aber die Stolzen werden durch deine Blicke gedemütigt werden.
86292 Samuel2Sam102229Denn du, Herr, bist meine Leuchte und du, Herr, wirst meine Finsternis erhellen!
86302 Samuel2Sam102230Denn durch dich werde ich gerüstet einhereilen, mit meinem Gotte die Mauer überspringen.
86312 Samuel2Sam102231Gottes Weg ist unbefleckt, des Herrn Wort im Feuer bewährt; ein Schild ist er allen, die auf ihn hoffen.
86322 Samuel2Sam102232Wer ist Gott außer dem Herrn und wer ist stark außer unserm Gott?
86332 Samuel2Sam102233Gott ist es, der mich umgürtet hat mit Stärke und vollkommen geebnet meinen Weg,
86342 Samuel2Sam102234der meine Füße den Hirschen gleichgemacht und mich auf meine Höhe gestellt hat,
86352 Samuel2Sam102235der meine Hände den Kampf gelehrt und meine Arme gestaltet hat wie einen ehernen Bogen.
86362 Samuel2Sam102236Du hast mir den Schild deines Heiles gegeben und deine Milde hat mich groß gemacht.
86372 Samuel2Sam102237Du wirst meinen Schritten Raum unter mir schaffen und meine Knöchel werden nicht straucheln.
86382 Samuel2Sam102238Ich werde meine Feinde verfolgen und aufreiben und nicht umkehren, bis ich sie vertilge.
86392 Samuel2Sam102239Ich werde sie vertilgen und zerschmettern, dass sie sich nicht erheben, sie werden unter meine Füße fallen.
86402 Samuel2Sam102240Du hast mich mit Kraft zum Streite umgürtet, du hast meine Widersacher unter mich gebeugt.
86412 Samuel2Sam102241Meine Feinde warfst du vor mir in die Flucht und die mich hassen, werde ich vernichten.
86422 Samuel2Sam102242Sie werden rufen und es wird niemand sein, der rette, zu dem Herrn und er wird sie nicht erhören.
86432 Samuel2Sam102243Ich werde sie zermalmen wie den Staub der Erde, wie Straßenkot sie zertreten und zerstampfen.
86442 Samuel2Sam102244Du wirst mich erretten von dem Widerspruch meines Volkes, du wirst mich bewahren zum Haupte der Völker; ein Volk, das ich nicht kenne, wird mir dienen.
86452 Samuel2Sam102245Die Söhne der Fremde werden mir widerstreben, sie werden hören und mir gehorchen.
86462 Samuel2Sam102246Die Söhne der Fremde sind entmutigt und sind eingezwängt in ihre Engen.
86472 Samuel2Sam102247Es lebt der Herr und gepriesen ist mein Gott und erhöht wird der starke Gott meines Heils!
86482 Samuel2Sam102248Gott, der du mir Vergeltung schaffst und mir die Völker unterwirfst,
86492 Samuel2Sam102249der du mich aus meinen Feinden herausführst und mich erhebst über meine Widersacher, du wirst mich befreien von dem ungerechten Manne!
86502 Samuel2Sam102250Darum will ich dich, Herr! preisen unter den Völkern und deinem Namen lobsingen,
86512 Samuel2Sam102251der herrliches Heil seinem Könige bereitet und Barmherzigkeit übt an seinem Gesalbten, David, und an seinen Nachkommen in Ewigkeit!
86522 Samuel2Sam10231Dies aber sind die letzten Worte Davids. Es sprach David, der Sohn Isais, es sprach der Mann, dem sichere Verheißung ward von dem Gesalbten des Gottes Jakobs, der rühmliche Sänger Israels:
86532 Samuel2Sam10232Der Geist des Herrn hat durch mich gesprochen und sein Wort durch meine Zunge.
86542 Samuel2Sam10233Es sprach der Gott Israels zu mir, es redete der Starke Israels: Es wird ein Herrscher über die Menschen kommen, ein gerechter Herrscher in der Furcht Gottes.
86552 Samuel2Sam10234Wie das Licht der Morgenröte beim Aufgange der Sonne glänzt an einem wolkenlosen Morgen und wie nach dem Regen Pflanzen aus der Erde hervorsprossen.
86562 Samuel2Sam10235So groß ist zwar mein Haus nicht vor Gott, dass er einen ewigen Bund mit mir eingehen sollte, stark in allem und gefestigt. Denn das ist all mein Heil und all mein Begehren und es ist nichts in demselben, was nicht emporsprosste.
86572 Samuel2Sam10236Alle Frevler aber werden ausgerottet werden wie Dornen, die man nicht mit den Händen aufhebt,
86582 Samuel2Sam10237und wer sie berühren will, waffnet sich mit Eisen und mit des Speeres Holze und man zündet sie mit Feuer an und verbrennt sie, bis nichts übrigbleibt.
86592 Samuel2Sam10238Dies sind die Namen der Helden Davids: Der auf dem Stuhl Sitzende, der Weiseste, der Erste unter den Dreien. Er war wie das zarteste Holzwürmlein, der achthundert auf einmal erschlug.
86602 Samuel2Sam10239Nach diesem kommt Eleazar, seines Vatersbruders Sohn, der Ahohiter, unter den drei Helden, welche bei David waren, als sie den Philistern Hohn sprachen und sich daselbst zum Kampfe sammelten.
86612 Samuel2Sam102310Und als die Männer Israels herangezogen waren, hielt er Stand und schlug die Philister, bis seine Hand müde ward und am Schwerte erstarrte; und der Herr wirkte an jenem Tage großes Heil und das Volk, welches geflohen war, kehrte um, die Erschlagenen zu plündern.
86622 Samuel2Sam102311Nach ihm Semma, der Sohn Ages, von Arari. Als die Philister sich an einem Standorte versammelten, wo ein Acker voll Linsen war und das Volk vor den Philistern floh,
86632 Samuel2Sam102312blieb er mitten auf dem Felde stehen und verteidigte es und schlug die Philister und der Herr wirkte großes Heil.
86642 Samuel2Sam102313Diese drei, welche die Vorzüglichsten unter den Dreißig waren, waren auch schon früher ausgezogen und zur Zeit der Ernte zu David in die Höhle Odollam gekommen, während die Philister im Tale der Riesen ein Lager aufgeschlagen hatten.
86652 Samuel2Sam102314Und David war an dem sichern Orte, eine Besatzung der Philister aber lag damals in Bethlehem.
86662 Samuel2Sam102315Da kam David ein Begehren an und er sprach: O dass mir jemand einen Trunk Wasser aus der Zisterne reichte, welche zu Bethlehem am Tore ist!
86672 Samuel2Sam102316Da brachen die drei Helden durch das Heerlager der Philister hindurch und schöpften Wasser aus der Zisterne von Bethlehem, welche am Tore lag, und brachten es zu David, er aber wollte nicht trinken, sondern goss es für den Herrn aus,
86682 Samuel2Sam102317indem er sprach: Der Herr sei mir gnädig, dass ich das nicht tue; sollte ich etwa das Blut dieser Männer trinken, die mit Gefahr ihres Lebens dahin gegangen sind? Er wollte also nicht trinken. Dies taten die drei Stärksten.
86692 Samuel2Sam102318Auch Abisai, der Bruder Joabs, der Sohn Sarvias, war der Erste unter Dreien, er ist´s, der seinen Speer wider dreihundert schwang, die er tötete, und war berühmt unter den Dreien
86702 Samuel2Sam102319und war unter Dreien der Angesehenste und ihr Anführer, aber an die ersten Drei reichte er nicht heran.
86712 Samuel2Sam102320Sodann Banajas, der Sohn Jojadas, des tapferen Helden, der Held großer Taten, von Kabseel; er erschlug die zwei Löwen von Moab und ging hinab und erschlug einen Löwen inmitten der Zisterne in den Tagen des Schnees.
86722 Samuel2Sam102321Er tötete auch einen Ägypter, einen ansehnlichen Mann, der einen Speer in der Hand hatte; er ging zu ihm mit einem Stecken, riss dem Ägypter den Speer mit Gewalt aus der Hand und tötete ihn mit dessen Speere.
86732 Samuel2Sam102322Dies tat Banajas, der Sohn Jojodas.
86742 Samuel2Sam102323Er war berühmt unter den drei Helden, welche die angesehensten waren unter den Dreißig, aber an die drei ersten kam er nicht heran, ihn machte David zu seinem geheimsten Vertrauten.
86752 Samuel2Sam102324Zu den Dreißig gehörten Asael, der Bruder Joabs, Elehanan, der Sohn seines Vaterbruders aus Bethlehem,
86762 Samuel2Sam102325Semma aus Harodi, Elika aus Harodi,
86772 Samuel2Sam102326Heles aus Phalti, Hira, der Sohn des Acces, aus Thekua,
86782 Samuel2Sam102327Abiezer aus AMathoth, Mobonnai aus Husati.
86792 Samuel2Sam102328Selmon, der Ahohiter, Maharai, der Netophathiter,
86802 Samuel2Sam102329Heled, der Sohn Baanas, der auch ein Netophathiter war, Ithai, der Sohn Ribais, aus Gibeath der Söhne Benjamins,
86812 Samuel2Sam102330Banaja, der Pharathoniter, Heddai aus dem Tale Gaas,
86822 Samuel2Sam102331Abialbon, der Arbathiter, Azmaveth aus Beromi,
86832 Samuel2Sam102332Eliaba aus Salaboni. Die Söhne Jassens, Jonathan,
86842 Samuel2Sam102333Semma aus Orori, Ajam, der Sohn Sarars, der Aroriter,
86852 Samuel2Sam102334Eliphelet, der Sohn Aasbais, des Sohnes Machatis, Eliam, der Sohn Achitophels, der Geloniter,
86862 Samuel2Sam102335Hesrai von Karmel, Pharai aus Arbi,
86872 Samuel2Sam102336Igaal, der Sohn Nathans, aus Soba, Bonni aus Gadi,
86882 Samuel2Sam102337Selek aus Ammoni, Naharai der Berothiter, der Waffenträger Joabs, des Sohnes Sarvias,
86892 Samuel2Sam102338Ira, der Jethriter, Gareb, auch ein Jethriter,
86902 Samuel2Sam102339Urias, der Hethiter. Alle zusammen siebenunddreißig.
86912 Samuel2Sam10241Der Zorn des Herrn aber entbrannte abermals gegen Israel und er reizte David gegen sie, indem er sprach: Auf, zähle Israel und Juda!
86922 Samuel2Sam10242Da sprach der König zu Joab, dem Führer seines Heeres: Ziehe durch alle Stämme Israels von Dan bis Bersabee und zählet das Volk, damit ich seine Zahl erfahre.
86932 Samuel2Sam10243Joab sprach zu dem Könige: Der Herr, dein Gott, möge dein Volk noch einmal so sehr mehren, als es jetzt ist, und möge es noch hundertfältig vermehren vor den Augen meines Herrn und Königs; doch was hat mein Herr und König mit solcher Sache vor?
86942 Samuel2Sam10244Aber der Befehl des Königs ward aufrecht erhalten gegen die Worte Joabs und der Anführer des Heeres und Joab und die Anführer der Soldaten begaben sich von dem Angesichte des Königs hinweg, um das Volk Israel zu zählen.
86952 Samuel2Sam10245Sie überschritten den Jordan und kamen nach Aroer rechts von der Stadt, welche im Tale Gad liegt,
86962 Samuel2Sam10246und sie zogen durch Jazer nach Gilead und in das untere Land Hodsi und kamen in die Waldgegend von Dan. Dann gingen sie in die Umgebung von Sidon
86972 Samuel2Sam10247und zogen an den Mauern von Thyrus vorüber und durch das ganze Land der Hevither und Kanaaniter und kamen in den Süden von Juda nach Bersabee.
86982 Samuel2Sam10248Und nachdem sie das ganze Land durchzogen hatten, kamen sie nach neun Monaten und zwanzig Tagen wieder in Jerusalem an.
86992 Samuel2Sam10249Da gab Joab dem Könige die Zahl des gemusterten Volkes an und es fanden sich in Israel achtmalhunderttausend streitbare Männer, die das Schwert führten, und in Juda fünfmalhunderttausend waffenfähige Männer.
87002 Samuel2Sam102410Aber dem David schlug das Herz, nachdem das Volk gezählt worden, und er sprach zu dem Herrn: Ich habe schwer gesündigt durch diese Tat, aber ich bitte, Herr! nimm die Missetat deines Dieners hinweg, denn ich habe überaus töricht gehandelt.
87012 Samuel2Sam102411Als sich nun David am Morgen erhob, erging das Wort des Herrn an Gad, den Propheten, den Seher Davids, also:
87022 Samuel2Sam102412Gehe hin und rede zu David: So spricht der Herr: Unter drei Dingen wird dir die Wahl gestattet; erwähle eines, welches du davon willst, dass ich es dir tue.
87032 Samuel2Sam102413Da nun Gad zu David kam, meldete er es ihm und sprach: Entweder soll eine Hungersnot sieben Jahre über dein Land kommen oder du sollst drei Monate lang vor deinen Feinden fliehen und sie sollen dich verfolgen oder es soll drei Tage hindurch eine Pest in deinem Lande herrschen. So überlege nun also und siehe zu, welche Antwort ich dem bringen soll, der mich gesandt hat.
87042 Samuel2Sam102414David aber sprach zu Gad: Ich bin sehr bedrängt, aber es ist besser, in die Hände des Herrn zu fallen (denn seine Barmherzigkeit ist groß), als in die Hände der Menschen.
87052 Samuel2Sam102415Da sandte der Herr die Pest über Israel, vom Morgen an bis zur bestimmten Zeit und es starben von dem Volke, von Dan bis nach Bersabee, siebzigtausend.
87062 Samuel2Sam102416Als nun der Engel des Herrn seine Hand über Jerusalem ausgestreckt hielt, um es zu verderben, erbarmte sich der Herr über das Elend und sprach zu dem Engel, der das Volk schlug: Genug, ziehe nun deine Hand zurück! Der Engel des Herrn aber stand bei der Tenne des Jebusiters Areuna.
87072 Samuel2Sam102417Als David den Engel, der das Volk schlug, sah, sprach er zu dem Herrn: Ich bin es, der gesündigt hat, ich habe Unrecht getan; diese sind Schafe, was haben sie getan? Deine Hand wende sich, ich bitte dich, wider mich und das Haus meines Vaters.
87082 Samuel2Sam102418An jenem Tage kam Gad zu David und sprach zu ihm: Gehe hin und errichte dem Herrn auf der Tenne des Jebusiters Areuna einen Altar!
87092 Samuel2Sam102419Da ging David hin nach der Weisung Gads, welche der Herr ihm gegeben hatte.
87102 Samuel2Sam102420Als nun Areuna aufsah, gewahrte er, dass der König und seine Diener zu ihm kamen,
87112 Samuel2Sam102421und er trat hinaus, warf sich vor dem Könige nieder, verneigte sich mit dem Angesichte zur Erde und sprach: Welches ist die Ursache, dass mein Herr, der König, zu seinem Knechte kommt? David antwortete ihm: Um von dir die Tenne zu kaufen und den Herrn einen Altar zu erbauen, damit das Sterben, welches unter dem Volke wütet, aufhöre.
87122 Samuel2Sam102422Areuna sprach zu David: Mein Herr und König nehme sie und opfere nach seinem Gefallen; hier hast du Rinder zum Brandopfer und den Wagen und die Joche der Rinder zur Verwendung als Holz.
87132 Samuel2Sam102423Alles gab Areuna, der König dem Könige und Areuna sprach zu dem Könige: Der Herr, dein Gott, nehme deinen Wunsch auf!
87142 Samuel2Sam102424Der König antwortete ihm, und sprach: Mit nichten so, wie du willst, sondern um Entgelt will ich es von dir kaufen und will dem Herrn, meinem Gott, keine Brandopfer darbringen, die ich ohne Kosten habe. So kaufte David denn die Tenne und die Rinder um fünfzig Sekel Silbers.
87152 Samuel2Sam102425Und David baute dem Herrn daselbst einen Altar und brachte Brandopfer und Friedopfer dar, und der Herr ward mit dem Lande versöhnt und die Plage ward von Israel abgewehrt.
87161 Könige1Kö1111Als nun der König David alt geworden war und sein Alter auf sehr viele Tage gebracht hatte, konnte er nicht erwarmen, wenn man ihn auch mit Kleidern bedeckte.
87171 Könige1Kö1112Da sprachen seine Diener zu ihm: Lasset uns für unsern Herrn, den König, eine Jungfrau suchen, die den König bediene und ihn pflege und an seiner Seite schlafe und unsern Gebieter, den König, erwärme.
87181 Könige1Kö1113Sie suchten also in allen Gauen Israels ein junges schönes Mädchen und fanden die Suamitin Abisag und führten diese zu dem Könige.
87191 Könige1Kö1114Dieses Mädchen aber war sehr schön und schlief bei dem Könige und diente ihm, der König aber erkannte sie nicht.
87201 Könige1Kö1115Da erhob sich Adonias, der Sohn der Haggith, und sprach: Ich will König sein! Und er schaffte sich Wagen und Reiter an und fünfzig Mann, welche vor ihm herliefen.
87211 Könige1Kö1116Sein Vater hatte ihn niemals getadelt, dass er gesagt hätte: Warum hast du dies getan? Er war aber auch sehr schön von Gestalt und der Zweitgeborne nach Absalom.
87221 Könige1Kö1117Und er traf eine Verabredung mit Joab, dem Sohne Sarvias, und mit dem Priester Abiathar und diese traten auf die Seite Adonias.
87231 Könige1Kö1118Der Priester Sadok aber und Banajas, der Sohn Jojadas, und der Prophet Nathan und Semei und Rei und die Helden des Heeres Davids hielten es nicht mit Adonias.
87241 Könige1Kö1119Als nun Adonias Widder und junge Rinder und allerlei Mastvieh bei dem Steine Zoheleth, der nahe bei dem Brunnen Rogel liegt, opferte, lud er alle seine Brüder, die Söhne des Königs, und alle Männer von Juda, welche Diener des Königs waren, ein.
87251 Könige1Kö11110Den Propheten Nathan aber und Banajas und alle Helden und seinen Bruder Salomon lud er nicht ein.
87261 Könige1Kö11111Da sprach Nathan zu Bethsabee, der Mutter Salomons: Hast du nicht gehört, dass Adonias, der Sohn der Haggith, König geworden ist, ohne dass unser Herr, David, etwas davon weiß?
87271 Könige1Kö11112So komm also, nimm Rat von mir an und rette dein Leben, und das Leben deines Sohnes Salomon.
87281 Könige1Kö11113Gehe hin, tritt vor den König David und sprich zu ihm: Hast du, mein Herr und König, nicht mir, deiner Magd, geschworen und gesprochen: Salomon, dein Sohn, soll nach mir König sein und er soll auf meinem Throne sitzen? Warum ist denn nun Adonias König?
87291 Könige1Kö11114Und während du noch dort mit dem König redest, werde ich nach dir kommen und deine Rede bekräftigen.
87301 Könige1Kö11115Da ging Bethsabee zu dem Könige in das innere Gemach; der König aber war sehr gealtert und Abisag, die Sunamitin, bediente ihn.
87311 Könige1Kö11116Als sich nun Bethsabee verneigte und sich vor dem König niederwarf, sprach der König zu ihr: Was willst du?
87321 Könige1Kö11117Sie antwortete und sprach: Mein Herr! du hast deiner Magd bei dem Herrn, deinem Gott, geschworen: Salomon, dein Sohn, soll nach mir König sein und er soll auf meinem Throne sitzen.
87331 Könige1Kö11118Siehe, nun ist Adonias König, ohne dass du es weißt, mein Herr und König!
87341 Könige1Kö11119Er hat Rinder und allerlei Mastvieh und sehr viele Widder geschlachtet und alle Söhne des Königs, auch Abiathar, den Priester, und Joab, den Anführer des Heeres, eingeladen; deinen Diener Salomon aber hat er nicht eingeladen.
87351 Könige1Kö11120Doch, mein Herr und König! auf dich schauen die Augen von ganz Israel, dass du ihnen kundtuest, wer nach dir, mein Herr und König! auf deinem Throne sitzen soll.
87361 Könige1Kö11121Sonst wird es geschehen, dass, wenn mein Herr und König zu seinen Vätern entschlafen ist, ich und mein Sohn Salomon als Verbrecher dastehen werden.
87371 Könige1Kö11122Während sie noch mit dem Könige redete, kam der Prophet Nathan.
87381 Könige1Kö11123Da meldeten sie es dem Könige und sprachen: Der Prophet Nathan ist da. Dieser trat vor den König, verneigte sich vor ihm tief bis zur Erde
87391 Könige1Kö11124und sprach: Mein Herr und König! Hast du gesagt: Adonias soll nach mir König sein und er soll auf meinem Throne sitzen?
87401 Könige1Kö11125Denn er ist heute hingegangen und hat Ochsen und Mastvieh und sehr viele Widder geschlachtet und hat alle Söhne des Königs und die Anführer des Heeres, auch den Priester Abiathar eingeladen, und sie essen und trinken vor ihm und sagen: Es lebe der König Adonias!
87411 Könige1Kö11126Mich aber, deinen Diener, und den Priester Sadok und Banajas, den Sohn Jojodas, und Salomon, deinen Diener, hat er nicht eingeladen!
87421 Könige1Kö11127Ist dies etwa von meinem Herrn, dem Könige, ausgegangen und hast du mich, deinen Diener, nicht wissen lassen, wer auf dem Throne meines Herrn und Königs nach ihm sitzen soll?
87431 Könige1Kö11128Da antwortete der König David und sprach: Rufet Bethsabee zu mir! Als diese zu dem Könige gekommen war und vor ihm stand,
87441 Könige1Kö11129schwor der König und sprach: So wahr der Herr lebt, der meine Seele aus aller Bedrängnis errettet hat,
87451 Könige1Kö11130wie ich dir bei dem Herrn, dem Gott Israels, geschworen und gesagt habe: Dein Sohn Salomon soll nah mir König sein und er soll auf meinem Throne sitzen an meiner Statt, so will ich es heute ausführen!
87461 Könige1Kö11131Da verneigte sich Bethsabee mit dem Angesichte bis zur Erde, und warf sich vor dem Könige nieder und sprach: David, mein Gebieter, lebe immerdar!
87471 Könige1Kö11132Dann sprach der König David weiter: Rufet mir den Priester Sadok und den Propheten Nathan und Banajas, den Sohn Jojodas! Als diese vor dem König getreten waren,
87481 Könige1Kö11133sprach er zu ihnen: Nehmet die Diener eures Herrn mit euch und setzet meinen Sohn Salomon auf mein Maultier und führt ihn nach Gihon!
87491 Könige1Kö11134Daselbst salbe ihn der Priester Sadok und der Prophet Nathan zum Könige über Israel und lasset in die Posaune stoßen und rufen: Es lebe der König Salomon!
87501 Könige1Kö11135Sodann ziehet herauf, ihm nach, und er komme und setze sich auf meinen Thron und er sei König an meiner Statt und ich will ihn bestellen, dass er Fürst sei über Israel und über Juda.
87511 Könige1Kö11136Da antwortete Bnajas, der Sohn Jojadas, dem Könige und sprach: Amen! So gefalle es dem Herrn, dem Gott meines Gebieters, des Königs.
87521 Könige1Kö11137Wie der Herr mit meinem Gebieter, dem Könige, gewesen ist, so möge er mit Salomon sein und seinen Thron noch erhabener machen als den Thron meines Gebieters, des Königs David!
87531 Könige1Kö11138Der Priester Sadok und der Prophet Nathan und Banajas, der Sohn Jojadas, und die Cerether und Phelether gingen also hinab und setzten Salomon auf das Maultier des Königs David und führten ihn nach Gihon.
87541 Könige1Kö11139Und der Priester Sadok nahm das Ölhorn aus dem Zelte und salbte Salomon und sie stießen in die Posaune und das ganze Volk rief: Es lebe der König Salomon!
87551 Könige1Kö11140Dann zog die ganze Menge ihm nach und das Volk spielte auf Flöten und sie freuten sich mit großem Frohlocken, dass die Erde von ihrem Rufen erklang.
87561 Könige1Kö11141Adonias hörte dies mit allen, die von ihm geladen waren, als das Mahl eben zu Ende war. Da aber Joab den Schall der Posaune hörte, sprach er: Was bedeutet dies Geschrei und Getümmel in der Stadt?
87571 Könige1Kö11142Während er noch redete, kam Jonathas, der Sohn Abiathars, des Priesters, und Adonias sprach zu ihm: Komm herein, denn du bist ein wackerer Mann und wirst gute Botschaft bringen.
87581 Könige1Kö11143Da antwortete Jonathas dem Adonias: O nein! Denn unser Herr, König David, hat den Salomon als König eingesetzt.
87591 Könige1Kö11144Und er hat den Priester Sadok und den Propheten Nathan und Banajas, den Sohn Jojadas, und die Cerether und Phelether mit ihm gesandt, diese haben ihn auf das Maultier des Königs gesetzt
87601 Könige1Kö11145und der Priester Sadok und der Prophet Nathan haben ihn in Gihon zum König gesalbt und sind von da mit Frohlocken hinaufgezogen, so dass die Stadt davon widerhallt; das ist der Schall, den ihr gehört habt.
87611 Könige1Kö11146Auch hat sich Salomon auf den Thron des Reiches gesetzt.
87621 Könige1Kö11147Und die Diener des Königs sind hingegangen, unserm Herrn, dem König David Segen zu wünschen, indem sie sprachen: Gott mache den Thron Salomons noch größer als deinen Namen und mache seinen Thron noch herrlicher als deinen Thron! Und der König beugte sich auf seinem Lager
87631 Könige1Kö11148und sprach: Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels, der heute den gegeben hat, der auf meinem Throne sitzt, so dass meine Augen es sehen!
87641 Könige1Kö11149Da erschraken alle, die von Adonias geladen waren, und erhoben sich und ein jeder ging seines Weges.
87651 Könige1Kö11150Adonias aber stand voller Furcht vor Salomon auf, ging hin und fasste das Horn des Altars.
87661 Könige1Kö11151Sie zeigten es Salomon an und sprachen: Siehe, Adonias hat aus Furcht vor dem Könige Salomon das Horn des Altars erfasst und spricht: König Salomon schwöre mir heute, dass er seinen Diener nicht mit dem Schwerte töten will!
87671 Könige1Kö11152Da sprach Salomon: Ist er ein guter Mann, so soll auch nicht eines von seinen Haaren zur Erde fallen; wird aber Böses an ihm erfunden, so soll er sterben.
87681 Könige1Kö11153Der König Salomon sandte also hin und ließ ihn von dem Altare wegholen und er kam und verneigte sich tief vor dem Könige Salomon; Salomon aber sprach zu ihm: Gehe in dein Haus!
87691 Könige1Kö1121Als aber die Tage herbei kamen, dass David sterben sollte, gebot er seinem Sohne Salomon und sprach:
87701 Könige1Kö1122Ich gehe den Weg aller Welt, sei stark und zeige dich als Mann
87711 Könige1Kö1123und habe acht auf das, was der Herr, dein Gott, zu beobachten geboten hat, dass Satzungen, Gebote und Rechte und Zeugnisse beobachtest, wie im Gesetze Moses geschrieben steht, auf dass du weise seiest in allem, was du tust, und überall, wohin du dich wendest:
87721 Könige1Kö1124damit der Herr seine Verheißung bestätige, welche er mir gegeben, da er sagte: Wenn deine Söhne auf ihre Wege acht haben und vor mir in Wahrheit wandeln, von ganzem Herzen und von ganzer Seele, so soll es dir nimmer an einem männlichen Nachkommen auf dem Trone Israels gebrechen.
87731 Könige1Kö1125Du weißt ferner, was mir Joab, der Sohn Sarvias, getan, was er den zwei Heerführern Israels, Abner, dem Sohne Ners, und Amasa, den Sohne Jethers, getan hat, da er sie tötete und Blut des Krieges im Frieden vergoss und mit Blut des Kampfes seinen Gürtel befleckte, der um seine Lenden war, und seine Schuhe, die er an seinen Füßen trug.
87741 Könige1Kö1126So handle also nach deiner Weisheit und lass seine grauen Haare nicht in Frieden in das Totenreich hinabsteigen.
87751 Könige1Kö1127Hingegen den Söhnen Berzellais, des Gileaditers, erweise Huld und lass sie an deinem Tische essen, denn sie kamen mir entgegen, als ich vor deinem Bruder Absalom floh.
87761 Könige1Kö1128Auch hast du Semei, den Sohn Geras, des Benjamiten von Bahurim, bei dir, der mich mit schlimmer Lästerung verwünschte, als ich nach der Lagerstadt zog; aber weil er mir entgegen kam, als ich über den Jordan zog, und ich ihm bei dem Herrn geschworen und gesagt habe: Ich will dich nicht mit dem Schwerte töten,
87771 Könige1Kö1129so lasse du doch nicht zu, dass er ungestraft bleibe. Du bist ein weiser Mann und weißt, was du ihm tun musst, und wirst seine grauen Haare mit Blut in das Totenreich kommen lassen.
87781 Könige1Kö11210David also entschlief zu seinen Vätern und ward in der Stadt Davids begraben.
87791 Könige1Kö11211Die Zeit aber, welche David über Israel herrschte, sind vierzig Jahre, in Hebron herrschte er sieben Jahre, in Jerusalem dreiunddreißig.
87801 Könige1Kö11212Salomon aber saß auf dem Throne seines Vaters David und sein Königtum ward sehr fest begründet.
87811 Könige1Kö11213Da begab sich Adonias, der Sohn der Haggith, zu Bethsabee, der Mutter Salomons. Sie sprach zu ihm: Ist dein Eintritt friedebedeutend? Er antwortete: Ja!
87821 Könige1Kö11214Und er fügte hinzu: Ich habe mit dir etwas zu reden. Sie sprach zu ihm: So rede! Jener sprach:
87831 Könige1Kö11215Du weißt, dass das Königtum mein war und ganz Israel mich zum König über sich aufgestellt hatte; aber nun ist das Königtum mir genommen und meinem Bruder zugefallen, denn ihm ist es von dem Herrn bestimmt.
87841 Könige1Kö11216Nun habe ich eine einzige Bitte an dich, beschäme mein Angesicht nicht! Sie sprach zu ihm: Rede!
87851 Könige1Kö11217Da erwiderte er: Ich bitte, sprich doch mit dem Könige Salomon, (denn dir kann er nichts abschlagen) dass er mir Abisag, die Sunamitin, zum Weibe gebe.
87861 Könige1Kö11218Bethsabee sprach: Wohl, ich will für dich zum Könige reden.
87871 Könige1Kö11219Als nun Bethsabee zu dem Könige Salomon kam, um für Adonias mit ihm zu reden, stand der König auf und ging ihr entgegen, verneigte sich vor ihr und setzte sich auf seinen Thron; auch für die Mutter des Königs ward ein Thron hingestellt und sie setzte sich zu seiner Rechten.
87881 Könige1Kö11220Alsdann sprach sie zu ihm: Ich habe eine kleine Bitte an dich zu stellen, beschäme mein Angesicht nicht! Da sprach der König zu ihr: Bitte, meine Mutter! Denn es ziemt sich nicht, dass ich dein Angesicht zurückweise.
87891 Könige1Kö11221Sie sprach: Lass deinem Bruder Adonias die Sunamitin Abisag zum Weibe geben.
87901 Könige1Kö11222Da antwortete der König Salomon und sprach zu seiner Mutter: Warum verlangst du die Sunamitin Abisag für Adonias? Verlange auch das Königtum für ihn! Er ist ja mein älterer Bruder und auf seiner Seite steht der Priester Abiathar und Joab, der Sohn Sarvias.
87911 Könige1Kö11223Und der König Salomon schwur bei dem Herrn und sprach: Gott tue mir dies und das, Adonias hat dies Verlangen gegen sein Leben gestellt!
87921 Könige1Kö11224So wahr der Herr lebt, der mich bestätigt und mich auf den Thron meines Vaters Davids gesetzt hat, und der mir ein Haus gebaut, wie er gesprochen hat, noch heute soll Adonias getötet werden!
87931 Könige1Kö11225Und der König Salomon sandte Banajas, den Sohn Jojodas, hin, der jenen tötete, und er starb.
87941 Könige1Kö11226Zu dem Priester Abiathar aber sprach der König: Gehe nach Anathoth auf dein Besitztum, denn du bist ein Mann des Todes; aber heute will ich dich nicht töten, weil du die Lade Gottes, des Herrn, vor meinem Vater David getragen und alle Mühsal, die mein Vater erduldet hat, mit ihm ertragen hast.
87951 Könige1Kö11227So verstieß Salomon den Abiathar, dass er nicht mehr Priester des Herrn war, damit das Wort des Herrn erfüllt würde, welches er zu Silo über das Haus Helis gesprochen hatte.
87961 Könige1Kö11228Als aber die Nachricht davon zu Joab kam, - denn Joab war Adonias gefolgt und war nicht auf die Seite Salomons getreten, - floh Joab in das Zelt des Herrn und erfasste das Horn des Altars.
87971 Könige1Kö11229Da nun dem Könige Salomon berichtet ward, dass Joab in das Zelt des Herrn geflohen und bei dem Altare sei, sandte Salomon Banajas, den Sohn Jojodas, und sprach: Gehe hin, töte ihn!
87981 Könige1Kö11230Banajas kam zum Zelte des Herrn und sprach zu jenem: So spricht der König: Komm heraus! Er aber antwortete: Ich komme nicht heraus, sondern hier will ich sterben. Da meldete Banajas dem Könige diese Worte und sprach: So hat Joab gesprochen und so hat er mir geantwortet.
87991 Könige1Kö11231Der König sprach zu ihm: Tue wie er gesagt hat; töte ihn und begrabe ihn, so wirst du das unschuldige Blut, welches Joab vergossen hat, von mir und von dem Hause meines Vaters entfernen.
88001 Könige1Kö11232Und der Herr wird sein Blut auf sein Haupt zurückfallen lassen, weil er zwei gerechte Männer getötet hat, die besser waren als er, und weil er sie mit dem Schwerte gemordet hat, ohne dass mein Vater David es wusste, Abner den Sohn Ners, den Heerführer Israels, und Amasa, den Sohn Jethers, den Heerführer Judas.
88011 Könige1Kö11233So falle ihr Blut auf Joabs Haupt und auf das Haupt seiner Nachkommenschaft auf immer zurück, aber David und seiner Nachkommenschaft und seinem Hause und seinem Throne werde von dem Herrn immerdar Friede zu teil.
88021 Könige1Kö11234Da ging Banajas, der Sohn Jojodas, hin, griff ihn an und tötete ihn und er ward in seinem Hause in der Wüste begraben.
88031 Könige1Kö11235Und der König setzte Banajas, den Sohn Jojodas, an seiner Statt über das Heer und Sadok setzte er an Abiathars Statt zum Priester ein.
88041 Könige1Kö11236Auch sandte der König hin, ließ Semei rufen und sprach zu ihm: Baue dir ein Haus in Jerusalem und wohne daselbst und gehe nicht von dort weg, hierhin oder dorthin.
88051 Könige1Kö11237An dem Tage aber, an dem du weggehst und den Bach Cedron überschreitest, wisse, musst du den Tod erleiden; dein Blut wird auf dein Haupt kommen!
88061 Könige1Kö11238Semei antwortete dem Könige: Gut ist dies Wort! Wie mein Herr und König gesprochen hat, so wird dein Diener tun. So wohnte Semei in Jerusalem lange Zeit.
88071 Könige1Kö11239Nach drei Jahren aber begab es sich, dass Knechte Semeis zu Achis, dem Sohne Maachas, dem Könige von Geth, flohen, und es ward Semei berichtet, dass seine Knechte nach Geth gegangen seien.
88081 Könige1Kö11240Da machte sich Semei auf, sattelte seinen Esel und zog zu Achis nach Geth, um seine Knechte aufzusuchen, und brachte sie von Geth zurück.
88091 Könige1Kö11241Als Salomon berichtet ward, dass Semei von Jerusalem nach Geth gegangen und wieder zurückgekommen sei,
88101 Könige1Kö11242sandte er hin, ließ ihn rufen und sprach zu ihm: Habe ich dir nicht bei dem Herrn geschworen und dir vorhergesagt: An dem Tage, an dem du dahin oder dorthin fortgehst, wisse dies, musst du sterben? Und du hast mir geantwortet: Gut ist das Wort, welches ich gehört habe.
88111 Könige1Kö11243Warum hast du nun den Schwur bei dem Herrn und den Befehl, den ich dir gegeben, nicht gehalten?
88121 Könige1Kö11244Und der König sprach weiter zu Semei: Du kennst all das Böse, dessen dein Herz sich bewusst ist, dass du meinem Vater David angetan hast; nun lässt der Herr deine Bosheit auf dein Haupt zurückfallen.
88131 Könige1Kö11245Der König Salomon aber möge gesegnet sein und der Thron Davids feststehen vor dem Herrn in Ewigkeit.
88141 Könige1Kö11246Da gab der König Banajas, dem Sohne Jojobas, Befehl und dieser ging hinaus und schlug ihn, dass er starb.
88151 Könige1Kö1131Als nun das Königtum Salomons befestigt war, verband er sich durch Schwägerschaft mit Pharao, dem Könige von Ägypten; er nahm nämlich dessen Tochter und brachte sie in die Davidsstadt, bis er den Bau seines Hauses und des Hauses des Herrn und der Mauer rings um Jerusalem vollendet hätte.
88161 Könige1Kö1132Doch opferte das Volk noch auf den Höhen, denn es war dem Namen des Herrn bis auf jenen Tag noch kein Tempel gebaut.
88171 Könige1Kö1133Salomon aber liebte den Herrn und wandelte nach den Satzungen seines Vaters David, nur dass er auf den Höhen opferte und Räucherwerk anzündete.
88181 Könige1Kö1134Und er zog nach Gabaon, um daselbst zu opfern, denn dies war die angesehenste Höhe. Tausend Opfertiere brachte Salomon auf jenem Altare zu Gabaon als Brandopfer dar.
88191 Könige1Kö1135Da erschien der Herr dem Salomon in der Nacht im Traumgesichte und sprach: Begehre, was du willst, dass ich dir geben soll!
88201 Könige1Kö1136Salomon sprach: Du hast an deinem Diener, meinem Vater David, große Barmherzigkeit getan, wie er denn vor dir wandelte in Wahrheit und Gerechtigkeit und aufrichtigen Herzens gegen dich war; und hast ihm deine große Barmherzigkeit bewahrt und ihm einen Sohn gegeben, der auf seinem Throne sitzt, wie es heute ist.
88211 Könige1Kö1137Und nun, Herr, Gott, du hast deinen Diener an meines Vaters Statt zum Könige gemacht; ich bin aber doch nur ein schwacher Jüngling und kenne weder meinen Ausgang noch Eingang
88221 Könige1Kö1138und dein Diener steht inmitten des Volkes, welches du erwählt hast, des zahllosen Volkes, das vor Menge nicht gezählt noch berechnet werden kann.
88231 Könige1Kö1139So wolltest du denn deinem Diener ein gelehriges Herz geben, dass er dein Volk zu richten und dass er zu unterscheiden wisse zwischen Gut und Böse; denn wer vermöchte dieses Volk zu richten, dies dein so zahlreiches Volk?
88241 Könige1Kö11310Diese Rede gefiel dem Herrn, dass Salomon solches begehrte.
88251 Könige1Kö11311Und der Herr sprach zu Salomon: Weil du dies begehrt und nicht um langes Leben noch um Reichtum oder um das Leben deiner Feinde gebeten, sondern dir Weisheit erfleht hast, um das Rechte zu entscheiden,
88261 Könige1Kö11312siehe, so tue ich dir nach deiner Bitte und gebe dir ein weises und einsichtiges Herz, so dass deines Gleichen nicht vor dir gewesen ist noch nach dir erstehen wird.
88271 Könige1Kö11313Aber auch das, was du nicht verlangt hast, gebe ich dir: Reichtum nämlich und Ehre, so dass niemand unter allen Königen früherer Tage dir gleichkommt.
88281 Könige1Kö11314Und wenn du auf meinen Wegen wandelst und meine Gebote und meine Gesetze beobachtest, so wie dein Vater gewandelt ist, so will ich dir ein langes Leben verleihen.
88291 Könige1Kö11315Da erwachte Salomon und erkannte, dass es ein Traumgesicht gewesen. Als er nun nach Jerusalem kam, trat er vor die Lade des Bundes des Herrn und brachte Brandopfer dar und schlachtete Friedopfer und gab allen seinen Dienern ein großes Mahl.
88301 Könige1Kö11316Zu der Zeit kamen zwei Buhldirnen zu dem Könige und traten vor ihm.
88311 Könige1Kö11317Und die eine von ihnen sprach: Ich bitte, mein Gebieter! Ich und dieses Weib wohnten in einem Hause und ich gebar bei ihr im Gemache.
88321 Könige1Kö11318Am dritten Tage aber, nachdem ich geboren hatte, gebar auch sie; wir waren beisammen und niemand weiter bei uns im Hause, nur wir beide.
88331 Könige1Kö11319Da starb der Sohn dieses Weibes in der Nacht, denn sie erdrückte ihn im Schlafe.
88341 Könige1Kö11320Und sie stand in der Stille der Mitternacht auf, nahm meinen Sohn von meiner Seite, während deine Magd schlief, und legte ihn an ihren Busen; aber ihren Sohn, der tot war, legte sie an meinen Busen.
88351 Könige1Kö11321Als ich nun am Morgen aufstand, um meinen Sohn zu säugen, zeigte es sich, dass er tot war; als ich ihn aber am hellen Tage genauer anschaute, fand ich, dass es nicht der meine ist, den ich geboren hatte.
88361 Könige1Kö11322Da antwortete das andere Weib: Dem ist nicht so, wie du sagst, sondern dein Sohn ist tot und der meinige lebt. Jene sprach dagegen: Du lügst, denn mein Sohn lebt und dein Sohn ist tot. So stritten sie vor dem Könige.
88371 Könige1Kö11323Da sprach der König: Diese sagt: Mein Sohn lebt und dein Sohn ist tot, und jene antwortet: Nein, sondern dein Sohn ist tot, der meine aber lebt.
88381 Könige1Kö11324Darauf befahl der König: Bringet mir ein Schwert herbei! Als nun das Schwert vor den König gebracht war,
88391 Könige1Kö11325sprach er: Hauet das lebende Kind in zwei Teile und gebet die eine Hälfte der einen und die andere Hälfte der andern!
88401 Könige1Kö11326Da sprach die Frau, deren Sohn lebte, zu dem Könige (denn ihr Herz ward von Erbarmen für ihren Sohn bewegt): Ich bitte, Herr, gebet dieser das Kind lebend und tötet es nicht! Die andere dagegen rief: Es gehöre weder mir noch dir, sondern es werde geteilt!
88411 Könige1Kö11327Da antwortete der König und sprach: Gebet dieser das Kind lebend und tötet es nicht! Denn diese ist die Mutter desselben.
88421 Könige1Kö11328Als nun ganz Israel von dem Urteil hörte, das der König gefällt hatte, fürchteten sie den König, weil sie sahen, dass die Weisheit Gottes ihn erfüllte, recht zu sprechen.
88431 Könige1Kö1141So war Salomon König und herrschte über ganz Israel.
88441 Könige1Kö1142Und dies sind die Höchsten, die er hatte: Azarias, der Sohn Sadokks, des Priesters;
88451 Könige1Kö1143Elihioreph und Ahia, die Söhne Sisas, Schreiber; Josaphat, der Sohn Ahiluds, Kanzler;
88461 Könige1Kö1144Banajas, der Sohn Jojadas, Befehlshaber des Heeres, Sadok aber und Abiathar Priester.
88471 Könige1Kö1145Azarias, der Sohn Nathans, war über die gesetzt, welche den König umgaben; Zabud, der Sohn Nathans, Priester, Vertrauter des Königs;
88481 Könige1Kö1146Abisar war Vorsteher des Hauses, Adoniram, der Sohn Abdas, über die Abgaben gesetzt.
88491 Könige1Kö1147Salomon aber hatte zwölf Vorsteher über ganz Israel gesetzt, die den König und sein Haus mit Nahrung versahen, denn ein jeder hatte je einen Monat in Jahre, in dem er das Nötige lieferte.
88501 Könige1Kö1148Dies sind ihre Namen: Benhur auf dem Gebirge Ephraim,
88511 Könige1Kö1149Bendekar in Macces und in Salebim, Bethsames, Elon und Bethanan,
88521 Könige1Kö11410Benhesed in Aruboth; unter ihm stand Socho, du das ganze Gebiet Epher;
88531 Könige1Kö11411Benabinadab über ganz Nephathdor, er hatte Tapheth, die Tochter Salomons, zur Frau.
88541 Könige1Kö11412Bana, der Sohn Ahiluds, über Thanak und Mageddo und ganz Bethsan, welches neben Sarthana, unterhalb Jezrahel, liegt, von Bethsan bis Abelmehula, Jekmaan gegenüber;
88551 Könige1Kö11413Bengaber in Ramoth-Gilead; unter ihm stand Avothiair, des Sohnes Manasses in Gilead; er verwaltete auch die ganze Umgebung von Argob, welche in Basan liegt, sechzig große und ummauerte Städte mit ehernen Riegeln.
88561 Könige1Kö11414Ahinadab, der Sohn Addos, war über Manaim gesetzt;
88571 Könige1Kö11415Achimaas über Nephthali, auch dieser hatte eine Tochter Salomons, Basemath, zur Frau;
88581 Könige1Kö11416Baana, der Sohn Husis, in Aser und Baloth,
88591 Könige1Kö11417Josaphat, der Sohn Pharues, in Issachar,
88601 Könige1Kö11418Semei, der Sohn Elas, in Benjamin.
88611 Könige1Kö11419Gaber, der Sohn Uris, im Lande Gilead, im Lande Sehons, des Königs der Amorrhiter, und Ogs, des Königs von Basan, über alles, was in diesem Lande war.
88621 Könige1Kö11420Juda und Israel aber waren unzählbar wie der Sand des Meeres an Menge, sie aßen und tranken und waren fröhlich.
88631 Könige1Kö11421Und Salomon übte seine Herrschaft aus über alle Reiche vom Flusse des Landes der Philister an bis zur Grenze Ägyptens, sie brachten ihm Geschenke und waren ihm alle Tage seines Lebens unterworfen.
88641 Könige1Kö11422Salomons Unterhalt aber belief sich für jeden Tag auf dreißig Kor feines Mehl und sechzig Kor gewöhnliches Mehl,
88651 Könige1Kö11423zehn Mastrinder, zwanzig Weiderinder und hundert Widder, umgerechnet das Wildbret, Hirsche, Rehe, Büffel und gemästete Vögel.
88661 Könige1Kö11424Denn er herrschte über das ganze Land, welches jenseits des Flusses war, von Thaphsa bis nach Gaza, und über alle Könige jener Gegenden, und er hatte Frieden auf allen Seiten ringsum.
88671 Könige1Kö11425Und Juda und Israel wohnte ohne alle Furcht, ein jeder unter seinem Weinstocke und unter seinem Feigenbaume, von Dan bis Bersabee, alle Tage Salomons hindurch.
88681 Könige1Kö11426Auch hatte Salomon vierzigtausend Krippen für Wagenpferde und zwölftausend für Reitpferde.
88691 Könige1Kö11427Diese versorgten die obenerwähnten Vorsteher des Königs, aber auch den Bedarf zum Tische des Königs Salomon lieferten sie mit großer Sorgfalt zu seiner Zeit.
88701 Könige1Kö11428Auch die Gerste und das Stroh für die Pferde und die Zugtiere brachten sie stets an den Ort, wo der König war, wie es ihnen aufgetragen war.
88711 Könige1Kö11429Auch verlieh Gott Salomon Weisheit und überaus große Klugheit und Weite des Herzens, gleich dem Sande, der am Ufer des Meeres ist.
88721 Könige1Kö11430So übertraf Salomons Weisheit die Weisheit aller Morgenländer und aller Ägypter
88731 Könige1Kö11431und er war weiser als alle Menschen, weiser als Ethan, der Ezrahiter, und als Heman, und Chalkol, und Dorda, die Söhne Mahols, und er war berühmt unter allen Völkern ringsum.
88741 Könige1Kö11432Auch redete Salomon dreitausend Sprüche und seiner Lieder waren tausend und fünf.
88751 Könige1Kö11433Und er sprach über die Bäume von der Ceder an, die auf dem Libanan ist, bis zum Ysop, der an der Wand herauswächst. Und er redete über das Vieh und über die Vögel und über das Gewürm und über die Fische.
88761 Könige1Kö11434Auch kamen Leute aus allen Völkern, die Weisheit Salomons zu hören, und von allen Königen der Erde her, welche von seiner Weisheit hörten.
88771 Könige1Kö1151Auch Hiram, der König von Tyrus, sandte seine Diener zu Salomon, denn er hatte vernommen, dass man ihn an seines Vaters Statt zum König gesalbt hatte; Hiram nämlich war alle Zeit ein Freund Davids gewesen.
88781 Könige1Kö1152Salomon hingegen sandte zu Hiram und ließ ihm sagen:
88791 Könige1Kö1153Du weißt, was mein Vater David willens war und dass er nicht im Stande war, dem Namen des Herrn, seines Gottes, ein Haus zu bauen wegen der ihn ringsum bedrohenden Kriege, bis sie der Herr unter seine Füße gab.
88801 Könige1Kö1154Jetzt aber hat der Herr, mein Gott, mir ringsum Ruhe geschaffen und es ist kein Widersacher noch ein Unglücksfall da.
88811 Könige1Kö1155Darum gedenke ich, dem Namen des Herrn, meines Gottes, einen Tempel zu bauen, wie der Herr zu meinem Vater David gesprochen und gesagt hat: Dein Sohn, den ich an deiner Statt auf deinen Thron setzen werde, soll meinem Namen ein Haus bauen.
88821 Könige1Kö1156So befiehl nun, dass deine Diener mir Zedern auf dem Libanon fällen, und meine Diener sollen deinen Dienern beistehen; den Lohn für deine Diener aber will ich dir geben, so viel du immer verlangst; denn du weißt, dass niemand unter meinem Volke ist, der Holz behauen verstände wie die Sidonier.
88831 Könige1Kö1157Als nun Hira die Worte Salomons hörte, freute er sich sehr und sprach: Gepriesen sei der Herr, Gott, heute, welcher David einen so weisen Sohn gegeben über dieses zahlreiche Volk!
88841 Könige1Kö1158Und Hiram sandte an Salomon und ließ ihm sagen: Ich habe alles vernommen, was du mir entboten hast; ich will alle deine Wünsche bezüglich des Zedernholzes und des Tannenholzes erfüllen.
88851 Könige1Kö1159Meine Knechte sollen es vom Libanon an das Meer herabbringen und ich will es zu Flößen im Meere zusammenfügen und bis an den Ort bringen lassen, den du mir angibst; dort werde ich es ans Land bringen lassen und du lässest es holen, aber du musst mir den Bedarf verschaffen, dass mein Haus Nahrung habe.
88861 Könige1Kö11510So gab Hiram dem Salomon Zedernholz und Tannenholz, so viel er begehrte.
88871 Könige1Kö11511Salomon aber gab dem Hiram zwanzigtausend Kor Weizen als Unterhalt für sein Haus, und zwanzig Kor des reinsten Öls; dies gab Salomon dem Hiram Jahr für Jahr.
88881 Könige1Kö11512Und der Herr gab Salomon Weisheit, wie er ihm verheißen hatte; und es war Friede zwischen Hiram und Salomon, und beide schlossen einen Bund miteinander.
88891 Könige1Kö11513Und der König Salomon wählte Werkleute von ganz Israel aus, und das Aufgebot traf dreißigtausend Mann.
88901 Könige1Kö11514Diese sandte er auf den Libanon, zehntausend in jedem Monate, wechselweise, so dass sie zwei Monate zu Hause waren; und Adoniram war über dieses Aufgebot gesetzt.
88911 Könige1Kö11515Weiter hatte Salomon siebzigtausend Lastträger, und achtzigtausend Steinhauer im Gebirge,
88921 Könige1Kö11516ungerechnet die Vorsteher, welche über jede Arbeit gesetzt waren, dreitausend und dreihundert an der Zahl, welche das Volk und die Werkleute leiteten.
88931 Könige1Kö11517Und der König befahl, große und kostbare Steine als Grund für den Tempel zu nehmen und sie zu Quadern zu hauen.
88941 Könige1Kö11518Die Bauleute Salomons aber und die Bauleute Hirams bearbeiteten sie; und die Gibliter richteten Holz und Steine zum Baue des Hauses zu.
88951 Könige1Kö1161Es war also im vierhundert und achtzigsten Jahre nach dem Auszuge der Söhne Israels aus dem Lande Ägypten, im vierten Jahre der Regierung Salomons über Israel, im Monat Ziv (das ist der zweite Monat), dass man anfing, dem Herrn ein Haus zu bauen.
88961 Könige1Kö1162Das Haus aber, welches der König Salomon dem Herrn baute, hatte sechzig Ellen in der Länge, zwanzig Ellen in der Breite und dreißig Ellen in der Höhe.
88971 Könige1Kö1163Vor dem Tempel war eine Halle, zwanzig Ellen lang, nach dem Maße der Breite des Tempels, und zehn Ellen Breite hatte sie an der Vorderseite des Tempels.
88981 Könige1Kö1164Und er brachte in dem Tempel sich allmählich verengende Fenster an.
88991 Könige1Kö1165Auf die Wand des Tempels baute er Stockwerke ringsum, an die Mauern des Hauses, rings um den Tempel sowie um den Spruchort, und legte ringsum Seitengemächer an.
89001 Könige1Kö1166Das Stockwerk, welches unten war, hatte fünf Ellen in der Breite, das mittlere Stockwerk sechs Ellen in der Breite und das dritte Stockwerk hatte sieben Ellen in der Breite; die Balken aber legte er am Hause ringsum so von außen an, dass sie nicht in die Mauern des Tempels eingriffen.
89011 Könige1Kö1167Als aber das Haus gebaut wurde, ward es von behauenen und zugerichteten Steinen aufgerichtet, und es wurde kein Hammer, noch Beil, noch irgend ein anderes eisernes Werkzeug an dem Hause gehört, als es gebaut wurde.
89021 Könige1Kö1168Der Eingang zum mittleren Seitengemache befand sich auf der rechten Seite des Hauses, auf einer Wendeltreppe stieg man zu dem mittleren Stockwerke empor und von dem mittleren in das dritte.
89031 Könige1Kö1169So baute er das Haus und vollendete es und bedeckte das Haus mit Tafelwerk von Zedern.
89041 Könige1Kö11610Und über dem ganzen Hause her erbaute er ein Stockwerk, fünf Ellen in der Höhe, und deckte das Haus mit Zedernholz.
89051 Könige1Kö11611Da erging das Wort des Herrn an Salomon und er sprach:
89061 Könige1Kö11612Du bauest nun dieses Haus; wenn du in meinen Geboten wandelst und nach meinen Rechten tuest und alle meine Gesetze hältst und darnach wandelst, so will ich mein Wort an dir bestätigen, welches ich zu David, deinem Vater, gesprochen habe.
89071 Könige1Kö11613Ich werde inmitten der Söhne Israels wohnen und mein Volk Israel nicht verlassen.
89081 Könige1Kö11614So baute Salomon das Haus und vollendete es.
89091 Könige1Kö11615Und er baute die Wände des Hauses nach innen zu mit Tafelwerk von Zedern, vom Fußboden des Hauses bis an die obersten Teile der Wände und bis zur Decke überkleidete er es innen mit Zedernholz und den Fußboden des Hauses belegte er mit Brettern von Tannenholz.
89101 Könige1Kö11616An dem hinteren Teile des Tempels baute er zwanzig Ellen Tafelwerk von Zedernholz, vom Fußboden bis oben hinauf, und richtete das innere Haus des Spruchortes als das Allerheiligste ein.
89111 Könige1Kö11617Vierzig Ellen war der Tempel selbst vor dem Spruchorte lang.
89121 Könige1Kö11618Und das ganze Haus wurde innen mit Zedernholz überkleidet, darauf kam Schnitzwerk, das künstlich miteinander verbunden war, und erhabene Arbeit; alles war mit Getäfel von Zedernholz überzogen, so dass kein Stein an der Wand zu sehen war.
89131 Könige1Kö11619Den Spruchort aber bereitete er inmitten des Hauses im inneren Teile, um die Lade des Bundes des Herrn daselbst hinzusetzen.
89141 Könige1Kö11620Der Spruchort hatte zwanzig Ellen in der Länge, zwanzig Ellen in der Breite und zwanzig Ellen in der Höhe; diesen überdeckte er mit lauterem Golde. Auch den Altar überkleidete er mit Zedernholz.
89151 Könige1Kö11621Ebenso überzog er das Haus vor dem Spruchorte mit lauterem Golde und befestigte die Platten mit goldenen Nägeln.
89161 Könige1Kö11622Und es war nichts im Tempel, was nicht mit Gold bedeckt wurde, auch den ganzen Altar vor dem Spruchorte bedeckte er mit Gold.
89171 Könige1Kö11623Und er machte im Spruchorte zwei Cherubim aus Ölbaumholz, zehn Ellen in der Höhe.
89181 Könige1Kö11624Fünf Ellen hatte der eine Flügel des einen Cherub und fünf Ellen der andere Flügel des Cherub, das ist, es waren zehn Ellen von dem Ende des einen Flügels bis zu dem Ende des andern Flügels.
89191 Könige1Kö11625Auch der andere Cherub maß zehn Ellen, Maß und Arbeit war an beiden Cherubim gleich,
89201 Könige1Kö11626das ist, der eine Cherub war zehn Ellen hoch und ebenso auch der andere Cherub.
89211 Könige1Kö11627Und er stellte die Cherubim in die Mitte des inneren Tempels; die Cherubim hielten ihre Flügel ausgebreitet, so dass der Flügel des einen die eine Wand berührte, während der Flügel des andern Cherub die andere Wand berührte, die andern Flügel aber berührten einander in der Mitte des Tempels.
89221 Könige1Kö11628Auch die Cherubim überzog er mit Gold.
89231 Könige1Kö11629Und alle Wände des Tempels ringsum verzierte er mit allerlei erhabener Arbeit und Drehwerk und brachte an demselben Cherubim und Palmen und allerlei Zierarten an, aus erhabener Arbeit und gleichsam aus der Wand hervortretend.
89241 Könige1Kö11630Auch den Fußboden des Hauses überzog er mit Gold, den inneren wie den äußeren.
89251 Könige1Kö11631Und an den Eingang in den Spruchort machte er kleine Türen von Ölbaumholz mit Pfosten von fünf Ecken.
89261 Könige1Kö11632Auch die beiden Türflügel waren von Olivenholz und er ließ darauf Schnitzwerk von Cherubim und Palmen und erhabene Arbeit anbringen, die weit hervorsprang, und überzog sie mit Gold; und er überkleidete sowohl die Cherubim als die Palmen und das übrige mit Gold.
89271 Könige1Kö11633Und an den Eingang in den Tempel setzte er Pfosten von Ölbaumholz ins Gevierte
89281 Könige1Kö11634und zwei Türen von Tannenholz hintereinander; jede Tür hatte zwei Flügel, die aneinander hingen, wenn man sie öffnete.
89291 Könige1Kö11635Auch ließ er Schnitzwerk von Cherubim und von Palmen und von erhabener Arbeit, die weit hervorragte, anbringen und überzog alles mit Goldplatten, im Gevierte nach der Richtschnur gearbeitet.
89301 Könige1Kö11636Und er baute den innern Vorhof mit drei Lagen von geglätteten Steinen und einer Lage von Zedernbalken.
89311 Könige1Kö11637Im vierten Jahre, im Monat Ziv, ward zu dem Hause des Herrn der Grund gelegt
89321 Könige1Kö11638und im elften Jahre, im Monat Bul, (das ist der achte Monat) ward das Haus vollendet in seinem ganzen Umfange und mit allen seinen Gerätschaften; also baute er daran sieben Jahre.
89331 Könige1Kö1171An seinem eigenen Hause aber baute Salomon dreizehn Jahre und brachte es so zur Vollendung.
89341 Könige1Kö1172Auch baute er das Waldhaus vom Libanon hundert Ellen lang, fünfzig Ellen breit und dreißig Ellen hoch, und vier Gänge waren zwischen Säulen von Zedernholz, denn er hatte Zedernbäume zu Säulen behauen.
89351 Könige1Kö1173Das ganze Gemach, das auf fünfundvierzig Säulen ruhte, überkleidete er mit Zederngetäfel. Eine Reihe hatte fünfzehn Säulen,
89361 Könige1Kö1174die einander gegenüberstanden,
89371 Könige1Kö1175so gegeneinander gerichtet, dass die Säulen in gleichen Abständen voneinander waren; auf den Säulen lagen viereckige Balken, welche in allem gleich waren.
89381 Könige1Kö1176Auch machte er eine Säulenhalle, fünfzig Ellen lang und dreißig Ellen breit, und eine zweite Halle vor der größeren Halle, Säulen und Querbalken auf den Säulen.
89391 Könige1Kö1177Auch baute er eine Thronhalle, in welcher der Richterstuhl stand, und überkleidete sie mit Zederngetäfel vom Fußboden bis zur Decke.
89401 Könige1Kö1178Die kleine Abteilung, in der zu Gericht gesessen ward, war in der Mitte der Halle von ähnlicher Bauart. Auch für die Tochter Pharaos (die Salomon zum Weibe genommen hatte) baute er ein Haus nach derselben Bauart wie diese Halle.
89411 Könige1Kö1179Alle diese Bauten waren aus kostbaren Steinen, die nach der Richtschnur und nach gewissem Maße sowohl auf der inneren wie auf der äußeren Seite gesägt waren, vom Grund aus bis an den obersten Teil der Wände und nach außen bis an den großen Vorhof.
89421 Könige1Kö11710Auch die Grundlage war mit kostbaren Steinen, mit großen Steinen von zehn oder acht Ellen gebildet;
89431 Könige1Kö11711darüber lagen kostbare Steine, nach gleichem Maße behauen und ebenso Zedernholz.
89441 Könige1Kö11712Der große Vorhof war rund und hatte drei Lagen von gehauenen Steinen und eine Lage von Zedernbalken, und so war es auch im inneren Vorhofe des Hauses des Herrn und in der Säulenhalle des Hauses.
89451 Könige1Kö11713Und der König Salomon sandte hin und ließ Hiram von Tyrus holen.
89461 Könige1Kö11714Dieser war der Sohn einer Witwe aus dem Stamme Nephthali, sein Vater war aus Tyrus, ein Kunstarbeiter in Erz, voll Weisheit, Einsicht und Geschick, allerlei Werke aus Erz zu machen. Er kam zum König Salomon und führte alle Arbeiten für ihn aus.
89471 Könige1Kö11715Er goss auch zwei Säulen aus Erz; achtzehn Ellen war die Höhe einer Säule und ein Faden von zwölf Ellen lief um beide Säulen herum.
89481 Könige1Kö11716Dazu machte er zwei Knäufe, aus Erz gegossen, um sie oben auf die Säulen zu setzen; fünf Ellen Höhe hatte der eine Knauf und fünf Ellen Höhe der andere Knauf.
89491 Könige1Kö11717Und es war daran eine Art Geflecht und wunderbar ineinander geflochtene Ketten. Beide Säulenknäufe waren gegossen; sieben netzförmige Geflechte an einem Knaufe, und sieben netzförmige Geflechte an dem andern Knaufe.
89501 Könige1Kö11718So vollendete er die Säulen und machte rings um jedes Netz zwei Reihen Granatäpfel, um die Knäufe zu bedecken, welche oben an den Säulen waren; und so machte er es auch mit dem andern Knaufe.
89511 Könige1Kö11719Die Knäufe, welche oben an den Säulen in der Halle waren, hatten ein Lilienwerk von vier Ellen.
89521 Könige1Kö11720Und wieder andere Knäufe waren oben an den Säulen nach dem Maße der Säule, nach der Seite des Flechtwerks, Granatäpfel aber waren zweihundert Reihen rings um den zweiten Knauf.
89531 Könige1Kö11721Und er stellte die beiden Säulen in der Halle des Tempels auf die eine Säule, die er zur Rechten setzten, nannte er Jachin; ebenso richtete er die zweite Säule auf und nannte sie Booz.
89541 Könige1Kö11722Oben auf die Säulen setzte er Verzierungen in Form von Lilien und so ward das Säulenwerk vollendet.
89551 Könige1Kö11723Dann fertigte er ein gegossenes Meer, zehn Ellen von einem Rande zum andern, rund ringsum, und fünf Ellen hoch, und eine Schnur von dreißig Ellen umfasste dasselbe ringsum.
89561 Könige1Kö11724Unterhalb des Randes liefen um das Meer Zierarten, zehn Ellen lang; zwei Reihen erhabener Arbeit waren es, aus einem Gusse.
89571 Könige1Kö11725Es stand auf zwölf Rindern, von denen drei gegen Mitternacht gewendet waren, drei gegen Westen, drei gegen Süden, und drei gegen Osten, oben auf diesen ruhte das Meer und die Hinterteile von allen waren nach innen verborgen.
89581 Könige1Kö11726Die Dicke des Beckens aber betrug drei Unzen, sein Rand war wie der eines Kelches und wie das Blatt einer sich öffnenden Lilie; er fasste zweitausend Bat.
89591 Könige1Kö11727Auch machte er zehn Gestelle von Erz; jedes Gestell hatte vier Ellen in der Länge, vier Ellen in der Breite und drei Ellen in der Höhe.
89601 Könige1Kö11728Die Gestelle waren in durchbrochener Arbeit gefertigt und zwischen den Fugen war Bildwerk.
89611 Könige1Kö11729Zwischen den Rändern und Leisten waren Löwen und Rinder und Cherubim, und ebenso an den Fugen oben; und unterhalb der Löwen und Rinder Schleifen aus Erz, die herabhingen.
89621 Könige1Kö11730An jedem Gestelle waren vier Räder und Achsen aus Erz, an den vier Seiten waren Achseln unterhalb des Beckens angegossen, einander gegenüber.
89631 Könige1Kö11731Die Öffnung des Beckens befand sich einwärts an der oberen Seite und was sichtbar, war eine Elle hoch und ganz rund und hatte im ganzen anderthalb Ellen; an den Ecken der Säulen aber befand sich allerlei Bildwerk und die Zwischenräume zwischen den Säulen waren viereckig, nicht rund.
89641 Könige1Kö11732Auch die vier Räder, welche an den vier Ecken des Gestelles sich fanden, waren unter dem Gestelle miteinander verbunden, jedes Rad war anderthalb Ellen hoch.
89651 Könige1Kö11733Es waren aber solche Räder, wie man an Wagen zu machen pflegt; ihre Achsen, Speichen, Schienen und Naben alle gegossen.
89661 Könige1Kö11734Auch die vier kleinen Achseln an den Ecken eines jeden Gestelles waren aus einem Stücke mit dem Gestelle gegossen und mit demselben verbunden.
89671 Könige1Kö11735Oben aber auf dem Gestelle war eine Rundung eine halbe Elle hoch so gemacht, dass das Becken auf dieselbe gesetzt werden konnte, es hatte erhabene Arbeit und allerlei Bildwerk aus einem Gusse.
89681 Könige1Kö11736Auch grub er auf die ehernen Flächen, welche an den Ecken waren, Cherubim und Löwen und Palmen ein, einem stehenden Menschen ähnlich, so dass sie nicht eingestochen, sondern wie ringsum angesetzt zu sein schienen.
89691 Könige1Kö11737Auf diese Weise machte er die zehn Gestelle, alle aus einem Guss, nach einem Masse und gleicher Gestalt.
89701 Könige1Kö11738Dann machte er zehn eherne Becken; ein Becken fasste vierzig Bat und maß vier Ellen; jedes Becken setzte er auf je ein Gestell, das ist auf zehn Gestelle.
89711 Könige1Kö11739Die zehn Gestelle stellte er so auf, dass fünf auf die rechte Seite des Tempels und fünf auf die linke kamen; das Meer aber stellte er auf die rechte Seite des Tempels, nach Osten zu, nach der Südseite hin.
89721 Könige1Kö11740So machte Hiram die Töpfe und Schalen und Schaufeln und vollendete alle Arbeit für den König Salomon im Tempel des Herrn,
89731 Könige1Kö11741die zwei Säulen und die beiden Einfassungen an den Knäufen der Säulen, die zwei Geflechte zur Bedeckung der beiden Einfassungen, welche auf den Spitzen der Säulen angebracht waren,
89741 Könige1Kö11742und die vierhundert Granatäpfel zu den beiden Geflechten; zwei Reihen Granatäpfel an jedem Geflechte, um die Einfassungen der Knäufe zu bedecken, die auf den Spitzen der Säulen waren;
89751 Könige1Kö11743ferner die zehn Gestelle und die zehn Becken auf den Gestellen;
89761 Könige1Kö11744das eine Meer, die zwölf Rinder unter dem Meere,
89771 Könige1Kö11745die Töpfe, die Schalen, die Schaufeln; alle Geräte, welche Hiram dem Könige Salomon im Hause des Herrn machte, waren von Bergerz.
89781 Könige1Kö11746In der Ebene am Jordan, zwischen Sochoth und Sarthan, ließ der König sie in Tonerde gießen.
89791 Könige1Kö11747Und Salomon stellte alle Geräte auf, aber wegen der übergroßen Menge vermochte man das Erz nicht zu wägen.
89801 Könige1Kö11748Weiter fertigte Salomon alle Gerätschaften im Hause des Herrn an: den goldenen Altar, den goldenen Tisch, auf den die Schaubrote gelegt werden sollten,
89811 Könige1Kö11749die goldenen Leuchter, fünf zur Rechten und fünf zur Linken, dem Spruchorte gegenüber, von lauterem Golde, mit Lilienblüten und goldene Lampen darauf und goldene Lichtscheeren,
89821 Könige1Kö11750Wassergefäße, Gabeln, Schalen, Mörser und Rauchfässer, von lauterem Golde; und die Angeln an den Flügeltüren des inneren Hauses, des Allerheiligsten und der Flügeltüren des Tempelhauses waren von Gold.
89831 Könige1Kö11751Als nun Salomon die ganze Arbeit, welche er am Hause des Herrn ausführte, vollendet hatte, brachte er hinein, was sein Vater David als Weihgeschenk dargebracht hatte, Silber und Gold und Geräte, und legte es in den Schatz des Hauses des Herrn nieder.
89841 Könige1Kö1181Alsdann versammelten sich alle Ältesten Israels mit den Häuptern der Stämme und die Obersten der Geschlechter der Söhne Israels bei dem Könige Salomon in Jerusalem, um die Lade des Bundes des Herrn aus der Stadt Davids, das ist von Sion, heraufzubringen.
89851 Könige1Kö1182Und ganz Israel versammelte sich um den König Salomon im Monat Ethanim am Feste, dies ist der siebente Monat.
89861 Könige1Kö1183Da kamen alle Ältesten von Israel und die Priester nahmen die Lade auf
89871 Könige1Kö1184und trugen die Lade des Herrn und das Zelt des Bundes und alle Geräte des Heiligtums, welche im Zelte waren; dies alles trugen die Priester und Leviten.
89881 Könige1Kö1185Der König Salomon aber und die ganze Menge Israels, die zu ihm zusammengekommen war, gingen mit ihm vor der Lade her und opferten Schafe und Rinder ohne Schätzung und Zahl.
89891 Könige1Kö1186Und die Priester brachten die Lade des Bundes des Herrn an ihren Platz, an dem Spruchort des Tempels, in das Allerheiligste, unter die Flügel der Cherubim;
89901 Könige1Kö1187denn die Cherubim breiteten ihre Flügel über den Ort der Lade aus und bedeckten die Lade und ihre Stangen von oben.
89911 Könige1Kö1188Und während die Stangen so weit vorstanden, dass ihre Enden aus dem Heiligtum vor dem Spruchorte sichtbar waren, konnte man dieselben nicht von außen sehen; sie blieben daselbst bis auf den heutigen Tag.
89921 Könige1Kö1189In der Lade aber war nichts außer den zwei steinernen Tafeln, welche Moses am Horeb hineingelegt hatte, als der Herr mit den Söhnen Israels den Bund schloss, da sie aus dem Lande Ägypten auszogen.
89931 Könige1Kö11810Es begab sich aber, als die Priester aus dem Heiligtum getreten waren, erfüllte eine Wolke das Haus des Herrn
89941 Könige1Kö11811und die Priester konnten wegen der Wolke nicht ihren Dienst verrichten, denn die Herrlichkeit des Herrn hatte das Haus des Herrn erfüllt.
89951 Könige1Kö11812Da sprach Salomon: Der Herr hat gesagt, dass er in der Wolke wohnen wolle.
89961 Könige1Kö11813Ich habe ein Haus gebaut zur Wohnung für dich, einen festen Thron für dich in Ewigkeit.
89971 Könige1Kö11814Dann wandte der König sich um und segnete die ganze Gemeinde Israels, denn die ganze Gemeinde Israels stand da.
89981 Könige1Kö11815Und Salomon sprach: Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels, welcher durch seinen Mund zu meinem Vater David geredet und in der Tat sein Wort erfüllt hat, da er sprach:
89991 Könige1Kö11816Von dem Tage an, da ich mein Volk Israel aus Ägypten herausführte, habe ich keine Stadt aus allen Stämmen Israels erwählt, dass daselbst ein Haus gebaut werde und mein Name daselbst wohne; aber ich habe David erwählt, dass er über mein Volk Israel gesetzt sei.
90001 Könige1Kö11817Und mein Vater David wollte dem Namen des Herrn, des Gottes Israels, ein Haus bauen,
90011 Könige1Kö11818aber der Herr sprach zu meinem Vater David: Dass du in deinem Herzen gedachtest, meinem Namen ein Haus zu bauen, daran hast du wohl getan, dies in deinem Sinne zu beschließen;
90021 Könige1Kö11819jedoch nicht du sollst mir ein Haus bauen, sondern die Sohn, der aus deinen Lenden hervorgehen wird, er soll meinem Namen ein Haus bauen.
90031 Könige1Kö11820Und der Herr hat sein Wort, das er geredet hat, erfüllt, denn ich bin an die Stelle meines Vaters David getreten und habe den Thron Israels bestiegen, wie der Herr geredet hat, und habe dem Namen des Herrn, des Gottes Israels, ein Haus erbaut.
90041 Könige1Kö11821Und ich habe daselbst einen Ort für die Lade bestimmt, in welcher der Bund des Herrn liegt, den er mit unsern Vätern geschlossen hat, als sie aus dem Lande Ägypten auszogen.
90051 Könige1Kö11822Hierauf trat Salomon vor den Altar des Herrn im Angesichte der Gemeinde Israel, breitete seine Hände gegen den Himmel aus
90061 Könige1Kö11823und sprach: Herr, du Gott Israels! Es ist kein Gott, der dir gleich wäre, im Himmel droben und auf Erden unten; der du den Bund und die Barmherzigkeit deinen Dienern bewahrst, welche vor dir mit ganzem Herzen wandeln,
90071 Könige1Kö11824der du deinem Diener David, meinem Vater, gehalten hast, was du ihm verheißen; du hast es mit dem Munde geredet und in der Tat es erfüllt, wie der heutige Tag beweist.
90081 Könige1Kö11825So halte nun, Herr, Gott Israels! deinem Diener David, meinem Vater, was du ihm verheißen hast, da du sprachest: Nimmer soll es dir vor mir an einen männlichen Nachkommen gebrechen, der auf dem Throne Israel sitze, wenn nur deine Söhne ihren Weg bewahren, dass sie vor mir so wandeln, wie du vor mir gewandelt bist.
90091 Könige1Kö11826Und nun, Herr, Gott Israels! lass deine Verheißung bestätigt werden, die du deinem Knechte David, meinem Vater, gegeben hast.
90101 Könige1Kö11827Aber ist es zu glauben, dass Gott wahrhaft auf Erden wohne? Denn wenn der Himmel und die Himmel der Himmel dich nicht fassen können, wie viel weniger dieses Haus, das ich erbaut habe?
90111 Könige1Kö11828Doch schaue auf das Gebet deines Dieners und auf sein Flehen, Herr, mein Gott! höre den Lobpreis und das Gebet, welches dein Diener heute vor dir verrichtet.
90121 Könige1Kö11829Lass deine Augen über diesem Hause offen stehen Tag und Nacht, über dem Hause, von dem du gesagt hast: Mein Name soll daselbst sein, auf dass du das Gebet erhörest, welches dein Diener an dieser Stätte an dich richtet.
90131 Könige1Kö11830Höre auf das Gebet deines Dieners und deines Volkes Israel, um was immer sie an dieser Stätte bitten werden, und erhöre es an dem Orte deiner Wohnung im Himmel, und wenn du es erhörst, sei gnädig!
90141 Könige1Kö11831Wenn jemand sich wider seinen Nächsten versündigt und ihm ein Eid auferlegt worden ist, der ihn verpflichtet hält, und er kommt des Eides willen vor deinen Altar in das Haus,
90151 Könige1Kö11832so wollest du darauf im Himmel hören und es tun und deine Diener richten, indem du den Gottlosen verdammst und seinen Wandel auf sein Haupt zurückfallen lässest und den Gerechten rechtfertigst und ihm nach seiner Gerechtigkeit vergiltst.
90161 Könige1Kö11833Wenn dein Volk Israel vor seinen Feinden flieht (denn es wird wider dich sündigen,) und sie Busse tun und deinen Namen bekennend kommen und flehen und dich in diesem Hause um Verzeihung bitten,
90171 Könige1Kö11834so wollest du sie im Himmel erhören und die Sünde deines Volkes Israel vergeben und sie wieder in das Land zurückführen, das du ihren Vätern gegeben hast.
90181 Könige1Kö11835Wenn der Himmel verschlossen ist und es um ihrer Sünde willen nicht regnet und sie an dieser Stätte beten und Busse tun, deinen Namen bekennend, und sich bekehren um ihrer Trübsal willen von ihren Sünden,
90191 Könige1Kö11836so wollest du sie im Himmel erhören und die Sünden deiner Diener und deines Volkes Israel vergeben und wollest ihnen den rechten Weg zeigen, auf dem sie wandeln sollen, und Regen über dein Land senden, welches du deinem Volke zum Erbe gegeben hast.
90201 Könige1Kö11837Wenn eine Hungersnot im Lande entsteht oder Pest oder Verderbnis der Luft oder Getreidebrand oder Heuschrecken oder Mehltau, wenn seine Feinde es bedrängen und seine Tore belagern, wenn irgend eine Plage, irgend eine Krankheit hereinbricht,
90211 Könige1Kö11838irgend eine Verwünschung und Verfluchung, die jemanden aus deinem Volke Israel widerfährt; wenn er zur Erkenntnis der Plage seines Herzens kommt und seine Hände in diesem Hause ausstreckt,
90221 Könige1Kö11839so wollest du ihn im Himmel an der Stätte deiner Wohnung erhören und wieder gnädig sein und schaffen, dass du einem jeden nach allem seinem Wandel gebest, wie du sein Herz schaust (denn du allein kennst das Herz aller Menschenkinder);
90231 Könige1Kö11840damit sie sich fürchten alle Zeit, welche sie in dem Lande leben, das du unsern Vätern gegeben hast.
90241 Könige1Kö11841Selbst wenn auch ein Fremder, der nicht zu deinem Volke Israel gehört, aus fernem Lande um deines Namens willen kommt (denn man wird überall von deinem großen Namen hören und von deiner starken Hand und von deinem
90251 Könige1Kö11842ausgestreckten Arme), wenn er dann kommt und betet an dieser Stätte,
90261 Könige1Kö11843so wollest du ihn im Himmel, in der Feste deiner Wohnung, erhören und alles tun, um was der Fremde dich anruft; damit alle Völker der Erde deinen Namen fürchten lernen wie dein Volk Israel und erfahren, dass die Name über dieses Haus angerufen ist, das ich erbaut habe.
90271 Könige1Kö11844Wenn dein Volk zum Kampfe gegen seine Feinde auszieht, auf welchem Wege du sie immer senden wirst, und sie beten zu dir, nach der Stadt sich hinwendend, welche du erwählt hast, und nach dem Hause, das ich deinem Namen erbaut habe,
90281 Könige1Kö11845so wollest du im Himmel ihr Gebet und ihr Flehen erhören und ihnen Recht schaffen.
90291 Könige1Kö11846Wenn sie wider dich sündigen (es ist ja kein Mensch, der nicht sündigte,) und du, über sie erzürnt, sie ihren Feinden preisgibst und sie gefangen in das Land ihrer Feinde, fern oder nah, geführt werden
90301 Könige1Kö11847und in ihrem Herzen an dem Orte ihrer Gefangenschaft Buße tun, sich bekehren und zu dir in ihrer Gefangenschaft also flehen: Wir haben gesündigt, wir haben unrecht getan, wir haben gottlos gehandelt;
90311 Könige1Kö11848und sie bekehren sich zu dir von ganzem Herzen und von ganzer Seele im Lande ihrer Feinde, in das sie gefangen geführt worden sind, und beten zu dir, hingewendet nach ihrem Lande, welches du ihren Vätern gegeben, und nach der Stadt, die du erwählt hast, und nach dem Tempel, welchen ich deinem Namen erbaut habe,
90321 Könige1Kö11849so wollest du im Himmel, auf der Feste deines Thrones ihr Gebet und ihr Flehen erhören und ihnen Recht schaffen
90331 Könige1Kö11850und wollest deinem Volke, das wider dich gesündigt, gnädig sein und alle ihre Missetaten, die sie wider dich begangen haben, vergeben und ihnen Barmherzigkeit widerfahren lassen vor denen, die sie gefangen halten, dass sie sich ihrer erbarmen.
90341 Könige1Kö11851Denn sie sind dein Volk und dein Erbe, die du aus dem Lande Ägypten, aus der Mitte des eisernen Ofens, herausgeführt hast.
90351 Könige1Kö11852Lass deine Augen offen sein für das Flehen deines Dieners und deines Volkes Israel und erhöre sie in allem, um was sie dich anrufen.
90361 Könige1Kö11853Denn du hast sie aus allen Völkern der Erde zum Erbe ausgesondert, wie du durch Moses, deinen Diener, geredet hast, als du unsere Väter aus Ägypten herausführtest, Herr, Gott!
90371 Könige1Kö11854Und es geschah, als Salomon all dies Gebet und Flehen zu dem Herrn vollendet hatte, erhob er sich von dem Platze vor dem Altare des Herrn; denn er hatte beide Knie zur Erde gebeugt und seine Hände zum Himmel ausgestreckt.
90381 Könige1Kö11855Er trat also hin und segnete die ganze Gemeinde Israel mit lauter Stimme, indem er sprach:
90391 Könige1Kö11856Gepriesen sei der Herr, welcher seinem Volke Israel Ruhe verliehen hat, allem gemäß, was er geredet hat; es ist auch nicht ein Wort unerfüllt geblieben von all dem Guten, das er durch seinen Diener Moses verheißen hat.
90401 Könige1Kö11857Der Herr, unser Gott, sei mit uns, wie er mit unsern Vätern gewesen ist; er verlasse uns nicht und verwerfe uns nicht,
90411 Könige1Kö11858sondern neige unsere Herzen zu sich, dass wir auf allen seinen Wegen wandeln und seine Gebote halten und alle seine Satzungen und Rechte beobachten, die immer er unsern Vätern geboten hat.
90421 Könige1Kö11859Und mögen diese meine Worte, mit welchen ich vor dem Herrn gefleht habe, dem Herrn, unserem Gott, bei Tag und bei Nacht nahe sein, dass er seinem Diener und seinem Volke Israel alle Zeit Recht schaffe,
90431 Könige1Kö11860damit alle Völker der Erde erkennen, dass der Herr Gott ist und außer ihm keiner sonst!
90441 Könige1Kö11861Und möge unser Herz mit dem Herrn, unserem Gott, ungeteilt sein, dass wir nach seinen Satzungen wandeln und seine Gebote halten, wie heute.
90451 Könige1Kö11862Und der König und ganz Israel mit ihm brachten vor dem Herrn Opfer dar.
90461 Könige1Kö11863Salomon schlachtete als Friedopfer, die er dem Herrn darbrachte, zweiundzwanzigtausend Rinder und hundertzwanzigtausend Schafe und so weihten der König und die Söhne Israels den Tempel des Herrn ein.
90471 Könige1Kö11864An jenem Tage weihte der König die Mitte des Vorhofes, welcher vor dem Hause des Herrn war; denn er brachte daselbst Brandopfer und Speiseopfer und das Fett der Friedopfer dar, weil der eherne Altar, der vor dem Herrn stand, zu klein war und die Brandopfer, die Speiseopfer und das Fett der Friedopfer nicht fassen konnte.
90481 Könige1Kö11865So feierte Salomon zu jener Zeit ein herrliches Fest und ganz Israel mit ihm, eine große Menge vom Eingange nach Emath bis an den Fuß Ägyptens, vor dem Herrn, unserm Gott, sieben Tage und abermals sieben Tage, das ist vierzehn Tage.
90491 Könige1Kö11866Und am achten Tage entließ er das Volk; sie segneten den König und zogen hin in ihre Hütten, fröhlich und freudigen Herzens über all das Gute, das der Herr an seinem Diener David und seinem Volke Israel getan hatte.
90501 Könige1Kö1191Es begab sich aber, als Salomon den Bau des Hauses vollendet hatte und den Palast des Königs und alles, was in seinem Wunsche und Willen gelegen war, auszuführen,
90511 Könige1Kö1192da erschien ihm der Herr zum zweiten Male, wie er ihm in Gabaon erschienen war.
90521 Könige1Kö1193Und der Herr sprach zu ihm: ich habe dein Gebet und dein Flehen erhört, mit dem du mich angerufen hast; ich habe dieses Haus, das du erbaut hast, geheiligt, dass ich meinen Namen auf immer dort eine Stätte gebe, und meine Augen und mein Herz sollen daselbst sein allezeit.
90531 Könige1Kö1194Und wenn du vor mir wandelst, wie dein Vater gewandelt ist, in Einfalt des Herzens und in Gerechtigkeit, und alles tust, was ich dir geboten habe, und meine Satzungen und meine Rechte hältst,
90541 Könige1Kö1195so will ich den Thron deines Königtums über Israel auf immer bestätigen, so wie ich zu deinem Vater David geredet, da ich sprach: Es soll deinem Geschlechte nimmer an einem männlichen Nachkommen auf dem Throne Israels gebrechen.
90551 Könige1Kö1196Wenn ihr aber und eure Söhne euch abwendet und mir nicht folgt und meine Gebote und Satzungen, die ich euch vorgelegt habe, nicht beobachtet, sondern hingeht und fremden Göttern dient und sie anbetet,
90561 Könige1Kö1197so werde ich Israel aus dem Lande, das ich ihnen gegeben, vertilgen und werde den Tempel, den ich meinem Namen geheiligt, von meinem Angesichte verwerfen, und Israel soll zum Sprichworte und zur Spottrede für alle Völker werden.
90571 Könige1Kö1198Und dieses Haus soll ein Beispiel werden: Jeder, der an ihm vorübergeht, soll sich entsetzen und zischen und sagen: Warum hat der Herr das diesem Lande und diesem Hause getan?
90581 Könige1Kö1199Dann wird man antworten: Weil sie den Herrn, ihren Gott, der ihre Väter aus dem Lande Ägypten herausgeführt, verlassen haben und fremden Göttern angehangen und sie angebetet und ihnen gedient haben, darum hat der Herr alle diese Übel über sie gebracht.
90591 Könige1Kö11910Nachdem aber zwanzig Jahre vergangen waren und Salomon die zwei Bauwerke errichtet hatte, das ist das Haus des Herrn und das Haus des Königs
90601 Könige1Kö11911(wozu Hiram, der König von Tyrus, Salomon Zedern- Und Tannenholz und Gold verabreicht hatte, so viel er nötig hatte), gab Salomon dem Hiram zwanzig Städte im Lande Galiläa.
90611 Könige1Kö11912Als nun Hiram von Tyrus kam, die Städte zu besichtigen, die ihm Salomon gegeben hatte, gefielen sie ihm nicht
90621 Könige1Kö11913und er sprach: Sind dies die Städte, die du mir gegeben hast, mein Bruder? Und er nannte sie das Land Chabul bis auf diesen Tag.
90631 Könige1Kö11914Hiram sandte auch dem Könige Salomon hundertundzwanzig Talente Goldes.
90641 Könige1Kö11915So groß war die Summe der Ausgaben, welche der König Salomon aufwandte, um das Haus des Herrn und sein Haus, den Mello, die Mauer Jerusalems und Heser, Mageddo und Gazer zu bauen.
90651 Könige1Kö11916Pharao, der König von Ägypten, war nämlich heraufgezogen und hate Gazer eingenommen und es mit Feuer verbrannt und die Kanaaniter, welche in der Stadt wohnten, getötet und hatte dasselbe seiner Tochter, der Frau Salomons, zur Mitgift gegeben.
90661 Könige1Kö11917So baute Salomon Gazer, Unter-Bethoron,
90671 Könige1Kö11918Baalath und Palmira im Lande der Wüste.
90681 Könige1Kö11919Und alle Flecken, die ihm gehörten und ohne Mauer waren, befestigte er und die Städte für die Wagen und die Städte für die Reiter und was ihn immer gelüstete, in Jerusalem und auf dem Libanon und im ganzen Lande seiner Herrschaft zu erbauen.
90691 Könige1Kö11920Die ganze Bevölkerung, welche noch von den Amorrhitern und Hethitern und Pherezitern und Hevitern und Jebusitern, die nicht zu den Söhnen Israels gehören, übrig war,
90701 Könige1Kö11921ihre Kinder, die im Lande übriggeblieben waren, welche nämlich die Söhne Israels nicht hatten ausrotten können, machte Salomon zinspflichtig bis auf den heutigen Tag.
90711 Könige1Kö11922Von den Söhnen Israels aber machte Salomon niemand zum Fronarbeiter, sondern sie waren seine Kriegsleute, seine Beamten und Obersten und Befehlshaber über die Wagen und Pferde.
90721 Könige1Kö11923Die, welche als die Höchsten über alle Arbeiter Salomons gesetzt waren, waren fünfhundertundfünfzig; sie hatten das Volk unter sich und leiteten die angeordneten Arbeiten.
90731 Könige1Kö11924Als aber die Tochter Pharaos aus der Davidsstadt in ihr Haus hinaufgezogen war, welches Salomon für sie hergestellt hatte, baute er Mello.
90741 Könige1Kö11925Und Salomon brachte dreimal im Jahre Brandopfer und Friedopfer auf dem Altare dar, den er dem Herrn gebaut hatte, und opferte Räucherwerk vor dem Herrn; so ward der Tempel vollendet.
90751 Könige1Kö11926Auch eine Flotte baute der König Salomon in Asiongaber, das bei Ailath am Ufer des roten Meeres liegt, im Lande Idumäa.
90761 Könige1Kö11927Und Hiram sandte auf dieser Flotte seine seekundigen Schiffsleute mit den Leuten Salomons.
90771 Könige1Kö11928Diese kamen nach Ophir und nahmen von da vierhundertundzwanzig Talente Gold mit und brachten es zum Könige Salomon.
90781 Könige1Kö11101Aber auch die Königin von Saba hörte den Ruf von Salomon über den Namen des Herrn und kam, ihn mit Rätselfragen auf die Probe zu stellen.
90791 Könige1Kö11102Und sie zog in Jerusalem ein mit großem Gefolge und Reichtum, mit Kamelen, welche Gewürze und eine unermessliche Menge Goldes und kostbare Edelsteine trugen, und kam zu dem Könige Salomon und redete zu ihm alles, was sie in ihrem Herzen hatte.
90801 Könige1Kö11103Und Salomon belehrte sie über alle Fragen, die sie vorlegte; es war nichts, was dem Könige verborgen sein konnte, worauf er ihr nicht geantwortet hätte.
90811 Könige1Kö11104Als nun die Königin von Saba alle Weisheit Salomons sah und das Haus, das er gebaut hatte,
90821 Könige1Kö11105die Speisen seines Tisches, die Wohnungen seiner Beamten, die Ordnungen der Dienerschaft und ihre Kleider, die Mundschenken und die Brandopfer, welche er im Hause des Herrn darbrachte, geriet sie außer sich
90831 Könige1Kö11106und sprach zu dem Könige: Wahr ist das Gerücht, das ich in meinem Lande gehört habe
90841 Könige1Kö11107von deinen Aussprüchen und von deiner Weisheit; aber ich glaubte denen nicht, welche mir davon erzählten, bis ich selbst kam und mit eigenen Augen sah und mich überzeugte, dass mir nicht die Hälfte berichtet worden ist. Deine Weisheit und deine Werke sind größer als der Ruf, den ich vernommen habe.
90851 Könige1Kö11108Glückselig sind deine Leute und glückselig deine Diener, die immerdar vor dir stehen und deine Weisheit hören!
90861 Könige1Kö11109Gepriesen sei der Herr, dein Gott dem du wohlgefallen hast und der dich auf den Thron Israels gesetzt hat; weil der Herr Israel immerdar liebt und dich zum Könige eingesetzt hat, dass du Recht und Gerechtigkeit übest.
90871 Könige1Kö111010Sie gab also dem Könige hundertundzwanzig Talente Goldes und überaus viele Gewürze und kostbare Edelsteine; nie wieder sind so viele Gewürze gebracht worden, wie die waren, welche die Königin von Saba dem Könige Salomon gab.
90881 Könige1Kö111011(Aber auch die Flotte Hirams, welche das Gold und Ophir holte, brachte von Ophir überaus viel wohlriechendes Holz und kostbare Edelsteine mit.
90891 Könige1Kö111012Und der König ließ von dem wohlriechenden Holze Geländer für das Haus des Herrn und für das königliche Haus und Zithern und Harfen für die Sänger machen; solches wohlriechende Holz ist nicht mehr gebracht noch gesehen worden bis auf den heutigen Tag.)
90901 Könige1Kö111013Der König Salomon dagegen gab der Königin von Saba alles, was sie wünschte und von ihm begehrte, neben dem, was er ihr aus eigenem Antriebe als Königsgabe dargebracht hatte. Und sie kehrte um und zog mit ihren Dienern in ihr Land.
90911 Könige1Kö111014Das Gewicht des Goldes aber, das man Salomon Jahr für Jahr brachte, betrug sechshundertsechsundvierzig Goldtalente
90921 Könige1Kö111015außer dem, was die Männer brachten, welche über die Abgaben gesetzt waren, und die Kaufleute und alle Händler und alle Könige Arabiens und die Statthalter des Landes.
90931 Könige1Kö111016Auch ließ der König Salomon zweihundert Schilde von ganz lauterem Golde machen und gab sechshundert Sekel Goldes zu der Platte jedes Schildes.
90941 Könige1Kö111017Sodann ließ er dreihundert kleinere Schilde aus erprobtem Golde machen; mit dreihundert Minen Goldes wurde jeder Schild überzogen und der König hinterlegte sie in dem Waldhause vom Libanon.
90951 Könige1Kö111018Weiter ließ der König Salomon einen großen Thron von Elfenbein machen und überzog ihn mit hell glänzendem Golde.
90961 Könige1Kö111019Derselbe hatte sechs Stufen und war oben gerundet an der Hinterseite, den Sitzplatz hielten zwei Armlehnen an beiden Seiten und zwei Löwen standen neben den Armlehnen.
90971 Könige1Kö111020Zwölf kleine Löwen standen auf den sechs Stufen zu beiden Seiten; ein solches Werk ist in keinem Königreich je gemacht worden.
90981 Könige1Kö111021Aber auch alle Gefäße, aus denen der König Salomon trank, waren von Gold und alles Geräte des Waldhauses vom Libanon war von reinstem Golde; nichts war von Silber, denn dies ward in den Tagen Salomons für nichts geachtet,
90991 Könige1Kö111022weil die Flotte des Königs mit der Flotte Hirams einmal in drei Jahren über das Meer nach Tharsis fuhr und von da Gold, Silber, Elefantenzähne, Affen und Pfauen brachte.
91001 Könige1Kö111023So ward der König Salomon erhöht über alle Könige der Erde an Reichtum und an Weisheit.
91011 Könige1Kö111024Und die ganze Erde begehrte Salomons Angesicht zu schauen und seine Weisheit zu hören, welche Gott ihn ins Herz gegeben hatte.
91021 Könige1Kö111025Ein jeder brachte ihm Geschenke, silberne und goldene Geräte, Kleider und Kriegswaffen, auch Gewürze, Rosse und Maultiere, Jahr für Jahr.
91031 Könige1Kö111026Und Salomon sammelte Wagen und Reiter und erhielt tausendvierhundert Wagen und zwölftausend Reiter; diese legte er in die festen Städte und zu dem Könige nach Jerusalem.
91041 Könige1Kö111027Und er machte, dass zu Jerusalem ein gleicher Überfluss an Silber war wie an Steinen und Zedernholz schaffte er soviel herbei, als wilde Feigenbäume in den Ebenen wachsen.
91051 Könige1Kö111028Auch führte man Pferde für Salomon aus Ägypten und aus Koa aus; denn die Kaufleute des Königs kauften sie in Koa und brachten sie um einen bestimmten Preis herbei.
91061 Könige1Kö111029Ein Viergespann aus Ägypten kam auf sechshundert Sekel Silbers und ein Pferd auf hundertfünfzig. Auf diese Weise verkauften alle Könige der Hethiter und Syriens ihre Pferde.
91071 Könige1Kö11111Der König Salomon aber liebte viele ausländische Frauen neben der Tochter Pharaos, Moabitinnen, Ammonitinnen, Edonitinnen, Sidonitinnen und Hethitinnen,
91081 Könige1Kö11112von den Völkern, von welchen der Herr zu den Söhnen Israels gesagt: Gehet nicht zu denselben ein und lasset sie nicht zu eueren Frauen eingehen; denn sie werden eure Herzen sicherlich abwendig machen, dass ihr ihren Göttern folgt. An diesen hing Salomon mit brennendster Liebe.
91091 Könige1Kö11113Er hatte siebenhundert Frauen als Königinnen und dreihundert Nebenfrauen und die Frauen machten sein Herz abwendig.
91101 Könige1Kö11114Als er nun schon alt war, ward sin Herz durch die Frauen verdorben, so dass er fremden Göttern folgte; und sein Herz war nicht mehr ungeteilt mit dem Herrn, seinem Gott, wie das Herz seines Vaters David,
91111 Könige1Kö11115sondern Salomon verehrte die Astarte, die Göttin der Sidonier, und den Moloch, den Götzen der Ammoniter.
91121 Könige1Kö11116Und Salomon tat, was vor dem Herrn missfällig war, und war nicht treu in der Anhänglichkeit an den Herrn, wie sein Vater David.
91131 Könige1Kö11117Damals erbaute Salomon dem Chamos, dem Götzen der Moabiter, einen Tempel auf dem Berge, der Jerusalem gegenüber liegt, und dem Moloch, dem Götzen der Kinder Ammons.
91141 Könige1Kö11118Ebenso tat er für alle seine ausländischen Frauen, die ihren Göttern Räucherwerk anzündeten und Opfer darbrachten.
91151 Könige1Kö11119Da zürnte der Herr über Salomon, weil sein Herz sich von dem Herrn, dem Gott Israels, abgewendet hatte, der ihm zweimal erschienen war
91161 Könige1Kö111110und ihm geboten hatte, fremden Göttern nicht zu folgen; aber er hielt nicht, was der Herr ihm befohlen hatte.
91171 Könige1Kö111111Da sprach der Herr zu Salomon: Weil du dies in deinem Herzen gehabt und meinen Bund und meine Gebote, die ich dir anbefohlen, nicht bewahrt hast, so will ich dein Reich zerreißen und zerteilen und es deinem Diener geben.
91181 Könige1Kö111112Doch in deinen Tagen will ich es nicht tun um deines Vaters David willen, aus der Hand deines Sohnes werde ich es reißen.
91191 Könige1Kö111113Auch werde ich nicht das ganze Königreich wegnehmen, sondern einen Stamm werde ich deinem Sohne geben um meines Dieners David und um Jerusalems willen, das ich auserwählt habe.
91201 Könige1Kö111114Und der Herr ließ dem Salomon den Idumäer Adad als Widersacher erstehen, der von königlichem Geschlechte stammte und in Edom war.
91211 Könige1Kö111115Als nämlich David in Idumäa war und Joab, der Heerführer, hinaufgezogen war, um sie zu begraben, welche erschlagen waren, und er alles, was in Idumäa männlich war, tötete
91221 Könige1Kö111116(denn sechs Monate weilte Joab und ganz Israel daselbst, bis er alles, was in Idumäa männlich war, ausgerottet hatte),
91231 Könige1Kö111117da floh Adad und etliche edomitische Männer von den Dienern seines Vaters mit ihm, um sich nach Ägypten zu begeben; Adad aber war noch ein kleiner Knabe.
91241 Könige1Kö111118Diese machten sich von Madian auf und kamen nach Pharan, sodann nahmen sie Leute mit sich von Pharan und kamen nach Ägypten zu Pharao, dem Könige von Ägypten. Dieser gab ihm ein Haus und bestimmte ihm seinen Unterhalt und wies ihm Land an.
91251 Könige1Kö111119Und Adad fand Gnade vor Pharao, so sehr, dass er ihm die leibliche Schwester seiner Gemahlin, der Königin Taphnes, zur Frau gab.
91261 Könige1Kö111120Und die Schwester der Taphnes gebar ihm einen Sohn, Genubath, diesen zog Taphnes im Hause Pharaos auf; so blieb Genubath im Hause Pharaos mit den Söhnen desselben.
91271 Könige1Kö111121Als nun Adad in Ägypten hörte, dass David zu seinen Vätern entschlafen und dass Joab, der Heerführer, gestorben sei, sprach er zu Pharao: Entlasse mich, dass ich in mein Land ziehe!
91281 Könige1Kö111122Pharao sprach zu ihm: Was mangelt dir denn bei mir, dass du in dein Land zu ziehen begehrst? Jener antwortete: Nichts, dennoch bitte ich dich, entlass mich!
91291 Könige1Kö111123Auch ließ ihm Gott den Razon, den Sohn Eliadas, als Widersacher erstehen, der Adarezer, dem Könige von Soba, seinem Herrn, entflohen war.
91301 Könige1Kö111124Dieser sammelte gegen ihn Mannschaften und ward ein Anführer von Räubern, als David sie tötete, dann zogen sie nach Damaskus und ließen sich daselbst nieder und machten ihn zum Könige in Damaskus
91311 Könige1Kö111125und er war Israels Widersacher die ganze Zeit Salomons hindurch. Dies ist das Unheil von Seiten Adads und sei Hass gegen Israel und er herrschte in Syrien.
91321 Könige1Kö111126Auch Jeroboam, der Sohn Nabats, ein Ephratiter aus Sareda, ein Diener Salomons, dessen Mutter Sarva hieß und Witwe war, erhob die Hand gegen den König.
91331 Könige1Kö111127Und dies ist die Ursache der Empörung gegen ihn, dass Salomon Mello baute und den Graben der Stadt seines Vaters David ausfüllte.
91341 Könige1Kö111128Jeroboam aber war ein tapferer und gewaltiger Mann, und da Salomon sah, dass er ein tüchtiger und geschickter Jüngling war, machte er ihn zum Vorsteher über die Abgaben des ganzen Hauses Josephs.
91351 Könige1Kö111129Es begab sich nun zu jener Zeit, dass Jeroboam aus Jerusalem auszog und der Prophet Ahias, der Silomiter, mit einem neuen Mantel angetan, ihn auf dem Wege traf; beide waren allein auf dem Felde.
91361 Könige1Kö111130Da fasste Ahias seinen neuen Mantel, mit dem er bekleidet war, zerriss ihn in zwölf Stücke
91371 Könige1Kö111131und sprach zu Jeroboam: Nimm dir zehn Stücke, denn so spricht der Herr, der Gott Israels: Siehe, ich werde das Königreich aus der Hand Salomons reißen und dir zehn Stämme geben.
91381 Könige1Kö111132Aber ein Stamm soll bei ihm zurückbleiben um meines Dieners David und um der Stadt Jerusalem willen, die ich aus allen Stämmen Israels erwählt habe,
91391 Könige1Kö111133weil er mich verlassen und Astarte, die Königin der Sidoniter, und Chamos, den Gott der Moabiter, und Moloch, den Gott der Söhne Ammons, angebetet hat und nicht auf meinen Wegen gewandelt ist, um zu tun, was vor mir recht ist, und meine Gebote und Rechte zu üben wie sein Vater David.
91401 Könige1Kö111134Doch ich will ihm nicht das ganze Königreich nehmen, sondern will ihn alle Tage seines Lebens zum Herrscher gesetzt sein lassen, um meines Dieners David willen, den ich erwählt, der meine Gebote und meine Gesetze bewahrt hat.
91411 Könige1Kö111135Jedoch seinem Sohne will ich das Königreich wegnehmen und dir zehn Stämme geben;
91421 Könige1Kö111136seinem Sohne aber will ich einen Stamm geben, damit meinem Diener David allezeit eine Leuchte vor mir in Jerusalem verbleibe, der Stadt, die ich erwählt habe, dass mein Name daselbst sei.
91431 Könige1Kö111137Dich also will ich aufnehmen und du sollst herrschen über alles, was deine Seele begehrt, und du wirst König sein über Israel.
91441 Könige1Kö111138Wenn du nun in allem, was ich dir gebiete, gehorchst und in meinen Wegen wandelst und tust, was vor mir recht ist, und meine Satzungen und Gebote hältst, wie mein Diener David getan hat, so will ich mit dir sein und dir ein beständiges Haus bauen, wie ich David ein Haus erbaut habe, und will dir Israel übergeben;
91451 Könige1Kö111139und ich will um deswillen die Nachkommen Davids züchtigen, jedoch nicht auf immer.
91461 Könige1Kö111140Deshalb suchte Salomon den Jeroboam zu töten, dieser aber machte sich auf und entfloh nach Ägypten zu Sesak, dem Könige von Ägypten bis zu Salomons Tode.
91471 Könige1Kö111141Was aber noch sonst von Salomon zu sagen ist und alles, was er getan hat, und seine Weisheit, siehe, das alles ist in den Jahrbüchern Salomons beschrieben.
91481 Könige1Kö111142Die Zeit aber, welche Salomon in Jerusalem über ganz Israel herrschte, beträgt vierzig Jahre.
91491 Könige1Kö111143Und Salomon entschlief zu seinen Vätern und ward in der Stadt seines Vaters David begraben und Roboam, sein Sohn, ward König an seiner Statt.
91501 Könige1Kö11121Roboam aber kam nach Sichem, denn dort hatte sich ganz Israel versammelt, ihn zum Könige einzusetzen.
91511 Könige1Kö11122Als aber Jeroboam, der Sohn Nabats, der noch flüchtig vor dem Könige Salomon in Ägypten weilte, von dessen Tode hörte, kehrte er aus Ägypten zurück.
91521 Könige1Kö11123Sie hatten nämlich hingesandt und ihn rufen lassen, also kam Jeroboam und das ganze Volk Israel und sie redeten zu Roboam und sagten:
91531 Könige1Kö11124Dein Vater hat uns ein sehr hartes Joch auferlegt; so mindere nun du die so harte Herrschaft deines Vaters und das so schwere Joch, das er uns auferlegt hat, ein wenig und wir wollen dir untergeben sein.
91541 Könige1Kö11125Da sprach er zu ihnen: Gehet auf drei Tage fort und kommet alsdann wieder zu mir! Als nun das Volk weggegangen war,
91551 Könige1Kö11126hielt der König Roboam mit den Ältesten Rat, welche seinem Vater Salomon gedient hatten, als er noch lebte, und sprach: Was ratet ihr mir, diesem Volk zu antworten?
91561 Könige1Kö11127Sie entgegneten ihm: Wenn du heute diesem Volke nachgibst und zu Willen bist und ihre Bitte willfährst und freundliche Worte zu ihnen redest, so werden sie dir auf immer untergeben sein.
91571 Könige1Kö11128Er aber verschmähte den Rat der Ältesten, den sie ihm gegeben, und wendete sich an die Jünglinge, welche mit ihm erzogen waren und vor ihm standen,
91581 Könige1Kö11129und sprach zu diesen: Was ratet ihr mir, diesem Volke zu antworten, das zu mir spricht: Erleichtere uns das Joch, das dein Vater uns auferlegt hat?
91591 Könige1Kö111210Da sprachen die Jünglinge, welche mit ihm erzogen waren, zu ihm: So musst du zu diesem Volke reden, die zu dir gesprochen und gesagt haben: Dein Vater hat uns mit schwerem Joche belastet, erleichtere du es uns; so musst du mit ihnen sprechen: Mein kleiner Finger ist dicker als der Rücken meines Vaters!
91601 Könige1Kö111211Hat nun mein Vater euch ein schweres Joch auferlegt, so will ich zu eurem Joche noch hinzutun; mein Vater hat euch mit Geißeln geschlagen, ich aber will euch mit Skorpionen schlagen.
91611 Könige1Kö111212Jeroboam also kam mit dem ganzen Volke zu Roboam am dritten Tage, wie der König gesprochen hatte, indem er sagte: Kommet am dritten Tage wieder zu mir!
91621 Könige1Kö111213Da gab der König dem Volke eine harte Antwort und ließ den Rat, den ihm die Ältesten gegeben hatten, außer acht
91631 Könige1Kö111214und redete zu ihnen nach dem Rate der Jünglinge und sprach: Mein Vater hat euch ein schweres Joch auferlegt, ich aber will zu euerm Joche noch hinzutun; mein Vater hat euch mit Geißeln geschlagen, ich aber will euch mit Skorpionen schlagen.
91641 Könige1Kö111215So war der König dem Volke nicht zu Willen; denn der Herr hatte sich von ihm abgewendet, um sein Wort in Erfüllung gehen zu lassen, das er durch den Siloniter Ahias zu Jeroboam, dem Sohne Nabats, geredet hatte.
91651 Könige1Kö111216Da nun das Volk sah, dass der König nicht auf sie hätte hören wollen, antwortete es ihm und sprach: Welchen Teil haben wir an David oder welches Erbe an dem Sohne Isais? Begib dich in deine Hütten, Israel! Nun siehe nach deinem Hause, David! Und Israel ging zu seinen Hütten heim.
91661 Könige1Kö111217Über die Söhne Israels aber, welche in den Städten Judas wohnten, herrschte Roboam.
91671 Könige1Kö111218Als nun der König Roboam Aduram aussandte, der über die Abgaben gesetzt war, steinigte ihn ganz Israel und er starb. Da stieg der König Roboam eilends auf einen Wagen und floh nach Jerusalem.
91681 Könige1Kö111219So fiel Israel vom Hause Davids ab, bis auf den heutigen Tag.
91691 Könige1Kö111220Es geschah aber, als ganz Israel hörte, dass Jeroboam zurückgekehrt sei, sandten sie hin und ließen ihn vor ihre Versammlung berufen und machten ihn zum Könige über ganz Israel und niemand hielt es mit dem Hause Davids, außer allein der Stamm Juda.
91701 Könige1Kö111221Als Roboam nun nach Jerusalem kam, versammelte er das ganze Haus Juda und den Stamm Benjamin, hundertundzwanzigtausend auserlesene kriegstüchtige Männer, um gegen das Haus Israel zu kämpfen und das Königtum wieder an Roboam, den Sohn Salomons zurückzubringen.
91711 Könige1Kö111222Aber das Wort des Herrn erging an Semeja, den Mann Gottes, also:
91721 Könige1Kö111223Sprich zu Roboam, dem Sohne Salomons, dem König von Juda, und zu dem ganzen Hause Juda und Benjamin und zu dem übrigen Volke und sage:
91731 Könige1Kö111224So spricht der Herr: Ihr sollt nicht hinziehen und sollt nicht gegen eure Brüder, die Söhne Israels, kämpfen! Ein jeder kehre in sein Haus zurück, denn von mir ist dies ausgegangen. Da hörten sie auf das Wort des Herrn und kehrten um von dem Zuge, wie der Herr ihnen geboten hatte.
91741 Könige1Kö111225Jeroboam aber baute Sichem auf dem Gebirge Ephraim und wohnte daselbst, sodann zog er von dort aus und baute Phanuel.
91751 Könige1Kö111226Und Jeroboam sprach in seinem Herzen: Bald wird die Herrschaft wieder an das Haus Davids kommen;
91761 Könige1Kö111227wenn dieses Volk hinaufzieht, um im Hause des Herrn zu Jerusalem Opfer darzubringen, so wird das Herz dieses Volkes sich wieder seinem Herrn Roboam, dem Könige von Juda, zuwenden und sie werden mich töten und ihm wieder zufallen.
91771 Könige1Kö111228So dachte er sich denn einen Plan aus und machte zwei goldene Kälber und sprach zu dem Volke: Ziehet nicht mehr nach Jerusalem hinauf! Siehe, da sind deine Götter, Israel, die dich aus dem Lande Ägypten hinausgeführt haben!
91781 Könige1Kö111229Und er stellte das eine in Bethel auf, das andere in Dan
91791 Könige1Kö111230und diese Tat ward Anlass zur Sünde, denn das Volk ging bis nach Dan hin, um das Kalb anzubeten.
91801 Könige1Kö111231Auch baute er Tempel auf Höhen und machte Leute aus den Geringsten des Volkes, die nicht zu den Söhnen Levis gehörten, zu Priestern.
91811 Könige1Kö111232Und er ordnete ein Fest an im achten Monate, am fünfzehnten Tage des Monats, ähnlich dem Feste, welches in Juda gefeiert ward, und trat an den Altar. Ebenso tat er in Bethel, um den Kälbern, die er gemacht hatte, Opfer darzubringen, und er bestellte Priester in Bethel für die Höhen, welche er errichtet hatte.
91821 Könige1Kö111233Und er trat zu dem Altar, den er in Bethel erbaut hatte, am fünfzehnten Tage des achten Monats, welchen er in seinem Herzen erdacht hatte, und veranstaltete den Söhnen Israels ein Fest und trat an den Altar, um Räucherwerk anzuzünden.
91831 Könige1Kö11131Siehe, da kam von Juda ein Mann Gottes auf das Wort des Herrn nach Bethel, als Jeroboam an dem Altare stand und Weihrauch streute.
91841 Könige1Kö11132Und er verkündete gegen den Altar einen Ausspruch des Herrn und sprach: Altar, Altar! so spricht der Herr: Siehe, ein Sohn wird dem Hause David geboren werden, Josias mit Namen, dieser wird dir die Priester der Höhen schlachten, welche jetzt auf dir Weihrauch anzünden, und wird Menschengebeine auf dir verbrennen.
91851 Könige1Kö11133Und er gab an jenem Tage ein Zeichen und sprach: Das soll das Zeichen sein, dass der Herr gesprochen hat: Sehet, der Altar wird bersten und die Asche, welche auf demselben liegt, wird verstreut werden.
91861 Könige1Kö11134Als der König das Wort des Mannes Gottes hörte, das er gegen den Altar in Bethel ausgerufen, streckte er seine Hand vom Altare her aus und rief: Greifet ihn! Da erstarrte seine Hand, welche er gegen ihn ausgestreckt hatte, und er konnte sie nicht wieder an sich ziehen.
91871 Könige1Kö11135Der Altar aber barst und die Asche ward von dem Altare herabgestreut, dem Zeichen gemäß, das der Mann Gottes als Ausspruch Gottes vorherverkündet hatte.
91881 Könige1Kö11136Da sprach der König zu dem Manne Gottes: Flehe vor dem Angesichte des Herrn, deines Gottes, und bitte für mich, dass mir meine Hand wiederhergestellt werde. Als nun der Mann Gottes vor dem Angesichte des Herrn betete, ließ sich die Hand des Königs wieder an ihn ziehen und wurde, wie sie zuvor gewesen war.
91891 Könige1Kö11137Darauf sprach der König zu dem Manne Gottes: Komm mit mir in mein Haus, dass du essest, so will ich dir Geschenke geben.
91901 Könige1Kö11138Der Mann Gottes aber antwortete dem Könige: Wenn du mir die Hälfte deines Hauses gäbest, so würde ich nicht mit dir gehen und würde auch an diesem Orte nicht Brot essen nach Wasser trinken.
91911 Könige1Kö11139Denn so ist mir durch das Wort des Herrn befohlen worden, der gebot: Iss weder Brot noch trinke Wasser und kehre nicht auf dem Wege zurück, den du gekommen bist.
91921 Könige1Kö111310Deshalb zog er auf einem andern Wege fort und kehrte nicht auf dem Wege zurück, auf welchem er nach Bethel gekommen war.
91931 Könige1Kö111311Es wohnte aber in Bethel ein alter Prophet, zu diesem kamen seine Söhne und erzählten ihm alles, was der Mann Gottes an jenem Tage in Bethel getan hatte; und die Worte welche er zu dem Könige geredet, berichteten sie ihrem Vater.
91941 Könige1Kö111312Da sprach ihr Vater zu ihnen: Auf welchem Wege ist er von dannen gezogen? Seine Söhne zeigten ihm den Weg, auf dem der Mann Gottes, der von Juda gekommen, fortgezogen war.
91951 Könige1Kö111313Hierauf sprach er zu seinen Söhnen: Sattelt mir den Esel! Als sie ihn gesattelt hatten, bestieg er denselben
91961 Könige1Kö111314und zog dem Manne Gottes nach und fand ihn unter der Terebinthe sitzend und sprach zu ihm: Bist du der Mann Gottes, der aus Juda gekommen ist? Jener antwortete: Ich bin es!
91971 Könige1Kö111315Da sprach er zu ihm: Komm mit mir in mein Haus, dass du Brot essest.
91981 Könige1Kö111316Jener aber antwortete: Ich kann nicht umkehren und mit dir kommen und ich werde an diesem Orte weder Brot essen noch Wasser trinken,
91991 Könige1Kö111317denn der Herr hat zu mir durch sein Wort geredet und gesagt: Iss daselbst nicht Brot und trinke nicht Wasser und kehre nicht auf dem Wege zurück, auf dem du gekommen bist.
92001 Könige1Kö111318Da sprach er zu ihm: Auch ich bin ein Prophet wie du und ein Engel hat mir einen Ausspruch des Herrn verkündet und gesagt: Führe ihn mit dir zurück in dein Haus, dass er Brot esse und Wasser trinke. Und er täuschte ihn
92011 Könige1Kö111319und führte ihn mit sich zurück. So aß jener denn in seinem Hause Brot und trank Wasser.
92021 Könige1Kö111320Während sie nun zu Tische saßen, erging das Wort des Herrn an den Propheten, der ihn zurückgeholt hatte.
92031 Könige1Kö111321Da rief er dem Manne Gottes, der von Juda gekommen war, zu und sprach: So spricht der Herr: Weil du dem Ausspruche des Herrn nicht gehorsam gewesen bist und das Gebot, das der Herr, dein Gott, dir gegeben, nicht bewahrt hast
92041 Könige1Kö111322und zurückgekehrt bist und Brot gegessen und Wasser getrunken hast an dem Orte, an dem ich dir verboten habe, Brot zu essen und Wasser zu trinken, so soll dein Leichnam nicht in das Grab deiner Väter kommen!
92051 Könige1Kö111323Nachdem jener also gegessen und getrunken hatte, sattelte er dem Propheten, den er zurückgeholt hatte, dessen Esel.
92061 Könige1Kö111324Als dieser aber weggezogen war, traf ihn ein Löwe auf dem Wege und tötete ihn und sein Leichnam lag auf den Weg hingestreckt, der Esel aber blieb bei demselben stehen und der Löwe stand neben dem Leichname.
92071 Könige1Kö111325Und siehe, Männer, die vorüber gingen, sahen den Leichnam auf dem Wege hingestreckt und den Löwen bei dem Leichname stehend. Da kamen sie und machten es in der Stadt kundbar, in welcher jener alte Prophet wohnte.
92081 Könige1Kö111326Als der Prophet, der ihn vom Wege zurückgeholt hatte, das hörte, sprach er: Es ist der Mann Gottes, welcher dem Ausspruche des Herrn ungehorsam gewesen ist; der Herr hat ihn dem Löwen preisgegeben und dieser hat ihn zermalmt und getötet nach dem Worte des Herrn, das er zu ihm geredet.
92091 Könige1Kö111327Dann sprach er zu seinen Söhnen: Sattelt mir den Esel! Als diese ihn gesattelt hatten,
92101 Könige1Kö111328zog er fort und fand seinen Leichnam auf den Weg hingestreckt und den Esel und den Löwen bei dem Leichname stehen; der Löwe hatte von dem Leichnam nicht gefressen und den Esel nicht zerrissen.
92111 Könige1Kö111329Da hob der Prophet den Leichnam des Manne Gottes auf und legte ihn auf den Esel und kehrte zurück und brachte ihn in die Stadt des alten Propheten, um ihm die Trauerklage zu halten.
92121 Könige1Kö111330Und er legte dessen Leichnam in sein eigenes Grab und sie beklagten ihn: Ach, ach, mein Bruder!
92131 Könige1Kö111331Und als sie ihn beklagt hatten, sprach er zu seinen Söhnen: Wenn ich gestorben bin, so begrabet mich in dem Grabe, in dem der Mann Gottes begraben ist; neben seine Gebeine leget meine Gebeine.
92141 Könige1Kö111332denn wahrlich, die Voraussagung wird in Erfüllung gehen, welche er als Ausspruch des Herrn getan hat gegen den Altar, der zu Bethel ist, und gegen alle Tempel der Höhen, die in den Städten Samarias sind.
92151 Könige1Kö111333Aber auch nach diesen Ereignissen kehrte Jeroboam nicht von seinem schlimmen Wege um, sondern machte im Gegenteil Leute aus den Geringsten des Volkes zu Priestern auf den Höhen; wer nur wollte, dem füllte er die Hand und dieser ward ein Priester der Höhen.
92161 Könige1Kö111334Dies also war die Sünde des Hauses Jeroboams und deswegen ward es vernichtet und vertilgt vom Angesichte der Erde.
92171 Könige1Kö11141Um jene Zeit erkrankte Abia, der Sohn Jeroboams.
92181 Könige1Kö11142Da sprach Jeroboam zu seinem Weibe: Mach dich auf und verkleide dich, dass man dich nicht als die Gattin Jeroboams erkenne, und gehe nach Silo, wo der Prophet Ahias ist, der mir gesagt hat, dass ich über dieses Volk herrschen werde.
92191 Könige1Kö11143Nimm auch zehn Brote mit dir und einen Kuchen und ein Gefäß mit Honig und gehe zu ihm; denn er wird dir anzeigen, wie es diesem Knaben ergehen wird.
92201 Könige1Kö11144Jeroboams Weib tat, wie er gesagt hatte, und machte sich auf und ging nach Silo und kam in das Haus de Ahias; dieser aber konnte nicht sehen, denn seine Augen waren schon dunkel geworden vor Alter.
92211 Könige1Kö11145Der Herr aber sprach zu Ahias: Siehe, das Weib Jeroboams kommt herein, um dich wegen ihres kranken Sohnes zu befragen. Dies und das sage ihr. Als sie nun hereintrat und zu verheimlichen suchte, wer sie sei,
92221 Könige1Kö11146hörte Ahias das Geräusch ihrer Schritte, als sie zur Tür hereintrat, und sprach: Tritt herein, Gattin Jeroboams! Warum stellst du dich, als ob du eine andere wärest? Ich aber bin an dich gesandt mit harter Botschaft.
92231 Könige1Kö11147Gehe hin und sage Jeroboam: So spricht der Herr, der Gott Israels: Weil ich dich aus der Mitte des Volkes emporgehoben und dich zum Fürsten über mein Volk Israel gesetzt
92241 Könige1Kö11148und das Reich des Hauses Davids geteilt und dir gegeben habe, du aber nicht gewesen bist, wie mein Diener David, der meine Gebote beobachtete und mir mit ganzem Herzen folgte, indem er tat, was in meinen Augen wohlgefällig war,
92251 Könige1Kö11149sondern mehr Böses getan hast als alle, die vor dir waren, und dir fremde Götter und gegossene Bilder gemacht hast, um mich zum Zorne zu reizen, mich aber hinter dich geworfen hast,
92261 Könige1Kö111410siehe, darum werde ich über das Haus Jeroboams Unglück bringen und werde von Jeroboam jeden schlagen, der die Wand näßt, und den Eingeschlossenen und Geringsten in Israel; und ich will die Überbleibsel des Hauses Jeroboams hinwegfegen, wie man Kot hinwegzufegen pflegt, bis alles rein ist.
92271 Könige1Kö111411Wer von Jeroboams Nachkommen in der Stadt stirbt, den sollen die Hunde fressen; wer aber auf dem Felde stirbt, den sollen die Vögel des Himmels fressen; denn der Herr hat geredet!
92281 Könige1Kö111412Mache dich also auf und gehe in dein Haus und eben, wenn deine Füße in die Stadt eintreten, wird der Knabe sterben
92291 Könige1Kö111413und ganz Israel wird ihn betrauern, und begraben; denn dieser allein wird von Jeroboams Nachkommen in ein Grab kommen, weil sich an ihm etwas Gutes gefunden hat vor dem Herrn, dem Gott Israels, im Hause Jeroboams.
92301 Könige1Kö111414Der Herr aber wird sich einen König über Israel setzen, der das Haus Jeroboams an diesem Tage und um diese Zeit schlagen wird,
92311 Könige1Kö111415und der Herr, Gott, wird Israel erschüttern, wie ein Rohr im Wasser sich zu bewegen pflegt, und wird Israel aus diesem guten Lande, das er ihren Vätern gegeben, reißen und sie jenseits des Flusses zerstreuen, weil sie sich Haine gemacht haben, um den Herrn zum Zorne zu reizen.
92321 Könige1Kö111416Und der Herr wird Israel preisgeben um der Sünden Jeroboams willen, der gesündigt und Israel zur Sünde verführt hat.
92331 Könige1Kö111417Da machte sich das Weib Jeroboams auf und ging fort und kam nach Thersa, und als sie über die Schwelle des Hauses trat, starb der Knabe
92341 Könige1Kö111418und sie begruben ihn. Und ganz Israel betrauerte ihn nach dem Ausspruche des Herrn, den er durch seinen Diener, den Propheten Ahias, gegeben hatte.
92351 Könige1Kö111419Was aber sonst noch von Jeroboam zu sagen ist, wie er Kriege geführt und regiert hat, siehe, das ist den Jahrbüchern der Könige von Israel beschrieben.
92361 Könige1Kö111420Die Zeit, welche Jeroboam herrschte, beträgt zweiundzwanzig Jahre; und er entschlief zu seinen Vätern und Nadab, sein Sohn, ward König an seiner Statt.
92371 Könige1Kö111421Roboam aber, der Sohn Salomons, herrschte in Juda. Einundvierzig Jahre war Roboam alt, als er König ward, und siebzehn Jahre herrschte er in Jerusalem, der Stadt, welche der Herr aus allen Stämmen Israels erwählt hat, seinem Namen dort eine Stätte zu geben. Der Name seiner Mutter aber war Naama, eine Ammanitin.
92381 Könige1Kö111422Und Judas tat, was böse war vor dem Herrn, und sie reizten ihn mehr zum Zorne als alles, was ihre Väter mit ihren Sünden getan, die sie begingen.
92391 Könige1Kö111423Denn auch sie bauten sich Altäre und Bildsäulen und Haine auf jedem hohen Hügel und unter jedem grünen Baume
92401 Könige1Kö111424und auch Buhldiener waren im Lande und sie verübten alle Greuel der Völker, welche der Herr vor den Söhnen Israels vertilgt hatte.
92411 Könige1Kö111425Im fünften Jahre der Herrschaft Roboams aber zog Sesak, der König von Ägypten, gegen Jerusalem heran
92421 Könige1Kö111426und nahm die Schätze des Königshauses und raubte alles, auch die goldenen Schilde, die Salomon hatte machen lassen.
92431 Könige1Kö111427An ihrer Stelle ließ der König Roboam eherne Schilde machen und übergab diese den Obersten der Schildträger und derer, welche an der Türe des Königshauses Wache hielten.
92441 Könige1Kö111428Wenn der König in das Haus des Herrn ging, trugen sie die, deren Amt es war, vorauszugehen, und darnach trugen sie dieselben in die Rüstkammer der Schildträger zurück.
92451 Könige1Kö111429Was aber sonst von Roboam zu sagen ist und alles, was er getan hat, siehe, das ist in den Jahrbüchern der Könige von Juda beschrieben.
92461 Könige1Kö111430Und es war allezeit Krieg zwischen Roboam und Jeorboam.
92471 Könige1Kö111431Und Roboam entschlief zu seinen Vätern und ward bei ihnen in der Davidsstadt begraben, der Name seiner Mutter aber war Naama, eine Ammanitin, und sein Sohn Abiam ward König an seiner Statt.
92481 Könige1Kö11151Im achtzehnten Jahre also der Herrschaft Jeroboams, des Sohnes Nabats, ward Abiam König von Juda.
92491 Könige1Kö11152Drei Jahre herrschte er zu Jerusalem; der Name seiner Mutter war Maacha, eine Tochter Abessaloms.
92501 Könige1Kö11153Er wandelte in allen Sünden seines Vaters, welche dieser vor ihm getan hatte, und sein Herz war nicht ungeteilt mit dem Herrn, seinem Gott, wie das Herz seines Vaters David.
92511 Könige1Kö11154Aber um Davids willen gab ihm der Herr, sein Gott, eine Leuchte in Jerusalem, dass er seinen Sohn nach ihm berief und Jerusalem bestehen ließ,
92521 Könige1Kö11155weil David getan hatte, was Recht war in den Augen des Herrn, und nicht abgewichen war von dem allem, was er ihm geboten hatte alle Tage seines Lebens hindurch, außer in der Angelegenheit des Hethiters Urias.
92531 Könige1Kö11156Es war aber Krieg zwischen Roboam und Jeroboam die ganze Zeit seines Lebens hindurch.
92541 Könige1Kö11157Was aber sonst von Abiam zu sagen ist, und alles, was er tat, ist das nicht in den Jahrbüchern der Könige von Juda beschrieben? Und es war Krieg zwischen Abiam und zwischen Jeroboam.
92551 Könige1Kö11158Und Abiam entschlief zu seinen Vätern und sie begruben ihn in der Davidsstadt und sein Sohn Asa ward König an seiner Statt.
92561 Könige1Kö11159Im zwanzigsten Jahre Jeroboams, des Königs von Israel, ward Asa König von Juda
92571 Könige1Kö111510und herrschte einundvierzig Jahre in Jerusalem. Der Name seiner Mutter war Maacha, eine Tochter des Abessalom.
92581 Könige1Kö111511Asa tat, was in den Augen des Herrn recht war, wie sein Vater David,
92591 Könige1Kö111512und schaffte die Buhldiener aus dem Lande und reinigte es von allem Unrat der Götzen, welche seine Väter gemacht hatten.
92601 Könige1Kö111513Auch Maacha, seine Mutter, entfernte er, dass sie nicht mehr Vorsteherin in den Heiligtümern des Priapus war und in dessen Haine, welchen sie ihm geweiht hatte; und er zerstörte dessen Höhle und zerbrach das Schandbild und verbrannte es im Tale Cedron.
92611 Könige1Kö111514Die Höhen aber schaffte er nicht ab, jedoch war das Herz Asas ungeteilt mit dem Herrn sein ganzes Leben hindurch.
92621 Könige1Kö111515Und er brachte das, was sein Vater geweiht und gelobt hatte, in das Haus des Herrn, Silber, Gold und Geräte.
92631 Könige1Kö111516Es war aber Krieg zwischen Asa und Baasa, dem Könige von Israel, solange sie lebten.
92641 Könige1Kö111517Und Baasa, der König von Israel, zog gegen Juda herauf und baute Rama, dass niemand von der Seite Asas, des Königs von Juda, aus- oder eingehen konnte.
92651 Könige1Kö111518Da nahm Asa alles Silber und Gold, welches in den Schätzen des Königshauses noch übriggeblieben war, und gab es seinen Dienern und sandte sie zu Bernadad, dem Sohne Tabremons, des Sohnes Hezions, dem Könige von Syrien, der in Damaskus wohnte, und ließ ihm sagen:
92661 Könige1Kö111519Es besteht ein Bündnis zwischen mir und dir und zwischen meinem Vater und deinem Vater; darum sende ich dir als Geschenke Silber und Gold und bitte, du wollest kommen und deinen Bund mit Baasa, dem Könige von Israel, auflösen, dass er von mir ablasse.
92671 Könige1Kö111520Benadad willfahrte dem Könige Asa und sandte seine Heerführer in die Städte Israels; diese schlugen Ahion, Dan, Abelbeth Maacha, und ganz Cenneroth, nämlich das ganze Land Nephthali.
92681 Könige1Kö111521Als Baasa dies hörte, ließ er davon ab Rama zu bauen und kehrte nach Thersa zurück.
92691 Könige1Kö111522Der König Asa aber sandte ein Aufgebot durch ganz Juda und sprach: Niemand soll entschuldigt sein. Und sie holten die Steine von Rama und das Holz, mit dem Baasa gebaut hatte, und der Königs Asa baute damit Gibea-Benjamin und Maspha.
92701 Könige1Kö111523Was aber sonst von Asa zu sagen ist und alle seine tapferen Taten und alles, was er verrichtet, und welche Städte er gebaut hat, ist das nicht in den Jahrbüchern der Könige von Juda beschrieben? In seinem Alter aber litt er an den Füßen.
92711 Könige1Kö111524Und er entschlief zu seinen Vätern und ward bei ihnen in der Stadt seines Vaters David begraben. Sein Sohn Josaphat ward König an seiner Statt.
92721 Könige1Kö111525Nadab aber, der Sohn Jeroboams, war König von Israel geworden in zweiten Jahre Asas, des Königs von Juda, und herrschte über Israel zwei Jahre.
92731 Könige1Kö111526Er tat, was vor dem Herrn böse ist, und wandelte auf den Wegen seines Vaters und in dessen Sünden, durch welche er Israel zur Sünde verführt hatte.
92741 Könige1Kö111527Baasa aber, der Sohn Ahias vom Hause Issachar, stellte ihm nach und schlug ihn in Gebbethon, einer Stadt der Philister; denn Nadab und ganz Israel belagerten Gebbethon.
92751 Könige1Kö111528Baasa also tötete ihn im dritten Jahre Asas, des Königs von Juda, und ward König an seiner Statt;
92761 Könige1Kö111529Als er nun König geworden war, schlug er das ganze Haus Jeroboams; nicht eine Seele ließ er von dessen Nachkommenschaft übrig, bis er ihn nach dem Worte des Herrn, das er durch seinen Diener Ahias, den Siloniter, gesprochen, ausgetilgt hatte
92771 Könige1Kö111530um der Sünden Jeroboams willen, welche er verübt und zu denen er Israel verleitet hatte, und um der Missetat willen, durch welche er den Herrn, den Gott Israels, zum Zorne gereizt hatte.
92781 Könige1Kö111531Was aber sonst von Nadab zu sagen ist und alles, was er getan hat, ist das nicht in den Jahrbüchern der Könige von Israel geschrieben?
92791 Könige1Kö111532Und es war Krieg zwischen Asa und Baasa, dem Könige von Israel, solange sie lebten.
92801 Könige1Kö111533Im dritten Jahre Asas, des Königs von Juda, war Baasa, der Sohn Ahias, König von ganz Israel zu Thersa, vierundzwanzig Jahre lang.
92811 Könige1Kö111534Er tat, was vor dem Herrn böse war, und wandelte auf dem Wege Jeroboams, und in dessen Sünden, mit denen er Israel zur Sünde verführt hatte.
92821 Könige1Kö11161Es erging aber das Wort des Herrn an Jehu, den Sohn Hananis, wider Baasa, also:
92831 Könige1Kö11162Dafür dass ich dich aus dem Staube erhoben und dich zum Fürsten über mein Volk Israel gesetzt habe, du aber auf dem Wege Jeroboams gewandelt bist und mein Volk Israel zur Sünde verführt hast, so dass du mich durch ihre Sünden verführt hast, so dass du mich durch ihre Sünden zum Zorne reiztest,
92841 Könige1Kö11163siehe, werde ich die Nachkommen Baasas und die Nachkommen seines Hauses abmähen und deinem Hause tun, wie dem Hause Jeroboams, dem Sohne Nabats.
92851 Könige1Kö11164Wer von Baasa in der Stadt stirbt, den sollen die Hunde fressen, und wer von ihm auf dem Felde stirbt, den sollen die Vögel des Himmels verzehren.
92861 Könige1Kö11165Was aber sonst von Baasa zu sagen ist und was er getan und seine Kriege, ist das nicht in den Jahrbüchern der Könige von Israel beschrieben?
92871 Könige1Kö11166Baasa also entschlief zu seinen Vätern und ward in Thersa begraben, sein Sohn Ela ward König an seiner Statt.
92881 Könige1Kö11167Als aber durch Jehu, den Sohn Hananis, den Propheten, wider Baasa und wider sein Haus und wider alles Böse, das er vor dem Herrn getan, da er ihn durch die Werke seiner Hände reizte, das Wort erging, es werde ihm ergehen wie dem Hause Jeroboams, so tötete dieser ihn deshalb, das ist Jehu, den Sohn Hananis, den Propheten.
92891 Könige1Kö11168Im sechsundzwanzigsten Jahre Asas, des Königs von Juda, ward Ela, der Sohn Baasas, in Thersa König von Israel, zwei Jahre.
92901 Könige1Kö11169Sein Diener Zambri aber, der Oberste über die eine Hälfte der Reiter, empörte sich gegen ihn; Ela zechte gerade in Thersa und ward trunken im Hause Asas, des Vorstehers von Thersa.
92911 Könige1Kö111610Da überfiel ihn Zambri und schlug ihn und tötete ihn im siebenundzwanzigsten Jahre Asas, des Königs von Juda, und ward König an seiner Statt.
92921 Könige1Kö111611Als er nun König geworden war und auf dem Throne Basas saß, erschlug er dessen ganzes Haus und ließ davon keinen übrig, der die Wand näßt, weder seine Verwandten noch Freunde.
92931 Könige1Kö111612So vertilgte Zambri das ganze Haus Baasas, dem Worte des Herrn gemäß, das er zu Baasa durch den Propheten Jehu gesprochen,
92941 Könige1Kö111613wegen aller Sünden Baasas und der Sünden seines Sohnes Ela, welche sie begangen und zu denen sie Israel verführt hatten, indem sie den Herrn, den Gott Israels, durch ihre nichtigen Götzen zum Zorne reizten.
92951 Könige1Kö111614Was aber sonst von Ela zu sagen ist und alles, was er getan, ist das nicht in den Jahrbüchern der Könige von Israel beschrieben?
92961 Könige1Kö111615Im siebenundzwanzigsten Jahre Asas, des Königs von Juda, ward Zambri König, sieben Tage in Thersa; das Kriegsheer aber belagerte Gebbethon, eine Stadt der Philister.
92971 Könige1Kö111616Als es nun hörte, dass Zambri sich empört und den König ermordet habe, machte ganz Israel an demselben Tage im Lager Amri über sich zum Könige, welcher als der Oberste des Heeres über Israel gebot.
92981 Könige1Kö111617Amri zog alsbald mit ganz Israel von Gebbethon hin und sie belagerten Thersa.
92991 Könige1Kö111618Als nun Zambri sah, dass die Stadt eingenommen werde, begab er sich in den Palast und verbrannte sich selbst mit dem Königshause und starb
93001 Könige1Kö111619in seinen Sünden, die er begangen, da er tat, was vor dem herrn böse war, und auf dem Wege Jeroboams und in dessen Sünde wandelte, durch die er Israel zur Sünde verführt hatte.
93011 Könige1Kö111620Was aber sonst von Zambri zu sagen ist und seiner Verschwörung und Gewaltherrschaft, ist das nicht in den Jahrbüchern der Könige von Israel beschrieben?
93021 Könige1Kö111621Hierauf spaltete sich das Volk Israel in zwei Teile: die eine Hälfte des Volkes trat auf Seite Thebnis, des Sohnes Gineths, um ihn zum Könige zu machen, die andere hing Amri an.
93031 Könige1Kö111622Das Volk aber, welches auf der Seite Amris stand, siegte über das Volk, welches Thebni, dem Sohne Gineths, anhing; und Thebni starb und Amri ward König.
93041 Könige1Kö111623Im einunddreißigsten Jahre Asas, des Königs von Juda, ward Amri König über Israel, zwölf Jahre; in Thersa herrschte er sechs Jahre.
93051 Könige1Kö111624Er kaufte den Berg Samaria von Somor und zwei Talente Silbers und erbaute ihn und nannte den Namen der Stadt, die er erbaut hatte, nach dem Namen Semers, des Herrn des Berges, Samaria.
93061 Könige1Kö111625Amri aber tat, was in den Augen des Herrn böse war, und machte es ärger als alle, die vor ihm gewesen waren.
93071 Könige1Kö111626Und er wandelte ganz auf dem Wege Jeroboams, des Sohnes Naats, und in dessen Sünden, durch die er Israel zur Sünde verführt hatte, dass er den Herrn, den Gott Israels, durch seine nichtigen Götzen zum Zorne reizte.
93081 Könige1Kö111627Was aber sonst von Amri zu sagen ist und seine Kriege, die er geführt, ist das nicht in den Jahrbüchern der Könige von Israel beschrieben?
93091 Könige1Kö111628Und Amri entschlief zu seinen Vätern und ward in Samaria begraben; sein Sohn Achab ward König an seiner Statt.
93101 Könige1Kö111629Achab aber, der Sohn Amris, ward König über Israel im achtunddreißigsten Jahre Asas, des Königs von Asa, des Königs von Juda. Und Achab, der Sohn Amris, herrschte über Israel in Samaria zweiundzwanzig Jahre.
93111 Könige1Kö111630Achab, der Sohn Amris, tat, was in den Augen des Herrn böse war, mehr noch als alle, die vor ihm gewesen waren.
93121 Könige1Kö111631Ja, es war ihm nicht genug in den Sünden Jeroboams, des Sohnes Nabats, zu wandeln, überdies nahm er auch Jezabel, die Tochter Ethaals, des Königs der Sidonier, zum Weibe. Und er ging hin und diente dem Baal und betete ihn an.
93131 Könige1Kö111632Auch errichtete er dem Baal einen Altar im Tempel des Baal, den er in Samaria erbaut hatte,
93141 Könige1Kö111633und pflanzte einen Hain; und Achab verübte noch mehr, den Herrn, den Gott Israels, zum Zorne reizend, mehr als alle Könige Israels, die ihm vorangegangen waren.
93151 Könige1Kö111634Zu seiner Zeit baute Hiel von Bethel Jericho; um Abiram, seinen Erstgebornen, legte er ihren Grund und um den Preis Segubs, seines Jüngsten, setzte er ihre Tore ein, dem Wort des Herrn gemäß, das er durch Josue, den Sohn Nuns, gesprochen hatte.
93161 Könige1Kö11171Und Elias, der Thesbiter, von den Einwohnern Gileads, sprach zu Achab: So wahr der Herr, der Gott Israels, lebt, vor dessen Angesicht ich stehe, es soll diese Jahre hindurch weder Tau noch Regen fallen außer auf mein Wort hin!
93171 Könige1Kö11172Und das Wort des Herrn erging an ihn also:
93181 Könige1Kö11173Ziehe hinweg von hier und wende dich nach Osten und verbirg dich am Bache Karith, welcher dem Jordan gegenüber ist,
93191 Könige1Kö11174und trinke daselbst aus dem Bache; ich habe den Raben geboten, dich daselbst zu ernähren.
93201 Könige1Kö11175Da ging er hin und tat nach dem Worte des Herrn und von dannen gezogen, ließ er sich am Bache Karith nieder, welcher dem Jordan gegenüber ist.
93211 Könige1Kö11176Und die Raben brachten ihm Brot und Fleisch am Morgen, desgleichen Brot und Fleisch am Abend, und er trank aus dem Bache.
93221 Könige1Kö11177Aber nach einiger Zeit vertrocknete der Bach, den es war kein Regen über das Land gekommen.
93231 Könige1Kö11178Da erging das Wort des Herrn an ihn also:
93241 Könige1Kö11179Mache dich auf und gehe nach Sarephta im Lande der Sidonier und bleibe daselbst, denn ich habe dort einer Witwe geboten, dich zu ernähren.
93251 Könige1Kö111710Da machte er sich auf und ging nach Sarephta. Als er zum Tore der Stadt kam, sah er eine Witwe, welche Holz auflas, und er rief sie an und sprach zu ihr: Gib mir ein wenig Wasser in einem Gefäße zu trinken!
93261 Könige1Kö111711Als sie nun hinging, es zu holen, rief er ihr nach und sprach: Bringe mir auch, ich bitte, einen Bissen Brot in deiner Hand mit!
93271 Könige1Kö111712Da antwortete sie: So wahr der Herr, dein Gott, lebt, ich habe kein Brot, sondern nur so viel Mehl im Gefäße als eine Hand fassen kann und ein wenig Öl im Kruge. Siehe, ich lese ein Paar Stücke Holz auf, um hinzugehen und für mich und meinen Sohn Brot zuzubereiten, dass wir essen und sterben.
93281 Könige1Kö111713Elias entgegnete ihr: Fürchte dich nicht, sondern gehe hin und tue, wie du gesagt hast; aber mache mir zuerst von dem wenigen Mehle einen kleinen Aschenkuchen und bringe ihn mir; und dir und deinem Sohne magst du darnach bereiten!
93291 Könige1Kö111714Denn so spricht der Herr, der Gott Israels: Das Mehlgefäß soll nicht abnehmen und der Ölkrug soll nicht mehr leer werden bis zum Tage, an dem der Herr auf die Erde Regen senden wird.
93301 Könige1Kö111715Da ging sie hin und tat nach dem Worte des Elias und er aß und sie selbst und ihr Haus; von diesem Tage an
93311 Könige1Kö111716nahm das Mehlgefäß nicht ab und der Ölkrug ward nicht mehr leer, dem Worte des herrn gemäß, das er durch Elias gesprochen hatte.
93321 Könige1Kö111717Es geschah aber hiernach, dass der Sohn der Hausfrau erkrankte und die Krankheit nahm sehr an Heftigkeit zu, so dass kein Odem mehr in ihm blieb.
93331 Könige1Kö111718Da sprach sie zu Elias: Lass mich, Mann Gottes! Bist du zu mir gekommen, meine Sünden wieder in Erinnerung zu bringen und meinen Sohn zu töten?
93341 Könige1Kö111719Elias aber sprach zu ihr: Gib mir deinen Sohn! Und er nahm ihn von ihrem Schoße und trug ihn in das Obergemach, wo er sich aufhielt, und legte ihn auf sein Bett.
93351 Könige1Kö111720Dann rief er zu dem Herrn und sprach: Herr, mein Gott! auch die Witwe, bei der ich, so gut es geschehen kann, genährt werde, strafst du, dass du ihren Sohn tötest?
93361 Könige1Kö111721Darauf streckte er sich dreimal der Länge nach über den Knaben aus und rief zu dem Herrn und sprach: Herr, mein Gott, ich bitte, lass die Seele dieses Knaben wieder in seinen Leib zurückkehren!
93371 Könige1Kö111722Der Herr aber hörte auf das Rufen des Elias und die Seele des Knaben kehrte wieder zu ihm zurück und er ward wieder lebendig.
93381 Könige1Kö111723Da nahm Elias den Knaben und brachte ihn aus dem Obergemach in den unteren Teil des Hauses und übergab ihn seiner Mutter und sprach zu ihr: Siehe, dein Sohn lebt!
93391 Könige1Kö111724Das Weib aber sprach zu Elias: Daran erkenne ich nun, dass du ein Mann Gottes bist und das Wort des Herrn in deinem Munde Wahrheit ist.
93401 Könige1Kö11181Eine lange Zeit darnach erging das Wort des Herrn an Elias im dritten Jahre also: Gehe hin und zeige dich Achab, dass ich wieder Regen auf den Erdboden kommen lasse.
93411 Könige1Kö11182Alsbald ging Elias hin, um sich Achab zu zeigen, es war aber eine gewaltige Hungersnot in Samaria.
93421 Könige1Kö11183Und Achab rief Abdias, den Vorsteher seines Hauses, Abdias aber fürchtete den Herrn sehr.
93431 Könige1Kö11184Denn als Jezabel die Propheten des Herrn ermordete, nahm er hundert Propheten und versteckte sie, je fünfzig und fünfzig, in Höhlen und versorgte sie mit Brot und Wasser.
93441 Könige1Kö11185Achab also sprach zu Abdias: Gehe durch das Land zu sämtlichen Wasserquellen und in alle Täler, ob wir etwa Gras finden können, um die Pferde und Maultiere am Leben zu erhalten, dass nicht alles Vieh umkomme.
93451 Könige1Kö11186Da teilten sie sich in das Land, um es zu durchziehen, Achab zog auf dem einen Wege und Abdias auf dem andern Wege allein.
93461 Könige1Kö11187Als nun Abdias auf dem Wege war, kam ihm Elias entgegen. Als er diesen erkannte, fiel er auf sein Angesicht nieder und sprach: Bist du es, mein Herr, Elias?
93471 Könige1Kö11188Dieser antwortete ihm: Ich bin es. Gehe hin und sage deinem Herrn: Elias ist da!
93481 Könige1Kö11189Er aber sprach: Was habe ich gesündigt, dass du mich, deinen Diener, in die Hand Achabs überlieferst, damit er mich töte?
93491 Könige1Kö111810So wahr der Herr, dein Gott, lebt, es gibt kein Volk noch ein Reich, wohin mein Herr nicht gesandt hätte, dich zu suchen; und wenn sie dann alle antworteten: Er ist nicht da! nahm er einen Eid von jedem Reiche und Volke, dass man dich nicht gefunden habe.
93501 Könige1Kö111811Und jetzt sagst du mir: gehe hin und sage deinem Herrn: Elias ist da!
93511 Könige1Kö111812Wenn ich nun vor dir weggehe, so wird der Geist des Herrn dich an einen Ort tragen, den ich nicht kenne, und komme ich dann, um es Achab zu verkünden, und er findet dich nicht, so wird er mich töten; und doch fürchtet dein Diener den Herrn von seiner Jugend an.
93521 Könige1Kö111813Ist es denn dir, meinem Herrn, nicht kundgetan worden, was ich getan habe, als Jezabel die Propheten des Herrn tötete, dass ich von den Propheten des Herrn hundert, je fünfzig und fünfzig, in Höhlen versteckte und sie mit Brot und Wasser versorgte?
93531 Könige1Kö111814Und nun sprichst du: Gehe hin und sage deinem Herrn: Elias ist da! damit er mich töte?
93541 Könige1Kö111815Elias aber sprach: So wahr der Herr der Heerscharen lebt, vor dessen Angesicht ich stehe, heute werde ich mich vor ihm zeigen.
93551 Könige1Kö111816Da zog Abdias dem Achab entgegen und zeigte es ihm an und Achab kam dem Elias entgegen.
93561 Könige1Kö111817Als er ihn sah, sprach er: Bist du es, der Israel in Verwirrung bringt?
93571 Könige1Kö111818Er sprach: Nicht ich habe Israel in Verwirrung gebracht, sondern du und das Haus deines Vaters, die ihr die Gebote des Herrn verlassen habt und Baalen nachgegangen seid.
93581 Könige1Kö111819Nun aber sende hin und versammle das gesamte Israel zu mir auf den Berg Karmel und die vierhundertfünfzig Propheten Baals und die vierhundert Propheten der Haine, welche von dem Tische Jezbaels essen.
93591 Könige1Kö111820Da sandte Achab zu allen Söhnen Israels und versammelte die Propheten auf dem Berge Karmel.
93601 Könige1Kö111821Elias aber trat vor das ganze Volk und sprach: Wie lange hinkt ihr auf beiden Seiten? Ist der Herr Gott, so folget ihm nach; ist es aber Baal, so folget diesem. Und das Volk antwortete ihm kein Wort.
93611 Könige1Kö111822Da sprach Elias abermals zum Volke: Ich bin allein noch als Prophet des Herrn übrig geblieben, der Propheten Baals aber sind vierhundertfünfzig.
93621 Könige1Kö111823Man gebe uns zwei Rinder, dann mögen jene sich ein Rind erwählen und es zerstückeln und auf Holzscheite legen, jedoch kein Feuer anzünden.
93631 Könige1Kö111824Alsdann rufet die Namen euerer Götter an. Und ich werde den Namen meines Herrn anrufen und der Gott, der alsdann mit Feuer erhört, dieser soll Gott sein. Da antwortete das ganze Volk und sprach: Der Vorschlag ist gut.
93641 Könige1Kö111825Elias also sprach zu den Propheten des Baal: Wählet zuerst ihr euch ein Rind und richtet es zu, denn ihr seid viele, und rufet die Namen eurer Götter an, aber leget kein Feuer darunter an.
93651 Könige1Kö111826Da nahmen sie das Rind, das er ihnen gegeben hatte, und richteten es zu; und sie riefen den Namen Baals an vom Morgen bis zum Mittag, indem sie sprachen: Baal, erhöre uns! Aber da war kein Laut und niemand, der antwortete, und sie sprangen über den Altar, den sie gemacht hatten.
93661 Könige1Kö111827Als es nun schon Mittag war, verspottete Elias sie und sprach: Rufet lauter, er ist ja ein Gott! Vielleicht ist er im Gespräche oder im Gasthause oder auf der Reise oder er schläft vielleicht, dass er aufgeweckt werden muss.
93671 Könige1Kö111828So riefen sie denn mit lauter Stimme und machten sich nach ihrem Gebrauche Einschnitte mit Messern und Priemen, bis sie mit Blut bedeckt waren.
93681 Könige1Kö111829Als aber Mittag vorüber war und über ihrer Gaukelei die Zeit gekommen war, zu der man das Opfer darzubringen pflegt, und noch immer kein Laut zu hören war und niemand auf ihr Gebet antwortete oder merkte,
93691 Könige1Kö111830sprach Elias zu dem ganzen Volke: Kommet zu mir her. Als nun das Volk zu ihm trat, richtete er den Altar des Herrn, der zerstört war, auf.
93701 Könige1Kö111831Und er nahm zwölf Steine, nach der Zahl der Stämme der Söhne Jakobs, an welchen das Wort des Herrn also erging: Israel soll dein Name sein!
93711 Könige1Kö111832Und er baute aus den Steinen einen Altar im Namen des Herrn und machte eine Wassergrube, etwa zwei Furchen breit, rings um den Altar,
93721 Könige1Kö111833sodann schichtete er das Holz auf, zerteilte das Rind, legte es auf die Holzscheite
93731 Könige1Kö111834und sprach: Füllet vier Krüge mit Wasser und gießet es auf das Brandopfer und auf das Holz! Und wiederum sprach er: tuet es noch einmal! Und als sie es zum zweiten Mal getan hatten, sprach er: Tuet es zum dritten Mal! Und sie taten es zum dritten Mal,
93741 Könige1Kö111835so dass das Wasser rings um den Altar floss und die Grube sich mit Wasser füllte.
93751 Könige1Kö111836Als es nun schon Zeit war, das Brandopfer darzubringen, trat der Prophet Elias hinzu und sprach: Herr, Gott Abrahams, Isaaks und Israels! Zeige heute, dass du der Gott Israels bist und ich dein Diener und dass ich dies alles nach deinem Befehle getan habe.
93761 Könige1Kö111837Erhöre mich, Herr, erhöre mich, damit dieses Volk inne werde, dass du, Herr, Gott bist und du ihr Herz wieder gewendet hast!
93771 Könige1Kö111838Da fiel Feuer vom Herrn herab und verzehrte das Brandopfer, das Holz und die Steine, auch den Staub und das Wasser, das in der Wassergrube war, leckte es auf.
93781 Könige1Kö111839Als das ganze Volk dies sah, fiel es auf sein Angesicht und sprach: Der Herr ist Gott, der Herr ist Gott!
93791 Könige1Kö111840Elias sprach zu ihnen: Greifet die Propheten Baals, dass auch nicht einer von ihnen entrinne! Da ergriffen sie dieselben und Elias führte sie an den Bach Kison und tötete sie daselbst.
93801 Könige1Kö111841Hierauf sprach Elias zu Achab: gehe hinauf, iss und trink, denn es rauscht, als ziehe ein gewaltiger Regen heran.
93811 Könige1Kö111842Da ging Achab hin, um zu essen und zu trinken, Elias aber stieg auf den Gipfel des Karmel und warf sich zur Erde nieder, das Angesicht zwischen seinen Knieen bergend.
93821 Könige1Kö111843Und er sprach zu seinem Diener: Gehe hin und schaue gegen das Meer aus. Dieser ging hin und schaute aus und sprach: Es ist nichts da! Da sprach er wiederum zu ihm: Gehe wieder hin, siebenmal!
93831 Könige1Kö111844Beim siebten Mal aber, siehe, da kam ein kleines Wölkchen wie eines Mannes Fußspur vom Meere her herauf und er sprach: Gehe hin und sage zu Achab: Spanne deinen Wagen an und fahre fort, dass der Regen dich nicht überfalle!
93841 Könige1Kö111845Und während er sich hierhin und dorthin wandte, siehe, da ward der Himmel finster und es kamen Wolken und Wind und ein starker Regen. Alsbald machte Achab sich auf und zog nach Jezrahel.
93851 Könige1Kö111846Und die Hand des Herrn kam über Elias, er gürtete seine Lenden und lief vor Achab her, bis er nach Jezrabel kam.
93861 Könige1Kö11191Achab aber berichtete der Jezabel alles, was Elias getan und wie er alle Propheten mit dem Schwerte getötet hätte.
93871 Könige1Kö11192Da sandte Jezabel einen Boten zu Elias und ließ ihm sagen: Dies und das sollen mir die Götter antun und das hinzufügen, wenn ich nicht morgen um diese Stunde deinem Leben tue, wie dem Leben eines jeden von jenen geschehen.
93881 Könige1Kö11193Darum fürchtete sich Elias und machte sich auf und ging davon, wohin ihn nur immer der Wille führte, und als er nach Bersabee in Juda kam, entließ er daselbst seinen Diener,
93891 Könige1Kö11194er aber ging weiter in die Wüste, eine Tagreise weit. Als er bis dahin gekommen war und sich unter einen Wacholderbaum gesetzt hatte, wünschte er sich den Tod und sprach: Es ist genug für mich, Herr, nimm mein Leben! Denn ich bin nicht besser als meine Väter.
93901 Könige1Kö11195Hierauf legte er sich nieder und entschlief im Schatten eines Wacholderbaumes; da siehe, rührte ihn ein Engel des Herrn an und sprach zu ihm: Stehe auf und iss!
93911 Könige1Kö11196Als er um sich blickte, siehe, da lag zu seinen Häupten ein Aschenkuchen und ein Gefäß mit Wasser. Da aß er und trank und schlief wieder ein.
93921 Könige1Kö11197Und der Engel des Herrn kam zum zweiten Mal wieder, rührte ihn an und sprach zu ihm: Stehe auf und iss, denn ein weiter Weg steht dir noch bevor.
93931 Könige1Kö11198Da stand er auf, aß und trank und ging in Kraft dieser Speise vierzig Tage und vierzig Nächte bis zum Berge Gottes Horeb.
93941 Könige1Kö11199Als er dorthin gekommen war, blieb er in einer Höhle; und siehe, das Wort des Herrn erging an ihn und er sprach zu ihm: Was tust du hier, Elias?
93951 Könige1Kö111910Er antwortete: Ich habe für den Herrn, den Gott der Heerscharen, geeifert, denn die Söhne Israels haben deinen Bund verlassen; sie haben deine Altäre zerstört, deine Propheten mit dem Schwerte getötet, ich allein bin übriggeblieben und sie trachten darnach, mir das Leben zu nehmen.
93961 Könige1Kö111911Da sprach er zu ihm: Gehe hinaus und tritt auf den Berg vor dem Herrn hin; siehe, der Herr geht vorüber und ein großer, starker Wind, der Berge umwälzt und Felsen zermalmt, vor dem Herrn her, der Herr aber ist nicht in dem Winde, und nach dem Winde ein Erdbeben, der Herr aber ist nicht in dem Erdbeben,
93971 Könige1Kö111912und nach dem Erdbeben Feuer, der Herr aber ist nicht in dem Feuer, und nach dem Feuer sanftes Säuseln der Luft.
93981 Könige1Kö111913Als Elias dies hörte, verhüllte er sein Angesicht mit seinem Mantel und ging heraus und trat an den Eingang der Höhle und siehe, eine Stimme redete zu ihm und sprach: Was tust du hier, Elias? Er antwortete:
93991 Könige1Kö111914Ich habe für den Herrn, den Gott der Heerscharen, geeifert, denn die Söhne Israels haben deinen Bund verlassen; sie haben deine Altäre zerstört, deine Propheten mit dem Schwerte getötet, ich allein bin übriggeblieben und sie trachten darnach, mir das Leben zu nehmen.
94001 Könige1Kö111915Der Herr aber sprach zu ihm: Gehe hin und kehre zurück auf deinen Weg durch die Wüste nach Damaskus; und wenn du dahin kommst, so salbe Hazael zum Könige über Syrien
94011 Könige1Kö111916und Jehu, den Sohn Namsis, salbe zum Könige über Israel, Eliseus aber, den Sohn Saphats, aus Abelmehula, salbe zum Propheten an deiner Statt.
94021 Könige1Kö111917Und es wird geschehen, wer immer dem Schwerte Hazaels entrinnt, den wird Jehu töten, und wer dem Schwerte Jehus entrinnt, den wird Eliseus töten.
94031 Könige1Kö111918Und ich werde mir in Israel siebentausend übrig behalten, die ihre Kniee nicht vor Baal gebeugt haben, und jeden Mund, welcher ihn nicht durch Handkuss angebetet hat.
94041 Könige1Kö111919Elias also zog von dannen und fand Eliseus, den Sohn Saphats, wie er mit zwölf Joch Rindern pflügte, und er selbst war einer von denen, welche mit den zwölf Joch Rindern pflügten. Als nun Elias zu ihm kam, warf er ihm seinen Mantel um.
94051 Könige1Kö111920Alsbald verließ dieser die Ochsen, eilte Elias nach und sprach: Ich bitte, lass mich meinen Vater und meine Mutter küssen, alsdann will ich dir nachfolgen. Er sprach zu ihm: Gehe hin und komme wieder, denn das Meinige habe ich an dir getan.
94061 Könige1Kö111921Da wandte er sich von ihm, nahm ein Paar Rinder, schlachtete sie, kochte mit dem Pfluge der Rinder das Fleisch, gab es den Leuten und sie aßen; sodann stand er auf, ging fort und folgte Elias nach und diente ihm.
94071 Könige1Kö11201Benadad aber, der König von Syrien, sammelte sein ganzes Heer und zweiunddreißig Könige um sich und Rosse und Wagen und er zog aus und kämpfte gegen Samaria und belagerte es.
94081 Könige1Kö11202Auch sandte er Boten zu Achab, dem Könige von Israel, in die Stadt
94091 Könige1Kö11203und ließ sagen: So spricht Benadad: Dein Silber und dein Gold ist mein und deine Frauen und deine besten Söhne sind mein!
94101 Könige1Kö11204Da antwortete der König von Israel: Nach deinem Worte, mein Herr und König! ich bin dein, mit allem, was mein ist.
94111 Könige1Kö11205Doch die Boten kamen wieder und sprachen: Also spricht Benadad, der uns an dich sendet: Dein Silber und dein Gold, deine Frauen und deine Söhne sollst du mir geben.
94121 Könige1Kö11206Daher werde ich morgen um diese Stunde meine Diener zu dir senden, dass sie dein Haus und das Haus deiner Diener durchsuchen, und sie werden alles, was ihnen gefällt, an sich nehmen und forttragen.
94131 Könige1Kö11207Da berief der König von Israel alle Ältesten des Landes und sprach: Erkennet und sehet, dass er uns nachstellt, denn er hat zu mir gesendet, um meine Frauen und Söhne, und mein Silber und Gold und ich habe es ihm nicht verweigert.
94141 Könige1Kö11208Da sprachen alle Ältesten und das ganze Volk zu ihm: Höre nicht auf ihn und gehe nicht auf seinen Willen ein.
94151 Könige1Kö11209Er antwortete also den Boten Benadads: Saget meinem Herrn, dem Könige: Alles, um was du zuerst zu mir, deinem Knechte, gesandt hast, will ich tun; dies aber kann ich nicht tun.
94161 Könige1Kö112010Als nun die Boten zurückkehrten und es jenem berichteten, sandte er sie nochmals hin und ließ sagen: Dies mögen mir die Götter tun und das dazu, wenn der Staub von Samaria hinreicht, dass alles Volk, welches mir folgt, eine Handvoll davon nehmen kann!
94171 Könige1Kö112011Der König von Israel aber antwortete und sprach: saget ihm: Es rühme sich nicht der Gegürtete gleich dem, der den Gürtel abgelegt hat.
94181 Könige1Kö112012Es geschah aber, als Benadad diese Antwort hörte, trank er eben mit den Königen in den Zelten und er sprach zu seinen Knechten: Umschließet die Stadt! Und sie umschlossen sie.
94191 Könige1Kö112013Siehe, da kam ein Prophet zu Achad, dem Könige von Israel, und sprach zu ihm: So spricht der Herr: Hast du wohl diese ganze große Menge gesehen? Siehe, ich werde sie heute in deine Hand geben, damit du erfahrest, dass ich der Herr bin!
94201 Könige1Kö112014Achab sprach: Durch wen? Er antwortete ihm: So spricht der Herr: Durch die Mannschaften, welche den Obersten der Landschaften folgen. Da fragte er weiter: Wer soll den Kampf beginnen? Jener antwortete: Du.
94211 Könige1Kö112015Hierauf musterte er die Leute der Obersten der Provinzen und fand ihre Zahl zweihundertzweiunddreißig und nach ihnen musterte er das Volk, alle Söhne Israels, siebentausend.
94221 Könige1Kö112016Und sie rückten am Mittage aus. Benadad aber zechte und ward trunken in seinem Zelte und mit ihm die zweiunddreißig Könige, die ihm zu Hilfe gekommen waren.
94231 Könige1Kö112017Und die Leute der Obersten der Landschaften rückten an der Spitze aus. Da sandte Benadad hin und man berichtete ihm und sprach: Es sind Männer aus Samaria ausgerückt.
94241 Könige1Kö112018Er sprach: Kommen sie in friedlicher Absicht, so greifet sie lebendig; oder kommen sie, um zu kämpfen, so nehmet sie lebendig gefangen!
94251 Könige1Kö112019So rückten denn die Leute der Vorsteher der Landschaften aus und das übrige Heer folgte
94261 Könige1Kö112020und ein jeder erschlug den Mann, der ihm entgegentrat; da flohen die Syrer, Israel aber setzte ihnen nach. Und Benadad, der König von Syrien, floh zu Pferd mit seinen Reitern.
94271 Könige1Kö112021Auch der König von Israel zog aus und schlug Ross und Wagen und brachte Syrien eine große Niederlage bei.
94281 Könige1Kö112022(Da trat der Prophet zu dem Könige von Israel und sprach zu ihm: Gehe hin, sei stark und schaue und siehe zu, was du tun sollst, denn im nächsten Jahre wird der König von Syrien wider dich heranziehen.)
94291 Könige1Kö112023Die Diener des Königs von Syrien aber sprachen zu diesem: Berggötter sind ihre Götter, darum haben sie uns überwunden; dagegen ist es besser, in der Ebene mit ihnen zu kämpfen, so werden wir sie überwinden.
94301 Könige1Kö112024Tue also dieses: Entferne alle Könige von deinem Heere und setze Befehlshaber an ihre Stelle.
94311 Könige1Kö112025und ergänze die Zahl der Soldaten, die von den Deinen gefallen sind, und die Rosse zu gleicher Zahl wie die früheren, und die Wagen wie die Wagen, welche du früher gehabt hast, und wir wollen gegen sie in der Ebene kämpfen; dann wirst du sehen, dass wir über sie die Oberhand gewinnen werden. Er vertraute ihrem Rate und tat also.
94321 Könige1Kö112026Als nun ein Jahr vorüber war, musterte Benadad die Syrer und zog nach Aphek, um mit Israel den Kampf zu beginnen.
94331 Könige1Kö112027Die Söhne Israels wurden gleichfalls gemustert und sie empfingen Speisevorrat und zogen ihnen entgegen und schlugen ihr Lager ihnen gegenüber auf, wie zwei kleine Herden Ziegen, die Syrer aber überschwemmten das Land.
94341 Könige1Kö112028(Da kam ein Mann Gottes und sprach zu dem Könige von Israel: So spricht der Herr: Weil die Syrer gesagt haben: Ein Gott der Berge ist der Herr und nicht ein Gott der Täler, so will ich diese ganze große Menge in deine Hand geben und ihr sollt erfahren, dass ich der Herr bin.)
94351 Könige1Kö112029So stellten sie sieben Tage lang ihre Reihen gegenüber auf, am siebenten Tage aber kam es zur Schlacht, und die Söhne Israels schlugen von den Syrern hunderttausend Mann Fußvolk an einem Tage.
94361 Könige1Kö112030Die Übriggebliebenen aber flohen nach Aphek in die Stadt und es fiel die Mauer auf die siebenundzwanzigtausend Mann, die noch übriggeblieben waren. Auch Benadad kam auf der Flucht in die Stadt und verbarg sich im innersten Gemache.
94371 Könige1Kö112031Da sprachen seine Diener zu ihm: Siehe, wir haben gehört, dass die Könige des Hauses Israel barmherzig sind; wir wollen also Trauergewänder um unsere Lenden legen und Stricke um unsere Häupter und zu dem Könige von Israel gehen, vielleicht wird er uns das Leben schenken.
94381 Könige1Kö112032Und sie gürteten Trauergewänder um ihre Lenden und Stricke um ihre Häupter und kamen zu dem Könige von Israel und sprachen zu ihm: Dein Knecht Benadad läßt dir sagen: Lass mich am Leben, ich bitte dich! Jener antwortete: Ist er noch am Leben, so ist er mein Bruder.
94391 Könige1Kö112033Das nahmen die Männer für ein gutes Zeichen und griffen eilig das Wort aus seinem Munde auf und sprachen: Benadad ist dein Bruder! Er sprach zu ihnen: Gehet und führt ihn zu mir! Da kam Benadad zu ihm heraus und er ließ ihn auf seinen Wagen steigen.
94401 Könige1Kö112034Dieser sprach zu ihm: Die Städte, die mein Vater deinem Vater weggenommen hat, will ich zurückgeben; lege dir Straßen in Damaskus an, wie mein Vater in Samaria getan hat, unn ich werde als Verbündeter von dir scheiden. Er schloss also einen Bund mit ihm und entließ ihn.
94411 Könige1Kö112035Da sprach einer von den Söhnen der Propheten zu seinem Genossen auf den Befehl des Herrn: Schlage mich! Aber dieser wollte ihn nicht schlagen.
94421 Könige1Kö112036Da sprach jener zu ihm: Weil du nicht auf die Stimme des Herrn hast hören wollen, siehe, so wird ein Löwe dich töten, wenn du von mir gegangen bist. Als er sich nun etwas von ihm entfernt hatte, traf ein Löwe auf ihn und tötete ihn.
94431 Könige1Kö112037Hierauf traf er noch einen andern Mann und sprach zu ihm: Schlage mich! Dieser schlug und verwundete ihn.
94441 Könige1Kö112038Alsbald ging der Prophet hin und stellte sich dem Könige auf dem Wege entgegen und gab sich ein anderes Aussehen, indem er Staub auf seinen Mund und seine Augen streute.
94451 Könige1Kö112039Als nun der König vorüberkam, rief er demselben an und sprach: Dein Knecht war zum Handgemenge in die Schlacht ausgezogen; da floh ein Mann und ein anderer führte ihn zu mir und sprach: Bewahre diesen Mann; wenn er entrinnt, so soll dein Leben für sein Leben einstehen oder du sollst ein Talent Silber zahlen.
94461 Könige1Kö112040Während ich aber bestürzt mich dahin und dorthin wandte, war er plötzlich nicht mehr zu sehen. Da sprach der König von Israel zu ihm: Das ist dein Urteil, das du selbst gefällt hast.
94471 Könige1Kö112041Alsbald wischte er den Staub von seinem Angesichte und der König von Israel erkannte, dass er einer von den Propheten war.
94481 Könige1Kö112042Dieser aber sprach zu ihm: So spricht der Herr: Weil du einen Mann, der des Todes würdig war, aus deiner Hand gelassen hast, so soll dein Leben für sein Leben und dein Volk für sein Volk einstehen.
94491 Könige1Kö112043Alsbald kehrte der König von Israel in sein Haus zurück, ohne darauf hören zu wollen, und kam zornschnaubend nach Samaria.
94501 Könige1Kö11211Nach diesen Begebenheiten geschah es um diese Zeit, dass Naboth, der Jezraheliter, einen Weinberg hatte, der in Jezrahel nahe bei dem Palaste Achabs, des Königs von Samaria, lag.
94511 Könige1Kö11212Achab nun redete zu Naboth und sprach: Gib mir deinen Weinberg, dass ich mir einen Gemüsegarten daraus mache, denn er ist nahe und neben meinem Hause gelegen, und ich werde dir statt seiner einen bessern Weinberg geben oder, wenn es dir vorteilhafter scheint, den Preis in Geld, so viel er wert ist.
94521 Könige1Kö11213Naboth aber antwortete ihm: Der Herr sei mir gnädig, das Erbe meiner Väter kann ich dir nicht geben.
94531 Könige1Kö11214Da kam Achab in sein Haus, missmutig und ergrimmt über die Antwort, die Naboth, der Jezraheliter, ihm gegeben hatte, indem er sprach: Das Erbe meiner Väter werde ich dir nicht geben. Und er warf sich auf sein Lager, kehrte sein Angesicht zur Wand und aß kein Brot.
94541 Könige1Kö11215Da kam sein Weib Jezabel zu ihm und sprach zu ihm: Was ist die Ursache, dass deine Seele betrübt ist? Und warum issest du nicht dein Brot?
94551 Könige1Kö11216Er antwortete ihr: Ich habe mit Naboth, dem Jezraheliter, geredet und zu ihm gesagt: Gib mir deinen Weinberg und nimm dafür Geld oder, wenn es dir gefällt, will ich dir statt seiner einen besseren Weinberg geben; aber er sprach: Ich werde dir meinen Weinberg nicht geben!
94561 Könige1Kö11217Da sprach sein Weib Jezabel zu ihm: Großes Ansehen hast du und trefflich herrschest du über das Reich Israel! Steh auf, nimm Speise zu dir und sei guten Muts, ich will dir den Weinberg Naboths, des Jezraheliters, verschaffen.
94571 Könige1Kö11218Hierauf schrieb sie Briefe in Achabs Namen, siegelte sie mit seinem Ringe und sandte sie an die Ältesten und Vornehmsten, die in seiner Stadt waren und mit Naboth daselbst wohnten.
94581 Könige1Kö11219Der Inhalt der Briefe war dieser: Rufet ein Fasten aus und lasset Naboth sich unter die Vornehmsten des Volkes setzen7
94591 Könige1Kö112110und stellet heimlich zwei Männer, Söhne Belials, gegen ihn auf, dass sie falsches Zeugnis ablegen und sagen: Er hat Gott und dem Könige geflucht! Dann führt ihn hinaus und steiniget ihn und so sterbe er.
94601 Könige1Kö112111Da taten seine Mitbürger, die Ältesten und Vornehmsten, welche mit ihm in der Stadt wohnten, wie Jezabel ihnen befohlen hatte und wie in den Briefen geschrieben stand, welche jene an sie gesandt hatte.
94611 Könige1Kö112112Sie riefen ein Fasten aus und setzten Naboth unter die Ersten des Volkes.
94621 Könige1Kö112113Dann führten sie zwei Männer herbei, Teufelskinder, und setzten sie ihm gegenüber; diese aber bezeugten, nämlich als teuflische Menschen, gegen ihn vor der Menge: Naboth hat Gott und dem Könige geflucht. Darum führten sie ihn zur Stadt hinaus und steinigten ihn zu Tode.
94631 Könige1Kö112114Dann sandten sie zu Jezabel und ließen ihr sagen: Naboth ist gesteinigt worden und tot.
94641 Könige1Kö112115Es begab sich aber, als Jezabel hörte, dass Naboth gesteinigt und tot sei, sprach sie zu Achab: Mache dich auf, nimm den Weinberg Naboths, des Jezraheliters, in Besitz, welcher dir nicht willfahren und ihn dir nicht für Geld verkaufen wollte; den Naboth lebt nicht mehr, sondern ist tot.
94651 Könige1Kö112116Als Achab dies hörte, nämlich dass Naboth tot sei, machte er sich auf und ging zu dem Weinberge Naboths, des Jezraheliters, hinab, um ihn in Besitz zu nehmen.
94661 Könige1Kö112117Das Wort des Herrn aber erging an Elias, den Thesbiter, also:
94671 Könige1Kö112118Mache dich auf und gehe hinab, Achab entgegen, dem Könige von Israel, der in Samaria wohnt; siehe, er ist in den Weinberg Naboths hinabgegangen, um ihn in Besitz zu nehmen.
94681 Könige1Kö112119Rede zu ihm und sage: So spricht der Herr: Du hast gemordet und dann dir zugeeignet! Und weiter sage: So spricht der Herr: An diesem Orte, an dem die Hunde das Blut Naboths geleckt haben, sollen sie auch dein Blut lecken.
94691 Könige1Kö112120Achab sprach zu Elias: Hast du mich dir feindselig erfunden? Er sprach: Ich habe dich so erfunden, weil du dich verkauft hast, um zu tun, was vor dem Herrn böse ist.
94701 Könige1Kö112121Siehe, ich werde Unglück über dich kommen lassen und werde deine Nachkommen abmähen und von Achab töten, wer die Wand näßt, und den Eingeschlossenen und Geringsten in Israel.
94711 Könige1Kö112122Und ich will deinem Hause tun, wie ich dem Hause Jeroboams, des Sohnes Nabats, und wie ich dem Hause Baasas, des Sohnes Ahias, getan habe, weil du mich mit deinem Tun zum Zorne gereizt und Israel zur Sünde verführt hast.
94721 Könige1Kö112123Aber auch über Jezabel redete der Herr und sagte: Die Hunde werden Jezabel auf dem Felde von Jezrahel fressen!
94731 Könige1Kö112124Stirbt Achab in der Stadt, so sollen ihn die Hunde fressen; stirbt er aber auf dem Felde, so sollen ihn die Vögel des Himmels verzehren.
94741 Könige1Kö112125Es hat also keinen anderen gegeben, der so wie Achab war, der sich verkaufte zu tun, was böse war vor dem Herrn, denn sein Weib Jezabel reizte ihn dazu an
94751 Könige1Kö112126und er ward derart verabscheuungswürdig, dass er den Götzen anhing, welche die Amorrhiter gemacht hatten, die der Herr vor den Söhnen Israels vernichtet hatte.
94761 Könige1Kö112127Als nun Achab diese Worte hörte, zerriss er seine Kleider und lagte ein härenes Gewand um den bloßen Leib und fastete und schlief in einem Bußgewande und ging mit gebeugtem Haupte einher.
94771 Könige1Kö112128Da erging das Wort des Herrn an Elias, den Thesbiter, also:
94781 Könige1Kö112129Hast du nicht gesehen, wie Achab sich vor mir gedemütigt hat? Weil er sich also meinetwillen verdemütigt hat, will ich das Unglück nicht in seinen Tagen hereinbrechen lassen, sondern in den Tagen seines Sohnes will ich das Unglück über sein Haus kommen lassen.
94791 Könige1Kö11221Hierauf vergingen drei Jahre ohne Krieg zwischen Syrien und Israel.
94801 Könige1Kö11222Im dritten Jahre aber zog Josaphat, der König von Juda, zu dem Könige von Israel.
94811 Könige1Kö11223(Da sagte der König von Israel zu seinen Dienern: Wisset ihr nicht, dass Ramoth Gilead uns gehört? Und wir versäumen, es der Gewalt des Königs von Syrien zu entreißen?)
94821 Könige1Kö11224Und er sprach zu Josaphat: Willst du mit mir in den Kampf nach Ramoth Gilead ziehen?
94831 Könige1Kö11225Josaphat sprach zu dem Könige von Israel: Wie ich bin, so auch du; mein Volk und dein Volk ist eines und meine Reiter sind deine Reiter. Dann sprach Josaphat zu dem Könige von Israel: Frage heute, ich bitte dich, den Herrn um seinen Ausspruch!
94841 Könige1Kö11226Da versammelte der König von Israel die Propheten, ungefähr vierhundert, und sprach zu ihnen: Soll ich nach Ramoth Gilead in den Krieg ziehen oder ruhig bleiben? Sie antworteten: Ziehe hin, denn der Herr wird es in die Hand des Königs geben.
94851 Könige1Kö11227Josaphat aber sprach: Ist hier kein Prophet des Herrn, dass wir durch ihn fragen?
94861 Könige1Kö11228Der König von Israel sprach zu Josaphat: Noch ist ein Mann da, durch welchen wir den Herrn befragen können; aber ich hasse ihn, weil er mir nie Gutes weissagt, sondern Böses, Michäas, der Sohn Jemlas. Josaphat sprach zu ihm: Rede nicht also, o König!
94871 Könige1Kö11229Da rief der König von Israel einen Kämmerer und sprach zu ihm: Führe eilends Michäas, den Sohn Jemlas, herbei!
94881 Könige1Kö112210Während nun der König von Israel und Josaphat, der König von Juda, ein jeder auf seinem Throne saßen, mit königlichem Schmuck angetan, auf dem Platze am Tore von Samaria, weissagten alle Propheten vor ihnen.
94891 Könige1Kö112211Auch machte sich Sedekias, der Sohn Kanaanas, eiserne Hörner und sprach: So spricht der Herr: Mit solchen wirst du Syrien niederwerfen, bis du es vernichtest.
94901 Könige1Kö112212Und alle Propheten gaben ähnliche Weissagungen und sprachen: Ziehe hinauf nach Ramoth Gilead und dein Weg sei glücklich, der Herr wird es in die Hand des Königs geben!
94911 Könige1Kö112213Der Bote aber, der hingegangen war, Michäas zu rufen, redete zu ihm also: Siehe, die Reden der Propheten verkünden einstimmig dem Könige Gutes; darum lass auch dein Wort dem ihrigen gleich sein und rede Gutes.
94921 Könige1Kö112214Michäas aber sprach zu ihm: So wahr der Herr lebt, was mir der Herr sagen wird, das werde ich reden!
94931 Könige1Kö112215Als er nun zum Könige kam und der König zu ihm sprach: Michäas, sollen wir nach Ramoth Gilead in den Kampf ziehen oder davon abstehen? antwortete er ihm: Ziehe hin, dein Weg sei glücklich, der Herr wird es in die Hand des Königs geben!
94941 Könige1Kö112216Der König aber sprach zu ihm: Wiederum beschwöre ich dich, dass du mir nichts sagest, als was wahr ist, im Namen des Herrn!
94951 Könige1Kö112217Da sprach jener: Ich sah ganz Israel auf den Bergen zerstreut, wie Schafe, die keinen Hirten haben, und der Herr sprach: Diese haben keinen Herrn; ein jeder möge in sein Haus in Frieden zurückkehren.
94961 Könige1Kö112218(Der König von Israel also sprach zu Josaphat: Habe ich dir nicht gesagt, dass er mir nie Gutes weissagt, sondern immer Böses?)
94971 Könige1Kö112219Jener aber fuhr fort und sprach: Darum höre das Wort des Herrn: Ich sah den Herrn auf seinem Throne sitzend und das ganze Heer des Himmels zu seiner Rechten und zu seiner Linken vor ihm stehen.
94981 Könige1Kö112220Und der Herr sprach: Wer will Achab, den König von Israel, betören, dass er hinziehe und bei Ramoth Gilead falle? Da sprach einer so, ein anderer anders.
94991 Könige1Kö112221Endlich trat ein Geist vor und stellte sich vor den Herrn und sprach: Ich will ihn betören! Der Herr aber sprach zu ihm: Womit?
95001 Könige1Kö112222Er antwortete: Ich will ausgehen und zu einem Geiste der Lüge in dem Munde aller seiner Propheten werden. Da sprach der Herr: Du wirst ihn betören und seiner mächtig werden, gehe aus und tue also!
95011 Könige1Kö112223So hat also, siehe, der Herr in den Mund aller deiner Propheten, die hier sind, einen Geist der Lüge gegeben, während der Herr Böses wider dich geredet hat.
95021 Könige1Kö112224Da trat Sedekias, der Sohn Kanaanas, herzu, schlug Michäas auf die Wange und sprach: Also hat der Geist des Herrn mich verlassen und hat zu dir geredet?
95031 Könige1Kö112225Michäas aber sprach: Du wirst es an dem Tage sehen, an dem du in das innerste Gemach gehen wirst, um dich zu verbergen.
95041 Könige1Kö112226Der König von Israel aber sprach: Nehmet Michäas, er bleibe bei Amon, dem Befehlshaber der Stadt, und bei Joas, dem Sohne Amelechs,
95051 Könige1Kö112227und zu diesen saget: So spricht der König: Werfet diesen Mann in den Kerker und speiset ihn mit dem Brote der Trübsal und mit dem Wasser der Bedrängnis, bis ich in Frieden zurückkehre.
95061 Könige1Kö112228Michäas antwortete: Wenn du in Frieden zurückkehrst, so hat der Herr nicht durch mich geredet. Und er sprach: Höret es, ihr Völker alle!
95071 Könige1Kö112229So zog der König von Israel und Josaphat, der König von Juda, hinauf nach Ramoth Gilead.
95081 Könige1Kö112230Und der König von Israel sprach zu Josaphat: Nimm deine Waffen und ziehe in den Kampf und bleibe mit deinen Kleidern angetan! Der König von Israel aber veränderte seine Kleidung und zog in den Kampf.
95091 Könige1Kö112231Der König von Syrien nun hatte den zweiunddreißig Obersten seiner Wagen befohlen und gesagt: Kämpfet gegen keinen, er sei gering oder groß, außer allein gegen den König von Israel!
95101 Könige1Kö112232Als daher die Obersten der Wagen Josaphat sahen, meinten sie, es sei der König von Israel, und drangen auf ihn ein und kämpften gegen ihn, Josaphat aber schrie auf.
95111 Könige1Kö112233Da erkannten die Obersten der Wagen, dass es nicht der König von Israel sei, und ließen von ihm ab.
95121 Könige1Kö112234Ein Mann aber spannte seinen Bogen und schoß den Pfeil in´s Ungewisse und traf zufällig den König von Israel zwischen Lunge und Magen. Da sprach dieser zu seinem Wagenlenker: wende um und führe mich eiligst aus dem Heere fort, denn ich bin schwer verwundet.
95131 Könige1Kö112235So fand der Kampf an jenem Tage statt und der König von Israel blieb in seinem Wagen den Syrern gegenüber stehen und starb am Abend; und das Blut floss aus der Wunde auf den Boden des Wagens.
95141 Könige1Kö112236Da rief ein Herold, ehe noch die Sonne niederging, durch das ganze Kriegsheer und sprach: Ein jeder kehre in seine Stadt und in sein Land zurück!
95151 Könige1Kö112237Der König aber starb und ward nach Samaria gebracht und sie begruben ihn in Samaria.
95161 Könige1Kö112238Als sie nun seinen Wagen an dem Teiche von Samaria abwuschen, leckten die Hunde sein Blut und sie wuschen das Geschirr, nach dem Worte des Herrn, welches er gesprochen hatte.
95171 Könige1Kö112239Was aber sonst von Achab zu sagen ist und alles, was er getan, und das elfenbeinerne Haus, das er gebaut hat, ist das nicht beschrieben in den Jahrbüchern der Könige von Israel?
95181 Könige1Kö112240So entschlief Achab zu seinen Vätern und Ochozias, sein Sohn, ward König an seiner Statt.
95191 Könige1Kö112241Josaphat aber, der Sohn Asas, war König über Juda geworden im vierten Jahre Achabs, des Königs von Israel.
95201 Könige1Kö112242Er war fünfunddreißig Jahre alt, da er zu herrschen begann, und er herrschte fünfundzwanzig Jahre in Jerusalem; der Name seiner Mutter war Azuba, eine Tochter Salais.
95211 Könige1Kö112243Er wandelte ganz auf dem Wege seine Vaters Asa und wich nicht davon ab und er tat, was vor dem Herrn recht war;
95221 Könige1Kö112244indes die Höhen schaffte er nicht ab, denn das Volk opferte noch und zündete auf den Höhen Räucherwerk an.
95231 Könige1Kö112245Und Josaphat hatte Frieden mit dem Könige von Israel.
95241 Könige1Kö112246Was aber sonst von Josaphat zu sagen ist und seine Taten, die er getan, und seine Schlachten, ist das nicht beschrieben in den Jahrbüchern der Könige von Juda?
95251 Könige1Kö112247Aber auch der Rest der Buhldiener, die in den Tagen seines Vaters Asa übriggeblieben waren, schaffte er aus dem Lande.
95261 Könige1Kö112248Damals war kein König in Edom.
95271 Könige1Kö112249Und der König Josaphat baute Schiffe auf dem Meere, welche um Gold nach Ophir fahren sollten; aber sie konnten nicht abgehen, denn sie zerschellten in Asiongaber.
95281 Könige1Kö112250Da sprach Ochozias, der Sohn Achabs, zu Josaphat: Lass meine Diener mit deinen Dienern zu Schiffe gehen! Aber Josaphat wollte nicht.
95291 Könige1Kö112251Und Josaphat entschlief zu seinen Vätern und ward bei ihnen in der Stadt seines Vaters David begraben und sein Sohn Joram ward König an seiner Statt.
95301 Könige1Kö112252Ochozias aber, der Sohn Achabs, war in Samaria König geworden im siebzehnten Jahre Josaphats, des Königs von Juda, und er herrschte über Israel zwei Jahre.
95311 Könige1Kö112253Er tat, was vor dem Herrn böse war, und wandelte auf dem Wege seines Vaters und seiner Mutter und auf dem Wege Jeroboams, des Sohnes Nabats, welcher Israel zur Sünde verführt hatte.
95321 Könige1Kö112254Und er diente dem Baal und betete ihn an und reizte den Herrn, den Gott Israels, zum Zorn, ganz so, wie sein Vater getan hatte.
95332 Könige2Kö1211Moab aber lehnte sich auf wider Israel, nachdem Achab gestorben war.
95342 Könige2Kö1212Und Ochozias fiel durch das Gitter seines Obergemaches in Samaria und ward krank. Da sandte er Boten und sprach zu ihnen: Gehet hin und befraget Beelzebub, den Gott von Akkaron, ob ich aus dieser Krankheit mit dem Leben davonkommen kann.
95352 Könige2Kö1213Der Engel des Herrn aber redete zu Elias, dem Thesbiter, und sprach: Mache dich auf und gehe den Boten des Königs von Samaria entgegen und sprich zu ihnen: Ist denn kein Gott in Israel, dass ihr hingehet, den Beelzebub, den Gott des Akkarons zu brfragen?
95362 Könige2Kö1214Darum spricht der Herr also: Von dem Lager, das du bestiegen hast, wirst du nicht herabsteigen, sondern des Todes sterben! Und Elias ging von dannen.
95372 Könige2Kö1215Da kehrten die Boten wieder zu Ochizas zurück und dieser sprach zu ihnen: Warum seid ihr zurückgekehrt?
95382 Könige2Kö1216Sie antworteten ihm: Ein Mann begegnete uns und sprach zu uns: Gehet und kehret zurück zu dem Könige, der euch gesandt hat, und saget zu ihm: So spricht der Herr: Hast du etwa, weil kein Gott in Israel war, hingesendet, Beelzebub, den Gott Akkarons, zu befragen? Darum sollst du von dem Lager, das du bestiegen hast, nicht herabsteigen, sondern des Todes sterben!
95392 Könige2Kö1217Da sprach er zu ihnen: Welches war die Gestalt und die Kleidung des Mannes, der euch begegnete und diese Worte redete?
95402 Könige2Kö1218Sie antworteten: Es war ein haariger Mann und an den Lenden mit einem ledernen Riemen umgürtet. Da sprach er: Das ist Elias, der Thesbiter!
95412 Könige2Kö1219Hierauf sandte er einen Hauptmann über fünfzig zu ihm und die fünfzig, welche diesem untergeben waren. Dieser stieg zu ihm hinan und sprach zu ihm, der auf der Höhe des Berges saß: Mann Gottes! der König befiehlt dir herabzukommen.
95422 Könige2Kö12110Elias antwortete und sprach zu dem Hauptmann über fünfzig: Wenn ich ein Mann Gottes bin, so falle Feuer vom Himmel herab und verzehre dich und deine fünfzig! Da fiel Feuer vom Himmel und verzehrte ihn und die fünfzig, welche bei ihm waren.
95432 Könige2Kö12111Hierauf sandte er wiederum einen andern Hauptmann über fünfzig und die fünfzig mit ihm aus. Dieser sprach zu ihm: Mann Gottes! so spricht der König: Komme eilends herab!
95442 Könige2Kö12112Elias antwortete und sprach: Bin ich ein Mann Gottes, so falle Feuer vom Himmel und verzehre dich und deine fünfzig! Alsbald fiel Feuer vom Himmel und verzehrte ihn und seine fünfzig.
95452 Könige2Kö12113Nun sandte der König nochmals einen dritten Hauptmann über fünfzig und die fünfzig, welche unter ihm standen. Als dieser ankam, beugte er die Kniee vor Elias, flehte ihn an und sprach: Mann Gottes! lass doch meine Seele und die Seelen deiner Diener, die bei mir sind, nicht verächtlich vor dir sein!
95462 Könige2Kö12114Siehe, es ist Feuer vom Himmel gefallen und hat die zwei ersten Hauptleute über fünfzig verzehrt samt den fünfzigen, welche bei ihnen waren; nun aber bitte ich, erbarme dich meiner Seele.
95472 Könige2Kö12115Da redete der Engel des Herrn zu Elias und sprach: Gehe mit ihm hinab, fürchte dich nicht! Er stand also auf und ging mit ihm hinab zu dem Könige
95482 Könige2Kö12116und sprach zu diesem: So spricht der Herr: Weil du Boten gesandt hast, um Beelzebub, den Gott Akkarons, zu befragen, als ob kein Gott in Israel wäre, dessen Ausspruch du einholen könntest, deshalb wirst du von dem Lager, das du bestiegen, nicht herabsteigen, sondern wirst des Todes sterben!
95492 Könige2Kö12117So starb er nach dem Worte des Herrn, welches Elias gesprochen, und sein Bruder Joram ward König, an seiner Statt, im zweiten Jahre Jorams, des Sohnes Josaphats, des Königs von Juda, denn er hatte keinen Sohn.
95502 Könige2Kö12118Was aber sonst von Ochozias zu sagen ist, was er getan hat, ist das nicht in den Jahrbüchern der Könige von Israel beschrieben?
95512 Könige2Kö1221Es begab sich aber zu der Zeit, da der Herr den Elias im Sturme gen Himmel aufheben wollte, gingen Elias und Eliseus von Galgala fort.
95522 Könige2Kö1222Und Elias sprach zu Eliseus: Bleibe hier, denn der Herr sendet mich nach Bethel. Eliseus aber antwortete ihm: So wahr der Herr lebt und du lebst, werde ich dich nicht verlassen! Als sie nun nach Bethel gekommen waren,
95532 Könige2Kö1223gingen die Söhne der Propheten, welche in Bethel waren, zu Eliseus hinaus und sprachen zu ihm: Weißt du, dass der Herr heute deinen Herrn von dir nehmen wird? Er antwortete: Auch ich weiß es, schweiget still!
95542 Könige2Kö1224Da sprach Elias zu Eliseus: Bleibe hier, denn der Herr sendet mich nach Jericho. Dieser erwiderte: So wahr der Herr lebt und du lebst, ich werde dich nicht verlassen. Als sie nun nach Jericho kamen,
95552 Könige2Kö1225traten die Söhne der Propheten, die in Jericho waren, zu Eliseus und sprachen zu ihm: Weißt du dass der Herr heute deinen Herrn von dir nehmen wird? Er sprach: Auch ich weiß es, schweiget still!
95562 Könige2Kö1226Elias aber sprach zu ihm: Bleibe hier, denn der Herr sendet mich an den Jordan. Er antwortete: So wahr der Herr lebt und deine Seele lebt, ich werde dich nicht verlassen! So gingen denn beide miteinander
95572 Könige2Kö1227und fünfzig von den Söhnen der Propheten folgten ihnen und blieben gegenüber in der Ferne stehen, jene beide aber standen am Jordan.
95582 Könige2Kö1228Da nahm Elias seinen Mantel, faltete ihn zusammen und schlug damit in das Wasser, und es zerteilte sich nach beiden Seiten, so dass beide im Trockenen hindurchgingen.
95592 Könige2Kö1229Als sie nun hinübergegangen waren, sprach Elias zu Eliseus: Verlange, was ich dir tun soll, ehe ich von dir genommen werde. Eliseus sprach: Ich bitte, dass mir dein Geist doppelt zu teil werde!
95602 Könige2Kö12210Er antwortete: Du hast etwas Schweres verlangt; indes falls du mich siehest, wenn ich von dir genommen werde, so wird dir zuteil werden, um was du gebeten; wenn du mich aber nicht siehst, so wird es nicht geschehen.
95612 Könige2Kö12211Während sie nun weitergingen und im Gehen redeten, siehe, da erschien ein feuriger Wagen mit feurigen Pferden und trennte beide voneinander; und Elias fuhr im Sturme gen Himmel.
95622 Könige2Kö12212Als Eliseus dies sah, rief er: mein Vater, mein Vater, Wagen Israels und sein Lenker! Und als er ihn nicht mehr sah, fasste er seine Kleider und zerriss sie in zwei Teile.
95632 Könige2Kö12213Alsdann hob er den Mantel des Elias auf, welcher diesem entfallen war, kehrte um, trat an das Ufer des Jordans
95642 Könige2Kö12214und schlug mit dem Mantel des Elias, der diesem entfallen war, in das Wasser, aber es teilte sich nicht. Da sprach er: Wo ist denn jetzt der Gott des Elias? Dann schlug er in das Wasser und es teilte sich hierhin und dorthin und Eliseus ging hindurch.
95652 Könige2Kö12215Als die Söhne der Propheten, welche in Jericho gegenüber waren, dies sahen, sprachen sie: Der Geist des Elias hat sich auf Eliseus niedergelassen. Und sie kamen ihm entgegen und warfen sich vor ihm nieder, mit dem Angesichte zur Erde,
95662 Könige2Kö12216und sprachen zu ihm: Siehe, unter deinen Dienern sind fünfzig rüstige Männer, die hingehen und deinen Herrn suchen können, vielleicht hat ihn der Geist des Herrn entrückt und auf einen der Berge oder in eines der Täler versetzt. Er aber sprach: Sendet nicht aus.
95672 Könige2Kö12217Da drangen sie in ihn, bis er einwilligte, und sprach: So sendet aus! Und sie sandten fünfzig Männer aus. Als diese drei Tage gesucht hatten und ihn nicht fanden,
95682 Könige2Kö12218kehrten sie zu ihm zurück. Er weilte aber noch in Jericho und sprach zu ihnen: Habe ich euch nicht gesagt: Sendet nicht aus!
95692 Könige2Kö12219Da sprachen die Männer der Stadt zu Eliseus: Siehe, es lässt sich in dieser Stadt gut wohnen, wie du, Herr, selbst siehst, aber das Wasser ist schlecht und das Land ist unfruchtbar.
95702 Könige2Kö12220Er sprach: Bringet mir ein neues Gefäß und werfet Salz in dasselbe! Als sie dies gebracht hatten,
95712 Könige2Kö12221ging er hinaus zu der Wasserquelle, warf das Salz hinein und sprach: So spricht der Herr: Ich habe dies Wasser geheilt und fortan wird kein Tod noch Unfruchtbarkeit darin sein.
95722 Könige2Kö12222So ward das Wasser geheilt bis auf diesen Tag, nach dem Worte, das Eliseus geredet.
95732 Könige2Kö12223Von dort aber zog er nach Bethel. Als er nun des Weges ging, kamen kleine Knaben aus der Stadt heraus, verspotteten ihn und sprachen: Komm herauf, Kahlkopf! Komm herauf, Kahlkopf!
95742 Könige2Kö12224Da wandte er sich um und sah sie und verfluchte sie im Namen des Herrn. Da kamen zwei Bären aus dem Walde und zerrissen von ihnen zweiundvierzig Knaben.
95752 Könige2Kö12225Er aber ging von dort auf den Berg Karmel und kehrte von da nach Samaria zurück.
95762 Könige2Kö1231Joram aber, der Sohn Achabs, wurde König über Israel in Samaria im achtzehnten Jahre Josaphats, des Königs von Juda. Er herrschte zwölf Jahre.
95772 Könige2Kö1232Er tat aber, was vor dem Herrn böse war, jedoch nicht wie sein Vater und seine Mutter; denn er nahm die Bildsäulen des Baal weg, welche sein Vater errichtet hatte.
95782 Könige2Kö1233Indes an den Sünden Jeroboams, des Sohnes Nabats, welcher Israel zur Sünde verleitet hatte, hielt er fest und ließ nicht davon ab.
95792 Könige2Kö1234Mesa aber, der König von Moab, hielt viele Schafherden und gab dem Könige von Israel als Tribut hunderttausend Lämmer und hunderttausend Widder mit ihrer Wolle.
95802 Könige2Kö1235Als nun Achab gestorben war, brach er das Bündnis, das er mit dem Könige von Israel hatte.
95812 Könige2Kö1236Es zog demnach König Joram zu jener Zeit von Samaria aus und musterte ganz Israel.
95822 Könige2Kö1237Und er sandte zu Josaphat, dem Könige von Juda, und ließ ihm sagen: Der König von Moab ist von mir abgefallen, so ziehe mit mir in den Krieg gegen ihn. Jener antwortete: Ich will hinziehen; wer mein ist, der ist dein, mein Volk ist dein Volk und meine Rosse sind deine Rosse.
95832 Könige2Kö1238Da sprach er: Auf welchem Wege sollen wir hinziehen? Jener antwortete: Durch die Wüste von Idumäa.
95842 Könige2Kö1239So zogen denn der König von Israel, der König von Juda und der König von Edom hin und sie zogen eine Strecke von sieben Tagen umher, das Heer aber und das Vieh, das ihnen folgte, hatte kein Wasser.
95852 Könige2Kö12310Da sprach der König von Israel: Ach, ach, ach! Der Herr hat uns drei Könige vereinigt, um uns in die Hände der Moabiter zu überliefern.
95862 Könige2Kö12311Josaphat aber sprach: Ist kein Prophet des Herrn hier, dass wir durch ihn zu dem Herrn flehen? Da antwortete einer von den Dienern des Königs von Israel: Hier ist Eliseus, der Sohn Saphats, welcher das Wasser auf die Hände des Elias goß.
95872 Könige2Kö12312Josaphat sprach: Bei ihm ist das Wort des Herrn! Alsbald zog der König von Israel und Josaphat, der König von Juda, und der König von Edom zu ihm hinab.
95882 Könige2Kö12313Eliseus aber sprach zu dem Könige von Israel: Was habe ich mit dir zu schaffen? Gehe zu den Propheten deines Vaters und deiner Mutter! Da sprach der König von Israel zu ihm: Warum hat der Herr diese drei Könige vereinigt, um sie in die Hände Moabs zu geben?
95892 Könige2Kö12314Eliseus antwortete ihm: So wahr der Herr der Heerscharen lebt, vor dessen Angesichte ich stehe, wenn ich nicht auf das Angesicht Josaphats, des Königs von Juda, schaute, so würde ich deiner nicht achten noch dich ansehen!
95902 Könige2Kö12315Aber nun führt mir einen Harfenspieler herbei! Als nun der Harfenspieler spielte, kam die Hand des Herrn über ihn und er sprach:
95912 Könige2Kö12316So spricht der Herr: Machet an dem Rinnsale dieses Baches Grube an Grube,
95922 Könige2Kö12317denn so spricht der Herr: Ihr werdet weder Wind noch Regen sehen und dieses Rinnsal soll dennoch mit Wasser angefüllt werden, so dass ihr und euer Gesinde und euer Vieh trinken werdet.
95932 Könige2Kö12318Und dies ist noch zu wenig in den Augen des Herrn, überdies wird er auch Moab in eure Hände überliefern.
95942 Könige2Kö12319Und ihr werdet alle festen Städte und alle auserlesenen Städte schlagen und alle fruchttragenden Bäume umhauen und alle Wasserquellen verstopfen und sämtliche auserlesene Äcker mit Steinen bedecken.
95952 Könige2Kö12320Als es nun Morgen ward, um die Zeit, wo man das Opfer darzubringen pflegt, siehe, da kam Wasser auf dem Wege von Edom her und das Land füllte sich mit Wasser.
95962 Könige2Kö12321Als nun sämtliche Moabiter hörten, dass die Könige herangezogen seien, um mit ihnen zu kämpfen, riefen sie alle zusammen, die ein Schwertgehänge trugen, und stellten sich an der Grenze auf.
95972 Könige2Kö12322Am frühen Morgen aber machten sie sich auf; da sahen sie, als die Sonne schon über dem Wasser aufging, das Wasser vor sich rot wie Blut
95982 Könige2Kö12323und sprachen: Das Blut ist vom Kampfe, die Könige haben gegeneinander gekämpft und einer den anderen geschlagen; rücke nun aus zur Beute, Moab!
95992 Könige2Kö12324Als sie aber zum Lager Israels kamen, erhob sich Israel und schlug Moab und jene flohen vor ihnen. So rückten die Sieger vor und schlugen Moab
96002 Könige2Kö12325und zerstörten die Städte und auf alle guten Äcker warfen sie Steine und bedeckten sie damit; und sie verstopften alle wasserquellen und hieben alle Fruchtbäume um, so dass nur die Ziegelmauern übrigblieben, und die Stadt ward von den Schleuderern umringt und großenteils zerstört.
96012 Könige2Kö12326Als der König von Moab dies sah, nämlich, dass die Feinde gesiegt hatten, nahm er mit sich siebenhundert Mann, welche das Schwert führten, um sich auf den König von Edom zu werfen, aber sie vermochten es nicht.
96022 Könige2Kö12327Da nahm er seinen erstgeborenen Sohn, der an seiner Statt herrschen sollte, und brachte ihn als Brandopfer auf der Mauer dar, und ein gewaltiger Unwille entstand unter Israel, und alsbald ließen sie von ihm ab und kehrten in ihr Land zurück.
96032 Könige2Kö1241Eine aber von den Frauen der Propheten rief Eliseus an und sprach: Dein Diener, mein Mann, ist gestorben und du weißt, dass dein Diener den Herrn fürchtete; siehe, jetzt kommt der Gläubiger, um meine zwei Söhne zu nehmen, dass sie ihm dienstbar werden.
96042 Könige2Kö1242Da sprach Eliseus zu ihr: Was willst du, dass ich dir tue? Sage mir, was hast du in deinem Hause? Sie antwortete: Ich, deine Magd, habe nichts in meinem Hause, außer ein wenig Öl, mich damit zu salben.2
96052 Könige2Kö1243Da befahl er ihr: Gehe hin und borge dir von allen deinen Nachbarn leere Gefäße, nicht wenige.
96062 Könige2Kö1244Alsdann geh in dein Haus und verschließe deine Tür, wenn du mit deinen Söhnen darinnen bist, und gieße aus jenem in alle diese Gefäße ein, und wenn sie voll sind, nimm sie weg!
96072 Könige2Kö1245Da ging das Weib hin und schloss die Tür hinter sich und ihren Söhnen und diese reichten die Gefäße, sie aber goss in dieselben ein.
96082 Könige2Kö1246Als nun die Gefäße voll waren, sprach sie zu ihrem Sohne: Bringe mir noch ein Gefäß her! Dieser aber antwortete: Ich habe ´keines mehr! Und das Öl stand still.
96092 Könige2Kö1247Da ging sie hin und zeigte es dem Manne Gottes an, er aber sprach: Gehe hin, verkaufe das Öl und bezahle deinen Gläubiger; du aber und deine Söhne lebet von dem übrigen.
96102 Könige2Kö1248Es geschah nun eines Tages, dass Eliseus durch Sunam zog; daselbst wohnte eine angesehene Frau, welche ihn anhielt, dass er Speise zu sich nehme, und so oft er dort vorüberzog, kehrte er bei ihr ein, um Speise zu sich zu nehmen.
96112 Könige2Kö1249Diese sprach zu ihrem Mann: Ich merke, dass dieser Mann, welcher so oft bi uns durchzieht, ein heiliger Mann Gottes ist.
96122 Könige2Kö12410Darum lass uns ihm ein kleines Gemach einrichten, ein Bett, einen Tisch und Stuhl und Leuchter hineinsetzen, dass er dort bleibe, wenn er zu uns kommt.
96132 Könige2Kö12411So begab es sich eines Tages, dass er dorthin kam und in das Gemach einkehrte und daselbst ruhte.
96142 Könige2Kö12412Da sprach er zu seinem Diener Giezi: Rufe die Sunamitin dort! Als dieser sie gerufen und sie vor ihn trat,
96152 Könige2Kö12413sprach er zu seinem Diener: Sage zu ihr: Siehe, du hast uns in allem eifrig bedient, was willst du, dass ich dir tun soll? Hast du etwa ein Anliegen und willst du, dass ich mit dem Könige oder mit dem Heerführer rede? Sie antwortete: Ich wohne inmitten meines Volkes.
96162 Könige2Kö12414Er sprach: Was will sie also, dass ich ihr tue? Giezi antwortete: Frage nicht! Sie hat ja keinen Sohn und ihr Mann ist alt.
96172 Könige2Kö12415Da befahl er ihm, sie zu rufen. Als dieser sie gerufen hatte und sie vor dem Eingange stand,
96182 Könige2Kö12416sprach er zu ihr: Um diese Zeit und zu eben dieser Stunde, da du lebst, wirst du einen Sohn in deinem Leibe haben. Sie aber antwortete: Ich bitte, mein Herr, Mann Gottes, sage doch deiner Magd nichts Unwahres!
96192 Könige2Kö12417Und die Frau empfing und gebar einen Sohn, um die Zeit und um die Stunde, die Eliseus bezeichnet hatte.
96202 Könige2Kö12418Und der Knabe ward groß. Da geschah es eines Tages, dass er zu seinem Vater, zu den Schnittern herausging;
96212 Könige2Kö12419dort sprach er zu seinem Vater: Mein Kopf tut mir weh, mein Kopf tut mir weh! Dieser befahl seinem Knechte: Nimm ihn und bringe ihn zu seiner Mutter!
96222 Könige2Kö12420Da nahm er ihn und brachte ihn zu seiner Mutter; diese legte ihn auf ihre Kniee bis zum Mittag, als dann starb er.
96232 Könige2Kö12421Da ging sie hinauf, legte ihn auf das Bett des Mannes Gottes, schloss die Tür, und als sie außen war,
96242 Könige2Kö12422rief sie ihren Mann und sprach: Ich bitte, sende einen von den Knechten mit mir und gib mir eine Eselin, dass ich zu dem Manne Gottes eile und wiederkomme.
96252 Könige2Kö12423Dieser aber sprach: Warum gehst du zu ihm? Es ist heute nicht Neumond noch Sabbat. Sie antwortete: Ich will gehen!
96262 Könige2Kö12424Als sie nun die Eselin gesattelt hatte, befahl sie dem Knechte: Treibe und eile und mache mir keinen Aufenthalt auf dem Wege und tue das, was ich dir befehle!
96272 Könige2Kö12425So zog sie denn hin und kam zu dem Manne Gottes auf den Berg Karmel. Als der Mann Gottes sie von ferne sah, sprach er zu Giezi, seinem Diener: Siehe, da kommt die Sunamitin!
96282 Könige2Kö12426Gehe ihr doch entgegen und sprich zu ihr: Geht es dir wohl und deinem Mann und deinem Sohn? Sie antwortete: Ja.
96292 Könige2Kö12427Als sie aber zu dem Manne Gottes auf den Berg kam, umfasste sie seine Füße; doch Giezi trat hinzu, um sie zu entfernen. Der Mann Gottes indes sprach: Lass sie! Denn ihre Seele ist betrübt und der Herr hat es mir verborgen und es mir nicht kundgetan.
96302 Könige2Kö12428Sie sprach zu ihm: Habe ich denn einen Sohn von meinem Herrn begehrt? Habe ich dir nicht gesagt: Täusche mich nicht?
96312 Könige2Kö12429Er sprach zu Giezi: Umgürte deine Lenden, nimm meinen Stab und gehe hin! Begegnet dir ein Mensch, so grüße ihn nicht, und grüßt dich jemand, so antworte ihm nicht, und lege meinen Stab auf das Angesicht des Knaben.
96322 Könige2Kö12430Die Mutter des Knaben aber sprach: So wahr der Herr lebt und deine Seele lebt, ich lasse dich nicht! Alsbald machte er sich auf und folgte ihr.
96332 Könige2Kö12431Giezi aber war ihnen vorausgegangen und hatte den Stab auf das Angesicht des Knaben gelegt, doch da war weder Laut noch Lebenszeichen. Da kehrte er um, ging ihm entgegen, meldete ihm und sprach: Der Knabe ist nicht aufgestanden.
96342 Könige2Kö12432Als nun Eliseus in das Haus kam, siehe, da lag der Knabe tot auf seinem Bette.
96352 Könige2Kö12433Da ging er hinein, verschloss die Türe hinter sich und hinter dem Knaben und betete zu dem Herrn.
96362 Könige2Kö12434Sodann stieg er hinauf, streckte sich über den Knaben, legte seinen Mund auf dessen Mund und seine Augen auf dessen Augen und seine Hände auf dessen Hände und beugte sich hin über ihn, da ward der Leib des Knaben warm.
96372 Könige2Kö12435Dann wendete er sich wieder weg und ging im Hause einmal hin und her, alsdann stieg er wieder hinauf und streckte sich über den Knaben; da gähnte derselbe siebenmal und tat seine Augen auf.
96382 Könige2Kö12436Hierauf rief Eliseus Giezi und sprach zu ihm: Rufe die Sunamitin! Sie kam auf den Ruf und ging zu ihm hinein. Und er sprach: Nimm deinen Sohn!
96392 Könige2Kö12437Jene kam, fiel ihm zu Füßen und verneigte sich bis zur Erde, alsdann nahm sie ihren Sohn und ging hinaus.
96402 Könige2Kö12438Hierauf kehrte Eliseus wieder nach Galgala zurück. Es herrschte aber eine Hungersnot im Lande und die Söhne der Propheten wohnten unter seiner Aufsicht.
96412 Könige2Kö12439Und einer ging auf das Feld hinaus, um Feldkräuter zu sammeln; dort fand er etwas wie eine Feldranke, sammelte von derselben wilde Kürbisse, füllte seinen Mantel damit, kam heim und schnitt sie in den Gemüsetopf; er wusste nämlich nicht, was es war.
96422 Könige2Kö12440Darauf richteten sie dieselben für die Genossen an, dass sie aßen; doch als sie von dem Gekochten gekostet hatten, schrieen sie und sprachen: Der Tod ist im Topfe, Mann Gottes! Und sie konnten es nicht essen.
96432 Könige2Kö12441Er aber sprach: Bringet Mehl herbei! Als sie dies gebracht hatten, warf er es in den Topf und sprach: Richte es an für die Gemeinde, dass sie essen! Nun war keine Bitterkeit mehr im Topfe.
96442 Könige2Kö12442Es kam aber ein Mann von Baalsalisa und brachte dem Manne Gottes Erstlingsbrote, zwanzig Gerstenbrote und neues Getreide in seinem Sacke. Dieser aber sprach: Gib es den Leuten, dass sie essen!
96452 Könige2Kö12443Sein Diener aber antwortete ihm: Wie viel ist das, dass ich es hundert Menschen vorsetzen sollte? Er sprach wiederum: Gib es den Leuten, dass sie essen! Denn so spricht der Herr: Sie werden essen und es wird noch übrigbleiben.
96462 Könige2Kö12444Er legte es ihnen also vor und sie aßen und es blieb noch übrig nach dem Worte des Herrn.
96472 Könige2Kö1251Naaman, der Heerführer des Königs von Syrien, war ein angesehener Mann bei seinem Herrn und hoch geehrt, denn durch ihn wirkte der Herr in Syrien Heil; dieser Mann war tapfer und reich, aber aussätzig.
96482 Könige2Kö1252Nun waren einst aus Syrien Streifscharen ausgezogen und hatten aus dem Lande Israel ein kleines Mädchen als Gefangene weggeführt; dasselbe war bei dem Weibe Naamans im Dienste
96492 Könige2Kö1253und sprach zu ihrer Herrin: Wenn doch mein Herr bei dem Propheten gewesen wäre, welcher in Samaria ist; gewiss würde dieser ihn von dem Aussatze, den er hat, geheilt haben.
96502 Könige2Kö1254Da ging Naaman zu seinem Herrn, berichtete es ihm und sprach: So und so hat das Mädchen aus dem Lande Israel geredet.
96512 Könige2Kö1255Der König von Syrien sprach zu ihm: Ziehe hin, ich werde an den König von Israel einen Brief senden. Er also zog hin und nahm zehn Talente Silbers und sechstausend Goldstücke und zehn Festkleider mit sich
96522 Könige2Kö1256und brachte einen Brief an den König von Israel, der also lautete: Wenn du diesen Brief erhältst, so wisse, dass ich meinen Diener Naaman zu dir sende, damit du ihn von seinem Aussatze heilest.
96532 Könige2Kö1257Als der König von Israel den Brief gelesen hatte, zerriss er seine Kleider und sprach: Bin ich denn Gott, dass ich töten und lebendig machen kann, dass jener zu mir sendet, ich solle den Mann von seinem Aussatze heilen? Habet acht und sehet, wie er Händel mit mir sucht!
96542 Könige2Kö1258Als dies Eliseus, der Mann Gottes, hörte, nämlich, dass der König von Israel seine Kleider zerrissen habe, sandte er zu ihm und sprach: Warum hast du deine Kleider zerrissen? Lass ihn zu mir kommen, damit er erfahre, dass ein Prophet in Israel ist.
96552 Könige2Kö1259Naaman also kam mit Rossen und Wagen zu ihm und hielt vor der Tür des Hauses des Eliseus.
96562 Könige2Kö12510Da sandte Eliseus einen Boten zu ihm und ließ ihm sagen: Gehe hin und bade dich siebenmal im Jordan, so wird dein Leib wieder gesund werden und du wirst rein sein.
96572 Könige2Kö12511Da ward Naaman zornig und zog von dannen, indem er sprach: Ich meinte, er werde zu mir herauskommen und den Namen des Herrn, seines Gottes, anrufen und mit seiner Hand die Stelle des Aussatzes berühren und mich so heilen.
96582 Könige2Kö12512Sind etwa Adana und Pharphar, die Flüsse von Damaskus, nicht besser als alle Wasser Israels, dass ich mich in diesen baden und rein werden soll? Als er sich nun wandte und unwillig davonging,
96592 Könige2Kö12513traten seine Diener zu ihm heran und sprachen zu ihm: Vater! Auch wenn dich der Prophet etwas Großes geheißen hätte, hättest du es gewiss tun müssen; wie viel mehr, da er nun zu dir gesagt hat: Bade dich, so wirst du rein werden!
96602 Könige2Kö12514Er zog also hin und badete sich im Jordan siebenmal nach dem Befehle des Mannes Gottes und sein Fleisch ward wieder so hergestellt, als wäre es das Fleisch eines kleinen Knaben, und er wurde rein.
96612 Könige2Kö12515Nun kehrte er mit seinem ganzen Gefolge zu dem Manne Gottes zurück und kam und trat vor ihn hin und sprach: Wahrlich, ich erkenne, dass kein anderer Gott auf der ganzen Erde ist als allein in Israel! Ich bitte dich also, nimm eine Segensgabe von deinem Diener an.
96622 Könige2Kö12516Jener aber antwortete: So wahr der Herr lebt, vor dem ich stehe, ich nehme sie nicht an! Und ob er gleich in ihn drang, tat jener dennoch nicht nach seinem Willen.
96632 Könige2Kö12517Da sprach Naaman: Wie du willst, aber erlaube mir, deinem Diener, so viel Erde mitzunehmen als zwei Maultiere zu tragen vermögen; denn dein Diener wird fortan fremden Göttern keine Brandopfer oder Schlachtopfer mehr darbringen, sondern einzig dem Herrn.
96642 Könige2Kö12518Nur in diesem einen Stücke mögest du den Herrn für deinen Diener um Nachsicht bitten: Wenn mein Gebieter in den Tempel Remmons geht, um daselbst anzubeten, und ich, wähend er sich auf meine Hand stützt, im Tempel Remmons mich zur Erde neige, wenn er sich an eben diesem Orte niederwirft, so wolle der Herr deinem Diener in diesem Stücke Verzeihung gewähren.
96652 Könige2Kö12519Jener sprach zu ihm: Gehe hin in Frieden! So zog er denn hin in der auserlesenen Zeit des Landes.
96662 Könige2Kö12520Doch Giezi, der Diener des Mannes Gottes, sprach: Mein Herr hat diesen Syrer Naaman geschont, dass er nicht von ihm annahm, was jener brachte; so wahr der Herr lebt, ich will ihm nacheilen und etwas von ihm annehmen.
96672 Könige2Kö12521Giezi also ging hinter Naaman her. Als dieser ihn in Eile herbeikommen sah, sprang er von dem Wagen herab, ging ihm entgegen und fragte: Steht alles wohl?
96682 Könige2Kö12522Jener antwortete: Ja! Mein Herr sendet mich zu dir und lässt dir sagen: Soeben sind zwei Jünglinge vom Gebirge Ephraim zu mir gekommen, von den Söhnen der Propheten; gib ihnen ein Talent Silbers und zwei Feierkleider.
96692 Könige2Kö12523Naaman sprach: Es ist besser, du nimmst zwei Talente. Und er drang in ihn und band zwei Talente Silbers in zwei Säcke, dazu zwei Kleider und legte es zwei von seinen eigenen Dienern auf und diese trugen es vor ihm her.
96702 Könige2Kö12524Als er nun, schon abends, ankam, nahm er es aus ihren Händen, verwahrte es im Hause und entließ die Männer, die von dannen gingen.
96712 Könige2Kö12525Alsdann ging er hinein und trat vor seinem Herrn. Da sprach Eliseus: Woher kommst du, Giezi? Dieser antwortete: Dein Diener ist nirgendshin gegangen.
96722 Könige2Kö12526Jener aber sprach: War mein Geist nicht dabei, als der Mann von seinem Wagen stieg und dir entgegenging? So hast du denn nun Silber empfangen und Kleider erhalten, um Ölgärten und Weinberge, Schafe, Rinder, Knechte und Mägde zu kaufen,
96732 Könige2Kö12527aber auch der Aussatz Naamans wird dir und deinen Nachkommen immerdar anhaften. Jener ging von ihm hinaus aussätzig wie Schnee.
96742 Könige2Kö1261Die Söhne der Propheten aber sprachen zu Eliseus: Siehe, der Ort, an welchem wir unter deiner Aufsicht wohnen, ist zu eng für uns.
96752 Könige2Kö1262Lass uns an den Jordan gehen und einen jeden Bauholz aus dem Walde holen, dass wir uns da eine Wohnstätte bauen! Er sprach: Gehet hin!
96762 Könige2Kö1263Einer von ihnen aber sagte: So komm auch du mit deinen Dienern. Er antwortete: Ich werde kommen.
96772 Könige2Kö1264Und er machte sich mit ihnen auf den Weg. Als sie nun am Jordan angekommen waren und Holz fällten,
96782 Könige2Kö1265geschah es, dass, als einer Holz fällte, das Eisen der Axt in das Wasser fiel. Er schrie auf und sprach: Ach, ach, ach, mein Herr! und ich hatte es noch dazu geliehen!
96792 Könige2Kö1266Der Mann Gottes aber sprach: Wohin ist es gefallen? Als ihm jener den Ort zeigte, schnitt er ein Holz ab und stieß damit hinein, da schwamm das Eisen.
96802 Könige2Kö1267Hierauf sprach er: Fasse es! Jener streckte seine Hand aus und fasste es.
96812 Könige2Kö1268Während aber der König von Syrien gegen Israel Krieg führte, hielt er mit seinen Dienern Rat und sprach: An dem und dem Orte wollen wir einen Hinterhalt legen.
96822 Könige2Kö1269Der Mann Gottes sandte nun zu dem Könige von Israel und ließ ihm sagen: Hüte dich, an jenen Ort zu ziehen, denn dort liegen die Syrer im Hinterhalte.
96832 Könige2Kö12610Der König von Israel sandte also an den Ort, den ihm der Mann Gottes angegeben hatte, und besetzte ihn zuvor und war daselbst auf seiner Hut, nicht nur einmal oder zweimal.
96842 Könige2Kö12611Das Herz des Königs von Syrien ward über dieses Ereignis bestürzt und er rief seine Diener zusammen und sprach: Warum zeigt ihr mir nicht an, wer mein Verräter bei dem Könige von Israel ist?
96852 Könige2Kö12612Einer von seinen Dienern entgegnete: Nicht doch, mein Herr und König! sondern der Prophet Eliseus, welcher in Israel ist, teilt dem Könige von Israel alle Worte mit, welche du in deinem Gemache redest.
96862 Könige2Kö12613Er sprach zu ihnen: Gehet hin und sehet zu, wo er ist, damit ich hinsende und ihn ergreifen lasse. Sie zeigten es ihm an und sprachen: Siehe, er ist in Dothan!
96872 Könige2Kö12614Er sandte also Rosse und Wagen und ein starkes Heer dorthin, diese kamen des Nachts an und umringten die Stadt.
96882 Könige2Kö12615Als aber der Diener des Mannes Gottes am frühen Morgen aufstand und hinausging, sah er das Heer rings um die Stadt und die Rosse und die Wagen und zeigte es ihm an und sprach: Ach, ach, ach, mein Herr! was sollen wir tun?
96892 Könige2Kö12616Er aber antwortete: Fürchte dich nicht, denn mit uns sind mehr als mit ihnen.
96902 Könige2Kö12617Alsdann betete Eliseus und sprach: Herr, öffne seine Augen, dass er sehe! Da öffnete der Herr die Augen des Dieners und er sah; siehe, der Berg rings um Eliseus der war mit feurigen Rossen und Wagen bedeckt.
96912 Könige2Kö12618Während nun die Feinde gegen ihn anrückten, flehte Eliseus zu dem Herrn und sprach: Ich bitte, schlage dieses Volk mit Blindheit! Und der Herr schlug sie, dass sie nicht sahen, nach dem Worte des Eliseus.
96922 Könige2Kö12619Eliseus aber sprach zu ihnen: Dies ist nicht der Weg und dies ist die Stadt nicht; folget mir, so werde ich euch den Mann zeigen, den ihr sucht. Sodann führte er sie nach Samaria.
96932 Könige2Kö12620Als sie nach Samaria hineingekommen waren, sprach Eliseus: Herr, öffne ihre Augen, dass sie sehen! Da öffnete der Herr ihre Augen und sie sahen, dass sie mitten in Samaria waren.
96942 Könige2Kö12621Der König von Israel aber sprach zu Eliseus, als er sie sah: Soll ich sie erschlagen, mein Vater?
96952 Könige2Kö12622Dieser antwortete: Erschlage sie nicht! Denn du hast sie nicht mit deinem Schwerte und deinem Bogen gefangen genommen, dass du sie erschlagen solltest, sondern setze ihnen Brot und Wasser vor, dass sie essen und trinken, hiernach mögen sie zu ihrem Herrn ziehen.
96962 Könige2Kö12623Man setzte ihnen also ein großes Mahl vor; und nachdem sie gegessen und getrunken hatten, entließ er sie und sie zogen zu ihrem Herrn hin. Fortan kamen keine Streifscharen von Syrien mehr in das Land Israel.
96972 Könige2Kö12624Darnach aber begab es sich, dass Benadad, der König von Syrien, sein ganzes Heer sammelte und hinaufzog und Samaria belagerte.
96982 Könige2Kö12625Und es entstand eine große Hungersnot in Samaria; es wurde so lange belagert, bis der Kopf eines Esels um achtzig Silberlinge verkauft wurde und ein Viertel Kab Taubenmist um fünf Silberlinge.
96992 Könige2Kö12626Als nun der König von Israel einmal auf der Mauer dahinschritt, rief ihn eine Frau an und sprach: Rette mich, mein Herr und König!
97002 Könige2Kö12627Er sprach: Rettet dich der Herr nicht, woher kann ich dich retten? Mit etwas von der Tenne oder von der Kelter? Sodann sprach der König zu ihr: Was willst du? Sie antwortete:
97012 Könige2Kö12628Dieses Weib hier hat zu mir gesagt: Gib deinen Sohn her, dass wir ihn heute essen, und meinen Sohn wollen wir morgen essen.
97022 Könige2Kö12629So kochten wir denn meinen Sohn und aßen ihn. Am andern Tag sprach ich zu ihr: Gib deinen Sohn her, dass wir ihn essen! Sie aber hielt ihren Sohn verborgen.
97032 Könige2Kö12630Als der König dies hörte, zerriss er seine Kleider und ging weiter auf der Mauer. Und alles Volk sah das härene Gewand, mit dem er auf bloßem Leibe angetan war.
97042 Könige2Kö12631Der König sprach: Dies tue mir Gott an und so tue er weiter, wenn der Kopf des Eliseus, des Sohnes Saphats, heute auf ihm sitzen bleibt!
97052 Könige2Kö12632Eliseus aber saß in seinem Hause und die Ältesten saßen bei ihm. Da sandte der König einen Mann voraus. Ehe aber dieser Bote noch ankam, sprach Eliseus zu den Ältesten: Wisset ihr auch, dass dieser Mörderssohn hersendet, um mir den Kopf abzuschlagen? Gebet denn acht! Wenn der Bote kommt, schließet die Türe zu und lasset ihn nicht hereinkommen; denn sehet, das Geräusch der Füße seines Herrn ist hinter ihm.
97062 Könige2Kö12633Noch redete er mit ihnen, da erschien der Bote, der zu ihm kam. Und er sprach: Siehe, so großes Unglück ist von dem Herrn; was soll ich noch von dem Herrn erwarten?
97072 Könige2Kö1271Eliseus aber sprach: Höret das Wort des Herrn! So spricht der Herr: Morgen um diese Zeit wird ein Scheffel feines Mehl einen Stater gelten, und zwei Scheffel Gerste einen Stater im Tore von Samaria.
97082 Könige2Kö1272Da antwortete einer von den Obersten, auf dessen Hand der König sich stützte, dem Manne Gottes und sprach: Wenn der Herr auch Schleusen am Himmel auftun wollte, könnte das wohl geschehen, was du sagst? Er antwortete: Mit deinen Augen wirst du es sehen, aber nicht davon essen!
97092 Könige2Kö1273Nun waren an dem Eingange des Tores vier aussätzige Männer, diese sprachen zueinander: Was wollen wir hier bleiben, bis wir sterben?
97102 Könige2Kö1274Wir mögen in die Stadt gehen, so werden wir Hungers sterben; wir mögen hier bleiben, so müssen wir sterben; kommet also und lasset uns in das Lager der Syrer hinüberfliehen. Schonen sie unser, so werden wir am Leben bleiben; wollen sie uns aber töten, so müssen wir ja ohnedies sterben.
97112 Könige2Kö1275Sie machten sich also am Abend auf, um in das Lager der Syrer zu gehen. Als sie an den Eingang des Lagers der Syrer kamen, fanden sie daselbst niemand.
97122 Könige2Kö1276Denn der Herr hatte gemacht, dass man im Lager der Syrer ein Getöse von Wagen und Rossen und eines sehr großen Heeres hörte; da sprachen sie zueinander: Sehet, der König von Israel hat die Könige der Hethiter und Ägypter wider uns gedungen und sie sind über uns gekommen.
97132 Könige2Kö1277Darum brachen sie auf und flohen, als es finster war, und ließen ihre Zelte und die Rosse und Esel im Lager zurück und flohen, von dem einzigen Wunsche getrieben, ihr Leben zu retten.
97142 Könige2Kö1278Als nun jene Aussätzigen zu dem Eingange des Lagers gekommen waren, gingen sie in ein Zelt und aßen und tranken und nahmen Silber und Gold und Kleider daraus weg und gingen hin und verbargen es; alsdann gingen sie wieder in ein anderes Zelt und nahmen von da ebenfalls hinweg und verbargen es.
97152 Könige2Kö1279Dann aber sprachen sie zueinander: Wir tun nicht recht! Denn dieser Tag ist ein Tag guter Botschaft. Wenn wir schweigen und es bis zum Morgen nicht berichten wollten, wird man es uns als Verbrechen anrechnen; kommet, lasset uns gehen und es im Palaste des Königs melden.
97162 Könige2Kö12710So kamen sie denn zum Stadttore und erzählten es ihnen und sprachen: Wir sind in das Lager der Syrer gegangen und haben daselbst keinen Menschen gefunden, nur angebundene Pferde und Esel und die aufgeschlagenen Zelte.
97172 Könige2Kö12711Da gingen die Torwächter hin und berichteten es drinnen im Palaste des Königs.
97182 Könige2Kö12712Dieser stand in der Nacht auf und sprach zu seinen Dienern: Ich will euch sagen, was uns die Syrer getan haben. Sie wissen, dass wir Hunger leiden, und darum sind sie aus dem Lager gezogen und haben sich auf dem Felde versteckt, indem sie sagen: Wenn sie aus der Stadt herauskommen, wollen wir sie lebendig gefangen nehmen, und dann werden wir in die Stadt eindringen können.
97192 Könige2Kö12713Da antwortete einer von seinen Dienern: Wir wollen die fünf Pferde nehmen, welche in der Stadt übriggeblieben sind (denn diese allein noch sind unter der ganzen Menge Israels da, weil die andern verzehrt sind) und wollen sie hinsenden, so werden wir Kundschaft erhalten können.
97202 Könige2Kö12714So führten sie denn zwei Pferde herbei und der König sandte sie in das Lager der Syrer und sprach: Ziehet hin und sehet zu!
97212 Könige2Kö12715Sie zogen ihnen nach bis an den Jordan; siehe, da war der ganze Weg voll von Kleidern und Geräten, welche die Syrer weggeworfen hatten, als sie in Verwirrung gerieten, und die Boten kehrten zurück und meldeten es dem Könige.
97222 Könige2Kö12716Nun zog das Volk hinaus und plünderte das Lager der Syrer und es kostete ein Scheffel feines Mehl einen Stater und zwei Scheffel Gerste einen Stater nach dem Worte des Herrn.
97232 Könige2Kö12717Der König bestellte also den Obersten, auf dessen Hand er sich stützte, zur Aufsicht bei dem Tore. Das Volk aber zertrat ihn am Eingang des Tores und er starb, so wie der Mann Gottes geredet, als der König zu ihm hinabgekommen war.
97242 Könige2Kö12718Und es geschah nach dem Worte des Mannes Gottes, das er zum Könige geredet hatte, da er sprach: Zwei Scheffel Gerste werden einen Stater und ein Scheffel Weißmehl einen Stater gelten im Tore von Samaria, morgen um diese Zeit,
97252 Könige2Kö12719als jener Oberste dem Manne Gottes antwortete und sprach: Wenn der Herr auch Schleusen am Himmel öffnete, könnte wohl das geschehen, was du redest? Und er dann zu ihm sprach: Du wirst es mit deinen Augen sehen, aber nicht davon essen!
97262 Könige2Kö12720So erging es ihm also, wie es ihm vorhergesagt war, das Volk zertrat ihn im Tore und er starb.
97272 Könige2Kö1281Eliseus aber redete zu der Frau, deren Sohn er lebendig gemacht hatte, und sprach: Mache dich auf und gehe mit deiner Familie fort und weile, wo du eine Stätte finden wirst; denn der Herr hat den Hunger herbeigerufen und dieser wird über das Land kommen sieben Jahre hindurch.
97282 Könige2Kö1282Da machte sie sich auf und tat nach dem Worte des Mannes Gottes und ging mit ihrer Familie aus dem Lande der Philister geraume Zeit.
97292 Könige2Kö1283Als aber die sieben Jahre zu Ende waren, kehrte die Frau aus dem Lande der Philister zurück und ging, den König wegen ihres Hauses und ihrer Äcker anzurufen.
97302 Könige2Kö1284Der König aber redete gerade mit Giezi, dem Diener des Mannes Gottes, und sprach: Erzähle mir alle die großen Taten, welche Eliseus verrichtet hat.
97312 Könige2Kö1285Als er nun dem Könige erzählte, wie jener einen Toten erweckt hatte, erschien die Frau, deren Sohn er wieder lebendig gemacht hatte, und rief den König wegen ihres Hauses und ihrer Äcker an. Da sprach Giezi: Mein Herr und König! dies ist die Frau und dies ist ihr Sohn, den Eliseus wieder erweckt hat.
97322 Könige2Kö1286Darauf fragte der König die Frau und sie erzählte es ihm. Da gab ihr der König einen Kämmerer mit und sprach: Stelle ihr alles zurück, was ihr gehört, und die gesamten Erzeugnisse ihrer Äcker von dem Tage an, wo sie das Land verließ, bis jetzt.
97332 Könige2Kö1287Einst kam Eliseus nach Damaskus, Benadad aber, der König von Syrien, war krank; da berichtete man ihm und sprach: Der Mann Gottes ist hierher gekommen!
97342 Könige2Kö1288Der König sprach zu Hazael: Nimm Geschenke mit dir, gehe dem Manne Gottes entgegen und befrage den Herrn durch ihn und sprich: Werde ich von dieser meiner Krankheit wieder aufkommen können?
97352 Könige2Kö1289Hazael also ging ihm entgegen und hatte Geschenke bei sich und allerlei Kostbarkeiten von Damaskus, eine Ladung von vierzig Kamelen. Als er nun vor Eliseus getreten war, sprach er: Dein Sohn Benadad, der König von Syrien, sendet mich zu dir und lässt sagen: Werde ich von dieser meiner Krankheit genesen können?
97362 Könige2Kö12810Eliseus sprach zu ihm: Gehe hin und sage ihm: Du wirst genesen; ferner hat der Herr mir kundgegeben, dass er sterben wird.
97372 Könige2Kö12811Und er stand bei ihm und ward starr bis zur Entstellung des Angesichts und der Mann Gottes weinte.
97382 Könige2Kö12812Da sprach Hazael zu ihm: Warum weint mein Herr? Er aber sprach: Weil ich weiß, was du den Söhnen Israels Böses tun wirst. Ihre festen Städte wirst du mit Feuer verbrennen, ihre Jünglinge mit dem Schwerte töten, ihre Kinder zerschmettern und die Schwangeren aufschneiden.
97392 Könige2Kö12813Hazael sprach: Was bin ich, dein Diener, ein Hund, dass ich so große Dinge tun sollte? Eliseus antwortete: Der Herr hat mir kundgegeben, dass du König von Syrien werden wirst.
97402 Könige2Kö12814Hierauf ging er von Eliseus weg und kam zu seinem Herrn. Dieser sprach zu ihm: Was hat dir Eliseus gesagt? Er antwortete: Er hat mir gesagt: Du wirst die Gesundheit wieder erlangen.
97412 Könige2Kö12815Als aber der andere Tag kam, nahm Hazael eine Decke, goss Wasser darauf und breitete sie über das Angesicht des Königs; und als dieser starb, ward Hazael König an seiner Statt.
97422 Könige2Kö12816Im fünften Jahre Jorams, des Sohnes Achabs, des Königs von Israel, und Josaphats, des Königs von Juda, ward Joram, der Sohn Josaphats, König von Juda.
97432 Könige2Kö12817Er war zweiunddreißig Jahre alt, als er zu herrschen begann, und herrschte acht Jahre in Jerusalem.
97442 Könige2Kö12818Er wandelte auf den Wegen der Könige von Israel, wie das Haus Achabs gewandelt war, denn die Tochter Achabs war sein Weib, und er tat, was in den Augen des Herrn böse ist.
97452 Könige2Kö12819Der Herr aber wollte Juda nicht verderben, um seines Dieners David willen, wie er ihm verheißen hatte, dass er ihm und seinen Söhnen allzeit eine Leuchte geben werde.
97462 Könige2Kö12820Zu seiner Zeit fielen die Edomiter ab, um nicht unter Juda zu stehen, und setzten einen König über sich.
97472 Könige2Kö12821Da kam Joram nach Seira und alle Wagen mit ihm; und er machte sich des Nachts auf und schlug die Edomiter, die ihn umringt hatten, und die Obersten der Wagen, das Volk aber floh in seine Hütten.
97482 Könige2Kö12822So fielen die Edomiter ab, um nicht mehr Juda untertan zu sein, bis auf den heutigen Tag. Damals fiel auch Lobna ab.
97492 Könige2Kö12823Was aber sonst von Joram zu sagen ist, und alles, was er getan hat, ist das nicht in den Jahrbüchern der Könige von Juda beschrieben?
97502 Könige2Kö12824Und Joram entschlief zu seinen Vätern, und wurde bei ihnen in der Davidsstadt begraben und Ochozias, sein Sohn, ward König an seiner Statt.
97512 Könige2Kö12825Im zwölften Jahre Jorams, des Sohnes Achabs, des Königs von Israel, wurde Ochozias, der Sohn Jorams, des Königs von Juda, König.
97522 Könige2Kö12826Zweiundzwanzig Jahre war Ochozias alt, als er zu herrschen begann, und ein Jahr herrschte er in Jerusalem; der Name seiner Mutter war Athalia, eine Tochter Amris, des Königs von Israel.
97532 Könige2Kö12827Er wandelte auf den Wegen des Hauses Achabs und tat, was vor dem Herrn böse ist, wie das Haus Achabs; denn er war der Schwiegersohn des Hauses Achabs.
97542 Könige2Kö12828Er zog auch mit Joram, dem Sohne Achabs, in den Krieg gegen Hazael, den König von Syrien, bei Ramoth Gilead, und die Syrer verwundeten Joram.
97552 Könige2Kö12829Da kehrte dieser um, um in Jezrahel geheilt zu werden, denn die Syrer hatten ihn bei Ramoth verwundet, als er gegen Hazael, den König von Syrien, kämpfte. Ochozias aber, der Sohn Jorams, der König von Juda, zog hinab, Joram, den Sohn Achabs, in Jezrahel zu besuchen, weil er daselbst krank lag.
97562 Könige2Kö1291Der Prophet Eliseus aber rief einen von den Söhnen der Propheten und sprach zu ihm: Gürte deine Lenden, nimm dieses Ölfläschchen in deine Hand und gehe nach Ramoth Gilead.
97572 Könige2Kö1292Und wenn du dahingekommen bist, wirst du Jehu, den Sohn Josaphats, des Sohnes Mamsi, sehen. Geh hinein und lass ihn sich aus der Mitte seiner Brüder erheben, und führe ihn in das innerste Gemach.
97582 Könige2Kö1293Alsdann nimm das Ölfläschchen, schütte es über sein Haupt aus und sage: So spricht der Herr: Ich habe dich zum Könige über Israel gesalbt. Darnach öffne die Tür und fliehe, ohne daselbst zu verweilen.
97592 Könige2Kö1294Da ging der Jüngling, der Diener des Propheten, hin nach Ramoth Gilead.
97602 Könige2Kö1295Als er daselbst eintrat, siehe, da saßen die Heerführer, und er sprach: Ich habe dir etwas zu sagen, o Befehlshaber! Jehu sprach: Wem von uns allen? Er antwortete: Dir, Befehlshaber!
97612 Könige2Kö1296Da stand dieser auf und ging in die Kammer. Jener aber goß Öl über sein Haupt und sprach: So spricht der Herr, der Gott Israels: Ich habe dich zum Könige über das Volk des Herrn Israel gesalbt
97622 Könige2Kö1297und du sollst das Haus Achabs, deines Herrn, schlagen, dass ich so das Blut meiner Diener, der Propheten, und das Blut aller Diener des Herrn an Jezabel räche.
97632 Könige2Kö1298Und ich werde das ganze Haus Achabs vertilgen und von Achab töten, wer die Wand näßt, wie den Eingeschlossenen so den Geringsten in Israel.
97642 Könige2Kö1299Und ich werde das Haus Achabs machen wie das Haus Jeroboams, des Sohnes Nabats, und wie das Haus Baasas, des Sohnes Ahias.
97652 Könige2Kö12910Jezabel aber sollen die Hunde auf dem Felde von Jezrahel fressen und niemand wird sie begraben. Dann öffnete er die Türe und floh davon.
97662 Könige2Kö12911Als nun Jehu zu den Dienern seines Herrn herauskam, sprachen diese zu ihm: Ist alles wohl? Warum ist dieser Wahnwitzige zu dir gekommen? Er antwortete ihnen: Ihr kennt den Mann und was er gesprochen hat.
97672 Könige2Kö12912Sie aber antworteten: Das ist nicht wahr, sage du es uns vielmehr! Da sprach er zu ihnen: So und so hat er zu mir geredet und gesagt: Also spricht der Herr: Ich habe dich zum Könige über Israel gesalbt!
97682 Könige2Kö12913Da nahmen sie alle eilig ihre Mäntel und legten sie unter seine Füße, nach Art eines Thrones, und stießen in die Posaune und sprachen: Jehu ist König geworden!
97692 Könige2Kö12914So stiftete Jehu, der Sohn Josaphats, des Sohnes Namsi, eine Verschwörung gegen Joram; Joram aber hatte mit ganz Israel Ramoth Gilead belagert, gegen Hazael, den König von Syrien,
97702 Könige2Kö12915und war zurückgekehrt, um sich in Jezrahel und seinen Wunden heilen zu lassen, weil die Syrer ihn geschlagen hatten, als er gegen Hazael, den König von Syrien, kämpfte. Und Jehu sprach: Ist es euch genehm, so soll niemand aus der Stadt entweichen, damit er nicht hingehe und nach Jezrahel Botschaft bringe.
97712 Könige2Kö12916Hierauf bestieg er den Wagen und zog nach Jezrahel, denn dort lag Joram krank und Ochozias, der König von Juda, war gekommen, Joram zu besuchen.
97722 Könige2Kö12917Da sah der Wächter, der auf dem Turme von Jezrahel stand, die Schar Jehus kommen und sprach: Nimm einen Wagen und sende ihnen diesen entgegen und der Bote sage: Ist alles recht?
97732 Könige2Kö12918Da zog der, der den Wagen bestiegen, jenem entgegen und sprach: So spricht der König: Ist alles friedlich? Jehu sprach: Was geht dich der Friede an? Komme herüber und folge mir! Da meldete der Wächter dies und sprach: Der Bote ist zu ihnen gekommen, aber er kehrt nicht wieder zurück.
97742 Könige2Kö12919Nun entsandte er noch einen zweiten bespannten Wagen; als dieser Bote zu ihnen kam, sprach er: So spricht der König: Ist Friede? Jehu antwortete: Was geht dich der Friede an? Komme herüber und folge mir!
97752 Könige2Kö12920Da berichtete der Wächter und sprach: Er ist bis zu ihnen gekommen, aber er kehrt nicht wieder zurück; der Zug ist wie der Zug Jehus, des Sohnes Namsis, denn er zieht mit Ungestüm daher.
97762 Könige2Kö12921Joram sprach: Bespanne den Wagen! Und man bespannte seinen Wagen und Joram, der König von Israel, und Ochozias, der König von Juda, zogen aus, ein jeder auf seinem Wagen, Jehu entgegen und sie trafen ihn auf dem Acker Naboths, des Jezraheliters.
97772 Könige2Kö12922Als nun Joram den Jehu sah, fragte er: Ist Friede, Jehu? Dieser aber antwortete: Was für ein Friede? Noch sind die Buhlereien deiner Mutter Jezabel und ihre vielen Zaubereien im Schwunge.
97782 Könige2Kö12923Da lenkte Joram um und floh und sprach zu Ochozias: Verrat, Ochozias!
97792 Könige2Kö12924Jehu aber spannte den Bogen und schoß Joram zwischen die Schultern, dass der Pfeil ihm durch das Herz hindurchging und herausdrang und er alsbald auf seinem Wagen zusammenbrach.
97802 Könige2Kö12925Da sprach Jehu zu Badaker, seinem Lenker: Nimm ihn und wirf ihn auf das Feld Naboths, des Jezraheliters, denn ich erinnere mich noch des Augenblickes, da ich und du auf dem Wagen saßen und wir seinem Vater Achab folgten, als der Herr diese Last über ihn erhob und sprach:
97812 Könige2Kö12926Wahrlich! Das Blut Naboths und das Blut seiner Söhne, das ich gestern gesehen habe, spricht der Herr, werde ich dir auf diesem Felde vergelten, spricht der Herr. So hebe ihn nun herunter und wirf ihn auf den Acker, nach dem Worte des Herrn!
97822 Könige2Kö12927Als Ochozias, der König von Juda, dies sah, floh er auf dem Wege zum Gartenhause. Jehu aber jagte ihm nach und sprach: Auch diesen erschlaget auf seinem Wagen! Und sie schlugen ihn auf der Anhöhe Gaver, welche bei Jeblaam ist; doch entkam er nach Mageddo und starb daselbst.
97832 Könige2Kö12928Und seine Diener legten ihn auf seinen Wagen und brachten ihn nach Jerusalem und begruben ihn in dem Grabe bei seinen Vätern in der Davidsstadt.
97842 Könige2Kö12929Im elften Jahre Jorams, des Sohnes Achabs, ward Ochozias König über Juda,
97852 Könige2Kö12930Jehu aber kam nach Jezrahel. Als Jezahel von seinem Einzug hörte, bemalte sie ihre Augen mit Schminke, schmückte ihr Haupt und schaute durch das Fenster
97862 Könige2Kö12931auf Jehu, als er zum Tore hereinzog, und sprach: Kann es Zambri, der seinen Herrn getötet hat, wohl ergehen?
97872 Könige2Kö12932Da erhob Jehu sein Angesicht nach dem Fenster hin und sprach: Wer ist diese? Und es neigten sich zwei oder drei Kämmerer zu ihm herab.
97882 Könige2Kö12933Zu diesen sprach er: Stürzet sie herab! Da stürzten sie sie herab, so dass die Wand mit ihrem Blute bespritzt ward, und die Hufe der Rosse zertraten sie.
97892 Könige2Kö12934Als er nun eingezogen war, aß und trank er und sprach alsdann: Gehet hin und sehet nach jener Verfluchten, und begrabet sie, denn sie ist eine Königstochter.
97902 Könige2Kö12935Als sie hingingen, um sie zu begraben, fanden sie nichts als den Schädel, die Füße und die Enden der Hände.
97912 Könige2Kö12936Da kamen sie zurück und berichteten es ihm. Und Jehu sprach: Das ist das Wort des Herrn, das er durch seinen Diener, den Thesbiter Elias, geredet, da er sprach: Auf dem Felde von Jezrahel werden die Hunde das Fleisch Jezabels fressen
97922 Könige2Kö12937und das Fleisch Jezabels soll dem Miste auf der Oberfläche der Erde gleich sein, auf dem Felde von Jezrahel, so dass die Vorübergehenden sagen: Ist dies jene Jezabel?
97932 Könige2Kö12101Achab aber hatte siebzig Söhne in Samaria, deshalb schrieb Jehu einen Brief und sandte ihn nach Samaria an die Vornehmsten der Stadt und an die Ältesten und an die Pfleger Achabs und sprach:
97942 Könige2Kö12102Sobald ihr diesen Brief erhaltet, die ihr die Söhne eures Herrn habt und die Wagen und Pferde und die festen Städte und die Waffen,
97952 Könige2Kö12103wählet den besten, den, der euch von den Söhnen eures Herrn gefällt, und setzet ihn auf den Thron seines Vaters und kämpfet für das Haus eures Herrn!
97962 Könige2Kö12104Diese fürchteten sich sehr und sprachen: Sehet, zwei Könige haben nicht vor ihm standhalten können, wie sollten wir da widerstehen können?
97972 Könige2Kö12105So sandten denn die Vorsteher des Hauses und die Obersten der Stadt und die Ältesten und die Pfleger zu Jehu und ließen ihm sagen: Wir sind deine Diener, alles, was du uns heißest, wollen wir tun und werden niemand zum Könige über uns machen; was dir gefällig ist, tue!
97982 Könige2Kö12106Da schrieb er zum zweiten Male einen Brief an sie und sprach: Wenn ihr auf meiner Seite seid und mir gehorcht, so nehmet die Köpfe der Söhne eures Herrn und kommet um eben diese Stunde morgen zu mir nach Jezrahel. Die Söhne des Königs aber, siebzig Mann, wurden bei den Großen der Stadt auferzogen.
97992 Könige2Kö12107Als nun der Brief an diese gelangt war, ergriffen sie die Söhne des Königs und töteten die siebzig, legten ihre Köpfe in Körbe und sandten sie zu ihm nach Jezrahel.
98002 Könige2Kö12108Und ein Bote kam und berichtete ihm und sprach: Man hat die Köpfe der Söhne des Königs gebracht. Er antwortete: Leget sie in zwei Haufen an den Eingang des Tores bis zum Morgen.
98012 Könige2Kö12109Als es aber Morgen geworden war, ging er hinaus und trat hin und sprach zu dem ganzen Volke: Ihr seid unschuldig. Wenn ich wider meinen Herrn eine Verschwörung gemacht und ihn getötet habe, wer hat alle diese erschlagen?
98022 Könige2Kö121010So sehet denn nun, dass nichts von den Worten des Herrn, die der Herr über das Haus Achabs geredet hat, auf die Erde gefallen ist und der Herr getan hat, was er durch seinen Diener Elias geredet hat.
98032 Könige2Kö121011Jehu also erschlug alle, die vom Hause Achabs in Jezrahel übrig waren, und alle seine Großen und seine Vertrauten und seine Priester, bis auch nicht einer davon übrig blieb.
98042 Könige2Kö121012Sodann machte er sich auf und kam nach Samaria, und als er auf dem Wege zum Hause des Hirten kam,
98052 Könige2Kö121013traf er die Brüder des Ochozias, des Königs von Juda, und sprach zu ihnen: Wer seid ihr? Sie antworteten: Wir sind die Brüder Ochozias und sind hergekommen, die Söhne des Königs und die Söhne der Königin zu begrüßen.
98062 Könige2Kö121014Da sprach er: Ergreifet sie lebend! Und sie ergriffen dieselben lebend und töteten sie bei der Cisterne am Hause, zweiundvierzig an Zahl, und er ließ nicht einen von ihnen übrig.
98072 Könige2Kö121015Als er von da wegzog, traf er auf Jonadab, den Sohn Rechabs, der ihm entgegenkam, und er segnete ihn und sprach zu ihm: Ist dein Herz auch aufrichtig, wie mein Herz mit deinem Herzen? Jonadab sprach: Ja. Wenn es so ist, sagte jener, so gib mir deine Hand. Da gab jener ihm seine Hand. Er aber hob ihn zu sich in den Wagen
98082 Könige2Kö121016und sprach zu ihm: Komm mit mir und siehe meinen Eifer für den Herrn! Nachdem er ihn also auf seinen Wagen gesetzt,
98092 Könige2Kö121017führte er ihn nach Samaria. Dort erschlug er alle, die noch in Samaria von Achab übrig waren, bis auf den letzten, nach dem Worte des Herrn, das er durch Elias gesprochen hatte.
98102 Könige2Kö121018Dann versammelte Jehu das ganze Volk und sprach zu ihnen: Achab hat den Baal wenig verehrt, ich aber will ihn mehr verehren.
98112 Könige2Kö121019Darum berufet nun alle Propheten des Baal und alle seine Diener und alle seine Priester zu mir; keiner bleibe aus, denn ich habe dem Baal ein großes Opfer zu bringen; wer fehlt, soll nicht am Leben bleiben! Dies tat Jehu aber in hinterlistiger Absicht, um die Baalsdiener zu verderben.
98122 Könige2Kö121020Weiter sprach er: Haltet dem Baal ein feierliches Fest! Und er ließ es ausrufen
98132 Könige2Kö121021und sandte in das ganze Gebiet von Israel und alle Diener des Baal kamen; nicht einer war übrig, der nicht gekommen wäre. Diese gingen in den Tempel des Baal und das Haus des Baal ward voll von einem Ende zum andern.
98142 Könige2Kö121022Da sprach er zu denen, welche über die Kleider gesetzt waren: Bringet Kleider für alle Diener des Baal heraus! Und sie brachten Kleider für sie heraus.
98152 Könige2Kö121023Da kam Jehu mit Jonadab, dem Sohne Rechabs, in den Tempel des Baal und sprach zu den Verehrern des Baal: Forschet nach und sehet zu, dass nicht etwa einer von den Dienern des Herrn bei euch sei, sondern dass die Diener Baals allein da seien.
98162 Könige2Kö121024So traten sie denn ein, um Brandopfer und andere Opfer darzubringen; Jehu aber hatte sich draußen achtzig Mann bestellt und zu ihnen gesprochen: Wenn jemand von diesen Männern, welche ich euren Händen übergebe, entflieht, so soll jeder mit seinem Leben für dessen Leben büßen.
98172 Könige2Kö121025Und es begab sich, als das Brandopfer vollbracht war, gebot Jehu seinen Soldaten und Hauptleuten: gehet hinein und erschlaget sie, keiner entkomme! Da erschlugen die Soldaten und Hauptleute sie mit der Schärfe des Schwertes und warfen sie hinaus, drangen in die Stadt des Tempels des Baal ein,
98182 Könige2Kö121026trugen die Bildsäulen aus dem Tempel des Baal und verbrannten
98192 Könige2Kö121027und zertrümmerten sie. Dann zerstörten sie den Tempel des Baal und machten geheime Gemächer daraus, bis auf den heutigen Tag.
98202 Könige2Kö121028So vertilgte Jehu den Baal aus Israel,
98212 Könige2Kö121029doch von den Sünden Jeroboams, des Sohnes Nabats, welcher Israel zur Sünde verführt hatte, enthielt er sich nicht und ließ die goldenen Rinder, welche in Bethel und zu Dan waren, nicht.
98222 Könige2Kö121030Der Herr aber sprach zu Jehu: Weil du eifrig getan, was in meinen Augen recht und wohlgefällig war, und alles wider das Haus Achabs vollzogen hast, was ich in meinem Herzen hatte, so sollen deine Söhne bis ins vierte Geschlecht auf dem Throne Israels sitzen.
98232 Könige2Kö121031Doch Jehu hatte nicht acht darauf, im Gesetze des Herrn, des Gottes Israels, von ganzem Herzen zu wandeln, denn er ließ nicht von den Sünden Jeroboams ab, welcher Israel zur Sünde verführt hatte.
98242 Könige2Kö121032In jenen Tagen begann der Herr vor Israel Ekel zu haben. Und Hazael schlug sie auf allen Grenzen Israels,
98252 Könige2Kö121033vom Jordan an, gegen Osten, das ganze Land Gilead, die Gaditer, Rubeniter und Manassiter, von Aroer, welches an dem Bache Arnon liegt an, sowohl Gilead als Basan.
98262 Könige2Kö121034Was aber sonst von Jehu zu sagen ist und alles, was er getan, und seine Tapferkeit, ist das nicht geschrieben in den Jahrbüchern der Könige von Israel?
98272 Könige2Kö121035Und Jehu entschlief zu seinen Vätern und sie begruben ihn in Samaria und sein Sohn Joachaz wurde König an seiner Statt.
98282 Könige2Kö121036Die Zeit, welche Jehu über Israel in Samaria regierte, sind achtundzwanzig Jahre.
98292 Könige2Kö12111Als aber Athalia, die Mutter des Ochozias, sah, dass ihr Sohn tot war, machte sie sich auf und brachte die ganze königliche Familie um.
98302 Könige2Kö12112Josaba aber, die Tochter des Königs Joram, die Schwester des Ochozias, nahm Joas, den Sohn des Ochozias, brachte ihn aus der Mitte des Söhne des Königs, welche ermordet wurden, mit seiner Amme aus dem Speisezimmer hinweg und verbarg ihn vor Athalia, damit er nicht getötet würde.
98312 Könige2Kö12113So war er mit ihr sechs Jahre versteckt im Hause des Herrn; während Athalia über das Land herrschte.
98322 Könige2Kö12114Im siebten Jahre aber sandte Jojada hin und nahm die Hauptleute zu sich, führte die Soldaten mit sich in den Tempel des Herrn und schloss mit ihnen einen Bund, indem er sie im Hause des Herrn schwören ließ und ihnen den Sohn des Königs zeigte.
98332 Könige2Kö12115Und er befahl ihnen und sprach: Dies ist es, was ihr tun sollt:
98342 Könige2Kö12116Der dritte Teil von euch trete am Sabbate ein und halte Wache am Hause des Königs. Ein Drittel sei am Tore Sur und ein Drittel sei an dem Tore, welches hinter dem Hause der Schildträger ist, und haltet Wache am Hause Messa.
98352 Könige2Kö12117Zwei Teile von euch aber, welche am Sabbate abziehen, sollen im Hause des Herrn um den König Wache halten.
98362 Könige2Kö12118Ihr werdet ihn umgeben, die Waffen in euren Händen; wer die Schranken des Tempels überschreitet, werde getötet; und ihr werdet bei dem Könige sein, wenn er ausgeht und wenn er eingeht.
98372 Könige2Kö12119Da taten die Hauptleute allem gemäß, was ihnen Jojada, der Priester, geboten hatte, und nahmen ein jeder seine Leute, die am Sabbate eintraten, samt denen, welche am Sabbate abzogen, und kamen zu dem Priester Jojada.
98382 Könige2Kö121110Dieser gab ihnen die Spieße und die Waffen des Königs David, welche im Hause des Herrn waren.
98392 Könige2Kö121111Und alle standen, die Waffen in der Hand, von der rechten Seite des Tempels an bis zur linken Seite des Altares und des Hauses rings um den König her.
98402 Könige2Kö121112Da führte er den Sohn des Königs vor und setzte ihm die Krone und das Zeugnis auf und sie machten ihn zum Könige und salbten ihn und riefen, indem sie in die Hände klatschten: Es lebe der König!
98412 Könige2Kö121113Als Athalia aber das Geschrei des zulaufenden Volkes hörte, ging sie zu dem Volke in den Tempel des Herrn.
98422 Könige2Kö121114Da sie nun den König dem Gebrauche gemäß oben an dem Standorte stehen sah und Sänger und Trompeten bei ihm und das ganze Volk des Landes jubelnd und in die Trompeten stoßend, zerriss sie ihre Kleider und rief: Verschwörung, Verschwörung!
98432 Könige2Kö121115Jojada aber befahl den Hauptleuten, die das Heer befehligten, und sprach zu ihnen: Führet sie hinaus vor die Schranken des Tempels und jeder, der ihr folgt, werde mit dem Schwerte getötet! Denn der Priester hatte gesagt: Sie darf nicht im Tempel des Herrn getötet werden!
98442 Könige2Kö121116Da legten sie Hand an sie und schleppten sie durch den Eingang für die Rosse neben dem Palaste, dort ward sie getötet.
98452 Könige2Kö121117Und Jojada schloss den Bund zwischen dem Herrn und zwischen dem Könige und dem Volke, dass es das Volk des Herrn sein sollte, und auch zwischen dem Könige und dem Volke.
98462 Könige2Kö121118Da drang das ganze Volk des Landes in den Tempel des Baal und sie rissen seine Altäre nieder und zerbrachen seine Bilder mit Gewalt, aber Mathan den Priester des Baal, töteten sie vor dem Altar. Hierauf stellte der Priester Wachen in dem Hause des Herrn auf.
98472 Könige2Kö121119Dann nahm er die Hauptleute mit sich und die Scharen der Kerether und Phelether und das ganze Volk des Landes und sie geleiteten den König aus dem Hause des Herrn und kamen auf dem Wege des Schildträgertores in den Palast und er setzte sich auf den Thron der Könige.
98482 Könige2Kö121120Da freute sich das ganze Volk des Landes und die Stadt ward ruhig, Athalia aber wurde am Hause des Königs mit dem Schwerte getötet.
98492 Könige2Kö121121Joas war sieben Jahre alt, als er zu herrschen begann.
98502 Könige2Kö12121Im siebenten Jahre Jehus ward Joas König und vierzig Jahre herrschte er in Jerusalem. Der Name seiner Mutter war Sebia aus Bersabee.
98512 Könige2Kö12122Joas tat, was vor dem Herrn recht war, alle Tage, so lange ihn Jojada, der Priester, lehrte.
98522 Könige2Kö12123Die Höhe indes schaffte er nicht ab, denn das Volk opferte noch und zündete noch Räucherwerk auf den Höhe an.
98532 Könige2Kö12124Und Joas sprach zu den Priestern: Alles Geld, das als Weihegeschenk von den Besuchern in den Tempel des Herrn gebracht wird, das Geld, welches zur Auslösung jeder Seele dargebracht wird und welches sie freiwillig und aus Antrieb des Herzens zum Tempel des Herrn bringen,
98542 Könige2Kö12125das sollen die Priester ihrer Ordnung nach in Empfang nehmen und sollen damit das, was am Hause baufällig ist, ausbessern, wenn sie sehen, dass etwas der Herstellung bedarf.
98552 Könige2Kö12126Bis zum dreiundzwanzigsten Jahre des Königs Joas aber besserten die Priester das, was am Tempel baufällig war, nicht aus.
98562 Könige2Kö12127Da berief der König Joas den Hohenpriester Jojada und die Priester und sprach zu ihnen: Warum bessert ihr nicht das aus, was am Tempel baufällig ist? So nehmet denn das Geld nicht mehr eurer Ordnung nach an, sondern gebet es zur Ausbesserung des Tempels heraus.
98572 Könige2Kö12128So ward fortan den Priestern verboten, Geld von dem Volke zu nehmen, um das, was im Hause baufällig war, auszubessern.
98582 Könige2Kö12129Darauf nahm der Hohepriester Jojada eine Geldlade, machte oben eine Öffnung hinein und stellte sie neben den Altar zur Rechten, wenn man in das Haus des Herrn geht; und die Priester, welche die Türe hüteten, warfen alles Geld, das zum Tempel des Herrn gebracht wurde, hinein.
98592 Könige2Kö121210Wenn sie dann sahen, dass zu viel Geld in der Geldlade war, so kam der Schreiber des Königs und der Hohepriester herauf und sie schütteten es aus und zählten das Geld, welches sich im Hause des Herrn fand,
98602 Könige2Kö121211und sie gaben es nach Zahl und Maß in die Hand derer, welche über die Bauleute im Hause des Herrn gesetzt waren; diese zahlten es den Zimmerleuten und Steinhauern aus, welche im Hause des Herrn arbeiteten
98612 Könige2Kö121212und das, was baufällig war, ausbesserten, und gaben es den Steinhauern, sowie um Holz und Steine zu kaufen, welche behauen wurden, so dass die Wiederherstellung des Hauses des Herrn in allem vollendet wurde, wofür zur Erhaltung des Hauses Ausgaben nötig waren.
98622 Könige2Kö121213Doch wurden von diesem Gelde keine Krüge für den Tempel des Herrn noch Gabeln, Rauchfässer, Trompeten oder irgend welche goldenen und silbernen Gefäße angefertigt, von dem Gelde, welches in den Tempel des Herrn gebracht wurde,
98632 Könige2Kö121214denn man gab es denen, welche die Arbeit leiteten, damit der Tempel des Herrn wiederhergestellt würde.
98642 Könige2Kö121215Und mit den Männern, welche das Geld empfingen, um es an die Werkmeister zu verteilen, hielt man keine Abrechnung, sondern sie verwalteten es auf Treu und Glauben.
98652 Könige2Kö121216Das Geld von den Schuldopfern aber und das Geld von den Sündopfern brachten sie nicht in den Tempel des Herrn, weil es den Priestern gehörte.
98662 Könige2Kö121217Zu der Zeit zog Hazael, der König von Syrien, herauf und kämpfte gegen Geth. Und er nahm es ein und wandte sein Angesicht gegen Jerusalem, um gegen dasselbe zu ziehen.
98672 Könige2Kö121218Darum nahm Joas, der König von Juda, alle Weihgeschenke, welche Josaphat, Joram und Ochozias, seine Väter, die Könige von Juda, dargebracht hatten, und was er selbst geopfert hatte, und alles Geld, das in den Schätzen des Tempels des Herrn und im Plaste des Königs zu finden war, und sandte es Hazael, dem Könige von Syrien, zu; da zog dieser von Jerusalem ab.
98682 Könige2Kö121219Aber die übrige Geschichte Jons, und alles, was er getan, steht das nicht geschrieben im Buche der Worte von den Tagen der Könige von Juda?
98692 Könige2Kö121220Seine Diener aber erhoben sich und verschworen sich untereinander und erschlugen Joas im Hause Mello bei dem Abstiege von Sella.
98702 Könige2Kö121221Josachar nämlich, der Sohn der Semaath, und Jozadab, der Sohn Somers, seine Diener, erschlugen ihn und er starb: und man begrub ihn bei seinen Vätern in der Davidsstadt und Amasias, sein Sohn, ward König an seiner Statt.
98712 Könige2Kö12131Im dreiundzwanzigsten Jahre des Joas, des Sohnes Ochozias, des Königs von Juda, ward Joachaz, der Sohn Jehus, König über Israel in Samaria, siebzehn Jahre.
98722 Könige2Kö12132Er tat, was vor dem Herrn böse ist, und folgte den Sünden Jeroboams, des Sohnes Nabats, nach, welcher Israel zur Sünde verführt hatte, und ließ nicht davon ab.
98732 Könige2Kö12133Da ergrimmte der Zorn des Herrn gegen Israel und er gab sie in die Hand Hazaels, des Königs von Syrien, und in die Hand Benadads, des Sohnes Hazaels, die ganze Zeit hindurch.
98742 Könige2Kö12134Joachaz aber flehte vor dem Angesichte des Herrn um Erbarmen und der Herr erhörte ihn, denn er sah die Bedrängnis Israels, dass der König von Syrien sie bedrückte,
98752 Könige2Kö12135und der Herr gab Israel einen Retter, es ward aus der Hand des Königs von Syrien befreit und die Söhne Israels wohnten in ihren Hütten wie gestern und vordem.
98762 Könige2Kö12136Dennoch aber ließen sie nicht von den Sünden des Hauses Jeroboams ab, welcher Israel zur Sünde verführt hatte, sondern wandelten in denselben, denn auch der Hain blieb zu Samaria stehen.
98772 Könige2Kö12137Es blieben Joachaz vom Volke nur fünfzig Reiter und zehn Wagen und zehntausend Mann Fußvolk übrig, denn der König von Syrien hatte sie getötet und wie Staub auf der Dreschtenne zertreten.
98782 Könige2Kö12138Was aber sonst von Joachaz zu sagen ist und alles, was er getan, und seine Tapferkeit, ist das nicht geschrieben in den Jahrbüchern der Könige von Israel?
98792 Könige2Kö12139Und Joachaz entschlief zu seinen Vätern und man begrub ihn in Samaria, sein Sohn Joas ward König an seiner Statt.
98802 Könige2Kö121310Im siebenunddreißigsten Jahre des Joas, des Königs von Juda, ward Joas, der Sohn des Joachaz, König über Israel in Samaria, sechzehn Jahre;
98812 Könige2Kö121311er tat, was in den Augen des Herrn böse ist, er ließ nicht ab von allen Sünden Jeroboams, des Sohnes Nabats, welcher Israel zur Sünde verführt hatte, sondern wandelte in denselben.
98822 Könige2Kö121312Was aber sonst von Joas zu sagen ist und alles, was er getan, und seine Tapferkeit, wie er mit Amasias, dem König von Juda, kämpfte, ist das nicht geschrieben in den Jahrbüchern der Könige von Israel?
98832 Könige2Kö121313Und Joas entschlief zu seinen Vätern; Jeroboam aber bestieg seinen Thron. Und Joas wurde in Samaria bei den Königen von Israel begraben.
98842 Könige2Kö121314Eliseus aber ward von einer Krankheit ergriffen, an der er auch starb. Da ging Joas, der König von Israel, zu ihm hinab und weinte vor ihm und sprach: Mein Vater, mein Vater! Wagen Israels und sein Lenker!
98852 Könige2Kö121315Eliseus aber sprach zu ihm: Bringe einen Bogen und Pfeile herbei! Als dieser ihm einen Bogen und Pfeile gebracht hatte,
98862 Könige2Kö121316sprach er zu dem Könige von Israel: Lege deine Hand an den Bogen! Als dieser seine Hand daran gelegt hatte, legte Eliseus seine Hände auf die Hände des Königs
98872 Könige2Kö121317und sprach: Öffne das Fenster gegen Osten! Als er geöffnet hatte, sprach Eliseus: Schieße einen Pfeil ab. Dieser schoss ihn ab. Da sprach Eliseus: Ein Pfeil des Heiles des Herrn und ein Pfeil des Heiles gegen Syrien; du wirst die Syrier in Aphek schlagen, bis du sie aufreibst.
98882 Könige2Kö121318Dann sprach er: Nimm die Pfeile! Als dieser sie genommen, sprach er wiederum zu ihm: Schlage mit dem Pfeile auf die Erde! Jener schlug dreimal und hielt dann inne.
98892 Könige2Kö121319Da ward der Mann Gottes über ihn zornig und sprach: Hättest du fünf- oder sechs- oder siebenmal geschlagen, so würdest du Syrien bis zur Vernichtung geschlagen haben, nun aber wirst du es dreimal schlagen.
98902 Könige2Kö121320Hierauf starb Eliseus und sie begruben ihn. Es kamen aber Raubscharen von Moab ins Land in eben diesem Jahre.
98912 Könige2Kö121321Einige, die einen Mann begruben, sahen die Raubscharen und warfen den Leichnam in das Grab des Eliseus. Als dieser die Gebeine des Eliseus berührte, ward der Mann wieder lebendig und stellte sich auf seine Füße.
98922 Könige2Kö121322Hazael nun, der König von Syrien, bedrückte Israel, so lange Joachaz lebte;
98932 Könige2Kö121323doch der Herr erbarmte sich über sie und wandte sich ihnen wieder zu, um seines Bundes mit Abraham, Isaak und Jakob willen, und er wollte sie nicht verderben noch gänzlich verwerfen bis auf diese Zeit.
98942 Könige2Kö121324Aber Hazael, der König von Syrien, starb und Benadad, sein Sohn, ward König an seiner Statt.
98952 Könige2Kö121325Da entriss Joas, der Sohn des Joachaz, der Hand Benadads, des Sohnes Hazaels, die Städte, welche er der Hand Jachaz, seines Vaters, kraft Kriegsrechtes entrissen hatte; dreimal schlug ihn Joas und brachte so die Städte an Israel zurück.
98962 Könige2Kö12141Im zweiten Jahre des Joas, des Sohnes Joachaz, des Königs von Israel, ward Amasias, der Sohn des Joas, des Königs von Juda, König.
98972 Könige2Kö12142Fünfundzwanzig Jahre war er alt, als er zu herrschen begann, und neunundzwanzig Jahre herrschte er in Jerusalem; der Name seiner Mutter war Joadan aus Jerusalem.
98982 Könige2Kö12143Er tat, was vor dem Herrn recht ist, indes nicht wie sein Vater David. Er handelte ganz so, wie sein Vater Joas getan hatte;
98992 Könige2Kö12144nur schaffte er die Höhen nicht ab, denn das Volk opferte und zündete noch Räucherwerk auf den Höhen an.
99002 Könige2Kö12145Als er das Reich im Besitze hatte, ließ er die von seinen Dienern, welche den König, seinen Vater, ermordet hatten, töten;
99012 Könige2Kö12146aber die Söhne der Mörder tötete er nicht, gemäß dem, was im Buche des Gesetzes Moses geschrieben steht, wie der Herr befohlen hat, da er sprach: Die Väter sollen um der Söhne um der Väter willen sterben, sondern ein jeder soll für seine Sünde sterben.
99022 Könige2Kö12147Er schlug auch die Edomiter im Salztale, zehntausend Mann, und nahm die Felsenstadt im Kampfe ein und nannte ihren Namen Jektehel bis auf den heutigen Tag.
99032 Könige2Kö12148Zu der Zeit sandte Amasias Boten an Joas, den Sohn Joachaz, des Sohnes Jehu, des Königs von Israel, und ließ ihm sagen: Komm, lass uns einander messen.
99042 Könige2Kö12149Da sandte Joas, der König von Israel, zu Amasias, dem Könige von Juda, zurück und ließ ihm sagen: Die Distel auf dem Libanon sandte er zu der Zeder auf dem Libanon und sprach: Gib deine Tochter meinem Sohne zum Weibe! Aber das Wild des Waldes auf dem Libanon lief darüber und zertrat die Distel.
99052 Könige2Kö121410Du hast Edom geschlagen und überwältigt, deshalb überhebt sich dein Herz; lass dir die Ehre genügen und bleibe in deinem Hause; warum forderst du das Unglück heraus, dass du zu Falle kommest und Juda mit dir?
99062 Könige2Kö121411Amasias aber hörte nicht darauf. Da zog Joas, der König von Israel, hinauf und sie maßen sich, er und Amasias, der König von Juda, zu Bethsames, einer Stadt in Juda.
99072 Könige2Kö121412Da wurde Juda von Israel geschlagen, und sie flohen ein jeder in seine Hütte.
99082 Könige2Kö121413Amasias aber, den König von Juda, den Sohn Joas, des Sohnes Ochozias, nahm Joas, der König von Israel, in Bethsames gefangen und führte ihn nach Jerusalem und Joas riss die Mauer Jerusalems nieder vom Tore Ephraim bis zum Ecktore, vierhundert Ellen weit.
99092 Könige2Kö121414Auch nahm er alles Gold und Silber und alle Geräte, welche sich im Hause des Herrn und in den Schätzen des Königs fanden, dazu Geißeln, und kehrte nach Samaria zurück.
99102 Könige2Kö121415Was aber sonst von Joas zu sagen ist, was er getan und seine Tapferkeit, mit der er gegen Amasias, den König von Juda, kämpfte, steht das nicht geschrieben in den Jahrbüchern der Könige von Israel?
99112 Könige2Kö121416Und Joas entschlief zu seinen Vätern und wurde zu Samaria bei den Königen Israels begraben und sein Sohn Jeroboam ward König an seiner Statt.
99122 Könige2Kö121417Amasias aber, der Sohn des Joas, der König von Juda, lebte nach dem Tode des Joas, des Sohnes Joachaz, des Königs von Israel, noch fünfzehn Jahre.
99132 Könige2Kö121418Was aber sonst noch von Amasias zu sagen ist, steht dies nicht geschrieben in den Jahrbüchern der Könige von Juda?
99142 Könige2Kö121419Und es brach eine Verschwörung gegen ihn in Jerusalem aus. Da er indes nach Lachis entfloh, sandten sie hinter ihm her und ließen ihn daselbst ermorden.
99152 Könige2Kö121420Alsdann hoben sie ihn auf Pferde und er ward in Jerusalem bei seinen Vätern in der Davidsstadt begraben.
99162 Könige2Kö121421Das ganze Volk Juda aber nahm Azarias, der sechzehn Jahre alt war, und machten ihn zum Könige an seines Vaters Amasias Statt.
99172 Könige2Kö121422Derselbe erbaute Älath und brachte es wieder an Juda, nachdem der König zu seinen Vätern entschlafen war.
99182 Könige2Kö121423Im fünfzehnten Jahre des Amasias, des Sohnes Joas, des Königs von Juda, ward Jeroboam, der Sohn des Joas, des Königs von Israel, König in Samaria, einundvierzig Jahre.
99192 Könige2Kö121424Und er tat, was vor dem Herrn böse ist. Er ließ nicht ab von allen Sünden Jeroboams, des Sohnes Nabats, welcher Israel zur Sünde verführt hatte.
99202 Könige2Kö121425Er gewann das Gebiet Israels wieder zurück vom Eingange nach Emath an bis an das Meer der Wüste nach dem Worte des Herrn, des Gottes Israels, welches er durch seinen Diener Jonas geredet hatte, den Sohn Amathis, den Propheten aus Geth, das in Opher liegt.
99212 Könige2Kö121426Denn der Herr sah die bittere Bedrängnis Israels an und dass sie bis auf die im Kerker Eingeschlossenen und die Letzten vernichtet waren und dass niemand da war, der Israel Hilfe brachte.
99222 Könige2Kö121427Aber der Herr hatte nicht gesagt, dass er den Namen Israels unter dem Himmel austilgen werde, sondern er rettete sie durch Jeroboam, den Sohn des Joas.
99232 Könige2Kö121428Was aber sonst noch von Jeroboam zu sagen ist und alles, was er getan, und seine Tapferkeit, mit der er Krieg geführt, und wie er Damaskus und das judäische Emath wieder an Israel brachte, ist das nicht geschrieben an den Jahrbüchern der Könige von Israel?
99242 Könige2Kö121429Und Jeroboam entschlief zu seinen Vätern, den Königen von Israel, und Zacharias, sein Sohn, ward König an seiner Statt.
99252 Könige2Kö12151Im siebenundzwanzigsten Jahre Jeroboams, des Königs von Israel, ward Azarias, der Sohn des Amasias, des Königs von Juda, König.
99262 Könige2Kö12152Sechzehn Jahre war er alt, als er zu herrschen began, und herrschte zweiundfünfzig Jahre in Jerusalem; der Name seiner Mutter war Jechelia aus Jerusalem.
99272 Könige2Kö12153Er tat, was vor dem Herrn wohlgefällig war, ganz so, wie sein Vater getan.
99282 Könige2Kö12154Indes die Höhen zerstörte er nicht, noch opferte das Volk und zündete Räucherwerk auf den Höhen an.
99292 Könige2Kö12155Der Herr aber schlug den König, dass er aussätzig ward bis zum Tage seines Todes, und er wohnte in einem freistehenden Hause abgesondert, Joathan aber, der Sohn des Königs, leitete den Palast und richtete das Volk des Landes.
99302 Könige2Kö12156Was aber sonst noch von Azarias zu sagen ist, alles, was er getan, ist das nicht geschrieben in den Jahrbüchern der Könige von Juda?
99312 Könige2Kö12157Und Azarias entschlief zu seinen Vätern und sie begruben ihn bei seinen Vorfahren in der Davidsstadt und Joathan, sein Sohn, ward König an seiner Statt.
99322 Könige2Kö12158Im achtunddreißigsten Jahre des Azarias, des Königs von Juda, ward Zacharias, der Sohn des Jeroboams, König über Israel in Samaria sechs Monate;
99332 Könige2Kö12159er tat, was vor dem Herrn böse ist, wie seine Väter getan hatten, er ließ nicht von den Sünden Jeroboams, des Sohnes Nabats, welcher Israel zur Sünde verführt hatte.
99342 Könige2Kö121510Sellum aber, der Sohn des Jabes, machte eine Verschwörung gegen ihn, schlug ihn öffentlich und tötete ihn und ward König an seiner Statt.
99352 Könige2Kö121511Was aber sonst noch von Zacharias zu sagen ist, alles, steht dies nicht geschrieben in den Jahrbüchern der Könige von Israel?
99362 Könige2Kö121512Dies ist der Ausspruch des Herrn, welchen er an Jehu ergehen ließ, da er sprach: Deine Söhne sollen bis ins vierte Geschlecht auf dem Throne Israels sitzen! Und also ist es geschehen.
99372 Könige2Kö121513Sellum, der Sohn des Jabes, ward König im neununddreißigsten Jahre Azarias, des Königs von Juda, und herrschte einen Monat lang in Samaria.
99382 Könige2Kö121514Da zog Mamahem, der Sohn Gadis, von Thersa herauf, kam nach Samaria, schlug Sellum, den Sohn Jabes, zu Samaria und tötete ihn und ward König an seiner Statt.
99392 Könige2Kö121515Was aber sonst noch von Sellum zu sagen ist und seiner Verschwörung, durch die er Nachstellungen bereitete, alles, steht das nicht geschrieben in den Jahrbüchern der Könige von Israel?
99402 Könige2Kö121516Dann schlug Manahem Thapsa und alle, die darin waren, und sein Gebiet von Thersa aus; den sie hatten ihm die Tore nicht öffnen wollen, und er tötete alle ihre Schwangeren und schnitt sie auf.
99412 Könige2Kö121517Im neununddreißigsten Jahre Azarias, des Königs von Juda, ward Manahem, der Sohn Gadis, König über Israel in Samaria, zehn Jahre.
99422 Könige2Kö121518Er tat, was vor dem Herrn böse war; er ließ nicht von den Sünden Jeroboams, des Sohnes Nabats, ab, welcher Israel sein Lebelang zur Sünde verführt hatte.
99432 Könige2Kö121519Es kam Phul, der König von Assyrien, in das Land und Manahem gab dem Phul tausend Talente Silbers, dass er ihm hilfreich ware und seine Herrschaft befestigte.
99442 Könige2Kö121520Und Manahem legte Israel, allen Mächtigen und reichen, Zahlungen auf, um das Geld dem Könige von Assyrien zu geben, fünfzig Sekel Silbers einem jeden; da kehrte der König der Assyrier zurück und blieb nicht in dem Lande.
99452 Könige2Kö121521Was aber sonst noch von Manahem zu sagen ist und alles, was er getan, steht das nicht geschrieben in den Jahrbüchern der Könige von Israel?
99462 Könige2Kö121522Und Manahem entschlief zu seinen Vätern; sein Sohn Phakeja ward König an seiner Statt.
99472 Könige2Kö121523Im fünfzigsten Jahre Azarias, des Königs von Juda, ward Phakeja, der Soh Manahems, König über Israel in Samaria, zwei Jahre;
99482 Könige2Kö121524er tat, was vor dem Herrn böse war, er ließ nicht ab von den Sünden Jeroboams, des Sohnes Nabats, welcher Israel zur Sünde verführt hatte.
99492 Könige2Kö121525Phakee aber, der Sohn Romelias, sein Feldherr, machte eine Verschwörung gegen ihn und schlug ihn zu Samaria im Turme des königlichen Hauses bei Argob und bei Arie, und mit ihm waren fünfzig Mann von den Söhnen der Gileaditer, und er tötete ihn und ward König an seiner Statt.
99502 Könige2Kö121526Was aber sonst noch von Phakeja zu sagen ist und alles, was er getan hat, steht das nicht geschrieben in den Jahrbüchern der Könige von Israel?
99512 Könige2Kö121527Im zweiundfünfzigsten Jahre Azarias, des Königs von Juda, ward Phakee, der Sohn Romelias, König über Israel zu Samaria, zwanzig Jahre.
99522 Könige2Kö121528Er tat, was vor dem Herrn böse war, er ließ nicht ab von den Sünden Jeroboams, des Sohnes Nabats, welcher Israel zur Sünde verführt hatte.
99532 Könige2Kö121529In den Tagen Phakees, des Königs von Israel, kam Theglathphalasar, der König von Assyrien, und nahm Ajon und Abel-Beth, Maacha, Janoe, Kedes, Asar, Gilead, Galiläa und das ganze Land Nephthali ein und führte seine Bewohner nach Assyrien weg.
99542 Könige2Kö121530Osee aber, der Sohn Elas, machte eine Verschwörung gegen Phakee, den Sohn Romelias, und stellte ihm nach; und er schlug ihn und tötete ihn und ward König an seiner Statt, im zwanzigsten Jahre Joathams, des Sohnes Ozias.
99552 Könige2Kö121531Was aber sonst noch von Phakee zu sagen ist und alles, was er getan hat, steht das nicht geschrieben in den Jahrbüchern der Könige von Israel?
99562 Könige2Kö121532Im zweiten Jahre Phakees, des Sohnes Romelias, des Königs von Israel, ward Joatham König, der Sohn Ozias, des Königs von Juda.
99572 Könige2Kö121533Fünfundzwanzig Jahre war er alt, als er zu herrschen begann, und herrschte sechzehn Jahre in Jerusalem; der Name seiner Mutter war Jerusa, eine Tochter Sadoks.
99582 Könige2Kö121534Er tat, was vor dem Herrn wohlgefällig war; in allem handelte er, wie Ozias, sein Vater, getan.
99592 Könige2Kö121535Doch schaffte er die Höhen nicht ab, denn das Volk opferte noch und zündete Räucherwerk auf den Höhen an; er baute das obere Tor am Hause des Herrn.
99602 Könige2Kö121536was aber sonst noch von Joatham zu sagen ist und alles, was er getan hat, ist das nicht in den Jahrbüchern der Könige von Juda beschrieben?
99612 Könige2Kö121537In jenen Tagen begann der Herr Rasin, den König von Syrien und Phakee, den Sohn Romelias, gegen Juda zu senden.
99622 Könige2Kö121538Und Joatham entschlief zu seinen Vätern und ward bei ihnen in der Stadt Davids seines Vaters begraben, sein Sohn Achaz ward König an seiner Statt.
99632 Könige2Kö12161Im siebzehnten Jahre Phakees, des Sohnes Romelias, wurde Achaz König, Sohn Joathams, des Königs von Juda.
99642 Könige2Kö12162Zwanzig Jahre war Achaz alt, als er zu herrschen begann, und sechzehn Jahre herrschte er in Jerusalem; er tat nicht, was in den Augen des Herrn, seines Gottes, wohlgefällig war, wie sein Vater David,
99652 Könige2Kö12163sondern wandelte auf dem Wege der Könige von Israel; ja, er weihte seinen Sohn, indem er ihn durch das Feuer gehen ließ, nach den götzendienerischen Brauche der Völker, welche der Herr vor den Söhnen Israels zerstreut hatte.
99662 Könige2Kö12164Auch brachte er Schlachtopfer dar und zündete Räucherwerk auf den Höhen an und auf den Hügeln und unter jedem belaubten Baume.
99672 Könige2Kö12165Da zog Rasin, der König von Syrien, und Phakee, der Sohn Romelias, der König von Israel, gegen Jerusalem zum Kampfe herauf; sie schlossen Achaz ein, konnten ihn aber nicht überwinden.
99682 Könige2Kö12166Zu jener Zeit brachte Rasin, der König von Syrien, Aila wieder an Syrien und vertrieb die Juden aus Aila; da kamen die Edomiter nach Aila und nahmen daselbst Wohnung bis auf diesen Tag.
99692 Könige2Kö12167Achaz aber sandte Boten an Theglathphalasar, den König von Assyrien, und ließ ihm sagen: Ich bin dein Diener und dein Sohn; komm herauf, und rette mich aus der Hand des Königs von Syrien und aus der Hand des Königs von Israel, welche sich gegen mich erhoben haben.
99702 Könige2Kö12168Auch sammelte er das Silber und das Gold, welches im Hause des Herrn und in den Schätzen des Königs zu finden war, und sandte es als Geschenk an den König von Assyrien.
99712 Könige2Kö12169Dieser erfüllte seinen Wunsch: der König von Assyrien zog nämlich gegen Damaskus, verwüstete es und führte seine Einwohner nach Cyrene, Rasin aber tötete er.
99722 Könige2Kö121610Und der König Achaz zog weg, Theglathphalasar, dem Könige der Assyrier entgegen nach Damaskus. Als er nun den Altar zu Damaskus sah, sandte der König Achaz an den Priester Urias den Abriss und eine Nachbildung von demselben, dem ganzen Bau entsprechend.
99732 Könige2Kö121611Und der Priester Urias errichtete einen Altar, ganz so wie der König Achaz von Damaskus der befohlen hatte, so tat Urias, der Priester, bis der König Achaz von Damaskus kam.
99742 Könige2Kö121612Als nun der König von Damaskus kam, besichtigte er den Altar und verehrte ihn, und er stieg hinauf und opferte Brandopfer und das Speiseopfer dazu
99752 Könige2Kö121613und goss Trankopfer aus und sprengte das Blut der Friedopfer, welche er dargebracht hatte, auf den Altar.
99762 Könige2Kö121614Den ehernen Altar aber, der vor dem Herrn stand, entfernte er von dem vorderen Teile des Tempels und von der Stelle des Altares und von dem Orte am Tempel des Herrn und setzte ihn auf die Seite des Altares gegen Norden.
99772 Könige2Kö121615Auch gebot der König Achaz dem Priester Urias und sprach: Auf dem größeren Altar opfere das Morgen-Brandopfer und das Abendopfer und das Brandopfer des Königs und dessen Speiseopfer und das Brandopfer alles Volkes des Landes und ihre Speiseopfer und ihre Trankopfer, und sprenge auf denselben alles Blut alles Blut der Brandopfer und alles Blut der Schlachtopfer, der eherne Altar aber soll zu meiner Verfügung bereit sein.
99782 Könige2Kö121616Der Priester Urias also tat allem gemäß, was der König Achaz befohlen hatte.
99792 Könige2Kö121617Und der König Achaz nahm die Fußgestelle mit erhabener Arbeit und das Becken, das darauf stand, hinweg und nahm das Meer von den ehernen Rindern, die es trugen, und setzte es auf den mit Steinen gepflasterten Boden.
99802 Könige2Kö121618Auch verlegte er das Musach des Sabbats, das er im Tempel gebaut hatte, und den äußeren Eingang des Königs in den Tempel des Herrn, des Königs von Assyrien wegen.
99812 Könige2Kö121619Was aber sonst noch von Achaz zu sagen ist, was er getan hat, steht das nicht geschrieben in den Jahrbüchern der Könige von Juda?
99822 Könige2Kö121620Und Achaz entschlief zu seinen Vätern und ward bei ihnen in der Davidsstadt begraben, sein Sohn Ezechias ward König an seiner Statt.
99832 Könige2Kö12171Im zwölften Jahre Achaz, des Königs von Juda, ward Osee, der Sohn Elas, in Samaria über Israel König, neun Jahre.
99842 Könige2Kö12172Er tat, was vor dem Herrn böse ist; doch nicht wie die Könige von Israel, die vor ihm waren.
99852 Könige2Kö12173Gegen ihn zog Salmanasar, der König von Assyrien, herauf und Osee ward ihm dienstbar und entrichtete ihm Tribut.
99862 Könige2Kö12174Als aber der König von Assyrien inne ward, dass Osee, in der Absicht, sich gegen ihn zu empören, Boten zu Sua, dem Könige von Ägypten, gesandt hatte, um nicht, wie alljährlich, dem Könige von Assyrien Tribut zu zahlen, belagerte er ihn und warf ihn gebunden in den Kerker.
99872 Könige2Kö12175Er zog nämlich durch das ganze Land und kam gegen Samaria heran und belagerte es drei Jahre.
99882 Könige2Kö12176Im neunten Jahre Osees aber nahm der König von Assyrien Samaria ein und führte Israel nach Assyrien hinweg und siedelte sie in Hala und in Habor am Strome Gozam, den Städten der Meder, an.
99892 Könige2Kö12177Denn es geschah, als die Söhne Israels wider den Herrn, ihren Gott, sündigten, der sie aus dem Lande Ägypten heraus geführt hatte, aus der Gewalt Pharaos, des Königs von Ägypten, verehrten sie fremde Götter.
99902 Könige2Kö12178Und sie wandelten nach dem Brauche der Völker, welche der Herr vor den Augen der Söhne Israels vernichtet hatte, und der Könige von Israel, weil sie Gleiches getan.
99912 Könige2Kö12179Und die Söhne Israels erzürnten den Herrn, ihren Gott, mit Dingen, die nicht recht waren, und bauten sich Höhen in allen ihren Städten, von den Wächtertürmen an bis an die festen Städte.
99922 Könige2Kö121710Und sie machten sich Bildsäulen und Haine auf jedem erhabenen Hügel und unter jedem laubigen Baume
99932 Könige2Kö121711und zündeten daselbst Räucherwerk auf den Altären an nach dem Brauche der Völker, welche der Herr vor ihrem Angesicht weggenommen hatte, und taten die schlimmsten Dinge und reizten so den Herrn
99942 Könige2Kö121712und dienten den unflätigen Götzen, was der Herr ihnen zu tun verboten.
99952 Könige2Kö121713Und der Herr gab Israel und Juda Zeugnis durch alle Propheten und Seher, indem er sprach: Kehret um von euern bösen Wegen und beobachtet meine Gebote und Gebräuche nach dem ganzen Gesetze, welches ich euern Vätern anbefohlen, und so wie ich es euch durch meine Diener, die Propheten, entboten habe.
99962 Könige2Kö121714Sie hörten aber nicht darauf, sondern verhärteten ihren Nacken, wie ihre Väter, welche dem Herrn, ihrem Gott, nicht gehorchen wollten.
99972 Könige2Kö121715Und sie verwarfen seine Satzungen und den Bund, den er mit ihren Vätern geschlossen, und die Warnungen, mit denen er gemahnt, und hingen nichtigen Götzen an und handelten eitel und richteten sich nach den Völkern, welche rings um sie waren, betreffs derer ihnen der Herr geboten hatte nicht zu tun, wie diese taten.
99982 Könige2Kö121716Und sie ließen alle Gebote des Herrn, ihres Gottes, außer acht und machten sich zwei gegossene Rinder und Haine und beteten das ganze Heer des Himmels an, und sie dienten dem Baal
99992 Könige2Kö121717und weihten ihre Söhne und Töchter durchs Feuer und trieben Wahrsagerei und Zeichendeuterei und gaben sich hin, zu tun, was böse ist vor dem Herrn, so dass sie ihn zum Zorne reizten.
100002 Könige2Kö121718Da zürnte der Herr heftig über Israel und verwarf sie von seinem Angesicht und es blieb nichts übrig als der Stamm Juda allein.
100012 Könige2Kö121719Aber auch Juda hielt die Gebote des Herrn, seines Gottes, nicht, sondern wandelte in den Irrtümern Israels, die es begangen hatte.
100022 Könige2Kö121720Und der Herr verwarf alle Nachkommen Israels und schlug sie und gab sie in die Hand von Plünderern, bis er sie von seinem Angesichte verstieß;
100032 Könige2Kö121721schon von der Zeit an, als Israel sich von dem Hause Davids losriss und sie Jeroboam, den Sohn Nabats, zum Könige über sich setzten; denn Jeroboam trennte Israel von dem Herrn und verführte sie zu schweren Sünden.
100042 Könige2Kö121722Und die Kinder Israels wandelten in allen Sünden Jeroboams, die er getan hatte, und ließen nicht von denselben ab,
100052 Könige2Kö121723bis der Herr Israel von seinem Angesichte verwarf, wie er durch alle seine Diener, die Propheten, geredet hatte; und Israel wurde aus seinem Lande nach Assyrien weggeführt bis auf diesen Tag.
100062 Könige2Kö121724Der König von Assyrien aber ließ Leute aus Babylon, aus Kutha, aus Avah, aus Emath und aus Sepharvaim herbeikommen und setzte sie in die Städte Samarias, an Stelle der Söhne Israels; diese nahmen Besitz von Samaria und ließen sich in dessen Städte nieder.
100072 Könige2Kö121725Als sie nun daselbst zu wohnen begannen, fürchteten sie den Herrn nicht; da sandte der Herr Löwen unter sie, welche sie töteten.
100082 Könige2Kö121726Dies ward dem Könige von Assyrien berichtet und gesagt: Die Völker, welche du weggeführt und denen du die Städte Samarias als Wohnsitze zugewiesen hast, kennen die Gesetze des Gottes des Landes nicht; darum hat der Herr Löwen unter sie gesandt und siehe, diese töten sie, weil sie die Verehrung des Gottes des Landes nicht kennen.
100092 Könige2Kö121727Da gebot der König von Assyrien und sprach: Führet einen von den Priestern, die ihr von dort gefangen hergeführt habt, dorthin, er gehe hin und wohne bei ihnen und lehre sie, was dem Gotte des Landes gebührt.
100102 Könige2Kö121728So kam denn einer von den Priestern, welche aus Samaria gefangen weggeführt waren, und ließ sich in Bethel nieder und lehrte sie, wie sie den Herrn verehren sollten.
100112 Könige2Kö121729Indes fertigte sich ein jedes Volk seinen eigenen Gott und diese stellten sie in den Höhentempeln auf, welche die Samariter gemacht hatten, ein jedes Volk in seinen Städten, in denen es sich niedergelassen hatte.
100122 Könige2Kö121730Denn die Babylonier machten sich Sochothbenoch, die Männer von Kutha machten sich den Nergel, die Männer von Emath sich den Asima,
100132 Könige2Kö121731die Heviter achten sich den Nebahaz und Tharthak. Die aber, welche aus Sepharvaim waren, verbrannten ihre Söhne im Feuer dem Adramelech und Anamelech, den Göttern von Sepharvaim,
100142 Könige2Kö121732und gleichwohl verehrten sie auch den Herrn. Sie machten sich aber aus den Geringsten im Volke Höhenpriester und setzten sie über die Tempelhöhen.
100152 Könige2Kö121733Und obwohl sie den Herrn verehrten, dienten sie auch ihren Göttern nach der Gewohnheit der Völker, aus deren Mitte sie nach Samaria versetzt waren.
100162 Könige2Kö121734Bis auf diesen Tag tun sie nach ihrem alten Brauche, sie fürchten den Herrn nicht und beobachten seine Gebräuche nicht, noch die Rechte und das Gesetz und die Gebote, welche der Herr den Söhnen Jakobs vorgeschrieben hat, welchen er Israel benannte
100172 Könige2Kö121735und mit denen er einen Bund geschlossen und denen er geboten und gesagt hatte: Fürchtet keine fremden Götter und betet sie nicht an noch verehret sie und opfert ihnen nicht,
100182 Könige2Kö121736sondern den Herrn, euern Gott, der euch aus dem Lande Ägypten mit großer Kraft und mit ausgestrecktem Arme herausgeführt hat, diesen fürchtet und diesen betet an und ihm opfert!
100192 Könige2Kö121737Haltet auch die Satzungen und Rechte und das Gesetz und das Gebot, welches er euch vorgeschrieben, dass ihr sie allezeit tuet, und fürchtet keine fremden Götter,
100202 Könige2Kö121738und vergesset des Bundes nicht, den er mit euch geschlossen hat, und dienet nicht fremden Göttern,
100212 Könige2Kö121739vielmehr fürchtet den Herrn, euern Gott, so wird er euch aus der Hand aller eurer Feinde erretten.
100222 Könige2Kö121740Sie hörte aber nicht darauf, sondern taten nach ihren früheren Gewohnheiten.
100232 Könige2Kö121741So fürchteten diese Völker zwar den Herrn, aber gleichwohl dienten sie auch ihren Götzen; denn auch ihre Söhne und Enkel tun so, wie ihre Väter getan haben, bis auf den heutigen Tag.
100242 Könige2Kö12181Im dritten Jahre Osees, des Sohnes Elas, des Königs von Israel, ward Ezechias König, der Sohn Achaz, des Königs von Juda.
100252 Könige2Kö12182Fünfundzwanzig Jahre war er alt, als er zu herrschen begann, und er herrschte neunundzwanzig Jahre in Jerusalem; der Name seiner Mutter war Abi, eine Tochter des Zacharias.
100262 Könige2Kö12183Er tat, was vor dem Herrn gut war, ganz wie sein Vater David getan hatte.
100272 Könige2Kö12184Er verwüstete die Höhen, zerbrach die Bildsäulen, hieb die Haine um und zertrümmerte die eherne Schlange, welche Moses gemacht hatte, denn bis zu jener Zeit zündeten die Söhne Israels vor ihr Räucherwerk an, und er nannte sie Nohestan.
100282 Könige2Kö12185Er vertraute auf den Herrn, den Gott Israels, darum ist nach ihm nicht seinesgleichen gewesen unter allen Königen von Juda und nicht unter denen, die vor ihm gewesen sind.
100292 Könige2Kö12186Er blieb dem Herrn treu und wich nicht von seiner Nachfolge und hielt seine Gebote, die der Herr Moses gegeben hatte.
100302 Könige2Kö12187Deswegen war auch der Herr mit ihm und er handelte weise in allem, was er vornahm. Auch erhob er sich gegen den König von Assyrien und blieb ihm nicht dienstbar.
100312 Könige2Kö12188Er schlug die Philister bis nach Gaza und ihr gesamtes Gebiet, von den Wächtertürmen an bis zu den befestigten Städten.
100322 Könige2Kö12189Im vierten Jahre des Königs Ezechias, welches das siebente Jahr Osees, des Sohnes Elas, des Königs von Israel, war, zog Salmanasar, der König von Assyrien, gegen Samaria herauf und griff es an
100332 Könige2Kö121810und nahm es ein; denn nach drei Jahren, im sechsten Jahre des Ezechias, das ist im neunten Jahre Osees, des Königs von Israel, wurde Samaria eingenommen.
100342 Könige2Kö121811Und der König von Assyrien führte Israel weg nach Assyrien und versetzte sie an den Hala und Habor, Flüsse von Gozan, in die Städte der Meder;
100352 Könige2Kö121812weil sie auf die Stimme des Herrn, ihres Gottes, nicht hörten, sondern seinen Bund übertraten; auf nichts von dem, was Moses, der Diener des Herrn, geboten hatte, hörten sie oder taten es.
100362 Könige2Kö121813Im vierzehnten Jahre des Königs Ezechias zog Sennacherib, der König von Assyrien, gegen alle festen Städte Judas heran und nahm sie ein.
100372 Könige2Kö121814Da sandte Ezechias, der König von Juda, Boten zu dem Könige von Assyrien und Lachis und ließ ihm sagen: Ich habe gefehlt, ziehe wieder von mir ab, und ich will alles, was du mir auferlegst, auf mich nehmen. Da legte der König der Assyrier Ezechias, dem Könige von Juda, dreihundert Talente Silbers und dreißig Talente Goldes auf.
100382 Könige2Kö121815Und Ezechias gab alles Silber her, das sich in dem Hause des Herrn und in den Schätzen des Königs fand.
100392 Könige2Kö121816In jener Zeit zerschlug Ezechias die Türen am Tempel des Herrn und die Goldbleche, welche er hatte anschlagen lassen, und gab diese dem Könige von Assyrien.
100402 Könige2Kö121817Der König von Assyrien aber sandte von Lachis Tharthan, Rabsaris und Rabsakes gegen den König Ezechias, mit einer starken Mannschaft nach Jerusalem; diese zogen hinauf und stellten sich, als sie nach Jerusalem kamen, bei der Wasserleitung des obern Teiches auf, welcher an der Straße des Walkerfeldes liegt.
100412 Könige2Kö121818Alsdann riefen sie den König. Da ging Eliakim, der Sohn des Helkias, der Vorsteher des Hauses, und Sobna, der Schreiber, und Joahe, der Sohn Asaphs, der Kanzler, zu ihnen hinaus.
100422 Könige2Kö121819Und Rabsakes sprach zu ihnen: Saget dem Ezechias: So spricht der große König, der König von Assyrien: Was ist dies für eine Zuversicht, auf welche du dich stützest?
100432 Könige2Kö121820Geht etwa deine Absicht dahin, dich zum Kampfe zu rüsten? auf wen vertrauest du, dass du es wagst, dich zu empören?
100442 Könige2Kö121821Hoffest du auf den zerknickten Rohrstab, auf Ägypten, der, wenn jemand sich darauf lehnt, in Stücke zerbricht und ihm in die Hand fährt und sie durchbohrt? So ist Pharao, der König von Ägypten, für alle, die auf ihn Vertrauen setzen.
100452 Könige2Kö121822Wenn ihr mir aber sagen solltet: Auf den Herrn, unsern Gott, setzen wir unser Vertrauen; ist das nicht derselbe, dessen Höhen und Altäre Ezechias abgeschafft hat, da er Juda und Jerusalem befahl: Vor diesem Altare sollt ihr in Jerusalem anbeten?
100462 Könige2Kö121823Gehet also zu meinem Herrn, dem Könige von Assyrien, über, so will ich euch zweitausend Rosse geben, und sehet dann zu, ob ihr die Reiter dazu aufbringen könnt!
100472 Könige2Kö121824Wie könnt ihr auch nur einem Statthalter unter den geringsten Dienern meines Herrn widerstehen? Oder setzest du Vertrauen auf Ägypten wegen seiner Wagen und Reiter?
100482 Könige2Kö121825Bin ich denn ohne des Herrn Willen herangezogen gegen diesen Ort, ihn zu zerstören? Der Herr hat zu mir gesprochen: Ziehe hinauf gegen dies Land und verheere es!
100492 Könige2Kö121826Da sprachen Eliakim, der Sohn des Helkias, und Sobna und Joahe zu Rabsakes: Wir bitten dich, rede mit uns, deinen Dienern, syrisch, denn wir verstehen diese Sprache; aber rede nicht jüdisch mit uns, da das Volk es hört, welches auf der Mauer ist.
100502 Könige2Kö121827Rabsakes aber antwortete ihnen und sprach: Hat mich denn mein Herr an deinen Herrn und an dich gesandt, um diese Worte zu reden, und nicht vielmehr an die Männer, welche auf der Mauer sitzen, dass sie mit euch ihren eigenen Kot essen und ihren Harn trinken müssen?
100512 Könige2Kö121828Rabsakes also trat hin und rief mit lauter Stimme in jüdischer Sprache: Höret die Worte des großen Königs, des Königs von Assyrien!
100522 Könige2Kö121829Also spricht der König: Lasset euch von Ezechias nicht verführen; denn er wird nicht imstande sein, euch aus meiner Hand zu retten.
100532 Könige2Kö121830Und lasset euch nicht von ihm auf den Herrn vertrösten, wenn er sagt: Der Herr wird uns sicherlich befreien und diese Stadt wird nicht in die Hand des Königs von Assyrien gegeben werden.
100542 Könige2Kö121831Höret nicht auf Ezechias! Denn so spricht der König von Assyrien: verhandelt mit mir, was euch nützlich ist, und kommet heraus zu mir, so sollt ihr ein jeder von seinem Weinberge und von seinem Feigenbaum essen und sollt Wasser aus euern Brunnen trinken,
100552 Könige2Kö121832bis ich komme und euch in ein Land hinüberführe, das euerm Lande gleich ist, in ein fruchtbares Land, wo Wein ergiebig wächst, in ein Land, das Brot und Weinberge hat, in ein Land, das Ölbäume und Öl und Honig hat, und ihr werdet am Leben bleiben und nicht sterben! Höret nicht auf Ezechias, der euch täuscht, wenn er spricht: Der Herr wird uns befreien!
100562 Könige2Kö121833Haben denn die Götter der Völker ihr Land aus der Hand des Königs von Assyrien befreit?
100572 Könige2Kö121834Wo ist der Gott von Emath und Arphad? Wo ist der Gott von Sepharvaim, Ana und Ava? Haben sie etwa Samaria aus meiner Hand gerettet?
100582 Könige2Kö121835Welche sind denn unter allen Göttern der Länder diejenigen, welche ihr Gebiet aus meiner Hand errettet haben, dass der Herr Jerusalem aus meiner Hand sollte retten können?
100592 Könige2Kö121836Das Volk schwieg hierzu still und antwortete ihm nichts, denn sie hatten den Befehl vom König empfangen, ihm nicht zu antworten.
100602 Könige2Kö121837Und Eliakim, der Sohn des Helkias, der Vorsteher des Hauses, Sobna, der Schreiber, und Joahe, der Sohn Asaphs, der Kanzler, kamen mit zerrissenen Kleidern zu Ezechias und berichteten ihm die Worte Rabsakes.
100612 Könige2Kö12191Als der König Ezechias diese Worte vernahm, zerriss er seine Kleider, legte ein härenes Gewand an und ging in das Haus des Herrn.
100622 Könige2Kö12192Eliakim aber, den Vorsteher des Hauses, und Sobna, den Schreiber, und die Ältesten der Priester sandte er, in härene Gewänder gehüllt, zu dem Propheten Isaias, dem Sohne Amos.
100632 Könige2Kö12193Diese sprachen: So spricht Ezechias: Ein Tag der Trübsal und der Züchtigung und der Lästerung ist dieser Tag; die Kinder sind bis zur Geburt gekommen und die Gebärende hat keine Kräfte.
100642 Könige2Kö12194Der Herr, dein Gott, hört alle Worte Rabsakes, welchen der König von Assyrien, sein Herr, gesandt, um den lebendigen Gott zu lästern und mit Worten zu schmähen, die der Herr, dein Gott, gehört hat; so verrichte denn ein Gebet für den Überrest, der sich vorfindet.
100652 Könige2Kö12195Die Diener des Königs Ezechias kamen also zu Isaias.
100662 Könige2Kö12196Isaias sprach zu ihnen: Saget euerm Herrn dies: So spricht der Herr: Fürchte dich nicht vor den Worten, welche du gehört hast, mit denen mich die Diener des Königs von Assyrien gelästert haben.
100672 Könige2Kö12197Siehe, ich werde ihm einen Geist zusenden, dass er ein Gerücht hört und in sein Land zurückkehrt, und ich werde ihn in seinem Lande durch das Schwert fallen lassen.
100682 Könige2Kö12198Rabsakes also kehrte zurück und fand den König von Assyrien gegen Lobna kämpfend; denn er hatte gehört, dass er von Lachis abgezogen war.
100692 Könige2Kö12199Als er nun von Tharaka, dem Könige von Äthiopien, sagen hörte: Siehe, er ist ausgezogen, um gegen dich zu kämpfen, und da dieser gegen ihn zog, sandte er Boten zu Ezechias und sprach zu ihnen:
100702 Könige2Kö121910So saget zu Ezechias, dem Könige von Juda: Lass dich nicht von deinem Gott, auf den du Vertrauen setzest, betören und sage nicht: Jerusalem wird nicht in die Hände des Königs von Assyrien überliefert werden.
100712 Könige2Kö121911Denn du hast selbst gehört, was die Könige von Assyrien allen Ländern angetan haben, wie sie dieselben verheert haben; solltest du also etwa allein gerettet werden können?
100722 Könige2Kö121912Haben denn die Götter der Völker alle diejenigen errettet, welche meine Väter vernichteten, Gozan nämlich, Haran, Reseph und die Söhne Edens, welche in Thelassar waren?
100732 Könige2Kö121913Wo ist der König von Emath und der König von Arphad und der König der Stadt Sepharvaim, Ana und Ava?
100742 Könige2Kö121914Als Ezechias den Brief aus der Hand der Boten genommen und gelesen hatte, ging er in das Haus des Herrn hinauf, breitete ihn vor dem Herrn aus
100752 Könige2Kö121915und betete vor seinem Angesichte und sprach: Herr, du Gott Israels! der du über den Cherubim schwebst, du bist allein Gott über alle Könige auf Erden, du hast Himmel und Erde erschaffen.
100762 Könige2Kö121916Neige dein Ohr und höre; öffne, Herr, deine Augen und siehe. Höre alle Worte Sennacheribs, welcher hergesandt hat, um den lebendigen Gott vor uns zu lästern.
100772 Könige2Kö121917In der Tat, Herr! haben die Könige von Assyrien die Völker und alle ihre Länder verheert
100782 Könige2Kö121918und haben ihre Götter ins Feuer geworfen; denn es waren keine Götter, sondern Gebilde von Menschenhänden aus Holz und Stein, darum haben sie dieselben vernichtet.
100792 Könige2Kö121919Nun also, Herr, unser Gott! rette uns aus seiner Hand, damit alle Reiche der Erde erkennen, dass du, der Herr, allein Gott bist.
100802 Könige2Kö121920Isaias aber, der Sohn des Amos, sandte zu Ezechias und ließ ihm sagen: So spricht der Herr, der Gott Israels: Um was du mich wegen Sennacherib, des Königs von Assyrien, gebeten hast, habe ich gehört.
100812 Könige2Kö121921Dies ist der Ausspruch, welchen der Herr über ihn getan hat: Es verachtet dich und es spottet deiner die Jungfrau, die Tochter Sion; hinter dir her schüttelt das Haupt die Tochter Jerusalem!
100822 Könige2Kö121922Wem hast du Hohn gesprochen und wen hast du gelästert? Gegen wen hast du deine Stimme erhoben und deine Augen zur Höhe erhoben? Gegen den Heiligen Israels!
100832 Könige2Kö121923Durch deine Diener hast du den Herrn gelästert und gesagt: Mit der Menge meiner Wagen ersteige ich die Höhen der Berge, die höchste Höhe des Libanon, und ich fälle seine hohen Zedern und seine auserlesenen Tannen. Ich dringe bis an seine Grenzen und haue um den Wald seines Karmels.
100842 Könige2Kö121924Und ich trinke fremde Wasser, mit den Tritten meiner Füße trockne ich alle verschlossenen Wasser.
100852 Könige2Kö121925Hast du denn nicht gehört, was ich von Anbeginn an getan habe? Seit den Zeiten der Vorzeit habe ich es vorbereitet und nun habe ich es herbeigeführt, und die festen Städte der Kämpfenden werden zu Wüsten werden.
100862 Könige2Kö121926Ihre Bewohner bebten in ihrer Ohnmacht und wurden zu Schanden; sie wurden wie Heu des Feldes und wie auf den Dächern wachsendes Gras, das verdorrt, ehe es zur Reife kommt.
100872 Könige2Kö121927Dein Wohnen, deinen Ausgang und deinen Eingang und deinen Weg und dein Toben gegen mich habe ich vorher gewusst.
100882 Könige2Kö121928Du hast gegen mich gerast und dein Übermut ist zu meinen Ohren emporgedrungen, darum werde ich dir einen Ring durch die Nase ziehen und einen Zaum an die Lippen legen und dich zurückführen auf dem Wege, auf dem du gekommen bist.
100892 Könige2Kö121929Dir aber, Ezechias, soll dies zum Zeichen sein: In diesem Jahre iss, was du findest; im zweiten Jahre, was von selber wächst; im dritten Jahre aber säet und entet, pflanzet Weinberge und genießet ihre Frucht.
100902 Könige2Kö121930Und was dann immer vom Hause Juda übrig sein wird, soll unten Wurzel schlagen und oben Früchte tragen;
100912 Könige2Kö121931denn von Jerusalem wird was noch übrig ist, ausgehen, und was gerettet wird, vom Berge Sion. Der Eifer des Herrn der Heerscharen wird dies tun.
100922 Könige2Kö121932Darum spricht der Herr also über den König von Assyrien: Er soll nicht in diese Stadt kommen noch einen Pfeil in dieselbe schießen, noch soll ein Schild vor ihr erhoben werden noch ein Wall sie umschließen.
100932 Könige2Kö121933Auf dem Wege, auf dem er gekommen, soll er zurückkehren und in diese Stadt soll er nicht eindringen, spricht der Herr.
100942 Könige2Kö121934Und ich werde diese Stadt beschützen und sie retten um meinetwillen und um meines Dieners Davids willen.
100952 Könige2Kö121935Da geschah es in jener Nacht, dass der Engel des Herrn kam und im Lager das Assyrer hundert und fünfundachtzigtausend Mann erschlug. Als nun jener sich des Morgens erhob, sah er alle Leichen der Gestorbenen; da brach er auf und zog davon.
100962 Könige2Kö121936So kehrte Sennacherib, der König von Assyrien, heim und blieb in Ninive.
100972 Könige2Kö121937Als er aber im Tempel des Nesroch seinen Gott anbetete, erschlugen ihn Adramelech und Sarasar, seine Söhne, mit dem Schwerte und flohen in das Land der Armenier und sein Sohn Asarhaddon ward König an seiner Statt.
100982 Könige2Kö12201In jener Zeit ward Ezechias auf den Tod krank und Isaias, der Sohn des Amos, der Prophet, kam zu ihm und sprach: So spricht der Herr, Gott: Bestelle dein Haus, denn du wirst sterben und nicht mehr leben!
100992 Könige2Kö12202Da kehrte er sein Angesicht gegen die Wand und betete zum Herrn und sprach:
101002 Könige2Kö12203Ich bitte, o Herr! gedenke doch, wie ich in Wahrheit und mit ungeteiltem Herzen vor dir gewandelt bin und wie ich getan habe, was dir wohlgefällig war. Und Ezechias weinte heftig.
101012 Könige2Kö12204Ehe Isaias noch über die Mitte des Vorhofes hinausgekommen war, erging das Wort des Herrn an ihn also:
101022 Könige2Kö12205Kehre um und sage zu Echezias, dem Fürsten meines Volkes: So spricht der Herr, der Gott deines Vaters David: Ich habe dein Gebet gehört un deine Tränen gesehen; und siehe, ich habe dich geheilt, am dritten Tage wirst du in den Tempel des Herrn hinaufgehen.
101032 Könige2Kö12206Und ich werde zu deinen Tagen fünfzehn Jahre hinzutun und dich auch samt dieser Stadt aus den Händen des Königs von Assyrien erretten und diese Stadt beschützen um meinetwillen und um meines Dieners Davids willen.
101042 Könige2Kö12207Darauf sprach Isaias: Bringet einen Teig von Feigen herbei! Als sie diesen gebracht und auf sein Geschwür gelegt hatten, wurde er gesund.
101052 Könige2Kö12208Ezechias aber hatte zu Isaias gesagt: Welches soll das Zeichen sein, dass der Herr mich heilt und dass ich am dritten Tage in den Tempel des Herrn hinaufgehen werde?
101062 Könige2Kö12209Isaias antwortete ihm: Dies soll das Zeichen von dem Herrn sein, dass der Herr das Wort erfüllen wird, das er geredet hat: Willst du, dass der Schatten um zehn Linien hinaufsteige oder dass er um ebensoviele Grade zurückgehe?
101072 Könige2Kö122010Ezechias sprach: Es ist etwas Leichtes, dass der Schatten um zehn Linien zunehme; ich will also nicht, dass dies geschehe, sondern, dass er um zehn Stufen zurückgehe.
101082 Könige2Kö122011Da rief der Prophet Isaias den Herrn an und dieser ließ den Schatten durch die Linien, welche er schon an der Sonnenuhr des Achaz herabgegangen war, um zehn Grade rückwärtsgehen.
101092 Könige2Kö122012Zu derselben Zeit sandte Berodach Baladan, der Sohn Baladans, der König von Babylon, Briefe und Geschenke an Ezechias; denn er hatte gehört, dass Ezechias krank gewesen war.
101102 Könige2Kö122013Und Ezechias freute sich über ihre Ankunft und zeigte ihnen das Gewürzhaus, das Gold und das Silber und die verschiedenen Spezereien und die Salben und das Haus seiner Kriegsgeräte und alles, was er in seinen Schatzkammern hate. Es war nichts, was Ezechias ihnen in seinem Hause und in seiner ganzen Herrschaft nicht zeigte.
101112 Könige2Kö122014Da kam der Prophet Isaias zu dem Könige Ezechias und sprach zu ihm16 Was haben diese Männer gesagt? Und woher sind sie zu dir gekommen? Ezechias antwortete ihm: Aus fernem Lande sind sie zu mir gekommen, aus Babylon.
101122 Könige2Kö122015Da antwortete jener: Was haben sie in deinem Hause gesehen? Ezechias sprach: Alles, was sich in meinem Hause befindet, haben sie gesehen; es ist nichts in meinen Schatzkammern, was ich ihnen nicht gezeigt hätte.
101132 Könige2Kö122016Isaias aber sprach zu Ezechias: Höre das Wort des Herrn:
101142 Könige2Kö122017Siehe, es werden Tage kommen, wo alles, was in deinem Hause ist und was deine Väter bis auf diesen Tag aufgesammelt haben, nach Babylon weggeführt wird; nichts wird zurückbleiben, spricht der Herr.
101152 Könige2Kö122018Überdies werden von deinen Söhnen, welche von dir herstammen werden, welche du zeugen wirst, hinweggeführt werden, dass sie im Palaste des Königs von Babylon als Kämmerer dienen.
101162 Könige2Kö122019Da sprach Ezechias zu Isaias: Das Wort des Herrn, das du geredet hast, ist gut, möge Friede und Wahrheit in meinen Tagen herrschen!
101172 Könige2Kö122020Was aber sonst von Ezechias zu sagen ist und alle seine Tapferkeit und wie er den Teich und die Wasserleitung gemacht und das Wasser in die Stadt geführt hat, steht das nicht geschrieben in den Jahrbüchern der Könige von Juda?
101182 Könige2Kö122021Und Ezechias entschlief zu seinen Vätern und Manasses, sein Sohn, ward König an seiner Statt.
101192 Könige2Kö12211Zwölf Jahre war Manasses alt, als er zu herrschen begann, und fünfundfünfzig Jahre herrschte er zu Jerusalem; der Name seiner Mutter war Haphsiba.
101202 Könige2Kö12212Er tat, was vor den Augen des Herrn böse ist, nach dem Götzendienste der Völker, welche der Herr vor den Augen der Söhne Israels vertilgt hatte.
101212 Könige2Kö12213Er wendete sich dem Bösen zu und baute die Höhen wieder, welche sein Vater Ezechias zerstört hatte, und errichtete dem Baal Altäre und machte Haine, wie Achab, der König von Israel, getan hatte, und betete das ganze Heer des Himmels an und verehrte es.
101222 Könige2Kö12214Auch baute er Altäre im Hause des Herrn, von dem der Herr gesagt hatte: In Jerusalem will ich meinen Namen eine Stätte geben!
101232 Könige2Kö12215Und er errichtete dem ganzen Heere des Himmels Altäre in den beiden Vorhöfen des Tempels des Herrn.
101242 Könige2Kö12216Auch ließ er seinen Sohn durch das Feuer gehen, trieb Wahrsagerei, beobachtete Zeichen, bestellte Wahrsager und vermehrte die Zeichendeuter, so dass er tat, was vor dem Herrn böse ist, und ihn zum Zorne reizte.
101252 Könige2Kö12217Auch stellte er ein Götzenbild des Haines, den er eingerichtet hatte, in den Tempel des Herrn, von welchem der Herr zu David und zu seinem Sohne Salomon gesprochen hatte: In diesem Tempel und zu Jerusalem, das ich aus allen Stämmen Israels erwählt habe, will ich meinen Namen wohnen lassen auf ewig.
101262 Könige2Kö12218Und ich will den Fuß Israels nicht mehr weichen lassen aus dem Lande, das ich ihren Vätern gegeben habe; jedoch nur, wenn sie alles halten und tun, was ich ihnen geboten, und das ganze Gesetz, welches ihnen mein Diener Moses anbefohlen hat.
101272 Könige2Kö12219Sie aber hörten nicht darauf, sondern ließen sich von Manasses verführen, dass sie es ärger machten als die Völker, welche der Herr vor dem Angesichte der Söhne Israels vertilgt hatte.
101282 Könige2Kö122110Da redete der Herr durch seine Diener, die Propheten, und sprach:
101292 Könige2Kö122111Weil Manasses, der König von Juda, diese schlimmen Greuel getan, die ärger sind als alles, was die Amorrhiter vor ihm getan haben und auch Juda zur Sünde verführt hat durch seine Unreinigkeiten,
101302 Könige2Kö122112darum spricht der Herr, der Gott Israels, also: Siehe, ich werde Unglück über Jerusalem und Juda herbeiführen, dass jedem, der es hört, beide Ohren klingen sollen.
101312 Könige2Kö122113Und ich will über Jerusalem die Messschnur Samarias spannen und das Gewicht des Hauses Achabs; und ich will Jerusalem auslöschen, wie man eine Schreibtafel auszulöschen pflegt, und will es abwischen und umkehren und mehr als einmal mit dem Griffel über seine Fläche hinfahren.
101322 Könige2Kö122114Und ich will den Überrest meines Erbteiles verstoßen und ihn in die Hände ihrer Feinde übergeben, dass sie allen ihren Feinden zur Verwüstung und zum Raube werden;
101332 Könige2Kö122115weil sie getan, was vor mir böse ist, und nicht aufgehört haben, mich zum Zorne zu reizen, von dem Tage an, wo ihre Väter aus Ägypten gezogen sind, bis auf diesen Tag.
101342 Könige2Kö122116Überdies vergoss Manasses auch sehr viel unschuldiges Blut, bis er Jerusalem bis oben damit anfüllte, außer seinen Sünden, zu denen er Juda verführte, dass es tat, was vor dem Herrn böse ist.
101352 Könige2Kö122117Was aber sonst von Manasse zu sagen ist und alles, was er getan, und seine Sünde, die er begangen, steht das nicht geschrieben in den Jahrbüchern der Könige von Israel?
101362 Könige2Kö122118Und Manasses entschlief zu seinen Vätern und wurde im Garten seines Hauses, im Garten Oza, begraben; sein Sohn Amon ward König an seiner Statt.
101372 Könige2Kö122119Zweiundzwanzig Jahre war Amon alt, als er zu herrschen begann, und zwei Jahre herrschte er zu Jerusalem. Der Name seiner Mutter war Messalemeth, eine Tochter des Harus aus Jeteba.
101382 Könige2Kö122120Er tat, was böse ist in den Augen des Herrn, wie sein Vater Manasses getan hatte.
101392 Könige2Kö122121Und er wandelte ganz auf dem Wege, den sein Vater gewandelt war, und diente den Unreinigkeiten, denen sein Vater gedient hatte, und betete sie an;
101402 Könige2Kö122122und er verließ den Herrn, den Gott seiner Väter, und wandelte nicht auf dem Wege des Herrn.
101412 Könige2Kö122123Da bereiteten ihm seine Diener Nachstellungen und töteten den König in seinem Hause.
101422 Könige2Kö122124Das Volk des Landes aber erschlug alle, die sich wider den König Amon verschworen hatten, und sie setzten seinen Sohn Josias zum König über sich an seiner Statt.
101432 Könige2Kö122125Was aber sonst von Amon zu sagen ist, was er getan, steht das nicht geschrieben in den Jahrbüchern der Könige von Juda?
101442 Könige2Kö122126Und sie begruben ihn in seinem Grabe, im Garten. Oza und sein Sohn Josias ward König an seiner Statt.
101452 Könige2Kö12221Acht Jahre war Josias alt, da er zu herrschen begann, und einunddreißig Jahre herrschte er zu Jerusalem; der Name seiner Mutter war Idida, eine Tochter Hadajas aus Besekath.
101462 Könige2Kö12222Er tat, was vor dem Herrn wohlgefällig war, und wandelte auf allen Wegen seines Vaters David und wich nicht ab, weder zur Rechten noch zur Linken.
101472 Könige2Kö12223Aber im achtzehnten Jahre des Königs Josias sandte der König Saphan, den Sohn Aslias, der ein Sohn Messulams war, den Schreiber des Tempels des Herrn, und sprach zu ihm:
101482 Könige2Kö12224Gehe hin zu dem Hohenpriester Helkias, dass man das Geld, welches in den Tempel des Herrn gebracht worden ist, welches die Türhüter des Tempels von dem Volke gesammelt haben, zusammentue.
101492 Könige2Kö12225Diese sollen es durch die Vorsteher des Hauses des Herrn den Werkleuten geben, damit sie es denen verteilen, die im Tempel des Herrn arbeiten, um das, was am Tempel baufällig ist, auszubessern:
101502 Könige2Kö12226nämlich den Zimmerleuten und den Steinmetzen und denen, welche die Lücken ausfüllen; und um Holz und Steine aus den Steinbrüchen zu kaufen, damit der Tempel des Herrn wiederhergestellt werde.
101512 Könige2Kö12227Doch berechne man ihnen das Geld, das sie empfangen, nicht, sondern sie mögen auf Treu und Glauben damit schalten.
101522 Könige2Kö12228Da sprach der Hohepriester Helkias zu dem Schreiber Saphan: Das Gesetzbuch habe ich im Hause des Herrn gefunden; und Helkias gab das Buch Saphan und dieser las es.
101532 Könige2Kö12229Als nun der Schreiber Saphan zu dem Könige kam, gab er ihm über das Bericht, was jener befohlen hatte, und sprach: Deine Diener haben das Geld zusammengetan, welches sich im Hause des Herrn vorfand, und haben es zur Verteilung an die Werkleute den Leitern der Arbeiten am Tempel des Herrn übergeben.
101542 Könige2Kö122210Auch erzählte der Schreiber Saphan dem Könige und sprach: Der Priester Helkias hat mir ein Buch gegeben. Als nun Saphan es vor dem Könige las
101552 Könige2Kö122211und der König die Worte des Gesetzbuches des Herrn hörte, zerriss er seine Kleider
101562 Könige2Kö122212und befahl Helkias, dem Priester, und Abikam, dem Sohne Saphans, und Achobor, dem Sohne Michas, und Saphan, dem Schreiber, und Asaja, dem Diener des Königs, und sprach:
101572 Könige2Kö122213Gehet hin und befraget den Herrn über mich und über das Volk und über ganz Juda inbetreff der Worte dieses Buches, welches aufgefunden worden ist; denn groß ist der Zorn des Herrn, der gegen uns entbrannt ist, weil unsere Väter nicht auf die Worte dieses Buches gehört haben, um alles zu tun, was uns vorgeschrieben ist.
101582 Könige2Kö122214Da gingen der Priester Helkias und Abikam und Achobor und Saphan und Asaja zu Holda, der Prophetin, dem Weibe Sellums, des Sohnes Thekuas, des Sohnes Araas, des Kleiderhüters, welche in Jerusalem im zweiten Teile wohnte, und sie redeten mit ihr.
101592 Könige2Kö122215Sie antwortete ihnen: So spricht der Herr, der Gott Israels: Saget dem Manne, der euch zu mir gesendet hat:
101602 Könige2Kö122216Also spricht der Herr: Siehe, ich werde über diesen Ort und über seine Bewohner Unglück kommen lassen, alle Worte des Gesetzes, welche der König von Juda gelesen hat;
101612 Könige2Kö122217dafür dass sie mich verlassen und fremden Göttern geopfert und mich mit allen Werken ihrer Hände zum Zorne gereizt haben, und mein Zorn wird an diesem Ort entbrennen und wird nicht erlöschen.
101622 Könige2Kö122218Zu dem Könige von Juda aber, der euch gesandt hat, um den Herrn zu befragen, saget: So spricht der Herr, der Gott Israels: Weil du die Worte des Buches gehört hast
101632 Könige2Kö122219und dein Herz erschrocken ist und du dich vor dem Herrn verdemütigt hast, als du die Reden wider diesen Ort und seine Bewohner hörtest, dass sie nämlich zum Entsetzen und zum Fluche werden sollen und du deine Kleider zerrissen und vor mir geweint hast, so habe auch ich dich erhört, spricht der Herr.
101642 Könige2Kö122220Darum will ich dich zu deinen Vätern sammeln und du sollst in Frieden in dein Grab gesammelt werden, so dass deine Augen nicht all das Unglück sehen, das ich über diesen Ort kommen lassen werde.
101652 Könige2Kö12231Sie berichteten also dem Könige, was jener gesagt hatte. Da sandte er hin und alle Ältesten Judas und Jerusalems versammelten sich um ihn.
101662 Könige2Kö12232Alsdann ging der König hinauf in den Tempel des Herrn und alle Männer von Juda und alle Bewohner Jerusalems und mit ihm die Priester und die Propheten und das ganze Volk,, vom Kleinen bis zum Großen; und er las vor ihren Ohren alle Worte des Buches des Bundes, das im Hause des Herrn aufgefunden worden war.
101672 Könige2Kö12233Und der König trat auf die Stufe und schloss den Bund vor dem Herrn, dass sie dem Herrn nachwandeln und seine Gebote und Zeugnisse und Satzungen von ganzem Herzen und von ganzer Seele halten und die Worte des Bundes wieder aufrichten wollten, welche in diesem Buche geschrieben standen; und das Volk stimmte dem Bunde zu.
101682 Könige2Kö12234Darauf befahl der König dem Hohenpriester Helkias und den Priestern der zweiten Ordnung und den Türhütern, alle Geräte, die für den Baal und für den Hain und das ganze Heer des Himmels gemacht waren, aus dem Tempel des Herrn zu schaffen; und er verbrannte sie außerhalb Jerusalems im Tale Kedron und schaffte den Staub davon nach Bethel.
101692 Könige2Kö12235Auch rottete er die Wahrsager aus, welche die Könige von Juda bestellt hatten, um auf den Höhen in den Städten Judas und rings um Jerusalem her zu opfern; ebenso die, welche dem Baal und der Sonne und dem Monde und den zwölf Zeichen und dem ganzen Heere des Himmels Räucherwerk anzündeten.
101702 Könige2Kö12236Und er ließ den Hain aus dem Hause des Herrn hinaus außerhalb Jerusalems in das Tal Kedron schaffen und verbrannte ihn daselbst und machte ihn zu Staub und warf diesen auf die Gräber des gemeinen Volkes.
101712 Könige2Kö12237Auch zerstörte er die kleinen Häuser der Lustknaben, welche im Hause des Herrn waren, für welche Frauen eine Art von Hain-Zelten gewebt hatten.
101722 Könige2Kö12238Sodann versammelte er alle Priester aus den Städten Judas und verunreinigte die Höhen, wo die Priester opferten, von Gibea bis Bersabee, und riss die Altäre an den Toren nieder am Eingange des Tores Josues, des Stadtobersten, welches zu Linken des Stadttores war.
101732 Könige2Kö12239Indes gingen die Priester der Höhen nicht zum Altare des Herrn nach Jerusalem hinauf, sondern aßen nur die ungesäuerten Brote inmitten ihrer Brüder.
101742 Könige2Kö122310Auch Topheth verunreinigte er, welches im Tale der Söhne Ennoms ist, damit niemand seinen Sohn oder seine Tochter durch das Feuer dem Moloch weihte.
101752 Könige2Kö122311Ferner schaffte er die Rosse ab, welche die Könige von Juda der Sonne geweiht hatten, am Eingange des Tempels des Herrn zunächst dem Gemache Nathanmelechs, des Kämmerers, der in Pharurim war; die Sonnenwagen aber verbrannte er im Feuer.
101762 Könige2Kö122312Auch die Altäre, die auf dem Dache des Oberzimmers des Achaz waren, welche die Könige von Juda erichtet hatten, sowie die Altäre, welche Manasses in den beiden Vorhöfen des Tempels des Herrn erbaut hatte, riss der König nieder und eilte von da hinweg und streute ihre Asche in den Bach Kedron.
101772 Könige2Kö122313Auch die Höhen, welche bei Jerusalem zur rechten Seite des Berges des Ärgernisses lagen, welche Salomon, der König von Israel, der Astarte, dem Götzen der Sidonier, und dem Chamos, dem Anstoße Moabs, un dem Melchom, dem Greuel der Söhne Ammons, errichtet hatte, verunreinigte der König.
101782 Könige2Kö122314Und er zermalmte die Bildsäulen und hieb die Haine um und füllte ihre Stätte mit Totenbeinen.
101792 Könige2Kö122315Auch den Altar, welcher zu Bethel war, und die Anhöhe, welche Jeroboam, der Sohn Nabats, gemacht, welcher Israel zur Sünde verführt hatte, auch diesen Altar und die Anhöhe zerstörte er und verbrannte sie und zermalmte sie zu Staub und verbrannte den Hain gleichfalls.
101802 Könige2Kö122316Als nun Josias sich umwandte und daselbst die Gräber sah, welche auf dem Berge waren, sandte er hin, nahm die Gebeine aus den Gräbern und verbrannte sie auf dem Altare und verunreinigte ihn so, dem Worte des Herrn gemäß, welches der Mann Gottes gesprochen, der diese Dinge vorhergesagt hatte.
101812 Könige2Kö122317Dann sprach er: Was ist das für ein Grabmal, das ich sehe? Die Bürger jener Stadt antworteten ihm: Es ist das Grab des Mannes Gottes, der von Juda kam und die Dinge verkündet hat, welche du an dem Altare von Bethel getan hast.
101822 Könige2Kö122318Da sprach er: Lasset ihn, niemand beunruhige seine Gebeine! So blieben seine Gebeine unberührt samt den Gebeinen des Propheten, welcher von Samaria gekommen war.
101832 Könige2Kö122319Auch alle Höhentempel, die in den Städten Samarias waren, welche die Könige von Israel erbaut hatten, so dass sie den Herrn zum Zorne reizten, schaffte Josias weg; und er verfuhr mit denselben ganz so, wie er zu Bethel getan hatte.
101842 Könige2Kö122320Und alle Priester der Höhen, die daselbst waren, tötete er bei den Altären, und er verbrannte Menschengebeine auf denselben und kehrte nach Jerusalem zurück.
101852 Könige2Kö122321Alsdann gebot er allem Volke und sprach: Haltet dem Herrn, eurem Gott; Phase (Pesach), dem gemäß, was im Buche dieses Bundes geschrieben steht.
101862 Könige2Kö122322Denn ein solches Phase (Pesach) war nicht gehalten worden seit den Tagen der Richter, welche in Israel gerichtet haben, und alle Tage der Könige von Israel und der Könige von Juda hindurch,
101872 Könige2Kö122323wie das Phase (Pesach) im achtzehnten Jahre des Königs Josias zu Jerusalem dem Herrn gehalten ward.
101882 Könige2Kö122324Auch die Wahrsager, die Zauberer, die Götzenbilder, die Unreinigkeiten und den Greuel, welche im Lande Juda und Jerusalem waren, schaffte Josias weg, um die Worte des Gesetzes zur Geltung zu bringen, welche in dem Buche geschrieben standen, das der Priester Helkias im Tempel des Herrn gefunden.
101892 Könige2Kö122325Und wie er, war vor ihm kein König, der sich zu dem Herrn aus ganzem Herzen und aus ganzer Seele und aus allen Kräften, nach dem ganzen Gesetze Moses gewendet hätte; und nach ihm ist keiner aufgestanden wie er.
101902 Könige2Kö122326Dennoch aber ward der Herr nicht von dem Zorne seines großen Grimms abgewendet, in dem er wider Juda entbrannt war; um der Sünden willen, mit denen Manasses ihn zum Zorne gereizt hatte.
101912 Könige2Kö122327Darum sprach der Herr: Auch Juda will ich von meinem Angesichte verstoßen, wie ich Israel verstoßen habe; und ich will diese Stadt Jerusalem, die ich erwählt hatte, verwerfen und das Haus, von dem ich gesagt: Mein Name soll daselbst sein!
101922 Könige2Kö122328Was aber sonst von Josias zu sagen ist, alles, was er getan, steht das nicht geschrieben im Buche der Geschichte der Könige von Juda?
101932 Könige2Kö122329In seinen Tagen zog Pharao Nechao, der König von Ägypten, wider den König von Assyrien an den Strom Euphrat herauf; da zog ihm der König Josias entgegen und ward getötet in Mageddo, sobald er seiner ansichtig geworden war.
101942 Könige2Kö122330Da trugen ihn seine Diener tot von Mageddo fort und brachten ihn nach Jerusalem und begruben ihn in seinem Grabe. Und das Volk des Landes nahm Joachaz, den Sohn Josias, und salbte ihn und machte ihn zum Könige an seines Vaters Statt.
101952 Könige2Kö122331Dreiundzwanzig Jahre war Joachaz alt, als er zu herrschen begann, und drei Monate herrschte er zu Jerusalem; der Name seiner Mutter war Amital, eine Tochter Jeremias, aus Lobna.
101962 Könige2Kö122332Er tat, was vor dem Herrn böse war, ganz wie seine Väter getan.
101972 Könige2Kö122333Und Pharao Nechal ließ ihn gefangen setzen in Rebla, das im Lande Emath liegt, dass er nicht mehr herrschte in Jerusalem, und er legte dem Lande eine Busse von hundert Talenten Silbers und einem Talente Goldes auf.
101982 Könige2Kö122334Dann machte Pharao Nechao Eliakim, den Sohn Josias, an seines Vaters Josias Statt, zum Könige und änderte seinen Namen in Joakim um; Joachaz aber nahm er und führte ihn nach Ägypten, wo er auch starb.
101992 Könige2Kö122335Das Silber und Gold aber gab Joakim Pharao, nachdem er einen jeden im Lande eingeschätzt, um es nach dem Befehle Pharaos zusammen zu bringen; von einem jeden aus dem Volke des Landes forderte er nach dessen Vermögen, sowohl Silber als Gold, um es dem Pharao Nechao zu geben.
102002 Könige2Kö122336Fünfundzwanzig Jahre war Joakim alt, als er zu herrschen begann, und elf Jahre herrschte er zu Jerusalem; der Name seiner Mutter war Zebida, eine Tochter Phadajas aus Ruma.
102012 Könige2Kö122337Er tat, was vor dem Herrn böse war, ganz wie seine Väter getan.
102022 Könige2Kö12241In seinen Tagen zog Nabuchodonosor, der König von Babylon, herauf und Joakim wurde ihm drei Jahre lang untertan; alsdann lehnte er sich wiederum auf gegen ihn.
102032 Könige2Kö12242Da ließ der Herr wider ihn Streifscharen von den Chaldäern und Streifscharen aus Syrien und Streifscharen aus Moab und Streifscharen der Söhne Ammons kommen und sandte sie gegen Juda, um es zu verderben, nach dem Worte des Herrn, das er durch seine Diener, die Propheten, gesprochen hatte.
102042 Könige2Kö12243Es geschah dies aber durch das Wort des Herrn wider Juda, dass er es aus seiner Gegenwart entfernte, um aller Sünden Manasses wegen, welche er begangen,
102052 Könige2Kö12244und um des unschuldigen Blutes willen, das er vergossen, so dass er Jerusalem mit dem Blute der Unschuldigen erfüllt hatte, und darum wollte der Herr sich nicht versöhnen lassen.
102062 Könige2Kö12245Was aber sonst von Joakim zu sagen ist und alles, was er getan hat, steht das nicht geschrieben in den Jahrbüchern der Könige von Juda? Und Joakim entschlief zu seinen Vätern,
102072 Könige2Kö12246und Joachin, sein Sohn, ward König an seiner Statt.
102082 Könige2Kö12247Der König von Ägypten aber zog fortan nicht mehr aus seinem Lande; denn der König von Babylon hatte alles weggenommen vom Strome Ägyptens bis an den Fluß Euphrat, was dem Könige von Ägypten gehört hatte.
102092 Könige2Kö12248Achtzehn Jahre war Joachin alt, als er zu herrschen begann, und drei Monate herrschte er in Jerusalem; der Name seiner Mutter war Nohesta, eine Tochter Elnathans aus Jerusalem.
102102 Könige2Kö12249Er tat, was vor dem Herrn böse war, ganz wie seine Väter getan.
102112 Könige2Kö122410In jener Zeit zogen die Knechte Nabuchodonosors, des Königs von Babylon, gegen Jerusalem herauf und die Stadt ward mit Belagerungswerken eingeschlossen.
102122 Könige2Kö122411Nabuchodonosor, der König von Babylon, zog mit seinen Knechten gegen die Stadt heran, um sie zu belagern.
102132 Könige2Kö122412Da begab sich Joachin, der König von Juda, zu dem Könige von Babylon hinaus, er selbst, seine Mutter, seine Diener, seine Fürsten und seine Kämmerer; und der König von Babylon nahm ihn im achten Jahre seines Reiches gefangen.
102142 Könige2Kö122413Auch nahm er von dort alle Schätze des Hauses des Herrn und die Schätze des königlichen Hauses weg und zerschlug alle goldenen Geräte, welche Salomon, der König von Israel, im Tempel des Herrn gemacht hatte, nach dem Worte des Herrn;
102152 Könige2Kö122414und er führte ganz Jerusalem und alle Fürsten und alle Tapfern des Heeres, zehntausend, fort in die Gefangenschaft, dazu alle Werkleute und Schlosser; und nichts blieb zurück, als das arme Volk des Landes.
102162 Könige2Kö122415Auch Joachin führte er nach Babylon weg, sowie die Mutter des Königs und die Frauen des Königs und seine Kämmerer; und die Richter des Landes führte er von Jerusalem in die Gefangenschaft nach Babylon,
102172 Könige2Kö122416zudem alle starken Männer, siebentausend, und die Werkleute und die Schlosser, tausend, alle tüchtigen und kriegsgeübten Männer: diese führte der König von Babylon als Gefangene nach Babylon.
102182 Könige2Kö122417Und er setzte Matthanias, den Bruder seines Vaters, an seine Statt und gab diesem den Namen Sedekias.
102192 Könige2Kö122418Einundzwanzig Jahre war Sedekias alt, als er zu herrschen begann, und elf Jahre herrschte er in Jerusalem; der Name seiner Mutter war Amital, eine Tochter Jeremias aus Lobna
102202 Könige2Kö122419Er tat, was böse war vor dem Herrn, ganz wie Joakim getan hatte.
102212 Könige2Kö122420Denn der Herr war wider Jerusalem und wider Juda erzürnt, bis er sie von seinem Angesichte verwarf; und Sedekias fiel von dem Könige von Babylon ab.
102222 Könige2Kö12251Es begab sich aber im neunten Jahre seiner Herrschaft, im zehnten Monat, am zehnten Tage des Monats, dass Nabuchodonosor, der König von Babylon, mit seinem ganzen Heere gegen Jerusalem heranrückte, und sie umzingelten es und errichteten rings um die Stadt Belagerungswerke.
102232 Könige2Kö12252So wurde die Stadt eingeschlossen und bis in das elfte Jahr des Königs Sedekias belagert,
102242 Könige2Kö12253bis zum neunten Tage des Monats; und der Hunger nahm in der Stadt überhand und das Volk des Landes hatte kein Brot.
102252 Könige2Kö12254Da ward eine Öffnung in die Stadt gebrochen und alle Krieger flohen des Nachts durch den Torweg, welcher zwischen der Doppelmauer zum Garten des Königs führt (die Chaldäer aber hielten die Stadt ringsum besetzt); Sedekias floh also auf dem Wege, welcher zur Ebene der Wüste führt.
102262 Könige2Kö12255Das Heer der Chaldäer aber verfolgte den König und ergriff ihn in der Ebene von Jericho, während alle Krieger, welche bei ihm waren, sich zerstreuten und ihn verließen.
102272 Könige2Kö12256Da sie nun den König ergriffen hatten, führten sie ihn zum Könige von Babylon nach Reblatha und dieser sprach das Urteil über ihn.
102282 Könige2Kö12257Die Söhne des Sedekias ließ er vor seinen Augen töten und ihm selbst die Augen ausstechen, sodann ließ er ihn in Ketten werfen und führte ihn nach Babylon.
102292 Könige2Kö12258Im fünften Monat aber, am siebenten Tage des Monats, dies ist das neunzehnte Jahr des Königs von Babylon, kam Nabuzardan, der Oberste des Heeres, der Diener des Königs von Babylon, nach Jerusalem
102302 Könige2Kö12259und zündete das Haus des Herrn und das Haus des Königs an; und die Häuser von Jerusalem und alle Häuser brannte er mit Feuer nieder.
102312 Könige2Kö122510Und das ganze Heer der Chaldäer, das bei dem Anführer der Soldaten war, riss die Mauern von Jerusalem ringsum nieder.
102322 Könige2Kö122511Den Rest des Volkes aber, welcher in der Stadt zurückgeblieben war, und die Flüchtlinge, welche zu dem Könige von Babylon übergelaufen waren, und das übrige Volk führte Nabuzardan, der Führer des Heeres, hinweg.
102332 Könige2Kö122512Von den Armen des Landes ließ er einige als Winzer und Ackerleute zurück.
102342 Könige2Kö122513Die ehernen Säulen aber, welche im Tempel des Herrn waren, und die Fußgestelle und das eherne Meer, das im Hause des Herrn war, zerbrachen die Chaldäer und schafften alles Erz nach Babylon fort.
102352 Könige2Kö122514Auch die ehernen Töpfe, die Schöpfkellen, die Gabeln, die Becher, die Mörser und alle ehernen Geräte, mit denen der Gottesdienst verrichtet ward, nahmen sie weg;
102362 Könige2Kö122515desgleichen die Rauchfässer und die Schalen; alles, was von Gold und von Silber war, nahm der Heerführer,
102372 Könige2Kö122516das ist die beiden Säulen, das eine Meer und die Fußgestelle, welche Salomon im Tempel des Herrn gemacht hatte; das Erz von allen Geräten war nicht zu wägen.
102382 Könige2Kö122517Achtzehn Ellen Höhe hatte eine Säule und darunter war ein Knauf von Erz von drei Ellen Höhe und das Flechtwerk und die Granatäpfel um den Knauf der Säule her, alles war von Erz; auch die andere Säule hatte gleiche Verzierungen.
102392 Könige2Kö122518Auch nahm der Heerführer den ersten Priester Sarajas und den zweiten Priester Sophonias und die drei Türhüter mit sich
102402 Könige2Kö122519und einen Kämmerer aus der Stadt, der die Kriegsleute befehligte, und fünf Männer von denen, welche vor dem Könige gestanden hatten, die er in der Stadt fand, und Sopher, den Führer des Heeres, der die Mannschaft aus dem Volke des Landes aushob, und sechzig Männer aus dem Volke,
102412 Könige2Kö122520Diese nahm Nabuzardan, der Heerführer, und brachte sie zu dem Könige von Babylon nach Reblatha.
102422 Könige2Kö122521Der König von Babylon aber ließ sie in Reblatha im Lande Emath töten. So ward Juda aus seinem Lande weggeführt.
102432 Könige2Kö122522Über das Volk aber, das Nabuchodonosor, der König von Babylon, im Lande Juda zurückgelassen hatte, setzte er den Godolias, den Sohn Ahikams, des Sohnes Saphans.
102442 Könige2Kö122523Als dies alle Heerführer samt den Männern, die bei ihnen waren, hörten, nämlich dass der König von Babylon Godolias eingesetzt hatte, kamen sie zu Godolias nach Maspha, Ismahel, der Sohn Nathanias, und Johanan, der Sohn Karees, und Saraja, der Sohn Thanehumets, der Netophathiter, und Jezonias, der Sohn Maachathis, mit ihren Genossen.
102452 Könige2Kö122524Und Godolias schwur ihnen und ihren Genossen und sprach: Fürchtet euch nicht, den Chaldäern untertan zu sein; bleibet im Lande und dienet dem Könige von Babylon, so wird es euch wohl gehen.
102462 Könige2Kö122525Es geschah aber im siebenten Monat, dass Ismahel, der Sohn Nathanias, des Sohnes Elisamas, aus königlichem Geschlechte, kam, und mit ihm zehn Männer, diese schlugen Godolias, dass er starb, dazu auch die Juden und Chaldäer, welche bei ihm in Maspha waren.
102472 Könige2Kö122526Da machte sich das ganze Volk, vom Kleinem bis zum zum Großen, auf, samt den Heerführern, und begab sich nach Ägypten; denn sie fürchteten sich vor den Chaldäern.
102482 Könige2Kö122527Im siebenunddreißigsten Jahre aber nach der Wegführung Joachins, des Königs von Juda, im zwölften Monat, am siebenundzwanzigsten Tage des Monats, geschah es, dass Evilmerodach, der König von Babylon, in dem Jahre, da er zu herrschen begann, das Haupt Joachins, des Königs von Juda, aus dem Kerker erhob.
102492 Könige2Kö122528Und er redete in Güte mit ihm und setzte dessen Thron über den Thron der Könige, die mit ihm in Babylon waren.
102502 Könige2Kö122529Auch ließ er ihn die Kleider ablegen, welche er im Kerker gehabt, und jener aß beständig vor ihm, alle Tage seines Lebens.
102512 Könige2Kö122530Zudem bestimmte er ihm einen ständigen Unterhalt, der ihm Tag für Tag von dem Könige alle Tage seines Lebens gereicht ward.
102521 Chronik1Chr1311Adam,Seth, Enos,
102531 Chronik1Chr1312Kainan, Maleleel, Jared,
102541 Chronik1Chr1313Henoch, Mathusale, Lamech,
102551 Chronik1Chr1314Noe, Sem, Cham und Japheth.
102561 Chronik1Chr1315Die Söhne Japheths sind: Gomer, Magog, Madai, Javan, Thubal, Masoch, Thiras.
102571 Chronik1Chr1316Die Söhne Gomers sind: Ascenez, Riphath und Thogorma.
102581 Chronik1Chr1317Die Söhne Javans sind: Elisa und Tharsis, Cethim und Dodanim.
102591 Chronik1Chr1318Die Söhne Chams: Chus, Mesraim, Phut und Kanaan.
102601 Chronik1Chr1319Die Söhne Chus aber: Saba, Hevila, Sabatha, Regma und Sabathacha. Die Söhne Regmas: Saba und Dadan.
102611 Chronik1Chr13110Chus zeugte den Nemrod dieser fing an, mächtig zu sein auf Erden.
102621 Chronik1Chr13111Mesraim aber zeugte die Luditer und Anamiter, die Laabiter und Nephtuiter,
102631 Chronik1Chr13112auch die Phetrusiter und Kasluiter, von welchen die Philister und die Kaphtoriter ausgegangen sind.
102641 Chronik1Chr13113Kanaan aber zeugte den Sidon, seinen Erstgeborenen, und den Hethiter,
102651 Chronik1Chr13114den Jebusiter, Amorrhiter, Gegesiter,
102661 Chronik1Chr13115Heviter, Araziter, Siniter,
102671 Chronik1Chr13116Araditer, Samaräer und Hamathiter.
102681 Chronik1Chr13117Die Söhne Sems sind: Älam, Assur, Arphaxad, Lud, Aram, Hus, Hul, Gether und Mosoch.
102691 Chronik1Chr13118Arphaxad aber zeugte den Sale, der Heber zeugte.
102701 Chronik1Chr13119Dem Heber wurden zwei Söhne geboren, der Name des einen Phaleg, weil in seinen Tagen die Erde geteilt worden; und der Name seines Bruders Joktan.
102711 Chronik1Chr13120Joktan aber zeugte den Elmodad, Saleph, Asarmoth, Jare,
102721 Chronik1Chr13121Adoram, Huzal Dekla.
102731 Chronik1Chr13122Hebal, Abimael, Saba, dazu
102741 Chronik1Chr13123Ophir, Hevila, und Jobab; alle diese sind Söhne Joktans.
102751 Chronik1Chr13124Sem, Arphaxad, Sale,
102761 Chronik1Chr13125Heber, Phaleg, Ragau,
102771 Chronik1Chr13126Serug, Nachor, Thare,
102781 Chronik1Chr13127Abram, welcher Abraham ist.
102791 Chronik1Chr13128Die Söhne Abrahams aber sind Isaak und Ismahel.
102801 Chronik1Chr13129Und dies sind die Geschlechtsfolgen: Der Erstgeborene Ismahels Nabajoth, Kedar, Adbeel und Mibsam,
102811 Chronik1Chr13130Masam, Duma, Massa, Hadad, Thema,
102821 Chronik1Chr13131Jetur, Naphis und Kedma: das sind die Söhne Ismahels.
102831 Chronik1Chr13132Die Söhne Keturas, der Nebenfrau Abrahams, die sie gebar, sind: Zamran, Jeksan, Madan, Madian, Jesbok und Sue. Und die Söhne Jeskans: Saban und Dadan. Die Söhne Dadans: die Assuriter, Latussiter und Laomiter.
102841 Chronik1Chr13133Und die Söhne Madians: Epha, Epher, Henoch, Abida und Alle diese sind Söhne der Ketura.
102851 Chronik1Chr13134Abraham aber zeugte den Isaak; dessen Söhne waren Esau und Israel.
102861 Chronik1Chr13135Die Söhne Esaus: Eliphaz, Rahuel, Jehus, Ihelom und Kore.
102871 Chronik1Chr13136Die Söhne Eliphaz: Theman, Omar, Sephi, Gathan, Kenez, Thamna, Amalek.
102881 Chronik1Chr13137Die Söhne Rahuels: Nahath, Zara, Samma, Meza.
102891 Chronik1Chr13138Die Söhne Seirs: Lotan, Sobal, Sebeon, Ana, Dison, Eser, Disan.
102901 Chronik1Chr13139Die Söhne Lotans: Hori, Honam. Die Schwester Lotans aber war Thamna.
102911 Chronik1Chr13140Die Söhne Sobals: Alian, Manahath, Ebal, Sephi und Onam. Die Söhne Sebeons: Aja und Ana. Die Söhne Anas: Dison.
102921 Chronik1Chr13141Die Söhne Disons: Hamram, Eseban, Jethran und Charan.
102931 Chronik1Chr13142Die Söhne Esers: Balaan, Zavan und Jakan. Die Söhne Disans: Hus und Aran.
102941 Chronik1Chr13143Dies sind die Könige, welche im Land Edom geherrscht haben, ehe es einen König über die Söhne Israels gab: Bale, der Sohn Beors; und der Name seiner Stadt war Denaba.
102951 Chronik1Chr13144Bale aber starb und Jobab, der Sohn Zares von Bosra, ward König an seiner Statt.
102961 Chronik1Chr13145Als auch Jobab gestorben war, ward Husam aus dem Lande der Themaniter König an seiner Stadt.
102971 Chronik1Chr13146Als Husam starb, wad Adad, der Sohn Badads, an seiner Statt König, der die Madianiter im Lande Moab schlug; und der Name seiner Stadt war Avith.
102981 Chronik1Chr13147Als Adad gestorben war, ward Semla von Masreka an seiner Statt König.
102991 Chronik1Chr13148Als Semla starb, ward an seiner Statt Saul König von Rohoboth, welches am Strome liegt.
103001 Chronik1Chr13149Als Saul gestorben war, ward Balanan, der Sohn Achobors, an seiner Statt König.
103011 Chronik1Chr13150Als dieser starb, ward an seiner Statt Adad König, dessen Stadt Phau genannt ward und dessen Weib Metabel hieß, eine Tochter Matreds, einer Tochter Mezaabs.
103021 Chronik1Chr13151Als aber Adad starb, fingen in Edom statt der Könige an Fürsten zu sein: der Fürst von Thamna, der Fürst von Alva, der Fürst von Jetheth,
103031 Chronik1Chr13152der Fürst von Oolibama, der Fürst von Ela, der Fürst von Phinon,
103041 Chronik1Chr13153der Fürst von Kenez, der Fürst von Theman, der Fürst von Mabsar,
103051 Chronik1Chr13154der Fürst von Magdiel, der Fürst von Hiram. Das sind die Fürsten von Edom.
103061 Chronik1Chr1321Die Söhne Israels aber sind: Ruben, Simeon, Levi, Juda, Issachar und Zabulon,
103071 Chronik1Chr1322Dan, Joseph, Benjamin, Nephthali, Gad und Aser.
103081 Chronik1Chr1323Die Söhne Judas: Her, Onan und Sela; diese drei wurden ihm geboren von der Tochter Sues, der Kanaaniterin. Aber Her, der Erstgeborne des Judas, war böse vor dem Herrn und dieser tötete ihn.
103091 Chronik1Chr1324Thamar aber, seine Schwiegertochter, gebar ihm den Phares und Zara. Alle Söhne Judas waren also fünf.
103101 Chronik1Chr1325Die Söhne Phares aber sind: Hesron und Hamul.
103111 Chronik1Chr1326Und die Söhne Zaras: Zamri, Ethan, Eman, Chalchal, Dara, zusammen fünf.
103121 Chronik1Chr1327Die Söhne Charmis: Achar, welcher über Israel Unglück brachte und sündigte, indem er das Gebannte stahl.
103131 Chronik1Chr1328Die Söhne Ethans: Azarias.
103141 Chronik1Chr1329Die Söhne Hesrons, welche ihm geboren wurden: Jerameel, Ram und Kalubi.
103151 Chronik1Chr13210Ram aber zeugte Aminadab; Aminadab zeugte Nahasson, den Fürsten der Söhne Judas.
103161 Chronik1Chr13211Nahasson zeugte Salma, von welchem Booz abstammte.
103171 Chronik1Chr13212Booz aber zeugte Obed, der Isai zeugte.
103181 Chronik1Chr13213Isai aber zeugte Eliab als Erstgeborenen, Abinadab als zweiten, Simmaa als dritten,
103191 Chronik1Chr13214Nathanael, als vierten, Raddai als fünften,
103201 Chronik1Chr13215Asom als sechsten, David als siebenten.
103211 Chronik1Chr13216Ihre Schwestern waren Sarvia und Abigail. Die Söhne Sarvias: Abisai, Joab und Asael, drei.
103221 Chronik1Chr13217Abigail aber gebar Amasa, dessen Vater Jether, der Jesmahelit, war.
103231 Chronik1Chr13218Und Kaleb der Sohn Hesrons, nahm ein Weib, namens Azuba, mit welcher er Jerioth zeugte, und seine Söhne waren Jaser, Sohab und Ardon.
103241 Chronik1Chr13219Als Azuba gestorben, nahm Kaleb Ephrata zum Weibe, die ihm Hur gebar.
103251 Chronik1Chr13220Hur aber zeugte Uri und Uri zeugte Bezeleel.
103261 Chronik1Chr13221Darnach vermählte sich Hesron mit der Tochter Machirs, des Vaters Gileads, und er nahm sie, als er sechzig Jahre alt war; diese gebar ihm Segub.
103271 Chronik1Chr13222Segub aber zeugte den Jair; dieser besaß dreiundzwanzig Städte im Lande Gilead.
103281 Chronik1Chr13223Und die Gessuriter und Aramiter nahmen die Städte Jairs weg und Kanath und die dazu gehörigen Dörfer, sechzig Städte; alle diese waren Söhne Machirs, des Vaters Gileads.
103291 Chronik1Chr13224Als aber Hesron gestorben war, nahm Kaleb Esphratha zum Weibe. Hesron hatte auch Abia zum Weibe, die ihm den Ashur, den Vater von Thekua, gebar.
103301 Chronik1Chr13225Jerameel, dem Erstgeborenen Hesrons, wurden diese Söhne geboren: Ram, sein Erstgeborener, Buna, Aram, Asom und Achia.
103311 Chronik1Chr13226Und Jerameel hatte noch ein anderes Weib, namens Atara; diese war die Mutter Onams.
103321 Chronik1Chr13227Die Söhne Rams aber, des Erstgeborenen Jerameels, waren: Moos, Jamin, und Achar.
103331 Chronik1Chr13228Onam aber hatte zu Söhnen Semei und Jada. Die Söhne Semeis waren: Nadab und Abisur.
103341 Chronik1Chr13229Der Name des Weibes Abisurs war Abihail, welche ihm Ahobban und Molid gebar.
103351 Chronik1Chr13230Und die Söhne Nadabs waren Saled und Apphaim. Saled aber starb ohne Kinder.
103361 Chronik1Chr13231Der Sohn Apphaims war Jesi, welcher den Sesan zeugte. Und Sesan zeugte Oholai.
103371 Chronik1Chr13232Die Söhne Jadas aber, des Bruders Semeis, waren: Jether und Jonathan. Aber auch Jether starb ohne Kinder.
103381 Chronik1Chr13233Und Jonathan zeugte Phaleth und Ziza. Diese waren die Söhne Jerameels.
103391 Chronik1Chr13234Sesan hatte keine Söhne, sondern Töchter; er hatte aber einen ägyptischen Knecht namens Jeraa.
103401 Chronik1Chr13235Diesem gab er seine Tochter zum Weibe, welche ihm Ethei gebar.
103411 Chronik1Chr13236Ethei aber zeugte Nathan, Nathan zeugte Zabad.
103421 Chronik1Chr13237Zadab zeugte Ophlal, Ophlal zeugte Obed,
103431 Chronik1Chr13238Obed zeugte Jehu, Jehu zeugte Azarias,
103441 Chronik1Chr13239Azarias zeugte Helles, Helles zeugte Elasa,
103451 Chronik1Chr13240Elasa zeugte Sisamoi, Sisamoi zeugte Sellum,
103461 Chronik1Chr13241Sellum zeugte Ikamia, Ikamia aber zeugte Elisama.
103471 Chronik1Chr13242Und die Söhne Kalebs, des Bruders Jerameels, waren: Mesa, sein Erstgeborener, das ist der Vater von Ziph, und die Söhne Maresas, des Vaters Hebrons.
103481 Chronik1Chr13243Und die Söhne Hebrons: Kore, Taphua, Rekem und Samma.
103491 Chronik1Chr13244Samma zeugte Raham, den Vater Jerkaams, und Rekem zeugte Sammai.
103501 Chronik1Chr13245Der Sohn Sammais war Maon und Maon war der Vater von Bethsur.
103511 Chronik1Chr13246Aber Epha, die Nebenfrau Kalebs, gebar Haran, Mosa und Gezez. Und Haran zeugte Gezez.
103521 Chronik1Chr13247Die Söhne Jahaddais waren: Regom, Joathan, Gesan, Phalet, Epha und Saaph.
103531 Chronik1Chr13248Die Nebenfrau Kalebs, Maacha, gebar Saber und Tharana.
103541 Chronik1Chr13249Und Saaph, der Vater Madmenas, zeugte Sue, den Vater Machbenas und den Vater Gibeas. Die Tochter Kalebs aber war Achsa.
103551 Chronik1Chr13250Diese waren die Söhne Kalebs, des Sohnes Hurs, des Erstgeborenen Ephratas: Sobal, der Vater von Kariathiarim,
103561 Chronik1Chr13251Salma, der Vater von Bethlehem, Hariph, der Vater von Bethgader.
103571 Chronik1Chr13252Und Sobal, der Vater von Kariathiarim, hatte Söhne und er sah die Hälfte der Ruhe.
103581 Chronik1Chr13253Zu der Verwandtschaft vo Kariathiarim gehörten die Jethriter, Aphuthiter, Semathiter und Maseriter. Von diesen sind die Saraiter und Esthaoliter ausgegangen.
103591 Chronik1Chr13254Die Söhne Salmas: Bethlehem, die Netophathiter, die Kronen vom Hause Joab und die Hälfte der Niederlassung von Sarai.
103601 Chronik1Chr13255Auch die Geschlechter der Schriftgelehrten, die zu Jabes wohnten, die Sänger und Spieler und Zeltbewohner. Das sind die Kiniter, die von Kalor, dem Vater des Hauses Rechab, gekommen sind.
103611 Chronik1Chr1331David aber hatte diese Söhne, welche ihm zu Hebron geboren wurden: Den Erstgeborenen Amnon von Achinoam, der Jezrahelitin, den zweiten Daniel von Abigail aus Karmel,
103621 Chronik1Chr1332des dritten Absalom, den Sohn Maachas, der Tochter Tholmais, des Königs von Gessur, den vierten Adonias, den Sohn Aggiths,
103631 Chronik1Chr1333den fünften Saphatias von Abital, den sechsten Jethraham von seinem Weibe Egla.
103641 Chronik1Chr1334Sechs wurden ihm also zu Hebron geboren, wo er sieben Jahre und sechs Monate herrschte; und dreiunddreißig Jahre herrschte er zu Jerusalem.
103651 Chronik1Chr1335Diese Söhne aber wurden ihm zu Jerusalem geboren: Simmaa, Sobab, Nathan und Salomon, vier von Bethsabee, der Tochter Ammiels,
103661 Chronik1Chr1336ebenso Jebaar, Elisama,
103671 Chronik1Chr1337Eliphaleth, Noge, Nepheg, Japhia,
103681 Chronik1Chr1338Elisama, Eliada und Elipheleth, neun;
103691 Chronik1Chr1339alle diese sind Söhne Davids, außer den Söhnen der Nebenfrauen; und sie hatten zur Schwester die Thamar.
103701 Chronik1Chr13310Der Sohn Salomons aber war Noboam, dessen Sohn Abia den Asa zeugte, von welchem Josaphat gezeugt ward,
103711 Chronik1Chr13311der Vater Jorams, welcher den Ochozias zeugte, von dem Joas abstammt.
103721 Chronik1Chr13312Dessen Sohn Amasias zeugte den Azarias, und der Sohn Azarias Joathan
103731 Chronik1Chr13313zeugte den Achaz, den Vater Ezechias, von welchem Manasses abstammt.
103741 Chronik1Chr13314Manasses zeugte Amon, den Vater Josias.
103751 Chronik1Chr13315Die Söhne Josias aber waren: der Erstgeborne Johanan, der zweite Joakim, der dritte Sedekias, der vierte Sellum.
103761 Chronik1Chr13316Von Joakim stammen Jechonias und Sedekias ab.
103771 Chronik1Chr13317Die Söhne Jechonias waren: Asir, Salathiel,
103781 Chronik1Chr13318Melchriam, Phadaja, Senneser, Jekemia, Sama und Nadabia.
103791 Chronik1Chr13319Von Phadaja stammen Zorobabel und Semei ab. Zerobabel zeugte Mosollam, Hanania, und Salomith, ihre Schwester;
103801 Chronik1Chr13320ebenso Hasaba, Ohol, Barachias, Hasadias, Josabhesed, fünf.
103811 Chronik1Chr13321Der Sohn Hananias aber war Phaltias, der Vater des Jesejas; dessen Sohn war Raphaja, dessen Sohn Arnan, von welchem Obdia herstammt, dessen Sohn Sechenias war.
103821 Chronik1Chr13322Sechenias Sohn war Semeja; dessen Söhne waren: Hattus, Jegaal, Baria, Naaria und Saphat, sechs an der Zahl.
103831 Chronik1Chr13323Die Söhne Naarias: Elionai, und Ezechias, und Ezricam, drei.
103841 Chronik1Chr13324Die Söhne Elioenais: Oduia, und Eliasub, und Pheleia, und Accub, und Johanan, und Dalaia, und Anani, sieben.
103851 Chronik1Chr1341Die Söhne Judas sind: Phares, Hesron, Charmi, Hur und Sobal.
103861 Chronik1Chr1342Und Raja, der Sohn Sobals, zeugte Jabath, von welchem Ahumai und Laad stammen. Das sind die Geschlechter der Sarathiter.
103871 Chronik1Chr1343Und dies ist der Stamm Etams: Jezrahel, Jesema und Jebedos. Und der Name ihrer Schwester war Asalephuni.
103881 Chronik1Chr1344Phanuel aber war der Vater Gebors und Ezer der Vater Hosas; das sind die Söhne Hurs, des Erstgeborenen der Ephratha, des Vaters von Bethlehem.
103891 Chronik1Chr1345Und Assur, der Vater von Thekua, hatte zwei Weiber, Halaa, und Naara.
103901 Chronik1Chr1346Naara gebar ihm den Oozam, Hepher, Themani und Ahasthari; das sind die Söhne Naaras.
103911 Chronik1Chr1347Die Söhne Halaas: Sereth, Isaar und Ethnan.
103921 Chronik1Chr1348Und Kos zeugte den Anob, Soboba und das Geschlecht Aharehel, des Sohnes Arums.
103931 Chronik1Chr1349Jabes aber war herrlicher als seine Brüder und seine Mutter nannte seinen Namen Jabes, indem sie sprach: Mit Schmerz habe ich ihn geboren!
103941 Chronik1Chr13410Jabes rief den Gott Israels an und sprach: Möchtest du mich wahrhaft segnen und mein Gebiet erweitern und möchte deine Hand mit mir sein und du machen, dass ich dem Unheil nicht unterliege. Und Gott gab, um was er gebeten.
103951 Chronik1Chr13411Kaleb aber, der Bruder Suas, zeugte Maphir, dieser war der Vater Esthons.
103961 Chronik1Chr13412Esthon aber zeugte Bethrapha, Phesse und Tehinna, den Vater der Stadt des Naas; das sind die Männer von Recha.
103971 Chronik1Chr13413Und die Söhne des Kenez waren: Othoniel und Saraja. Die Söhne Othoniels: Hathath und Maonathi.
103981 Chronik1Chr13414Moanathi zeugte den Ophra, Saraja aber zeugte Joab, den Vater des Thales der Künstler; denn dort waren die Künstler.
103991 Chronik1Chr13415Die Söhne Kalebs aber, des Sohnes Jephones, waren: Hir, Ela und Naham. Und die Söhne Elas: Kenez.
104001 Chronik1Chr13416Die Söhne Jaleleels: Ziph, Zipha, Thiria und Asrael.
104011 Chronik1Chr13417Die Söhne Ezras waren: Jether, Mered, Epher und Jalon; und er zeugte Marjam, Sammai und Jesba, den Vater von Esthamo.
104021 Chronik1Chr13418Und sein Weib Judaja gebar auch Jared, den Vater von Gedor, Heber, den Vater von Socho und Ikuthiel, den Vater von Zanoe; dies sind die Söhne Bethias, der Tochter Pharaos, die Mered zum Weibe nahm.
104031 Chronik1Chr13419Und die Söhne des Weibes des Obias, der Schwester Nahoms, des Vaters von Keila, sind: der Garmite und Esthamo, der Machathite.
104041 Chronik1Chr13420Die Söhne Simons sind: Amnon, Rinna, der Sohn Hanans, und Thilon. Und die Söhne Jesis: Zobeth und Benzobeth.
104051 Chronik1Chr13421Die Söhne Selas, des Sohnes Juda: Her, der Vater Lechas, Laada, der Vater Maresas, und die Geschlechter des Hauses der Byssus-Arbeiter im Hause des Eides.
104061 Chronik1Chr13422Und der, welcher die Sonne stehen machte und die Lügenmänner und der Sichere und der Brenner, welche Fürsten in Moab waren und wieder nach Lahem zurückkehrten. Aber diese Aufzeichnungen sind sehr alt.
104071 Chronik1Chr13423Das sind die Töpfer; sie wohnten in den umzäunten Pflanzungen, bei dem Könige in seinen Diensten stehend, und verweilten daselbst.
104081 Chronik1Chr13424Die Söhne Simeons sind: Namuel, Jamin, Jarib, Zara, Saul;
104091 Chronik1Chr13425dessen Sohn Sellum, dessen Sohn Mapsam, dessen Sohn Masma.
104101 Chronik1Chr13426Die Söhne Masmas: Hamuel, sein Sohn, dessen Sohn Zachur, dessen Sohn Semei.
104111 Chronik1Chr13427Semei hate sechzehn Söhne und sechs Töchter, aber seine Brüder hatten nicht viele Söhne und das ganze Geschlecht konnte die Zahl der Söhne Judas nicht erreichen.
104121 Chronik1Chr13428Sie wohnten in Bersabee, Molada, Hasarsuhal,
104131 Chronik1Chr13429in Bala, in Asom, in Tholad,
104141 Chronik1Chr13430in Bathuel, in Horma, in Sikeleg,
104151 Chronik1Chr13431in Bethmarchaboth, in Hasarsusim, in Bethberai und in Saarim; das waren ihre Städte bis auf den König David.
104161 Chronik1Chr13432Und ihre Flecken: Etam, Aen, Remmon, Thochen und Asan, fünf Städte.
104171 Chronik1Chr13433Dazu alle ihre Dörfer, die um diese Städte herum lagen, bis nach Baal. Dies ist ihr Wohnsitz und die Verteilung ihrer Sitze.
104181 Chronik1Chr13434Ferner Mosobab, Jemlech, Josa, der Sohn Amasias,
104191 Chronik1Chr13435Joel, Jehu, der Sohn JJosabias, des Sohnes Sarajas, des Sohnes Asiels,
104201 Chronik1Chr13436Elioenai, Jakoba, Isuhaja, Asaja, Adiel, Ismiel, Banaja
104211 Chronik1Chr13437und Ziza, der Sohn Sepheis, des Sohnes Allons, des Sohnes Idajas, des Sohnes Semris, des Sohnes Samajas.
104221 Chronik1Chr13438Dies sind die namhaften Fürsten in ihren Geschlechtern und sie mehrten sich sehr im Hause ihrer Verwandtschaften.
104231 Chronik1Chr13439Und sie zogen hin, um nach Gador zu gehen, bis östlich von dem Tale, um Weiden für ihre Herden zu suchen.
104241 Chronik1Chr13440Sie fanden reichliche und sehr gute Weiden und ein Land weitgestreckt und ruhig und ergiebig, in welchem vorher die Angehörigen des Stammes Cham gewohnt.
104251 Chronik1Chr13441Diese also, die wir oben namentlich verzeichnet haben, kamen in den Tagen Ezechias, des Königs von Juda, und vernichteten ihre Zelte und deren Einwohner, die sich daselbst fanden, und vertilgten sie bis auf den heutigen Tag und nahmen ihre Wohnsitze ein, weil sie daselbst die reichlichsten Weiden fanden.
104261 Chronik1Chr13442Auch zogen von den Söhnen Simeons auf das Gebirge Seir fünfhundert Mann, welche zu Anführern Phaltia, Naaria, Raphaja und Oziel, die Söhne Jesis, hatten.
104271 Chronik1Chr13443Diese schlugen die Überbleibsel der Amalekiter, welche hatten entrinnen können, und ließen sich daselbst an ihrer Statt nieder bis auf diesen Tag.
104281 Chronik1Chr1351Und die Söhne Rubens, des Erstgeborenen Israels (er war nämlich sein Erstgeborner, aber weil er seines Vaters Lager entehrt hatte, ward sein Erstgeburtsrecht den Söhnen Josephs, des Sohnes Israels, verliehen und er ward nicht als Erstgeborner gerechnet;
104291 Chronik1Chr1352denn Judas war wohl der mächtigste unter seinen Brüdern und seinem Geschlechte sind Fürsten entsprossen, aber das Recht der Erstgeburt ward Joseph zugeteilt).
104301 Chronik1Chr1353Die Söhne Rubens also, des Erstgeborenen Israels, waren Henoch, Phallu, Esron und Charmi.
104311 Chronik1Chr1354Die Söhne Joels: Samia, sein Sohn, dessen Sohn Gog, dessen Sohn Semei,
104321 Chronik1Chr1355desssen Sohn Micha, dessen Sohn Reja, dessen Sohn Baal,
104331 Chronik1Chr1356dessen Sohn Beera, welchen Thelgathphalnasar, der König von Assyrien, gefangen wegführte; er war ein Fürst im Stamme Ruben.
104341 Chronik1Chr1357Seine Brüder aber und sein ganzes Geschlecht, wie sie nach ihren Familien gezählt wurden, hatten zu Fürsten Jehiel un Zacharias.
104351 Chronik1Chr1358Und Bala, der Soh Azaz, des Sohnes Sammas, des Sohnes Joels, wohnte in Aroer bis nach Nebo und Beelmeon.
104361 Chronik1Chr1359Und auch nach Osten zu wohnte er bis zum Eingang in die Wüste und bis an den Fluß Euphrat. Denn sie besaßen eine große Menge Viehes im Lande Gilead.
104371 Chronik1Chr13510In den Tagen Sauls aber kämpften sie gegen die Agariter und töteten diese und wohnten an ihrer statt in deren Zelten, in der ganzen Gegend, welche auf der Ostseite von Gilead liegt.
104381 Chronik1Chr13511Die Söhne Gads aber wohnten ihnen gegenüber im Lande Basan bis nach Selcha hin:
104391 Chronik1Chr13512Joea an der Spitze, Saphan der zweite, Janai aber und Saphat in Basan.
104401 Chronik1Chr13513Ihre Brüder aber nach ihren Stammhäusern sind: Michael, Mosollam, Sebe, Jorai, Jachan, Zie und Heber, sieben.
104411 Chronik1Chr13514Das sind die Söhne Abihails, des Sohnes Huris, des Sohnes Jaras, des Sohnes Gileads, des Sohnes Michaels, des Sohnes Jesesis, des Sohnes Jeddos, des Sohnes Buz.
104421 Chronik1Chr13515Auch die Brüder, die Söhne Abdiels, des Sohnes Gunis, der Oberhaupt eines Hauses in seinen Familien war.
104431 Chronik1Chr13516Sie wohnten in Gilead, in Basan und den dazu gehörigen Flecken und in der ganzen Umgebung von Saorn bis zu den Granzen.
104441 Chronik1Chr13517Alle diese wurden gezählt in den Tagen Joathans, des Königs von Juda, und in den Tagen Jeroboams, des Königs von Israel.
104451 Chronik1Chr13518Von den Söhnen Rubens und Gads und dem halben Stamme Manasse waren Krieger, die Schild und Schwert führten und den Bogen spannten, kampfgeübt, vierundvierzigtausend siebenhundertsechzig, die in den Kampf zogen.
104461 Chronik1Chr13519Diese kämpften gegen die Agariter; aber die Ituräer, Naphis und Nodab
104471 Chronik1Chr13520leisteten diesen Beistand. Die Agariter wurden in ihre Hände überliefert und alle, die auf deren Seite waren, weil sie gott anriefen, als sie kämpften; und er erhörte sie, weil sie an ihn geglaubt hatten.
104481 Chronik1Chr13521Und sie erbeuteten alles, was jene besaßen, fünfzigtausend Kamele, zweimalhundertundfünfzigtausend Schafe, zweitausend Esel und hunderttausend Menschen.
104491 Chronik1Chr13522Viele aber fielen verwundet, denn es war ein Krieg des Herrn. Und sie wohnten an ihrer Statt bis zur Wegführung.
104501 Chronik1Chr13523Die Söhne des halben Stammes Manasse besaßen das Land von den Grenzen Basans bis Baal, Hermon und Sanir und das Gebirge Hermon, denn sie waren sehr zahlreich.
104511 Chronik1Chr13524Und dies waren die Stammfürsten ihrer Geschlechter: Epher, Jesi, Eliel, Ezriel, Jeremia, Odoia und Jediel, sehr tapfere und mächtige Männer und namhafte Fürsten in ihren Geschlechtern.
104521 Chronik1Chr13525Da sie aber den Gott ihrer Väter verließen und den Göttern der Völker des Landes nachbuhlten, welche Gott vor ihnen hinweggenommen hatte,
104531 Chronik1Chr13526erweckte der Gott Israels den Geist Phuls, des Königs von Assyrien, und den Geist Thelgathphalnasars, des Königs von Assur, und er führte Ruben und Gad und den halben Stamm Manasse weg und brachte sie nach Lahela, Habor, Ara und an den Fluß Gozan, bis auf diesen Tag.
104541 Chronik1Chr1361Die Söhne Levis waren: Gerson, Kaath und Merari.
104551 Chronik1Chr1362Die Söhne Kaaths: Amram, Isaar, Hebron und Oziel.
104561 Chronik1Chr1363Die Söhne Amrams: Aaron, Moses und Maria; die Söhne Aarons. Nadab, Abiu, Eleazar und Ithamar.
104571 Chronik1Chr1364Eleazar zeugte den Phinees und Phinees zeugte Abisue,
104581 Chronik1Chr1365Abisue aber zeugte Bokki und Bokki zeugte Ozi.
104591 Chronik1Chr1366Ozi zeugte Zarjas und Zarajas zeugte Merajoth.
104601 Chronik1Chr1367Merajoth sodann zeugte Amarias und Amarias zeugte Achitob.
104611 Chronik1Chr1368Achitob zeugte Sadok und Sadok zeugte Achimaas,
104621 Chronik1Chr1369Achimaas zeugte Azarias, Azarias zeugte Johanan,
104631 Chronik1Chr13610Johanan zeugte Azarias: dieser ist es, welcher das Priestertum in dem Hause verwaltete, welches Salomon zu Jerusalem erbaut hatte.
104641 Chronik1Chr13611Azarias aber zeugte Amarias und Amarias zeugte Achitob,
104651 Chronik1Chr13612Achitob zeugte Sadok und Sadok zeugte Sellum,
104661 Chronik1Chr13613Sellum zeugte Helkias und Helkias zeugte Azarias,
104671 Chronik1Chr13614Azarias zeugte Sarajas und Sarajas zeugte Josedek.
104681 Chronik1Chr13615Josedek aber zog von dannen, als der Herr Juda und Jerusalem durch die Hand Nabuchodonosors wegführte.
104691 Chronik1Chr13616Die Söhne Levis sind also: Gerson, Kaath und Merari.
104701 Chronik1Chr13617Und dies sind die Namen der Söhne Gersons: Lobni und Semei.
104711 Chronik1Chr13618Die Söhne Kaatha: Amram, Isaar, Hebron und Oziel.
104721 Chronik1Chr13619Die Söhne Meraris: Moholi und Musi. Dies aber sind die Geschlechter Levis nach ihren Familien:
104731 Chronik1Chr13620Gerson, dessen Sohn Lobni, dessen Sohn Jahath, dessen Sohn Zamma,
104741 Chronik1Chr13621dessen Sohn Joah, dessen Sohn Addo, dessen Sohn Zara, dessen Sohn Jethrai.
104751 Chronik1Chr13622Die Söhne Kaaths: Sein Sohn Animadab, dessen Sohn Kore, dessen Sohn Asir,
104761 Chronik1Chr13623dessen Sohn Elkana, dessen Sohn Abiasaph, dessen Sohn Asir;
104771 Chronik1Chr13624dessen Sohn Thabath, dessen Sohn Uriel, dessen Sohn Ozias, dessen Sohn Saul.
104781 Chronik1Chr13625Die Söhne Elkanas: Amasai, Achimoth
104791 Chronik1Chr13626und Elkana. Die Söhne Elkanas: Sein Sohn Sophai, desse Sohn Nabath,
104801 Chronik1Chr13627dessen Sohn Eliab, dessen Sohn Jeroham, dessen Sohn Elkana.
104811 Chronik1Chr13628Die Söhne Samuels: der Erstgeborne Vaseni und Abia.
104821 Chronik1Chr13629Die Söhne Meraris aber Moholi: dessen Sohn Lobni, dessen Sohn Semei, dessen Sohn Oza,
104831 Chronik1Chr13630dessen Sohn Sammaa, dessen Sohn Haggia, dessen Sohn Asaja.
104841 Chronik1Chr13631Diese sind es, welche David über die Sänger im Hause des Herrn setzte, nachdem die Lade an ihren Ort gebracht war,
104851 Chronik1Chr13632und sie dienten vor dem Zelte des Zeugnisses als Sänger, bis Salomon das Haus des Herrn zu Jerusalem baute; sie taten aber Dienst nach ihrer Reihenfolge.
104861 Chronik1Chr13633Dies aber sind die, welche mit ihren Söhnen Dienst taten: Von den Söhnen Kaaths: Hemam, der Sänger, der Sohn Johels, des Sohnes Samuels,
104871 Chronik1Chr13634des Sohnes Elkanas, des Sohnes Jerohams, des Sohnes Eliels, des Sohnes Thohus,
104881 Chronik1Chr13635des Sohnes Suphs, des Sohnes Elkanas, des Sohnes Mahaths, des Sohnes Amasais,
104891 Chronik1Chr13636des Sohnes Elkanas, des Sohnes Johels, des Sohnes Azarias, des Sohnes Sophonias,
104901 Chronik1Chr13637des Sohnes Thabaths, des Sohnes Asirs, des Sohnes Abisaphs, des Sohnes Kores,
104911 Chronik1Chr13638des Sohnes Isaars, des Sohnes Kaaths, des Sohnes Levis, des Sohnes Israels.
104921 Chronik1Chr13639Und sein Bruder Asaph, der zu seiner Rechten stand, Asaph, der Sohn des Barachias, des Sohnes Samaas,
104931 Chronik1Chr13640des Sohnes Michaels, des Sohnes Vasajas, des Sohnes Melchias,
104941 Chronik1Chr13641des Sohnes Athanais, des Sohnes Zaras, des Sohnes Adajas,
104951 Chronik1Chr13642des Sohnes Ethans, des Sohnes Zammas, des Sohnes Semeis,
104961 Chronik1Chr13643des Sohnes Jeths, des Sohnes Gersoms, des Sohnes Levis.
104971 Chronik1Chr13644Und die Söhne Meraris, ihre Brüder, waren zur Linken: Ethan, der Sohn Kusis, des Sohnes Addis, des Sohnes Malochs,
104981 Chronik1Chr13645des Sohnes Hasabias, des Sohnes Amasias, des Sohnes Helkias,
104991 Chronik1Chr13646des Sohnes Amasais, des Sohnes Bonis, des Sohnes Somers,
105001 Chronik1Chr13647des Sohnes Moholis, des Sohnes Musis, des Sohnes Meraris, des Sohnes Levis.
105011 Chronik1Chr13648Und ihre Brüder, die Leviten, waren für den gesamten Dienst am Zelte des Hauses des Herrn bestellt.
105021 Chronik1Chr13649Aaron aber und seine Söhne brachten die Opfer auf dem Brandopferaltar dar und auf dem Räucheraltar, zu allem Dienste am Allerheiligsten, und um für Israel zu beten, dem gemäß, was Moses, der Diener Gottes, geboten.
105031 Chronik1Chr13650Dies aber sind die Söhne Aarons: Eleazar, sein Sohn, dessen Sohn Phinees, dessen Sohn Abisue,
105041 Chronik1Chr13651dessen Sohn Bokki, dessen Sohn Ozi, dessen Sohn Zarahia,
105051 Chronik1Chr13652dessen Sohn Merajoth, dessen Sohn Amarias, dessen Sohn Achitob,
105061 Chronik1Chr13653dessen Sohn Sadok, dessen Sohn Achimaas.
105071 Chronik1Chr13654Und dies sind ihre Wohnsitze nach ihren Niederlassungen und Grenzen, der Söhne Aarons nämlich nach den Familien der Kathiter, denn ihnen waren sie durch das Los zugefallen.
105081 Chronik1Chr13655Ihnen hatte man Hebron im Lande Juda gegeben und seine Weideplätze ringsum;
105091 Chronik1Chr13656die Äcker der Stadt aber und die Flecken gaben sie Kaleb, dem Sohne des Jephone.
105101 Chronik1Chr13657Den Söhnen Aarons aber gaben sie die Zufluchtsstädte Hebron und Lobna und seine Weideplätze,
105111 Chronik1Chr13658ebenso Jether und Esthemo samt ihren Weideplätzen, wie auch Helon und Dabir mit ihren Weideplätzen,
105121 Chronik1Chr13659auch Asan und Bethsemes und ihre Weideplätze.
105131 Chronik1Chr13660Vom Stamme Benjamin aber: Gaber und seine Weideplätze, Almath mit seinen Weideplätzen und Anathoth mit seinen Weideplätzen, zusammen dreizehn Städte nach ihren Familien.
105141 Chronik1Chr13661Aber den übrigen Söhnen Kaaths von seinem Geschlechte gaben sie aus dem halben Stamme Manasse zehn Städte zum Besitze.
105151 Chronik1Chr13662Den Söhnen Gersons ferner nach ihren Familien vom Stamme Issachar und vom Stamme Asar und vom Stamme Nephthali und vom Stamme Manasse in Basan dreizehn Städte.
105161 Chronik1Chr13663Den Söhnen Meraris aber gaben sie nach ihren Familien durch das Los vom Stamme Ruben und vom Stamme Gad und vom Stamme Zabulon zwölf Städte.
105171 Chronik1Chr13664So gaben die Söhne Israels den Leviten die Städte samt deren Weideplätzen,
105181 Chronik1Chr13665und zwar geben sie durch das Los vom Stamme der Söhne Judas und vom Stamme der Söhne Simeons und vom Stamme der Söhne Benjamins diese Städte, welche sie nach ihren Namen benannten;
105191 Chronik1Chr13666denen, welche vom Geschlechte der Söhne Kaaths waren; diese hatten an ihren Grenzen Städte vom Stamme Ephraim.
105201 Chronik1Chr13667Sie gaben ihnen also die Zufluchtsstädte Sichem mit seinen Weideplätzen auf dem Gebirge Ephraim und Gazer mit seinen Weideplätzen,
105211 Chronik1Chr13668auch Jekmaam mit seinen Weideplätzen und ebenso Bethoron,
105221 Chronik1Chr13669dazu Helon mit seinen Weideplätzen und Gethremmon gleicher Weise.
105231 Chronik1Chr13670Ferner aus dem halben Stamme Manasse Aner und seine Weideplätze, Balaam und seine Weideplätze; denen nämlich, die vom Geschlechte der Söhne Kaaths übrig waren.
105241 Chronik1Chr13671Den Söhnen Gersons aber gaben sie aus dem Geschlechte das halben Stammes Manasse Gaulon in Basan und seine Weideplätze und Astharoth mit seinen Weideplätzen.
105251 Chronik1Chr13672Aus dem Stamme Issachar: Kedes und seine Weideplätze und Dabereth mit seinen Weideplätzen;
105261 Chronik1Chr13673auch Ramoth und seine Weideplätze und Anem und dessen Weideplätzen.
105271 Chronik1Chr13674Aus dem Stamme Aser aber: Masal mit seinen Weideplätzen und ebenso Abdon,
105281 Chronik1Chr13675und Hukak und seine Weideplätze und Rahob samt seinen Weideplätzen.
105291 Chronik1Chr13676Aus dem Stamme Nephthali: Kedes in Galiläa und seine Weideplätze, Hamon mit seinen Weideplätzen und Kariathaim und seine Weideplätze.
105301 Chronik1Chr13677Den übrigen Söhnen Meraris aber gaben sie aus dem Stamme Zabulon Remmono und seine Weideplätze und Thabor mit seinen Weideplätzen;
105311 Chronik1Chr13678und jenseits des Jordans Jericho gegenüber im Osten des Jordans, aus dem Stamme Ruben Bosor in der Wüste mit seinen Weideplätzen und Jassa mit seinen Weideplätzen,
105321 Chronik1Chr13679auch Kademoth und seine Weideplätze und Mephaat mit seinen Weideplätzen.
105331 Chronik1Chr13680Dazu auch aus dem Stamme Gad: Ramoth in Gilead und seine Weideplätze und Mainaim mit seinen Weideplätzen,
105341 Chronik1Chr13681wie auch Hesebon mit seinen Weideplätzen und Jezer mit seinen Weideplätzen.
105351 Chronik1Chr1371Die Söhne Issachars waren: Thola, Phua, Jasub und Simeron, vier.
105361 Chronik1Chr1372Die Söhne Tholas: Ozi, Raphaia, Jeriel, Jemei, Jebsem und Samuel, die Fürsten in ihren Geschlechtshäusern. Vom Geschlechte Tholas zählte man sehr tapfere Männer in den Tagen Davids, zweiundzwanzigtausend sechshundert.
105371 Chronik1Chr1373Die Söhne Ozis: Izrahia, von dem Michael, Obadia, Joel und Jesia abstammen, zusammen fünf Fürsten.
105381 Chronik1Chr1374Zu ihnen gehörten nach ihren Familien und Geschlechtern sehr tapfere, kampfbereite Krieger, sechsunddreißigtausend; denn sie hatten viele Weiber und Söhne.
105391 Chronik1Chr1375Auch ihre Brüder wurden nach allen Geschlechtern Issachars gezählt, siebenundachtzigtausend kriegstüchtige Männer.
105401 Chronik1Chr1376Die Söhne Benjamins: Bela, Bechor und Jadiel, drei.
105411 Chronik1Chr1377Die Söhne Belas: Esbon, Ozi, Oziel, Jerimoth und Urai, fünf Familienhäupter und sehr kriegstüchtige Männer; ihre Zahl aber war zweiundzwanzigtausendvierunddreißig.
105421 Chronik1Chr1378Die Söhne Bechors ferner waren: Zamira, Joas, Eliezer, Elioenai, Amri, Jerimoth, Abia, Anathoth und Almath; alle diese waren Söhne Bechors.
105431 Chronik1Chr1379Sie wurden nach den Geschlechtern gezählt, Häupter ihrer Familien, kriegstüchtige Männer, zwanzigtausendzweihundert.
105441 Chronik1Chr13710Ferner die Söhne Jadihels: Balan. Die Söhne Balans aber: Jehus, Benjamin, Aod, Kanaana, Zethan, Tharsis und Abisahar.
105451 Chronik1Chr13711Alle diese waren Söhne Jadihels, Häupter ihrer Geschlechter, tapfere Männer, siebzehntausendzweihundert, welche zum Kampfe auszogen.
105461 Chronik1Chr13712Und Sepham und Hapham waren die Söhne Hirs und Hasim die Söhne Ahers.
105471 Chronik1Chr13713Die Söhne Nephthalis aber waren: Jasiel, Guni, Jeser und Sellum, die Söhne Balas.
105481 Chronik1Chr13714Der Sohn Manasses war Esriel; und seine syrische Nebenfrau gabar Machir, den Vater von Gilead.
105491 Chronik1Chr13715Machir aber gab seinen Söhnen Happhim und Saphan Weiber, er hatte auch eine Schwester, namens Maacha; des zweiten Name aber ist Salphaad und dem Salphaad wurden Töchter geboren.
105501 Chronik1Chr13716Und Maacha, das Weib Machirs, gebar einen Sohn und nannte seinen Namen Phares, der Name seines Bruders aber war Sares, seine Söhne waren Ulam und Reken.
105511 Chronik1Chr13717Ulams Sohn war Badan. Das sind die Söhne Gileads, des Sohnes Machirs, des Sohnes Manasses.
105521 Chronik1Chr13718Seine Schwester Regina aber gebar Schönmann, Abiezer und Mohola.
105531 Chronik1Chr13719Die Söhne Senidas waren Ahin, Sechem, Leki und Aniam.
105541 Chronik1Chr13720Die Söhne Ephraims aber waren: Suthala. Dessen Sohn war Bared, dessen Sohn Thabath, dessen Sohn Zabad,
105551 Chronik1Chr13721dessen Sohn Suthala, dessen Söhne Ezer und Elad. Die Männer von Geth aber, die Landeseingeborenen, töteten sie, weil diese herabgezogen waren, um ihnen ihren Besitz zu rauben.
105561 Chronik1Chr13722Darum trauerte Ephraim, ihr Vater, viele Tage lang und seine Brüder kamen, ihn zu trösten.
105571 Chronik1Chr13723Und er ging zu seinem Weibe ein, welche empfing und einen Sohn gebar; dessen Namen nannte er Beria, weil er während des Unglückes seines Hauses geboren war.
105581 Chronik1Chr13724Seine Tochter aber war Sara, welche Unter- und Ober-Bethoron und Ozensara baute.
105591 Chronik1Chr13725Und sein Sohn war Rapha, Reseph und Thale, von welchem Thaan gezeugt ward,
105601 Chronik1Chr13726welcher den Laadan zeugte; dessen Sohn war Ammiud, der Elisama zeugte,
105611 Chronik1Chr13727von welchem Nun herstammte, der Josue zum Sohne hatte.
105621 Chronik1Chr13728Ihr Besitz und ihr Wohnsitz aber war Bethel mit seinen Töchterstädten und gegen Osten Noran, gegen Westen Gazer und dessen Tochterstädten bis nach Aza mit seinen Tochterstädten.
105631 Chronik1Chr13729Und auf der Seite der Söhne Manasses: Bethsan und dessen Tochterstädte, Thanach und dessen Tochterstädte, Mageddo und dessen Tochterstädte, Dor und dessen Tochterstädte; in diesen wohnten die Söhne Josephs, des Sohnes Israels.
105641 Chronik1Chr13730Die Söhne Asers waren: Jemna, Jesua, Jessui, Baria und deren Schwester Sara.
105651 Chronik1Chr13731Die Söhne Barias waren: Heber und Melchiel; dieser ist der Vater von Barsaith.
105661 Chronik1Chr13732Heber aber zeugte Jephlat, Somer und Hotham und ihre Schwester Suaa.
105671 Chronik1Chr13733Die Söhne Jephlaths waren: Phosech, Chamaal und Asoth; das waren die Söhne Jephlats.
105681 Chronik1Chr13734Und die Söhne Somers waren: Ahi, Roaga, Haba und Aram.
105691 Chronik1Chr13735Die Söhne Helems aber, seines Bruders, waren Supha, Jemna, Selles und Amal.
105701 Chronik1Chr13736Die Söhne Suphas waren: Sue, Harnapher, Sual, Beri, Jamra,
105711 Chronik1Chr13737Bosor, Hod, Samma, Salusa, Jethran und Bera.
105721 Chronik1Chr13738Die Söhne Jethers: Jephone, Phaspha und Ara.
105731 Chronik1Chr13739Und die Söhne Ollas: Aree, Haniel und Resia.
105741 Chronik1Chr13740Diese alle waren Söhne Asers, Fürsten der Geschlechter, auserlesene und starke Helden, starke Häupter der Heerführer; die Zahl aber derer, die nach ihrem Alter kriegstüchtig waren, betrug sechsundzwanzigtausend.
105751 Chronik1Chr1381Benjamin aber zeugte Bale, seinen Erstgeborenen, Asbel, als zweiten, Ahara als dritten,
105761 Chronik1Chr1382Nohaa als vierten und Rapha als fünften.
105771 Chronik1Chr1383Und die Söhne Bales waren: Addar, Gera, Abiud,
105781 Chronik1Chr1384Abisue, Naaman, Ahoe,
105791 Chronik1Chr1385ferner Gera, Sephuphan und Huram.
105801 Chronik1Chr1386Dies sind die Söhne Ahods, die Fürsten der Familien, die in Gibea wohnten und nach Manahath weggeführt wurden.
105811 Chronik1Chr1387Naaman, Achia und Gera; dieser führte sie hinweg und er zeugte Oza und Abiud.
105821 Chronik1Chr1388Und Saharaim zeugte im Lande Moab, nachdem er seine Frauen Husim und Bara entlassen hatte.
105831 Chronik1Chr1389Er zeugte aber mit seinem Weibe Hodes Jobab, Sebia, Mosa, Molchom,
105841 Chronik1Chr13810Jehus, Sechia und Marma. Das sind seine Söhne, Fürsten in ihren Familien.
105851 Chronik1Chr13811Mehusim aber zeugte Abitob und Elphaal.
105861 Chronik1Chr13812Die Söhne Elphaals waren: Heber, Misaam und Sanad; dieser erbaute Ono und Lod und dessen Töchterstädte.
105871 Chronik1Chr13813Baria und Sama aber waren Fürsten der Familien, welche in Ajalon wohnten; diese vertrieben die Einwohner Geths.
105881 Chronik1Chr13814Und Ahio, Sesak, Jerimoth,
105891 Chronik1Chr13815Zabadia, Arod, Heder,
105901 Chronik1Chr13816Michael, Jespha, Joha, die Söhne Barias.
105911 Chronik1Chr13817Und Zabadia, Mosollam, Hezeki, Heber,
105921 Chronik1Chr13818Jesamari, Jezlia, und Jobab, die Söhne Elphaals,
105931 Chronik1Chr13819und Jakim, Zechri, Zabdi,
105941 Chronik1Chr13820Elioenai, Selethai, Eliel,
105951 Chronik1Chr13821Adaja, Baraja und Sammarath, die Söhne Semeis.
105961 Chronik1Chr13822Und Jespham, Heber, Eliel,
105971 Chronik1Chr13823Abdon, Zechri, Hanan,
105981 Chronik1Chr13824Hanania, Alam, Anathothia,
105991 Chronik1Chr13825Jephdaja und Phanuel, die Söhne Sesaks.
106001 Chronik1Chr13826Und Samsari, Sohoria, Otholia,
106011 Chronik1Chr13827Jersia, Elia und Zechri, die Söhne Jehorams.
106021 Chronik1Chr13828Dies waren die Erzväter und die Fürsten der Geschlechter, welche in Jerusalem wohnten.
106031 Chronik1Chr13829In Gabaon aber wohnten Abigabaon, sein Weib hieß Maacha,
106041 Chronik1Chr13830und sein erstgeborener Sohn Abdon, dann Sur, Kis Baal, Nadab,
106051 Chronik1Chr13831Gedor, Ahio, Zacher und Makelloth.
106061 Chronik1Chr13832Makelloth zeugte Samaa und sie wohnten mit ihren Brüdern in Jerusalem, neben ihren Brüdern.
106071 Chronik1Chr13833Ner aber zeugte Kis und Kis zeugte Saul. Saul zeugte Jonathan, Melchisua, Abinadab und Esbaal.
106081 Chronik1Chr13834Der Sohn Jonathans aber war Meribbaal und Meribbaal zeugte Micha.
106091 Chronik1Chr13835Die Söhne Michas waren: Phithon, Melech, Tharaa und Ahaz.
106101 Chronik1Chr13836Und Ahaz zeugte Joada, Joada zeugte Alamath, Azmoth und Zamri; Zamri zeugte Mosa,
106111 Chronik1Chr13837Mosa zeugte Banaa, dessen Sohn Rapha aber, von dem Elasa stammte, welcher Asel zeugte.
106121 Chronik1Chr13838Asel aber hatte sechs Söhne, diese hießen: Ezrikam, Bokru, Ismahel, Saria, Obdia und Hanan; diese alle waren Söhne Asels.
106131 Chronik1Chr13839Die Söhne Eseka aber, seines Bruders, waren Ulam, sein Erstgeborener, Jehus, der zweite, und Eliphalet, der dritte.
106141 Chronik1Chr13840Und die Söhne Ulams waren tapfere, starke Männer, die mit großer Kraft den Bogen spannten und viele Söhne und Enkel hatten, bis zu hundertfünfzig. Diese alle sind Söhne Benjamins.
106151 Chronik1Chr1391So wurde ganz Israel gezählt und ihre Zahl ward in das Buch der Könige von Israel und Juda eingeschrieben und sie wurden nach Babylon weggeführt um ihrer Vergehungen willen.
106161 Chronik1Chr1392Die aber, welche zuerst in ihrem Besitze und in ihren Städten wohnten, waren: Israel, die Priester, die Leviten und die Nathinäer.
106171 Chronik1Chr1393In Jerusalem wohnten von den Söhnen Judas und von den Söhnen Benjamins, auch von den Söhnen Ephraims und Manasses:
106181 Chronik1Chr1394Othei, der Sohn Ammiuds, des Sohnes Amris, des Sohnes Omrais, des Sohnes Bonnis, von den Nachkommen Phares, des Sohnes Judas.
106191 Chronik1Chr1395Und von den Siloniten Asaja, der Erstgeborene, und seine Söhne.
106201 Chronik1Chr1396Von den Söhnen Zaras aber: Jehuel und ihre Brüder, sechshundertneunzig.
106211 Chronik1Chr1397Von den Söhnen Benjamins ferner: Salo, der Sohn Mosollams, des Sohnes Obujas, des Sohnes Asanas,
106221 Chronik1Chr1398und Jobania, der Sohn Jerohams; und Ela, der Sohn Ozis, des Sohnes Mochoris, und Mosollam, der Sohn Saphatias, des Sohnes Rahuels, des Sohnes Jebanias,
106231 Chronik1Chr1399und ihre Brüder nach ihren Familien, neunhundertsechsundfünfzig. Alle diese waren Fürsten der Familien nach ihren Vaterhäusern.
106241 Chronik1Chr13910Von den Priestern aber: Jedaja, Jojarib, Jachin
106251 Chronik1Chr13911und Azarias, der Sohn Helkias, des Sohnes Mosolams, des Sohnes Sadoks, des Sohnes Marojoths, des Sohnes Achitobs, der Hohepriester im Hause Gottes.
106261 Chronik1Chr13912Ferner Adajas, der Sohn Jerohams, des Sohnes Phassurs, des Sohnes Melchias; und Maasai, der Sohn Adiels, des Sohnes Jezras, des Sohnes Mosollams, des Sohnes Mosollamiths, des Sohnes Emmers;
106271 Chronik1Chr13913und ihre Brüder, die Fürsten in ihren Familien, tausendsiebenhundertsechzig, sehr starke Helden, den Dienst des Hauses Gottes zu verrichten.
106281 Chronik1Chr13914Von den Leviten aber: Semeja, der Sohn Hassubs, des Sohnes Ezrikams, des Sohnes Hasebias, von den Söhnen Meraris.
106291 Chronik1Chr13915Ebenso Bakbakar, der Wagner, Galal und Mathania, der Sohn Michas, des Sohnes Zechris, des Sohnes Asaphs,
106301 Chronik1Chr13916Obdia, der Sohn des Semejas, des Sohnes Galals, des Sohnes Idithuns; und Barachia, der Sohn Asas, des Sohnes Elkanas, welcher in den Gehöften der Netophatiter wohnte.
106311 Chronik1Chr13917Die Türhüter aber waren: Sellum, Akkub, Telmon und Ahimam; ihr Bruder Sellum war der oberste;
106321 Chronik1Chr13918bis auf diese Zeit hielten sie Wacht im Königstore gegen Osten nach ihren Ordnungen unter den Söhnen Levis.
106331 Chronik1Chr13919Sellum aber, der Sohn Kores, des Sohnes Abiasaphs, des Sohnes Kores, und seine Brüder und das Haus seines Vaters, die Koriter, hatten als Dienstverrichtung die Wache am Eingange des Zeltes zu halten, wie ihre Familien abwechselnd an dem Eingang des Lagers des Herrn die Hut versahen.
106341 Chronik1Chr13920Phinees aber, der Sohn Eleazars, war Fürst über sie vor dem Herrn.
106351 Chronik1Chr13921Und Zacharias, der Sohn Mosallamias, war Türhüter am Eingange des Zeltes des Zeugnisses.
106361 Chronik1Chr13922Diese alle, die zu Türhütern auserwählt waren, zählten zweihundertundzwölf und waren eingeschrieben nach ihren Gehöften; David und Samuel, der Seher, hatten sie um ihrer Treue willen eingesetzt,
106371 Chronik1Chr13923sowohl sie als ihre Söhne an den Toren des Hauses des Herrn und an dem Zelte nach ihrer Reihenfolge.
106381 Chronik1Chr13924Die Türhüter standen nach den vier Winden: das ist gegen Osten, gegen Westen, gegen Norden und gegen Süden.
106391 Chronik1Chr13925Ihre Brüder aber wohnten in den Dörfern und kamen von einer Zeit zur anderen an ihren Sabbaten.
106401 Chronik1Chr13926Diesen vier Leviten war die ganze Zahl der Türhüter anvertraut und sie waren über die Vorratskammern und die Schatzkammern des Hauses des Herrn gesetzt.
106411 Chronik1Chr13927Auch wachten sie rings um den Tempel des Herrn, dass sie am Morgen, wenn es Zeit war, die Tore auftaten.
106421 Chronik1Chr13928Und einige von ihrem Geschlechte waren auch über die Gerätschaften des Dienstes gesetzt; denn sie zählten dieselben, wenn die Gerätschaften hinein und herausgebracht wurden.
106431 Chronik1Chr13929Einigen von ihnen waren die Gerätschaften des Heiligtums anvertraut und sie waren über das Weißmehl, den Wein, das Öl, den Weihrauch und die Spezereien gesetzt.
106441 Chronik1Chr13930Die Söhne der Priester aber machten aus Spezereien die Salben.
106451 Chronik1Chr13931Mathathias, ein Levit, der Erstgeborne Sellums, des Koriters, war über das gesetzt, was in der Pfanne gebacken wurde.
106461 Chronik1Chr13932Und einige von den Söhnen Kaaths, ihren Brüdern, waren über die Schaubrote gesetzt, um immer an dem Sabbate neue herzurichten.
106471 Chronik1Chr13933Das sind die obersten der Sänger unter den Familien der Leviten, die in den Zellen wohnten, um Tag und Nacht immerdar ihrer Amtsverrichtungen zu warten.
106481 Chronik1Chr13934Die Häupter der Leviten, die Fürsten unter ihren Familien, blieben in Jerusalem.
106491 Chronik1Chr13935In Gabaon aber wohnte der Vater Gabaons Jehiel und sein Weib hieß Maacha.
106501 Chronik1Chr13936Sein erstgeborner Sohn war Abdon und Sur, Kis, Baal, Ner, Nadab,
106511 Chronik1Chr13937Gedor, Ahio, Zacharias und Makelloth.
106521 Chronik1Chr13938Makelloth zeugte Samaan; diese wohnten mit ihren Brüdern in Jerusalem neben ihren Brüdern.
106531 Chronik1Chr13939Und Ner zeugte Kis; Kis zeugte Saul; Saul zeugte Jonathan, Melchisua, Abinadab und Esbaal.
106541 Chronik1Chr13940Jonathans Sohn war Meribbaal, Meribbaal zeugte Micha.
106551 Chronik1Chr13941Und die Söhne Michas waren: Phithon, Melech, Tharaa und Ahaz.
106561 Chronik1Chr13942Ahaz aber zeugte Jara, Jara zeugte Alamath, Azmoth und Zamri. Zamri aber zeugte Mosa.
106571 Chronik1Chr13943Mosa zeugte Banaa, dessen Sohn Raphaja den Elaza zeugte, von welchem Asel herstammte.
106581 Chronik1Chr13944Asel hatte sechs Söhne, deren Namen diese sind: Ezrikam, Bokru, Ismahel, Saria, Obdia, Hanan. Dies sind die Söhne Asels.
106591 Chronik1Chr13101Die Philister aber kämpften gegen Israel und die Männer von Israel flohen vor den Philistern und fielen verwundet auf dem Gebirge Gelboe.
106601 Chronik1Chr13102Und die Philister verfolgten Saul und seine Söhne und erreichten sie und erschlugen Jonathan, Abinadab und Melchisua, die Söhne Sauls.
106611 Chronik1Chr13103Als nun der Kampf gegen Saul heftig ward, erreichten ihn die Bogenschützen und verwundeten ihn mit Pfeilen.
106621 Chronik1Chr13104Da sprach Saul zu seinem Waffenträger: Ziehe dein Schwert und töte mich, dass nicht etwa diese Unbeschnittenen kommen und ihren Spott mit mir treiben! Sein Waffenträger aber, von Schrecken ergriffen, wollte dies nicht tun, da nahm Saul sein Schwert und stürzte sich in dasselbe.
106631 Chronik1Chr13105Als sein Waffenträger dies sah, nämlich dass Saul tot war, stürzte auch er sich in sein Schwert und starb.
106641 Chronik1Chr13106So kam Saul um und seine drei Söhne und sein ganzes Haus fiel zugleich mit ihm.
106651 Chronik1Chr13107Als dies die Männer Israels, die in der Ebene wohnten, gewahrten, flohen sie und verließen, als Saul und seine Söhne tot waren, ihre Städte und zerstreuten sich hierhin und dorthin; da kamen die Philister und ließen sich darin nieder.
106661 Chronik1Chr13108Als nun die Philister am andern Tage die Erschlagenen beraubten, fanden sie Saul und seine Söhne auf dem Gebirge Gelboe liegen.
106671 Chronik1Chr13109Da zogen sie ihn aus, schlugen ihm das Haupt ab, nahmen seine Waffen und sandten das Haupt in ihr Land, dass man es herumtragen und in den Götzentempeln und vor dem Volke zeigen sollte.
106681 Chronik1Chr131010Seine Waffen aber legten sie in dem Hause ihres Gottes als Weihegeschenk nieder und hingen sein Haupt in dem Tempel Dagons auf.
106691 Chronik1Chr131011Als dies die Männer von Jabes Gilead hörten, nämlich alles, was die Philister an Saul getan hatten,
106701 Chronik1Chr131012machten sich alle tapferen Männer auf, nahmen die Leichname Sauls und seiner Söhne, brachten sie nach Jabes, begruben ihre Gebeine unter der Eiche, welche in Jabes war, und fasteten sieben Tage lang.
106711 Chronik1Chr131013So starb Saul um seines Frevels willen, dass er des Herrn Befehl übertreten, den dieser ihm gegeben, und ihn nicht befolgt hatte, überdies auch die Wahrsagerin befragt
106721 Chronik1Chr131014und nicht auf den Herrn vertraut hatte, darum ließ er ihn töten und sein Reich auf David, den Sohn Isais, übergehen.
106731 Chronik1Chr13111Da versammelte sich ganz Israel um David in Hebron und sprach: Wir sind dein Bein und dein Fleisch!
106741 Chronik1Chr13112Auch früher und ehedem, als Saul noch herrschte, warst du es, der Israel aus- und einführte; denn zu dir hat der Herr, dein Gott, gesprochen: Du sollst mein Volk Israel weiden und du sollst Fürst über dasselbe sein!
106751 Chronik1Chr13113Da kamen alle Ältesten Israels zu dem Könige nach Hebron und David schloss mit ihnen einen Bund vor dem Herrn, und sie salbten ihn zum Könige über Israel, dem Ausspruche des Herrn gemäß, den er durch Samuel gegeben hatte.
106761 Chronik1Chr13114Und David und ganz Israel zogen gegen Jerusalem, das ist Jebus, wo die Jebusiter, die Bewohner des Landes, waren.
106771 Chronik1Chr13115Da sprachen die Bewohner von Jebus zu David: Du wirst hier nicht eindringen. Aber David nahm die Burg Sion, das ist die Davidsstadt, ein.
106781 Chronik1Chr13116Und er sprach: Wer immer die Jebusiter zuerst schlägt, soll Fürst und Heerführer sein! Da stieg Joab, der Sohn Sarvias, als der erste hinauf und ward Fürst.
106791 Chronik1Chr13117David aber nahm in der Burg Wohnung und darum nannte man sie Davidsstadt.
106801 Chronik1Chr13118Und er baute die Stadt ringsum von dem Mello bis zum Umkreise, Joab aber baute die übrige Stadt.
106811 Chronik1Chr13119Und David ward immer stärker und mächtiger und der Herr der Heerscharen war mit ihm.
106821 Chronik1Chr131110Dies sind die Häupter unter den Helden Davids, die ihm halfen, dass er über ganz Israel König ward, dem Worte des Herrn gemäß, das er zu Israel geredet hat.
106831 Chronik1Chr131111Und dies ist die Zahl der Helden Davids: Jesbaam, der Sohn Hachamonis, das Haupt von dreißig; dieser schwang seinen Speer über dreihundert, die er in einem Kampfe niederstach.
106841 Chronik1Chr131112Und nach ihm Eleazar, der Sohn des Oheims desselben, der Ahohiter, der unter den drei Gewaltigen war.
106851 Chronik1Chr131113Dieser war bei David in Phesdomim, als die Philister sich daselbst zum Kampfe gesammelt hatten; es war in jener Gegend ein Feld voll Gerste und das Volk floh vor den Philistern.
106861 Chronik1Chr131114Da stellten jene sich mitten auf das Feld und verteidigten es und sie schlugen die Philister; so gewährte der Herr seinem Volke großes Heil.
106871 Chronik1Chr131115Drei aber von den dreißig Fürsten gingen hinab zu dem Felsen, wo David war, in der Höhle Odollam, als die Philister im Tale Raphaim lagerten.
106881 Chronik1Chr131116David aber befand sich in der Feste, während eine Besatzung der Philister in Bethlehem war.
106891 Chronik1Chr131117Da erfasste David ein Verlangen und er sprach: O wenn mir jemand Wasser verschaffte aus der Zisterne zu Bethlehem, die am Tore ist!
106901 Chronik1Chr131118Diese drei schlichen also mitten durch das Lager der Philister und schöpften Wasser aus der Zisterne von Bethlehem, die am Tore war, und brachten es David, dass er tränke; aber er wollte nicht, sondern goß es vielmehr dem Herrn zum Opfer aus
106911 Chronik1Chr131119und sprach: Das sei ferne, dass ich vor den Augen meines Gottes solches tun und das Blut dieser Männer trinken sollte, denn mit Gefahr ihres Lebens haben sie mir das Wasser gebracht. Darum wollte er es nicht trinken. Das taten die drei Helden.
106921 Chronik1Chr131120Auch Abisai, der Bruder Joabs, war ein Fürst unter Dreien; er schwang seinen Speer wider dreihundert und streckte sie nieder und er war unter den Dreien der namhafteste
106931 Chronik1Chr131121und war unter diesen anderen Dreien der angesehenste und ihr Anführer; aber an die ersten Drei reichte er nicht.
106941 Chronik1Chr131122Banajas, der Sohn Jojodas, eines Helden, der viele Taten vollbracht hatte, aus Kabseel er erschlug die beiden Ariel aus Moab und er ging hinab und erschlug einen Löwen mitten in einer Grube zur Zeit des Schnees.
106951 Chronik1Chr131123Er durchbohrte auch einen Ägypter, der fünf Ellen hoch war und einen Speer hatte gleich einem Weberbaum; er ging zu diesem mit einem Stecken hinab, entriss ihm den Speer, den er in der Hand hielt, und tötete ihn mit seinem eigenen Speer.
106961 Chronik1Chr131124Das tat Banajas, der Sohn Jojodas, welche unter den drei Helden der namhafteste war,
106971 Chronik1Chr131125der erste unter den Dreißig, aber an die Drei reichte er nicht und David lieh ihm sein Ohr.
106981 Chronik1Chr131126Die Helden im Heere waren ferner: Asahel, der Bruder Joabs, Elchanan, der Sohn des Vaterbruders desselben aus Bethlehem,
106991 Chronik1Chr131127Sammoth, der Aroriter, Helles, der Phaloniter,
107001 Chronik1Chr131128Ira, der Sohn Akkes, der Thekuiter, Abiezer, der Anathothiter,
107011 Chronik1Chr131129Sabbochai, der Husathiter, Ilai, der Ahohiter,
107021 Chronik1Chr131130Maharai, der Netophatiter, Heled, der Sohn Baanas, der Netophathiter,
107031 Chronik1Chr131131Ethai, der Sohn Ribais von Gibeath der Söhne Benjamins, Banaja, der Pharatoniter,
107041 Chronik1Chr131132Hurai, vom Bache Gaas, Abiel, der Arbathiter, Azmoth, der Bauramiter, Eliaba, der Salaboniter.
107051 Chronik1Chr131133Die Söhne Assems Gezoniters, Jona Sohn Sages, der Arariter,
107061 Chronik1Chr131134Ahaim, der Sohn Sachars, der Arariter,
107071 Chronik1Chr131135Eliphal, der Sohn Urs,
107081 Chronik1Chr131136Hepher, der Mecherathiter, Ahia, der Pheloniter,
107091 Chronik1Chr131137Hesro, der von Karmel, Naarai, der Sohn Asbais,
107101 Chronik1Chr131138Joel, der Bruder Nathans, Mibahar, der Sohn Agarais,
107111 Chronik1Chr131139Selek, der Ammoniter, Naarai, Naarai, der Berotiter, der Waffenträger Joabs, des Sohnes Sarvias,
107121 Chronik1Chr131140Ira, der Jethriter, Gareb, der Jethriter,
107131 Chronik1Chr131141Urias, der Hethiter, Zabad, der Sohn Oholis,
107141 Chronik1Chr131142Adina, der Sohn Sizas, der Rubeniter, der Fürst der Rubeniter, und mit ihm dreißig;
107151 Chronik1Chr131143Hanan, der Sohn Maachas, und Josaphat, der Mathaniter,
107161 Chronik1Chr131144Ozia, der Astarothiter, Samma und Jehiel, die Söhne Hotams, die Aroriter,
107171 Chronik1Chr131145Jedihel, der Sohn Samris, und Joha, sein Bruder, der Thosaiter,
107181 Chronik1Chr131146Eliel, der Mahumiter, und Jeribai und Josaia, die Söhne Elnaems, und Jethma, der Moabiter, Eliel und Obed und Jasiel von Masobia.
107191 Chronik1Chr13121Diese kamen gleichfalls zu David nach Sikeleg, da er noch vor Saul, dem Sohne Kis, fliehen musste, Helden und auserlesene Streiter,
107201 Chronik1Chr13122Bogenschützen, die mit jeder von beiden Händen aus Schleudern Steine warfen und Pfeile schossen. Von den Brüdern Sauls aus Benjamin:
107211 Chronik1Chr13123Der Oberste Ahiezer und Joas, die Söhne Samaas von Gibeath, Jaziel und Phallet, die Söhne Azmoths, Baracha und Jehu, der Anathotiter.
107221 Chronik1Chr13124Ebenso Samajas, der Gabaoniter, ein Held, der stärkste unter den dreißig und über den dreißig. Jeremias, Jeheziel, Johanan und Jezabad, der Gaderothiter;
107231 Chronik1Chr13125Eluzai, Jerimuth, Baalia, Samaria und Saphatia, der Haruphiter.
107241 Chronik1Chr13126Elkana, Jesia, Azareel, Joezer, Jesbaam von Karehim,
107251 Chronik1Chr13127und Joela und Zabadia, die Söhne Jerohams von Gedor.
107261 Chronik1Chr13128Aber auch von den Gadditern gingen zu David über, als er sich in der Wüste verborgen hielt, Helden, sehr gute Krieger, welche Schild und Speer trugen, deren Antlitz wie das Antlitz der Löwen, und die so schnell waren wie die Rehe auf den Bergen:
107271 Chronik1Chr13129Ezer war der Oberste, Obdias der zweite, Eliab der dritte,
107281 Chronik1Chr131210Masmana der vierte, Jeremias der fünfte,
107291 Chronik1Chr131211Ethi der sechste, Eliel der siebente,
107301 Chronik1Chr131212Johanan der achte, Elzebad der neunte,
107311 Chronik1Chr131213Jeremias der zehnte, Machbanai der elfte.
107321 Chronik1Chr131214Diese waren von den Söhnen Gads die Heeresführer; der geringste war über hundert Mann gesetzt, der höchste über tausend.
107331 Chronik1Chr131215Diese waren es, welche im ersten Monat über den Jordan setzten, zu der Zeit, wo er über seine Ufer zu treten pflegt; und sie trieben alle, welche in den Tälern gegen Osten und Westen wohnten, in die Flucht.
107341 Chronik1Chr131216Es kamen aber auch etliche von Benjamin und von Juda zu der Feste, in der David weilte.
107351 Chronik1Chr131217Da ging David hinaus, ihnen entgegen und sprach: Wenn ihr in friedlicher Absicht zu mir gekommen seid, um mir zu helfen, so soll mein Herz sich mit euch vereinigen; wenn ihr mir aber nachstellt, um meinen Feinden zu dienen, obschon doch keine Schuld an meinen Händen ist, so sehe der Gott unserer Väter darein und richte es!
107361 Chronik1Chr131218da geriet der Geist über Amasai, das Haupt der dreißig, und er sprach: Dein sind wir, o David, und mit dir, Sohn Isais! Friede, Friede sei dir und Friede denen, die dir helfen! Denn dein Gott hilft dir. Da nahm David sie auf und machte sie zu Hauptleuten.
107371 Chronik1Chr131219Auch von Manasse gingen einige Leute zu David über, als er mit den Philistern gegen Saul zum Kampfe zog, ohne doch aber auf ihrer Seite zu kämpfen; denn die Fürsten der Philister hielten eine Beratung und sandten ihn fort, indem sie sprachen: Mit Gefahr für unsere Köpfe wird er zu Saul, seinem Herrn, zurückkehren.
107381 Chronik1Chr131220Als er also nach Sikeleg zurückkehrte, gingen von Manasse zu ihm über: Ednais, Jozabad, Jedihel, Michael, Ednas, Jozabad, Eliu und Salathi, Häupter über je tausend in Manasse.
107391 Chronik1Chr131221Diese leisteten David Hilfe gegen die Raubscharen; denn alle waren sehr tapfere Männer und sie wurden Anführer im Heere.
107401 Chronik1Chr131222Überdies kamen von Tag zu Tag einige zu David, um ihm zu helfen, bis ihre Zahl groß war wie ein Heerlager Gottes.
107411 Chronik1Chr131223Und dies ist die Zahl der Heerführer, die zu David, als er in Hebron war, kamen, um das Königtum Sauls auf ihn zu übertragen, dem Worte des Herrn gemäß:
107421 Chronik1Chr131224Söhne Judas, die Schild und Speer führten, sechstausend achthundert kriegstüchtige Männer.
107431 Chronik1Chr131225Söhne Simeons siebentausend einhundert, sehr tapfere Männer im Kampfe.
107441 Chronik1Chr131226Söhne Levis viertausend sechshundert.
107451 Chronik1Chr131227Dazu Jojada, der Fürst vom Geschlechte Aarons, und mit ihm dreitausend siebenhundert.
107461 Chronik1Chr131228Ferner Sadok, ein Jüngling von herrlichen Gaben, und die Familie seines Vaters, zweiundzwanzig Fürsten.
107471 Chronik1Chr131229Dann von den Söhnen Benjamins, den Brüdern Sauls, dreitausend; denn ein großer Teil derselben hing noch dem Hause Saul an.
107481 Chronik1Chr131230Ferner von den Söhnen Ephraims zwanzigtausendachthundert namhafte Recken, hochangesehen in ihrem Stamme.
107491 Chronik1Chr131231Vom halben Stamme Manasse achtzehntausend; alle kamen, nach ihrem Namen, um David zum Könige zu machen.
107501 Chronik1Chr131232Und von den Söhnen Issachars kluge Männer, welche die einzelnen Zeiten wohl kannten, anzugeben, was Israel tun sollte, zweihundert Fürsten; der ganze übrige Stamm folgte ihrem Rate.
107511 Chronik1Chr131233Von Zabulon solche, die zum Kampfe auszogen und mit ihren Waffen zur Schlacht geordnet standen, kamen fünfzigtausend zu Hilfe, mit ungeteiltem Herzen.
107521 Chronik1Chr131234Und von Nephthali tausend Anführer; und mit ihnen siebenunddreißgtausend, mit Schild und Speer versehen.
107531 Chronik1Chr131235Von Dan achtundzwanzigtausendsechshundert, zum Kampfe gerüstet.
107541 Chronik1Chr131236Von Aser solche, die zum Kampfe auszogen und zur Schlacht geordnet herausforderten, vierzigtausend.
107551 Chronik1Chr131237Von jenseits des Jordans von den Söhnen Rubens und von Gad und von dem halben Stamme Manasse, hundertzwanzigtausend mit Waffen versehene.
107561 Chronik1Chr131238Alle diese Krieger, gerüstet zum Kampfe, kamen mit ungeteiltem Herzen nach Hebron, um David zum Könige über ganz Israel zu machen; aber auch alle übrigen aus Israel waren eines Sinnes, dass David König werden sollte.
107571 Chronik1Chr131239Und sie blieben daselbst bei David und aßen und tranken drei Tage; denn ihre Brüder hatten für sie zubereitet.
107581 Chronik1Chr131240Dazu brachten die, welche in ihrer Nähe wohnten, bis zu Issachar, Zabulon und Nephthali hin, Brot auf Eseln und Kamelen und Maultieren und Rindern zum Essen; Mehl, Feigen, Rosinen, Wein, Öl, Rinder und Widder in großer Menge; denn es war Freude in Israel.
107591 Chronik1Chr13131David aber beriet sich mit den Obersten und den Hauptleuten und allen Heerführern
107601 Chronik1Chr13132und sprach alsdann zu der ganzen Gemeinde Israels: Gefällt es euch und ist das, was ich sage, von dem Herrn, unserm Gott, ausgegangen, so wollen wir zu unsern übrigen Brüdern in alle Landschaften Israels senden, sowie zu den Priestern und Leviten, die in den Umkreisen der Städte wohnen, dass sie sich zu uns versammeln;
107611 Chronik1Chr13133und wir wollen die Lade unseres Gottes zu uns zurückführen; denn in den Tagen Sauls haben wir nicht für sie Sorge getragen.
107621 Chronik1Chr13134Da antwortete die ganze Gemeinde, man solle also tun; denn der Vorschlag hatte allem Volke gefallen.
107631 Chronik1Chr13135David also berief ganz Israel von Sihor Ägyptens an bis dahin, wo man nach Emath kommt, um die Lade Gottes von Kariathiarim herbeizuholen.
107641 Chronik1Chr13136Und David zog mit allen Männern von Israel zu der Höhe von Kariathiarim, das in Juda liegt, um von da die Lade Gottes herbeizuholen, des Herrn, der über den Cherubim thront, wo sein Name angerufen wird.
107651 Chronik1Chr13137Und sie setzten die Lade Gottes von dem Hause Abinadads aus auf einen neuen Wagen; Oza aber und dessen Bruder leiteten den Wagen.
107661 Chronik1Chr13138Und David und ganz Israel spielten vor Gott aus allen Kräften mit Gesängen, mit Zithern, Harfen, Pauken, Zimbeln und Trompeten.
107671 Chronik1Chr13139Als sie aber bis zur Tenne Chidon gekommen waren; streckte Oza seine Hand aus, um die Lade zu halten; denn die Rinder machten Sprünge, so dass sie dieselbe ein wenig neigten.
107681 Chronik1Chr131310Da zürnte der Herr wider Oza und schlug ihn, weil er die Lade berührt hatte, und er starb daselbst vor dem Herrn.
107691 Chronik1Chr131311David aber war betrübt, weil der Herr Oza zerteilt, und er nannte jenen Ort: Zerteilung Ozas, bis auf den heutigen Tag.
107701 Chronik1Chr131312Und er geriet zur selben Zeit in Furcht vor Gott und sprach: Wie kann ich die Lade Gottes zu mir hereinbringen?
107711 Chronik1Chr131313Aus diesem Grunde führte er die Lade denn nicht zu sich, das ist in die Davidsstadt, sondern ließ sie abseits in das Haus Obededoms, des Gethiters, führen.
107721 Chronik1Chr131314So blieb die Lade Gottes also im Hause Obededoms drei Monate lang, und der Herr segnete dessen Haus und alles, was er hatte.
107731 Chronik1Chr13141Und Hiram, der König von Tyrus, sandte Boten zu David und Zedernholz, dazu Maurer und Zimmerleute, um ihm ein Haus zu bauen.
107741 Chronik1Chr13142Und David erkannte, dass ihn der Herr zum Könige über Israel bestätigt und dass seine Herrschaft über sein Volk Israel sich befestigt habe.
107751 Chronik1Chr13143In Jerusalem nahm David noch andere Frauen und zeugte Söhne und Töchter.
107761 Chronik1Chr13144Dies sind die Namen derer, welche ihm in Jerusalem geboren wurden: Samua, Sobad, Nathan, Salomon,
107771 Chronik1Chr13145Jebahar, Elisua, Eliphalet,
107781 Chronik1Chr13146Noga, Napheg, Japhia,
107791 Chronik1Chr13147Elisama, Baaliada und Eliphalet.
107801 Chronik1Chr13148Als aber die Philister vernahmen, dass David zum Könige über ganz Israel gesalbt sei, zogen sie insgesamt hin, um auf ihn zu treffen. Als David davon hörte, zog er ihnen entgegen.
107811 Chronik1Chr13149Die Philister aber waren gekommen und hatten sich über das Tal Raphaim ausgebreitet.
107821 Chronik1Chr131410Da befragte David den Herrn und sprach: Soll ich gegen die Philister hinaufziehen und wirst du sie in meine Hand geben? Der Herr sprach zu ihm: Ziehe hinauf, denn ich werde sie in deine Hand geben!
107831 Chronik1Chr131411Als sie nun nach Baalpharasim hinaufgezogen waren, schlug sie David daselbst und sprach: Gott hat meine Feinde durch meine Hand zerteilt, wie sich die Wasser teilen; darum ward der Name jenes Ortes Baalpharasim genannt.
107841 Chronik1Chr131412Daselbst ließen sie ihre Götter zurück und David ließ dieselben verbrennen.
107851 Chronik1Chr131413Noch ein anderes Mal fielen die Philister ein und breiteten sich über das Tal aus
107861 Chronik1Chr131414Da befragte David wieder Gott und Gott sprach zu ihm: Ziehe nicht hinauf hinter ihnen her, wende dich von ihnen weg und tritt ihnen von der Seite der Birnbäume her entgegen.
107871 Chronik1Chr131415Und sobald du ein Geräusch hörst, wie wenn etwas über die Wipfel der Birnbäume dahinführe, so beginne den Kampf; denn Gott ist vor dir hergegangen, um das Heerlager der Philister zu schlagen.
107881 Chronik1Chr131416So tat David denn, wie ihm Gott befohlen hatte, und schlug das Heerlager der Philister von Gabaon bis nach Gazera.
107891 Chronik1Chr131417Und Davids Name ward berühmt in allen Landen und der Herr ließ Schrecken vor ihm über alle Völker kommen.
107901 Chronik1Chr13151Und David baute sich Häuser in der Davidsstadt und bereitete eine Stätte für die Lade Gottes und spannte ein Zelt für dieselbe auf.
107911 Chronik1Chr13152Darnach sprach er: Es ist nicht erlaubt, dass jemand die Lade Gottes trage, außer den Leviten, welche der Herr auserwählt hat, sie zu tragen und ihm auf ewiglich zu dienen.
107921 Chronik1Chr13153Und er berief ganz Israel nach Jerusalem, um die Lade Gottes an den Ort zu bringen, den er für dieselbe vorbereitet hatte,
107931 Chronik1Chr13154sowie auch die Söhne Aarons und die Leviten.
107941 Chronik1Chr13155Von den Söhnen Kaaths: Uriel, der ihr Oberhaupt war, und dessen Brüder, hundert und zwanzig.
107951 Chronik1Chr13156Von den Söhnen Meraris: Asaja, das Oberhaupt, und dessen Brüder, zweihundertundzwanzig.
107961 Chronik1Chr13157Von den Söhnen Gersoms: Joel, das Oberhaupt, und dessen Brüder, hundertunddreißig.
107971 Chronik1Chr13158Von den Söhnen Elisaphans: Semejas, das Oberhaupt, und seine Brüder, zweihundert.
107981 Chronik1Chr13159Von den Söhnen Hebrons: Eliel, das Oberhaupt, und seine Brüder, achtzig.
107991 Chronik1Chr131510Von den Söhnen Oziels: Aminadab, das Oberhaupt, und dessen Brüder, hundertundzwölf.
108001 Chronik1Chr131511Und David ließ Sadok und Abiathar, die Priester, rufen und die Leviten Uriel, Azajas, Joel, Semejas, Eliel und Aminadab,
108011 Chronik1Chr131512und sprach zu ihnen: Ihr, die ihr die Häupter der Familien der Leviten seid, heiliget euch samt euren Brüdern und bringet die Lade des Herrn, des Gottes Israels, an den Ort, der für dieselbe vorbereitet ist;
108021 Chronik1Chr131513damit nicht, wie das erste Mal, wo ihr nicht da waret und der Herr uns schlug, jetzt das Gleiche geschehe, wenn wir etwas Unerlaubtes täten.
108031 Chronik1Chr131514Da heiligten sich die Priester und Leviten, um die Lade des Herrn, des Gottes Israels, zu tragen.
108041 Chronik1Chr131515Und die Söhne Levis trugen die Lade Gottes, wie Moses nach dem Worte des Herrn geboten hatte, auf ihren Schultern an den Tragstangen.
108051 Chronik1Chr131516Und David befahl den Häuptern der Leviten, unter ihren Brüdern Sänger aufzustellen, mit Musikinstrumenten, nämlich mit Harfen, Zithern und Zimbeln, damit der Klang der Freude laut ertönte.
108061 Chronik1Chr131517Diese stellten die Leviten: Hemam, den Sohn Joels, und von seinen Brüdern Asaph, den Sohn Barachias auf; von den Söhnen Meraris aber, deren Brüdern, Ethan, den Sohn Kasajas.
108071 Chronik1Chr131518Und mit ihnen ihre Brüder in der zweiten Ordnung: Zacharias, Ben, Jaziel, Semiramoth, Jahiel, Ani, Eliab, Banajas, Maasias, Mathathias, Eliphalu, Makenias, Obededom und Jehiel, die Türhüter.
108081 Chronik1Chr131519Ebenso die Sänger Heman, Asaph und Ethan, auf dem ehernen Zimbeln laut spielend.
108091 Chronik1Chr131520Zacharias aber, Oziel, Semiramoth, Jahiel, Ani, Eliab, Maasias und Banajas besangen mit Harfen die Geheimnisse.
108101 Chronik1Chr131521Und Mathathias, Eliphalu, Makenias, Obededom, Jehiel und Ozazin spielten auf Zithern von acht Saiten ein Siegeslied.
108111 Chronik1Chr131522Chonenias aber, der als Oberhaupt der Leviten über die heilige Sangweise gesetzt war, hatte die Melodie anzugeben; denn er war sehr kundig.
108121 Chronik1Chr131523Barachias und Elkana waren Türhüter bei der Lade.
108131 Chronik1Chr131524Und Sedenias, Josaphat, Nathanael, Amasai, Zacharias, Banajas und Eliezer, die Priester, bliesen mit den Trompeten vor der Lade Gottes; Obededom und Jehias waren Türhüter bei der Lade.
108141 Chronik1Chr131525Da gingen David und alle Ältesten Israels und die Obersten hin, um die Lade des Bundes des Herrn aus dem Hause Obededoms mit Freuden hinaufzuholen.
108151 Chronik1Chr131526Und da Gott den Leviten, welche die Lade des Bundes des Herrn trugen, beigestanden hatte, opferte man sieben Stiere und sieben Widder.
108161 Chronik1Chr131527David aber war mit einem Oberkleide von Byssus angetan, ebenso alle Leviten, welche die Lade trugen, und die Sänger und Chonenias, der Oberführer der heiligen Sangweise unter den Sängern; David aber war gleichfalls mit einem linnenen Ephod angetan.
108171 Chronik1Chr131528Und ganz Israel geleitete die Lade des Bundes des Herrn mit Jubel und Posaunenschall und mit Trompeten und Zimbeln und laut auf Harfen und Zithern spielend.
108181 Chronik1Chr131529Als nun die Lade des Bundes des Herrn bis zur Davidsstadt kam, schaute Michol, die Tochter Sauls, durch das Fenster und sah den König David tanzen und spielen und verachtete ihn in ihrem Herzen.
108191 Chronik1Chr13161Sie brachten also die Lade Gottes herbei und stellten sie mitten in dem Zelte auf, welches David für die errichtet hatte, und brachten Gott Brandopfer und Friedopfer dar.
108201 Chronik1Chr13162Als nun David die Darbringung der Brandopfer und Friedopfer vollendet hatte, segnete er das Volk im Namen des Herrn.
108211 Chronik1Chr13163Sodann teilte er allen, Männern wie Frauen, einem jeden einen Brotkuchen und ein Stück gebratenes Rindfleisch und feines mit Öl geröstetes Mehl aus.
108221 Chronik1Chr13164Und er bestellte Leviten zum Dienste vor die Lade des Herrn, dass sie seiner Werke gedenken und den Herrn, den Gott Israels, rühmen und preisen sollten:
108231 Chronik1Chr13165Asaph als Obersten und nach ihm Zacharias; alsdann Jahiel, Semiramoth, Jehiel, Mathathias, Eliab, Banajas und Obededom; Jehiel über die Harfeninstrumente und Zithern, während Asaph die Zimbeln spielen,
108241 Chronik1Chr13166Banajas und Jaziel, die Priester, aber allezeit vor der Lade des Bundes des Herrn die Trompete erschallen lassen sollten.
108251 Chronik1Chr13167An diesem Tage ließ David zuerst Asaph und seine Brüder den Herrn preisen;
108261 Chronik1Chr13168Preiset den Herrn und rufet seinen Namen an, machet unter den Völkern kund seine Taten!
108271 Chronik1Chr13169Singet ihm, spielet ihm und erzählet alle seine Wunder!
108281 Chronik1Chr131610Lobet seinen heiligen Namen: es freue sich das Herz derer, die den Herrn suchen!
108291 Chronik1Chr131611Suchet den Herrn und seine Stärke, suchet sein Angesicht immerdar!
108301 Chronik1Chr131612Gedenket seiner Wunder, die er getan, seiner Zeichen und der Gerichte seines Mundes.
108311 Chronik1Chr131613Ihr Nachkommen Israels, seines Dieners; ihr, Söhne Jakobs, seine Auserwählten!
108321 Chronik1Chr131614Er ist der Herr, unser Gott; auf der ganzen Erde sind seine Gerichte.
108331 Chronik1Chr131615Gedenket seines Bundes immerdar; des Wortes, das er geboten auf tausend Geschlechter hin,
108341 Chronik1Chr131616welchen er mit Abraham geschlossen, und seines Eidschwures gegen Isaak.
108351 Chronik1Chr131617Und er stellte es für Jakob auf zur Satzung, für Israel als ewigen Bund,
108361 Chronik1Chr131618als er sprach: Dir werde ich das Land Kanaan geben als euch zugemessenes Erbe;
108371 Chronik1Chr131619da sie noch wenige an Zahl waren, gering und Fremdlinge daselbst.
108381 Chronik1Chr131620Sie zogen von Volk zu Volk, von einem Reiche zu einem andern Volke.
108391 Chronik1Chr131621Er ließ sie von niemand bedrücken, sondern züchtigte um ihretwillen Könige.
108401 Chronik1Chr131622Meine Gesalbten tastet nicht an und tuet meinen Propheten kein Leid!
108411 Chronik1Chr131623Singet dem Herrn alle Lande, verkündet sein Heil von einem Tag zum andern!
108421 Chronik1Chr131624Machet kund unter den Völkern seine Herrlichkeit, unter allen Nationen seine Wunder;
108431 Chronik1Chr131625denn der Herr ist groß und hoch zu loben und furchtbar über alle Götter!
108441 Chronik1Chr131626Denn alle Götter der Völker sind Götzen; der Herr aber hat die Himmel geschaffen.
108451 Chronik1Chr131627Lob und Herrlichkeit sind vor ihm; Stärke und Freude an seiner Stätte.
108461 Chronik1Chr131628Bringet dem Herrn, ihr Völkerstämme, bringet dem Herrn Ehre und Herrschaft!
108471 Chronik1Chr131629Gebet dem Herrn Ehre, seinem Namen, bringet Opfer und kommet hin vor sein Angesicht, betet den Herrn an in heiligem Schmucke!
108481 Chronik1Chr131630Erzittern sollen vor ihm alle Lande; denn er hat den Erdboden gefestigt, dass er nicht wankt.
108491 Chronik1Chr131631Es freue sich der Himmel und es frohlocke die Erde und man spreche unter den Völkern: Der Herr ist Herrscher!
108501 Chronik1Chr131632Es brause das Meer und was es erfüllt; es frohlocke die Flur und alles, was auf ihr ist.
108511 Chronik1Chr131633Dann werden die Bäume des Waldes vor dem Herrn lobsingen, denn er kommt, die Erde zu richten.
108521 Chronik1Chr131634Lobpreiset den Herrn, denn er ist gütig und seine Barmherzigkeit währet ewig!
108531 Chronik1Chr131635Und sprechet: Hilf uns, Gott, unser Erretter! Und sammle uns und errette uns von den Völkern, auf dass wir deinen heiligen Namen preisen und dir in Lobgesängen zujauchzen.
108541 Chronik1Chr131636Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels, von Ewigkeit zu Ewigkeit; und alles Volk sage: Amen! und lobe den Herrn.
108551 Chronik1Chr131637Und er ließ daselbst vor der Lade des Bundes des Herrn Asaph und seine Brüder, dass sie allezeit vor der Lade Dienst täten, Tag für Tag nach ihrer Ordnung;
108561 Chronik1Chr131638und Obededom und seine achtundsechzig Brüder; Obededom, den Sohn Idithuns, und Hosa machte er zu Türhütern.
108571 Chronik1Chr131639Sadok aber, den Priester und dessen Brüder, die Priester, bestellte er vor dem Zelte des Herrn auf der Höhe in Gabaon,
108581 Chronik1Chr131640dass sie dem Herrn auf dem Brandopferaltar immerdar morgens und abends Brandopfer darbrächten, allem gemäß, was geschrieben ist im Gesetze des Herrn, das er Israel geboten hat;
108591 Chronik1Chr131641und ihm zunächst Heman, Idithun und die übrigen Auserlesenen, die namentlich berufen waren, den Herrn zu loben, weil seine Barmherzigkeit ewiglich währet;
108601 Chronik1Chr131642und Heman und Idithun, welche die Trompete bliesen und die Zimbel schlugen und alle Instrumente zu Gottes Lob spielten, die Söhne Idithuns aber machte er zu Türhütern.
108611 Chronik1Chr131643Hierauf kehrte das ganze Volk nach Hause zurück, auch David, um sein Haus zu segnen.
108621 Chronik1Chr13171Als nun David in seinem Hause wohnte, sprach er zu dem Propheten Nathan: Siehe, ich wohne in einem Hause von Zedern; die Lade des Bundes des Herrn aber weilt unter Fellen.
108631 Chronik1Chr13172Nathan sprach zu David: Alles, was du in deinem Herzen hast, tue; denn Gott ist mit dir.
108641 Chronik1Chr13173Da erging in dieser Nacht das Wort Gottes an Nathan also:
108651 Chronik1Chr13174Gehe hin und sprich zu meinem Diener David: So spricht der Herr: Nicht du sollst mir ein Haus zur Wohnung bauen!
108661 Chronik1Chr13175Denn ich habe in keinem Hause geweilt, seit der Zeit, da ich Israel herausgeführt habe, bis auf diesen Tag, vielmehr wechselte ich immer die Orte für das Zelt und blieb im Gezelte
108671 Chronik1Chr13176mit ganz Israel. Habe ich je zu einem der Richter Israels, denen ich geboten, mein Volk zu weiden, gesprochen, dass ich sagte: Warum habt ihr mir kein Haus von Zedern gebaut?
108681 Chronik1Chr13177So rede denn jetzt zu meinem Diener David: So spricht der Herr der Heerscharen: Ich habe dich, da du auf der Weide den Schafen nachgingest, weggenommen, damit du über mein Volk Israel Fürst seiest.
108691 Chronik1Chr13178Und ich war mit dir, wohin du auch gingest, und tötete alle deine Feinde vor dir und ich habe dir einen Namen gemacht, wie der eines Großen, die auf Erden gefeiert werden.
108701 Chronik1Chr13179Und ich habe meinem Volke Israel eine Stätte gegeben, dort wird es gepflanzt werden und wohnen und fürder nicht beunruhigt werden; und die Söhne der Ungerechtigkeit werden sie nicht bedrücken wie vordem,
108711 Chronik1Chr131710von der Zeit an, da ich meinem Volke Israel Richter gab, und ich habe alle deine Feinde gedemütigt. Nun aber künde ich dir an, dass der Herr dir ein Haus erbauen wird.
108721 Chronik1Chr131711Und wenn einst deine Tage vollendet sind und du zu deinen Vätern gehest, so werde ich dir einen Nachkommen erwecken, der einer von deinen Söhnen sein wird; und ich will seine Herrschaft festigen.
108731 Chronik1Chr131712Dieser soll mir ein Haus bauen und ich werde seinen Thron befestigen in Ewigkeit.
108741 Chronik1Chr131713Ich werde ihm Vater sein und er soll mir Sohn sein und ich werde ihm mein Erbarmen nicht entziehen, wie ich es dem entzogen habe, der vor dir war.
108751 Chronik1Chr131714Und ich will ihn in mein Haus und in mein Reich auf ewig setzen und sein Thron soll festgegründet sein bis in Ewigkeit.
108761 Chronik1Chr131715Allen diesen Worten und diesem ganzen Gesichte gemäß redete Nathan zu David.
108771 Chronik1Chr131716Da ging der König David hin und ließ sich vor dem Herrn nieder und sprach: Wer bin ich, Herr, Gott! und was ist mein Haus, dass du mir solches gewährt hast?
108781 Chronik1Chr131717Und auch dies schien in deinen Augen noch wenig, denn du gabst dem Hause deines Dieners auch für die Zukunft eine Zusage und hast mich über alle Menschen an Ansehen erhöht, Herr, Gott!
108791 Chronik1Chr131718Was kann David noch weiter sagen, da du so deinen Diener verherrlicht und anerkannt hast?
108801 Chronik1Chr131719Herr! um deines Dieners willen hast du nach deinem Herzen all dies Große getan und wolltest, dass die Großtaten alle kund werden.
108811 Chronik1Chr131720Herr! Dir ist niemand gleich und kein anderer Gott ist außer dir,, nach alledem, was wir mit unsern Ohren gehört haben.
108821 Chronik1Chr131721Denn wo ist wohl ein anderes Volk, wie dein Volk Israel, das einzige Volk auf Erden, zu dem Gott hinging, es zu befreien und zu seinem Volke zu machen und mit großer Macht und mit Schrecken die Völker zu vertreiben, vor demselben Volke, das er aus Ägypten befreit hat?
108831 Chronik1Chr131722Und du hast dir dein Volk Israel auf ewig zu deinem Volke bestimmt und du, Herr! bist sein Gott geworden.
108841 Chronik1Chr131723Nun also, Herr! lass das Wort, das du zu deinem Diener und über sein Haus geredet hast, in Kraft bleiben auf ewig und tue, wie du gesprochen hast.
108851 Chronik1Chr131724Es währe dein Name und werde verherrlicht in Ewigkeit und man spreche: Der Herr der Heerscharen ist der Gott Israels und das Haus Davids, seines Dieners, sei beständig vor ihm.
108861 Chronik1Chr131725Denn du, Herr, mein Gott! hast das Ohr deines Dieners eröffnet, dass du ihm ein Haus erbauen wollest, und darum hat dein Diener Mut gefunden, vor dir zu beten.
108871 Chronik1Chr131726Nun denn, o Herr! du bist Gott und hast deinem Diener so große Wohltaten verkündigt
108881 Chronik1Chr131727und hast begonnen, das Haus deines Dieners zu segnen, dass es immer vor dir bestehe; denn wenn du es segnest, o Herr, wird es auf ewig gesegnet sein!
108891 Chronik1Chr13181Hiernach aber geschah es, dass David die Philister schlug und sie niederwarf und Geth samt seinen Tochterstädten der Hand der Philister entriss.
108901 Chronik1Chr13182Auch schlug er Moab und so wurden die Moabiter David untertan und brachten ihm Tribut dar.
108911 Chronik1Chr13183Zur selben Zeit schlug David auch Adarezer, den König von Soba, in der Landschaft Hemath, als er hinzog, seine Herrschaft bis an den Euphratstrom zu erweitern.
108921 Chronik1Chr13184David brachte tausend Wagen und siebentausend Reiter und zwanzigtausend Mann Fußvolk in seine Gewalt und lähmte alle Wagenpferde mit Ausnahme von hundert Gespannen, die er für sich zurückbehielt.
108931 Chronik1Chr13185Es kamen aber noch die Syrer von Damaskus, um Adarezar, dem Könige von Soba, Hilfe zu leisten; doch auch von seinen Leuten erschlug David zweiundzwanzigtausend Mann.
108941 Chronik1Chr13186Sodann legte er Kriegsvolk nach Damaskus, so dass auch die Syrer ihm untertan wurden und Tribut darbringen mussten. So half ihm der Herr in allem, wozu er auszog.
108951 Chronik1Chr13187Und David nahm die goldenen Köcher, welche die Diener Adarezers gehabt hatten, und brachte sie nach Jerusalem;
108961 Chronik1Chr13188dazu von Thebath und Chun, den Städten Adarezers, sehr viel Erz, von dem Salomon das eherne Meer und die Säulen und die ehernen Gerätschaften machte.
108971 Chronik1Chr13189Als Thou, der König von Hemath, dies erfuhr, dass nämlich David das ganze Heer Adarezers, des Königs von Soba, geschlagen habe,
108981 Chronik1Chr131810sandte er seinen Sohn Adoram zu dem Könige David, um ihn um Frieden zu bitten und ihm Glück zu wünschen, dass er Adarezer geschlagen und überwunden habe; Thou war nämlich ein Feind Adarezers.6
108991 Chronik1Chr131811Auch weihte der König David dem Herrn alle goldenen und silbernen und ehernen Gerätschaften zusamt dem Silber und dem Golde, das er allen Völkern abgenommen hatte, Idumäa, Moab und den Söhnen Ammons, wie den Philistern und den Amalekitern.
109001 Chronik1Chr131812Abisai aber, der Sohn Sarvias, schlug die Edomiter im Salztal, achtzehntausend,
109011 Chronik1Chr131813und legte eine Besatzung nach Edom, und so wurde Idumäa David untertan; und der Herr half David in allem, wozu er auszog.
109021 Chronik1Chr131814So herrschte David über ganz Israel und übte Recht und Gerechtigkeit gegen sein ganzes Volk.
109031 Chronik1Chr131815Und Joab, der Sohn Sarvias, war über das Heer gesetzt, Josaphat, der Sohn Ahiluds, war Kanzler,
109041 Chronik1Chr131816Sadok aber, der Sohn Achitobs, und Achimelech, der Sohn Abiathars, waren Priester; und Susa war Schreiber.
109051 Chronik1Chr131817Und Banajas, der Sohn Jojadas, war über die Scharen der Cerether und Phelether gesetzt und die Söhne Davids waren die ersten zur Seite des Königs.
109061 Chronik1Chr13191Es geschah aber, dass Naas, der König der Söhne Ammons, starb und sein Sohn König an seiner Statt ward.
109071 Chronik1Chr13192Da sprach David: Ich will gegen Hanon, des Sohn des Naas, Teilnahme zeigen; denn sein Vater hat mir Liebe erwiesen. So sandte David denn Boten hin, ihm wegen des Todes seines Vaters Trost zuzusprechen. Als diese aber in das Land der Söhne Ammons kamen, um Hanon Trost zuzusprechen,
109081 Chronik1Chr13193sagten die Fürsten der Söhne Ammons zu Hanon: Meinst du etwa, David habe deinem Vater zu Ehren solche gesandt, die dir Trost spenden sollen, und merkst du nicht, dass seine Diener zu dir gekommen sind, um dein Land zu erkunden und auszuspähen und zu erforschen?
109091 Chronik1Chr13194Da ließ Hanon den Dienern Davids Haupt und Bart scheeren und ihnen die Kleider von den Lenden bis an die Füße abschneiden und entließ sie so.
109101 Chronik1Chr13195Als sie nun fort gingen und David dies kund tun ließen, sandte er ihnen entgegen (denn man hatte ihnen eine große Schmach angetan) und befahl ihnen, in Jericho zu bleiben, bis ihnen der Bart gewachsen sei, alsdann sollten sie zurückkehren.
109111 Chronik1Chr13196Da aber die Söhne Ammons sahen, dass sie David eine Unbill angetan hatten, sandten sowohl Hanon wie das übrige Volk tausend Talente Silbers, um von Mesopotamien und von den Syrern zu Maacha und von Soba Wagen und Reiter zu dingen.
109121 Chronik1Chr13197Sie warben zweiunddreißigtausend Wagen und den König von Maacha mit seinem Kriegsvolke; diese kamen und lagerten sich vor Medaba. Auch die Söhne Ammons versammelten sich gleichfalls aus ihren Städten und zogen zum Kampfe aus.
109131 Chronik1Chr13198Als David dies hörte, entsandte er Joab und das ganze Heer der streitbaren Männer.
109141 Chronik1Chr13199Und die Söhne Ammons zogen aus und stellten sich in Schlachtordnung vor dem Tore der Stadt auf; während die Könige, die ihr zu Hilfe gekommen waren, abgesondert auf freiem Felde standen.
109151 Chronik1Chr131910Als nun Joab sah, dass der Kampf sich von vorn und von hinten gegen ihn richtete, las er die Tapfersten von ganz Israel aus und trat den Syrern entgegen.
109161 Chronik1Chr131911Den übrigen Teil der Mannschaft aber übergab er dem Befehle seines Bruders Abisai und sie rückten den Söhnen Ammons entgegen.
109171 Chronik1Chr131912Da sprach er: Siegen die Syrer über mich, so komme mir zu Hilfe; siegen aber die Söhne Ammons über dich, so komme ich dir zu Hilfe.
109181 Chronik1Chr131913Sei tapfer und lass uns mannhaft für unser Volk und für die Städte unsers Gottes einstehen; der Herr aber tue, was gut ist in seinen Augen!
109191 Chronik1Chr131914So rückte Joab und das Volk, das bei ihm war, gegen die Syrer in den Kampf, und er schlug sie in die Flucht.
109201 Chronik1Chr131915Als nun die Söhne Ammons sahen, dass die Syrer geflohen waren, flohen sie gleichfalls vor seinem Bruder Abisai und zogen sich in die Stadt zurück. Da kehrte auch Joab nach jerusalem zurück.
109211 Chronik1Chr131916Da aber die Syrer sahen, dass sie von Israel geschlagen waren, sandten sie Boten aus und ließen die Syrer herbeirufen, die jenseits des Stromes waren; Sophach, der Heerführer Adarezers, war ihr Anführer.
109221 Chronik1Chr131917Als dies David gemeldet ward, sammelte er ganz Israel, ging über den Jordan, stieß auf sie und stellte sich ihnen in Schlachtordnung zum Streite entgegen und sie nahmen den Kampf gegen ihn auf.
109231 Chronik1Chr131918Doch die Syrer flohen vor Israel und David vernichtete von den Syrern siebentausend Wagen und vierzigtausend Mann Fußvolk, auch Sophach, den Anführer des Heeres.
109241 Chronik1Chr131919Als nun die Leute Abarezers sahen, dass sie von Israel geschlagen waren, gingen sie zu David über und unterwarfen sich; und fortan wollten die Syrer den Söhnen Ammons nicht mehr Hilfe leisten.
109251 Chronik1Chr13201Es begab sich aber nach Umlauf eines Jahres, zu der Zeit, in der die Könige in den Krieg zu ziehen pflegen, sammelte Joab das Heer und die Kriegsmacht und verheerte das Land der Söhne Ammons; sodann zog er hin und belagerte Rabba; David aber blieb in Jerusalem, während Joab Rabba besiegte und es zerstörte.
109261 Chronik1Chr13202Da nahm David die Krone vom Haupte Melchoms und fand sie ein Talent Goldes schwer und mit den kostbarsten Edelsteinen geschmückt und er machte für sich eine Krone daraus und führte auch eine reiche Beute aus der Stadt fort.
109271 Chronik1Chr13203Die Bevölkerung derselben aber führte er heraus und ließ Dreschwagen und Schleifen und eisenbeschlagene Wagen über sie dahingehen, so dass sie zerschnitten und zermalmt wurden. So verfuhr David mit allen Städten der Söhne Ammons; alsdann kehrte er mit all seinem Kriegsvolke nach Jerusalem zurück.
109281 Chronik1Chr13204Hiernach kam es mit den Philistern in Gazer zum Kampfe, in welchem Sobochai, der Husathiter, den Saphai von dem Geschlechte der Raphaiter schlug und sie niederwarf.
109291 Chronik1Chr13205Nochmals kam es zum Kampfe mit den Philistern; in diesem erschlug Adeodatus, der Sohn des Saltus, der Bethlehemit, den Bruder Goliaths, des Gethiters, dessen Speerschaft wie ein Weberbaum war.
109301 Chronik1Chr13206Wieder eine andere Fehde brach aus in Geth, dort war ein Mensch von gewaltiger Länge, der je sechs Finger und sechs Zehen hatte, das ist zusammen vierundzwanzig; auch er stammte aus dem Geschlechte Rapha.
109311 Chronik1Chr13207Dieser sprach Israel Hohn; da erschlug ihn Jonathan, der Sohn Samaas, des Bruders Davids. Dies sind die Söhne Rapha in Geth, welche durch die Hand Davids und seiner Leute fielen.
109321 Chronik1Chr13211Satan aber erhob sich gegen Israel und reizte David an, Israel zu zählen
109331 Chronik1Chr13212Und David sprach zu Joab und zu den Fürsten des Volkes: Gehet hin und zählet Israel von Bersabee an bis Dan und berichtet mir die Zahl, dass ich sie wisse.
109341 Chronik1Chr13213Da antwortete Joab: Möchte der Herr zu seinem Volke hundertmal so viel hinzutun, als ihrer sind; sind sie nicht alle deine Diener, mein Herr und König? Warum begehrt mein Herr dies, was Israel zur Sünde gerechnet würde?
109351 Chronik1Chr13214Aber der König beharrte auf seinem Befehle; deshalb ging Joab aus, zog durch ganz Israel und kehrte nach Jerusalem zurück.
109361 Chronik1Chr13215Und er gab David die Zahl derer an, zu denen er gezogen war; die ganze Zahl Israels tausendmaltausend und hunderttausend Mann, welche das Schwert führten; von Juda aber vierhundertundsiebzigtausend Krieger.
109371 Chronik1Chr13216Denn Levi und Benjamin hatte er nicht gezählt, weil Joab des Königs Befehl wider Willen vollzog.
109381 Chronik1Chr13217Gott aber missfiel das, was befohlen war, und er schlug Israel.
109391 Chronik1Chr13218Da sprach David zu Gott: Ich habe schwer gesündigt, dass ich dieses getan. Ich bitte dich, nimm die Schuld deines Dieners hinweg, denn ich habe töricht gehandelt.
109401 Chronik1Chr13219Der Herr aber redete zu Gad, dem Seher Davids, und sprach:
109411 Chronik1Chr132110Gehe hin und rede zu David: Also spricht der Herr: Unter drei Dingen lasse ich dir die Wahl; wähle eines, welches du willst, dies werde ich dir tun.
109421 Chronik1Chr132111Gad also kam zu David und sprach zu ihm: So spricht der Herr: Wähle, was du willst!
109431 Chronik1Chr132112Entweder drei Jahre Hungersnot, oder drei Monate Flucht vor deinen Feinden, so dass du ihrem Schwert nicht entrinnen kannst, oder dass drei Tage das Schwert des Herrn, nämlich Pest, im Lande wüte und der Engel des Herrn im ganzen Gebiete von Israel würge; so siehe denn zu, was ich dem, der mich gesandt hat, antworten soll.
109441 Chronik1Chr132113Da sprach David zu Gad: Von allen Seiten fühle ich mich bedrängt; aber besser ist es für mich, in die Hand des Herrn zu fallen, denn seine Erbarmungen sind groß, als in die Hände der Menschen.
109451 Chronik1Chr132114Der Herr sandte also eine Pest über Israel; und es fielen von Israel siebzigtausend Mann.
109461 Chronik1Chr132115Und er sandte einen Engel nach Jerusalem, um es zu schlagen; als es aber geschlagen ward, sah der Herr hernieder und hatte Erbarmen ob der Größe des Unglücks und befahl dem Engel, der schlug: Genug! Deine Hand halte nunmehr ein! Der Engel des Herrn aber stand bei der Tenne des Jebusiters Ornan.
109471 Chronik1Chr132116Als nun David seine Augen erhob, sah er den Engel des Herrn zwischen Himmel und Erde stehen, ein gezücktes Schwert in seiner Hand, gegen Jerusalem ausgestreckt. Da fiel er mit den Ältesten, die gleich ihm mit Bußgewändern angetan waren, auf sein Angesicht zur Erde nieder.
109481 Chronik1Chr132117Und David sprach zu Gott: Bin ich es nicht, der das Volk zu zählen befohlen hat? Ich bin es, der gesündigt, ich, der Übles getan hat! Was hat diese Herde verschuldet? Herr, mein Gott: lass deine Hand sich gegen mich und gegen das Haus meines Vaters wenden; nicht aber möge dein Volk geschlagen werden.
109491 Chronik1Chr132118Der Engel des Herrn befahl aber Gad, dem David zu sagen, er solle hingehen und Gott, dem Herrn, auf der Tenne des Jebusiters Ornan einen Altar errichten.
109501 Chronik1Chr132119Da ging David hin, dem Worte Gads gemäß, das er zu ihm im Namen des Herrn geredet hatte.
109511 Chronik1Chr132120Als Ornan aufschaute und mit seinen vier Söhnen, die bei ihm waren, den Engel sah, verbargen sie sich; er drosch nämlich gerade den Weizen auf der Tenne.
109521 Chronik1Chr132121Als nun David zu Ornan kam und Ornan ihn erblickte, ging derselbe ihm aus der Tenne entgegen und fiel vor ihm auf sein Angesicht zur Erde.
109531 Chronik1Chr132122David sprach zu ihm: Gib mir den Platz deiner Tenne, dass ich dem Herrn darauf einen Altar baue; so dass du so viel Geld empfängst, als sie wert ist, und die Plage von dem Volke weicht.
109541 Chronik1Chr132123Ornan aber sprach zu David: Nimm sie hin und mein Herr und König tue, was ihm gut dünkt; auch die Rinder gebe ich zum Brandopfer und die Dreschwagen für das Holz und den Weizen als Opfer; alles will ich gern geben.
109551 Chronik1Chr132124Da antwortete ihm der König David: Nicht also! sondern ich werde dir Geld geben, so viel sie wert ist; denn ich darf es dir nicht abnehmen, um so dem Herrn ohne Kosten Brandopfer darzubringen.
109561 Chronik1Chr132125So gab David dem Ornan für den Platz sechshundert Sekel vollwichtigen Goldes.
109571 Chronik1Chr132126Sodann erbaute er dem Herrn daselbst einen Altar und brachte Brandopfer und Friedopfer dar und rief den Herrn an. Und dieser erhörte ihn, indem er Feuer vom Himmel auf den Brandopferaltar sandte.
109581 Chronik1Chr132127Und der Herr gebot dem Engel und dieser barg sein Schwert in die Scheide.
109591 Chronik1Chr132128Alsbald also, da David sah, dass ihn der Herr auf der Tenne des Jebusiters Ornan erhört hatte, brachte er daselbst Schlachtopfer dar.
109601 Chronik1Chr132129Das Zelt des Herrn aber, welches Moses in der Wüste gemacht hatte, und der Brandopferaltar waren zu jener Zeit auf der Höhe von Gabaon.
109611 Chronik1Chr132130David aber wagte nicht, zu dem Altare zu treten, um daselbst Gott anzuflehen; denn er war zu sehr von Schrecken ergriffen, als er das Schwert des Engels des Herrn sah.
109621 Chronik1Chr13221Und David sprach: Dies ist das Haus Gottes und dies der Altar für das Brandopfer Israels.
109631 Chronik1Chr13222Dann befahl er, alle Fremdlinge im Lande Israel zu versammeln und bestellte aus ihnen Steinhauer, welche Steine brechen und behauen sollten, um das Haus des Herrn zu bauen.
109641 Chronik1Chr13223Auch schaffte David sehr viel Eisen herbei zu den Nägeln an den Toren und zu den Fugen und Klammern, sowie auch so viel Erz, dass es nicht zu wägen war.
109651 Chronik1Chr13224Die Zedernstämme, welche die Sidonier und Tyrier zu David brachten, waren nicht zu zählen.
109661 Chronik1Chr13225Und David sprach: Mein Sohn Salomon ist noch jung und zart; aber das Haus, das ich dem Herrn gebaut sehen will, muss so sein, dass es in allen Ländern gerühmt wird; darum will ich ihm zurüsten, was nötig ist. Deshalb hinterlegte er vor seinem Tode alle Kosten.
109671 Chronik1Chr13226Sodann berief er seinen Sohn Salomon und befahl ihm, dem Herrn, dem Gott Israels, ein Haus zu bauen.
109681 Chronik1Chr13227Und David sprach zu Salomon: Mein Sohn! Es war mein Wille, dem Namen des Herrn, meines Gottes, ein Haus zu bauen;
109691 Chronik1Chr13228aber es erging an mich das Wort des Herrn also: Du hast viel Blut vergossen und sehr viele Kriege geführt; du darfst meinem Namen kein Haus bauen, weil du so viel Blut vor mir vergossen hast.
109701 Chronik1Chr13229Der Sohn, welcher dir geboren werden soll, wird ein Mann der vollsten Ruhe sein; denn ich will ihm Ruhe schaffen vor allen seinen Feinden ringsum; und darum soll er Friedreich heißen und ich werde Israel Friede und Ruhe verleihen alle Tage seines Lebens hindurch.
109711 Chronik1Chr132210Er soll meinem Namen ein Haus bauen und er wird mir Sohn und ich werde ihm Vater sein; und ich werde den Thron seines Reiches über Israel auf immerdar fest gründen.
109721 Chronik1Chr132211Nun also, mein Sohn, sei der Herr mit dir, sei glücklich und baue dem Herrn, deinem Gott, ein Haus, wie er von dir gesprochen hat.
109731 Chronik1Chr132212Und der Herr gebe dir Klugheit und Verstand, dass du Israel beherrschen und das Gesetz des Herrn, deines Gottes, beobachten könnest;
109741 Chronik1Chr132213denn alsdann wirst du glücklich zu sein vermögen, wenn du die Gebote und Rechte hältst, welche der Herr Moses befohlen hat, Israel zu lehren; sei stark und handle wacker, fürchte dich nicht und zage nicht!
109751 Chronik1Chr132214Siehe, ich habe in meiner Armut das, was für das Haus des Herrn notwendig ist, hinterlegt, an Gold hunderttausend Talente und an Silber tausendmaltausend Talente, dazu so viel Erz und Eisen, dass es nicht zu wägen ist, denn es ist so viel, dass es nicht gezählt werden kann; auch habe ich Holz und Steine zu jedem Bedarfe vorbereitet.
109761 Chronik1Chr132215Zudem stehen dir Werkleute in Menge zur Verfügung, Steinhauer, Maurer und Zimmerleute und Künstler, die allerlei Kunstwerk zu fertigen verstehen
109771 Chronik1Chr132216in Gold und Silber und Erz und Eisen, das in zahlloser Menge da ist. Darum wohlan, mache dich ans Werk und der Herr wird mit dir sein!
109781 Chronik1Chr132217Auch befahl David allen Fürsten von Israel, seinem Sohne Salomon beizustehen,
109791 Chronik1Chr132218und sprach: Ihr sehet, dass der Herr, euer Gott, mit euch ist und euch ringsum Ruhe verschafft hat und alle eure Feinde in eure Gewalt gegeben hat und das Land vor dem Herrn und vor seinem Volke unterworfen ist.
109801 Chronik1Chr132219Darum richtet eure Herzen und euren Sinn darauf, den Herrn, euren Gott, zu suchen; und machet euch daran, bauet Gott, dem Herrn, das Heiligtum, damit die Lade des Bundes des Herrn und die Geräte, die dem Herrn geheiligt sind, in das Haus gebracht werden, das dem Namen des Herrn erbaut wird.
109811 Chronik1Chr13231Als nun David alt und hochbetagt war, setzte er seinen Sohn Salomon zum König über Israel ein.
109821 Chronik1Chr13232Und er versammelte alle Fürsten Israels und die Priester und die Leviten.
109831 Chronik1Chr13233Und die Leviten wurden von dreißig Jahren und darüber gezählt; da fanden sich achtunddreißigtausend Männer.
109841 Chronik1Chr13234Von diesen wurden auserwählt und für den Dienst am Hause des Herrn verteilt vierundzwanzigtausend; Vorsteher aber und Richter waren sechstausend;
109851 Chronik1Chr13235ferner Türhüter viertausend; und ebenso viele Sänger, die den Herrn lobpriesen mit Instrumenten, welche er zum Lobgesange gemacht hatte.
109861 Chronik1Chr13236Und David teilte sie nach den Abteilungen der Söhne Levis, Gersons nämlich, Kaaths und Meraris.
109871 Chronik1Chr13237Die Söhne Gersons: Leedan und Semei.
109881 Chronik1Chr13238Die Söhne Leedans: Das Oberhaupt Jahiel, Zethan und Joel, drei.
109891 Chronik1Chr13239Die Söhne Semeis: Salomith, Hosiel und Aran, drei: das waren die Oberhäupter der Geschlechter Leedans.
109901 Chronik1Chr132310Und die Söhne Semeis waren: Leheth, Ziza, Jaus und Baria; das waren die Söhne Semeis, vier.
109911 Chronik1Chr132311Leheth aber war der erste, Ziza der zweite; und Jaus und Baria hatten nicht sehr viele Kinder; darum wurden sie nur für ein Geschlecht und ein Haus gerechnet.
109921 Chronik1Chr132312Die Söhne Kaaths: Amram, Isaar, Hebron und Oziel, vier.
109931 Chronik1Chr132313Die Söhne Amrams: Aaron und Moses. Und Aaron war ausgesondert, um mit seinen Söhnen immerdar den Dienst im Allerheiligsten zu versehen und dem Herrn nach vorgeschriebener Weise Räucherwerk darzubringen und seinen Namen auf ewig zu preisen.
109941 Chronik1Chr132314Auch Moses, des Mannes Gottes, Söhne wurden dem Stamme Levi beigezählt.
109951 Chronik1Chr132315Die Söhne Moses waren: Gersom und Eliezer.
109961 Chronik1Chr132316Die Söhne Gersoms: Subuel, der erste.
109971 Chronik1Chr132317Die Söhne Eliezers aber waren: Rohobia, der erste; und Eliezer hatte keine anderen Söhne. Die Söhne Rohobias aber waren überaus zahlreich.
109981 Chronik1Chr132318Die Söhne Isaars: Salomith, der erste.
109991 Chronik1Chr132319Die Söhne Hebrons: Jeriau, der erste, Amarias, der zweite, Jahaziel, der dritte, Jekmaam, der vierte.
110001 Chronik1Chr132320Die Söhne Oziels: Micha, der erste, Jesia, der zweite.
110011 Chronik1Chr132321Die Söhne Meraris: Moholi und Musi. Die Söhne Moholis: Eleazar und Kis.
110021 Chronik1Chr132322Eleazar aber starb und hatte keine Söhne, sondern Töchter; da nahmen die Söhne des Kis, ihre Brüder, dieselben.
110031 Chronik1Chr132323Die Söhne Musis: Moholi, Eder und Jerimoth, drei.
110041 Chronik1Chr132324Das sind die Söhne Levis nach ihren Geschlechtern und Häusern, die Häupter nach den Abteilungen und nach der Kopfzahl, welche die Dienstverrichtungen am Hause des Herrn ausübten, von dem zwanzigsten Jahre an und darüber.
110051 Chronik1Chr132325Denn David sprach: Der Herr, der Gott Israels, hat seinem Volke Ruhe gewährt und seine Wohnung in Jerusalem auf ewig aufgeschlagen.
110061 Chronik1Chr132326So wird es fortan nicht mehr das Amt der Leviten sein, das Zelt und alle zum Dienste gehörigen Gerätschaften zu tragen.
110071 Chronik1Chr132327Nach den letzten Anordnungen Davids wurde die Zahl der Söhne Levis von zwanzig Jahren an und darüber gerechnet.
110081 Chronik1Chr132328Diese sollen unter der Leitung der Söhne Aarons dem Dienste am Hause des Herrn geweiht sein, in den Vorhöfen, in den Vorratskammern, am Orte der Reinigung, im Heiligtum und bei allen Verrichtungen des Dienstes im Tempel des Herrn.
110091 Chronik1Chr132329Die Priester aber sollen über die Schaubrote gesetzt sein und über das Speiseopfer von feinem Mehle und die ungesäuerten Fladen und das gebackene und Geröstete und über alle Maße und Gewichte.
110101 Chronik1Chr132330Die Leviten sollen am Morgen hinzutreten, um den Herrn zu preisen und ihm zu singen, ebenso am Abend,
110111 Chronik1Chr132331so bei der Darbringung der Brandopfer des Herrn, wie an den Sabbaten und Neumonden und den übrigen Festen, vollzählig und nach den bei jeder Sache üblichen Gebräuchen, allezeit vor dem Herrn.
110121 Chronik1Chr132332Und sie sollen der heiligen Hut bei dem Zelte des Bundes warten und des Dienstes im Heiligtume und der Hut der Söhne Aarons, ihrer Brüder, dass sie Dienst tun im Hause des Herrn.
110131 Chronik1Chr13241Dies waren die Abteilungen der Söhne Aarons: Die Söhne Aarons: Nadab, Abiu, Eleazar und Ithamar.
110141 Chronik1Chr13242Aber Nadab und Abiu starben vor ihrem Vater ohne Kinder und Eleazar und Ithamar wurden Priester.
110151 Chronik1Chr13243Und David teilte sie, nämlich Sadok von den Söhnen Eleazars und Ahimelech von den Söhnen Ithamars, nach ihren Abteilungen mit ihrem Dienste.
110161 Chronik1Chr13244Es fand sich aber, dass die Söhne Eleazars an Häuptern der Männer zahlreicher waren als die Söhne Ithamars. Da teilte er ihnen, das ist den Söhnen Eleazars, sechzehn Fürsten zu nach ihren Geschlechtern und den Söhnen Ithamars acht nach ihren Geschlechtern und Häusern.
110171 Chronik1Chr13245Sodann teilte er beide Geschlechter unter sich durch das Los ab; denn es waren Fürsten des Heiligtums und Fürsten Gottes ebenso unter den Söhnen Eleazars, wie unter den Söhnen Ithamars.
110181 Chronik1Chr13246Und Semejas schrieb sie auf, der Sohn Nathanaels, der Schreiber, ein Levit, in Gegenwart des Königs und der Fürsten und Sadoks, des Priesters, und Ahimelechs, des Sohnes Abiathars, wie auch der Fürsten der Priester- und Levitengeschlechter; je ein Haus, um über die übrigen gesetzt zu sein, schrieb er auf Eleazar und je ein Haus, das unter sich die übrigen haben sollte, auf Ithamar.
110191 Chronik1Chr13247Das erste Los fiel auf Jojarib, das zweite auf Jedei,
110201 Chronik1Chr13248das dritte auf Harim, das vierte auf Seorim,
110211 Chronik1Chr13249das fünfte auf Melchia, das sechste auf Maiman,
110221 Chronik1Chr132410das siebte auf Akkos, das achte auf Abia,
110231 Chronik1Chr132411das neunte auf Jesua, das zehnte auf Sechenia,
110241 Chronik1Chr132412das elfte auf Eliasib, das zwölfte auf Jakim,
110251 Chronik1Chr132413das dreizehnte auf Hoppha, das vierzehnte auf Isbaab,
110261 Chronik1Chr132414das fünfzehnte auf Belga, das sechzehnte auf Emmer,
110271 Chronik1Chr132415das siebzehnte auf Hezir, das achtzehnte auf Aphses,
110281 Chronik1Chr132416das neunzehnte auf Pheteja, das zwanzigste auf Hezechiel,
110291 Chronik1Chr132417das einundzwanzigste auf Jachin, das zweiundzwanzigste auf Gamul,
110301 Chronik1Chr132418das dreiundzwanzigste auf Dalajau, das vierundzwanzigste auf Maaziau.
110311 Chronik1Chr132419Dies sind die Abteilungen für ihren Dienst, dass sie in das aus des Herrn gehen nach ihrem Rechte unter der Leitung ihres Vaters Aarons; so wie der Herr, der Gott Israels, geboten hatte.
110321 Chronik1Chr132420Von den übrigen Söhnen Levis war von den Söhnen Amrams Subael und von den Söhnen Subaels Jehedeja.
110331 Chronik1Chr132421Von den Söhnen Rohobias der Fürst Jesias
110341 Chronik1Chr132422und Isaars Sohn Salemoth, und der Sohn Salemoths, Jahath;
110351 Chronik1Chr132423ebenso sein Sohn Jariau, der erste, Amarias der zweite, Jahaziel der dritte, Jekmaan, der vierte;
110361 Chronik1Chr132424der Sohn Oziels, Micha; der Sohn Michas Samir;
110371 Chronik1Chr132425der Bruder Michas, Jesia, und der Sohn Jesias Zacharias.
110381 Chronik1Chr132426Die Söhne Meraris waren: Moholi und Musi; der Sohn Oziaus Benno.
110391 Chronik1Chr132427Ferner die Söhne Meraris, Oziau, Soam, Zachur und Hebri.
110401 Chronik1Chr132428Sodann der Sohn Moholis: Eleazar, der keine Kinder hatte.
110411 Chronik1Chr132429Der Sohn des Kis war Jerameel.
110421 Chronik1Chr132430Die Söhne Musis waren: Moholi, Eder und Jerimoth. Dies sind die Söhne Levis nach den Häusern ihrer Geschlechter.
110431 Chronik1Chr132431Auch diese warfen das Los wider ihre Brüder, die Söhne Aarons, in Gegenwart des Königs David und Sadoks und Ahimelechs und der Häupter der Priester- und Levitengeschlechter, sowohl die höheren wie die geringeren; über alle bestimmte das Los auf gleiche Weise.
110441 Chronik1Chr13251Und David und die Obersten des Heeres bestimmten die Söhne Asaphs und Hemans und Idithuns für den Dienst, auf Zithern und Harfen und Zimbeln zu weissagen, dass sie nach ihrer Zahl in dem ihnen übertragenen Amte Dienst täten:
110451 Chronik1Chr13252Von den Söhnen Asaphs: Zakchur, Joseph, Nathania und Asarela, die Söhne Asaphs; unter der Leitung Asaphs, der bei dem Könige weissagte.
110461 Chronik1Chr13253Von Idithun: Die Söhne Idithuns: Godolias, Sori, Jesejas, Hasabias und Mathathias, sechs,unter der Leitung ihres Vaters Idithuns, der auf der Harfe weissagte vor denen, welche dem Herrn Dank und Lob sangen.
110471 Chronik1Chr13254Von Heman: Die Söhne Hemans: Bokkiau, Mathanaiau, Oziel, Subuel, Jerimoth, Hananias, Hanani, Eliatha, Geddelthi, Romemthiezer, Jesbakassa, Mellothi, Othir und Mahazioth:
110481 Chronik1Chr13255Diese alle waren Söhne Hemans, des Sehers des Königs in den Worten Gottes, das Horn zu erhöhen; und Gott gab Heman vierzehn Söhne und drei Töchter.
110491 Chronik1Chr13256Alle waren unter die Leitung ihres Vaters gestellt, bei dem Gesange im Tempel des Herrn mit Zimbeln und Harfen und Zithern, zum Dienste im Hause des Herrn bei dem Könige, nämlich unter Asaph, Idithun und Heman.
110501 Chronik1Chr13257Sie zählten aber samt ihren Brüdern, die im Gesange des Herrn unterrichtet waren, allesamt Meister, zweihundert und achtundachtzig.
110511 Chronik1Chr13258Und sie warfen das Los über ihre Abwechslung im Amte, der Hohe gleichwie der Geringe, ebenso der Kundige wie der Unkundige.
110521 Chronik1Chr13259Das erste Los fiel auf Joseph, Asaphs Sohn. Das zweite auf Godolias und seine Söhne und seine Brüder, zwölf.
110531 Chronik1Chr132510Das dritte auf Zachur, auf seine Söhne und Brüder, zwölf.
110541 Chronik1Chr132511Das vierte auf Isari, auf seine Söhne und Brüder, zwölf.
110551 Chronik1Chr132512Das fünfte auf Nathanias, auf seine Söhne und Brüder, zwölf.
110561 Chronik1Chr132513Das sechste auf Bokkiau, auf seine Söhne und Brüder, zwölf.
110571 Chronik1Chr132514Das siebte aus Isreela, auf seine Söhne und Brüder, zwölf.
110581 Chronik1Chr132515Das achte auf Isajas, auf seine Söhne und Brüder, zwölf.
110591 Chronik1Chr132516Das neunte auf Mathanias, auf seine Söhne und Brüder, zwölf.
110601 Chronik1Chr132517Das zehnte auf Semejas, auf seine Söhne und Brüder, zwölf.
110611 Chronik1Chr132518Das elfte auf Azareel, auf seine Söhne und Brüder, zwölf.
110621 Chronik1Chr132519Das zwölfte auf Hasabias, auf seine Söhne und Brüder, zwölf.
110631 Chronik1Chr132520Das dreizehnte auf Subael, auf seine Söhne und Brüder, zwölf.
110641 Chronik1Chr132521Das vierzehnte auf Mathathias, auf seine Söhne und Brüder, zwölf.
110651 Chronik1Chr132522Das fünfzehnte auf Jerimoth, auf seine Söhne und Brüder, zwölf.
110661 Chronik1Chr132523Das sechzehnte auf Hananias, auf seine Söhne und Brüder, zwölf.
110671 Chronik1Chr132524Das siebzehnte auf Jesbakassa, auf seine Söhne und Brüder, zwölf.
110681 Chronik1Chr132525Das achtzehnte auf Hanani, auf seine Söhne und Brüder, zwölf.
110691 Chronik1Chr132526Das neunzehnte auf Mellothi, auf seine Söhne und Brüder, zwölf.
110701 Chronik1Chr132527Das zwanzigste auf Eliatha, auf seine Söhne und Brüder, zwölf.
110711 Chronik1Chr132528Das einundzwanzigste auf Othir, auf seine Söhne und Brüder, zwölf.
110721 Chronik1Chr132529das zweiundzwanzigste auf Geddelthi, auf seine Söhne und Brüder, zwölf.
110731 Chronik1Chr132530Das dreiundzwanzigste auf Mahazioth, auf seine Söhne und Brüder, zwölf.
110741 Chronik1Chr132531Das vierundzwanzigste auf Romemthiezer, auf seine Söhne und Brüder, zwölf.
110751 Chronik1Chr13261Die Abteilungen der Türhüter aber waren: Von den Koritern Meselemia, der Sohn Kores, von den Söhnen Asaphs.
110761 Chronik1Chr13262Die Söhne Melesemias: Zacharias, der Erstgeborene, Jadihel, der zweite, Zabadias, der dritte, Jathanael, der vierte,
110771 Chronik1Chr13263Älam, der fünfte, Johanan, der sechste, Elioenai, der siebte.
110781 Chronik1Chr13264Die Söhne Obededoms: Semejas, der Erstgeborene, Jozabad, der zweite, Joaha, der dritte, Sachar, der vierte, Nathanael, der fünfte,
110791 Chronik1Chr13265Ammiel, der sechste, Issachar, der siebte, Phollathi, der achte; denn der Herr hatte ihn gesegnet.
110801 Chronik1Chr13266Und Semei, seinem Sohne, wurden auch Söhne geboren, Oberhäupter ihrer Familien; denn es waren sehr wackere Männer.
110811 Chronik1Chr13267Die Söhne Semejas waren: Othni, Raphael, Obed und Elzabad, seine Brüder, sehr wackere Männer, und Eliu und Samachias.
110821 Chronik1Chr13268Alle diese waren von den Söhnen Obededoms; sie und ihre Söhne und ihre Brüder waren tüchtig zum Dienste, zweiundsechzig von Obededom.
110831 Chronik1Chr13269Und Meselemias Söhne und ihre Brüder, sehr wackere Männer, waren achtzehn.
110841 Chronik1Chr132610Von Hosa aber, das ist von den Söhnen Meraris, stammten: Semri, das Oberhaupt (denn da er keinen Erstgeborenen hatte, setzte ihn sein Vater zum Oberhaupte ein,)
110851 Chronik1Chr132611Helkias, der zweite, Tabelias, der dritte, Zacharias, der vierte. Diese Söhne und Brüder Hosas waren insgesamt dreizehn.
110861 Chronik1Chr132612Diese wurden zu Türhütern verteilt, dass sie als Vorsteher der heiligen Hut, wie ihre Brüder, immerdar im Hause des Herrn ihren Dienst übten.
110871 Chronik1Chr132613Sie warfen also die Lose, der geringste ebenso wie der Große, nach ihren Geschlechtern für ein jedes Tor.
110881 Chronik1Chr132614Da fiel das Los für den Osten auf Selemias. Zacharias, seinem Sohne, einem sehr klugen und weisen Manne, fiel das Los für den Norden zu.
110891 Chronik1Chr132615Auf Obededom und seine Söhne fiel es für den Süden, für den Teil des Hauses, in welchem die Versammlung der Ältesten war.
110901 Chronik1Chr132616Auf Sephim und Hosa fiel es für den Westen bei dem Tore, welches auf den Weg zur Höhe führt, eine Wache neben der anderen.
110911 Chronik1Chr132617Gegen Osten waren sechs Leviten, gegen Norden vier am Tage, und wo die Versammlung war, je zwei und zwei.
110921 Chronik1Chr132618Bei den Zellen der Torhüter ferner, gegen Westen, waren vier an dem Wege und je zwei bei den Zellen.
110931 Chronik1Chr132619Dies sind die Abteilungen der Türhüter, von den Söhnen Kores und Meraris.
110941 Chronik1Chr132620Achias aber hatte die Aufsicht über die Schätze und die heiligen Gefäße des Hauses Gottes.
110951 Chronik1Chr132621Die Söhne Ledans, die Söhne des Gersoniten, von Ledan die Häupter der Geschlechter von Ledan, dem Gersoniten, Jehieli.
110961 Chronik1Chr132622Die Söhne Jehiels: Zathan und Joel, seine Brüder, hatten die Aufsicht über die Schätze des Hauses des Herrn,
110971 Chronik1Chr132623mit den Amramiten, Isaaritern, Hebroniten und Oziheliten.
110981 Chronik1Chr132624Subael, der Sohn Gersoms, des Sohnes Moses, hatte über die Schätze die Aufsicht.
110991 Chronik1Chr132625Und seine Brüder von Eliezer her waren dessen Sohn Rahabia, dessen Sohn Isajas, dessen Sohn Joram, dessen Sohn Zechri, dessen Sohn Selemith.
111001 Chronik1Chr132626Dieser Selemith und seine Brüder hatten die Aufsicht über die Schätze der Heiligtümer, welche der König David und die Fürsten der Geschlechter und die Obersten, die Hauptleute und die Heerführer geweiht hatten.
111011 Chronik1Chr132627aus den Kriegen und von der Beute aus den Schlachten her; dies hatten sie dem Tempel des Herrn geweiht, um denselben und die Gerätschaften desselben in gutem Stande zu erhalten.
111021 Chronik1Chr132628Dies alles weihte Samuel, der Seher, und Saul, der Sohn Kis, und Abner, der Sohn Ners, und Joab, der Sohn Saraias; alle weihten es zu Händen Selemiths und seiner Brüder.
111031 Chronik1Chr132629Über die Isaariten war Chonenias gesetzt mit seinen Söhnen, für die äußeren Verrichtungen in Israel, sie zu lehren und zu richten.
111041 Chronik1Chr132630Von den Hebronitern waren Hasabias und seine Brüder, sehr wackere Männer, tausendsiebenhundert über Israel gesetzt, jenseits des Jordans gegen Westen, in allen Arbeiten für den Herrn und für den Dienst des Königs.
111051 Chronik1Chr132631Von den Hebronitern aber war Jeria das Oberhaupt nach ihren Geschlechtern und Verwandtschaften. Im vierzigsten Jahre der Regierung Davids wurden sie gemustert und es fanden sich sehr wackere Männer zu Jazer Gilead,
111061 Chronik1Chr132632und seine Brüder reiferen Alters waren zweitausendsiebenhundert Familienhäupter. Diese setzte der König David über die Rubeniten und Gaditen und den halben Stamm Manasse, in allen Angelegenheiten Gottes und des Königs.
111071 Chronik1Chr13271Und die Söhne Israels nach ihrer Zahl, die Familienhäupter, die Obersten und Hauptleute und die Amtleute, welche dem Könige nach ihren Abteilungen dienten, antretend und abziehend, Monat um Monat im Jahre, waren ein jeder über vierundzwanzigtausend gesetzt.
111081 Chronik1Chr13272Über die erste Abteilung im ersten Monat war Jesboam, der Sohn Zabdiels, gesetzt und unter ihm standen vierundzwanzigtausend.
111091 Chronik1Chr13273Er gehörte zu den Söhnen Phares und war das Oberhaupt aller Führer der Schar im ersten Monat.
111101 Chronik1Chr13274Die Abteilung des zweiten Monats hatte Dubia, der Ahohiter, und nach ihm war ein anderer, mit Namen Makelloth, der einen Teil des Heeres von vierundzwanzigtausend befehligte.
111111 Chronik1Chr13275Der Anführer der dritten Abteilung im dritten Monat war Banajas, der Sohn Jojadas, der Priester; in seiner Abteilung waren vierundzwanzigtausend.
111121 Chronik1Chr13276Dieser Banajas war ein Recke von den dreißig und über die dreißig; seine Abteilung führte sein Sohn Amizabad.
111131 Chronik1Chr13277Der vierte, für den vierten Monat, war Asahel, der Bruder Joabs, und sein Sohn Zabadias nach ihm; zu seiner Abteilung gehörten vierundzwanzigtausend.
111141 Chronik1Chr13278Der fünfte, für den fünften Monat, war der Fürst Samaoth, der Jezeriter; zu seiner Abteilung gehörten vierundzwanzigtausend.
111151 Chronik1Chr13279Der sechste, für den sechsten Monat, war Hira, der Sohn Akkes, der Thekuiter; zu seiner Abteilung gehörten vierundzwanzigtausend.
111161 Chronik1Chr132710Der siebte, für den siebten Monat, war Helles, der Phalloniter, von den Söhnen Ephraims; zu seiner Abteilung gehörten vierundzwanzigtausend.
111171 Chronik1Chr132711Der achte, für den achten Monat, war Sabochai, der Husathiter, vom Geschlechte Zarahi; zu seiner Abteilung gehörten vierundzwanzigtausend.
111181 Chronik1Chr132712Der neunte, für den neunten Monat, war Abiezer, der Anathothiter, von den Söhnen Jeminis; zu seiner Abteilung gehörten vierundzwanzigtausend.
111191 Chronik1Chr132713Der zehnte, für den zehnten Monat, war Marari, auch ein Netophathiter, vom Geschlechte Zarai; zu seiner ABteilung gehörten vierundzwanzigtausend.
111201 Chronik1Chr132714Der elfte, für den elften Monat, war Banajas, der Pharathoniter, von den Söhnen Ephraims; zus einer Abteilung gehörten vierundzwanzigtausend.
111211 Chronik1Chr132715Der zwölfte, für den zwölften Monat, war Holdai, der Netophatiter, vom Geschlechte Gothoniel; zu seiner Abteilung gehörten vierundzwanzigtausend.
111221 Chronik1Chr132716Über die Stämme Israel waren gesetzt: Als Fürst über die Rubeniter Eliezer, der Sohn Zechris; als Fürst über die Simeoniter Saphatias, der Sohn Maachas;
111231 Chronik1Chr132717über die Leviten Hasabias, der Sohn Kamuels; über die Aaroniten Sadok;
111241 Chronik1Chr132718über Juda Eliu, der Bruder Davids; über Issachar Amri, der Sohn Michaels;
111251 Chronik1Chr132719über die Zabuloniter Jesmajas, der Sohn Addias; über die Nephtaliter Jerimoth, der Sohn Ozriels;
111261 Chronik1Chr132720über die Söhne Ephraims Osee, der Sohn Ozazius; über den halben Stamm Manasse Joel, der Sohn Phadajas,
111271 Chronik1Chr132721und über den halben Stamm Manasse in Gilead Jaddo, der Sohn Zacharias; über Benjamin aber Jasiel, der Sohn Abners,
111281 Chronik1Chr132722und über Dan Ezrihel, der Sohn Jerohams; das sind die Fürsten der Söhne Israels.
111291 Chronik1Chr132723David aber hatte die Bevölkerung von zwanzig Jahren und darunter nicht zählen wollen; denn der Herr hatte verheißen, Israel zu mehren wie die Sterne des Himmels.
111301 Chronik1Chr132724Joab, der Sohn Sarvias, hatte angefangen zu zählen, aber nicht geendet; denn ein Zorngericht kam deswegen über Israel und darum wurde die Zahl derer, welche gemustert waren, nicht in die Jahrbücher des Königs David eingetragen.
111311 Chronik1Chr132725Die Schätze des Königs verwaltete Azmoth, der Sohn Adiels, und die Schätze, welche in den Städten und Dörfern und Türmen waren, Jonathan, der Sohn Ozias.
111321 Chronik1Chr132726Die Feldarbeit und die Ackerleute, die das Land bebauten, beaufsichtigte Ezri, der Sohn Chelubs.
111331 Chronik1Chr132727und die Weingärtner Semejas, der Romathiter; die Weinkeller aber Zabdias, der Aphoniter.
111341 Chronik1Chr132728Die Ölgärten und Feigenbäume nämlich, die in den Ebenen waren, beaufsichtigte Balanan, der Gederiter; über die Ölbehältnisse aber war Joas gesetzt.
111351 Chronik1Chr132729Die Aufsicht über die Rinder, welche auf Saron weideten, hatte Setrai, der Saroniter; und über die Rinder in den Tälern Saphat, der Sohn Adlis;
111361 Chronik1Chr132730über die Kamele aber die Ismaheliter Ubil; über die Esel der Meronathiter Jadias
111371 Chronik1Chr132731und über die Schafe der Agariter Jaziz. Diese alle waren Verwalter des Besitzes des Königs David.
111381 Chronik1Chr132732Jonathan aber, der Oheim Davids, ein weiser und gelehrter Mann, war Ratgeber; er und Jahiel, der Sohn Hachamonis, waren bei den Söhnen des Königs.
111391 Chronik1Chr132733Achitophel war gleichfalls Ratgeber des Königs und Chusai, der Arachiter, der Vertraute des Königs.
111401 Chronik1Chr132734Nach Achitophel war es Jojada, der Sohn Banajas und Abiathar. Feldherr des Königs aber war Joab.
111411 Chronik1Chr13281Und David berief alle Fürsten Israels, die Häupter der Stämme, die Obersten des königlichen Hofgesindes, die Obersten und Hauptleute und die Verwalter des Vermögens und der Besitzungen des Königs und seine Söhne sowie die Kämmerer und alle heldenhaften und starken Männer im Heere nach Jerusalem.
111421 Chronik1Chr13282Und der König erhob sich und sprach: Höret mich, meine Brüder und mein Volk! Ich gedachte ein Haus zu bauen, in dem die Lade des Bundes des Herrn ruhen sollte und das ein Fußschemel unseres Gottes wäre, und ich rüstete alles zum Baue.
111431 Chronik1Chr13283Gott aber sprach zu mir: Du sollst meinem Namen kein Haus bauen, denn du bist ein Mann des Krieges und hast Blut vergossen.
111441 Chronik1Chr13284Aber der Herr, der Gott Israels, erwählte mich aus dem ganzen Hause meines Vaters, dass ich König sei über Israel immerdar; denn aus Juda erwählte er die Fürsten und von dem Hause Juda das Haus meines Vaters und von den Söhnen meines Vaters gefiel es ihm, mich zum König über ganz Israel zu erwählen.
111451 Chronik1Chr13285So hat er auch von meinen Söhnen (denn der Herr hat mir viele Söhne gegeben.) meinen Sohn Salomon erwählt, dass er auf dem Thron des Reiches des Herrn über Israel sitze,
111461 Chronik1Chr13286und zu mir gesprochen: Dein Sohn Salomon soll mein Haus und meine Vorhöfe erbauen; denn ihn habe ich mir zum Sohne erwählt und ich werde ihm Vater sein.
111471 Chronik1Chr13287Und ich will seine Herrschaft auf immer fest gründen in Ewigkeit, wenn er dabei beharrt, meine Gebote und meine Vorschriften zu beobachten, wie jetzt.
111481 Chronik1Chr13288Nun also vor der ganzen Gemeinde Israels und vor den Ohren unseres Gottes haltet und erforschet alle Gebote des Herrn, unseres Gottes, auf dass ihr das gute Land in Besitz behaltet und es euern Söhnen nach euch auf immer hinterlasset.
111491 Chronik1Chr13289Du aber, mein Sohn Salomon! erkenne den Gott deines Vaters und diene ihm mit ungeteiltem Herzen und mit willigem Gemüte; denn der Herr durchforscht alle Herzen und kennt alle Gedanken der Gemüter. Wenn du ihn suchst, wirst du ihn finden; wenn du ihn aber verlässest, wird er dich auf ewig verwerfen.
111501 Chronik1Chr132810Weil der Herr dich also erwählt hat, das Haus des Heiligtums zu bauen, so sei denn stark und vollbringe es!
111511 Chronik1Chr132811Hierauf gab David seinem Sohne Salomon den Abriss von der Halle, dem Tempel, den Zellen, dem Saale, den inneren Kammern und dem Hause der Versöhnung,
111521 Chronik1Chr132812sowie auch von allem, was er im Sinn hatte, von den Vorhöfen und den Kammern ringsum für die Schätze des Hauses des Herrn und für die Schätze der geweihten Gaben
111531 Chronik1Chr132813und in betreff der Abteilungen der Priester und Leviten, für jede Verrichtung im Hause des Herrn und für alle Gerätschaften zum Dienste im Tempel des Herrn;
111541 Chronik1Chr132814Gold nach dem Gewichte für alle Gerätschaften des Dienstes, auch Silber je nach dem Gewicht nach der Verschiedenartigkeit der Gerätschaften zum Dienste;
111551 Chronik1Chr132815ferner Gold für die goldenen Leuchter und deren Lampen, je nach dem Gewicht eines jeden Leuchters und der Lampen. In gleicher Weise gab er auch eine große Menge Silbers zu den silbernen Leuchtern und zu deren Lampen, je nach verschiedenem Maße.
111561 Chronik1Chr132816Auch gab er Gold für die Tische der Schaubrote nach der Verschiedenheit der Tische; ebenso auch Silber für andere silberne Tische.
111571 Chronik1Chr132817Und für die Gabeln und Schalen und Rauchfässer aus reinstem Gold, sowie zu den goldenen kleinen Löwen, bestimmte er nach Verhältnis des Maßes das Gewicht, Löwe für Löwe; desgleichen forderte er auch für die silbernen Löwen Silber verschiedenen Gewichtes ab.
111581 Chronik1Chr132818Für den Altar, auf dem das Räucherwerk angezündet wird, gab er das lauterste Gold; auch sollte von solchem das Abbild des Gespanns der Cherubim gemacht werden, die ihre Flügel ausbreiten und die Lade des Bundes des Herrn decken.
111591 Chronik1Chr132819Alles, sprach er, ist mir, von der Hand des Herrn geschrieben, zuteil geworden, damit ich alle Werke des Vorbildes verstände.
111601 Chronik1Chr132820Sodann sprach David zu seinem Sohne Salomon: Sei fest und entschlossen und führe es aus! Fürchte dich nicht und zage nicht; denn der Herr, mein Gott, wird mit dir sein und wird dich nicht im Stiche lassen, noch verlassen, bis du das ganze Werk für den Dienst des Hauses des Herrn vollendet hast.
111611 Chronik1Chr132821Siehe, hier sind die Abteilungen der Priester und Leviten, die zu jedem Dienste im Hause des Herrn bereit dir zur Seite stehen; und ebenso die Fürsten, wie das Volk, wissen alle deine Befehle auszuführen.
111621 Chronik1Chr13291Alsdann sprach der König David zu allen Versammelten: Mein Sohn Salomon, den Gott allein erwählt hat, ist noch jung und zart; aber das Werk ist groß, denn nicht für einen Menschen wird eine Wohnung bereitet, sondern für Gott.
111631 Chronik1Chr13292Ich habe aus allen meinen Kräften für das Haus meines Gottes vorbereitet: das Gold zu den goldenen Gefäßen, das Silber zu den Silbernen, das Erz zu den ehernen, das Eisen zu den eisernen, das Holz zu den hölzernen, dazu Onyx-Steine und Spießglanz gleiche und bunte Steine und allerlei andere kostbare Steine und parischen Marmor in Menge.
111641 Chronik1Chr13293Und zu allem, was ich für das Haus meines Gottes von meinem Eigentum an Gold und Silber dargebracht habe, gebe ich noch für den Tempel meines Gottes, außer dem, was ich für das heilige Haus bereitet habe,
111651 Chronik1Chr13294Dreitausend Talente Gold von dem Golde aus Ophir und siebentausend Talente gediegenen Silbers, um die Wände des Tempels damit zu bekleiden;
111661 Chronik1Chr13295und jede Arbeit, wo Gold vonnöten, soll von Gold, und wo Silber vonnöten, von Silber durch die Hände der Künstler gemacht werden. Will nun jemand eine freiwillige Gabe darbringen, so fülle er heute seine Hand und bringe dem Herrn dar, was er will.
111671 Chronik1Chr13296Da gelobten die Fürsten der Geschlechter und die Obersten der Stämme Israels, auch die Obersten und Hauptleute und die Verwalter der Güter des Königs,
111681 Chronik1Chr13297und spendeten zu der Arbeit des Hauses Gottes fünftausend Talente Gold, zehntausend Goldstücke, zehntausend Talente Silber, achtzehntausend Talente Erz, dazu hunderttausend Talente Eisen.
111691 Chronik1Chr13298Und wer bei sich Steine fand, gab sie für den Schatz des Hauses des Herrn zu Händen Jahiels, des Gersoniters.
111701 Chronik1Chr13299Da freute sich das Volk, als jene aus freien Stücken ihre Verheißungen machten, denn von ganzem Herzen brachten sie dieselben dem Herrn dar; aber auch der König David freute sich sehr.
111711 Chronik1Chr132910Und er pries den Herrn vor der ganzen Versammlung und sprach: Gepriesen bist du Herr, Gott Israels, unseres Vaters, von Ewigkeit zu Ewigkeit!
111721 Chronik1Chr132911Dein, o Herr! ist die Herrlichkeit und die Macht und der Ruhm und der Sieg, und dir gebührt das Lob! Denn alles, was im Himmel und auf Erden ist, ist dein; dein, o Herr! ist die Herrschaft und du bist erhaben über alle Fürsten.
111731 Chronik1Chr132912Dein ist der Reichtum und dein ist die Ehre; du herrschest über alles, in deiner Hand ist Kraft und Macht; in deiner Hand ist Größe und Herrschaft über alles.
111741 Chronik1Chr132913Darum, unser Gott! preisen wir dich und loben deinen herrlichen Namen.
111751 Chronik1Chr132914Denn wer bin ich und wer ist mein Volk, dass wir dir dies alles sollen verheißen können? Dein ist alles und was wir aus deiner Hand empfangen haben, das haben wir dir gegeben.
111761 Chronik1Chr132915Denn wir sind Fremdlinge vor dir und Ankömmlinge wie alle unsere Väter. Unsere Tage auf Erden sind wie ein Schatten und es ist kein Bleiben.
111771 Chronik1Chr132916Herr, unser Gott! all diese Fülle, die wir bereitet haben, um deinem heiligen Namen ein Haus zu bauen, aus deiner Hand kommt sie und dein ist alles.
111781 Chronik1Chr132917Ich weiß, mein Gott! dass du die Herzen prüfst und die Lauterkeit liebst; darum habe ich auch in der Lauterkeit meines Herzens freudig dies alles dargebracht und mit großer Freude gesehen, wie dein Volk dir seine Gaben darbrachte.
111791 Chronik1Chr132918Herr, du Gott unserer Väter Abraham, Isaak und Israel, bewahre auf ewig diesen Willen ihres Herzens und lass diese Gesinnung zu deiner Verehrung immerdar währen!
111801 Chronik1Chr132919Auch meinen Sohn Salomon, gib ein vollkommenes Herz, deine Gebote, deine Zeugnisse und deine Satzungen zu bewahren und alles zu erfüllen und das Haus zu bauen, für das ich alles vorbereitet habe.
111811 Chronik1Chr132920Und David gebot der ganzen Versammlung: Preiset den Herrn, unsern Gott! Da pries die ganze Versammlung den Herrn, den Gott ihrer Väter, und sie verneigten sich und warfen sich vor Gott nieder und huldigten dann dem Könige.
111821 Chronik1Chr132921Und sie schlachteten dem Herrn Opfer und brachten am folgenden Tage Brandopfer dar, tausend Stiere, tausend Widder, tausend Schafe, samt den Trankopfern dazu, nach aller Vorschrift, in großer Menge, für ganz Israel.
111831 Chronik1Chr132922Und sie aßen und tranken an diesem Tage vor dem Herrn mit großer Freude. Auch salbten sie Salomon, den Sohn Davids zum zweiten Mal und salbten ihn dem Herrn als Fürsten und Sadok zum Priester.
111841 Chronik1Chr132923Und Salomon setzte sich auf den Thron des Herrn als König an seines Vaters David Statt und er fand bei allen Wohlgefallen und ganz Israel gehorchte ihm.
111851 Chronik1Chr132924Aber alle Fürsten und Gewaltigen und alle Söhne des Königs David gaben ihm die Hand und unterwarfen sich dem Könige Salomon.
111861 Chronik1Chr132925Der Herr erhöhte Salomon über ganz Israel und gab ihm eine Herrlichkeit der Herrschaft, wie solche kein König von Israel vor ihm gehabt.
111871 Chronik1Chr132926So herrschte David, der Sohn Isais, über ganz Israel.
111881 Chronik1Chr132927Die Zeit, durch welche er über Israel herrschte, war vierzig Jahre; in Hebron herrschte er sieben Jahre und in Jerusalem dreiunddreißig Jahre.
111891 Chronik1Chr132928Und er starb im glücklichen Alter, hochbetagt, in Reichtum und Ehren, und sein Sohn Salomon ward König an seiner Statt.
111901 Chronik1Chr132929Des Königs David Taten aber, die früheren wie die späteren, sind geschrieben im Buche Samuels, des Sehers, und im Buche Nathas, des Propheten, und im Buche Gads, des Sehers,
111911 Chronik1Chr132930ebenso seine ganze Regierung, wie seine Macht und die Zeitläufte, die unter ihm, sowohl über Israel wie über alle Reiche der Erde dahingingen.
111922 Chronik2Chr1411Also erstarkte Salomons, des Sohnes Davids, Herrschermacht und der Herr, sein Gott, war mit ihm und machte ihn groß und erhaben.
111932 Chronik2Chr1412Da befahl Salomon dem gesamten Israel, den Obersten und Hauptleuten und den Fürsten und Richtern in ganz Israel und den Häuptern der Geschlechter
111942 Chronik2Chr1413und er zog mit der ganzen Volksmenge zu der Höhe von Gabaon, wo das Zelt des Bundes Gottes war, welches Moses, der Diener Gottes, in der Wüste gemacht hatte.
111952 Chronik2Chr1414Die Lade Gottes aber hatte David von Kariathiarim an den Ort gebracht, den er für sie hergerichtet und wo er für sie ein Zelt aufgeschlagen hatte, das ist nach Jerusalem.
111962 Chronik2Chr1415Auch war der eherne Altar, welchen Beseleel, der Sohn Uris, des Sohnes Hurs, gemacht hatte, daselbst vor dem Zelte des Herrn und Salomon, wie die ganze Volksgemeinde, suchte ihn auf.
111972 Chronik2Chr1416Und Salomon trat zu dem ehernen Altar, vor dem Zelte des Bundes des Herrn, hinan und brachte auf demselben tausend Opfer dar.
111982 Chronik2Chr1417Da siehe, in eben dieser Nacht erschien ihm Gott und sprach: Begehre, was ich dir geben soll!
111992 Chronik2Chr1418Salomon antwortete Gott: Du hast meinem Vater David große Barmherzigkeit erwiesen und hast mich zum Könige an seiner Statt eingesetzt.
112002 Chronik2Chr1419So gehe nun, Herr Gott! deine Verheißung in Erfüllung, die du meinem Vater David gegeben; denn du hast mich zum König über dein großes Volk gemacht, das so unzählbar ist wie der Staub der Erde.
112012 Chronik2Chr14110Gib mir Weisheit und Einsicht, dass ich vor deinem Volke einziehe und ausziehe; denn wer vermag dies dein Volk, das so groß ist, nach Gebühr zu richten?
112022 Chronik2Chr14111Da sprach Gott zu Salomon: Weil dies vielmehr deinem Herzen gefallen hat und du nicht Reichtum, Schätze und Ruhm, noch das Leben derjenigen, die dich hassen, verlangt hast, auch nicht eine lange Lebenszeit, sondern um Weisheit und Erkenntnis gebeten hast, um mein Volk, über welches ich dich zum Könige gesetzt habe, richten zu können,
112032 Chronik2Chr14112so sind dir Weisheit und Erkenntnis verliehen; aber auch Reichtum und Schätze und Ruhm will ich dir derart geben, dass keiner unter den Königen dir gleichkommen soll, weder vor dir, noch nach dir!
112042 Chronik2Chr14113Salomon kam also von der Höhe von Gabaon vor dem Zelt des Bundes her nach Jerusalem und herrschte über Israel.
112052 Chronik2Chr14114Und er sammelte Wagen und Reiter und hatte tausend vierhundert Wagen und zwölftausend Reiter und legte diese in die Wagenstädte und in die Nähe des Königs nach Jerusalem.
112062 Chronik2Chr14115Auch schaffte der König Silber und Gold nach Jerusalem, gleich als wären es Steine, und Zedern, als wären es wilde Feigenbäume, die in den Ebenen in großer Menge wachsen.
112072 Chronik2Chr14116Es wurden ihm aber von Ägypten und von Koa Pferde zugeführt von den Händlern des Königs, die hinzogen und um Geld kauften,
112082 Chronik2Chr14117ein Viergespann Pferde um sechshundert Silberlinge und ein Pferd um hundertfünfzig; ebenso ward es betreffs des Kaufes in allen Reichen der Hethiter und von den Königen in Syrien gehalten.
112092 Chronik2Chr1421Salomon beschloß nun, das Haus dem Namen des Herrn und einen Palast für sich zu bauen.
112102 Chronik2Chr1422Und er zählte siebzigtausend als Lastträger ab und achtzigtausend, um im Gebirge Steine zu brechen, und als Vorsteher über sie dreitausendsechshundert.
112112 Chronik2Chr1423Sodann sandte er zu Hiram, dem Könige von Tyrus, und ließ ihm sagen: Was du meinem Vater David getan, dass du ihm Zedernholz sandtest, sich ein Haus zu bauen, in dem er auch wohnte,
112122 Chronik2Chr1424das tue auch mir, damit ich dem Namen des Herrn, meines Gottes, ein Haus baue und es einweihe, dass man das Räucherwerk vor ihm verbrenne und Wohlgerüche darbringe und Schaubrote immerdar auflege und Brandopfer morgens und Abends und an den Sabbaten und Neumonden und den Festtagen des Herrn, unseres Gottes, die Israel geboten sind, auf immer.
112132 Chronik2Chr1425Denn es ist ein großes Haus, das ich bauen will; denn unser Gott ist größer als alle Götter.
112142 Chronik2Chr1426Wer wird also imstande sein können, ein Haus zu bauen, das seiner würdig wäre? Wenn der Himmel und die Himmel der Himmel ihn nicht fassen können, was bin ich, dass ich ihm ein Haus bauen könnte? Es sei denn einzig dazu, dass man vor ihm Räucherwerk anzünde.
112152 Chronik2Chr1427Darum sende mir einen erfahrenen Mann, der Arbeiten in Gold und Silber, Erz und Eisen, Purpur, Scharlach und Himmelblau zu fertigen weiß und der kundig ist, Schnitzwerk auszuführen, im Verein mit den Künstlern, welche ich in Judäa und Jerusalem bei mir habe und welche mein Vater David bestellt hat.
112162 Chronik2Chr1428Sende mir auch Zedernholz, Tannen- und Fichtenholz vom Libanon; denn ich weiß, dass deine Knechte die Bäume auf dem Libanon zu fällen wissen, und meine Knechte sollen mit deinen Knechten sein,
112172 Chronik2Chr1429dass man mir Holz in großer Menge zurüste; denn es ist ein sehr großes und herrliches Haus, das ich bauen will.
112182 Chronik2Chr14210Dabei will ich den Arbeitern, deinen Knechten, die das Holz fällen werden, zum Unterhalte zwanzigtausend Kor Weizen und ebensoviele Kor Gerste und zwanzigtausend Metreten Wein und zwanzigtausend Sat Öl geben.
112192 Chronik2Chr14211da antwortete Hiram, der König von Tyrus, durch einen Brief, den er an Salomon sandte: Weil der Herr sein Volk liebt, darum hat er dich zum Könige über dasselbe gesetzt.
112202 Chronik2Chr14212Und weiter sprach er: Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels, der Himmel und Erde gemacht, welcher dem Könige David einen weisen, erfahrenen, einsichtigen und klugen Sohn gegeben hat, dass er dem Herrn ein Haus baue und sich einen Palast.
112212 Chronik2Chr14213Ich sende dir also einen klugen und sehr einsichtigen Mann, Hiram, meinen Vater,
112222 Chronik2Chr14214den Sohn einer Frau von den Töchtern Dans, dessen Vater ein Tyrier war, der es versteht, zu arbeiten in Gold, in Silber, in Erz, Eisen, Marmor und Holz, sowie auch in rotem und blauem Byssus und Scharlach; der jede Art von Schnitzwerk zu fertigen weiß und alles, was zum Werke nötig, kunstreich zu ersinnen versteht, zusammen mit deinen Künstlern und den Künstlern meines Herrn, deines Vaters David.
112232 Chronik2Chr14215So sende deinen Knechten, was du, Herr, versprochen hast, Weizen und Gerste, und Öl und Wein.
112242 Chronik2Chr14216Wir aber werden auf dem Libanon Holz fällen, soviel du nötig hast, und es in Flößen auf dem Meere nach Joppe bringen, deine Sache aber wird es sein, dasselbe nach Jerusalem zu schaffen.
112252 Chronik2Chr14217Da zählte Salomon alle Fremdlinge, die im Lande Israel waren, nach der Zählung, welche sein Vater David vorgenommen hatte, und es fanden sich hundertdreiundfünfzigtausendsechshundert.
112262 Chronik2Chr14218Von diesen bestimmte er siebzigtausend zu Lastträgern und achtzigtausend, um Steine im Gebirge zu brechen; und dreitausendsechshundert als Vorsteher über die Arbeiten des Volkes.
112272 Chronik2Chr1431Da begann Salomon das Haus des Herrn in Jerusalem auf dem Berge Moria zu bauen, der seinem Vater David gezeigt ward, an dem Orte, den David auf der Tenne Ornans, des Jebusiters, zugerichtet hatte.
112282 Chronik2Chr1432Er fing aber im zweiten Monat, im vierten Jahre seiner Herrschaft, zu bauen an.
112292 Chronik2Chr1433Und dies ist die Grundlegung Salomons für den Bau des Hauses Gottes: Die Länge betrug sechzig Ellen nach altem Maße, die Breite zwanzig Ellen.
112302 Chronik2Chr1434Die Halle an der Vorderseite, welche sich in der Länge nach dem Maße der Breite des Hauses hinzog, war zwanzig Ellen lang und hundertundzwanzig Ellen hoch; diese überkleidete er inwendig mit dem lautersten Golde.
112312 Chronik2Chr1435Und das große Haus belegte er mit Brettern von Tannenholz und überkleidete es in seiner ganzen Ausdehnung mit Plättchen von feinem Golde, in die er Palmen und eine Art aneinander anschließender Kettchen grub.
112322 Chronik2Chr1436Auch belegte er den Fußboden des Tempels mit dem kostbarsten Marmor, zu großer Zier.
112332 Chronik2Chr1437Das Gold aber, mit dessen Plättchen er das Haus und seine Balken und Pfosten und Wände und Türen bekleidete, war das gediegenste und er grub Cherubim in die Wände.
112342 Chronik2Chr1438Hierauf machte er das Gebäude des Allerheiligsten, die Länge entsprechend der Breite des Hauses, zwanzig Ellen, und die Breite ebenso zwanzig Ellen; und er bedeckte es mit Goldplatten von etwa sechshundert Talenten.
112352 Chronik2Chr1439Auch die Nägel machte er von Gold, so dass jeder Nagel fünfzig Sekel wog; und auch die Obergemächer überkleidete er mit Gold.
112362 Chronik2Chr14310Ferner machte er im Gebäude des Allerheiligsten zwei Cherubim von Bildhauerarbeit und überzog sie mit Gold.
112372 Chronik2Chr14311Die Flügel der Cherubim breiteten sich zwanzig Ellen weit aus, so dass ein Flügel fünf Ellen hatte und die Wand des Hauses berührte, während der andere Flügel fünf Ellen lang war und den Flügel des andern Cherub berührte.
112382 Chronik2Chr14312Ebenso hatte ein Flügel des andern Cherub fünf Ellen und berührte die Wand, während sein anderer Flügel fünf Ellen lang war und an den Flügel des andern Cherub stieß.
112392 Chronik2Chr14313Die Flügel der beiden Cherubim waren also ausgebreitet und maßen zwanzig Ellen, die Cherubim aber standen aufrecht auf ihren Füßen, mit dem Gesichte nach dem Äußern des Hauses gewendet.
112402 Chronik2Chr14314Ferner machte er den Vorhang von blauem und rotem Purpur, Scharlach und Byssus und wirkte Cherubim hinein.
112412 Chronik2Chr14315Und vor der Türe des Tempels machte er zwei Säulen, welche fünfunddreißig Ellen hoch waren und deren Knäufe fünf Ellen hatten.
112422 Chronik2Chr14316Auch machte er eine Art Kettchen im Spruchorte und brachte sie oben an den Knäufen der Säulen an; sodann machte er hundert Granatäpfel und setzte sie an die Kettchen.
112432 Chronik2Chr14317Und er stellte die Säulen vor den Tempel, eine zur Rechten, die andere zur Linken; die, welche zur Rechten war, nannte er Jachin und die zur Linken Booz.
112442 Chronik2Chr1441Ferner machte er einen ehernen Altar, zwanzig Ellen lang und zwanzig Ellen breit und zehn Ellen hoch;
112452 Chronik2Chr1442sodann das gegossene Meer, zehn Ellen von einem Rande zum anderen, ringsum gerundet; fünf Ellen war es hoch und eine Schnur von dreißig Ellen lief um seinen Rand.
112462 Chronik2Chr1443Unter demselben waren Rindergestalten und verschiedenes Bildwerk umschloss außen in zwei Reihen, auf je zehn Ellen, den Bauch des Meeres; die Rinder waren gegossen.
112472 Chronik2Chr1444Das Meer selbst stand auf zwölf Rindern, von denen drei nach Norden gewendet waren, drei andere nach Westen, drei andere nach Süden, und die drei letzten nach Osten und das Meer ruhte auf ihnen; die Hinterteile der Rinder aber waren unter dem Meere nach innen zu.
112482 Chronik2Chr1445Die Dicke des Meeres war eine Handbreite und sein Rand war wie der Rand eines Bechers oder einer aufgegangenen Lilie; es fasste dreitausend Metreten.
112492 Chronik2Chr1446Auch machte er zehn Becken und stellte fünf zur Rechten und fünf zur Linken auf, damit alles, was man zum Brandopfer darbringen wollte, darin gewaschen würde; im Meere aber sollten sich die Priester waschen.
112502 Chronik2Chr1447Sodann machte er zehn goldene Leuchter nach der Form, die vorgeschrieben war, und stellte sie im Tempel auf, fünf zur Rechten und fünf zur Linken;
112512 Chronik2Chr1448und ebenso zehn Tische, und setzte sie in den Tempel, fünf zur Rechten und fünf zur Linken; und hundert goldene Schalen.
112522 Chronik2Chr1449Ferner machte er den Vorhof der Priester und den großen Hallenbau und Türen in den Hallenbau und überzog diese mit Erz.
112532 Chronik2Chr14410Und das Meer setzte er auf die rechte Seite gegen Osten, nach Süden zu.
112542 Chronik2Chr14411Hiram aber machte Töpfe und Gabeln und Schalen und vollendete alles, was er für den König im Hause Gottes zu machen hatte,
112552 Chronik2Chr14412nämlich die zwei Säulen mit den Aufsätzen und Knäufen und die netzförmigen Reife, welche die Knäufe über den Aufsätzen bedeckten,
112562 Chronik2Chr14413und die vierhundert Granatäpfel und die zwei netzförmigen Reife, so dass je zwei Reihen Granatäpfel an jedem Reife hingen, um die Aufsätze und Knäufe der Säulen zu bedecken.
112572 Chronik2Chr14414Und er machte die Gestelle und die Becken, welche er auf die Gestelle setzte;
112582 Chronik2Chr14415das eine Meer und zwölf Rinder unter das Meer,
112592 Chronik2Chr14416und die Töpfe und Gabeln und Schalen. Alle Gerätschaften machte Hiram, sein Vater, dem Salomon im Hause des Herrn aus dem feinsten Erze.
112602 Chronik2Chr14417In der Jordanlandschaft ließ sie der König gießen in Lehmerde zwischen Sochot und Saredatha.
112612 Chronik2Chr14418Die Gerätschaften aber waren in unzählbarer Menge, so dass man das Gewicht des Erzes nicht wusste.
112622 Chronik2Chr14419Und Salomon fertigte alle Gerätschaften des Hauses Gottes, den goldenen Altar, die Tische mit den Schaubroten darauf;
112632 Chronik2Chr14420die Leuchter mit ihren Lampen, die vor dem Spruchorte nach Vorschrift leuchten sollten, vom lautersten Gold;
112642 Chronik2Chr14421auch das Blumenwerk, die Lampen und die goldenen Lichtscheeren, alles ward aus dem feinsten Golde gemacht;
112652 Chronik2Chr14422ebenso die Gefäße zum Räuchern und die Rauchfässer und die Schalen und Mörser vom reinsten Golde. Auch machte er die Türen des inneren Tempels, zum Allerheiligsten, mit Schnitzwerk und die äußeren Türen des Tempels von Gold. So war die ganze Arbeit vollendet, welche Salomon im Hause des Herrn schaffte.
112662 Chronik2Chr1451Hierauf brachte Salomon alles hinein, was sein Vater David geweiht hatte, Silber und Gold und alle Gerätschaften und legte sie in den Schatzkammern des Hauses Gottes nieder.
112672 Chronik2Chr1452Alsdann versammelte er die Ältesten von Israel und alle Fürsten der Stämme und die Häupter der Familien von den Söhnen Israel in Jerusalem, um die Lade des Bundes des Herrn aus der Davidsstadt, das ist Sion, herzugeleiten.
112682 Chronik2Chr1453Da kamen alle Männer von Israel zu dem Könige am Festtage des siebten Monats.
112692 Chronik2Chr1454Als nun alle Ältesten Israels gekommen waren, hoben die Leviten die Lade auf
112702 Chronik2Chr1455und brachten sie hinein, ebenso die gesamten Gerätschaften des Zeltes. Die Gerätschaften des Heiligtums aber, welche im Zelte waren, trugen die Priester mit den Leviten.
112712 Chronik2Chr1456Und der König Salomon und die ganze Gemeinde Israel und alle, die vor der Lade versammelt waren, opferten Widder und Rinder so zahlreich, dass man sie nicht zählen konnte; so groß nämlich war die Menge der Schlachtopfer.
112722 Chronik2Chr1457Und die Priester trugen die Lade des Bundes des Herrn an ihren Ort hinein, das ist an den Spruchort des Tempels, in das Allerheiligste unter die Flügel der Cherubim,
112732 Chronik2Chr1458so, dass die Cherubim ihre Flügel über den Ort, wohin die Lade gesetzt war, ausbreiteten und die Lade selbst wie ihre Stangen bedeckten.
112742 Chronik2Chr1459Die Knäufe der Stangen aber, auf denen die Lade getragen wurde, sah man vor dem Spruchorte, weil sie etwas länger waren; wer sich aber etwas weiter hinaus befand, konnte sie nicht mehr sehen. Daselbst also war die Lade bis auf den heutigen Tag.
112752 Chronik2Chr14510In der Lade war nichts anderes als die zwei Tafeln, welche Moses am Horeb hineingelegt hatte, als der Herr den Söhnen Israels bei ihrem Auszuge aus Ägypten das Gesetz gab.
112762 Chronik2Chr14511Nachdem aber die Priester aus dem Heiligtum herausgetreten waren (denn alle Priester, welche sich daselbst irgend finden konnten, hatten sich geheiligt; auch war damals unter ihnen noch nicht die Ordnung und Abwechslung im Dienste eingeführt),
112772 Chronik2Chr14512standen die Leviten und die Sänger, das ist, sowohl die unter Asaph, als die unter Eman und die unter Idithum waren, ihre Söhne und Brüder, mit feiner Leinwand bekleidet, und spielten auf Zimbeln und Harfen und Zithern, auf der Ostseite des Altares stehend, und bei ihnen hundertzwanzig Priester, welche die Trompeten bliesen.
112782 Chronik2Chr14513Als nun alle untereinander mit Trompeten und Gesang und mit Zimbeln und Saitenspielen und Instrumenten aller Art einstimmten und die Stimme erhoben, ward der Schall davon weithin gehört und, da sie den Herrn zu preisen und zu sagen begannen: Lobet den Herrn, denn er ist gütig und seine Barmherzigkeit währet ewiglich, ward das Haus Gottes mit einer Wolke erfüllt
112792 Chronik2Chr14514und die Priester vermochten nicht, hinzuzutreten und ihren Dienst zu verrichten wegen des Dunkels; denn die Herrlichkeit des Herrn hatte das Haus Gottes erfüllt.
112802 Chronik2Chr1461Da sprach Salomon: Der Herr hat verheißen, im Dunkel zu wohnen;
112812 Chronik2Chr1462ich habe nun seinem Namen ein Haus gebaut, dass er in demselben auf ewig wohne.
112822 Chronik2Chr1463Hierauf wandte der König sein Angesicht und wünschte der ganzen Versammlung Israels (denn die ganze Gemeinde stand aufhorchend da) Segen und er sprach:
112832 Chronik2Chr1464Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels, der in der Tat erfüllt hat, was er meinem Vater David verheißen, da er sagte:
112842 Chronik2Chr1465Seit dem Tage, da ich mein Volk aus dem Lande Ägypten geführt, habe ich keine Stadt von allen Stämmen Israels erwählt, dass meinem Namen darin ein Haus erbaut werde; auch erwählte ich keinen andern Mann, dass er Fürst über mein Volk Israel sei,
112852 Chronik2Chr1466aber Jerusalem habe ich erwählt, dass mein Name dort sei, und David habe ich erwählt, ihn über mein Volk Israel zu setzen.
112862 Chronik2Chr1467Mein Vater David war willens, dem Namen des Herrn, des Gottes Israels, ein Haus zu bauen,
112872 Chronik2Chr1468doch der Herr sprach zu ihm: Dass dies dein Wille war, meinem Namen ein Haus zu bauen, daran hast du zwar wohl getan, dass du einen solchen Willen hattest,
112882 Chronik2Chr1469aber nicht du sollst das Haus bauen, sondern dein Sohn, der aus deinen Lenden kommen wird, er soll meinem Namen ein Haus bauen.
112892 Chronik2Chr14610So hat der Herr denn sein Wort, das er gesprochen, erfüllt und ich bin an meines Vaters David statt getreten und habe den Thron Israels eingenommen, wie der Herr verheißen hat, und ich habe dem Namen des Herrn, des Gottes Israels, ein Haus gebaut
112902 Chronik2Chr14611und in dasselbe die Lade gesetzt, in welcher der Bund des Herrn ist, den er mit den Söhnen Israels geschlossen hat.
112912 Chronik2Chr14612Alsdann trat er vor den Altar des Herrn, der ganzen Gemeinde Israel gegenüber, und breitete seine Hände aus.
112922 Chronik2Chr14613Salomon hatte nämlich ein ehernes Gestell machen lassen und mitten in den Hallenbau gesetzt, fünf Ellen lang und fünf Ellen breit und drei Ellen hoch; auf dieses trat er und beugte seine Kniee der ganzen Gemeinde Israel gegenüber und erhob seine Hände gen Himmel.
112932 Chronik2Chr14614und sprach: Herr, Gott Israels! Es ist kein Gott wie du im Himmel oder auf Erden; der du den Bund und die Barmherzigkeit deinen Dienern bewahrst, die von ganzem Herzen vor dir wandeln;
112942 Chronik2Chr14615der du deinem Diener David, meinem Vater, alles gehalten hast, was du zu ihm geredet und in der Tat erfüllt hast, was du versprochen, wie es der heutige Tag zeigt.
112952 Chronik2Chr14616So lass denn, Herr, Gott Israels, deinem Diener, meinem Vater David, alles in Erfüllung gehen, was du ihm verheißen hast, da du sprachest: Es soll dir nicht an einem Nachkommen fehlen vor mir, der auf dem Throne Israel sitze, wenn nur deine Söhne acht haben auf ihre Wege und in meinem Gesetze wandeln, wie auch du vor mir gewandelt bist.
112962 Chronik2Chr14617So lass nun Herr, Gott Israels! dein Wort in Erfüllung gehen, welches du zu deinem Vater David gesprochen hast.
112972 Chronik2Chr14618Ist es denn glaublich, dass Gott bei den Menschen auf Erden Wohnung nehmen sollte? Wenn der Himmel und die Himmel der Himmel dich nicht fassen können, wie viel weniger dieses Haus, welches ich erbaut habe!
112982 Chronik2Chr14619Aber darum allein ist es errichtet, dass du auf das Gebet deines Dieners und sein Flehen acht habest, o Herr, mein Gott! und die Bitten hörest, welche dein Diener vor dir darbringt,
112992 Chronik2Chr14620dass du deine Augen über dieses Haus offen haltest Tag und Nacht, über die Stätte, wo, wie du verheißen, dein Name angerufen werden soll,
113002 Chronik2Chr14621und dass du das Gebet erhörest, welches dein Diener daselbst verrichtet, und das Flehen deines Dieners und deines Volkes Israel erhörest. Wer immer an diesem Ort betet, den erhöre von deiner Wohnung, das ist vom Himmel her, und sei ihm gnädig.
113012 Chronik2Chr14622Wenn sich jemand wider seinen Nächsten versündigt und er kommt, bereit, wider ihn einen Schwur zu leisten und nimmt einen Eid auf sich mit einem Fluchwunsche vor dem Altar in diesem Hause,
113022 Chronik2Chr14623so wolltest du vom Himmel her hören und deine Diener richten, so dass du den Wandel des Schuldigen auf sein eigenes Haupt zurückbringst und dem Gerechten Genugtuung schaffst, indem du ihm nach seiner Gerechtigkeit vergiltst.
113032 Chronik2Chr14624Wenn dein Volk Israel von seinen Feinden überwunden wird (denn sie werden wider dich sündigen) und sie sich bekehren und Buße tun und deinen Namen anrufen und an diesem Orte flehen,
113042 Chronik2Chr14625so wollest du vom Himmel her hören und die Sünde deines Volkes Israel vergeben und sie in das Land zurückbringen, dass du ihnen und ihren Vätern gegeben hast.
113052 Chronik2Chr14626Wenn der Himmel verschlossen ist und um der Sünde des Volkes willen kein Regen fällt und sie flehen zu dir an diesem Orte und bekennen deinen Namen und bekehren sich von ihren Sünden, da du sie züchtigst,
113062 Chronik2Chr14627so wollest du vom Himmel her hören, o Herr! und deinen Dienern und deinem Volke Israel ihre Sünden vergeben und sie den guten Weg lehren, auf dem sie wandeln sollen, und Regen dem Lande geben, welches du deinem Volke zum Besitze gegeben hast.
113072 Chronik2Chr14628Wenn eine Hungersnot im Lande entsteht, wenn Pest, Dürre und Brand und Heuschrecken und Raupen oder wenn die Feinde das Land verwüsten und die Tore der Stadt belagern, wenn irgend eine Plage und Elend bedrängt,
113082 Chronik2Chr14629wer dann von deinem Volke Israel fleht, seine Plage und sein Elend erkennt und seine Hände in diesem Hause ausbreitet,
113092 Chronik2Chr14630den wollest du vom Himmel, von deiner hohen Wohnung her, hören und ihm gnädig sein und einem jeden nach seinem Wandel vergelten, wie du denselben in seinem Herzen erkennst (denn du allein kennst die Herzen der Menschenkinder);
113102 Chronik2Chr14631auf dass sie dich fürchten und auf deinen Wegen wandeln alle Tage, solange sie in dem Lande leben, das du unsern Vätern gegeben hast.
113112 Chronik2Chr14632Auch wenn ein Fremder, welcher nicht zu deinem Volke Israel gehört, aus seinem Lande kommt, um deines großen Namens und deiner starken Hand und deines ausgestreckten Armes willen, und an diesem Orte anbetet,
113122 Chronik2Chr14633so wollest du vom Himmel, deiner festen Wohnung her, hören und alles tun, um was jener Fremde dich anruft; damit alle Völker der Erde deinen Namen erkennen und dich fürchten, so wie dein Volk Israel, und erkennen, dass dein Name über dies Haus angerufen ist, welches ich erbaut habe.
113132 Chronik2Chr14634Wenn dein Volk zum Kampfe wider seine Feinde auf dem Wege auszieht, den du sie sendest, und sie beten dich an, nach dieser Stadt gewendet, die du erkoren hast, und wo das Haus ist, welches ich deinem Namen erbaut habe,
113142 Chronik2Chr14635so wollest du vom Himmel her ihr Gebet und ihr Flehen hören und Recht schaffen.
113152 Chronik2Chr14636Wenn sie aber wider dich sündigen (es ist ja kein Mensch, der nicht sündigte,) und du zürnst über sie und gibst sie den Feinden preis und diese führen sie gefangen in ein fernes oder nahes Land,
113162 Chronik2Chr14637und sie bekehren sich von Herzen in dem Lande, in das sie gefangen fortgeführt worden sind, und tun Buße und flehen zu dir im Lande ihrer Gefangenschaft und sprechen: Wir haben gesündigt, wir haben gottlos gehandelt und Böses getan,
113172 Chronik2Chr14638und sie bekehren sich zu dir von ganzem Herzen und von ganzer Seele im Lande ihrer Gefangenschaft, in das sie geführt worden sind, und beten dich an, sich nach ihrem Lande hinwendend, welches du ihren Vätern gegeben, und nach der Stadt, die du erwählt hast, und nach dem Hause, welches ich deinem Namen erbaut habe,
113182 Chronik2Chr14639so wollest du vom Himmel, deiner festen Wohnung her, ihr Gebet erhören und Recht schaffen und deinem Volke vergeben, obwohl es gesündigt hat.
113192 Chronik2Chr14640Denn du bist mein Gott! lass doch deine Augen offen stehen und deine Ohren auf das Gebet aufmerken, das an diesem Orte verrichtet wird.
113202 Chronik2Chr14641Darum erhebe dich jetzt, Herr, Gott! zu deiner Ruhe, du und die Lade deiner Macht! Lass deine Priester, o Herr und Gott! mit Heil bekleidet sein und deine Heiligen sich des Guten freuen!
113212 Chronik2Chr14642Herr, Gott! weise das Angesicht deines Gesalbten nicht ab; gedenke der Gnadenerweise gegen deinen Diener David!
113222 Chronik2Chr1471Als nun Salomon sein Gebet vollendet hatte, fiel Feuer vom Himmel herab und verzehrte die Brandopfer und die anderen Opfer; und die Herrlichkeit des Herrn erfüllte das Haus.
113232 Chronik2Chr1472Da vermochten die Priester nicht, in den Tempel des Herrn einzutreten, denn die Herrlichkeit des Herrn hatte den Tempel des Herrn erfüllt.
113242 Chronik2Chr1473Und alle Söhne Israels sahen das Feuer und die Herrlichkeit des Herrn über das Haus herniederkommen und fielen auf ihr Angesicht zur Erde auf das Steinpflaster nieder und beteten den Herrn an und priesen ihn, dass er gütig, dass seine Barmherzigkeit in Ewigkeit währt.
113252 Chronik2Chr1474Der König aber und das ganze Volk schlachteten Opfer vor dem Herrn.
113262 Chronik2Chr1475Der König Salomon schlachtete als Opfer zweiundzwanzigtausend Rinder und hundertzwanzigtausend Widder, und so weihten der König und das ganze Volk das Haus Gottes ein.
113272 Chronik2Chr1476Die Priester aber lagen ihren Dienstverrichtungen ob, und die Leviten spielten auf den Saitenspielen zu den Liedern des Herrn, welche der König David hatte anfertigen lassen, den Herrn zu loben, dass seine Barmherzigkeit ewig währt, und zu den Lobgesängen Davids; die Priester aber bliesen vor ihnen die Trompeten und ganz Israel stand dabei.
113282 Chronik2Chr1477Und Salomon weihte den Mittelteil des Vorhofes vor dem Tempel des Herrn; denn dort brachte er die Brandopfer und das Fett der Friedopfer dar, weil der eherne Altar, den er gemacht hatte, die Brandopfer und Speiseopfer und die Fettstücke nicht zu fassen vermochte.
113292 Chronik2Chr1478So feierte Salomon zu jener Zeit das Fest sieben Tage lang und ganz Israel mit ihm, eine sehr große Versammlung, vom Eingang nach Emath an bis zum Strome Ägyptens.
113302 Chronik2Chr1479Und am achten Tage hielt er eine Festversammlung, denn sieben Tage hatte er den Altar eingeweiht und sieben Tage das Fest gefeiert.
113312 Chronik2Chr14710Am dreiundzwanzigsten Tage des siebenten Monats aber entließ er das Volk in seine Hütten, fröhlich und sich freuend ob des Guten, welches der Herr an David und Salomon und an seinem Volke Israel getan hatte.
113322 Chronik2Chr14711So vollendete Salomon das Haus des Herrn und das Haus des Königs und alles, was er im Sinne gehabt hatte, im Hause des Herrn und in seinem Hause zu tun, und er brachte es zu Ende.
113332 Chronik2Chr14712Da erschien der Herr ihm des Nachts und sprach: Ich habe dein Gebet gehört und mir diesen Ort zur Opferstätte erwählt.
113342 Chronik2Chr14713Wenn ich den Himmel verschließe, so dass kein Regen fällt, wenn ich den Heuschrecken gebiete, das Land abzufressen, wenn ich Pest unter mein Volk sende,
113352 Chronik2Chr14714mein Volk aber, über das mein Name angerufen ist, sich bekehrt und zu mir fleht und mein Antlitz sucht und Buße tut von seinen schlimmen Wegen, so will ich es vom Himmel her erhören und ihre Sünden vergeben und ihrem Lande Heilung gewähren.
113362 Chronik2Chr14715Auch sollen meine Augen offen stehen und meine Ohren aufmerken auf das Gebet desjenigen, der an diesem Orte betet.
113372 Chronik2Chr14716Denn ich habe diesen Ort erwählt und geheiligt, dass mein Name auf ewig daselbst sei und meine Augen und mein Herz sollen allezeit dort weilen.
113382 Chronik2Chr14717wenn du nun vor mir wandelst, so wie dein Vater David gewandelt ist, und allem gemäß tust, was ich dir geboten habe, und meine Gebote und Rechte hältst,
113392 Chronik2Chr14718so werde ich den Thron deiner Herrschaft aufrecht erhalten, wie ich deinem Vater David verheißen habe, indem ich sprach: Nie soll es deinem Stamme an einem Manne gebrechen, der über Israel Fürst sei.
113402 Chronik2Chr14719Wenn ihr euch aber abkehrt und meine Satzungen und Gebote, die ich euch vorgelegt habe, verlasset und abtrünnig werdet und fremden Göttern dient und diese anbetet,
113412 Chronik2Chr14720so werde ich euch aus meinem Lande, das ich euch gegeben habe, ausrotten und ich werde dieses Haus, das ich meinem Namen geheiligt habe, verwerfen und es zum Sprichwort und zum Beispiel für alle Völker machen.
113422 Chronik2Chr14721Und dieses Haus wird allen, die vorübergehen, zum Sprichworte werden und sie werden sich entsetzen und sagen: Warum hat der Herr solches an diesem Lande und diesem Hause getan?
113432 Chronik2Chr14722Dann wird man antworten: Weil sie den Herrn, den Gott ihrer Väter, der sie aus dem Lande Ägypten geführt, verlassen und fremden Göttern angehangen und diese angebetet und verehrt haben, darum ist all dies Unheil über sie gekommen.
113442 Chronik2Chr1481Nach Verlauf von zwanzig Jahren aber, in welchen Salomon das Haus des Herrn und sein eigenes Haus erbaut hatte,
113452 Chronik2Chr1482baute er die Städte, welche Hiram dem Salomon gegeben hatte, und siedelte die Söhne Israels daselbst an.
113462 Chronik2Chr1483Sodann zog er gegen Emath Suba und gewann es.
113472 Chronik2Chr1484Und er baute Palmira in der Wüste und baute andere feste Städte in Emath.
113482 Chronik2Chr1485Ferner erbaute er Ober-Bethoron und Unter-Bethoron, ummauerte Städte, die Tore und Riegel und Schlösser hatten;
113492 Chronik2Chr1486ebenso Balaath und alle festen Städte, welche Salomon gehörten, und alle Städte für die Wagen und die Städte für die Reiter; alles, was Salomon wollte und gedachte, baute er in Jerusalem und auf dem Libanon und im ganzen Lande seiner Herrschaft.
113502 Chronik2Chr1487Alles Volk, welches übrig geblieben war von den Hethitern und Amorrhitern und Pherezitern und Hevitern und Jebusitern, die nicht zum Stamme Israels gehörten,
113512 Chronik2Chr1488die Söhne und Nachkommen derer, welche die Söhne Israels nicht getötet hatten, unterwarf Salomon dem Frondienst bis auf diesen Tag.
113522 Chronik2Chr1489Von den Söhnen Israels aber ließ er keinen bei den Werken des Königs Frondienste leisten, denn sie waren Kriegsleute und die höchsten Führer und die Obersten über seine Wagen und Reiter.
113532 Chronik2Chr14810Alle Obersten des Heeres des Königs Salomon waren zweihundertfünfzig, welche das Volk leiteten.
113542 Chronik2Chr14811Und er führte die Tochter Pharaos aus der Davidsstadt in das Haus hinüber, das er für sie gebaut hatte, denn der König sprach: Mein Weib soll nicht im Hause Davids, des Königs von Israel, wohnen; denn dies ist geheiligt, weil die Lade des Herrn in dasselbe gekommen ist.
113552 Chronik2Chr14812Hierauf brachte Salomon dem Herrn Brandopfer auf dem Altare des Herrn dar, welchen er vor der Halle errichtet hatte,
113562 Chronik2Chr14813dass man Tag für Tag auf denselben Opfer darbrächte nach dem Befehle Moses, an den Sabbaten und den Neumonden und den Festtagen, dreimal im Jahre, das ist am Feste der ungesäuerten Brote, am Feste der Wochen und am Feste der Laubhütten.
113572 Chronik2Chr14814Auch bestimmte er nach der Anordnung seines Vaters David die Dienstverrichtungen der Priester und die Leviten nach ihrer Ordnung, um Lob zu singen und Dienst zu tun, so wie jeder Tag es erheischt, und die Türhüter nach ihren Abteilungen an die einzelnen Tore; denn so hatte es David, der Mann Gottes, geboten.
113582 Chronik2Chr14815Und man übertrat keines von allen Geboten des Königs, die er gegeben, weder die Priester, noch die Leviten, und beobachtete alles, was er für die Aufbewahrung der Schätze vorgeschrieben hatte.
113592 Chronik2Chr14816Und Salomon hatte alle Kosten in Bereitschaft von dem Tag an, an dem er den Grund legte für das Haus des Herrn, bis zu dem Tage, da er es vollendete.
113602 Chronik2Chr14817Darnach zog Salomon nach Asiongaber und nach Ailath an das Ufer des Roten Meeres, im Lande Edom.
113612 Chronik2Chr14818Hiram aber sandte ihm durch seine Leute Schiffe und des Meeres kundige Seeleute; diese fuhren zusammen mit den Knechten Salomons nach Ophir und holten von dort vierhundertfünfzig Talente Goldes und brachten es dem Könige Salomon.
113622 Chronik2Chr1491Als auch die Königin von Saba den Ruf von Salomon hörte, kam sie, ihn mit schwierigen Fragen auf die Probe zu stellen, nach Jerusalem, mit großer Pracht, mit Kamelen, die Spezereien und sehr viel Geld und kostbare Steine trugen. Diese kam zu Salomon und redete mit ihm von allem, was sie sich vorgenommen hatte.
113632 Chronik2Chr1492Und Salomon erklärte ihr alles, was sie vorgelegt hatte; und es war nichts, was er ihr nicht dargelegt hätte.
113642 Chronik2Chr1493Da sie nun die Weisheit Salomons sah und das Haus, das er gebaut,
113652 Chronik2Chr1494dazu die Speisen seines Tisches und die Wohnungen seiner Knechte und die Verrichtungen seiner Diener und ihre Gewänder und die Mundschenken und ihre Gewänder und die Schlachtopfer, die er im Hause des Herrn darzubringen pflegte, geriet sie vor Staunen außer sich.
113662 Chronik2Chr1495Und sie sprach zu dem König: Wahr ist es, was ich in meinem Lande von deinen Taten und deiner Weisheit vernommen habe.
113672 Chronik2Chr1496Ich habe denen, welche es erzählten, nicht glauben wollen, bis ich selbst kam und mit eigenen Augen es sah und erfuhr, dass mir kaum die Hälfte von deiner Weisheit berichtet worden ist; du hast den Ruf durch deine erhabenen Vorzüge übertroffen.
113682 Chronik2Chr1497Glückselig deine Leute und glückselig deine Diener, die allezeit vor dir stehen und deine Weisheit hören!
113692 Chronik2Chr1498Gepriesen sei der Herr, dein Gott, der dich auf seinen Thron hat setzen wollen als König des Herrn, deines Gottes! Weil Gott Israel liebt und es auf ewig erhalten will, darum hat er dich zum Könige über dasselbe gesetzt, Recht und Gerechtigkeit zu üben.
113702 Chronik2Chr1499Hierauf gab sie dem Könige hundertundzwanzig Talente Goldes und Spezereien in großer Menge und kostbare Steine; nie sind solche Spezereien noch gewesen, wie die waren, welche die Königin von Saba dem König Salomon gab.
113712 Chronik2Chr14910Aber auch die Knechte Hirams brachten mit den Knechten Salomons Gold von Ophir und Sandelholz und sehr kostbare Steine
113722 Chronik2Chr14911und der König machte aus dem Sandelholz Stufen im Hause des Herrn und im Hause des Königs, sowie Zithern und Harfen für die Sänger; solches Holz ist zuvor niemals im Lande Juda gesehen worden.
113732 Chronik2Chr14912Der König Salomon aber gab der Königin von Saba alles, was sie wollte und begehrte, und noch viel mehr, als sie ihm gebracht hatte; und sie kehrte zurück und zog fort mit ihren Dienern in ihr Land.
113742 Chronik2Chr14913Das Gewicht des Goldes aber, das Salomon Jahr für Jahr gebracht ward, betrug sechshundertsechsundsechzig Talente Goldes,
113752 Chronik2Chr14914außer der Summe, welche die Abgesandten der verschiedenen Völker und die Händler zu bringen pflegten; dazu brachten alle Könige Arabiens und die Statthalter des Landes dem Salomon Gold und Silber.
113762 Chronik2Chr14915Und der König Salomon ließ zweihundert goldene Speere aus einer Summe von sechshundert Goldstücken machen, so viel wurden zu jedem Speer verwendet;
113772 Chronik2Chr14916und dreihundert goldene Schilde von dreihundert Goldstücken, mit denen ein jeder Schild überzogen ward; diese hinterlegte der König im Zeughause, das mit Bäumen umgeben war.
113782 Chronik2Chr14917Ferner ließ der König einen großen Thron von Elfenbein herstellen und ihn mit dem lautersten Golde überziehen.
113792 Chronik2Chr14918Ebenso sechs Stufen, auf denen man zu dem Throne hinaufstieg, und einen goldenen Fußschemel und zwei Armlehnen auf beiden Seiten und zwei Löwen, welche neben den Armlehnen standen.
113802 Chronik2Chr14919dazu noch zwölf andere kleine Löwen, welche auf den sechs Stufen zu beiden Seiten standen; ein solcher Thron ist noch nie in einem Reiche gewesen.
113812 Chronik2Chr14920Und alle Tischgeräte des Königs waren von Gold, so wie die Gerätschaften des Libanonwaldhauses vom reinsten Golde waren; denn das Silber ward in jenen Tagen für nichts geachtet.
113822 Chronik2Chr14921Die Schiffe des Königs fuhren nämlich mit den Knechten Hirams einmal in drei Jahren nach Tharsis und brachten von da Gold, Silber, Elfenbein, Affen und Pfauen.
113832 Chronik2Chr14922So übertraf Salomon an Reichtum und Herrlichkeit alle Könige auf Erden.
113842 Chronik2Chr14923Und alle Könige der Erde wünschten das Angesicht Salomons zu schauen, um die Weisheit zu hören, welche ihm Gott in das Herz gegeben hatte,
113852 Chronik2Chr14924und brachten ihm Geschenke, silberne und goldene Geräte, Kleider, Waffen, Spezereien, Rosse und Maultiere, Jahr für Jahr.
113862 Chronik2Chr14925Und Salomon hatte vierzigtausend Rosse in Ställen und zwölftausend Wagen und Reiter, diese legte er in die Wagenstädte und nach Jerusalem, wo der König war.
113872 Chronik2Chr14926Er übte die Herrschaft über alle Könige aus, die vom Strome Euphrat bis zu dem Lande der Philister und bis an die Grenzen von Ägypten wohnten.
113882 Chronik2Chr14927Und er machte, dass das Silber in Jerusalem in solcher Menge war wie die Steine, und der Zedern so viele wie wilde Feigenbäume, die in den Ebenen wachsen.
113892 Chronik2Chr14928Rosse aber wurden ihm aus Ägypten und aus allen Ländern zugeführt.
113902 Chronik2Chr14929Die übrige Geschichte der Taten Salomon saber, der früheren wie der späteren, ist aufgeschrieben in der Geschichte des Propheten Nathan und in den Büchern des Siloniters Ahia, auch in dem Gesichte des Sehers Addo wider Jeroboam, den Sohn Nabats.
113912 Chronik2Chr14930Und Salomon herrschte in Jerusalem über ganz Israel vierzig Jahre.
113922 Chronik2Chr14931Und da er zu seinen Vätern entschlief, begruben sie ihn in der Davidsstadt und sein Sohn Roboam ward König an seiner Statt.
113932 Chronik2Chr14101Roboam aber zog nach Sichem, denn ganz Israel war dorthin zusammen gekommen, um ihn zum Könige zu machen.
113942 Chronik2Chr14102Als Jeroboam, der Sohn Nabats, dies vernahm, der in Ägypten war (dorthin war er nämlich vor Salomon geflohen), kehrte er alsbald zurück.
113952 Chronik2Chr14103Und sie riefen ihn und er kam mit ganz Israel und sie redeten zu Roboam also:
113962 Chronik2Chr14104Dein Vater hat uns mit sehr hartem Joche bedrückt, erleichtere du den harten Dienst, den dein Vater uns auferlegt hatte, und erleichtere uns die Last ein wenig, so werden wir dir untertan sein.
113972 Chronik2Chr14105Er sprach: Kommet nach drei Tagen wieder zu mir. Als nun das Volk fortgegangen war,
113982 Chronik2Chr14106beriet er sich mit den Ältesten, welche vor seinem Vater Salomon gestanden, als er noch lebte, und sprach: Was ratet ihr mir, dem Volke zu antworten?
113992 Chronik2Chr14107Sie sprachen zu ihm: Wenn du diesem Volke zu Gefallen bist und sie mit milden Worten begütigst, so werden sie dir allezeit untertan sein.
114002 Chronik2Chr14108Er aber verwarf den Rat der Ältesten und fing an, mit den Jünglingen zu verhandeln, die mit ihm erzogen und in seinem Gefolge waren,
114012 Chronik2Chr14109und sprach zu ihnen: Was dünkt euch? Was soll ich diesem Volke antworten, das zu mir gesagt hat: Mache das Joch, das dein Vater uns auferlegt hat, leichter?
114022 Chronik2Chr141010Diese aber antworteten als Jünglinge, die in Üppigkeit mit ihm erzogen waren, und sprachen: So musst du mit dem Volke reden, welches zu dir gesagt hat: Dein Vater hat unser Joch schwer gemacht, erleichtere du es; so musst du ihm antworten: Mein kleinster Finger ist dicker als meines Vaters Lenden!
114032 Chronik2Chr141011Mein Vater hat euch ein schweres Joch auferlegt, ich aber werde eine größere Last hinzufügen; mein Vater hat euch mit Geißeln geschlagen, ich aber will euch mit Skorpionen schlagen.
114042 Chronik2Chr141012Am dritten Tage also kam Jeroboam und das ganze Volk zu Roboam, wie er ihnen befohlen hatte.
114052 Chronik2Chr141013Da gab der König eine harte Antwort, indem er den Rat der Ältesten verwarf,
114062 Chronik2Chr141014und er sprach nach dem Willen der Jünglinge: Mein Vater hat euch ein schweres Joch auferlegt, ich werde es noch schwerer machen; mein Vater hat euch mit Geißeln geschlagen, ich aber will euch mit Skorpionen schlagen.
114072 Chronik2Chr141015Und er hörte auf die Bitten des Volkes nicht, denn es war eine Fügung von Gott, damit seine Voraussagung erfüllt würde, die er durch Ahias, den Siloniter, Jeroboam, dem Sohne Nabats, gegeben hatte.
114082 Chronik2Chr141016Da nun der König so hart redete, sprach das ganze Volk zu ihm also: Wir haben keinen Teil an David und kein Erbe am Sohne Isais! Kehre zu deinen Wohnungen zurück, o Israel, du aber, David, weide dein Haus! Und Israel zog in seine Wohnungen heim.
114092 Chronik2Chr141017Über die Söhne Israels aber, welche in den Städten Judas wohnten, ward Roboam König.
114102 Chronik2Chr141018Als nun König Roboam den Aduram, der über die Abgaben gesetzt, hinsandte, steinigten ihn die Söhne Israels zu Tode. Da stieg König Roboam eilends auf seinen Wagen und floh nach Jerusalem.
114112 Chronik2Chr141019So fiel Israel vom Hause Davids ab, bis auf diesen Tag.
114122 Chronik2Chr14111Als Roboam aber nach Jerusalem kam, rief er das ganze Haus Juda und Benjamin zusammen, hundertachtzigtausend auserlesene Krieger, um gegen Israel zu kämpfen und die Herrschaft wieder an sich zu bringen.
114132 Chronik2Chr14112Da erging des Herrn Wort an Semeja, den Mann Gottes, also:
114142 Chronik2Chr14113Sage zu Roboam, dem Sohne Salomons, dem Könige von Juda, und zu ganz Israel in Juda und Benjamin:
114152 Chronik2Chr14114So spricht der Herr: Ihr sollt nicht hinaufziehen, noch gegen eure Brüder kämpfen! Ein jeder kehre in sein Haus zurück, denn nach meinem Willen ist dies geschehen. Als sie das Wort des Herrn hörten, kehrten sie um und zogen nicht gegen Jeroboam.
114162 Chronik2Chr14115Roboam aber wohnte zu Jerusalem und baute in Juda ummauerte Städte.
114172 Chronik2Chr14116Er baute nämlich Bethlehem, Etam, Thekue,
114182 Chronik2Chr14117Bethsur, Socho, Odollam,
114192 Chronik2Chr14118sowie Geth, Maresa, Ziph,
114202 Chronik2Chr14119dazu Aduram, Lachis, Azeka,
114212 Chronik2Chr141110Saraa, Ajalon und Hebron, welche in Juda und Benjamin lagen, zu festen Städten um.
114222 Chronik2Chr141111Und als er sie mit Mauern umschlossen hatte, setzte er Befehlshaber in dieselben und richtete Vorratshäuser für Öl und Wein ein.
114232 Chronik2Chr141112Auch machte er in jeder Stadt ein Zeughaus für die Schilde und Lanzen und befestigte jene mit der größten Sorgfalt und herrschte über Juda und Benjamin.
114242 Chronik2Chr141113Die Priester und Leviten aber, welche in ganz Israel waren, kamen aus allen ihren Wohnsitzen zu ihm,
114252 Chronik2Chr141114indem sie ihre Feldmarken und ihre Besitzungen verließen und nach Juda und Jerusalem hinüber zogen, weil Jeroboam und seine Nachkommen sie verstoßen hatten, dass sie das Priestertum des Herrn nicht ausüben sollten;
114262 Chronik2Chr141115denn er bestellte sich Priester für die Höhen und für die bösen Geister und die Kälber, welche er gemacht hatte.
114272 Chronik2Chr141116Aber auch aus allen Stämmen Israels kamen alle, die ihr Herz darauf richteten, den Herrn, den Gott Israels, zu suchen, nach Jerusalem, um dem Herrn, dem Gott ihrer Väter, ihre Opfer darzubringen.
114282 Chronik2Chr141117So machten sie das Reich Juda stark und Roboam, den Sohn Salomons, mächtig, drei Jahre lang; denn sie wandelten nur drei Jahre auf den Wege Davids und Salomons.
114292 Chronik2Chr141118Roboam aber nahm Mahalath, eine Tochter Jerimoths, des Sohnes Davids, zur Frau, und Abihail, eine Tochter Eliabs, des Sohnes Isais;
114302 Chronik2Chr141119diese gebar ihm die Söhne Jehus, Somoria und Zoom.
114312 Chronik2Chr141120Nach ihr nahm er Maacha, die Tochter Absaloms; diese gebar ihm Abia, Ethai, Ziza und Salomith.
114322 Chronik2Chr141121Roboam aber liebte Maacha, die Tochter Absaloms, mehr als alle seine Gemahlinnen und Nebenfrauen; denn er hatte achtzehn Frauen und sechzig Nebenfrauen genommen und zeugte achtundzwanzig Söhne und sechzig Töchter.
114332 Chronik2Chr141122Und er setzte Abias, den Sohn Maachas, zum Oberhaupte, zum Fürsten über alle seine Brüder ein; denn er gedachte ihn zum Könige zu machen,
114342 Chronik2Chr141123weil er weiser und angesehener war als alle seine Söhne, und verteilte diese in alle Landschaften von Juda und Benjamin und in alle ummauerten Städte, und er gab ihnen reichlichen Unterhalt und suchte viele Frauen.
114352 Chronik2Chr14121Als nun die Herrschaft Roboams stark und fest geworden war, fiel er von dem Gesetze des Herrn ab und ganz Israel mit ihm.
114362 Chronik2Chr14122Im fünften Jahre der Herrschaft Roboams aber zog Sesak, der König von Ägypten, gegen Jerusalem herauf (denn sie hatten sich gegen den Herrn versündigt)
114372 Chronik2Chr14123mit tausendzweihundert Wagen und sechzigtausend Reitern, und zahllos war das Kriegsvolk, welches mit ihm aus Ägypten gekommen war, Libyer, Troglodyten und Äthiopier.
114382 Chronik2Chr14124Und er nahm die befestigten Städte in Juda ein und kam bis nach Jerusalem.
114392 Chronik2Chr14125Semejas aber, der Prophet, ging zu Roboam und den Fürsten von Juda, welche sich auf der Flucht vor Sesak in Jerusalem zusammengefunden hatten, und sprach zu ihnen: So spricht der Herr: Ihr habt mich verlassen, so habe auch ich euch Sesaks Hand überlassen.
114402 Chronik2Chr14126Da wurden die Fürsten von Israel samt dem Könige bestürzt und sprachen: Der Herr ist gerecht.
114412 Chronik2Chr14127Da nun der Herr sah, dass sie sich verdemütigt hatten, erging das Wort des Herrn an Semejas also: Weil sie sich verdemütigt haben, will ich sie nicht verderben, sondern ihnen ein wenig Hilfe schaffen und mein Grimm soll sich nicht über Jerusalem ergießen durch Sesak.
114422 Chronik2Chr14128Doch sollen sie ihm untertan werden, damit sie den Unterschied zwischen meinem Dienste und dem Dienste eines irdischen Reiches erkennen!
114432 Chronik2Chr14129Sesak also, der König von Ägypten, zog von Jerusalem ab, nachdem er die Schätze des Hauses des Herrn und des Hauses des Königs geraubt, und nahm alles mit sich, auch die goldenen Schilde, welche Salomon gemacht hatte.
114442 Chronik2Chr141210Für diese machte der König eherne und gab sie den Obersten der Schildträger, welche an der Vorhalle des Palastes Wache hielten.
114452 Chronik2Chr141211Und so oft der König in das Haus des Herrn ging, kamen die Schildträger und nahmen dieselben und brachten sie alsdann wieder in ihre Rüstkammer zurück.
114462 Chronik2Chr141212Jedoch weil sie sich verdemütigt hatten, ließ der Zorn des Herrn von ihnen ab und sie wurden nicht völlig vertilgt; es wurden ja auch in Juda gute Werke gefunden.
114472 Chronik2Chr141213So befestigte sich der König Roboam zu Jerusalem und herrschte; er war aber einundvierzig Jahre alt, als er zu herrschen begann, und herrschte siebzehn Jahre in Jerusalem, der Stadt, die der Herr aus allen Stämmen Israels erwählt, um seinen Namen daselbst beständig sein zu lassen; seine Mutter hieß Naama, eine Ammanitin.
114482 Chronik2Chr141214Er tat aber Böses und richtete sein Herz nicht darauf, den Herrn zu suchen.
114492 Chronik2Chr141215Die Taten Roboams aber, die früheren und die späteren, sind sorgfältig und ausführlich in den Büchern Semejas, des Propheten, und Addos, des Sehers, aufgeschrieben; und Roboam und Jeroboam lagen ihr Leben lang miteinander im Streite.11
114502 Chronik2Chr141216Und Roboam entschlief zu seinen Vätern und ward in der Davidsstadt begraben. Sein Sohn Abia ward König an seiner Statt.
114512 Chronik2Chr14131Im achtzehnten Jahre des Königs Jeroboam wurde Abia König über Juda.
114522 Chronik2Chr14132Drei Jahre herrschte er in Jerusalem, seine Mutter hieß Michaja, eine Tochter Uriels aus Gibea; und es war Krieg zwischen Abia und Jeroboam.
114532 Chronik2Chr14133Als nun Abia in den Kampf zog, hatte er viermalhunderttausend streitbare und auserlesene Männer bei sich, Jeroboam aber stellte sich ihm mit achtmalhunderttausend gleichfalls auserlesenen und tapferen Streitern in Schlachtordnung entgegen.
114542 Chronik2Chr14134Da trat Abia auf den Berg Semeron in Ephraim und sprach: Höre, Jeroboam und ihr, ganz Israel!
114552 Chronik2Chr14135Wisset ihr denn nicht, dass der Herr, der Gott Israels, die Herrschaft über Israel auf ewig David gegeben hat, ihm und seinen Söhnen als einen Salzbund?
114562 Chronik2Chr14136Doch Jeroboam, der Sohn Nabats, der Diener Salomons, des Sohnes Davids, erhob sich und empörte sich wider seinen Herrn.
114572 Chronik2Chr14137Und nichtswürdige Leute, Belialssöhne, sammelten sich zu ihm und besiegten Roboam, den Sohn Salomons; denn Roboam war unerfahren und zaghaften Herzens und konnte ihnen nicht standhalten.
114582 Chronik2Chr14138Und nun sagt ihr, dass ihr dem Reiche des Herrn zu widerstehen vermögt, das er durch die Söhne Davids besitzt, und habt eine große Menge Volkes und die goldenen Kälber, welche euch Jeroboam zu Göttern gemacht hat.
114592 Chronik2Chr14139Auch habt ihr die Priester des Herrn, die Söhne Aarons, und die Leviten verstoßen und euch selbst Priester gemacht, wie alle Völker der Länder; wer nur kommt mit einem Stiere von der Herde und mit sieben Widdern, sich in den Priesterstand aufnehmen zu lassen, wird Priester derer, welche keine Götter sind.
114602 Chronik2Chr141310Doch unser Herr ist Gott, den wir nicht verlassen, und als Priester dienen dem Herrn Söhne Aarons und die Leviten üben ihre Amtsverrichtungen.
114612 Chronik2Chr141311Auch bringen sie dem Herrn alle Tage morgens und abends Brandopfer und Räucherwerk dar, zubereitet nach den Vorschriften des Gesetzes, und es werden Schaubrote auf den reinen Tisch gelegt; und bei uns ist der goldene Leuchter und dessen Lampen, dass sie des Abends immer angezündet werden; denn wir halten die Gebote des Herrn, unseres Gottes, den ihr verlassen habt.
114622 Chronik2Chr141312Deswegen ist Gott der Führer in unserem Heere und seine Priester sind da, welche die Trompeten blasen und sie wider euch ertönen lassen. Söhne Israels! Streitet doch nicht wider den Herrn, den Gott eurer Väter, denn es frommt euch nicht.
114632 Chronik2Chr141313Während jener so redete, legte Jeroboam im Rücken einen Hinterhalt und umging, während er den Feinden gegenüberstand, mit seinem Heere Juda, ohne dass dieser es merkte.
114642 Chronik2Chr141314Als nun Juda sich umwandte, sahen sie sich von vorn und von hinten angegriffen und riefen zu dem Herrn, und die Priester fingen an, die Trompeten zu blasen.
114652 Chronik2Chr141315Auch erhoben alle Männer Judas ein Geschrei; und siehe, als sie schrieen, erschreckte Gott Jeroboam und ganz Israel, das Abia und Juda gegenüberstand.
114662 Chronik2Chr141316Da flohen die Söhne Israels vor Juda und Gott gab sie in deren Hand.
114672 Chronik2Chr141317So brachte Abia und sein Volk ihnen eine große Niederlage bei und von Israel fielen verwundet fünfmalhunderttausend tapfere Männer.
114682 Chronik2Chr141318So wurden die Söhne Israels zu jener Zeit verdemütigt und die Söhne Judas wurden mächtig, denn sie vertrauten auf den Herrn, den Gott ihrer Väter.
114692 Chronik2Chr141319Abia aber verfolgte Jeroboam auf der Flucht und nahm ihm von seinen Städten Bethel samt dessen Tochterstädten, Jesana samt dessen Tochterstädten und Ephron samt dessen Tochterstädten weg,
114702 Chronik2Chr141320und Jeroboam konnte nicht mehr standhalten, so lange Abia lebte, der Herr aber schlug ihn, dass er starb.
114712 Chronik2Chr141321So erstarkte Abia in seiner Herrschaft und er nahm vierzehn Frauen und zeugte zweiundzwanzig Söhne und sechzehn Töchter.
114722 Chronik2Chr141322Die übrige Geschichte Abias aber und sein Wandel und seine Taten sind im Buche des Propheten Addo sorgfältig aufgeschrieben.
114732 Chronik2Chr14141Und Abia entschlief zu seinen Vätern, man begrub ihn in der Davidsstadt und sein Sohn Asa ward König an seiner Statt; zu dessen Zeit hatte das Land zehn Jahre Ruhe.
114742 Chronik2Chr14142Asa aber tat, was in den Augen seines Gottes gut und wohlgefällig war, und stürzte die Altäre des fremden Götzendienstes um und die Höhen
114752 Chronik2Chr14143und zerbrach die Bildsäulen und hieb die Haine um
114762 Chronik2Chr14144und befahl Juda, den Herrn, den Gott ihrer Väter, zu suchen und das Gesetz und alle Gebote zu beobachten.
114772 Chronik2Chr14145Und er schaffte aus allen Städten Judas die Altäre und die Götzentempel hinweg und herrschte in Frieden.
114782 Chronik2Chr14146Auch baute er feste Städte in Juda, denn er hatte Ruhe und es entstanden keine Kriege zu seiner Zeit, da der Herr Frieden gab.
114792 Chronik2Chr14147Und er sprach zu Juda: Wir wollen diese Städte bauen und mit Mauern umgeben und mit Türmen und Toren und Riegeln befestigen, so lange alles vom Kriege frei sich der Ruhe erfreut; denn weil wir den Herrn, den Gott unserer Väter, suchten, hat er uns ringsum Frieden gegeben. So bauten sie denn und stießen auf kein Hindernis bei dem Baue.
114802 Chronik2Chr14148Asa aber hatte in seinem Heere solche, die Schild und Speer trugen, aus Juda dreimalhunderttausend, und aus Benjamin solche, die Schild und Bogen führten, zweimalhundertachtzigtausend, insgesamt tapfere Männer.
114812 Chronik2Chr14149Da zog Zara, der Äthiopier, wider sie aus mit seinem Heer von zehnmalhunderttausend Mann und dreihundert Wagen und kam bis nach Maresa.
114822 Chronik2Chr141410Asa aber zog ihm entgegen und stellte sich in Schlachtordnung im Tale Sephata, bei Maresa, auf.
114832 Chronik2Chr141411Und Asa rief zu Gott, dem Herrn, und sprach: Herr! bei dir ist kein Unterschied, ob du mit wenigen helfest oder mit vielen; hilf uns Herr, unser Gott! denn im Vertrauen auf dich und auf deinen Namen sind wie wider diese Menge herangezogen. Herr! du bist unser Gott, lass nicht einen Menschen etwas wider dich vermögen!
114842 Chronik2Chr141412Da ließ der Herr auf die Äthiopier Schrecken fallen vor Asa und Juda und die Äthiopier flohen.
114852 Chronik2Chr141413Und Asa setzte ihnen mit dem Kriegsvolk, das er bei sich hatte, bis Gerara nach; so erlitten die Äthiopier eine völlige Niederlage, denn da der Herr sie schlug und sein Heer stritt, wurden jene vernichtet. So trugen sie denn viele Beute davon
114862 Chronik2Chr141414und schlugen alle Städte rings um Gerara, denn ein großer Schrecken war auf alle gefallen; und sie plünderten die Städte und trugen große Beute davon.
114872 Chronik2Chr141415Auch die Schafhürden zerstörten sie und führten unzählbar viel Vieh und Kamele weg und kehrten nach Jerusalem zurück.
114882 Chronik2Chr14151Auf Azarias aber, den Sohn Odeds, kam der Geist Gottes
114892 Chronik2Chr14152und er trat Asa entgegen und sprach zu ihm: Höret mich, Asa, und ihr, ganz Juda und Benjamin! Der Herr war mit euch, weil ihr mit ihm waret. Wenn ihr ihn sucht, so werdet ihr ihn finden, wenn ihr ihn aber verlasset, so wird er euch verlassen.
114902 Chronik2Chr14153Viele Tage aber werden in Israel vergehen ohne den wahren Gott und ohne lehrende Priester und ohne das Gesetz.
114912 Chronik2Chr14154Und wenn sie in ihrer Bedrängnis sich wieder zu dem Herrn, dem Gott Israels, wenden und ihn suchen, werden sie ihn finden.
114922 Chronik2Chr14155In jener Zeit wird der, der aus- und einzieht, keinen Frieden haben, sondern Schrecknisse werden überall über alle Bewohner der Länder kommen;
114932 Chronik2Chr14156denn ein Volk wird gegen das andere kämpfen und eine Stadt gegen die andere, weil der Herr sie mit aller Art von Bedrängnis verwirren wird.
114942 Chronik2Chr14157Ihr aber seid stark und lasset eure Hände nicht schlaff werden, denn euer Tun wird seinen Lohn finden.
114952 Chronik2Chr14158Als Asa diese Worte und die Weissagung Azarias, des Sohnes Odeds, des Propheten, hörte, fasste er Mut und schaffte die Götzen aus dem ganzen Lande Juda und aus Benjamin und aus den Städten weg, welche er vom Gebirge Ephraim eingenommen hatte,und weihte den Altar des Herrn, welcher vor der Halle des Herrn stand.
114962 Chronik2Chr14159Sodann versammelte er ganz Juda und Benjamin und mit ihnen die Angesessenen aus Ephraim und aus Manasse und aus Simeon; denn es waren zu ihm viele aus Israel geflohen, da sie sahen, dass der Herr, sein Gott, mit ihm war.
114972 Chronik2Chr141510Diese kamen im dritten Monat, im fünfzehnten Jahre der Herrschaft Asas, nach Jerusalem
114982 Chronik2Chr141511und opferten dem Herrn an diesem Tage von der Beute und dem Kriegsgewinne, den sie mitgebracht, siebenhundert Rinder und siebentausend Widder.
114992 Chronik2Chr141512Und er ging hinein, nach Gewohnheit den Bund zu befestigen, dass sie den Herrn, den Gott ihrer Väter, aus ganzem Herzen und aus ganzer Seele suchen sollten.
115002 Chronik2Chr141513Wer aber, sprach er, den Herrn, den Gott Israels, nicht sucht, der soll sterben, klein oder groß, Mann oder Weib!
115012 Chronik2Chr141514Und es schworen dem Herrn mit lautem Jubelgeschrei, mit Trompetenschall und Posaunenklang
115022 Chronik2Chr141515alle, die in Juda waren, und sprachen Beteuerungen aus; denn aus ganzem Herzen schworen sie und mit ganzem Willen suchten sie ihn und fanden ihn; und der Herr gab ihnen Ruhe ringsumher.
115032 Chronik2Chr141516Auch setzte er Maacha, die Mutter des Königs Asa, von ihrer großen Herrschaft ab, weil sie im Haine12in Bild des Priapus gemacht hatte, und er zerschlug und zertrümmerte es und verbrannte es am Bache Cedron.
115042 Chronik2Chr141517Die Höhen aber wurden in Israel nicht abgetan; doch war das Herz Asas ungeteilt, so lange er lebte.
115052 Chronik2Chr141518Und was sein Vater und er selbst gelobt, das brachte er in das Haus des Herrn, Silber und Gold und allerlei Gerätschaften.
115062 Chronik2Chr141519Und es war kein Krieg bis zum fünfunddreißigsten Jahre der Herrschaft Asas.
115072 Chronik2Chr14161Im sechsunddreißigsten Jahre seiner Herrschaft aber zog Baasa, der König von Israel, gegen Juda heran und begann eine Mauer um Rama zu bauen, auf dass niemand aus dem Reiche Asas ungefährdet aus- und eingehen könnte.
115082 Chronik2Chr14162Da nahm Asa Silber und Gold aus den Schatzkammern des Hauses des Herrn und aus den Schatzkammern des Königs und sandte es an Benadad, den König von Syrien, der in Damaskus wohnte, und ließ ihm sagen:
115092 Chronik2Chr14163Es besteht ein Bund zwischen mir und dir, auch war zwischen meinem Vater und deinem Vater Eintracht; darum sende ich dir Silber und Gold, dass du das Bündnis, welches du mit Baasa, dem Könige von Israel, hast, lösest und machest, dass er von mir abziehe.
115102 Chronik2Chr14164Als Benadad dies erfuhr, sandte er seine Heerführer gegen die Städte Israels; und sie schlugen Ahion und Dan und Abelmaim und alle ummauerten Städte von Nephthali.
115112 Chronik2Chr14165Da Baasa dies hörte, ließ er von dem Baue Ramas ab und stellte sein Unternehmen ein.
115122 Chronik2Chr14166Dann rief der König Asa ganz Juda auf und sie trugen die Steine von Rama weg und das Holz, welches Baasa zum Baue vorbereitet hatte; baute er damit Gibea und Maspha.
115132 Chronik2Chr14167Zu jener Zeit kam der Prophet Hanani zu Asa, dem Könige von Juda, und sprach zu ihm: Weil du dein Vertrauen auf den König von Syrien und nicht auf den Herrn, deinen Gott, gesetzt hast, darum ist das Heer des Königs von Syrien deiner Hand entkommen.
115142 Chronik2Chr14168Waren nicht die Äthiopier und Libyer viel zahlreicher an Wagen und Reitern und großer Stärke und gab sie der Herr, da du ihm vertrautest, nicht in deine Hand?
115152 Chronik2Chr14169Denn die Augen des Herrn schauen über die ganze Erde hin und geben denen Kraft, die mit ungeteiltem Herzen auf ihn vertrauen. Darum hast du töricht gehandelt und deswegen werden von nun an Kriege sich wider dich erheben.
115162 Chronik2Chr141610Da ward Asa über den Seher zornig und befahl, ihn in das Gefängnis zu werfen; denn er war sehr erzürnt darüber und tötete zu jener Zeit viele aus dem Volke.
115172 Chronik2Chr141611Die Taten Asas aber, die früheren und die späteren, sind im Buche der Könige von Juda und Israel aufgeschrieben.
115182 Chronik2Chr141612Und Asa ward im neununddreißigsten Jahre seiner Herrschaft an heftigem Fußschmerz krank, aber auch in seiner Krankheit suchte er den Herrn nicht, sondern vertraute mehr auf die Kunst der Ärzte.
115192 Chronik2Chr141613Und er entschlief zu seinen Vätern und starb im einundvierzigsten Jahre seiner Herrschaft.
115202 Chronik2Chr141614Da begruben sie ihn in seinem Grabe, welches er sich in der Davidsstadt hatte aushauen lassen. Und sie legten ihn auf sein Bett, das mit Spezereien und kostbaren Salben bedeckt war, die von Salbenmischern kunstgerecht bereitet waren, und verbrannten sie über ihm mit sehr großem Gepränge.
115212 Chronik2Chr14171Sein Sohn Josaphat aber ward König an seiner Statt und zeigte sich stark wider Israel.
115222 Chronik2Chr14172Und er legte zahlreiche Krieger in die Städte von Juda, die mit Mauern befestigt waren, und legte Besatzungen in das Land Juda und in die Städte von Ephraim, welche sein Vater Asa eingenommen hatte.
115232 Chronik2Chr14173Und der Herr war mit Josaphat, weil er auf den anfänglichen Wegen seines Vaters David wandelte und seine Hoffnung nicht auf die Baale setzte,
115242 Chronik2Chr14174sondern auf den Gott seines Vaters, und weil er nach dessen Geboten wandelte, nicht aber nach den Sünden Israels.
115252 Chronik2Chr14175Daher festigte der Herr das Reich in seiner Hand und ganz Juda gab Josaphat Geschenke und es wurden ihm unzählige Reichtümer und große Ehre zuteil.
115262 Chronik2Chr14176Da fasste sein Herz Mut um der Wege des Herrn willen und er schaffte auch die Höhen und Haine aus Juda hinweg.
115272 Chronik2Chr14177Im dritten Jahre seiner Herrschaft aber sandte er seine Fürsten Benhail, Obdias, Zacharias, Nathanael und Michäas aus, um in den Städten von Juda zu lehren,
115282 Chronik2Chr14178und mit ihnen die Leviten Semejas, Nathanias, Zabadias, Asael, Semiramoth, Jonathan, Adonias, Thobias und Thobadonias, die Leviten, und mit diesen die Priester Elisama und Joran.
115292 Chronik2Chr14179Diese lehrten das Volk in Juda, indem sie das Gesetzbuch des Herrn bei sich hatten, und zogen in allen Städten Judas umher und unterrichteten das Volk.
115302 Chronik2Chr141710Daher kam Furcht vor dem Herrn über alle Reiche der Länder rings um Juda und sie wagten nicht, gegen Josaphat Krieg zu führen.
115312 Chronik2Chr141711Sogar die Philister brachten Josaphat Geschenke und Silber als Tribut und die Araber brachten ihm Kleinvieh, siebentausendundsiebenhundert Widder und ebensoviele Böcke.
115322 Chronik2Chr141712So nahm Josaphat an Macht zu und ward groß und erhaben und baute in Juda turmähnliche Häuser und ummauerte Städte;
115332 Chronik2Chr141713auch schaffte er viele Vorräte in den Städten von Juda, und Krieger und tapfere Helden waren in Jerusalem;
115342 Chronik2Chr141714Die Zahl derselben ist diese nach den einzelnen Häusern und Familien: In Juda war Heerführer Ednas, der Fürst, und unter ihm dreimalhunderttausend tapfere Männer.
115352 Chronik2Chr141715Diesem zunächst war Johanan Heerführer und unter ihm zweimalhundertundachtzigtausend.
115362 Chronik2Chr141716Nach diesem kam Amasias, der Sohn Zechris, der sich dem Herrn geweiht hatte, und unter ihm zweimalhunderttausend, die Bogen und Schild führten.
115372 Chronik2Chr141717Auf diesen folgte Eliada, der Held im Streit, und unter ihm zweimalhunderttausend, die Bogen und Schild führten.
115382 Chronik2Chr141718Nach ihm Jozabad und unter ihm hundertundachtzigtausend wohlgerüstete Krieger.
115392 Chronik2Chr141719Diese alle standen dem Könige zu Befehl, außer den anderen, welche er in ganz Juda in die ummauerten Städte gelegt hatte.
115402 Chronik2Chr14181Josaphat war also reich und sehr berühmt und verschwägerte sich mit Achab.
115412 Chronik2Chr14182Und nach einigen Jahren zog er zu ihm nach Samaria hinab. Da schlachtete Achab ihm und dem Volke, das mit ihm gekommen war, bei seiner Ankunft sehr viele Widder und Rinder und beredete ihn, hinauf zu ziehen gegen Ramoth Gilead.
115422 Chronik2Chr14183Und Achab, der König von Israel, sprach zu Josaphat, dem Könige von Juda: Ziehe mit mir gegen Ramoth Gilead! Dieser antwortete ihm: Wie ich, so du; wie dein Volk, so auch mein Volk; wir werden dir beistehen im Kampfe.
115432 Chronik2Chr14184Da sprach Josaphat zum Könige von Israel: Frage doch sogleich den Herrn um seinen Ausspruch!
115442 Chronik2Chr14185Da versammelte der König von Israel vierhundert von den Propheten und sprach zu ihnen: Sollen wir gegen Ramoth Gilead in den Kampf ziehen oder es unterlassen? Sie sprachen: Ziehe hinauf, denn Gott wird es in die Hand des Königs geben.
115452 Chronik2Chr14186Josaphat aber sprach: Ist hier nicht ein Prophet des Herrn, dass wir auch ihn befragen?
115462 Chronik2Chr14187Da sprach der König von Israel zu Josaphat: Es ist noch ein Mann da, von dem wir des Herrn Willen erfragen können; aber ich hasse ihn, denn er prophezeit mir nichts Gutes, sondern allzeit Böses; dies ist Michäas, der Sohn Jemlas. Josaphat antwortete: Sprich nicht also, o König.
115472 Chronik2Chr14188Da rief der König von Israel einen von den Kämmerlingen und sprach zu ihm: Rufe eilends Michäas, den Sohn Jemlas!
115482 Chronik2Chr14189Der König von Israel und Josaphat, der König von Juda, saßen beide, ein jeder auf seinem Throne, mit königlicher Pracht angetan; sie saßen aber auf einer Tenne bei dem Tore von Samaria und alle Propheten weissagten vor ihnen.
115492 Chronik2Chr141810Sedekias, der Sohn Kanaanas, machte sich eiserne Hörner und sprach: So spricht der Herr: Mit solchen wirst du die Syrer niederstoßen, bis du sie aufreibst.
115502 Chronik2Chr141811Und alle Propheten weissagten dasselbe und sprachen: Ziehe hinauf wider Ramoth Gilead, denn es wird dir gelingen und der Herr wird es in die Hand des Königs geben.
115512 Chronik2Chr141812Der Bote aber, der hingegangen war, Michäas zu rufen, sprach zu ihm: Siehe, die Worte aller Propheten verkünden dem Könige einstimmig Gutes; ich bitte dich also, lass dein Wort von dem ihren nicht abweichen und verkünde Glückliches.
115522 Chronik2Chr141813Michäas antwortete ihm: So wahr der Herr lebt! Was mein Gott immer zu mir sagen wird, das werde ich reden.
115532 Chronik2Chr141814Als er nun zu dem Könige kam, sprach der König zu ihm: Michäas! Sollen wir in den Kampf ziehen gegen Ramoth Gilead oder davon abstehen? Dieser antwortete ihm: Ziehet hinauf! Denn alles wird gut gehen und die Feinde werden in eure Hände gegeben werden.
115542 Chronik2Chr141815Da sprach der König: Abermals und abermals beschwöre ich dich, dass du mir nichts sagest, außer was wahr ist, im Namen des Herrn!
115552 Chronik2Chr141816Jener antwortete: Ich sah ganz Israel auf den Bergen zerstreut wie Schafe ohne Hirten und der Herr sprach: Diese haben keine Herren, ein jeder kehre in sein Haus in Frieden zurück!
115562 Chronik2Chr141817Da sprach der König von Israel zu Josaphat: Habe ich es dir nicht gesagt, dass mir dieser nichts Gutes weissagen werde, sondern Böses?
115572 Chronik2Chr141818Jener aber sprach: Höret also das Wort des Herrn: Ich sah den Herrn auf seinem Throne sitzen und das ganze Heer des Himmels ihm zur Rechten und zur Linken stehen.
115582 Chronik2Chr141819Da sprach der Herr: Wer wird Achab, den König von Israel, betören, dass er hinaufziehe und in Ramoth Gilead falle? Da nun einer so sprach, ein anderer anders,
115592 Chronik2Chr141820trat der Geist hervor, stellte sich vor den Herrn und sprach: Ich will ihn betören. Der Herr sprach zu ihm: Womit willst du ihn betören?
115602 Chronik2Chr141821Er aber antwortete: Ich will ausgehen und zum Lügengeiste werden in dem Munde aller seiner Propheten. Darauf sprach der Herr: Du wirst ihn betören und wirst über ihn Macht erlangen, gehe aus und tue also!
115612 Chronik2Chr141822So hat nun, siehe, der Herr einen Lügengeist in den Mund aller deiner Propheten gegeben, während der Herr doch Böses wider dich geredet hat.
115622 Chronik2Chr141823Da trat Sedekias, der Sohn Kanaanas, hinzu, schlug Michäas auf die Wange und sprach: Auf welchem Wege ist der Geist des Herrn von mir gewichen, um zu dir zu reden?
115632 Chronik2Chr141824Michäas sprach: Du wirst es sehen an dem Tage, wenn du aus einer Kammer in die andere gehen wirst, um dich zu verbergen.
115642 Chronik2Chr141825Der König von Israel aber befahl: Nehmet Michäas und führt ihn zu Amon, dem Befehlshaber der Stadt, und zu Joas, dem Sohne Amelechs,
115652 Chronik2Chr141826und sagt: So spricht der König: Werfet diesen in das Gefängnis und gebet ihm nur kärgliches Brot und wenig Wasser, bis ich in Frieden heimkehre!
115662 Chronik2Chr141827Da sprach Michäas: Wenn du in Frieden heimkehrst, so hat der Herr nicht durch mich geredet! Und er sprach: Höret es, ihr Völker alle!
115672 Chronik2Chr141828So zogen also der König von Israel und Josaphat, der König von Juda, nach Ramoth Gilead.
115682 Chronik2Chr141829Und der König von Israel sprach zu Josaphat: Ich will mich verkleiden und so in den Kampf ziehen, du aber bewahre deine Kleider. So zog denn der König von Israel verkleidet in den Kampf.
115692 Chronik2Chr141830Der König von Syrien aber hatte den Anführern seiner Reiter geboten und gesagt: Lasset euch mit niemanden in Kampf ein, es sei ein Geringer oder ein Großer, sondern einzig mit dem Könige von Israel allein!
115702 Chronik2Chr141831Als daher die Anführer der Reiterei Josaphat sahen, sprachen sie: Das ist der König von Israel! Und sie umringten ihn im Kampfe. Er aber rief zu dem Herrn und dieser half ihm und wandte sie von ihm ab.
115712 Chronik2Chr141832Als nämlich die Anführer der Reiterei sahen, dass er nicht der König von Israel sei, ließen sie von ihm ab.
115722 Chronik2Chr141833Es geschah aber, dass einer aus dem Kriegsvolke einen Pfeil, ohne ein Ziel zu nehmen, abschoss und den König von Israel zwischen den Nacken und die Schulter traf. Da sprach dieser zu seinem Wagenführer: Lenke um und führe mich aus dem Treffen, denn ich bin verwundet.
115732 Chronik2Chr141834So ging denn der Kampf an diesem Tage zu Ende, der König von Israel aber hatte in seinem Wagen den Syrern gegenüber bis zum Abend gestanden und er starb, als die Sonne unterging.
115742 Chronik2Chr14191Josaphat aber, der König von Juda, kehrte in Frieden nach Jerusalem in sein Haus heim.
115752 Chronik2Chr14192Da begegnete ihm Jehu, der Sohn Hananis, der Seher, und sprach zu ihm: Du leistest dem Gottlosen Hilfe und schließest mit denen Freundschaft, die den Herrn hassen, darum verdientest du wohl den Zorn des Herrn;
115762 Chronik2Chr14193doch es sind gute Werke an dir befunden worden, denn du hast die Haine aus dem Lande Juda weggeschafft und dein Herz darauf gerichtet, den Herrn, den Gott deiner Väter, zu suchen.
115772 Chronik2Chr14194Josaphat also wohnte in Jerusalem und zog wieder aus zu dem Volke von Bersabee bis zum Gebirge Ephraim und rief sie zu dem Herrn, dem Gott ihrer Väter, zurück.
115782 Chronik2Chr14195Auch bestellte er Richter im Lande in allen ummauerten Städten von Juda, Ort für Ort,
115792 Chronik2Chr14196und gebot den Richtern und sprach: Sehet zu, was ihr tut, denn ihr haltet nicht für Menschen Gericht, sondern für den Herrn und alles, was ihr entscheidet, wird auf euch zurückkommen.
115802 Chronik2Chr14197So sei das Ansehen des Standes in eurem Herzen und gebet acht auf euer Tun, denn bei dem Herrn, unserm Gott, ist keine Ungerechtigkeit noch Ansehen der Person noch Verlangen nach Geschenken!
115812 Chronik2Chr14198Auch in Jerusalem bestellte Josaphat Leviten und Priester und Häupter der Stammfamilien Israels, um das Gericht des Herrn zu halten und die Rechtshändel seiner Bewohner zu schlichten.
115822 Chronik2Chr14199Und er gebot ihnen also: So sollt ihr in der Furcht des Herrn getreulich und mit vollkommenem Herzen handeln.
115832 Chronik2Chr141910In jedem Handel, der von Seiten eurer Brüder an euch gelangt, die in ihren Städten wohnen, zwischen Verwandten und Verwandten, wo es sich um ein Gesetz, ein Gebot, eine Satzung und Rechte handelt, da unterweiset sie, dass sie nicht wider den Herrn sündigen, dass nicht ein Zorngericht über euch und über eure Brüder komme; so sollt ihr handeln und ihr werdet euch nicht versündigen.
115842 Chronik2Chr141911Amarias aber, der Priester, euer Hoherpriester, soll über euch in jenen Dingen gesetzt sein, welche Gott betreffen, und Zabadias, der Sohn Ismahels, der Fürst des Hauses Juda, soll über jene Angelegenheiten gesetzt sein, die zu des Königs Dienst gehören; auch habt ihr die Leviten zu Vorstehern vor euch; seid stark und eifrig, und der Herr wird mit euch sein im Guten!
115852 Chronik2Chr14201Hiernach sammelten sich die Söhne Moabs und die Söhne Ammons und mit ihnen Leute von den Ammonitern gegen Josaphat, um gegen ihn zu kämpfen.
115862 Chronik2Chr14202Und es kamen Boten und meldeten es Josaphat und sprachen: Eine große Menge kommt gegen dich von den Orten jenseits des Meeres und von Syrien heran; siehe, sie stehen in Asasonthamar, das ist Engaddi.
115872 Chronik2Chr14203Da erschrak Josaphat sehr und nahm seine ganze Zuflucht zum Herrn, indem er betete und ein Fasten in ganz Juda ausrufen ließ.
115882 Chronik2Chr14204Und Juda versammelte sich, um den Herrn anzuflehen; auch aus ihren Städten kamen alle, ihn anzurufen.
115892 Chronik2Chr14205Josaphat aber trat in die Mitte der Versammelten aus Juda und Jerusalem, im Hause des Herrn vor den neuen Vorhof,
115902 Chronik2Chr14206und sprach: Herr, Gott unserer Väter! Du bist Gott im Himmel und Herrscher über alle Reiche der Völker, in deiner Hand ist Kraft und Macht und dir kann niemand widerstehen.
115912 Chronik2Chr14207Hast du, unser Gott, nicht alle Bewohner dieses Landes vor deinem Volke Israel vernichtet und es den Nachkommen deines Freundes Abraham auf ewig gegeben?
115922 Chronik2Chr14208Und sie nahmen darin Wohnung und bauten darin deinem Namen nein Heiligtum, indem sie sprachen:
115932 Chronik2Chr14209Wenn Unglück über uns hereinbricht, das Schwert des Gerichtes, Pest oder Hungersnot, so wollen wir vor dieses Haus und vor dein Angesicht treten, den dein Name ist über dieses Haus angerufen, und wir wollen in unserer Trübsal zu dir rufen, du aber wirst uns erhören und retten.
115942 Chronik2Chr142010Nun siehe, die Söhne Ammons und Moabs und das Gebirge Seir sind da, durch deren Gebiet zu ziehen du Israel nicht gestattetest, als es aus Ägypten auszog, sondern es wich ihnen aus und tötete sie nicht.
115952 Chronik2Chr142011Sie tun nun das Gegenteil und suchen uns aus dem Besitze zu vertreiben, welchen du uns gegeben hast.
115962 Chronik2Chr142012O unser Gott! wirst du nicht über sie Gericht halten? Denn wir haben nicht so große Kraft, dass wir dieser Menge, die über uns herfällt, widerstehen könnten. Da wir aber nicht wissen, was wir tun sollen, so bleibt uns allein übrig, unsere Augen auf dich zu richten.
115972 Chronik2Chr142013Und ganz Juda stand vor dem Herrn samt den kleinen Kindern und ihren Frauen und Söhnen.
115982 Chronik2Chr142014Da kam über Jahaziel, den Sohn Zacharias, des Sohnes Banajas, des Sohnes Jehiels, des Sohnes Mathanias, den Leviten von den Söhnen Asaphs, der Geist des Herrn mitten in der Versammlung
115992 Chronik2Chr142015und er sprach: Merket auf, ganz Juda und ihr Bewohner von Jerusalem und du, König Josaphat! So spricht der Herr zu euch: Fürchtet euch nicht und zaget nicht vor dieser Menge, denn nicht euer ist der Kampf, sondern Gottes!
116002 Chronik2Chr142016Ziehet morgen gegen sie aus, denn sie werden über die Anhöhe, Sis genannt, heranrücken, und ihr werdet sie am Ende des Tales treffen, welches gegen die Wüste Jeruel liegt.
116012 Chronik2Chr142017Nicht ihr werdet es sein, die streiten, sondern haltet nur voll Vertrauen stand, und ihr werdet die Hilfe des Herrn über euch, o Juda und Jerusalem, schauen! Fürchtet euch nicht und zaget nicht, ziehet morgen gegen sie aus, und der Herr wird mit euch sein.
116022 Chronik2Chr142018Da fielen Josaphat und Juda und alle Einwohner Jerusalems vor dem Herrn auf ihr Angesicht zur Erde nieder und beteten ihn an.
116032 Chronik2Chr142019Alsdann begannen die Leviten von den Söhnen Kaaths und von den Söhnen Kores den Herrn, den Gott Israels, mit lauter Stimme hoch zu preisen.
116042 Chronik2Chr142020Und sie machten sich am Morgen auf und zogen durch die Wüste Thekue. Als sie nun dahinzogen, trat Josaphat in ihre Mitte und sprach: Höret mich, Männer Judas und alle Bewohner Jerusalems! Vertrauet auf den Herrn, euern Gott, und ihr werdet sicher sein; glaubet seinen Propheten, und alles wird einen glücklichen Ausgang nehmen.
116052 Chronik2Chr142021Und er gab dem Volke Weisung und bestellte die Sänger für den Herrn, dass sie ihm nach ihren Abteilungen Lob sangen und dem Heere vorangingen und einstimmig sprachen: Preiset den Herrn, denn seine Barmherzigkeit währet ewig!
116062 Chronik2Chr142022Als sie nun begannen, das Loblied zu singen, wandte der Herr die Hinterlist jener wider sie selbst, nämlich die Hinterlist der Söhne Ammons und Moabs und des Gebirges Seir, welche ausgezogen waren, um gegen Juda zu kämpfen; und sie wurden geschlagen.
116072 Chronik2Chr142023Denn die Söhne Ammons und Moabs erhoben sich wider die Bewohner des Gebirges Seir, um diese zu töten und zu vertilgen; und als sie dies vollbracht hatten, wandten sie sich einer wider den andern und fielen an den Wunden, die sie sich einander schlugen.
116082 Chronik2Chr142024Als nun Juda zu der Warte gekommen war, welche gegen die Wüste gerichtet ist, sahen sie die ganze Gegend weit und breit mit Leichen bedeckt und keinen übrig, der dem Tode hätte entrinnen können.
116092 Chronik2Chr142025Da kam Josaphat und sein ganzes Volk, die Getöteten zu plündern; und sie fanden unter den Leichen allerlei Gerätschaften, auch Kleider und sehr kostbare Gefäße, und sie erbeuteten so vieles, dass sie nicht alles fortbringen und in drei Tagen nicht wegschaffen konnten, so groß war die Beute.
116102 Chronik2Chr142026Am vierten Tage aber versammelten sie sich im Tale des Lobpreises, denn da sie daselbst den Herrn gepriesen hatten, nannten sie diesen Ort Tal des Lobpreises, bis auf den heutigen Tag.
116112 Chronik2Chr142027Hierauf kehrten alle Männer von Juda und die Bewohner von Jerusalem nach Jerusalem heim und Josaphat vor ihnen mit großer Freude, weil ihnen der Herr Freude über ihre Feinde bereitet.
116122 Chronik2Chr142028Ud sie zogen in Jerusalem mit Harfen und Zithern und Trompeten ein zum Hause des Herrn hin.
116132 Chronik2Chr142029Auf alle Reiche der Länder aber fiel Furcht vom Herrn, da sie vernahmen, dass der Herr wider die Feinde Israels gestritten hatte.
116142 Chronik2Chr142030So blieb das Reich Josaphats in Ruhe und Gott gewährte ihm Frieden ringsum.
116152 Chronik2Chr142031So herrschte Josaphat über Juda; fünfunddreißig Jahre war er alt, als er König ward, und fünfundzwanzig Jahre herrschte er in Jerusalem; seine Mutter hieß Azuba, eine Tochter Selahis.
116162 Chronik2Chr142032Er wandelte auf dem Wege seines Vaters Asa und wich nicht davon ab, indem er tat, was vor dem Herrn wohlgefällig war.
116172 Chronik2Chr142033Aber die Höhen schaffte er nicht weg und noch richtete das Volk sein Herz nicht auf den Herrn, den Gott seiner Väter.
116182 Chronik2Chr142034Die übrigen Taten Josaphats aber, die früheren wie die späteren, sind in den Worten Jehus, des Sohnes Hananis, aufgeschrieben, welche er in die Bücher der Könige von Israel eingetragen hat.
116192 Chronik2Chr142035Darnach schloß Josaphat, der König von Juda, Freundschaft mit Ochozias, dem König von Israel, dessen Tun sehr gottlos war.
116202 Chronik2Chr142036Und er verband sich mit ihm, Schiffe zu bauen, die nach Tharsis gehen sollten, und sie bauten eine Flotte zu Asiongaber.
116212 Chronik2Chr142037Da weissagte Eliezer, der Sohn Dodans aus Maresa, gegen Josaphat also: Weil du mit Ochozias einen Bund geschlossen hast, hat der Herr deine Werke zerschlagen; und die Schiffe zerschellten und konnten nicht nach Tharsis fahren.
116222 Chronik2Chr14211Josaphat aber entschlief zu seinen Vätern und ward bei ihnen in der Davidsstadt begraben, sein Sohn Joram ward König an seiner Statt.
116232 Chronik2Chr14212Dieser hatte zu Brüdern die Söhne Josaphats: Azarias, Jahiel, Zacharias, Azarias, Michael und Saphatias; diese alle waren Söhne Josaphats, des Königs von Juda.
116242 Chronik2Chr14213Ihr Vater gab ihnen viele Geschenke an Silber und Gold und Kostbarkeiten, samt befestigten Städten in Juda, aber die Herrschaft übergab er Joram, weil dieser der Erstgeborene war.
116252 Chronik2Chr14214Joram also gelangte zur Nachfolge im Reiche seines Vaters, und nachdem er sich befestigt, tötete er alle seine Brüder und einige von den Fürsten Israels mit dem Schwerte.
116262 Chronik2Chr14215Zweiunddreißig Jahre war Joram alt, als er zu herrschen begann, und acht Jahre herrschte er in Jerusalem.
116272 Chronik2Chr14216Er wandelte auf den Wegen der Könige von Israel, wie das Haus Achab getan hatte, denn die Tochter Achabs war sein Weib, und er tat, was vor dem Angesichte des Herrn böse war.
116282 Chronik2Chr14217Der Herr aber wollte das Haus Davids nicht vernichten, um des Bundes willen, den er mit diesem geschlossen, und weil er verheißen hatte, ihm und seinen Söhnen allezeit eine Leuchte verleihen zu wollen.
116292 Chronik2Chr14218In jener Zeit lehnt sich Edom auf, um Juda nicht unterworfen zu sein, und setzte einen eigenen König über sich.
116302 Chronik2Chr14219Da zog Joram hinüber mit seinen Befehlshabern und der ganzen Reiterei, die um ihn war, und machte sich des Nachts auf und schlug die Edomiter, welche ihn und alle Befehlshaber seiner Reiterei umringt hatten.
116312 Chronik2Chr142110Gleichwohl fiel Edom von der Herrschaft Judas ab, bis auf diesen Tag. Zu jener Zeit fiel auch Lobna ab, um nicht unter seiner Gewalt zu stehen; denn er hatte den Herrn, den Gott seiner Väter, verlasen.
116322 Chronik2Chr142111Überdies baute er auch Höhen in den Städten von Juda und brachte die Bewohner von Jerusalem zur Buhlerei und verführte Juda.
116332 Chronik2Chr142112Da ward ihm ein Schreiben von dem Propheten Elias gebracht, in dem es hieß: So spricht der Herr, der Gott Davids, deines Vaters: Weil du nicht auf den Wegen Josaphats, deines Vaters, und auf den Wegen Asas, des Königs von Juda, gewandelt bist,
116342 Chronik2Chr142113sondern den Weg der Könige von Israel betreten und Juda und die Einwohner von Jerusalem zur Buhlerei verführt hast, indem du die Buhlerei des Hauses Achab nachahmtest, überdies auch deine Brüder, das Haus deines Vaters, die besser waren als du, ermordest hast,
116352 Chronik2Chr142114siehe, so wird der Herr dich, samt deinem Volke und deinen Söhnen und Frauen und deiner ganzen Habe, mit einer großen Plage heimsuchen;
116362 Chronik2Chr142115du selbst aber wirst in eine schlimme Krankheit deines Unterleibes fallen, bis deine Eingeweide allmählich von Tag zu Tag abgehen.
116372 Chronik2Chr142116So erweckte denn der Herr wider Joram den Geist der Philister und der Araber, welche an die Äthiopier angrenzen.
116382 Chronik2Chr142117Diese zogen gegen das Land Juda und verwüsteten es und raubten alle Habe, die sich im Hause des Königs fand, überdies auch seine Söhne und Frauen; und es blieb ihm kein Sohn übrig außer Joachaz, welcher der Jüngste war.
116392 Chronik2Chr142118Zu dem allem schlug ihn der Herr mit einer unheilbaren Krankheit des Unterleibes.
116402 Chronik2Chr142119Da nun ein Tag nach dem andern verging und die Zeiträume umliefen, wurde der Kreislauf zweier Jahre erfüllt, und er ward von langwieriger Krankheit derart heimgesucht, dass selbst seine Eingeweide von ihm gingen und die Krankheit ihn nur zugleich mit dem Leben verließ.
116412 Chronik2Chr142120So starb er an einer sehr bösen Krankheit und das Volk hielt ihm nicht nach Herkommen, wie es seinen Vorfahren getan hatte, ein Leichenbegräbnis durch Verbrennen.
116422 Chronik2Chr142121Zweiunddreißig Jahre war er alt, als er zu herrschen begann, und acht Jahre herrschte er in Jerusalem. Er wandelte nicht recht und man begrub ihn in der Davidsstadt, aber nicht in der Grabstätte der Könige.
116432 Chronik2Chr14221Die Bewohner von Jerusalem aber machten Ochozias, seinen jüngsten Sohn, zum König an seiner Statt; denn alle älteren, die vor ihm gewesen waren, hatten die Raubscharen der Araber getötet, welche das Lager überfallen hatten. So ward Ochozias, der Sohn Jorams, des Königs von Juda, König.
116442 Chronik2Chr14222Zweiundvierzig Jahre war Ochozias alt, als er König wurde, und ein Jahr herrschte er zu Jerusalem; seine Mutter hieß Athalia, eine Tochter Amris.
116452 Chronik2Chr14223Aber auch er wandelte auf den Wegen des Hauses Achab, denn seine Mutter verleitete ihn dazu, gottlos zu handeln.
116462 Chronik2Chr14224So tat er, was vor dem Angesichte des Herrn böse war, wie das Haus Achab; denn diese waren nach seines Vaters Tod seine Ratgeber zu seinem Untergange.
116472 Chronik2Chr14225Und er hielt sich an ihren Rat und zog mit Joram, dem Sohne Achabs, dem Könige von Israel, in den Krieg gegen Hazael, den König von Syrien, nach Ramoth Gilead, und die Syrer verwundeten Joram.
116482 Chronik2Chr14226Da kehrte dieser zurück, um sich in Jezrahel heilen zu lassen, denn er hatte viele Wunden im vorgenannten Kampfe empfangen. Ochozias also, der Sohn Jorams, der König von Juda, zog hinab, um Joram, den Sohn Achabs, zu besuchen, der in Jezrahel krank lag.
116492 Chronik2Chr14227Denn es war Gottes Wille gegen Ochozias, dass er zu Joram ging. Als er zu demselben kam, zog er mit ihm gegen Jehu, dem Sohn Namsis, welchen der Herr gesalbt hatte, das Haus Achabs zu vernichten.
116502 Chronik2Chr14228Da nun Jehu das Haus Achabs vernichtete, traf er die Fürsten Judas und die Söhne der Brüder Ochozias, welche demselben dienten, und tötete sie.
116512 Chronik2Chr14229Sodann suchte er Ochozias selbst und ließ ihn in Samaria, wo er sich verborgen hatte, ergreifen. Als jener vor ihn geführt ward, tötete er ihn und man begrub ihn, weil er der Sohn Josaphats war, welcher den Herrn von ganzem Herzen gesucht hatte; hinfort war keine Hoffnung mehr, dass jemand von dem Geschlechte des Ochozias König würde.
116522 Chronik2Chr142210Als nämlich Athalia, seine Mutter, sah, dass ihr Sohn tot war, erhob sie sich und tötete den ganzen Königsstamm des Hauses Joram.
116532 Chronik2Chr142211Josabeth aber, die Tochter des Königs, nahm Joas, den Sohn des Ochozias, und brachte ihn heimlich aus der Mitte der Söhne des Königs, als diese getötet wurden, und verbarg ihn mit seiner Amme in einer Betkammer. Josabeth, die ihn versteckt hatte, war die Tochter des Königs Joram, die Frau des Hohenpriesters Jojada, die Schwester des Ochozias; darum tötete Athalia ihn nicht.
116542 Chronik2Chr142212Er blieb also bei ihnen im Hause Gottes sechs Jahre verborgen, während welcher Athalia über das Land herrschte.
116552 Chronik2Chr14231Im siebten Jahre aber ermannte sich Jojada und berief die Hauptleute, Azarias nämlich, den Sohn Jerohams, Ismahel, den Sohn Johanans, Azarias, den Sohn Obeds, Maasias, den Sohn Adajas, und Elisaphat, den Sohn Zechris, und schloss mit ihnen einen Bund.
116562 Chronik2Chr14232Diese durchzogen Juda und versammelten die Leviten aus allen Städten Judas und die Häupter der Geschlechter Israels, und sie kamen nach Jerusalem.
116572 Chronik2Chr14233Da schloss die ganze Gemeinde im Hause Gottes einen Bund mit dem Könige, und Jojada sprach zu ihnen: Sehet, des Königs Sohn soll König sein, wie der Herr von den Söhnen Davids verheißen hat.
116582 Chronik2Chr14234Dies ist also der Plan, den ihr ausführen sollt:
116592 Chronik2Chr14235Ein Drittel von euch, die, welche am Sabbat antreten, Priester, Leviten und Türhüter, mögen an den Toren bleiben, ein Drittel am Hause des Königs und ein Drittel am Tore, welches Grundtor heißt; alles übrige Volk aber sei in dem Vorhofe des Hauses des Herrn.
116602 Chronik2Chr14236Und niemand anders trete in das Haus des Herrn, als die Priester, und die von den Leviten, welche Dienst tun; nur diese allein mögen eintreten, denn sie sind geheiligt; das ganze übrige Volk halte die Wache des Herrn.
116612 Chronik2Chr14237Die Leviten aber sollen den König umgeben, ein jeder habe seine Waffe zur Hand, (jeder andere aber, der in den Tempel eintritt, werde getötet), und sie seien bei dem Könige, wenn er aus- und eingeht.
116622 Chronik2Chr14238Die Leviten und ganz Juda taten also allem gemäß, was der Hohepriester Jojada geboten hatte, und nahmen, ein jeder, die Leute, welche unter ihnen standen, und kamen nach der Ordnung des Sabbats mit denen, welche den Sabbat vollendet hatten und abziehen sollten; denn der Hohepriester Jojada hatte die Abteilungen nicht abziehen lassen, welche sich wöchentlich abzulösen pflegten.
116632 Chronik2Chr14239Auch gab der Priester Jojada den Hauptleuten Speere und Schilde, sowie die Schilde des Königs David, welche dieser im Hause des Herrn als Weihegeschenk niedergelegt hatte.
116642 Chronik2Chr142310Hierauf stellte er alles Volk, das Schwerter trug, von der rechten Seite des Tempels bis zur linken Seite desselben, vor dem Altar und dem Tempel, rings um den König auf.
116652 Chronik2Chr142311Nunmehr führten sie den Königssohn heraus und setzten ihm die Krone auf und das Zeugnis und gaben ihm das Gesetz in die Hand und machten ihn zum Könige, und der Hohepriester Jojada und seine Söhne salbten ihn und wünschten ihm Glück und riefen: Es lebe der König!
116662 Chronik2Chr142312Als Athalia das Rufen derer hörte, die hinzuliefen und den König priesen, kam sie zu dem Volke in den Tempel des Herrn.
116672 Chronik2Chr142313Da sah sie den König auf der Stufe am Eingange stehen und die Obersten und die Scharen um ihn her und das ganze Volk des Landes sich freuend und in die Trompete stoßend und auf allerlei Instrumenten spielend, und hörte das Rufen der Jubelnden und zerriss ihre Kleider und rief: Verräterei, Verräterei!
116682 Chronik2Chr142314Der Hohepriester Jojada aber ging zu den Hauptleuten und den Führern des Heeres hinaus und sprach zu ihnen: Führet sie hinaus vor die Schranken des Tempels und draußen töte man sie mit dem Schwerte! Und der Priester befahl, sie nicht im Hause des Herrn zu töten.
116692 Chronik2Chr142315Da legten sie ihr die Hand auf den Nacken, und als sie durch das Rosstor zu dem Königshause gekommen war, tötete man sie daselbst.
116702 Chronik2Chr142316Jojada aber schloss einen Bund zwischen sich und dem ganzen Volke und dem Könige, dass sie das Volk des Herrn sein sollten.
116712 Chronik2Chr142317Da drang das ganze Volk in das Haus des Baal und sie zerstörten es und zerbrachen seine Altäre und Bildsäulen und töteten Mathan, den Priester Baals, vor den Altären.
116722 Chronik2Chr142318Hierauf bestellte Jojada Vorsteher im Hause des Herrn unter der Leitung der Priester und der Leviten, welche David für das Haus des Herrn eingeteilt hatte, damit sie dem Herrn, wie im Gesetz Moses geschrieben ist, Brandopfer darbrachten, mit Freuden und mit Gesängen, nach der Anordnung Davids.
116732 Chronik2Chr142319Auch bestellte er Türhüter an den Toren des Hauses des Herrn, damit niemand einträte, der irgendwie unrein wäre.
116742 Chronik2Chr142320Ferner nahm er die Hauptleute und die tapfersten Männer und die Fürsten des Volkes, sowie das ganze Volk des Landes, zu sich und sie brachten den König aus dem Hause des Herrn herab und führten ihn mitten durch das obere Tor in das Haus des Königs und setzten ihn auf den Königsthron.
116752 Chronik2Chr142321Da freute sich das ganze Volk des Landes und die Stadt blieb ruhig, Athalia aber ward mit dem Schwerte getötet.
116762 Chronik2Chr14241Sieben Jahre war Joas alt, als er König wurde, und vierzig Jahre herrschte er in Jerusalem; seine Mutter hieß Sebia aus Bersabee.
116772 Chronik2Chr14242Er tat, was vor dem Herrn gut war, so lange Jojada, der Priester, lebte.
116782 Chronik2Chr14243Jojada aber gab ihm zwei Frauen und er zeugte mit diesen Söhne und Töchter.
116792 Chronik2Chr14244Darnach beschloss Joas, das Haus des Herrn wiederherzustellen.
116802 Chronik2Chr14245Und er versammelte die Priester und Leviten und sprach zu ihnen: Gehet aus in die Städte Judas und sammelt von ganz Israel Geld, um den Tempel eures Gottes Jahr um Jahr auszubessern; die Leviten aber taten es etwas saumselig.
116812 Chronik2Chr14246Da berief der König Jojada ihr Oberhaupt und sprach zu ihm: Warum hast du es dir nicht angelegen sein lassen, die Leviten anzuhalten, dass sie aus Juda und Jerusalem das Geld einzögen, welches von Moses, dem Diener des Herrn, festgesetzt ist, dass die ganze Gemeinde Israel es in das Zelt des Zeugnisses bringe?
116822 Chronik2Chr14247Denn die gottlose Athalia und ihre Söhne haben das Haus Gottes verwüstet und haben mit allem, was als Weihegeschenk im Tempel des Herrn niedergelegt war, den Tempel der Baale geschmückt.
116832 Chronik2Chr14248Alsbald befahl der König, eine Lade zu machen, und sie stellten dieselbe außen an dem Tore des Hauses des Herrn auf.
116842 Chronik2Chr14249Und es ward in Juda und Jerusalem ausgerufen, dass ein jeder die Abgabe für den Herrn darbringen sollte, welche Moses, der Diener Gottes, ganz Israel in der Wüste auferlegt hatte.
116852 Chronik2Chr142410Da freuten sich alle Fürsten und das ganze Volk und kamen und legten in die Lade des Herrn und warfen hinein, bis sie voll war.
116862 Chronik2Chr142411Und so oft es Zeit war, durch die Leviten die Lade vor den König zu bringen (sie sahen nämlich, dass es viel Geld war), gingen der Schreiber des Königs und einer, den der Hohepriester beauftragt hatte, hin und schütteten das Geld aus, das in der Lade war, und trugen die Lade wieder an ihren Ort; so taten sie Tag für Tag und es ward unzählbares Geld gesammelt.
116872 Chronik2Chr142412Dies gaben der König und Jojada denen, welche die Arbeit am Hause des Herrn leiteten; diese aber dingten dafür Steinhauer und Künstler für die einzelnen Arbeiten, dass sie das Haus des Herrn wiederherstellten, dazu Schmiede in Eisen und Erz, damit das, was einzufallen anfing, gestützt würde.
116882 Chronik2Chr142413Und da die, welche arbeiteten, mit großem Eifer an das Werk gingen, schlossen ihre Hände die Risse der Wände und sie brachten das Haus des Herrn wieder in den vorigen Stand, fest und sicher.
116892 Chronik2Chr142414Als sie nun alle Arbeiten vollendet hatten, brachten sie den übrigen Teil des Geldes vor den König und Jojada und man machte dafür die Gerätschaften des Tempels für den Dienst und für die Brandopfer und die Schalen und die übrigen goldenen und silbernen Gerätschaften; dazu wurden beständig Brandopfer im Hause des Herrn dargebracht, alle Tage Jojadas.
116902 Chronik2Chr142415Jojada aber ward alt und hochbetagt und starb, hundertunddreißig Jahre alt,
116912 Chronik2Chr142416und man begrub ihn in der Davidsstadt bei den Königen, weil er an Israel und an seinem Hause Gutes getan hatte.
116922 Chronik2Chr142417Nachdem aber Jojada gestorben war, kamen die Fürsten von Juda und fielen vor dem Könige nieder, welcher, durch ihre Ehrerbietung gewonnen, ihren Wünschen Gehör gab.
116932 Chronik2Chr142418Und da sie den Tempel des Herrn, des Gottes ihrer Väter, im Stiche ließen und den Hainen und geschnitzten Bildern dienten, kam um dieser Sünden willen ein Zorngericht über Juda und Jerusalem.
116942 Chronik2Chr142419Und er sandte Propheten zu ihnen, dass sie sich wieder zu dem Herrn bekehren sollten; diese gaben Zeugnis, aber jene wollten nicht auf dieselben hören.
116952 Chronik2Chr142420Der Geist Gottes kam also auf Zacharias, den Sohn Jojadas, den Priester, und dieser trat vor das Volk und sprach zu ihnen: So spricht der Herr, Gott: Warum übertretet ihr das Gebot des Herrn, da es euch nicht gut sein wird, und habt den Herrn verlassen, so dass er euch verließ?
116962 Chronik2Chr142421Da rotteten sie sich wider ihn zusammen und steinigten ihn auf Befehl des Königs im Vorhofe des Hauses des Herrn.
116972 Chronik2Chr142422Und der König Joas gedachte nicht der Barmherzigkeit, welche Jojada, dessen Vater, ihn erwiesen, sondern ließ dessen Sohn töten. Dieser aber rief sterbend: Der Herr sehe es und räche es!
116982 Chronik2Chr142423Als nun ein Jahr um war, zog ein Heer aus Syrien gegen ihn herauf und es kam nach Juda und Jerusalem und tötete alle Fürsten des Volkes und alle Beute sandte es dem Könige nach Damaskus.
116992 Chronik2Chr142424Und obwohl die Syrer nur in sehr geringer Zahl gekommen waren, gab der Herr doch eine unzählige Menge in ihre Hände, weil diese den Herrn, den Gott ihrer Väter, verlassen hatten; so übten jene an Joas ein schmachvolles Gericht.
117002 Chronik2Chr142425Als sie abzogen, ließen sie ihn in großen Leiden zurück. Da erhoben sich seine Diener wider ihn, um das Blut des Sohnes Jojadas, des Priesters, zu rächen, und ermordeten ihn in seinem Bette; so starb er und man begrub ihn in der Davidsstadt, aber nicht in der Grabstätte der Könige.
117012 Chronik2Chr142426Die ihm aber nachstellten, waren: Zabad, der Sohn Semmaaths, der Ammanitin, und Jozabad, der Sohn Semariths, der Moabitin.
117022 Chronik2Chr142427Seine Söhne und die Höhe des Geldes, welches unter ihm gesammelt ward, und die Wiederherstellung des Hauses Gottes sind im Buche der Könige genauer beschrieben; sein Sohn Amasias aber ward König an seiner Statt.
117032 Chronik2Chr14251Fünfundzwanzig Jahre war Amasias alt, als er König ward, und neunundzwanzig Jahre herrschte er in Jerusalem; seine Mutter hieß Joaden aus Jerusalem.
117042 Chronik2Chr14252Er tat, was in den Augen des Herrn gut war, aber nicht mit ungeteiltem Herzen.
117052 Chronik2Chr14253Als er nun seine Herrschaft gesichert sah, ließ er die Diener, welche den König, seinen Vater, ermordet hatten, töten;
117062 Chronik2Chr14254ihre Söhne aber tötete er nicht, wie im Buche des Gesetzes Moses geschrieben steht, in dem der Herr geboten und gesagt hat: Die Väter sollen nicht um der Söhne willen getötet werden, noch die Söhne um der Väter willen, sondern ein jeder soll für seine eigene Sünde sterben.
117072 Chronik2Chr14255Da ließ Amasias Juda sich versammeln und ordnete sie nach Geschlechtern, nach Obersten und Hauptleuten in ganz Juda und Benjamin; sodann musterte er die von zwanzig Jahren und darüber Zählenden und fand dreimalhunderttausend junge Männer, die in den Kampf ziehen und Speer und Schild führen konnten.
117082 Chronik2Chr14256Dazu dingte er um Sold von Israel hunderttausend tapfere Männer für hundert Talente Silbers.
117092 Chronik2Chr14257Es kam aber ein Mann Gottes zu ihm und sprach: O König! lass das Heer von Israel nicht mit dir ziehen; denn der Herr ist nicht mit Israel und allen Söhnen Ephraims.
117102 Chronik2Chr14258Wenn du aber meinst, auf der Heeresmacht beruhe der Ausgang des Krieges, so wird Gott dich von den Feinden überwinden lassen; denn Gott gehört es zu, zu helfen und die Flucht ergreifen zu lassen.
117112 Chronik2Chr14259Da sprach Amasias zu dem Manne Gottes: Was wird denn dann aus den hundert Talenten werden, die ich den Soldaten Israels gegeben habe? Der Mann Gottes antwortete ihm: Der Herr ist reich,dass er dir viel mehr zu geben vermag als dies.
117122 Chronik2Chr142510Amasias also sonderte das Heer, das aus Ephraim zu ihm gekommen war, ab, dass es in seine Heimat zurückkehre; sie aber kehrten mit heftigem Groll wider Juda in ihr Land zurück.
117132 Chronik2Chr142511Amasias führte indes sein Volk mutig aus, zog in das Salztal und schlug von den Söhnen Seirs zehntausend.
117142 Chronik2Chr142512Und weitere zehntausend Mann nahmen die Söhne Judas gefangen, führten sie auf die Spitze des Felsens und stürzten sie von oben herab in die Tiefe, dass sie alle zerschmettert wurden.
117152 Chronik2Chr142513Jenes Heer aber, welches Amasias zurückgeschickt hatte, dass es nicht mit ihm in den Kampf ziehen sollte, zerstreute sich über die Städte Judas von Samaria bis Bethoron, erschlug dreitausend und raubte viele Beute.
117162 Chronik2Chr142514Als nun Amasias die Edomiter geschlagen hatte, brachte er die Götter der Söhne Seirs mit sich, stellte sie für sich als Götter auf und fiel vor ihnen nieder und zündete ihnen Räucherwerk an.
117172 Chronik2Chr142515Darum zürnte der Herr über Amasias und sandte einen Propheten zu ihm, der ihm sagen sollte: Warum hast du Götter angebetet, die ihr eigenes Volk nicht aus deiner Hand gerettet haben?
117182 Chronik2Chr142516Da er so zu ihm sprach, antwortete ihm jener: Bist du des Königs Ratgeber? Schweige, dass ich dich nicht töte! Der Prophet sprach hinweg gehend: Nun weiß ich, dass Gott beschlossen hat, dich zu töten, weil du diese böse Tat begangen und überdies auf meinen Rat nicht gehört hast.
117192 Chronik2Chr142517Amasias also, der König von Juda, fasste einen schlimmen Plan, er sandte zu Joas, dem Sohne des Joachaz, des Sohnes Jehus, dem Könige von Israel, und ließ ihm sagen: Komm, wir wollen einander entgegentreten.
117202 Chronik2Chr142518Dieser aber sandte die Boten zurück und ließ ihm sagen: Die Distel auf dem Libanon sandte zu der Zeder des Libanon und sprach: Gib meinem Sohne deine Tochter zum Weibe; siehe, da gingen die wilden Tiere, die im Walde des Libanon waren, über die Distel hin und zertraten sie.
117212 Chronik2Chr142519Du sagst: Ich habe Edom geschlagen, und darum erhebt sich dein Herz in Stolz; aber bleibe zu Hause! Warum willst du das Unglück wider dich herausfordern, dass du zu Fall kommst und Juda mit dir?
117222 Chronik2Chr142520Aber Amasias wollte nicht hören, denn es war des Herrn Wille, dass er wegen der Götter Edoms in die Hände der Feinde überliefert werde.
117232 Chronik2Chr142521Da zog Joas, der König von Israel, herauf und sie traten einander entgegen; Amasias aber, der König von Juda, war in Bethsames Juda.
117242 Chronik2Chr142522Und Juda ward von Israel geschlagen und floh, ein jeder in seine Hütte.
117252 Chronik2Chr142523Amasias aber, den König von Juda, den Sohn Joas, des Sohnes Joachaz, nahm Joas, der König von Israel, zu Bethsames gefangen und führte ihn nach Jerusalem; alsdann zerstörte er die Mauer der Stadt vom Tore Ephraim bis an das Ecktor, vierhundert Ellen weit.
117262 Chronik2Chr142524Auch nahm er alles Gold und Silber und alles Geräte, die er im Hause Gottes und bei Obededom und in den Schätzen des Königshauses fand; dazu führte er auch die Söhne der Geiseln mit sich nach Samaria.
117272 Chronik2Chr142525Amasias aber, der Sohn des Joas, der König von Juda, lebte, nachdem Joas, der Sohn des Joachaz, der König von Israel, gestorben war, noch fünfzehn Jahre.
117282 Chronik2Chr142526Die übrige Geschichte Amasias aber, die frühere wie die spätere, ist im Buche der Könige von Juda und Israel aufgeschrieben.
117292 Chronik2Chr142527Nachdem er aber den Herrn verlassen, wurden ihm Nachstellungen zu Jerusalem bereitet. Und als er nach Lachis floh, sandten sie dorthin und töteten ihn daselbst.
117302 Chronik2Chr142528Alsdann brachten sie ihn auf Pferden zurück und begruben ihn bei seinen Vätern in der Davidsstadt.
117312 Chronik2Chr14261Das ganze Volk Juda aber machte seinen Sohn Ozias, der sechzehn Jahre alt war, zum Könige anstatt seines Vaters Amasias.
117322 Chronik2Chr14262Dieser erbaute Ailath und brachte es wieder unter die Oberherrschaft von Juda, nachdem der König zu seinen Vätern entschlafen war.
117332 Chronik2Chr14263Sechzehn Jahre war Ozias alt, als er König wurde, und zweiundfünfzig Jahre herrschte er in Jerusalem; seine Mutter hieß Jechelia aus Jerusalem.
117342 Chronik2Chr14264Er tat, was in den Augen des Herrn recht war, ganz so, wie sein Vater Amasias getan hatte.
117352 Chronik2Chr14265Er suchte den Herrn, so lange Zacharias lebte, welcher weise und ein Seher Gottes war; und so lange er den Herrn suchte, leitete dieser ihn in allem.
117362 Chronik2Chr14266Er zog aus und kämpfte mit den Philistern und zerstörte die Mauer von Geth und die Mauer von Jabnia und die Mauer von Azot, auch baute er Städte in Azot und im Lande der Philister.
117372 Chronik2Chr14267Und Gott half ihm gegen die Philister und gegen die Araber, welche in Gurbaal wohnten, und gegen die Ammoniter.
117382 Chronik2Chr14268Die Ammoniter gaben dem Ozias Geschenke und sein Name ward durch seine vielen Siege berühmt bis zur Grenze von Ägypten.
117392 Chronik2Chr14269Auch baute Ozias in Jerusalem Türme auf dem Ecktore, auf dem Taltore und andere an derselben Seite der Mauer und befestigte sie.
117402 Chronik2Chr142610Ferner baute er Türme in der Wüste und grub sehr viele Brunnen, denn er hatte viele Herden, sowohl in der Ebene als in der weiten Wüste; auch hatte er Weingärten und Winzer auf den Bergen und auf dem Karmel, denn er liebte den Ackerbau.
117412 Chronik2Chr142611Das Heer seiner Streiter aber, die in den Krieg zogen, stand unter Leitung Jehiels, des Schreibers, und Maasias, des Meisters, und unter der Leitung Hananias, der einer von den Heerführern des Königs war.
117422 Chronik2Chr142612Die ganze Zahl der Häupter der Geschlechter der streitbaren Männer betrug zweitausendsechshundert.
117432 Chronik2Chr142613Unter diesen stand das ganze Heer von dreimalhundert und siebentausendfünfhundert kriegstüchtigen Männern, die für den König gegen die Feinde kämpften.
117442 Chronik2Chr142614Ozias lieferte ihnen, das ist dem ganzen Heere, auch Schilde und Lanzen und Helme und Panzer und Bogen und Schleudern, um Steine zu werfen.
117452 Chronik2Chr142615Zudem stellte er in Jerusalem mannigfaltige Maschinen auf, welche er auf die Türme und auf die Ecken der Mauern setzte, um Pfeile und große Steine damit zu schleudern; und der Ruf seines Namens verbreitete sich weithin, weil ihm der Herr half und ihn stark machte.
117462 Chronik2Chr142616Als er aber stark geworden war, überhob sich sein Herz zu seinem Verderben und er setzte den Herrn, seinen Gott, hintan und ging in den Tempel des Herrn und wollte auf dem Räucheraltar Räucherwerk anzünden.
117472 Chronik2Chr142617Alsbald aber nach ihm trat der Priester Azarias herein mit achtzig Priestern des Herrn, furchtlosen Männern;
117482 Chronik2Chr142618diese widersetzten sich dem Könige und sprachen: Es ist nicht deines Amtes, Ozias! dem Herrn Räucherwerk darzubringen, sondern Sache der Priester, das ist der Söhne Aarons, welche zu solchem Dienste geweiht sind; gehe aus dem Heiligtume hinaus und entweihe es nicht, denn dies wird dir von Gott, dem Herrn, nicht zur Ehre gerechnet werden.
117492 Chronik2Chr142619Da ward Ozias zornig und, ein Räucherfass in der Hand haltend, um Räucherwerk anzuzünden, drohte er den Priestern. Alsbald brach der Aussatz an seiner Stirne aus vor den Priestern im Hause des Herrn am Räucheraltare.
117502 Chronik2Chr142620Als Azarias, der Hohepriester, und alle übrigen Priester sich ihm zuwandten, sahen sie den Aussatz an seiner Stirne und wiesen ihn eilig hinaus. Aber auch er selbst erschrak und beeilte sich hinauszugehen, denn er hatte die Plage des Herrn alsbald gefühlt.
117512 Chronik2Chr142621So war der König Ozias aussätzig bis zum Tage seines Todes und wohnte in einem abgesonderten Hause, bedeckt mit dem Aussatze, um dessentwillen er aus dem Hause des Herrn gewiesen worden war. Und sein Sohn Joatham leitete das Haus des Königs und richtete das Volk des Landes.
117522 Chronik2Chr142622Die übrige Geschichte Ozias aber, die frühere und die spätere, hat Isaias, der Sohn des Amos, der Prophet, beschrieben.
117532 Chronik2Chr142623Und Ozias entschlief zu seinen Vätern, und man begrub ihn auf dem Acker der Königsgräber, weil er aussätzig war; sein Sohn Joatham ward König an seiner Statt.
117542 Chronik2Chr14271Fünfundzwanzig Jahre war Joatham alt, als er König wurde, und sechzehn Jahre herrschte er in Jerusalem; seine Mutter Hieß Jerusa, eine Tochter Sadoks.
117552 Chronik2Chr14272Er tat, was recht war vor dem Herrn, ganz so, wie sein Vater Ozias getan hatte, nur drang er nicht in den Tempel des Herrn ein, das Volk aber sündigte noch.
117562 Chronik2Chr14273Er baute das hohe Tor am Hause des Herrn und an der Mauer Ophels baute er viel.
117572 Chronik2Chr14274Dazu baute er Städte im Gebirge Juda und in den Wäldern Burgen und Türme.
117582 Chronik2Chr14275Er führte Krieg mit dem Könige der Söhne Ammons und besiegte diese und die Söhne Ammons gaben ihm zu dieser Zeit hundert Talente Silber und zehntausend Kor Weizen und ebensoviele Kor Gerste, dies gaben ihm die Söhne Ammons im zweiten und dritten Jahre.
117592 Chronik2Chr14276So ward Joatham mächtig, weil er die rechten Wege vor dem Herrn, seinem Gott, ging.
117602 Chronik2Chr14277Die übrige Geschichte Joathams aber und alle seine Kämpfe und Taten sind im Buche der Könige von Israel und Juda beschrieben.
117612 Chronik2Chr14278Fünfundzwanzig Jahre war er alt, als er König wurde, und sechzehn Jahre herrschte er in Jerusalem.
117622 Chronik2Chr14279Und Joatham entschlief zu seinen Vätern und man begrub ihn in der Davidsstadt; sein Sohn Achaz ward König an seiner Statt.
117632 Chronik2Chr14281Zwanzig Jahre war Achaz alt, als er König wurde, und sechzehn Jahre herrschte er in Jerusalem; er tat nicht, was recht war in den Augen des Herrn, wie sein Vater David,
117642 Chronik2Chr14282sondern wandelte auf den Wegen der Könige von Israel und ließ überdies Bildsäulen der Baale gießen.
117652 Chronik2Chr14283Er opferte Räucherwerk im Tale Benennom und weihte seine Kinder im Feuer nach dem Gebrauche der Völker, welche der Herr bei der Ankunft der Söhne Israels tötete,
117662 Chronik2Chr14284und er opferte und zündete Räucherwerk auf den Höhen und auf den Hügeln und unter jedem Baume an.
117672 Chronik2Chr14285Da gab ihn der Herr, sein Gott, in die Hand des Königs von Syrien; dieser schlug ihn und schleppte viele Leute aus seinem Reiche weg und brachte sie nach Damaskus. Auch der Hand des Königs von Israel ward er überliefert und erlitt eine große Niederlage.
117682 Chronik2Chr14286Phakee nämlich, der Sohn Romelias, tötete von Juda einhundertundzwanzigtausend an einem Tage, lauter Krieger, weil sie den Herrn, den Gott ihrer Väter, verlassen hatten.
117692 Chronik2Chr14287Zu derselben Zeit tötete Zechri, ein Held aus Ephraim, den Maasias, einen Sohn des Königs, und Ezrika, den Fürsten seines Hauses, und Elkana, den zweiten nach dem Könige.
117702 Chronik2Chr14288Und die Söhne Israels führten von ihren Brüdern zweimalhunderttausend Frauen, Knaben und Mädchen gefangen fort und machten ungeheure Beute und brachten diese nach Samaria.
117712 Chronik2Chr14289Zur selben Zeit war dort ein Prophet des Herrn, Namens Obed; dieser ging hinaus, dem Heere entgegen, das nach Samaria kam, und sprach zu ihnen: Sehet, der Herr, der Gott eurer Väter, ist über Juda erzürnt und hat sie in eure Hand gegeben und ihr habt sie mit solcher Wut gemordet, dass eure Grausamkeit bis zum Himmel reichte!
117722 Chronik2Chr142810Nun wollt ihr auch die Kinder Judas und Jerusalems euch als Knechte und Mägde unterwerfen, aber dies wird keineswegs geschehen; denn dadurch habt ihr gegen den Herrn, euren Gott, gesündigt.
117732 Chronik2Chr142811Höret vielmehr meinen Rat und führt die Gefangenen zurück, die ihr von euren Brüdern hergeführt habt; denn ein großes Zorngericht des Herrn bedroht euch.
117742 Chronik2Chr142812Da traten einige Männer von den Fürsten der Söhne Ephraims, Azarias, der Sohn Johanans, Barachias, der Sohn Mosollamoths, Ezechias, der Sohn Sellums, und Amasa, der Sohn Adalis, denen, die aus dem Kampfe kamen, entgegen
117752 Chronik2Chr142813und sprachen zu ihnen: Ihr dürft die Gefangenen nicht hierherbringen, dass wir nicht wider den Herrn sündigen. Warum wollt ihr unsere Sünden noch mehren und zu den alten Missetaten neue häufen? Denn es ist eine große Versündigung und ein grimmiges Zorngericht des Herrn bedroht Israel.
117762 Chronik2Chr142814Da gaben die Krieger die Beute und alles, was sie gefangen hatten, vor den Fürsten und der ganzen Gemeinde frei.
117772 Chronik2Chr142815Und die Männer, die wir oben genannt haben, traten herbei und nahmen die Gefangenen und bekleideten alle, die nackt waren, aus der Beute; und als sie dieselben mit Kleidern und Schuhen versehen hatten, erquickten sie sich auch mit Speise und Trank und salbten sie wegen ihrer Müdigkeit und pflegten sie; und die, welche nicht gehen konnten und schwach waren, setzten sie auf Tiere und führten sie nach Jericho, der Palmenstadt, zu ihren Brüdern und kehrten sodann nach Samaria zurück.
117782 Chronik2Chr142816Zu jener Zeit sandte der König Achaz zu dem König von Assyrien und begehrte Hilfe.
117792 Chronik2Chr142817Dazu kamen die Edomiter und schlugen viele aus Juda und machten große Beute.
117802 Chronik2Chr142818Auch ergossen sich die Philister über die Städte des flachen Landes und den Süden von Juda und nahmen Bethsames, Ajalon, Gaderoth, Socho, Thamna und Gamzo mit ihren Dörfern ein und ließen sich darin nieder.
117812 Chronik2Chr142819Denn der Herr demütigte Juda um Achaz, des Königs von Juda, willen, weil dieser es von Hilfe entblößt und den Herrn verachtet hatte.
117822 Chronik2Chr142820Und er führte wider ihn Thelgathphalnasar, den König von Assyrien, herbei, der ihn auch bedrängte und ausplünderte, ohne dass jemand Widerstand leistete.
117832 Chronik2Chr142821Da beraubte Achaz das Haus des Herrn und das Haus der Könige und der Fürsten und gab dem Könige von Assyrien Geschenke, aber es nützte ihm dennoch nichts.
117842 Chronik2Chr142822Überdies verachtete er zur Zeit seiner Bedrängnis den Herrn noch mehr, den er selbst, der König Achaz,
117852 Chronik2Chr142823brachte den Göttern von Damaskus, die ihn geschlagen hatten, Opfer und sprach: Die Götter der Könige Syriens leisten ihnen Hilfe, diese will ich durch Opfer versöhnen und sie werden mir beistehen; doch wurden sie im Gegenteil für ihn und für ganz Israel zum Verderben.
117862 Chronik2Chr142824Achaz nahm also alle Gerätschaften des Hauses Gottes und zerbrach sie, alsdann schloss er die Türen des Tempels Gottes und machte sich Altäre an allen Ecken von Jerusalem.
117872 Chronik2Chr142825Auch in allen Städten Judas baute er Altäre, um Weihrauch anzuzünden, und forderte den Herrn, den Gott seiner Väter, zum Zorne heraus.
117882 Chronik2Chr142826Seine übrige Geschichte aber und alle seine Taten, die früheren wie die späteren, sind im Buche der Könige von Juda und Israel beschrieben.
117892 Chronik2Chr142827Und Achaz entschlief zu seinen Vätern und man begrub ihn in der Stadt Jerusalem, denn sie nahmen ihn nicht in die Grabstätte der Könige von Israel auf. Sein Sohn Ezechias war König an seiner Statt.
117902 Chronik2Chr14291Ezechias ward König, als er fünfundzwanzig Jahre alt war, und neunundzwanzig Jahre herrschte er in Jerusalem; seine Mutter hieß Abia, eine Tochter des Zacharias.
117912 Chronik2Chr14292Er tat, was in den Augen des Herrn wohlgefällig war, ganz so, wie sein Vater David getan.
117922 Chronik2Chr14293Im ersten Jahre, im ersten Monat seiner Herrschaft, öffnete er die Türen am Hause des Herrn und stellte sie wieder her.
117932 Chronik2Chr14294Alsdann berief er die Priester und die Leviten und versammelte sie auf dem Platze gegen Aufgang
117942 Chronik2Chr14295und sprach zu ihnen: Höret mich, ihr Leviten! und heiliget euch, reiniget das Haus des Herrn, des Gottes eurer Väter, und schaffet alle Unreinigkeit aus dem Heiligtume hinweg.
117952 Chronik2Chr14296Unsere Väter haben gesündigt und getan, was in den Augen des Herrn, unsers Gottes, böse war, und haben ihn verlassen; sie haben ihr Angesicht von dem Zelte des Herrn weggewendet und ihm den Rücken gekehrt.
117962 Chronik2Chr14297Sie haben die Türen, die in der Vorhalle waren, verschlossen und die Lampen ausgelöscht und kein Räucherwerk angezündet und den Gott Israels keine Brandopfer im Heiligtume dargebracht.
117972 Chronik2Chr14298Darum entbrannte der Zorn des Herrn über Juda und Jerusalem und er gab sie der Zerstreuung und dem Untergange und dem Gespötte preis, wie ihr selbst mit eigenen Augen sehet.
117982 Chronik2Chr14299Sehet! unsere Väter sind durch das Schwert gefallen, unsere Söhne und unsere Töchter und Gattinnen sind um dieses Frevels willen gefangen hinweggeführt worden.
117992 Chronik2Chr142910Deswegen ist es nun mein Wille, dass wir einen Bund mit dem Herrn, dem Gott Israel, schließen; alsdann wird er seinen grimmigen Zorn von uns abwenden.
118002 Chronik2Chr142911Meine Söhne! seid nicht säumig, euch hat der Herr auserwählt, dass ihr vor ihm stehen und ihm dienen und ihn verehren und ihm Räucherwerk anzünden sollt.
118012 Chronik2Chr142912Da machten sich die Leviten auf: Mahath, der Sohn Amasias, und Joel, der Sohn Azarias, von den Söhnen Kaaths; sodann von den Söhnen Meraris Kis, der Sohn Abdis, und Azarias, der Sohn Jalaleels, von den Söhnen Gersoms aber Joab, der Sohn Zemmas, und Eden, der Sohn Joabs;
118022 Chronik2Chr142913Von den Söhnen Elisaphans Samri und Jahiel; von den Söhnen Asaphs Zacharias und Mathanias;
118032 Chronik2Chr142914sowie von den Söhnen Hemans Jahiel und Semei; und von den Söhnen Idithuns Semejas und Oziel.
118042 Chronik2Chr142915Diese versammelten ihre Brüder, heiligten sich und traten nach dem Gebote des Königs, dem Befehle des Herrn gemäß, ein, um das Haus Gottes durch Sühne zu reinigen.
118052 Chronik2Chr142916Und die Priester traten in den Tempel des Herrn, ihn zu heiligen, und schafften alle Unreinigkeit, die sie darin fanden, hinaus in den Vorhof des Hauses Gottes und die Leviten nahmen dieselbe und trugen sie hinaus an den Bach Cedron.
118062 Chronik2Chr142917Sie begannen die Reinigung am ersten Tage des ersten Monats, am achten Tage desselben Monats traten sie in die Halle des Tempels und entsühnten den Tempel durch acht Tage und am sechzehnten Tage desselben Monats vollendeten sie, was sie begonnen hatten.
118072 Chronik2Chr142918Alsdann gingen sie zu dem Könige Ezechias und sprachen zu ihm: Wir haben das ganze Haus des Herrn geheiligt; dazu den Brandopferaltar und seine Gerätschaften, sowie auch den Tisch der Schaubrote mit allen seinen Geräten.
118082 Chronik2Chr142919und alle Gerätschaften des Tempels, welche der König Achaz während seiner Herrschaft verunreinigt hatte, nachdem er abgefallen war; und siehe, alles ist vor dem Altare des Herrn aufgestellt.
118092 Chronik2Chr142920Da machte sich der König Ezechias des Morgens auf und versammelte alle Vornehmen der Stadt und ging in das Haus hinauf
118102 Chronik2Chr142921und sie brachten zusammen sieben Stiere, sieben Widder, sieben Lämmer und sieben Böcke als Sündopfer für das Reich, für das Heiligtum und für Juda dar, und er befahl den Priestern, den Söhnen Aarons, das Opfer auf dem Altare des Herrn darzubringen.
118112 Chronik2Chr142922Da schlachteten sie die Stiere und die Priester nahmen das Blut und gossen es auf den Altar; sodann schlachteten sie die Widder und gossen deren Blut auf den Altar und opferten die Lämmer und gossen das Blut derselben auf den Altar.
118122 Chronik2Chr142923Hierauf brachten sie die Böcke für das Sündopfer vor den König und die ganze Gemeinde, und diese legten ihre Hände auf dieselbe;
118132 Chronik2Chr142924sodann schlachteten die Priester sie und sprengten ihr Blut an den Altar zur Versöhnung für ganz Israel, den für ganz Israel hatte der König das Brandopfer und das Sündopfer darzubringen befohlen.
118142 Chronik2Chr142925Und er stellte die Leviten im Hause des Herrn auf mit Cymbeln und Harfen und Zithern nach der Anordnung des Königs David und des Sehers Gad und des Propheten Nathan, denn so hatte der Herr durch seine Propheten befohlen.
118152 Chronik2Chr142926Und die Leviten standen da und hielten die Saitenspiele Davids, die Priester aber die Trompeten.
118162 Chronik2Chr142927Da befahl Ezechias die Brandopfer auf dem Altare darzubringen; und da die Brandopfer dargebracht wurden, fingen sie an, dem Herrn Lob zu singen und die Trompeten zu blasen und allerlei Saitenspiele, welche David, der König von Israel, eingeführt hatte, ertönen zu lassen.
118172 Chronik2Chr142928Indem aber die ganze Gemeinde anbetete, übten die Sänger und die, welche die Trompeten hatten, ihren Dienst, bis die Darbringung des Brandopfers vollbracht war.
118182 Chronik2Chr142929Als das Opfer vollendet war, beugte sich der König und alle, die bei ihm waren, und beteten an.
118192 Chronik2Chr142930Sodann befahl Ezechias und die Fürsten den Leviten, dem Herrn einen Lobgesang darzubringen mit den Worten Davids und Asaphs, des Sehers; und sie priesen ihn mit großer Freude und beteten ihn an, die Kniee beugend.
118202 Chronik2Chr142931Ezechias aber sprach nun also: Ihr habt eure Hände für den Herrn gefüllt, so tretet nun herzu und bringet Schlachtopfer und Lobopfer im Hause des Herrn dar. Da brachte die ganze Gemeinde Schlachtopfer und Lobopfer und Brandopfer mit willigem Herzen.
118212 Chronik2Chr142932Die Zahl der Brandopfer, welche die Gemeinde darbrachte, war diese: Siebzig Stiere, hundert Widder, zweihundert Lämmer.
118222 Chronik2Chr142933Und sie heiligten dem Herrn sechshundert Rinder und dreitausend Schafe.
118232 Chronik2Chr142934Doch waren der Priester nur wenige, so dass sie nicht hinreichen konnten, den Brandopfern die Häute abzuziehen; darum halfen ihnen ihre Brüder, die Leviten, bis die Arbeit vollendet war und die Priester sich geheiligt hatten; denn die Leviten werden auf einfachere Weise geheiligt als die Priester.
118242 Chronik2Chr142935So waren denn die Brandopfer mit den Fettstücken der Friedopfer und den Trankopfern der Brandopfer sehr zahlreich und der Gottesdienst im Hause des Herrn wurde hergestellt.
118252 Chronik2Chr142936Da freute sich Ezechias und das ganze Volk, dass es Herrn Dienst hergestellt war; denn schnell hatten sie sich entschlossen, dies alles zu veranstalten.
118262 Chronik2Chr14301Hierauf sandte Ezechias an ganz Israel und Juda und schrieb Briefe an Ephraim und Manasse, sie sollten zum Hause des Herrn nach Jerusalem kommen, um dem Herrn, dem Gott Israels, das Phase (Pesach) zu feiern.
118272 Chronik2Chr14302Nachdem nämlich der König mit den Fürsten und der ganzen Gemeinde Jerusalems Rat gehalten, beschlossen sie, das Phase (Pesach) im zweiten Monat zu halten.
118282 Chronik2Chr14303Denn sie konnten's nicht feiern zu seiner Zeit, weil die Priester, die hätten hinreichen können, nicht geheiligt waren, und das Volk sich noch nicht versammelt hatte zu Jerusalem.
118292 Chronik2Chr14304Dieser Vorschlag gefiel dem Könige und der ganzen Gemeinde.
118302 Chronik2Chr14305Sie beschlossen also, Boten durch ganz Israel zu senden, von Bersabee bis Dan, dass sie kommen und dem Herrn, dem Gott Israels, zu Jerusalem Phase (Pesach) halten sollten; denn viele hatten es nicht gehalten, wie es im Gesetze vorgeschrieben ist.
118312 Chronik2Chr14306Da durcheilten die Läufer mit Briefen auf des Königs und seiner Fürsten Befehl ganz Israel und Juda und riefen aus, wie der König geboten hatte: Söhne Israels! kehret zu dem Herrn, dem Gott Abrahams, Isaaks und Israels zurück, so wird er sich auch wieder zu den Übriggebliebenen wenden, die der Hand des Königs von Assyrien entronnen sind.
118322 Chronik2Chr14307Werdet nicht wie eure Väter und Brüder, welche von dem Herrn, dem Gott ihrer Väter, abfielen und die er dem Untergange preisgab, wie ihr selbst seht.
118332 Chronik2Chr14308Seid nicht halsstarrig, wie eure Väter: bietet dem Herrn die Hand und kommet zu seinem Heiligtume, das er auf immerdar geheiligt hat; dienet dem Herrn, dem Gott eurer Väter, so wird sein grimmiger Zorn sich von euch wenden.
118342 Chronik2Chr14309Denn wenn ihr zu dem Herrn zurückkehrt, so werden eure Brüder und Söhne bei ihren Herren, die sie gefangen weggeführt haben, Erbarmen finden und werden in dieses Land zurückkehren; denn der Herr, euer Gott, ist gnädig und barmherzig und wird sein Angesicht nicht von euch abwenden, wenn ihr zu ihm zurückkehrt.
118352 Chronik2Chr143010Da gingen die Läufer eilig von Stadt zu Stadt durch das Land Ephraim und Manasse bis nach Zabulon hin, doch jene lachten über sie und spotteten ihrer.
118362 Chronik2Chr143011Einige Männer indes aus Aser und Manasse und Zabulon folgten der Aufforderung und kamen nach Jerusalem.
118372 Chronik2Chr143012Aber in Juda wirkte die Hand des Herrn, dass er ihnen Einmütigkeit verlieh, so dass sie nach dem Gebote des Königs und der Fürsten das Wort des Herrn erfüllten.
118382 Chronik2Chr143013Und es versammelte sich in Jerusalem viel Volk, um das Fest der ungesäuerten Brote im zweiten Monate zu feiern.
118392 Chronik2Chr143014Diese machten sich auf, rissen die Altäre in Jerusalem nieder und zerstörten alle Altäre, auf denen man den Götzen Räucherwerk anzündete, und warfen sie in den Bach Kedron.
118402 Chronik2Chr143015Sodann schlachteten sie das Phase (Pesach) am vierzehnten Tage des zweiten Monats, und die Priester und Leviten heiligten sich endlich und brachten Brandopfer im Hause des Herrn dar.
118412 Chronik2Chr143016Und sie standen nach ihrer Ordnung der Vorschrift und dem Gesetze Moses, des Mannes Gottes, gemäß; die Priester aber empfingen das Blut aus der Hand der Leviten, um es auszugießen,
118422 Chronik2Chr143017denn zahlreich war das Volk, das sich noch nicht geheiligt hatte; darum schlachteten die Leviten das Phase (Pesach) für die, welche nicht geheiligt zu dem Herrn gekommen waren.
118432 Chronik2Chr143018Auch ein großer Teil des Volkes aus Ephraim und Manasse und Issachar und Zabulon hatte sich nicht geheiligt und aß das Phase (Pesach) nicht so, wie es vorgeschrieben ist; aber Ezechias betete für sie, indem er sprach: Der Herr, der gütig ist, wird Vergebung gewähren
118442 Chronik2Chr143019allen, die von ganzem Herzen den Herrn, den Gott ihrer Väter, suchen, und wird ihnen nicht zurechnen, dass sie sich nicht genug geheiligt haben.
118452 Chronik2Chr143020Und der Herr erhörte ihn und ward mit dem Volke versöhnt.
118462 Chronik2Chr143021So hielten die Söhne Israels, die sich in Jerusalem einfanden, das Fest der ungesäuerten Brote sieben Tage lang mit großer Freude und priesen den Herrn Tag für Tag; auch die Leviten und Priester auf den Saitenspielen, welche zu ihrem Amte gehörten.
118472 Chronik2Chr143022Und Ezechias redete zum Herzen aller Leviten, welche gute Gesinnung für den Herrn hatten; diese aßen die sieben Tage des Festes hindurch und schlachteten die Friedopfer und priesen den Herrn, den Gott ihrer Väter.
118482 Chronik2Chr143023Und es gefiel der ganzen Versammlung, noch weitere sieben Tage zu feiern, und sie taten es mit großer Freude.
118492 Chronik2Chr143024Denn Ezechias, der König von Juda, hatte dem Volke tausend Stiere und siebentausend Schafe geschenkt, die Fürsten aber hatten dem Volke tausend Stiere und zehntausend Schafe gegeben; es heiligten sich also eine große Anzahl von Priestern.
118502 Chronik2Chr143025Und Freude erfüllte die ganze Gemeinde von Juda, sowohl die Priester und die Leviten, als die ganze Schar derer, die aus Israel gekommen waren; desgleichen die Fremdlinge, die aus dem Lande Israel kamen oder in Juda wohnten.
118512 Chronik2Chr143026Es war ein großes Fest in Jerusalem, wie ein solches seit den Tagen Salomons, des Sohnes Davids, des Königs von Israel, in dieser Stadt nicht gewesen war.
118522 Chronik2Chr143027Und die Priester und Leviten erhoben sich und segneten das Volk, und ihre Stimme ward erhört und das Gebet drang zu der heiligen Wohnung gen Himmel.
118532 Chronik2Chr14311Als nun dies nach Vorschrift gefeiert war, zog ganz Israel, das sich in den Städten von Juda befand, aus und sie zerbrachen die Bildsäulen, hieben die Haine um, rissen die Höhen nieder und zerstörten die Altäre, nicht nur in ganz Juda und Benjamin, sondern auch in Ephraim und Manasse, bis sie alles zerstört hatten; alsdann kehrten alle Söhne Israels in ihre Besitzungen und in ihre Städte heim.
118542 Chronik2Chr14312Ezechias aber bestellte die Ordnungen der Priester und Leviten nach ihren Abteilungen, einen jeden für sein Amt, sowohl die Priester als die Leviten für die Brandopfer und Friedopfer, um Dienst zu tun und Dank und Lob bei den Toren des Lagers des Herrn zu singen.
118552 Chronik2Chr14313Als seinen Anteil aber bestimmte der König, dass von seiner Habe das immerwährende Brandopfer morgens und abends dargebracht werden sollte, ebenso wie an den Sabbaten und Neumonden und an den übrigen Festen, wie im Gesetze Moses geschrieben ist.
118562 Chronik2Chr14314Auch befahl er dem Volke von Jerusalem, den Priestern und Leviten ihre Anteile zu geben, dass diese dem Gesetze des Herrn obliegen könnten.
118572 Chronik2Chr14315Als dies der Gemeinde kund ward, brachten die Söhne Israels reichliche Gaben an Erstlingen von Getreide, Wein, Öl und Honig dar, und von allem, was der Boden hervorbringt, brachten sie den Zehnten.
118582 Chronik2Chr14316Die Söhne Israels und Judas aber, welche in den Städten von Juda wohnten, brachten gleichfalls den Zehnten von Rindern und Schafen und den Zehnten an Weihegaben, welche sie dem Herrn, ihrem Gott, gelobt hatten, und brachten alles und legten es auf viele Haufen zusammen.
118592 Chronik2Chr14317Im dritten Monat begannen sie, das Erste niederzulegen, und endeten die Aufhäufung im siebten Monate.
118602 Chronik2Chr14318Als nun Ezechias und seine Fürsten hereinkamen, sahen sie die aufgehäuften Massen und priesen den Herrn und sein Volk Israel.
118612 Chronik2Chr14319Und Ezechias fragte die Priester und Leviten, warum solche Massen angehäuft seien.
118622 Chronik2Chr143110Da antwortete Azarias, der Hohepriester vom Geschlechte Sadoks, und sprach: Seit man angefangen hat, die Erstlinge zum Hause des Herrn zu bringen, haben wir gegessen und sind satt geworden und es ist viel übriggeblieben, denn der Herr hat sein Volk gesegnet; was aber übriggeblieben, ist diese Fülle, die du siehst.
118632 Chronik2Chr143111Da befahl Ezechias, Vorratskammern im Hause des Herrn einzurichten. Als sie dies getan hatten,
118642 Chronik2Chr143112brachten sie sowohl die Erstlinge, wie die Zehnten und alles, was sie gelobt hatten, treulich hinein. Vorsteher darüber aber war Chonenias, der Levit, und Semei, sein Bruder, als zweiter;
118652 Chronik2Chr143113nach diesem waren Jahiel, Azarias, Nabath, Asael, Jerimoth, Jozabad, Eliel, Jesmachias, Mahath und Banajas die Vorsteher, unter der Aufsicht Chonenias und Semeis, seines Bruders, nach der Anordnung des Königs Ezechias und Azarias, des Hohenpriesters des Hauses Gottes, denen die Sorge über dies alles oblag.
118662 Chronik2Chr143114Kore aber, der Sohn Jemnas, der Levit und Türhüter an der östlichen Pforte, war als Vorsteher über das gesetzt, was man freiwillig dem Herrn darbrachte, und über die Erstlinge und über die Weihegeschenke für das Allerheiligste.
118672 Chronik2Chr143115Unter seiner Leitung standen Eden, Benjamin, Jesue, Semejas, Amarias und Sechenias in den Priesterstädten, um die Verteilung an ihre Brüder, die mindern wie die höhern, treulich vorzunehmen,
118682 Chronik2Chr143116außer den männlichen Personen von drei Jahren an und darüber, an alle diejenigen, die zum Tempel des Herrn kamen und alles vernichteten, was Tag für Tag zum Dienste und zu den Verrichtungen gehörte, nach ihren Abteilungen.
118692 Chronik2Chr143117Den Priestern nach ihren Geschlechtern und den Leviten von zwanzig Jahren und darüber, nach ihren Ordnungen und Abteilungen,
118702 Chronik2Chr143118und der ganzen Versammlung, sowohl den Frauen wie ihren Kindern beiderlei Geschlechts, ward treulich Speise von den Weihegaben geboten.
118712 Chronik2Chr143119Es waren aber für die Söhne Aarons auch Männer auf das Land und den Umkreis aller Städte verteilt, um allen männlichen Personen unter den Priestern und Leviten ihre Anteile zuzuweisen.
118722 Chronik2Chr143120So tat Ezechias alles, was wir gesagt, in ganz Juda und übte das Gute und Rechte und Wahre vor dem Herrn, seinem Gotte,
118732 Chronik2Chr143121und wollte bei jedem Werke, das zum Dienste des Hauses des Herrn gehörte, gemäß dem Gesetze und den Vorschriften, seinen Gott von ganzem Herzen suchen: und er tat es und war darin glücklich.
118742 Chronik2Chr14321Nach diesen Dingen und so aufrichtigem Wandel rückte Sennacherib, der König von Assyrien, heran und kam nach Juda und belagerte die festen Städte und wollte sie einnehmen.
118752 Chronik2Chr14322Als nun Ezechias sah, dass Semnacherib heranrückte und sich der ganze Ansturm des Kampfes gegen Jerusalem richte,
118762 Chronik2Chr14323beriet er sich mit den Fürsten und tapfersten Männern, ob sie nicht die Quellen, die außerhalb der Stadt waren, verstopfen sollten, und da alle einmütig sich dafür erklärten,
118772 Chronik2Chr14324sammelte er zahlreiches Volk, und sie verstopften alle Quellen und den Bach, der mitten durch das Land floß, indem sie sprachen: Die Könige der Assyrer sollen, wenn sie kommen, nicht viel Wasser finden.
118782 Chronik2Chr14325Auch baute er mit großem Eifer die ganze Mauer, welche verfallen war, und errichtete Türme darauf und eine zweite Außenmauer und stellte den Mello in der Stadt Davids her und fertigte alle Arten von Waffen und Schilden.
118792 Chronik2Chr14326Sodann bestellte er Kriegsobersten im Heere, diese versammelte er insgesamt auf dem Platze am Tore der Stadt und redete ihnen zu Herzen und sprach:
118802 Chronik2Chr14327Zeiget euch als Männer und seid tapfer! Fürchtet euch nicht und zaget nicht vor dem Könige der Assyrer und vor der ganzen Menge, die bei ihm ist; denn viel mehr sind mit uns, als mit ihm.
118812 Chronik2Chr14328Denn mit ihm ist ein Arm von Fleisch, mit uns aber der Herr, unser Gott, der unser Helfer ist und für uns kämpft. Durch solche Worte des Ezechias, des Königs von Juda, ward das Volk ermutigt.
118822 Chronik2Chr14329Hierauf sandte Sennacherib, der König von Assyrien, seine Diener nach Jerusalem (denn er selbst lag mit dem ganzen Heere vor Lachis) zu Echezias, dem Könige von Juda, und zu dem ganzen Volke, das in der Stadt war, und ließ ihm sagen:
118832 Chronik2Chr143210So spricht Semnacherib, der König von Assyrien: Worauf setzt ihr euer Vertrauen, dass ihr euch in Jerusalem belagern lasset?
118842 Chronik2Chr143211Täuscht euch Ezechias, um euch durch Hunger und Durst dem Tode preiszugeben, indem er behauptet, der Herr, euer Gott, werde euch aus der Hand des Königs von Assyrien befreien?
118852 Chronik2Chr143212Ist das nicht eben der Ezechias, der die Höhen und Altäre desselben zerstört und an Juda und Jerusalem den Befehl hat ergehen lassen: Vor einem Altare betet an und auf ihm verbrennet das Räucherwerk?
118862 Chronik2Chr143213Wisset ihr nicht, was ich und meine Väter allen Völkern der Länder getan? Haben etwa die Götter der Völker und alle Länder vermocht, ihr Land vor meiner Hand zu erretten?
118872 Chronik2Chr143214Welcher war unter allen Göttern der Völker, die meine Väter vertilgt haben, der vermocht hätte, sein Volk aus meiner Hand zu retten, dass auch euer Gott euch aus dieser Hand sollte retten können?
118882 Chronik2Chr143215So lasset euch denn nicht von Ezechias betören, noch mit eitlen Worten bereden und berücken und glaubet ihm nicht! Denn wenn kein Gott unter allen Völkern und Reichen sein Volk vor meiner Hand und vor der Hand meiner Väter zu retten vermochte, so wird folglich auch euer Gott euch nicht vor meiner Hand zu retten vermögen.
118892 Chronik2Chr143216Noch vieles andere redeten seine Diener wider Gott, den Herrn, und wider seinen Diener Ezechias.
118902 Chronik2Chr143217Auch schrieb er Briefe voll der Lästerung wider den Herrn, den Gott Israels, und sagte wider ihn: Wie die Götter der übrigen Völker ihr Volk nicht aus meiner Hand befreien konnten, so wird auch der Gott des Ezechias sein Volk nicht vor dieser Hand zu retten vermögen.
118912 Chronik2Chr143218Dazu rief er mit lauter Stimme in jüdischer Sprache dem Volke, das auf der Mauer von Jerusalem war, zu, um sie in Schrecken zu setzen und die Stadt einzunehmen.
118922 Chronik2Chr143219Und er redete gegen den Gott Jerusalems so wie gegen die Götter der Völker der Erde, welche Gebilde von Menschenhänden sind.
118932 Chronik2Chr143220Da beteten der König Ezechias und Isaias, der Sohn des Amos, der Prophet, gegen diese Lästerung und riefen zum Himmel.
118942 Chronik2Chr143221Und der Herr sandte einen Engel, dieser erschlug alle starken Männer und alle Krieger und Heerführer des Königs von Assyrien und jener kehrte mit Schmach bedeckt in sein Land zurück. Als er nun in das Haus seines Gottes ging, töteten ihn die Söhne, die aus seinen Lenden hervorgegangen waren, mit dem Schwerte.
118952 Chronik2Chr143222So rettete der Herr Ezechias und die Einwohner Jerusalems aus der Hand Sennacheribs, des Königs von Assyrien, und aus der Hand aller und gewährte ihnen ringsum Ruhe.
118962 Chronik2Chr143223Und viele brachten dem Herrn in Jerusalem Gaben und Opfer und Ezechias, dem Könige von Juda, Geschenke, und dieser ward hiernach erhöht in den Augen aller Völker.
118972 Chronik2Chr143224In jenen Tagen ward Ezechias tödlich krank und er betete zu dem Herrn und dieser erhörte ihn und gab ihm ein Zeichen.
118982 Chronik2Chr143225Jener aber vergalt die Wohltaten, die er empfangen, nicht, denn sein Herz überhob sich in Stolz; da zürnte der Herr über ihn und über Juda und Jerusalem.
118992 Chronik2Chr143226Darnach demütigte er sich, dass sein Herz sich in Stolz überhoben hatte, sowohl er als die Bewohner Jerusalems; deswegen kam das Zorngericht des Herrn nicht über sie, so lange Ezechias lebte.
119002 Chronik2Chr143227Ezechias aber war reich und hochberühmt und er sammelte sich viele Schätze an Silber und Gold und kostbaren Steinen, Spezereien und Waffen allerlei Art und Gefäßen großen Wertes.
119012 Chronik2Chr143228Auch legte er Vorratshäuser für Getreide, Wein und Öl und Ställe für allerlei Vieh und Hürden für Herden
119022 Chronik2Chr143229und baute sich Städte; denn er hatte unzählbar viele Schaf- und Rinderherden, da ihm der Herr einen überaus großen Besitz verliehen hatte.
119032 Chronik2Chr143230Ezechias ist es auch, der die obere Quelle der Wasser von Gihon verschloss und sie an der Westseite der Davidsstadt hinunterleitete. In allen seinen Unternehmungen, die er beschloss, war er glücklich.
119042 Chronik2Chr143231Indes bei der Gesandtschaft der Fürsten von Babylon, die zu ihm sandten, um ihn über das Wunder zu befragen, das im Lande geschehen war, ließ ihn Gott in Versuchung fallen, damit alles kund würde, was in seinem Herzen war.
119052 Chronik2Chr143232Doch die übrige Geschichte des Ezechias und seine Erbarmungen sind in dem Gesichte Isaias, des Sohnes Amos, des Propheten, und in dem Buche der Könige von Juda und Israel beschrieben.
119062 Chronik2Chr143233Und Ezechias entschlief zu seinen Vätern und man begrub ihn im obern Teile der Gräber der Söhne Davids, und ganz Juda und alle Bewohner Jerusalems feierten seine Bestattung; sein Sohn Manasses ward König an seiner Statt.
119072 Chronik2Chr14331Zwölf Jahre war Manasses alt, als er König ward, und fünfundzwanzig Jahre herrschte er in Jerusalem.
119082 Chronik2Chr14332Er tat aber, was vor dem Herrn böse war, gemäß den Greueln der Völker, welche der Herr vor den Söhnen Israels vertilgt hatte,
119092 Chronik2Chr14333und er baute die Höhen wieder auf, welche sein Vater Ezechias niedergerissen hatte, und errichtete den Baalen Altäre und machte Haine und betete das gesamte Himmelsheer an und diente demselben.
119102 Chronik2Chr14334Auch erbaute er Altäre im Hause des Herrn, von welchem der Herr gesprochen hatte: In Jerusalem soll mein Name auf ewig wohnen.
119112 Chronik2Chr14335Er baute sie aber für das ganze Himmelsheer in beiden Vorhöfen des Hauses des Herrn.
119122 Chronik2Chr14336Und er ließ seine Söhne im Tale Benennom durch das Feuer gehen; er gab acht auf Träume, beobachtete den Vogelflug, trieb Wahrsagerei und hatte Zauberer und Beschwörer bei sich und tat viel Böses vor dem Herrn, so dass er ihn zum Zorne reizte.
119132 Chronik2Chr14337Auch setzte er ein geschnitztes und gegossenes Bild in das Haus Gottes, von welchem Gott zu David und zu dessen Sohne Salomon gesprochen hatte: In diesem Haus und in Jerusalem, das ich aus allen Stämmen Israels erwählt habe, will ich meinen Namen auf ewig wohnen lassen.
119142 Chronik2Chr14338Und ich will den Fuß Israels nicht mehr aus dem Lande weichen lassen, welches ich ihren Vätern gegeben habe; wenn sie anders beobachten, was ich ihnen durch Moses geboten habe, das ganze Gesetz und die Satzungen und die Rechte.
119152 Chronik2Chr14339Und Manasses verführte Juda und die Bewohner von Jerusalem, Böses zu tun, ärger als alle Völker, welche der Herr vor den Söhnen Israels vertilgt hatte.
119162 Chronik2Chr143310Und der Herr redete zu ihm und zu seinem Volke, doch sie wollten nicht hören.
119172 Chronik2Chr143311Darum ließ Gott die Heerführer des Königs von Assyrien über sie kommen, diese nahmen Manasses gefangen und führten ihn in Ketten und Banden nach Babylon.
119182 Chronik2Chr143312Als er so bedrängt war, betete er zu dem Herrn, seinem Gott, und tat vor dem Gott seiner Väter strenge Buße.
119192 Chronik2Chr143313Und er beschwor ihn und flehte inständig und Gott erhörte sein Gebet und führte ihn nach Jerusalem in sein Reich zurück. Da erkannte Manasses, dass der Herr Gott ist.
119202 Chronik2Chr143314Darnach baute er die äußere Mauer der Davidsstadt, gegen Westen vom Gihon im Tale, wo der Eingang durch das Fischtor ist, rings herum bis nach Ophel, und machte sie sehr hoch und setzte Heerführer in alle festen Städte Judas.
119212 Chronik2Chr143315Sodann schaffte er die fremden Götter und das Schnitzbild aus dem Hause des Herrn hinweg, sowie die Altäre, die er auf dem Berge des Hauses des Herrn und zu Jerusalem erbaut hatte, und warf alles aus der Stadt hinaus.
119222 Chronik2Chr143316Weiter stellte er den Altar des Herrn wieder her und brachte darauf Schlachtopfer, Friedopfer und Lobopfer dar und befahl Juda, dem Herrn, dem Gott Israels, zu dienen.
119232 Chronik2Chr143317Indessen opferte das Volk dem Herrn, seinem Gott, noch auf den Höhen.
119242 Chronik2Chr143318Die übrige Geschichte Manasses aber und sein Gebet zu seinem Gott, auch die Worte der Seher, die zu ihm im Namen des Herrn, des Gottes Israels, geredet haben, sind in der Geschichte der Könige von Israel enthalten.
119252 Chronik2Chr143319Auch ist sein Gebet und wie er erhört ward, und alle seine Sünden und Frevel, wie die Orte, an welchen er Höhen erbaute und Haine und Bildsäulen errichtete, ehe er Buße tat, in den Reden Hozais geschrieben.
119262 Chronik2Chr143320Manasses also entschlief zu seinen Vätern und man begrub ihn in seinem Hause, sein Sohn Amon ward König an seiner Statt.
119272 Chronik2Chr143321Zweiundzwanzig Jahre war Amon alt, als er König ward, und zwei Jahre herrschte er in Jerusalem.
119282 Chronik2Chr143322Er tat, was vor dem Angesichte des Herrn böse war, wie sein Vater Manasses getan hatte; allen Götzen, welche Manasses hatte machen lassen, brachte er Opfer dar und diente er.
119292 Chronik2Chr143323Das Angesicht des Herrn aber fürchtete er nicht, wie Manasses, sein Vater, es gefürchtet, sondern sündigte noch viel schwerer.
119302 Chronik2Chr143324Da verschworen sich seine Diener wider ihn und töteten ihn in seinem Hause.
119312 Chronik2Chr143325Die übrige Menge des Volkes aber erschlug die, welche Amon getötet hatten, und machte an seiner Statt seinen Sohn Josias zum Könige.
119322 Chronik2Chr14341Acht Jahre war Josias alt, als er König ward, und einunddreißig Jahre herrschte er in Jerusalem.
119332 Chronik2Chr14342Er tat, was vor dem Angesichte des Herrn recht war, und wandelte auf den Wegen seines Vaters David und wich nicht ab, weder zur Rechten, noch zur Linken.
119342 Chronik2Chr14343Im achten Jahre seiner Herrschaft aber, da er noch sehr jung war, fing er an, den Gott seines Vaters David zu suchen, und im zwölften Jahre, nachdem er König geworden war, reinigte er Juda und Jerusalem von den Höhen und den Hainen und den Götzenbildern und geschnitzten Bildern.
119352 Chronik2Chr14344Und sie zerstörten vor seinen Augen die Altäre der Baale und zerbrachen die Bildsäulen, welche auf denselben standen; auch hieb er die Haine um und zerbrach die geschnitzten Bilder und zerstreute die Trümmer über die Gräber derjenigen, die ihnen zu opfern pflegten.
119362 Chronik2Chr14345Überdies verbrannte er die Gebeine der Priester auf den Altären der Götzen und reinigte so Juda und Jerusalem.
119372 Chronik2Chr14346Aber auch in den Städten Manasses, Ephraims und Simeons, bis nach Nephthali hin, zerstörte er alles.
119382 Chronik2Chr14347Und nachdem er die Altäre niedergerissen, die Haine vernichtet und die geschnitzten Bilder in Stücke zerschlagen und alle Götzenhäuser im ganzen Lande Israel zerstört hatte, kehrte er nach Jerusalem zurück.
119392 Chronik2Chr14348Im achtzehnten Jahre seiner Herrschaft aber, als das Land und der Tempel des Herrn schon gereinigt war, sandte er Saphan, den Sohn Eselias, Maasias, den Obersten der Stadt, und Joha, den Sohn des Joacha; den Kanzler, um das Haus des Herrn, seines Gottes, wiederherzustellen.
119402 Chronik2Chr14349Diese kamen zu dem Hohenpriester Helekias und empfingen von ihm das Geld, welches in das Haus des Herrn gebracht worden war und das die Leviten und die Türhüter von Manasse und Ephraim und allen, die in Israel übriggeblieben waren und von ganz Juda und Benjamin und den Bewohnern von Jerusalem gesammelt hatten,
119412 Chronik2Chr143410und sie übergaben es den Vorstehern der Arbeiter im Hause des Herrn, dass sie den Tempel wiederherstellten und alles Schadhafte wieder ausbesserten.
119422 Chronik2Chr143411Diese aber gaben es den Werkmeistern und Steinmetzen, dass sie aus den Steinbrüchen Steine kauften und Holz für die Bindebalken des Gebäudes und zum Gebälke für die Häuser, welche die Könige von Juda zerstört hatten.
119432 Chronik2Chr143412Und sie taten alles getreulich. Über die Arbeiter aber waren Johath und Abdias von den Söhnen Meraris, Zacharias und Mosollam von den Söhnen Kaaths gesetzt und trieben zur Arbeit an; sie waren alle Leviten, welche auf Instrumenten zu spielen verstanden.
119442 Chronik2Chr143413Über die aber, welche zu verschiedenen Bedarfe Lasten tragen, waren die Schreiber und Aufseher und Türhüter aus den Leviten gesetzt.
119452 Chronik2Chr143414Als sie nun das Geld, welches man in den Tempel des Herrn gebracht hatte, herausnahmen, fand Helkias, der Priester, das Gesetzbuch des Herrn, das durch Moses gegeben war.
119462 Chronik2Chr143415Da sprach er zu Saphan, dem Schreiber: Ich habe das Gesetzbuch im Hause des Herrn gefunden, und gab es ihm.
119472 Chronik2Chr143416Dieser aber brachte das Buch zu dem Könige und berichtete ihm also: Alles, was du deinen Dienern aufgetragen hast, siehe, wird vollbracht.
119482 Chronik2Chr143417Sie haben das Geld, das man im Hause des Herrn gefunden, zusammengetan und es ist den Vorstehern über die Arbeiter und die verschiedenen Werkleute übergeben worden.
119492 Chronik2Chr143418Dazu hat mir Helkias, der Priester, dieses Buch gegeben. Als er nun vor dem Könige daraus las
119502 Chronik2Chr143419und dieser die Worte des Gesetzes hörte, zerriss er seine Kleider
119512 Chronik2Chr143420und er gebot Helkias und Ahikam, dem Sohne Saphans, und Abdon, dem Sohne Michas, und Saphan, dem Schreiber, und Asaa, dem Diener des Königs, also:
119522 Chronik2Chr143421Gehet hin und bittet den Herrn für mich und für die, welche in Israel und Juda übrig sind, wegen aller Worte dieses Buches, das aufgefunden worden ist; denn groß ist der Grimm des Herrn, der sich über uns ergossen hat, weil unsere Väter die Worte des Herrn nicht bewahrt haben, dass sie alles taten, was in diesem Buche geschrieben steht.
119532 Chronik2Chr143422Da ging Helkias und die, welche zugleich vom Könige gesandt waren, zu der Prophetin Oida, dem Weibe Sellums, des Sohnes Thekuaths, des Sohnes Hasras, des Kleiderhüters, die in Jerusalem im andern Teile wohnte, und redeten zu ihr die Worte, welche wir oben erzählt haben.
119542 Chronik2Chr143423Diese aber antworteten ihnen: So spricht der Herr, der Gott Israels: Saget dem Manne, der euch zu mir gesendet hat:
119552 Chronik2Chr143424So spricht der Herr: Siehe, ich werde über diesen Ort und über diese Bewohner das Unglück und alle Flüche kommen lassen, die in dem Buche, welches man vor dem Könige von Juda gelesen hat, geschrieben stehen;
119562 Chronik2Chr143425dafür, dass sie mich verlassen und fremden Göttern geopfert haben, so dass sie mich zum Zorne reizten durch alle Werke ihrer Hände, deswegen soll mein Grimm sich über diesen Ort ergießen und nicht erlöschen.
119572 Chronik2Chr143426Zu dem Könige von Juda aber, der euch gesandt hat, den Herrn zu bitten, sprechet also: So spricht der Herr, der Gott Israels: Weil du auf die Worte des Buches gehört hast
119582 Chronik2Chr143427und dein Herz sich erweicht hat und du dich vor dem Herrn gedemütigt hast, um der Dinge willen, welche gegen diesen Ort und die Bewohner von Jerusalem verkündet wurden, und weil du aus Ehrfurcht vor meinem Angesichte deine Kleider zerrissest und vor mir weintest, so habe auch ich dich erhört, spricht der Herr.
119592 Chronik2Chr143428Denn ich werde dich bald zu deinen Vätern abrufen und du sollst in Frieden in dein Grab gebracht werden und deine Augen sollen all das Unglück nicht sehen müssen, welches ich über diesen Ort und über seine Bewohner kommen lassen will. Sie berichteten also dem König alles, was jene gesagt hatte.
119602 Chronik2Chr143429Dieser aber rief alle Ältesten von Juda und Jerusalem zusammen
119612 Chronik2Chr143430und ging in das Haus des Herrn hinauf, zugleich mit allen Männern von Juda und den Bewohnern von Jerusalem, den Priestern und den Leviten und dem ganzen Volke, vom Geringsten bis zum Größten. Und der König las im Hause des Herrn, vor den Ohren aller, alle Worte des Buches,
119622 Chronik2Chr143431und er schloss, auf seinem Wege stehend, den Bund vor dem Herrn, dass er ihm nachwandeln und seine Gebote und Zeugnisse und Rechte von ganzem Herzen und aus ganzer Seele beobachten und tun wollte, was in diesem Buche, das er gelesen hatte, geschrieben war.
119632 Chronik2Chr143432Auch nahm er darüber von allen, die sich in Jerusalem und in Benjamin fanden, einen Eidschwur, und die Bewohner Jerusalems taten dem Bunde des Herrn, des Gottes ihrer Väter, gemäß.
119642 Chronik2Chr143433So schaffte Josias alle Greuel aus allen Gauen der Söhne Israels hinweg und machte, dass alle, die in Israel übrig waren, dem Herrn, ihrem Gott, dienten. So lange er lebte, fielen sie nicht von dem Herrn, dem Gotte ihrer Väter, ab.
119652 Chronik2Chr14351Josias aber hielt in Jerusalem dem Herrn das Phase (Pesach) und es ward am vierzehnten Tage des ersten Monats geschlachtet.
119662 Chronik2Chr14352Auch bestellte er die Priester für ihre Obliegenheiten und ermunterte sie, den Dienst im Hause des Herrn zu verrichten.
119672 Chronik2Chr14353Und zu den Leviten, nach deren Unterweisung ganz Israel sich dem Herrn geheiligt hatte, sprach er: Stellet die Lade in das Heiligtum des Tempels, welchen Salomon, der Sohn Davids, der König von Israel, erbaut hat, denn fortan sollt ihr sie nicht mehr tragen; jetzt aber dienet dem Herrn, eurem Gott, und seinem Volke Israel.
119682 Chronik2Chr14354Rüstet euch nach euern Stammhäusern und Geschlechtern, nach den einzelnen Abteilungen, wie David, der König von Israel, geboten und sein Sohn Salomon das Verzeichnis aufgestellt hat.
119692 Chronik2Chr14355Und tuet Dienst im Heiligtum nach den Familien und Abteilungen der Leviten,
119702 Chronik2Chr14356und heiliget euch und opfert das Phase (Pesach); auch bereitet es für eure Brüder, dass sie nach den Worten, welche der Herr durch Moses gesprochen, tun können.
119712 Chronik2Chr14357Zudem gab Josias allem Volke, das sich daselbst zur Feier des Phase (Pesach) einfand, Lämmer und Böcklein aus der Herde und von sonstigem Kleinvieh dreißigtausend und dreitausend Rinder; dies alles war aus dem Besitz des Königs.
119722 Chronik2Chr14358Auch seine Fürsten gaben sowohl dem Volke, wie den Priestern und Leviten, was sie freiwillig gelobt hatten. Helkias ferner und Zacharias und Jahiel, die Fürsten im Hause des Herrn, gaben den Priestern, damit diese das Phase (Pesach) halten konnten, zweitausendsechshundert verschiedene Stücke Kleinvieh und dreihundert Rinder.
119732 Chronik2Chr14359Chonenias aber und Semejas und Nathanael, seine Brüder, wie auch Hasabias, Jehiel und Jozabad, die Obersten der Leviten, gaben den übrigen Leviten zur Feier des Phase (Pesach) fünftausend Stück Kleinvieh und fünfhundert Rinder.
119742 Chronik2Chr143510Und der Dienst ward eingerichtet und die Priester standen an ihrer Stelle und die Leviten nach ihren Abteilungen, dem Befehle des Könige gemäß.
119752 Chronik2Chr143511Alsdann ward das Phase (Pesach) geopfert, die Priester sprengten mit ihrer Hand das Blut, während die Leviten den Brandopfern die Haut abzogen;
119762 Chronik2Chr143512und sie schieden die Brandopfer aus, um sie nach den Stammhäusern und Geschlechtern zu verteilen und dem Herrn darzubringen, wie im Buche Moses geschrieben steht; ebenso taten sie mit den Rindern.
119772 Chronik2Chr143513Und sie brieten das Phase (Pesach) am Feuer, wie es im Gesetze vorgeschrieben ist; die Friedopfer aber kochten sie in Pfannen und Kesseln und Töpfen und verteilten sie eilends unter das ganze Volk.
119782 Chronik2Chr143514Darnach bereiteten sie für sich und für die Priester, denn die Priester waren mit der Darbringung der Brandopfer und der Fettstücke bis in die Nacht hinein beschäftigt, deshalb bereiteten die Leviten für sich und die Priester, die Söhne Aarons, zuletzt.
119792 Chronik2Chr143515Auch die Sänger, die Söhne Asaphs, standen in ihrer Ordnung nach dem Gebote Davids und Asaphs und Hemans und Idithuns, der Propheten des Königs; und die Türhüter hielten Hut an allen Toren, so dass sie nicht einen Augenblick von ihrem Dienste abließen, weswegen ihnen auch ihre Brüder, die Leviten, Speise bereiteten.
119802 Chronik2Chr143516So ward der ganze Dienst des Herrn an jenem Tage nach der Vorschrift verrichtet, um das Phase (Pesach) zu halten und die Brandopfer auf dem Altare des Herrn darzubringen, dem Befehle des Josias gemäß.
119812 Chronik2Chr143517Auch die Söhne Israels, welche sich daselbst befanden, hielten das Phase (Pesach) in dieser Zeit und das Fest der ungesäuerten Brote sieben Tage lang.
119822 Chronik2Chr143518Ein solches Phase (Pesach), wie dieses, war in Israel seit den Tagen Samuels, des Propheten, nicht gehalten worden und keiner von allen Königen Israels hatte es gefeiert, wie Josias es den Priestern und den Leviten und ganz Juda und Israel, das sich dort befand, und den Bewohnern von Jerusalem veranstaltete.
119832 Chronik2Chr143519Im achtzehnten Jahre der Herrschaft Josias ward diese Phase (Pesach) gefeiert.
119842 Chronik2Chr143520Nachdem Josias den Tempel wiederhergestellt hatte, zog Nechao, der König von Ägypten, herauf, um gegen Charkamis am Euphrat zu kämpfen, und Josias zog ihm entgegen.
119852 Chronik2Chr143521Jener aber sandte Boten an ihn und ließ ihm sagen: Was habe ich mit dir zu schaffen, König von Juda? Nicht gegen dich komme ich heute, sondern ich kämpfe gegen ein anderes Haus, gegen das mir Gott befohlen, eilig zu ziehen. Lass ab, gegen Gott zu handeln, der mit mir ist, damit er dich nicht töte.
119862 Chronik2Chr143522Josias aber wollte nicht zurückkehren, sondern schickte sich zum Kampfe mit ihm an und hörte nicht auf die Worte Nechaos aus dem Munde Gottes, sondern rückte aus, um im Felde von Mageddo den Kampf zu bestehen.
119872 Chronik2Chr143523Und er ward daselbst verwundet von den Schützen, und sprach zu seinen Dienern: Führet mich aus dem Streite; denn ich bin verwundet.
119882 Chronik2Chr143524Da trugen sie ihn von seinem Wagen auf den zweiten Wagen, der ihm nach Königsbrauch gefolgt war, und brachten ihn nach Jerusalem; dort starb er und ward in der Grabstätte seiner Väter begraben und ganz Juda und Jerusalem betrauerten ihn,
119892 Chronik2Chr143525am meisten Jeremias, dessen Klagelieder über Josias alle Sänger und Sängerinnen bis auf den gegenwärtigen Tag wiederholen, so dass es wie ein Gesetz in Israel ward: Siehe, es steht in den Klageliedern geschrieben.
119902 Chronik2Chr143526Was aber sonst von Josias zu sagen ist und von seinen Werken der Barmherzigkeit, wie solche im Gesetze des Herrn befohlen sind,
119912 Chronik2Chr143527und was er getan, das ist vom Anfang bis zum Ende im Buche der Könige von Juda und Israel beschrieben.
119922 Chronik2Chr14361Hierauf nahm das Volk des Landes Joachaz, den Sohn des Josias, und machte ihn an seines Vaters Statt zum Könige von Jerusalem.
119932 Chronik2Chr14362Dreiundzwanzig Jahre war Joachaz alt, als er König ward, und drei Monate herrschte er in Jerusalem.
119942 Chronik2Chr14363Der König von Ägypten aber setzte ihn ab, als er nach Jerusalem kam, und belegte das Land mit einer Buße von hundert Talenten Silber und einem Talent Gold.
119952 Chronik2Chr14364An seiner Statt machte er seinen Bruder Eliakim zum Könige über Juda und Jerusalem und wandelte seinen Namen in Joakim, Joachaz aber nahm er mit sich und führte ihn nach Ägypten fort.
119962 Chronik2Chr14365Fünfundzwanzig Jahre war Joakim alt, als er König ward, und elf Jahre herrschte er in Jerusalem; er tat, was vor dem Herrn, seinem Gott, böse war.
119972 Chronik2Chr14366Gegen ihn zog Nabuchodonosor, der König der Chaldäer, heran, warf ihn in Ketten und führte ihn nach Babylon.
119982 Chronik2Chr14367Dorthin brachte er auch die Geräte des Herrn und setzte sie in seinen Tempel.
119992 Chronik2Chr14368Die übrige Geschichte Joakims aber und seine Greuel, die er verübt, und was an ihm erfunden ward, das ist im Buche der Könige von Juda und Israel enthalten. Sein Sohn Joachin aber ward König an seiner Statt.
120002 Chronik2Chr14369Acht Jahre war Joachin alt, als er König ward, und drei Monate und zehn Tage herrschte er in Jerusalem; er tat, was vor dem Angesichte des Herrn böse war.
120012 Chronik2Chr143610Als aber ein Jahr um war, sandte der König Nabochodonosor hin und ließ ihn nach Babylon führen, indem er zugleich die kostbarsten Geräte des Hauses des Herrn dorthin brachte; zum Könige aber über Juda und Jerusalem setzte er Sedekias, seines Vaters Bruder, ein.
120022 Chronik2Chr143611Einundzwanzig Jahre war Sedekias alt, als er König ward, und elf Jahre herrschte er in Jerusalem.
120032 Chronik2Chr143612Er tat, was in den Augen des Herrn, seines Gottes, böse war, und hatte keine Scheu vor dem Angesichte Jeremias, des Propheten, der aus dem Munde des Herrn zu ihm redete.
120042 Chronik2Chr143613Er fiel auch vom Könige Nabuchodonosor ab, der ihn bei Gott hatte schwören lassen, und er war halsstarrig und verhärtete sein Herz, so dass er nicht zu dem Herrn, dem Gott Israels, zurückkehrte.
120052 Chronik2Chr143614Ebenso sündigten alle Obersten der Priester und das Volk schwer nach allen Greueln der Völker und verunreinigten das Haus des Herrn, welches er sich in Jerusalem geheiligt hatte.
120062 Chronik2Chr143615Der Herr aber, der Gott ihrer Väter, sandte zu ihnen durch seine Boten, früh und fortwährend mahnend, weil er seines Volkes und seiner Wohnung schonte.
120072 Chronik2Chr143616Sie aber verhöhnten die Boten Gottes und verachteten ihre Worte und spotteten der Propheten, bis der Grimm des Herrn über sein Volk derart wuchs, dass keine Heilung mehr war.
120082 Chronik2Chr143617Denn er ließ den König der Chaldäer über sie kommen und tötete ihre Jünglinge im Hause seines Heiligtums mit dem Schwerte und verschonte nicht Jüngling, nicht Jungfrau, nicht des Greises, ja nicht des Hochbetagten, sondern gab sie alle in seine Hände.
120092 Chronik2Chr143618Auch alle Gerätschaften des Hauses des Herrn, die großen wie die kleinen, sowie die Schätze des Tempels, des Königs und der Fürsten führte er nach Babylon.
120102 Chronik2Chr143619Und die Feinde zündeten das Haus Gottes an, rissen die Mauern von Jerusalem nieder, verbrannten alle Türme und zerstörten alles, was wertvoll war.
120112 Chronik2Chr143620Wer dem Schwerte entrann, ward nach Babylon geführt, in die Knechtschaft des Königs und seiner Söhne, bis der König der Perser zur Herrschaft kam,
120122 Chronik2Chr143621und der Ausspruch des Herrn aus dem Munde des Jeremias erfüllt wurde, und das Land seine Sabbate gefeiert hatte; denn die ganze Zeit, die es verwüstet lag, hielt es Sabbat, bis siebzig Jahre voll waren.
120132 Chronik2Chr143622Im ersten Jahre des Cyrus aber, des Königs der Perser, erweckte der Herr, um das Wort des Herrn zu erfüllen, das er durch den Mund des Jeremias geredet hatte, den Geist des Cyrus, des Königs von Persien, dass er in seinem ganzen Reiche ausrufen und durch Schrift bekannt machen ließ:
120142 Chronik2Chr143623So spricht Cyrus, der König der Perser: Alle Reiche der Erde hat mir der Herr, der Gott des Himmels, gegeben und er hat mir befohlen, ihm ein Haus in Jerusalem, das in Judäa ist, zu bauen. Wer ist unter euch von seinem ganzen Volke? Der Herr sein Gott sei mit ihm und er ziehe hin!
12015EsraEsr1511Im ersten Jahre des Cyrus des Königs von Persien, erweckte der Herr, damit der Ausspruch des Herrn aus dem Munde des Jeremias erfüllt würde, den Geist des Cyrus, des Königs von Persien, das er einen Ruf ausgehen, wie auch durch Schrift durch sein ganzes Reich verkünden ließ:
12016EsraEsr1512Also spricht Cyrus, der König von Persien: Alle Reiche der Erde hat mir der Herr, der Gott des Himmels, gegeben und er hat mir geboten, ihm ein Haus in Jerusalem, das in Judäa liegt, zu bauen.
12017EsraEsr1513Wer unter euch gehört zu seinem ganzen Volke? Sein Gott sei mit ihm! Er ziehe hinauf nach Jerusalem, das in Judäa liegt, und baue das Haus des Herrn, des Gottes Israels. Dies ist der Gott, der in Jerusalem wohnt.
12018EsraEsr1514Und alle Männer, die noch übrig sind, sollen in allen Orten, wo sie immer wohnen, diesen von ihrem Orte mit Silber und Gold und Gut und Vieh unterstützen, außer dem, was sie freiwillig für den Tempel Gottes, der zu Jerusalem ist, darbringen.
12019EsraEsr1515Da machten sich die Familienhäupter von Juda und Benjamin und die Priester und Leviten auf und ein jeder, dessen Geist Gott erweckte hinaufzuziehen, um den Tempel des Herrn in Jerusalem zu bauen.
12020EsraEsr1516Und alle, rings um sie her, unterstützten sie mit silbernen und goldenen Gefäßen, mit Gut und Vieh und Gerätschaften, außer dem, was sie freiwillig gespendet hatten.
12021EsraEsr1517Auch gab der König Cyrus die Geräte des Tempels des Herrn heraus, welche Nabuchodonosor aus Jerusalem weggenommen und in den Tempel seines Gottes gebracht hatte.
12022EsraEsr1518Und Cyrus, der König von Persien, ließ sie durch Mithridates, den Sohn Gazabars, herausgeben und zählte sie Sassabasar, dem Fürsten Judas, vor.
12023EsraEsr1519Dies ist ihre Zahl: Dreißig goldene Schalen, tausend silberne Schalen, neunundzwanzig Messer, dreißig goldene Becher,
12024EsraEsr15110vierhundertzehn silberne Becher der andern Gattung und tausend andere Gefäße.
12025EsraEsr15111Die goldenen und silbernen Gerätschaften waren zusammen fünftausend vierhundert. Dies alles nahm Sassabar mit sich, samt deren, welche aus der Gefangenschaft von Babylon nach Jerusalem hinaufzogen.
12026EsraEsr1521Dies aber sind die Söhne der Landschaft, welche aus der Gefangenschaft hinaufzogen, welche Nabuchodonosor, der König von Babylon, nach Babylon weggeführt hatte und die nach Jerusalem und Juda zurückkehrten, ein jeder in seine Stadt.
12027EsraEsr1522Diese sind es, die mit Zorobabel kamen: Josue, Nehemia, Saraja, Rhelaja, Mardochai, Belsan, Mesphar, Beguai, Rehum, Baana. Die Zahl der Männer aus dem Volke Israels war:
12028EsraEsr1523Die Söhne Pharos,: zweitausendeinhundertzweiundsiebzig.
12029EsraEsr1524Die Söhne Sephatias: dreihundertzweiundsiebzig.
12030EsraEsr1525Die Söhne Areas: siebenhundertfünfundsiebzig.
12031EsraEsr1526Die Söhne Phahath-Moabs von den Söhnen Josues und Joabs: zweitausendachthundertundzwölf.
12032EsraEsr1527Die Söhne Älams: tausend zweihundertvierundfünfzig.
12033EsraEsr1528Die Söhne Zethuas: neunhundertfünfundvierzig.
12034EsraEsr1529Die Söhne Zachais: siebenhundertsechzig.
12035EsraEsr15210Die Söhne Banis: sechshundertzweiundvierzig.
12036EsraEsr15211Die Söhne Bebais: sechshundertdreiundzwanzig.
12037EsraEsr15212Die Söhne Azgads: tausendzweihundertundzwanzig.
12038EsraEsr15213Die Söhne Adonikams: sechshundertsechsundsechzig.
12039EsraEsr15214Die Söhne Beguais: zweitausendsechsundfünfzig.
12040EsraEsr15215Die Söhne Adins: vierhundertvierundfünfzig.
12041EsraEsr15216Die Söhne Athers, die von Ezechias waren: achtundneunzig.
12042EsraEsr15217Die Söhne Besais: dreihundertdreiundzwanzig.
12043EsraEsr15218Die Söhne Joras: hundertundzwölf.
12044EsraEsr15219Die Söhne Hasums. Zweihundertdreiundzwanzig.
12045EsraEsr15220Die Söhne von Gebbar: fünfundneunzig.
12046EsraEsr15221Die Söhne von Bethlehem: hundertdreiundzwanzig.
12047EsraEsr15222Die Männer von Netupha: sechsundfünfzig.
12048EsraEsr15223Die Männer von Anathoth: hundertachtundzwanzig.
12049EsraEsr15224Die Söhne von Azmaveth: zweiundvierzig.
12050EsraEsr15225Die Söhne Kariathiarims, Cephiras und Beroths: siebenhundertdreiundvierzig.
12051EsraEsr15226Die Söhne Ramas und Gibeas: sechshunderteinundzwanzig.
12052EsraEsr15227Die Männer von Machmas: hundertzweiundzwanzig.
12053EsraEsr15228Die Männer von Bethel und Hai: zweihundertdreiundzwanzig.
12054EsraEsr15229Die Söhne von Nebo: zweiundfünfzig.
12055EsraEsr15230Die Söhne Megbis: hundertsechsundfünfzig.
12056EsraEsr15231Die Söhne Älams, des andern: tausendzweihundertvierundfünfzig.
12057EsraEsr15232Die Söhne Harims: dreihundertundzwanzig.
12058EsraEsr15233Die Söhne von Lod, Hadid und Ono: siebenhundertfünfundzwanzig.
12059EsraEsr15234Die Söhne von Jericho: dreihundertfünfundvierzig.
12060EsraEsr15235Die Söhne von Senaa: dreitausendsechshundertunddreißig.
12061EsraEsr15236Priester: Die Söhne Jodajas vom Hause Josues: neunhundertdreiundsiebzig.
12062EsraEsr15237Die Söhne Emmers: tausendzweiundfünfzig.
12063EsraEsr15238Die Söhne Pheshurs: tausendzweihundertsiebenundvierzig.
12064EsraEsr15239Die Söhne Harims: tausendundsiebzehn.
12065EsraEsr15240Leviten: Die Söhne Josues und Kedmihels von den Söhnen Odovias: vierundsiebzig.
12066EsraEsr15241Sänger: Die Söhne Asaphs: hundertachtundzwanzig.
12067EsraEsr15242Söhne der Türhüter: die Söhne Sellums, die Söhne Aters, die Söhne Telmons, die Söhne Akkubs, die Söhne Hatitas, die Söhne Sobais, zusammen hundertneununddreißig.
12068EsraEsr15243Nathinäer: die Söhne Sihas, die Söhne Hasuphas, die Söhne Tabbaoths,
12069EsraEsr15244Die Söhne Keros, die Söhne Siaas, die Söhne Phadons,
12070EsraEsr15245die Söhne Lebanas, die Söhne Hagabas, die Söhne Akkubs,
12071EsraEsr15246die Söhne Hagabs, die Söhne Semlais, die Söhne Hanans,
12072EsraEsr15247Die Söhne Gaddels, die Söhne Gahers, die Söhne Raajas,
12073EsraEsr15248die Söhne Rasins, die Söhne Nekodas, die Söhne Gazams,
12074EsraEsr15249die Söhne Azas, die Söhne Phaseas, die Söhne Phaseas, die Söhne Besees,
12075EsraEsr15250die Söhne Asenas, die Söhne Munims, die Söhne Nephusims,
12076EsraEsr15251die Söhne Bakbuks, die Söhne Hakuphas, die Söhne Harhurs,
12077EsraEsr15252die Söhne Besluths, die Söhne Mahidas, die Söhne Harsas,
12078EsraEsr15253die Söhne Berkos, die Söhne Sisaras, die Söhne Themas,
12079EsraEsr15254die Söhne Nasias, die Söhne Hatiphas,
12080EsraEsr15255die Söhne der Diener Salomons: die Söhne Sotais, die Söhne Sophereths, die Söhne Pharudas,
12081EsraEsr15256die Söhne Jalas, die Söhne Derkons, die Söhne Geddels,
12082EsraEsr15257die Söhne Saphatias, die Söhne Hatils, die Söhne Phochereths, die von Asebaim waren, die Söhne Amis.
12083EsraEsr15258Alle Nathinäer und Söhne der Diener Salomons: dreihundertzweiundneunzig.
12084EsraEsr15259Und die, welche aus Thelmala, Thelharsa, Cherub, Adon und Emer heraufzogen und das Haus ihrer Väter und ihre Abstammung nicht angeben konnten, ob sie aus Israel seien:
12085EsraEsr15260Die Söhne Dalaias, die Söhne Tobias, die Söhne Nekodas, sechshundertzweiundfünfzig;
12086EsraEsr15261und von den Söhnen der Priester: Die Söhne Hobias, die Söhne Akkos, die Söhne Berzellais, welcher von den Töchtern Berzellais, des Gileaditers, ein Weib genommen hatte und nach ihrem Namen genannt ward.
12087EsraEsr15262Diese suchten ihr Geschlechtsverzeichnis und fanden es nicht und wurden von dem Priestertume ausgeschlossen.
12088EsraEsr15263Und der Athersatha sprach zu ihnen, dass sie vom Allerheiligsten nicht essen dürften, bis ein Priester aufstehe, der gelehrt und vollkommen sei.
12089EsraEsr15264Die ganze Menge war wie ein Mann, zweiundvierzigtausenddreihundertundsechzig,
12090EsraEsr15265ungerechnet ihre Knechte und Mägde, deren siebentausend dreihundert siebenunddreißig waren; und unter diesen waren zweihundert Sänger und Sängerinnen.
12091EsraEsr15266Pferde hatten sie siebenhundertsechsunddreißig, Maulesel zweihundertfünfundvierzig,
12092EsraEsr15267Kamele vierhundertfünfunddreißig, Esel sechstausendsiebenhundertundzwanzig.
12093EsraEsr15268Einige von den Familienhäuptern brachten, als sie zum Tempel des Herrn in Jerusalem kamen, freiwillige Gaben für das Haus Gottes dar, um es an seiner Stelle aufzubauen.
12094EsraEsr15269Nach ihren Kräften gaben sie zu den Kosten des Baues einundsechzigtausend Goldstücke, fünftausend Silberminen und hundert Priesterkleider.
12095EsraEsr15270So ließen sich denn die Priester und die Leviten und ein Teil des Volkes und die Sänger und die Türhüter und die Nathinäer in ihren Städten und ganz Israel in seinen Städten nieder.
12096EsraEsr1531Schon war der siebte Monat gekommen, seitdem die Söhne Israels in ihren Städten waren; da versammelte sich das Volk wie ein Mann zu Jerusalem.
12097EsraEsr1532Und Josue, der Sohn Josedeks, und seine Brüder, die Priester, und Zorobabel, der Sohn Salathiels, und seine Brüder erhoben sich und bauten den Altar des Gottes Israels, um auf demselben Brandopfer darzubringen, wie im Gesetze Moses, des Mannes Gottes, geschrieben steht.
12098EsraEsr1533Und sie stellten den Altar Gottes auf seinen Grundlagen her, obwohl sie von den Völkern der Landstriche ringsum geschreckt wurden, und brachten auf demselben dem Herrn des Morgens und des Abends das Brandopfer dar.
12099EsraEsr1534Und sie hielten das Fest der Laubhütten, wie geschrieben steht, und brachten alle Tage der Ordnung nach das Brandopfer dar und verrichteten das Werk jedes Tages nach Vorschrift an seinem Tage;
12100EsraEsr1535und darnach das tägliche Brandopfer und das an den Neumonden, wie an allen geheiligten Festen des Herrn, mit allerlei Gaben, die man dem Herrn freiwillig darbrachte.
12101EsraEsr1536Vom ersten Tage des siebten Monats an begannen sie, dem Herrn Brandopfer darzubringen; aber der Grund zum Tempel Gottes war noch nicht gelegt.
12102EsraEsr1537Und sie gaben den Steinmetzen und Maurern Geld und den Sidoniern und Thyriern Speise und Trank und Öl, dass sie Cedernholz vom Libanon nach dem Meere von Joppe brachten, wie ihnen Cyrus, der König der Perser, befohlen hatte.
12103EsraEsr1538Im zweiten Jahre, nachdem sie zum Tempel Gottes in Jerusalem gekommen waren, im zweiten Monate, begannen Zorobabel, der Sohn Salathiels, und Josue, der Sohn Josedeks, und ihre übrigen Brüder, die Priester und Leviten, und alle, die aus der Gefangenschaft nach Jerusalem gekommen waren, und bestellten die Leviten von zwanzig Jahren an und darüber, die Arbeit für den Herrn zu leiten.
12104EsraEsr1539Und Josue stand mit seinen Söhnen und seinen Brüdern und Kedmihel mit seinen Söhnen und die Söhne Judas wie ein Mann, um die Aufsicht über diejenigen zu führen, welche im Tempel Gottes arbeiteten; auch die Söhne Henadabs und ihre Söhne und ihre Brüder, die Leviten.
12105EsraEsr15310Als nun die Bauleute den Grund zum Tempel des Herrn legten, stellten sich die Priester in ihren Gewändern mit Trompeten und die Leviten, die Söhne Asaphs, mit Zymbeln auf, um nach der Anordnung Davids, des Königs von Israel, Gott zu loben.
12106EsraEsr15311Und sie stimmten dem Herrn Lob- und Danklieder an, dass er gütig, dass seine Barmherzigkeit über Israel ewig währet. Und alles Volk erhob lautes Jubelgeschrei und lobte den Herrn, dass die Grundlegung des Tempels des Herrn vollendet worden.
12107EsraEsr15312Sehr viele von den Priestern und Leviten aber und die Familienhäupter und die Greise, welche den früheren Tempel gesehen hatten, weinten mit lauter Stimme, als vor ihren Augen der Grund zu diesem Tempel gelegt ward, während viele jubelnd ihre Stimme in Freude erhoben.
12108EsraEsr15313Und niemand konnte den Schall des Freudengeschreies von dem Laute des Weinens des Volkes unterscheiden, denn das Volk erhob ein großes Geschrei durcheinander und der Schall ward weithin gehört.
12109EsraEsr1541Als aber die Feinde Judas und Benjamins hörten, dass die Kinder der Gefangenschaft dem Herrn, dem Gott Israels, den Tempel erbauten,
12110EsraEsr1542traten sie zu Zorobabel und zu den Häuptern der Stammhäuser und sprachen zu ihnen: Lasset uns mit euch bauen, denn wir suchen euern Gott, so wie ihr; sehet, wir haben Opfer dargebracht seit den Tagen Asor-Haddans, des Königs von Assur, welcher uns herbeigeführt hat.
12111EsraEsr1543Da sprachen Zerobabel und Josue und die übrigen Häupter der Stammhäuser Israels zu ihnen: Nicht euch und uns zugleich gehört es zu, unserm Gott ein Haus zu bauen, sondern nur wir allein wollen es dem Herrn, unserm Gott, bauen, wie uns Cyrus, der König von Persien, befohlen hat.
12112EsraEsr1544So geschah es denn, dass das Volk des Landes das Volk von Juda hinderte und bei dem Baue störte.
12113EsraEsr1545Und sie dingten wider sie Ratgeber, um ihr Vorhaben zu vereiteln, so lange Cyrus, der König von Persien, lebte, und bis zur Regierung des Darius, des Königs von Persien.
12114EsraEsr1546Und der Regierung des Assuerus aber schrieben sie im Anfange seiner Regierung eine Anklage gegen die Bewohner von Juda und Jerusalem.
12115EsraEsr1547Und in den Tagen des Artaxerxes schrieben Beselam, Mithridates, Thabeel und die übrigen, welche mit ihnen im Einverständnis waren, an Artaxerxes, den König von Persien; die Klageschrift aber war syrisch geschrieben und man las sie in syrischer Sprache.
12116EsraEsr1548Reum Beelteem und Samsai, der Schreiber, schrieben an den König Artaxerxes einen Brief über Jerusalem, also lautend:
12117EsraEsr1549Reum Beelteem und Samsai, der Schreiber, und ihre übrigen Genossen, die Diniter, Apharsathachiter, Terphaliter, Apharsither, Erchuiter, Babylonier, Susanechiter, Dieviter und Älamiter,
12118EsraEsr15410und die übrigen Völkerschaften, welche der große und glorreiche Asenapher weggeführt und in den Städten Samarias und in den andern Landschaften jenseits des Flusses angesiedelt hat in Frieden;
12119EsraEsr15411(Dies ist die Abschrift des Briefes, den sie an ihn sandten:) Dem Könige Artaxerxes! Deine Knechte, die Männer, welche jenseits des Stromes wohnen, wünschen dir Heil!
12120EsraEsr15412Es sei dem Könige kund, dass die Juden, welche von dir zu uns heraufzogen, nach Jerusalem gekommen sind, und diese aufrührerische und schlechte Stadt aufbauen, ihre Mauern aufrichten, und die Wände zusammenfügen.
12121EsraEsr15413So sei also dem Könige kund, dass wenn diese Stadt aufgebaut und ihre Mauern hergestellt sein werden, sie keine Steuer, noch Zoll und jährliche Abgaben mehr geben werden, und diese Schädigung wird zuletzt selbst die Könige treffen.
12122EsraEsr15414Wir aber sind des Salzes eingedenk, das wir im Palaste essen, und weil es uns unrecht scheint, den Schaden des Königs ansehen zu müssen, darum senden wir hin und geben dem Könige Nachricht,
12123EsraEsr15415damit du in den Büchern der Denkwürdigkeiten deiner Väter nachsuchen lassest; und du wirst in den Denkwürdigkeiten geschrieben finden und ersehen, dass diese Stadt eine aufrührerische Stadt ist und Königen und Ländern Schaden zufügt und dass in ihr von jeher Kriege angestiftet werden, weshalb denn auch diese Stadt zerstört wurde.
12124EsraEsr15416Wir tun dem Könige zu wissen, dass du, wenn diese Stadt aufgebaut wird und ihre Mauern wiederhergestellt werden, jenseits des Stromes keinen Besitz mehr haben wirst.
12125EsraEsr15417Da sandte der König einen Befehl an Reum Beelteem und an Samsai, den Schreiber, und an die übrigen Bewohner Samarias, die ihre Genossen waren, und an die andern jenseits des Stromes, indem er ihnen Heil und Frieden wünschte.
12126EsraEsr15418Die Anklage, welche ihr an uns gesendet, ist deutlich vor mir gelesen worden
12127EsraEsr15419denn es ward von mir Befehl gegeben, man hat nachgeforscht und gefunden, dass diese Stadt von alters her sich gegen die Könige auflehnt und Aufruhr und Streit in ihr angestiftet werden;
12128EsraEsr15420denn auch sehr mächtige Könige waren in Jerusalem, welche über die ganze Landschaft jenseits des Stromes ihre Herrschaft ausübten und Zoll und Abgaben empfingen.
12129EsraEsr15421So höret nun die Entscheidung: Tuet jenen Männern Einheit, dass diese Stadt nicht wieder aufgebaut werde, bis etwa von mir Befehl dazu gegeben wird.
12130EsraEsr15422Sehet zu, dass ihr dies nicht saumselig vollziehet und allmählich der Nachteil, den die Könige erdulden, wachse.
12131EsraEsr15423Als die Abschrift des Befehles des Königs Artaxerxes vor Reum Beelteem und Samsai, dem Schreiber, und ihren Genossen gelesen war, zogen sie eilig nach Jerusalem zu den Juden und taten ihnen mit mächtigem Arme Einhalt.
12132EsraEsr15424Damals ward das Werk am Hause des Herrn zu Jerusalem eingestellt und es geschah nichts bis zum zweiten Jahre der Regierung des Darius, des Königs von Persien.
12133EsraEsr1551Es weissagten aber Aggäus, der Prophet, und Zacharias, der Sohn Addos, den Juden, welche in Judäa und Jerusalem waren, im Namen des Gottes Israels.
12134EsraEsr1552da erhoben sich Zorobabel, der Sohn Salathiels, und Josue, der Sohn Josedeks, und fingen an, den Tempel Gottes zu Jerusalem zu bauen, und mit ihnen waren die Propheten Gottes und standen ihnen bei.
12135EsraEsr1553Zu dieser Zeit kamen Thathanai, der Statthalter jenseits des Stromes, zu ihnen und Stharbuzanai und deren Genossen und sprachen also zu ihnen: wer hat euch geraten, dieses Haus zu erbauen und seine Mauern wiederherzustellen?
12136EsraEsr1554Darauf antworteten wir ihnen und nannten die Männer, welche Urheber dieses Baues seien.
12137EsraEsr1555Das Auge ihres Gottes aber wachte über den Ältesten der Juden und so konnten jene ihnen nicht wehren. Und es ward beschlossen, die Sache an Darius zu berichten, dass sie sich alsdann gegen diese Anklage verantworteten.
12138EsraEsr1556Abschrift des Briefes, welchen Thathanai, der Statthalter des Landes jenseits des Stromes, und Stharbuzanai und seine Genossen, die Arphasachiter, welche jenseits des Stromes waren, an den König Darius sandten.
12139EsraEsr1557Der Bericht, den sie ihn sandten, lautete also: Darius, dem Könige, allen Frieden!
12140EsraEsr1558Es sei dem Könige kund, dass wir in das Land Judäa gegangen sind, zu dem Hause des großen Gottes, das aus unbehauenen Steinen und mit Balken gebaut wird, die in die Wände eingefügt werden, und dieses Werk wird eifrig betrieben und wächst unter ihren Händen.
12141EsraEsr1559Wir haben also die Ältesten gefragt und so zu ihnen gesprochen: wer hat euch die Erlaubnis gegeben, dieses Haus aufzubauen und diese Mauern wiederherzustellen?
12142EsraEsr15510Auch nach ihren Namen haben wir sie gefragt, um dir dieselben kundzutun, und haben die Namen der Männer aufgeschrieben, welche unter ihnen die Häupter sind.
12143EsraEsr15511Diese Antwort aber haben sie uns gegeben und gesprochen: Wir sind Diener des Gottes des Himmels und der Erde und bauen den Tempel auf, welcher vordem vor vielen Jahren errichtet war und welchen ein großer König von Israel gebaut und aufgeführt hatte.
12144EsraEsr15512Nachdem aber unsere Väter den Gott des Himmels erzürnt hatten, gab er sie in die Hände Nabuchodonosors, des Königs von Babylon, des Chaldäers, hin, der dieses Haus zerstörte und sein Volk nach Babylon hinwegführte.
12145EsraEsr15513Im ersten Jahre des Cyrus aber, des Königs von Babylon, gab der König Cyrus den Befehl, dieses Haus Gottes zu bauen.
12146EsraEsr15514Denn auch die goldenen und silbernen Geräte des Tempels Gottes, die Nabuchodonosor aus dem Tempel, der zu Jerusalem war, weggenommen und in den Tempel zu Babylon gebracht hatte, gab der König Cyrus aus dem Tempel von Babylon heraus, und sie wurden einem Manne Namens Sassabasar übergeben, den er auch als Statthalter einsetzte.
12147EsraEsr15515Zu diesem sprach er: Nimm diese Gerätschaften und ziehe hin und lege sie in den Tempel zu Jerusalem nieder, und das Haus Gottes werde an seiner Stätte aufgebaut.
12148EsraEsr15516Hierauf also kam dieser Sassabasar und legte den Grund zum Tempel Gottes in Jerusalem und seit der Zeit bis jetzt wird an ihm gebaut und noch ist er nicht vollendet.
12149EsraEsr15517Wenn es also dem Könige gut scheint, so lasse er in der Schriftensammlung des Königs, die zu Babylon ist, nachforschen, ob von dem Könige Cyrus der Befehl erteilt worden ist, das Haus Gottes zu Jerusalem zu bauen, und lasse uns seinen Willen hierüber wissen.
12150EsraEsr1561Da gab der König Darius Befehl und man forschte in der Sammlung der Schriften nach, die in Babylon hinterlegt waren.
12151EsraEsr1562Und es fand sich zu Ekbatana, einer Burg in dem Lande Medien, eine Rolle; in dieser war eine solche Denkwürdigkeit geschrieben:
12152EsraEsr1563Im ersten Jahre des Königs Cyrus: Der König Cyrus hat bestimmt, dass das Haus Gottes in Jerusalem an dem Orte, wo man Opfer darbringen soll, aufgebaut und dass der Grund gelegt werden soll, der eine Höhe von sechzig Ellen zu tragen bestimmt ist,
12153EsraEsr1564drei Lagen von unbehauenen Steinen und ebenso Lagen von neuem Holze; die Kosten aber sollen von dem Hause des Königs gegeben werden.
12154EsraEsr1565Dazu sollen die goldenen und silbernen Gerätschaften des Tempels Gottes, welche Nabuchodonosor aus dem Tempel zu Jerusalem weggenommen und nach Babylon gebracht hat, zurückgegeben und in den Tempel zu Jerusalem an ihren Ort gebracht werden. Sie sind auch in der Tat im Tempel Gottes niedergelegt worden.
12155EsraEsr1566Nun also, Thathanai, Statthalter des Landes jenseits des Stromes, Stharbuzanai, samt euren Genossen, den Arphasachitern, die ihr jenseits des Stromes seid, bleibt fern von ihnen.
12156EsraEsr1567und lasset diesen Tempel Gottes durch den Fürsten der Juden und durch ihre Ältesten herstellen, dass sie dieses Haus Gottes an seiner Stätte aufbauen.
12157EsraEsr1568Auch ist von mir Befehl ergangen, was von diesen Ältesten der Juden geschehen soll, damit das Haus Gottes aufgebaut werde, nämlich dass aus der Klasse des Königs, das ist von den Steuern, welche von dem Lande jenseits des Stromes gezählt werden, jenen Männern unverweilt die Kosten ausgehändigt werden, damit die Arbeit nicht behindert werde.
12158EsraEsr1569Und wenn sie dessen benötigt sind, soll man ihnen junge Rinder und Lämmer und Böcke zum Brandopfer für den Gott des Himmels, Getreide, Salz, Wein und Öl, nach der Vorschrift der Priester in Jerusalem, Tag für Tag geben, so dass kein Grund zur Klage ist.
12159EsraEsr15610Und sie mögen dem Gott des Himmels Opfer darbringen und für das Leben des Königs und seiner Söhne beten.
12160EsraEsr15611So ist es denn von mir als Erlass ergangen, jedem, der diesen Befehl ändert, einem Balken aus seinem Hause zu reißen und aufzurichten, um ihn an denselben zu schlagen, sein Haus aber öffentlich zu verkaufen.
12161EsraEsr15612Gott aber, der seinem Namen daselbst eine Wohnung bereitete, zerstöre jedes Reich und Volk, das seine Hand ausstreckt, um Widerstand entgegenzusetzen und dieses Haus Gottes in Jerusalem zu zerstören. Ich, Darius, habe den Befehl gegeben und will, dass er sorgfältig vollzogen werde.
12162EsraEsr15613Da setzten Thathanai, der Statthalter des Landes jenseits des Stromes, und Stharbuzanai und seine Genossen, alles sorgfältig ins Werk, so wie es der König Darius befohlen hatte.
12163EsraEsr15614Die Ältesten der Juden aber bauten und es gelang ihnen nach der Weissagung des Aggäus, des Propheten, und des Zachrias, des Sohnes Addos; und sie bauten und richteten auf nach dem Geheiße des Gottes Israels und nach dem Befehle des Cyrus und des Darius und des Artaxerxes, der Könige von Persien,
12164EsraEsr15615und sie vollendeten dieses Haus Gottes bis zum dritten Tag des Monats Adar, das ist das sechste Jahr der Herrschaft des Königs Darius.
12165EsraEsr15616Dann feierten die Söhne Israels, die Priester und Leviten und die übrigen Söhne der Wegführung, die Einweihung des Hauses Gottes mit großer Freude.
12166EsraEsr15617Und sie brachten zur Einweihung des Hauses Gottes hundert junge Rinder, zweihundert Widder, vierhundert Lämmer und zwölf Ziegenböcke als Sündopfer für ganz Israel, nach der Zahl der Stämme Israels, dar.
12167EsraEsr15618Auch bestellten sie die Priester nach ihren Ordnungen und die Leviten nach ihren Abteilungen zu dem Dienste Gottes in Jerusalem, wie im Buche Moses geschrieben ist.
12168EsraEsr15619Dann hielten die Söhne Israels aus der Gefangenschaft das Pascha am vierzehnten Tage des ersten Monats,
12169EsraEsr15620denn die Priester und Leviten hatten sich wie ein Mann gereinigt und waren alle rein, so dass sie das Pascha für alle Söhne der Wegführung und für ihre Brüder, die Priester, und für sich selbst opfern konnten.
12170EsraEsr15621Und die Söhne Israels, welche aus der Wegführung zurückgekommen waren, aßen es, sowie alle, die sich zu ihnen von der Unreinigkeit der Völker des Landes abgesondert hatten, um den Herrn, den Gott Israels, zu suchen.
12171EsraEsr15622Auch hielten sie das Fest der ungesäuerten Brote sieben Tage hindurch in Freuden, denn der Herr hatte ihnen Freude gespendet und ihnen das Herz des Königs von Assyrien zugewendet, dass er ihre Hände bei dem Baue des Hauses des Herrn, des Gottes Israels, stärkte.
12172EsraEsr1571Nach diesen Ereignissen aber kam, als Artaxerxes, der König der Perser, herrschte, Esdras, der Sohn Sarajas, des Sohnes Azarias, des Sohnes Helkias,
12173EsraEsr1572des Sohnes Sellums, des Sohnes Sadoks, des Sohnes Achitobs,
12174EsraEsr1573des Sohnes Amarias, des Sohnes Azarias, des Sohnes Marajoths,
12175EsraEsr1574des Sohnes Zarathias, des Sohnes Ozis, des Sohnes Bokkis,
12176EsraEsr1575des Sohnes Abisues, des Sohnes Phinees, des Sohnes Eleazars, des Sohnes Aarons, des Priesters vom Anfange;
12177EsraEsr1576dieser Esdras kam herauf von Babylon, ein Schriftgelehrter, kundig des Gesetzes Moses, welches Gott, der Herr, Israel gegeben hatte. Und der König gab ihm alles, was er begehrte, da die Hand des Herrn, seines Gottes, über ihm waltete.
12178EsraEsr1577Und es zogen einige von den Söhnen Israels und von den Söhnen der Priester und von den Söhnen der Leviten und von den Sängern und von den Türhütern und von den Nathinäern im siebten Jahre des Königs Artaxerxes nach Jerusalem.
12179EsraEsr1578Diese kamen nach Jerusalem im fünften Monate, das ist das siebte Jahr des Königs.
12180EsraEsr1579Denn am ersten Tage des ersten Monats begann er, von Babylon heraufzuziehen, und am ersten Tage des fünften Monats kam er nach Jerusalem, da die gütige Hand seines Gottes über ihn waltete.
12181EsraEsr15710Denn Esdras wendete seinen Sinn darauf, das Gesetz des Herrn zu erforschen und die Gebote und Rechte in Israel zu lehren und zu erfüllen.
12182EsraEsr15711Dies ist aber die Abschrift des schriftlichen Erlasses, den der König Artaxerxes dem Priester Esdras, dem Schriftgelehrten, gab, welcher der Worte und Gebote des Herrn und seiner Satzungen in Israel kundig war.
12183EsraEsr15712Artaxerxes, der König der Könige, wünscht dem Priester Esdras, dem Schriftgelehrten, kundig im Gesetze des Gottes des Himmels, Heil!
12184EsraEsr15713Es ist von mir bestimmt worden, dass jeder in meinem Reiche von dem Volke Israel und von seinen Priestern und von den Leviten, dem es gefällt, nach Jerusalem zu ziehen, mit dir gehen darf.
12185EsraEsr15714Denn du bist vom Angesichte des Königs und seiner sieben Räte gesandt, Judäa und Jerusalem nach dem Gesetze deines Gottes zu untersuchen, das in deiner Hand ist,
12186EsraEsr15715und um das Silber und Gold dorthin zu bringen, welches der König und seine Räte dem Gott Israels, dessen Wohnung zu Jerusalem ist, aus freien Stücken dargebracht haben,
12187EsraEsr15716sowie alles Silber und Gold, das du in der ganzen Landschaft Babylon finden kannst und das Volk opfern will, und was die Priester für das Haus ihres Gottes, das zu Jerusalem ist, freiwillig darbringen,
12188EsraEsr15717nimm ungehindert und kaufe sorgfältig für dieses Geld Kälber, Widder, Lämmer, samt deren Speiseopfern und Trankopfern, und bringe sie auf dem Altare des Tempels eures Gottes dar, der zu Jerusalem ist.
12189EsraEsr15718Was ferner dir und deinen Brüdern gut scheint, mit dem übrigen Silber und Golde zu tun, das tuet dem Willen eures Gottes gemäß.
12190EsraEsr15719Und die Geräte, welche dir zum Dienste im Hause deines Gottes gegeben werden, liefere vor dem Angesichte Gottes zu Jerusalem ab.
12191EsraEsr15720Aber auch das übrige, was für das Haus deines Gottes erforderlich sein wird, wieviel du auch aufwenden musst, soll aus dem Schatze und dem Besitze des Königs dargereicht werden
12192EsraEsr15721und von mir. Ich Artaxerxes, der König, habe alle Verwalter des öffentlichen Schatzes, die jenseits des Stromes sind, angewiesen und verpflichtet, alles, was Esdras, der Priester, der Schriftgelehrte im Gesetze des Gottes des Himmels, von euch fordern wird, ohne Verzug zu gewähren
12193EsraEsr15722bis zu hundert Talenten Silber und bis zu hundert Kor Getreide und bis zu hundert Bat Wein und bis zu hundert Bat Öl, Salz aber ohne Messung.
12194EsraEsr15723Alles, was zum Dienste des Gottes des Himmels gehört, soll für das Haus des Gottes des Himmels genau gespendet werden, dass er nicht etwa wider das Reich des Königs und seiner Söhne zürne.
12195EsraEsr15724Auch tun wir euch betreffs aller Priester, Leviten, Sänger, Türhüter, Nathinäer und Diener dieses Hauses Gottes kund, dass ihr nicht das Recht habt, ihnen Zoll und Steuer und Jahrgelder aufzuerlegen.
12196EsraEsr15725Du aber, Esdras! bestelle nach der Weisheit deines Gottes, die dir verliehen ist, Richter und Vorsteher, dass sie das ganze Volk, das jenseits des Stromes ist, richten, die nämlich, welche das Gesetz deines Gottes kennen; aber auch die, welche es nicht kennen, lehret ungehindert.
12197EsraEsr15726Ein jeder nun, der das Gesetz deines Gottes und das Gesetz des Königs nicht befolgt, über diesen soll sorgfältig Gericht gehalten werden, es sei zum Tode oder zur Verbannung oder zur Strafe an seiner Habe oder doch zum Kerker.
12198EsraEsr15727Gepriesen sei der Herr, der Gott unserer Väter, der solches dem Könige in das Herz gab, das Haus des Herrn in Jerusalem zu verherrlichen,
12199EsraEsr15728und der mir seine Barmherzigkeit vor dem Könige und seinen Räten und allen mächtigen Fürsten des Königs zugewendet hat; und ich ward gestärkt durch die Hand des Herrn, meines Gottes, der über mir waltete, und versammelte die Häupter aus Israel, dass sie mit mir hinaufzögen.
12200EsraEsr1581Dies also sind die Häupter der Familien und die Geschlechtsverzeichnisse derjenigen, welche mit mir unter der Herrschaft Artaxerxes, des Königs von Babylon, hinzogen.
12201EsraEsr1582Von den Söhnen Phinees: Gersom. Von den Söhnen Ithamars: Daniel. Von den Söhnen Davids: Hattus.
12202EsraEsr1583Von den Söhnen Sechenias, den Söhnen Pharos: Zacharias, und mit ihm wurden hundertundfünfzig verzeichnet.
12203EsraEsr1584Von den Söhnen Phahath-Moabs: Elioenai, der Sohn Zarebs, und mit ihm zweihundert.
12204EsraEsr1585Von den Söhnen Sechenias: der Sohn Ezechiel, und mit ihm dreihundert.
12205EsraEsr1586Von den Söhnen Adans: Adeb, der Sohn Jonathans, und mit ihm fünfzig.
12206EsraEsr1587Von den Söhnen Alams: Isaias, der Sohn Athalias, und mit ihm siebzig.
12207EsraEsr1588Von den Söhnen Saphatias: Zebedia, der Sohn Michaels, und mit ihm achtzig.
12208EsraEsr1589Von den Söhnen Joabs: Obedia, der Sohn Jahiels, und mit ihm zweihundertundachtzehn.
12209EsraEsr15810Von den Söhnen Selomiths: der Sohn Josphias, und mit ihm hundertsechzig.
12210EsraEsr15811Von den Söhnen Bebais: Zacharias, der Sohn Bebais, und mit ihm achtundzwanzig.
12211EsraEsr15812Von den Söhnen Aggads: Johanan, der Sohn Ekketans, und mit ihm hundertundzehn.
12212EsraEsr15813Von den Söhnen Adonikams, welche die letzten waren, dies sind ihre Namen: Elipheleth, Jehiel und Samajas, und mit ihnen sechzig.
12213EsraEsr15814Von den Söhnen Beguis: Uthai und zachur, und mit ihnen siebzig.
12214EsraEsr15815Ich versammelte sie aber an dem Flusse, der nach Ahava fließt, und wir blieben daselbst drei Tage. Als ich aber unter dem Volke und unter den Priestern Söhne Levis suchte, fand ich daselbst keine.
12215EsraEsr15816Da sandte ich Eliezer, Ariel, Semejas, Elnathan, Jarib, den andern Elnathan, Nathan, Zacharias und Mosollam, die Häupter, und Jojarib und Elnathan, die Weisen, hin.
12216EsraEsr15817Und ich sandte sie zu Eddo, dem Oberhaupte der Ortschaft Chasphia, und legte ihnen die Worte in den Mund, welche sie Eddo und seinen Brüdern, den Nathinäern, in der Ortschaft Chasphia reden sollten, um uns Diener für das Haus unseres Gottes herbeizuführen.
12217EsraEsr15818Und sie führten zu uns, da die gütige Hand unseres Gottes über uns waltete, einen sehr weisen Mann von den Söhnen Moholis, des Sohnes Levis, des Sohnes Israels, und Sarabias und seine Söhne und seiner Brüder, zusammen achtzehn,
12218EsraEsr15819Hasabias und mit ihm Isaias von den Söhnen Meraris samt seinen Brüdern und seinen Söhnen, zusammen zwanzig,
12219EsraEsr15820und von den Nathinäern, welche David und die Fürsten zum Dienste der Leviten gegeben hatten, zweihundertundzwanzig Nathinäer. Alle diese wurden mit ihren Namen verzeichnet.
12220EsraEsr15821Da rief ich daselbst am Flusse Ahava ein Fasten aus, dass wir uns kasteiten vor dem Herrn, unserm Gott, und von ihm den rechten Weg für uns und unsere Kinder und all unsere Habe erbäten.
12221EsraEsr15822Denn ich schämte mich, von dem Könige Schutztruppen und Reiter zu begehren, die uns auf dem Wege vor Feinden schützten, weil wir zu dem Könige gesagt hatten: Die Hand unseres Gottes waltet über allen, welche ihn suchen, zum Segen, aber seine Macht und Stärke und sein Grimm kommt über alle, die ihn verlassen.
12222EsraEsr15823So fasteten wir denn und baten unsern Gott um guten Erfolg und es ist uns glücklich ergangen.
12223EsraEsr15824Hierauf wählte ich von den obersten Priestern zwölf aus, Sarabias und Hasabias, und mit ihnen zehn von ihren Brüdern,
12224EsraEsr15825und ich wog ihnen das Silber und Gold und die geheiligten Gerätschaften des Hauses unseres Gottes dar, welche der König und seine Räte und seine Fürsten und ganz Israel diejenigen, welches ich vorfanden, gegeben hatten;
12225EsraEsr15826und ich wog ihnen zu Händen sechshundertundfünfzig Talente Silber, hundert silberne Gefäße, hundert Talente Gold
12226EsraEsr15827und zwanzig goldene Becher, die je tausend Goldstücke schwer waren, und zwei Gefäße vom besten glänzenden Erze, schön wie Gold.
12227EsraEsr15828Und ich sprach zu ihnen: Ihr seid dem Herrn geheiligt und die Geräte sind geheiligt, sowie das Silber und Gold, welches dem Herrn, dem Gott unserer Väter, freiwillig geopfert worden ist.
12228EsraEsr15829So wachet denn und verwahret es, bis ihr es vor den obersten Priestern und Leviten und vor den Vorstehern der Geschlechter Israels zu Jerusalem, in den Schatz des Hauses darwägt.
12229EsraEsr15830Da übernahmen die Priester und Leviten das dargewogene Silber und Gold samt den Geräten, um es nach Jerusalem in das Haus unseres Gottes zu bringen.
12230EsraEsr15831Wir also brachen vom Flusse Ahava am zwölften Tage des ersten Monats auf, um nach Jerusalem zu ziehen, und die Hand unseres Gottes waltete über uns und bewahrte uns vor der Gewalt des Feindes und des Auflaurers am Wege.
12231EsraEsr15832Und wir kamen nach Jerusalem und blieben dort drei Tage.
12232EsraEsr15833Am vierten Tage aber ward das Silber und Gold und die Geräte im Hause unsers Gottes durch Meremoth, den Sohn des Urias, den Priester, dargewogen, bei ihm war Eleazar, der Sohn des Phinees, und bei diesen die Leviten Jozabed, der Sohn Josues, und Noadaja, der Sohn Bennois,
12233EsraEsr15834nach Zahl und Gewicht, und das Gesamtgewicht ward zu dieser Zeit aufgeschrieben.
12234EsraEsr15835Aber auch die Kinder der Gefangenschaft, welche aus der Wegführung gekommen waren, brachten dem Gotte Israels Brandopfer dar, zwölf junge Rinder für das ganze Volk Israel, sechsundneunzig Widder, siebenundsiebzig Lämmer, zwölf Böcke als Sündopfer, alles als Brandopfer für den Herrn.
12235EsraEsr15836Und sie übergaben die Erlasse des Königs den Statthaltern, die vom Hofe des Königs da waren, und den Befehlshabern jenseits des Stromes, und diese halfen dem Volke und dem Hause Gottes.
12236EsraEsr1591Nachdem dies vollbracht war, traten die Vorsteher zu mir und sprachen: Das Volk Israel und die Priester und die Leviten sind nicht von den Völkern der Lande und ihren Greueln abgesondert, nämlich von den Kanaanitern, Hethitern, Pherezitern, Jebusitern, Ammonitern, Moabitern, Ägyptern und Ammorhitern;
12237EsraEsr1592denn sie haben einige von deren Töchtern für sich und ihre Söhne genommen und so den heiligen Samen mit den Völkern der Länder vermischt, auch haben die Vorsteher und Obrigkeiten zuerst sich dieser Übertretung schuldig gemacht.
12238EsraEsr1593Als ich diesen Vorwurf hörte, zerriss ich meinen Mantel und mein Obergewand und raufte mir die Haare des Hauptes und Bartes aus und setzte mich in Trauer nieder.
12239EsraEsr1594Alle aber, welche das Wort des Gottes Israels fürchteten, kamen zu mir wegen der Übertretung derjenigen, die aus der Gefangenschaft gekommen waren, und ich saß traurig da bis zum Abendopfer.
12240EsraEsr1595Zur Zeit des Abendopfers aber stand ich aus meiner Trauer auf, zerriss noch einmal Mantel und Kleid, beugte meine Knie, breitete zum Herrn, meinem Gott, meine Hände aus
12241EsraEsr1596und sprach: Mein Gott! Scham erfasst mich und ich erröte, mein Angesicht zu dir zu erheben; denn unsere Missetaten haben sich über unser Haupt gehäuft und unsere Sünden sind bis an den Himmel emporgewachsen
12242EsraEsr1597von den Tagen unserer Väter an, aber auch wir selbst haben schwer gesündigt bis auf diesen Tag und um unserer Sünden willen sind wir selbst und unsere Könige und unsere Priester in die Hand der Könige der Länder gegeben worden, in das Schwert, in Gefangenschaft, in Plünderung und in Beschämung, wie noch heute.
12243EsraEsr1598Und jetzt ist gleichsam auf einen kleinen Augenblick unser Flehen zu dem Herrn, unserm Gott, gekommen, dass einige übriggelassen sind und uns ein Pfahl an seiner heiligen Stätte gegeben ward, und dass unser Gott unsere Augen erleuchtete und uns noch ein wenig Leben verlieh in unserer Knechtschaft.
12244EsraEsr1599Denn wir sind Knechte, aber unser Gott hat uns nicht in unserer Knechtschaft verlassen, sondern hat uns Gnade vor dem Könige von Persien zugewendet, dass er uns das Leben schenkte und das Haus unseres Gottes wieder aufrichtete und aus seiner Verwüstung erhob und uns eine Mauer schaffte in Juda und Jerusalem.
12245EsraEsr15910Und nun, was sollen wir nach diesem allem sagen, unser Gott? Wir haben ja deine Gebote verlassen,
12246EsraEsr15911die du durch deine Diener, die Propheten, gegeben hast, da du sprachst: Das Land, in das ihr hinziehet, es in Besitz zu nehmen, ist ein unreines Land, sowie die Völker und die übrigen Länder unrein sind durch die Greuel derjenigen, welche es von einem Ende zum andern mit ihrer Verunreinigung erfüllt haben.
12247EsraEsr15912Gebet daher eure Töchter nicht ihren Söhnen und ihre Töchter nehmet nicht für eure Söhne, und nimmermehr suchet Frieden für sie und Glück; damit ihr stark werdet und genießet, was gut ist im Lande, und eure Kinder auf ewig zu Erben lasset.
12248EsraEsr15913Und nach allem, was über uns durch unsere schlimmen Taten und durch unsere großen Vergehen gekommen ist, hast du, unser Gott, uns von unserer Ungerechtigkeit befreit und uns Rettung gewährt, wie es heute erscheint,
12249EsraEsr15914damit wir uns nicht abwenden und deine Gebote übertreten, noch Heiraten mit den Völkern dieser Greuel eingehen. Wirst du denn über uns zürnen bis zur Vernichtung, dass du uns die Übriggebliebenen nicht zur Rettung lassest?
12250EsraEsr15915Herr, Gott Israels! du bist gerecht; denn wir sind übriggeblieben, um gerettet zu werden, wie es sich heute zeigt. Siehe, wir stehen vor dir mit unserer Schuld; denn niemand kann deswegen vor dir bestehen.
12251EsraEsr15101Als Esdras betete und flehte und weinte und vor dem Tempel Gottes lag, versammelte sich eine sehr große Schar von Männern und Frauen und Kindern aus Israel um ihn und das Volk weinte heftig.
12252EsraEsr15102Und Sechenia, der Sohn Jehiels von den Söhnen Älams, begann und sprach zu Esdras: Wir haben wider unsern Gott gesündigt, dass wir fremde Frauen aus den Völkern des Landes genommen haben; nun wenn Israel deshalb Buße tut,
12253EsraEsr15103so lasset uns einen Bund mit dem Herrn, unserm Gott, schließen, dass wir alle Frauen und die von ihnen geborenen Kinder nach dem Willen Gottes und derjenigen entfernen, die das Gebot des Herrn, unseres Gottes, fürchten; nach dem Gesetze werde getan.
12254EsraEsr15104Erhebe dich, denn dir gehört es zu zu entscheiden, wir werden mit dir sein; sei stark und handle!
12255EsraEsr15105Da erhob sich Esdras und ließ die Obersten der Priester und der Leviten und ganz Israel einen Eid schwören, dass sie nach diesen Worten tun wollten, und sie schwuren.
12256EsraEsr15106Da erhob sich Esdras vor dem Hause Gottes und ging in das Gemach Johanans, des Sohnes Eliasibs, und trat dort ein; doch aß er kein Brot und trank kein Wasser, denn er war in Trauer über die Übertretung derer, welche aus der Gefangenschaft gekommen waren.
12257EsraEsr15107Hierauf erging der Aufruf in Juda und in Jerusalem an alle Kinder der Gefangenschaft, dass sie sich nach Jerusalem versammeln sollten,
12258EsraEsr15108und jeder, der nicht nach dem Beschlusse der Obersten und Ältesten in drei Tagen käme, dem sollte die ganze Habe genommen und er selbst aus der Gemeinde der Wegführung ausgestoßen werden.
12259EsraEsr15109Da kamen alle Männer von Juda und Benjamin in drei Tagen nach Jerusalem, das ist im neunten Monat, am zwanzigsten Tage des Monats, und alles Volk saß auf dem Platze vor dem Hause Gottes, wegen ihrer Sünde und von den Regengüssen zitternd.
12260EsraEsr151010Da erhob sich Esdras, der Priester, und sprach zu ihnen: Ihr habt euch vergangen, dass ihr fremde Frauen nahmet, so dass ihr die Schuld Israels noch vermehrtet.
12261EsraEsr151011So leget nun vor dem Herrn, dem Gott eurer Väter, das Bekenntnis ab und tuet nach seinem Willen und sondert euch von den Völkern des Landes und von den fremden Frauen ab.
12262EsraEsr151012Da antwortete die ganze Gemeinde und sprach mit lauter Stimme: So wie du zu und gesprochen, so geschehe es!
12263EsraEsr151013Weil aber das Volk zahlreich und es Regenzeit ist und wir nicht alle außen zu stehen vermögen, es überdies nicht das Geschäft eines oder zweier Tage ist (denn wir haben uns in diesem Stücke schwer versündigt),
12264EsraEsr151014so möge man die Vorgesetzten in der ganzen Gemeinde aufstellen, und alle diejenigen in unsern Städten, welche fremde Frauen genommen haben, mögen zu bestimmten Zeiten kommen, und mit ihnen die Ältesten jeder einzelnen Stadt und die Richter derselben, bis der Zorn unsers Gottes, der um dieser Sünde willen auf uns lastet, abgewendet ist.
12265EsraEsr151015Da wurden Jonathan, der Sohn Azahels, und Jaasia, der Sohn Thekues, hierzu bestimmt, und Mesollam, und Sebethai, der Levite, halfen ihnen.
12266EsraEsr151016Die Kinder der Wegführung aber taten also. Und Esdras, der Priester, und die Häupter der Geschlechter gingen nach den Stammhäusern ihrer Väter, alle nach ihren Namen hin, und setzten sich am ersten Tage des zehnten Monats nieder, um die Angelegenheit zu untersuchen.
12267EsraEsr151017Und sie kamen mit allen Männern, die fremde Frauen genommen hatten, bis zum ersten Tage des ersten Monats zu Ende.
12268EsraEsr151018Es fanden sich unter den Söhnen der Priester solche, die fremde Frauen genommen hatten. Von den Söhnen Josues, des Sohnes Josedeks, und seinen Brüdern: Maasia und Eliezer und Jarib und Godolia.
12269EsraEsr151019Diese gaben ihre Hand darauf, ihre Frauen zu verstoßen und für ihre Verschuldung einen Widder von der Herde zu opfern.
12270EsraEsr151020Von den Söhnen Emmers: Hanani und Zebedia.
12271EsraEsr151021Von den Söhnen Harims: Maasia, Elia, Semeja, Jehiel und Ozias.
12272EsraEsr151022Von den Söhnen Pheshurs: Elioenai, Maasia, Ismael, Nathanael, Jozabed und Elasa.
12273EsraEsr151023Von den Söhnen der Leviten: Jozabed, Semei, Kelaja, der auch Kalita hieß, Phataja, Juda und Eliezer.
12274EsraEsr151024Von den Sängern: Eliasib, und von den Türhütern: Sellum, Telem und Uri.
12275EsraEsr151025Von Israel, von den Söhnen Pharos: Remeia, Jezia, Melchia, Miamin, Eliezer, Melchia und Banea.
12276EsraEsr151026Von den Söhnen Älams: Mathania, Zacharias, Jehiel, Abdi, Jerimoth und Elia.
12277EsraEsr151027Von den Söhnen Zethuas: Elioenai, Eliasib, Mathania, Jerimuth, Zabad und Aziza.
12278EsraEsr151028Von den Söhnen Bebais: Johanan, Hanania, Zabbai, Athalai.
12279EsraEsr151029Von den Söhnen Banis: Mosollam, Melluch, Adaja, Jasub, Saal und Ramoth.
12280EsraEsr151030Von den Söhnen Phahath-Moabs: Edna, Chalal, Banajas, Maasias, Maathanias, Beseleel, Bennui und Manasse.
12281EsraEsr151031Von den Söhnen Herems: Eliezer, Josue, Melchias, Semejas, Simeon,
12282EsraEsr151032Benjamin, Maloch, Samarias.
12283EsraEsr151033Von den Söhnen Hasoms: Mathanai, Mathatha, Zabad, Eliphelet, Jermai, Manasse, Semei.
12284EsraEsr151034Von den Söhnen Banis: Maaddi, Amram, Uel,
12285EsraEsr151035Baneas, Badajas, Cheliau,
12286EsraEsr151036Vania, Marimuth, Eliasib,
12287EsraEsr151037Mathanias, Mathanai, Jasi,
12288EsraEsr151038Bani, Bennui, Semei,
12289EsraEsr151039Salmias, Nathan, Adajas,
12290EsraEsr151040Mechnedebai, Sisai, Sarai,
12291EsraEsr151041Ezrel, Selemiau, Semeria,
12292EsraEsr151042Sellum, Amaria, Joseph.
12293EsraEsr151043Von den Söhnen Nebos: Jehiel, Mathatias, Zadab, Zabina, Jeddu, Joel und Banaja.
12294EsraEsr151044Alle diese hatten fremde Frauen genommen, und unter diesen waren Frauen, welche Kinder geboren hatten.
12295NehemiaNeh1611Worte des Nehemias, des Sohnes Helchias. Es geschah im Monat Kasleu, in zwanzigsten Jahr, dass ich zu Susan auf der Burg war.
12296NehemiaNeh1612Da kam Hanani, einer von meinen Brüdern, mit Männern aus Juda und ich befragte sie über die Juden, die zurückgeblieben und aus der Gefangenschaft und aus Jerusalem übriggeblieben waren.
12297NehemiaNeh1613Sie sprachen zu mir: Die zurückgeblieben und aus der Gefangenschaft daselbst im Lande übriggeblieben sind, sind in großem Elende und in Schmach; und die Mauer Jerusalems ist zerstört und seine Tore sind vom Feuer verzehrt.
12298NehemiaNeh1614Als ich solche Worte vernahm, setzte ich mich nieder und weinte und trauerte viele Tage hindurch und fastete und betete vor dem Angesichte des Gottes des Himmels.
12299NehemiaNeh1615Und ich sprach: Ach, Herr! du starker Gott des Himmels, du großer und furchtbarer, der du Bund und Barmherzigkeit denen bewahrst, die dich lieben und deine Gebote halten,
12300NehemiaNeh1616lass deine Ohren aufmerken und deine Augen offen sein, dass du auf das Gebet deines Dieners hörest, das ich dir jetzt Tag und Nacht für die Söhne Israels, deine Diener, darbringe; und ich bekenne die Sünden der Söhne Israels, mit denen sie gegen dich gefehlt haben; ich und das Haus meines Vaters, wir haben uns versündigt.
12301NehemiaNeh1617Wir sind durch Eitelkeit verführt worden und haben deine Gebote und Satzungen und Rechte, welche du Moses, deinem Diener, gegeben, nicht beobachtet.
12302NehemiaNeh1618Gedenke des Wortes, welches du deinem Diener Moses geboten hast, da du sprachst: Wenn ihr euch versündigt, so werde ich euch unter die Völker zerstreuen;
12303NehemiaNeh1619aber wenn ihr euch wieder zu mir bekehret und meine Gebote haltet und sie beobachtet, so werde ich, auch wenn ihr bis an das Ende des Himmels weggeführt wäret, euch von dorther sammeln und an den Ort zurückführen, welchen ich erwählt habe, meinen Namen daselbst wohnen zu lassen.
12304NehemiaNeh16110Sie sind ja deine Diener und dein Volk, die du durch deine große Kraft und deine mächtige Hand erlöst hast!
12305NehemiaNeh16111Ich bitte dich, Herr! lass dein Ohr aufmerksam auf das Gebet deines Dieners und auf das Gebet deiner Diener, welche deinen Namen fürchten wollen, und leite deinen Diener heute und lass ihn Gnade finden vor diesem Manne. Ich war nämlich der Mundschenk des Königs.
12306NehemiaNeh1621Es begab sich aber im Monat Nisan, in zwanzigsten Jahre des König Artaxerxes, dass Wein vor ihm stand; und ich nahm den Wein und reichte ihn dem Könige, ich war aber beinahe ohnmächtig vor seinem Angesichte.
12307NehemiaNeh1622Da sprach der König zu mir: Warum ist dein Angesicht traurig, während ich doch nicht sehe, dass du krank bist? Ohne Ursache ist dies nicht, sondern irgend ein Kummer ist in deinem Herzen. Da geriet ich in großen Schrecken
12308NehemiaNeh1623und sprach zu dem Könige: O König, mögest du immerdar leben! Wie sollte mein Angesicht nicht trauern, da die Stadt, wo das Grab meines Vaters ist verwüstet liegt und ihre Tore vom Feuer verzehrt sind?
12309NehemiaNeh1624Der König sprach zu mir: Was begehrst du? Da betete ich zu dem Gott des Himmels
12310NehemiaNeh1625und sprach sodann zu dem Könige: Wenn es dem Könige gut scheint und dein Diener vor deinem Angesichte Wohlgefallen findet, so mögest du mich nach Judäa, in die Stadt, wo das Grab meines Vaters ist, senden, dass ich sie aufbaue.
12311NehemiaNeh1626Da sprach der König und die Königin, die ihm zur Seite saß, zu mir: Bis wie lange wird deine Reise dauern und wann wirst du zurückkehren? Es war also dem Könige wohlgefällig, mich zu senden, und ich gab ihm eine Zeit an.
12312NehemiaNeh1627Und ich sprach zu dem Könige: Wenn es dem Könige gut scheint, so möge er mir Briefe an die Statthalter des Landes jenseits des Stromes geben, dass sie mich hinübergeleiten, bis ich nach Judäa komme,
12313NehemiaNeh1628und einen Brief an Asaph, den Aufseher des königlichen Waldes, dass er mir Holz gebe, um die Tore am Turme des Hauses und die Mauern der Stadt decken zu können, und für das Haus, in das ich ziehen werde. Und der König bewilligte es mir, da die Hand meines Gottes gnädig über mir waltete.
12314NehemiaNeh1629So kam ich zu den Statthaltern des Landes jenseits des Stromes und gab ihnen die Schreiben des Königs. Der König hatte aber Befehlshaber des Heeres und Reiter mit mir geschickt.
12315NehemiaNeh16210Als dies Sanaballat, der Horoniter, und Tobias, der Knecht, der Ammaniter, hörten, war es ihnen ein großer Verdruss, dass ein Mann kam, das Wohl der Söhne Israels zu suchen.
12316NehemiaNeh16211Als ich nach Jerusalem gekommen war und daselbst drei Tage weilte,
12317NehemiaNeh16212machte ich mich bei Nacht mit wenigen Männern auf, ohne jemand zu sagen, was Gott mir in das Herz gegeben hatte, in Jerusalem zu tun; auch war kein Tier bei mir als das Tier, auf dem ich saß.
12318NehemiaNeh16213Und ich zog des Nachts durch das Taltor hinaus, bei der Drachenquelle vorbei bis zum Misttore und betrachtete die zerstörte Mauer Jerusalems und ihre vom Feuer verzehrten Tore.
12319NehemiaNeh16214Hierauf zog ich weiter zum Quelltore und zur Wasserleitung des Königs; dort war für das Tier, auf dem ich saß, kein Raum, um durchzukommen.
12320NehemiaNeh16215So zog ich denn nachts das Tal hinauf und betrachtete die Mauer und kehrte wieder um und kam zum Taltore und nach Hause zurück.
12321NehemiaNeh16216Die Vorsteher aber wussten nicht, wohin ich gegangen war, oder was ich tun wollte, denn auch den Juden und Priestern und Vornehmen und Vorstehern und den übrigen, welche am Baue tätig waren, hatte ich bis dahin nichts mitgeteilt.
12322NehemiaNeh16217Da sprach ich zu ihnen: Ihr kennt das Elend, in dem wir uns befinden; denn Jerusalem liegt sich verwüstet und seine Tore sind vom Feuer verzehrt; kommet und lasset uns die Mauern Jerusalems aufbauen, dass wir nicht länger ein Gegenstand der Verhöhnung seien!
12323NehemiaNeh16218Alsdann zeigte ich ihnen an, wie gütig die Hand meines Gottes über mir gewaltet, und die Worte des Königs, die er zu mir gesprochen, und sagte: Wir wollen uns aufmachen und bauen! So wurden ihre Hände zum Guten gestärkt.
12324NehemiaNeh16219Als aber Sanaballat, der Horoniter, und Tobias, der Knecht, der Ammaniter, und Gosem, der Araber, es hörten, spotteten sie unser und verachteten uns und sprachen: Was ist das, was ihr da tut? Wollt ihr euch gegen den König empören?
12325NehemiaNeh16220Da gab ich ihnen zur Antwort und sprach zu ihnen: Der Gott des Himmels hilft uns und wir sind seine Diener; wir wollen uns aufmachen und bauen, ihr aber habt keinen Anteil noch Anrecht noch Andenken in Jerusalem.
12326NehemiaNeh1631Da machten sich Eliasib, der Hohepriester, und seine Brüder, die Priester, auf und bauten das Schaftor; sie weihten es und setzten seine Torflügel ein und sie weihten es bis zum Turme der hundert Ellen, bis zum Turme Hananeel.
12327NehemiaNeh1632Neben ihm bauten die Männer von Jericho und auf der andern Seite baute Zachur, der Sohn Amris.
12328NehemiaNeh1633Das Fischtor aber bauten die Söhne Asnaas, sie statteten es mit Balken aus und setzten seine Pforten und Schlösser und Riegel ein. Neben ihnen baute Marimuth, der Sohn Urias, des Sohnes Akkus.
12329NehemiaNeh1634Neben ihm baute Mosollam, der Sohn Barachias, des Sohnes Mesezebels; neben diesen baute Sadok, der Sohn Baanas.
12330NehemiaNeh1635Neben ihnen bauten die Thekuiter, die Vornehmen unter ihnen aber boten ihre Nacken nicht zum Dienste für das Werk ihres Herrn.
12331NehemiaNeh1636Und das alte Tor bauten Jojada, der Sohn Phaseas, und Mosollam, der Sohn Besodias; sie versahen es mit Balken und setzten seine Pforten und Schlösser und Riegel ein.
12332NehemiaNeh1637Neben ihnen bauten Meltias, der Gabaoniter, und Jadon, der Meronathiter, die Männer von Gabaon und Maspha für den Statthalter, welcher in der Landschaft jenseits des Flusses war.
12333NehemiaNeh1638Neben diesem baute Eziel, der Sohn Arajas, der Goldschmied, und neben ihm baute Ananias, der Sohn des Salbenmischers; sie ließen Jerusalem bis zur Mauer an der breiten Straße.
12334NehemiaNeh1639Neben diesem baute Raphaja, der Sohn Hurs, der Oberste über einen Teil von Jerusalem.
12335NehemiaNeh16310Neben diesem baute Jedaja, der Sohn Haromaphs, seinem Hause gegenüber; neben diesem baute Hattus, der Sohn Hasebonias.
12336NehemiaNeh16311Die Hälfte eines Stadtteiles baute Melchias der Sohn Herems, und Hasub, der Sohn Phahath-Moabs, und den Ofenturm.
12337NehemiaNeh16312Neben ihm baute Sellum, der Sohn Alohes, der Oberste der Hälfte eines Stadtteiles von Jerusalem, er und seine Töchter.
12338NehemiaNeh16313Das Taltor bauten Hanun und die Einwohner von Zanoe, diese bauten es und setzten seine Pforten und Schlösser und Riegel ein und bauten tausend Ellen an der Mauer bis zum Misttore.
12339NehemiaNeh16314Das Misttor baute Melchias, der Sohn Rechabs, der Oberste des Bezirkes von Bethacharam; er baute es und setzte seine Pforten und Schlösser und Riegel ein.
12340NehemiaNeh16315Das Quelltor baute Sellum, der Sohn Cholhozas, der Oberste des Bezirkes von Maspha; er baute es und versah es mit Balken und setzte seine Pforten und Schlösser und Riegel ein, außerdem auch die Mauern am Teiche Siloe bei dem Garten des Königs bis an die Stufen, die von der Davidsstadt herabführen.
12341NehemiaNeh16316Nach ihm baute Nehemias, der Sohn Azdoks, der Oberste über die Hälfte des Bezirkes von Bethsur, bis gegen das Grab Davids und bis zu dem mit großer Mühe angelegten Teiche und bis an das Haus der Helden.
12342NehemiaNeh16317Nach ihm bauten die Leviten: Nehum, der Sohn Bennis, nach diesem baute Hasebias, der Oberste über die Hälfte des Bezirkes von Keila in seinem Stadtteile.
12343NehemiaNeh16318Nach ihm bauten ihre Brüder: Bavai, der Sohn Enadads, der Oberste über die Hälfte des Bezirkes von Keila;
12344NehemiaNeh16319und neben ihm baute Azer, der Sohn Josues, der Fürst von Maspha, ein zweites Stück bei der Anhöhe des festen Winkels.
12345NehemiaNeh16320Nach ihm baute auf dem Berge Baruch, der Sohn Zachais, ein zweites Stück von dem Winkel bis zum Tore des Hauses des Hohenpriesters Eliasib.
12346NehemiaNeh16321Nach ihm baute Merimuth, der Sohn des Urias, des Sohnes Hakkus, das folgende Stück vom Tore des Hauses Eliasibs an, so weit sich das Haus Eliasibs erstreckte.
12347NehemiaNeh16322Und nach ihm bauten die Priester aus der Ebene des Jordan.
12348NehemiaNeh16323Darnach bauten Benjamin und Hasub, ihrem Hause gegenüber; und darnach baute Azarias, der Sohn Maasias, des Sohnes Ananias, seinem Hause gegenüber.
12349NehemiaNeh16324Nach ihm baute Bennui, der Sohn Henadads, ein weiteres Stück vom Hause Azarias an bis an den Winkel und bis an die Beugung.
12350NehemiaNeh16325Phalel, der Sohn Ozis, baute gegenüber dem Winkel und dem vom Königshause hervorragenden Türme, das ist am Kerkerhofe; nach ihm Phadaja, der Sohn Pharos.
12351NehemiaNeh16326Die Nathinäer aber nahmen in Ophel Wohnung bis an das Wassertor gegen Aufgang und bis an den Turm, der hervorsprang.
12352NehemiaNeh16327Darnach bauten die Thekuiter ein zweites Stück gegenüber, vom großen hervorspringenden Turme an bis zur Mauer des Tempels.
12353NehemiaNeh16328Vom Roßtore aufwärts bauten die Priester, ein jeder seinem Hause gegenüber.
12354NehemiaNeh16329Nach ihnen baute Sadok, der Sohn Emmers, seinem Hause gegenüber. Nach diesem baute Semaja, der Sohn Sechenias, der Hüter des Osttores.
12355NehemiaNeh16330Nach diesem baute Hanania, der Sohn Selemias, und Hanun, der sechste Sohn Selephs, das folgende Stück; nach ihm baute Mosollam, der Sohn Barachias, seinem Vorratshause gegenüber. Nach diesem baute Melchias, der Sohn des Goldschmieds, bis zum Hause der Nathinäer und der Krämer, dem Gerichtstor gegenüber, und bis an das Eckgemach.
12356NehemiaNeh16331Und zwischen dem Eckgemache und dem Schaftore bauten die Goldschmiede und die Händler.
12357NehemiaNeh1641Es begab sich aber, als Sanaballat hörte, dass wir die Mauer bauten, ergrimmte und zürnte er sehr und verhöhnte die Juden
12358NehemiaNeh1642und sagte vor seinen Brüdern und vielen Samaritern: Was treiben die ohnmächtigen Juden? Werden die Völker sie etwa gewähren lassen? Werden sie opfern und werden sie in einem Tage zu Ende kommen? Werden sie aus den Schutthaufen Steine zum Baue haben können, obwohl diese verbrannt sind?
12359NehemiaNeh1643Aber auch Tobias, der Ammaniter, der neben ihm stand, sprach: Lass sie nur bauen! Wenn ein Fuchs hinaufspringt, wird er ihre steinerne Mauer überspringen!
12360NehemiaNeh1644Höre, unser Gott! wir sind zum Spott geworden; wende die Schmach auf ihr Haupt zurück und übergib sie der Verachtung im Lande der Gefangenschaft.
12361NehemiaNeh1645Decke ihre Schuld nicht zu und ihre Sünde werde nicht ausgetilgt vor deinem Angesichte, weil sie die Bauleute verhöhnt haben.
12362NehemiaNeh1646So bauten wir die Mauer und schlossen die ganze Mauer bis zur Hälfte, und das Herz des Volkes ward zur Arbeit angeeifert.
12363NehemiaNeh1647Es geschah aber, als Sanaballat und Tobias und die Araber und die Ammaniter und die Azotiter hörten, dass die Lücken an der Mauer von Jerusalem ausgefüllt seien und dass die Risse sich zu schließen begonnen, wurden sie sehr zornig.
12364NehemiaNeh1648Und sie versammelten sich alle zusammen, um herbeizukommen und gegen Jerusalem zu kämpfen und Nachstellungen zu bereiten.
12365NehemiaNeh1649Da beteten wir zu unserm Gott und stellten gegen sie Wachen auf die Mauer Tag und Nacht.
12366NehemiaNeh16410Judas aber sprach: Die Kraft der Träger ist zu schwach und des Schuttes ist zuviel, wir werden die Mauer nicht aufzubauen vermögen.
12367NehemiaNeh16411Und unsere Feinde sprachen: Sie sollen es nicht merken noch wissen, bis wir mitten unter sie kommen und sie töten und der Arbeit ein Ende machen.
12368NehemiaNeh16412Es geschah aber, dass die Juden welche ihnen zunächst wohnten, kamen und uns wohl zehnmal aus allen Orten, von denen sie zu uns kamen, Meldung machten.
12369NehemiaNeh16413Da stellte sich an einer Stelle hinter der Mauer ringsum das Volk in Ordnung mit ihren Schwertern und Spießen und Bogen auf.
12370NehemiaNeh16414Und ich musterte es und machte mich auf und sprach zu den Vornehmen und zu den Vorstehern und zu dem übrigen Volke: Fürchtet euch nicht vor ihrem Angesichte! Gedenket des Herrn, des großen und furchtbaren, und kämpfet für eure Brüder, eure Söhne und Töchter, eure Frauen und eure Häuser!
12371NehemiaNeh16415Es begab sich aber, als unsere Feinde hörten, dass es uns kund geworden war, vereitelte Gott ihren Anschlag. Und wir gingen alle wieder zur Mauer zurück, ein jeder an seine Arbeit.
12372NehemiaNeh16416Von jenem Tage an geschah es, dass der eine Teil der Jünglinge arbeitete, der andere zum Kampfe gerüstet dastand mit Speeren und Schilden und Bogen und Panzern, und die Obersten standen hinter ihnen im ganzen Hause Juda.
12373NehemiaNeh16417Sie mochten an der Mauer bauen oder Lasten tragen und aufladen, mit einer Hand verrichteten sie die Arbeit und mit der andern hielten sie das Schwert;
12374NehemiaNeh16418denn ein jeder von den Bauleuten war mit seinem Schwerte an den Lenden umgürtet. Und sie bauten, während man neben mir in die Posaune stieß.
12375NehemiaNeh16419Da sprach ich zu den Vornehmen und zu den Vorstehern und zu dem Volke: Die Arbeit ist groß und ausgedehnt und wir sind auf der Mauer verteilt, einer von den andern weit entfernt;
12376NehemiaNeh16420an welchem Orte immer ihr also den Schall der Posaune hört, dorthin eilet, euch mit uns zu vereinigen. Unser Gott wird für uns kämpfen.
12377NehemiaNeh16421Wir selbst wollen die Arbeit tun und die eine Hälfte von uns soll die Speere vom Aufgange der Morgenröte halten, bis die Sterne hervorkommen.
12378NehemiaNeh16422Auch sprach ich zu jener Zeit zu dem Volke: Ein jeder übernachte mit seinem Knechte innerhalb Jerusalems und so mögen sie bei Nacht als Wache helfen und am Tage bei der Arbeit.
12379NehemiaNeh16423Ich aber und meine Brüder und meine Knechte und die Wächter, die mir folgten, wir legten unsere Kleider nicht ab; keiner kleidete sich aus, außer zum Bade.
12380NehemiaNeh1651Es erhob sich aber ein großes Geschrei seitens des Volkes und ihrer Frauen gegen ihre Brüder, die Juden.
12381NehemiaNeh1652Einige sagten: Unsere Söhne und unsere Töchter sind überaus zahlreich; wir wollen Getreide für ihren Wert nehmen, dass wir zu essen haben und am Leben bleiben.
12382NehemiaNeh1653Andere sagten: Wir wollen unsere Äcker und Weinberge und unsere Häuser verpfänden, um Getreide in der Hungersnot zu bekommen.
12383NehemiaNeh1654Wieder andere sprachen: Wir wollen Geld entlehnen zur Steuer für den König und unsere Äcker und Weinberge hingeben.
12384NehemiaNeh1655Und nun, obgleich unser Fleisch wie unserer Brüder Fleisch ist und unsere Söhne wie ihre Söhne, sehet, so unterwerfen wir doch unsere Söhne und unsere Töchter der Dienstbarkeit, und es sind schon einige von unsern Töchtern leibeigene Mägde, ohne dass wir die Mittel haben, sie loszukaufen, und unsere Äcker und unsere Weinberge besitzen andere.
12385NehemiaNeh1656Da zürnte ich sehr, als ich ihr Geschrei und diese Reden hörte,
12386NehemiaNeh1657und ich überlegte alles in meinem Herzen und schalt die Vornehmen und die Vorsteher und sprach zu ihnen: Ihr treibt Wucher, ein Bruder an dem andern? Und ich berief wider sie eine große Versammlung
12387NehemiaNeh1658und sprach zu ihnen: Wir haben nach unserm Vermögen, wie ihr wisst, unsere Brüder, die Juden, losgekauft, die den Völkern verkauft waren; und ihr wollt nun eure Brüder verkaufen, dass wir sie loskaufen sollen? Da schwiegen sie und wussten nichts zu antworten.
12388NehemiaNeh1659Und ich sprach zu ihnen: Was ihr da tut, ist nicht gut. Warum wandelt ihr nicht in der Furcht unsers Gottes, damit uns nichts von den Völkern, unsern Feinden, vorgeworfen werde?
12389NehemiaNeh16510Auch ich und meine Brüder und meine Knechte haben sehr vielen Geld und Getreide geliehen, lasset uns insgemein dies nicht zurückfordern, sondern die Schuld erlassen, die wir ausstehen haben.
12390NehemiaNeh16511Gebet ihnen noch heute ihre Äcker, ihre Weinberge, ihre Ölgärten und ihre Häuser zurück; ja auch den Hundertsten vom Geld, Getreide, Wein und Öl, den ihr von ihnen zu fordern pflegt, gebet an ihrer Statt.
12391NehemiaNeh16512Da sprachen sie: Wir wollen es zurückgeben und von ihnen nichts fordern und wollen tun, wie du sagst. Und ich berief die Priester und nahm ihnen einen Eid ab, dass sie dem gemäß tun würden, was ich ihnen gesagt hatte.
12392NehemiaNeh16513Überdies schüttelte ich mein Kleid aus und sprach: So schüttle Gott einen jeden von seinem Hause und seinem Besitze aus, der dies Wort nicht erfüllt; so werde er ausgeschüttelt und werde leer! Da sprach die ganze Gemeinde: Amen! Und sie lobten Gott. Das Volk tat also, wie gesagt war.
12393NehemiaNeh16514Von dem Tage an aber, da der König mir befohlen hatte, Statthalter im Lande Juda zu sein, vom zwanzigsten Jahre bis zum zweiunddreißigsten Jahre des Königs Artaxerxes, zwölf Jahre hindurch, verzehrte ich mit meinen Brüdern die Jahreseinkünfte nicht, welche dem Statthalter gebührten;
12394NehemiaNeh16515denn die früheren Statthalter, die vor mir da waren, hatten das Volk belastet und von ihm, zu Brot und Wein, noch täglich vierzig Sekel Silber genommen, dazu hatten ihre Diener das Volk bedrückt. Ich aber tat dies nicht aus Furcht vor Gott,
12395NehemiaNeh16516vielmehr baute ich selbst an der Mauer mit und kaufte keinen Acker, und alle meine Knechte waren insgesamt bei der Arbeit.
12396NehemiaNeh16517Und die Juden, sowohl die Vorsteher, hundertfünfzig an Zahl, als auch die, welche von den Völkern um uns her zu uns kamen, aßen an meinem Tische.
12397NehemiaNeh16518Und man bereitete mir Tag für Tag einen Stier und sechs auserlesene Widder, außer dem Geflügel, und je innerhalb zehn Tagen gab ich verschiedenen Wein und vieles andere; und bei alledem forderte ich das Einkommen meiner Statthalterwürde nicht, denn das Volk war sehr verarmt.
12398NehemiaNeh16519Mein Gott! gedenke alles dessen, was ich diesem Volke getan, für mich zum Guten!
12399NehemiaNeh1661Es begab sich aber, als Sanaballat und Tobias und Gossem, der Araber, und unsere übrigen Feinde hörten, dass ich die Mauer aufgebaut habe und dass keine Lücke mehr darin sei (doch hatte ich bis zu der Zeit die Pforten noch nicht in die Tore eingesetzt),
12400NehemiaNeh1662sandten Sanaballat und Gossem zu mir und ließen sagen: Komm und lass uns in den Dörfern in der Ebene Ono einen Bund miteinander schließen. Sie dachten aber, mir Böses zu tun.
12401NehemiaNeh1663Ich sandte also Boten zu ihnen und antwortete: Ich habe ein großes Werk zu vollbringen und kann nicht hinabkommen, damit es nicht etwa vernachlässigt werde, wenn ich gehe und zu euch hinabziehe.
12402NehemiaNeh1664Da sandten sie wohl viermal zu mir mit der gleichen Aufforderung, ich aber antwortete ihnen wie zuvor.
12403NehemiaNeh1665Da sandte Sanaballat seine Diener zum fünften Male an mich mit dem früheren Ansinnen, der Diener hatte einen Brief, in dem geschrieben stand:
12404NehemiaNeh1666Es geht das Gerücht unter den Völkern und Gossem sagt, dass ihr, du und die Juden, euch zu empören gedenkt und dass du darum die Mauer bauest und dich über sie zum Könige erheben wollest; deshalb
12405NehemiaNeh1667habest du auch Propheten bestellt, die von dir in Jerusalem ausrufen und sagen sollen: Es ist ein König in Judäa! Diese Reden werden dem Könige zu Ohren kommen; darum komm jetzt, dass wir mit einander eine Beratung halten.
12406NehemiaNeh1668Doch ich sandte zu ihnen und ließ ihnen sagen: Nichts derartiges ist geschehen, wie du sagst, denn aus deinem Herzen erdichtest du dies.
12407NehemiaNeh1669Diese alle nämlich suchten uns zu schrecken, indem sie dachten, unsere Hände würden von der Arbeit ablassen und wir würden einhalten. Darum stärkte ich meine Hände noch mehr.
12408NehemiaNeh16610Und ich ging heimlich in das Haus Semajas, des Sohnes Dalajas, des Sohnes Metabeels. Dieser sprach: Lass uns im Hause Gottes im Innern des Tempels zusammenkommen und die Türen des Gotteshauses schließen; denn man wird kommen, dich zu töten, und zwar wird man des Nachts kommen, dich zu ermorden.
12409NehemiaNeh16611Ich sprach: Flieht etwa ein Mann wie ich? Und wer meinesgleichen dürfte den Tempel betreten und am Leben bleiben? Ich werde denselben nicht betreten!
12410NehemiaNeh16612Und ich erkannte, dass Gott ihn nicht gesandt hatte, sondern dass er nur zu mir gesprochen, wie wenn er weissagte, und dass Tobias und Sanaballat ihn gedungen hatten.
12411NehemiaNeh16613Er hatte nämlich Geld angenommen, dass ich aus Furcht handeln oder sündigen sollte und sie etwas Böses hätten, das sie mir vorwerfen könnten.
12412NehemiaNeh16614Gedenke meiner, Herr! wegen Tobias und Sanaballats, nach diesen ihren Taten, und der Prophetin Noadia und der übrigen Propheten, die mich zu schrecken suchten.
12413NehemiaNeh16615Die Mauer aber wurde fertig am fünfundzwanzigsten Tage des Monats Elul, nach zweiundfünfzig Tagen.
12414NehemiaNeh16616Als nun alle unsere Feinde dies hörten, geschah es, dass alle Völker rings um uns her in Furcht gerieten und verzagt wurden und erkannten, dass dieses Werk von Gott ausgeführt war.
12415NehemiaNeh16617In diesen Tagen wurden auch viele Briefe von angesehenen Juden an Tobias gesendet und kamen von Tobias solche an sie;
12416NehemiaNeh16618denn es waren viele in Judäa, die sich ihm durch einen Eidschwur zugesellt hatten, weil er der Tochtermann Sechenias, des Sohnes des Areas, war und sein Sohn Johanan die Tochter Mosollams, des Sohnes Barachias, zur Frau genommen hatte;
12417NehemiaNeh16619ja, sie lobten sich sogar vor mir und hinterbrachten ihm meine Worte, und Tobias sandte Briefe, mir Furcht einzujagen.
12418NehemiaNeh1671Nachdem nun die Mauer gebaut war, hängte ich die Tore ein und musterte die Türhüter und Sänger und Leviten
12419NehemiaNeh1672und befahl meinem Bruder Hanani und Hananias, dem Obersten des Hauses in Jerusalem (denn dieser galt mehr als alle übrigen für wahrhaftig und gottesfürchtig,)
12420NehemiaNeh1673und sprach zu ihnen: Die Tore zu Jerusalem sollen nicht geöffnet werden, ehe die Sonne heiß scheint. Und während sie noch dabei standen, wurden die Tore verschlossen und verriegelt und ich stellte Wachen von den Bewohnern Jerusalems auf, einen jeden wie ihn die Reihe traf, und einem jeden seinem Hause gegenüber.
12421NehemiaNeh1674Die Stadt aber war sehr weit ausgedehnt und groß und des Volkes wenig in ihr, und Häuser waren noch nicht gebaut.
12422NehemiaNeh1675Da gab Gott mir in das Herz, die Angesehensten und die Vorsteher und das Volk zu versammeln, um sie aufzuzeichnen; und ich fand das Buch der Aufzeichnung derjenigen, welche zuerst heraufgekommen waren, und es fand sich darin also geschrieben:
12423NehemiaNeh1676Dies sind die Söhne des Landes aus der Gefangenschaft der Verbannten, welche Nabuchodonosor, der König von Babylon, weggeführt hatte und die nach Jerusalem und Judäa zurückgekehrt sind, ein jeder in seine Stadt.
12424NehemiaNeh1677Die mit Zorobabel kamen, sind: Josue, Nehemias, Azarias, Raamias, Nahamani, Mardochäus, Belsam, Mespharath, Begoi, Nahum, Baana. Die Zahl der Männer aus dem Volke Israel:
12425NehemiaNeh1678Die Söhne Pharos: zweitausendeinhundertzweiundsiebzig;
12426NehemiaNeh1679Die Söhne Saphatias: dreihundertzweiundsiebzig;
12427NehemiaNeh16710die Söhne Areas: sechshundertzweiundfünfzig;
12428NehemiaNeh16711die Söhne Phahathmoabs von den Söhnen Josues und Joabs; zweitausendachthundertundachtzehn;
12429NehemiaNeh16712die Söhne Älams: tausendzweihundertundfünfzig;
12430NehemiaNeh16713die Söhne Zethuas: achthundertfünfundvierzig;
12431NehemiaNeh16714die Söhne Zachais: siebenhundertundsechzig;
12432NehemiaNeh16715die Söhne Bannuis: sechshundertachtundvierzig;
12433NehemiaNeh16716die Söhne Bebais: sechshundertachtundzwanzig;
12434NehemiaNeh16717die Söhne Azgads: zweitausenddreihundertzweiundzwanzig;
12435NehemiaNeh16718die Söhne Adonikams: sechshundertsiebenundsechzig;
12436NehemiaNeh16719die Söhne Beguais:zweitausendsiebenundsechzig;
12437NehemiaNeh16720die Söhne Adins: sechshundertfünfundfünfzig;
12438NehemiaNeh16721die Söhne Aters, des Sohnes Hezekias: achtunneunzig;
12439NehemiaNeh16722die Söhne Hasems: dreihundertachtundzwanzig;
12440NehemiaNeh16723die Söhne Besais: dreihundertvierundzwanzig;
12441NehemiaNeh16724die Söhne Harephs: hundertundzwölf;
12442NehemiaNeh16725die Söhne von Gabaon: fünfundneunzig;
12443NehemiaNeh16726die Söhne von Bethlehem und Netupha: hundertundachtzig;
12444NehemiaNeh16727die Männer von Anathoth: hundertachtundzwanzig;
12445NehemiaNeh16728die Männer von Bethazmoth: zweiundvierzig;
12446NehemiaNeh16729die Männer von Kariathiarim, Kephira und Beroth: siebnhundertdreiundvierzig;
12447NehemiaNeh16730die Männer von Rama und Geba: sechshunderteinundzwanzig;
12448NehemiaNeh16731die Männer von Machmas: hundertzweiundzwanzig;
12449NehemiaNeh16732die Männer von Bethel und Hai: hundertdreiundzwanzig;
12450NehemiaNeh16733die Männer vom andern Nebo: zweiundfünfzig;
12451NehemiaNeh16734die Männer von dem andern Älam: tausendzweihundertvierundfünfzig;
12452NehemiaNeh16735die Söhne Harems: dreihundertundzwanzig;
12453NehemiaNeh16736die Söhne von Jericho: dreihundertfünfundvierzig;
12454NehemiaNeh16737die Söhne von Lod, Hadid und Ono: siebenhunderteinundzwanzig;
12455NehemiaNeh16738die Söhne von Senaa: dreitausendneunhundertunddreißig.
12456NehemiaNeh16739Die Priester: Die Söhne Idajas im Hause Josues: neunhundertdreiundsiebzig;
12457NehemiaNeh16740die Söhne Emmers: tausendzweiundfünfzig;
12458NehemiaNeh16741die Söhne Phashurs: tausendzweihundertsiebenundvierzig;
12459NehemiaNeh16742die Söhne Arems: tausendundsiebzehn. Leviten:
12460NehemiaNeh16743die Söhne Josues und Kedmihels, von den Söhnen
12461NehemiaNeh16744Odujas: vierundsiebzig. Sänger:
12462NehemiaNeh16745Die Söhne Asaphs: hundertachtundvierzig.
12463NehemiaNeh16746Die Türhüter: Die Söhne Sellums, die Söhne Aters, die Söhne Telmons, die Söhne Akkubs, die Söhne Hatitas, die Söhne Sobais: hundertachtunddreißig.
12464NehemiaNeh16747Die Nathinäer: die Söhne Sohas, die Söhne Hasuphas, die Söhne Tebbaoths,
12465NehemiaNeh16748die Söhne Keros, die Söhne Siaas, die Söhne Phadons, die Söhne Lebanas, die Söhne Hagabas, die Söhne Selmais,
12466NehemiaNeh16749die Söhne Hanans, die Söhne Geddels, die Söhne Gahers,
12467NehemiaNeh16750die Söhne Raajas, die Söhne Rasins, die Söhne Nekodas,
12468NehemiaNeh16751die Söhne Gezems, die Söhne Azas, die Söhne Phase (Pesach)as,
12469NehemiaNeh16752die Söhne Besais, die Söhne Munims, die Söhne Nekodas,
12470NehemiaNeh16753die Söhne Bakbuks, die Söhne Hakuphas, die Söhne Harhurs,
12471NehemiaNeh16754die Söhne Besloths, die Söhne Mahidas, die Söhne Harsas,
12472NehemiaNeh16755die Söhne Berkos, die Söhne Sisaras, die Söhne Themas,
12473NehemiaNeh16756die Söhne Nasias, die Söhne Hatiphas,
12474NehemiaNeh16757die Söhne der Knechte Salomons, die Söhne Sothais, die Söhne Sophereths, die Söhne Pharidas,
12475NehemiaNeh16758die Söhne Jahalas, die Söhne Darkons, die Söhne Jeddels,
12476NehemiaNeh16759die Söhne Saphatias, die Söhne Hatils, die Söhne Phochereths, der von Sabaim stammte, dem Sohne Amons.
12477NehemiaNeh16760Die Nathinäer und die Söhne der Knechte Salomons waren zusammen dreihundertzweiundneunzig.
12478NehemiaNeh16761Diese aber sind es, welche von Thelmela, Thelharsa, Cherub, Abdon und Emmer herbeizogen, ohne das Haus ihrer Väter und ihrer Abkunft angeben zu können, ob sie aus Israel seien:
12479NehemiaNeh16762die Söhne Dalajas, die Söhne Tobias, die Söhne Nekodas: sechshundertzweiundvierzig.
12480NehemiaNeh16763Und von den Priestern: die Söhne Habias, die Söhne Akkos, die Söhne Berzellais, der von den Töchtern Berzellais, des Gileaditers, ein Weib nahm und nach dem Namen jener genannt ward.
12481NehemiaNeh16764Diese suchten ihren Namen im Verzeichnisse, fanden ihn aber nicht und wurden von dem Priestertume ausgeschlossen.
12482NehemiaNeh16765Und der Athersatha verbot ihnen vom Allerheiligsten zu essen, bis ein Priester mit Weisheit und Kenntnis aufstehe.
12483NehemiaNeh16766Die ganze Menge war wie ein Mann, zweiundvierzigtausend dreihundertundsechzig,
12484NehemiaNeh16767ohne ihre Knechte und Mägde, deren es siebentausenddreihundertsiebenunddreißig gab, und unter denselben waren zweihundertfünfundvierzig Sänger und Sängerinnen.
12485NehemiaNeh16768Ihre Pferde waren siebenhundertsechsunddreißig, ihre Maultiere zweihundertfünfundvierzig,
12486NehemiaNeh16769ihre Kamele vierhundertfünfunddreißig, Esel sechstausendsiebenhundertundzwanzig. Bis hierher wird berichtet, was in dem Verzeichnisse der Zählung geschrieben war; weiterhin wird nur die Geschichte Nehemias fortgesetzt.
12487NehemiaNeh16770Aber einige von den Häuptern der Geschlechter trugen zum Baue bei. Der Athersatha gab für den Schatz tausend Goldstücke, fünfzig Schalen, fünfhundertunddreißig Priesterkleider
12488NehemiaNeh16771Und einige von den Häuptern der Geschlechter gaben zum Bauschatze zwanzigtausend Goldstücke und zweitausendzweihundert Minen Silber.
12489NehemiaNeh16772Was das übrige Volk gab, betrug: zwanzigtausend Goldstücke und zweitausend Minen Silber und siebenundsechzig Priesterkleider.
12490NehemiaNeh16773Die Priester aber, die Leviten, die Türhüter, die Sänger und das übrige Volk und die Nathinäer und ganz Israel wohnten in ihren Städten.
12491NehemiaNeh1681Als nun der siebte Monat herankam, waren die Söhne Israels in ihren Städten. Da versammelte sich alles Volk wie ein Mann auf dem Platze vor dem Wassertore und sie sagten zu Esdras, dem Schriftgelehrten, er solle das Buch des Gesetzes Moses herbeibringen, das der Herr für Israel gegeben hatte.
12492NehemiaNeh1682Da brachte Esdras, der Priester, das Gesetz vor die Versammlung der Männer und Frauen und vor alle, die es verstehen konnten, am ersten Tage des siebten Monats.
12493NehemiaNeh1683Und er las daraus, auf dem Platze vor dem Wassertore, laut vor, vom Morgen bis zum Mittage, in Gegenwart der Männer und Frauen und derer, die es verstehen konnten; und die Ohren des ganzen Volkes lauschten auf das Buch.
12494NehemiaNeh1684Esdras aber, der Schriftgelehrte, stand auf einer Erhöhung von Holz, welche er gemacht hatte, um von dort herab zu reden, und neben ihm standen Mathathias, Semeja, Ania, Uria, Helkia und Maasia zu seiner Rechten, und zur Linken Phadaja, Misael, Melchia, Hasum, Hasbadana, Zacharias und Mosollam.
12495NehemiaNeh1685Und Esdras öffnete das Buch vor dem ganzen Volke, denn er ragte über das ganze Volk empor; und als er es öffnete, stand das ganze Volk.
12496NehemiaNeh1686Dann lobte Esdras den Herrn, den großen Gott, und das ganze Volk antwortete: Amen, Amen! Indem sie ihre Hände aufhoben und sich verneigten und Gott anbeteten, das Angesicht zur Erde gebeugt.
12497NehemiaNeh1687Und Josue, Bani, Serebia, Jamin, Akkub, Sephtai, Obia, Maasia, Kelita, Azarias, Jozabed, Hanan und Phalaja, die Leviten, sorgten für die Stille unter dem Volke, damit es das Gesetz hören konnte; das Volk aber stand an seiner Stelle.
12498NehemiaNeh1688Da lasen sie aus dem Buche des Gesetzes Gottes deutlich und das Verständnis vermittelnd vor, so dass jene es verstanden, als es gelesen wurde.
12499NehemiaNeh1689Nehemias aber (das ist der Athersatha) und Esdras, der Priester und Schriftgelehrte, und die Leviten, welche dem ganzen Volke die Auslegung gaben, sprachen: Dieser Tag ist dem Herrn, unserm Gott, geheiligt! seid nicht traurig und weinet nicht. Denn das ganze Volk weinte, als es die Worte des Gesetzes hörte.
12500NehemiaNeh16810Dann sprach er zu ihnen: Gehet hin, esset Fettstücke und trinket süße Getränke und sendet denen, die nichts für sich vorrätig haben, Anteile, denn der Tag ist dem Herrn geheiligt; und seid nicht traurig, denn die Freude im Herrn ist unsere Stärke.
12501NehemiaNeh16811Die Leviten aber beruhigten das ganze Volk und sprachen: Seid stille! denn der Tag ist heilig, und seid nicht bekümmert.
12502NehemiaNeh16812Da ging alles Volk hinweg, um zu essen und zu trinken und Anteile zu versenden und große Freude zu veranstalten, denn sie hatten die Worte verstanden, die er sie gelehrt hatte.
12503NehemiaNeh16813Am zweiten Tage versammelten sich die Häupter der Geschlechter des ganzen Volkes, die Priester und Leviten, bei Esdras, dem Schriftgelehrten, dass er ihnen die Worte des Gesetzes erklärte.
12504NehemiaNeh16814Und sie fanden im Gesetze geschrieben, dass der Herr durch Moses befohlen habe, die Söhne Israels sollten an dem Feste im siebten Monate in Hütten wohnen
12505NehemiaNeh16815und sollten in allen ihren Städten und in Jerusalem ausrufen und laut verkünden und sagen: Gehet hinaus auf das Gebirge und holet Ölzweige und Zweige von den schönsten Bäumen, Myrtenzweige und Palmenzweige und Zweige von laubreichen Bäumen, um Hütten zu machen, wie geschrieben steht.
12506NehemiaNeh16816Da ging das Volk hinaus und sie holten solche. Und ein jeder machte sich Hütten auf seinem Dache oder in seinem Hofe oder in dem Vorhofe des Hauses Gottes oder auf dem Platze am Wassertore oder auf dem Platze am Tore Ephraim.
12507NehemiaNeh16817So machte die ganze Gemeinde derer, welche aus der Gefangenschaft zurückgekehrt waren, Hütten und sie wohnten in den Hütten, denn die Söhne Israels hatten solches von den Tagen Josues, des Sohnes Nuns, bis auf diesen Tag nicht getan. Und es herrschte eine sehr große Freude.
12508NehemiaNeh16818Er las aber aus dem Buche des Gesetzes Gottes Tag für Tag, vom ersten Tage bis zum letzten Tage; und sie feierten das Fest sieben Tage lang und am achten Tage die Versammlung nach der Vorschrift.
12509NehemiaNeh1691Am vierundzwanzigsten Tage dieses Monats aber versammelten sich die Söhne Israels mit Fasten und in Bußgewändern und Staub auf ihren Häuptern.
12510NehemiaNeh1692Und die Nachkommenschaft der Söhne Israels sonderte sich von allen Söhnen der Fremden ab und sie traten hin und bekannten ihre Sünden und die Missetaten ihrer Väter.
12511NehemiaNeh1693Und sie erhoben sich auf ihrem Platze und lasen aus dem Gesetzbuche des Herrn, ihres Gottes, viermal im Tage, und viermal bekannten sie ihre Sünden und beteten den Herrn, ihren Gott, an.
12512NehemiaNeh1694Es traten aber auf die Erhöhung der Leviten: Josue, Bani, Kedmihel, Sabania, Bonni, Sarebias, Bani und Kanaani und riefen mit lauter Stimme zu dem Herrn, ihrem Gott.
12513NehemiaNeh1695Und die Leviten Josue, Kedmihel, Bonni, Hasebnia, Serebia, Odaia, Sebnis und Phathahia sprachen: Auf, preiset den Herrn, euer Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit! Ja gepriesen werde der erhabene Name deiner Herrlichkeit mit allem Lobe und Preise!
12514NehemiaNeh1696Du bist der Herr! du allein du hast den Himmel erschaffen und den Himmel der Himmel und all ihre Heerscharen, die Erde und alles, was auf ihr ist, die Meere und alles, was in ihnen ist; und du gibst diesem allem Leben und das Heer des Himmels betet dich an.
12515NehemiaNeh1697Du bist der Herr, Gott, der du Abram auserwähltest und aus dem Feuer der Chaldäer hinwegführtest und ihm den Namen Abraham gabest.
12516NehemiaNeh1698Und da du sein Herz treu erfandest vor dir, schlossest du einen Bund mit ihm, das Land der Kanaaniter, Hethiter, Amorhiter, Phereziter, Jebusiter und Gergesiter seinen Nachkommen zu geben; und du hast deine Verheißung erfüllt, denn du bist gerecht.
12517NehemiaNeh1699Und du hast das Elend unserer Väter in Ägypten angesehen und ihr Geschrei am roten Meere erhört
12518NehemiaNeh16910und Zeichen und Wunder gewirkt an Pharao und an allen seinen Dienern und an dem ganzen Volke seines Landes; denn du wusstest, dass sie gegen sie Übermut übten; und du hast dir einen Namen gemacht bis auf den heutigen Tag.
12519NehemiaNeh16911Du hast das Meer vor ihnen geteilt, und sie zogen mitten durch dasselbe im Trocknen hindurch; ihre Verfolger aber schleudertest du in die Tiefe, wie einen Stein in mächtige Wasser.
12520NehemiaNeh16912Du warst ihr Führer in der Wolkensäule bei Tage und in der Feuersäule bei Nacht, dass der Weg ihnen offenbar würde, den sie ziehen sollten.
12521NehemiaNeh16913Du stiegst auf den Berg Sinai herab und sprachest mit ihnen vom Himmel aus und gabst ihnen rechte Entscheide und das Gesetz der Wahrheit, gute Satzungen und Gebote,
12522NehemiaNeh16914und tatest ihnen deinen geheiligten Sabbat kund und schärftest ihnen die Gebote und Satzungen und das Gesetz durch Moses, deinen Diener, ein.
12523NehemiaNeh16915Und da sie hungerten, gabst du ihnen Brot vom Himmel, und da sie dürsteten, ließest du Wasser aus dem Felsen hervorbrechen und hießest sie einziehen und das Land in Besitz nehmen, über welches du deine Hand erhoben, es ihnen zu geben.
12524NehemiaNeh16916Aber sie und unsere Väter wurden übermütig und verhärteten ihre Nacken und hörten nicht auf deine Gebote.
12525NehemiaNeh16917Sie wollten nicht hören und gedachten nicht deiner Wundertaten, die du für sie getan hattest. Sie verhärteten ihre Nacken und setzten mit Aufruhr ein Oberhaupt ein um in ihre Dienstbarkeit zurückzukehren. Du aber bist ein gnädiger Gott, gütig und barmherzig, langmütig und reich an Erbarmungen und hast sie nicht verlassen,
12526NehemiaNeh16918auch da nicht, als sie sich ein gegossenes Kalb machten und sprachen: Dies ist dein Gott, der dich aus Ägypten geführt hat, und da sie große Gotteslästerungen verübten.
12527NehemiaNeh16919Aber du verließest sie in deiner großen Barmherzigkeit nicht in der Wüste; die Wolkensäule wich nicht von ihnen bei Tage, um sie auf dem Wege zu führen, und die Feuersäule bei Nacht, um ihnen den Weg zu zeigen, den sie ziehen sollten.
12528NehemiaNeh16920Und du gabst deinen guten Geist, sie zu unterweisen, und entzogst dein Manna nicht ihrem Munde und gabst ihnen Wasser für ihren Durst.
12529NehemiaNeh16921Vierzig Jahre ernährtest du sie in der Wüste und es mangelte ihnen nichts; ihre Kleider wurden nicht abgetragen und ihre Füße nicht verletzt.
12530NehemiaNeh16922Und du gabst ihnen Reiche und Völker und teiltest ihnen ihre Anteile zu; sie nahmen das Land Sehon in Besitz, ja das Land des Königs von Hesebon und das Land Ogs, des Königs von Basan.
12531NehemiaNeh16923Du machst ihre Söhne zahlreich wie die Sterne des Himmels und führtest sie in das Land, in das sie kommen und das sie besitzen sollten, wie du ihren Vätern verheißen.
12532NehemiaNeh16924Und die Söhne kamen und nahmen das Land in Besitz, und du warfest vor ihnen die Einwohner des Landes, die Kanaaniter, nieder und gabst sie in ihre Hand, sowohl deren Könige wie die Völker des Landes, dass sie mit ihnen tun sollten, wie es ihnen gefiel.
12533NehemiaNeh16925So gewannen sie befestigte Städte und ein fettes Land und nahmen Häuser in Besitz, angefüllt mit allen Gütern, Zisternen, die von anderen gegraben waren, Weinberge und Ölgärten und fruchtbare Bäume in Menge; und sie aßen und wurden satt und fett und hatten Überfluss in Freuden durch deine große Güte.
12534NehemiaNeh16926Aber sie reizten dich zum Zorne und fielen von dir ab und warfen dein Gesetz hinter ihren Rücken und töteten deine Propheten, die sie mahnten, zu dir zurückzukehren, und sie begingen große Lästerungen.
12535NehemiaNeh16927Da gabst du sie in die Hand ihrer Feinde, die sie bedrängten. Zur Zeit ihrer Trübsal riefen sie zu dir und du erhörtest sie vom Himmel, und nach der Fülle deiner Erbarmungen gabst du ihnen Retter, die sie aus der Hand ihrer Feinde erretten sollten.
12536NehemiaNeh16928Aber wenn sie Ruhe hatten, taten sie abermals Böses vor deinem Angesichte; dann überließest du sie der Hand ihrer Feinde, und diese herrschten über sie. Dann bekehrten sie sich und riefen zu dir, du aber erhörtest sie vom Himmel her und errettetest sie nach deinen Erbarmungen oftmals.
12537NehemiaNeh16929Und du ermahntest sie, dass sie zu deinem Gesetze zurückkehren sollten; aber sie waren übermütig und hörten nicht auf deine Gebote und sündigten gegen deine Rechte, durch welche der Mensch das Leben hat, wenn er sie tut, und sie wiesen dir eine abgewendete Schulter und verhärteten ihre Nacken und hörten nicht.
12538NehemiaNeh16930Du warst viele Jahre langmütig gegen sie und mahntest sie durch deinen Geist, vermittelst deiner Propheten, aber sie hörten nicht, da überliefertest du sie der Gewalt der Völker der Länder.
12539NehemiaNeh16931Jedoch nach der Fülle deiner Erbarmungen hast du sie nicht ganz der Vertilgung übergeben und sie nicht verlassen. denn du bist ein Gott der Erbarmungen und gütig.
12540NehemiaNeh16932Und nun, unser Gott! du großer, starker und furchtbarer, der du den Bund und Erbarmen bewahrst, wende dein Angesicht nicht ab von all der Drangsal, die uns, unsere Könige, unsere Fürsten, unsere Priester, unsere Propheten, unsere Väter und dein ganzes Volk betroffen, von den Tagen des Königs von Assur an bis auf diesen Tag.
12541NehemiaNeh16933Du bist gerecht in allem, was über uns gekommen ist, denn du hast Treue geübt, wir aber haben gefrevelt.
12542NehemiaNeh16934Unsere Könige, unsere Fürsten, unsere Priester und unsere Väter haben dein Gesetz nicht beobachtet und nicht acht gehabt auf deine Gebote noch auf deine Zeugnisse, durch die du dich unter ihnen bezeugt hast.
12543NehemiaNeh16935Und obwohl in ihrem eigenen Reiche und mitten in deiner großen Güte, die du ihnen erzeigt, und in dem so weiten und fetten Lande, das du ihnen vor ihren Augen übergeben hattest, haben sie dir nicht gedient und haben sich nicht von ihren bösen Anschlägen abgewendet.
12544NehemiaNeh16936Siehe, wir sind heute Knechte und das Land, das du unseren Vätern gegeben hast, dass sie sein Brot und was es Gutes besitzt, äßen, ist wie wir selbst der Knechtschaft unterworfen.
12545NehemiaNeh16937Und sein Ertrag mehrt sich für die Könige, die du über uns wegen unserer Sünden gesetzt hast, und sie gebieten über unsere Leiber und unser Vieh nach ihrer Willkür und wir sind in großer Bedrängnis.
12546NehemiaNeh16938Über dies alles schließen wir einen Bund und schreiben ihn auf und unsere Fürsten, unsere Leviten und unsere Priester besiegeln ihn.
12547NehemiaNeh16101Diejenigen, welche ihn siegelten, waren: Nehemias, der Athersatha, der Sohn Hachelais, und Sedekias,
12548NehemiaNeh16102Sarajas, Azarias, Jeremias,
12549NehemiaNeh16103Pheshur, Amarias, Melchias,
12550NehemiaNeh16104Hattus, Sebenia, Melluch,
12551NehemiaNeh16105Harem, Merimuth, Obdias,
12552NehemiaNeh16106Daniel, Genthon, Baruch,
12553NehemiaNeh16107Mosollam, Abia, Miamin,
12554NehemiaNeh16108Maazia, Belgai, Semeja; das waren die Priester.
12555NehemiaNeh16109Und die Leviten: Josue, der Sohn Azanias, Bennui, von den Söhnen Henadad, Kedmihel,
12556NehemiaNeh161010und ihre Brüder: Sebenia, Odaja, Kelita, Phalaja, Hanan,
12557NehemiaNeh161011Micha, Rohob, Hasebia,
12558NehemiaNeh161012Zachur, Serebia, Sabania,
12559NehemiaNeh161013Odaja, Bani, Baninu,
12560NehemiaNeh161014Die Häupter des Volkes: Pharos, Phahathmoab, Älam, zethu, Bani,
12561NehemiaNeh161015Bonni, Azgad, Bebai,
12562NehemiaNeh161016Adonia, Begoai, Adin,
12563NehemiaNeh161017Ater, Hezekia, Azur,
12564NehemiaNeh161018Odaja, Hasum, besai,
12565NehemiaNeh161019Hareph, Anathoth, Nebai,
12566NehemiaNeh161020Megphias, Mosollam, Hazir,
12567NehemiaNeh161021Mesizabel, Sadok, Jeddua,
12568NehemiaNeh161022Pheltia, Hanan, Anaja,
12569NehemiaNeh161023Osee, Hanania, Hasub,
12570NehemiaNeh161024Alohes, Phalea, Sodek,
12571NehemiaNeh161025Rehum, Hasebna, Maasia,
12572NehemiaNeh161026Echaja, Hanan, Anan,
12573NehemiaNeh161027Melluch, Haran, Baana.
12574NehemiaNeh161028Und das übrige Volk, die Priester, Leviten, Türhüter, Sänger, Nathinäer und alle, welche sich von den Völkern der Länder zum Gesetze Gottes abgesondert hatten, deren Frauen, Söhne und Töchter,
12575NehemiaNeh161029alle, welche es verstehen konnten, gelobten für ihre Brüder, die Vornehmen unter ihnen, und wer nur kam, um zu versprechen und zu beschwören, dass sie nach dem Gesetze Gottes wandeln, welches er durch Moses, den Diener Gottes, gegeben, und alle Gebote des Herrn, unsers Gottes, und seine Rechte und seine Satzungen beobachten und halten,
12576NehemiaNeh161030und dass wir unsere Töchter dem Volke des Landes nicht geben und ihre Töchter nicht für unsere Söhne nehmen wollten.
12577NehemiaNeh161031Und den Völkern des Landes, welche am Tage des Sabbats waren und andere Dinge aller Art zum Verkaufe bringen, wollen wir am Sabbate oder an einem geheiligten Tage nichts abnehmen. Und wir wollen im siebten Jahre den Erlass gewähren und von jeder Schuldforderung abstehen.
12578NehemiaNeh161032Auch wollen wir es uns zum Gebote machen, alljährlich den dritten Teil eines Sekels für den Dienst im Hause unseres Gottes zu geben,
12579NehemiaNeh161033für die Schaubrote und für das immerwährende Speiseopfer und für das immerwährende Brandopfer, an den Sabbaten, den Neumonden, den Festtagen, und für die Weihegaben und für das Sündopfer, dass zur Sühne für Israel gebetet werde, und für alles, was im Hause unsers Gottes benötigt ist.
12580NehemiaNeh161034Wir warfen also das Los unter den Priestern und Leviten und dem Volk wegen der Darbringung des Holzes, dass wir es zu bestimmten Zeiten, jahraus jahrein, der Reihenfolge der Häuser unserer Väter gemäß in das Haus unsers Gottes brächten, damit es auf dem Altare des Herrn, unsers Gottes, verbrannt werde, wie im Gesetze Moses geschrieben steht;
12581NehemiaNeh161035und dass wir die Erstlinge unseres Bodens und die Erstlinge aller Früchte von jeder Art von Bäumen von Jahr zu Jahr in dem Hause des Herrn darbrächten
12582NehemiaNeh161036und die Erstgeburten unserer Söhne und unsers Viehes, wie im Gesetze geschrieben steht, sowie die Erstlinge unserer Rinder und unserer Schafe im Hause unsers Gottes den Priestern darbrächten, welche im Hause unsers Gottes Dienst tun;
12583NehemiaNeh161037und die Erstlinge unserer Speisen und unserer Trankopfer und die Früchte von jeder Art von Bäumen und der Weinlese und des Öles, wollen wir den Priestern für die Schatzkammer unseres Gottes bringen und den Zehnten unsers Landes den Leviten. Die Leviten selbst sollen den Zehnten aus allen Städten erheben, wo wir Ackerbau treiben.
12584NehemiaNeh161038Der Priester aber, der Sohn Aarons, soll bei den Leviten sein, wenn sie den Zehnten empfangen, und die Leviten sollen den Zehnten ihres Zehnten in das Haus unsers Gottes zur Schatzkammer in das Schatzhaus bringen.
12585NehemiaNeh161039Denn zur Schatzkammer sollen die Söhne Israels und die Söhne Levis die Erstlinge vom Getreide, Wein und Öl bringen, und daselbst sollen die heiligen Geräte und die Priester und die Sänger und die Türhüter und die Diener sein, und wir wollen das Haus unsers Gottes nicht verlassen.
12586NehemiaNeh16111Die Fürsten des Volkes nun wohnten in Jerusalem, das übrige Volk aber warf das Los, je um einen Teil von zehn zu stellen, der in Jerusalem, der heiligen Stadt, wohnen sollte, die neun andern Teile aber in den Städten.
12587NehemiaNeh16112Und das Volk segnete alle Männer, die sich freiwillig erboten, in Jerusalem zu wohnen.
12588NehemiaNeh16113Dies nun sind die Häupter des Landes, die in Jerusalem und in den Städten von Juda wohnten. Es wohnte aber ein jeder in seinem Besitze, in seiner Stadt, Israel, die Priester, die Leviten, die Nathinäer und die Söhne der Diener Salomons.
12589NehemiaNeh16114In Jerusalem wohnten Söhne Judas und Söhne Benjamins; von den Söhnen Judas: Athajas, der Sohn Aziams, des Sohnes Zacharias, des Sohnes Amarias, des Sohnes Saphatias, des Sohnes Malaleels: von den Söhnen Phares
12590NehemiaNeh16115Maasia, der Sohn Baruchs, der ein Sohn Cholhozas, der ein Sohn Hazias, der ein Sohn Adajas, der ein Sohn Jojaribs, der ein Sohn Zacharias, der ein Sohn eines Siloniters war.
12591NehemiaNeh16116Diese Söhne Phares, die in Jerusalem wohnten, waren zusammen vierhundertachtundsechzig tapfere Männer.
12592NehemiaNeh16117Dies aber sind die Söhne Benjamins: Sellum, der Sohn Mosollams, der ein Sohn Joeds, der ein Sohn Phadajas, der ein Sohn Kolajas, der ein Sohn Masias, der ein Sohn Estheels, der ein Sohn Isaias war,
12593NehemiaNeh16118und nach ihm Gebbai, Sellai, neunhundertachtundzwanzig;
12594NehemiaNeh16119Joel, der Sohn Zechris, war ihr Vorsteher und Judas, der Sohn Senuas, war als Zweiter über die Stadt gesetzt.
12595NehemiaNeh161110Und von den Priestern: Idaja, der Sohn Joaribs, Jachin,
12596NehemiaNeh161111Saraja, der Sohn des Helkias, der ein Sohn Mosollams, der ein Sohn Sadoks, der ein Sohn Merajoths, der ein Sohn Achitobs war, der Fürst des Hauses Gottes,
12597NehemiaNeh161112und deren Brüder, die den Dienst im Tempel versahen, achthundertzweiundzwanzig; und Adaja, der Sohn Jerohams, der ein Sohn Phelelias, der ein Sohn Amsis, der ein Sohn Zacharias, der ein Sohn Pheshurs, der ein Sohn Melchias war,
12598NehemiaNeh161113und seine Brüder, Häupter der Familien, zweihundertzweiundvierzig; ebenso Amassai, der Sohn Azreels, der ein Sohn Ahazis, der ein Sohn Mosollamóths, der ein Sohn Emmers, war,
12599NehemiaNeh161114und ihre Brüder, sehr tapfere Männer, hundertachtundzwanzig; ihr Vorsteher war Zabdiel, der Sohn der Mächtigen.
12600NehemiaNeh161115Und von den Leviten: Semeja, der Sohn Hasubs, der ein Sohn Azarikams, der ein Sohn Hasabias, der ein Sohn Bonis war,
12601NehemiaNeh161116und Sabathai und Jozabed, Oberhäupter der Leviten, die über alle äußeren Geschäfte des Hauses Gottes gesetzt waren,
12602NehemiaNeh161117und Mathania, der Sohn Michas, der ein Sohn Zebedeis, der ein Sohn Asaphs war, der das Lob- und Dankgebet leitete, und Bekbekia, der zweite unter seinen Brüdern, und Abda, der Sohn Samuas, der ein Sohn Galals, der ein Sohn Idithums war.
12603NehemiaNeh161118Von Leviten waren in der heiligen Stadt zusammen zweihundertvierundachtzig.
12604NehemiaNeh161119Ferner die Türhüter: Akkub, Telmon und deren Brüder, welche an den Toren Wache hielten, hundertzweiundsiebzig.
12605NehemiaNeh161120Und die übrigen aus Israel, die Priester und Leviten, waren in allen Städten Judas, ein jeder in seinem Besitz.
12606NehemiaNeh161121Die Nathinäer wohnten zu Ophel, und Siaha und Gaspha waren über die Nathinäer gesetzt.
12607NehemiaNeh161122Die Vorsteher der Leviten zu Jerusalem war Azzi, der Sohn Banis, der ein Sohn Hasabias, der ein Sohn Mathanias, der ein Sohn Michas war. Söhne Asaphs waren Sänger im Dienste des Hauses Gottes.
12608NehemiaNeh161123Denn es war für sie ein Gebot des Königs ergangen und unter den Sängern eine Ordnung für jeden Tag festgesetzt.
12609NehemiaNeh161124Und Phathahia, der Sohn Mesezebels, von den Söhnen Zaras, des Sohnes Juda, war von Seiten des Königs für alle Angelegenheiten des Volkes
12610NehemiaNeh161125und für die Häuser nach allen ihren Landschaften bestimmt. Von den Söhnen Judas wohnten in Kariatharde und in dessen Tochterstädten, in Dibon und dessen Tochterstädten, in Kabseel und dessen Dörfern,
12611NehemiaNeh161126in Jesue, Molada, Bethphaleth,
12612NehemiaNeh161127Hasersual, in Bersabee und dessen Tochterstädten,
12613NehemiaNeh161128in Sikeleg, Machona und dessen Tochterstädten,
12614NehemiaNeh161129in Remmon, Saraa, Jerimuth,
12615NehemiaNeh161130Zanoa, Odollam und deren Ortschaften, in Lachis und in dessen Umkreise und in Azeka und dessen Tochterstädten. Und sie wohnten zu Bersabee bis zum Tale Ennom.
12616NehemiaNeh161131Die Söhne Benjamins aber von Geba an in Mechmas, Hai, bethel und dessen Tochterstädten,
12617NehemiaNeh161132in Anathoth, Nob, Anania,
12618NehemiaNeh161133Asor, Rama, Gethaim,
12619NehemiaNeh161134Hadid, Seboim und Neballat, Lod
12620NehemiaNeh161135und Ono im Tale der Künstler.
12621NehemiaNeh161136Und von den Leviten waren einige Abteilungen in Juda und Benjamin.
12622NehemiaNeh16121Dies aber sind die Priester und Leviten, welche heraufzogen mit Zorobabel, dem Sohne Salathiels und mit Josue: Saraja, Jeremias, Esdras,
12623NehemiaNeh16122Amaria, Melluch, Hattus,
12624NehemiaNeh16123Sebenias, Rheum, Merimuth,
12625NehemiaNeh16124Addo, Genthon, Abia,
12626NehemiaNeh16125Miamin, Madia, Belga,
12627NehemiaNeh16126Semeja, Jojarib, Idaja, Sellum, Amok, Helkias,
12628NehemiaNeh16127Idaja. Dies waren die Vorsteher der Priester und deren Brüder in den Tagen Josues.
12629NehemiaNeh16128Die Leviten waren: Jesua, Bennui, Kedmihel, Sarebia, Juda, Mathanias, diese und ihre Brüder hatten die Leitung der Lobgesänge,
12630NehemiaNeh16129und Belbekia und Hanni und ihre Brüder, ein jeder für seinen Dienst.
12631NehemiaNeh161210Josue aber zeugte Joakim, Joakim zeugte Eliasib, Eliasib zeugte Jojada,
12632NehemiaNeh161211Jojada zeugte Jonathan und Jonathan zeugte Jeddoa.
12633NehemiaNeh161212Aber in den Tagen Joakims waren Priester und Familienhäupter: von Saraja Maraja, von Jeremias Hanania,
12634NehemiaNeh161213von Esdras Mosollam, von Amaria Johanan,
12635NehemiaNeh161214von Milicho Jonathan, von Sebenia Joseph,
12636NehemiaNeh161215von Haram Edna, von Marajoth Helki,
12637NehemiaNeh161216von Adaja Zacharia, von Genthon Mosollam,
12638NehemiaNeh161217von Abia Zechri, von Miamin und Moadia Phelti,
12639NehemiaNeh161218von Belga Sammua, von Semaja Jonathan,
12640NehemiaNeh161219von Jojarib Mathanai, von Jodaja Azzi,
12641NehemiaNeh161220von Sellai Kelai, von Amok Heber,
12642NehemiaNeh161221von Helkia Hasebia, von Idaja Nathanael.
12643NehemiaNeh161222Die Leviten wurden in den Tagen Eliasibs und Jojodas und Johanans und Jeddoas nach den Familienhäuptern verzeichnet und die Priester wurden unter der Regierung Darius, des Persers, aufgezeichnet.
12644NehemiaNeh161223Die Familienhäupter der Söhne Levis wurden im Buche der Tagesgeschichte eingeschrieben bis auf die Tage Jonathans, des Sohnes Eliasibs.
12645NehemiaNeh161224Die Häupter der Leviten waren: Hasebia, Serebia und Josue, der Sohn Kedmihels, und ihre Brüder in ihrer Ordnung, um nach der Anordnung Davids, des Mannes Gottes, Lob und Dank zu sagen und gleichmäßig und nach der Ordnung Wache zu halten.
12646NehemiaNeh161225Mathania und Belbekia, Obedia, Mosollam, Telmon, Akkub waren Hüter der Tore und der Vorhöfe an den Toren.
12647NehemiaNeh161226Diese lebten in den Tagen Joakims, des Sohnes Josues, des Sohnes Josedeks, und in den Tagen Nehemias, des Fürsten, und Esdras, des Priesters und Schriftgelehrten.
12648NehemiaNeh161227Bei der Einweihung der Mauer Jerusalems aber holte man die Leviten aus allen ihren Ortschaften zusammen, um sie nach Jerusalem zu bringen, dass sie das Freudenfest der Einweihung mit Danksagung und Lobliedern, mit Zimbeln, Harfen und Zithern feiern sollten.
12649NehemiaNeh161228Da versammelten sich die Söhne der Sänger aus den Gefilden um Jerusalem und aus den Dörfern der Nethuphatiter,
12650NehemiaNeh161229aus dem Hause Galgal und aus den Gegenden von Geba und Azmaveth; denn die Sänger hatten sich rings um Jerusalem Gehöfte gebaut.
12651NehemiaNeh161230Und die Priester und Leviten reinigten sich und hierauf das Volk und die Tore und die Mauer.
12652NehemiaNeh161231Und ich ließ die Fürsten von Juda auf die Mauer steigen und stellte zwei große Lobchöre auf. Und sie gingen zur Rechten auf der Mauer nach dem Misttore zu.
12653NehemiaNeh161232Hinter ihnen ging Osajas und der halbe Teil der Fürsten von Juda,
12654NehemiaNeh161233Azarias, Esdras, Mosollam, Judas, Benjamin, Semeja und Jeremias,
12655NehemiaNeh161234und von den Söhnen der Priester mit Posaunen: Zacharias, der Sohn Jonathans, der ein Sohn Semejas, der ein Sohn Mathanias, der ein Sohn Michajas, der ein Sohn Zechurs, der ein Sohn Asaphs war,
12656NehemiaNeh161235und seine Brüder: Semeja, Azreel, Malalai, Galalai, Maai, Nathanael, Judas und Hanani mit den Musikinstrumenten Davids, des Mannes Gottes, und Esdras, der Schriftgelehrte, vor ihnen her am Brunnentore.
12657NehemiaNeh161236Und sie zogen hinauf, den anderen gegenüber, auf die Stufen der Stadt Davids die Stadt hinan, über das Haus Davids hinaus und bis zum Wassertore nach Osten.
12658NehemiaNeh161237Der zweite Chor, der Dank sagte, ging in entgegengesetzter Richtung und ich hinter ihm, und der halbe Teil des Volkes zog oben auf der Mauer und über den Ofenturm hin und bis zur breiten Mauer
12659NehemiaNeh161238und über das Tor Ephraim und das alte Tor und über das Fischtor und den Turm Hananeel und den Turm Emath und bis zum Schaftore und sie blieben am Tore der Wache stehen.
12660NehemiaNeh161239Dann stellten sich die beiden Lobchöre am Hause Gottes auf und ich und die Hälfte der Vorsteher mit mir,
12661NehemiaNeh161240nebst den Priestern Eliachim, Maasia, Miamin, Michea, Elioenai, Zacharia, Hanania mit Posaunen,
12662NehemiaNeh161241und Maasia, Semeja, Eleazar, Azzi, Johanan, Melchia, Älam und Ezer. Und die Sänger sangen laut, Jezraja war der Vorsteher.
12663NehemiaNeh161242Und man brachte an diesem Tage große Opfer dar und war fröhlich, denn Gott hatte ihnen große Freude bereitet; aber auch ihre Frauen und Kinder freuten sich und die Freude Jerusalems ward weithin vernommen.
12664NehemiaNeh161243An demselben Tage bestellten sie auch Männer über die Vorratskammern für die Trankopfer, für die Erstlinge und für die Zehnten Priester und Leviten, dass die Vorsteher der Stadt dieselben durch sie mit geziemender Danksagung einbringen ließen; denn Juda hatte Freude über die Priester und Leviten, welche ihren Dienst verrichteten.
12665NehemiaNeh161244Und diese taten für ihren Gott genau, was sie zu besorgen hatten und was zu beobachten war für die Aussöhnung, und die Sänger und Türhüter taten ihren Dienst nach der Anordnung Davids und seines Sohnes Salomon;
12666NehemiaNeh161245denn in den Tagen Davids und Asaphs waren vom Anfang an Vorsteher über die Sänger, welche die Lob- und Danklieder zur Ehre Gottes sangen, gesetzt.
12667NehemiaNeh161246Und ganz Israel gab in den Tagen Zorobabels und in den Tagen Nehemias für die Sänger und Türhüter Abgaben, Tag für Tag, und sie spendeten Weihegaben für die Leviten, und die Leviten spendeten Weihegaben für die Söhne Aarons.
12668NehemiaNeh16131An jenem Tage ward vor den Ohren des Volkes aus dem Buche Moses gelesen und man fand darin geschrieben, dass kein Ammoniter oder Moabiter jemals in die Gemeinde Gottes aufgenommen werden sollte,
12669NehemiaNeh16132deshalb, weil sie den Söhnen Israels nicht mit Brot und Wasser entgegengekommen waren und Balaam wider jene gedungen hatten, sie zu verfluchen, aber unser Gott wandte den Fluch in Segen um.
12670NehemiaNeh16133Es begab sich aber, da sie das Gesetz gehört hatten, sonderten sie alle Fremdlinge von Israel ab.
12671NehemiaNeh16134Vordem war Eliasib, der Priester, der Vorgesetzte über die Vorratskammer des Hauses unseres Gottes, ein naher Verwandter des Tobias.
12672NehemiaNeh16135Dieser hatte ihm eine große Vorratskammer eingerichtet, in die man vor seiner Zeit die Gaben, den Weihrauch, die Geräte, den Zehnten von Getreide, Wein und Öl, die Anteile der Leviten und Sänger und Türhüter und die Erstlinge für die Priester niederzulegen pflegte.
12673NehemiaNeh16136Während alles dies geschah, war ich nicht zu Jerusalem; denn im zweiunddreißigsten Jahre des Artaxerxes, des Königs von Babylon, war ich zu dem Könige gegangen. Doch nach Verlauf gewisser Zeit erbat ich es mir von dem Könige
12674NehemiaNeh16137und kam nach Jerusalem. Da merkte ich den Frevel, den Eliasib um Tobias willen begangen hatte, indem er ihm eine Vorratskammer in den Vorhöfen des Hauses Gottes einrichtete.
12675NehemiaNeh16138Dieser Frevel schien mir groß. Ich warf alles Hausgeräte des Tobias hinaus aus der Vorratskammer
12676NehemiaNeh16139und gab Befehl, die Vorratskammern zu reinigen, und ich brachte die Geräte des Hauses Gottes, das Speiseopfer und den Weihrauch, dahin zurück.
12677NehemiaNeh161310Auch erfuhr ich, dass man den Leviten nicht ihren Anteil gegeben hatte und dass die Leviten und die Sänger und die, welche Dienst tun sollten, entflohen waren, ein jeder in seine Landmark.
12678NehemiaNeh161311Da nahm ich mich der Sache gegen die Vorsteher an und sprach: Warum haben wir das Haus Gottes verlassen? Und ich versammelte sie und stellte sie an ihre Plätze.
12679NehemiaNeh161312Und ganz Juda brachte den Zehnten vom Getreide, Wein und Öl in die Vorratskammern.
12680NehemiaNeh161313Und wir setzten über die Vorratskammern den Priester Selemia und den Schreiber Sadok und von den Leviten Phadaja und ihnen zur Seite Hanan, den Sohn Zachurs, eines Sohnes Mathanias; denn diese waren als treu bewährt, und ihnen ward das Amt, die Anteile unter ihre Brüder zu verteilen, anvertraut.
12681NehemiaNeh161314Gedenke mir dies mein Gott! und tilge meine Erbarmungen nicht aus, die ich am Hause meines Gottes und in seinem Dienste geübt habe.
12682NehemiaNeh161315In jener Zeit sah ich in Juda solche, welche am Sabbate die Kelter traten, Garben trugen und Esel mit Wein, Trauben, Feigen und allerlei Lasten beluden und diese am Sabbatstage nach Jerusalem brachten. Da warnte ich sie, sie sollten an dem Tage verkaufen, wo es erlaubt ist zu verkaufen.
12683NehemiaNeh161316Auch wohnten Tyrier darin, diese brachten Fische und Waren aller Art hinein und verkauften sie am Sabbate an die Söhne Judas in Jerusalem.
12684NehemiaNeh161317Deshalb schalt ich die Vornehmen von Juda und sprach zu ihnen: Was ist das für eine schlimme Sache, die ihr tut, dass ihr den Tag des Sabbats entheiligt?
12685NehemiaNeh161318Haben unsere Väter nicht ebendies getan und hat nicht unser Gott darauf all dies Unglück über uns und über diese Stadt gebracht? Und ihr steigert den Zorn über Israel noch, indem ihr den Sabbat entheiligt?
12686NehemiaNeh161319Und wenn die Tore zu Jerusalem am Tage des Sabbats ruhen sollten, gebot ich, dass man die Pforten schließen solle, und befahl, sie nicht eher zu öffnen, als bis nach dem Sabbate. Und ich stellte einige von meinen Knechten an die Tore, damit niemand am Tage des Sabbats eine Last hineinbrächte.
12687NehemiaNeh161320Da blieben die Krämer und die Verkäufer von aller Art Waren draußen vor Jerusalem, einmal und ein zweites Mal.
12688NehemiaNeh161321Doch ich warnte sie und sprach zu ihnen: Warum bleibt ihr an der Mauer? Wenn ihr dies noch einmal tut, so werde ich Hand an euch legen. So kamen sie denn von der Zeit an nicht mehr am Sabbate.
12689NehemiaNeh161322Auch wies ich die Leviten an, sich rein zu halten und zur Wache an den Toren zu kommen zur Heilighaltung des Sabbats. Auch dies alles gedenke mir, mein Gott! und schone meiner nach der Fülle deiner Erbarmungen.
12690NehemiaNeh161323In jener Zeit sah ich auch Juden, welche azotische, ammonitische und moabitische Frauen genommen hatten.
12691NehemiaNeh161324Ihre Kinder redeten zur Hälfte azotisch und konnten nicht jüdisch sprechen, sondern redeten nach der Sprache des einen oder des andern Volkes.
12692NehemiaNeh161325Da schalt ich sie und schleuderte den Fluch über sie und schlug einige von ihnen und raufte ihnen die Haare aus und beschwor sie bei Gott, ihre Töchter den Söhnen derselben nicht zu geben und deren Töchter nicht für ihre Söhne, noch für sich selbst zu nehmen, und ich sprach:
12693NehemiaNeh161326Hat nicht durch eine solche Sache Salomon, der König von Israel, gesündigt? Und doch war unter den vielen Völkern kein ihm ähnlicher König; und diesen, der der Liebling seines Gottes war und den Gott zum König über ganz Israel eingesetzt hatte, verleiteten dennoch die ausländischen Frauen zur Sünde.
12694NehemiaNeh161327Sollten denn auch wir ungehorsam sein und all dies große Übel begehen und uns gegen unsern Gott vergehen und fremde Frauen nehmen?
12695NehemiaNeh161328Einer aber von den Söhnen Jojadas, des Sohnes Eliasibs, des Hohenpriesters, war Tochtermann Sanaballats, des Heroniters, diesen trieb ich aus meiner Nähe fort.
12696NehemiaNeh161329Gedenke es ihnen, Herr, mein Gott! die das Priestertum beflecken und das den Priestern und Leviten bestimmte Recht.
12697NehemiaNeh161330Und ich reinigte sie von allen Fremden und bestimmte die Dienstordnungen der Priester und Leviten, einen jeden für seine Obliegenheit
12698NehemiaNeh161331und für die Darbringung des Holzes zu den bestimmten Zeiten und für die Erstlinge. Gedenke meiner, o mein Gott, zum Guten! Amen.
12699EsterEst1711Zur Zeit des Assuerus, der von Indien bis Äthiopien über hundertsiebenundzwanzig Landschaften herrschte,
12700EsterEst1712als er auf seinem königlichen Throne saß, war Susan die Hauptstadt seines Reiches.
12701EsterEst1713Im dritten Jahre seiner Herrschaft also veranstaltete er ein großes Gastmahl für alle seine Fürsten und Diener, die Gewaltigen unter den Persern und die Angesehenen unter den Medern und die Statthalter der Landschaften vor sich,
12702EsterEst1714viele Tage lang, nämlich einhundertundachtzig Tage, um die Reichtümer der Herrlichkeit seines Reiches und die Größe und Pracht seiner Macht zur Schau zu stellen.
12703EsterEst1715Und als die Tage des Gastmahles vorüber waren, lud er das ganze Volk, das sich in Susan befand, vom Größten bis zum Kleinsten, ein und ließ sieben Tage lang ein Mahl bereiten im Vorhofe des Gartens und des Haines, der mit königlicher Sorgfalt und künstlich angelegt war.
12704EsterEst1716Dort hingen überall lichte und rote und veilchenblaue Tücher, von linnenen und purpurnen Seilen gehalten, die in elfenbeinernen Ringen liefen und an marmornen Säulen befestigt waren. Auch waren dort goldene und silberne Lagerpolster auf dem Fußboden aufgestellt, der mit smaragdgrünem und parischem Marmor belegt und in wunderbarer Mussivarbeit geschmückt war.
12705EsterEst1717Die Geladenen aber tranken aus goldenen Bechern und die Speisen wurden in immer wechselnden Gefäßen aufgetragen, auch ward, wie es königlicher Herrlichkeit geziemte, der beste Wein in Überfluss aufgesetzt.
12706EsterEst1718Und niemand nötigte jemanden wider seinen Willen zum Trinken, sondern wie der König, der über jeden Tisch einen von seinen Fürsten gesetzt, bestimmt hatte, sollte jeder nehmen, was er wollte.
12707EsterEst1719Auch Vasthi, die Königin, veranstaltete ein Gastmahl für die Frauen in dem Palaste, in dem der König Assuerus sich aufzuhalten pflegte.
12708EsterEst17110Am siebenten Tage nun, als der König fröhlich und nach übermäßigem Trinken vom Weine erhitzt war, befahl er Maumam, Bazatha, Harbona, Bagatha, Abgatha, Zethar und Chardas, den sieben Kämmerern, die vor ihm Dienst taten,
12709EsterEst17111die Königin Vasthi vor den König zu führen, die Krone auf dem Haupte, damit er allen Völkern und Fürsten ihre Schönheit zeigte; denn sie war sehr schön.
12710EsterEst17112Doch sie weigerte sich und verschmähte es, auf des Königs Gebot, das er durch die Kämmerer kundgegeben hatte, zu kommen. Darüber ward der König zornig und entbrannte in gewaltigem Grimme
12711EsterEst17113und befragte die Weisen, die nach königlicher Sitte allezeit bei ihm waren, nach deren Rat er alles tat, weil sie die Gesetze und die Rechte der Vorfahren kannten
12712EsterEst17114(die obersten und ihm nächststehenden aber waren: Charsena, Sethar, Admatha, Tharsis, Mares, Marsana und Mamuchan, die sieben Fürsten der Perser und Meder, welche das Angesicht des Königs schauten und zunächst nach ihm zu sitzen pflegten),
12713EsterEst17115welchem Urteile die Königin Vasthi unterliege, da sie den Befehl des Königs Assuerus, den er durch die Kämmerer übersandt hatte, zu erfüllen sich geweigert.
12714EsterEst17116Da antwortete Mamuchan vor dem Könige und den Fürsten: Nicht den König allein hat die Königin Vasthi beleidigt, sondern auch alle Völker und Fürsten, welche in allen Ländern des Königs Assuerus wohnen.
12715EsterEst17117Denn was die Königin getan hat, wird allen Frauen kund werden, so dass sie ihre Männer verachten und sagen werden: Der König Assuerus befahl der Königin Vasthi, zu ihm zu kommen, aber sie wollte nicht.
12716EsterEst17118Nach diesem Beispiele also werden alle Frauen der Fürsten der Perser und Meder die Befehle ihrer Männer geringachten, darum ist der Zorn des Königs gerecht.
12717EsterEst17119Wenn es dir gefällt, so möge ein Erlass von dir ausgehen und es werde nach dem Gesetze der Perser und Meder, das zu übertreten nicht gestattet ist, geschrieben, dass Vasthi hinfort nicht mehr vor dem Könige erscheinen darf, sondern eine andere ihre königliche Würde erhalten soll, die besser ist als sie.
12718EsterEst17120Dies werde in dem ganzen Reiche deiner Länder (das so ausgedehnt ist,) bekannt gemacht, damit alle Frauen, sowohl die der Großen als die der Geringen ihren Männern Ehre erweisen.
12719EsterEst17121Sein Rat gefiel dem Könige und den Fürsten und der König tat nach dem Rate Mamuchans
12720EsterEst17122und sandte Schreiben in alle Landschaften seines Reiches, in verschiedenen Sprachen und Schriftarten, so wie jedes Volk es lesen und verstehen konnte, dass die Männer die Ersten und Herren in ihren Häusern seien und dass dies bei allen Völkern bekannt gemacht werde.
12721EsterEst1721Als sich nach diesen Begebenheiten der Zorn des Königs Assuerus gelegt hatte, gedachte er der Vasthi und dessen, was sie getan und was über sie gekommen war.
12722EsterEst1722Da sprachen die Höflinge des Königs und seine Diener: Man suche dem Könige schöne Jungfrauen
12723EsterEst1723und sende Leute aus, die in allen Ländern schöne Jungfrauen suchen und sie in die Stadt Susan führen und in das Frauenhaus bringen unter die Obhut des Egeus, des Kämmerers, welcher der Vorgesetzte und Hüter der königlichen Frauen ist; und sie mögen Frauenschmuck erhalten und was sonst zu ihrem Gebrauche vonnöten ist.
12724EsterEst1724Welche dann unter allen den Augen des Königs gefällt, diese werde Königin an Vasthis Stelle. Dieser Vorschlag gefiel dem Könige und er befahl zu tun, wie sie geraten hatten.
12725EsterEst1725Nun war ein Jude in der Stadt Susan, mit Namen Mardochäus, der Sohn Jairs, des Sohnes Semeis, des Sohnes Kis, vom Stamme Benjamin,
12726EsterEst1726welcher von Jerusalem zu der Zeit weggeführt war, als Nabuchodonosor, der König von Babylon, Jechonias, den König von Juda, wegführte.
12727EsterEst1727Dieser war der Nährvater seiner Bruderstochter Edissa, welche mit anderem Namen Esther hieß und beide Eltern verloren hate. Sie war sehr schön und anmutig. Nachdem also ihr Vater und ihre Mutter gestorben waren, hatte Mardochäus sie als seine Tochter angenommen.
12728EsterEst1728Als nun der Erlass des Königs kundgeworden war und nach seinem Befehle viele schöne Jungfrauen nach Susan gebracht und dem Kämmerlinge Egeus übergeben wurden, ward ihm unter den übrigen Mädchen auch Esther übergeben, um unter der Zahl der Frauen bewahrt zu werden.
12729EsterEst1729Sie gefiel ihm und fand Gnade vor seinen Augen. Daher befahl er einem Kämmerlinge, den Frauenschmuck zu beschleunigen und ihr ihren Teil zu geben, dazu sieben der schönsten Mädchen aus dem Hause des Königs und sie wie ihre Dienerinnen zu schmücken und auszustatten.
12730EsterEst17210Sie aber wollte ihm ihr Volk und Vaterland nicht kundgeben, denn Mardochäus hatte ihr befohlen, gänzlich von dieser Sache zu schweigen.
12731EsterEst17211Täglich ging er vor dem Vorhofe des Hauses, in dem die auserlesenen Jungfrauen verwahrt wurden, auf und ab, besorgt um das Wohl Esthers und begierig zu erfahren, wie es ihr gehe.
12732EsterEst17212Bis aber die Zeit für ein jedes Mädchen der Reihe nach kam, zum Könige zu gehen, vergingen, ehe alles geschehen war, was zur Pflege der Frauen gehörte, zwölf Monate; sechs Monate nämlich wurden sie mit Myrrhenöl gesalbt und andere sechs Monate gebrauchten sie allerlei Salben und Spezereien.
12733EsterEst17213Wenn sie dann zu dem Könige gingen, erhielten sie, was sie als zum Schmucke gehörig verlangten; und wie sie geschmückt sein wollten, so gingen sie aus dem Frauensaal in das Gemach des Königs.
12734EsterEst17214Die, welche am Abend hineingegangen war, kam am Morgen heraus und wurde von da in ein zweites Haus geführt, das unter der Obhut des Kämmerers Susagazi war, welcher über die Nebenfrauen des Königs die Aufsicht führte; sie durften alsdann nicht wieder zu dem Könige kommen, es sei denn, dass der König es wollte und sie ausdrücklich kommen hieß.
12735EsterEst17215Als nun die Reihenfolge um war, kam auch der Tag heran, an welchem Esther, die Tochter Ahihails, des Bruders des Mardochäus, welche dieser als Tochter angenommen hatte, zum König gehen sollte. Sie verlangte keinen Frauenschmuck, sondern was der Kämmerling Egeus, der Hüter der Jungfrauen, wollte, gab er ihr zum Schmuck. Sie war nämlich sehr wohlgestaltet und unglaublich schön, holdselig und anmutig in aller Augen.
12736EsterEst17216So ward sie denn in das Gemach des Königs Assuerus geführt im zehnten Monate, welcher Tebeth heißt, im siebenten Jahre seiner Herrschaft.
12737EsterEst17217Der König gewann sie lieber als alle anderen Frauen, sie fand Gnade und Gunst bei ihm mehr als alle anderen Frauen und er setzte die Königskrone auf ihr Haupt und machte sie zur Königin an Vasthis Statt.
12738EsterEst17218Sodann ließ er ein prächtiges Gastmahl für alle seine Fürsten und Diener zurichten, zur Feier seiner Verbindung und Hochzeit mit Esther. Auch gewährte er allen Ländern Nachlass und verteilte mit fürstlicher Freigebigkeit Geschenke.
12739EsterEst17219Als nun ein zweites Mal Jungfrauen gesucht und zusammengebracht wurden, blieb Mardochäus an der Pforte des Königs.
12740EsterEst17220Esther aber hatte ihr Vaterland und Volk noch nicht kundgegeben, wie es ihr befohlen war; denn sie beobachtete alles, was er befahl, und tat alles so, wie sie zu jener Zeit gewohnt war, da er sie noch als Kind aufzog.
12741EsterEst17221Zur Zeit also, da Mardochäus an der Pforte des Königs weilte, wurden Bagathan und Thares, zwei Kämmerer des Königs, welche Türhüter waren und die erste Schwelle des Palastes beaufsichtigten, erbittert und wollten sich wider den König erheben und ihn ermorden.
12742EsterEst17222Dies blieb Mardochäus nicht verborgen und er teilte es alsbald der Königin Esther mit und diese dem Könige im Namen des Mardochäus, der ihr die Sache hinterbracht hatte.
12743EsterEst17223Als man nun nachforschte und es richtig befand, wurden beide an den Galgen gehängt, das Ereignis aber ward in die Jahrbücher vor dem Könige eingetragen.
12744EsterEst1731Nach diesen Begebenheiten erhob der König Assuerus Aman, den Sohn Amadathis, der vom Geschlechte Agags war, und setzte dessen Sitz über den aller Fürsten, die um ihn waren.
12745EsterEst1732Und alle Diener des Königs, welche innerhalb der Tore des Palastes waren, beugten die Knie und warfen sich vor Aman nieder; denn so hatte es ihnen der Herrscher geboten. Nur Mardochäus beugte das Knie nicht und warf sich nicht vor ihm nieder.
12746EsterEst1733Da sprachen die Diener des Königs, welche über die Tore des Palastes gesetzt waren, zu ihm: Warum beobachtest du nicht, wie die übrigen, das Gebot des Königs?
12747EsterEst1734Als sie dies öfter sagten, ohne dass er darauf hören wollte, zeigten sie es Aman an, begierig, zu erfahren, ob jener auf seinem Entschlusse beharren werde; denn er hatte ihnen gesagt, dass er ein Jude sei.
12748EsterEst1735Als Aman dies hörte und selbst wahrnahm, dass Mardochäus das Knie nicht vor ihm beugte noch sich vor ihm niederwarf, ward er sehr zornig
12749EsterEst1736und erachtete es für nichts, an Mardochäus allein seine Hand zu legen; denn er hatte gehört, dass er zu dem Volke der Juden gehörte, und so wollte er noch dazu das ganze Judenvolk im Reiche des Assuerus vertilgen.
12750EsterEst1737Im ersten Monat (dessen Name Nisan ist), im zwölften Jahre der Herrschaft des Assuerus, warf man das Los, hebräisch Phur, vor Aman in die Urne, an welchem Tage und in welchem Monate das Judenvolk getötet werden sollte; da kam der zwölfte Monat heraus, welcher Adar heißt.
12751EsterEst1738Und Aman sprach zum König Assuerus: Es ist ein Volk über alle Landschaften deines Reiches zerstreut, dass für sich abgesondert ist und neue Gesetze und Gebräuche hat, auch des Königs Verordnungen missachtet. Nun weißt du sehr wohl, dass es deinem Reiche nicht zuträglich ist, wenn jenes durch Nachsicht übermütig wird.
12752EsterEst1739Gefällt es dir, so befiehl, dass es ausgetilgt werde, und ich will den Aufsehern deines Schatzes zehntausend Talente Silber darwägen.
12753EsterEst17310Da zog der König den Ring, dessen er sich bediente, von seiner Hand und gab ihn Aman, dem Sohne Amadathis, vom Geschlechte Agags, dem Feinde der Juden,
12754EsterEst17311und sprach zu ihm: Das Silber, das du versprichst, soll dein sein. Mit dem Volke tue, was dir gut dünkt.
12755EsterEst17312Dann wurden die Schreiber des Königs im ersten Monate Nisan, am dreizehnten Tage dieses Monats, berufen und es wurden, wie Aman befahl, im Namen des Königs Assuerus an alle Statthalter des Königs und die Richter der Landschaften und der verschiedenen Völker Schreiben erlassen nach der Verschiedenheit der Sprachen, so dass es jedes Volk lesen und verstehen konnte, und die Schreiben wurden mit seinem Ringe gesiegelt
12756EsterEst17313und durch die Läufer des Königs in alle Länder gesandt, dass man alle Juden vom Knaben bis zum Greise, bis zu den Kindern und Frauen, an einem Tage, das ist am dreizehnten des zwölften Monats, welcher Adar heißt, töten und vernichten und ihre Güter plündern solle.
12757EsterEst17314Dies aber war der Inhalt der Schreiben, dass alle Landschaften es wissen und sich bereit halten sollten auf den angegebenen Tag.
12758EsterEst17315Und die Eilboten, welche abgesandt wurden, eilten hin, des Königs Befehl zu erfüllen. Alsbald ward auch in Susan der Erlass angeschlagen, während der König und Aman ein Gastmahl feierten, aber alle Juden, welche in der Stadt waren, weinten.
12759EsterEst1741Als Mardochäus dies erfahren hatte, zerriss er seine Kleider, legte ein Trauergewand an, streute Asche auf sein Haupt und schrie mit lauter Stimme auf der Straße mitten in der Stadt, die Bitterkeit seines Herzens kundgebend,
12760EsterEst1742und kam so weherufend bis vor die Pforten des Palastes; denn den Hof des Königs zu betreten war niemanden erlaubt, der mit einem Trauergewande bekleidet war.
12761EsterEst1743Auch in allen Ländern, Städten und Orten, zu denen der grausame Befehl des Könige hingelangte, war bei den Juden großes Klagen und Fasten und Weherufen und Weinen und viele wählten Sack und Asche statt des Lagers.
12762EsterEst1744Da kamen die Diener der Esther und ihre Kämmerlinge und teilten es ihr mit. Als sie es hörte, erschrak sie sehr und sandte ein Kleid, das sie ihm anlegen sollten, nachdem er das Trauerkleid ausgezogen; aber er wollte es nicht annehmen.
12763EsterEst1745Sie berief also den Kämmerling Athach, den der König ihr zu ihrem Dienste gegeben hatte, und befahl ihm, zu Mardochäus zu gehen, um von ihm in Erfahrung zu bringen, warum er dies tue.
12764EsterEst1746Athach ging hinaus und kam zu Mardochäus, der auf der Straße der Stadt vor dem Tore des Palastes stand.
12765EsterEst1747Dieser teilte ihm alles mit, was sich zugetragen, wie Aman verheißen habe, für die Ermordung der Juden Silber in die Schatzkammer des Königs zu liefern.
12766EsterEst1748Dazu gab er ihm eine Abschrift des Erlasses, der in Susan angeschlagen war, um sie der Königin zu zeigen und in sie zu dringen, dass sie zu dem Könige gehen und ihn für ihr Volk um Gnade bitten möchte.
12767EsterEst1749Athach kam zurück und berichtete Esther alles, was Mardochäus gesagt hatte.
12768EsterEst17410Sie antwortete und befahl ihm, dem Mardochäus zu sagen:
12769EsterEst17411Alle Diener des Königs und alle Länder, welche unter seiner Herrschaft stehen, wissen, dass jeder, es sei Mann oder Frau, der den inneren Hof des Königs betritt, ohne gerufen zu sein, ohne Verzug alsbald des Todes ist; es sei denn, dass der König zum Zeichen der Gnade sein goldenes Zepter gegen ihn ausstreckt, alsdann bleibt er am Leben. Wie werde ich also zu dem Könige gehen können, da ich schon dreißig Tage nicht zu ihm gerufen worden bin?
12770EsterEst17412Als Mardochäus dies hörte,
12771EsterEst17413ließ er Esther wiederum sagen: Glaube nicht, dass du allein vor allen Juden ein Leben retten werdest, weil du im Hause des Königs bist;
12772EsterEst17414denn wenn du jetzt schweigst, wird den Juden durch andere Umstände Befreiung werden, du aber wirst samt deines Vaters Haus umkommen. Und wer weiß, ob du nicht darum zur königlichen Würde gelangt bist, um in solcher Zeit bereit zu sein?
12773EsterEst17415Da ließ Esther dem Mardochäus diese Worte erwidern:
12774EsterEst17416Gehe hin, versammle alle Juden in Susan, die du findest, und betet für mich. Esset und trinket drei Tage und drei Nächte nicht, auch ich will mit meinen Dienerinnen ebenso fasten und dann will ich zu dem Könige gehen, obwohl wider das Gesetz, ungerufen und mich der Todesgefahr preisgeben.
12775EsterEst17417Da ging Mardochäus von dannen und tat alles, was ihm Esther aufgetragen hatte.
12776EsterEst1751Am dritten Tage aber legte Esther ihre königlichen Gewänder an und trat in den inneren Vorhof des königlichen Hauses, der Halle des Königs gegenüber. Dieser saß auf seinem Throne im Versammlungsorte des Palastes, dem Eingange des Hauses gegenüber.
12777EsterEst1752Als er nun die Königin Esther stehen sah, gefiel sie seinen Augen und er streckte das goldene Zepter, das er in der Hand hielt, gegen sie aus. Da trat Esther hinzu und küsste die Spitze seines Zepters.
12778EsterEst1753Dann sprach der König zu ihr: Was willst du, Königin Esther? Was ist dein Begehren? Auch wenn du die Hälfte des Reiches begehrst, soll sie dir gegeben werden!
12779EsterEst1754Sie antwortete: Wenn es dem Könige gefällt, so bitte ich, du wollest heute mit Aman zu mir zu dem Mahle kommen, das ich bereitet habe.
12780EsterEst1755Sogleich sprach der König: Rufet eilends Aman, dass er Esthers Willen Folge leiste. So kamen der König und Aman also zum Gastmahle, das die Königin ihnen bereitet hatte.
12781EsterEst1756Da sprach der König zu ihr, nachdem er Wein in Fülle getrunken: Was willst du, dass dir zuteil werde, und was begehrst du? Auch wenn du die Hälfte meines Reiches begehrst, sollst du sie erhalten.
12782EsterEst1757Esther antwortete ihm: Meine Bitte und mein Begehren ist dies:
12783EsterEst1758Wenn ich Gnade vor dem Antlitze des Königs gefunden habe und wenn es dem Könige gefällt, mir zu gewähren, was ich begehre, und meine Bitte zu erfüllen, so möge der König mit Aman zu dem Mahle kommen, was ich ihnen bereitet habe, und morgen werde ich dem Könige meinen Wunsch eröffnen.
12784EsterEst1759Aman also ging an jenem Tage fröhlich und heiter von dannen. Als er aber Mardochäus vor dem Tore des Palastes sitzen sah, wie er nicht allein nicht vor ihm aufstand, sondern sich auch nicht einmal von der Stelle bewegte, auf der er saß, ward er sehr zornig.
12785EsterEst17510doch verbarg er seinen Zorn. Als er aber nach Hause zurückgekehrt war, ließ er seine Freunde und Zares, sein Weib, zu sich rufen
12786EsterEst17511und sprach vor ihnen über die Größe seiner Reichtümer und die Menge seiner Söhne, und wie hoch ihn der König über alle seine Fürsten und Diener erhoben habe.
12787EsterEst17512Darnach fügte er hinzu: Auch die Königin Esther hat keinen andern zum Mahle mit dem Könige eingeladen als mich, bei ihr werde ich auch morgen mit dem Könige speisen.
12788EsterEst17513Aber wenn ich gleich dies alles habe, so glaube ich doch nichts zu haben, solange ich Mardochäus, den Juden, vor der Pforte des Königs sitzen sehe.
12789EsterEst17514Da antworteten ihm seine Gemahlin Zares und alle seine Freunde: Lass einen hohen Balken aufrichten, fünfzig Ellen hoch, und sage morgen dem Könige, dass man Mardochäus daran aufhängen solle, so wirst du mit dem Könige fröhlich zum Gastmahle gehen. Dieser Rat gefiel ihm und er ließ ein hohes Kreuz aufrichten.
12790EsterEst1761In jener Nacht konnte der König nicht schlafen und ließ sich die Geschichts- und Jahrbücher der Vorzeit bringen. Als diese in seiner Gegenwart gelesen wurden,
12791EsterEst1762kam man an die Stelle, wo beschrieben war, wie Mardochäus die Nachstellungen der Kämmerer Bagathan und Thares, die den König Assuerus töten wollten, angezeigt hatte.
12792EsterEst1763Als der König dies hörte, sprach er: Welche Ehre und welche Belohnung hat Mardochäus für diese Treue erhalten? Die Diener und Hofleute antworteten: Er hat gar keinen Lohn erhalten!
12793EsterEst1764Da sagte der König alsbald: Wer ist im Vorhofe? Aman war nämlich in den inneren Hof des königlichen Hauses getreten, um den König zu bereden, dass er befehlen möchte, Mardochäus an den Galgen zu hängen, der für ihn vorbereitet worden war.
12794EsterEst1765Die Diener antworteten: Aman steht im Vorhofe. Da sprach der König: Er möge hereinkommen!
12795EsterEst1766Als dieser eingetreten war, sprach der König zu ihm: Was soll mit dem Manne geschehen, den der König zu ehren wünscht? Da bedachte sich Aman in seinem Herzen und vermutend, der König wolle keinen andern ehren als ihn,
12796EsterEst1767antwortete er: Der Mann, den der König zu ehren wünscht,
12797EsterEst1768soll mit königlichen Kleidern angetan und auf das Ross gesetzt werden, auf dem der König reitet, und die königliche Krone auf sein Haupt erhalten
12798EsterEst1769und der erste unter den königlichen Fürsten und Machthabern soll sein Ross halten und durch die Straßen der Stadt einhergehen und rufen und sagen: So wird der geehrt, den der König ehren will!
12799EsterEst17610Da sprach der König zu ihm: Eile und nimm das Gewand und das Ross und tue mit Mardochäus, dem Juden, der vor den Toren des Palastes sitzt, so, wie du gesagt hast. Hüte dich, etwas von dem, was du gesagt hast, fehlen zu lassen.
12800EsterEst17611Aman nahm also das Gewand und das Ross und bekleidete Mardochäus mit dem Gewande und setzte ihn auf das Ross und ging auf der Straße der Stadt vor ihm her und rief: Dieser Ehre wird der gewürdigt, den der König ehren will!
12801EsterEst17612Hierauf kehrte Mardochäus an die Pforte des Palastes zurück, Aman aber ging eilends in sein Haus, trauernd und mit verhülltem Haupte,
12802EsterEst17613und erzählte seinem Weibe Zares und seinen Freunden alles, was ihm begegnet war. Da antworteten ihm die Weisen, die seine Ratgeber waren, und sein Weib; Wenn Mardochäus, vor dem du zu fallen angefangen, vom Geschlechte der Juden ist, so wirst du ihm nicht zu widerstehen vermögen, sondern wirst vor ihm ganz zu Falle kommen.
12803EsterEst17614Während sie noch redeten, kamen die Kämmerer des Königs und drängten ihn, eilig zum Mahle zu kommen, dass die Königin bereitet hatte.
12804EsterEst1771Der König trat also mit Aman ein, um mit der Königin das Mahl zu halten.
12805EsterEst1772Und der König sprach zu ihr auch am zweiten Tage, nachdem er vom Weine erhitzt war: Welches ist dein Begehren, Esther, dass es dir zuteil werde? Und was willst du, dass geschehe? Wenn du auch die Hälfte meines Reiches begehrst, wirst du sie erhalten!
12806EsterEst1773Sie antwortete ihm: Habe ich Gnade in deinen Augen gefunden, o König! und gefällt es dir, schenke mir mein Leben, um welches ich bitte, und mein Volk, für das ich flehe.
12807EsterEst1774Denn ich und mein Volk, wir sind preisgegeben, dass wir zertreten, getötet und vertilgt werden. Ja, würden wir nur als Knechte und Mägde verkauft, so wäre das Übel erträglich und ich würde seufzend schweigen; nun aber haben wir einen Feind, dessen Grausamkeit auf den König zurückfällt.
12808EsterEst1775Da antwortete der König Assuerus und sprach: Wer ist der und was für eine Gewalt hat er, dass er es wagt, dies zu tun?
12809EsterEst1776Esther sprach: Unser Feind und Widersacher ist dieser Bösewicht Aman hier! Als dieser solches hörte, ward er alsbald starr vor Schrecken und unvermögend, den Anblick des Königs und der Königin zu ertragen.
12810EsterEst1777Der König aber stand voller Zorn auf und ging von dem Orte des Mahles in den Baumgarten. Auch Aman erhob sich, um die Königin Esther um sein Leben anzuflehen; denn er sah ein, das ihm Böses von dem Könige bevorstehe.
12811EsterEst1778Als dieser nun aus dem Baumgarten an den Ort zurückkehrte, wo das Gastmahl statthatte, fand er Aman auf das Lagerpolster niedergesunken, auf dem Esther Platz genommen hatte, und sprach: Auch der Königin will er Gewalt antun, in meiner Gegenwart, in meinem Hause! Kaum war das Wort aus des Königs Munde gegangen, so verhüllte man ihm alsbald das Gesicht.
12812EsterEst1779Und Harbona, einer von den Kämmerern, die vor dem Könige Dienste taten, sprach: Siehe, es steht im Hause Amans ein Balken, fünfzig Ellen hoch, welchen er für Mardochäus hat herrichten lassen, der zum Heile für den König geredet hat. Da sprach der König zu ihm: Hänget ihn an demselben auf!
12813EsterEst17710Aman also ward an den Galgen gehängt, den er für Mardochäus hatte herrichten lassen, und des Königs Zorn legte sich.
12814EsterEst1781An jenem Tage schenkte der König Assuerus der Köngin Esther das Haus Amans, des Feindes der Juden, und Mardochäus trat vor das Angesicht des Königs; denn Esther hatte ihm mitgeteilt, dass er ihr Oheim sei.
12815EsterEst1782Und der König nahm den Ring, den er Aman abzunehmen befohlen hatte, und gab ihn dem Mardochäus. Esther aber setzte Mardochäus über ihr Haus.
12816EsterEst1783Damit nicht zufrieden, warf sie sich dem König zu Füßen und flehte ihn weinend an, er möchte die Bosheit Amans, des Aggiters, und seine bösen Anschläge, die er gegen die Juden ausgedacht, vereiteln lassen.
12817EsterEst1784Da streckte er nach Gewohnheit das goldene Zepter aus, denn so ward das Zeichen einer Gnade gegeben, und sie stand auf und trat vor ihn hin
12818EsterEst1785und sprach: Gefällt es dem Könige und habe ich in seinen Augen Gnade gefunden und scheint ihm nicht meine Bitte widerwärtig, so bitte ich, man möge die früheren Schreiben Amans, des Verfolgers und Feindes der Juden, durch die er befohlen, sie in allen Ländern des Königs umzubringen, durch neue Schreiben widerrufen.
12819EsterEst1786Denn wie könnte ich den Untergang und den Tod meines Volkes ertragen?
12820EsterEst1787Da antwortete der König Assuerus der Königin Esther und Mardochäus, dem Juden: Das Haus Amans habe ich Esther geschenkt und ihn selbst an das Kreuz heften lassen, dafür, dass er es gewagt hat, an die Juden Hand zu legen.
12821EsterEst1788So schreibet also den Juden im Namen des Königs, wie es euch gefällt, und siegelt die Briefe mit meinem Ringe. Denn es war Herkommen, dass den Schreiben, die im Namen des Königs erlassen wurden und mit seinem Ringe gesiegelt waren, niemand widersprechen durfte.
12822EsterEst1789Da wurden die Schreiber und Abschreiber des Königs gerufen (es war aber die Zeit des dritten Monats, der Siban heißt), und am dreiundzwanzigsten Tage desselben wurden, wie es Mardochäus gewollt, Schreiben an die Juden ausgefertigt und an die Fürsten und die Statthalter und die Richter, welche über die hundertundsiebenundzwanzig Landschaften gesetzt waren, von Indien an bis nach Äthiopien, von Land zu Land und von Volk zu Volk nach ihren Sprachen und Schriften, und an die Juden, so wie sie es lesen und verstehen konnten.
12823EsterEst17810Und die Schreiben, welche im Namen des Königs gesandt wurden, waren mit seinem Ringe gesiegelt und wurden durch Eilboten geschickt, die durch alle Länder eilen und den früheren Schreiben durch die neue Botschaft zuvorkommen sollten.
12824EsterEst17811Diesen befahl der König, sich zu den Juden in allen Städten zu begeben und ihnen zu befehlen, sie sollten sich zusammenscharen, um für ihr Leben einzustehen und alle ihre Feinde mit Weibern und Kindern und deren ganze Familien zu töten und zu vertilgen und ihre Habe als Beute an sich zu nehmen.
12825EsterEst17812Auch ward in allen Landschaften ein Tag der Rache bestimmt, nämlich der dreizehnte des zwölften Monats Adar.
12826EsterEst17813Der Inhalt des Schreibens war dieser: Es sollte in allen Ländern bei den Völkern, die unter des Königs Assuerus Herrschaft standen, kund werden, dass die Juden bereit seien, Rache an ihren Feinden zu nehmen.
12827EsterEst17814Da zogen die Eilboten, welche die Botschaft bringen sollten, eilig aus und der Erlass des Königs ward auch in Susan angeschlagen.
12828EsterEst17815Mardochäus aber ging aus dem Palaste von dem König hinweg, in königlichen Gewändern herrlich strahlend, nämlich in hyazinthfarbigen und hellen, und trug eine goldene Krone auf dem Haupte und war mit einem seidenen, purpurnen Mantel bekleidet. Und die ganze Stadt frohlockte und freute sich.
12829EsterEst17816Für die Juden aber schien ein neues Licht aufzugehen, Freude und Ehre und Wonne.
12830EsterEst17817Bei allen Völkern in allen Städten und Ländern, in die der Befehl des Königs kam, war erstaunlicher Jubel und Freudenmahle und Gastereien und festliche Zeit, so dass viele von andern Völkern und Glaubensgenossen zu der Religion und den Gebräuchen der Juden übergingen, denn alle hatte großer Schrecken vor dem Namen derselben befallen.
12831EsterEst1791Im zwölften Monate also, welchen man Adar nennt, wie schon oben gesagt, am dreizehnten Tage, an dem alle Juden ermordet werden sollten und ihre Feinde nach ihrem Blut dürsteten, erlangten umgekehrt die Juden die Oberhand und fingen an, an ihren Feinden Rache zu nehmen.
12832EsterEst1792Sie versammelten sich in allen Städten, Flecken und Ortschaften, um an ihre Feinde und Verfolger Hand zu legen. Und niemand wagte Widerstand zu leisten, denn alle Völker hatte Furcht vor ihrer Größe erfasst.
12833EsterEst1793Denn auch die Richter der Länder und die Fürsten und die Statthalter und alle Würdenträger, die an der Spitze jedes Ortes und Geschäftes standen, unterstützten die Juden aus Furcht vor Mardochäus,
12834EsterEst1794von dem sie gehört hatten, dass er der Erste im Palaste sei und sehr viel vermöge; auch wuchs der Ruf seines Namens täglich und flog bei allen von Mund zu Mund.
12835EsterEst1795Die Juden also richteten unter ihren Feinden eine große Niederlage an und töteten sie und vergalten ihnen, was jene an ihnen zu tun sich gerüstet hatten.
12836EsterEst1796so dass sie selbst in Susan fünfhundert Männer töteten, außer den zehn Söhnen Amans, des Agagiters, des Feindes der Juden, deren Namen diese auch sind:
12837EsterEst1797Pharsandatha, Delphon, Esphata,
12838EsterEst1798Phoratha, Adalia, Aridatha,
12839EsterEst1799Phermesta, Arisai, Aridai, Jezatha.
12840EsterEst17910Diese erschlugen sie, wollten aber ihre Güter nicht als Beute berühren.
12841EsterEst17911Alsbald war die Zahl derer, welche in Susan erschlagen waren, dem Könige gemeldet.
12842EsterEst17912Dieser sprach zur Königin: In der Stadt Susan haben die Juden fünfhundert Menschen und außerdem die zehn Söhne Amans getötet, welch große Niederlage werden sie wohl in allen Landschaften anrichten? Was begehrst du mehr und was willst du, dass ich geschehen lassen soll?6
12843EsterEst17913Sie antwortete ihm: Gefällt es dem Könige, so gestatte man den Juden, auch morgen zu tun, wie sie heute in Susan getan haben; und die zehn Söhne Amans mögen am Galgen gehängt werden.
12844EsterEst17914Da befahl der König, dass man also tun solle. Alsbald ward der Befehl in Susan angeschlagen und die zehn Söhne Amans wurden gehängt.
12845EsterEst17915Am vierzehnten Tage des Monats Adar versammelten sich die Juden und töteten in Susan dreihundert Mann, doch wurden deren Güter nicht von ihnen geplündert.
12846EsterEst17916Aber auch in allen Landschaften, welche unter des Königs Herrschaft waren, verteidigten die Juden ihr Leben und töteten ihre Feinde und Verfolger, so dass die Zahl der Getöteten im ganzen auf fünfundsiebzigtausend kam; aber von ihrer Habe rührte keiner etwas an.
12847EsterEst17917Der dreizehnte Tag des Monats Adar war der erste des Tötens bei allen und am vierzehnten Tage hörten sie auf zu töten; diesen bestimmten sie denn zu einem Festtage, dass sie an demselben sich hinfort für immer Gastmahlen, der Freude und Festlichkeiten überlassen sollten.
12848EsterEst17918Die aber, welche in der Stadt Susan das Morden geübt hatten, brachten den dreizehnten und vierzehnten Tag desselben Monats mit Töten zu und hörten erst am fünfzehnten Tage damit auf. Darum setzten sie diesen Tag als einen Festtag der Festmahle und der Freude an.
12849EsterEst17919Jene Juden hingegen, welche in Städten ohne Mauern und in Dörfern wohnten, bestimmten den vierzehnten Tag des Monats Adar zum Gastmahle und zur Freude, so dass sie an demselben fröhlich sind und sich gegenseitig von ihren Freudenmahlen und Speisen etwas zuschicken.
12850EsterEst17920Dieses alles beschrieb Mardochäus und sandte es schriftlich an die Juden, die in allen Ländern des Königs, in den nahegelegenen wie in den fernen, wohnten,
12851EsterEst17921damit sie den vierzehnten und fünfzehnten Tag des Monats Adar als Feiertage annehmen und nach Umlauf jedes Jahres immer festlich begehen sollten,
12852EsterEst17922weil die Juden sich an diesen Tagen an ihren Feinden gerächt und Schmerz und Traurigkeit sich in Fröhlichkeit und Freude umgewandelt hatten; und darum sollten es Tage der Festmahle und der Freude sein und sie sich gegenseitig etwas von den Speisen schicken und den Armen Geschenke geben.
12853EsterEst17923Und die Juden nahmen alles, was sie damals angefangen zu tun und was Mardochäus durch sein Schreiben befohlen, als feststehenden Brauch an.
12854EsterEst17924Denn Aman, der Sohn Amadathis, vom Geschlechte Agag, der Feind und Widersacher der Juden, hatte auf Böses wider sie gesonnen, um sie zu töten und zu vernichten, und warf das Phur, das in unserer Sprache Los bedeutet.
12855EsterEst17925Hierauf ging Esther zu dem Könige und bat, dass sein Anschlag durch Schreiben des Königs vereitelt würde und dass das Böse, das er wider die Juden ausgedacht, auf sein Haupt zurückfallen sollte. Endlich schlugen sie ihn und seine Söhne an das Kreuz.
12856EsterEst17926Seit dieser Zeit nannte man diese Tage Phurim, das ist Tage der Lose, weil das Phur, das ist Los, in die Urne gelegt ward. Und alles, was sich zugetragen, ist in dem Schreiben, das ist in diesem Buche, enthalten,
12857EsterEst17927sowohl alles, was sie gelitten, wie das, was hierauf geändert worden ist. Die Juden übernahmen für sich und ihre Nachkommen, sowie für alle, die sich ihrer Religion anschließen wollten, die Verpflichtung, dass es niemand von denen, für welche diese Schrift Zeugnis gibt, erlaubt sein sollte, diese zwei Tage in dem Kreislauf der Jahre ohne Feier zuzubringen, wie es die Zeiten fordern.
12858EsterEst17928Dies sind die Tage, welche durch keine Vergessenheit je ausgetilgt, sondern alle Geschlechter hindurch in allen Ländern des Erdkreises gefeiert werden sollen; auch ist keine Stadt, in welcher die Tage der Phurim, das ist der Lose, von den Juden und ihren Nachkommen, die zu diesen Gebräuchen verpflichtet sind, nicht gehalten werden.
12859EsterEst17929Auch schrieben die Königin Esther, die Tochter Abihails und Mardochäus, der Jude, noch einen zweiten Brief, damit dieser Tag mit allem Eifer für die Zukunft als Festtag bestimmt blieb,
12860EsterEst17930und sie sandten an alle Juden, welche in den hundertsiebenundzwanzig Landschaften des Königs Assuerus wohnten, dass sie in Frieden bleiben, die Wahrheit annehmen,
12861EsterEst17931die Tage der Lose beobachten und sie mit Freuden zu ihrer Zeit feiern sollten, so wie Mardochäus und Esther es festgesetzt. Und jene übernahmen es für sich und ihre Nachkommen, das Fasten und Weheklagen und die Tage der Lose zu beobachten
12862EsterEst17932und alles, was in der Geschichte dieses Buches, welches Esther genannt wird, enthalten ist.
12863EsterEst17101Der König Assuerus aber legte dem ganzen Lande und allen Inseln des Meeres einen Tribut auf.
12864EsterEst17102Seine Macht und Herrschaft und die Würde und Hoheit, zu welcher er Mardochäus erhoben, sind in den Büchern der Meder und Perser beschrieben;
12865EsterEst17103und wie Mardochäus aus dem Geschlechte der Juden der Zweite nach dem Könige Assuerus war und bei den Juden in hohen Ansehen stand und bei dem Volke seiner Brüder beliebt war, weil er das Beste seines Volkes suchte und das redete, was seinem Geschlechte zum Frieden diente.
12866xEsterxEst7711Im zweiten Jahre der Regierung Artaxerxes, des Großen, am ersten Tage des Monats Nisan, hatte Mardochäus ein Traumgesicht, der Sohn Jairis, des Sohnes Semeis, des Sohnes Kis, vom Stamme Benjamin,
12867xEsterxEst7712ein Jude, der in der Stadt Susan wohnte, ein großer Mann und einer der Ersten am königlichen Hofe.5
12868xEsterxEst7713Er war aber aus der Zahl der Gefangenen, welche Nabudochodonosor, der König von Babylon, aus Jerusalem mit Jechonias, dem Könige von Juda, weggeführt hatte.
12869xEsterxEst7714Und folgendes war sein Traumgesicht: Es ließ sich Geschrei und Lärm hören und Donner und Erdbeben und Verwirrung auf Erden,
12870xEsterxEst7715und siehe, da waren zwei große Drachen, bereit, miteinander zu kämpfen.
12871xEsterxEst7716Auf ihr Geheul kamen alle Völker in Bewegung, um wider das Volk der Gerechten zu streiten.
12872xEsterxEst7717Und jener Tag war ein Tag der Finsternis und der Gefahr, der Drangsal und Angst und es ward ein großer Schrecken auf Erden.
12873xEsterxEst7718Da ward das Volk der Gerechten, die ihren Untergang fürchteten, bestürzt und bereitete sich zum Tode vor.
12874xEsterxEst7719Und sie riefen zu Gott, und da sie flehten, wuchs ein kleiner Quell zu einem mächtigen Strome heran, aus dem sich sehr viele Wasser ergossen.
12875xEsterxEst77110Licht und Sonne erschienen und die Niedrigen wurden erhöht und verschlangen die Angesehenen.
12876xEsterxEst77111Als Mardochäus dies so gesehen, stand er vom Lager auf und dachte nach, was Gott tun wolle, und fast beständig lag es ihm im Sinne, denn er wünschte zu wissen, was das Traumgesicht bedeute.
12877xEsterxEst77112Zu dieser Zeit hielt er sich am Hofe des Königs auf mit Bagatha und Thara, den Kämmerern des Königs, welche Türhüter des Palastes waren.
12878xEsterxEst77113Als er deren Gesinnungen erkannt und ihre Absichten genauer durchschaut hatte, gewahrte er, dass sie Hand an den König Artaxerxes legen wollten, und zeigte dies dem Könige an.
12879xEsterxEst77114Dieser ließ eine Untersuchung anstellen und, da sie geständig waren, sie zum Tode führen.
12880xEsterxEst77115Der König aber ließ das, was geschehen war, in die Denkbücher eintragen und auch Mardochäus hinterlegte über diese Sache eine Schrift zur Erinnerung.
12881xEsterxEst77116Hierauf befahl ihm der König, am Hofe des Palastes zu bleiben, und gab ihm Geschenke für die Anzeige.
12882xEsterxEst77117Aman aber, der Sohn Amadathis, der Bugäer, stand in hohen Ehren bei dem Könige und wollte Mardochäus und dessen Volke schaden, wegen der zwei Kämmerer des Königs, welche getötet worden waren.
12883xEsterxEst7721Artaxerxes, der Große, König von Indien bis Äthiopien, entbietet den Fürsten der hundertsiebenundzwanzig Landschaften und den Statthaltern, die seiner Herrschaft unterworfen sind, Gruß!
12884xEsterxEst7722Als ich Herrscher wurde über sehr viele Völker und den ganzen Erdkreis meiner Gewalt unterwarf, wollte ich keineswegs die Größe meiner Macht missbrauchen, sondern meine Untertanen mit Milde und Sanftmut regieren, damit sie das Leben ohne alle Furcht in Stille hinbrächten und des allen Sterblichen erwünschten Friedens genießen könnten.
12885xEsterxEst7723Da ich aber meine Räte befragte, wie dies erreicht werden könnte, zeigte der, welcher an Weisheit und Treue die übrigen übertraf und der nächste nach dem Könige war, Aman mit Namen,
12886xEsterxEst7724mir an, dass ein Volk auf dem ganzen Erdkreise zerstreut sei, das neue Gesetze habe und, gegen die Gewohnheit aller Völker handelnd, die Befehle der Könige verachte und die Eintracht aller Völker durch seine Verschiedenheit störe.
12887xEsterxEst7725Als wir dies vernahmen und sahen, dass ein einziges Volk sich dem ganzen Menschengeschlechte widersetze, verkehrte Gesetze habe und unsern Befehlen zuwiderhandle, auch den Frieden und die Eintracht der uns unterworfenen Länder störe,
12888xEsterxEst7726haben wir geboten, dass alle, welche Aman bezeichnen wird, der allen Landschaften vorgesetzt und der nächste nach dem Könige ist und den wir an Vaters Statt verehren, mit ihren Weibern und Kindern von ihren Feinden vertilgt werden sollen, ohne dass jemand sich ihrer erbarme, am vierzehnten Tage des zwölften Monats Adar des gegenwärtigen Jahres,
12889xEsterxEst7727damit die verruchten Menschen an einem Tage in die Unterwelt hinabfahren und so unserm Reiche den Frieden wiedergeben, welchen sie gestört haben. Bis hierher die Abschrift des Briefes. Was nun folgt, habe ich nach jener Stelle geschrieben gefunden, wo es heißt: „Und Mardochäus ging hin und tat alles, was ihm Esther befohlen hatte.“ Doch ist es im Hebräischen nicht und findet sich bei keinem einzigen Übersetzer.
12890xEsterxEst7728Mardochäus aber flehte zu dem Herrn, eingedenk aller seiner Taten,
12891xEsterxEst7729und sprach: Herr, Herr, allmächtiger König! denn deiner Macht ist alles unterworfen und niemand ist, der deinem Willen zu widerstehen vermöchte, wenn du beschlossen hast, Israel zu erlösen.
12892xEsterxEst77210Du hast Himmel und Erde geschaffen und alles, was in des Himmels Umkreis enthalten ist.
12893xEsterxEst77211Du bist der Herr über alles und keiner vermag deiner Majestät zu widerstehen.
12894xEsterxEst77212Dir ist alles bekannt und du weißt, dass ich dies nicht aus Stolz und Trotz oder aus irgend einer Ruhmsucht getan habe, dass ich mich vor dem hochmütigen Aman nicht niederwarf,
12895xEsterxEst77213(denn gern wäre ich bereit, für Israels Rettung auch seine Fußstapfen zu küssen,)
12896xEsterxEst77214sondern ich fürchtete mich, die meinem Gotte gebührende Ehre auf einem Menschen zu übertragen und mich vor Jemanden anderem niederzuwerfen, als vor meinem Gott.
12897xEsterxEst77215Und nun, Herr, König, Gott Abrahams! erbarme dich deines Volkes, denn unsere Feinde wollen uns verderben und dein Erbe vernichten.
12898xEsterxEst77216Verschmähe dein Erbteil nicht, welches du dir aus Ägypten gerettet hast.
12899xEsterxEst77217Erhöre mein Gebet und sei deinem Lose und Anteil gnädig und wandle unsere Traurigkeit in Freude um, dass wir leben und deinen Namen preisen, Herr! und verschließe nicht den Mund derer, die dir lobsingen.
12900xEsterxEst77218Auch ganz Israel rief in gleicher Gesinnung und mit gleichem Flehen zu dem Herrn, da ihnen der sichere Tod bevorstand.
12901xEsterxEst7731Auch die Königin Esther nahm ihre Zuflucht zu dem Herrn, aus Furcht vor der Gefahr, welche drohte.
12902xEsterxEst7732Und nachdem sie ihre königlichen Gewänder abgelegt, zog sie Kleider an, die dem Weinen und Trauern angemessen waren, und streute statt allerlei Salben Asche und Staub auf ihr Haupt und beugte ihren Leib nieder mit Fasten; und an allen Orten, an denen sie sich zuvor zu freuen pflegte, raufte sie sich jetzt die Haare aus.
12903xEsterxEst7733Und sie flehte zu dem Herrn, dem Gott Israels, und sprach: Mein Herr! der du allein unser König bist, hilf mir Verlassenen, die außer dir keinen anderen Helfer hat.
12904xEsterxEst7734Meine Gefahr ist in meinen Händen.
12905xEsterxEst7735Ich habe von meinem Vater gehört, dass du, o Herr! Israel aus allen Völkern und unsere Väter aus allen ihren früheren Vorfahren auserwählt hast, sie als Erbe auf ewig zu besitzen; und du hast ihnen getan, wie du verheißen hast.
12906xEsterxEst7736Wir haben gesündigt vor deinem Angesichte und darum hast du uns in die Gewalt unserer Feinde gegeben,
12907xEsterxEst7737denn wir haben ihre Götter verehrt. Gerecht bist du, o Herr!
12908xEsterxEst7738Jetzt aber ist es ihnen nicht genug, dass sie uns mit der härtesten Dienstbarkeit bedrücken, sondern sie schreiben auch die Stärke ihrer Hände der Macht der Götzen zu3
12909xEsterxEst7739und wollen deine Verheißungen vereiteln, dein Erbe vertilgen, den Mund derer, die dich loben, schließen und die Herrlichkeit deines Tempels und Altares vernichten,
12910xEsterxEst77310um den Mund der Heiden zu öffnen, die Stärke der Götzen zu loben und einen sterblichen König immerdar zu preisen.
12911xEsterxEst77311Gib nicht, o Herr! dein Zepter denen hin, die nichts sind, dass sie nicht bei unserem Untergange lachen, sondern wende ihren Anschlag auf sie selbst zurück und verdirb den, der angefangen, wider uns zu wüten.
12912xEsterxEst77312Gedenke, o Herr! und zeige dich uns in der Zeit unserer Drangsal und gib mir Vertrauen, Herr, König der Götter und aller Macht,
12913xEsterxEst77313lege das rechte Wort in meinen Mund vor dem Angesichte des Löwen und lenke sein Herz zum Hass gegen unsern Feind, dass er zugrunde gehe mit allen übrigen, die ihm beistimmen.
12914xEsterxEst77314Uns aber befreie durch deine Hand und hilf mir, die ich keine andere Hilfe habe als dich, Herr! der du Kenntnis von allem hast
12915xEsterxEst77315und weißt, dass ich die Herrlichkeit der Gottlosen hasse und das Lager der Unbeschnittenen und jedes Fremden verabscheue.
12916xEsterxEst77316Du weißt, dass ich gezwungen bin, dass ich das Zeichen meiner Hoheit und Herrlichkeit, das in den Tagen, da ich mich zeige, auf meinem Haupte ist, verabscheue und dass es mir ein Greuel ist, wie das Tuch einer Blutgängigen und dass ich es in den Tagen meiner Zurückgezogenheit nicht trage,
12917xEsterxEst77317und dass ich nicht am Tische Amans gegessen, noch Gefallen gehabt am Mahle des Königs und den Wein der Trankopfer nicht getrunken habe,
12918xEsterxEst77318und dass deine Magd sich niemals gefreut, seitdem sie hierher gebracht worden ist, bis auf den heutigen Tag, außer in dir, Herr, Gott Abrahams!
12919xEsterxEst77319Gott, der du stark bist über alle, erhöre die Stimme derer, welche keine andere Hoffnung haben, und rette uns aus der Hand der Ungerechten und befreie mich von meiner Furcht.
12920xEsterxEst7741Am
12921xEsterxEst7741 dritten Tage aber legte sie ihre Trauerkleider ab und bekleidete sich mit ihrer Pracht.
12922xEsterxEst7742Und da sie im Glanze der königlichen Gewänder strahlte und Gott, den Lenker und Retter aller, angerufen hatte, nahm sie zwei Dienerinnen zu sich
12923xEsterxEst7743und lehnte sich auf die eine, als könnte sie vor Weichlichkeit und übergroßer Zartheit ihren Körper nicht mehr tragen,
12924xEsterxEst7744die andere Dienerin aber folgte der Gebieterin, die auf den Boden herabsinkenden Gewänder haltend.
12925xEsterxEst7745Ihr Antlitz war von rosiger Farbe übergossen und ihre Augen glänzten, und so verbarg sie es, dass ihr Herz traurig und von übergroßer Furcht beklommen war.
12926xEsterxEst7746So ging sie durch alle Türen nach der Reihe und stellte sich dem Könige gegenüber, da, wo er auf dem Throne seines Reiches saß, angetan mit den königlichen Gewändern, von Gold und kostbaren Steinen strahlend und schrecklich anzusehen.
12927xEsterxEst7747Doch als er sein Angesicht aufhob und den Grimm seines Herzens durch die funkelnden Augen zu erkennen gab, sank die Königin nieder, ihre Farbe verwandelte sich in Blässe und sie ließ kraftlos das Haupt auf ihre Dienerin sinken.
12928xEsterxEst7748da wandte Gott das Herz des Königs zur Sanftmut und eilends sprang er besorgt vom Throne und stützte sie mit seinen Armen, bis sie wieder zu sich kam, und liebkoste sie mit diesen Worten:
12929xEsterxEst7749Was hast du, Esther? Ich bin dein Bruder, fürchte dich nicht!
12930xEsterxEst77410Du sollst nicht sterben; denn dies Gesetz ist für alle andern gegeben, aber nicht für dich.
12931xEsterxEst77411Tritt also herzu und berühre das Zepter!
12932xEsterxEst77412Und da sie schwieg, nahm er den goldenen Stab, legte ihn an ihren Hals, küsste sie und sprach: Warum sagst du nichts zu mir?
12933xEsterxEst77413Sie antwortete: Ich sah dich, Herr! wie einen Engel Gottes und mein Herz ward verwirrt aus Furcht vor deiner Herrlichkeit,
12934xEsterxEst77414denn du bist sehr wunderbar, Herr! und dein Angesicht ist voller Gnade.
12935xEsterxEst77415Während sie so redete, sank sie wieder nieder und fiel fast in Ohnmacht.
12936xEsterxEst77416Der König aber erschrak und alle seine Diener trösteten sie.
12937xEsterxEst7751Artaxerxes,
12938xEsterxEst7751 der große König von Indien bis Äthiopien, entbietet den hundertsiebenundzwanzig Statthaltern und den Fürsten, die unsern Befehlen gehorchen, Gruß!
12939xEsterxEst7752Viele haben die Güte der Fürsten und die Ehre, die ihnen verliehen worden, zur Überhebung missbraucht1
12940xEsterxEst7753und suchen nicht nur, die Untertanen der Könige zu unterdrücken, sondern können nicht einmal die ihnen verliehene Ehre ertragen und bereiten denen Nachstellungen, welche ihnen dieselbe verliehen haben.
12941xEsterxEst7754Nicht zufrieden damit, für die Wohltaten nicht zu danken und an sich schon die Rechte der Menschlichkeit zu verletzen, meinen sie auch, sie könnten dem Urteile des allsehenden Gottes entgehen.
12942xEsterxEst7755Und in solchen Wahnsinn gerieten sie, dass sie jene, welche die ihnen anvertrauten Ämter eifrig versehen und alles so verrichten, dass sie jedermanns Lob würdig sind, durch die Fallgruben der Lügen zu stürzen suchen,
12943xEsterxEst7756indem sie die arglosen Ohren der Fürsten, welche andere nach sich selbst beurteilen, mit listigem Betruge täuschen.
12944xEsterxEst7757Solches lässt sich ebenso aus den alten Geschichten beweisen, wie aus dem, was sich täglich begibt, wie das Streben der Könige durch die bösen Einflüsterungen einiger verkehrt wird.
12945xEsterxEst7758Darum muss für den Frieden aller Landschaften Vorsehung getroffen werden.
12946xEsterxEst7759Ihr dürft auch nicht meinen, dass dies aus einer Leichtfertigkeit unseres Gemütes herrührt, wenn wir Verschiedenes befehlen, sondern dass wir nach der Beschaffenheit und dem Bedürfnisse der Zeiten Beschlüsse fassen, wie es das Wohl des Gemeinwesens erheischt.
12947xEsterxEst77510Und damit ihr deutlicher versteht, was wir sagen: Aman, der Sohn Amadathis, von Gesinnung und Geschlecht ein Macedonier und dem Blute der Perser fremd, der unsere Güte durch seine Grausamkeit befleckt hat, war von uns als Fremdling aufgenommen
12948xEsterxEst77511und hatte solche Herablassung von uns an sich erfahren, dass wir ihn unseren Vater nannten und er von uns allen als der nächste nach dem Könige verehrt wurde,
12949xEsterxEst77512dieser wurde so anmaßend und aufgeblasen, dass er uns Reich und Leben zu rauben suchte.
12950xEsterxEst77513Denn er verlangte, durch neue und unerhörte Ränke den Mardochäus, durch dessen Treue und Wohltat wir leben, und Esther, die Mitgenossin unserer Herrscherwürde, samt ihrem ganzen Volke dem Tode zu weihen.
12951xEsterxEst77514Er hatte im Sinne, nach ihrer Ermordung, wenn wir ohne Stütze wären, unserer Person nachzustellen und das Reich der Perser auf die Macedonier zu übertragen.
12952xEsterxEst77515Wir fanden aber, dass die von dem Nichtswürdigsten der Sterblichen zum Tode bestimmten Juden ganz und gar unschuldig waren, ja im Gegenteil gerechte Gesetze haben
12953xEsterxEst77516und Söhne des höchsten und größten Gottes sind, der immerdar lebt, durch dessen Gnade uns und unsern Vätern die Herrschaft übergeben ist und bis auf diesen Tag erhalten wird.
12954xEsterxEst77517Darum wisset, dass die Schreiben, welche er unter unserm Namen ausgesandt hatte, ungültig sind.
12955xEsterxEst77518Für diese verruchte Tat ist sowohl er, der Anstifter, wie sein ganzes Geschlecht vor den Toren dieser Stadt, das ist Susan, aufgehängt, indem nicht wir, sondern Gott ihm vergalt, was er verdiente.
12956xEsterxEst77519Dieser Erlass aber, den wir jetzt senden, ist in allen Städten bekannt zu machen, dass es den Juden freistehen soll, nach ihren Gesetzen zu leben.
12957xEsterxEst77520Und ihr sollt denselben behilflich sein, damit sie diejenigen, welche sich zu ihrer Ermordung gerüstet hatten, am dreizehnten Tage des zwölften Monats, welcher Adar heißt, töten können,
12958xEsterxEst77521denn diesen Tag der Trauer und Betrübnis hat Gott, der Allmächtige, für sie in Freude verwandelt.
12959xEsterxEst77522Darum nehmet auch ihr diesen Tag unter die Zahl der Festtage auf und feiert ihn mit aller Freude, damit man auch in Zukunft erkenne,
12960xEsterxEst77523dass alle, welche den Persern treu gehorsam sind, den verdienten Lohn für ihre Treue erhalten, jene aber, die ihrer Herrschaft Nachstellungen bereiten, um ihres Frevels willen zu Grunde gehen.
12961xEsterxEst77524Jedes Land aber und jede Stadt, die an dieser Feier nicht teilnehmen wollte, soll mit Feuer und Schwert vernichtet und so verwüstet werden, dass sie nicht nur für Menschen, sondern auch für Tiere auf ewig zur Öde wird, als warnendes Beispiel für Verachtung und Ungehorsam.
12962xEsterxEst7761Und
12963xEsterxEst7761Mardochäus sprach: Gott hat dies alles getan.
12964xEsterxEst7762Ich erinnere mich eines Traumes, den ich hatte, der ebendies vorbedeutete, und es ist nichts davon unerfüllt geblieben.
12965xEsterxEst7763Der kleine Quell, welcher zum Strome anwuchs und sich in ein Licht, in die Sonne, verwandelte und in sehr viele Gewässer ergoss, ist Esther, welche der König zur Gemahlin nahm und zur Königin machte.
12966xEsterxEst7764Die zwei Drachen aber, das bin ich und Aman.
12967xEsterxEst7765Die Völker, welche zusammenkamen, sind die, welche den Namen der Juden zu vertilgen trachteten.
12968xEsterxEst7766Mein Volk aber, Israel, rief zu dem Herrn und der Herr rettete sein Volk und befreite uns von allen Übeln und tat große Zeichen und Wunder unter den Völkern.
12969xEsterxEst7767Und er befahl, dass zwei Lose sein sollten, das eine für das Volk Gottes und das andere für alle Völker.
12970xEsterxEst7768Und beide Lose trafen auf den schon von jener Zeit an vor Gott für alle Völker bestimmten Tag.
12971xEsterxEst7769Und der Herr gedachte seines Volkes und erbarmte sich seines Erbes.
12972xEsterxEst77610Diese Tage sollen im Monate Adar, am vierzehnten und fünfzehnten dieses Monats, gefeiert werden, das ganze Volk soll sich mit allem Eifer und mit Freude versammeln durch alle nachfolgenden Geschlechter des Volkes Israel.
12973xEsterxEst77611Im vierten Jahre, als Ptolemäus und Kleopatra regierten, brachten Dositheus, der sich für einen Priester aus dem Stamme Levi ausgab, und Ptolemäus, sein Sohn, diesen Brief über die Phurim, von em sie sagten, dass Lysimachum, des Ptolemäus Sohn, zu Jerusalem ihn übersetzt habe.
12974HiobHi1811Es war ein Mann im Lande Hus, mit Namen Job; derselbe war ohne Falsch und rechtschafen und gottesfürchtig und das Böse meidend.
12975HiobHi1812Diesem wurden sieben Söhne und drei Töchter geboren.
12976HiobHi1813Und sein Besitz bestand in siebentausend Schafen und dreitausend Kamelen, fünfhundert Joch Ochsen und fünfhundert Eselinnen; dazu hatte er ein sehr zahlreiches Gesinde und dieser Mann war groß unter allen Söhnen des Morgenlandes.
12977HiobHi1814Seine Söhne pflegten von Haus zu Haus, ein jeder an seinem Tage, ein Gastmahl zu veranstalten, indem sie hinsandten und ihre drei Schwestern einluden, mit ihnen zu essen und zu trinken.
12978HiobHi1815Wenn dann die Tage des Gastmahles der Reihe nach um waren, sandte Job zu ihnen und heiligte sie und, sich am frühen Morgen erhebend, brachte er für einen jeden Brandopfer dar, den er sprach: Vielleicht haben meine Söhne gesündigt und Gott gelästert in ihren Herzen. So tat Job alle Zeit.
12979HiobHi1816Eines Tages nun kamen die Söhne Gottes, vor dem Herrn zu erscheinen, da war unter ihnen auch der Satan zugegen.
12980HiobHi1817Zu diesem sprach der Herr: Woher kommst du? Er antwortete und sprach: Ich habe die Erde durchstreift und sie durchwandert.
12981HiobHi1818Da sprach der Herr zu ihm: Hast du wohl acht gehabt auf meinen Diener Job, dass seinesgleichen nicht auf Erden ist, ein Mann aufrichtig, recht, gottesfürchtig und das Böse meidend?
12982HiobHi1819Der Satan antwortete ihm und sprach: Fürchtet wohl Job Gott umsonst?
12983HiobHi18110Hast du nicht ihn und sein Haus und alle seine Habe ringsum mit einem Walle umgeben? Hast du nicht die Werke seiner Hände gesegnet und hat sein Besitztum nicht zugenommen im Lande?
12984HiobHi18111Aber strecke nur einmal deine Hand ein wenig aus und taste alles an, was er hat, ob er dich dann nicht ins Angesicht lästert?
12985HiobHi18112Da sprach der Herr zu dem Satan: Siehe, alles, was er hat, ist in deiner Hand! Nur gegen ihn strecke deine Hand nicht aus. Da ging der Satan hinweg vom Angesichte des Herrn.
12986HiobHi18113Als aber eines Tages seine Söhne und Töchter im Hause ihres erstgeborenen Bruders aßen und Wein tranken,
12987HiobHi18114kam ein Bote zu Job, welcher sprach: Die Ochsen pflügten und die Eselinnen weideten nahe bei ihnen,
12988HiobHi18115da machten die Sabäer einen Überfall, nahmen alles und erschlugen die Knechte mit dem Schwerte und ich allein bin entkommen, es dir zu verkünden.
12989HiobHi18116Während dieser noch redete, kam ein anderer und sprach: Feuer Gottes fiel vom Himmel und ergriff die Schafe und die Knechte und verzehrte sie und ich bin allein entronnen, es dir zu melden.
12990HiobHi18117Während auch dieser noch redete, kam ein anderer und sprach: Die Chaldäer bildeten drei Haufen, fielen über die Kamele her und nahmen sie, die Knechte aber erschlugen sie mit dem Schwerte und ich bin allein entronnen, es dir zu verkünden.
12991HiobHi18118Noch redete dieser, da trat ein anderer ein und sprach: Deine Söhne und Töchter aßen eben und tranken Wein im Hause ihres erstgeborenen Bruders,
12992HiobHi18119da stürmte plötzlich ein heftiger Wind von der Wüste her heran und erschütterte die vier Ecken des Hauses, so dass es einstürzte und deine Kinder verschüttete, und sie starben; und ich allein bin entkommen, es dir zu verkünden.
12993HiobHi18120Da erhob sich Job, zeriss seine Kleider, schor sein Haupt, betete, sich zur Erde niederwerfend, an
12994HiobHi18121und sprach: Nackt bin ich aus meiner Mutter Schoß hervorgegangen und nackt werde ich dahin zurückkehren; der Herr hat es gegeben, der Herr hat es genommen. Wie es dem Herrn gefiel, so ist es geschehen! Der Name des Herrn sei gepriesen!
12995HiobHi18122Bei alledem sündigte Job nicht mit seinen Lippen und redete nichts Törichtes wider Gott.
12996HiobHi1821Es begab sich aber eines Tages, als die Söhne Gottes kamen, vor dem Herrn zu erscheinen, kam unter ihnen auch der Satan, um vor sein Angesicht zu treten.
12997HiobHi1822Da sprach der Herr zu dem Satan: Woher kommst du? Er antwortete und sprach: Ich habe die Erde durchstreift und sie durchwandert.
12998HiobHi1823Und der Herr sprach zu dem Satan: Hast du wohl acht gehabt auf meinen Diener Job, dass seinesgleichen nicht ist auf Erden, ein Mann, aufrichtig, recht, gottesfürchtig, das Böse meidend und seine Unschuld noch bewahrend? Du aber reiztest mich wider ihn, ihn ohne Ursache zu schlagen.
12999HiobHi1824Der Satan antwortete ihm und sprach: Haut um Haut, und alles, was der Mensch hat, wird er um sein Leben geben.
13000HiobHi1825Aber strecke nur deine Hand aus und taste sein Gebein und Fleisch an, dann wirst du sehen, dass er dich ins Angesicht lästert.
13001HiobHi1826Da sprach der Herr zu dem Satan: Siehe, er ist in deiner Hand, doch seines Lebens schone!
13002HiobHi1827Alsbald ging der Satan von dem Angesichte des Herrn hinweg und schlug Job mit einem bösartigen Geschwüre von der Fußsohle bis zum Scheitel.
13003HiobHi1828Dieser schabte den Eiter mit einem Scherben ab, auf einem Misthaufen sitzend.
13004HiobHi1829Da sprach sein Weib zu ihm: Bleibst du noch standhaft in deiner Einfalt? Fluche Gott und stirb!
13005HiobHi18210Er aber sprach zu ihr: Wie eine der törichten Frauen hast du geredet! Haben wir das Gute von der Hand Gottes empfangen, warum sollten wir das Böse nicht hinnehmen? Bei alledem sündigte Job nicht mit seinen Lippen.
13006HiobHi18211Als nun die drei Freunde Jobs von allem Unglück hörten, das ihm widerfahren war, kamen sie, ein jeder von seinem Wohnorte, herbei, Eliphaz, der Themaniter, und Baldad, der Suhiter, und Sophar, der Naamathiter. Denn sie hatten sich verabredet, miteinander zu kommen, ihn zu besuchen und zu trösten.
13007HiobHi18212Als sie nun von ferne ihre Augen erhoben, kannten sie ihn nicht mehr und schrieen laut auf und weinten und zerrissen ihre Kleider und streuten Staub gegen den Himmel auf ihr Haupt.
13008HiobHi18213Und sie setzten sich zu ihm auf die Erde, sieben Tage und sieben Nächte, ohne dass einer ein Wort zu ihm sagte; denn sie sahen, dass sein Schmerz heftig war.
13009HiobHi1831Darnach tat Job seinen Mund auf und fluchte seinem Tage
13010HiobHi1832und sprach:
13011HiobHi1833Untergehe der Tag, an dem ich geboren, und die Nacht, in der man sprach: Ein Mensch ist empfangen!
13012HiobHi1834Dieser Tag möge sich in Finsternis verwandeln, es frage Gott nicht nach ihm in der Höhe und nicht erhelle ihn Licht!
13013HiobHi1835Finsternis und Todesschatten mögen ihn verdunkeln, Nachtgewölk umlagere ihn und Bitterkeit hülle ihn ein!
13014HiobHi1836Jene Nacht möge ein finsterer Wirbelwind erfassen, nicht werde sie unter die Tage des Jahres gerechnet und nicht unter die Monde gezählt.
13015HiobHi1837Einsam sei jene Nacht und keines Lobes gewürdigt;
13016HiobHi1838es sollen ihr fluchen, die den Tag verfluchen, die bereit sind, den Leviathan aufzureizen.
13017HiobHi1839Durch ihr Dunkel mögen die Sterne verfinstert werden, sie harre auf Licht und schaue es nicht noch auch den Aufgang des emporsteigenden Morgenrots;
13018HiobHi18310weil sie die Pforten des Mutterleibes nicht verschlossen, der mich getragen, und nicht das Unglück von meinen Augen weggenommen.
13019HiobHi18311Warum starb ich nicht im Mutterleibe, verschied ich nicht sogleich, als ich hervorging aus dem Mutterschoße?
13020HiobHi18312Warum ward ich auf Knien aufgenommen, warum an Brüsten gesäugt?
13021HiobHi18313Denn so schliefe ich nun in Stille und ruhte sanft in meinem Schlafe
13022HiobHi18314mit Königen und Ratsherren der Erde, welche sich einsame Stätten bauen,
13023HiobHi18315oder mit Fürsten, welche Gold besitzen und ihre Häuser mit Silber füllen;
13024HiobHi18316oder ich wäre gleich einer verscharrten Fehlgeburt nicht mehr da, oder wie Kinder, die zwar empfangen waren, aber das Licht nicht erblickt haben.
13025HiobHi18317Dort hören die Gottlosen auf zu toben und dort ruhen die, deren Kraft erschöpft ist.
13026HiobHi18318Die einst in Fesseln lagen, sind allzumal unbelästigt, nicht hören sie die Stimme des Treibers.
13027HiobHi18319Klein und Groß ist dort und der Knecht frei von seinem Herrn.
13028HiobHi18320Warum ist das Licht dem Leidvollen gegeben und das Leben denen, deren Seele voll Bitterkeit ist?
13029HiobHi18321Die auf den Tod harren, gleich als grüben sie nach einem Schatze, und er kommt nicht,
13030HiobHi18322die sich überaus freuen, wenn sie das Grab finden;
13031HiobHi18323dem Manne, dessen Weg verborgen ist und den Gott mit Finsternis umgeben hat?
13032HiobHi18324Ehe ich esse, seufze ich und wie überströmende Wasser ergießt sich mein Stöhnen.
13033HiobHi18325Denn das Schreckliche, das ich gefürchtet, ist über mich gekommen; und was ich besorgte, ist eingetroffen.
13034HiobHi18326War ich nicht gelassen? Schwieg ich nicht? War ich nicht ruhig? Und dennoch ist ein Zorngericht über mich hereingebrochen!
13035HiobHi1841Da antwortete Eliphaz, der Themaniter, und sprach:
13036HiobHi1842Wenn wir beginnen mit dir zu reden, wird es dir vielleicht lästig fallen, doch wer vermag Worte, die im Sinne liegen, zurückzuhalten?
13037HiobHi1843Siehe, viele hast du unterwiesen und müde Hände gestärkt,
13038HiobHi1844die Wankenden hielten deine Reden aufrecht und sinkenden Knien gabest du Kraft.
13039HiobHi1845Da nun aber eine Plage über dich gekommen, bist du mutlos geworden; sie hat dich angetastet und du bist bestürzt.
13040HiobHi1846Wo ist deine Gottesfurcht, deine Stärke, deine Geduld und die Vollkommenheit deines Wandels?
13041HiobHi1847Bedenke, ich bitte dich, wer kam je unschuldig um? Oder wann wurden Gerechte vernichtet?
13042HiobHi1848Vielmehr sah ich: die, welche Unrecht tun und Schmerzen säen, ernten sie auch,
13043HiobHi1849durch den Odem Gottes kamen sie um, wurden verzehrt von dem Hauche seines Zornes.
13044HiobHi18410Des Löwen Brüllen und der Löwin Stimme und der jungen Löwen Zähne sind zerbrochen,
13045HiobHi18411der Tiger kam um, weil er keine Beute hatte, und die Jungen des Löwen wurden zerstreut.
13046HiobHi18412Und ein heimliches Wort ward zu mir gesagt und wie verstohlen vernahm mein Ohr den Inhalt seines Flüsterns.
13047HiobHi18413Im Schrecken eines nächtlichen Gesichts, wenn tiefer Schlaf auf die Menschen zu fallen pflegt,
13048HiobHi18414fasste mich Zagen und Zittern und alle meine Gebeine wurden durchschauert.
13049HiobHi18415Ein Wehen ging an mir vorüber, es sträubten sich die Haare meines Leibes.
13050HiobHi18416Da stand jemand, sein Angesicht erkannte ich nicht, ein Schattenbild, vor meinen Augen, und ich vernahm eine Stimme wie sanftes Säuseln:
13051HiobHi18417Wird wohl der Mensch, im Vergleiche mit Gott, gerecht erscheinen oder ein Mann reiner als sein Schöpfer?
13052HiobHi18418Siehe, die ihm dienen, sind nicht beständig und in seinen Engeln fand er Bosheit.
13053HiobHi18419Wie viel mehr werden die, welche in Lehmhütten wohnen, die im Staube ihren Grund haben, wie von Motten verzehrt werden!
13054HiobHi18420Vom Morgen bis zum Abend werden sie umgehauen; und weil keiner es zu Herzen nimmt, gehen sie auf ewig zugrunde.
13055HiobHi18421Und die aus ihnen übrigbleiben, werden hinweggerafft; sie sterben, doch nicht in Weisheit.
13056HiobHi1851So rufe denn, ob jemand ist, der dir antworte, und wende dich an irgend einen unter den Heiligen!
13057HiobHi1852Wahrlich! Den Toren tötet sein Unmut, und den Einfältigen bringt sein Eifern um.
13058HiobHi1853Ich sah den Toren fest gewurzelt, aber alsbald nannte ich seine Schönheit unselig.
13059HiobHi1854Fern vom Wohlergehen blieben seine Kinder und wurden im Tore zertreten und keiner war, der sie rettete.
13060HiobHi1855Seine Ernte aß der Hungrige, ihn selbst schleppte der Gewappnete hinweg und seine Reichtümer schlürften die Durstigen ein.
13061HiobHi1856Denn nichts geschieht auf Erden ohne Ursache und nicht wächst der Schmerz aus dem Boden hervor.
13062HiobHi1857Der Mensch ist zur Mühseligkeit geboren und der Vogel zum Fluge.
13063HiobHi1858Darum wollte ich zu dem Herrn flehen und an Gott meine Rede richten,
13064HiobHi1859der große und unerforschliche Dinge tut und Wunderbares ohne Zahl,
13065HiobHi18510der über den Erdboden hin Regen gibt und auf alles Wasser strömen lässt,
13066HiobHi18511der die Gebeugten hoch erhebt und die Trauernden zum Heile erhöht,
13067HiobHi18512der die Anschläge der Boshaften zunichte macht, das ihre Hände nicht auszuführen vermögen, was sie begonnen,
13068HiobHi18513der die Klugen in ihrer eigenen List fängt und den Ratschluss der Verschlagenen vereitelt.
13069HiobHi18514Bei Tage fallen sie in Finsternis und wie zur Nachtzeit, so tappen sie am Mittag.
13070HiobHi18515Doch er wird den Dürstigen vor dem Schwerte ihres Mundes retten und den Armen aus der Hand der Gewaltigen,
13071HiobHi18516Und der Dürstige wird Hoffnung hegen, die Bosheit aber ihren Mund schließen.
13072HiobHi18517Glückselig der Mensch, den Gott züchtigt! Darum verschmähe die Ahndung des Herrn nicht.
13073HiobHi18518Denn er verwundet, aber heilt auch; er schlägt und seine Hände machen heil.
13074HiobHi18519Aus sechs Drangsalen wird er dich erretten und in der siebenten wird dich nichts Böses treffen.
13075HiobHi18520In Hungersnot wird er dich vom Tode erretten und im Kriege vom Streiche des Schwertes.
13076HiobHi18521Vor der Geißel der Zunge wirst du geborgen sein und das Elend nicht fürchten, wenn es naht.
13077HiobHi18522Bei Verwüstung und Hungersnot wirst du lachen und die wilden Tiere der Erde nicht fürchten,
13078HiobHi18523sondern mit den Steinen des Landes wirst du im Bunde sein und die wilden Tiere der Erde werden mit dir Frieden halten.
13079HiobHi18524Und du wirst erfahren, dass dein Zelt Frieden hat, und wirst deinen Wohlstand mustern und dich nicht versündigen.
13080HiobHi18525Und du wirst erfahren, dass deine Nachkommenschaft zahlreich wird und deine Sprößlinge wie das Gras der Erde.
13081HiobHi18526In voller Reife wirst du in das Grab steigen, wie Weizengarben zu ihrer Zeit eingebracht werden.
13082HiobHi18527Siehe, wie wir es erforscht, so ist es; was du gehört hast, erwäge im Herzen!
13083HiobHi1861Job antwortete und sprach:
13084HiobHi1862O! würden doch meine Sünden, mit denen ich den Zorn verdient habe, und das Elend, das ich dulde, auf der Waage gewogen.
13085HiobHi1863Gleich dem Sande des Meeres würde es schwerer erscheinen, darum sind auch meine Worte voll des Schmerzes.
13086HiobHi1864Denn die Pfeile des Herrn haften in mir, ihr Grimm zehrt meinen Geist auf und die Schrecknisse des Herrn kämpfen wider mich.
13087HiobHi1865Schreit wohl der wilde Esel, wenn er grüne Weide hat? Oder brüllt der Ochse, wenn er vor voller Krippe steht?
13088HiobHi1866Oder kann man Fades essen, wenn es nicht mit Salz gewürzt ist? Oder mag jemand kosten, was durch deinen Genuss den Tod bringt?
13089HiobHi1867Was meine Seele vordem nicht anrühren mochte, das ist nun vor Trübsal meine Speise.
13090HiobHi1868Wer möchte mir geben, dass meine Bitte erfüllt werde und dass mir Gott gewährt, was ich erwarte?
13091HiobHi1869Wie er begonnen, so möge er mich zermalmen, er strecke seine Hand aus und haue mich um!
13092HiobHi18610Und das sei mein Trost, dass, obschon er mich mit Schrecken ohne Verschonen peinigt, ich dennoch nicht den Worten des Heiligen widerspreche.
13093HiobHi18611Aber was ist meine Kraft, dass ich aushalten, oder was mein Ende, dass ich geduldig bleiben soll?
13094HiobHi18612meine Kraft ist nicht Felsenkraft, mein Fleisch nicht von Erz.
13095HiobHi18613Siehe, ich habe keine Hilfe in mir selbst und auch meine Freunde haben sich von mir zurückgezogen.
13096HiobHi18614Wer seinem Freunde das Erbarmen entzieht, verlässt die Furcht des Herrn.
13097HiobHi18615Meine Brüder sind an mir vorübergegangen wie ein Bergstrom, der reißend durch die Täler dahinschießt.
13098HiobHi18616Sie starren von Reif und Schnee wird auf sie fallen.
13099HiobHi18617Wenn sie sich weiter ausbreiten, werden sie versiegen und, wenn es heiß geworden, verschwinden von ihrer Stätte.
13100HiobHi18618Ihres Laufes Pfade sind verschlungen, sie verrinnen in das Leere und gehen zugrunde.
13101HiobHi18619Schauet hin auf die Pfade Themas, auf die Wanderungen Sabas und wartet ein wenig!
13102HiobHi18620Sie wurden zuschanden, weil ich gehofft; sie kamen auch bis zu mir und sind mit Scham bedeckt worden.
13103HiobHi18621Jetzt seid ihr gekommen, und da ihr nun meine Plage sehet, scheut ihr zurück.
13104HiobHi18622Habe ich etwa gesagt: Bringet mir her und beschenket mich von eurem Vermögen?
13105HiobHi18623Oder: Befreiet mich aus der Hand des Feindes und aus der Gewalt der Starken rettet mich?
13106HiobHi18624Belehret mich, so will ich schweigen; und ist etwas, worin ich gefehlt habe, so unterweiset mich!
13107HiobHi18625Warum verkümmert ihr die Worte der Wahrheit, da doch keiner unter euch ist, der mich überweisen kann?
13108HiobHi18626Ihr sinnet nur auf Worte, um Verweise zu geben, und redet Worte in den Wind.
13109HiobHi18627Ihr fallet über einen Verwaisten her und suchet euern Freund zu stürzen.
13110HiobHi18628Doch endet, was ihr begonnen; schenket mir Gehör und sehet, ob ich lüge!
13111HiobHi18629Antwortet, ich bitte, ohne Zank, redet und urteilet, was Recht ist;
13112HiobHi18630so werdet ihr auf meiner Zunge kein Unrecht finden, noch wird aus meinem Munde Torheit tönen.
13113HiobHi1871Ein Kampf ist des Menschen Leben auf Erden und den Tagen des Tagelöhners gleichen seine Tage!
13114HiobHi1872Wie der Knecht sich nach dem Schatten sehnt und wie ein Tagelöhner nach dem Ende seiner Arbeit verlangt,
13115HiobHi1873so habe auch ich ruhelose Monde gehabt und kummervolle Nächte mir abgezählt.
13116HiobHi1874Wenn ich mich niederlege, sage ich: Wann werde ich aufstehen? Und ich warte wieder auf den Abend und bin mit Schmerzen erfüllt, bis die Finsternis wiederkehrt.
13117HiobHi1875Mein Fleisch kleidet sich in Fäulnis und Moder des Staubes, meine Haut verdorrt und schrumpft.
13118HiobHi1876Meine Tage sind schneller dahingegangen, als der Weber den Faden bricht und sind hoffnungslos dahingeschwunden.
13119HiobHi1877Gedenke, dass mein Leben nur ein Hauch ist und mein Auge nie wieder das Glück schauen wird.
13120HiobHi1878Keines Menschen Auge wird mich mehr erblicken; blickst du nach mir, so bin ich nicht mehr.
13121HiobHi1879Wie die Wolke verschwindet und dahinfährt, so kehrt nicht wieder empor, wer in die Unterwelt hinabsteigt.
13122HiobHi18710Nie kehrt er wieder in sein Haus zurück noch kennt ihn ferner seine Stätte.
13123HiobHi18711Darum will auch ich meinem Munde nicht wehren, will reden in der Drangsal meines Geistes, will klagen in der Bitterkeit meiner Seele.
13124HiobHi18712Bin ich denn ein Meer oder ein Meerungeheuer, dass du mich ringsum wie in einen Kerker einschließest?
13125HiobHi18713Wenn ich denke: Mein Bett soll mir Trost gewähren, ich will mich erholen, mit mir auf meinem Lager redend,
13126HiobHi18714so schreckst du mich durch Träume und jagst mir Grauen ein durch Gesichte.
13127HiobHi18715Deshalb ist meiner Seele lieber, wenn ich erwürgt und meinen Gebeinen der Tod zuteil wird.
13128HiobHi18716Ich habe die Hoffnung aufgegeben, nicht will ich fernerhin mehr leben; schone meiner, denn meine Tage sind ein Nichts!
13129HiobHi18717Was ist der Mensch, dass du ihn so hoch achtest? oder warum hast du acht auf ihn?
13130HiobHi18718Du suchst ihn am frühen Morgen heim und prüfst ihn jeden Augenblick.
13131HiobHi18719Wie lange noch wirst du gegen mich schonungslos sein und lässest mich nicht einmal in Ruhe meinen Speichel verschlucken?
13132HiobHi18720Habe ich gesündigt, was kann ich dir antun, du Menschenhüter? Warum hast du mich dir zum Gegner gesetzt, so dass ich mir selbst zur Last geworden bin?
13133HiobHi18721Warum nimmst du nicht meine Sünde hinweg und warum tilgst du meine Missetat nicht? Siehe, nun werde ich im Staube schlafen, und wenn du mich am Morgen suchst, bin ich nicht mehr!
13134HiobHi1881Da antwortete der Suhiter Baldad und sprach:
13135HiobHi1882Wie lange wirst du solches reden und werden die Reden deines Mundes wie ein heftiger Wind sein?
13136HiobHi1883Beugt etwa Gott das Recht oder stößt der Allmächtige um, was Recht ist?
13137HiobHi1884Wenn auch deine Kinder sich gegen ihn versündigt haben und er sie der Gewalt ihrer Missetat überlassen hat,
13138HiobHi1885wenn du indes dich früh zu Gott aufmachst und zu dem Allmächtigen flehst,
13139HiobHi1886wenn du lauter und recht wandelst, so wird er alsbald über dich wachen und der Wohnung deiner Gerechtigkeit Frieden verleihen;
13140HiobHi1887so wird, wenn auch dein Anfang klein gewesen, dein Nachmaliges überaus groß werden.
13141HiobHi1888Denn befrage nur das frühere Geschlecht und forsche fleißig im Andenken der Väter.
13142HiobHi1889(Wir sind ja von gestern und wissen nichts, weil unsere Tage auf Erden wie ein Schatten sind.)
13143HiobHi18810Sie werden dich lehren und zu dir reden und Sinnsprüche aus ihrem Herzen bringen.
13144HiobHi18811Kann denn die Binse grünen ohne Feuchtigkeit oder das Riedgras wachsen ohne Wasser?
13145HiobHi18812Wenn es noch in Blüte steht und noch nicht von einer Hand gebrochen ist, verdorrt es vor allen Gräsern;
13146HiobHi18813so sind die Wege aller, die Gottes vergessen, und die Hoffnung des Heuchlers geht zugrunde.
13147HiobHi18814Nicht frommt ihm seine törichte Hoffnung und einem Spinnengewebe ist sein Vertrauen gleich.
13148HiobHi18815Er baut auf sein Haus und es hält nicht stand, er stützt es und es will nicht aufrecht bleiben.
13149HiobHi18816Er scheint saftig, ehe die Sonne kommt, und wenn sie aufgegangen ist, breiten sich seine Zweige aus;
13150HiobHi18817über den Felsen hin verflechten sich seine Wurzeln und zwischen steinigem Grunde weilt er.
13151HiobHi18818Aber reißt er ihn von seiner Stätte, so verleugnet diese ihn und spricht: Ich kenne dich nicht!
13152HiobHi18819Denn dies ist die Freude seines Weges, dass aus der Erde wieder andere sprossen.
13153HiobHi18820Gott verwirft nicht den Aufrichtigen und reicht den Bösen nicht die Hand,
13154HiobHi18821bis dein Mund mit Lachen erfüllt wird und deine Lippen mit Jubel.
13155HiobHi18822Die dich hassen, werden mit Schande bedeckt werden und der Gottlosen Zelt wird verschwinden.
13156HiobHi1891Job antwortete und sprach:
13157HiobHi1892Wahrlich! Ich weiß, dass es so ist und dass der Mensch, mit Gott verglichen, nicht gerecht ist.
13158HiobHi1893Wenn er auch mit ihm rechten wollte, könnte er ihm nicht eines auf tausend antworten.
13159HiobHi1894Weisen Sinnes ist er und gewaltig an Kraft, wer widersetzte sich ihm und hätte Frieden?
13160HiobHi1895Er versetzt Berge, und die er umstürzt in seinem Grimme, merken es nicht.
13161HiobHi1896Er bewegt die Erde von ihrer Stätte und ihre Säulen erbeben.
13162HiobHi1897Er gebietet der Sonne und sie geht nicht auf, und er legt die Sterne wie unter Siegel.
13163HiobHi1898Er breitet den Himmel allein aus und schreitet über die Wellen des Meeres dahin.
13164HiobHi1899Er schafft den Bären, den Orion, das Siebengestirn und die verborgenen Sterne des Südens.
13165HiobHi18910Er tut Großes und Unbegreifliches und Wunderbares ohne Zahl.
13166HiobHi18911Wenn er zu mir kommt, so sehe ich ihn nicht; geht er weg, so merke ich es nicht.
13167HiobHi18912Stellt er jählings zur Rede, wer antwortet ihm? Oder wer darf sagen: Warum tust du also?
13168HiobHi18913Er ist Gott, seinem Zorne kann niemand widerstehen, und unter ihm beugen sich, die den Erdkreis tragen.
13169HiobHi18914Wer bin ich aber, dass ich ihm entgegnen sollte und mit meinen Worten mit ihm reden?
13170HiobHi18915Hätte ich auch irgend ein Recht, ich würde nicht Gegenrede wagen, sondern meinen Richter um Gnade anflehen.
13171HiobHi18916Doch, wenn ich ihn anriefe und er mich hörte, glaube ich nicht, dass er auf meine Stimme hört.
13172HiobHi18917Denn er zerschmettert mich im Sturme und mehrt meine Wunden auch ohne Ursache,
13173HiobHi18918er lässt mich nicht zu Atem kommen und sättigt mich mit Bitterkeiten.
13174HiobHi18919Gilt es Stärke: er ist der Stärkste; gilt es Recht im Gericht, so wagt niemand für mich Zeugnis zu geben.
13175HiobHi18920Wollte ich mich rechtfertigen, so verdammt mich mein eigener Mund; wollte ich zeigen, dass ich unschuldig bin, so überweist er mich als schuldig.
13176HiobHi18921Wäre ich auch lauter, so weiß eben dies meine Seele nicht und überdrüssig werde ich meines Lebens.
13177HiobHi18922Eines ist, was ich sage: Er vernichtet sowohl den Unschuldigen als den Gottlosen.
13178HiobHi18923Wenn er geißelt, töte er auf einmal und lache nicht der Qualen der Unschuldigen!
13179HiobHi18924Die Erde ist in die Hände der Gottlosen gegeben, er verhüllt das Antlitz ihrer Richter. Ist er es nicht, wer ist es dann?
13180HiobHi18925Meine Tage eilten schneller dahin als ein Läufer; sie flohen dahin, ohne etwas Gutes zu sehen.
13181HiobHi18926Sie fuhren hin wie Schiffe, die Äpfel tragen, wie ein Adler, der auf den Fraß herabstürzt.
13182HiobHi18927Wenn ich sagen würde: Ich will nicht mehr so reden, so änderte ich wohl meine Miene und würde doch von Schmerz gepeinigt.
13183HiobHi18928Ich fürchtete alle meine Werke, wohl wissend, dass du des Sünders nicht schonest.
13184HiobHi18929Wenn ich nun aber auch so noch gottlos bin, wozu habe ich mich da umsonst bemüht?
13185HiobHi18931So tauchtest du mich dennoch in Schmutz, dass meine Kleider vor mir Abscheu hätten.
13186HiobHi18932Denn nicht einem Menschen, der meinesgleichen ist, würde ich antworten noch einem, der im Gerichte gleichmäßig mit mir verhört werden könnte.
13187HiobHi18933Niemand ist, der beide zurechtweisen und seine Hand auf beide legen dürfte.
13188HiobHi18934Er nehme seine Rute von mir weg und sein Schrecken quäle mich nicht,
13189HiobHi18935dann will ich reden, ohne zu fürchten; denn solange ich in Furcht bin, kann ich nicht Rede stehen.
13190HiobHi18101Meine Seele ist meines Lebens überdrüssig, ich will meiner Rede wider mich freien Lauf lassen, will reden in der Bitterkeit meiner Seele.
13191HiobHi18102Ich will zu Gott sprechen: Verdamme mich nicht! tue mir kund, warum du so mit mir ins Gericht gehst?
13192HiobHi18103Scheint es dir etwa gut, wenn du mich quälst und das Werk deiner Hände bedrückst und dem Anschlage der Gottlosen hilfst?
13193HiobHi18104Hast du denn fleischliche Augen oder siehst auch du, wie der Mensch sieht?
13194HiobHi18105Sind deine Tage wie die Tage eines Menschen und deine Jahre wie eines Menschen Lebenszeit,
13195HiobHi18106dass du nach meiner Missetat suchest und meiner Sünde nachforschest,
13196HiobHi18107und dass du erfahren musst, dass ich nichts Böses getan, obwohl niemand ist, der deiner Hand entreißen kann?
13197HiobHi18108Deine Hände haben mich gemacht und mich ganz um und um gebildet, und so jählings stürzest du mich?
13198HiobHi18109Gedenke doch, dass du mich wie Ton formtest und mich wieder zu Staub wandeln wirst!
13199HiobHi181010Hast du mich nicht wie Milch hingegossen und wie Käse gerinnen lassen?
13200HiobHi181011Mit Haut und Fleisch hast du mich bekleidet, mit Knochen und Sehnen mich zusammengefügt,
13201HiobHi181012Leben und Barmherzigkeit teiltest du mir zu und deine Fürsorge bewahrte meinen Odem.
13202HiobHi181013Zwar verbirgst du dies in deinem Herzen, doch weiß ich, dass du aller Dinge gedenkst.
13203HiobHi181014Habe ich gesündigt und schontest du meiner eine Zeitlang, warum lässest du mich nicht von meiner Missetat rein werden?
13204HiobHi181015Bin ich gottlos, dann wehe mir; bin ich gerecht, so darf ich doch mein Haupt nicht erheben, gesättigt mit Trübsal und Elend,
13205HiobHi181016und um des Hochmuts willen wirst du mich fangen wie eine Löwin und aufs neue mich mit wunderbaren Qualen peinigen.
13206HiobHi181017Neue Zeugen stellst du wider mich auf und mehrest deinen Zorn wider mich und Plagen kämpfen wider mich.
13207HiobHi181018Warum hast du mich aus dem Mutterleibe hervorgehen lassen? Ach! Wäre ich umgekommen und hätte mich nie ein Auge gesehen!
13208HiobHi181019So würde ich sein, als wäre ich nie gewesen, vom Mutterleibe weg zum Grabe getragen!
13209HiobHi181020Wird meiner Tage geringe Zahl bald zu Ende sein? So lass denn ab von mir, dass ich meinen Schmerz ein wenig beklage,
13210HiobHi181021bevor ich hingehe, ohne wiederzukehren, in das finstere, mit Todesschatten bedeckte Land,
13211HiobHi181022das Land des Jammers und der Finsternis, wo Todesschatten und keine Ordnung ist, sondern ewiger Schrecken wohnt.
13212HiobHi18111Da antwortete Sophar, der Naamathiter, und sprach:
13213HiobHi18112Soll nicht, wer viel redet, auch hören, oder soll der wortreiche Mann Recht behalten?
13214HiobHi18113Sollen die Leute vor dir allein schweigen? Und sollst du, während du der übrigen spottest, von keinem widerlegt werden?
13215HiobHi18114Denn du hast gesagt: Meine Rede ist lauter und ich bin rein vor deinen Augen!
13216HiobHi18115O möchte doch Gott mit dir reden und er seine Lippen gegen dich auftun,
13217HiobHi18116das er dir die Geheimnisse seiner Weisheit zeigte und dass sein Gesetz vielfach ist, und du erkennen möchtest, dass er weit weniger von dir fordert, als deine Schuld verdient.
13218HiobHi18117Wirst du etwa die Spuren Gottes fassen und bis auf den tiefen Grund den Allmächtigen erforschen?
13219HiobHi18118Er ist erhabener als der Himmel, was willst du tun? Tiefer als die Unterwelt, woher willst du ihn erkennen?
13220HiobHi18119Sein Maß ist weiter als die Erde und breiter als das Meer.
13221HiobHi181110Wenn er alles umstürzte oder in einen Klumpen zusammenpresste, wer könnte ihm widersprechen?
13222HiobHi181111Denn er kennt die Eitelkeit der Menschen, und wenn er die Bosheit sieht, achtet er etwa nicht darauf?
13223HiobHi181112Der eitle Mann erhebt sich in Hochmut und dünkt sich freigeboren wie das Füllen des wilden Esels.
13224HiobHi181113Du aber hast dein Herz gefestigt und deine Hände zu ihm ausgebreitet.
13225HiobHi181114Wenn du den Frevel, der in deiner Hand ist, von dir entfernst und kein Unrecht in deinem Zelte bleibt,
13226HiobHi181115Dann magst du dein Angesicht erheben, frei von Makel, und unerschütterlich dastehen und darfst dich nicht fürchten.
13227HiobHi181116Dann wirst du auch des Elends vergessen und desselben gedenken, wie der Wasser, die vorübergeflossen sind.
13228HiobHi181117Und wie Mittagsglanz wird es dir am Abend aufgehen und wenn du meinst, es sei aus mit dir, wirst du aufsteigen wie ein Morgenstern
13229HiobHi181118und du wirst Zuversicht hegen; denn dir ist Hoffnung gegeben und wie von einem Walle geschützt, wirst du sicher ruhen.
13230HiobHi181119Du wirst Ruhe genießen und niemand wird dich aufscheuchen und gar viele werden dein Angesicht anflehen.
13231HiobHi181120Aber der Gottlosen Augen werden verschmachten und die Zuflucht ihnen schwinden und ihre Hoffnung ist das, was die Seele sonst verabscheut.
13232HiobHi18121Job antwortete und sprach:1
13233HiobHi18122Seid ihr denn allein Menschen und wird mit euch die Weisheit aussterben?
13234HiobHi18123Auch ich habe Einsicht, so gut wie ihr und stehe nicht zurück gegen euch; wer wüsste denn das nicht, was ihr wisst?
13235HiobHi18124Wer von seinem Freunde verspottet wird wie ich, ruft Gott an und dieser wird ihn erhören; denn des Gerechten Redlichkeit wird verlacht.
13236HiobHi18125Sie ist eine Leuchte, verachtet in der Meinung der Reichen, aber aufbewahrt für die bestimmte Zeit.
13237HiobHi18126Die Zelte der Räuber haben Überfluss und keck fordern sie Gott heraus, der doch selbst alles in ihre Hände gegeben hat.
13238HiobHi18127Frage doch die Tiere und sie werden es dich lehren, und die Vögel des Himmels und sie werden es dir kundtun.
13239HiobHi18128Rede zu der Erde und sie wird dir antworten, und die Fische des Meeres werden es erzählen.
13240HiobHi18129Wer weiß nicht, dass die Hand des Herrn alles dies gemacht hat?
13241HiobHi181210In seiner Hand ist die Seele alles Lebenden und der Geist jedes Menschenleibes.
13242HiobHi181211Unterscheidet nicht das Ohr die Worte und des Essenden Gaumen den Geschmack?
13243HiobHi181212Bei den Alten ist Weisheit und bei langer Lebenszeit Klugheit.
13244HiobHi181213Bei ihm ist Weisheit und Stärke, er besitzt Rat und Einsicht.
13245HiobHi181214Wenn er zerstört, so baut niemand auf; wenn er jemanden einkerkert, ist niemand, der auftut.
13246HiobHi181215Wenn er die Wasser hemmt, dorrt alles aus; und wenn er sie loslässt, so verwüsten sie das Land.
13247HiobHi181216Bei ihm ist Stärke und Weisheit, er kennt den Betrüger wie den Betrogenen.
13248HiobHi181217Er führt die Ratsherren zu törichtem Ende und die Richter zu Ratlosigkeit.
13249HiobHi181218Er löst den Gürtel der Könige und schlingt Fesseln um ihre Lenden.
13250HiobHi181219Er führt die Priester bar der Ehre hinweg und stürzt die Mächtigen.
13251HiobHi181220Er wandelt die Lippen der Wahrhaftigen um und nimmt Greisen die Lehrweisheit.
13252HiobHi181221Er gießt Verachtung auf die Fürsten aus und hebt die empor, die unterdrückt waren.
13253HiobHi181222Er enthüllt das Tiefverborgene aus der Finsternis heraus und führt den Schatten des Todes ans Licht.
13254HiobHi181223Er macht die Völker groß und vernichtet sie, und die Gestürzten setzt er wieder in den vorigen Stand ein.
13255HiobHi181224Er nimmt den Fürsten des Volkes die Einsicht und führt sie irre, dass sie ratlos in unwegsamer Öde dahingehen;
13256HiobHi181225sie tappen wie in der Finsternis und fern vom Lichte und er lässt sie irre gehen wie Trunkene.
13257HiobHi18131Sehet, dies alles hat mein Auge gesehen und mein Ohr gehört und jegliches habe ich verstanden.
13258HiobHi18132Was ihr wisset, weiß auch ich und ich stehe nicht hinter euch zurück.
13259HiobHi18133Doch ich möchte zu dem Allmächtigen reden und wünsche mit Gott zu rechten,
13260HiobHi18134indem ich euch vorher als Lügenschmiede erweise und als Verehrer verkehrter Lehren.
13261HiobHi18135Hättet ihr doch geschwiegen, dass ihr für weise gelten könntet!
13262HiobHi18136Höret denn meine Zurechtweisung und habet acht auf das Urteil meiner Lippen!
13263HiobHi18137Bedarf Gott wohl eurer Lüge, dass ihr für den Trug redet?
13264HiobHi18138Wollt ihr für ihn Partei nehmen und bemüht ihr euch, zu Gunsten Gottes zu richten?
13265HiobHi18139Oder wird er es billigen, vor dem sich nichts verbergen kann? Oder wird er wie ein Mensch durch euer Trugspiel getäuscht werden?
13266HiobHi181310Er wird euch strafen, weil ihr insgeheim für ihn Partei nehmt.
13267HiobHi181311Sobald er sich erhebt, wird er euch in Verwirrung setzen und sein Schrecken wird auf euch fallen.
13268HiobHi181312Euer Andenken wird der Asche gleich werden, und eure Nacken werden in den Staub gebeugt werden.
13269HiobHi181313Schweiget ein wenig, dass ich rede, was immer das Herz mir eingibt.
13270HiobHi181314Warum zerreiße ich mein Fleisch mit meinen Zähnen und trage meine Seele in meinen Händen?
13271HiobHi181315Auch wenn er mich tötet, werde ich auf ihn hoffen; jedoch meinen Wandel werde ich vor seinem Angesichte dartun.
13272HiobHi181316Und er selbst wird mein Retter sein, denn kein Heuchler kommt vor sein Angesicht.
13273HiobHi181317So höret meine Rede und vernehmet das Rätselhafte mit euren Ohren!
13274HiobHi181318Werde ich gerichtet, so weiß ich, dass ich gerecht erfunden werde.
13275HiobHi181319Wer ist´s, der mit mir zu Gericht gehen will? Er komme! Warum sollte ich schweigend zugrunde gehen?
13276HiobHi181320Nur zweierlei tue mir nicht an, alsdann werde ich mich nicht vor deinem Antlitze verbergen:
13277HiobHi181321Ziehe deine Hand weit von mir zurück und dein Schrecken ängstige mich nicht.
13278HiobHi181322Rufe mich, und ich werde dir Antwort geben, oder ich werde reden, und du erwidere mir.
13279HiobHi181323Wieviel sind meiner Missetaten und Sünden? Meine Frevel und Vergehen zeige mir!
13280HiobHi181324Warum verbirgst du dein Antlitz und erachtest mich als deinen Feind?
13281HiobHi181325An einem Blatte, das vom Winde verweht wird, zeigst du deine Macht und einen dürren Halm verfolgst du;
13282HiobHi181326denn du schreibst wider mich Bitterkeiten als Urteil und willst mich wegen der Sünden meiner Jugend verderben.
13283HiobHi181327Du hast meinen Fuß in den Block gelegt und alle meine Wege beobachtet und auf die Schritte meiner Füße geschaut,
13284HiobHi181328der ich wie Moder vergehen soll und wie ein Kleid, das von den Motten zerfressen wird.
13285HiobHi18141Der Mensch, vom Weibe geboren, lebt kurze Zeit und wird mit vielem Elende erfüllt.
13286HiobHi18142Wie eine Blume geht er auf und wird zertreten und flieht wie ein Schatten und bleibt nimmer in einem Stande.
13287HiobHi18143Und du hältst es für würdig, über einen solchen deine Augen offen zu halten und ihn ins Gericht mit dir zu ziehen?
13288HiobHi18144Wer kann den rein machen, der aus unreinem Samen empfangen ist? Nicht du, der Alleinige?
13289HiobHi18145Kurz bemessen sind des Menschen Tage, die Zahl seiner Monde steht bei dir; du hast ihm ein Ziel gesetzt, welches nicht überschritten werden kann.
13290HiobHi18146So weiche ein wenig von ihm, dass er ruhe, bis der gewünschte Tag kommt, wie bei einem Tagelöhner.
13291HiobHi18147Der Baum hat Hoffnung; ist er abgehauen, so grünt er wieder auf und seine Zweige treiben nach.
13292HiobHi18148Altert gleich in der Erde seine Wurzel und ist in dem Staube sein Stamm abgestorben,
13293HiobHi18149so schlägt er doch bei dem Dufte des Wassers wieder aus und treibt Blätter, so wie damals, als er gepflanzt ward.
13294HiobHi181410Ist aber der Mensch tot und des Lebens beraubt und vermodert, wo ist er dann?
13295HiobHi181411Wie wenn die Wasser aus dem Meere zurücktreten und ein Fluß versiegt und austrocknet,
13296HiobHi181412so steht der Mensch, wenn er entschlafen ist, nicht wieder auf; bis der Himmel vergeht, wacht er nicht auf noch erhebt er sich von seinem Schlafe.
13297HiobHi181413Wer möchte mir geben, dass du mich im Totenreiche schirmest und mich verbergest, die dein Zorn vorübergegangen, und du mir eine Zeit bestimmtest, wo du meiner gedächtest?
13298HiobHi181414Wird der Mensch, wenn er gestorben, wiederum leben? Alle Tage, welche ich nun kämpfe, wollte ich dann harren, bis meine Umwandlung kommt!
13299HiobHi181415Du wirst mich rufen und ich werde dir antworten, dem Werke deiner Hände wirst du die Rechte darreichen.
13300HiobHi181416Jetzt aber hast du meine Schritte gezählt, schone doch meiner Sünden!
13301HiobHi181417Du hast wie in einen Beutel meine Vergehungen versiegelt, aber hast deine Aufmerksamkeit meiner Schuld zugewendet.
13302HiobHi181418Ein Berg stürzt und wird der Ebene gleich, und ein Felsen wird von seiner Stele verrückt.
13303HiobHi181419Steine höhlt das Wasser aus und nimmt anflutend allmählich die Erde weg, in gleicher Weise vernichtest du auch den Menschen.
13304HiobHi181420Du gabst ihm Kraft auf kurze Zeit, dass er dann hingehe auf immer; du entstellst sein Angesicht und lässest ihn dahinfahren.
13305HiobHi181421Mögen seine Kinder in Ehren oder unbekannt sein, er weiß es nicht.
13306HiobHi181422Doch sein Leib fühlt Schmerz, solange er lebt, und über ihn trauert seine Seele.
13307HiobHi18151Da antwortete Eliphaz, der Themaniter, und sprach:
13308HiobHi18152Antwortet etwa ein Weiser, als redete er in den Wind, und erfüllt er sein Inneres mit Gluthitze?
13309HiobHi18153Du tadelst den mit Worten, der nicht deinesgleichen ist, und redest, was dir nicht frommt.
13310HiobHi18154Soviel an dir liegt, hat du die Gottesfurcht vernichtet und das Gebet vor Gott aufgehoben.
13311HiobHi18155Denn deine Bosheit hat deinen Mund gelehrt und du ahmst die Zunge der Lästerer nach.
13312HiobHi18156Dein eigener Mund wird dich verdammen und nicht ich, und deine Lippen werden wider dich zeugen.
13313HiobHi18157Bist du als der erste unter den Menschen geboren und vor den Hügeln geschaffen?
13314HiobHi18158Hast du den Ratschluss Gottes gehört und wird seine Weisheit nicht geringer sein als die deine?
13315HiobHi18159Was weißt du, was wir nicht wüssten? Was siehst du ein, das uns unbekannt wäre?
13316HiobHi181510Auch unter uns sind Greise und Alte, viel älter als deine Väter.
13317HiobHi181511Ist es denn etwas Großes für Gott, dass er dich tröste? Doch deine bösen Worte hindern dies.
13318HiobHi181512Was erhebt sich dein Herz und was sind deine Augen starr, als sännest du große Dinge?
13319HiobHi181513Was bläht sich dein Geist wider Gott auf, dass du solche Reden aus deinem Munde vorbringst?
13320HiobHi181514Was ist der Mensch, dass er rein sei und dass der vom Weibe Geborene gerecht erscheine?
13321HiobHi181515Siehe, unter seinen Heiligen ist niemand unwandelbar und die Himmel sind nicht rein in seinen Augen.
13322HiobHi181516Wieviel weniger der verabscheuungswerte und nichtsnütze Mensch, der die Sünde wie Wasser hineintrinkt?
13323HiobHi181517Ich will es dir kundgeben, höre mich; was ich gesehen, will ich dir erzählen.
13324HiobHi181518Die Weisen bekennen es und verleugnen ihre Väter nicht.
13325HiobHi181519Ihnen allein war das Land gegeben und in ihrer Mitte wandelte kein Fremder.
13326HiobHi181520Sein ganzes Leben lang ist der Gottlose übermütig und die Zahl der Jahre seiner Gewalttätigkeit ist ungewiss.
13327HiobHi181521Des Schreckens Dröhnen ist immer in seinen Ohren, und wenn gleich Friede ist, argwöhnt er immer Nachstellungen.
13328HiobHi181522Nicht glaubt er, aus der Finsternis in das Licht zurückkehren zu können, nach allen Seiten schaut er sich nach dem Schwerte um.
13329HiobHi181523Macht er sich auf, um Brot zu suchen, so weiß er, dass der Tag der Finsternis ihm nahe ist.
13330HiobHi181524Trübsal wird ihn schrecken und Angst ihn wie mit einem Walle umgeben, wie einen König, der sich zum Kampfe rüstet.
13331HiobHi181525Denn wider Gott streckte er seine Hand aus und zeigte seine Kraft wider den Allmächtigen.
13332HiobHi181526Er stürmte wider ihn an mit vorgerecktem Halse und waffnete sich mit feistem Nacken.
13333HiobHi181527Sein Antlitz bedeckte Fett und Speck hängt herab von seinen Seiten.
13334HiobHi181528Er wohnte in zerstörten Städten und in verödeten Häusern, die in Schutthaufen verwandelt sind.
13335HiobHi181529Nicht wird er reich werden und sein Wohlstand wird nicht dauern noch wird er in die Erde seine Wurzel tief einsenken.
13336HiobHi181530Er wird der Finsternis nicht entkommen, die Flamme wird seine Zweige verdorren und er wird hinweggerafft werden von dem Hauche seines Mundes.
13337HiobHi181531In eitlem Irrtume befangen, wird er nicht glauben, dass er um irgend einen Preis erlöst werden könne.
13338HiobHi181532Ehe seine Tage voll sind, wird er umkommen und seine Hände werden verdorren.
13339HiobHi181533Wie ein Weinberg, der in der ersten Blüte verletzt worden, wird seine Traube sein und wie ein Ölbaum, der seine Blüten abwirft.
13340HiobHi181534Denn die Genossenschaft des Heuchlers ist unfruchtbar und Feuer frisst die Gezelte derer, die gern Geschenke nehmen.
13341HiobHi181535Er hat Unheil empfangen und Freveltat geboren und sein Schoß bereitet Trug.
13342HiobHi18161Job antwortete und sprach:
13343HiobHi18162Solches habe ich oftmals gehört, lästige Tröster seid ihr insgesamt.
13344HiobHi18163Werden die aufgeblasenen Worte ein Ende nehmen? Oder ist dir etwas lästig, dass du so redest?
13345HiobHi18164Auch ich könnte ähnliches reden wie ihr; und o wäre doch eure Seele an der Stelle meiner Seele!
13346HiobHi18165so wollte auch ich euch mit Gerede trösten und mein Haupt über euch schütteln
13347HiobHi18166und euch mit meinem Munde stärken und meine Lippen bewegen, als hätte ich Mitleid mit euch.
13348HiobHi18167Doch was soll ich tun? Wenn ich rede, setzt mein Schmerz nicht aus; schweige ich, so weicht er nicht von mir.
13349HiobHi18168Jetzt aber hat mich mein Schmerz ganz niedergedrückt, alle meine Glieder sind zu nichts geworden.
13350HiobHi18169Meine Runzeln geben Zeugnis wider mich und der Lügenredner steht auf und widerspricht mir ins Angesicht.
13351HiobHi181610Er hat seinen Ingrimm wider mich gesammelt und mir drohend, knirscht er gegen mich mit seinen Zähnen, als mein Feind hat er seinen Blick mit schrecklichen Augen auf mich gerichtet.
13352HiobHi181611Sie rissen wider mich ihre Mäuler auf und schlugen mich höhnend auf die Wange und sättigten sich an meinen Peinen.
13353HiobHi181612Gott hat mich dem Ungerechten übergeben, den Händen der Gottlosen mich überlassen.
13354HiobHi181613Ich, einst so reich, bin plötzlich zermalmt worden; er fasste mich bei dem Nacken, zerschmetterte mich und stellte mich zur Zielscheibe für sich aus.
13355HiobHi181614Er umgab mich mit seinen Speeren, verwundete schonungslos meine Lenden und schüttete meine Eingeweide auf die Erde aus.
13356HiobHi181615Er schlug mir Wunde über Wunde und stürmte gegen mich an wie ein Riese.
13357HiobHi181616Ich nähte ein Trauerkleid um meine Haut und bedeckte meinen Leib mit Asche.
13358HiobHi181617Mein Angesicht ist angeschwollen vom Weinen und meine Augenlider sind verdunkelt.
13359HiobHi181618Das habe ich gelitten, obwohl keine Ungerechtigkeit in meiner Hand und mein Gebet zu Gott rein war.
13360HiobHi181619O Erde! bedecke mein Blut nicht und mein Geschrei finde auf dir keine Stätte, sich zu verbergen!
13361HiobHi181620Denn siehe, im Himmel ist mein Zeuge und der mich kennt, in der Höhe.
13362HiobHi181621Meine Freunde sind reich an spottenden Worten, zu Gott blickt mein Auge tränend empor.
13363HiobHi181622O möchte der Mensch mit Gott so ins Gericht treten können, wie ein Menschenkind ins Gericht tritt mit seines gleichen!
13364HiobHi181623Denn siehe, die kurzen Jahre gehen vorüber und ich wandle den Pfad dahin, auf dem ich nicht zurückkommen werde.
13365HiobHi18171Mein Geist wird kraftlos, meine Tage gehen zu Ende und einzig das Grab ist mir übrig.
13366HiobHi18172Ich habe nicht gesündigt, doch auf Bitterkeiten weilt mein Auge.
13367HiobHi18173Befreie mich, Herr! und stelle mich neben dich, dann mag wider mich eines jeden Hand streiten.
13368HiobHi18174Ihr Herz hast du der Einsicht verschlossen, darum werden sie nicht obsiegen.
13369HiobHi18175Er verheißt seinen Genossen Beute, aber die Augen seiner Kinder werden dahinschmachten.
13370HiobHi18176Man hat mich zu einem Gespötte des Volkes hingestellt und ein Beispiel bin ich vor ihnen.
13371HiobHi18177Mein Auge ist dunkel geworden vor Gram und meine Glieder sind wie vernichtet.
13372HiobHi18178Darüber werden die Gerechten staunen und der Unschuldige sich wider den Heuchler erheben.
13373HiobHi18179Und der Gerechte wird seinen Weg einhalten und reine Hände werden neue Kraft gewinnen.
13374HiobHi181710Darum wendet euch immer wieder her, ihr alle, und kommet; doch einen Weisen werde ich unter euch nicht finden.
13375HiobHi181711Meine Tage sind vorübergegangen, meine Pläne sind vereitelt und martern mein Herz.
13376HiobHi181712Sie haben die Nacht zum Tag gewandelt und ich soll nach der Finsternis wieder Licht hoffen.
13377HiobHi181713Wenn ich auch ausharre, ist doch die Unterwelt mein Haus und in der Finsternis habe ich mein Lager aufgeschlagen.
13378HiobHi181714Zur Fäulnis sprach ich: Mein Vater bist du! Mutter und Schwester seid ihr mir! Zu den Würmern.
13379HiobHi181715Wo ist denn also nun mein Harren und wer achtet auf meine Geduld?
13380HiobHi181716In der Unterwelt tiefste Tiefen wird all das Meine hinunterfahren, werde ich wohl da wenigstens Ruhe haben?
13381HiobHi18181Baldad, der Suhiter, antworte und sprach:
13382HiobHi18182Bis wie lange noch werdet ihr solche Worte ausstoßen? Werdet zuerst einsichtig, und dann wollen wir reden!
13383HiobHi18183Warum werden wir gleich dem Vieh geachtet und sind vor euch verächtlich?
13384HiobHi18184Der du dich in deinem Grimme aufreibst, soll deinethalben die Erde öde sein und die Felsen von ihrer Stelle gerückt werden?
13385HiobHi18185Wird nicht das Licht des Gottlosen ausgelöscht und die Flamme seines Feuers nicht mehr leuchten?
13386HiobHi18186Das Licht wird in seinem Zelte der Dunkelheit weichen und die Leuchte über ihm wird erlöschen.
13387HiobHi18187Es werden die Schritte seiner Kraft eingeengt und sein eigener Anschlag wird ihn zu Falle bringen,
13388HiobHi18188denn er hat seine Füße in das Netz verwickelt und wandelt in dessen Schlingen.
13389HiobHi18189Es fasst seine Ferse der Fallstrick und Durst entbrennt wider ihn.
13390HiobHi181810Verborgen ist auf der Erde die Fußfessel für ihn und die Falle für ihn auf dem Pfade.
13391HiobHi181811Rings ängstigen ihn Schrecknisse und umstricken seine Füße.
13392HiobHi181812Geschwächt werde durch Hunger seine Kraft und Abzehrung überfalle seine Rippen.
13393HiobHi181813Des Todes Erstgeborener möge die Schönheit seiner Hand verschlingen und seine Arme fressen.
13394HiobHi181814Es werde aus seinem Zelte sein Vertrauen losgerissen und das Verderben trete auf ihn wie ein König.
13395HiobHi181815In seinem Zelte mögen, wenn er nicht mehr ist, seine Genossen wohnen, auf seine Wohnstätte werde Schwefel gestreut.
13396HiobHi181816Unten mögen seine Wurzeln verdorren, oben aber seine Ernte zertreten werden.
13397HiobHi181817Sein Gedächtnis möge verschwinden von der Erde und sein Name nicht gerühmt werden auf den Versammlungsplätzen.
13398HiobHi181818Er wird ihn aus dem Lichte in die Finsternis verstoßen und ihn aus der Welt hinwegraffen.
13399HiobHi181819Nicht wird ihm Nachwuchs bleiben noch Nachkommenschaft in seinem Volke oder irgend ein Überlebender in seinem Bereiche.
13400HiobHi181820Ob seines Gerichtstages werden die Späteren sich entsetzen und Schrecken wird die Früheren überfallen.
13401HiobHi181821Das fürwahr sind die Wohnungen der Gottlosen und das ist die Stätte desjenigen, der Gott nicht kennen will.
13402HiobHi18191Job antwortete und sprach:1
13403HiobHi18192Wie lange wollt ihr meine Seele betrüben und mich zermalmen mit Reden?
13404HiobHi18193Sehet, zehnmal schon habt ihr mich gehöhnt und schämt euch nicht, mich zu erdrücken.
13405HiobHi18194Und wenn ich auch geirrt habe, so bleibt mir mein Irrtum.
13406HiobHi18195Allein ihr erhebt euch wider mich und schuldigt mich an mit meiner Schmach.
13407HiobHi18196Erkennet doch wenigstens nun, dass Gott nicht nach verdientem Urteile mich mit Leiden heimgesucht und mit seinen Geißeln mich umstrickt hat.
13408HiobHi18197Sehet, ich rufe, da ich Gewalt erleide, aber niemand hört mich; ich schreie laut, aber keiner ist, der Recht schafft.
13409HiobHi18198Er hat meinen Pfad umzäumt und ich kann nicht hinüber, und er hat Finsternis auf meinen Steig gebreitet.
13410HiobHi18199Er hat mich meiner Herrlichkeit beraubt und mir die Krone vom Haupte genommen.
13411HiobHi181910Er hat mich um und um vernichtet und ich gehe zugrunde, und wie einem ausgerissenen Baume hat er mir die Hoffnung genommen.
13412HiobHi181911Sein Grimm entbrannte wider mich und er hielt mich seinem Feinde gleich.
13413HiobHi181912Allzumal rückten seine Scharen an und bahnten sich den Weg zu mir und lagerten sich rings um mein Zelt.
13414HiobHi181913Meine Brüder hat er von mir entfernt und meine Bekannten haben sich von mir zurückgezogen wie Fremde.
13415HiobHi181914Meine Verwandten haben mich verlassen, und die mich kannten, haben meiner vergessen.
13416HiobHi181915Meine Hausgenossen und meine Mägde haben mich wie einen Unbekannten gehalten und ich bin in ihren Augen ein Fremdling geworden.
13417HiobHi181916Ich rief meinen Knecht und er antwortete nicht, mit eigenem Mund flehte ich ihn an.
13418HiobHi181917Vor meinem Atem hatte mein Weib Abscheu und an die Kinder meiner Mutter richtete ich mein Flehen.
13419HiobHi181918Selbst Toren verachteten mich, und als ich mich von ihnen zurückzog, verhöhnten sie mich.
13420HiobHi181919Die einst meine Vertrauten waren, verabscheuten mich, und den ich am meisten liebte, der wandte sich von mir ab.
13421HiobHi181920An meiner Haut hängt mein Gebein, denn das Fleisch ist verzehrt, und nur die Lippen und meine Zähne sind übriggeblieben.
13422HiobHi181921Erbarmet euch meiner, erbarmet euch meiner, wenigstens ihr, meine Freunde! denn die Hand des Herrn hat mich getroffen.
13423HiobHi181922Warum verfolgt ihr mich, wie Gott, und ersättigt euch an meinem Fleische?
13424HiobHi181923Wer gewährte mir, dass meine Worte aufgeschrieben werden? Wer gewährte mir, dass sie in ein Buch verzeichnet werden
13425HiobHi181924mit eisernem Griffel und auf Tafeln von Blei, oder mit dem Meißel in den Felsen eingehauen werden?
13426HiobHi181925Denn ich weiß, dass mein Erlöser lebt und ich am jüngsten Tage von der Erde auferstehen werde,
13427HiobHi181926und ich werde wieder umgeben werden von meiner Haut und werde in meinem Fleische meinen Gott schauen.
13428HiobHi181927Ich selbst werde ihn schauen und meine Augen werden ihn sehen und kein anderer, dieses mein Hoffen ruht in meinem Busen.
13429HiobHi181928Warum also sagt ihr nun: Lasset uns ihn verfolgen und einen Grund zur Anklage wider ihn finden?
13430HiobHi181929Darum fliehet vor dem Schwerte, denn ein Rächer der Missetat ist das Schwert, und wisset, dass es ein Gericht gibt.
13431HiobHi18201Sophar, der Naamathiter, antwortete und sprach:
13432HiobHi18202Darum folgen einander in mir wechselnd die Gedanken und hierhin und dorthin wird mein Geist getragen.
13433HiobHi18203Ich will die Lehre hören, mit der du mich zurechtweisest, und der Geist meiner Einsicht wird mir Antwort eingeben.
13434HiobHi18204Das weiß ich von Anfang her, seitdem der Mensch auf die Erde gesetzt ward,
13435HiobHi18205dass der Ruhm der Gottlosen kurz ist und die Freude des Heuchlers wie ein Augenblick.
13436HiobHi18206Wenn auch sein Hochmut sich bis zum Himmel erhebt, und sein Haupt die Wolken berührt,
13437HiobHi18207so wird er zuletzt wie ein Misthaufen verkommen, und die ihn zuvor gesehen, werden sagen: Wo ist er?
13438HiobHi18208Wie ein Traum versiegt, wird er nicht gefunden werden, wird entschwinden wie ein Nachtgesicht.
13439HiobHi18209Das Auge, das ihn sah, wird ihn nicht mehr erblicken noch ihn weiter seine Stätte schauen.
13440HiobHi182010Seine Söhne werden von Armut aufgerieben und seine Hände werden ihm seinen Schmerz einbringen.
13441HiobHi182011Sein Gebein wird von den Lastern seiner Jugend erfüllt sein und sie werden mit ihm im Staube schlafen.
13442HiobHi182012Denn weil das Böse seinem Munde süß ist, verbirgt er es unter seiner Zunge.
13443HiobHi182013Er spart es und lässt es nicht fahren und verbirgt es in seiner Kehle.
13444HiobHi182014Seine Speise wandelt sich in seinem Innern in Natterngalle.
13445HiobHi182015Die Reichtümer, welche er verschlungen, muss er ausspeien und aus seinem Leibe treibt Gott sie heraus.
13446HiobHi182016Er saugt an Natternköpfen und der Otter Zunge tötet ihn.
13447HiobHi182017(Nicht schaue er Wasserbäche, Ströme von Honig und Butter.)
13448HiobHi182018Alles, was er getan, muss er büßen und gleichwohl wird er nicht vertilgt; soviel er ersonnen, soviel muss er leiden.
13449HiobHi182019Denn er zertrat und entblößte die Armen; riss Häuser an sich, die er nicht gebaut.
13450HiobHi182020Und sein Bauch ward nicht satt, und wenn er hat, wonach ihn gelüstete, vermag er es doch nicht zu behalten.
13451HiobHi182021Von seiner Speise blieb nichts übrig und darum hat nichts Dauer von seinen Gütern.
13452HiobHi182022Bei seinem Überflusse wird ihm eng und heiß und jeder Schmerz bricht über ihn herein.
13453HiobHi182023Möchte doch sein Bauch voll werden, dass er seinen grimmigen Zorn über ihn sende und seinen Krieg auf ihn regnen lasse.
13454HiobHi182024Flieht er vor den eisernen Waffen, so wird er in den ehernen Bogen rennen.
13455HiobHi182025Er ist herausgezogen und geht aus seiner Umhüllung hervor und blitzt in seiner Erbitterung, es schreiten heran und kommen über ihn die Schrecken.
13456HiobHi182026Alle Finsternis ist verborgen in seinen Heimlichkeiten; ein Feuer verzehrt ihn, das nicht angezündet wird; wer übrigbleibt in seinem Zelte, dem wird es übel ergehen.
13457HiobHi182027Die Himmel werden seine Missetat aufdecken und die Erde wird sich wider ihn erheben.
13458HiobHi182028Der Sprosse seines Hauses wird ungeschützt sein, wird niedergebeugt werden am Tage des Zornes Gottes.
13459HiobHi182029Das ist der Anteil eines gottlosen Menschen von Seiten Gottes und das von dem Herrn für seine Taten zugewiesene Erbe.
13460HiobHi18211Job antwortete und sprach:
13461HiobHi18212Höret doch meine Reden und tuet Buße!
13462HiobHi18213Ertraget mich, und ich will reden, und wenn es euch gut scheint, spottet nach meinen Worten.
13463HiobHi18214Ist denn mein Rechten wider einen Menschen gerichtet, dass ich nicht billig betrübt sein sollte?
13464HiobHi18215Merket auf mich und entsetzet euch und leget den Finger auf euern Mund!
13465HiobHi18216Auch ich, wenn ich daran denke, schaudere und Zittern erfasst mein Fleisch.
13466HiobHi18217Warum bleiben denn die Gottlosen am Leben und kommen empor und erstarken durch Reichtum?
13467HiobHi18218Ihre Nachkommen bleiben vor ihnen, der Verwandten und Enkel Schar vor ihren Augen.
13468HiobHi18219Ihre Häuser sind ungefährdet und in Frieden und die Rute Gottes kommt nicht über sie.
13469HiobHi182110Ihr Rind empfängt und verwirft nicht, die Kuh kalbt und verliert ihre Frucht nicht.
13470HiobHi182111Ihre Kleinen ziehen aus wie eine Herde und ihre Kinder hüpfen in frohem Spiele.
13471HiobHi182112Sie halten Pauken und Zithern und freuen sich beim Klange der Schalmeien.
13472HiobHi182113Sie bringen ihre Tage im Wohlleben zu und fahren zur Unterwelt in einem Augenblick.
13473HiobHi182114Und das sind jene, die zu Gott sprachen: Weiche von uns, und die Kenntnis deiner Wege wollen wir nicht!
13474HiobHi182115Wer ist der Allmächtige, dass wir ihm dienen sollen, und was nützt es uns, wenn wir zu ihm beten?
13475HiobHi182116Doch weil ihr Glück nicht in ihren Händen ist, so sei der Gottlosen Gesinnung fern von mir!
13476HiobHi182117Wie oft wird die Leuchte der Gottlosen erlöschen und wird über sie eine Wasserflut hereinbrechen! Und wie oft wird Gott die Schmerzen seines Grimmes ihnen zuteilen!
13477HiobHi182118Sie werden wie Spreu vor dem Winde sein und wie Asche, die der Sturmwind zerstreut.
13478HiobHi182119Gott spart des Vaters Schmerzen für seine Kinder auf; und wenn er ihm vergolten, wird er es inne werden.
13479HiobHi182120Seine Augen werden seinen Untergang schauen und er wird vom Grimme des Allmächtigen trinken.
13480HiobHi182121Denn was kümmert ihn sein Haus nach seinem Tode, und dass die Zahl seiner Monde abgekürzt ist?
13481HiobHi182122Wird etwa jemand Gott Weisheit lehren, ihn, der die Höchsten richtet?
13482HiobHi182123Dieser stirbt stark und gesund, reich und glücklich,
13483HiobHi182124seine Eingeweide sind voll des Fettes und seine Gebeine sind getränkt mit Mark.
13484HiobHi182125Ein anderer aber stirbt in der Bitterkeit der Seele, von allem Reichtum entblößt,
13485HiobHi182126Und doch werden sie gleicherweise im Staube ruhen und die Würmer werden beide bedecken.
13486HiobHi182127Wahrlich, ich kenne eure Gedanken und die ungerechten Urteile wider mich!
13487HiobHi182128Denn ihr sagt: Wo ist das Haus des Fürsten? und wo sind die Gezelte der Gottlosen?
13488HiobHi182129Fraget jeden Wanderer, so werdet ihr erfahren, dass er das nämliche einsieht,
13489HiobHi182130dass der Böse auf den Tag des Verderbens aufbehalten und dem Tage des Grimmes entgegengeführt wird.
13490HiobHi182131Wer wird ihm seinen Wandel ins Angesicht rügen? Und wer wird ihm vergelten, was er getan?
13491HiobHi182132Er wird zu Grabe geführt und wacht unter der Schar der Toten.
13492HiobHi182133Süß war er den Kieseln des Kocytus, er zieht alle Menschen nach sich und Unzählbare sind, die vor ihm waren.
13493HiobHi182134Wie mögt ihr mich also so eitel trösten, da sich eure Antwort als der Wahrheit widerstrebend erwiesen hat?
13494HiobHi18221Eliphaz, der Themaniter, antwortete und sprach:
13495HiobHi18222Kann etwa der Mensch mit Gott sich vergleichen, auch wenn er vollkommene Wissenschaft besitzt?
13496HiobHi18223Was nützt es Gott, wenn du gerecht bist? Oder was verschaffst du ihm, wenn dein Wandel unbefleckt ist?
13497HiobHi18224Wird er etwa aus Furcht mit dir rechten und ins Gericht mit dir kommen
13498HiobHi18225und nicht um deiner vielen Bosheit und um deiner grenzenlosen Missetaten willen?
13499HiobHi18226Denn du nahmst das Pfand deiner Brüder ohne Ursache weg und zogst den Halbnackten die Kleider aus,
13500HiobHi18227du gabst dem Müden nicht Wasser und verweigertest dem Hungrigen das Brot
13501HiobHi18228durch die Stärke deines Armes nahmst du das Land in Besitz und behieltest es als der Mächtigste,
13502HiobHi18229die Witwen ließest du leer fortgehen und zerbrachest die Stützen der Waisen.
13503HiobHi182210Darum bist du mit Schlingen umgeben und plötzlicher Schrecken überfällt dich,
13504HiobHi182211und du meintest, du würdest die Finsternis nicht sehen und von der Gewalt der überströmenden Fluten nicht überwältigt werden?
13505HiobHi182212Bedenkst du nicht, dass Gott höher ist als der Himmel und erhaben über den Gipfel der Sterne?
13506HiobHi182213Und du sprichst: Was weiß denn Gott? und wie durch Wolkendunkel hält er Gericht.
13507HiobHi182214Wolken sind seine Hülle und er achtet nicht, was uns angeht, und durchwandert den Umkreis des Himmels!
13508HiobHi182215Willst du den Pfad der Vorwelt schreiten, den die Männer des Frevels gewandelt sind?
13509HiobHi182216Sie wurden hinweggerafft vor ihrer Zeit, denn ein Strom unterwühlte ihren Grund.
13510HiobHi182217sie sprachen zu Gott: Weiche von uns! Und als ob der Allmächtige nichts tun könnte, achteten sie ihn,
13511HiobHi182218während er doch ihre Häuser mit Gütern gefüllt hatte; ja deren Gesinnung sei ferne von mir!
13512HiobHi182219Die Gerechten werden es sehen und sich freuen und der Unschuldige wird ihrer spotten.
13513HiobHi182220Ward nicht ihre Hoffart gefällt, fraß nicht das Feuer, was von ihnen übrig war?
13514HiobHi182221So füge dich ihm denn und ergib dich darin in Ruhe, und das wird dir die besten Früchte bringen!
13515HiobHi182222Nimm aus seinem Munde Belehrung an und nimm seine Aussprüche in dein Herz auf.
13516HiobHi182223Wenn du umkehrst zu dem Allmächtigen, wirst du aufgebaut werden und wirst das Unrecht von deinem Zelte fernhalten.
13517HiobHi182224Er wird statt Erde Kiesel geben und statt der Kiesel Gold wie in Bächen.
13518HiobHi182225Und der Allmächtige wird wider deine Feinde stehen und das Silber wird sich dir häufen.
13519HiobHi182226Alsdann wirst du am Allmächtigen deine Wonne finden und dein Angesicht zu Gott erheben.
13520HiobHi182227Du wirst zu ihm beten und er wird dich erhören und du wirst deine Gelübde erfüllen.
13521HiobHi182228Beschließest du eine Sache, so wird sie dir gelingen und Licht wird auf deinen Wegen leuchten.
13522HiobHi182229Denn wer sich demütigt, wird in Herrlichkeit sein; und wer die Augen niederschlägt, dem wird Rettung werden.
13523HiobHi182230Der Unschuldige wird gerettet werden, aber gerettet durch die Reinheit seiner Hände.
13524HiobHi18231Job antwortete und sprach:1
13525HiobHi18232Auch jetzt ist meine Rede bitter und meiner Plage Wucht drückt schwerer als mein Seufzen.
13526HiobHi18233Wer möchte mir geben, dass ich ihn erkenne und finde und bis an seinen Thron gelange?
13527HiobHi18234So wollte ich ihm meinen Rechtshandel vorstellen und meinen Mund mit Beweisgründen füllen,
13528HiobHi18235dass ich die Worte erfahre, die er mir antworten würde, und erkenne, was er zu mir sagen möchte!
13529HiobHi18236Doch nicht streite er mit mir in großer Kraft noch drücke er mich nieder mit dem Gewicht seiner Größe!
13530HiobHi18237Billigkeit setze er mir entgegen und mein Recht erhalte den Sieg.
13531HiobHi18238Doch gehe ich gegen Aufgang, so lässt er sich nicht sehen; gehe ich gegen Niedergang, so gewahre ich ihn nicht.
13532HiobHi18239Gehe ich zur Linken, was soll ich tun? Ich erreiche ihn nicht; wende ich mich zur Rechten, ich erblicke ihn nicht!
13533HiobHi182310Er aber kennt meinen Wandel und hat mich wie Gold geprüft, das durchs Feuer hindurch geht.
13534HiobHi182311Seinen Spuren folgte mein Fuß, auf seinen Wegen hatte ich acht und wich davon nicht ab.
13535HiobHi182312Von den Geboten seiner Lippen bin ich nicht abgewichen und im tiefsten Herzen barg ich die Worte seines Mundes.
13536HiobHi182313Denn er ist der Alleinige und niemand kann seinen Ratschluss abwenden; und was immer sein Herz wollte, das hat er getan.
13537HiobHi182314Wenn er seinen Willen an mir vollzogen, so ist noch vieles andere dergleichen ihm zur Hand.
13538HiobHi182315Darum bin ich bestürzt vor seinem Angesichte, und wenn ich ihn betrachte, bin ich von Furcht beklommen!
13539HiobHi182316Gott hat mein Herz verzagt gemacht und der Allmächtige hat mich in Bestürzung versetzt,
13540HiobHi182317denn nicht wegen der andringenden Finsternis kam ich um noch bedeckte Dunkel mein Antlitz.
13541HiobHi18241Vor dem Allmächtigen sind die Zeiten nicht verborgen; aber die ihn kennen, wissen seine Tage nicht.
13542HiobHi18242Die einen verrücken die Grenzen, rauben die Herden und weiden sie;
13543HiobHi18243sie treiben den Esel der Waisen weg und nehmen das Kind der Witwe als Pfand fort;
13544HiobHi18244sie verkehren den Weg der Armen und unterdrücken gleicherweise die Ruhigen des Landes.
13545HiobHi18245Andere gehen zu ihrem Werke aus, wie der wilde Esel in er Wüste, lauern auf Raub, den Kindern Brot zu schaffen.
13546HiobHi18246Den Acker, der nicht der ihre ist, mähe sie ab, und den Weinberg dessen, den sie mit Gewalt unterdrückt, lesen sie ab.
13547HiobHi18247Sie nehmen die Kleider und lassen die Leute nackt gehen, welche keine Bedeckung haben in der Kälte,
13548HiobHi18248welche der Regen der Berge durchnässt, die, weil sie keine Hülle haben, sich an die Felsen schmiegen.
13549HiobHi18249Sie üben Gewalt, berauben die Waisen und plündern das arme Volk.
13550HiobHi182410Den Nackten und denen, die ohne Bekleidung einhergehen, und den Hungernden nehmen sie die Ähren.
13551HiobHi182411Sie halten Mittag unter den Scharen derer, die Durst leiden, nachdem sie die Kelter getreten.
13552HiobHi182412Die Männer aus den Städten machen sie ächzen und die Seele der Verwundeten schreit, und lässt es Gott nicht ungerächt durchgehen?
13553HiobHi182413Sie lehnen sich auf wider das Licht, nicht kennen sie dessen Wege und wenden nicht um zu dessen Pfaden.
13554HiobHi182414Am frühesten Morgen erhebt sich der Mörder, tötet den Dürstigen und Armen und wird des Nachts dem Diebe gleich.
13555HiobHi182415Das Auge des Ehebrechers wartet auf das Dunkel und er spricht: Kein Auge wird mich sehen, und er verhüllt sein Antlitz.
13556HiobHi182416Er bricht in der Finsternis in die Häuser ein, wie sie sich am Tage verabredet, und sie wollen nichts wissen vom Lichte.
13557HiobHi182417Erscheint plötzlich das Morgenrot, so gilt er ihnen als Todesschatten; und sie wandeln so in der Finsternis, als wäre es Licht.
13558HiobHi182418Er ist leichter als des Wassers Schaum. Verflucht sei sein Anteil auf Erden und nicht wandle er durch der Weinberge Pfad!
13559HiobHi182419Aus Schneewasser komme er in die größte Hitze und bis zur Unterwelt gehe seine Sünde!
13560HiobHi182420Die Barmherzigkeit vergesse seiner, seine Süßigkeit seien die Würmer; nicht bleibe er im Andenken, sondern wie ein unfruchtbarer Baum werde er zerbrochen!
13561HiobHi182421Denn er hat die Unfruchtbare beraubt, die nicht gebärt, und der Witwe Böses getan,
13562HiobHi182422hat Mächtige durch seine Kraft niedergerissen; und wenn er sich erhebt, ist er seines Lebens nicht sicher.
13563HiobHi182423Gott gab ihm Raum zu Buße und er missbrauchte es zum Übermut, und doch wachen Gottes Augen über seinen Wegen.
13564HiobHi182424Sie sind hoch erhoben und sterben schnell und sinken hin wie alles übrige und werden weggerafft und wie Ährenspitzen zerrieben.
13565HiobHi182425Ist dem nicht so? wer kann mich Lügen strafen und meine Worte vor Gott bringen?
13566HiobHi18251Baldad, der Suhiter, antwortete und sprach:
13567HiobHi18252Macht und Schrecken ist bei ihm, der Eintracht schafft in seinen Höhen.
13568HiobHi18253Ist denn die Zahl seiner Heerscharen zu zählen? Und über wen geht nicht sein Licht auf?
13569HiobHi18254Kann etwa der Mensch, mit Gott verglichen, gerechtfertigt werden oder rein erscheinen der vom Weibe Geborene?
13570HiobHi18255Siehe, auch der Mond scheint nicht hell und die Sterne sind nicht rein vor seinem Angesichte,
13571HiobHi18256wieviel weniger der Mensch, der Moder, und des Menschen Sohn, der Wurm!
13572HiobHi18261Job antwortete und sprach:
13573HiobHi18262Wessen Helfer bist du? Etwa des Schwachen? Und stützest du den Arm dessen, der nicht stark ist?
13574HiobHi18263Wem hast du Rat gegeben? Etwa dem, der keine Weisheit hat, und hast du ihm deine übergroße Klugheit kundgegeben?
13575HiobHi18264Wen wolltest du belehren? Nicht den, der den Odem gemacht hat?
13576HiobHi18265Siehe, die Riesen ächzen unter den Wassern und die, welche bei ihnen wohnen.
13577HiobHi18266Bloß liegt das Totenreich vor ihm da und das Verderben verhüllt keine Decke.
13578HiobHi18267Er spannt den Norden aus über die Leere und hängt die Erde über dem Nichts auf.
13579HiobHi18268Er bindet die Wasser in seine Wolken, dass sie nicht zugleich niederstürzen.
13580HiobHi18269Er hält das Antlitz seines Thrones und breitet darüber sein Gewölk aus,
13581HiobHi182610setzt Schranken rings um die Wasser, solange bis Licht und Finsternis aufhören.
13582HiobHi182611Die Säulen des Himmels erzittern und erbeben bei seinem Dräuen.
13583HiobHi182612Durch seine Kraft sammeln sich plötzlich die Meere und seine Weisheit schlägt das stolze.
13584HiobHi182613Sein Geist schmückt die Himmel aus, seine hebende Hand brachte die Ringelschlange hervor.
13585HiobHi182614Siehe, das ist von einem Teile seiner Wege gesprochen; und da wir kaum ein Flüstern seiner Rede vernommen haben, wer kann den Donner seiner Größe fassen?
13586HiobHi18271Darauf fuhr Job fort, seine Gleichnisrede wieder aufnehmend, und sprach:
13587HiobHi18272So wahr Gott lebt, der mir mein Recht hinhält, und der Allmächtige, der meine Seele in Bitterkeit versenkt hat,
13588HiobHi18273solange noch ein Atem in mir ist und Gottes Hauch in meiner Nase,
13589HiobHi18274werden meine Lippen nicht unrecht reden und meine Zunge nicht auf Lüge sinnen!
13590HiobHi18275Fern sei es von mir zu urteilen, dass ihr Recht habt; bis ich verscheide, will ich nicht lassen von meiner Unschuld.
13591HiobHi18276Meine Rechtfertigung, die zu behaupten ich begonnen, lasse ich nicht; denn mein Herz tadelt mich nicht über mein ganzes Leben.
13592HiobHi18277Als ein Gottloser stehe mein Feind da und mein Widersacher als ein Ungerechter!
13593HiobHi18278Denn was ist die Hoffnung des Heuchlers, wenn er gierig zusammenrafft, aber Gott seine Seele nicht rettet?
13594HiobHi18279Wird Gott etwa sein Schreien hören, wenn Bedrängnis über ihn kommt?
13595HiobHi182710Oder kann er an dem Allmächtigen seine Wonne haben und Gott anrufen zu aller Zeit?
13596HiobHi182711Ich will euch durch die Hand Gottes belehren, was der Allmächtige zu eigen hat, und will es nicht verhehlen.
13597HiobHi182712Sehet, ihr alle wißt es und warum redet ihr ohne Ursache Eitles?
13598HiobHi182713Das ist der Anteil eines gottlosen Menschen bei Gott und das Erbe der Gewalttätigen, das sie von dem Allmächtigen empfangen.
13599HiobHi182714Wenn seine Söhne zahlreich geworden sind, verfallen sie dem Schwert und seine Enkel werden sich nicht sättigen an Brot.
13600HiobHi182715Die von ihm zurückbleiben, werden im Verderben begraben und seine Witwen werden nicht weinen.
13601HiobHi182716Wenn er Silber sammelt wie Erde und Kleider ausspeichert wie Lehm,
13602HiobHi182717so schafft er wohl, aber der Gerechte kleidet sich damit und das Silber wird der Unschuldige teilen.
13603HiobHi182718Wie die Motte hat er sein Haus gebaut und wie ein Wächter eine Hütte aufgerichtet.
13604HiobHi182719Wenn der Reiche zur Ruhe eingeht, wird er nichts mit sich nehmen; er wird seine Augen auftun und nichts finden.
13605HiobHi182720Armut wird ihn ereilen wie eine Wasserflut, nachts wird ein Ungewitter ihn überfallen.
13606HiobHi182721Glutwind wird ihn erfassen und wegraffen und wie im Wirbel ihn wegreißen von seiner Stätte.
13607HiobHi182722Er wird auf ihn ohne Schonung seine Geschosse entsenden, vor seiner Hand wird er eilends dahinfliehen.
13608HiobHi182723Er wird über ihn in die Hände klatschen und über ihn zischen, wenn er auf seine Stätte schaut.
13609HiobHi18281Des Silbers Adern haben ihren Ursprung und das Gold einen Ort, wo man es schmelzt.
13610HiobHi18282Das Eisen wird aus der Erde genommen und das Gestein wandelt sich, aufgelöst in der Hitze, zu Erz.
13611HiobHi18283Eine Zeit hat er der Finsternis gesetzt und aller Dinge Grenze erforscht er, auch das im Dunkel verborgene Gestein und des Todes Schatten.
13612HiobHi18284Ein Schacht trennt von dem wandernden Erdenvolke die, welche der Fuß des armseligen Menschen im Stich ließ, die wandeln, wo kein Weg ist.
13613HiobHi18285Die Erde, aus welcher Brot an seinem Orte wuchs, ward unterwühlt mit Feuer.
13614HiobHi18286Des Saphirs Lager sind ihre Steine und ihre Schollen Gold,
13615HiobHi18287den Weg kennt kein Vogel und nicht erspäht ihn das Auge des Geiers.
13616HiobHi18288Die Söhne der Kaufleute betreten ihn nicht und die Löwin durchstreift ihn nicht.
13617HiobHi18289nach dem Felsgestein streckt er seine Hand aus, unterwühlt vom Grunde aus die Berge,
13618HiobHi182810durch Felsen bricht er Rinnen und alle Schätze erschaut sein Auge,
13619HiobHi182811auch die Tiefe der Flüsse erforscht er und bringt das Verborgene ans Licht.
13620HiobHi182812Aber die Weisheit, wo ist sie zu finden? Und wo ist die Stätte der Einsicht?
13621HiobHi182813Der Mensch kennt ihren Wert nicht noch findet man sie im Lande derer, die gemächlich dahinleben.
13622HiobHi182814Der Abgrund sagt: In mir ist sie nicht! Und das Meer spricht: Bei mir ist sie nicht!
13623HiobHi182815Man kann das beste Gold nicht für sie geben noch Silber darwägen, sie einzutauschen;
13624HiobHi182816sie ist nicht zu vergleichen mit Indiens mannigfaltigem Farbenschmucke noch mit dem kostbaren Steine Sardonyx, oder mit dem Saphir.
13625HiobHi182817Nicht kommt ihr Gold gleich oder Glas noch wird sie eingetauscht für goldene Geräte;
13626HiobHi182818was hoch und erhaben, ist im Vergleich zu ihr nicht der Erwähnung wert, dann aus dem verborgenen wird die Weisheit gezogen.
13627HiobHi182819Nicht kommt ihr der Topas gleich aus Äthiopien noch wird ihr der reinste Purpur gleichgeschätzt.
13628HiobHi182820Woher kommt die Weisheit also? Und welches ist die Stätte der Einsicht?
13629HiobHi182821Verborgen ist sie vor den Augen aller Lebenden, auch den Vögeln des Himmels verhüllt.
13630HiobHi182822Abgrund und Tod sprachen: Unsere Ohren haben ihren Ruf vernommen!
13631HiobHi182823Gott kennt den Weg zu ihr und er weiß ihre Stätte,
13632HiobHi182824denn er überschaut die Grenzen der Welt und sieht alles, was unter dem Himmel ist;
13633HiobHi182825er, der den Winden Gewicht gab und die Wasser nach dem Maße abwog.
13634HiobHi182826Als er dem Regen das Gesetz gab und den Weg den tobenden Wettern wies,
13635HiobHi182827da sah er sie und machte sie kund und setzte sie ein und durchforschte sie.
13636HiobHi182828Und zu den Menschen sprach er: Siehe, die Furcht des Herrn, das ist Weisheit, und das Böse meiden, ist Einsicht.
13637HiobHi18291Und Job fuhr fort, seine Gleichnisrede wieder aufnehmend, und sprach:
13638HiobHi18292Wer möchte mir geben, das ich wie in den früheren Monden sei, wie in den Tagen, da Gott mich behütete,
13639HiobHi18293da seine Leuchte über meinem Haupte strahlte und ich bei seinem Lichte durch die Finsternis wandelte,
13640HiobHi18294so wie es in den Tagen meiner Jugend war, da Gott geheimnisvoll in meinem Zelte wohnte;
13641HiobHi18295als der Allmächtige mit mir war und um mich her meine Kinder,
13642HiobHi18296als ich meine Füße in Butter wusch und der Fels mir Ölbäche zuströmte,
13643HiobHi18297als ich zum Tore der Stadt ging und sie mir den Sitz in der Ratsversammlung bereiteten?
13644HiobHi18298Es sahen mich die Jünglinge und verbargen sich, die Greise erhoben sich und blieben stehen,
13645HiobHi18299die Vornehmen hielten im Reden inne und legten den Finger auf ihren Mund,
13646HiobHi182910die Führer hielten ihre Stimme an und ihre Zunge klebte an ihrem Gaumen.
13647HiobHi182911Das Ohr, das mich hörte, pries mich selig und das Auge, das mich sah, gab mir Zeugnis;
13648HiobHi182912weil ich den Armen rettete, der laut rief, und die Waise, die keinen Helfer hatte.
13649HiobHi182913Der Segen des Gefährdeten kam auf mich und ich tröstete das Herz der Witwe.
13650HiobHi182914Gerechtigkeit war mein Kleid und wie mit einem Mantel und einer Krone bekleidete ich mich mit meinem Rechte.
13651HiobHi182915Auge war ich den Blinden und Fuß dem Lahmen.
13652HiobHi182916Vater war ich den Armen und den Rechtsstreit, den ich nicht kannte, erforschte ich auf das sorgfältigste.
13653HiobHi182917Ich zerschmetterte die Kinnlade des Gottlosen und entriss seinen Zähnen den Raub.
13654HiobHi182918Und ich sprach: In meinem Nestchen werde ich sterben und wie die Palme meiner Tage mehren.
13655HiobHi182919Meine Wurzel sprosst empor am Wasser und Tau wird über meiner Saat weilen.
13656HiobHi182920Meine Herrlichkeit wird immer neu werden und mein Bogen in meiner Hand wird erstarken.
13657HiobHi182921Die mich hörten, harrten des Ausspruches und lauschten schweigend auf meinen Rat.
13658HiobHi182922Meinen Worten wagten sie nichts beizufügen und meine Rede träufelte auf sie herab.
13659HiobHi182923Sie harrten meiner wie des Regens und taten ihren Mund auf wie bei dem Spätregen.
13660HiobHi182924Wenn ich sie etwa anlächelte, glaubten sie es nicht, und das Licht meines Angesichts fiel nicht auf die Erde.
13661HiobHi182925Wenn ich zu ihnen gehen wollte, so saß ich zuoberst; und thronte ich auch wie ein König, von der Menge umgeben, so war ich dennoch ein Tröster der Betrübten.
13662HiobHi18301Nun aber spotten meiner solche, die jünger sind an Jahren, deren Väter ich nicht für würdig hielt, sie den Hunden meiner Herde beizugesellen;
13663HiobHi18302deren Hände Kraft mir für nichts galt und die sogar des Lebens nicht wert geachtet wurden,
13664HiobHi18303die, vor Hunger und Armut kraftlos, dürres Land benagten, starrend von Jammer und Elend,
13665HiobHi18304und Kräuter und Baumrinden kauten und deren Speise die Wacholderwurzel war.
13666HiobHi18305Aus den Tälern rafften sie solches auf, und wenn sie eines gefunden, liefen sie mit Geschrei hinzu.
13667HiobHi18306In öden Schluchten wohnten sie und in Erdhöhlen oder in Felsenritzen.
13668HiobHi18307Sie erfreuten sich noch an solchen Dingen und hielten es für eine Lust, unter Dornen zu sein,
13669HiobHi18308die Kinder von Toren und Ehrlosen, die nimmermehr sich im Lande sehen lassen durften.
13670HiobHi18309Nun bin ich für sie zum Spotte geworden und bin ihnen zum Sprichworte gemacht.
13671HiobHi183010Sie verabscheuen mich und fliehen fern von mir und scheuen sich nicht, mir in das Angesicht zu speien;
13672HiobHi183011denn er hat seinen Köcher geöffnet und mir Leid angetan und einen Zaum in meinen Mund gelegt.
13673HiobHi183012Als mein Leid begann, erhoben sich plötzlich zur Rechten meine Unglücksfälle, brachten meine Füße zu Falle und kamen über mich auf ihren Wegen wie Meeresfluten.
13674HiobHi183013Sie unterwühlten meine Pfade, legten mir Hinterhalt und überwältigten mich und es war niemand, der Hilfe brachte.
13675HiobHi183014Wie durch einen Mauerriss und ein offenes Tor brachen sie über mich herein und drangen heran zu meinem vielfältigen Elende.
13676HiobHi183015Ich bin zu nichts geworden, du hast wie der Sturm mein Verlangen hinweggerafft und wie eine Wolke ist mein Glück dahingeschwunden.
13677HiobHi183016Und jetzt zehrt sich meine Seele in mir ab und die Tage der Trübsal nehmen von mir Besitz.
13678HiobHi183017Nachts durchbohrten Schmerzen mein Gebein; und die an mir nagen, schlummern nicht.
13679HiobHi183018Durch ihre Menge ist mein Gewand verzehrt und wie die Halsöffnung des Unterkleides schnüren sie mich ein.
13680HiobHi183019Ich bin dem Kote gleich geworden und ähnlich dem Staub und der Asche.
13681HiobHi183020Ich rufe zu dir und du erhörst mich nicht, ich stehe da und du siehst mich nicht an.
13682HiobHi183021Du hast dich für mich in einen Grausamen verwandelt und mit harter Hand befeindest du mich.
13683HiobHi183022Du hobst mich empor und setztest mich wie auf den Wind und zerschmettertest mich mit Gewalt.
13684HiobHi183023Ich weiß, du wirst mich dem Tode überliefern, dorthin, wo allem, was da lebt, das Haus bestellt ist.
13685HiobHi183024Doch streckst du deine Hand nicht zu ihrer Vernichtung aus, und wenn sie hinsinken, so wirst du sie retten!
13686HiobHi183025Einst weinte ich über den, der betrübt war, und meine Seele trug Mitleiden mit dem Armen.
13687HiobHi183026Ich harrte des Glückes und es kam mir Unglück, ich harrte auf Licht und Finsternis brach herein.
13688HiobHi183027Mein Inneres kochte ohne alle Ruhe, Tage der Trübsal haben mich ereilt.
13689HiobHi183028Ich ging trauernd einher ohne Grimm, in der Versammlung trat ich auf und schrie.
13690HiobHi183029Ich ward ein Bruder den Drachen und ein Genosse den Straußen.
13691HiobHi183030Meine Haut ist schwarz geworden an mir und meine Gebeine sind verdorrt vor Glut.
13692HiobHi183031Meine Zither ist zur Klage geworden und meine Schalmei zu Jammertönen.
13693HiobHi18311Ich habe einen Bund mit meinen Augen geschlossen, nicht einmal einen Gedanken auf eine Jungfrau zu richten.
13694HiobHi18312Denn welches Los bereitete mir Gott dann von oben und welches Erbe der Allmächtige aus der Höhe?
13695HiobHi18313Gebührt nicht Verderben dem Bösen und Verstoßung denen, die Ungerechtigkeit tun?
13696HiobHi18314Gibt er nicht acht auf meine Wege und zählt er nicht alle meine Schritte?
13697HiobHi18315Wenn ich in Falschheit gewandelt bin und mein Fuß zum Betrug geeilt ist,
13698HiobHi18316so wäge er mich auf gerechter Waage und Gott erkenne meine Unschuld.
13699HiobHi18317Wenn mein Schritt von dem Wege abwich, wenn mein Herz meinen Augen nachfolgte, und wenn ein Makel an meinen Händen haftete,
13700HiobHi18318so esse ein anderer, was ich säe, und mein Geschlecht werde entwurzelt!
13701HiobHi18319Wenn mein Herz betört ward wegen eines Weibes und ich heimlich an der Tür meines Freundes gelauert habe,
13702HiobHi183110so möge mein Weib die Buhlerin eines andern sein und andere mögen sich auf sie hinbeugen;
13703HiobHi183111denn eine Schandtat ist das und der ärgste Frevel,
13704HiobHi183112ein Feuer ist es, das bis zur Vernichtung verzehrt und alle Gewächse entwurzelt.
13705HiobHi183113Fürwahr, ich habe es nicht verschmäht, mich dem Gerichte zu unterziehen mit meinem Knechte und meiner Magd, wenn sie Klage wider mich führten!
13706HiobHi183114Was sollte ich denn tun, wenn sich Gott zum Gerichte erhebt? Und wenn er fragt, was sollte ich ihm antworten?
13707HiobHi183115Hat nicht, der mich im Mutterleibe bildete, auch ihn erschaffen und der eine mich im Mutterschoße gestaltet?
13708HiobHi183116Wahrlich, ich habe den Armen nicht versagt, was sie begehrten, und ließ die Augen der Witwe nicht schmachten;
13709HiobHi183117ich habe meinen Bissen nicht allein gegessen, dass die Waise nicht davon mitgenoss.
13710HiobHi183118(Von meiner Kindheit an wuchs ja das Erbarmen mit mir auf, aus meiner Mutter Leib kam es mit mir.)
13711HiobHi183119Fürwahr, ich habe den nicht verachtet, der umkam, weil er kein Gewand hatte, und den Armen, weil er ohne Bedeckung war;
13712HiobHi183120wahrlich, seine Hüften segneten mich und er ward erwärmt von den Fellen meiner Schafe;
13713HiobHi183121gegen eine Waise erhob ich nicht meine Hand, auch da, als ich mich in der Torhalle überlegen sah:
13714HiobHi183122sonst möge meine Schulter aus ihrem Gelenke fallen und mein Arm werde gebrochen mit seinen Knochen.
13715HiobHi183123Denn wie Fluten, die über mir anschwellen, so fürchtete ich immer Gott und seine Last vermochte ich nicht zu ertragen.
13716HiobHi183124Wahrlich, auf Gold setzte ich nicht meine Kraft und zu dem funkelnden Metalle sprach ich nicht: Du bist meine Zuversicht!
13717HiobHi183125An der Menge meiner Reichtümer habe ich mich nicht ergötzt, und dass meine Hand soviel erworben.
13718HiobHi183126Ich habe nicht zur Sonne emporgeschaut, wie sie strahlte, noch zum Monde, da er so klar einherschritt,
13719HiobHi183127und nicht freute sich dann im stillen mein Herz noch führte ich dann meine Hand zum Kusse an meinen Mund.
13720HiobHi183128Das wäre ein übergroßer Frevel und eine Verleugnung Gottes, des Allerhöchsten.
13721HiobHi183129Ich habe mich nicht gefreut bei dem Untergang dessen, der mich hasste, und frohlockte nicht, dass ihn Unglück traf;
13722HiobHi183130denn ich gestattete meinem Munde nicht zu sündigen, dass ich ihm fluchend den Tod gewünscht hätte.
13723HiobHi183131Wahrlich, die Männer meines Zeltes sprachen: Wer möchte uns von seinem Fleische geben, dass wir satt werden?
13724HiobHi183132Nie durfte ein Fremdling draußen bleiben, meine Tür stand dem Wanderer offen.
13725HiobHi183133Nicht verhehlte ich nach Menschenart meine Sünde oder verbarg in meinem Busen meine Missetat.
13726HiobHi183134Ich erschrak nicht vor der großen Menge und die Schmähung meiner Nächsten schreckte mich nicht, ich schwieg vielmehr und ging zur Tür hinaus.
13727HiobHi183135Wer gibt mir jemanden, der mich verhört, dass der Allmächtige mein Verlangen höre und er selber, der richtet, die Klageschrift schreibe.
13728HiobHi183136Ich wollte sie auf meiner Schulter tragen und wie eine Krone auf mich legen!
13729HiobHi183137Über alle meine Schritte will ich sie verkünden und wie einem Fürsten sie ihm vorlegen!
13730HiobHi183138Wenn mein Land wider mich schreit und seine Furchen mit ihm weinen,
13731HiobHi183139wenn ich seinen Ertrag gegessen habe ohne Zahlung und die Seele seiner Bebauer betrübt habe:
13732HiobHi183140so sollen mir Disteln statt Korn wachsen und Dornengestrüpp statt Gerste. Ende der Worte Jobs.
13733HiobHi18321Jene drei Männer aber antworteten Job nicht mehr, weil er sich für gerecht hielt.
13734HiobHi18322Und Eliu, der Sohn Barachels, der Buziter, vom Geschlehte Ram, ward zornig und ergrimmte über Job, weil dieser sich für gerecht vor Gott erklärte,
13735HiobHi18323und er zürnte über seine Freunde, weil sie keine verständige Entgegnung gefunden, sondern Job nur verdammt hatten.
13736HiobHi18324Eliu aber hatte gewartet, so lange Job redete; denn die, welche redeten, waren älter.
13737HiobHi18325Als er aber sah, dass die drei nicht entgegnen konnten, ward er sehr zornig.
13738HiobHi18326Und Eliu, der Sohn Barachels, der Buziter, begann und sprach: Ich bin jünger an Jahren, ihr aber seid älter; darum senkte ich das Haupt und scheute mich, euch meine Meinung kundzugeben.
13739HiobHi18327Denn ich hoffte, das reifere Alter werde reden und die Menge der Jahre Weisheit lehren.
13740HiobHi18328Allein, wie ich sehe, ist es der Geist in dem Menschen und die Eingebung des Allmächtigen, die Einsicht gibt.
13741HiobHi18329Nicht die Bejahrten sind die Weisen und nicht die Greise sehen das Rechte ein.
13742HiobHi183210Darum will ich reden: Höret mich, auch ich will euch meine Weisheit kundgeben!
13743HiobHi183211Denn ich habe auf eure Reden gewartet, auf eure Weisheit gehorcht, bis ihr den Streit entschieden hättet,
13744HiobHi183212und hatte acht, solange ich glaubte, ihr würdet etwas sagen; doch wie ich sehe, ist keiner von euch, der Job überführen und auf seine Reden antworten könnte.
13745HiobHi183213Saget nicht etwa: Wir haben die Weisheit gefunden, Gott hat ihn niedergeworfen, nicht ein Mensch!
13746HiobHi183214Er hat zu mir nichts geredet und ich will ihm nicht nach euern Reden entgegnen.
13747HiobHi183215Sie sind erschrocken und entgegnen nichts mehr und haben sich selbst die Rede entzogen.
13748HiobHi183216Da ich also wartete und sie nicht redeten, inne hielten und nicht weiter antworteten,
13749HiobHi183217so will auch ich meinen Teil antworten und zeigen, was ich weiß.
13750HiobHi183218Denn ich bin voll von Reden und der Geist beengt mich in meinem Innern.
13751HiobHi183219Sehet, mein Inneres ist wie Most, der kein Lustloch hat, der neue Flaschen sprengt.
13752HiobHi183220Ich will reden und mir ein wenig Luft machen, will meine Lippen auftun und antworten.
13753HiobHi183221Ich werde keines Menschen Partei nehmen und werde Gott dem Menschen nicht gleichstellen,
13754HiobHi183222denn ich weiß nicht, wie lange ich da sein werde und ob nicht über ein Kleines mein Schöpfer mich hinwegnimmt!
13755HiobHi18331So höre denn, Job, meine Worte und merke auf alle meine Reden!
13756HiobHi18332Siehe, ich habe meinen Mund aufgetan, meine Zunge soll in meinem Gaumen reden.
13757HiobHi18333Aus aufrichtigem Herzen sollen meine Reden kommen und meine Lippen lautere Meinung sprechen!
13758HiobHi18334Der Geist Gottes hat mich geschaffen, der Odem des Allmächtigen mir das Leben gegeben.
13759HiobHi18335Wenn du vermagst, so antworte mir und halte stand wider mein Angesicht!
13760HiobHi18336Siehe, mich wie dich hat Gott gemacht und aus demselben Lehme bin auch ich gebildet.
13761HiobHi18337Aber Staunen über mich schrecke dich nicht und meine Beredsamkeit falle dir nicht schwer!
13762HiobHi18338So hast du denn vor meinen Ohren geredet und ich hörte den Laut deiner Worte:
13763HiobHi18339Ich bin rein und ohne Sünde, unbefleckt, und keine Ungerechtigkeit ist an mir!
13764HiobHi183310Weil er Anklage wider mich gefunden hat, darum erachtete er mich für seinen Feind.
13765HiobHi183311Er legte meine Füße in den Block, beobachtete alle meine Wege.
13766HiobHi183312Das ist´s also, worin du nicht Recht hast. Ich werde dir antworten, denn Gott ist größer als der Mensch.
13767HiobHi183313Du rechtest mit ihm, dass er dir nicht auf alle Worte antwortet?
13768HiobHi183314Einmal redet Gott und zum zweiten Male wiederholt er nicht das Gleiche.
13769HiobHi183315Im Traume, im nächtlichen Gesichte, wenn tiefer Schlaf auf die Menschen fällt und sie auf ihrem Lager schlummern,
13770HiobHi183316dann erschließt er die Ohren der Menschen und lehrt sie und unterweist durch Warnung,
13771HiobHi183317dass er den Menschen von dem abwende, was er tut, und ihn von dem Übermut befreie
13772HiobHi183318und seine Seele dem Verderben entreiße und sein Leben, dass er nicht ins Schwert falle.
13773HiobHi183319Auch züchtigt er ihn mit Schmerzen auf seinem Lager und lässt alle seine Gebeine verdorren.
13774HiobHi183320Zum Ekel wird ihm das Brot in seinem Leben und seiner Seele die zuvor ersehnte Speise.
13775HiobHi183321Sein Fleisch schwindet dahin und sein Gebein, das bedeckt war, liegt entblößt da.
13776HiobHi183322Seine Seele naht dem Verderben und sein Leben tödlichen Übeln.
13777HiobHi183323Wenn dann ein Bote Gottes, einer aus tausenden, für ihn Fürbitte einlegt, dass er des Menschen Gerechtigkeit verkünde,
13778HiobHi183324so wird er sich seiner erbarmen und sagen: Befreie ihn, damit er nicht hinabfahre zum Verderben; ich habe gefunden, wodurch ich ihm versöhnt werde.
13779HiobHi183325Sein Fleisch ist von Qualen verzehrt, lass ihn zu den Tagen seiner Jugend wieder zurückkehren.
13780HiobHi183326Er wird zu Gott flehen und dieser wird ihm gnädig sein und ihn sein Angesicht in Jubel schauen lassen und dem Menschen seine Gerechtigkeit wiedergeben.
13781HiobHi183327Er wird auf die Menschen blicken und sprechen: Ich habe gesündigt und wahrhaftig gefehlt, aber nicht empfangen, wie ich es verdiente.
13782HiobHi183328Er rettete seine Seele, dass sie nicht zum Verderben hinfuhr, sondern im Leben das Licht schaute.
13783HiobHi183329Sehet, dies alles tut Gott dreimal mit einem jeden,
13784HiobHi183330dass er ihre Seelen von dem Verderben zurückbringe und sie mit dem Lichte der Lebenden erleuchte.
13785HiobHi183331Merke auf, Job! und höre mich und schweige, während ich rede.
13786HiobHi183332Hast du aber dann etwas zu sagen, so antworte mir, rede, denn ich wünsche, dass du als gerecht erscheinest!
13787HiobHi183333Hast du aber nichts, so höre mich, schweige, und ich werde dich Weisheit lehren!
13788HiobHi18341Eliu fuhr also fort und sprach folgendermaßen:
13789HiobHi18342Höret, ihr Weisen! meine Worte und ihr Verständigen, merket auf mich!
13790HiobHi18343denn das Ohr prüft die Worte und der Gaumen unterscheidet die Speisen nach dem Geschmacke.
13791HiobHi18344Lasset uns das Rechte erwählen und gemeinsam ersehen, was besser ist!
13792HiobHi18345Job hat gesagt: Ich bin gerecht und Gott hat mein Recht verkehrt,
13793HiobHi18346denn auf Lüge stützt sich das Urteil gegen mich, mich traf ein harter Pfeil, ohne dass ich mich versündigt hatte.
13794HiobHi18347Wer ist ein Mann, wie Job ist, der Lästerung wie Wasser trinkt?
13795HiobHi18348Der mit den Übeltätern umgeht und mit den Gottlosen wandelt?
13796HiobHi18349Denn er sprach: Nicht ist der Mensch Gott genehm, selbst wenn er mit Eifer vor Gott wandelte.
13797HiobHi183410Darum, Männer von Einsicht, höret mich! fern sei von Gott Bosheit und von dem Allmächtigen Unrecht.
13798HiobHi183411Denn nach des Menschen Tun vergilt er ihm und gibt jedem zurück nach seinem Wandel.
13799HiobHi183412Denn wahrlich! Gott verdammt nicht ohne Grund und der Allmächtige verkehrt das Recht nicht.
13800HiobHi183413Welchen andern hat er über die Erde gesetzt? Oder wen hat er über das Erdenrund gestellt, das er geschaffen hat?
13801HiobHi183414Wenn er seinen Sinn auf ihn richtete, dessen Geist und Odem an sich zöge,
13802HiobHi183415so würde alles Fleisch zusamt vergehen und der Mensch würde wieder zu Staub werden!
13803HiobHi183416Wenn du also Einsicht hast, so höre, was gesagt wird, und merke auf die Stimme meiner Rede!
13804HiobHi183417Kann wohl der, welcher das Recht nicht liebt, Heilung finden? Und wie magst du den, der gerecht ist, so sehr verdammen?
13805HiobHi183418Ihn, der zum Könige spricht: Abtrünniger! der die Fürsten Frevler nennt,
13806HiobHi183419der die Hoheit der Fürsten nicht ansieht und den Gewaltherrscher nicht kennt, wenn er mit dem Armen im Streite liegt; denn alle sind seiner Hände Werk.
13807HiobHi183420Jählings sterben sie und mitten in der Nacht werden die Völker aufgeschreckt und fahren dahin und der Gewalttätige wird hinweggenommen ohne Menschenhand.
13808HiobHi183421Denn seine Augen schauen auf die Wege der Menschen und er hat acht auf alle ihre Schritte.
13809HiobHi183422Es gibt keine Finsternis und keinen Todesschatten, in welchen sich die Übeltäter verbergen könnten.
13810HiobHi183423Denn nicht weiter steht es in des Menschen Gewalt, ob er zu Gott ins Gericht kommen will.
13811HiobHi183424Er zerschmettert viele, ja unzählige, und setzt andere an ihre Stelle;
13812HiobHi183425denn er kennt ihre Werke und darum führt er die Nacht herbei und sie werden zermalmt.
13813HiobHi183426Als Gottlose schlug er sie an einem Orte, wo alle es sahen,
13814HiobHi183427jene, die wie mit Vorbedacht von ihm abgewichen sind und alle seine Wege nicht verstehen wollten,
13815HiobHi183428so dass sie das Geschrei des Notleidenden zu ihm kommen machten und er die Stimme der Armen hörte.
13816HiobHi183429Denn wenn er Frieden gewährt, wer könnte verdammen? Wenn er sein Antlitz verbirgt gegen Völker oder gegen alle Menschen, wer kann ihn schauen?
13817HiobHi183430Ja, er lässt um der Sünden des Volkes willen einen Heuchler herrschen.
13818HiobHi183431Weil ich nun vor Gott geredet habe, so will ich auch dir nicht wehren!
13819HiobHi183432Habe ich geirrt, so belehre mich; habe ich unrecht geredet, so will ich von nun an es nicht mehr tun!
13820HiobHi183433Fordert etwa Gott es von dir, weil es dir missfallen hat? Du hast ja angefangen zu reden und nicht ich; wenn du etwas besser weißt, so sprich!
13821HiobHi183434Einsichtige Männer mögen zu mir reden und ein weiser Mann mich hören,
13822HiobHi183435Job aber hat töricht geredet und seine Worte künden keine Klugheit.
13823HiobHi183436Mein Vater! Möchte Job fort und fort geprüft werden, lass nicht ab von dem Manne des Unrechts!
13824HiobHi183437Denn er fügt zu seinen Sünden die Lästerung hinzu, er werde einstweilen von uns in die Enge getrieben; alsdann mag er Gott mit seinen Reden zur Entscheidung herausfordern.
13825HiobHi18351Eliu redete abemals also:
13826HiobHi18352Scheint dir etwa dein Gedanke berechtigt, dass du sagtest: Ich bin gerechter als Gott?
13827HiobHi18353Denn du sprachst: Es gefällt dir nicht, was Recht ist; oder was tut es dir, wenn ich sündige?
13828HiobHi18354Darum will ich antworten auf deine Reden und deinen Freunden und dir Antwort geben.
13829HiobHi18355Schaue zum Himmel auf und siehe und betrachte den Luftkreis, wie sie höher sind als du!
13830HiobHi18356Wenn du sündigst, was schadest du ihm? Und wenn sich deine Missetaten noch so sehr häufen, was tust du ihm an?
13831HiobHi18357Und wenn du recht tust, was schenkst du ihm oder was empfängt er aus deiner Hand?
13832HiobHi18358Dem Menschen, der deinesgleichen ist, schadet deine Bosheit und einem Menschenkinde hilft deine Gerechtigkeit.
13833HiobHi18359Sie schreien ob der Menge der Bedrücker und weinen überlaut ob des gewalttätigen Armes der Tyrannen,
13834HiobHi183510doch keiner sagt: Wo ist Gott, der mich geschaffen, der Lobgesänge schenkte in der Nacht,
13835HiobHi183511der uns belehrt vor den Tieren der Erde und uns Weisheit gibt vor den Vögeln des Himmels?
13836HiobHi183512Dort schreien sie und er erhört nicht ob des Übermutes der Bösen.
13837HiobHi183513Darum wird Gott leeres Rufen nicht hören und der Allmächtige die Sache eines jeden prüfen.
13838HiobHi183514Magst du auch sprechen: Er hat nicht acht: so richte dich doch vor ihm und harre seiner.
13839HiobHi183515Denn jetzt verhängt er nicht seinen Grimm noch rächt er den Frevel streng.
13840HiobHi183516Darum öffnet Job seinen Mund ohne Grund und macht viele Worte ohne Einsicht.
13841HiobHi18361Weiter fuhr Eliu fort und sprach also:
13842HiobHi18362Habe noch ein wenig Geduld mit mir, so will ich es dir zeigen, denn noch habe ich für Gott zu reden.
13843HiobHi18363Vom Ursprunge her hole ich meine Weisheit und werde meinen Schöpfer als gerecht erweisen.
13844HiobHi18364Denn wahrlich! ohne Trug sind meine Reden und vollkommene Einsicht wird sich dir erproben.
13845HiobHi18365Gott verwirft die Mächtigen nicht, da er auch selbst mächtig ist;
13846HiobHi18366aber die Gottlosen rettet er nicht und den Armen schafft er Recht.
13847HiobHi18367Er wendet von den Gerechten seine Augen nicht ab und setzt sie wie Könige auf ewig auf den Thron und sie werden erhöht.
13848HiobHi18368Und wenn sie in Ketten sind und gefesselt mit Banden der Armut,
13849HiobHi18369so tut er ihnen ihre Werke kund und ihre Laster, weil sie Gewalttat verübt,
13850HiobHi183610und öffnet ihr Ohr, sie zu mahnen, und redet zu ihnen, dass sie umkehren von der Bosheit.
13851HiobHi183611Wenn sie hören und sich unterwerfen, so werden sie ihre Tage im Glücke vollenden und ihre Jahre in Herrlichkeit.
13852HiobHi183612Hören sie aber nicht, so werden sie in das Schwert fallen und durch ihre Torheit hinsinken.
13853HiobHi183613Heuchler und Arglistige fordern den Zorn Gottes heraus; sie rufen nicht, wenn sie gefesselt sind.
13854HiobHi183614Es stirbt im Ungewitter ihre Seele und ihr Leben unter Lustbuben.
13855HiobHi183615Aber den Armen rettet er aus seiner Bedrängnis und eschließt sein Ohr in der Trübsal.
13856HiobHi183616So wird er denn aus dem Rachen der Not, der keinen Boden unter sich hat, dich ins Weite retten und dein Tisch wird friedlich und voll des Fettes sein.
13857HiobHi183617Deine Sache ist abgeurteilt wie die eines Gottlosen, Spruch und Urteil wirst du erhalten.
13858HiobHi183618Soweit übermanne dich also nicht der Zorn, dass du jemanden unterdrückst, noch beuge dich die Menge der Sühnegaben.
13859HiobHi183619Entsage deiner Größe ohne Heimsuchung und allen, welche durch die Stärke mächtig sind.
13860HiobHi183620Ziehe die Nacht nicht herbei, da in ihr Volk um Volk dahingeht.
13861HiobHi183621Hüte dich, zum Unrecht dich hinzuneigen; denn ihm hast du begonnen nachzugehen, seitdem du im Elende bist.
13862HiobHi183622Siehe, Gott ist erhaben in seiner Macht und keiner ist ihm gleich unter den Gesetzgebern.
13863HiobHi183623Wer könnte seine Wege erforschen oder wer kann zu ihm sagen: Du hast Unrecht getan?
13864HiobHi183624Bedenke, dass du sein Werk nicht kennst, von dem die Männer gesungen haben.
13865HiobHi183625Alle Menschen sehen ihn, ein jeder schaut von ferne.
13866HiobHi183626Siehe, Gott ist groß und ist erhaben über unser Wissen, die Zahl seiner Jahre ist nicht zu schätzen.
13867HiobHi183627Er zieht die Wassertropfen hinauf und gießt Gußströme wie Ströme herab,
13868HiobHi183628die aus den Wolken niederfließen, welche alles von oben her bedecken.
13869HiobHi183629Will er die Wolken ausspannen wie sein Gezelt
13870HiobHi183630und von oben her das Licht seiner Blitze leuchten lassen, so bedeckt er auch die äußersten Enden des Meeres.
13871HiobHi183631Denn dadurch richtet er die Völker und gibt Speise den vielen Sterblichen.
13872HiobHi183632In seinen Händen verbirgt er das Licht und gebietet ihm, dass es wieder scheine.
13873HiobHi183633Seinem Freunde gibt er Kunde davon, dass es sein eigen ist und dass er zu demselben aufsteigen kann.
13874HiobHi18371Darüber erzittert mein Herz und bebt von seiner Stelle.
13875HiobHi18372Höret, o höret seine Stimme voll des Schreckens, den Schall, der aus seinem Munde hervorgeht.
13876HiobHi18373Unter alle Himmel hin schweift sein Blick und sein Leuchten zieht über die Grenzen der Erde hin.
13877HiobHi18374Hinter ihm her brüllt der Schall, er donnert mit der Stimme seiner Hoheit und er wird nicht gefunden, ob man wohl seine Stimme hört.
13878HiobHi18375Gott donnert mit seiner Stimme wunderbar, er, der Großes tut und Unbegreifliches;
13879HiobHi18376er gebietet dem Schnee, dass er zur Erde falle, und dem Winterregen und dem Gußregen seiner Macht;
13880HiobHi18377in aller Menschen Hand drückt er sein Siegel, dass alle seine Werke kennen.
13881HiobHi18378Dann geht das Wild in sein Versteck und weilt in seiner Höhle.
13882HiobHi18379Aus dem innern Lande kommt der Sturm und aus dem Norden die Kälte.
13883HiobHi183710Durch den Hauch Gottes friert das Eis zusammen und wieder fließen die Wasser dann sehr breit dahin.
13884HiobHi183711Die Frucht verlangt nach den Wolken und die Wolken streuen ihr Licht aus.
13885HiobHi183712Sie ziehen ringsumher, wohin sie nur des Herrschers Wille führt, zu allem, was er ihnen gebietet auf dem ganzen Erdenkreise,
13886HiobHi183713bald für einen einzigen Stamm, bald für seine Erde, bald für jeglichen Ort seiner Barmherzigkeit, wo er sie will finden lassen.
13887HiobHi183714Vernimm dies, Job! stehe still und betrachte die Wunder Gottes!
13888HiobHi183715Weißt du, wann Gott dem Regen gebot, dass er das Licht seiner Wolken strahlen lasse?
13889HiobHi183716Kennst du die weiten Wege der Wolken und hast du vollkommenes Wissen?
13890HiobHi183717Sind nicht deine Kleider heiß, wenn der Südwind durch das Land weht?
13891HiobHi183718Hast du vielleicht mit ihm die Himmel gebaut, die gar fest sind, als wären sie aus Erz gegossen?
13892HiobHi183719Tue uns kund, was wir ihm sagen sollen, denn wir sind von Finsternissen umhüllt.
13893HiobHi183720Wer möchte ihm berichten, was ich sage? Auch wenn ein Mensch nur redete, er würde verschlungen!
13894HiobHi183721Aber jetzt sieht man das Licht nicht, plötzlich wird die Luft in Wolken geballt, doch ein Wind fährt daher und zerstreut sie.
13895HiobHi183722Von Norden her kommt das Gold und ehrfurchtsvoller Lobgesang zu Gott hin.
13896HiobHi183723Würdig können wir ihn nicht auffinden, ihn, der groß an Kraft und Recht und Gerechtigkeit und unaussprechlich ist.
13897HiobHi183724Darum fürchten ihn die Männer und keiner von allen denen, die sich bedünken, weise zu sein, wagt es, ihn zu ergründen.
13898HiobHi18381Da antwortete der Herr Job aus einem Wettersturm und sprach:
13899HiobHi18382Wer ist jener, der mit Reden ohne Einsicht den Ratschluss in Dunkelheit hüllt?
13900HiobHi18383Gürte wie ein Mann deine Lenden; ich will dich fragen, und du antworte mir!
13901HiobHi18384Wo warst du, als ich den Grund der Erde legte? Sage mir das, wenn du Einsicht hast!
13902HiobHi18385Wer hat ihre Masse bestimmt, wenn du es weißt? oder wer hat die Messschnur über sie gespannt?
13903HiobHi18386Worauf sind ihre Grundmauern gestützt oder wer hat ihren Eckstein eingesenkt,
13904HiobHi18387als mich die Morgensterne allzumal lobten und alle Kinder Gottes jauchzten?
13905HiobHi18388Wer umschloss mit Schranken das Meer, als es hervorbrach, wie aus Mutterschoß hervorgehend,
13906HiobHi18389als ich ihm Wolken zum Kleide gab und es in Dunkel hüllte wie in der Kindheit Windeln?
13907HiobHi183810Mit meinen Schranken umgab ich es und setzte ihm Riegel und Tore
13908HiobHi183811und sprach: Bis hierher darfst du kommen und nicht weiter dringen und hier sollst du deine schäumenden Wogen brechen.
13909HiobHi183812Hast du, seitdem du geboren, dem Morgen geboten und der Morgenröte ihren Ort gewiesen?
13910HiobHi183813Und hast du rüttelnd die Säume der Erde gefasst und die Gottlosen von ihr weggeschüttelt?
13911HiobHi183814Wie Siegelton wird sie Gestalt annehmen und dastehen wie ein Prachtkleid,
13912HiobHi183815doch den Gottlosen wird ihr Licht genommen und der starke Arm zerschmettert werden.
13913HiobHi183816Bist du bis zu den Tiefen des Meeres gelangt und gewandelt im untersten Abgrund?
13914HiobHi183817Haben sich dir die Pforten des Todes geöffnet und hast du die finstern Tore gesehen?
13915HiobHi183818Hast du der Erde Breite überschaut? Sage mir alles das an, wenn du es weißt,
13916HiobHi183819welches der Weg ist, wo das Licht wohnt, und welches die Stätte der Finsternis;
13917HiobHi183820damit du ein jedes an seine Grenze führest und die Pfade kennest zu seiner Wohnung.
13918HiobHi183821Wusstest du damals, dass du geboren werden solltest und kanntest du die Zahl deiner Tage?
13919HiobHi183822Bist du zu den Schatzkammern des Schnees gelangt oder hast du die Speicher des Hagels geschaut,
13920HiobHi183823die ich bereitet habe für Feindes Zeiten, für den Tag des Kampfes und des Krieges?
13921HiobHi183824Auf welchem Wege zerteilt sich das Licht, wie verbreitet sich die Hitze auf Erden?
13922HiobHi183825Wer hat dem heftigsten Gussregen den Lauf und dem rollenden Donner den Weg gewiesen,
13923HiobHi183826dass es auf menschenleeres Land in der Wüste regnet, wo kein Sterblicher wohnt,
13924HiobHi183827um die Öde und die Wildnis zu sättigen und grünende Pflanzen hervorzubringen?
13925HiobHi183828Wer ist des Regens Vater? Oder wer hat des Taues Tropfen erzeugt?
13926HiobHi183829Aus wessen Schosse ist das Eis hervorgegangen und wer hat den Reif vom Himmel geboren?
13927HiobHi183830Dem Steine gleich verhärten sich die Wasser und die Fläche der Tiefe zieht sich zusammen.
13928HiobHi183831Kannst du das Glanzgestirn, die Plejaden, verbunden halten oder kannst du den Kreislauf des Wagens unterbrechen?
13929HiobHi183832Führst du den Morgenstern zu seiner Zeit hervor und lässest du den Abendstern über die Kinder der Erde heraufkommen?
13930HiobHi183833Kennst du die Ordnung des Himmels und bestimmst du ihm das Verhältnis zur Erde?
13931HiobHi183834Erhebst du in der Wolke deine Stimme und wird der Wasser Gewalt dich bedecken?
13932HiobHi183835Entsendest du die Blitze, dass sie hingehen, und sagen sie, zu dir zurückkehrend: Wir sind da?
13933HiobHi183836Wer hat Weisheit in des Menschen Inneres gelegt oder wer dem Hahne Einsicht gegeben?
13934HiobHi183837Wer erzählt die Ordnung des Himmels und wer wird den Einklang der Himmel in Schlaf singen?
13935HiobHi183838Wann floss der Staub auf der Erde zusammen und klebten die Schollen aneinander?
13936HiobHi183839Wirst du etwa Beute für die Löwin erjagen und die Gier ihrer Jungen sättigen,
13937HiobHi183840wenn sie in den Höhlen lagern und im Dickicht auf der Lauer liegen?
13938HiobHi183841Wer bereitet dem Raben seine Speise, wenn seine Jungen zu Gott schreien und umherirren, weil sie keine Nahrung haben?
13939HiobHi18391Kennst du die Zeit der Geburt der Steinböcke auf den Felsen oder hast du acht gehabt auf die gebärenden Hirschkühe?
13940HiobHi18392Hast du die Monde seit ihrer Empfängnis gezählt und weißt du die Zeit ihres Gebärens?
13941HiobHi18393Sie krümmen sich zum Gebären, werfen Junge und stoßen Gestöhn aus.
13942HiobHi18394Ihre Jungen sondern sich ab und gehen hin auf die Weide, sie laufen davon und kehren nicht wieder zu ihnen zurück.
13943HiobHi18395Wer hat den wilden Esel freigegeben und wer hat seine Bande gelöst,
13944HiobHi18396dem ich die Wüste zur Behausung gab und das salzige Land zu seinem Zelte?
13945HiobHi18397Er verachtet das Getümmel der Stadt und hört nicht das Geschrei de Treibers.
13946HiobHi18398Er sieht sich rings die Berge zur Weide aus und spurt nach jedem Grün.
13947HiobHi18399Wird wohl das Nashorn dir dienen wollen oder an deiner Krippe weilen?
13948HiobHi183910Kannst du das Nashorn zum Pflügen an dein Seil spannen? Oder wird es hinter dir her der Furchen Schollen brechen?
13949HiobHi183911Setzest du etwa auf seine große Stärke dein Vertrauen und überlässest du ihm deine Arbeit?
13950HiobHi183912Traust du ihm zu, dass es dir die Saat einbringt und sie auf deine Tenne sammelt?
13951HiobHi183913Des Straußes Fittich gleicht den Schwingen des Storches und des Habichts.
13952HiobHi183914Wenn er seine Eier der Erde überlässt, erwärmst du sie etwa im Sande?
13953HiobHi183915Er vergisst, dass sie der Fuß zertreten oder das Wild des Feldes zerstampfen kann.
13954HiobHi183916Er ist hart gegen seine Jungen, als wären sie nicht die seinigen; ob er sich umsonst gemüht, darüber hat er kein Bangen.
13955HiobHi183917Denn Gott hat ihm die Klugheit versagt und hat ihm keine Einsicht gegeben.
13956HiobHi183918Wenn aber seine Zeit kommt, richtet er seine Flügel empor; er lacht des Rosses und seines Reiters.
13957HiobHi183919Kannst du etwa dem Rosse Stärke geben und Wiehern seinem Hals verleihen?
13958HiobHi183920Kannst du es aufspringen lassen wie die Heuschrecken? Sein prächtiges Schnauben, wie furchtbar!
13959HiobHi183921Er scharrt den Boden mit dem Hufe, steigt mutig empor, sprengt den Gewappneten entgegen,
13960HiobHi183922er verachtet die Furcht und weicht dem Schwerte nicht aus.
13961HiobHi183923Auf ihm klirrt der Köcher, blitzt Lanze und Schild.
13962HiobHi183924Schäumend und tobend schlürft es den Boden und achtet es nicht, wenn der Posaune Schmettern erklingt.
13963HiobHi183925Kaum hört er die Trompete, so ruft es: Hui! Aus der ferne wittert es den Kampf, der Führer Rufen und des Heeres Schlachtgeschrei!
13964HiobHi183926Fiedert sich durch deine Weisheit der Habicht, wenn er seine Flügel nach dem Süden zu ausbreitet?
13965HiobHi183927Erhebt sich auf dein Geheiß der Adler und baut sein Nest in steiler Höhe?
13966HiobHi183928Auf Felsen wohnt er und weilt auf jähen Spitzen und auf unzugänglichen Klippen.
13967HiobHi183929Von dort späht er nach Fraß aus und in die Ferne schauen seine Augen.
13968HiobHi183930Seine Jungen schlürfen Blut, und wo nur ein Leichnam ist, da ist er alsbald.
13969HiobHi183931Und der Herr redete weiter und sprach zu Job:
13970HiobHi183932Ist, der mit Gott rechtet, so leicht zum Schweigen gebracht? Wahrlich! wer Gott tadelt, soll ihm auch antworten.
13971HiobHi183933Da antwortete Job dem Herrn und sprach:
13972HiobHi183934Da ich leichtfertig geredet, was will ich antworten? Ich will meine Hand auf meinen Mund legen.
13973HiobHi183935Eines habe ich geredet, o hätte ich es doch nicht gesagt, und ein zweites; zu diesem will ich nichts hinzutun.
13974HiobHi18401Der Herr aber antwortet dem Job aus dem Wetterturme und sprach:
13975HiobHi18402Gürte als ein Mann deine Lenden, ich will dich fragen, und du sage mir an!
13976HiobHi18403Wirst du mein Gericht zunichte machen und mich verdammen, damit du Recht behaltest?
13977HiobHi18404Hast du denn einen Arm wie Gott und donnerst du mit gleichem Schalle?
13978HiobHi18405Umkleide dich mit Schmuck, erhebe dich hoch, sei herrlich und lege schöne Gewänder an!
13979HiobHi18406Zerstreue die Stolzen in deinem Grimme und demütige alle Hoffärtigen mit einem Blicke!
13980HiobHi18407Blick alle Stolzen an und mache sie zuschanden und zermalme die Gottlosen an ihrer Stätte!
13981HiobHi18408Birg sie im Staube allzumal, und versenke ihr Angesicht in die Grube.
13982HiobHi18409Alsdann will ich bekennen, dass deine Rechte dich zu retten vermag.
13983HiobHi184010Siehe, der Behemoth, den ich gemacht wie dich, frißt Gras wie ein Rind.
13984HiobHi184011Seine Kraft ist in seinen Lenden und seine Stärke in den Sehnen seines Leibes.
13985HiobHi184012Er streckt seinen Schwanz gleich der Zeder aus, die Nerven seiner Weichen sind verschlungen.
13986HiobHi184013Seine Knochen sind wie Röhren von Erz, sein Knorpelwerk wie Eisenstäbe.
13987HiobHi184014Er ist der Erstling der Wege Gottes; der ihn gemacht hat, passt ihm sein Schwert an.
13988HiobHi184015Ihm tragen die Berge Futter, alle Tiere des Feldes spielen daselbst.
13989HiobHi184016Im Schatten schläft er im Rohrversteck und an sumpfigen Orten.
13990HiobHi184017Schattige Plätze bieten ihm Schatten, des Stromes Weiden umgeben ihn.
13991HiobHi184018Siehe, er schlürft einen Fluß und staunt nicht und bleibt ruhig, wenn ein Jordan in seinen Mund flutet.
13992HiobHi184019Vor seinen Augen fängt man ihn wie mit der Angel und mit Sprenkeln durchbohrt man seine Nase.
13993HiobHi184020Kannst du den Leviathan mit der Angel herausziehen und mit dem Stricke seine Zunge binden?
13994HiobHi184021Kannst du einen Ring in seine Nase legen oder mit einem Haken seine Backen durchbohren?
13995HiobHi184022Wird er an dich viele Bitten richten oder dir sanfte Worte geben?
13996HiobHi184023Wird er einen Bund mit dir schließen, dass du ihn für immer zum Knechte nehmest?
13997HiobHi184024Wirst du mit ihm spielen wie mit einem Vogel oder ihn anbinden für deine Mädchen?
13998HiobHi184025Werden Freunde ihn zerschneiden, Kaufleute ihn verteilen?
13999HiobHi184026Kannst du das Netz mit seiner Haut füllen und den Fischbehälter mit seinem Kopfe?
14000HiobHi184027Lege deine Hand an ihn! Denke aber an den Kampf, du wirst ihn nicht wieder herausfordern.
14001HiobHi184028Siehe, seine Hoffnung täuscht ihn und vor aller Augen liegt er hingestreckt.
14002HiobHi18411Nicht wie ein Grausamer werde ich ihn reizen, denn wer kann meinem Antlitze widerstehen?
14003HiobHi18412Wer hat mir zuvor etwas gegeben, dass ich es ihm vergelten müsste? Alles, was unter dem Himmel ist, ist mein.
14004HiobHi18413Ich schone seiner nicht, mag er trotzig reden oder die Worte zum Flehen fügen.
14005HiobHi18414Wer wird die Oberfläche seines Gewandes aufdecken? Und wer mitten in seinen Rachen eindringen?
14006HiobHi18415Die Pforten seines Rachens wer tut sie auf? Rings um seine Zähne ist Schrecken gelagert.
14007HiobHi18416Sein Leib ist gegossenen Schilden gleich, dicht schließen sich die Schuppen aneinander.
14008HiobHi18417Eine schließt sich an die andere und kein Lüftchen dringt durch sie hindurch.
14009HiobHi18418Eine hängt an der andern und sie halten unzertrennlich zusammen.
14010HiobHi18419Sein Niesen ist strahlendes Feuer und seine Augen sind wie die Wimpern der Morgenröte.
14011HiobHi184110Aus seinem Maule fahren Fackeln wie flammende Feuerbrände.
14012HiobHi184111Aus seinen Nüstern geht Rauch hervor wie aus einem erhitzten und siedenden Kessel.
14013HiobHi184112Sein Schnauben entzündet Kohlen und Flammen fahren aus seinem Rachen.
14014HiobHi184113Auf seinem Halse wohnt die Stärke und vor seinem Antlitze schreitet das Entsetzen her.
14015HiobHi184114Die Glieder seines Fleisches sind eng aneinander gefügt; wenn Blitze auf ihn fallen, dringen sie nicht weiter.
14016HiobHi184115Sein Herz ist hart wie ein Stein und gehärtet wie des Hämmerers Amboss.
14017HiobHi184116Wenn er sich erhebt, so entsetzen sich die Boten und erschreckt entsündigen sie sich.
14018HiobHi184117Greift ihn das Schwert an, so kann es nicht haften, auch Lanze nicht, noch Panzer;
14019HiobHi184118denn wie Stroh achtet er das Eisen und wie morsches Holz das Erz.
14020HiobHi184119Ihn bringt der Pfeilschütze nicht zur Flucht, in Strohhalme wandeln sich ihm die Steine der Schleuder.
14021HiobHi184120Wie Strohhalme achtet er den Hammer und lacht des laufenden Speeres.
14022HiobHi184121Unter ihm sind Sonnenstrahlen und er bettet sich auf Gold wie im Schlamme.
14023HiobHi184122Er macht wie einen Kessel des Meeres Tiefen aufwallen und erregt sie, wie wenn Salben kochend sprudeln.
14024HiobHi184123Hinter ihm leuchtet sein Pfad auf, für ergraut hält man die Flut.
14025HiobHi184124Es ist auf Erden keine Macht, die sich mit ihm messen könnte; er ist gemacht, niemanden zu fürchten.
14026HiobHi184125Er schaut auf alles Hohe, er ist der König über alle Kinder des Stolzes.
14027HiobHi18421Da antwortete Job dem Herrn und sprach:
14028HiobHi18422Ich weiß, dass du alles vermagst, und kein Gedanke ist dir verborgen.
14029HiobHi18423Wer ist der, welcher den Ratschluss verdunkelt ohne Einsicht? So habe ich denn unweise geredet, Dinge, die mein Wissen weit übersteigen.
14030HiobHi18424“Höre, so will ich reden; ich will dich fragen, antworte mir!”
14031HiobHi18425Mit des Ohres Kunde hörte ich von dir, doch nun sieht dich mein Auge!
14032HiobHi18426Darum tadle ich mich selbst und tue Buße in Staub und Asche.
14033HiobHi18427Nachdem aber der Herr diese Worte zu Job geredet, sprach er zu Eliphaz, dem Themaniter: Mein Zorn ist entbrannt wider dich und deine beiden Freunde, denn ihr habt nicht recht von mir geredet, wie mein Diener Job.
14034HiobHi18428Darum nehmet euch sieben Stiere und sieben Widder und gehet zu meinem Diener Job und bringet ein Brandopfer für euch dar; Job aber, mein Diener, soll für euch Fürbitte tun, so will ich gnädig auf ihn schauen, dass euch die Torheit nicht zugerechnet werde; denn ihr habt nicht recht vor mir geredet, wie mein Diener Job.
14035HiobHi18429So gingen Eliphaz, der Themaniter, und Baldad, der Suhiter, und Sophar, der Naamathiter, hin und taten, wie der Herr zu ihnen geredet hatte, und der Herr sah gnädig auf Job.
14036HiobHi184210Auch erwies sich der Herr gnädig und die Reue Jobs, als er für seine Freunde bat. Und der Herr gab Job alles doppelt wieder, was er besessen hatte.
14037HiobHi184211Da kamen alle seine Brüder und alle seine Schwestern und alle, die ihn zuvor gekannt, zu ihm und aßen mit ihm Brot in seinem Hause und bewegten das Haupt über ihn und trösteten ihn wegen all des Unglücks, das der Herr über ihn gebracht, auch gaben sie ihm ein jeder ein Schaf und ein goldenes Ohrgehänge.
14038HiobHi184212Der Herr aber segnete Job nunmehr reichlicher als im Anfange. Er erhielt vierzehntausend Schafe, sechstausend Kamele, tausend Joch Ochsen und tausend Eselinnen.
14039HiobHi184213Auch bekam er sieben Söhne und drei Töchter.
14040HiobHi184214Und er nannte den Namen der ersten Tag, den Namen der zweiten Wohlgeruch und den Namen der dritten Schminkhorn.
14041HiobHi184215Im ganzen Lande aber fand man keine so schöne Frauen, als die Töchter Jobs und ihr Vater gab ihnen Erbteil unter ihren Brüdern.
14042HiobHi184216Und Job lebte hernach noch hundertundvierzig Jahre und sah seine Söhne und die Söhne seiner Söhne bis ins vierte Geschlecht und starb alt und hochbetagt.
14043PsalmPs1911Glückselig der Mann, der nicht wandelt nach dem Rate der Bösen und auf dem Wege der Sünder nicht steht und nicht sitzt auf dem Stuhle des Verderbens,
14044PsalmPs1912sondern, der am Gesetze des Herrn seine Lust hat und das Gesetz desselben betrachtet Tag und Nacht!
14045PsalmPs1913Er ist wie ein Baum, der gepflanzt ist an Wasserbächen, der seine Frucht bringt zu seiner Zeit und dessen Laub nicht abfällt, und alles, was er tut, gelingt ihm wohl.
14046PsalmPs1914Nicht also die Gottlosen, nicht also; sondern sie sind wie Staub, den der Wind von der Erde aufweht.
14047PsalmPs1915darum werden die Gottlosen im Gerichte nicht bestehen und die Sünder nicht in der Gemeinde der Gerechten.
14048PsalmPs1916Denn der Herr kennt den Weg der Gerechten und der Pfad der Gottlosen führt ins Verderben.
14049PsalmPs1921Warum toben die Heiden und sinnen die Völker Eitles?
14050PsalmPs1922Es treten die Könige der Erde auf und die Fürsten kommen zusammen wider den Herrn und wider seinen Gesalbten.
14051PsalmPs1923Lasset uns ihre Fesseln zerreißen und von uns werfen ihr Joch!
14052PsalmPs1924Der im Himmel thront, lacht ihrer und der Herr spottet ihrer.
14053PsalmPs1925Dann redet er zu ihnen in seinem Zorne und schreckt sie in seinem Grimme.
14054PsalmPs1926Ich aber bin von ihm zum König über Sion eingesetzt, seinen heiligen Berg, sein Gesetz zu verkünden.
14055PsalmPs1927Der Herr sprach zu mir: Du bist mein Sohn, ich habe dich heute gezeugt.
14056PsalmPs1928Begehre von mir, so will ich dir die Völker zu deinem Erbe geben und zu deinem Besitztume die Grenzen der Erde.
14057PsalmPs1929Mit eisernem Zepter wirst du sie beherrschen und wie Töpfergeschirr sie zertrümmern.
14058PsalmPs19210Nun denn, ihr Könige! kommet zur Einsicht; lasset euch weisen, ihr Richter der Erde!
14059PsalmPs19211Dienet den Herrn in Furcht und jauchzet ihm zu mit Zittern!
14060PsalmPs19212Nehmet die Mahnung an, auf dass der Herr nicht etwa zürne und ihr zugrunde gehet, fernab vom rechten Wege.
14061PsalmPs19213Wenn in Bälde sein Zorn entbrennt, glückselig alle, die auf ihn vertrauen!
14062PsalmPs1931Ein Psalm Davids, da er vor Absalom, seinem Sohne, floh.
14063PsalmPs1932O Herr, wie sind meiner Bedränger viele geworden! Viele erheben sich wider mich.
14064PsalmPs1933Viele sagen zu meiner Seele: Es gibt kein Heil für ihn bei seinem Gott!
14065PsalmPs1934Du aber, Herr! bist mein Beschützer, bist mein Ruhm und richtest mein Haupt empor.
14066PsalmPs1935Mit lauter Stimme rief ich zum Herrn und er erhörte mich von seinem heiligen Berge.
14067PsalmPs1936Ich legte mich nieder und entschlief und ich stand wieder auf, denn der Herr beschirmte mich.
14068PsalmPs1937Nicht fürchte ich Tausende von Kriegsvolk, das mich umringt; erhebe dich, Herr! rette mich, o mein Gott!
14069PsalmPs1938Denn du schlägst alle, die mir ohne Ursache feindlich gesinnt sind, zerschmetterst die Zähne der Sünder.
14070PsalmPs1939Von dem Herrn kommt Heil und auf deinem Volke ruht dein Segen.
14071PsalmPs1941Zum Ende, unter den Liedern, ein Psalm Davids.
14072PsalmPs1942Wenn ich rufe, erhört mich der Gott meiner Gerechtigkeit, aus der Drangsal schaffst du mir Befreiung. Erbarme dich meiner und erhöre mein Gebet!
14073PsalmPs1943Ihr Menschenkinder! wie lange bleibt noch euer Herz verhärtet? Warum liebt ihr Eitles und sinnet auf Lüge?
14074PsalmPs1944Wisset, dass der Herr Wunder getan an seinem Heiligen, der Herr wird mich erhören, wenn ich zu ihm rufe.
14075PsalmPs1945Wenn ihr zürnt, so sündiget nicht; was ihr in euren Herzen sprecht, bereuet auf eurer Lagerstatt.
14076PsalmPs1946Bringet rechte Opfer und vertrauet auf den Herrn! Viele sagen: Wer wird uns Gutes schauen lassen?
14077PsalmPs1947Es strahlt wie ein Panier über uns die Leuchte deines Angesichtes, o Herr! du gibst mir Freude in mein Herz.
14078PsalmPs1948Sie wurden reich von der Frucht des Getreides, des Weines und Öles.
14079PsalmPs1949In Frieden zumal lege ich mich nieder und ruhe,
14080PsalmPs19410denn du, o Herr! hast mich vollkommen fest gestellt in Zuversicht.
14081PsalmPs1951Zum Ende, für die Erbin, ein Psalm Davids.
14082PsalmPs1952Lass, o Herr! meine Worte zu deinen Ohren dringen, vernimm mein Rufen!
14083PsalmPs1953Merke auf mein flehentliches Gebet, o mein König und mein Gott!
14084PsalmPs1954Denn ich bete zu dir, o Herr! früh am Morgen erhörst du mein Rufen.
14085PsalmPs1955Früh am Morgen stehe ich vor dir und schaue aus, denn du bist kein Gott, der Unrecht liebt.
14086PsalmPs1956Und der Frevler darf nicht bei dir weilen noch bestehen die Ungerechten vor deinen Augen.
14087PsalmPs1957Du hassest alle, die Böses tun, vertilgst alle, die Lügen reden, den Mann des Blutes und des Truges verabscheut der Herr.
14088PsalmPs1958Ich aber werde ob der Fülle deiner Barmherzigkeit in dein Haus kommen, anbeten gegen deinen heiligen Tempel hin in Furcht vor dir.
14089PsalmPs1959Herr! leite mich in deiner Gerechtigkeit, um meiner Feinde willen führe mich auf geradem Wege vor dir.
14090PsalmPs19510denn keine Wahrhaftigkeit ist in ihrem Munde, ihr Herz ist eitel.
14091PsalmPs19511Ein offenes Grab ist ihr Schlund, mit ihren Zungen üben sie Trug, gehe ins Gericht mit ihnen, o Gott! Lass sie mit ihren Anschlägen zu Falle kommen, verstoße sie ob der Menge ihrer Missetaten, denn sie haben dich zum Zorne gereizt, o Herr!
14092PsalmPs19512Und es sollen sich alle freuen, die auf dich vertrauen, sie werden frohlocken immerdar und du wirst unter ihnen wohnen. Und es werden sich rühmen in dir alle, die deinen Namen lieben,
14093PsalmPs19513denn du segnest den Gerechten. O Herr! wie mit einem Schilde umgibst du uns mit deiner Huld.
14094PsalmPs1961Zum Ende unter den Liedern. ein Psalm Davids, für die Oktav.
14095PsalmPs1962Herr! Straf mich nicht in deinem Grimme und züchtige mich nicht in deinem Zorne.
14096PsalmPs1963Erbarme dich meiner, o Herr! denn ich bin schwach; heile mich, o Herr! denn meine Gebeine beben
14097PsalmPs1964und meine Seele ist sehr bestürzt; du aber, o Herr! wie lange noch?
14098PsalmPs1965Wende dich, Herr! und rette meine Seele, hilf mir um deiner Barmherzigkeit willen.
14099PsalmPs1966Denn niemand ist, der im Tode deiner gedenkt, im Totenreiche aber, wer wird da dich preisen?
14100PsalmPs1967Ich mühe mich ab in meinem Seufzen, benetze jede Nacht mein Bett und bade mein Lager mit meinen Tränen.
14101PsalmPs1968Vor Gram ist mein Auge dunkel geworden, ich bin gealtert, umringt von meinen Feinden allen.
14102PsalmPs1969Weichet von mir alle, die ihr Frevel übt, denn der Herr hat das Rufen meines Weinens erhört!
14103PsalmPs19610Der Herr hat mein Flehen erhört, der Herr hat mein Gebet angenommen.
14104PsalmPs19611Es sollen beschämt werden und heftig erschrecken alle meine Feinde, sie sollen zurückweichen und plötzlich beschämt werden.
14105PsalmPs1971Ein Psalm Davids, welchen er dem Herrn sang wegen der Worte Chusis, eines Sohnes Jeminis.
14106PsalmPs1972O Herr, mein Gott! auf dich vertraue ich, errette mich von allen meinen Verfolgern und befreie mich,
14107PsalmPs1973auf dass nicht etwa einer wie ein Löwe mein Leben dahinraffe, während keiner da ist, der mich erlöse und errette.
14108PsalmPs1974Mein Herr und Gott! wenn ich solches getan, wenn Unrecht an meinen Händen ist,
14109PsalmPs1975wenn ich denen, die mir Böses taten, vergolten habe, so möge ich nach Verdienst schutzlos dahinsinken vor meinen Feinden.
14110PsalmPs1976Dann möge der Feind meine Seele verfolgen und ergreifen und möge mein Leben zu Boden treten und meine Ehre in den Staub niederziehen.
14111PsalmPs1977Erhebe dich, o Herr! in deinem Zorne und zeige dich erhaben wider meiner Feinde Wüten! Ja, erhebe dich, o Herr, mein Gott! nach dem Gebote, das du gegeben,
14112PsalmPs1978und es umgebe dich der Völker Schar und ihretwegen kehre zurück zur Höhe.
14113PsalmPs1979Der Herr ist Richter über die Völker. Schaffe mir Recht, o Herr! nach meiner Gerechtigkeit und nach meiner Unschuld, die mir innewohnt.
14114PsalmPs19710Die Bosheit der Sünder werde vernichtet und den Gerechten richte auf, o Gott! du Prüfer der Herzen und Nieren,
14115PsalmPs19711Rechte Hilfe kommt mir von dem Herrn, der die, welche aufrichtigen Herzens sind, rettet.
14116PsalmPs19712Gott ist ein gerechter Richter, stark und langmütig, wird er wohl für und für zürnen?
14117PsalmPs19713Wenn ihr euch nicht bekehrt, wird er sein Schwert zücken. Schon hat er seinen Bogen gespannt und hält ihn bereit.
14118PsalmPs19714Er hat tödliche Geschosse darauf gelegt, seine Pfeile hat er zu Brandpfeilen gemacht.
14119PsalmPs19715Siehe, jener geht schwanger mit Ungerechtigkeit, er empfängt Groll und gebiert Unrecht.
14120PsalmPs19716Eine Grube macht er und gräbt sie aus, doch er stürzt in die Vertiefung, die er gemacht.
14121PsalmPs19717Auf sein Haupt kehrt sein Unheil zurück und sein Frevel stürzt auf seinen Scheitel herab.
14122PsalmPs19718Ich aber will den Herrn preisen nach seiner Gerechtigkeit und dem Namen des Herrn, des Allerhöchsten, lobsingen.
14123PsalmPs1981Zum Ende, für die Keltern, ein Psalm Davids.
14124PsalmPs1982O Herr, unser Herr! wie herrlich ist dein Name auf der ganzen Erde! Denn deine Herrlichkeit ist erhabener als die Himmel.
14125PsalmPs1983Aus dem Munde der Kinder und Säuglinge hast du dir Lobpreis bereitet um deiner Feinde willen, um den Feind und den Rachgierigen zu vernichten.
14126PsalmPs1984Wenn ich deine Himmel anschaue, deiner Finger Werk, den Mond und die Sterne, die du gebildet hast,
14127PsalmPs1985was ist da der Mensch, dass du seiner gedenkst, oder der Menschensohn, dass du ihm in Gnaden heimsuchst?
14128PsalmPs1986Nur ein Weniges hast du ihn unter die Engel gestellt, mit Herrlichkeit und Ehre ihn gekrönt
14129PsalmPs1987und hast ihn über die Werke deiner Hände gesetzt.
14130PsalmPs1988Alles hast du seinen Füßen unterworfen, Schafe und Rinder allzumal, dazu auch die Tiere des Feldes,
14131PsalmPs1989die Vögel des Himmels und die Fische des Meeres, welche die Wege des Meeres durchziehen.
14132PsalmPs19810O Herr, unser Herrscher! wie herrlich ist dein Name auf der ganzen Erde!
14133PsalmPs1991Zum Ende, über die Geheimnisse des Sohnes, ein Psalm Davids.
14134PsalmPs1992Lobsingen will ich dir, o Herr! aus ganzem Herzen, verkünden alle deine Wunder.
14135PsalmPs1993Ich will mich freuen und frohlocken in dir, ich will deinem Namen, o Allerhöchster! lobsingen.
14136PsalmPs1994Du machtest flüchtig meine Feinde, ermattet kamen sie um vor deinem Angesichte,
14137PsalmPs1995denn du hast meine Sache und meinen Streit geführt, du hast dich auf den Thron gesetzt, der du mit Gerechtigkeit richtest.
14138PsalmPs1996Du hast die Heiden bedräut und unterging der Frevler, du hast ihren Namen auf immer und ewig ausgetilgt.
14139PsalmPs1997Des Feindes Schwerter sind niedergesunken auf immer und ihre Städte hast du zerstört. Verschwunden ist ihr Gedächtnis wie ein Schall.
14140PsalmPs1998Doch der Herr bleibt in Ewigkeit, er hat seinen Thron aufgestellt zum Gerichte
14141PsalmPs1999und er richtet den Erdkreis mit Billigkeit, richtet die Völker mit Gerechtigkeit.
14142PsalmPs19910So ist der Herr des Armen Zuflucht, ein Helfer zur rechten Zeit in der Drangsal.
14143PsalmPs19911Darum mögen auf dich vertrauen, die deinen Namen kennen, denn du verlässest jene nicht, die dich suchen, Herr!
14144PsalmPs19912Lobsinget dem Herrn, der auf Sion wohnt! Verkündet unter den Völkern seine Großtaten,
14145PsalmPs19913denn er, der Rächer ihres Blutes, gedachte ihrer, vergaß nicht das Rufen der Bedrängten.
14146PsalmPs19914Erbarme dich meiner, Herr! siehe meine Erniedrigung durch meine Feinde,
14147PsalmPs19915der du mich emporhebst aus den Toren des Todes, auf dass ich deine Ruhmestaten verkünde an den Toren der Tochter Sion.
14148PsalmPs19916Ich will frohlocken ob deines Heiles. Dahingesunken sind die Heiden ins Verderben, das sie mir bereiteten. In dem Fallstricke, den sie heimlich gelegt, verwickelte sich ihr eigener Fuß.
14149PsalmPs19917Der Herr wird kund werden, da er Gericht hält, in seiner Hände Werke verstrickt sich der Sünder.
14150PsalmPs19918Die Sünder sollen in die Unterwelt gestürzt werden, alle Völker, die Gottes vergessen.
14151PsalmPs19919Denn nicht auf immer wird der Arme vergessen sein, die Geduld der Bedrängten nicht auf immer verloren sein.
14152PsalmPs19920Erhebe dich, o Herr! nicht überhebe sich der Mensch, vor deinem Angesichte sollen die Völker gerichtet werden.
14153PsalmPs19921Setze einen Gesetzgeber über sie, o Herr! damit die Völker erkennen, dass sie Menschen sind.
14154PsalmPs19101Warum, Herr, bist du gewichen in die Feme: stehest weg zur gelegenen Zeit, in der Trübsal?
14155PsalmPs19102So lange Übermut treibet der Gottlose, muß brennen der Arme; aber jener wird gefangen in den An» schlagen, die er ersinnet,
14156PsalmPs19103denn es rühmt sich der Sünder in den Lüsten seiner Seele, und der Ungerechte segnet sich.
14157PsalmPs19104Der Sünder erbittert den Herrn: nach der Größe seines Zornes fragt er nichts.
14158PsalmPs19105Er hat Gott nicht vor Augen; seine Wege sind befleckt zu jeder Zeit. Deine Gerichte sind weggerückt von seinem Angesichte: er will herrschen über alle seine Feinde,
14159PsalmPs19106Denn er spricht in seinem Herzen: Ich werde nicht wanken, ohne Unglück sein von Geschlecht zu Geschlecht.
14160PsalmPs19107Sein Mund ist voll von Fluch und Bitterkeit und List: unter seiner Zunge ist Mühsal und Schmerz,
14161PsalmPs19108Er sitzt auf der Lauer mit den Reichen im Verborgenen um den Unschuldigen zu morden.
14162PsalmPs19109Seine Augen schauen auf den Armen: er lauert im Verborgenen, wie ein Löwe in seiner, Höhle. Er lauert, um den Armen zu fangen, zu fangen den Armen, ihn zu sich hinziehend.
14163PsalmPs191010In seinem Netze, hält er ihn zu Boden; er ducket sich und stürzet darauf, wenn er mächtig wird der Armen.
14164PsalmPs191011Denn er spricht in seinem Herzen: Gott hats vergessen, hat abgewandt sein Angesicht, daß ers nimmermehr sehe.
14165PsalmPs191012Steh auf, Herr, Gott, erhebe deine Hand: vergiß nicht der Armen.
14166PsalmPs191013Warum hat der Böse Gott erbittert? denn er sprach in seinem Herzen: Er ahndets nicht!
14167PsalmPs191014Du siehst es; denn du schauest die Mühsal und den Schmerz, um sie deiner Hand zu übergeben. Dir ist überlassen der Arme: der Waise bist du Helfer.
14168PsalmPs191015Zerbrich den Ann des Sünders und Boshaften: daß man suche seine Sünde, und sie nicht finde.
14169PsalmPs191016Der Herr wird immerdar herrschen und in alle Ewigkeit: iht Heiden werdet vertilgt «us seinem Lande.
14170PsalmPs191017Das Verlangen der Armen hat erhöhret der Herr; du hast bereitet ihr Herz, daß darauf höre dein Ohr,
14171PsalmPs191018daß du Recht schaffest der Weise und dem Niedrigen, daß der Mensch hinfort sich nimmer groß mache auf Erden.
14172PsalmPs19111Zum Ende, ein Psalm Davids.
14173PsalmPs19112Auf den Herrn vertraue ich; wie mögt ihr zu meiner Seele sagen: Fliehe wie ein Sperling auf das Gebirge?
14174PsalmPs19113Denn siehe, die Sünder spannen den Bogen, halten ihre Pfeile in dem Köcher bereit, um sie im Dunkeln abzuschießen auf die, welche aufrichtigen Herzens sind;
14175PsalmPs19114denn was du vollbracht hast, zerstören sie, was aber hat der Gerechte ausgerichtet?
14176PsalmPs19115Der Herr ist in seinem heiligen Tempel, der Herr hat im Himmel seinen Thron; seine Augen schauen auf den Armen, seine Wimpern durchforschen die Menschenkinder.
14177PsalmPs19116Der Herr durchforscht den Gerechten und den Gottlosen; wer aber Gewalttat liebt, hasst seine Seele.
14178PsalmPs19117Er lässt über die Gottlosen Schlingen regnen, Feuer und Schwefel und Sturmwind ist der Anteil ihres Bechers.
14179PsalmPs19118Denn der Herr ist gerecht und liebt Rechttun, sein Auge schaut auf die Rechtlichkeit.
14180PsalmPs19121Zum Ende, für die Oktav, ein Psalm Davids.
14181PsalmPs19122Errette mich, Herr! denn die Frommen nehmen ab, denn die Treue ist geschwunden unter den Menschenkindern.
14182PsalmPs19123Sie reden Lüge, ein jeder zu seinem Nächsten; ihre Lippen sind voll Trug, sie reden mit doppeltem Herzen.
14183PsalmPs19124Möge der Herr alle trugvollen Lippen vertilgen, die großsprecherischen Zungen jener,
14184PsalmPs19125welche sagen: Lasset uns unserer Zunge Macht zeigen, unsere Lippen stehen uns bei, wer ist unser Herr?
14185PsalmPs19126Wegen des Elendes der Bedrängten und des Seufzens der Armen will ich mich nun erheben, spricht der Herr. Ich will Heil schaffen, mit ihm vertraulich handeln.
14186PsalmPs19127Des Herrn Worte sind lautere Worte, Silber, das im Feuer geläutert ist, im irdenen Tiegel erprobt, siebenfach gereinigt.
14187PsalmPs19128Du, Herr! Behütest uns und bewahrst uns vor diesem Geschlechte in Ewigkeit.
14188PsalmPs19129Ringsum wandeln die Gottlosen, doch hast du nach deinen tiefen Ratschlüssen die Menschenkinder zahlreich gemacht.
14189PsalmPs19131Zum Ende, ein Psalm Davids. Wie lange, Herr! wirst du meiner so ganz vergessen? Wie lange noch dein Angesicht von mir wenden?
14190PsalmPs19132Wie lange soll ich meiner Seele Pläne schaffen, Schmerzen leiden in meinem Herzen Tag für Tag?
14191PsalmPs19133Wie lange soll sich mein Feind über mich erheben?
14192PsalmPs19134Schau her und erhöre mich, o Herr, mein Gott! Erleuchte meine Augen, dass ich nicht etwa in Todesschlaf sinke;
14193PsalmPs19135dass mein Feind nicht sagen könne: Ich bin seiner mächtig geworden; es würden meine Quäler frohlocken, wenn ich wankte.
14194PsalmPs19136Doch ich vertraue auf deine Erbarmung, es frohlockt mein Herz ob deines Heiles,
14195PsalmPs19137ich will dem Herrn lobsingen, der mir Gutes getan, und den Namen des Herrn, des Allerhöchsten, preisen.
14196PsalmPs19141Zum Ende, ein Psalm Davids. Es spricht der Tor in seinem Herzen: “Es ist kein Gott!” Verderbt sind sie und verabscheuungswürdig sind sie geworden in ihren Anschlägen. Keiner ist, der Gutes tue, auch nicht ein einziger.
14197PsalmPs19142Der Herr blickt vom Himmel auf die Menschenkinder, zu sehen, ob einer einsichtig sei oder nach Gott frage.
14198PsalmPs19143Alle sind sie abgewichen, insgesamt unnütz geworden; keiner ist, der Gutes tue, auch nicht ein einziger. Ein offenes Grab ist ihr Schlund; mit ihren Zungen handeln sie trüglich, Natterngift ist unter ihren Lippen. Von Lästerung und Bitterkeit ist ihr Mund voll, behend sind ihre Füße zum Blutvergießen. Verderben und Unglück sind auf ihren Wegen und den Weg des Friedens kennen sie nicht, die Furcht Gottes ist nicht vor ihren Augen.
14199PsalmPs19144Sind nicht ohne Einsicht alle, die Übles tun, die mein Volk verschlingen wie einen Bissen Brot?
14200PsalmPs19145Den Herrn riefen sie nicht an; dort zitterten sie vor Furcht, wo nichts zu fürchten war.
14201PsalmPs19146Denn der Herr ist mit dem Geschlechte der Gerechten; de Ratschluss des Armen habt ihr verhöhnt, dass der Herr seine Hoffnung sei.
14202PsalmPs19147O dass doch Israel Heil aus Sion käme! Wenn der Herr die Gefangenschaft seines Volkes abwendet, wird Jakob frohlocken und Israel sich freuen!
14203PsalmPs19151Ein Psalm Davids. O Herr! wer darf weilen in deinem Zelte? Oder wer darf wohnen auf deinem heiligen Berge?
14204PsalmPs19152Wer unsträflich wandelt und Gerechtigkeit übt,
14205PsalmPs19153wer Wahrheit spricht in seinem Herzen, wer mit seiner Zunge nicht Trug übt, wer seinem Nächsten nichts Übles tut und Schmähung nicht auf seinen Nächsten häuft;
14206PsalmPs19154in wessen Augen der Bösewicht nichts gilt, der oder die, welche den Herrn fürchten, in Ehren hält; wer seinem Nächsten schwört und ihn nicht betrügt;
14207PsalmPs19155wer sein Geld nicht auf Wucher gibt und Geschenke nicht annimmt gegen den Unschuldigen; er so handelt, wird nimmermehr wanken.
14208PsalmPs19161Aufschrift Davids. Von David. Behüte mich, Herr! denn auf dich vertraue ich.
14209PsalmPs19162Ich spreche zu dem Herrn: Mein Gott bist du, denn nicht bedarfst du meiner Güter.
14210PsalmPs19163Den Heiligen, die in seinem Lande sind, hat er wunderbar alle meine Wünsche zugewendet.
14211PsalmPs19164Gemehrt haben sich ihre Götzen, sie eilen denselben nach. Nicht werde ich ihre Versammlungen zusammenrufen zu Blutopfern, noch ihre Namen auf meine Lippen nehmen.
14212PsalmPs19165Der Herr ist mein Erbteil und meines Bechers Anteil; du bist es, der mir mein Erbe verleiht.
14213PsalmPs19166Auf Herrliches ist mir das Los gefallen, denn mein Erbe ist mir herrlich.
14214PsalmPs19167Ich will den Herrn preisen, der mir Einsicht gegeben; dazu mahnt mich selbst bis in die Nacht mein Innerstes.
14215PsalmPs19168Ich sehe den Herrn allezeit vor mir; denn er steht mir zur Rechten, damit ich nicht wanke.
14216PsalmPs19169Darum freut sich mein Herz und frohlockt meine Zunge, und auch mein Leib wird in Zuversicht ruhen;
14217PsalmPs191610denn du wirst meine Seele nicht im Totenreiche lassen noch deinen Heiligen die Verwesung schauen lassen.
14218PsalmPs191611Du wirst mir die Wege des Lebens kundtun, wirst mich mit Wonne erfüllen vor deinem Angesichte, Freude zu deiner Rechten immerdar.
14219PsalmPs19171Ein Gebet Davids. Erhöre, Herr! meine gerechte Sache. Merke auf mein Flehen. Vernimm mein Gebet, das von Lippen ohne Trug ausgeht.
14220PsalmPs19172Lass von deinem Angesichte mein Recht ausgehen; deine Augen mögen auf das schauen, was recht ist.
14221PsalmPs19173Prüfest du mein Herz und suchst es des Nachts heim, erprobst du mich im Feuer, kein Unrecht wird an mir erfunden.
14222PsalmPs19174Auf dass mein Mund nicht von Menschenwerken rede, um der Worte deiner Lippen willen mied ich die Pfade des Unheils.
14223PsalmPs19175Mache meinen Wandel standhaft auf deinen Wegen, dass meine Tritte nicht wanken.
14224PsalmPs19176Ich rufe zu dir, denn du erhörst mich, o Gott! neige dein Ohr zu mir und höre meine Rede!
14225PsalmPs19177Erweise mir deine wunderbaren Erbarmungen, der du die rettest, die auf dich hoffen.
14226PsalmPs19178Behüte mich wie deinen Augapfel vor den Widersachern deiner Rechten; unter dem Schatten deiner Flügel beschirme mich,
14227PsalmPs19179vor den Gottlosen, die mich vergewaltigen. Meine Feinde umgeben meine Seele,
14228PsalmPs191710verschlossen haben sie ihr gefühlloses Herz, ihr Mund führt stolze Reden.
14229PsalmPs191711Schon haben sie mich hinausgestoßen und umringen mich jetzt, sie richten ihr Absehen darauf, mich zu Boden zu stricken.
14230PsalmPs191712Sie lauern mir auf wie ein Löwe, gierig nach Raub, und wie ein junger Löwe, der im Verstecke liegt.
14231PsalmPs191713Auf, o Herr! komm ihm zuvor und wirf ihn nieder; rette meine Seele vor dem Gottlosen, entreiß dein Schwert
14232PsalmPs191714den Feinden deiner Hand. Herr! aus den wenigen von der Erde weg scheide sie in der Fülle des Lebens. Mit deinen verborgenen Schätzen ist ihr Bauch erfüllt; sie haben Söhne in Fülle und diese hinterlassen ihren Kindern ihren Überfluss.
14233PsalmPs191715Ich aber werde in Gerechtigkeit vor deinem Angesichte erscheinen, mich ersättigen, wenn sich deine Herrlichkeit offenbart.
14234PsalmPs19181Zum Ende, von dem Diener des Herrn, David, der an den Herrn die Worte dieses Liedes an dem Tag richtete, als ihn der Herr aus der Hand aller seiner Feinde rettete und aus der Hand Sauls. Er sprach:
14235PsalmPs19182Ich liebe dich, o Herr! meine Stärke.
14236PsalmPs19183Der Herr ist meine Stütze, meine Zuflucht und mein Erretter; mein Gott ist mein Helfer, ich hoffe auf ihn; er ist mein Beschirmer und das Horn meines Heiles, er nimmt sich meiner an.
14237PsalmPs19184Lobpreisend rufe ich den Herrn an und werde errettet von meinen Feinden.
14238PsalmPs19185Es haben mich Todesschmerzen umgeben und des Frevels Ströme mich erschreckt.
14239PsalmPs19186Der Unterwelt Schmerzen umfingen mich, es fassten mich unverhofft Todesschlingen.
14240PsalmPs19187Da rief ich in meiner Drangsal zu dem Herrn und schrie zu meinem Gott, und er hörte meine Stimme aus seinem heiligen Tempel und mein Rufen kam vor ihn und drang zu seinen Ohren.
14241PsalmPs19188Es wankte und bebte die Erde, der Berge Festen zitterten und wankten, denn er war ergrimmt über sie.
14242PsalmPs19189Bei seinem Grimme stieg Rauch auf und vor ihm her brannte Feuer, Glut hat er entzündet.
14243PsalmPs191810Er neigte den Himmel und stieg nieder, Dunkel war unter seinen Füßen.
14244PsalmPs191811Und er stieg auf Cherubim und flog dahin, flog dahin auf den Flügeln des Windes.
14245PsalmPs191812Er machte Finsternis zu seiner Hülle, rings um sich her zu seinem Zelte, Wasserdunkel und dichte Wolken der Lüfte.
14246PsalmPs191813Vor seines Angesichts Glanze zogen Wolken daher mit Hagelschauer und Feuersglut.
14247PsalmPs191814Und der Herr donnerte vom Himmel, der Höchste ließ seine Stimme erschallen, Hagelschauer und Feuersglut.
14248PsalmPs191815Und er entsandte seine Pfeile und zerstreute sie, sandte Blitze auf Blitze nieder und erschreckte sie.
14249PsalmPs191816Da zeigten sich die Tiefen der Wasser und bloßgelegt wurden die Grundfesten des Erdkreises, vor deinem Dräuen, o Herr! vor dem Brausen deines schnaubenden Zornes.
14250PsalmPs191817Er griff hernieder aus der Höhe und erfasste mich und zog mich heraus aus gewaltigen Wassern.
14251PsalmPs191818Er entriss mich meinen starken Feinden und denen, die mich hassten; denn sie waren stärker als ich.
14252PsalmPs191819Sie überfielen mich am Tage meiner Drangsal, doch der Herr ward mein Beschützer.
14253PsalmPs191820Er führte mich hinaus in freien Raum, rettete mich, weil er Wohlgefallen an mir hatte.
14254PsalmPs191821Und der Herr vergilt mir nach meiner Gerechtigkeit, er vergilt mir nach der Reinheit meiner Hände;
14255PsalmPs191822denn ich beobachtete die Wege des Herrn und handelte nicht frevelnd gegen meinen Gott.
14256PsalmPs191823Alle seine Rechte hatte ich ja vor Augen und seine Satzungen stieß ich nicht von mir.
14257PsalmPs191824So war ich fleckenlos vor ihm und hütete mich vor meiner Verschuldung.
14258PsalmPs191825Und der Herr vergalt mir nach meiner Gerechtigkeit und nach der Reinheit meiner Hände vor seinen Augen.
14259PsalmPs191826Gegen den Heiligen zeigst du dich heilig und gegen den Unschuldigen zeigst du dich unschuldig.
14260PsalmPs191827Gegen den Auserlesenen zeigst du dich auserlesen und gegen den Verkehrten zeigst du dich verkehrt.
14261PsalmPs191828Ja, dem bedrückten Volke schaffst du Hilfe, aber die Augen der Stolzen demütigst du.
14262PsalmPs191829Ja, du, o Herr! gibst meiner Leuchte Licht; mein Gott, erhelle meine Finsternis.
14263PsalmPs191830Ja, durch dich werde ich der Versuchung entrissen und mit meinem Gott überspringe ich Mauern.
14264PsalmPs191831Meines Gottes Weg ist unbefleckt, des Herrn Wort ist im Feuer bewährt; ein Schirm ist er allen, die auf ihn vertrauen.
14265PsalmPs191832Denn wer ist Gott außer dem Herrn? Oder wer ist Gott außer unserm Gott?
14266PsalmPs191833Gott ist es, der mich mit Kraft umgürtete und meinen Weg makellos machte,
14267PsalmPs191834der meine Füße den Hirschen gleichmachte und mich auf Höhen stellte,
14268PsalmPs191835der meine Hände streiten lehrt und meine Arme gleichmacht dem ehernen Bogen.
14269PsalmPs191836Du reichst mir den Schutz deines Heiles und deine Rechte stützt mich, deine Zucht bessert mich gänzlich und deine Zucht, gerade sie lehrt mich.
14270PsalmPs191837Du machtest weiten Raum für meine Schritte unter mir und meine Füße wanken nicht.
14271PsalmPs191838Ich verfolge meine Feinde und hole sie ein und kehre nicht um, bis sie vertilgt sind.
14272PsalmPs191839Ich zerschmettere sie, dass sie sich nicht erheben können; sie werden unter meine Füße stürzen.
14273PsalmPs191840Du umgürtest mich mit Kraft zum Kampfe, lässest meine Widersacher vor mir zu Falle kommen.
14274PsalmPs191841Meine Feinde wendest du vor mir in die Flucht und meine Hasser vertilgst du.
14275PsalmPs191842Sie rufen zu dem Herrn und niemand hilft ihnen, er hört sie nicht.
14276PsalmPs191843Ich zermalme sie wie Staub vor dem Winde, wie Gassenkot zertrete ich sie.
14277PsalmPs191844Du rettest mich aus der Empörung des Volkes, du setzest mich zum Haupte der Völker.
14278PsalmPs191845Ein Volk, das ich nicht kannte, ward mir untertan; da sie nur hörten, gehorchte es mir.
14279PsalmPs191846Die Söhne der Fremde heucheln mir Unterwerfung, die Söhne der Fremde schwinden dahin und ziehen hinkend abseits von ihren Wegen.
14280PsalmPs191847Es lebt der Herr, gepriesen sei mein Gott ud hoch erhoben werde der Gott meines Heiles!
14281PsalmPs191848O Gott! der du mir Rache verleihst und mir die Völker unterwirfst, du mein Erretter von meinen zornentbrannten Feinden;
14282PsalmPs191849über meine Widersacher erhöhest du mich, vom Manne des Unrechtes rettest du mich.
14283PsalmPs191850Darum will ich dich, Herr! unter den Völkern preisen und deinem Namen lobsingen,
14284PsalmPs191851der du seinem Könige großes Heil verleihest und seinem Gesalbten Huld erweisest, David und seinen Nachkommen in Ewigkeit.
14285PsalmPs19191Zum Ende, ein Psalm Davids.
14286PsalmPs19192Die Himmel erzählen die Herrlichkeit Gottes und das Firmament verkündet seiner Hände Werke.
14287PsalmPs19193Ein Tag überbringt dem andern das Wort, es gibt eine Nacht der andern die Kunde.
14288PsalmPs19194Es ist keine Sprache, es ist kein Wort, deren Laute man nicht vernähme.
14289PsalmPs19195Über die ganze Erde geht ihr Schall aus und bis an die Enden des Erdkreises ihre Worte.
14290PsalmPs19196Er schlug sein Zelt in der Sonne auf und sie gleicht dem Bräutigam, der aus dem Brautgemache hervorgeht; gleich einem Helden jauchzt sie, ihre Bahn zu laufen.
14291PsalmPs19197Vom äußersten Himmel geht sie aus und ihr Lauf geht hin bis zu seiner Grenze, und niemand ist, der sich vor ihrer Glut verbergen könnte.
14292PsalmPs19198Des Herrn Gesetz ist makellos, die Seelen umgestaltend; des Herrn Zeugnis ist verlässig und gibt Weisheit den Einfältigen.
14293PsalmPs19199Die Vorschriften des Herrn sind gerade und erfreuen die Herzen, hellleuchtend ist das Gebot des Herrn und Licht den Augen.
14294PsalmPs191910Die Furcht des Herrn ist heilig und währt in Ewigkeit; die Satzungen des Herrn sind wahr, gerecht befunden insgesamt.
14295PsalmPs191911Wünschenswerter sind sie viel mehr als Gold und viel Edelgestein und süßer als Honig und Honigseim.
14296PsalmPs191912Auch befolgt sie dein Diener, ihre Beobachtung bringt vielfache Vergeltung.
14297PsalmPs191913Wer merkt die Sünden alle? Von meinen verborgenen Sünden reinige mich
14298PsalmPs191914und vor fremden behüte deinen Diener. Wenn sie nicht über mich herrschen, so werde ich unbefleckt bleiben und rein sein von schwerer Schuld.
14299PsalmPs191915Alsdann werden dir die Reden meines Mundes wohlgefallen und meines Herzens Gedanken werden allezeit vor dir sein. O Herr, du mein Helfer und mein Erlöser!
14300PsalmPs19201Zum Ende, ein Psalm Davids.
14301PsalmPs19202Der Herr erhöre dich am Tage der Trübsal, es schirme dich der Name des Gottes Jakobs.
14302PsalmPs19203Er sende dir Hilfe aus dem Heiligtume und beschütze dich von Sion aus.
14303PsalmPs19204Er gedenke all deiner Speiseopfer und dein Brandopfer erfinde er fett.
14304PsalmPs19205Er gebe dir, was dein Herz wünscht, und lasse all dein Vorhaben gelingen.
14305PsalmPs19206Ob deines Heiles werden wir uns freuen und uns rühmen des Namens unsers Gottes.
14306PsalmPs19207Der Herr erfülle all dein Begehren! Nun weiß ich, dass der Herr seinem Gesalbten hilft; er wird ihn erhören von seinem heiligen Himmel her, denn mächtig ist die Hilfe seiner Rechten.
14307PsalmPs19208Diese vertrauen auf Wagen und jene auf Rosse, wir aber rufen den Namen des Herrn, unsers Gottes, an.
14308PsalmPs19209Sie verstricken sich und fallen, wir aber erheben uns und stehen aufrecht.
14309PsalmPs192010O Herr! hilf dem Könige und erhöre uns am Tage, da wir zu dir rufen.
14310PsalmPs19211Zum Ende, ein Psalm Davids.2
14311PsalmPs19212Herr! Ob deiner Macht erfreut sich der König und ob deiner Hilfe frohlockt er gar sehr.
14312PsalmPs19213Was sein Herz ersehnte, hast du ihm gewährt, und was seine Lippen verlangten, versagtest du ihm nicht.
14313PsalmPs19214Denn du bist ihm zuvorgekommen mit lieblichen Segnungen, hast ihm auf sein Haupt eine Krone von kostbarem Gestein gesetzt.
14314PsalmPs19215Um Leben hat er dich gebeten und du gabst ihm langes Leben auf immer und ewig.
14315PsalmPs19216Groß ist sein Ruhm ob deiner Gnadenhilfe und große Ruhmesherrlichkeit legtest du auf ihn.
14316PsalmPs19217Denn du setzest ihn zum Segen auf immer, erfreust ihn mit Wonne vor deinem Angesicht.
14317PsalmPs19218Denn der König hofft auf den Herrn und durch die Huld des Allerhöchsten wird er nicht wanken.
14318PsalmPs19219Deine Hand möge alle deine Feinde erreichen, deine Rechte möge alle erreichen, die dich hassen!
14319PsalmPs192110Du wirst sie dem Feuerofen gleichmachen, wenn du erscheinst; der Herr wird sie in seinem Zorne erschrecken und Feuer sie verzehren.
14320PsalmPs192111Ihre Kinder wirst du von der Erde hinweg vertilgen und ihre Nachkommenschaft aus den Menschenkindern.
14321PsalmPs192112Denn üben sie Tücke wider dich, ersinnen sie Anschläge, sie können sie nicht ausführen.
14322PsalmPs192113denn du wirst sie zwingen, den Rücken zu wenden; denen, die du übrig lässest, wirst du auf ihr Antlitz zielen.
14323PsalmPs192114Erhebe dich, Herr! in deiner Macht, so wollen wir singen und deine Stärke preisen.
14324PsalmPs19221Zum Ende, für Hilfe am Morgen, ein Psalm Davids.
14325PsalmPs19222O Gott, mein Gott! schaue her auf mich, warum hast du mich verlassen? Fern von Hilfe für mich rufe ich ob meiner Sünden.
14326PsalmPs19223Mein Gott! ich rufe des Tages und du erhörst mich nicht; des Nachts, doch nicht soll es mir zur Torheit gereichen.
14327PsalmPs19224Du aber wohnst im Heiligtume, du, der Lobpreis Israels!
14328PsalmPs19225Auf dich hofften unsere Väter, sie hofften und du hat sie gerettet.
14329PsalmPs19226Sie riefen zu dir und wurden errettet, sie hofften auf dich und wurden nicht zuschanden.
14330PsalmPs19227Ich aber bin ein Wurm und nicht ein Mensch, der Leute Spott und die Verachtung des Volkes.
14331PsalmPs19228Alle, die mich sehen, spotten über mich, verziehen die Lippen und schütteln das Haupt.
14332PsalmPs19229Er hat auf den Herrn gehofft, er rette ihn, er helfe ihm, denn er hat sein Wohlgefallen an ihm.
14333PsalmPs192210Ja, du bist es, der mich aus dem Mutterleibe hervorgezogen; du meine Hoffnung von den Brüsten meiner Mutter her.
14334PsalmPs192211Dir ward ich zugewiesen vom Mutterschoße an, von Mutterleib an warst du mein Gott.
14335PsalmPs192212Verlasse mich nicht, denn die Drangsal ist nahe und niemand ist, der helfe.
14336PsalmPs192213Viele Farren haben mich umringt, fette Stiere mich umlagert.
14337PsalmPs192214Sie sperren ihren Rachen wider mich auf, wie ein reißender, brüllender Löwe.
14338PsalmPs192215Wie Wasser bin ich hingegossen und aufgelöst sind all meine Gebeine. Mein Herz ist wie zu Wachs zerflossen in meinem Innern.
14339PsalmPs192216Vertrocknet wie eine Scherbe ist meine Kraft und meine Zunge klebt an meinem Gaumen und in den Staub des Todes ließest du mich hinabsinken.
14340PsalmPs192217Denn viele Hunde haben mich umringt, die Rotte der Bösewichter hat mich umlagert. Sie haben meine Hände und meine Füße durchbohrt,
14341PsalmPs192218gezählt all meine Gebeine und schauen mich nun an und betrachten mich.
14342PsalmPs192219Sie haben meine Kleider unter sich geteilt und das Los über mein Gewand geworfen.
14343PsalmPs192220Du aber, Herr! lass deine Hilfe nicht fern sein von mir, sei bedacht auf meinen Schutz.
14344PsalmPs192221Errette meine Seele von dem Schwerte, o Gott! und aus der Gewalt des Hundes meine Einzige.
14345PsalmPs192222Rette mich aus dem Rachen des Löwen, mich Erniedrigten von den Hörnern der Einhorne.
14346PsalmPs192223Ich will deinen Namen meinen Brüdern verkünden, inmitten der Versammlung dich lobpreisen.
14347PsalmPs192224Ihr, die ihr den Herrn fürchtet, lobpreiset ihn; alle Kinder Jakobs verherrlichet ihn!
14348PsalmPs192225Es mögen ihn fürchten alle Nachkommen Israels; denn er hat nicht verachtet noch verschmäht er das Flehen des Armen und hat sein Angesicht nicht von mir abgewendet und mich erhört, da ich zu ihm rief.
14349PsalmPs192226Dich preise ich in zahlreicher Versammlung; im Angesichte derer, die ihn fürchten, will ich meine Gelübde erfüllen.
14350PsalmPs192227Arme werden essen und satt werden und den Herrn loben, die ihn suchen; ihre Herzen leben auf ewig.
14351PsalmPs192228Alle Enden der Erde werden des Herrn gedenken und zu ihm zurückkehren und vor ihm werden alle Geschlechter der Heiden niederfallen.
14352PsalmPs192229Ist ja des Herrn das Königtum und er herrscht über alle Völker.
14353PsalmPs192230Es essen und beten an alle Mächtigen der Erde; vor seinem Angesichte fallen alle nieder, die in den Staub sinken.
14354PsalmPs192231Und meine Seele wird ihm leben und meine Nachkommenschaft ihm dienen.
14355PsalmPs192232dem Herrn wird angekündigt werden das künftige Geschlecht und die Himmel werden seine Gerechtigkeit dem Volke kundtun, das geboren werden wird, das der Herr erschaffen hat.
14356PsalmPs19231Ein Psalm Davids. Der Herr ist mein Hirt, mir wird nichts mangeln;
14357PsalmPs19232auf einem Weideplatze lässt er mich lagern, an Wasser der Erquickung leitet er mich;
14358PsalmPs19233er erquickt meine Seele, führt mich auf Pfaden der Gerechtigkeit, um seines Namens willen.
14359PsalmPs19234Denn ob ich auch mitten durch Todesschatten wandelte, fürchte ich doch kein Unglück; bist du doch bei mir. Dein Stecken und dein Stab trösten mich.
14360PsalmPs19235Du deckst vor meinem Angesichte einen Tisch im Angesichte meiner Bedränger, salbst mein Haupt mit Öl, und mein überströmender Becher, wie herrlich ist er!11
14361PsalmPs19236Deine Gnade geleitet mich alle Tage meines Lebens und ich darf wohnen im Hause des Herrn immerdar.
14362PsalmPs19241Am ersten Tage der Woche, ein Psalm Davids. Dem Herrn gehört die Erde und was sie erfüllt; der Erdkreis und alle, die auf demselben wohnen.
14363PsalmPs19242Denn er hat ihn auf die Meere gegründet und über Ströme ihn festgestellt.
14364PsalmPs19243Wer darf den Berg des Herrn betreten? Oder wer darf an seiner heiligen Stätte stehen?
14365PsalmPs19244Wer unschuldige Hände hat und reinen Herzens ist, wer seine Seele nicht an Eitles hängt und seinem Nächsten nicht trüglich schwört.
14366PsalmPs19245Dieser wird Segen von dem Herrn empfangen und Erbarmen von Gott, seinem Retter.
14367PsalmPs19246Dies ist das Geschlecht, das nach ihm verlangt, die das Angesicht des Gottes Jakobs suchen.
14368PsalmPs19247Erhöhet, ihr Fürsten, eure Tore, hoch wölbet euch, ihr ewigen Tore, und der König der Herrlichkeit wird einziehen.
14369PsalmPs19248Wer ist dieser König der Herrlichkeit? Der Herr, der Starke du Gewaltige, der Herr, mächtig im Streite.
14370PsalmPs19249Erhöhet, ihr Fürsten, eure Tore, hoch wölbet euch, ihr ewigen Tore, und der König der Herrlichkeit wird einziehen!
14371PsalmPs192410Wer ist dieser König der Herrlichkeit? Der Herr der Heerscharen ist der König der Herrlichkeit!
14372PsalmPs19251Zum Ende, ein Psalm Davids. Zu dir, Herr! erhebe ich meine Seele,
14373PsalmPs19252auf dich vertraue ich, mein Gott! lass mich nicht zuschanden werden
14374PsalmPs19253und lass meine Feinde mich nicht verhöhnen; denn alle, welche auf dich harren, werden nicht zuschanden.
14375PsalmPs19254Zuschanden mögen alle werden, die Böses tun freventlich. Deine Wege, Herr! zeige mir und deine Pfade lehre mich.
14376PsalmPs19255Leite mich in deiner Wahrheit und lehre mich, denn du bist, o Gott! mein Erretter und auf dich harre ich alle Zeit.
14377PsalmPs19256Gedenke, o Herr! deiner Erbarmungen und deiner Gnaden, die von Ewigkeit her sind.
14378PsalmPs19257Der Sünden meiner Jugend und meiner Verirrungen gedenke nicht. Nach deiner Barmherzigkeit gedenke meiner um deiner Güte willen, o Herr!
14379PsalmPs19258Gütig und wahrhaft ist der Herr, darum weist er den Flehenden den Weg.
14380PsalmPs19259Er führt die Sanftmütigen mit Gerechtigkeit, er lehrt die Milden seine Wege.
14381PsalmPs192510Alle Wege des Herrn sind Erbarmen und Wahrhaftigkeit für die, welche seinen Bund und seine Zeugnisse bewahren.
14382PsalmPs192511Um deines Namens willen, o Herr, vergib mir meine Sünden; denn ihrer sind viele.
14383PsalmPs192512Wer ist der Mann, der den Herrn fürchtet? Er unterweist ihn über den Weg, den er erwählen soll.
14384PsalmPs192513Seine Seele wird im Glücke weilen und seine Nachkommen werden das Land ererben.
14385PsalmPs192514Eine feste Stütze ist der Herr denen, die ihn fürchten, und sein Bund wird ihnen offenbar.
14386PsalmPs192515meine Augen sind stets auf den Herrn gerichtet, denn er wird meine Füße aus der Schlinge ziehen.
14387PsalmPs192516Blicke auf mich und erbarme dich meiner, denn ich bin einsam und elend.
14388PsalmPs192517Die Bedrängnisse meines Herzens haben sich gemehrt, aus meinen Nöten rette mich.
14389PsalmPs192518Siehe meine Demütigung und meine Mühsal an und vergib alle meine Sünden.
14390PsalmPs192519Siehe an meine Feinde, wie ihrer viele sind, sie hassen mich mit ungerechtem Hasse.
14391PsalmPs192520Bewahre meine Seele und errette mich, nicht möge ich zuschanden werden, denn auf dich hoffe ich.
14392PsalmPs192521Unschuldige und Redliche hangen mir an, denn ich harre auf dich.
14393PsalmPs192522O Gott! erlöse Israel aus allen seinen Drangsalen.
14394PsalmPs19261Zum Ende, ein Psalm Davids. Zu dir, Herr! erhebe ich meine Seele,
14395PsalmPs19262auf dich vertraue ich, mein Gott! lass mich nicht zuschanden werden
14396PsalmPs19263und lass meine Feinde mich nicht verhöhnen; denn alle, welche auf dich harren, werden nicht zuschanden.
14397PsalmPs19264Zuschanden mögen alle werden, die Böses tun freventlich. Deine Wege, Herr! zeige mir und deine Pfade lehre mich.
14398PsalmPs19265Leite mich in deiner Wahrheit und lehre mich, denn du bist, o Gott! mein Erretter und auf dich harre ich alle Zeit.
14399PsalmPs19266Gedenke, o Herr! deiner Erbarmungen und deiner Gnaden, die von Ewigkeit her sind.
14400PsalmPs19267Der Sünden meiner Jugend und meiner Verirrungen gedenke nicht. Nach deiner Barmherzigkeit gedenke meiner um deiner Güte willen, o Herr!
14401PsalmPs19268Gütig und wahrhaft ist der Herr, darum weist er den Flehenden den Weg.
14402PsalmPs19269Er führt die Sanftmütigen mit Gerechtigkeit, er lehrt die Milden seine Wege.
14403PsalmPs192610Alle Wege des Herrn sind Erbarmen und Wahrhaftigkeit für die, welche seinen Bund und seine Zeugnisse bewahren.
14404PsalmPs192611Um deines Namens willen, o Herr, vergib mir meine Sünden; denn ihrer sind viele.
14405PsalmPs192612Wer ist der Mann, der den Herrn fürchtet? Er unterweist ihn über den Weg, den er erwählen soll.
14406PsalmPs192613Seine Seele wird im Glücke weilen und seine Nachkommen werden das Land ererben.
14407PsalmPs192614Eine feste Stütze ist der Herr denen, die ihn fürchten, und sein Bund wird ihnen offenbar.
14408PsalmPs192615meine Augen sind stets auf den Herrn gerichtet, denn er wird meine Füße aus der Schlinge ziehen.
14409PsalmPs192616Blicke auf mich und erbarme dich meiner, denn ich bin einsam und elend.
14410PsalmPs192617Die Bedrängnisse meines Herzens haben sich gemehrt, aus meinen Nöten rette mich.
14411PsalmPs192618Siehe meine Demütigung und meine Mühsal an und vergib alle meine Sünden.
14412PsalmPs192619Siehe an meine Feinde, wie ihrer viele sind, sie hassen mich mit ungerechtem Hasse.
14413PsalmPs192620Bewahre meine Seele und errette mich, nicht möge ich zuschanden werden, denn auf dich hoffe ich.
14414PsalmPs192621Unschuldige und Redliche hangen mir an, denn ich harre auf dich.
14415PsalmPs192622O Gott! erlöse Israel aus allen seinen Drangsalen.
14416PsalmPs19271Ein Psalm Davids, ehe er gesalbt ward. Der Herr ist mein Licht und mein Heil, vor wem sollte ich mich fürchten? Der Herr ist der Beschirmer meines Lebens, vor wem sollte ich zagen?
14417PsalmPs19272Wenn Übeltäter mir nahen, mein Fleisch zu verzehren, meine Feinde, die mich bedrängen, so werden sie kraftlos und stürzen zu Boden.
14418PsalmPs19273Wenn ein Heerlager wider mich ersteht, so fürchtet sich mein Herz nicht. Wenn Kampf sich wider mich erhebt, so bin ich doch dabei voll Vertrauen.
14419PsalmPs19274Eines erbitte ich vom Herrn, darnach verlangt mich, dass ich im Hause des Herrn alle Tage meines Lebens bleiben dürfe, um die Lieblichkeit des Herrn zu schauen und seinen Tempel zu besuchen.
14420PsalmPs19275Denn er birgt mich in seinem Zelte, er schirmt mich am Tage des Unglücks im Verborgenen seines Zeltes.
14421PsalmPs19276Er hebt mich empor auf einen Felsen und nun erhebt er mein Haupt über meine Feinde. Ich trete hin und bringe ein Jubelopfer dar in seinem Zelte, ich singe dem Herrn und sage ihm Preis.
14422PsalmPs19277Erhöre, o Herr! meine Stimme, da ich zu dir rufe; erbarme dich meiner und erhöre mich!
14423PsalmPs19278Zu dir spricht mein Herz, es sucht dich mein Angesicht; dein Antlitz, o Herr! will ich suchen.
14424PsalmPs19279Wende dein Antlitz nicht von mir, kehre dich nicht im Zorne ab von deinem Diener. Sei du mein Helfer; verlass mich nicht und verstoße mich nicht, o Gott, mein Retter!
14425PsalmPs192710Denn mein Vater und meine Mutter haben mich verlassen, der Herr aber nimmt mich auf.
14426PsalmPs192711Weise mich, Herr! deinen Weg und leite mich auf rechter Bahn um meiner Feinde willen.
14427PsalmPs192712Gib mich nicht dem Willen meiner Bedränger preis, denn falsche Zeugen haben sich wider mich erhoben; doch die Bosheit hat sich selbst zum Schaden gelogen.
14428PsalmPs192713Ich vertraue fest, dass ich die Güter des Herrn schauen werde im Lande der Lebendigen.
14429PsalmPs192714Harre auf den Herrn, handle männlich; lass dein Herz stark sein und stehe fest im Herrn!
14430PsalmPs19281Ein Psalm Davids. Zu dir, Herr! rufe ich, mein Gott! schweige nicht vor mir; dass ich nicht, wenn du vor mir schweigst, denen gleich werde, die in die Grube hinabfahren.
14431PsalmPs19282Erhöre, Herr! die Stimme meines Flehens, wenn ich zu dir rufe, wenn ich meine Hände zu deinem heiligen Tempel hin erhebe.
14432PsalmPs19283Raffe mich nicht mit den Sündern hinweg und vertilge mich nicht mit den Übeltätern, die mit ihrem Nächsten freundlich reden, während sie Böses im Sinne haben.
14433PsalmPs19284Gib ihnen nach ihrem Tun und nach der Bosheit ihrer Anschläge. Nach dem, was ihre Hände verübt, vergilt ihnen, und was sie verdient haben, lass ihnen zuteil werden.
14434PsalmPs19285Denn sie verstehen die Taten des Herrn nicht noch auch die Werke seiner Hände, du wirst sie niederreißen und nicht wieder aufbauen.
14435PsalmPs19286Gepriesen sei der Herr! denn er hat mein lautes Flehen erhört.
14436PsalmPs19287Der Herr ist mein Helfer und mein Beschirmer, auf ihn vertraute mein Herz und es ward mir geholfen. So blühte mein Leib wieder auf und mit willigem Herzen will ich ihn preisen.
14437PsalmPs19288Der Herr ist seines Volkes Stärke und der rettende Beschirmer seines Gesalbten.
14438PsalmPs19289Hilf, Herr! deinem Volke und segne dein Erbe und leite sie und trage sie in Ewigkeit.
14439PsalmPs19291Ein Psalm Davids, am Schlusse des Laubhüttenfestes. Bringet dem Herrn, ihr Söhne Gottes! bringet dem Herrn junge Widder dar.
14440PsalmPs19292Bringet dem Herrn Preis und Ehre dar, bringet dem Herrn Preis, seinem Namen; betet den Herrn an in seinem heiligen Vorhofe!
14441PsalmPs19293Die Stimme des Herrn erschallt über den Wassern, der Gott der Herrlichkeit lässt Donner erdröhnen, der Herr lässt Donner erdröhnen über großen Wassern.
14442PsalmPs19294Die Stimme des Herrn ertönt mit Kraft, die Stimme des Herrn in Herrlichkeit.
14443PsalmPs19295Die Stimme des Herrn, der Zedern zerschmettert; ja, der Herr zerschmettert die Zedern des Libanon
14444PsalmPs19296und zerschlägt sie wie ein junges Rind auf dem Libanon; er, der Geliebte, gleicht einem jungen Einhorn.
14445PsalmPs19297Die Stimme des Herrn, der die Feuerflammen zerteilt;
14446PsalmPs19298die Stimme des Herrn, der die Wüste erschüttert, und der Herr macht die Wüste Kades erbeben.
14447PsalmPs19299Die Stimme des Herrn, der die Hindinnen gebären lässt und die dichten Wälder lichtet, und in seinem Tempel sprechen alle: Herrlichkeit!
14448PsalmPs192910Die Wasserflut macht der Herr zur Wohnung sich, dort thront der Herr als König in Ewigkeit.
14449PsalmPs192911Der Herr wird seinem Volke Kraft verleihen, der Herr wird sein Volk mit Frieden segnen.
14450PsalmPs19301Ein Lobpsalm bei der Einweihung des Hauses, von David.
14451PsalmPs19302Ich will dich erheben, o Herr! denn du hast mich beschirmt und hast meine Feinde sich nicht freuen lassen über mich.
14452PsalmPs19303O Herr, mein Gott! zu dir rief ich und du heiltest mich.
14453PsalmPs19304Herr! du hast meine Seele aus dem Totenreiche emporgeführt, hast mich von denen, die in die Grube hinabfahren, gerettet.
14454PsalmPs19305Lobsinget dem Herrn, ihr seine Heiligen! und preiset sein geheiligtes Andenken.
14455PsalmPs19306Denn er straft in seinem Grimme und gibt Leben durch sein Wohlwollen. Am Abende kehrt Weinen ein und am Morgen Freude.
14456PsalmPs19307Ich aber sprach in meines Glückes Fülle: Nimmermehr werde ich wanken!
14457PsalmPs19308O Herr! durch dein Wohlwollen hattest du meiner Herrlichkeit Kraft verliehen. Du wandtest dein Angesicht von mir ab und ich ward bestürzt.
14458PsalmPs19309Zu dir, o Herr! rief ich und zu meinem Gott flehte ich:
14459PsalmPs193010Welchen Nutzen hast du von meinem Blute, wenn ich zur Verwesung hinabfahre? Wird wohl der Staub dich loben oder deine Treue verkünden?
14460PsalmPs193011Der Herr hat es gehört und sich meiner erbarmt, der Herr ist mein Helfer geworden!
14461PsalmPs193012Du hast mir meine Klagen in Freude verwandelt, mein Trauerkleid gelöst und mich mit Freude umgürtet,
14462PsalmPs193013auf dass dir meine Herrlichkeit lobsinge und ich kein Leid habe; o Herr, mein Gott immerdar will ich dich preisen!
14463PsalmPs19311Zum Ende, ein Psalm Davids, auf die Bestürzung.3
14464PsalmPs19312Auf dich, o Herr! vertraue ich, lass mich nimmermehr zuschanden werden; nach deiner Gerechtigkiet befreie mich!
14465PsalmPs19313Neige dein Ohr zu mir, eile, mich zu retten! Sei mir ein schirmender Gott und eine Stätte der Zuflucht, dass du mich errettest!
14466PsalmPs19314Denn du bist meine Stärke und meine Zuflucht, und um deines Namens willen wirst du mich leiten und nähren.
14467PsalmPs19315Du wirst mich aus der Schlinge ziehen, die sie mir heimlich gelegt haben; denn du bist mein Beschirmer.
14468PsalmPs19316In deine Hände befehle ich meinen Geist; du hast mich erlöst, o Herr, Gott der Wahrhaftigkeit!
14469PsalmPs19317Du hassest die, welche vergeblich sich an Nichtiges halten; ich aber vertraue auf den Herrn.
14470PsalmPs19318Ich will frohlocken und mich freuen deines Erbarmens, denn du hast meine Erniedrigung angesehen und meine Seele aus den Nöten errettet.
14471PsalmPs19319Du hast mich nicht gänzlich in die Hände des Feindes übergeben, hast meine Füße auf weiten Raum gestellt.
14472PsalmPs193110Erbarme dich meiner, o Herr! denn ich bin bedrängt; verstört ist vom Grame mein Auge, meine Seele und mein Leib.
14473PsalmPs193111Denn mein Leben ist im Schmerze dahingeschwunden und meine Jahre im Seufzen. Geschwächt ist durch Elend meine Kraft und meine Gebeine sind erschüttert.
14474PsalmPs193112Um aller meiner Feinde willen bin ich eine Schmach geworden für meine Nachbarn gar sehr und ein Schrecken meinen Bekannten. Die mich sahen, flohen vor mir davon.
14475PsalmPs193113Vergessen bin ich, einem Toten gleich, aus dem Herzen geschwunden; einem zerbrochenen Gefäße gleichgeworden.
14476PsalmPs193114Denn ich muss die Schmähung vieler hören, die mich ringsum umgeben. Indem sie zumal wider mich zusammenkamen, hielten sie Rat, mir das Leben zu rauben.
14477PsalmPs193115Ich aber vertraue auf dich, o Herr! ich spreche: Mein Gott bist du!
14478PsalmPs193116In deiner Hand steht mein Geschick. Errette mich aus der Gewalt meiner Feinde und von meinen Verfolgern!
14479PsalmPs193117Lass dein Angesicht über deinen Diener leuchten, errette mich durch deine Erbarmung.
14480PsalmPs193118O Herr! Lass mich nicht zuschanden werden, denn ich rufe dich an. Mögen die Gottlosen zuschanden werden und mögen sie in das Totenreich hinabgestoßen werden;
14481PsalmPs193119mögen die trügerischen Lippen verstummen, die wider den Gerechten Unrecht reden in Hochmut und Verachtung.
14482PsalmPs193120Wie groß ist die Fülle deiner Güte, o Herr! die du denen, die dich fürchten, aufbewahrst. Du erweisest sie denen, die auf dich vertrauen, vor den Menschenkindern.
14483PsalmPs193121Du verbirgst sie mit dem Schirme deines Angesichts vor dem Schrecken der Menschen. Du schirmst sie wie in deinem Gezelte vor dem Hader ihrer Zungen.
14484PsalmPs193122Gepriesen sei der Herr! denn er hat mir seine Barmherzigkeit wunderbar erwiesen in einer festen Stadt.
14485PsalmPs193123In der Bestürzung meines Geistes zwar sprach ich: Ich bin verstossen aus deinen Augen! Doch darum hast du mein lautes Flehen erhört, als ich zu dir rief.
14486PsalmPs193124Liebet den Herrn, ihr seine Heiligen alle! Denn Wahrhaftigkeit sucht der Herr, und vergilt in vollem Maße denen, die Hochmut üben.
14487PsalmPs193125Handelt mannhaft und lasset euer Herz stark sein, ihr alle, die ihr auf den Herrn hoffet!
14488PsalmPs19321Eine Unterweisung von David. Glückselig diejenigen, deren Missetaten vergeben und deren Sünden bedeckt sind!
14489PsalmPs19322Glückselig der Mann, dem der Herr seine Verschuldung nicht zurechnet und in dessen Geist kein Falsch ist!
14490PsalmPs19323Weil ich schwieg, welkten meine Gebeine, während ich den ganzen Tag schrie.
14491PsalmPs19324Denn Tag und Nacht lag deine Hand schwer auf ihr; in meinem Elende kehrte ich mich zu dir, während der Stachel in mir haftete.
14492PsalmPs19325Ich bekannte dir mein Vergehen und verbarg meine Ungerechtigkeit nicht. Ich sprach: Ich will wider mich dem Herrn mein Unrecht bekennen, und du vergabst mir den Frevel meiner Sünde.
14493PsalmPs19326Darum soll jeder Heilige zu dir flehen zu günstiger Zeit, und ob auch viele Wasser einherfluten, werden sie ihn doch nicht erreichen.
14494PsalmPs19327Du bist meine Zuflucht in der Bedrängnis, die mich umgibt; du mein Frohlocken, rette mich vor denen, die mich umlagern.
14495PsalmPs19328Ich will dir Einsicht geben und dich unterweisen über den Weg, den du wandeln sollst; ich will meine Augen auf dir ruhen lassen.
14496PsalmPs19329Werdet nicht wie Pferd und Maultier, welche keinen Verstand haben. Mit Zaum und Gebiss schnüre die Backen derer zusammen, die dir sonst nicht nahen.
14497PsalmPs193210Viele Geißeln kommen über den Sünder; wer aber auf den Herrn vertraut, den umgibt er mit Gnade.
14498PsalmPs193211Freuet euch in dem Herrn und frohlocket, ihr Gerechten, und jubelt alle, die ihr aufrichtigen Herzens seid!
14499PsalmPs19331Ein Psalm Davids. Frohlocket, ihr Gerechten, im Herrn! den Rechtschaffenen ziemt Lobgesang.
14500PsalmPs19332Preiset den Herrn mit Zitherspiel, lobsinget ihm auf zehnsaitiger Harfe!
14501PsalmPs19333Singet ihm ein neues Lied, lobsinget ihm lieblich mit Jubelschall!
14502PsalmPs19334Ist ja das Wort des Herrn wahrhaftig und all sein Tun in Treue.
14503PsalmPs19335Er liebt Barmherzigkeit und Recht, die Erde ist voll der Huld des Herrn.
14504PsalmPs19336Durch des Herrn Wort sind die Himmel gefestigt und durch den Hauch seines Mundes all ihr Heer.
14505PsalmPs19337Er sammelt die Wasser des Meeres wie in einem Schlauche, er legt Fluten in Vorratskammern.
14506PsalmPs19338Es fürchte die ganze Erde den Herrn, vor ihm sollen alle Bewohner des Erdkreises erbeben!
14507PsalmPs19339Denn er sprach und es ward, er befahl und es war geschaffen.
14508PsalmPs193310Der Herr macht die Anschläge der Heiden zunichte, vereitelt die Gedanken der Völker und vereitelt die Ratschlüsse der Fürsten.
14509PsalmPs193311Der Ratschluß des Herrn aber bleibt ewig bestehen, die Gedanken seines Herzens von Geschlecht zu Geschlecht.
14510PsalmPs193312Glückselig das Volk, dessen Gott der Herr ist; das Volk, das er sich zum Erbe erwählt hat.
14511PsalmPs193313Vom Himmel schaut der Herr herab, sieht auf die Menschenkinder alle.
14512PsalmPs193314Von seiner wohlbereiteten Wohnung schaut er auf alle, welche die Erde bewohnen.
14513PsalmPs193315Er bildete eines jeden Herz, kennt alle ihre Taten.
14514PsalmPs193316Nicht wird ein König durch seine große Macht geschützt und nicht ein Riese durch die Fülle seiner Kraft.
14515PsalmPs193317Unzuverlässig ist das Roß zum Siege, durch die Fülle seiner Kraft wird er sich nicht retten.
14516PsalmPs193318Siehe, des Herrn Augen sehen auf die, die ihn fürchten, und auf die, welche auf sein Erbarmen hoffen,
14517PsalmPs193319dass er vom Tode ihre Seelen rette und sie bei Hungersnot nähre.
14518PsalmPs193320Unsere Seele harrt auf den Herrn, denn er ist unser Helfer und Beschirmer.
14519PsalmPs193321Ja, in ihm freut sich unser Herz und wir vertrauen auf seinen heiligen Namen.
14520PsalmPs193322Deine Huld, o Herr! komme über uns, wie wir auf dich unsere Hoffnung setzen.
14521PsalmPs19341Von David, als er sich wahnsinnig stellte vor Achimelech und dieser ihn von sich ließ und er fortzog.
14522PsalmPs19342Ich will den Herrn preisen alle Zeit, immerdar soll sein Lob in meinem Munde sein.
14523PsalmPs19343Im Herrn soll meine Seele sich rühmen, es mögen es die Sanftmütigen hören und sich freuen.
14524PsalmPs19344Verherrlichet den Herrn mit mir, lasset uns miteinander seinen Namen erheben!
14525PsalmPs19345Ich habe den Herrn gesucht und er erhörte mich, und aus allen meinen Bedrängnissen rettete er mich.
14526PsalmPs19346Tretet hin zu ihm, so werdet ihr licht und euer Angesicht wird nicht beschämt werden.
14527PsalmPs19347Dieser Arme rief und der Herr erhörte ihn und errettete ihn aus allen seinen Bedrängnissen.
14528PsalmPs19348Der Engel des Herrn lagert sich um die, so ihn fürchten, und rettet sie.
14529PsalmPs19349Kostet und sehet, dass der Herr gütig ist; glückselig der Mann, der auf ihn hofft!
14530PsalmPs193410Fürchtet den Herrn, ihr seine Heiligen alle! denn die ihn fürchten, trifft kein Mangel.
14531PsalmPs193411Reiche darben und leiden Hunger; doch die den Herrn suchen, haben keinen Mangel an irgend einem Gute.
14532PsalmPs193412Kommet, Kinder! höret auf mich, ich will euch die Furcht des Herrn lehren.
14533PsalmPs193413Wer ist der Mann, der Leben begehrt und gute Tage zu schauen verlangt?
14534PsalmPs193414Wahre deine Zunge vor Bösem und deine Lippen, dass sie nicht Trug reden.
14535PsalmPs193415halte dich fern vom Bösen und tue Gutes, suche Frieden und jage ihm nach!
14536PsalmPs193416Die Augen des Herrn sind auf die Gerechten gerichtet und seine Ohren hören auf ihr Flehen.
14537PsalmPs193417Doch der Herr wendet sein Antlitz wider die, welche Böses tun, um ihr Gedächtnis von der Erde zu vertilgen.
14538PsalmPs193418Die Gerechten rufen und der Herr erhört sie und rettet sie aus allen ihren Drangsalen.
14539PsalmPs193419Der Herr ist denen nahe, welche bedrängten Herzens sind, und hilft denen, die gebeugten Geistes sind.
14540PsalmPs193420Zahlreiche Drangsale kommen über die Gerechten, aber der Herr rettet sie aus allen.
14541PsalmPs193421Der Herr behütet alle ihre Gebeine, nicht eines derselben wird zerbrochen.
14542PsalmPs193422Der Tod der Sünder ist unheilvoll und die den Gerechten hassen, begehen Sünde.
14543PsalmPs193423Der Herr erlöst die Seelen seiner Diener; und alle, die auf ihn vertrauen, werden nicht in Versündigung fallen.
14544PsalmPs19351Von David. Richte, Herr! die mir Unrecht tun; bezwinge, die wider mich kämpfen.
14545PsalmPs19352Ergreife Waffen und Schild und erhebe dich, mir zu helfen!
14546PsalmPs19353Ziehe das Schwert und versperre den Weg denen, die mich verfolgen; sprich zu meiner Seele: Ich bin dein Heil!
14547PsalmPs19354Beschämt und zuschanden mögen werden, die mir nach dem Leben trachten. Es mögen zurückweichen und zuschanden werden, die wider mich Böses sinnen.
14548PsalmPs19355Sie mögen werden wie Staub vor dem Winde und der Engel des Herrn verfolge sie.
14549PsalmPs19356Ihr Weg werde finster und schlüpfrig und der Engel des Herrn verfolge sie.
14550PsalmPs19357Denn ohne Ursache haben sie mir heimlich ihren verderbenbringenden Fallstrick gelegt, haben mir Schmach angetan ohne Grund.
14551PsalmPs19358Es kommt unversehens über ihn der Fallstrick und das Netz, das er heimlich gelegt, fange ihn und in seine eigene Schlinge möge er stürzen.
14552PsalmPs19359Meine Seele aber wird in dem Herrn frohlocken und sich über seine Hilfe freuen.
14553PsalmPs193510All meine Gebeine werden sprechen: O Herr! wer ist dir gleich? Der du den Hilflosen aus der Hand derer errettest, die stärker sind als er, den Armen und Dürftigen aus der Hand derer, die ihn berauben.
14554PsalmPs193511Es treten ungerechte Zeugen auf und man befragt mich über das, wovon ich nichts weiß.
14555PsalmPs193512Sie vergelten mir Böses für Gutes, machen meine Seele trostlos.
14556PsalmPs193513Ich aber tat ein Bußkleid an, als ihr Leid mich drückte. Ich kasteite mich mit Fasten und mein Gott kehrte zurück in meinen Busen.
14557PsalmPs193514Wie unserm nächsten Freunde und unserem Bruder war ich ihnen zu Willen; wie einer, der trauert und betrübt ist, so war ich gebeugt.
14558PsalmPs193515Und sie freuen sich wider mich und rotten sich zusammen; man häuft Geißeln über mich, wenn ich es nicht vermute.
14559PsalmPs193516Sie wurden getrennt, doch nicht reuig; sie stellen mich auf die Probe, überhäufen mich mit Hohn, sie knirschen wider mich mit ihren Zähnen.
14560PsalmPs193517O Herr! wann wirst du herblicken? Befreie meine Seele von ihrer Bosheit, meine Verlassene von den Löwen.
14561PsalmPs193518Ich will dir lobsingen in großer Versammlung, unter zahlreichem Volke dich rühmen.
14562PsalmPs193519Nicht mögen sich freuen über mich die, welche mir feind sind mit Unrecht, die mich ohne Ursache hassen und mit den Augen zwinkern.
14563PsalmPs193520Denn reden sie auch friedlich mit mir, so sinnen sie doch auf Trug im Zorne irdischer Menschen.
14564PsalmPs193521Sie sperren ihren Mund weit auf wider mich und rufen: Ha, ha, unser Auge hat es gesehen.
14565PsalmPs193522Du hast es gesehen, o Herr! so schweige nicht; Herr, sei nicht fern von mir!
14566PsalmPs193523Erhebe dich und habe acht auf mein Recht, mein Gott und mein Herr! auf meine Sache.
14567PsalmPs193524Schaffe mir Recht nach deiner Gerechtigkeit, Herr, mein Gott! dass jene nicht frohlocken über mich.
14568PsalmPs193525Dass sie nicht in ihren Herzen sagen: Ha, ha! Welche Lust für unser Herz! Dass sie nicht sagen: Wir haben ihn verschlungen!
14569PsalmPs193526Es mögen schamrot und beschämt werden allzumal, die ob meines Unglücks frohlocken. Mit Schmach und Schande mögen bedeckt werden, die über mich prahlen.
14570PsalmPs193527Frohlocken und sich freuen mögen, die Gerechtigkeit für mich wollen; und die seinem Diener den Frieden wünschen, mögen immerdar sagen: Hochgelobt sei der Herr!
14571PsalmPs193528Und meine Zunge wird deine Gerechtigkeit verkünden, allezeit dein Lob.
14572PsalmPs19361Zum Ende, von dem Diener des Herrn, von David.
14573PsalmPs19362Es beschließt der Gottlose bei sich, zu sündigen; Furcht Gottes ist nicht vor seinen Augen.
14574PsalmPs19363Denn trüglich handelt er vor dessen Angesichte, so dass kein Frevel hassenswert erscheint.
14575PsalmPs19364Die Worte seines Mundes sind Frevel und Trug; er will nicht klug werden, um Gutes zu tun.
14576PsalmPs19365Frevel sinnt er auf seinem Lager; er tritt auf jeden nicht guten Weg, das Böse hasst er nicht.
14577PsalmPs19366O Herr! bis an den Himmel reicht deine Gnadenhuld und deine Treue bis an die Wolken.
14578PsalmPs19367Deine Gerechtigkeit ist wie die Berge Gottes, deine Gerichte wie eine große Tiefe; Menschen und Vieh hilfst du, o Herr!
14579PsalmPs19368Wie vielfältig ist dein Erbarmen, o Gott! Die Menschenkinder bergen sich in Zuversicht unter dem Schatten deiner Flügel.
14580PsalmPs19369Sie laben sich reichlich von der Überfülle deines Hauses und du tränkst sie mit dem Strome deiner Wonne.
14581PsalmPs193610denn bei dir ist die Quelle des Lebens und in deinem Lichte schauen wir Licht.
14582PsalmPs193611Lass dein Erbarmen schauen über die, welche dich kennen, und deine Gerechtigkeit über die, welche aufrichtigen Herzens sind.
14583PsalmPs193612Nicht komme der Fuß der Hoffart über mich und die Hand des Sünders erschüttere mich nicht!
14584PsalmPs193613Siehe da, gefallen sind, die Unrecht tun; sie sind hinausgestoßen und können sich nicht erheben.
14585PsalmPs19371Ein Psalm von David. Erzürne dich nicht über die Bösen und ereifere dich nicht über die, welche Frevel verüben!
14586PsalmPs19372Denn wie Gras verdorren sie schnell und wie grünes Kraut welken sie bald dahin.
14587PsalmPs19373Hoffe auf den Herrn und tue Gutes, wohne im Lande und genieße seine Reichtümer.
14588PsalmPs19374Habe deine Freude an dem Herrn, so wird er dir geben, was dein Herz verlangt.
14589PsalmPs19375Befiehl dem Herrn deine Wege und hoffe auf ihn, so wird er es wohl machen.
14590PsalmPs19376Und er wird deine Gerechtigkeit ausgehen lassen wie das Licht und dein Recht wie die Mittagshelle.
14591PsalmPs19377Sei dem Herrn untergeben und bete zu ihm. Ereifere dich nicht über den, der glücklich ist auf seinem Wege, über den Mann, der Unrecht tut.
14592PsalmPs19378Stehe ab vom Zorne und lass den Groll fahren; ereifere dich nicht, so dass auch du Böses tuest.
14593PsalmPs19379Denn die Übeltäter werden ausgerottet, die aber, welche auf den Herrn harren, werden das Land ererben.
14594PsalmPs193710Noch eine kleine Weile und der Sünder ist nicht mehr; suchst du nach seiner Stätte, so findest du sie nicht.
14595PsalmPs193711Die Sanftmütigen aber werden das Land ererben und in der Fülle des Friedens ihre Wonne haben.
14596PsalmPs193712Der Sünder schaut lauernd auf den Gerechten und knirscht über ihn mit seinen Zähnen.
14597PsalmPs193713Der Herr aber lacht seiner; denn er sieht voraus, dass dessen Tag kommen wird.
14598PsalmPs193714Die Sünder ziehen das Schwert, spannen ihren Bogen, um den Armen und Hilflosen zu stürzen, um hinzuschlachten die, welche geraden Herzens sind.
14599PsalmPs193715Ihr Schwert möge ihr eigenes Herz durchbohren und ihr Bogen möge zerbrochen werden!
14600PsalmPs193716Das wenige, das der Gerechte hat, ist ihm besser als der Sünder große Schätze.
14601PsalmPs193717Denn die Arme der Sünder werden gebrochen, aber die Gerechten stützt der Herr.
14602PsalmPs193718Der Herr kennt die Tage der Makellosen und ihr Erbe bleibt in Ewigkeit.
14603PsalmPs193719Sie werden nicht zuschanden in böser Zeit und in den Tagen des Hungers werden sie gesättigt.
14604PsalmPs193720Denn die Sünder gehen zugrunde und die Feinde des Herrn schwinden hin, kaum dass sie zu Ehren und Ansehen gekommen sind; wie der Rauch schwinden sie dahin.
14605PsalmPs193721Der Sünder borgt und kann nicht bezahlen, der Gerechte aber erbarmt sich und teilt aus.
14606PsalmPs193722Denn die ihn segnen, werden das Land erben; die ihm aber fluchen, werden zugrunde gehen.
14607PsalmPs193723Von dem Herrn werden des Menschen Schritte geleitet und an seinem Wandel hat er Wohlgefallen.
14608PsalmPs193724Wenn er auch fällt, so wird er nicht Schaden nehmen, denn der Herr hält ihn mit seiner Hand.
14609PsalmPs193725Ich bin jung gewesen und bin alt geworden und nie habe ich den Gerechten verlassen gesehen oder seine Kinder um Brot betteln.
14610PsalmPs193726Allezeit ist er mildtätig und leiht und seine Nachkommenschaft ist gesegnet.
14611PsalmPs193727Halte dich fern vom Bösen und tue Gutes und wohne alsdann immerdar im Lande.
14612PsalmPs193728Denn der Herr liebt das Recht und verlässt seine Heiligen nicht, immerdar werden sie behütet; die Ungerechten werden gestraft und die Nachkommenschaft der Gottlosen geht zugrunde.
14613PsalmPs193729Doch die Gerechten werden das Land ererben und auf immer darin wohnen.
14614PsalmPs193730Der Mund des Gerechten spricht besonnene Weisheit und seine Zunge redet, was recht ist.
14615PsalmPs193731Das Gesetz seines Gottes ist in seinem Herzen und seine Schritte wanken nicht.
14616PsalmPs193732Der Sünder lauert dem Gerechten auf und trachtet darnach, ihn zu töten,
14617PsalmPs193733doch der Herr lässt ihn nicht in seiner Gewalt und lässt ihn nicht verdammen, wenn auch mit ihm gerechtet wird.
14618PsalmPs193734Harre auf den Herrn und beobachte seinen Weg, so wird er dich erhöhen, dass du das Land zum Erbe erhaltest; du wirst zusehen, wenn die Sünder zugrunde gehen.
14619PsalmPs193735Ich sah einen Gottlosen hoch erhöht und hoch geworden wie die Zedern des Libanon.
14620PsalmPs193736Als ich aber vorüberging, siehe, da war er nicht mehr; ich suchte ihn und seine Stätte war nicht mehr zu finden.
14621PsalmPs193737Bewahre die Unschuld und siehe auf das, was Recht ist denn dem Manne des Friedens sind Nachkommen beschieden.
14622PsalmPs193738Die Ungerechten aber kommen allzumal um, die Nachkommenschaft der Gottlosen geht zugrunde.
14623PsalmPs193739Doch den Gerechten kommt Heil von dem Herrn, er ist ihr Beschirmer zur Zeit der Bedrängnis.
14624PsalmPs193740Und der Herr hilft ihnen, befreit sie, rettet sie vor den Sündern und steht ihnen bei, denn sie haben auf ihn gehofft.
14625PsalmPs19381Ein Psalm Davids, zur Erinnerung, für den Sabbat.
14626PsalmPs19382O Herr! straf mich nicht in deinem Grimme und züchtige mich nicht in deinem Zorne,
14627PsalmPs19383denn deine Pfeile stecken tief in mir und schwer hast du deine Hand auf mich gelegt.
14628PsalmPs19384Nichts blieb unversehrt an meinem Leibe vor deinem Zorne, kein Frieden ist in meinen Gebeinen ob meiner Sünden.
14629PsalmPs19385Denn meine Verschuldungen übersteigen mein Haupt und lasten gleich einer schweren Bürde auf mir.
14630PsalmPs19386Meine Wunden infolge meiner Torheit sind faul und eitern.
14631PsalmPs19387Ich bin elend geworden und überaus gebeugt, den ganzen Tag gehe ich trauernd einher.
14632PsalmPs19388Denn voll von Täuschung sind meine Lenden und nichts Gesundes ist an meinem Fleische.
14633PsalmPs19389Ich bin überaus bedrängt und niedergebeugt, ich schreie laut auf ob des Kummers meines Herzens.
14634PsalmPs193810O Herr! Dir ist all mein Sehnen offenbar und mein Seufzen ist dir nicht verborgen.
14635PsalmPs193811Mein Herz ist verwirrt, meine Kraft hat mich verlassen und selbst das Licht meiner Augen ist nicht mehr bei mir.
14636PsalmPs193812Meine Freunde und meine Nächsten nahten sich wider mich und blieben stehen, und die mir nahe waren, hielten sich fern;
14637PsalmPs193813und die mir nach dem Leben trachteten, wendeten Gewalt an; die mir Böses wünschten, redeten Eitles und sprachen Trug immerfort.
14638PsalmPs193814Ich aber hörte nicht, einem Tauben gleich, und war wie ein Stummer, der seinen Mund nicht auftut.
14639PsalmPs193815Ich ward wie ein Mensch, der nicht hört und der keine Widerrede in seinem Munde hat.
14640PsalmPs193816Denn auf dich, o Herr! vertraue ich; du wirst mich erhören, o Herr, mein Gott!
14641PsalmPs193817Denn ich sprach: Mögen meine Feinde nicht frohlocken über mich! denn wenn meine Füße wanken, werden sie groß sprechen über mich.
14642PsalmPs193818Denn ich bin der Geißelstreiche gewärtig und mein Schmerz ist allezeit vor mir.
14643PsalmPs193819Ich will meine Missetaten kundgeben und meiner Sünde wegen Sorge hegen.
14644PsalmPs193820Meine Feinde aber leben und sind mächtiger geworden als ich und zahlreich sind, die mich ungerecht hassen.
14645PsalmPs193821Indem sie Gutes mit Bösem vergelten, reden sie mir übel nach, weil ich dem Guten nachstrebe.
14646PsalmPs193822Verlass mich nicht, Herr, mein Gott! entferne dich nicht von mir.
14647PsalmPs193823Habe acht auf meine Hilfe, o Herr, du Gott meines Heiles!
14648PsalmPs19391Zum Ende, für Idithun, ein Gesang Davids.3
14649PsalmPs19392Ich sprach: Ich will auf meine Wege acht haben, dass ich nicht mit meiner Zunge sündige. Ich setzte meinem Mund eine Hut, da der Sünder sich mir entgegenstellte.
14650PsalmPs19393Ich verstummte und beugte mich und schwieg, fern vom Glück; aber mein Schmerz erneuerte sich.
14651PsalmPs19394Mein Herz erglühte in meinem Innern und durch mein Sinnen entbrannte Feuer.
14652PsalmPs19395Ich sprach mit meiner Zunge: Tue mir, Herr! mein Ende kund, und welches die Zahl meiner Tage ist, damit ich wisse, was mir abgeht.
14653PsalmPs19396Siehe, du hast meinen Tagen ein Maß gesetzt und mein Wesen ist wie nichts vor dir! Wahrlich, alles ist Eitelkeit, ein jeder Mensch, der lebt!
14654PsalmPs19397Wahrlich, nur als ein Schattenbild geht der Mensch vorüber und umsonst macht er sich Unruhe; er häuft Schätze auf und weiß nicht, für wen er sie sammelt!
14655PsalmPs19398Und nun, was ist meine Zuversicht? Ist´s nicht der Herr? denn der Grund meiner Festigkeit bist du.
14656PsalmPs19399Von allen meinen Missetaten errette mich, dem Toren ließest du mich zum Hohne werden.
14657PsalmPs193910Ich bin verstummt und tat meinen Mund nicht auf, denn du hast es getan!
14658PsalmPs193911Nimm deine Plagen von mir!
14659PsalmPs193912Durch die Stärke deiner Hand bin ich kraftlos geworden unter der Züchtigung. Um seiner Missetat willen strafst du den Menschen und lässest wie ein Spinnengewebe sein Leben vergehen; fürwahr, umsonst bekümmert sich jeder Mensch!
14660PsalmPs193913Erhöre mein Gebet, o Herr! und mein Flehen, lass mein Weinen zu deinen Ohren dringen. Schweige nicht, denn ein Fremdling bin ich bei dir und ein Pilger, wie meine Väter alle.
14661PsalmPs193914Lass ab von mir, dass ich noch Erquickung finde, ehe ich hingehe und nicht mehr bin!
14662PsalmPs19401Zum Ende, ein Psalm Davids.
14663PsalmPs19402Sehnsüchtig harrte ich auf den Herrn und er merkte auf mich.
14664PsalmPs19403Und er erhörte mein Gebet und zog mich heraus aus der Grube des Elends, aus schlammigem Kote und stellte meine Füße auf Felsengrund und machte meine Schritte sicher.
14665PsalmPs19404Und er gab mir ein neues Lied in meinen Mund, einen Lobgesang auf unsern Gott. Viele werden es sehen und sich fürchten ud auf den Herrn ihr Vertrauen setzen.
14666PsalmPs19405Glückselig der Mann, der seine Hoffnung auf den Namen des Herrn setzt und seinen Blick nicht auf Eitles wendet und auf trügerischen Aberwitz.
14667PsalmPs19406Viele Wunder hast du getan, o Herr, mein Gott! und niemand ist, der dir gleich wäre in deinen Gedanken. Wollte ich sie verkünden und von ihnen reden, so sind ihrer zuviel, als dass ich sie aufzählen könnte.
14668PsalmPs19407Nicht Schlachtopfer und Speiseopfer hast du verlangt, doch Ohren hast du mir bereitet; Brandopfer und Sündopfer begehrst du nicht.
14669PsalmPs19408Da sprach ich: Siehe, ich komme! In der Buchrolle ist von mir geschrieben,
14670PsalmPs19409ich komme, deinen Willen zu tun. Mein Gott! ich will es und dein Gesetz ist in meines Herzens Mitte.
14671PsalmPs194010Ich verkünde deine Gerechtigkeit in großer Versammlung, siehe, ich wehre meinen Lippen nicht. Herr! du weisst es.
14672PsalmPs194011Deine Gerechtigkeit habe ich nicht in meinem Herzen verborgen, deine Wahrhaftigkeit und dein Heil habe ich gepriesen. Ich habe deine Barmherzigkeit und deine Wahrhaftigkeit nicht verborgen vor zahlreicher Versammlung.
14673PsalmPs194012Du aber, Herr! lass deine Erbarmungen nicht fern sein von mir, dein Erbarmen und deine Treue werden mich immerdar schützen.
14674PsalmPs194013Denn Übel ohne Zahl halten mich umgeben, meine Sünden haben mich ergriffen und ich vermag nicht mehr zu sehen. Sie sind zahlreicher als die Haare meines Hauptes und mein Mut hat mich verlassen.
14675PsalmPs194014Lass es dir gefallen, o Herr! mich zu erretten, o Herr! habe acht, mir zu helfen.
14676PsalmPs194015Es sollen schamrot und zuschanden werden allzumal, die mir nach dem Leben trachten, um es wegzuraffen. Es mögen zurückweichen und beschämt werden, die mir Übles wollen.
14677PsalmPs194016Es mögen alsbald ihre Schande tragen, die zu mir sagen: Ha, ha!
14678PsalmPs194017Frohlocken mögen und sich freuen über dich alle, die dich suchen, und die deine Hilfe lieben, mögen immerdar rufen: Hochgelobt sei der Herr!
14679PsalmPs194018Ich aber, bin ich auch ein Bettler und armselig, so ist doch der Herr für mich besorgt. Du bist mein Helfer und mein Beschirmer, mein Gott, säume nicht!
14680PsalmPs19411Zum Ende, ein Psalm von David.
14681PsalmPs19412Glückselig, wer des Armen und Dürftigen gedenkt, am Tage des Unglücks wird ihn der Herr erretten.
14682PsalmPs19413Der Herr behüte ihn und erhalte ihn am Leben und mache ihn glücklich im Lande und gebe ihn nicht der Willkür seiner Feinde preis.
14683PsalmPs19414Der Herr bringe ihm auf seinem Schmerzensbette Hilfe, sein ganzes Lager wandelst du bei seiner Krankheit.
14684PsalmPs19415Ich sprach: Herr! erbarme dich meiner, heile meine Seele, denn ich habe wider dich gesündigt.
14685PsalmPs19416Meine Feinde redeten wider mich Böses: „Wann wird er sterben und sein Name untergehen?“
14686PsalmPs19417Und kam jemand, nach mir zu schauen, so redete er Trug und sein Herz sammelte sich Bosheit. Er ging hinaus und redete
14687PsalmPs19418davon mit seinen Genossen. Es flüsterten alle meine Feinde wider mich, sie sannen wider mich Unheil.
14688PsalmPs19419Sie redeten wider mich ein gottloses Wort: Der jetzt darniederliegt, wird doch nicht wieder aufstehen?11
14689PsalmPs194110Selbst der, mit dem ich in Frieden lebte, auf den ich vertraute, der mein Brot aß, verübte große Hinterlist wider mich.
14690PsalmPs194111Du aber, o Herr! erbarme dich meiner und hilf mir wieder auf, dass ich ihnen vergelte.
14691PsalmPs194112Daran erkenne ich, dass du Wohlgefallen an mir hast, dass mein Feind nicht über mich frohlocken wird.
14692PsalmPs194113Mich aber hast du um meiner Unschuld willen aufrecht gehalten und mich auf ewig vor deinem Angesichte gefestigt.
14693PsalmPs194114Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels, von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen, Amen!
14694PsalmPs19421Zum Ende, eine Unterweisung von den Söhnen Kores.
14695PsalmPs19422Wie ein Hirsch nach Wasserquellen lechzt, so lechzt meine Seele nach dir, o Gott!
14696PsalmPs19423Meine Seele dürstet nach Gott, den Starken, dem Lebendigen; wann werde ich hingelangen und vor Gottes Angesicht erscheinen?
14697PsalmPs19424Meine Tränen wurden mir zur Speise Tag und Nacht, da man Tag um Tag zu mir sagte: Wo ist dein Gott?
14698PsalmPs19425Dessen bin ich eingedenk und lasse mein Herz in Schmerz zerfließen, dass ich wandeln möchte zur Stätte des wunderbaren Zeltes, hinan zum Hause Gottes, unter Jauchzen und Lobgesang und Festesjubel.
14699PsalmPs19426Warum bist du so traurig, meine Seele, und warum verwirfst du mich? Hoffe auf Gott, denn ich werde ihn noch preisen, meines Angesichtes Heil
14700PsalmPs19427und mein Gott. Meine Seele ist verwirrt in mir, darum gedenke ich deiner vom Jordanlande und vom Hermon her, dem kleinen Berg.
14701PsalmPs19428Eine Flut ruft die andere beim Rauschen deiner Wasserfälle, alle deine hohen Wogen und seine Fluten stürmten über mich dahin.
14702PsalmPs19429Am Tage entbietet mir der Herr seine Huld und des Nachts Lobgesang auf ihn, innerliches Gebet zu dem Gott meines Lebens.
14703PsalmPs194210Ich spreche zu Gott: O du, mein Helfer, warum hast du mein vergessen? Und warum muss ich traurig einhergehen, indes mich der Feind bedrängt?
14704PsalmPs194211Indes meine Gebeine zermalmt werden, da mich meine Feinde schmähen, die mich bedrängen, indem sie mir alle Tage sagen: Wo ist dein Gott?
14705PsalmPs194212Warum bist du traurig, meine Seele, und warum verwirfst du mich? Hoffe auf Gott, denn ich werde ihn noch preisen, er ist das Heil meines Angesichtes und mein Gott!
14706PsalmPs19431Ein Psalm Davids. Schaffe mir Recht, o Gott! und entscheide meine Sache gegen ein unheiliges Volk, von dem Manne des Unrechtes und des Truges rette mich.
14707PsalmPs19432Denn du, o Gott! bist meine Stärke; warum hast du mich verstoßen? Und warum muss ich trauernd einhergehen, da der Feind mich bedrängt?
14708PsalmPs19433sende dein Licht und deine Wahrheit aus, sie sollen mich leiten und hinführen zu deinem heiligen Berge und zu deinem Gezelte.
14709PsalmPs19434Und ich werde hintreten zum Altare Gottes, zu Gott, der meiner Jugend Freude bereitet, ich werde dir lobsingen auf der Harfe, o Gott, mein Gott!
14710PsalmPs19435Warum bist du traurig, meine Seele, und warum verwirfst du mich? Hoffe auf Gott, denn ich werde ihn noch preisen; er ist das Heil meines Angesichtes und mein Gott.
14711PsalmPs19441Zum Ende von den Söhnen Kores, zur Unterweisung.
14712PsalmPs19442O Gott! mit unsern Ohren haben wir gehört, unsere Väter haben uns erzählt die Großtaten, die du vollbracht in ihren Tagen und in den Tagen der Vorzeit.
14713PsalmPs19443deine Hand vertrieb die Völker und du pflanztest sie dafür ein, du züchtigtest die Völker, sie aber ließest du emporwachsen.
14714PsalmPs19444Denn nicht durch ihr Schwert haben sie das Land in Besitz genommen und ihr Arm hat ihnen nicht Heil geschafft, sondern deine Rechte und dein Arm und das Licht deines Angesichtes, denn du hattest an ihnen Wohlgefallen.
14715PsalmPs19445Du bist ja mein König und mein Gott, der Heil entbietet in Jakob.
14716PsalmPs19446Durch dich stoßen wir unsere Feinde nieder und durch deinen Namen verachten wir die, welche sich wider uns erheben.
14717PsalmPs19447Denn nicht auf meinen Bogen setze ich mein Vertrauen und mein Schwert kann mir nicht Rettung bringen,
14718PsalmPs19448sondern du befreist uns vo unsern Drängern und machst sie zuschanden, die uns hassen.
14719PsalmPs19449Gottes rühmen wir uns allezeit und deinen Namen preisen wir ewiglich.
14720PsalmPs194410Jetzt aber hast du uns verstoßen und zuschanden gemacht und ziehest, o Gott! nicht aus mit unsern Heeren.
14721PsalmPs194411Du lässest uns zurückweichen vor unsern Feinden, und die uns hassen, haben sich Beute gewonnen.
14722PsalmPs194412Du gabst uns dahin wie Schlachtschafe und zerstreutest uns unter die Völker.
14723PsalmPs194413Du hast dein Volk verkauft für nichts und es war kein Gewinn bei seiner Dahingabe.
14724PsalmPs194414Du hast uns zum Gespött gemacht bei unsern Nachbarn, zum Spott und Gelächter bei denen, die um uns her sind.
14725PsalmPs194415Du machtest uns zum Sprichwort den Heiden, zum Gegenstand des Kopfschüttelns unter den Völkern.
14726PsalmPs194416Den ganzen Tag steht meine Schmach vor mir und Schamröte bedeckt mein Angesicht
14727PsalmPs194417ob der Stimme des Höhnenden und Beschimpfenden, im Angesichte des Feindes und Verfolgers.
14728PsalmPs194418Dies alles ist über uns gekommen, obschon wir deiner nicht vergessen und nicht treulos gehandelt hatten an deinem Bunde.
14729PsalmPs194419Unser Herz ist nicht zurückgewichen, dennoch ließest du unsere Pfade von deinem Wege abweichen.
14730PsalmPs194420Denn du hast uns niedergebeugt an der Stätte der Trübsal und Todesschatten hat uns bedeckt.
14731PsalmPs194421Wenn wir des Namens unsers Gottes vergessen und unsere Hände ausgestreckt hätten zu einem andern Gott,
14732PsalmPs194422würde Gott dies nicht erforschen? Er kennt ja die Geheimnisse des Herzens. Um deinetwillen werden wir immerfort hingewürgt, werden geachtet wie Schlachtschafe.
14733PsalmPs194423Wache auf! Warum schläfst du, Herr? Wache auf und verwirf uns nicht auf immerdar!
14734PsalmPs194424Warum wendest du dein Antlitz ab, vergissest unseres Elendes und unserer Drangsal?
14735PsalmPs194425Denn bis zum Staube ist unsere Seele gebeugt, es fleht am Boden unser Leib.
14736PsalmPs194426Erhebe dich, o Herr! hilf uns und erlöse um deines Namens willen.
14737PsalmPs19451Zum Ende, auf die, welche verwandelt werden, von den Söhnen Kores zur Unterweisung, ein Lobgesang auf den Geliebten.
14738PsalmPs19452Mein Herz strömt ein gutes Wort aus, dem Könige gilt mein Lied. Meine Zunge ist wie der Griffel des Schnellschreibers.
14739PsalmPs19453Schön von Gestalt bist du, mehr als die Menschenkinder, Anmut ist ausgegossen über deine Lippen; darum hat dich Gott gesegnet auf ewig.
14740PsalmPs19454Gürte dein Schwert um deine Hüfte, Gewaltigster!
14741PsalmPs19455In deiner Wohlgestalt und deiner Schönheit ziehe aus, schreite glücklich fort und herrsche siegreich, für Wahrheit, Sanftmut und Gerechtigkeit, und deine Rechte wird dich wunderbar leiten.
14742PsalmPs19456Deine Pfeile sind scharf, Völker stürzen unter dir, sie dringen tief ins Herz der Feinde des Königs.
14743PsalmPs19457Dein Thron, o Gott! steht festgegründet ewiglich, ein Zepter der Gerechtigkeit ist das Zepter deines Königtums.
14744PsalmPs19458Du liebst Gerechtigkeit und hassest Unrecht, darum hat dich, Gott, dein Gott, mit Freudenöl gesalbt vor deinen Genossen.
14745PsalmPs19459Es duften Myrrhe, Aloe und Kassia aus deinen Gewändern, aus Elfenbeinpalästen, von dort erfreuten dich
14746PsalmPs194510die Königstöchter in deiner Herrlichkeit. Zu deiner Rechten steht die Königin in goldgewirktem Kleide, umgeben von bunter Pracht.
14747PsalmPs194511Höre, o Tochter! und flehe und neige dein Ohr und vergiss dein Volk und dein Vaterhaus!
14748PsalmPs194512Der König wird nach deiner Schönheit verlangen, denn er ist der Herr, dein Gott, und ihn wird man anbeten.
14749PsalmPs194513Die Töchter von Tyrus werden sich mit Gaben um deine Gunst bemühen, alle Reichen des Volkes.
14750PsalmPs194514Ganz Herrlichkeit ist die Königstochter im Innern, mit goldenem Saume geziert,
14751PsalmPs194515ist sie mit bunten Kleidern angetan. Hinter ihr her werden Jungfrauen zu dem Könige geführt, ihre Genossinnen werden zu dir gebracht,
14752PsalmPs194516unter Freude und Frohlocken werden sie herzugeführt, hineingeleitet in den Palast des Königs.
14753PsalmPs194517an deiner Väter Statt werden dir Söhne geboren, du wirst sie zu Fürsten setzen über das ganze Land.
14754PsalmPs194518Sie werden deines Namens gedenken von Geschlecht zu Geschlecht, darum werden die Völker dich preisen immerdar und ewig.
14755PsalmPs19461Zum Ende, von den Söhnen Kores, ein Psalm über die Geheimnisse.
14756PsalmPs19462Gott ist unsere Zuflucht und Stärke, ein Helfer in Drangsalen, die uns hart betroffen.
14757PsalmPs19463Darum fürchten wir uns nicht, wenn gleich die Erde erbebte und die Berge mitten ins Meer versetzt würden.
14758PsalmPs19464Mögen seine Wasser toben und aufwallen und die Berge erbeben vor seiner Macht.
14759PsalmPs19465Eines Stromes Wogendrang erfreut die Stadt Gottes, der Allerhöchste hat seine Wohnung geheiligt.
14760PsalmPs19466Gott ist in ihrer Mitte, sie wird nicht wanken, frühe am Morgen hilft ihr Gott.
14761PsalmPs19467Es tobten Völker, es wankten Reiche; er ließ seine Stimme erschallen und die Erde erbebte.
14762PsalmPs19468Der Herr der Heerscharen ist mit uns; unser Schirm ist der Gott Jakobs.
14763PsalmPs19469Kommet und schauet die Taten des Herrn, welche Wunder er auf Erden gewirkt hat!
14764PsalmPs194610Der den Kriegen steuert bis ans Ende der Erde, Bogen zertrümmert und Waffen zerschlägt und Schilde in Feuer verbrennt.
14765PsalmPs194611Lasset ab und sehet, dass ich Gott bin; ich bin erhaben unter den Völkern und erhaben auf Erden.
14766PsalmPs194612Der Herr der Heerscharen ist mit uns, unser Schirm ist der Gott Jakobs.
14767PsalmPs19471Zum Ende, ein Psalm von den Söhnen Kores.
14768PsalmPs19472Klatschet in die Hände, ihr Völker alle, jauchzet Gott zu mit Jubelschall!
14769PsalmPs19473Denn der Herr, der Allerhöchste, ist furchtbar, ein großer König über die ganze Erde.
14770PsalmPs19474Er zwang Völker unter unsere Macht und Nationen unter unsere Füße.
14771PsalmPs19475Er hat für uns seinen Erbbesitz auserwählt, die Zierde Jakobs, die er liebt.
14772PsalmPs19476Gott ist aufgefahren mit Jubelklang und der Herr mit Posaunenschall.
14773PsalmPs19477Lobsinget unserm Gott, lobsinget; lobsinget unserm Könige, lobsinget!
14774PsalmPs19478Denn Gott ist König über die ganze Erde, lobsinget mit Weisheit!
14775PsalmPs19479Gott herrscht über die Völker, Gott sitzt auf seinem heiligen Throne.
14776PsalmPs194710Die Fürsten der Völker versammeln sich um den Gott Abrahams, denn hoch erhoben sind die mächtigen Gewalthaber der Erde.
14777PsalmPs19481Ein Lobpsalm von den Söhnen Kores, am zweiten Wochentage.
14778PsalmPs19482Groß ist der Herr und hoch zu preisen in der Stadt unsers Gottes auf seinem heiligen Berge.
14779PsalmPs19483Fest steht gegründet zum Frohlocken der ganzen Erde der Berg Sion, die Seite gegen Mitternacht, die Stadt des großen Königs.
14780PsalmPs19484Gott hat sich kundgegeben in ihren Häusern, da er ihr Beschützer ist.
14781PsalmPs19485Denn siehe, die Könige der Erde scharten sich zusammen, vereinigten sich miteinander.
14782PsalmPs19486Als sie solches schauten, erstaunten sie, wurden bestürzt und bebten,
14783PsalmPs19487Schrecken erfasste sie, da trafen sie Schmerzen, wie die einer Gebärenden.
14784PsalmPs19488In heftigem Sturme zertrümmertest du die Tharsis-Schiffe.
14785PsalmPs19489Wie wir es vernommen, so sahen wir es in der Stadt des Herrn der Heerscharen, in der Stadt unsers Gottes: Gott hat sie auf ewig gefestigt.
14786PsalmPs194810Wir preisen deine Gnade, o Gott! inmitten deines Tempels.
14787PsalmPs194811Wie dein Name, o Gott! also erschallt auch dein Lobpreis bis an die Enden der Erde, voll Gerechtigkeit ist deine Rechte.
14788PsalmPs194812Es freue sich der Berg Sion und die Töchter Judas mögen frohlocken, um deiner Gerichte willen, o Herr!
14789PsalmPs194813Gehet herum um Sion und umwandelt es ringsum, preiset es in seinen Türmen!
14790PsalmPs194814Richtet eure Herzen auf seine Stärke und zählet einzeln seine Häuser, auf dass ihr es dem kommenden Geschlechte verkündet,
14791PsalmPs194815dass hier Gott wohnt, unser Gott auf immer und ewig; er wird uns leiten immerdar.
14792PsalmPs19491Zum Ende, ein Psalm von den Söhnen Kores.
14793PsalmPs19492Höret dies, ihr Völker alle, vernehmet es alle Bewohner des Erdkreises,
14794PsalmPs19493alle ihr Erdgeborenen und Menschenkinder, alle miteinander, reich und arm!
14795PsalmPs19494mein Mund soll Weisheit reden, und meines Herzens Sinnen Einsicht.
14796PsalmPs19495Ich will mein Ohr der Gleichnisrede neigen, will auf der Harfe meinen Rätselspruch kundgeben.
14797PsalmPs19496Warum soll ich mich fürchten am Unglückstage, wenn die Bosheit meiner Nachsteller mich umgibt,
14798PsalmPs19497welche auf ihre Macht vertrauen und der Menge ihrer Reichtümer sich rühmen?
14799PsalmPs19498Es kann kein Bruder loskaufen, kein Mensch, und keiner Gott das Lösegeld für sich erlegen,
14800PsalmPs19499noch für sein Leben einen Lösepreis, wenn er sich auch in Ewigkeit abmühte
14801PsalmPs194910und lebte für und für.
14802PsalmPs194911Nicht hat er das Ende vor Augen, wenn er Weise sterben sieht; Toren und Unverständige kommen miteinander um und hinterlassen Fremden ihre Reichtümer.
14803PsalmPs194912Ihre Gräber sind ihr Haus auf immer, ihre Wohnungen von Geschlecht zu Geschlecht, man preist ihren Namen in ihren Ländern.
14804PsalmPs194913Doch der Mensch erkennt es nicht, da er in Ehren ist, er wird den unverständigen Tieren gleich und wird diesen ähnlich.
14805PsalmPs194914Dieser ihr Wandel bringt sie zu Falle und nachher noch gefallen ihre Reden.
14806PsalmPs194915Wie Schafe fahren sie zur Unterwelt, der Tod rafft sie hinweg; die Gerechten triumphieren über sie gar bald und ihre Hilfe schwindet dahin in der Totenwelt, nachdem ihre Herrlichkeit vergangen.
14807PsalmPs194916Aber Gott wird meine Seele aus der Unterwelt erretten, indem er mich hinnimmt.
14808PsalmPs194917Fürchte nicht, wenn ein Mensch reich wird und wenn sich die Herrlichkeit seines Hauses mehrt,
14809PsalmPs194918denn wenn er stirbt, nimmt er nichts mit sich und seine Herrlichkeit fährt nicht mit ihm hinab.
14810PsalmPs194919Denn wird seine Seele in seinem Leben gepriesen, so pries er dich nur, wenn du ihm Gutes erwiesest.
14811PsalmPs194920Er wird zum Geschlecht seiner Väter hingehen und nimmer das Licht schauen.
14812PsalmPs194921Der Mensch, der in Ehren ist und es nicht erkennt, gleicht unvernünftigen Tieren und wird ihnen ähnlich.
14813PsalmPs19501Ein Psalm Asaphs. Der Herr, der höchste Gott, redet und ruft die Erde auf vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergange.
14814PsalmPs19502Von Sion strahlt seiner Schönheit Glanz aus.
14815PsalmPs19503Gott kommt und tut sich kund, unser Gott schweigt nicht; Feuer lodert vor ihm auf und um ihn her tobt mächtiges Sturmwetter.
14816PsalmPs19504Er ruft dem Himmel oben zu und ruft die Erde, um über sein Volk Gericht zu halten.
14817PsalmPs19505Versammelt ihm seine Heiligen, die bei Opfern einen Bund mit ihm schließen.
14818PsalmPs19506Die Himmel tun seine Gerechtigkeit kund, denn Gott ist Richter.
14819PsalmPs19507Höre mein Volk, ich will reden; Israel, ich will dir bezeugen: Gott, dein Gott bin ich!
14820PsalmPs19508Nicht um deiner Opfer willen stelle ich dich zur Rede. sind doch deine Brandopfer beständig vor mir.
14821PsalmPs19509Nicht nehme ich aus deinem Hause Farren noch Böcke aus deinen Herden.
14822PsalmPs195010Mein ist ja alles Getier des Waldes, die Tiere auf den Bergen und die Rinder.
14823PsalmPs195011Ich kenne alle Vögel des Himmels und die Zierde des Feldes ist mein Eigentum.
14824PsalmPs195012Wenn mich hungerte, würde ich es dir nicht sagen; denn mein ist der Erdkreis und was ihn erfüllt.
14825PsalmPs195013Soll ich denn das Fleisch der Stiere essen oder das Blut der Böcke trinken?
14826PsalmPs195014Bringe Gott als Opfer Lob dar und löse dem Allerhöchsten deine Gelübde
14827PsalmPs195015und rufe mich an am Tage der Drangsal, so will ich dich erretten und du sollst mich preisen!
14828PsalmPs195016Zu dem Sünder hingegen spricht Gott: Warum zählst du meine Satzungen auf und nimmst meinen Bund in deinen Mund,
14829PsalmPs195017während du doch Zucht hassest und meine Worte hinter dich wirfst?
14830PsalmPs195018Siehst du einen Dieb, so läufst du mit ihm und hältst Gemeinschaft mit den Ehebrechern.
14831PsalmPs195019Dein Mund fließt über von Bosheit und deine Zunge zettelt Betrug an.
14832PsalmPs195020Du sitzest da und redest wider deinen Bruder und legst dem Sohne deiner Mutter Fallstricke.
14833PsalmPs195021Solches tatest du und ich schwieg. Da meintest du in deiner Bosheit, ich sei dir ähnlich,aber ich will dich zur Rechenschaft ziehen und es dir vor Augen stellen.
14834PsalmPs195022Erkennet dies doch, die ihr Gottes vergesset! dass er euch nicht einmal hinwegraffe, ohne dass jemand zu retten vermag.
14835PsalmPs195023Ein Opfer des Lobes ehrt mich und dies ist der Weg, auf dem ich ihm das Heil von Gott zeigen will.
14836PsalmPs19511Zum Ende, ein Psalm Davids,
14837PsalmPs19512als der Prophet Nathan zu ihm kam, nachdem er zu Bethsabee eingegangen war.
14838PsalmPs19513erbarme dich meiner, o Gott! nach deiner großen Barmherzigkeit und nach der Menge deiner Erbarmungen tilge meine Missetat.
14839PsalmPs19514Gänzlich wasche mich von meiner Verschuldung und von meiner Sünde mache mich rein!
14840PsalmPs19515Denn ich erkenne meine Missetat und meine Sünde steht mir allezeit vor Augen.
14841PsalmPs19516Gegen dich allein habe ich gesündigt und getan, was vor dir böse war; auf dass du gerecht erfunden werdest in deinem Spruche und obsiegest, wenn über dich geurteilt wird.
14842PsalmPs19517Denn siehe, ich bin in Verschuldung empfangen und in Sünde hat mich meine Mutter empfangen.
14843PsalmPs19518Siehe, die Treue liebst du; die geheimen und verborgenen Dinge deiner Weisheit hast du mir offenbart.
14844PsalmPs19519Besprenge mich mit Ysop, so werde ich gereinigt sein; wasche mich, so werde ich weißer als der Schnee.
14845PsalmPs195110Lass mich Freude und Wonne vernehmen, so werden meine geschlagenen Gebeine frohlocken.
14846PsalmPs195111Wende dein Angesicht von meinen Sünden ab und tilge alle meine Missetaten.
14847PsalmPs195112Erschaffe in mir ein reines Herz, o Gott! und erneuere den rechten Geist in meinem Innern.
14848PsalmPs195113Verwirf mich nicht von deinem Angesichte und nimm deinen heiligen Geist nicht von mir.
14849PsalmPs195114Gib mir die Wonne deines Heiles wieder und stütze mich mit dem obsiegenden Geiste.
14850PsalmPs195115Dann will ich die Sünder deine Wege lehren und die Gottlosen werden sich zu dir bekehren.
14851PsalmPs195116Befreie mich von Blutschuld, Gott, du Gott meines Heiles! So wird meine Zunge mit Freuden deine Gerechtigkeit preisen.
14852PsalmPs195117Herr! öffne meine Lippen und mein Mund wird dein Lob verkünden.
14853PsalmPs195118Denn wenn du Opfer wolltest, ich würde sie dir darbringen, an Brandopfern hast du kein Gefallen.
14854PsalmPs195119Ein Opfer für Gott ist ein zerknirschter Geist, ein reuiges und gedemütigtes Herz wirst du, o Gott! nicht verschmähen.
14855PsalmPs195120Nach deiner Huld erweise Sion Gnade, o Herr! damit die Mauern Jerusalems aufgebaut werden.
14856PsalmPs195121Dann wirst du rechte Opfer annehmen, Gaben und Brandopfer; dann wird man junge Rinder auf deinen Altar legen.
14857PsalmPs19521Zum Ende, Unterweisung Davids,
14858PsalmPs19522als der Idumäer Doeg kam und dem Saul berichtete: David ist in das Haus Achimelechs gekommen.
14859PsalmPs19523Was rühmst du dich in der Bosheit, der du mächtig bist in der Ungerechtigkeit?
14860PsalmPs19524den ganzen Tag sinnt deine Zunge Frevel, wie ein scharfes Schermesser übst du Trug.
14861PsalmPs19525Du liebst das Böse mehr als das Gute, redest lieber Unrecht, als was billig ist.
14862PsalmPs19526Du liebst nur verderbliche Reden, trügerische Zunge!
14863PsalmPs19527Darum wird dich Gott ganz und gar vernichten, dich hinwegraffen und dich vertreiben aus deinem Gezelte und deine Wurzel herausreißen aus dem Lande der Lebendigen.
14864PsalmPs19528Die Gerechten werden es sehen und sich fürchten und ihn verlachen und sagen:
14865PsalmPs19529Sehet da den Mann, der Gott nicht zu seinem Helfer machte, sondern auf die Menge seines Reichtums vertraute und sich stark dünkte in dem, was eitel war.
14866PsalmPs195210Ich aber bin im Hause Gottes wie ein fruchtbarer Ölbaum, ich hoffe auf das Erbarmen Gottes immer und ewig.
14867PsalmPs195211Ich will dich immerdar preisen, weil du es getan hast, und will auf deinen Namen hoffen, denn er ist gütig angesichts deiner Heiligen.
14868PsalmPs19531Zum Ende, für Maeleth, eine Unterweisung Davids. Es spricht der Tor in seinem Herzen: „Es ist kein Gott.“
14869PsalmPs19532Verderbt und abscheulich sind sie geworden in ihren Sünden; keiner ist, der Gutes tut.
14870PsalmPs19533Gott schaut vom Himmel auf die Menschenkinder, dass er sehe, ob jemand verständig sei oder nach Gott frage.
14871PsalmPs19534Alle sind abgewichen, allesamt unnütz geworden; keiner ist, der Gutes tut, keiner, auch nicht einer.
14872PsalmPs19535Sollen nicht alle zur Erkenntnis kommen, die Missetat vollbringen, die mein Volk verschlingen wie Brot?
14873PsalmPs19536Gott rufen sie nicht an, zittern da vor Furcht, wo nichts zu fürchten ist, denn Gott verstreut die Gebeine derjenigen, die den Menschen zu gefallen suchen; sie werden zuschanden, denn Gott hat sie verworfen.
14874PsalmPs19537O dass doch von Sion Heil für Israel käme! Wenn Gott die Gefangenschaft seines Volkes wendet, wird Jakob frohlocken und Israel sich freuen!
14875PsalmPs19541Zum Ende, unter den Unterweisungsliedern Davids,
14876PsalmPs19542als die Ziphiter kamen und zu Saul sprachen: Hält sich David nicht bei uns verborgen?
14877PsalmPs19543O Gott! durch deinen Namen errette mich und durch deine Kraft schaffe mir Recht!
14878PsalmPs19544Erhöre mein Gebet, o Gott! vernimm die Worte meines Mundes.
14879PsalmPs19545Denn Fremdlinge haben sich erhoben wider mich und Gewalttätige trachten mir nach dem Leben und stellen sich Gott nicht vor Augen.
14880PsalmPs19546Denn siehe, Gott steht mir bei und der Herr ist der Beschützer meiner Seele.
14881PsalmPs19547O wende das Böse auf meine Feinde ab und nach deiner Treue vertilge sie;
14882PsalmPs19548so werde ich dir dann willig Opfer darbringen und deinen Namen preisen, o Herr! denn er ist gütig.
14883PsalmPs19549Denn aus aller Drangsal rettest du mich und auf meine Feinde schaut mein Auge herab.
14884PsalmPs19551Zum Ende, unter den Unterweisungsliedern Davids.
14885PsalmPs19552Erhöre mein Gebet, o Gott! und verschmähe mein Flehen nicht;
14886PsalmPs19553merke auf mich und erhöre mich! Ich bin betrübt in meiner Kümmernis und verwirrt
14887PsalmPs19554ob der Stimme des Feindes und ob der Bedrängnis durch den Sünder. Denn sie wälzen Unheil auf mich und fallen in ihrem Grimme über mich her.
14888PsalmPs19555Mein Herz ist geängstet in mir und des Todes Furcht ist auf mich gefallen.
14889PsalmPs19556Furcht und Zittern kommt mich an und Finsternis umhüllt mich.
14890PsalmPs19557Da sprach ich: O dass ich Flügel hätte gleich einer Taube, ich flöge fort und fände Ruhe!
14891PsalmPs19558Siehe, ich fliehe fernhin und bleibe in der Wüste.
14892PsalmPs19559Ich harre auf den, der mich errettet aus der Kleinmut des Geistes und dem Sturme.
14893PsalmPs195510Stürze sie, Herr! mach ihre Zunge uneins, denn ich sehe Gewalttat und Hader in der Stadt.
14894PsalmPs195511Tag und Nacht umkreist Bosheit ihre Mauern und in ihrer Mitte herrscht Mühsal
14895PsalmPs195512und Unrecht und von ihren Plätzen weicht nicht Wucher und Betrug.
14896PsalmPs195513Denn wenn mein Feind mich gelästert hätte, so wollte ich es wohl ertragen, und wenn der, welcher mich hasst, stolze Reden wider mich geführt hätte, so wollte ich mich wohl vor ihm verbergen.
14897PsalmPs195514Aber du, sonst ein Herz mit mir, mein Führer und mein Vertrauter,
14898PsalmPs195515der du zugleich mit mir süße Speisen genossest, die wir einträchtig in das Haus Gottes wandelten!
14899PsalmPs195516Der Tod komme über sie und sie mögen lebendig in die Unterwelt hinabfahren! denn Bosheit ist in ihrer Wohnung, unter ihnen.
14900PsalmPs195517Ich aber rufe zu Gott und der Herr wird mich erretten.
14901PsalmPs195518Abends und morgens und mittags will ich reden und kundtun, so wird er meine Stimme erhören.
14902PsalmPs195519Er wird meine Seele erlösen und in Frieden versetzen vor denen, die mir nahetreten, denn gar viele sind gegen mich.
14903PsalmPs195520Gott wird mich erhören und der da vor aller Zeit ist, sie demütigen, denn sie ändern sich nicht und fürchten Gott nicht.
14904PsalmPs195521er streckt seine Hand aus zur Vergeltung. Sie haben seinen Bund entweiht,
14905PsalmPs195522aber durch seines Zornesblick werden sie zerstreut und sein Grimm verfolgt sie. Seine Worte sind gelinder denn Öl und gleichwohl sind sie Pfeile.
14906PsalmPs195523Wirf deine Sorge auf den Herrn, und er wird dich erhalten; nicht auf immer wird er den Gerechten wanken lassen.
14907PsalmPs195524Ja, du, o Gott! wirst sie hinabstürzen lassen in die Grube des Verderbens. Die Männer der Blutschuld und des Truges werden die Hälfte ihrer Lebenstage nicht erreichen, ich aber vertraue auf dich, o Herr!
14908PsalmPs19561Zum Ende, für das Volk, das fern ist vom Heiligtume, eine Aufschrift Davids, als ihn die Philister zu Geth ergriffen.
14909PsalmPs19562Erbarme dich meiner, o Gott! denn es treten mich die Menschen nieder, immerfort bedrängen sie mich und ängstigen mich.
14910PsalmPs19563Meine Feinde bedrücken mich immerfort, denn viele sind der Streiter wider mich.
14911PsalmPs19564Ich fürchte mich vor des Tages Höhe, doch ich vertraue auf dich.
14912PsalmPs19565In Gott preise ich die mir gewordene Verheißung, auf Gott setze ich meine Hoffnung; ich bin ohne Furcht, was könnte Fleisch mir anhaben?
14913PsalmPs19566Immerfort verfluchen sie meine Worte; alle ihre Gedanken sind wider mich zum Bösen.
14914PsalmPs19567Sie kommen insgeheim zusammen, sie lauern meiner Ferse auf. Aber wie sie nach meinem Leben trachten,
14915PsalmPs19568so wirst du sie mitnichten entrinnen lassen, im Zorne wirst du die Völker zermalmen. O Gott!
14916PsalmPs19569Mein Leben mache ich dir kund; du brachtest meine Tränen vor dein Angesicht, sowie du auch verheißen hast.
14917PsalmPs195610Dann werden meine Feinde zurückweichen am Tage, da ich zu dir rufe; siehe, ich weiß, dass du mein Gott bist.
14918PsalmPs195611In Gott preise ich sein Wort, in Gott preise ich seine Verheißung; auf Gott setze ich meine Hoffnung, ich hege keine Furcht, was könnte Fleisch mir anhaben?
14919PsalmPs195612Mir liegen ob, Gott! Gelübde gegen dich, Dankopfer, die ich dir darbringen will;
14920PsalmPs195613denn du hast meine Seele dem Tode entrissen und meine Füße dem Falle, dass ich vor Gott im Lichte der Lebendigen Wohlgefallen finde.
14921PsalmPs19571Zum Ende, vertilge nicht! von David; eine Aufschrift; als er vor Saul in die Höhle floh.
14922PsalmPs19572Erbarme dich meiner, o Gott! erbarme dich meiner; denn auf dich vertraut meine Seele und unter dem Schatten deiner Flügel suche ich Zuflucht, bis das Verderben vorübergeht.
14923PsalmPs19573Zu Gott, dem Allerhöchsten, rufe ich, zu Gott, der mir Gutes erweist.
14924PsalmPs19574Er sendet Hilfe vom Himmel und befreit mich, gibt meine Unterdrücker der Schmach hin; Gott sendet sein Erbarmen und seine Treue;
14925PsalmPs19575er reißt mich aus der jungen Löwen Mitte, in Ängsten lege ich mich nieder. Der Menschenkinder Zähne sind Waffen und Pfeile und ihre Zunge ein scharfes Schwert.
14926PsalmPs19576Erhebe dich hoch über die Himmel, o Gott! und deine Herrlichkeit zeige sich über die ganze Erde.
14927PsalmPs19577Sie legten meinen Füßen Fallstricke und beugten meine Seele nieder, sie gruben vor mir eine Grube und stürzten selbst in dieselbe.
14928PsalmPs19578Bereit ist mein Herz, o Gott! bereit ist mein Herz, ich will singen und Psalmen spielen.
14929PsalmPs19579Auf, mein Ruhm, auf, Saitenspiel und Harfe! Am frühesten Morgen will ich mich erheben.
14930PsalmPs195710Ich will dich preisen unter den Völkern, o Herr! und dir lobsingen unter den Nationen,
14931PsalmPs195711denn groß bis zum Himmel ist dein Erbarmen und bis zu den Wolken deine Treue.
14932PsalmPs195712Erhebe dich über die Himmel, o Gott! und deine Herrlichkeit breite sich über die ganze Erde hin aus.
14933PsalmPs19581Zum Ende, vertilge nicht! von David, eine Aufschrift.
14934PsalmPs19582Wenn ihr ja in Wahrheit gerechten Spruch fällt, so richtet, was recht ist, ihr Menschenkinder!
14935PsalmPs19583Denn ihr verübt Bosheit im Herzen, eure Hände üben Gewalttat auf Erden.
14936PsalmPs19584Entfremdet sind sie als Sünder von Mutterleibe an, sie gehen irre von der Geburt an, sie reden Lügen.
14937PsalmPs19585Sie wüten gleich einer Schlange, gleich einer tauben Natter, die ihr Ohr verstopft,
14938PsalmPs19586die nicht auf die Stimme der Beschwörer hört und des wohlerfahrenen Zauberers.
14939PsalmPs19587Gott wird ihre Zähne in ihrem Munde zerschmettern, das Gebiss der Löwen wird der Herr zerbrechen.
14940PsalmPs19588Sie werden zu nichts werden wie Wasser, das verrinnt, er spannt seinen Bogen, bis sie kraftlos hinsinken.
14941PsalmPs19589Wie Wachs, das zerfließt, werden sie vergehen; Feuer fällt auf sie hernieder, dass sie die Sonne nicht mehr sehen.
14942PsalmPs195810Bevor eure Dornen zum Strauche heranwachsen, rafft er sie, noch in der Fülle des Lebens, im Zorne hinweg.
14943PsalmPs195811Der Gerechte wird sich freuen, wenn er die Rache sieht; er wird seine Hände waschen im Blute des Sünders.
14944PsalmPs195812Und man wird sprechen: Ja, wahrlich, es gibt einen Lohn für den Gerechten; wahrlich, es ist ein Gott, der sie auf Erden richtet!
14945PsalmPs19591Zum Ende, vertilge nicht! von David; eine Aufschrift, als Saul hinsandte und sein Haus bewachen ließ, um ihn zu töten.
14946PsalmPs19592Errette mich vor meinen Feinden, o mein Gott! und von meinen Widersachern befreie mich.
14947PsalmPs19593Errette mich vor den Übeltätern und gegen die Blutgierigen sei meine Hilfe.
14948PsalmPs19594Denn siehe, sie lauern meinem Leben auf, die Starken überfallen mich.
14949PsalmPs19595Und doch habe ich mich nicht vergangen noch versündigt, o Herr! ohne Verschuldung und gerade war mein Wandel.
14950PsalmPs19596Auf, komme mir entgegen und siehe darauf, und du Herr, Gott der Heerscharen, Gott Israels! Suche alle Völker heim, habe kein Erbarmen mit allen, die Böses tun.
14951PsalmPs19597Am Abende kehren sie zurück und leiden Hunger wie Hunde und umkreisen die Stadt.
14952PsalmPs19598Siehe, sie geifern mit ihrem Munde und ein Schwert ist auf ihren Lippen, denn wer hört es?
14953PsalmPs19599Aber du, Herr! lachst ihrer, du machst alle Völker zuschanden.
14954PsalmPs195910Meine Stärke will ich bei dir bewahren denn du, o Gott! bist mein Schirm.
14955PsalmPs195911Meines Gottes Barmherzigkeit wird mir zuvorkommen,
14956PsalmPs195912Gott wird mich mein Auge weiden lassen an meinen Feinden. Töte sie nicht, dass meine Volksgenossen es nicht vergessen! Zerstreue sie durch deine Macht und bringe sie zu Falle, Herr! mein Beschützer,
14957PsalmPs195913ob der Sünde ihres Mundes und der Rede ihrer Lippen. Mögen sie gefangen werden in ihrem Hochmut. Um der Verfluchungen und der Lüge willen werden sie der Vernichtung geweiht werden,
14958PsalmPs195914der Vernichtung im Zorne, dass sie nicht mehr seien. Sie sollen wissen, dass Gott über Jakob herrscht und bis an die Enden der Erde!
14959PsalmPs195915Am Abende kehren sie zurück und leiden Hunger wie Hunde und umkreisen die Stadt.
14960PsalmPs195916Sie zerstreuen sich, um Nahrung zu suchen, und murren, wenn sie nicht satt werden.
14961PsalmPs195917Ich aber will deine Stärke besingen und am frühen Morgen ob deines Erbarmens frohlocken, denn du bist mein Schirm und meine Zuflucht geworden am Tage meiner Not.
14962PsalmPs195918O mein Helfer! Dir will ich lobsingen, denn du, Gott, bist mein Beschützer, mein Gott, mein Erbarmen!
14963PsalmPs19601Zum Ende, auf die, welche verwandelt werden, eine Aufschrift von David zur Belehrung,
14964PsalmPs19602als er das syrische Mesopotamien und Sobal verheert hatte und Joab umkehrte und im Salztale zwölftausend Edomiter erschlug.
14965PsalmPs19603O Gott! du hast und verstoßen und zerrüttet, du zürntest, doch du wirst dich wieder unser erbarmen.
14966PsalmPs19604Du hast das Land bewegt und es erschüttert; heile seine Brüche, denn es wankt.
14967PsalmPs19605Du hast dein Volk Hartes erfahren lassen, hast uns mit Schmerzenswein getränkt.
14968PsalmPs19606Doch denen, die dich fürchten, gabst du ein Panier, vor dem Bogen zu flüchten, auf dass deine Geliebten gerettet werden.
14969PsalmPs19607Hilf nun mit deiner Rechten und erhöre mich!
14970PsalmPs19608Gott hat verheißen in seiner Heiligkeit: Jauchzen werde ich, austeilen Sichem und vermessen das Tal der Gezelte.
14971PsalmPs19609Mein ist Gilead und mein ist Manasse und Ephraim ist die Schutzwehr meines Hauptes, Juda mein König,
14972PsalmPs196010Moab der Topf meiner Hoffnung, über Edom strecke ich meinen Schuh, mir sind die Fremdlinge untertan.
14973PsalmPs196011Wer führt mich in die feste Stadt? wer geleitet mich bis nach Edom?
14974PsalmPs196012Nicht du, o Gott! der uns verstoßen, und wirst du nicht, o Gott! mit unsern Heeren ausziehen?
14975PsalmPs196013Schaffe uns Hilfe, Herr! in der Not, denn Menschenhilfe ist nichtig.
14976PsalmPs196014Mit Gott wollen wir große Taten vollbringen und er wird unsere Bedränger zunichte machen!
14977PsalmPs19611Zum Ende, aus Davids Liedern.
14978PsalmPs19612Erhöre, o Gott! mein Flehen, hab acht auf mein Gebet!
14979PsalmPs19613Vom Ende der Erde rufe ich zu dir, da mein Herz in Ängsten ist. Du erhobst mich auf einen Felsen, leitetest mich;
14980PsalmPs19614denn du warst meine Hoffnung, ein fester Turm gegen den Feind.
14981PsalmPs19615Ich werde immerdar in deinem Zelte weilen, beschirmt sein unter dem Schatten deiner Flügel.
14982PsalmPs19616Denn du, mein Gott! hast mein Gebet erhört, hast denen das Erbteil gegeben, die deinen Namen fürchten.
14983PsalmPs19617Du wirst zu den Lebenstagen des Königs Tage hinzufügen, seine Jahre von Geschlecht zu Geschlecht währen lassen.
14984PsalmPs19618Immerdar bleibt er vor dem Angesichte Gottes. Wer wird seine Barmherzigkeit und Treue erforschen?
14985PsalmPs19619So will ich deinem Namen ewig lobsingen, auf dass ich meine Gelübde erfülle Tag um Tag.
14986PsalmPs19621Zum Ende, für Idithun, ein Psalm Davids.
14987PsalmPs19622Soll wohl meine Seele Gott nicht unterworfen sein, von ihm kommt mir ja Hilfe?
14988PsalmPs19623Ja, er nur ist mein Gott und mein Retter, mein Schirmer, ich werde nicht mehr wanken.
14989PsalmPs19624Wie lange stürmt ihr ein auf einen Mann und geht mit Mordgedanken um, ihr alle, wie auf eine sinkende Wand und eine einstürzende Mauer?
14990PsalmPs19625Nur darauf sinnen sie, mir meine Ehre zu rauben, dürstend irre ich umher; mit ihrem Munde segnen sie, in ihrem Herzen fluchen sie.
14991PsalmPs19626Doch du, meine Seele, sei Gott unterworfen, denn von ihm kommt mir Zuversicht.
14992PsalmPs19627Denn er ist mein Gott und mein Retter, mein Helfer, ich werde nicht in die Fremde fliehen.
14993PsalmPs19628Auf Gott beruht mein Heil und mein Ruhm, er ist der Gott, der mir hilft, und meine Hoffnung beruht auf Gott!
14994PsalmPs19629Vertraue auf ihn, du ganze Gemeinde des Volkes, schüttet euer Herz vor ihm aus! Gott ist unser Helfer in Ewigkeit.
14995PsalmPs196210Fürwahr! nichtig sind die Menschenkinder, trügerisch die Menschenkinder, werden sie auf der Waage gewogen, sie täuschen allesamt wegen ihrer Nichtigkeit.
14996PsalmPs196211Verlasset euch nicht auf Unrecht und verlanget nicht nach Raub, und wenn euch Reichtum zuströmt, so hänget das Herz nicht an denselben!
14997PsalmPs196212Einmal hat Gott gesprochen. Diese zwei Dinge vernahm ich: Gott gehört die Macht zu,
14998PsalmPs196213und bei dir, o Herr! ist Erbarmen; denn du vergiltst einem jeden nach seinen Taten.
14999PsalmPs19631Ein Psalm Davids, als er in der Wüste von Idumäa war.
15000PsalmPs19632O Gott, mein Gott! zu dir erwache ich früh, es dürstet nach dir meine Seele, wie sehr schmachtet nach dir mein Fleisch.
15001PsalmPs19633Im wüsten, unzugänglichen und wasserlosen Lande, so erscheine ich vor dir im Heiligtume, um deine Macht und deine Herrlichkeit zu schauen.
15002PsalmPs19634Denn deine Barmherzigkeit ist besser als das Leben. Meine Lippen sollen dich loben.
15003PsalmPs19635Also will ich dich preisen mein Leben lang und in deinem Namen meine Hände erheben.
15004PsalmPs19636Wie an Mark und Fett ersättige sich meine Seele, mein Mund soll mit jubelnden Lippen dich preisen.
15005PsalmPs19637Gedenke ich deiner auf meinem Lager, so sinne ich noch am Morgen über dich,
15006PsalmPs19638denn du bist mein Helfer. Und im Schatten deiner Flügel will ich jubeln,
15007PsalmPs19639dir hängt meine Seele an, deine Rechte hält mich aufrecht.
15008PsalmPs196310Sie aber trachten mir vergebens nach dem Leben, sie werden hinabfahren in die Tiefen der Erde,
15009PsalmPs196311werden der Gewalt des Schwertes preisgegeben, eine Beute der Füchse werden.
15010PsalmPs196312Der König aber wird sich Gottes freuen, es rühmen sich alle, die bei ihm schwören, denn der Mund derer, die Gottloses reden, ist verstopft.
15011PsalmPs19641Zum Ende, Pslam Davids.
15012PsalmPs19642Erhöre, o Gott! mein Gebet, da ich flehe, von dem Schrecken des Feindes rette meine Seele.
15013PsalmPs19643Du wirst mich beschirmen vor der Gemeinschaft der Bösewichter, vor der Rotte der Übeltäter.
15014PsalmPs19644Denn sie schärfen wie ein Schwert ihre Zungen, spannen den Bogen, eine bittere Waffe,
15015PsalmPs19645um im Verborgenen auf den Unbefleckten zu schießen.
15016PsalmPs19646Jählings schießen sie auf ihn ohne Scheu; sie halten fest an bösem Anschlag, verabreden sich, Fallstricke zu verbergen, und sagen: Wer wird sie sehen?
15017PsalmPs19647Sie ersinnen Freveltat, haben ersonnen, was sie gedachten, und der Mensch erhebt sein Herz zu hohen Dingen,
15018PsalmPs19648aber Gott zeigt sich erhaben! Die Wunden von ihnen sind wie durch Pfeile von Kinderhand7
15019PsalmPs19649und ihre Zungen werden schwach wider sie. Es entsetzen sich alle, die die sehen,
15020PsalmPs196410und alle Menschen erfasst Furcht; sie verkünden Gottes Tun und erkennen seine Werke.
15021PsalmPs196411Der Gerechte erfreut sich in dem Herrn und vertraut auf ihn, und frohlocken werden alle, die aufrichtigen Herzens sind.
15022PsalmPs19651Zum Ende, ein Psalm Davids, das Lied von Jeremias und Ezechiel für das Volk der Übersiedlung, da sie anfingen auszuziehen.
15023PsalmPs19652Dir ziemt Lobpreis, o Gott! auf Sion und dir sollen Gelübde entrichtet werden in Jerusalem.
15024PsalmPs19653Erhöre mein Gebet, zu dir kommt alles Fleisch.
15025PsalmPs19654Gottlose Taten haben uns überwältigt, doch du vergabst uns unsere Missetaten.
15026PsalmPs19655Glückselig, wen du erwählst und annimmst, dass er in deinen Vorhöfen wohne; wir werden gesättigt werden von deines Hauses Gütern; dein Tempel ist heilig,
15027PsalmPs19656wunderherrlich in Gerechtigkeit. Erhöre uns, Gott, du unser Retter, du Hoffnung aller Enden der Erde und des fernen Meeres!
15028PsalmPs19657Der du durch deine Kraft die Berge feststellst, mit Stärke umgürtest bist;
15029PsalmPs19658der du das Meer bis auf den Grund aufwühlst, das Brausen seiner Wogen. Es erschrecken die Völker
15030PsalmPs19659und die Bewohner der äußersten Enden fürchten sich vor deinen Zeichen; da, wo der Morgen und Abend beginnt, spendest du Jubel.
15031PsalmPs196510Du suchst das Land heim und tränkst es reichlich, du bereicherst es in Fülle. Der Strom Gottes ist angefüllt vom Wasser, du bereitest ihnen Speise; denn solcherweise ist das Land bereitet.
15032PsalmPs196511Tränkst du seine Furchen, so mehrst du sein Wachstum; wenn du demselben Regen sendest, sproßt es freudig.
15033PsalmPs196512Du segnest den Kranz des Jahres mit deiner Güte und deine Felder füllen sich mit Überfluss.
15034PsalmPs196513Es prangen die Tristen der Wüste und mit Jubel umgürten sich die Hügel.
15035PsalmPs196514Es werden die Widder der Herden bekleidet und die Täler haben Überfluss an Korn; alles jauchzt, ja, singt Lob.
15036PsalmPs19661Zum Ende, ein Lobpsalm auf die Auferstehung. Jauchzet Gott zu, alle Lande,
15037PsalmPs19662lobsinget seinem Namen, lasset sein Lob herrlich erschallen!
15038PsalmPs19663Sprechet zu Gott: Wie furchtbar sind deine Werke, o Herr! Ob der Fülle deiner Macht schmeicheln dir deine Feinde.
15039PsalmPs19664Alle Länder mögen dich anbeten und dir singen, deinem Namen ein Loblied darbringen.
15040PsalmPs19665Kommet und schauet die Taten Gottes, furchtbar ist er in seinen Ratschlüssen über die Menschenkinder!
15041PsalmPs19666Er wandelte das Meer in trockenes Land, durch den Strom zogen sie zu Fuß; dort freuten wir uns seiner.
15042PsalmPs19667Er herrscht in seiner Stärke für und für, seine Augen schauen auf die Völker. Die gegen ihn widerspenstig sind, mögen sich nicht erheben bei sich!
15043PsalmPs19668Preiset, ihr Völker! Unsern Gott und lasset die Stimme seines Lobes hören,
15044PsalmPs19669der meiner Seele Leben verlieh und meine Füße nicht hat straucheln lassen.
15045PsalmPs196610Denn du hast uns geprüft, o Gott! hat uns im Feuer geläutert, wie man Silber läutert.
15046PsalmPs196611Du hast uns in einen Fallstrick geführt, auf unsern Rücken Trübsal gelegt,
15047PsalmPs196612hast Menschen über unsere Häupter gesetzt. Wir gingen durch Feuer und Wasser, aber du führtest uns heraus zur Erquickung.
15048PsalmPs196613Ich will in dein Haus mit Brandopfern kommen, dir meine Gelübde lösen,
15049PsalmPs196614die meine Lippen ausgesprochen und mein Mund in meiner Trübsal verheißen hat.
15050PsalmPs196615Fette Brandopfer will ich dir darbringen mit dem Opferduft von Widdern, Rinder dir opfern samt Böcken.
15051PsalmPs196616Kommet, höret, ihr alle, die ihr Gott fürchtet, so will ich erzählen, was er meiner Seele Großes getan!
15052PsalmPs196617Ich rief zu ihm mit meinem Munde und pries ihn mit meiner Zunge.
15053PsalmPs196618Hätte ich Unrecht ersehen in meinem Herzen, nicht würde der Herr mich erhören.
15054PsalmPs196619Aber Gott hat mich erhört und hat auf die Stimme meines Flehens geachtet.
15055PsalmPs196620Gepriesen sei Gott, der mein Gebet nicht abwies, noch mir sein Erbarmen entzog.
15056PsalmPs19671Zum Ende, unter den Liedern, ein Loblied Davids.
15057PsalmPs19672Gott erbarme sich unser und segne uns, er lasse sein Angesicht über uns leuchten und erbarme sich unser;
15058PsalmPs19673damit wir auf Erden deinen Weg, unter allen Völkern dein Heil erkennen.
15059PsalmPs19674Es sollen dich die Völker preisen, o Gott! alle Völker sollen dich preisen.
15060PsalmPs19675Es sollen sich freuen und jubeln die Völker, denn du richtest die Völker in Gerechtigkeit und leitest die Nationen auf Erden.
15061PsalmPs19676Es sollen dich die Völker preisen, o Gott! alle Völker sollen dich preisen.
15062PsalmPs19677Das Land bringt seine Frucht. Es segne uns Gott, unser Gott,
15063PsalmPs19678es segne uns Gott, und alle Enden der Erde sollen ihn fürchten!
15064PsalmPs19681Zum Ende, ein Loblied Davids.
15065PsalmPs19682Es erhebe sich Gott, dass seine Feinde zerstreut werden, und die ihn hassen, vor seinem Angesichte fliehen!
15066PsalmPs19683Wie der Rauch zergeht, so mögen sie zergehen, wie Wachs vor dem Feuer zerfließt. mögen die Sünder vor Gottes Angesichte vergehen.
15067PsalmPs19684Die Gerechten aber mögen sich freuen und jauchzen vor Gottes Angesicht und in Wonne frohlocken.
15068PsalmPs19685Lobsinget Gott, bringet seinem Namen ein Loblied, bereitet dem Bahn, der heraufzieht über den Sonnenuntergang! Herr ist sein Name! Frohlocket vor seinem Angesichte, vor seinem Angesichte mögen sie erzittern,
15069PsalmPs19686der ein Vater den Waisen und Richter den Witwen ist, Gott in seiner heiligen Stätte,
15070PsalmPs19687Gott, der Gleichgesinnte zusammenwohnen lässt in einem Hause; der die Gefesselten herausführt mit Macht, so wie die Widerspenstigen, die in den Gräbern ihre Stätte haben.
15071PsalmPs19688O Gott! als du auszogst vor deinem Volke her, als du in der Wüste einherzogst,
15072PsalmPs19689bebte die Erde und die Himmel trossen vor Gottes Angesichte, der Sinai vor dem Angesichte des Gottes Israels.
15073PsalmPs196810Gnadenvoll spendetest du, o Gott! Deinem Erbe Regen; es war schwach geworden, doch du stärktest es.
15074PsalmPs196811Deine Herde ließ sich darin nieder, du bereitetest es nach deiner Güte für den Armen, o Gott!
15075PsalmPs196812Der Herr gibt Siegeswort den Freudenverkünderinnen mit großer Kraft.
15076PsalmPs196813Er ist der Heere des Vielgeliebten König und der Zierde des Hauses gibt er Beute zu verteilen.
15077PsalmPs196814Wenn ihr in euern Anteilen ruht, gleicht ihr den Silberflügeln der Taube, deren Hinterrücken im blaßgelben Golde schimmert.
15078PsalmPs196815Als Gott im Himmel die Könige über das Land zerstreute, ward es auf dem Selmon schneeweiß.
15079PsalmPs196816Der Berg Gottes ist ein fruchtbarer Berg, ein üppiger Berg, ein fruchtbarer Berg.
15080PsalmPs196817Warum blickt ihr so scheel auf das üppige Gebirge? Es ist der Berg, auf dem es Gott wohlgefällt zu wohnen; ja, der Herr wohnt dort auf ewig.
15081PsalmPs196818Der Kriegswagen Gottes sind viele zehntausend, Tausende sind, die jubeln. Der Herr ist unter ihnen auf Sina im Heiligtume.
15082PsalmPs196819Du bist zur Höhe aufgestiegen, hast die Gefangenen fortgeführt, du hast Gaben unter den Menschen empfangen, sogar auch die nicht glauben, dass Gott, der Herr, hier wohnt.
15083PsalmPs196820Gepriesen sei der Herr Tag für Tag Gott, in dem all unser Heil ist, er wird unsern Weg glücklich machen!
15084PsalmPs196821Unser Gott ist ein Gott, der helfen kann; ja, Gott des Herrn ist es, dem Tode entrinnen zu lassen.
15085PsalmPs196822Wahrlich, Gott zerschmettert die Häupter seiner Feinde, den Scheitel derer, die in ihren Sünden dahinwandeln.
15086PsalmPs196823Der Herr sprach: Aus Basan werde ich sie herbringen, herbringen selbst aus Meerestiefen,
15087PsalmPs196824damit dein Fuß sich in Blut tauche, die Zunge deiner Hunde das Blut der Feinde lecke.
15088PsalmPs196825Man schaut dein Einherschreiten, o Gott! das Einherschreiten meines Gottes, meines Königs, der im Heiligtume thront.
15089PsalmPs196826Voran gehen die Fürsten, es schließen sich die Sänger an, inmitten von paukenschlagenden Jungfrauen.
15090PsalmPs196827In den Versammlungen preiset Gott, den Herrn ihr vom Quelle Israels!
15091PsalmPs196828Dort ist Benjamin, der Jüngste, in Geistesentzückung, die Fürsten von Juda, ihre Heerführer, die Fürsten von Zabulon, die Fürsten von Nephthali.
15092PsalmPs196829Entbiete, o Gott! deine Macht; bekräftige das, o Gott! was du unter uns gewirkt hast.
15093PsalmPs196830Von deinem Tempel aus zu Jerusalem werden die Könige dir Geschenke bringen!
15094PsalmPs196831Bedrohe die Tiere des Schilfs; es rottet sich zusammen die Schar der Stiere unter den Kühen der Völker, dass sie die verdrängen, die erprobt sind wie Silber. Zerstreue die Völker, welche die Kriege lieben!
15095PsalmPs196832Gesandte werden aus Ägypten kommen, Äthiopien wird seine Hände eilends zu Gott erheben.
15096PsalmPs196833Ihr Reiche der Erde, singet Gott! lobsinget dem Herrn, lobsinget Gott,
15097PsalmPs196834der über den höchsten Himmel hinauffährt dem Aufgange zu! Sehet, er lässt seine Stimme, eine gewaltige Stimme, erschallen.
15098PsalmPs196835Gebet Gott Ehre, dessen Herrlichkeit über Israel und dessen Macht in den Wolken ist!57
15099PsalmPs196836Wunderbar ist Gott in seinem Heiligtume, der Gott Israels verleiht seinem Volke Stärke und Kraft. Gepriesen sei Gott.
15100PsalmPs19691Zum Ende, für die, welche umgewandelt werden, von David.
15101PsalmPs19692Hilf mir, o Gott! denn die Wasser dringen bis an meine Seele.
15102PsalmPs19693Ich versinke in tiefem Schlamme und kein Grund ist da, ich bin in die Tiefe des Meeres geraten und der Sturm hat mich versenkt.
15103PsalmPs19694Ich habe mich müde gerufen, heiser ist meine Kehle geworden; meine Augen schmachten, während ich auf meinen Gott harre.
15104PsalmPs19695Mehr denn meines Hauptes Haare sind, die mich ohne Ursache hassen; stark geworden sind meine Feinde, die mich ungerecht verfolgen; was ich nicht raubte, soll ich nun erstatten.
15105PsalmPs19696O Gott! du kennst meine Torheit und meine Verschuldungen sind vor dir nicht verborgen.
15106PsalmPs19697Lass nicht in mir zuschanden werden, die auf mich hoffen, o Herr, Herr der Heerscharen! Lass in mir nicht zuschanden werden, die dich suchen, o Gott Israels!
15107PsalmPs19698Denn um deinetwillen trage ich Schmach, bedeckt Scham mein Angesicht.
15108PsalmPs19699Ich bin meinen Brüdern fremd geworden und den Kindern meiner Mutter fernstehend.
15109PsalmPs196910Denn der Eifer für dein Haus hat mich verzehrt und die Schmähungen derer, die dich schmähten, trafen mich.
15110PsalmPs196911Ich hüllte meine Seele in Fasten und dies ward zur Schmach für mich.
15111PsalmPs196912Ich machte ein Bußgewand zu meinem Kleide und ward ihnen zum Gespött.
15112PsalmPs196913Es redeten wider mich, die am Tore sitzen, und die Zecher sangen Spottlieder auf mich.
15113PsalmPs196914Ich aber, o Herr! richte mein Gebet zu dir, die Zeit des Wohlgefallens, o Gott! ist gekommen. Nach der Menge deiner Erbarmungen erhöre mich in deiner treuen Hilfe.
15114PsalmPs196915Rette mich aus dem Schlamme, dass ich nicht versinke; befreie mich von denen, die mich hassen, und aus der Wassertiefe.
15115PsalmPs196916Lass die Wasserflut mich nicht überströmen und die Tiefe mich nicht verschlingen noch den Abgrund seinen Rachen über mir schließen!
15116PsalmPs196917Erhöre mich, o Herr! denn gütig ist dein Erbarmen, nach der Fülle deiner Erbarmungen schaue auf mich!
15117PsalmPs196918Und wende dein Antlitz nicht ab von deinem Diener, denn ich bin in Drangsal, eilends erhöre mich!
15118PsalmPs196919Habe acht auf meine Seele und befreie sie, um meiner Feinde willen rette mich!
15119PsalmPs196920Du kennst meine Beschimpfung und meine Schande und meine Beschämung.
15120PsalmPs196921Vor deinem Angesichte sind alle, die mich bedrängen. Mein Herz ist gewärtig der Schmach und des Elends. Ich wartete, ob jemand Mitleid hätte, und es fand sich keiner; ob einer Trost spendete, und ich fand keinen.
15121PsalmPs196922Sie gaben mir Galle zur Speise und in meinem Durste tränkten sie mich mit Essig.
15122PsalmPs196923Möge ihr Tisch vor ihnen zum Fallstricke werden und zur Vergeltung und zum Verderben!
15123PsalmPs196924Ihre Augen mögen dunkel werden, dass sie nicht sehen, und ihren Rücken beuge immerdar!
15124PsalmPs196925Gieße deinen Zorn über sie aus und der Grimm deines Zornes treffe sie!
15125PsalmPs196926Möge ihre Wohnung wüst werden und in ihren Hütten niemand mehr wohnen!
15126PsalmPs196927Denn den du geschlagen, verfolgten sie und zu dem Schmerz meiner Wunden haben sie neue hinzugefügt.
15127PsalmPs196928Lass sie aus einer Sünde in die andere fallen und lass sie nicht zu deiner Gerechtigkeit gelangen!
15128PsalmPs196929Sie mögen aus dem Buche der Lebendigen getilgt und mit den Gerechten nicht verzeichnet werden!
15129PsalmPs196930Ich bin arm und voller Schmerzen, deine Hilfe, Gott, wird mich schirmen.
15130PsalmPs196931Ich will den Namen Gottes in Liedern preisen und ihn verherrlichen mit Lobgesang.
15131PsalmPs196932Das wird Gott mehr gefallen als ein junger Stier, dem Hörner und Klauen wachsen.
15132PsalmPs196933Die Armen sollen es sehen und sich freuen; suchet Gott, so wird eure Seele aufleben.
15133PsalmPs196934Denn der Herr hört auf die Armen und verachtet seine Gefangenen nicht.
15134PsalmPs196935Es lobe ihn Himmel und Erde, das Meer und alles, was sich darin regt!
15135PsalmPs196936Denn Gott wird Sion helfen und Judas Städte werden aufgebaut werden und sie werden daselbst wohnen und es als Erbe in Besitz nehmen.
15136PsalmPs196937Und die Nachkommen seiner Diener werden es zum Besitze erhalten, und die seinen Namen lieben, werden darin wohnen.
15137PsalmPs19701Zum Ende, ein Psalm Davids, zum Andenken, dass ihn der Herr errettet hat.
15138PsalmPs19702O Gott habe acht auf meine Hilfe, Herr! eile, mir zu helfen.
15139PsalmPs19703Beschämt und zuschanden mögen werden, die mir nach dem Leben trachten.
15140PsalmPs19704Lass zurückweichen und beschämt werden, die mir Übles wollen; eilends lass zurückweichen und beschämt werden, die zu mir sprechen: Ha, ha!
15141PsalmPs19705Um deinetwillen aber lass frohlocken und sich freuen alle, die dich suchen; und die dein Heil lieben, mögen immerdar sprechen: Hochgelobt sei der Herr!
15142PsalmPs19706Ich aber bin elend und arm, o Gott! hilf mir. Mein Helfer und mein Erretter bist du; o Herr! säume nicht.
15143PsalmPs19711Ein Psalm Davids, der Söhne Jonadabs und der ersten Gefangenen. Auf dich, Herr! hoffe ich, lass mich nimmermehr zuschanden werden,
15144PsalmPs19712um deiner Gerechtigkeit willen befreie mich und rette mich. O, neige mir dein Ohr zu und hilf mir!
15145PsalmPs19713Sei mir ein schirmender Gott, eine feste Stätte, dass du mir helfest, denn meine Feste und meine Zuflucht bist du.
15146PsalmPs19714Mein Gott! befreie mich aus der Gewalt des Sünders und aus der Gewalt dessen, der wider das Gesetz handelt, und des Gottlosen.
15147PsalmPs19715Denn du bist meine Zuversicht, o Herr! meine Hoffnung, o Herr, von meiner Jugend an!
15148PsalmPs19716Auf dich bin ich gestützt vom Mutterschoße an, vom Mutterleibe an bist du mein Beschirmer. Dir gilt mein Lobgesang immerdar.
15149PsalmPs19717Wie ein Wunder bin ich vielen geworden, denn du bist ein starker Helfer.
15150PsalmPs19718Mein Mund sei voll deines Lobes, dass ich deine Herrlichkeit besinge, deine Größe immerdar.
15151PsalmPs19719Verwirf mich nicht zur Zeit des Alters; wenn meine Kraft hingeschwunden, verlass mich nicht!
15152PsalmPs197110Denn meine Feinde sprechen über mich, und die auf mein Leben lauern, halten Rat miteinander,
15153PsalmPs197111sprechend: Gott hat ihn verlassen! Verfolgt und ergreifet ihn, denn niemand ist, der ihn rette!
15154PsalmPs197112Gott, sei nicht fern von mir, mein Gott, habe acht auf meine Hilfe!
15155PsalmPs197113Er mögen beschämt werden und umkommen, die mir übel nachreden, mit Schmach und Schande bedeckt werden, die mein Unglück suchen.
15156PsalmPs197114Ich aber will allezeit vertrauen und all dein Lob immerdar noch mehr singen.
15157PsalmPs197115Mein Mund soll deine Gerechtigkeit verkünden, immerfort dein Heil, denn ich vermag nicht sie zu beschreiben.
15158PsalmPs197116So will ich betrachtend eingehen auf die Machterweise de Herrn, deiner Gerechtigkeit, o Herr! allein gedenken.
15159PsalmPs197117O Gott! Du hast mich unterwiesen von meiner Jugend an und bis hierher verkünde ich deine Wunder.
15160PsalmPs197118So verlass mich auch bis ins Alter und bis zum Greisentum nicht, o Gott! bis ich allen kommenden Geschlechtern deine Stärke verkünde, deine Macht
15161PsalmPs197119und deine Gerechtigkeit, o Gott! bis zum Himmel, was du Großes getan. Gott! wer ist dir gleich?
15162PsalmPs197120Wie viel schlimme Drangsal hast du mich schauen lassen! Doch du belebst mich wieder neu und ziehst mich wieder aus den Tiefen der Erde empor.
15163PsalmPs197121Du mehrst noch reicher deine Herrlichkeit und wirst wiederum mein Trost.
15164PsalmPs197122So will ich denn dir zu Ehren im Psalterspiel deine Treue preisen, o Gott! dir lobsingen auf der Harfe, o Heiliger Israels!
15165PsalmPs197123Meine Lippen sollen frohlocken, wenn ich dir singe, und meine Seele, die du erlöst hast.
15166PsalmPs197124Auch meine Zunge soll immerfort deine Gerechtigkeit verkünden, wenn beschämt und zuschanden werden, die mein Unglück suchen.
15167PsalmPs19721Ein Psalm auf Salomon.
15168PsalmPs19722O Gott! gib dem Könige dein Gericht und deine Gerechtigkeit dem Königssohne, dass er dein Voll in Gerechtigkeit richte und deine Armen nach dem Rechte.
15169PsalmPs19723Es mögen die Berge dem Volke Frieden tragen und die Hügel Gerechtigkeit.
15170PsalmPs19724Er wird den Armen im Volke Recht schaffen, den Söhnen der Armen helfen und den Gewalttätigen niederbeugen.
15171PsalmPs19725Und er wird bleiben, solange Sonne und Mond währt, von Geschlecht zu Geschlecht.
15172PsalmPs19726Er wird niedersteigen wie der Regen auf das Vließ und wie Regen, der auf die Erde herniederrieselt.
15173PsalmPs19727In seinen Tagen wird die Gerechtigkeit aufsprossen und Fülle des Friedens, bis der Mond nicht mehr ist.
15174PsalmPs19728Und er wird von einem Meere zum andern herrschen und vom Strome bis an die Grenzen des Erdkreises.
15175PsalmPs19729Vor ihm werden die Äthiopier niederfallen und seine Feinde den Staub lecken.
15176PsalmPs197210Die Könige von Tharsis und die Inseln werden Geschenke opfern, die Könige von Arabien und Saba werden Garben darbringen.
15177PsalmPs197211Es sollen ihn alle Könige der Erde anbeten, alle Völker ihm dienen.
15178PsalmPs197212Denn er wird den Gedrückten von dem Mächtigen befreien, den Armen, der keinen Helfer hat;
15179PsalmPs197213er wird des Armen und Geringen schonen und den Seelen des Notleidenden helfen.
15180PsalmPs197214Aus Wucher und Gewalttat erlöst er ihre Seele, den Ehre würdig ist ihr Name vor ihm.
15181PsalmPs197215Er wird leben und man wird ihm vom Golde Arabiens geben und seinetwegen immerdar anbeten, allezeit ihn preisen.
15182PsalmPs197216Und Getreide wird im Lande auf den Gipfeln der Berge sein, seine Frucht überragt den Libanon und es blühen aus der Stadt die Bewohner hervor, wie das Gras aus der Erde.
15183PsalmPs197217Gepriesen sei sein Name in Ewigkeit, im Angesichte der Sonne dauert sein Name fort! Und gesegnet werden in ihm alle Geschlechter der Erde, alle Völker werde ihn preisen.
15184PsalmPs197218Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels, der allein Wunder tut.
15185PsalmPs197219und gepriesen sei der Name seiner Herrlichkeit auf ewig; und von seiner Herrlichkeit werde die ganze Erde erfüllt! Amen, Amen!
15186PsalmPs197220Hier endigen die Lobgesänge Davids, des Sohnes Jesse.
15187PsalmPs19731Ein Psalm Asaphs. Wie gütig ist Gott gegen Israel, gegen die, welche lauteren Herzens sind!
15188PsalmPs19732Meine Füße aber wären bald gestrauchelt, meine Schritte wären fast ausgeglitten.
15189PsalmPs19733Denn ich ereiferte mich über die Frevler, da ich den Frieden der Sünder sah.
15190PsalmPs19734Denn kein Absehen ist auf ihren Tod und nicht hat das Leid Dauer, das sie trifft.
15191PsalmPs19735Sie teilen nicht die Mühsal der Menschen und werden nicht wie andere Menschen geschlagen.
15192PsalmPs19736Darum hält Hochmut sie gefangen, sind sie mit ihrer Sünde und ihrer Gottlosigkeit umhüllt.
15193PsalmPs19737Es tritt wie aus fettem Grunde ihre Bosheit hervor, sie gehen den Lüsten ihres Herzens nach.
15194PsalmPs19738Sie ersinnen und reden Bosheit, reden Frevel aus ihrer Höhe herab.
15195PsalmPs19739Sie erheben ihren Mund in den Himmel und ihre Zunge wandelt auf der Erde.
15196PsalmPs197310Darum wendet sich mein Volk dorthin, denn gute Tage finden sich bei ihnen.
15197PsalmPs197311Sie sprechen: Wie sollte Gott es wissen und gäbe es Wissen bei dem Höchsten?
15198PsalmPs197312Siehe, sie sind Sünder und haben doch Überfluss in der Welt, haben Reichtümer erlangt.
15199PsalmPs197313Und ich sprach: So habe ich den umsonst mein Herz gerecht erhalten und unter den Unschuldigen meine Hände gewaschen?
15200PsalmPs197314Und ward doch immerfort geschlagen und gezüchtigt schon am frühen Morgen?
15201PsalmPs197315Aber wenn ich sagte: Solches will ich reden, siehe, so hätte ich das Geschlecht deiner Kinder verleugnet!
15202PsalmPs197316Ich sann nach, um dies zu verstehen, aber es blieb mir zu mühsam,
15203PsalmPs197317bis ich in das Heiligtum Gottes einging und acht hatte, welches ihr Ende sei.
15204PsalmPs197318Ja, auf betrügerischen Boden stellst du sie, du stürzest sie, indes sie sich erheben.
15205PsalmPs197319Wie sind sie zur Öde geworden, plötzlich dahingeschwunden, untergegangen um ihrer Sünde willen!
15206PsalmPs197320Wie einen Traum der Erwachenden, so lässest du, Herr! in deiner Stadt ihr Bild zu nichts werden.
15207PsalmPs197321Weil mein Herz entbrannt und meine Nieren bewegt waren,
15208PsalmPs197322ward auch ich zu nichts gemacht und hatte keine Einsicht mehr.
15209PsalmPs197323Wie ein Lasttier ward ich vor dir, dennoch war ich immer bei dir.
15210PsalmPs197324Du hältst mich bei meiner rechten und leitest mich nach deinem Willen und nimmst mich zu Ehren an.
15211PsalmPs197325Denn was habe ich im Himmel und was begehre ich auf Erden außer dir?
15212PsalmPs197326Schwindet auch mein Fleisch und mein Herz dahin, meines Herzens Gott und mein Anteil ist Gott in Ewigkeit.
15213PsalmPs197327Denn siehe, die sich von dir entfernen, kommen um; du vertilgst alle, die von dir abfallen.
15214PsalmPs197328Mir aber ist es gut Gott anzuhängen, auf Gott, den Herrn, meine Hoffnung zu setzen; auf dass ich all dein Lob in den Toren der Tochter Sion verkünde.
15215PsalmPs19741Eine Unterweisung Asaphs. Warum, o Gott! hast du uns auf immer verworfen und ist dein Zorn wider die Schafe deiner Weide entbrannt?
15216PsalmPs19742Gedenke deiner Gemeinde, welche dein Eigentum ist von Anfang her. Du hast sie als den Anteil deines Erbes erlöst; es ist der Berg Sion, auf dem du wohnst.
15217PsalmPs19743Erhebe beständig deine Hände gegen ihre maßlos stolzen Taten. Wieviel Böses hat der Feind im Heiligtume verübt!
15218PsalmPs19744Es prahlten, die dich hassen, in der Mitte deiner Feste. Sie stellten ihre Zeichen auf als Siegeszeichen
15219PsalmPs19745und handelten vernunftlos wie in den Toren, so auf den Zinnen des Tempels. Wie im Walde hieben sie
15220PsalmPs19746mit Äxten seine Tore insgesamt aus, mit Beil und Axt stürzten sie die heilige Wohnung nieder.
15221PsalmPs19747Sie steckten dein Heiligtum in Brand, entweihten die Wohnung deines Namens, sie dem Boden gleichmachend.
15222PsalmPs19748Sie dachten in ihrem Sinne, ihr ganzes Geschlecht allzumal: Lasset uns alle Festtage Gottes im Lande abschaffen!
15223PsalmPs19749Unsere Zeichen sehen wir nicht, kein Prophet ist mehr da, und Er kennt uns nicht mehr!
15224PsalmPs197410Wie lange o Gott! Soll der Feind lästern, soll der Widersacher deinen Namen beständig erbittern?
15225PsalmPs197411Warum ziehst du deine Hand und deine Rechte zurück von deines Busens Mitte ganz und gar?
15226PsalmPs197412Gott ist ja unser König von jeher, hat Heil gewirkt inmitten der Erde.
15227PsalmPs197413Du hast in deiner Kraft das Meer festgestellt, hast der Drachen Köpfe in den Wassern zerschmettert.
15228PsalmPs197414Du hast der Drachen Köpfe zerschmettert, sie den Völkern Äthiopiens zum Fraß gegeben.
15229PsalmPs197415Du ließest Quellen und Ströme hervorbrechen, du ließest die Flüsse Ethans versiegen.
15230PsalmPs197416Dein ist der Tag und dein ist die Nacht, du hast das Morgenrot und die Sonne geschaffen.
15231PsalmPs197417Du stelltest alle Grenzen der Erde fest, Sommer und Frühling hast du geschaffen.
15232PsalmPs197418Sei dessen eingedenk: der Feind schmäht den Herrn und ein törichtes Volk reizt deinen Namen.
15233PsalmPs197419Gib nicht den Raubtieren die Seelen derer, die dich bekennen, preis und die Seelen deiner Armen vergiss nicht auf immer.
15234PsalmPs197420Schaue hin auf deinen Bund, denn die in Finsternis dahinlebenden Bewohner des Landes haben Überfluss an Wohnungen der Ungerechtigkeit.
15235PsalmPs197421Lass den Unterdrückten nicht mit Schanden abgewiesen werden, der Arme und Hilflose werden deinen Namen preisen.
15236PsalmPs197422Erhebe dich, o Gott! Entscheide deine Sache, gedenke der Schmach, die dir die Toren unaufhörlich zufügen.
15237PsalmPs197423Vergiss nicht das Geschrei deiner Feinde, der Hochmut derer, die dich hassen, steigt fort und fort.
15238PsalmPs19751Zum Ende, verdirb nicht! ein Psalmlied Asaphs.
15239PsalmPs19752Wir preisen dich, o Gott! wir preisen und rufen deinen Namen an, wir verkünden deine Wunder.
15240PsalmPs19753Wenn ich die geeignete Zeit gekommen sehe, werde ich gerechtes Gericht halten.
15241PsalmPs19754Wenn die Erde vor Furcht vergeht und alle ihre Bewohner, ich festige ihre Säulen.
15242PsalmPs19755Darum spreche ich zu den Gottlosen: Handelt nicht gottlos, und zu den Sündern: Hebet das Horn nicht in die Höhe!
15243PsalmPs19756Traget nicht euer Herz hoch, redet nicht Böses wider Gott!
15244PsalmPs19757Denn weder vom Aufgang noch vom Untergang noch von den Bergen der Wüste her,
15245PsalmPs19758sondern Gott ist Richter. Diesen erniedrigt und jenen erhöht er,
15246PsalmPs19759denn ein Becher reinen Weines, voll von Gemischtem, ist in des Herren Hand; er neigt ihn von dieser Seite zu jener, aber noch ist er nicht geleert, seine Hefe ist noch darin und fortwährend sollen davon alle Sünder der Erde trinken.
15247PsalmPs197510Doch ich will es ewiglich verkünden, will dem Gotte Jakobs lobsingen
15248PsalmPs197511und alle Hörner der Sünder will ich zerbrechen, aber das Horn der Gerechten soll erhöht werden.
15249PsalmPs19761Zum Ende, unter den Lobliedern, ein Psalm Asaphs. Ein Lied auf die Assyrier.
15250PsalmPs19762Bekannt ist Gott in Judäa, in Israel ist sein Name groß.
15251PsalmPs19763Im Frieden ist seine Stätte bereitet und seine Wohnung auf Sion.
15252PsalmPs19764Dort zerbrach er die Macht der Bogen, Schild, Schwert und Krieg.
15253PsalmPs19765Als du wunderbar erglänztest von den ewigen Bergen her,
15254PsalmPs19766erschraken alle Herzens betörten. Sie sanken in Todesschlaf und nichts mehr fanden die Männer des Reichtums in ihren Händen.
15255PsalmPs19767Von deinem Dräuen, o Gott Jakobs! entschliefen, die Rosse bestiegen.
15256PsalmPs19768Du bist furchtbar, und wer vermag dir zu widerstehen, sobald du zürmst?
15257PsalmPs19769Vom Himmel ließest du das Urteil vernehmen, die Erde erbebte und ward still,
15258PsalmPs197610als sich Gott zum Gerichte erhob, um allen Sanftmütigen des Landes zu helfen.
15259PsalmPs197611Denn des Menschen Denken muss dich preisen und seine übrigen Gedanken dich feiern.
15260PsalmPs197612Gelobet und löset dem Herrn, euerm Gott, eure Gelübde, ihr alle, ringsum ihn, bringet Gaben dem Furchtbaren dar und dem,
15261PsalmPs197613der die Fürsten ihres Mutes beraubt, der furchtbar ist für die Könige der Erde.
15262PsalmPs19771Zum Ende, für Idithun, ein Psalm Asaphs.
15263PsalmPs19772Ich rufe mit meiner Stimme zu dem Herrn, mit meiner Stimme zu Gott, dass er auf mich merke.
15264PsalmPs19773Am Tage meiner Drangsal suche ich Gott, strecke meine Hände des Nachts nach ihm aus und täusche mich nicht; meine Seele will sich nicht trösten lassen!
15265PsalmPs19774Ich gedenke an Gott und freue mich; mühe ich mich sorgend, so verzagt mein Geist.
15266PsalmPs19775Meine Augen blicken die ganze Nacht hindurch nach Hilfe aus, ich bin voller Unruhe und kann nicht reden.
15267PsalmPs19776Ich überdenke die Tage der Vorzeit und die längst entschwundenen Jahre erwäge ich
15268PsalmPs19777und sinne des Nachts in meinem Herzen und sinne beständig nach und härme meinen Geist ab.
15269PsalmPs19778Wird denn Gott auf ewig verwerfen oder nicht ferner mehr gnädig sein?
15270PsalmPs19779Oder wird er auf immer sein Erbarmen entziehen von Geschlecht zu Geschlecht?
15271PsalmPs197710Oder wird Gott vergessen, gnädig zu sein, und in seinem Zorn seine Erbarmungen zurückhalten?
15272PsalmPs197711Da sprach ich: Nun beginne ich! Diese Änderung kommt von der Rechten des Allerhöchsten!
15273PsalmPs197712Ich will der Taten des Herrn gedenken, denn ich habe deine Wundertaten im Gedächtnis vom Anfang her,
15274PsalmPs197713und nachsinnen will ich über all dein Tun und mich vertiefen in deine Taten.
15275PsalmPs197714O Gott! in Heiligkeit ist dein Weg. Wo ist ein Gott so groß wie unser Gott?
15276PsalmPs197715Du bist Gott allein, der du Wunder tust; du hast unter allen Völkern deine Macht kund werden lassen.
15277PsalmPs197716Du hast durch deinen Arm dein Volk erlöst, die Söhne Jakobs und Josephs.
15278PsalmPs197717Es sahen dich die Wasser, o Gott es sahen dich die Wasser und gerieten in Furcht, erschüttert wurden die Tiefen.
15279PsalmPs197718Gewaltig war das Rauschen der Wasser. Die Wolken donnerten und deine Pfeile fuhren hernieder.
15280PsalmPs197719Der Schall deines Donners rollte daher, deine Blitze leuchteten über den Erdkreis, es bebte und erzitterte die Erde.
15281PsalmPs197720Durch das Meer ging dein Weg und dein Pfad durch große Wasser und deine Spuren erkannte man nicht.
15282PsalmPs197721Du führtest dein Volk wie Schafe durch Moses und Aaron.
15283PsalmPs19781Eine Unterweisung Asaphs. habe acht, mein Volk! Auf meine Lehre, neiget euer Ohr den Worten meines Mundes!
15284PsalmPs19782Ich will meinen Mund zur Spruchrede auftun, Rätsel aussprechen von uralter Zeit.
15285PsalmPs19783Was wir gehört und erfahren und unsere Väter uns erzählt haben,
15286PsalmPs19784soll nicht verborgen sein vor ihren Kindern im kommenden Geschlechte. Wir erzählen das Lob des Herrn und seine Macht und seine Wundertaten, die er vollbracht.
15287PsalmPs19785den er hat ein Zeugnis in Jakob aufgerichtet, ein Gesetz in Israel gegeben, worin er unseren Vätern geboten, diese ihren Kindern kundzugeben,
15288PsalmPs19786damit das spätere Geschlecht es erfahre, die Kinder, welche geboren werden würden, damit sie auftreten und ihren Kindern davon Kunde geben,
15289PsalmPs19787auf dass diese auf Gott ihr Vertrauen setzen und nicht der Werke Gottes vergessen und seine Gebote beobachten,
15290PsalmPs19788und nicht werden wie ihre Väter, ein boshaftes und erbitterndes Geschlecht, ein Geschlecht, das kein gerades Herz hatte und dessen Geist nicht treu hielt an Gott.
15291PsalmPs19789Die Söhne Ephreims, Schützen, die den Bogen spannten, ergriffen am Tage des Kampfes die Flucht.
15292PsalmPs197810Sie hielten den Bund Gottes nicht und wollten in seinem Gesetze nicht wandeln
15293PsalmPs197811und sie vergaßen seiner Wohltaten und seiner Wunder, die er hatte schauen lassen.
15294PsalmPs197812Vor ihren Vätern hatte er Wunder getan im Lande Ägypten, im Gefilde von Tanis.
15295PsalmPs197813Er spaltete das Meer und führte sie hindurch und ließ die Wasser stehen wie in einem Schlauche.
15296PsalmPs197814Und er führte sie mit der Wolke des Tags und die ganze Nacht mit leuchtendem Feuer.
15297PsalmPs197815Er spaltete den Felsen in der Wüste und tränkte sie mit tiefen Fluten.
15298PsalmPs197816Und er ließ Wasser aus dem Felsen hervorkommen und Wasser niederrinnen gleich Strömen.
15299PsalmPs197817Doch sie fuhren fort wider ihn zu sündigen, reizten den Allerhöchsten zum Zorne in der wasserleeren Wüste.
15300PsalmPs197818Und sie versuchten Gott in ihren Herzen, indem sie Speise verlangten nach ihren Gelüsten;
15301PsalmPs197819und sie redeten Schlimmes wider Gott und sprachen: Sollte wohl Gott in der Wüste einen Tisch zurichten können?
15302PsalmPs197820Denn wohl schlug er den Felsen, dass Wasser floss und Bäche sich ergossen, aber vermag er auch Brot zu geben oder seinem Volke einen Tisch zuzurichten?
15303PsalmPs197821Darum, als der Herr dies hörte, zögerte er und es entbrannte ein Feuer wider Jakob und Zornesglut stieg auf gegen Israel,
15304PsalmPs197822weil sie Gott nicht glaubten und auf seine Hilfe nicht hofften.
15305PsalmPs197823Und er gebot den Wolken dort oben und öffnete die Pforten des Himmels
15306PsalmPs197824und ließ für sie Manna zur Speise regnen und gab ihnen Brot vom Himmel.
15307PsalmPs197825Brot der Engel aß der Mensch, Speise sandte er ihnen im Überflusse.
15308PsalmPs197826Er ließ den Südwind vom Himmel aufbrechen und führte durch seine Stärke den Nordwind herbei.
15309PsalmPs197827Und er ließ Fleisch auf sie herabregnen wie Staub und wie Meeressand gefiederte Vögel.
15310PsalmPs197828Mitten in ihr Lager fielen sie, rings um ihre Zelte her.
15311PsalmPs197829Da aßen sie und wurden übersatt und er erfüllte ihnen die Gelüste,
15312PsalmPs197830nicht wurde ihr Wunsch ihnen vorenthalten. Aber noch war ihre Speise in ihrem Munde,
15313PsalmPs197831da erhob sich der Zorn Gottes wider sie und er tötete ihre Starken und lähmte die Auserwählten Israels.
15314PsalmPs197832Trotz alledem sündigten sie fort und glaubten nicht an seine Wunder.
15315PsalmPs197833Darum schwanden ihre Tage in Vergänglichkeit dahin und ihre Jahre in Hast.
15316PsalmPs197834Wenn er den Tod unter sie schickte, so suchten sie ihn und kehrten um und kamen in der Frühe zu ihm
15317PsalmPs197835und gedachten, dass Gott ihr Helfer und Gott, der Allerhöchste, ihr Erlöser sei.
15318PsalmPs197836Aber sie liebten ihn nur mit dem Munde und logen ihm mit ihrer Zunge.
15319PsalmPs197837Ihr Herz jedoch war nicht aufrichtig gegen ihn und sie wurden nicht treu erfunden in seinem Bunde.
15320PsalmPs197838Doch er ist barmherzig und verzeiht ihre Sünden und vernichtet sie nicht. Und er wandte vielmals seinen Zorn ab und ließ seinen ganzen Grimm nicht entbrennen.
15321PsalmPs197839Und er gedachte, dass sie Fleisch sind, ein Hauch, der dahingeht und nicht wiederkehrt.
15322PsalmPs197840Wie oft erbitterten sie ihn in der Wüste, reizten ihn zum Zorne in der Einöde!
15323PsalmPs197841Immer wieder versuchten sie Gott und erbitterten den heiligen Israels.
15324PsalmPs197842Sie gedachten nicht seiner Hand am Tage, da er sie aus der Hand des Drängers befreite,
15325PsalmPs197843wie er seine Zeichen in Ägypten tat und seine Wunder im Gefilde von Tanis.
15326PsalmPs197844Er wandelte ihre Flüsse in Blut und ihre Regenbäche, dass sie nicht daraus trinken mochten.
15327PsalmPs197845Er sandte unter sie Hundsfliegen, die sie fraßen, und Frösche, die über sie Verderben brachten.
15328PsalmPs197846Er gab ihre Frucht dem Brande preis und den Ertrag ihrer Arbeit den Heuschrecken.
15329PsalmPs197847Er vernichtete ihre Weinberge durch Hagel und ihre Maulbeerbäume durch Schloffen.
15330PsalmPs197848Er gab ihr Vieh dem Hagel preis und ihre Habe dem Feuer.
15331PsalmPs197849Er entsandte über sie die Glut seines Zornes, Zorn und Grimm und Drangsal, Schickungen durch schlimme Engel.
15332PsalmPs197850Er ließ seinem Zorne freien Lauf, entzog ihre Seelen nicht dem Tode und überantwortete ihr Vieh dem Tode.
15333PsalmPs197851Er schlug alle Erstgeburt im Lande Ägypten, die Erstlinge all ihrer Arbeit in den Gezelten Chams.
15334PsalmPs197852Er führte sein Volk wie Schafe hinweg und leitete sie wie eine Herde in der Wüste
15335PsalmPs197853und führte sie in Zuversicht, dass sie sich nicht fürchten durften, während das Meer ihre Feinde bedeckte.
15336PsalmPs197854Er brachte sie zu seinem heiligen Berg, dem Berge, den seine Rechte erworben. Er vertrieb vor ihrem Angesichte die Völker und verteilte ihnen das Land durch das Los mit der Meßschnur
15337PsalmPs197855und ließ in ihren Hütten die Stämme Israels wohnen.
15338PsalmPs197856Aber sie versuchten und erzürnten Gott, den Allerhöchsten, und beobachteten seien Anordnungen nicht.
15339PsalmPs197857Sie wandten sich ab und hielten den Bund nicht und wandten sich wie ihre Väter um wie ein schlechter Bogen.
15340PsalmPs197858Sie reizten ihn zum Zorne durch ihre Höhen und erregten seine Eifersucht durch ihre geschnitzten Bilder.
15341PsalmPs197859Da Gott dies hörte, verwarf er und vernichtete er Israel.
15342PsalmPs197860Und er verwarf das Zelt zu Silo, sein Zelt, wo er unter den Menschen seine Wohnung aufgeschlagen,
15343PsalmPs197861und gab ihre Macht in Gefangenschaft und ihre Zierde in die Gewalt der Feinde.
15344PsalmPs197862Und er überantwortete sein Volk dem Schwerte und wandte sich von seinem Erbe.
15345PsalmPs197863Ihre Jünglinge fraß das Feuer und ihre Jungfrauen werden nicht betrauert.
15346PsalmPs197864Ihre Priester fielen durch das Schwert und ihre Witwen wurden nicht beweint.
15347PsalmPs197865Da erwachte der Herr wie ein Schlafender, wie ein Held, der vom Weine reichlich genossen.
15348PsalmPs197866Und er schlug seine Feinde auf den Rücken, ewige Schande brachte er über sie.
15349PsalmPs197867Und er verwarf das Zelt Josephs und erwählte den Stamm Ephraim nicht,
15350PsalmPs197868sondern erwählte den Stamm Juda, den Berg Sion, den er liebte.
15351PsalmPs197869Und er baute in dem Lande, das er auf ewig gegründet, sein Heiligtum wie der Einhörner Horn,
15352PsalmPs197870und erwählte David, seinen Diener, und nahm ihn von den Schafherden weg, von säugenden Schafen holte er ihn hinweg,
15353PsalmPs197871dass er seinen Diener Jakob weide, Israel, sein Erbe.
15354PsalmPs197872Und er weidete sie nach der Unschuld seines Herzens und leitete sie mit kundiger Hand.
15355PsalmPs19791Ein Psalm Asaphs. O Gott! Heiden sind in dein Erbe gekommen, haben deinen heiligen Tempel befleckt, Jerusalem einer Wachthütte im Baumgarten gleich gemacht.
15356PsalmPs19792Sie gaben die Leichen deiner Knechte den Vögeln des Himmels zum Fraße, das Fleisch deiner Heiligen den wilden Tieren des Landes.
15357PsalmPs19793Sie vergossen deren Blut wie Wasser rings um Jerusalem und niemand begrub sie.
15358PsalmPs19794Wir sind unsern Nachbarn zur Schmach geworden, ein Spott und Hohn denen, die um uns her sind.
15359PsalmPs19795Wie lange, o Herr! wirst du immerfort zürnen, soll dein Eifer wie Feuer brennen?
15360PsalmPs19796Gieße deinen Zorn über die Heiden aus, welche dich nicht kennen, und auf die Reiche, die deinen Namen nicht anrufen;
15361PsalmPs19797denn sie haben Jakob verschlungen und seine Stätte verwüstet.
15362PsalmPs19798Gedenke nicht unserer alten Sünden, eilends komme uns dein Erbarmen entgegen, denn wir sind überaus elend geworden.
15363PsalmPs19799Hilf uns, o Gott, unser Heil! Und um der Ehre deines Namens willen erlöse uns, Herr! und verzeihe unsere Sünden um deines Namens willen,
15364PsalmPs197910dass man nicht etwa sage unter den Heiden: Wo ist ihr Gott? und es werde an den Völkern vor unsern Augen die Rache kund für das Blut deiner Knechte, das vergossen worden,
15365PsalmPs197911Lass das Seufzen der Gefangenen vor dein Angesicht kommen. Nach der Größe deiner Macht nimm als dein Eigen an die Söhne der Getöteten.
15366PsalmPs197912Und vergilt unsern Nachbarn siebenfach in ihren Schoß ihre Lästerung, mit der sie dich gehöhnt haben, o Herr!
15367PsalmPs197913Doch wir, dein Volk und die Schafe deiner Weide, wollen dich ewig preisen, von Geschlecht zu Geschlecht wollen wir dein Lob verkünden.
15368PsalmPs19801Zum Ende für die, welche verwandelt werden, ein Zeugnis Asaphs, ein Psalm.
15369PsalmPs19802O Herrscher Israels! Merke auf, der du Joseph führst wie ein Schäflein; der du über den Cherubim thronst, offenbare dich
15370PsalmPs19803vor Ephraim, Benjamin und Manasse. Erwecke deine Macht und komm, uns zu retten.
15371PsalmPs19804O Gott! stelle uns wieder her und zeige dein Angesicht, so wird uns Heil werden.
15372PsalmPs19805Herr, Gott der Heerscharen! Wie lange willst du zürnen bei dem Gebete deines Dieners?
15373PsalmPs19806Wie lange speisest du uns mit Tränenbrot und tränkst uns mit Tränentrank in reichem Maße?
15374PsalmPs19807Du machst uns zum Zankapfel für unsere Nachbarn und unsere Feinde treiben ihren Spott mit uns.
15375PsalmPs19808O Gott der Heerscharen! Stelle uns wieder her und zeige dein Angesicht, so wird uns Heil zuteil.
15376PsalmPs19809Einen Weinstock hobst du aus Ägypten aus, vertriebst die Völker und pflanztest ihn ein.
15377PsalmPs198010Du warst sein Führer auf der Reise vor ihm her, pflanztest seine Wurzeln und er erfüllte das Land.
15378PsalmPs198011Er bedeckte die Berge mit seinem Schatten und mit seinen Ranken die Zedern Gottes.
15379PsalmPs198012Er breitete seine Reben aus bis zum Meer und bis an den Strom seine Sprossen.
15380PsalmPs198013Warum hast du seine Mauern zerstört, dass alle von ihm lesen, die des Weges ziehen?
15381PsalmPs198014Der Eber aus dem Walde zerwühlt ihn, das Wild der Wüste weidet ihn ab.
15382PsalmPs198015O Gott der Heerscharen! Kehre doch wieder, blicke vom Himmel und schaue und suche diesen Weinberg heim
15383PsalmPs198016und stelle ihn wieder her, den deine Rechte gepflanzt, und schaue auf den Menschensohn, den du dir auferzogen hast.
15384PsalmPs198017Er ist mit Feuer verbrannt und unterwühlt. Vor dem Dräuen deines Angesichts werden sie vergehen.
15385PsalmPs198018Deine Hand sei über dem Manne deiner Rechten, über dem Menschensohne, den du dir auferzogen hast!
15386PsalmPs198019Dann weichen wir nicht von dir, du wirst uns beleben; so wollen wir deinen Namen anrufen.
15387PsalmPs198020O Herr, Gott der Heerscharen! Stelle uns wieder her, zeige dein Angesicht, so wird uns Heil werden.
15388PsalmPs19811Zum Ende, für die Keltern, ein Psalm Asaphs.
15389PsalmPs19812Frohlocket Gott, unserm Helfer, frohlocket dem Gott Jakobs!
15390PsalmPs19813Stimmet Gesang an und lasset die Pauken ertönen, liebliche Harfe mit der Zither!
15391PsalmPs19814Stoßet am Neumonde in die Posaune, am herrlichen Tage eures Festes!
15392PsalmPs19815denn so ist es Gebot für Israel und eine Satzung des Gottes Jakobs.
15393PsalmPs19816Als ein Zeugnis hat er es festgesetzt in Joseph, als er auszog aus dem Lande Ägypten; eine Sprache die er nicht kannte, hörte er.
15394PsalmPs19817Er befreite seinen Rücken von den Lasten, da seine Hände dienstbar waren mit dem Lastkorbe.
15395PsalmPs19818In der Drangsal riefst du mich an und ich befreite dich, erhörte dich in dunkler Wetterwolke, prüfte dich bei dem Wasser des Widerspruches.
15396PsalmPs19819Höre mich, mein Volk! Denn ich beschwöre dich, Israel! O dass du auf mich hörtest!
15397PsalmPs198110Es soll unter dir kein neuer Gott sein noch sollst du einen fremden Gott anbeten.
15398PsalmPs198111Denn ich bin der Herr, dein Gott, der dich aus Ägyptenland geführt hat, tue deinen Mund auf, und ich will ihn füllen.
15399PsalmPs198112Aber mein Volk hörte nicht auf meine Stimme und Israel hatte nicht acht auf mich.
15400PsalmPs198113Da überließ ich sie den Gelüsten ihres Herzens und sie gingen nach ihren Anschlägen dahin.
15401PsalmPs198114O wenn mein Volk auf mich gehört hätte, wenn Israel auf meinen Wegen gewandelt wäre,
15402PsalmPs198115so würde ich wohl wie ein Nichts seine Feinde gedemütigt und wider ihre Bedränger meine Hand gewendet haben.
15403PsalmPs198116Die Feinde des Herrn müssten ihm schmeicheln und ihre Zeit sollte ewig währen,
15404PsalmPs198117und er würde sie mit dem Marke des Weizens und mit Honig aus dem Felsen sättigen.
15405PsalmPs19821Ein Psalm Saphs. Gott steht da mitten in der Versammlung der Götter, inmitten der Götter halt er Gericht.
15406PsalmPs19822Wie lange wollt ihr ungerecht richten und auf die Person der Sünder Rücksicht nehmen?
15407PsalmPs19823Schaffet dem Dürftigen und dem Waisen recht, verhelfet dem Niedrigen und Armen zum Rechte!
15408PsalmPs19824Rettet den Armen und befreiet den Dürftigen aus der Hand des Sünders.
15409PsalmPs19825Sie sind ohne Einsicht und ohne Verstand, im Finstern gehen sie einher, es wanken alle Grundfesten der Erde.
15410PsalmPs19826Ich sprach: Ihr seid zwar Götter und insgesamt Söhne des Höchsten,
15411PsalmPs19827aber wie Menschen werdet ihr sterben und wie der Fürsten einer fallen.
15412PsalmPs19828Erhebe dich, o Gott! Richte die Erde, denn du bist immerdar Herr über alle Völker.
15413PsalmPs19831Ein Psalmlied Asaphs.
15414PsalmPs19832Gott! Wer ist dir gleich? o schweige nicht und halte nicht ein, o Gott!
15415PsalmPs19833Denn siehe, deine Feinde toben, und die dich hassen, erheben das Haupt.
15416PsalmPs19834Wider dein Volk fassen sie bösen Ratschlag, machen Anschläge wider deine Heiligen.
15417PsalmPs19835Sie sprechen: Kommet, lasset uns sie vertilgen, dass sie kein Volk mehr seien, dass Israels Name nicht mehr genannt werde!
15418PsalmPs19836Denn sie haben sich einmütig beraten, allzumal wider dich einen Bund geschlossen,
15419PsalmPs19837die Gezelte der Edomiter und die Ismaheliter, Moab und die Agarener,
15420PsalmPs19838Gebal, Ammon und Amalek, die Fremden mit den Bewohnern von Tyrus.
15421PsalmPs19839Auch Assur kommt mit ihnen, sie kommen den Söhnen Lots zu Hilfe.
15422PsalmPs198310Tue ihnen wie Madian und Sisara, wie Jabin am Bache Kison.
15423PsalmPs198311Sie kamen um bei Endor, wurden wie Dünger für das Land.
15424PsalmPs198312Mache ihre Fürsten wie Oreb und Zeb, wie Zebee und Salmana alle ihre Fürsten,
15425PsalmPs198313sie, die da sprachen: Lasset uns das Heiligtum Gottes als Erbe in Besitz nehmen!
15426PsalmPs198314Mein Gott! Mache sie einem Wirbel gleich und wie Spreu vor dem Winde.
15427PsalmPs198315Wie Feuer, das den Wald entzündet, und wie eine Flamme, die Berge verbrennt,
15428PsalmPs198316so verfolge sie mit deinem Sturme und schrecke sie mit deinem Zorne!
15429PsalmPs198317Erfülle ihr Angesicht mit Schmach, dass sie deinen Namen suchen, o Herr!
15430PsalmPs198318Sie sollen beschämt und verwirrt werden auf immer und zuschanden werden und zugrunde gehen.
15431PsalmPs198319Und sie sollen erkennen, dass Herr dein Name ist, dass du der Höchste allein bist auf der ganzen Erde.
15432PsalmPs19841Zum Ende, für die Keltern, ein Psalm von den Söhnen Kores.
15433PsalmPs19842Wie lieblich sind deine Wohnungen, o Herr der Heerscharen!
15434PsalmPs19843Meine Seele sehnt sich und schmachtet nach den Vorhöfen des Herrn. Mein Herz und mein Leib jubeln dem Lebendigen Gott zu.
15435PsalmPs19844Denn der Sperling findet für sich ein Haus und die Turteltaube ein Nest, in das sie ihre Jungen lege. Deine Altäre, Herr der Heerscharen, mein König und mein Gott!
15436PsalmPs19845Glückselig, die in deinem Hause wohnen, o Herr! allezeit loben sie dich.
15437PsalmPs19846Glückselig der Mann, der von dir seine Hilfe erwartet! er hat in seinem Herzen sich Wege gebahnt
15438PsalmPs19847im Tränentale hin zu dem Orte, den Gott gesetzt.
15439PsalmPs19848Denn Segen verleiht der Gesetzgeber, man geht von Kraft zu Kraft; auf Sion wird der höchste Gott geschaut.
15440PsalmPs19849O Herr, Gott der Heerscharen! Höre auf mein Gebet; vernimm es, Gott Jakobs!
15441PsalmPs198410O blicke herab, Gott, unser Beschirmer! und schaue auf das Angesicht deines Gesalbten,
15442PsalmPs198411denn besser ist ein Tag in deinen Vorhöfen als sonst tausend. Lieber will ich der Geringste im Hause meines Gottes sein als in den Hütten der Sünder wohnen.
15443PsalmPs198412Denn Gott liebt Erbarmen und Wahrhaftigkeit, Gnade und Herrlichkeit verleiht der Herr.
15444PsalmPs198413Nicht versagt er Gutes denen, die unsträflich wandeln; Herr, der Heerscharen! Glückselig ist der Mensch, der auf dich vertraut!
15445PsalmPs19851Zum Ende, von den Söhnen Kores, ein Psalm.
15446PsalmPs19852Du hast dein Land gesegnet, o Herr, hast die Gefangenschaft Jakobs gewendet.
15447PsalmPs19853Du hast die Verschuldung deines Volkes nachgelassen, alle ihre Sünden bedeckt.
15448PsalmPs19854Du hast all dein Zürnen gemildert, abgelassen von dem Grimme deines Zornes.
15449PsalmPs19855Stelle uns wieder her, o Gott, unser Heil! Und wende deinen Zorn von uns ab.
15450PsalmPs19856Willst du denn ewig über uns zürnen? Oder deinen Zorn von Geschlecht zu Geschlecht ausdehnen?
15451PsalmPs19857Belebe uns, Gott! Von neuem, und dein Volk wird sich deiner freuen.
15452PsalmPs19858Lass uns, Herr! Dein Erbarmen schauen und schenke uns dein Heil.
15453PsalmPs19859Ich will hören, was Gott, der Herr, in mir redet. Er redet von Frieden zu seinem Volke und zu seinen Heiligen und zu denen, die sich ihm von Herzen zuwenden.
15454PsalmPs198510Ja, nahe ist sein Heil denen, die ihn fürchten, dass Herrlichkeit in unserm Lande wohne.
15455PsalmPs198511Barmherzigkeit und Treue begegnen einander, Gerechtigkeit und Friede küssen sich.
15456PsalmPs198512Treue sproßt aus der Erde hervor und Gerechtigkeit schaut vom Himmel herab.
15457PsalmPs198513Denn Gutes gewährt der Herr und unsere Erde bringt ihre Frucht.
15458PsalmPs198514Gerechtigkeit geht vor ihm her und schreitet fort auf seinem Wege.
15459PsalmPs19861Ein Gebet Davids. Neige, o Herr! dein Ohr und erhöre mich, denn ich bin elend und arm.
15460PsalmPs19862Bewahre meine Seele, denn ich bin heilig; hilf du, mein Gott! deinem Knechte, der auf dich vertraut.
15461PsalmPs19863Erbarme dich meiner, o Herr! denn zu dir rufe ich immerfort.
15462PsalmPs19864Erfreue die Seele deines Dieners, denn zu dir, o Herr! erhebe ich meine Seele.
15463PsalmPs19865Denn du, o Herr! bist gütig und milde und erbarmungsreich für alle, die dich anrufen.
15464PsalmPs19866Vernimm, o Herr! Mein Gebet und habe acht auf die Stimme meines Flehens!
15465PsalmPs19867Am Tage meiner Drangsal rufe ich zu dir, denn du erhörst mich.
15466PsalmPs19868Dir, Herr, ist keiner gleich unter den Mächtigen und nichts gleicht deinen Werken.
15467PsalmPs19869Alle Völker, die du geschaffen hast, werden kommen und dich anbeten, Herr! und deinen Namen verherrlichen.
15468PsalmPs198610Denn du bist groß und tust Wunder, du bist Gott allein.
15469PsalmPs198611Leite mich, Herr! Auf deinem Wege, lass mich wandeln in deiner Wahrheit; es freue sich mein Herz, damit ich deinen Namen fürchte.
15470PsalmPs198612Ich will dich preisen, o Herr, mein Gott! von ganzem Herzen und will deinen Namen ewig verherrlichen.
15471PsalmPs198613Denn dein Erbarmen ist groß über mir und du rettest meine Seele aus der Unterwelt Tiefe.
15472PsalmPs198614O Gott! Frevler erheben sich wider mich und die Rotte der Gewaltigen trachtet mir nach dem Leben und haben dich nicht vor Augen.
15473PsalmPs198615Du aber, o Herr, bist ein barmherziger und gnädiger Gott, langmütig und reich an Erbarmung und wahrhaftig.
15474PsalmPs198616Schaue auf mich und erbarme dich meiner, leihe deinem Diener Kraft und hilf dem Sohne deiner Magd!
15475PsalmPs198617Tue an mir ein Zeichen zum Guten, dass es sehen, die mich hassen, und beschämt werden, weil du, Herr! mir beigestanden und mich getröstet hast.
15476PsalmPs19871Von den Söhnen Kores, ein Psalmlied. Seine Grundfesten liegen auf heiligen Bergen,
15477PsalmPs19872es liebt der Herr die Tore Sions mehr denn alle Wohnungen Jakobs.
15478PsalmPs19873Herrliches ist von dir verheißen, o Stadt Gottes!
15479PsalmPs19874Ich will Rahabs gedenken und Babylons als solcher, die mich erkennen. Siehe, die Fremdlinge, der Tyrier und das Volk der Äthiopier, sie sind daselbst.
15480PsalmPs19875Wird man nicht von Sion sagen: Mensch um Mensch ist in ihm geboren; und der Höchste hat es gegründet?
15481PsalmPs19876Der Herr verkündet es im Verzeichnis der Völker und Fürsten, derer, die in ihm weilen.
15482PsalmPs19877Dann wird ihr Wohnen in dir sein wie das Wohnen von lauter Frohlockenden.
15483PsalmPs19881Ein Psalmlied, von den Söhnen Kores, zum Ende, nach Maheleth als Wechselgesang, eine Unterweisung Emans, des Ezrahiters.
15484PsalmPs19882Herr, du Gott meines Heiles! Am Tage rufe ich und nachts vor dir.
15485PsalmPs19883O lass mein Gebet vor dich kommen, neige dein Ohr meinem Flehen!
15486PsalmPs19884Denn meine Seele ist mit Leiden erfüllt und mein Leben ist der Unterwelt nahe gekommen.
15487PsalmPs19885Ich bin denen gleich geachtet, die in das Grab sinken, bin geworden wie ein Mensch ohne Kraft,
15488PsalmPs19886unter die Toten entlassen, wie die Erschlagenen, die in den Gräbern ruhen, deren du nicht mehr gedenkst, und die von deiner Hand verstoßen sind.
15489PsalmPs19887Sie senkten mich in die tiefste Grube, in Finsternis und in Todesschatten.
15490PsalmPs19888Auf mir ruht schwer dein Grimm und alle deine Wogen führst du über mich dahin.
15491PsalmPs19889Du hast meine Bekannten von mir entfernt, sie machten mich zu einem Abscheu für sich. Ich bin preisgegeben und finde keinen Ausweg,
15492PsalmPs198810meine Augen verschmachten vor Not. Ich rufe zu dir, o Herr! jeden Tag, ich breite nach dir meine Hände aus.
15493PsalmPs198811Wirst du an den Toten Wunder tun oder werden Ärzte sie auferwecken, dass jene dich dann preisen?
15494PsalmPs198812Erzählt man im Grabe deine Gnade und deine Treue im Verderben?
15495PsalmPs198813Werden in der Finsternis deine Wunder kund und deine Gerechtigkeit im Lande der Verwesung?
15496PsalmPs198814Dennoch, o Herr! schreie ich zu dir und in der Frühe kommt mein Gebet vor dich.
15497PsalmPs198815Warum, Herr! Weisest du mein Gebet zurück, wendest dein Angesicht von mir ab?
15498PsalmPs198816Arm bin ich und in Mühen von meiner Jugend an; erhob ich mich, so ward ich gedemütigt und erschreckt.
15499PsalmPs198817Deine Zornesgluten ergingen über mich und deine Schrecken verwirrten mich.
15500PsalmPs198818Sie haben mich umgeben wie Wasser den ganzen Tag, mich umringt allzumal.
15501PsalmPs198819Du hast von mir den Freund und den Nächsten entfernt und meine Bekannten von mir im Unglück.
15502PsalmPs19891Eine Unterweisung Ethans, des Ezrahiters.
15503PsalmPs19892Die Erbarmungen des Herrn will ich ewig besingen, von Geschlecht zu Geschlecht deine Wahrheit verkünden mit meinem Munde.
15504PsalmPs19893Denn du sprachst: Auf ewig soll Erbarmen aufgebaut sein im Himmel, daselbst ist die Treue gegen dich gefestigt.
15505PsalmPs19894Ich habe mit meinen Auserwählten einen Bund geschlossen, habe David, meinem Diener, geschworen:
15506PsalmPs19895Auf ewig will ich deine Nachkommenschaft fest gegründet sein lassen und von Geschlecht zu Geschlecht deinen Thron erbauen.
15507PsalmPs19896Die Himmel preisen deine Wunder, o Herr! und deine Treue in der Versammlung der Heiligen.
15508PsalmPs19897Denn wer in den Wolken gleicht dem Herrn, ist Gott ähnlich unter den Gottessöhnen?
15509PsalmPs19898Gott, der verherrlicht wird im Rate der Heiligen, ist groß und furchtbar, mehr als alle, die um ihn her sind.
15510PsalmPs19899Herr, Gott der Heerscharen! Wer ist dir gleich? Mächtig bist du, o Herr! und deine Treue umgibt dich.
15511PsalmPs198910Du herrschest über den Ungestüm des Meeres und stillst den Aufruhr seiner Wogen.
15512PsalmPs198911Du beugst den Hochmütigen gleich einem Verwundeten, mit deinem starken Arme zerstreust du deine Feinde.
15513PsalmPs198912Dein sind die Himmel und dein ist die Erde, den Erdkreis und was ihn erfüllt, hast du gegründet;
15514PsalmPs198913Norden und Südmeer hast du geschaffen, Thabor und Hermon jubeln über deinen Namen.
15515PsalmPs198914Dein Arm ist voller Kraft. Lass deine Hand stark werden und deine Rechte sich erheben.
15516PsalmPs198915Gerechtigkeit und Recht sind die Grundlage deines Thrones, Erbarmen und Wahrhaftigkeit gehen vor deinem Antlitze her.
15517PsalmPs198916Glückselig das Volk, das Lobpreisung kennt, Herr! im Lichte deines Angesichtes werden sie wandeln
15518PsalmPs198917und über deinen Namen frohlocken allezeit und durch deine Gerechtigkeit erhöht werden.
15519PsalmPs198918Denn du bist der Ruhm ihrer Kraft und durch dein Wohlgefallen wird unser Horn erhöht.
15520PsalmPs198919Denn der Herr ist unser Schutz und der Heilige Israels der Schutz unseres Königs.
15521PsalmPs198920Damals redetest du im Gesichte zu deinen Heiligen und sprachest: Ich gewähre einem Helden Beistand und erhöhe ihn als Auserwählten aus meinem Volke.
15522PsalmPs198921Ich habe David als meinen Diener erfunden, mit meinem heiligen Öl ihn gesalbt.
15523PsalmPs198922Denn meine Hand soll ihm hilfreich sein und mein Arm ihn stärken.
15524PsalmPs198923Nichts soll der Feind über ihn vermögen und der Sohn der Ruchlosigkeit ihm nicht weiter schaden.
15525PsalmPs198924Ich will meine Feinde vor seinem Angesichte zermalmen und, die ihn hassen, in die Flucht schlagen.
15526PsalmPs198925Meine Treue und mein Erbarmen soll mit ihm sein und in meinem Namen soll sein Horn erhöht werden.
15527PsalmPs198926Ich will seiner Hand das Meer unterwerfen und die Ströme seiner Rechten.
15528PsalmPs198927Er wird zu mir rufen: Mein Vater, mein Gott und die Zuflucht meines Heils bist du!
15529PsalmPs198928Und ich will ihn zum Erstgebornen machen, zum Höchsten unter den Königen der Erde.
15530PsalmPs198929Ewig will ich ihm meine Barmherzigkeit bewahren und treu meinen Bund.
15531PsalmPs198930Ich will seine Nachkommenschaft dauern lassen auf ewig und seinen Thron gleich den Tagen des Himmels.
15532PsalmPs198931Doch wenn seine Söhne mein Gesetz verlassen und nicht nach meinen Rechten wandeln,
15533PsalmPs198932wenn sie meine Satzungen entheiligen und meine Gebote nicht halten,
15534PsalmPs198933so werde ich mit der Rute ihre Vergehungen heimsuchen und mit Schlägen ihre Sünden.
15535PsalmPs198934Doch meine Gnade will ich ihm nicht entziehen noch es fehlen lassen an meiner Treue;
15536PsalmPs198935noch will ich meinen Bund entweihen noch zunichte machen, was über meine Lippen gegangen ist.
15537PsalmPs198936Einmal habe ich bei meiner Heiligkeit geschworen, ich werde David nicht lügen.
15538PsalmPs198937Seine Nachkommenschaft soll ewig dauern.
15539PsalmPs198938und sein Thron gleich der Sonne vor meinem Angesichte, und gleich dem Monde, der gegründet ist auf ewig, und der Zeuge im Himmel ist getreu!
15540PsalmPs198939Und doch hast du verworfen und verschmäht, verworfen deinen Gesalbten,
15541PsalmPs198940hast den Bund deines Dieners aufgehoben, entweiht zur Erde sein Heiligtum,
15542PsalmPs198941hast alle seine Zäune niedergerissen, seine Feste zum Gegenstand des Schreckens gemacht.
15543PsalmPs198942Es berauben ihn alle, die des Weges vorüberzogen; er ward zum Hohne für seine Nachbarn.
15544PsalmPs198943Du hast die Rechte seiner Unterdrücker erhöht, hast alle seine Feinde frohlocken lassen.
15545PsalmPs198944Du hast die Hilfe seines Schwertes von ihm gewendet und ihm nicht im Kriege beigestanden.
15546PsalmPs198945Du hast ihn seines Glanzes beraubt und seinen Thron zur Erde gestürzt,
15547PsalmPs198946du hast die Tage seiner Zeit abgekürzt, hast ihn mit Schmach bedeckt.
15548PsalmPs198947Wie lange noch, o Herr! wendest du dich so ganz ab, entbrennt sein Zorn wie Feuer?
15549PsalmPs198948Gedenke, welches meine Lebensdauer ist! Hast du denn alle Menschenkinder vergebens erschaffen?
15550PsalmPs198949Wo ist der Mensch, der lebte und den Tod nicht schaute, der seine Seele vor der Gewalt der Unterwelt bewahren könnte?
15551PsalmPs198950Wo sind deine früheren Gnaden, o Herr! wie du David in deiner Treue geschworen?
15552PsalmPs198951Gedenke, o Herr der Schmach deiner Diener, (die ich in meinem Busen trage,) von so vielen Völkern her,
15553PsalmPs198952mit der deine Feinde, Herr! schmähen, mit der sie die Veränderung deines Gesalbten schmähen.
15554PsalmPs198953Gepriesen sei der Herr in Ewigkeit! Amen, Amen!
15555PsalmPs19901Gebet Moses, des Mannes Gottes. O Herr! Du bist unsere Zuflucht gewesen von Geschlecht zu Geschlecht.
15556PsalmPs19902Ehedenn die Berge wurden und die Erde gebildet ward und ihr Umkreis, bist du, Gott! von Ewigkeit zu Ewigkeit.
15557PsalmPs19903Verstoße den Menschen nicht zur Niedrigkeit, du, der ja gesagt: Bekehret euch, ihr Menschenkinder!
15558PsalmPs19904Denn tausend Jahre sind in deinen Augen wie der gestrige Tag, der vorübergegangen ist, und wie eine Wache in der Nacht.
15559PsalmPs19905Was für nichts vor ihnen geachtet wird, das sind Jahre.
15560PsalmPs19906Wie das Gras am Morgen hervorwächst, um abzusterben, am Abend abwelkt, hart wird und verdorrt,
15561PsalmPs19907So schwinden wir dahin durch deinen Zorn und sind verstört durch deinen Grimm.
15562PsalmPs19908Du stellst unsere Missetaten vor deine Augen, die Zeit unseres Lebens in das Licht deines Angesichtes.
15563PsalmPs19909Denn alle unsere Tage schwinden dahin, wir vergehen durch deinen Zorn, unsere Jahre mühen sich ab wie eine Spinne;
15564PsalmPs199010die Zeit unserer Jahre ist siebzig Jahre und aufs höchste achtzig Jahre und was darüber hinaus ist, ist Mühsal und Schmerz; denn die Milde kommt und wir werden hingerafft.
15565PsalmPs199011Wer kann die Stärke deines Zornes und aus Furcht vor dir deinen Grimm bemessen?
15566PsalmPs199012So gib denn so deine Macht kund und lass unser Herz in der Weisheit belehrt werden.
15567PsalmPs199013Kehre wieder, Herr! Wie lange noch? Lass dich erbitten über deine Diener!
15568PsalmPs199014So werden wir am Morgen deine Gnade reichlich empfangen und frohlocken und uns alle unsere Tage freuen.
15569PsalmPs199015Wir werden uns freuen nach Maß der Tage, in denen du uns gebeugt hast, der Jahre, in denen wir Unglück sahen.
15570PsalmPs199016Siehe auf deine Diener herab und auf deine Werke und lenke ihre Kinder!
15571PsalmPs199017Und der Glanz des Herrn, unsers Gottes, leuchte über uns und die Werke unserer Hände fördere über uns, ja das Werk unserer Hände wollest du fördern!
15572PsalmPs19911Lobgesang Davids. Wer unter der Hilfe des Allerhöchsten wohnt, weilt unter dem Schirme des Gottes des Himmels.
15573PsalmPs19912Er kann zu dem Herrn sagen: Du bist mein Helfer und meine Zuflucht, mein Gott, auf den ich vertraue.
15574PsalmPs19913Denn er befreit mich aus der Schlinge der Vogelsteller, und von Ungemach.
15575PsalmPs19914Mit seinen Schultern wird er dich decken und unter seinen Flügeln wirst du Hoffnung schöpfen.
15576PsalmPs19915Mit einem Schild wird dich seine Treue umgeben; vor den Schrecken der Nacht darfst du dich nicht fürchten,
15577PsalmPs19916nicht vor dem Pfeile, der bei Tage fliegt, vor dem Unheil, das im Finstern wandelt, vor dem Überfalle und dem bösen Geiste am Mittag.
15578PsalmPs19917Fallen auch tausend an deiner Seite und zehntausend zu deiner Rechten, so wird es doch dir nicht nahen.
15579PsalmPs19918Ja, mit eigenen Augen wirst du es schauen und die Vergeltung an den Sündern sehen.
15580PsalmPs19919Denn du, o Herr! bist meine Hoffnung, den Allerhöchsten hast du zu deiner Zuflucht gemacht.
15581PsalmPs199110Kein Unheil wird dir begegnen und keine Plage deinem Zelte nahen.
15582PsalmPs199111Denn er hat seinen Engeln für dich geboten, dass sie dich auf allen deinen Wegen behüten.
15583PsalmPs199112Auf den Händen werden sie dich tragen, dass du deinen Fuß nicht an einen Stein stoßest.
15584PsalmPs199113Über Nattern und Ottern wirst du hinschreiten und Löwen und Drachen zertreten.
15585PsalmPs199114Weil er auf mich vertraut, so will ich ihn befreien; ihn beschirmen, weil er meinen Namen kennt.
15586PsalmPs199115Er wird mich anrufen und ich werde ihn erhören, ich bin bei ihm in der Not, ich werde ihn retten und ihn zu Ehren bringen:
15587PsalmPs199116Mit langem Leben will ich ihn sättigen und ihn mein Heil schauen lassen.
15588PsalmPs19921Ein Psalmlied, am Sabbattage.
15589PsalmPs19922Gut ist es, den Herrn zu preisen und Lob zu singen deinem Namen, du Höchster!
15590PsalmPs19923Am frühen Morgen deine Barmherzigkeit zu verkünden und deine Treue des Nachts,
15591PsalmPs19924mit zehnsaitigem Spiele, mit der Harfe, mit Jubellied zur Zither.
15592PsalmPs19925Denn du erfreuest mich, Herr! durch dein Tun, über die Werke deiner Hände will ich jubeln.
15593PsalmPs19926Wie herrlich sind deine Werke, o Herr! Sehr tief sind deine Gedanken!
15594PsalmPs19927Ein unverständiger Mensch erkennt dies nicht und ein Tier versteht dies nicht.
15595PsalmPs19928Wenn die Sünder gleich dem Grase aufsprossen und alle Übeltäter aufblühen, so ist es, damit sie vertilgt werden auf ewig.
15596PsalmPs19929Du aber bist der Höchste in Ewigkeit, o Herr!
15597PsalmPs199210Denn siehe, deine Feinde, o Herr! denn siehe, deine Feinde kommen um, und zerstreut werden alle, die Böses tun.
15598PsalmPs199211Doch mein Herz wird erhöht wie das des Einhorns und mein Alter wird großes Erbarmen genießen.
15599PsalmPs199212Und mein Auge wird herabschauen auf meine Feinde und an meinen boshaften Widersachern wird sich mein Ohr letzen.
15600PsalmPs199213Der Gerechte wird blühen gleich der Palme, gleich der Zeder des Libanon gedeihen.
15601PsalmPs199214Im Hause des Herrn gepflanzt, werden sie blühen in den Vorhöfen des Hauses unsers Gottes.
15602PsalmPs199215Noch im späten Alter werden sie gedeihen und frisch sein,
15603PsalmPs199216um zu verkünden, dass der Herr, unser Gott, gerecht und kein Unrecht an ihm ist.
15604PsalmPs19931Loblied Davids, für den Tag vor dem Sabbate, da die Erde gegründet worden. Der Herr ist König, er hat sich mit Herrlichkeit bekleidet; der Herr hat sich mit Macht angetan und umgürtet, denn er hat den Erdkreis gefestigt, dass er nicht wanke.
15605PsalmPs19932dein Thron ist fest gegründet von ehedem, von Ewigkeit her bist du!
15606PsalmPs19933Es erheben Ströme, o Herr! es erheben Ströme ihr Brausen, es erheben Ströme ihr Tosen
15607PsalmPs19934vom Wogensturme großer Wassermassen; wunderbar sind die Brandungen des Meeres, wunderbar der Herr in der Höhe!
15608PsalmPs19935Deine Zeugnisse sind überaus treu bewährt, deinem Hause ziemt Heiligkeit, o Herr! für alle Zeiten.
15609PsalmPs19941Psalm Davids, für den vierten Wochentag. Der Gott der Rache, der Herr, der Gott der Rache handelt offenkundig.
15610PsalmPs19942Erhebe dich, Richter der Erde, übe Vergeltung an den Übermütigen!
15611PsalmPs19943Wie lange, o Herr! sollen die Gottlosen, wie lange sollen die Gottlosen sich rühmen?
15612PsalmPs19944Dreist reden und ungerechte Reden führen, überheben sich alle, die Unrecht tun?
15613PsalmPs19945Sie beugen dein Volk nieder, Herr! und bedrücken dein Erbe.
15614PsalmPs19946Die Witwe und den Fremdling töten sie und die Waisen morden sie dahin
15615PsalmPs19947und sagen: Nicht sieht es der Herr und der Gott Jakobs merkt es nicht!
15616PsalmPs19948Nehmet doch Einsicht an, ihr Unweisen im Volke, und ihr Toren, werdet einmal verständig!
15617PsalmPs19949Der das Ohr gepflanzt hat, sollte nicht hören? Oder der das Auge gebildet hat, sollte nicht sehen?
15618PsalmPs199410Der die Völker züchtigt, sollte nicht strafen? der den Menschen Erkenntnis gibt?
15619PsalmPs199411Der Herr kennt die Gedanken der Menschen, dass sie nichtig sind.
15620PsalmPs199412Glückselig der Mensch, den du unterweisest, o Herr! und ihn aus deinem Gesetze belehrst,
15621PsalmPs199413ihm Linderung zu gewähren in den Tagen des Unglücks, bis dem Sünder die Grube gegraben wird!
15622PsalmPs199414Denn nicht wird der Herr sein Volk verstoßen und sein Erbe nicht im Stich lassen,
15623PsalmPs199415bis die Gerechtigkeit sich zum Gerichte wendet, und mit ihr verbunden sind alle, die aufrichtigen Herzens sind!
15624PsalmPs199416Wer erhebt sich für mich wider die Bösewichter? Oder wer steht mit mir auf wider die Übeltäter?
15625PsalmPs199417Wenn nicht der Herr mir geholfen, so hätte meine Seele beinahe in der Unterwelt ihre Wohnung!
15626PsalmPs199418Wenn ich sprach: es wankt mein Fuß, so half mir dein Erbarmen, o Herr!
15627PsalmPs199419Nach der Menge meiner Schmerzen, die mein Herz erlitt, erfreuten deine Tröstungen meine Seele.
15628PsalmPs199420Hat denn der Thron des Unrechts mit dir Gemeinschaft, der du Schweres aussprachest im Gesetze?
15629PsalmPs199421Sie werden dem Leben des Gerechten nachstellen und unschuldiges Blut verdammen.
15630PsalmPs199422Doch der Herr wird meine Zuflucht und mein Gott die Stütze meiner Hoffnung sein
15631PsalmPs199423und er wird ihnen ihre Ungerechtigkeit vergelten und sie in ihrer Bosheit vertilgen, vertilgen wird sie der Herr, unser Gott!
15632PsalmPs19951Loblied Davids. Kommet, lasset uns dem Herrn frohlocken, Gott jubeln, unserm Retter!
15633PsalmPs19952Lasset uns früh mit Lobpreis vor sein Angesicht treten und mit Gesängen ihm zujauchzen!
15634PsalmPs19953Denn ein großer König ist der Herr und ein großer König über alle Götter.
15635PsalmPs19954Denn in seiner Hand sind alle Grenzen der Erde und der Berge Höhen sind sein.
15636PsalmPs19955Sein ist das Meer, denn er hat es geschaffen, und das feste Land haben seine Hände gebildet.
15637PsalmPs19956Kommet, lasset uns anbetend niederfallen und lasset uns weinen vor dem Herrn, der uns erschaffen hat!
15638PsalmPs19957Denn er ist der Herr, unser Gott, und wir sind das Volk seiner Weide und die Schäflein seiner Leitung.
15639PsalmPs19958Heute, da ihr seine Stimme hört, verhärtet eure Herzen nicht,
15640PsalmPs19959wie bei der Reizung am Tage der Versuchung in der Wüste, wo mich eure Väter versuchten, mich auf die Probe stellten, und doch hatten sie meine Werke gesehen.
15641PsalmPs199510Vierzig Jahre hatte ich Verdruß an diesem Geschlechte und sprach: Stets irren sie im Herzen!
15642PsalmPs199511Sie haben meine Wege nicht erkannt, so schwur ich in meinem Zorne: Wahrlich, nicht sollen sie in meine Ruhe gelangen.
15643PsalmPs19961Ein Lied Davids, als das Haus nach der Gefangenschaft gebaut ward. Singet dem Herrn ein neues Lied, singet dem Herren, alle Lande!
15644PsalmPs19962Singet dem Herrn und preiset seinen Namen, verkündet von einem Tage zum andern sein Heil!
15645PsalmPs19963Verkündet unter den Völkern seine Herrlichkeit, unter allen Nationen seine Wunder!
15646PsalmPs19964Denn groß ist der Herr und überaus preisenswert, furchtbar ist er über alle Götter.
15647PsalmPs19965Denn alle Götter der Heiden sind böse Geister, der Herr aber hat die Himmel geschaffen.
15648PsalmPs19966Lobpreis und Pracht sind vor seinem Angesichte, Heiligkeit und Herrlichkeit in seinem Heiligtume.
15649PsalmPs19967Bringet dem Herrn, ihr Völkerstämme, bringet dem Herrn Preis und Ehre dar!
15650PsalmPs19968Bringet dem Herrn Verherrlichung seines Namens dar, nehmet Opfer und tretet in seinen Vorhof!
15651PsalmPs19969Betet den Herrn an in seinem heiligen Vorhofe, es bebe vor seinem Angesichte die ganze Erde!
15652PsalmPs199610Saget unter den Völkern, dass der Herr König ist; ja, er hat den Erdkreis festgestellt, der nicht wanken wird; er richtet die Völker mit Gerechtigkeit.
15653PsalmPs199611Es freue sich der Himmel und die Erde frohlocke, es brause das Meer und was es erfüllt,
15654PsalmPs199612Es freue sich die Flur und alles, was auf ihr ist. Alsdann werden alle Bäume der Wälder jauchzen
15655PsalmPs199613vor dem Antlitze des Herrn, weil er kommt, weil er kommt, die Erde zu richten! Er wir den Erdkreis mit Gerechtigkeit richten und die Völker in seiner Wahrhaftigkeit.
15656PsalmPs19971Psalm Davids, als sein Land geordnet war. Der Herr ist König, es frohlocke die Erde, es freue sich der Inseln Zahl!
15657PsalmPs19972Gewölk und Dunkel ist um ihn her, Recht und Gerechtigkeit sind die Grundlagen seines Thrones.
15658PsalmPs19973Feuer geht vor ihm her und verzehrt seine Feinde ringsum.
15659PsalmPs19974seine Blitze leuchten über den Erdkreis hin, die Erde sieht es und zittert.
15660PsalmPs19975Berge zerfließen wie Wachs vor dem Angesichte des Herrn, die ganze Erde vor dem Angesichte des Herrn.
15661PsalmPs19976Die Himmel verkünden seine Gerechtigkeit und alle Völker schauen seine Herrlichkeit.
15662PsalmPs19977Zuschanden mögen alle werden, die Bilder anbeten und die sich ihrer Götzen rühmen. Betet ihn an, ihr alle seine Engel!
15663PsalmPs19978Es hört und freut sich Sion und die Töchter Judas frohlocken um deiner Gerichte willen, o Herr!
15664PsalmPs19979Denn du, Herr! bist der Höchste über die ganze Erde, hocherhaben bist du über alle Götter.
15665PsalmPs199710Die ihr den Herrn liebt, hasset das Böse! Der Herr bewahrt die Seelen seiner Heiligen, aus der Hand des Sünders rettet er sie.
15666PsalmPs199711Licht geht dem Gerechten auf und Freude denen, die aufrichtigen Herzens sind.
15667PsalmPs199712Freuet euch, ihr Gerechten, über den Herrn und preiset das Denkmal seiner Heiligkeit.
15668PsalmPs19981Psalm Davids. Singet dem Herrn ein neues Lied, denn er hat Wunder getan. Es half ihm seine Rechte und sein heiliger Arm.
15669PsalmPs19982Der Herr hat sein Heil kundgetan, vor den Augen der Völker seine Gerechtigkeit offenbart.
15670PsalmPs19983Er gedachte seiner Gnade und seiner Treue gegen das Haus Israel. Alle Enden der Erde schauten das Heil unsers Gottes.
15671PsalmPs19984Jubelt Gott, alle Lande! Singet, frohlocket und lobsinget!
15672PsalmPs19985Lobsinget dem Herrn auf der Zither, auf der Zither mit Psalmengesang,
15673PsalmPs19986unter dem Schalle der Trompeten und Hörner! Jubelt vor dem Könige, dem Herrn!
15674PsalmPs19987Es brause das Meer und was es erfüllt, der Erdkreis und die darauf wohnen!
15675PsalmPs19988Die Ströme mögen in die Hände klatschen, die Berge allzumal frohlocken
15676PsalmPs19989vor dem Angesichte des Herrn; denn er kommt, die Erde zu richten. Er wird den Erdkreis mit Gerechtigkeit richten und die Völker mit Billigkeit.
15677PsalmPs19991Ein Psalm Davids. Der Herr ist König, es mögen die Völker grollen; der auf dem Cherubim thront, es bebe die Erde!
15678PsalmPs19992Der Herr ist groß auf Sion und erhaben über alle Völker.
15679PsalmPs19993Sie sollen deinen großen Namen preisen, den er ist furchtbar und heilig
15680PsalmPs19994und die Ehre des Königs liebt das Recht. Gerade Wege hast du gebahnt, Recht und Gerechtigkeit hast du an Jakob geübt.
15681PsalmPs19995Erhebet den Herrn, unseren Gott, und fallet nieder vor dem Schemel seiner Füße; denn er ist heilig.
15682PsalmPs19996Moses und Aaron waren unter seinen Priestern und Samuel unter denen, die seinen Namen anriefen; sie riefen den Herrn an und er erhörte sie.
15683PsalmPs19997In der Wolkensäule redete er zu ihnen, sie bewahrten seine Zeugnisse und die Gebote, die er ihnen gegeben.
15684PsalmPs19998Herr, unser Gott, du erhörtest sie, o Gott! du warst ihnen gnädig und rächtest alle Anschläge wider sie.
15685PsalmPs19999Erhebet den Herrn, unsern Gott, und betet an auf seinem heiligen Berge; denn heilig ist der Herr, unser Gott!
15686PsalmPs191001Ein Lobpsalm.
15687PsalmPs191002Jubelt Gott, alle Lande! dienet dem Herrn mit Freuden, tretet vor sein Angesicht mit Jubel!
15688PsalmPs191003Bekennet, dass der Herr Gott ist! Er hat uns gemacht und nicht wir uns selbst, sein Volk sind wir und die Schafe seiner Weide.
15689PsalmPs191004Tretet mit Lob in seine Tore ein, in seinen Vorhof mit Lobgesängen, preiset ihn, lobet seinen Namen,
15690PsalmPs191005denn gütig ist der Herr, seine Gnade währt ewig und von Geschlecht zu Geschlecht seine Treue.
15691PsalmPs191011Ein Psalm Davids. Von erbarmen und recht will ich dir singen, o Herr! will dir lobsingen.
15692PsalmPs191012Ich will mich einsichtig zeigen durch unbefleckten Wandel, wenn du zu mir kommst; ich will wandeln in der Unschuld meines Herzens inmitten meines Hauses.
15693PsalmPs191013Nicht will ich Unrecht vor meine Augen stellen, die, welche Böses tun, will ich hassen. Es soll mir nicht anhängen
15694PsalmPs191014ein verkehrtes Herz, den Bösen, der sich von mir abwendet, will ich nicht kennen.
15695PsalmPs191015wer insgeheim seinen Nächsten verleumdet, den will ich verfolgen; wessen Auge stolz ist und wessen Herz unersättlich, mit dem will ich nicht zusammen essen!
15696PsalmPs191016Meine Augen sind auf die Treuen im Lande gerichtet, dass sie bei mir wohnen; wer auf makellosem Wege wandelt, soll mir dienen.
15697PsalmPs191017Nicht soll in meinem Hause wohnen, wer Hochmut übt; wer Unrecht redet, soll nicht bestehen vor meinen Augen.
15698PsalmPs191018Am Morgen will ich alle Frevler im Lande töten, um auszurotten aus der Stadt des Herrn alle Übeltäter.
15699PsalmPs191021Gebet eines Armen, wenn er in Ängsten ist und vor dem Angesichte des Herrn seine Klage ausschüttet.
15700PsalmPs191022O Herr! erhöre mein Gebet und lass mein Rufen zu dir kommen!
15701PsalmPs191023Wende dein Angesicht nicht von mir ab; wann immer ich in Trübsal bin, neige dein Ohr zu mir; wann immer ich dich anrufe, erhöre mich alsbald!
15702PsalmPs191024Denn meine Tage sind hingeschwunden wie Rauch und mein Gebein ist verdorrt wie dürres Reis.
15703PsalmPs191025Ich bin versengt wie Gras und mein Herz ist verdorrt, denn ich vergesse, mein Brot zu essen.
15704PsalmPs191026Ob meines lauten Seufzens klebt mein Gebein an meinem Fleische.
15705PsalmPs191027Ich gleiche dem Pelikan in der Wüste, ich bin wie eine Eule in öder Behausung.
15706PsalmPs191028Ich bin schlaflos und wie ein einsamer Sperling auf dem Dache.
15707PsalmPs191029Beständig höhnen mich meine Feinde, und die mich zuvor lobten, verschwören sich nun wider mich.
15708PsalmPs1910210Denn ich esse Asche wie Brot und mische meinen Trank mit Tränen
15709PsalmPs1910211wegen deines Zornes und deines Grimmes, denn du hobst mich empor und schleudertest mich nieder.
15710PsalmPs1910212Meine Tage schwinden dahin wie ein Schatten und ich verdorre wie Gras.
15711PsalmPs1910213Du aber, o Herr! bleibst in Ewigkeit, und dein Andenken währt von Geschlecht zu Geschlecht.
15712PsalmPs1910214Du wirst dich erheben, dich Sions zu erbarmen; denn es ist Zeit dich seiner zu erbarmen, ja, die Zeit ist gekommen.
15713PsalmPs1910215Denn seine Diener haben seine Steine lieb und sie tragen Leid über seinen Schutt.
15714PsalmPs1910216Und die Völker werden deinen Namen fürchten, Herr! und alle Könige der Erde deine Herrlichkeit.
15715PsalmPs1910217Denn der Herr wird Sion aufbauen und wird in seiner Herrlichkeit erscheinen.
15716PsalmPs1910218Er wird sich dem Gebet der Demütigen zuwenden und ihr Flehen nicht verschmähen.
15717PsalmPs1910219Aufgeschrieben werde dies dem kommenden Geschlechte und das Volk, das geschaffen werden soll, preise den Herrn,
15718PsalmPs1910220dass er von seiner heiligen Höhe herabgeschaut, der Herr vom Himmel auf die Erde herabgeblickt hat,
15719PsalmPs1910221um das Seufzen der Gefangenen zu hören, um die Kinder der Erschlagenen zu befreien;
15720PsalmPs1910222auf dass sie in Sion den Namen des Herrn verkünden und sein Lob in Jerusalem,
15721PsalmPs1910223wenn die Völker dort allzumal zusammenkommen und die Könige, um den Herrn zu dienen.
15722PsalmPs1910224Er antwortete ihm inmitten seiner Kraft: Tue mir die geringe Zahl meiner Tage kund!
15723PsalmPs1910225Rufe mich nicht ab in der Hälfte meiner Tage, von Geschlecht zu Geschlecht währen deine Jahre.
15724PsalmPs1910226Im Anbeginn hast du, o Herr! die Erde gegründet und das Werk deiner Hände sind die Himmel.
15725PsalmPs1910227Sie werden vergehen, du aber bleibst; sie alle werden wie ein Kleid veralten und wie ein Gewand wirst du sie wechseln und sie werden verändert.
15726PsalmPs1910228Du aber bist stets derselbe und deine Jahre nehmen kein Ende.
15727PsalmPs1910229Die Kinder deiner Diener werden wohnen und ihre Nachkommen werden beständig bleiben.
15728PsalmPs191031Von David. Preise, meine Seele, den Herrn, und alles, was in mir ist, seinen heiligen Namen!
15729PsalmPs191032Preise, meine Seele, den Herrn und vergiss nicht alle seine Wohltaten!
15730PsalmPs191033der dir all deine Schuld vergibt, der alle deine Gebrechen heilt,
15731PsalmPs191034der dein Leben vor dem Untergange bewahrt, der dich mit Gnade und Erbarmungen krönt,
15732PsalmPs191035der dein Verlangen mit Gutem erfüllt, dass deine Jugend wie die des Adlers sich erneuert.
15733PsalmPs191036Der Herr übt Erbarmen und Recht für alle, die Unrecht leiden.
15734PsalmPs191037Er hat Moses seine Wege kundgetan, den Söhnen Israels seine Ratschlüsse.
15735PsalmPs191038Barmherzig und gnädig ist der Herr, langmütig und reich an Erbarmen.
15736PsalmPs191039Er zürnt nicht immerfort noch grollt er ewig.
15737PsalmPs1910310Er verfuhr mit uns nicht nach unsern Sünden, vergalt uns nicht nach unsern Vergehungen.
15738PsalmPs1910311Denn so hoch der Himmel über der Erde, so mächtig ist seine Barmherzigkeit über die, die ihn fürchten.
15739PsalmPs1910312So weit der Aufgang entfernt ist vom Niedergange, so weit tut er von uns unsere Sünden hinweg.
15740PsalmPs1910313Wie ein Vater sich seiner Kinder erbarmt, so erbarmt sich der Herr über die, die ihn fürchten;
15741PsalmPs1910314denn er weiß welches Gebilde wir sind, er ist eingedenk, dass wir Staub sind.
15742PsalmPs1910315Des Menschen Lebenstage sind wie Gras, wie eine Blume des Feldes, so blüht er auf.
15743PsalmPs1910316Es fährt ein Windhauch über sie dahin und sie ist nicht mehr und man kennt nimmermehr ihre Stätte.
15744PsalmPs1910317Die Gnade des Herrn aber währt von Ewigkeit zu Ewigkeit über denen, die ihn fürchten, und seine Gerechtigkeit auf Kindeskinder
15745PsalmPs1910318denen, die seinen Bund halten und seiner Gebote gedenken, sie zu tun.
15746PsalmPs1910319Der Herr hat im Himmel seinen Thron aufgerichtet und sein Königtum herrscht über alles.
15747PsalmPs1910320Preiset den Herrn, ihr alle seine Engel; die ihr, gewaltig an Kraft, seinen Befehl vollziehet, gehorchend der Stimme seiner Worte.
15748PsalmPs1910321Preiset den Herrn, ihr alle seine Heerscharen, seine Diener, die ihr seinen Willen vollzieht.
15749PsalmPs1910322Preiset den Herrn, alle seine Werke; an allen Orten seiner Herrschaft preise, meine Seele, den Herrn!
15750PsalmPs191041Von David. Preise, meine Seele, den Herrn! Herr, mein Gott! du bist überaus groß, mit Lobpreis und Pracht bist du angetan,
15751PsalmPs191042bist mit Licht umhüllt wie mit einem Gewande. Du spannst den Himmel aus wie eine Decke;
15752PsalmPs191043der du seine höchste Höhe mit Wassern bedeckst, der du die Wolken zu deinem Wagen machst, der du einherfährst auf den Flügeln der Winde;
15753PsalmPs191044der du Winde zu deinen Boten machst und Feuerflammen zu deinen Dienern!
15754PsalmPs191045der du die Erde auf ihre Grundfeste gegründet hast, dass sie in Ewigkeit nicht wanke.
15755PsalmPs191046Wasserflut bedeckte sie wie ein Gewand, auf den Bergen standen Gewässer.
15756PsalmPs191047Vor deinem Schelten fliehen sie, vor deines Donners Stimme erschrecken sie.
15757PsalmPs191048Die Berge steigen empor und die Täler senken sich an dem Ort, den du für die gegründet.
15758PsalmPs191049Du setztest eine Grenze, die sie nicht überschreiten dürfen, und sie werden nicht wiederum die Erde bedecken.
15759PsalmPs1910410Der du Quellen in den Tälern hervorsprudeln lässest, dass zwischen den Bergen die Wasser dahinfließen.
15760PsalmPs1910411Es trinken daraus alle Tiere des Feldes, es verlangen in ihrem Durste die Waldesel darnach.
15761PsalmPs1910412Über ihnen wohnen die Vögel des Himmels, aus Felsengeklüft lassen sie ihre Stimmen hören.
15762PsalmPs1910413Du lässest Regen auf die Berge fallen aus höchsten Höhen, von der Frucht deiner Werke sättigt sich die Erde.
15763PsalmPs1910414Du lässest Gras wachsen für das Vieh und Pflanzen zum Dienste der Menschen, dass du aus der Erde Brot hervorbringest
15764PsalmPs1910415und dass der Wein des Menschen Herz erfreue, das Öl sein Antlitz erfrische und das Brot des Menschen Herz stärke.
15765PsalmPs1910416Die Bäume des Feldes werden satt und die Zedern des Libanon, die er gepflanzt,
15766PsalmPs1910417dort nisten Sperlinge, welchen das Haus der Reiher vorangeht.
15767PsalmPs1910418Die hohen Berge sind der Hirsche, die Felsen der Igel Zuflucht.
15768PsalmPs1910429Wendest du aber dein Angesicht weg, so befällt sie Schrecken; nimmst du ihren Odem weg, so vergehen sie und werden wieder zu Staub.
15769PsalmPs1910420Du setzest Finsternis und es wird Nacht, in ihr regen sich alle Tiere des Waldes.
15770PsalmPs1910421Die jungen Löwen brüllen nach Raub und heischen ihre Speise von Gott.
15771PsalmPs1910422Wenn die Sonne aufgeht, sammeln sie sich und legen sich auf ihre Lager nieder.
15772PsalmPs1910423Der Mensch geht aus an sein Werk und an seine Arbeit bis zum Abend.
15773PsalmPs1910424Wie groß sind deine Werke, o Herr! du hast sie alle mit Weisheit geschaffen; was die Erde erfüllt, ist dein.
15774PsalmPs1910425Da ist das Meer, groß und weithin greifend, darin ist Tiergewimmel ohne Zahl, Tiere, kleine wie große.
15775PsalmPs1910426Dort ziehen die Schiffe dahin, das Meerungeheuer, welches du gemacht, dass es darin spiele.
15776PsalmPs1910427Sie alle warten auf dich, dass du ihnen Speise gebest zu rechter Zeit.
15777PsalmPs1910428Du gibst ihnen und sie lesen auf, du tust deine Hand auf und alles sättigt sich mit Gutem.
15778PsalmPs1910430Entsendest du deinen Geist, so werden sie geschaffen, und du erneuerst das Angesicht der Erde.
15779PsalmPs1910431Ehre sei dem Herrn in Ewigkeit! Der Herr freut sich seiner Werke;
15780PsalmPs1910432der die Erde ansieht und macht, dass sie erzittert; der die Berge berührt, dass sie rauchen.
15781PsalmPs1910433Ich will den Herrn preisen mein Leben lang, will meinem Gott lobsingen, so lange ich bin.
15782PsalmPs1910434Möge ihm meine Rede wohlgefallen, ich will mich freuen in dem Herrn.
15783PsalmPs1910435Mögen die Sünder von der Erde verschwinden und die Gottlosen, so dass sie nicht mehr sind; preise, meine Seele, den Herrn!
15784PsalmPs191051Alleluja! Preiset den Herrn und rufet seinen Namen an, machet unter den Völkern seine Taten kund.
15785PsalmPs191052Singet ihm, spielet ihm, erzählet alle seine Wunder!
15786PsalmPs191053Rühmet euch seines heiligen Namens, es freue sich das Herz derer, die den Herrn suchen!
15787PsalmPs191054Suchet den Herrn und seid stark, suchet sein Angesicht allezeit!
15788PsalmPs191055Gedenket seiner Wunder, die er getan, seiner Zeichen und der Gerichte seines Mundes!
15789PsalmPs191056Ihr, die Nachkommen Abrahams, seine Diener, ihr Söhne Jakobs, seine Auserwählten!
15790PsalmPs191057Er, der Herr, ist unser Gott; über die ganze Erde erstrecken sich seine Gerichte.
15791PsalmPs191058Er gedenkt ewig seines Bundes, der Verheißung, die er auf tausend Geschlechter hin gegeben,
15792PsalmPs191059welchen er mit Abraham geschlossen, und seines Eidschwures an Isaak.
15793PsalmPs1910510Und er stellte ihn für Jakob zum Gesetze hin und für Israel zum ewigen Bunde,
15794PsalmPs1910511indem er sprach: Dir will ich das Land Kanaan geben als euch zugemessenes Erbe.
15795PsalmPs1910512Als sie noch gering waren an Zahl, sehr wenige und Fremdlinge daselbst.
15796PsalmPs1910513Sie zogen von Volk zu Volk und von einem Reiche zu einem andern Volke.
15797PsalmPs1910514Er gestattete niemand, ihnen Schaden zu tun und strafte um ihretwillen Könige:
15798PsalmPs1910515Tastet nicht an meine Gesalbten und tuet meinen Propheten kein Leid!
15799PsalmPs1910516Und er rief eine Hungersnot über das Land und zerbrach jegliche Stütze an Brot.
15800PsalmPs1910517Er sandte einen Mann vor ihnen her, zum Knechte ward Joseph verkauft.
15801PsalmPs1910518Sie zwängten seine Füße in Fesseln, Eisen durchdrang seine Seele,
15802PsalmPs1910519bis sein Wort eintraf. Des Herrn Rede bewährte ihn.
15803PsalmPs1910520Da sandte der König hin und löste ihn, der Völkerbeherrscher gab ihn frei.
15804PsalmPs1910521Er setzte ihn zum Gebieter über sein Haus ein und zum Herrscher über all seinen Besitz,
15805PsalmPs1910522dass er seine Fürsten leitete wie sich selbst und seine Ältesten Klugheit lehrte.
15806PsalmPs1910523Und Israel kam nach Ägypten, Jakob weilte als ein Fremdling im Lande Chams.
15807PsalmPs1910524Und er mehrte sein Volk überaus und machte es stärker als seine Feinde.
15808PsalmPs1910525Er wandelte deren Herz, dass sie sein Volk hassten und List übten wider seine Diener.
15809PsalmPs1910526Er sandte Moses, seinen Diener, Aaron, den er auserwählt hatte.
15810PsalmPs1910527Er verrichtete an ihnen seine Zeichen und Wunder im Lande Chams.
15811PsalmPs1910528Er sandte Finsternis und führte Dunkelheit herauf und nicht ward seinen Befehlen Widerstand geleistet.
15812PsalmPs1910529Er wandelte ihre Wasser in Blut und ließ ihre Fische sterben.
15813PsalmPs1910530Ihr Land brachte Frösche hervor bis in die Gemächer ihrer Könige.
15814PsalmPs1910531Er sprach, da kam die Hundsfliege, Stechmücken in ihr ganzes Gebiet.
15815PsalmPs1910532Er gab ihnen Hagel als Regen, sandte verzehrendes Feuer in ihr Land.
15816PsalmPs1910533Und er schlug ihre Weinberge und ihre Feigenbäume und zerbrach die Bäume in ihrem ganzen Lande.
15817PsalmPs1910534Er gebot, da kamen Heuschrecken aller Art, unzählbar an Menge.
15818PsalmPs1910535Diese fraßen alles Grün in ihrem Lande und fraßen alle Frucht ihres Feldes.
15819PsalmPs1910536Er schlug alle Erstgeburt in ihrem Lande, die Erstlinge aller ihrer Muttermühen.
15820PsalmPs1910537Er führte sie heraus mit Silber und Gold und kein Schwacher war in ihren Stämmen.
15821PsalmPs1910538Es freute sich Ägypten über ihren Auszug, denn Schrecken vor jenen hatte sie befallen.
15822PsalmPs1910539Er breitete eine Wolke zu ihrem Schirme aus und Feuer, ihnen in der Nacht zu leuchten.
15823PsalmPs1910540Sie verlangten, da kamen die Wachteln, und er sättigte sie mit Himmelsbrot.
15824PsalmPs1910541Er spaltete den Felsen und es floss Wasser heraus, floss fort als Strom in dürrem Lande.
15825PsalmPs1910542Denn er gedachte seines heiligen Wortes, das er zu Abraham, seinem Diener, gesprochen.
15826PsalmPs1910543So führte er sein Volk aus unter Jubel und seine Auserwählten in Freuden.
15827PsalmPs1910544Und er gab ihnen die Länder der Völker zum Besitz und die Arbeiten der Nationen ererbten sie,
15828PsalmPs1910545auf dass sie seine Gebote bewahrten und seine Satzungen befolgten.
15829PsalmPs191061Alleluja! Lobsinget dem Herrn, denn er ist gütig, den seine Gnade währt ewig!
15830PsalmPs191062Wer kann die Großtaten des Herrn aussprechen, all seinen Ruhm verkünden?
15831PsalmPs191063Glückselig sind, die das Recht beobachten und Gerechtigkeit üben zu aller Zeit!
15832PsalmPs191064Gedenke unser, o Herr! Durch deines Volkes Begnadigung; suche uns heim mit deinem Heile,
15833PsalmPs191065dass ich das Glück deiner Auserwählten schaue, mich freue an der Freude deines Volkes, dass du gepriesen werdest mit deinem Erbe.
15834PsalmPs191066Wir haben gesündigt gleich unsern Vätern, Unrecht getan, Böses verübt.
15835PsalmPs191067Unsere Väter in Ägypten merkten nicht auf deine Wunder, waren nicht der Fülle deiner Erbarmung eingedenk und reizten dich zum Zorne, da sie am Meere hinaufzogen, am Roten Meere.
15836PsalmPs191068Er aber half ihnen um seines Namens willen, um seine Macht kundzutun.
15837PsalmPs191069Er bedräute das Rote Meer, da ward es trocken, und er führte sie durch die Meerestiefen wie auf Sandboden.
15838PsalmPs1910610Er rettete sie aus der Gewalt derer, die sie hassten, und erlöste sie aus der Gewalt des Feindes.
15839PsalmPs1910611Das Wasser bedeckte ihre Dränger, nicht einer von ihnen blieb übrig.
15840PsalmPs1910612Da glaubten sie seinen Worten und sangen sein Lob.
15841PsalmPs1910613Doch schnell vergasen sie seine Taten und hörten nicht auf seinen Ratschluß.
15842PsalmPs1910614Sie entbrannten in Lüsternheit in der Wüste und versuchten Gott an wasserloser Stätte.
15843PsalmPs1910615Da erfüllte er ihnen ihr Begehren und sandte ihnen bis zur Übersättigung ihrer Seele.
15844PsalmPs1910616Sie reizten Moses im Lager, Aaron, den Heiligen des Herrn.
15845PsalmPs1910617Es tat sich die Erde auf und verschlang Dathan und schloss sich über die Rotte Abirons.
15846PsalmPs1910618Feuer loderte auf gegen ihre Rotte, die Flamme verzehrte die Sünder.
15847PsalmPs1910619Sie machten ein Kalb am Horeb und beteten ein Gußbild an.
15848PsalmPs1910620Sie vertauschten ihre Herrlichkeit mit dem Abbilde eines Kalbes, das Gras frißt.
15849PsalmPs1910621Sie vergaßen Gott, der sie errettet, der in Ägypten Großes getan,
15850PsalmPs1910622Wunderbares im Lande Chams, Furchtbares am Roten Meere.
15851PsalmPs1910623Da gedachte er sie zu vertilgen, wenn nicht Moses, sein Auserwählter, in den Riss vor ihn hingetreten wäre, um seinen Grimm abzuwenden, dass er sie nicht vertilgte.
15852PsalmPs1910624Sie verschmähten das herrliche Land und glaubten seinem Worte nicht
15853PsalmPs1910625und murrten in ihren Zelten und hörten nicht auf die Stimme des Herrn.
15854PsalmPs1910626Da hob er seine Hand über sie auf, sie in der Wüste hinzustrecken
15855PsalmPs1910627und ihre Nachkommen unter die Völker zu werfen und sie zu zerstreuen in die Länder.
15856PsalmPs1910628Und sie weihten sich dem Beelphegor und aßen von den Opfern der Toten
15857PsalmPs1910629und erzürnten ihn durch ihre Taten, da brach ein großes Verderben über sie herein.
15858PsalmPs1910630Aber Phinees stand auf und schaffte Sühne und die Plage hörte auf.
15859PsalmPs1910631Und es ward ihm zur Gerechtigkeit gerechnet, von Geschlecht zu Geschlecht bis in Ewigkeit.
15860PsalmPs1910632Sodann erzürnten sie ihm beim Wasser des Widerspruchs und Moses ward um ihretwillen heimgesucht,
15861PsalmPs1910633denn sie erbitterten sein Gemüt, dass er sich verfehlte mit seinen Lippen.
15862PsalmPs1910634Sie vertilgten die Völker nicht, wie ihnen der Herr gesagt hatte.
15863PsalmPs1910635Sie vermischten sich mit den Völkern und lernten ihre Werke,
15864PsalmPs1910636sie dienten deren Götzenbildern, und dies ward ihnen zum Fallstrick.
15865PsalmPs1910637Sie opferten ihre Söhne und ihre Töchter den bösen Geistern
15866PsalmPs1910638und vergossen unschuldiges Blut, das Blut ihrer Söhne und ihrer Töchter, die sie den Götzen Kanaans opferten. So ward das Land mit Blut befleckt
15867PsalmPs1910639und verunreinigt durch ihre Werke und sie verübten Buhlerei mit ihren Taten.
15868PsalmPs1910640Da entbrannte der Zorn des Herrn gegen sein Volk und er verabscheute sein Erbe.
15869PsalmPs1910641Und er gab sie in die Hände der Völker, und die sie hassten, herrschten über sie.
15870PsalmPs1910642Und ihre Feinde bedrückten sie und sie wurden unter ihre Gewalt gebeugt.
15871PsalmPs1910643Oftmals errettete er sie, sie aber reizten ihn zum Zorn durch ihr Vorhaben und sie wurden erniedrigt durch ihre Verschuldungen.
15872PsalmPs1910644Doch er sah ihre Not an und hörte auf ihr Gebet.
15873PsalmPs1910645Er gedachte seines Bundes und hatte Mitleid nach der Fülle seiner Erbarmungen.
15874PsalmPs1910646Und er ließ sie Erbarmen finden bei allen, die sie gefangen hielten.
15875PsalmPs1910647Hilf uns, o Herr, unser Gott! und sammle uns aus den Völkern, dass wir deinen heiligen Namen preisen und uns deines Lobpreises rühmen.
15876PsalmPs1910648Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels, von Ewigkeit zu Ewigkeit; und alles Volk spreche: Amen, Amen!
15877PsalmPs191071Alleluja! Lobsinget dem Herrn, denn er ist gütig, denn seine Gnade währt in Ewigkeit!
15878PsalmPs191072So sollen sie von dem Herrn Erlösten sprechen, die er aus der Hand des Feindes erlöst und aus den Ländern gesammelt hat,
15879PsalmPs191073vom Aufgang und vom Niedergang der Sonne, von Mitternacht her und vom Meer.
15880PsalmPs191074Sie gingen irre in wasserloser Öde, den Weg zu einer bewohnbaren Stadt fanden sie nicht.
15881PsalmPs191075Sie litten Hunger und Durst und ihre Seele verschmachtete in ihnen.
15882PsalmPs191076Da riefen sie zum Herrn in ihrer Not und er rettete sie aus ihren Ängsten
15883PsalmPs191077und führte sie auf rechtem Wege, dass sie zu einer Stadt gelangten, wo sie wohnen konnten.
15884PsalmPs191078Sie mögen den Herrn preisen für seine Erbarmungen und für seine Wunder an den Menschenkindern,
15885PsalmPs191079dass er die lechzende Seele gesättigt, die hungernde Seele mit Gütern erfüllt hat.
15886PsalmPs1910710Sie saßen in Finsternis und Todesschatten, in Elend und Eisen gefangen,
15887PsalmPs1910711weil sie Gottes Worten widerstrebt und den Ratschluss des Allerhöchsten verworfen hatten.
15888PsalmPs1910712Und ihr Herz ward gebeugt durch Mühsal, sie wurden kraftlos und niemand half.
15889PsalmPs1910713Da riefen sie zu dem Herrn in ihrer Not und er rettete sie aus ihren Ängsten.
15890PsalmPs1910714Er führte sie heraus aus Finsternis und Todesschatten und brach ihre Fesseln.
15891PsalmPs1910715Sie mögen den Herrn preisen für seine Erbarmungen und für seine Wunder an den Menschenkindern,
15892PsalmPs1910716denn er zerbrach die ehernen Tore und zerschlug die eisernen Riegel.
15893PsalmPs1910717er nahm sie auf vom Wege ihrer Sünde, denn um ihrer Missetaten willen waren sie gedemütigt.
15894PsalmPs1910718Jegliche Speise verabscheute ihre Seele und sie waren schon nahe den Porten des Todes.
15895PsalmPs1910719Da riefen sie zum Herrn in ihrer Not und er rettete sie aus ihren Ängsten.
15896PsalmPs1910720er entsandte sein Wort und heilte sie und entriss sie ihrem Untergange.
15897PsalmPs1910721Sie mögen den Herrn preisen für seine Erbarmungen und für seine Wunder an den Menschenkindern
15898PsalmPs1910722und mögen Lobopfer darbringen und seine Werke mit Frohlocken verkünden.
15899PsalmPs1910723Die auf Schiffen das Meer befuhren, auf großen Wassern Handel trieben,
15900PsalmPs1910724sie schauten die Werke des Herrn und seine Wunder in der Tiefe.
15901PsalmPs1910725Er gebot und ein Sturmwind erhob sich und seine Fluten türmten sich auf.
15902PsalmPs1910726Sie stiegen bis zum Himmel empor und sanken hinab bis in den Abgrund, ihre Seele verzagte im Unglück.
15903PsalmPs1910727Sie taumelten und wankten gleich Trunkenen und all ihre Weisheit war verschlungen.
15904PsalmPs1910728Da riefen sie zu dem Herrn in ihrer Not und er half ihnen aus ihren Ängsten.
15905PsalmPs1910729Er wandelte den Sturmwind in sanftes Säuseln und seine Wellen wurden still.
15906PsalmPs1910730Da freuten sie sich, dass jene sich legten, und er führte sie zum Hafen ihrer Sehnsucht.
15907PsalmPs1910731Sie mögen den Herrn preisen für seine Erbarmungen und für seine Wunder an den Menschenkindern
15908PsalmPs1910732und ihn hocherheben in der Versammlung des Volkes und im Rate der Ältesten ihn loben!
15909PsalmPs1910733Er wandelte Ströme zu Wüsten und Wasserquellen in durstiges Land,
15910PsalmPs1910734fruchtbares Land zur salzigen Steppe und der Bosheit der Bewohner willen.
15911PsalmPs1910735Er machte die Wüste zu Wasserseen und dürres Land zu Quellorten.
15912PsalmPs1910736Und er ließ dort die Hungrigen wohnen und sie gründeten sich eine Stadt zum Wohnsitze.
15913PsalmPs1910737Sie besäten Felder und pflanzten Weinberge und gewannen die Frucht des Ertrages.
15914PsalmPs1910738Und er segnete sie, dass sie sich überaus vermehrten, und er gab ihnen Vieh in nicht geringer Menge.
15915PsalmPs1910739Sie wurden wenige und durch Drangsal des Unglücks und Schmerz heimgesucht.
15916PsalmPs1910740Verachtung ward über die Fürsten ausgegossen und er ließ sie in unwegsamer Öde ohne Pfad dahinirren.
15917PsalmPs1910741Doch er half dem Armen aus dem Elende und machte die Geschlechter Schafherden gleich.
15918PsalmPs1910742Es sehen dies die Redlichen und freuen sich und alle Bosheit verschließt ihren Mund.
15919PsalmPs1910743Wer ist weise und beachtet dies und versteht die Erbarmungen des Herrn?
15920PsalmPs191081Ein Psalmlied Davids.
15921PsalmPs191082Bereit ist mein Herz, o Gott! bereit ist mein Herz; ich will singen und spielen in meiner Ehre.
15922PsalmPs191083Auf, meine Ehre, auf, Harfe und Zither: Ich will mich erheben am frühen Morgen!
15923PsalmPs191084Ich will dich preisen unter den Völkern! O Herr! dir lobsingen unter den Nationen,
15924PsalmPs191085Denn groß über die Himmel hinaus ist dein Erbarmen und bis an die Wolken reicht deine Treue.
15925PsalmPs191086Erhebe dich über die Himmel, o Gott! und über die ganze Erde zeige sich deine Herrlichkeit,
15926PsalmPs191087dass errettet werden deine Geliebten. So hilf nun mit deiner Rechten und erhöre mich!
15927PsalmPs191088Gott sprach in seinem Heiligtume: Ich will frohlocken, ich will Sichem teilen und das Tal der Zelte vermessen.
15928PsalmPs191089Mein ist Gilead und mein ist Manasses und Ephraim ist meines Hauptes Schutzwehr, Juda mein König,
15929PsalmPs1910810Moab ist mein erwünschtes Becken. Über Edom strecke ich meinen Schuh, die Fremdlinge wurden meine Freunde.
15930PsalmPs1910811Wer wird mich in die feste Stadt führen? Wer mich bis nach Edom geleiten?
15931PsalmPs1910812Nicht du, o Gott! der du uns verstoßen hast? Wirst du nicht, o Gott! mit unsern Heeren ausziehen?
15932PsalmPs1910813Schaffe uns Rettung aus der Drangsal, denn nichtig ist der Menschen Hilfe.
15933PsalmPs1910814In Gott werden wir Großes vollbringen und er wird unsere Feinde zunichte machen.
15934PsalmPs191091Zum Ende, Psalm Davids.
15935PsalmPs191092O Gott! Verschweige nicht mein Lob; denn der Mund des Sünders, der Mund des Arglistigen ist über mich aufgetan.
15936PsalmPs191093Sie reden wider mich mit arglistiger Zunge und umgeben mich mit Worten des Hasses und befeinden mich ohne Ursache.
15937PsalmPs191094Statt mich zu lieben, verleumden sie mich, ich aber bete fort und fort!
15938PsalmPs191095Sie vergelten mir Böses für Gutes und Hass für meine Liebe.
15939PsalmPs191096Bestelle über ihn einen Frevler und der Ankläger stehe zu seiner Rechten!
15940PsalmPs191097Wenn er gerichtet wird, gehe er als schuldig davon und sein Gebet werde zur Sünde.
15941PsalmPs191098Seiner Tage seien wenige und sein Amt erhalte ein anderer!
15942PsalmPs191099Seine Kinder sollen zu Waisen werden und sein Weib zur Witwe.
15943PsalmPs1910910Unstet mögen seine Kinder umherirren und betteln gehen und hinausgestoßen werden aus ihren Wohnungen.
15944PsalmPs1910911Der Wucherer spüre alle seine Habe auf und Fremde mögen rauben, was er mühsam erworben.
15945PsalmPs1910912Niemand komme ihm zu Hilfe und keiner erbarme sich seiner Waisen.
15946PsalmPs1910913Seine Nachkommenschaft werde ausgerottet, im ersten Geschlechte erlösche sein Name.
15947PsalmPs1910914Der Schuld seiner Väter werde vor dem Herrn gedacht und die Versündigung seiner Mutter werde nicht ausgetilgt.
15948PsalmPs1910915Sie seien vor dem Herrn immerdar und ihr Andenken verschwinde von der Erde;
15949PsalmPs1910916weil er nicht gedachte, Barmherzigkeit zu üben,
15950PsalmPs1910917sondern den Armen verfolgte und den Dürstigen, der zerschlagenen Herzens war, um ihn zu töten.
15951PsalmPs1910918Er liebte den Fluch, so komme er über ihn; Segen mochte er nicht, nun bleibe er fern von ihm! Er zog den Fluch an wie ein Kleid und er drang wie Wasser in sein Inneres, wie Öl in sein Gebein.
15952PsalmPs1910919Er werde ihm wie ein Kleid, das ihn bedeckt, und wie ein Gürtel, der ihn stets umschlingt.
15953PsalmPs1910920Dies sei der Lohn für meine Verleumder von dem Herrn, für die, welche Böses wider meine Seele reden!
15954PsalmPs1910921Du aber, Herr, Herr! tue Gutes an mir um deines Namens willen, denn lieblich ist deine Barmherzigkeit. Errette mich,
15955PsalmPs1910922denn ich bin elend und arm und mein Herz ist betrübt in mir.
15956PsalmPs1910923Wie ein Schatten, der sich neigt, werde ich hingerafft und werde verscheucht wie eine Heuschrecke.
15957PsalmPs1910924Meine Knie werden kraftlos vom fasten, und mein Fleisch zehrt ab aus Mangel an Öl.
15958PsalmPs1910925Ich bin ihnen zum Hohn geworden, sie sehen mich und schütteln ihr Haupt.
15959PsalmPs1910926Hilf mir, o Herr, mein Gott! errette mich nach deiner Barmherzigkeit
15960PsalmPs1910927und lass sie erkennen, dass deine Hand dies ist, und du, Herr! es getan hast.
15961PsalmPs1910928Mögen sie fluchen, du aber segne; die wider mich aufstehen, mögen beschämt werden, dein Diener aber möge sich freuen dürfen.
15962PsalmPs1910929Mit Schande mögen bedeckt werden, die mich verleumden, wie mit einem Mantel von ihrer Schmach umhüllt werden.
15963PsalmPs1910930Ich will den Herrn hochpreisen mit meinem Munde und inmitten vieler ihn loben.
15964PsalmPs1910931Denn er steht dem Armen zur Rechten, meine Seele von ihren Verfolgern zu erretten.
15965PsalmPs191101Ein Psalm Davids. Es spricht der Herr zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde hinlege als Schemel deiner Füße!
15966PsalmPs191102Dein mächtiges Zepter wird der Herr von Sion ausgehen lassen. Herrsche inmitten deiner Feinde!
15967PsalmPs191103Bei dir ist Herrschaft am Tage deiner Macht im Glanze der Heiligen, ich habe dich aus meinem Schoße gezeugt vor dem Morgensterne.
15968PsalmPs191104Der Herr hat geschworen, und es wird ihn nicht gereuen: Auf ewig bist du Priester nach der Ordnung Melchisedechs.
15969PsalmPs191105Der Herr zerschmettert zu deiner Rechten Könige am Tage seines Zornes.
15970PsalmPs191106Er wird Gericht halten über die Völker, wird die Niederlage vollständig machen, die Häupter im Lande vieler zerschmettern.
15971PsalmPs191107Aus dem Bache auf dem Wege wird er trinken, darum wird er das Haupt erheben.
15972PsalmPs191111Alleluja! Ich will dich preisen, Herr! aus ganzem Herzen, im Rate der Gerechten und der Gemeinde.
15973PsalmPs191112Groß sind die Werke des Herrn, auserwählt nach seinem ganzen Liebeswillen.
15974PsalmPs191113Lobwürdig und herrlich ist sein Tun und seine Gerechtigkeit währt in Ewigkeit.
15975PsalmPs191114Er hat ein Gedächtnis seiner Wunder gestiftet, gnädig und barmherzig ist der Herr.
15976PsalmPs191115Speise gab er denen, die ihn fürchten, gedenkt auf ewig seines Bundes,
15977PsalmPs191116hat die Kraft seiner Werke seinem Volke kundgetan,
15978PsalmPs191117da er ihnen das Erbe der Völker gab. Die Werke seiner Hände sind Treue und Recht.
15979PsalmPs191118Zuverlässig sind alle seine Satzungen, festgestellt auf immer und ewig, gegeben in Treue und Billigkeit!
15980PsalmPs191119Er hat seinem Volke Erlösung gesandt, auf ewig seinen Bund bestellt; heilig und furchtbar ist sein Name!
15981PsalmPs1911110Die Furcht des Herrn ist der Weisheit Anfang. Gute Einsicht wird allen, die sie üben; sein Ruhm währt ewig!
15982PsalmPs191121Alleluja! Bei der Rückkehr des Aggäus und Zacharias. Glückselig der Mann, der den Herrn fürchtet, der an seinen Geboten inniges Wohlgefallen hat.
15983PsalmPs191122Mächtig auf Erden wird seine Nachkommenschaft sein, das Geschlecht der Frommen wird gesegnet.
15984PsalmPs191123Ehre und Reichtum sind in seinem Hause und seine Gerechtigkeit währt ewig.
15985PsalmPs191124Den Frommen geht ein Licht auf in der Finsternis, der Gnädige und Barmherzige und Gerechte.
15986PsalmPs191125Glückselig der Mann, der barmherzig ist und darleiht, er wird seine Sachen im Gerichte durchführen,
15987PsalmPs191126denn ewig wird er nicht wanken!
15988PsalmPs191127In ewigem Gedächtnisse bleibt der Gerechte, er darf sich nicht fürchten vor böser Kunde. Sein Herz ist gefasst und hofft auf den Herrn,
15989PsalmPs191128sein Herz steht fest, er wankt nicht, bis er auf seine Feinde niederschaut.
15990PsalmPs191129Reichlich spendet er den Armen, seine Gerechtigkeit währt ewig, sein Horn wird in Ehren erhöht.
15991PsalmPs1911210Der Sünder sieht es und zürnt, knirscht mit den Zähnen und vergeht; das Begehren der Sünder wird zunichte.
15992PsalmPs191131Alleluja! Lobet den Herrn, ihr Diener! lobet den Namen des Herrn!
15993PsalmPs191132Der Name des Herrn sei gepriesen von nun an bis in Ewigkeit!
15994PsalmPs191133Vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergange ist zu lobpreisen der Name des Herrn.
15995PsalmPs191134Hocherhaben über alle Völker ist der Herr, die Himmel überragt seine Herrlichkeit.
15996PsalmPs191135Wer ist wie der Herr, unser Gott? der in der Höhe thront,
15997PsalmPs191136der tief herabschaut im Himmel und auf Erden?
15998PsalmPs191137der den Geringen aus dem Staube aufrichtet und den Armen aus dem Kote erhebt,
15999PsalmPs191138um ihn neben die Fürsten, neben die Fürsten seines Volkes zu setzen;
16000PsalmPs191139der die Unfruchtbare im Hause wohnen lässt als fröhliche Mutter von Kindern.
16001PsalmPs191141Alleluja! Als Israel aus Ägypten auszog, Jakobs Geschlecht von fremdem Volke weg,
16002PsalmPs191142ward Juda sein Heiligtum, Israel seine Herrschaft.
16003PsalmPs191143Das Meer sah es und floh, der Jordan wich zurück.
16004PsalmPs191144Die Berge hüpften wie Widder und die Hügel wie junge Lämmer.
16005PsalmPs191145Was ist dir, Meer, dass du fliehest, und dir, Jordan, dass du zurückweichst?
16006PsalmPs191146Euch, ihr Berge, dass ihr hüpft wie Widder und ihr, Hügel, wie junge Lämmer?
16007PsalmPs191147Vor dem Antlitze des Herrn erbebte die Erde, vor dem Antlitze des Gottes Jakobs,
16008PsalmPs191148der den Felsen in Wasserseen verwandelt und die Steine in Wasserquellen.
16009PsalmPs191151Nicht uns, Herr! nicht uns, sondern deinem Namen gib Ehre,
16010PsalmPs191152um deiner Gnade und deiner Treue willen, damit die Völker nicht sagen: Wo ist ihr Gott?
16011PsalmPs191153Ist doch unser Gott im Himmel; er vollbringt alles, was er will.
16012PsalmPs191154Die Götzen der Heiden sind Silber und Gold, Werke von Menschen Händen.
16013PsalmPs191155Sie haben einen Mund und reden nicht, sie haben Augen und sehen nicht.
16014PsalmPs191156Sie haben Ohren und hören nicht; sie haben eine Nase und riechen nicht.
16015PsalmPs191157Sie haben Hände und tasten nicht, sie haben Füße und gehen nicht, sie sprechen nicht mit ihrer Kehle.
16016PsalmPs191158Es mögen ihnen gleich werden, die sie verfertigen, und alle, die auf sie vertrauen.
16017PsalmPs191159Das Haus Israel aber hofft auf den Herrn, er ist ihr Helfer und ihr Beschützer.
16018PsalmPs1911510Das Haus Aaron hofft auf den Herrn, er ist ihr Helfer und ihr Beschützer.
16019PsalmPs1911511Die den Herrn fürchten, hoffen auf den Herrn, er ist ihr Helfer und ihr Beschützer.
16020PsalmPs1911512Der Herr ist unser eingedenk und segnet uns; er segnet das Haus Israel, er segnet das Haus Aaron.
16021PsalmPs1911513Er segnet alle, welche den Herrn fürchten, die Kleinen wie die Großen.
16022PsalmPs1911514Der Herr möge euch mehren, euch und eure Kinder.
16023PsalmPs1911515Gesegnet seid ihr von dem Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat.
16024PsalmPs1911516Der Himmel des Himmels ist des Herrn, die Erde aber hat er den Menschenkindern gegeben.
16025PsalmPs1911517Nicht die Toten loben dich, o Herr! und keiner von denen, die zur Unterwelt hinabfahren.
16026PsalmPs1911518Wir aber, die da leben, wollen den Herrn preisen, von nun an bis in Ewigkeit!
16027PsalmPs191161Alleluja! Liebe erfüllt mich, denn der Herr hat mein lautes Flehen erhört,
16028PsalmPs191162denn er hat mir sein Ohr zugeneigt; mein Leben lang werde ich ihn anrufen.
16029PsalmPs191163Des Todes Schmerzen hatten mich umgeben, es erreichten mich die Gefahren der Unterwelt, ich war auf Trübsal und Schmerz gestoßen,
16030PsalmPs191164da rief ich den Namen des Herrn an: O Herr! errette meine Seele.
16031PsalmPs191165Barmherzig ist der Herr und gerecht, unser Gott erbarmt sich.
16032PsalmPs191166Der Herr bewahrt die Einfältigen, ich war niedergebeugt und er half mir.
16033PsalmPs191167Kehre zurück, meine Seele! Zu deiner Ruhe, denn der Herr hat dir wohlgetan,
16034PsalmPs191168denn er hat meine Seele vom Tode befreit, meine Augen von den Tränen, meine Füße vom Sturze.
16035PsalmPs191169Ich will dem Herrn im Lande der Lebendigen wohlgefallen.
16036PsalmPs191171Alleluja! Lobet den Herrn, alle Völker! Lobet ihn, alle Nationen;
16037PsalmPs191172denn gewaltig erwies sich über uns seine Huld und die Treue des Herrn währt in Ewigkeit.
16038PsalmPs191181Alleluja! Preiset den Herrn, den er ist gütig; in Ewigkeit währt seine Gnade!
16039PsalmPs191182Es sage also Israel: Er ist gütig, in Ewigkeit währt seine Gnade!
16040PsalmPs191183Es sage also das Haus Aaron: In Ewigkeit währt seine Gnade!
16041PsalmPs191184Es mögen also alle, die den Herrn fürchten, sagen: In Ewigkeit währt seine Gnade!
16042PsalmPs191185Aus der Trübsal rief ich zu dem Herrn und der Herr erhörte mich und stellte mich auf freien Raum.
16043PsalmPs191186Der Herr ist mein Helfer, ich fürchte nichts, was könnte mir ein Mensch tun?
16044PsalmPs191187Der Herr ist mein Helfer, ich werde auf meine Feinde herabschauen.
16045PsalmPs191188Besser ist es, auf den Herrn zu vertrauen als sich auf Menschen zu verlassen.
16046PsalmPs191189Besser ist es, auf den Herrn zu hoffen als auf Fürsten seine Hoffnung zu setzen.
16047PsalmPs1911810Alle Völker umgaben mich, aber im Namen des Herrn räche ich mich an ihnen.
16048PsalmPs1911811Sie schlossen mich ringsum ein, aber im Namen des Herrn räche ich mich an ihnen.
16049PsalmPs1911812Sie umschwärmten mich wie Bienen und loderten auf wie Feuer in Dornen; aber im Namen des Herrn räche ich mich an ihnen.
16050PsalmPs1911813Ich ward gestoßen und ward ins Wanken gebracht, dass ich niederstürzen sollte, aber der Herr half mir.
16051PsalmPs1911814Der Herr ist meine Stärke und mein Lob, denn er ward mir zum Heile.
16052PsalmPs1911815Rufe des Jubels und des Heiles ertönen in den Hütten der Gerechten.
16053PsalmPs1911816Die Rechte des Herrn hat große Taten verrichtet, die Rechte des Herrn hat mich erhöht, die Rechte des Herrn hat große Taten verrichtet.
16054PsalmPs1911817Ich werde nicht sterben, sondern leben und die Werke des Herrn verkünden.
16055PsalmPs1911818Schwer hat mich der Herr gezüchtigt, aber hat mich dem Tode nicht preisgegeben.
16056PsalmPs1911819Machet mir auf die Pforten der Gerechtigkeit! Ich will durch sie eingehen und den Herrn preisen.
16057PsalmPs1911820Dies ist die Pforte des Herrn, die Gerechten gehen durch dieselbe ein.
16058PsalmPs1911821Ich preise dich, dass du mich erhört hast und mir zum Heile geworden bist.
16059PsalmPs1911822Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, er ist zum Ecksteine geworden.
16060PsalmPs1911823Vom Herrn ist dies geschehen und wunderbar ist es in unsern Augen.
16061PsalmPs1911824Dies ist der Tag, den der Herr gemacht hat; lasset uns frohlocken und fröhlich an ihm sein!
16062PsalmPs1911825O Herr! errette mich, o Herr! gib Gelingen.
16063PsalmPs1911826Gesegnet sei, der da kommt, im Namen des Herrn; wir segnen euch von dem Hause des Herrn aus!
16064PsalmPs1911827Der Herr ist Gott und hat uns Licht gespendet. Haltet einen Festtag mit dichtbelaubten Zweigen bis hinauf an die Hörner des Altars!
16065PsalmPs1911828Du bist mein Gott, ich will dich preisen; mein Gott bist du, ich will dich erheben! Ich will dich preisen, denn du hast mich erhört und bist mir zum Heile geworden.
16066PsalmPs1911829Danket dem Herrn, denn er ist gütig, denn seine Gnade währt ewig.
16067PsalmPs191191Glückselig, deren Weg makellos, die nach dem Gesetze des Herrn wandeln!
16068PsalmPs191192Glückselig, die seine Zeugnisse durchforschen, ihn von ganzem Herzen suchen.
16069PsalmPs191193Denn die, welche Unrecht tun, wandeln nicht auf seinen Wegen.
16070PsalmPs191194Du hast anbefohlen, deine Gebote strenge zu halten.
16071PsalmPs191195O möchten meine Wege darauf hingerichtet sein, deine Satzungen zu bewahren!
16072PsalmPs191196Dann werde ich nicht zuschanden, wenn ich auf alle deine Gebote blicke.
16073PsalmPs191197Ich will dich mit redlichem Herzen preisen, weil ich die Rechte deiner Gerechtigkeit gelernt.
16074PsalmPs191198Deine Satzungen will ich halten, verlass mich nicht gänzlich.
16075PsalmPs191199Wodurch kann ein Jüngling seinen Wandel gerade erhalten? Indem er deine Worte befolgt.
16076PsalmPs1911910Mit meinem ganzen Herzen suche ich dich, lass mich nicht abirren von deinen Geboten!
16077PsalmPs1911911Tief in meinem Herzen bewahre ich deine Aussprüche, damit ich nicht wider dich sündige.
16078PsalmPs1911912Gepriesen seist du, Herr! Lehre mich deine Satzungen.
16079PsalmPs1911913Mit meinen Lippen mache ich alle Rechte deines Mundes kund.
16080PsalmPs1911914An dem Wege deiner Zeugnisse habe ich Freude wie an reichen Schätzen.
16081PsalmPs1911915Deine Gebote will ich eifrig betrachten und deinen Wegen nachsinnen.
16082PsalmPs1911916Deine Satzungen will ich betrachten, deine Worte nimmermehr vergessen.
16083PsalmPs1911917Erweise deinem Diener Gutes und erhalte mich am Leben, so will ich deine Worte bewahren.
16084PsalmPs1911918Öffne meine Augen, dass ich die Wunder deines Gesetzes schaue.
16085PsalmPs1911919Ein Fremdling bin ich auf Erden, verbirg deine Gebote nicht vor mir!
16086PsalmPs1911920Es verzehrt sich meine Seele in Verlangen nach deinen Satzungen allezeit.
16087PsalmPs1911921Du bedrohest die Stolzen; verflucht sind, die von deinen Geboten abweichen.
16088PsalmPs1911922Nimm weg von mir Schmach und Verachtung, denn deine Zeugnisse suche ich.
16089PsalmPs1911923Ob auch Fürsten sich setzen, wider mich zu reden, so sinnt dein Diener doch in deinen Satzungen;
16090PsalmPs1911924denn deine Zeugnisse sind meine Betrachtung und deine Satzungen meine Ratgeber.
16091PsalmPs1911925Es klebt am Boden meine Seele, belebe mich nach deinem Worte.
16092PsalmPs1911926Ich tat meine Wege kund und du erhörtest mich, lehre mich deine Satzungen.
16093PsalmPs1911927Lass mich den Weg deiner Satzungen verstehen, so will ich über deine Wunder nachsinnen.
16094PsalmPs1911928Meine Seele ist ermattet vor Überdruss, stärke mich durch deine Worte.
16095PsalmPs1911929Den Weg des Unrechtes halte fern von mir und mit deinem Gesetze begnadige mich.
16096PsalmPs1911930Den Weg der Wahrheit habe ich erwählt, deine Rechte nicht vergessen.
16097PsalmPs1911931Ich hänge an deinen Zeugnissen, Herr! lass mich nicht zuschanden werden.
16098PsalmPs1911932Den Weg deiner Gebote will ich laufen, wenn du mir das Herz weit gemacht.
16099PsalmPs1911933Mache mir, Herr! Den Weg deiner Satzungen zum Gesetze, so will ich ihn allezeit suchen.
16100PsalmPs1911934Gib mir Einsicht, so will ich in deinem Gesetze forschen und es von ganzem Herzen beobachten.
16101PsalmPs1911935Leite mich auf dem Pfade deiner Gebote, denn nach diesen verlange ich.
16102PsalmPs1911936Neige mein Herz deinen Zeugnissen zu und nicht der Habsucht.
16103PsalmPs1911937Wende meine Augen ab, dass sie nicht nach Eitlem schauen, belebe mich auf deinem Wege!
16104PsalmPs1911938Bestätige deinem Diener deine Verheißung ob der Furcht vor dir.
16105PsalmPs1911939Nimm weg von mir die Schmach, vor der ich mich fürchte, den deine Rechte sind süß.
16106PsalmPs1911940Siehe, mich verlangt nach deinen Geboten, belebe mich duch deine Gerechtigkeit!
16107PsalmPs1911941Deine Gnade komme über mich, Herr! dein Heil nach deiner Verheißung.
16108PsalmPs1911942So will ich Rede stehen denen, die mich höhnen; denn ich hoffe auf deine Worte.
16109PsalmPs1911943Entziehe nicht ganz meinem Munde das Wort der Wahrheit, denn auf deine Gerichte setze ich alle meine Hoffnung.
16110PsalmPs1911944Und ich will dein Gesetz allewege halten, immerdar und ewig.
16111PsalmPs1911945Ich will wandeln auf freier Bahn, denn deine Gebote habe ich gesucht.
16112PsalmPs1911946Und ich will von deinen Zeugnissen vor Königen reden und mich nicht schämen.
16113PsalmPs1911947Und will deine Gebote betrachten, die ich liebe,
16114PsalmPs1911948und meine Hände zu deinen Geboten erheben, die ich liebe, und mich in deinen Satzungen üben.
16115PsalmPs1911949sei eingedenk deiner Verheißung deinem Diener, in der du mir Hoffnung gegeben!
16116PsalmPs1911950Dies ist mein Trost in meinem Elende, den dein Wort belebt mich.
16117PsalmPs1911951Übermütige frevelten allenthalben, ich aber bin von deinem Gesetze nicht abgewichen.
16118PsalmPs1911952Ich gedachte deiner Gerichte von Anbeginn, Herr! und fand Trost.
16119PsalmPs1911953Unmut hat mich erfasst um der Sünder willen, die dein Gesetz verlassen.
16120PsalmPs1911954Lobpreis sind mir deine Satzungen am Orte meiner Pilgerschaft.
16121PsalmPs1911955Des Nachts bin ich deines Namens eingedenk, o Herr! und beobachte dein Gesetz.
16122PsalmPs1911956Dies ward mein Teil, den ich habe deinen Satzungen nachgestrebt.
16123PsalmPs1911957Mein Anteil, o Herr! Bist du, dein Gesetz zu halten verspeche ich.
16124PsalmPs1911958Aus meinem ganzen Herzen flehe ich zu dir empor, erbarme dich meiner nach deiner Verheißung.
16125PsalmPs1911959Ich überdenke meine Wege und lenke meine Füße deinen Zeugnissen zu.
16126PsalmPs1911960Bereit bin ich und schrecke nicht zurück, deine Gebote zu halten.
16127PsalmPs1911961Die Schlingen der Sünder haben mich umfasst, doch dein Gesetz vergesse ich nicht.
16128PsalmPs1911962Ich stehe um Mitternacht auf, dich zu preisen deiner gerechten Gebote wegen.
16129PsalmPs1911963Ich bin der Genosse aller, die dich fürchten, und derer, die deine Gebote beobachten.
16130PsalmPs1911964Die Erde, o Herr! ist voll von deiner Huld, deine Satzungen lehre mich!
16131PsalmPs1911965Du hast deinem Diener Gutes erwiesen, Herr! gemäß deinem Worte.
16132PsalmPs1911966Lehre mich Güte, Zucht und Erkenntnis, den auf deine Gebote setze ich mein Vertrauen.
16133PsalmPs1911967Bevor ich gebeugt ward, habe ich gefehlt, darum beobachte ich dein Wort.
16134PsalmPs1911968Du bist gütig, in deiner Güte lehre mich deine Satzungen!
16135PsalmPs1911969Gar sehr hat sich die Bosheit der Stolzen wider mich gemehrt, aber ich sinne von ganzem Herzen deinen Geboten nach.
16136PsalmPs1911970Geronnen ist wie Milch ihr Herz; ich aber betrachte dein Gesetz.
16137PsalmPs1911971Es ist mir heilsam, dass ich gedemütigt ward, damit ich deine Satzungen lernte.
16138PsalmPs1911972Besser ist für mich das Gesetz deines Mundes als Tausende Goldes und Silbers.
16139PsalmPs1911973Deine Hände haben mich gemacht und gebildet; gib mir Einsicht, dass ich deine Gebote lerne.
16140PsalmPs1911974Die dich fürchten, werden mich sehen und sich freuen, denn auf deine Worte setze ich alle meine Hoffnung.
16141PsalmPs1911975Ich weiß, Herr! dass deine Gerichte gerecht sind, dass du mich in deiner Treue gedemütigt hast.
16142PsalmPs1911976Möchte deine Huld mich trösten nach deiner Verheißung an deinen Diener!
16143PsalmPs1911977Möchte dein Erbarmen über mich kommen, dass ich lebe; denn dein Gesetz ist meine Betrachtung.
16144PsalmPs1911978Zuschanden mögen werden die Übermütigen, denn sie haben mir Böses getan ohne Ursache, ich aber befleißige mich deiner Gebote.
16145PsalmPs1911979Es mögen sich zu mir wenden, die dich fürchten und die deine Zeugnisse kennen.
16146PsalmPs1911980Möge mein Herz in deinen Satzungen unsträflich sein, auf dass ich nicht zuschanden werde.
16147PsalmPs1911981Meine Seele schmachtet nach deinem Heile und auf dein Wort setze ich alle meine Hoffnung.
16148PsalmPs1911982Meine Augen schmachten nach deinem Worte und sagen: Wann wirst du mich trösten?
16149PsalmPs1911983Denn ich bin wie ein Schlauch im Reife geworden, deine Satzungen habe ich nicht vergessen.
16150PsalmPs1911984Wie viel sind noch die Tage deines Dieners, wann wirst du Gericht halten über meine Verfolger?
16151PsalmPs1911985Die Gottlosen sprechen vor mir eitle Dinge, doch nichts wie dein Gesetz.
16152PsalmPs1911986Alle deine Gebote sind Wahrheit, ohne Ursache haben sie mich verfolgt, hilf mir!
16153PsalmPs1911987Gar leicht hätten sie mich auf Erden vernichtet, doch ich verließ deine Satzungen nicht.
16154PsalmPs1911988Nach deiner Huld belebe mich, so will ich die Zeugnisse deines Mundes bewahren.
16155PsalmPs1911989Auf ewig, o Herr! Steht dein Wort im Himmel fest.
16156PsalmPs1911990Von Geschlecht zu Geschlecht währt deine Treue, du hast die Erde gegründet und sie dauert fort.
16157PsalmPs1911991Durch deine Anordnung steht die Zeit fest, den alles dient dir.
16158PsalmPs1911992Wäre nicht dein Gesetz meine Betrachtung, so wäre ich wohl umgekommen in meinem Elende.
16159PsalmPs1911993Ich werde deine Satzungen ewig nicht vergessen, den durch sie hast du mich am Leben erhalten.
16160PsalmPs1911994Dein bin ich, hilf mir, den deine Satzungen suche ich.
16161PsalmPs1911995Die Sünder lauern mir auf, um mich zu verderben; aber ich richte meinen Sinn auf deine Zeugnisse.
16162PsalmPs1911996Aller geschaffenen Dinge sah ich ein Ende, aber dein Gebot ist überaus weitreichend.
16163PsalmPs1911997Wie liebe ich dein Gesetz so sehr, o Herr! den ganzen Tag ist es meine Betrachtung.
16164PsalmPs1911998Du machst mich weiser als meine Feinde durch dein Gebot, den immerdar bleibt es bei mir.
16165PsalmPs1911999Weiser bin ich als alle, die mich lehrten, den deine Zeugnisse sind mein Sinnen.
16166PsalmPs19119100Ich bin weiser als Greise, den deine Gebote suchte ich.
16167PsalmPs19119101Von jedem bösen Wege hielt ich meine Füße zurück, damit ich deine Worte beobachtete.
16168PsalmPs19119102Von deinen Ordnungen wich ich nicht, denn du gabst sie mir als Gesetz.
16169PsalmPs19119103Wie süß sind deine Worte meinem Gaumen, süßer meinem Munde als Honig!
16170PsalmPs19119104Aus deinen Geboten ward ich einsichtig, darum hasse ich jeden Weg des Unrechts.
16171PsalmPs19119105Dein Wort ist meinen Füßen eine Leuchte auf meinen Wegen.
16172PsalmPs19119106Ich schwur und nahm mir vor, deine gerechten Ordnungen zu beobachten.
16173PsalmPs19119107Ich bin schwer gebeugt, o Herr! belebe mich nach deinem Worte.
16174PsalmPs19119108Lass dir, Herr! Die freiwilligen Opfer meines Mundes wohlgefällig sein und lehre mich deine Ordnungen.
16175PsalmPs19119109Mein Leben trage ich beständig in meinen Händen, aber ich habe dein Gesetz nicht vergessen.
16176PsalmPs19119110Die Sünder haben mir Fallstricke gelegt, aber ich bin von deinen Geboten nicht abgeirrt.
16177PsalmPs19119111Deine Zeugnisse habe ich zum Erbe erlangt auf immer, den sie sind das Frohlocken meines Herzens.
16178PsalmPs19119112Meines Herzens Neigung richtete ich darauf, deine Satzungen auf immer zu tun um der Vergeltung willen.
16179PsalmPs19119113Die Ungerechten hasse ich, doch dein Gesetz habe ich lieb.
16180PsalmPs19119114Du bist mein Helfer und mein Beschirmer und auf dein Wort setze ich alle meine Hoffnung.
16181PsalmPs19119115Weichet von mir, ihr Bösewichter! Denn ich will die Gebote meines Gottes durchforschen.
16182PsalmPs19119116O nimm mich auf nach deiner Verheißung, dass ich lebe, und lass meine Hoffnung nicht zuschanden werden!
16183PsalmPs19119117Hilf mir, so werde ich errettet und ich werde in deinen Satzungen immerdar sinnen.
16184PsalmPs19119118Du verwirfst alle, die von deinen Satzungen abirren, denn ihr Sinnen ist ungerecht.
16185PsalmPs19119119Für Übertreter erachte ich alle Sünder auf Erden, darum liebe ich deine Zeugnisse.
16186PsalmPs19119120Durchbohre mit der Furcht vor dir mein Fleisch! denn ich fürchte mich vor deinen Gerichten.
16187PsalmPs19119121Ich habe Recht und Gerechtigkeit geübt, gib mich nicht denen preis, die mir Gewalt antun!
16188PsalmPs19119122Tritt ein für deinen Diener zu seinem Heile, dass die Stolzen mich nicht unterdrücken!
16189PsalmPs19119123Meine Augen schmachten nach deinem Heile, dass die Stolzen mich nicht unterdrücken!
16190PsalmPs19119124Meine Augen schmachten nach deinem Heile und nach der Zusage deiner Gerechtigkeit.
16191PsalmPs19119125Ich bin dein Diener; gib mir Einsicht, dass ich deine Zeugnisse erkenne!
16192PsalmPs19119126Zeit ist es, zu handeln, o Herr! sie haben dein Gesetz zunichte gemacht.
16193PsalmPs19119127Darum liebe ich deine Gebote mehr als Gold und Edelsteine.
16194PsalmPs19119128Darum richte ich mich nach allen deinen Geboten, hasse alle ungerechten Wege.
16195PsalmPs19119129Gar wunderbar sind deine Zeugnisse, darum hat meine Seele sie erforscht.
16196PsalmPs19119130Die Belehrung deiner Worte erleuchtet und gibt den Unmündigen Einsicht.
16197PsalmPs19119131Ich öffne meinen Mund und atme lechzend, denn nach deinen Geboten verlangt mich.
16198PsalmPs19119132O schaue auf mich und erbarme dich meiner, nach dem Recht derer, die deinen Namen lieben.
16199PsalmPs19119133Leite meine Schritte nach deinem Ausspruche und kein Unrecht habe Macht über mich!
16200PsalmPs19119134Erlöse mich von den Bedrückungen der Menschen, dass ich deine Gebote halte.
16201PsalmPs19119135Lass dein Angesicht leuchten über deinen Diener und lehre mich deine Satzungen!
16202PsalmPs19119136Wasserbäche sind meinen Augen entströmt, weil sie dein Gesetz nicht beobachtet haben.
16203PsalmPs19119137Du bist gerecht, o Herr! und recht sind deine Gerichte.
16204PsalmPs19119138Du hast als Gerechtigkeit deine Zeugnisse geboten und deine Treue gar sehr.
16205PsalmPs19119139Mein Eifer verzehrt mich, weil meine Feinde deine Worte vergessen haben.
16206PsalmPs19119140Gar sehr ist dein Ausspruch in Feuer erprobt und dein Diener hat ihn lieb.
16207PsalmPs19119141Ich bin jung und verachtet, aber deine Satzungen vergesse ich nicht.
16208PsalmPs19119142Deine Gerechtigkeit ist Gerechtigkeit auf ewig und dein Gesetz Wahrheit.
16209PsalmPs19119143Trübsal und Bedrängnis haben mich betroffen, deine Gebote sind meine Betrachtung.
16210PsalmPs19119144Ewig sind deine Zeugnisse gerecht; gib mir Einsicht, so werde ich leben.
16211PsalmPs19119145Aus ganzem Herzen rufe ich, erhöre mich, Herr! so will ich deinen Satzungen nachforschen.
16212PsalmPs19119146Ich rufe zu dir, hilf mir, dass ich deine Gebote beobachte!
16213PsalmPs19119147Schon früh nahe ich dir und rufe, den ich hoffe gar sehr auf deine Worte.
16214PsalmPs19119148meine Augen richten sich zu dir schon vor der Morgendämmerung, damit ich deine Verheißungen betrachte.
16215PsalmPs19119149Herr! erhöre meine Stimme nach deiner Huld und nach deiner Gerechtigkeit belebe mich.
16216PsalmPs19119150Es nahen sich, die mich verfolgen, der Bosheit, aber von deinem Gesetze sind sie fern.
16217PsalmPs19119151Nahe bist du, Herr! und alle deine Wege sind Wahrheit.
16218PsalmPs19119152Längst weiß ich aus deinen Zeugnissen, dass du sie auf ewig gegründet hast.
16219PsalmPs19119153Siehe, meine Niedrigkeit an du errette mich, denn dein Gesetz habe ich nicht vergessen.
16220PsalmPs19119154Entscheide meinen Handel und erlöse mich, um deiner Verheißung willen belebe mich!
16221PsalmPs19119155Fern ist von den Sündern Heil, denn sie suchen deine Satzungen nicht.
16222PsalmPs19119156Deine Erbarmung, Herr! ist groß, nach deinem Rechte belebe mich.
16223PsalmPs19119157Viele verfolgen und bedrängen mich, von deinen Zeugnissen weiche ich nicht ab.
16224PsalmPs19119158Sehe ich Übertreter, so härme ich mich ab, weil sie deine Aussprüche nicht beobachten.
16225PsalmPs19119159Siehe, Herr! Dass ich deine Gebote liebe, nach deiner Huld belebe mich.
16226PsalmPs19119160Auf Wahrheit beruhen alle deine Worte, ewig währen alle Satzungen deiner Gerechtigkeit.
16227PsalmPs19119161Fürsten verfolgen mich ohne Ursache, doch vor deinen Worten bebt mein Herz.
16228PsalmPs19119162Ich freue mich über deine Verheißungen, wie einer, der auf große Beute trifft.
16229PsalmPs19119163Ich hasse das Unrecht und verabscheue es, doch dein Gesetz liebe ich.
16230PsalmPs19119164Siebenmal des Tages spreche ich dein Lob wegen deiner gerechten Satzungen.
16231PsalmPs19119165Reich an Frieden sind, die dein Gesetz lieben, und es gibt für sie keinen Anstoß.
16232PsalmPs19119166Ich harre auf dein Heil, o Herr! und liebe deine Gebote.
16233PsalmPs19119167Meine Seele beobachtet deine Zeugnisse und liebt sie gar sehr.
16234PsalmPs19119168Ich halte deine Gebote und deine Zeugnisse; denn alle meine Wege sind dir offenbar.
16235PsalmPs19119169Lass mein Flehen vor dein Angesicht gelangen, o Herr! nach deiner Verheißung gib mir Einsicht.
16236PsalmPs19119170Lass meine Bitte vor dein Angesicht kommen, nah deiner Verheißung errette mich!
16237PsalmPs19119171Meine Lippen sollen überströmen von Lobpreis, weil du mich deine Satzungen gelehrt hast.
16238PsalmPs19119172Meine Zunge soll deine Aussprüche verkünden, denn alle diene Gebote sind Gerechtigkeit.
16239PsalmPs19119173Deine Hand möge mich erretten, denn deine Gebote habe ich erwählt.
16240PsalmPs19119174Ich sehne mich nach deinem Heile, o Herr! und dein Gesetz ist meine Betrachtung.
16241PsalmPs19119175Meine Seele wird leben und dich loben und eine Gerichte werden mir helfen.
16242PsalmPs19119176Ich gehe irre wie ein Schaf, das verloren gegangen, suche deinen Diener, denn deine Gebote vergaß ich nicht.
16243PsalmPs191201Stufengesang. Zu dem Herrn rufe ich, da ich in Drangsal bin, und er erhört mich.
16244PsalmPs191202Herr! Rette meine Seele von ungerechten Lippen und von trügerischer Zunge!
16245PsalmPs191203Was wird man dir zuteilen oder welche Strafe dir zuteil werden lasen für deine tückische Zunge?
16246PsalmPs191204Scharfe Pfeile des Gewaltigen und versengende Kohlen.
16247PsalmPs191205Wehe mir, dass meine Pilgerschaft so lange dauert, dass ich wohne unter den Bewohnern Kedars! Zu lange schon ist meine Seele ein Fremdling.
16248PsalmPs191206Bei denen, die den Frieden hassen, bin ich friedlich; wenn ich mit ihnen rede, erheben sie Streit wider mich ohne Ursache!
16249PsalmPs191211Stufengesang. Ich hebe meine Augen zu den Bergen, von welchen mir Hilfe kommt.
16250PsalmPs191212Meine Hilfe kommt von dem Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat.
16251PsalmPs191213Er lasse deinen Fuß nicht wanken und er schlummere nicht, der dich behütet.
16252PsalmPs191214Siehe, er schlummert und schläft nicht, der Israel behütet!
16253PsalmPs191215Der Herr behütet dich, der Herr ist dein Schirm zu deiner Rechten.
16254PsalmPs191216Des Tags wird die Sonne dich nicht stechen noch der Mond des Nachts.
16255PsalmPs191217Der Herr behütet dich vor allem Übel, der Herr behüte deine Seele!
16256PsalmPs191218Der Herr behüte deinen Eingang und deinen Ausgang von nun an bis in Ewigkeit!
16257PsalmPs191221Stufengesang. Ich freute mich, als man zu mir sprach: Lasset uns zum Hause des Herrn gehen!
16258PsalmPs191222Unsere Füße stehen in deinen Torhallen, Jerusalem!
16259PsalmPs191223Jerusalem, das wieder gebaut wird wie eine Stadt, die sich zur Gemeinschaft zusammengefügt.
16260PsalmPs191224Dorthin ziehen ja die Stämme hinauf, die Stämme des Herrn, nach dem Gesetze für Israel, den Namen des Herrn zu preisen.
16261PsalmPs191225Denn dort stehen die Stühle zum Gerichte, die Stühle für das Haus Davids.
16262PsalmPs191226Erflehet Jerusalem Frieden und Überfluss werde denen zuteil, die dich lieben!
16263PsalmPs191227Friede sei in deiner Feste und Überfluss in deinen Türmern!
16264PsalmPs191228Um meiner Brüder und meiner Nächsten willen wünsche ich dir Frieden!
16265PsalmPs191229Um des Hauses des Herrn, unsres Gottes, willen will ich alles Gute für dich erflehen.
16266PsalmPs191231Stufengesang. Zu dir erhebe ich meine Augen, der du im Himmel wohnst!
16267PsalmPs191232Siehe! Wie die Augen der Knechte auf die Hände ihrer Herren, wie die Augen der Magd auf die Hände ihrer Gebieterin, so schauen unsere Augen auf den Herrn, unsern Gott, bis er sich unser erbarmt.
16268PsalmPs191233Erbarme dich unser, o Herr! erbarme dich unser; gar sehr sind wir gesättigt mit Verachtung.
16269PsalmPs191234Ja, reichlich sind unsere Seelen, zum Gespötte sind wir den Reichen und zur Verachtung den Stolzen.
16270PsalmPs191241Stufengesang. Wäre nicht der Herr mit uns gewesen, so sage nun Israel,
16271PsalmPs191242wäre nicht der Herr mit uns gewesen, als die Menschen sich wider uns erhoben,
16272PsalmPs191243so hätten sie uns wohl lebendig verschlungen; als ihr Zorn wider uns entbrannte,
16273PsalmPs191244hätte uns das Wasser wohl mit sich fortgerissen.
16274PsalmPs191245Dann wäre unsere Seele durch einen Strom gegangen, wohl wäre unsere Seele durch unerträgliche Wasser gegangen.
16275PsalmPs191246Gepriesen sei der Herr, dass er uns ihren Zähnen nicht zum Raube dahingab.
16276PsalmPs191247Unsere Seele entrann gleich einem Vogel aus der Schlinge der Vogelsteller, die Schlinge zerriss und wir wurden frei.
16277PsalmPs191248Unsere Hilfe ist im Namen des Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat.
16278PsalmPs191251Stufengesang. Die auf den Herrn vertrauen, sind wie der Berg Sion; es wankt nicht in Ewigkeit, wer wohnt
16279PsalmPs191252in Jerusalem. Rings um dasselbe sind Berge und der Herr um sein Volk von nun an bis in Ewigkeit.
16280PsalmPs191253Nicht wird der Herr die Zuchtrute der Sünder auf dem Anteile der Gerechten ruhen lassen, dass nicht die Gerechten ihre Hände nach Unrecht ausstrecken.
16281PsalmPs191254Den Guten tue Gutes, Herr! und denen, die aufrichtigen Herzens sind.
16282PsalmPs191255Doch die auf krumme Wege abbiegen, wird der Herr hinwegraffen mit den Übeltätern. Friede komme über Israel!
16283PsalmPs191261Stufengesang. Als der Herr die Gefangenschaft Sions wendete, glichen wir Getrösteten.
16284PsalmPs191262Da ward unser Mund voll der Freude und unsere Zunge voll des Jubels, da sprach man unter den Heiden: Der Herr hat Großes an ihnen getan.
16285PsalmPs191263Ja, Großes hat der Herr an uns getan, wir sind fröhlich geworden.
16286PsalmPs191264Wende, o Herr! unsere Gefangenschaft, gleich dem Bache im Mittagslande.
16287PsalmPs191265Die mit Tränen säen, werden mit Frohlocken ernten.
16288PsalmPs191266Sie gehen dahin mit Weinen, ihren Samen ausstreuend, aber sie werden mit Frohlocken kommen, ihre Garben tragend.
16289PsalmPs191271Stufengesang Salomons. Wenn der Herr nicht das Haus baut, so mühen sich die Bauleute umsonst; wenn der Herr nicht die Stadt behütet, so wacht der Hüter umsonst.
16290PsalmPs191272Vergeblich ist es für euch, vor Tage aufzustehen; stehet immer auf, nachdem ihr lange gesessen, die ihr das Brot der Schmerzen esset! während er seinen Geliebten Schlaf gibt.
16291PsalmPs191273Sehet, vom Herrn verliehener Besitz sind Kinder, ein Lohn von ihm die Leibesfrucht.
16292PsalmPs191274Wie Pfeile in der Hand eines Helden, so sind die Kinder der Vertriebenen.
16293PsalmPs191275Glückselig der Mann, der sein Verlangen damit erfüllt sieht; er wird nicht zuschanden, wenn er mit seinen Feinden im Tore rechtet.
16294PsalmPs191281Stufengesang. Glückselig alle, welche den Herrn fürchten, die auf seinen Wegen wandeln.
16295PsalmPs191282Denn was deine Hände erarbeitet, wirst du genießen; glücklich bist du und es wird dir wohl gehen!
16296PsalmPs191283Dein Weib ist wie ein fruchtbarer Weinstock im Innern deines Hauses, deine Kinder wie Ölbaumschößlinge rings um deinen Tisch her.
16297PsalmPs191284Siehe, so wird der Mann gesegnet, der den Herrn fürchtet!
16298PsalmPs191285Der Herr segne dich von Sion aus und du mögest alle Tage deines Lebens das Glück Jerusalems schauen
16299PsalmPs191286und Kinder deiner Kinder schauen. Friede über Israel!
16300PsalmPs191291Stufengesang. Oftmals haben sie mich bedrängt von meiner Jugend an, so spreche Israel,
16301PsalmPs191292oftmals haben sie mich bedrängt von meiner Jugend an, doch nicht haben sie mich überwältigt.
16302PsalmPs191293Auf meinem Rücken schmiedeten die Sünder, trieben ihre Bosheit lange fort;
16303PsalmPs191294aber der Herr, der Gerechte, zerbrach der Sünder Nacken.
16304PsalmPs191295Beschämt müssen werden und zurückweichen alle, die Sion hassen.
16305PsalmPs191296Sie mögen werden wie das Gras auf den Dächern, das welkt, ehe man es noch ausreißt,
16306PsalmPs191297mit dem der Schnitter seine Hand nicht füllt noch der Garbenbinder seinen Schoß.
16307PsalmPs191298Und die Vorübergehenden sprechen nicht: Der Segen des Herrn sei über euch, wir segnen euch im Namen des Herrn.
16308PsalmPs191301Stufengesang. Aus der Tiefe rufe ich zu dir, o Herr!
16309PsalmPs191302Herr! Erhöre meine Stimme! Lass deine Ohren aufmerken auf das Rufen meines Flehens!
16310PsalmPs191303Wenn du auf die Verschuldungen acht haben willst, Herr! o Herr! wer wird alsdann bestehen?
16311PsalmPs191304Doch bei dir ist Vergebung und um deines Gesetzes willen harre ich auf dich, o Herr! Meine Seele harrt auf sein Wort.
16312PsalmPs191305Meine Seele harrt auf den Herrn.
16313PsalmPs191306Von der Morgenwache bis zur Nacht hoffe Israel auf den Herrn,
16314PsalmPs191307denn bei dem Herrn ist Erbarmen und bei ihm ist überreiche Erlösung.
16315PsalmPs191308Und er wird Israel erlösen von aller seiner Sündenschuld.
16316PsalmPs191311Stufengesang Davids. O Herr! mein Herz hat sich nicht erhoben und meine Augen sind nicht hoffärtig und ich gehe nicht mit Dingen um, die zu groß und die zu wunderbar für mich sind.
16317PsalmPs191312Fürwahr! demütig war mein Sinn, nicht erhob ich mich in Stolz. Wie ein entwöhntes Kind an seiner Mutter, so ist meiner Seele Lohn.
16318PsalmPs191313Hoffe Israel auf den Herrn von nun an bis in Ewigkeit!
16319PsalmPs191321Stufengesang. Gedenke, Herr! Davids und all seiner Geduld,
16320PsalmPs191322wie er dem Herrn geschworen, dem Gott Jakobs gelobt hat:
16321PsalmPs191323Nicht will ich in das Gezelt meines Hauses treten, will nicht das Lager meines Bettes besteigen,
16322PsalmPs191324will meinen Augen keinen Schlaf gönnen noch meinen Augenlidern Schlummer
16323PsalmPs191325und meinen Schläfen keine Ruhe, bis ich eine Stätte gefunden für den Herrn, eine Wohnung für den Gott Jakobs.
16324PsalmPs191326Siehe, wir hörten von ihr in Ephrata; wir fanden sie im Waldgefilde.
16325PsalmPs191327Lasset uns in sein Zelt eingehen, anbeten an dem Orte, wo seine Füße stehen.
16326PsalmPs191328Erhebe dich, Herr! zu deiner Ruhe, du und die Lade deiner Heiligkeit!
16327PsalmPs191329Deine Priester mögen sich in Gerechtigkeit kleiden, deine Heiligen frohlocken!
16328PsalmPs1913210Um Davids, deines Dieners, willen weise das Antlitz deines Gesalbten nicht ab!
16329PsalmPs1913211Der Herr schwor David getreue Verheißung und wird sie nicht brechen: „Von deines Leibes Frucht werde ich auf deinen Thron setzen.“
16330PsalmPs1913212Wenn deine Söhne meinen Bund bewahren und diese meine Zeugnisse, welche ich sie lehre, so sollen auch ihre Söhne für und für auf deinem Throne sitzen.
16331PsalmPs1913213Ja, der Herr hat Sion auserwählt, hat es auserwählt zu seiner Wohnung.
16332PsalmPs1913214Dies ist meine Ruhestätte auf ewig, hier will ich wohnen, denn ich habe sie erkoren.
16333PsalmPs1913215Seine Witwen will ich reichlich segnen, seine Armen mit Brot sättigen.
16334PsalmPs1913216Seine Priester will ich mit Heil kleiden, seine Heiligen sollen frohlockend jubeln.
16335PsalmPs1913217Dort will ich Davids Horn wachsen lassen, eine Leuchte zurichten meinem Gesalbten.
16336PsalmPs1913218Seine Feinde will ich in Schmach hüllen, über ihm aber soll meine Heiligung erblühen.
16337PsalmPs191331Stufengesang Davids. Siehe, wie gut ist es und wie lieblich, wenn Brüder in Eintracht beisammen wohnen!
16338PsalmPs191332Wie das Salböl auf dem Haupte, das herabfließt auf den Bart, den Bart Aarons, das herabfließt auf den Saum seines Kleides.
16339PsalmPs191333Wie der Tau des Hermon, der auf den Berg Sion herniederfällt. Denn dorthin hat der Herr Segen entsendet und Leben bis in Ewigkeit!
16340PsalmPs191341Stufengesang. Auf! Preiset den Herrn, ihr alle Diener des Herrn! die ihr im Hause des Herrn stehet, in dem Vorhofe des Hauses unsers Gottes.
16341PsalmPs191342Erhebet des Nachts eure Hände zum Heiligtume und preiset den Herrn!
16342PsalmPs191343Der Herr segne dich von Sion aus, der Himmel und Erde gemacht hat!
16343PsalmPs191351Alleluja! Lobet den Namen des Herrn, lobet ihr Diener den Herrn,
16344PsalmPs191352die ihr im Hause des Herrn stehet, in den Vorhöfen des Hauses unsers Gottes!
16345PsalmPs191353Lobet den Herrn, denn der Herr ist gütig; lobsinget seinem Namen, denn er ist lieblich!
16346PsalmPs191354Denn der Herr hat sich Jakob auserwählt, Israel zu seinem Eigentum.
16347PsalmPs191355Denn ich weiß, dass der Herr groß und unser Gott über alle Götter erhaben ist.
16348PsalmPs191356Alles, was er immer will, führt der Herr aus im Himmel, auf Erden, im Meere und in allen Tiefen;
16349PsalmPs191357der Wolken herbeiführt vom Ende der Erde her, Blitze zum Regen schafft, der die Winde aus seinen Schatzkammern hervorholt,
16350PsalmPs191358der die Erstgeburt Ägyptens schlug, Menschen wie Vieh;
16351PsalmPs191359der Zeichen und Wunder in deine Mitte sandte, Ägypten! Wider Pharao und wider alle seine Knechte;
16352PsalmPs1913510der viele Völker schlug und mächtige Könige tötete,
16353PsalmPs1913511Sehon, den König der Amorrhiter, Og, den König von Basan, und alle Reiche Kanaans,
16354PsalmPs1913512und ihr Land zum Erbe gab, zum Erbe seinem Volke Israel.
16355PsalmPs1913513Dein Name, o Herr! währt ewig, dein Gedenken, o Herr, geht von Geschlecht zu Geschlecht.
16356PsalmPs1913514Denn der Herr schafft seinem Volke Recht und lässt sich erbitten über seine Diener.
16357PsalmPs1913515Die Götzen der Heiden sind Silber und Gold, Gebilde von Menschenhänden.
16358PsalmPs1913516Sie haben einen Mund und reden nicht, sie haben Augen und sehen nicht.
16359PsalmPs1913517Sie haben Ohren und hören nicht und kein Odem ist in ihrem Munde.
16360PsalmPs1913518Es mögen ihnen gleich werden, die sie machen, und alle, die auf sie ihr Vertrauen setzen.
16361PsalmPs1913519Haus Israel, preiset den Herrn! Haus Aaron, preiset den Herrn!
16362PsalmPs1913520Haus Levi, preiset den Herrn! Die ihr den Herrn fürchtet, preiset den Herrn!
16363PsalmPs1913521Gepriesen sei der Herr von Sion aus, er, der in Jerusalem wohnt!
16364PsalmPs191361Aleluja! preiset den Herrn, denn er ist gütig, denn ewig währt seine Güte!
16365PsalmPs191362Preiset den Gott der Götter, denn ewig währt seine Güte!
16366PsalmPs191363Preiset den Herrn der Herren, denn ewig währt seine Güte!
16367PsalmPs191364Der allein große Wunder tut, denn ewig währt seine Güte!
16368PsalmPs191365Der die Himmel mit Einsicht schuf, denn ewig währt seine Güte!
16369PsalmPs191366Der die Erde über den Wassern festgegründet hat, denn ewig währt seine Güte!
16370PsalmPs191367Der die großen Lichter schuf, denn ewig währt seine Güte!
16371PsalmPs191368Die Sonne zur Herrschaft über den Tag, denn ewig währt seine Güte!
16372PsalmPs191369Den Mond und die Sterne zur Herrschaft über die Nacht, denn ewig währt seine Güte!
16373PsalmPs1913610Der Ägypten mit seinen Eingeborenen schlug, denn ewig währt seine Güte!
16374PsalmPs1913611Der Israel aus ihrer Mitte herausführte, denn ewig währt seine Güte!
16375PsalmPs1913612Mit mächtiger Hand und erhobenem Arm, denn ewig währt seine Güte!
16376PsalmPs1913613Der das Rote Meer in Teile schied, denn ewig währt seine Güte!
16377PsalmPs1913614Und Israel mitten hindurchführte, denn ewig währt seine Güte!
16378PsalmPs1913615Und Pharao und sein Heer ins Rote Meer stieß, denn ewig währt seine Güte!
16379PsalmPs1913616Der sein Volk durch die Wüste geleitete, denn ewig währt seine Güte!
16380PsalmPs1913617Der große Könige schlug, denn ewig währt seine Güte!
16381PsalmPs1913618Und mächtige Könige tötete, denn ewig währt seine Güte!
16382PsalmPs1913619Sehon, den König der Amorrhiter, denn ewig währt seine Güte!
16383PsalmPs1913620Und Og, den König von Basan, denn ewig währt seine Güte!
16384PsalmPs1913621Und ihr Land zum Erbbesitze gab, denn ewig währt seine Güte!
16385PsalmPs1913622zum Erbbesitze seinem Diener Israel, denn ewig währt seine Güte!
16386PsalmPs1913623Der in unserer Niedrigkeit unser gedachte, denn ewig währt seine Güte!
16387PsalmPs1913624Und uns von unsern Feinden erlöste, denn ewig währt seine Güte!
16388PsalmPs1913625Der allem Fleische Speise gibt, denn ewig währt seine Güte!
16389PsalmPs1913626Preiset den Gott des Himmels, denn ewig währt seine Güte! Preiset den Herrn der Herren, denn ewig währt seine Güte!
16390PsalmPs191371Psalm Davids, von Jeremias. An den Strömen Babylons, dort saßen wir und weinten, indem wir Sions gedachten.
16391PsalmPs191372An den Weiden, in des Landes Mitte, hingen wir unsere Harfen auf.
16392PsalmPs191373Denn die uns gefangen fortgeführt, forderten daselbst von uns Lieder, und die uns hinweggeschleppt hatten, sprachen: “Singet uns ein Loblied von Sions Liedern!”
16393PsalmPs191374Wie sollten wir des Herrn Lied singen in fremden Lande?
16394PsalmPs191375Wenn ich dein vergesse, Jerusalem, so möge meine Rechte der Vergessenheit anheimfallen.
16395PsalmPs191376Meine Zunge klebe an meinem Gaumen, wenn ich deiner nicht gedenke, wenn ich Jerusalem nicht achte als den Gipfel meiner Freuden!
16396PsalmPs191377Gedenke, Herr! den Söhnen Edoms den Tag Jerusalems, die da sprachen: Zerstöret, zerstöret sie bis auf den Grund!
16397PsalmPs191378Tochter Babylons, du Unglückselige! Wohl dem, der dir nach Verdienst vergelten wird, was du an uns getan!
16398PsalmPs191379Wohl dem, der deine kleinen Kinder ergreift und sie an den Fels hinschmettert!
16399PsalmPs191381Von David. Ich will dich preisen, Herr! von ganzem Herzen, denn du hast die Worte meines Mundes erhört; angesichts der Engel will ich dir lobsingen,
16400PsalmPs191382will anbeten gegen deinen heiligen Tempel hin und deinen Namen preisen um deiner Güte und deiner Treue willen, denn du hast deinen heiligen Namen überaus groß gemacht.
16401PsalmPs191383An welchem Tage immer ich dich anrufe, erhöre mich; du wollest die Kraft in meiner Seele mehren!
16402PsalmPs191384Es sollen dich preisen, Herr! alle Könige der Erde, weil sie alle Worte deines Mundes vernommen,
16403PsalmPs191385und sollen singen von den Wegen des Herrn, denn groß ist die Herrlichkeit des Herrn.
16404PsalmPs191386Denn erhaben ist der Herr und schaut auf das Niedrige und erkennt das Hohe von ferne.
16405PsalmPs191387Wenn ich mitten von Drangsal wandeln muss, wirst du mich am Leben erhalten; und wider den Zorn meiner Feinde wirst du deine Hand ausstrecken, und deine Rechte wird mir helfen.
16406PsalmPs191388Der Herr wird für mich vergelten. Herr! deine Barmherzigkeit währt ewig; verschmähe die Werke deiner Hände nicht!
16407PsalmPs191391Zum Ende, ein Psalm Davids. Herr, du erforschest mich und erkennst mich,
16408PsalmPs191392du kennst mein Sitzen und mein Aufstehen.
16409PsalmPs191393Du verstehst meine Gedanken von ferne, du durchforschest meinen Pfad und meinen Anteil
16410PsalmPs191394und alle meine Wege siehst du voraus; denn es ist kein Wort auf meiner Zunge.
16411PsalmPs191395Siehe, Herr! Du weißt alles, das neue und das Alte; du hast mich gebildet und deine Hand auf mich gelegt.
16412PsalmPs191396Allzu wunderbar ist dein Wissen für mich; zu hoch ist es, ich vermag nicht es zu erreichen!
16413PsalmPs191397Wohin soll ich gehen vor deinem Geiste? Und wohin fliehen vor deinem Angesichte?
16414PsalmPs191398Stiege ich zum Himmel empor, so bist du da; fliege ich in die Unterwelt hinab, so bist du da!
16415PsalmPs191399Erhöbe ich bei der Morgenröte meine Flügel und ließe mich nieder am äußersten Ende des Meeres,
16416PsalmPs1913910so wird auch dort deine Hand mich leiten und deine Rechte mich lenken.
16417PsalmPs1913911Und spräche ich: Vielleicht kann Finsternis mich decken, so wird die Nacht mir Licht bei meiner Freude.
16418PsalmPs1913912Denn vor dir ist die Finsternis nicht dunkel und die Nacht hell wie der Tag; wie ihre Finsternis, so ist sein Licht!
16419PsalmPs1913913Denn du hast meine Nieren in deiner Gewalt; du nahmst mich meiner von meiner Mutterleibe her an.
16420PsalmPs1913914Ich preise dich, dass du so ehrfurchtgebietend bist; deine Werke sind wunderbar und meine Seele erkennt dies wohl.
16421PsalmPs1913915Mein Gebein war nicht verborgen vor dir, das du im Verborgenen gebildet hast, noch mein Wesen in der Erde tiefem Schoße.
16422PsalmPs1913916Da ich noch unvollendet war, sahen mich deine Augen und in dein Buch sind alle verzeichnet; ihre Tage sind bestimmt, ehe noch jemand in denselben da ist.
16423PsalmPs1913917Aber bei mir sind deine Freunde, o Gott! hoch geehrt, ihr Vorrang ist überaus mächtig geworden.
16424PsalmPs1913918Wollte ich sie zählen, so sind ihrer mehr als der Sand; stehe ich auf, so bin ich noch bei dir!
16425PsalmPs1913919O dass du die Sünder töten wolltest, o Gott! ihr Männer des Blutes, weichet von mir!
16426PsalmPs1913920Denn ihr sagt bei euch: Deine Städte werden sie vergeblich gewinnen!
16427PsalmPs1913921Sollte ich die nicht hassen, Herr! die dich hassen, und über deine Feinde mich nicht härmen?
16428PsalmPs1913922Mit vollstem Hasse hasse ich sie und als Feinde Gottes gelten sie mir.
16429PsalmPs1913923Prüfe mich, o Gott! und erkenne mein Herz, erforsche mich und erkenne meine Pfade
16430PsalmPs1913924und siehe, ob ich auf bösem Wege bin, und leite mich auf ewigem Wege!
16431PsalmPs191401Zum Ende, Psalm Davids.
16432PsalmPs191402Rette mich, o Herr, von bösen Menschen, von gottlosen Leuten rette mich,
16433PsalmPs191403die da in ihrem Herzen Böses sinnen und beständig Streit anstiften.
16434PsalmPs191404Sie spitzen ihre Zungen wie die Schlangen, Natterngift ist unter ihren Lippen.
16435PsalmPs191405Beschütze mich, Herr! vor der Hand der Sünder und von gottlosen Menschen errette mich, die darauf sinnen, meine Füße zum Falle zu bringen.
16436PsalmPs191406Stolze legten mir verborgene Schlingen, bereiteten Stricke aus zum Netze, stellten mir eine Falle hart am Wege.
16437PsalmPs191407Ich sprach zu dem Herrn: Du bist mein Gott, erhöre, Herr! die Stimme meines Flehens.
16438PsalmPs191408O Herr, Herr! Du Stärke meines Heiles, du beschirmst mein Haupt am Tage des Kampfes.
16439PsalmPs191409Gib mich nicht den Sündern preis, o Herr! wider meinen Willen; sie machen Anschläge wider mich, verlass mich nicht, damit sie sich nicht etwa überheben.
16440PsalmPs1914010Das Haupt derer, die mich umlagern, das Unheil ihrer Lippen wird auf sie selber fallen.
16441PsalmPs1914011Glühende Kohlen werden auf sie niederfallen, ins Feuer wirst du sie stürzen; ihr Elend werden sie nicht aushalten.
16442PsalmPs1914012Der Mann der verleumderischen Zunge wird nicht bestehen auf Erden, den Ungerechten wird Unglück treffen bis zum Untergange.
16443PsalmPs1914013Ich weiß, dass der Herr dem Dürstigen Recht schaffen wird und Rache den Armen.
16444PsalmPs1914014Doch die Gerechten werden deinen Namen preisen und die Aufrichtigen werden vor deinem Angesichte wohnen.
16445PsalmPs191411Ein Psalm Davids. Zu dir rufe ich, o Herr! erhöre mich; merke auf meine Stimme, wenn ich zu dir rufe.
16446PsalmPs191412Mein Gebet steige wie Rauchopfer zu dir empor, meiner Hände Erhebung sei wie ein Abendopfer.
16447PsalmPs191413Setze, Herr! meinem Munde eine Wache und feste Tore an meine Lippen ringsum.
16448PsalmPs191414Lass mein Herz sich nicht boshaften Dingen zuneigen, meiner Sünden Entschuldigung zu suchen, wie die Menschen tun, welche Frevel üben; ich will nicht Anteil haben an dem, was sie sich erwählt haben.
16449PsalmPs191415Der Gerechte möge mich züchtigen in Güte und mich rügen, aber des Sünders Öl soll mein Haupt nicht salben, den noch richtet sich mein Gebet wider das, woran sie ihre Lust haben.
16450PsalmPs191416Hinabgestürzt wurden von Felsen ihre Richter und zerschmettert, sie werden meine Worte hören, wie gewaltig sie sind.
16451PsalmPs191417Wie die Erdschollen aufgerissen über den Acker hingeworfen werden, sind unsere Gebeine hingestreut am Rande der Unterwelt.
16452PsalmPs191418Doch auf dich, Herr, Herr! blicken ja meine Augen; auf dich hoffe ich, raffe mich nicht dahin!
16453PsalmPs191419Bewahre mich vor der Schlinge, die sie mir legen, und vor den Fallstricken der Übeltäter!
16454PsalmPs1914110Die Sünder mögen in ihr Netz fallen, ich aber bleibe allein, bis ich daran vorübergegangen.
16455PsalmPs191421Unterweisung Davids, da er in der Höhle war, ein Gebet.
16456PsalmPs191422Mit meiner Stimme rufe ich zu dem Herrn, mit meiner Stimme flehe ich zu dem Herrn.
16457PsalmPs191423Ich schütte vor seinem Agesichte meine Klage aus und tue ihm meine Drangsal kund.
16458PsalmPs191424Wenn mein Geist in mir verzagt, kennst du meine Wege. Auf dem Wege, auf dem ich wandle, haben sie mir eine verborgene Schlinge gelegt.
16459PsalmPs191425Schaue ich zur Rechten und blicke aus, so ist niemand, der mich erkennt. Versperrt ist mir die Flucht und niemand nimmt sich meiner Seele an!
16460PsalmPs191426Zu dir rufe ich, Herr! und spreche: Du bist meine Hoffnung, mein Teil im Lande der Lebendigen!
16461PsalmPs191427Achte auf mein Flehen, denn ich bin tief gebeugt: errette mich von meinen Verfolgern, denn sie sind mir übermächtig geworden.
16462PsalmPs191428Führe aus dem Kerker meine Seele, damit ich deinen Namen preise; die Gerechten harren meiner, bis du mir vergiltst.
16463PsalmPs191431Psalm Davids, als ihn sein Sohn Absalom verfolgte. Herr, erhöre mein Gebet, vernimm mein Flehen nach deiner Treue, erhöre mich nach deiner Gerechtigkeit
16464PsalmPs191432und gehe nicht ins Gericht mit deinem Diener, denn vor deinem Angesichte wird kein Lebender gerecht erfunden!
16465PsalmPs191433Denn der Feind verfolgt meine Seele, tritt mein Leben zur Erde, stößt mich in die Finsternis hinab, gleich den längst Verstorbenen.
16466PsalmPs191434Und mein Geist ist in mir geängstigt, mein Herz in mir erschrocken.
16467PsalmPs191435Ich gedenke der alten Zeiten, ich sinne all deinem Tun nach, betrachte, was deine Hände vollbracht.
16468PsalmPs191436Ich breite meine Hände aus zu dir; wie wasserloses Land dürstet meine Sele nach dir.
16469PsalmPs191437Eilends erhöre mich, Herr! mein Geist schwindet dahin; o wende dein Angesicht nicht von mir, dass ich nicht denen gleich werde, die in die Grube fahren.
16470PsalmPs191438Lass mich früh deine Erbarmung hören, denn auf dich hoffe ich. Tue mir den Weg kund, auf dem ich wandeln soll, denn zu dir erhebe ich meine Seele.
16471PsalmPs191439Errette mich von meinen Feinden, o Herr! zu dir nehme ich meine Zuflucht.
16472PsalmPs1914310Nach deinem Willen lehre mich tun, denn du bist mein Gott; dein gütiger Geist führe mich auf rechter Bahn!
16473PsalmPs1914311Um deines Namens willen belebe mich wieder, nach deiner Gerechtigkeit rette aus der Drangsal meine Seele,
16474PsalmPs1914312und nach deiner Barmherzigkeit zerstreue meine Feinde und vernichte alle, die meine Seele bedrängen, denn ich bin dein Diener!
16475PsalmPs191441Psalm Davids wider Goliath. Gepriesen sei der Herr, mein Gott, der meine Hände zum Kampfe unterwies und meine Finger zum Streite.
16476PsalmPs191442Er ist mein Erbarmer und meine Zuflucht, mein Helfer und mein Befreier, mein Schützer, auf ihn vertraue ich; er ist´s, der mir mein Volk unterwirft.
16477PsalmPs191443Herr! was ist der Mensch, dass du dich ihm zu erkennen gibst, oder der Menschensohn, dass du seiner achtest?
16478PsalmPs191444Der Mensch ist gleich der Nichtigkeit, seine Tage gehen vorüber wie ein Schatten.
16479PsalmPs191445Neige, Herr! deine Himmel und steige hernieder; rühre die Berge an, dass sie rauchen.
16480PsalmPs191446Lass Blitze leuchten und zerstreue sie, entsende deine Pfeile und verwirre sie!
16481PsalmPs191447Strecke deine Hand aus der Höhe, entreiße mich und errette mich aus mächtigen Wassern, aus der Hand der Söhne der Fremde!
16482PsalmPs191448Ihr Mund redet Trug, ihre Rechte ist eine Rechte des Unrechtes.
16483PsalmPs191449O Gott! ein neues Lied will ich dir singen, auf zehnsaitiger Harfe dir lobsingen.
16484PsalmPs1914410Der du den Königen Heil gewährst, der du David, deinen Diener, dem Schwerte des Unheils entrissen hast;
16485PsalmPs1914411entreiße mich und errette mich aus der Hand der Söhne der Fremde, deren Mund Trug redet und deren Rechte eine Rechte des Unrechtes ist.
16486PsalmPs1914412Ihre Söhne sind wie junge Pflanzen in ihrer Jugendfülle, ihre Töchter geputzt, ringsum in Schmuck gehüllt, gleich einem Tempel.
16487PsalmPs1914413Ihre Speicher sind gefüllt, von einem strömt Überfluss in den anderen, ihre Schafe sind fruchtbar und zahllos auf ihren Triften,
16488PsalmPs1914414ihre Rinder sind fett, kein Einsturz, kein Mauerriss noch Klagegeschrei ist auf ihren Gassen.
16489PsalmPs1914415Glückselig preist man ein Volk, dem solches zuteil wird, doch glückselig nur das Volk, dessen Gott der Herr ist!
16490PsalmPs191451Ein Lobgesang Davids. Ich will dich erheben, Gott, mein König! und deinen Namen immerdar und ewig preisen.
16491PsalmPs191452Ich will dich preisen jeden Tag und deinen Namen immerdar du ewig loben.
16492PsalmPs191453Der Herr ist groß und sehr preiswürdig und seiner Größe ist kein Ende.
16493PsalmPs191454Ein Geschlecht rühme dem anderen deine Werke und verkünde deine Macht.
16494PsalmPs191455Sie sollen die hehre Herrlichkeit deiner Heiligkeit verkünden und deine Wundertaten erzählen,
16495PsalmPs191456die Gewalt deiner Schreckenstaten preisen und deine Größe verkünden.
16496PsalmPs191457Das Gedächtnis deiner übergroßen Lieblichkeit sollen sie reichlich kund tun und ob deiner Gerechtigkeit jubeln.
16497PsalmPs191458Gnädig und barmherzig ist der Herr, langmütig und von reicher Erbarmung.
16498PsalmPs191459Liebreich ist der Herr gegen alle und seine Erbarmungen erstrecken sich über alle seine Werke.
16499PsalmPs1914510O Herr! Alle deine Werke sollen dich preisen und deine Heiligen dich rühmen.
16500PsalmPs1914511Die Herrlichkeit deines Königtums sollen sie verkünden und von deiner Macht erzählen,
16501PsalmPs1914512um den Menschenkindern deine Macht kundzutun und die Pracht und Herrlichkeit deines Königtums.
16502PsalmPs1914513Dein Königtum ist ein Königtum auf ewige Zeiten und deine Herrschaft von Geschlecht zu Geschlecht. Der Herr ist getreu in allen seinen Worten und heilig in allen seinen Werken.
16503PsalmPs1914514Der Herr stützt alle, die sinken, und richtet alle Gebeugten auf.
16504PsalmPs1914515Aller Augen harren auf dich, Herr! und du gibst ihnen Speise zu rechter Zeit.
16505PsalmPs1914516Du öffnest deine Hand und sättigst alles, was lebt, mit Segen.
16506PsalmPs1914517Gerecht ist der Herr auf allen seinen Wegen und heilig in seinen Werken.
16507PsalmPs1914518Nahe ist der Herr allen, die ihn anrufen, allen, die ihn anrufen in Aufrichtigkeit.
16508PsalmPs1914519Er tut den Willen derer, die ihn fürchten, und erhört ihr Flehen und rettet sie.
16509PsalmPs1914520Der Herr behütet alle, die ihn lieben, jedoch alle Sünder wird er vertilgen.
16510PsalmPs1914521Es soll mein Mund des Herrn Lob verkünden und alles Fleisch soll seinen heiligen Namen preisen, immerdar und ewig!
16511PsalmPs191461Alleleuja! von Aggäus und Zacharias!
16512PsalmPs191462Lobe, meine Seele, den Herrn! Ich will den Herrn loben, so lange ich lebe; meinen Gott lobsingen, so lange ich lebe. Vertraut nicht auf Fürsten,
16513PsalmPs191463auf Menschenkinder, die nicht helfen können!
16514PsalmPs191464Wenn sein Odem ausgeht, kehrt er zurück zu seiner Erde; an jenem Tage vergehen alle ihre Gedanken.
16515PsalmPs191465Glückselig, wessen Helfer der Gott Jakobs ist, der seine Hoffnung auf den Herrn, seinen Gott, setzt,
16516PsalmPs191466der Himmel und Erde erschaffen hat, das Meer und alles, was darin ist;
16517PsalmPs191467der ewig Treue wahrt, Recht schafft denen, die Unrecht leiden, du den Hungrigen Speise gibt. Der Herr erlöst die gefangenen,
16518PsalmPs191468der Herr erleuchtet die Blinden, der Herr richtet die Gebeugten auf, der Herr liebt die Gerechten.
16519PsalmPs191469Der Herr beschützt die Fremdlinge, der Waise und der Witwe nimmt er sich an und vernichtet die Wege der Sünder.
16520PsalmPs1914610Der Herr ist König in Ewigkeit, dein Gott, o Sion! Von Geschlecht zu Geschlecht.
16521PsalmPs191471Alleluja! Lobet den Herrn, denn Lobsingen ist gut; liebliches und fröhliches Lob werde unserm Gott dargebracht.
16522PsalmPs191472Der Herr erbaut Jerusalem, er sammelt die Zerstreuten von Israel.
16523PsalmPs191473Er heilt, die zerknirschten Herzens sind, und verbindet ihre Wunden.
16524PsalmPs191474Er zählt die Menge der Sterne, ruft sie alle mit Namen.
16525PsalmPs191475Groß ist unser Herr und groß seine Macht und seiner Weisheit ist kein Maß.
16526PsalmPs191476Der Herr erhebt die Sanftmütigen und beugt die Sünder in den Staub.
16527PsalmPs191477Singet dem Herrn mit Jubel, preiset unsern Gott auf der Zither!
16528PsalmPs191478Er überzieht den Himmel mit Gewölk und bereitet Regen der Erde. Er lässt Gras auf den Bergen sprossen und Kräuter zum Dienste der Menschen.
16529PsalmPs191479Er gibt dem Vieh seine Nahrung und den jungen Raben, die zu ihm rufen.
16530PsalmPs1914710Er hat nicht Lust an der Stärke des Rosses noch Wohlgefallen an den Schenkeln des Mannes.
16531PsalmPs1914711Der Herr hat Wohlgefallen an denen, die ihn fürchten, und an denen, die auf seine Barmherzigkeit hoffen.
16532PsalmPs1914712Alleluja! Lobe, Jerusalem, den Herrn! Lobe Sion, deinen Gott!
16533PsalmPs1914713Denn er hat die Riegel deiner Tore festgemacht, deine Kinder in dir gesegnet.
16534PsalmPs1914714Er hat deinen Marken Frieden gewährt und sättigt dich mit dem Fette des Weizens.
16535PsalmPs1914715Er sendet sein Wort aus auf die Erde, gar schnell eilt sein Wort.
16536PsalmPs1914716Er gibt Schnee wie Wolle, streut Nebel wie Asche aus.
16537PsalmPs1914717Er wirft seine Schloffen wie Bröcklein hernieder, wer kann bestehen vor seinem Froste?
16538PsalmPs1914718Er entsendet sein Wort und lässt sie schmelzen; es weht sein Wind, da fließen die Wasser.
16539PsalmPs1914719Er tut Jakob sein Wort kund, seine Rechte und seine Satzungen Israel.
16540PsalmPs1914720Nicht also hat er irgend einem andern Volke getan und seine Rechte ihnen nicht offenbart. Alleluja!
16541PsalmPs191481Alleluja! Lobet den Herrn vom Himmel her; lobet ihn in den Höhen!
16542PsalmPs191482Lobet ihn, alle seine Engel; lobet ihn, alle seine Heerscharen!
16543PsalmPs191483Lobet ihn, Sonne und Mond; lobet ihn, alle leuchtenden Sterne!
16544PsalmPs191484Lobet ihn, Himmel der Himmel; und alle Wasser, die über dem Himmel sind,
16545PsalmPs191485sollen den Namen des Herrn loben! Denn er sprach und sie sind geworden, er befahl und sie wurden geschaffen.
16546PsalmPs191486Er stellte sie hin auf immer und ewig, er gab ihnen ein Gesetz und es wird nicht vergehen.
16547PsalmPs191487Lobet den Herrn von der Erde her, ihr Ungeheuer und alle Tiefen!
16548PsalmPs191488Feuer, Hagel, Schnee, Eis, Sturmwind, die sein Wort ausrichten!
16549PsalmPs191489Ihr Berge und alle Hügel, ihr Fruchtbäume und alle Zedern!
16550PsalmPs1914810Ihr wilden Tiere und alles Vieh, ihr Gewürm und gefiederte Vögel!
16551PsalmPs1914811Ihr Könige der Erde und alle Völker, ihr Fürsten und alle Richter der Erde!
16552PsalmPs1914812Jünglinge und Jungfrauen, jung und alt, sollen den Namen des Herrn loben;
16553PsalmPs1914813denn erhaben ist sein Name allein!
16554PsalmPs1914814Seine Herrlichkeit überragt Himmel und Erde; er hat das Horn seines Volkes erhöht, Lobpreis ziemt allen seinen Heiligen, den Söhnen Israel, dem Volke, das ihm nahe ist. Alleluja!
16555PsalmPs191491Alleluja! Singet dem Herrn ein neues Loblied, sein Lob ertöne in der Versammlung der Heiligen!
16556PsalmPs191492Israel freue sich in seinem Schöpfer, die Kinder Sions sollen frohlocken über ihren König.
16557PsalmPs191493Sie sollen seinen Namen in Chören loben, mit Pauken und Harfen ihm lobsingen;
16558PsalmPs191494Denn der Herr hat Wohlgefallen an seinem Volke und erhöht die Sanftmütigen in Gnadenheil.
16559PsalmPs191495Die Heiligen mögen frohlocken in Herrlichkeit, sich freuen auf ihren Lagern.
16560PsalmPs191496Lobpreisungen Gottes sind in ihrem Munde und zweischneidige Schwerter in ihren Händen,
16561PsalmPs191497um Rache an den Völkern zu vollstrecken, Züchtigung an den Nationen;
16562PsalmPs191498um ihre Könige in Ketten zu werfen, ihre Edlen in eiserne Bande;
16563PsalmPs191499um an ihnen das geschriebene Gericht zu vollstrecken. Ruhm ist dies für seine Heiligen! Alleluja!
16564PsalmPs191501Alleluja! Lobet den Herrn in seinem Heiligtume, lobet ihn in seiner starken Feste!
16565PsalmPs191502Lobet ihn ob seiner gewaltigen Taten, lobet ihn nach der Fülle seiner Größe!
16566PsalmPs191503Lobet ihn mit Posaunenschall, lobet ihn mit Harfen und Zithern!
16567PsalmPs191504Lobet ihn mit Pauken und Chören, lobet ihn mit Saiten und Schalmeien!
16568PsalmPs191505Lobet ihn mit schallenden Cymbeln, lobet ihn mit Cymbeln hellen Jubels!
16569PsalmPs191506Alles, was Odem hat, lobe den Herrn! Alleluja!
16570SprücheSpr2011Sprüche Salomons, des Sohnes Davids, des Königs von Israel:
16571SprücheSpr2012zu erkennen Weisheit und Zucht;
16572SprücheSpr2013zu verstehen die Worte der Klugheit und zu Erlangen die Unterweisung in der Lehre, Gerechtigkeit, Recht und Billigkeit;
16573SprücheSpr2014dass den Unerfahrenen Klugheit zuteil werde, dem Jünglinge Wissenschaft und Verstand.
16574SprücheSpr2015Hört sie der Weise, so wird er noch weiser, und der Verständige wird sich die Kunst der Leitung zu eigen machen.
16575SprücheSpr2016Er wird acht haben auf den Spruch und die Auslegung, auf die Worte der Weisen und ihre Rätsel.
16576SprücheSpr2017Die Furcht des Herrn ist der Anfang der Weisheit, Weisheit und Lehre verachten die Toren.
16577SprücheSpr2018Höre, mein Sohn! auf die Zucht deines Vaters und lass nicht von der Lehre deiner Mutter,
16578SprücheSpr2019damit Zierde deinem Haupte zuteil werde und eine Kette deinem Halse.
16579SprücheSpr20110Mein Sohn, wenn dich die Sünder locken, so folge ihnen nicht!
16580SprücheSpr20111Wenn sie sagen: Komm mit uns! Lass uns auf Blut lauern, dem Unschuldigen ohne Ursache heimlich nachstellen;
16581SprücheSpr20112wir wollen ihn verschlingen wie die Unterwelt den Lebenden. und den Schuldlosen wie einen, der in die Grube hinabfährt.
16582SprücheSpr20113Allerlei kostbare Habe wollen wir erlangen, unsere Häuser mit Raub füllen.
16583SprücheSpr20114Wirf das Los mit uns, einen Beutel wollen wir alle führen!
16584SprücheSpr20115Mein Sohn! Gehe nicht mit ihnen, halte deinen Fuß zurück von ihren Pfaden.
16585SprücheSpr20116Denn ihre Füße laufen dem Bösen nach und eilen, Blut zu vergießen.
16586SprücheSpr20117Doch umsonst spannt man das Netz vor den Augen der Vögel aus.
16587SprücheSpr20118Jene lauern ihrem eigenen Blute auf und machen Anschläge wider ihr eigenes Leben.
16588SprücheSpr20119So sind die Pfade aller, die auf Gewinn ausgehen; sie rauben den Besitzern das Leben.
16589SprücheSpr20120Die Weisheit ruft laut auf der Straße, lässt ihre Stimme auf den freien Plätzen erschallen.
16590SprücheSpr20121An der Spitze der Volkshaufen ruft sie, an den Eingängen der Stadttore redet sie ihre Worte und spricht:
16591SprücheSpr20122Wie lange wollt ihr Einfältigen die Einfalt lieben? Und die Toren das verlangen, was ihnen schädlich ist, und die Unweisen die Einsicht hassen?
16592SprücheSpr20123Kehret um auf meine Zurechtweisung! Sehet, ich will euch meinen Geist kundtun und euch meine Worte wissen lassen.
16593SprücheSpr20124Weil ich rief und ihr euch weigertet, ich meine Hand ausstreckte und niemand darauf achtete,
16594SprücheSpr20125weil ihr all mein Raten geringschätztet und meine Strafreden in den Wind schluget,
16595SprücheSpr20126so werde ich auch bei euerm Untergange lachen und werde spotten, wenn euch begegnet, was ihr fürchtetet.
16596SprücheSpr20127Wenn plötzlich das Unglück hereinbricht und der Untergang wie ein Sturm heranstürzt, wenn Trübsal und Angst über euch kommen,
16597SprücheSpr20128alsdann werden sie mich anrufen, aber ich werde nicht darauf hören, werden frühe aufstehen, aber mich nicht finden;
16598SprücheSpr20129weil sie die Zucht gehasst und die Furcht des Herrn nicht erwählt haben,
16599SprücheSpr20130von meinem Rate nichts wissen wollten und alle meine Strafreden schmähten.
16600SprücheSpr20131So werden sie denn die Früchte ihres Wandels kosten und an ihren eigenen Anschlägen sich sättigen.
16601SprücheSpr20132Das Widerstreben wird sie, die Einfältigen, töten und das Glück der Toren sie zugrunde richten.
16602SprücheSpr20133Wer aber auf mich hört, wohnt in Ruhe ohne Schrecken, genießt Fülle, ohne Unglück fürchten zu müssen.
16603SprücheSpr2021Mein Sohn! wenn du meine Belehrungen annimmst und meine Gebote bei dir bewahrst,
16604SprücheSpr2022so dass dein Ohr auf die Weisheit merkt, so neige dein Herz der Erkenntnis der Klugheit zu.
16605SprücheSpr2023Denn wenn du die Weisheit anrufst und dein Herz der Klugheit zuneigst,
16606SprücheSpr2024wenn du sie suchst wie Geld und sie wie Schätze ausgräbst,
16607SprücheSpr2025dann wirst du dir Furcht des Herrn verstehen und die Erkenntnis Gottes erlangen.
16608SprücheSpr2026Denn der Herr verleiht Weisheit und aus seinem Munde kommt Klugheit und Erkenntnis.
16609SprücheSpr2027Er bewahrt den Rechtschaffenen Heil und beschirmt die, welche unsträflich wandeln,
16610SprücheSpr2028da er die Bahnen der Gerechtigkeit behütet und die Wege der Heiligen beschützt.
16611SprücheSpr2029Alsdann wirst du Gerechtigkeit und Rechtsliebe verstehen, Geradheit und jeden Weg des Guten.
16612SprücheSpr20210Wenn Weisheit in dein Herz einkehrt und deine Seele an Erkenntnis Gefallen findet,
16613SprücheSpr20211so wird Umsicht dich bewahren und Verständigkeit dich behüten,
16614SprücheSpr20212dass sie dich vom Wege des Bösen abhalten und von jedem, der Verkehrtes redet,
16615SprücheSpr20213von denen, die den rechten Weg verlassen und auf finsternen Wegen wandeln,
16616SprücheSpr20214die sich freuen, wenn sie Böses getan, und über die schlimmsten Dinge frohlocken,
16617SprücheSpr20215deren Wege verkehrt sind und deren Schritte schändlich;
16618SprücheSpr20216dass sie dich von dem fremden Weibe rette, und der Fremden, die schmeichelnde Reden führt
16619SprücheSpr20217und den Führer ihrer Jugend im Stich lässt
16620SprücheSpr20218und des Bundes ihres Gottes vergessen hat; denn zum Tode sinkt ihr Haus herab und in die Unterwelt führen ihre Pfade;
16621SprücheSpr20219alle, die zu ihr eingehen, kehren nicht wieder und erreichen die Pfade des Lebens nicht;
16622SprücheSpr20220dass du auf dem Wege des Guten wandelst und die Pfade der Gerechten einhaltest.
16623SprücheSpr20221Denn die Rechtschaffenen werden das Land bewohnen und die Unschuldigen in demselben bleiben.
16624SprücheSpr20222die Gottlosen aber werden aus dem Lande ausgerottet, und die unrecht handeln, daraus hinweggenommen werden.
16625SprücheSpr2031Mein Sohn! vergiss meine Weisung nicht und dein Herz bewahre meine Gebote,
16626SprücheSpr2032denn lange Lebensdauer und Jahre des Lebens und Frieden werden sie dir bringen.
16627SprücheSpr2033Barmherzigkeit und Wahrheit mögen dich nicht verlassen. Lege sie dir um den Hals und schreibe sie auf die Tafel deines Herzens,
16628SprücheSpr2034so wirst du Gnade und gute Lehren finden bei Gott und den Menschen.
16629SprücheSpr2035vertraue auf den Herrn von ganzem Herzen und verlass dich nicht auf deine Klugheit.
16630SprücheSpr2036Auf allen deinen Wegen gedenke an ihn, so wird er deine Schritte recht leiten.
16631SprücheSpr2037Sei nicht weise in deinen eigenen Augen, fürchte Gott und halte dich vom Bösen fern.
16632SprücheSpr2038Denn das wird deinem Leibe Heilung sein und deinen Gebeinen Erquickung.
16633SprücheSpr2039Ehre den Herrn von deiner Habe und gib ihm von den Erstlingen aller deiner Früchte,
16634SprücheSpr20310so werden deine Speicher sich mit Überfluss füllen und deine Keltern von Wein überströmen.
16635SprücheSpr20311Die Zucht des Herrn, mein Sohn! weise nicht von dir und lass den Mut nicht sinken, wenn du von ihm gezüchtigt wirst;
16636SprücheSpr20312denn wen der Herr liebt, züchtigt er und hat sein Wohlgefallen an ihm, wie ein Vater an dem Sohne.
16637SprücheSpr20313Glückselig der Mensch, der die Weisheit findet und Klugheit in Fülle besitzt!
16638SprücheSpr20314Denn wertvoller ist es, sie zu gewinnen als Silber zu erwerben, und ihre Früchte sind besser als das beste und feinste Gold.
16639SprücheSpr20315Kostbarer ist sie als alle Reichtümer, und alles, was man wünschen kann, vermag mit ihr nicht verglichen zu werden.
16640SprücheSpr20316Langes Leben ist in ihrer Rechten und in ihrer Linken Reichtum und Ehre.
16641SprücheSpr20317Ihre Wege sind Wege der Wonne und alle ihre Pfade sind Frieden.
16642SprücheSpr20318Sie ist ein Baum des Lebens für die, welche sie erfassen; und wer sie festhält, ist glückselig.
16643SprücheSpr20319Der Herr hat die Erde in Weisheit gegründet und die Himmel in Klugheit festgestellt.
16644SprücheSpr20320Durch seine Weisheit brachen die Abgründe hervor und die Wolken rinnen aus Tau zusammen.
16645SprücheSpr20321Mein Sohn! Lass dies nicht aus deinen Augen weichen, bewahre Gesetz und guten Rat,
16646SprücheSpr20322so werden sie deiner Seele das Leben sein und Anmut deinem Halse.
16647SprücheSpr20323Dann wirst du auf deinem Wege sicher wandeln und dein Fuß wird nicht anstoßen.
16648SprücheSpr20324Wenn du dich niederlegst, hast du nicht zu bangen, und ruhst du, so wird dein Schlaf sanft sein.
16649SprücheSpr20325nicht musst du beben vor plötzlichem Schrecknis noch vor dem Überfalle der Gewalt der Gottlosen,
16650SprücheSpr20326Denn der Herr wird dir zur Seite sein und deinen Fuß behüten, dass du nicht gefangen werdest.
16651SprücheSpr20327Hindere niemand, Gutes zu tun, der es kann, und kannst du es, so tue selbst Gutes.
16652SprücheSpr20328Sage nicht zu deinem Nächsten: Gehe fort und komme wieder, morgen will ich dir geben! Wenn du sogleich geben kannst.
16653SprücheSpr20329Sinne nicht auf Böses wider deinen Nächsten, während er sein Vertrauen auf dich setzt.
16654SprücheSpr20330Zanke mit keinem Menschen ohne Ursache, wenn er dir kein Leid getan hat.
16655SprücheSpr20331Sei nicht neidisch auf einen ungerechten Menschen und folge seinen Wegen nicht,
16656SprücheSpr20332denn jeder Spötter ist dem Herrn ein Greuel, aber mit den Rechtschaffenen verkehrt er vertraulich.
16657SprücheSpr20333Die Armut kommt durch den Herrn auf das Haus des Gottlosen, aber die Wohnungen der Gerechten werden gesegnet.
16658SprücheSpr20334Er spottet der Spötter, aber den Sanftmütigen gibt er Gnade.
16659SprücheSpr20335Die Weisen werden Ehren erlangen, aber die Erhebung der Toren endet in Schande.
16660SprücheSpr2041Höret, Söhne! auf die Zucht des Vaters und merket auf, dass ihr Klugheit lernet.
16661SprücheSpr2042Eine gute Gabe gebe ich euch, verlasset meine Unterweisung nicht!
16662SprücheSpr2043Denn auch ich war der Sohn meines Vaters, der zärtlich geliebte und einzige vor meiner Mutter.
16663SprücheSpr2044Er lehrte mich und sprach: Dein Herz nehme meine Worte auf, beobachte meine Gebote, so wirst du leben.
16664SprücheSpr2045Erwirb Weisheit, erwirb Klugheit; vergiss sie nicht und weiche nicht ab von den Worten meines Mundes!
16665SprücheSpr2046Lass sie nicht außer acht, so wird sie dich bewahren; liebe sie, so wird sie dich erhalten.
16666SprücheSpr2047Der Anfang der Weisheit ist: Erwirb Weisheit und um alle deine Habe erwirb dir Klugheit!
16667SprücheSpr2048Ergreife sie, so wird sie dich erhöhen; und wenn du sie umfassest, wird sie dich zu Ehren bringen.
16668SprücheSpr2049Sie wird deinem Haupte eine Fülle der Anmut geben und dich mit einer herrlichen Krone bedecken.
16669SprücheSpr20410Höre, mein Sohn! und nimm meine Worte an, dass deiner Lebensjahre viele werden.
16670SprücheSpr20411Den Weg der Weisheit will ich dir zeigen und dich auf den Weg der Gerechtigkeit führen.
16671SprücheSpr20412Wenn du auf diesem wandelst, werden deine Schritte nicht beengt werden, und wenn du läufst, wirst du nicht straucheln.
16672SprücheSpr20413Halte fest an der Zucht, lass nicht davon ab, bewahre sie, denn sie ist dein Leben.
16673SprücheSpr20414Suche deine Lust nicht auf den Pfaden der Gottlosen und lass dir den Weg der Bösen nicht wohlgefallen.
16674SprücheSpr20415Fliehe ihn und wandle nicht darauf, wende dich von ihm und verlass ihn!
16675SprücheSpr20416Denn sie begeben sich nicht zum Schlafe, wenn sie nicht Böses verübt haben; und der Schlaf wird ihnen geraubt, wenn sie nicht Unheil gestiftet haben.
16676SprücheSpr20417Sie essen das Brot der Bosheit und trinken den Wein des Unrechts.
16677SprücheSpr20418Der Pfad der Gerechten aber ist wie die Helle des Morgenlichtes, welche immer glänzender wird und wächst bis zum vollen Tage.
16678SprücheSpr20419Der Weg der Gottlosen ist finster; sie wissen nicht, wo sie zu Falle kommen.
16679SprücheSpr20420Mein Sohn! Höre auf meine Worte und neige dein Ohr meinen Reden.
16680SprücheSpr20421Lass sie nicht weichen aus deinen Augen, bewahre sie inmitten deines Herzens.
16681SprücheSpr20422Denn sie sind Leben für die, welche sie finden, und ihrem ganzen Leibe Genesung.
16682SprücheSpr20423Wahre dein Herz mit aller Wachsamkeit, denn von ihm geht das Leben aus.
16683SprücheSpr20424Entferne von dir Verkehrtheit des Mundes und verleumderische Lippen lass fern sein von dir.
16684SprücheSpr20425Lass deine Augen gerade vor sich hinschauen und deine Augenlider deinen Schritten vorausgehen.
16685SprücheSpr20426Lass den Pfad deiner Füße eben sein, so werden alle deine Wege sicher sein.
16686SprücheSpr20427Weiche nicht ab zur Rechten noch zur Linken, halte deinen Fuß vom Bösen fern; denn die Wege zur Rechten kennt der Herr, die Wege aber zur Linken sind verkehrt. Er selbst wird deine Laufbahn gerade machen und deinen Wegen in Frieden Fortgang verleihen.
16687SprücheSpr2051Mein Sohn! Habe acht auf meine Weisheit und neige meiner Klugheit dein Ohr,
16688SprücheSpr2052dass du die Überlegung behaltest und deine Lippen Zucht bewahren. Merke nicht auf die Arglist des Weibes;
16689SprücheSpr2053denn wie träufelnder Honigseim sind die Lippen der Buhlerin und glätter als Öl ist ihr Gaumen,
16690SprücheSpr2054aber zuletzt ist sie bitter wie Wermut und scharf wie ein zweischneidiges Schwert.
16691SprücheSpr2055Ihre Füße gehen hinab zum Tode und zur Unterwelt dringen ihre Schritte.
16692SprücheSpr2056Auf dem Wege des Lebens wandeln sie nicht, ihre Schritte sind unstet und spurlos.
16693SprücheSpr2057Nun denn, mein Sohn! höre auf mich und weiche nicht ab von den Worten meines Mundes.
16694SprücheSpr2058Halte deinen Weg fern von ihr und nahe nicht der Türe ihres Hauses.
16695SprücheSpr2059Opfere den Fremden deine Ehre nicht hin und deine Jahre nicht einem Grausamen,
16696SprücheSpr20510damit Fremde nicht etwa sich von deinem Vermögen sättigen und dein sauer Erworbenes in eines Fremden Haus komme
16697SprücheSpr20511und du zuletzt, wenn du dein Fleisch und deinen Leib aufgezehrt hast, seufzen und sprechen müssest:
16698SprücheSpr20512Warum habe ich die Zucht gehasst und hat mein Herz die Zurechtweisung nicht angenommen
16699SprücheSpr20513und habe ich nicht auf die Stimme derer, die mich lehrten, gehört und habe denen, die mich unterwiesen, nicht mein Ohr geneigt?
16700SprücheSpr20514Wie wenig fehlte, dass ich in alles Unglück gestürzt wäre inmitten der Gemeinde und der Versammlung!
16701SprücheSpr20515Trinke Wasser aus deiner Zisterne und was aus deinem eigenen Brunnen hervorquillt!
16702SprücheSpr20516Lass deine Quellens sich nach außen ergießen und teile deine Wasser auf die Straßen hin!
16703SprücheSpr20517Dir allein mögen sie gehören und Fremde mögen nicht mit dir teilhaben.
16704SprücheSpr20518Es sei dein Quell gesegnet und du freue dich mit dem Weibe deiner Jugend!
16705SprücheSpr20519Sie ist wie eine Hirschkuh voll Liebreiz, anmutig wie ein Reh, ihre Brüste mögen dich zu jeder Zeit berauschen und an ihrer Liebe mögest du immerdar Freude finden.
16706SprücheSpr20520Warum, mein Sohn! Solltest du dich von einer Fremden verführen lassen und an dem Busen einer andern ruhen?
16707SprücheSpr20521Der Herr sieht auf die Wege des Menschen und gibt acht auf alle seine Schritte.
16708SprücheSpr20522Den Gottlosen fangen seine Missetaten und durch die Stricke seiner Sünden wird er festgehalten.
16709SprücheSpr20523Er wird sterben, weil er keine Zucht annahm, und wegen der Größe seiner Torheit wird er sich täuschen.
16710SprücheSpr2061Mein Sohn! Hast du dich für deinen Freund verbürgt, hast du einem Fremden deinen Handschlag gegeben,
16711SprücheSpr2062so bist du durch die Worte deines eigenen Mundes gebunden und gehalten durch dein eigenes Versprechen.
16712SprücheSpr2063Tue denn das, was ich dir sage, mein Sohn! Und mache dich frei; denn du bist in die Gewalt deines Nächsten geraten. Lauf, eile, wecke deinen Freund auf!
16713SprücheSpr2064Gönne deinen Augen keinen Schlaf noch lass deine Augenlider schlummern!
16714SprücheSpr2065Reiß dich los wie eine Gazelle aus der Gewalt und wie ein Vogel aus der Hand des Vogelstellers.
16715SprücheSpr2066Gehe zur Anreise hin, Fauler! Und siehe ihre Wege an und lerne Weisheit.
16716SprücheSpr2067Obwohl sie keinen Führer noch Lehrmeister noch Gebieter hat,
16717SprücheSpr2068schafft sie sich doch im Sommer ihre Speise und sammelt in der Ernte ihre Nahrung ein.
16718SprücheSpr2069Wielange, Fauler! Willst du schlafen? Wann wirst du aufstehen von deinem Schlafe?
16719SprücheSpr20610Schlafe noch ein wenig, schlummmere noch ein wenig, lege noch ein wenig die Hände zusammen, um zu ruhen,
16720SprücheSpr20611so wird die Armut über dich kommen wie ein rüstig Schreitender und der Mangel wie ein bewaffneter Mann. Bist du aber unverdrossen, so wird deine Ernte wie ein Quell sein, und der Mangel weit von dir fliehen.
16721SprücheSpr20612Ein abtrünniger Mensch, ein heilloser Mann ist, wer wandelt mit trügerischem Munde;
16722SprücheSpr20613wer mit den Augen blinzelt, mit dem Fuße tritt, mit dem Finger redet,
16723SprücheSpr20614mit boshaftem Herzen auf Böses sinnt und alle Zeit Händel stiftet.
16724SprücheSpr20615Plötzlich wird das Verderben über ihn hereinbrechen und unversehens wird er zerschmettert werden und es wird kein Heilmittel mehr für ihn geben.
16725SprücheSpr20616Sechs Dinge sind es, welche der Herr hasst, und das siebente verabscheut seine Seele:
16726SprücheSpr20617Stolze Augen, lügenhafte Zungen, Hände, welche unschuldiges Blut vergießen,
16727SprücheSpr20618ein Herz, welches Gedanken des Unheils ersinnt, Füße, welche behende zum Bösen eilen,
16728SprücheSpr20619einen falschen Zeugen, der Lügen vorbringt, und den, der zwischen Brüdern Zwietracht sät.
16729SprücheSpr20620Bewahre, mein Sohn! die Gebote deines Vaters und weiche nicht ab von den Weisungen deiner Mutter.
16730SprücheSpr20621Binde sie immer auf dein Herz und lege sie dir um den Hals!
16731SprücheSpr20622Wenn du gehst, mögen sie mit dir gehen; wenn du schläfst, dich bewachen, und wenn du erwachst, rede mit ihnen.
16732SprücheSpr20623Denn das Gebot ist eine Leuchte und die Weisung ein Licht und die Rüge der Zucht der Weg zum Leben,
16733SprücheSpr20624damit sie dich vor einem bösen Weibe bewahren und vor der schmeichlerischen Zunge einer Fremden.
16734SprücheSpr20625Lass dich nicht nach ihrer Schönheit in deinem Herzen gelüsten noch dich durch ihre Winke fangen,
16735SprücheSpr20626denn eine Buhlerin ist kaum einen Laib Brotes wert, ein Eheweib aber erjagt des Mannes kostbare Seele.
16736SprücheSpr20627Kann wohl jemand Feuer in seinem Busen bergen, ohne dass seine Kleider brennen?
16737SprücheSpr20628Oder auf glühenden Kohlen gehen, ohne dass seine Fußsohlen verbrannt werden?
16738SprücheSpr20629So bleibt der, welcher zu seines Nächsten Weib geht, nicht rein, wenn er sie berührt.
16739SprücheSpr20630Es ist die Schuld so groß nicht, wenn jemand stiehlt; er stiehlt ja, sein Begehren zu stillen, da er hungert,
16740SprücheSpr20631und doch muss er siebenfach ersetzen, wenn er ertappt wird, und die ganze Habe seines Hauses hergeben.
16741SprücheSpr20632Wer aber ein Ehebrecher ist, bringt sich selbst durch die Torheit seines Herzens ins Verderben.
16742SprücheSpr20633Er sammelt sich Unehre und Schande und seine Schmach ist unauslöschlich,
16743SprücheSpr20634denn die Eifersucht und der Grimm des Mannes schont nicht am Tage der Rache,
16744SprücheSpr20635noch lässt er sich von jemand erbitten und nimmt keine Gaben als Lösegeld, wenn sie auch noch so reichlich sind.
16745SprücheSpr2071Mein Sohn! Bewahre meine Aussprüche und berge meine Gebote bei dir. Sohn,
16746SprücheSpr2072halte meine Gebote, so wirst du leben, und meine Weisung wie deinen Augapfel.
16747SprücheSpr2073Binde sie an deine Finger, schreibe sie auf die Tafel deines Herzens!
16748SprücheSpr2074Sprich zu der Weisheit: Du bist meine Schwester, und nenne die Klugheit deine Freundin,
16749SprücheSpr2075dass sie dich bewahre vor dem Weibe eines anderen und vor der Fremden, die süße Worte spricht.
16750SprücheSpr2076Denn ich schaute durch das Fenster meines Hauses, durch das Gitter,
16751SprücheSpr2077und sah junge Leute und ward eines törichten Jünglings gewahr,
16752SprücheSpr2078der auf der Straße nahe einer Ecke vorüberging und nahe am Wege ihres Hauses
16753SprücheSpr2079in der Dämmerung dahinschritt, da der Tag sich geneigt hatte, in finsterer, dunkler Nacht.
16754SprücheSpr20710Siehe, da tritt ihm das Weib im Anzuge einer Buhlerin entgegen, bereit, Seelen zu fangen, geschwätzig und flatterhaft,
16755SprücheSpr20711der Ruhe ungewohnt und nicht imstande, ihre Füße im Hause in Ruhe zu wahren,
16756SprücheSpr20712ist sie bald vor der Tür, bald auf den Straßen, bald steht sie an den Ecken lauernd.
16757SprücheSpr20713Nun fasst sie den Jüngling und küsst ihn und schmeichelt ihn mit frecher Miene und spricht:
16758SprücheSpr20714Ich habe Heilsopfer gelobt und habe heute meine Gelübde erfüllt,
16759SprücheSpr20715darum bin ich ausgegangen, dir entgegen, dich zu sehen, verlangend, und nun habe ich dich gefunden.
16760SprücheSpr20716Ich habe mein Bett mit Schnüren geziert, mit bunten Teppichen aus Ägypten belegt.
16761SprücheSpr20717Ich habe mein Lager mit Myrrhe, Aloe und Zimmet besprengt.
16762SprücheSpr20718Komm, wir wollen uns in Liebe berauschen, wollen der ersehnten Umarmungen genießen, bis der Tag anbricht.
16763SprücheSpr20719Denn der Mann ist nicht daheim, ist fortgezogen auf eine sehr weite Reise.
16764SprücheSpr20720Er hat den Geldbeutel mit sich genommen und wird erst am Tage des Vollmonds wieder nach Hause kommen.
16765SprücheSpr20721So umgarnt sie ihn mit vielem Zureden und reißt ihn fort durch die Schmeicheleien ihrer Lippen.
16766SprücheSpr20722Alsbald folgt er wie ein Stier, der zur Schlachtbank geführt wird, und wie ein mutwilliges Lamm, und der Tor ahnt nicht, dass er in Fesseln geworfen wird,
16767SprücheSpr20723bis ihm ein Pfeil die Leber durchbohrt; er ist wie ein Vogel, der der Schlinge zueilt, und er weiß nicht, dass es um sein Leben geht.
16768SprücheSpr20724Nun also, mein Sohn! Höre auf mich und habe acht auf die Worte meines Mundes.
16769SprücheSpr20725Lass dein Herz nicht abziehen auf ihre Wege und lass dich nicht irreführen auf ihre Pfade.
16770SprücheSpr20726Denn viele hat sie verwundet und niedergestreckt und auch die Stärksten sind von ihr getötet worden.
16771SprücheSpr20727Wege zur Unterwelt ist ihr Haus, die hinabgehen zu den Kammern des Todes.
16772SprücheSpr2081Ruft nicht die Weisheit und lässt nicht die Klugheit ihre Stimme vernehmen?
16773SprücheSpr2082Auf den Höhen, auf den höchsten Gipfeln, am Wege, mitten auf den Pfaden steht sie,
16774SprücheSpr2083an den Toren der Stadt, am Eingange selbst redet sie und spricht:
16775SprücheSpr2084An euch, ihr Männer! Richte ich meinen Ruf und meine Stimme an die Menschenkinder.
16776SprücheSpr2085Lernet Klugheit, ihr Unerfahrenen, und ihr Unweisen, merket auf!
16777SprücheSpr2086Höret! denn ich will von erhabenen Dingen reden und meine Lippen sollen sich öffnen zu verkündigen, was recht ist.
16778SprücheSpr2087Wahrheit redet mein Mund und meine Lippen verabscheuen Gottlosigkeit.
16779SprücheSpr2088Alle meine Reden sind gerecht, es ist darin nichts Falsches noch Verkehrtes.
16780SprücheSpr2089Sie sind recht für die Einsichtigen und gerade für die, welche Erkenntnis erlangten.
16781SprücheSpr20810Nehmet meine Zucht an und nicht Geld, wählet vielmehr Belehrung als Gold!
16782SprücheSpr20811Denn besser ist Weisheit als alle Kostbarkeiten und nichts, was man nur wünschen mag, kann mit ihr verglichen werden.
16783SprücheSpr20812Ich, die Weisheit, wohne bei dem guten Rate und bin unter umsichtigen Gedanken.
16784SprücheSpr20813Die Furcht des Herrn hasst das Böse; Übermut, Stolz, böser Wandel und ein zweizüngiger Mund sind mir ein Greuel.
16785SprücheSpr20814Mein ist Rat und Billigkeit, mein ist Klugheit, mein ist Stärke.
16786SprücheSpr20815Durch mich herrschen Könige und verordnen Gesetzgeber, was recht ist.
16787SprücheSpr20816Durch mich herrschen Fürsten und entscheiden Gewalthaber Gerechtigkeit.
16788SprücheSpr20817Ich liebe, die mich lieben; und die mich früh suchen, werden mich finden.
16789SprücheSpr20818Bei mir ist Reichtum und Ehre, herrliche Güter und Gerechtigkeit,
16790SprücheSpr20819denn meine Frucht ist besser als Gold und Edelgestein und mein Ertrag besser als auserlesenes Silber.
16791SprücheSpr20820Auf den Wegen der Gerechtigkeit wandle ich, inmitten der Pfade des Rechts,
16792SprücheSpr20821damit ich denen, die mich lieben, Reichtum verleihe und ihre Schatzkammern fülle.
16793SprücheSpr20822Der Herr besaß mich am Anfange seiner Wege, ehe er etwas schuf von Anbeginn her.
16794SprücheSpr20823Von Ewigkeit her bin ich eingesetzt, von alters her, bevor die Erde geworden.
16795SprücheSpr20824Noch waren die Tiefen nicht, doch ich war schon empfangen, noch waren die Wasserquellen nicht hervorgebrochen,
16796SprücheSpr20825noch standen die Berge nicht fest in gewaltiger Wucht; vor den Hügeln ward ich geboren,
16797SprücheSpr20826ehe er noch die Erde geschaffen und die Flüsse und die Angeln des Erdkreises.
16798SprücheSpr20827Als er die Himmel bereitete, war ich dabei; als er nach genauem Gesetze Schranken zog um die Tiefen,
16799SprücheSpr20828als er die Luftschichten oben festigte und die Wasserquellen abwog,
16800SprücheSpr20829als er dem Meere ringsum seine Grenzen setzte und den Wassern das Gebot gab, ihre Grenzen nicht zu überschreiten, als er die Grundfesten der Erde feststellte,
16801SprücheSpr20830da war ich bei ihm, alles ordnend, und war in Entzücken Tag um Tag, spielend vor ihm allezeit,
16802SprücheSpr20831spielend auf dem Erdkreis, und meine Wonne ist es, bei den Menschenkindern zu sein.
16803SprücheSpr20832Nun denn, ihr Söhne! Höret auf mich. Glückselig sind, die meine Wege innehalten!
16804SprücheSpr20833Merket auf Zucht und werdet weise und verschmähet sie nicht!
16805SprücheSpr20834Glückselig der Mensch, der auf mich hört und der an meinen Türen wacht Tag für Tag und acht hat an den Pfosten meines Tores!
16806SprücheSpr20835Wer mich findet, findet Leben und erlangt Heil von dem Herrn.
16807SprücheSpr20836Wer sich aber gegen mich verfehlt, schadet seiner eigenen Seele. Alle, die mich hassen, lieben den Tod.
16808SprücheSpr2091Die Weisheit hat sich ein Haus gebaut, sich sieben Säulen ausgehauen.
16809SprücheSpr2092Sie hat ihre Opfertiere geschlachtet, den Wein gemischt und ihren Tisch zugerichtet.
16810SprücheSpr2093Sie sendet ihre Dienerinnen aus, dass sie rufen bei der Burg und bei den Mauern der Stadt:
16811SprücheSpr2094„Ist jemand klein, er komme zu mir!“ Und den Unweisen ließ sie sagen:
16812SprücheSpr2095„Kommet, esset mein Brot und trinket den Wein, den ich für euch gemischt habe!
16813SprücheSpr2096Lasset von der Einfalt und lebet und wandelt auf den Wegen der Klugheit!“
16814SprücheSpr2097Wer einen Spötter zurechtweist, zieht sich selber Unbilden zu; und wer einen Gottlosen tadelt, bereitet sich selbst eine Unzier.
16815SprücheSpr2098Weise den Spötter nicht zurecht, dass er dich nicht hasse; weise den Weisen zurecht, und er wird dich lieben.
16816SprücheSpr2099Gib dem Weisen Gelegenheit, so wird er in der Weisheit zunehmen; belehre den Gerechten, so wird er es schnell annehmen.
16817SprücheSpr20910Die Furcht des Herrn ist der Weisheit Anfang und den Heiligen erkennen ist Einsicht.
16818SprücheSpr20911Denn durch mich werden deiner Tage viele werden und die Jahre des Lebens sich dir mehren.
16819SprücheSpr20912Wenn du weise bist, bist du für dich selbst weise; und bist du ein Spötter, so wirst du das Unheil allein tragen.
16820SprücheSpr20913Eine Frau, töricht, geschwätzig, voll der Lockungen und gänzlich unverständig,
16821SprücheSpr20914setzt sich an der Türe ihres Hauses auf einen Sessel, auf erhöhtem Platze der Stadt,
16822SprücheSpr20915um denen, welche des Weges vorüberkommen, und den Dahinwandelnden zuzurufen:
16823SprücheSpr20916Wer einfältig ist, wende sich zu mir!“ Und zu dem Unverständigen sagt sie:
16824SprücheSpr20917„Gestohlene Wasser schmecken süßer, und heimlich zugestecktes Brot ist schmackhafter.“
16825SprücheSpr20918Und er weiß nicht, dass dort Ungeheuer sind und in den Abgründen der Unterwelt ihre Gäste.
16826SprücheSpr20101Ein weiser Sohn macht seinem Vater Freude, aber ein törichter Sohn ist der Kummer seiner Mutter.
16827SprücheSpr20102Durch Unrecht erworbene Schätze bringen keinen Nutzen, Gerechtigkeit aber befreit vom Tode.
16828SprücheSpr20103Der Herr lässt die Seele des Gerechten nicht von Hunger heimsuchen und die Nachstellungen der Gottlosen vereitelt er.
16829SprücheSpr20104Eine lässige Hand schafft Armut, aber die Hand der Starken erwirbt Reichtümer. Wer sich auf Lügen verlässt, weidet Winde und er selbst läuft fliegenden Vögeln nach.
16830SprücheSpr20105Wer in der Ernte sammelt, ist ein weiser Sohn; wer aber im Sommer schläft, ist ein Sohn der Schande.
16831SprücheSpr20106Der Segen des Herrn kommt auf das Haupt des Gerechten, der Mund der Bösen aber birgt Unrecht.
16832SprücheSpr20107Das Andenken des Gerechten bleibt ruhmvoll, aber der Name der Gottlosen verwest.
16833SprücheSpr20108Wer weisen Herzens ist, nimmt Belehrungen an, ein törichter Schwätzer schlägt sich selbst.
16834SprücheSpr20109Wer in Unschuld wandelt, wandelt sicher; wer aber verkehrte Wege einschlägt wird offenbar.
16835SprücheSpr201010Wer mit den Augen blinzelt, verursacht Schmerzen, und der törichte Schwätzer schlägt sich selbst.
16836SprücheSpr201011Ein Quell des Lebens ist der Mund des Gerechten, aber der Mund des Gottlosen birgt Unrecht.
16837SprücheSpr201012Hass erregt Zänkereien, aber Liebe deckt alle Verfehlungen zu.
16838SprücheSpr201013Auf den Lippen des Weisen findet sich Weisheit; aber die Rute ist für den Rücken besser, dem es an Verstand fehlt.
16839SprücheSpr201014Die Weisen verbergen die Erkenntnis, aber der Mund des Toren ist der Beschämung nahe.
16840SprücheSpr201015Die Habe des Reichen ist seine feste Stadt, der Schrecken der Armen ist ihre Dürftigkeit.
16841SprücheSpr201016Das Wirken des Gerechten gereicht zum Leben, aber der Erwerb des Bösen zur Sünde.
16842SprücheSpr201017Den Weg des Lebens geht, wer Zucht bewahrt; wer aber Zurechtweisung hintansetzt, geht irre.
16843SprücheSpr201018Lügenhafte Lippen verbergen den Hass; wer Schmähworte ausspricht, ist ein Tor.
16844SprücheSpr201019Geschwätzigkeit geht nicht ohne Sünde ab; wer aber seine Lippen zügelt, ist weise.
16845SprücheSpr201020Auserlesenes Silber ist die Zunge des Gerechten, aber das Herz der Gottlosen ist nichtig.
16846SprücheSpr201021Die Lippen des Gerechten belehren viele; die aber, welche ungelehrig sind, sterben in der Verarmung des Geistes dahin.
16847SprücheSpr201022Der Segen des Herrn macht die Menschen reich und keine Trübsal wird solche treffen.
16848SprücheSpr201023Wie zum Scherze begeht der Tor eine Schandtat, aber der weise Mann ist bedächtig.
16849SprücheSpr201024Was der Böse fürchtet, das kommt über ihn; den Gerechten wird zuteil, was sie begehren.
16850SprücheSpr201025Wie ein Ungewitter dahinfährt, so wird der Gottlose nicht mehr sein, der Gerechte aber ist wie ein fester Bau für die Ewigkeit.
16851SprücheSpr201026Was Essig für die Zähne und Rauch für die Augen, das ist der Faule für die, welche ihn absenden.
16852SprücheSpr201027Die Furcht des Herrn mehrt die Lebenstage und die Jahre der Gottlosen werden verkürzt.
16853SprücheSpr201028Die Erwartung des Gerechten ist Freude, aber die Hoffnung der Gottlosen wird zunichte.
16854SprücheSpr201029Der Weg des Herrn ist die Stärke des Unschuldigen, aber Schrecken für die, welche Böses tun.
16855SprücheSpr201030Der Gerechte wird nimmer wanken, die Gottlosen aber werden nicht im Lande wohnen bleiben.
16856SprücheSpr201031Der Mund des Gerechten bringt Weisheit hervor, die Zunge der Verkehrten geht zugrunde.
16857SprücheSpr201032Die Lippen des Gerechten merken auf das, was wohlgefällig ist, und der Mund des Gottlosen auf das, was verkehrt ist.
16858SprücheSpr20111Eine betrügerische Waage ist vor dem Herrn ein Greuel, aber ein rechtes Gewicht sein Wohlgefallen.
16859SprücheSpr20112Wo Hochmut ist, da wird auch Schande sein; wo aber Demut ist, da auch Weisheit.
16860SprücheSpr20113Die Lauterkeit der Gerechten leitet dieselben, die Hinterlist der Verkehrten aber stürzt diese ins Verderben.
16861SprücheSpr20114Nichts nützt Reichtum am Tage des Strafgerichts, aber Gerechtigkeit rettet vor dem Tode.
16862SprücheSpr20115Die Gerechtigkeit des Schuldlosen ebnet dessen Weg, aber der Frevler fällt durch seine eigene Bosheit.
16863SprücheSpr20116Die Gerechtigkeit des Rechtschaffenen rettet diese, aber die Gottlosen werden in ihren eigenen Anschlägen gefangen.
16864SprücheSpr20117Stirbt ein böser Mensch, so ist alle Hoffnung dahin und die Erwartung der ängstlich Besorgten wird zunichte.
16865SprücheSpr20118Der Gerechte wird aus der Bedrängnis befreit und der Gottlose wird an seiner Statt preisgegeben.
16866SprücheSpr20119Der Heuchler bereitet mit dem Munde seinem Freunde Trug, aber die Gerechten werden durch ihre Weisheit befreit.
16867SprücheSpr201110Über das Glück der Gerechten freut sich die Stadt und beim Untergange der Gottlosen ertönt Frohlocken.
16868SprücheSpr201111Durch den Segen der Gerechten kommt eine Stadt empor, aber durch den Mund der Gottlosen wird ihr Untergang bereitet.
16869SprücheSpr201112Wer seinen Freund verachtet, ist ohne Verstand; aber der Kluge schweigt still.
16870SprücheSpr201113Wer trügerisch wandelt, deckt Geheimnisse auf; aber wer ein zuverlässiges Herz hat, verbirgt, was der Freund ihm anvertraut hat.
16871SprücheSpr201114Wo kein Herrscher ist, geht das Volk zugrunde; aber wohl steht es, wo viel Beratung statthat.
16872SprücheSpr201115Von Unglück wird getroffen, wer für einen Fremden Bürgschaft leistet; wer aber Verbindlichkeiten meidet, lebt sicher.
16873SprücheSpr201116Eine holdselige Frau erlangt Ehre und die Mächtigen erhalten Reichtum.
16874SprücheSpr201117Der erweist sich selbst Gutes, der barmherzig ist; wer aber grausam ist, stößt auch die Nächsten von sich.
16875SprücheSpr201118Was der Böse tut, hat keinen Bestand; wer aber Gerechtigkeit sät, dem wird dauernde Vergeltung zuteil.
16876SprücheSpr201119Die Güte führt zum Leben, aber dem Bösen nachjagen, bringt den Tod.
16877SprücheSpr201120Ein Greuel für den Herrn ist ein verkehrtes Herz, aber sein Wohlgefallen hat er an denen, deren Wandel lauter ist.
16878SprücheSpr201121Hand an Hand! Der Böse bleibt nicht ungestraft, doch das Geschlecht der Gerechten wird gerettet.
16879SprücheSpr201122Wie ein Ring von Gold in der Nase eines Schweines ist ein schönes, doch törichtes Weib.
16880SprücheSpr201123Das Verlangen der Gerechten ist lauter Gutes, das Hoffen der Gottlosen Zorn.
16881SprücheSpr201124Manche teilen das Ihrige aus und werden dabei reicher; andere rauben, was ihnen nicht gehört, und sind doch stets in Not.
16882SprücheSpr201125Eine Seele, die segnet, wird reichlich gesättigt werden; und wer reichlich labt, wird auch selbst reichlich gelabt werden.
16883SprücheSpr201126Wer Korn verbirgt, wird von dem Volke verflucht werden; aber Segen kommt auf das Haupt derer, die es verkaufen.
16884SprücheSpr201127Gut steht auf am Morgen, wer dem Guten nachstrebt; wer aber nach Bösem trachtet, wird von diesem erdrückt werden.
16885SprücheSpr201128Wer sich auf seinen Reichtum verlässt, wird fallen; aber wie ein grünendes Laub werden die Gerechten sprossen.
16886SprücheSpr201129Wer sein Haus in Verwirrung bringt, wird Wind erben und ein Tor wird des Weisen Knecht.
16887SprücheSpr201130Die Frucht des Gerechten ist ein Baum des Lebens, und wer Seelen aufnimmt, ist weise.
16888SprücheSpr201131Wenn den Gerechten auf Erden vergolten wird, um wieviel mehr den Gottlosen und Sündern!
16889SprücheSpr20121Wer Zucht liebt, liebt Erkenntnis; wer aber Rüge haßt, ist ein Tor.
16890SprücheSpr20122Wer gut ist, wird von dem Herrn Gnade erlangen; wer aber auf seine eigenen Gedanken baut, handelt gottlos.
16891SprücheSpr20123Niemand hat durch Frevel Bestand, aber die Wurzel der Gerechten bleibt unerschütterlich.
16892SprücheSpr20124Eine fleißige Frau ist die Krone ihres Mannes; aber die, welche Schmachwürdiges tut, ist wie Fäulnis in seinen Gebeinen.
16893SprücheSpr20125Die Gedanken der Gerechten gehen auf Recht, aber die Pläne der Bösen auf Betrug.
16894SprücheSpr20126Die Reden der Bösen lauern auf Blut, der Mund der Gerechten befreit diese.
16895SprücheSpr20127Wende die Gottlosen um, und sie sind nicht mehr; aber das Haus der Gerechten hat Bestand.
16896SprücheSpr20128Man kennt den Mann aus seiner Lehre; wer aber eitel und töricht ist, setzt sich der Verachtung aus.
16897SprücheSpr20129Besser ist es, arm und genügsam zu sein, als groß zu tun und kein Brot zu haben.
16898SprücheSpr201210Der Gerechte kennt auch das Begehren seines Viehes, aber das Herz der Gottlosen ist unbarmherzig.
16899SprücheSpr201211Wer sein Land baut, sättigt sich mit Brot; wer aber dem Müßiggange nachhängt, ist ein großer Tor. Wer seine Zeit gern bei Weingelagern verbringt, hinterlässt Schmach in seiner Wohnung.
16900SprücheSpr201212Das Verlangen des Gottlosen ist ein Bollwerk für die Bösen, aber die Wurzel der Gerechten gedeiht.
16901SprücheSpr201213Wegen der Sünden der Lippen naht der Fall für den Bösen, der Gerechte aber entgeht der Bedrängnis.
16902SprücheSpr201214Von der Frucht, die eines jeden Mund gibt, sättigt er sich am Guten und nach dem, was seine Hände vollbringen, wird ihm vergolten.
16903SprücheSpr201215Der Weg des Toren ist der rechte in seinen Augen; wer aber weise ist, hört auf Rat.
16904SprücheSpr201216Der Tor lässt alsbald seinen Zorn merken; wer sich aber die Unbill nicht anmerken lässt, ist klug.
16905SprücheSpr201217Wer sagt, was er weiß, spricht, was recht ist; wer aber lügt, ist ein trügerischer Zeuge.
16906SprücheSpr201218Manche versprechen und werden darnach wie mit Schwertstreich des Gewissens durchbohrt, aber die Zunge der Weisen bringt Heilung.
16907SprücheSpr201219Wahrhaftige Lippen bestehen auf immer, ein vorschneller Zeuge aber spitzt die Zunge zu Lügen.
16908SprücheSpr201220Trug ist im Herzen derer, die auf Böses sinnen; denen aber, die zum Frieden raten, wird Freude zuteil.
16909SprücheSpr201221Den Gerechten beugt nichts nieder, was ihm auch widerfährt; die Gottlosen aber werden mit Unglück überhäuft.
16910SprücheSpr201222Lügenhafte Lippen sind dem Herrn ein Greuel; die aber Treue üben, gefallen ihm.
16911SprücheSpr201223Ein kluger Mann verbirgt seine Einsicht, aber der Toren Herz ruft Narrheit aus.
16912SprücheSpr201224Die Hand der Starken wird herrschen; die lässige aber muss zinsbar werden.
16913SprücheSpr201225Gram im Herzen des Mannes drückt ihn nieder, aber ein gutes Wort erfreut ihn.
16914SprücheSpr201226Wer um seines Freundes willen einen Schaden nicht achtet, ist gerecht, aber der Gottlosen Weg führt sie Irre.
16915SprücheSpr201227Ein Betrüger wird seinen Gewinn finden, aber die Habe des Mannes ist Goldes wert.
16916SprücheSpr201228Auf dem Pfade der Gerechtigkeit ist Leben, aber der Abweg führt zum Tode.
16917SprücheSpr20131Ein weiser Sohn ist die Lehre seines Vaters, aber ein Spötter hört nicht, wenn er gewarnt wird.
16918SprücheSpr20132Von der Frucht seines Mundes sättigt sich der Mensch an Gutem, die Seele der Frevler aber ist ungerecht.
16919SprücheSpr20133Wer seinen Mund hütet, bewahrt sein Leben; wer aber unbedachtsam im Reden ist, dem ergeht es übel.
16920SprücheSpr20134Der Faule will und will doch nicht, aber die Seele der Arbeitsamen wird reichlich gesättigt.
16921SprücheSpr20135Der Gerechte verabscheut lügenhafte Reden, doch der Gottlose macht andere zuschanden und wird selbst zuschanden.
16922SprücheSpr20136Die Gerechtigkeit behütet den Weg des Unschuldigen, aber die Gottlosigkeit bringt den Sünder zum Falle.
16923SprücheSpr20137Mancher scheint reich und hat doch nichts, ein anderer scheint arm und hat doch großen Reichtum.
16924SprücheSpr20138Mancher kauft mit seinem Reichtum sein Leben los; wer aber arm ist, hat keine Drohung zu erleiden.
16925SprücheSpr20139Das Licht der Gerechten erfreut, aber die Leuchte der Gottlosen erlischt.
16926SprücheSpr201310Unter den Hoffärtigen ist immer Hader; die sich aber raten lassen, werden von der Weisheit geleitet.
16927SprücheSpr201311In Eile zusammengeraffter Reichtum nimmt ab, der aber nach und nach mit Fleiß erworbene mehrt sich.
16928SprücheSpr201312Hoffnung, die hingehalten wird, macht der Seele Pein, ein Baum des Lebens ist erfüllter Wunsch.
16929SprücheSpr201313Wer eine Sache schmäht, bindet sich für die Zukunft; wer aber das Gebot fürchtet, wird im Frieden wandeln. Ränkevolle Seelen irren in Sünden umher, Gerechte aber sind barmherzig und haben Mitleid.
16930SprücheSpr201314Die Unterweisung des Weisen ist eine Quelle des Lebens, um dem Verderben des Todes zu entgehen.
16931SprücheSpr201315Gute Lehre verschafft Gunst, der Weg der Verächter führt in den Abgrund.
16932SprücheSpr201316Ein kluger Mann tut alles mit Überlegung; wer aber ein Tor ist, gibt seine Torheit kund.
16933SprücheSpr201317Der Bote des Gottlosen fällt ins Unglück, aber ein treuer Bote bringt Heilung.
16934SprücheSpr201318Armut und Schmach treffen den, der sich der Zucht entzieht; wer aber Zurechtweisung annimmt, kommt zu Ehren.
16935SprücheSpr201319Wird ein Begehren erfüllt, so freut sich die Seele; Toren verabscheuen jene, welche das Böse fliehen.
16936SprücheSpr201320Wer mit Weisen umgeht, wird weise; der Freund der Toren wird ihnen gleich.
16937SprücheSpr201321Die Sünder verfolgt Unglück, aber den Gerechten wird mit Gutem vergolten.
16938SprücheSpr201322Der Gute hinterlässt als Erben seine Söhne und Enkel, und für den Gerechten wird die Habe des Sünders aufbewahrt.
16939SprücheSpr201323Speise in Fülle bringt das neue Ackerland der Väter, aber für andere wird sie ohne Recht gesammelt.
16940SprücheSpr201324Wer die Rute spart, haßt seinen Sohn; wer ihn aber lieb hat, hält ihn beständig in der Zucht.
16941SprücheSpr201325Der Gerechte isst, bis er satt ist; der Gottlosen Bauch aber kennt kein Genügen.
16942SprücheSpr20141Eine weise Frau bringt ihr Haus empor, eine Törin reißt das emporgebrachte mit ihren eigenen Händen wieder ein.
16943SprücheSpr20142Wer den rechten Weg wandelt und Gott fürchtet, wird von dem verachtet, der auf schändlichem Pfade geht.
16944SprücheSpr20143Im Munde des Toren ist der Hochmut zur Rute, aber die Lippen der Weisen schützen diese.
16945SprücheSpr20144Wo keine Rinder sind, ist die Krippe leer; wo aber sehr viel Ertrag ist, da zeigt sich des Stieres Stärke.
16946SprücheSpr20145Ein wahrhafter Zeuge lügt nicht, aber ein falscher Zeuge bringt Lügen vor.
16947SprücheSpr20146Der Spötter sucht Weisheit und findet sie nicht, für die verständigen ist die Erkenntnis leicht.
16948SprücheSpr20147Tritt dem Toren entgegen, so wird er von Lippen der Klugheit nichts wissen.
16949SprücheSpr20148Die Weisheit des Klugen ist es, seinen Weg zu kennen, aber die Unklugheit der Toren geht irre.
16950SprücheSpr20149Der Tor treibt Spott mit der Sünde, aber Wohlgefallen weilt unter den Gerechten.
16951SprücheSpr201410Ein Herz, das die Bitterkeit seiner eigenen Seele kennen gelernt hat, in dessen Freude kann sich kein Fremder mischen.
16952SprücheSpr201411Das Haus der Gottlosen wird vertilgt, aber die Wohnungen der Gerechten werden aufblühen.
16953SprücheSpr201412Mancher Weg, welcher dem Menschen der rechte scheint, führt doch am Ende zum Tode.
16954SprücheSpr201413Das Lachen ist mit Schmerz gemischt und auf die Freude folgt zuletzt Traurigkeit.
16955SprücheSpr201414An seinen Wegen wird der Tor satt, über ihm aber steht der Gute.
16956SprücheSpr201415Der Einfältige glaubt jedem Worte; der Kluge gibt acht, wohin er schreitet. Ein arglistiger Sohn hat nichts Gutes zu hoffen, aber einem weisen Knechte werden seine Arbeiten gelingen und sein Weg wird recht sein.
16957SprücheSpr201416Der Weise fürchtet und meidet das Böse, der Tor setzt sich darüber hinweg und fühlt sich sicher.
16958SprücheSpr201417Der Ungeduldige begeht Torheit und ein ränkesüchtiger Mensch ist verhasst.
16959SprücheSpr201418Die Einfältigen werden Torheit besitzen, aber die Klugen haben Weisheit zu erwarten.
16960SprücheSpr201419Die Bösen müssen sich vor den Guten beugen und die Gottlosen vor den Pforten der Gerechten.
16961SprücheSpr201420Auch seinem Nächsten ist der Arme verhasst, aber die Reichen haben viele Freunde.
16962SprücheSpr201421Wer seinen Nächsten verachtet, versündigt sich; wer sich aber des Armen erbarmt, ist glückselig. Wer an den Herrn glaubt, liebt die Barmherzigkeit.
16963SprücheSpr201422Es gehen irre, die Böses tun; Barmherzigkeit und Wahrheit stiften Gutes.
16964SprücheSpr201423Durch jede Arbeit entsteht Überfluss; wo aber viel Geschwätz ist, da ist insgemein Mangel.
16965SprücheSpr201424Die Krone der Weisen ist ihr Reichtum, die Albernheit der Toren ist Unverstand.
16966SprücheSpr201425Ein wahrhafter Zeuge rettet Leben, aber ein arglistiger bringt Lügen vor.
16967SprücheSpr201426In der Furcht des Herrn ist feste Zuversicht und seinen Söhnen wird Hoffnung zuteil.
16968SprücheSpr201427Die Furcht des Herrn ist ein Quell des Lebens, um dem Verderben des Todes zu entgehen.
16969SprücheSpr201428Auf der Menge des Volkes ruht das Ansehen des Königs und wenig Volk ist des Fürsten Schmach.
16970SprücheSpr201429Wer geduldig ist, den leitet viel Klugheit; wer aber ungeduldig ist, richtet seine Torheit auf.
16971SprücheSpr201430Das Leben des Leibes ist ein gesundes Herz, Knochenfäulnis ist der Neid.30
16972SprücheSpr201431Wer einen Armen bedrückt, beschimpft dessen Schöpfer; der aber ehrt ihn, wer sich des Armen erbarmt.
16973SprücheSpr201432Der Gottlose wird um seiner Bosheit willen verworfen, aber der Gerechte hat Hoffnung selbst im Tode.
16974SprücheSpr201433Im Herzen des Klugen ruht die Weisheit und alle Ungelehrten unterweist er.
16975SprücheSpr201434Gerechtigkeit erhebt ein Volk, aber die Sünde macht die Völker elend.
16976SprücheSpr201435Ein verständiger Diener ist dem König angenehm, aber ein unnützer wird seinen Zorn fühlen.
16977SprücheSpr20151Eine sanfte Antwort bricht den Zorn, harte Rede erweckt Grimm.
16978SprücheSpr20152Die Zunge der Weisen ziert Erkenntnis, der Mund der Toren sprudelt Torheit aus.
16979SprücheSpr20153An jedem Orte schauen die Augen des Herrn auf Gute und Böse.
16980SprücheSpr20154Eine friedliebende Zunge ist ein Baum des Lebens, aber eine zügellose schlägt den Geist nieder.
16981SprücheSpr20155Ein Tor spottet der Zucht seines Vaters; wer aber die Rüge beachtet, wird klüger. In der Fülle der Gerechtigkeit ist sehr große Kraft, aber die Anschläge der Gottlosen werden zunichte.
16982SprücheSpr20156Das Haus des Gerechten ist eine starke Feste, aber bei dem Erwerb des Gottlosen herrscht Zerrüttung.
16983SprücheSpr20157Die Lippen der Weisen streuen Erkenntnis aus, aber das Herz der Toren ist nicht also.
16984SprücheSpr20158Die Opfer der Gottlosen sind dem Herrn ein Greuel, die Gelübde der Gerechten wohlgefällig.
16985SprücheSpr20159Ein Greuel ist dem Herrn der Weg des Gottlosen; wer der Gerechtigkeit nachgeht, den liebt er.
16986SprücheSpr201510Schlimme Züchtigung trifft den, der den Weg des Lebens verlässt, und wer die Rüge haßt, wird sterben.
16987SprücheSpr201511Unterwelt und Verderben liegen vor dem Herrn offen, wie viel mehr die Herzen der Menschenkinder?
16988SprücheSpr201512Der Verdorbene liebt den nicht, der ihn zurechtweist, und geht nicht mit den Weisen um.
16989SprücheSpr201513Ein fröhliches Herz erheitert das Angesicht, bei Kummer des Herzens ist der Geist niedergeschlagen.
16990SprücheSpr201514Das Herz des Weisen sucht Belehrung, aber der Mund der Toren nährt sich von Unverstand.
16991SprücheSpr201515Alle Tage des Armen sind schlimm, ein ruhiges Gemüt ist wie ein beständiges Freudenmahl.
16992SprücheSpr201516Besser ist weniges mit der Furcht des Herrn als große Schätze, die nicht sättigen.
16993SprücheSpr201517Besser ist es, zu Gemüse geladen zu werden, wobei Liebe, als zu einem gemästeten Kalbe, wobei Hass.
16994SprücheSpr201518Ein zornmütiger Mann erregt Streit; wer geduldig ist, beschwichtigt den ausgebrochenen.
16995SprücheSpr201519Der Weg der Trägen gleicht einem Dornenzaun, der Weg der Gerechten ist ohne Hindernis.
16996SprücheSpr201520Ein weiser Sohn erfreut den Vater, aber ein törichter Mensch verachtet seine Mutter.
16997SprücheSpr201521Torheit macht dem Toren Freude, aber der verständige Mann geht den geraden Weg.
16998SprücheSpr201522Vereitelt werden die Anschläge, wo Überlegung fehlt; wo aber viele Ratgeber sind, haben sie Bestand.
16999SprücheSpr201523Jeder freut sich an dem Ausspruche seines Mundes und ein Wort zur rechten Zeit ist sehr gut.
17000SprücheSpr201524Der Weg des Lebens geht aufwärts für den Einsichtsvollen, damit er der Hölle entgehe.
17001SprücheSpr201525Das Haus der Hoffärtigen zerstört der Herr, aber der Witwe Grenzen sichert er.
17002SprücheSpr201526Ein Greuel sind dem Herrn böse Anschläge, aber reine Rede besteht herrlich vor ihm.
17003SprücheSpr201527Sein eigenes Haus zerstört, wer der Habsucht folgt; wer aber Geschenke hasst, wird leben. Durch Barmherzigkeit und Treue wird man von Sünden rein; durch die Furcht des Herrn aber hält man sich fern vom Bösen.
17004SprücheSpr201528Das Herz des Gerechten sinnt auf Gehorsam, der Mund der Gottlosen fließt über vom Bösen.
17005SprücheSpr201529Fern ist der Herr von den Gottlosen, aber die Gebete der Gerechten erhört er.
17006SprücheSpr201530Der Lichtglanz der Augen erfreut die Seele, eine gute Nachricht labt die Gebeine.
17007SprücheSpr201531Ein Ohr, das auf die Rügen des Lebens hört, wird inmitten der Weisen weilen.
17008SprücheSpr201532Wer die Zurechtweisung verwirft, verachtet seine eigene Seele; wer aber der Warnung nachgibt, erwirbt Einsicht.
17009SprücheSpr201533Die Furcht des Herrn ist die Zuchtschule der Weisheit und Demut geht der Ehre voraus.
17010SprücheSpr20161Der Mensch mag wohl im Herzen planen, aber des Herrn ist es, die Zunge zu lenken. (vergl. V. 9)
17011SprücheSpr20162Alle Wege des Menschen liegen vor seinen Augen offen da, aber der Herr wägt die Geister.
17012SprücheSpr20163Offenbare dem Herrn dein Tun, so wird dein Vorhaben gelingen.
17013SprücheSpr20164Alles hat der Herr um seinetwillen gemacht, so auch den Gottlosen für den Tag des Unglücks.
17014SprücheSpr20165Ein Greuel ist für den Herrn jeder Hochmütige, liegt auch Hand an Hand, er bleibt nicht ungestraft. Der Anfang eines guten Wandels ist Gerechtigkeit üben, sie ist bei Gott angenehmer als Schlachtopfer darbringen.
17015SprücheSpr20166Durch Barmherzigkeit und Treue wird Schuld gesühnt und durch die Furcht des Herrn meidet man das Böse.
17016SprücheSpr20167Wenn der Wandel eines Menschen dem Herrn wohlgefällt, so wird er auch seine Feinde zum Frieden mit ihm bringen.
17017SprücheSpr20168Besser ist weniges mit Recht als viel Einkünfte mit Unrecht.
17018SprücheSpr20169Des Menschen Herz denkt sich seinen Weg aus, aber der Herr lenkt seine Schritte. (vergl. Vers 1)
17019SprücheSpr201610Weisheitsspruch ist auf den Lippen des Königs, sein Mund wird im Gerichte nicht irren.
17020SprücheSpr201611Gewicht und Waage unterliegen dem Gerichte des Herrn, und alle Gewichtsteine im Beutel sind sein Werk.
17021SprücheSpr201612Ein Greuel sind dem Könige alle, die gottlos handeln. Denn durch Gerechtigkeit hat der Thron Festigkeit.
17022SprücheSpr201613Der Könige Wohlgefallen sind gerechte Lippen; wer redet, was recht ist, wird geliebt.
17023SprücheSpr201614Der Zorn des Königs gleicht den Todesboten, doch ein weiser Mann besänftigt ihn.
17024SprücheSpr201615Im freundlichen Blicke des Königs ist Leben und sein Wohlwollen gleicht dem Spätregen.
17025SprücheSpr201616Erwirb dir Weisheit, denn sie ist besser als Gold; und verschaffe dir Klugheit, denn sie ist kostbarer als Silber.
17026SprücheSpr201617Der Weg der Gerechten meidet das Böse; wer seine Seele hütet, hat acht auf seinen Wandel.
17027SprücheSpr201618Stolz geht dem Sturze vorher und Hochmut dem Falle.
17028SprücheSpr201619Besser ist es, mit den Sanftmütigen gedemütigt zu werden als mit den Stolzen Beute zu teilen.
17029SprücheSpr201620Wer geschickt ist in einer Sache, wird Glück finden; und wer auf den Herrn hofft, ist glückselig.
17030SprücheSpr201621Wer ein weises Herz hat, wird ein Verständiger genannt, und wer annehmlich reden kann, gewinnt noch mehr.
17031SprücheSpr201622Ein Quell des Lebens ist die Klugheit für den, der sie besitzt; des Toren Lehre ist Torheit.
17032SprücheSpr201623Das Herz des Weisen macht seinen Mund einsichtig und mehrt die Anmut seiner Lippen.
17033SprücheSpr201624Honigseim sind wohlgeordnete Worte, süß für die Seele, Heilung dem Gebeine.
17034SprücheSpr201625Mancher Weg dünkt dem Menschen der rechte, aber das Ende davon führt zum Tode.
17035SprücheSpr201626Das Verlangen des Arbeiters lässt es ihm sauer werden, denn sein Mund drängt ihn.
17036SprücheSpr201627Ein böser Mensch gräbt Unheil und auf seinen Lippen brennt Feuer.
17037SprücheSpr201628Ein falscher Mensch richtet Hader an und ein Ohrenbläser entzweit Fürsten.
17038SprücheSpr201629Ein ungerechter Mensch lockt seinen Nächsten und führt ihn auf einen Weg, der nicht gut ist.
17039SprücheSpr201630Wer starren Auges denkt, beißt seine Lippen zusammen und führt das Böse aus.
17040SprücheSpr201631Eine Krone der Ehre ist das Greisenalter, die auf dem Wege der Gerechtigkeit erlangt wird.
17041SprücheSpr201632Besser ist ein Langmütiger als ein Starker, und wer sein Herz beherrscht besser als ein Städte-Eroberer.
17042SprücheSpr201633Die Lose werden in den Schoß geworfen, aber der Herr lenkt sie.
17043SprücheSpr20171Besser ist ein trockener Bissen und dabei Freude als ein Haus voll Schlachtopfer und dazu Zank.
17044SprücheSpr20172Ein weiser Knecht herrscht über törichte Söhne und verteilt das Erbe unter den Brüdern.
17045SprücheSpr20173Wie das Silber im Feuer und das Gold im Schmelzofen geprüft wird, so prüft der Herr die Herzen.
17046SprücheSpr20174Der Übeltäter gehorcht der argen Zunge und der Betrüger folgt lügenhaften Lippen.
17047SprücheSpr20175Wer den Armen verachtet, beschimpft dessen Schöpfer; und wer sich über eines andern Fall freut, bleibt nicht ungestraft.
17048SprücheSpr20176Die Krone der Greise sind Kindeskinder und der Ruhm der Söhne sind ihre Väter.
17049SprücheSpr20177Es ziemt einem Toren nicht erhabene Rede noch dem Fürsten lügenhafte Lippen.
17050SprücheSpr20178Wie ein kostbarer Edelstein ist das, was jemand mit Sehnsucht erwartet; wohin er sich immer wendet, handelt er weise.
17051SprücheSpr20179Wer über einen Fehltritt hinwegsieht, erwirbt Freundschaft; wer ihn aber immer und immer rügt, entzweit Verbundene.
17052SprücheSpr201710Ein Verweis hilft mehr bei dem Weisen als hundert Schläge bei dem Toren.
17053SprücheSpr201711Der Bösewicht sucht immer Händel, aber ein erbarmungsloser Bote wird wider ihn entsendet werden.
17054SprücheSpr201712Es ist besser, einer Bärin zu begegnen, welcher die Jungen geraubt sind, als einem Toren, der sich auf seine Torheit verlässt.
17055SprücheSpr201713Wer Gutes mit Bösem vergilt, von dessen Hause wird das Unglück nicht weichen.
17056SprücheSpr201714Wer Wasser auslässt, ist Ursache zum Streit; ehe er aber Schmach leidet, gibt er den Streit auf.
17057SprücheSpr201715Wer den Bösen freispricht und wer den Gerechten verurteilt, beide sind ein Greuel vor Gott.
17058SprücheSpr201716Was nützt es dem Toren, Reichtümer zu haben, da er die Weisheit nicht kaufen kann? Wer sein Haus hoch baut, sucht den Einsturz, und wer Belehrung scheut, fällt in Unglück.
17059SprücheSpr201717Unwandelbar liebt, wer ein Freund ist, und ein Bruder wird in der Not bewährt.
17060SprücheSpr201718Ein Tor klatscht mit den Händen, wenn er sich für seinen Nächsten verbürgt.
17061SprücheSpr201719Wer auf Uneinigkeit sinnt, liebt Streit; und wer seine Tür zu hoch macht, sucht Einsturz.
17062SprücheSpr201720Wer verkehrten Herzens ist, findet kein Glück; und wer seine Worte dreht, stürzt ins Unglück.
17063SprücheSpr201721Der Tor ist zu seiner eigenen Schande geboren und auch der Vater kann an einem Toren keine Freude haben.
17064SprücheSpr201722Ein fröhliches Herz schafft ein blühendes Alter, ein trauriger Geist trocknet die Gebeine aus.
17065SprücheSpr201723Der Gottlose nimmt Geschenke aus dem Busen an, um die Bahnen des Rechtes zu verkehren.
17066SprücheSpr201724Auf dem Antlitze des Weisen leuchtet die Weisheit, die Augen der Toren schweifen bis an das Ende der Erde.
17067SprücheSpr201725Ein törichter Sohn ist der Verdruss des Vaters und der Kummer der Mutter, die ihn geboren hat.
17068SprücheSpr201726Es ist nicht gut, dem Gerechten Schaden zuzufügen noch einen Fürsten zu schlagen, der gerecht richtet.
17069SprücheSpr201727Wer sich im Reden beherrscht, ist weise und klug; und schätzbaren Geistes ist ein einsichtsvoller Mann.
17070SprücheSpr201728Auch der Tor wird, wenn er schweigt, für weise gehalten, und wenn er seine Lippen geschlossen hält, für verständig.
17071SprücheSpr20181Wer sich von einem Freunde trennen will, sucht Anlässe; er ist allezeit tadelnswert.
17072SprücheSpr20182Der Tor nimmt die Worte der Klugheit nicht an, wenn du nicht das sagst, was nach seinem Herzen ist.
17073SprücheSpr20183Wenn der Gottlose tief in Sünden versunken ist, achtet er es gering; aber es folgt ihm Schmach und Schande.
17074SprücheSpr20184Tiefes Wasser sind die Worte aus eines Mannes Munde und ein überströmender Fluss ist der Quell der Weisheit.
17075SprücheSpr20185Es ist nicht gut, für den Bösen Partei zu nehmen, um von der Wahrheit im Gerichte abzuweichen.
17076SprücheSpr20186Die Lippen des Toren mischen sich in Zank und sein Mund weckt Hader.
17077SprücheSpr20187Der Mund des Toren ist sein Verderbnis und seine Lippen sind der Untergang für sein Leben.
17078SprücheSpr20188Die Worte eines Zweizüngigen scheinen arglos, aber sie dringen bis in das Innerste des Leibes. Die Furcht schlägt den Trägen nieder und verweichlichte Seelen leiden Hunger.
17079SprücheSpr20189Wer verweichlicht und lässig ist in seiner Arbeit, ist ein Bruder dessen, der, was er erarbeitet, verschwendet.
17080SprücheSpr201810Der Name des Herrn ist ein fester Turm, zu ihm eilt der Gerechte und wird erhöht.
17081SprücheSpr201811Des reichen Wohlstand ist für ihn eine feste Stadt und wie eine starke Mauer, die ihn umgibt.
17082SprücheSpr201812Das Herz des Menschen erhebt sich, bevor es ins Verderben stürzt; und bevor er geehrt wird, demütigt er sich.
17083SprücheSpr201813Wer Antwort gibt, ehe er noch hört, zeigt, dass er ein Tor ist und Beschämung verdient.
17084SprücheSpr201814Der Geist des Mannes erträgt seine Schwäche; wer aber kann den Geist, der zum Zorne geneigt ist, ertragen?
17085SprücheSpr201815Ein kluges Herz erwirbt Erkenntnis und das Ohr der Weisen ist nach Belehrung begierig.
17086SprücheSpr201816Geschenke schaffen dem Menschen Raum und eröffnen ihn den Zutritt zu den Fürsten.
17087SprücheSpr201817Der Gerechte beschuldigt sich selbst am ersten; kommt sein Freund, so wird er ihn ausforschen.
17088SprücheSpr201818Streitigkeiten schlichtet das Los und selbst zwischen Mächtigen entscheidet es.
17089SprücheSpr201819Ein Bruder, dem der andere zu Hilfe kommt, ist wie eine feste Stadt und Gerichte sind wie die Riegel an den Städten.
17090SprücheSpr201820Von der Frucht seines Mundes wird des Mannes Leib erfüllt und das Erträgnis seiner Lippen sättigt ihn.
17091SprücheSpr201821Tod und Leben sind in der Gewalt der Zunge; wer sie liebt, wird ihre Frucht genießen.
17092SprücheSpr201822Wer ein gutes Weib findet, findet Glück und wird Freude erlangen von dem Herrn. Wer ein gutes Weib verstößt, treibt das Glück von sich; wer aber eine Ehebrecherin behält, ist ein Tor und ein Gottloser.
17093SprücheSpr201823Mit flehenden Worten redet der Arme, aber der Reiche antwortet mit Härte.
17094SprücheSpr201824Ein angenehmer Gesellschafter ist mehr geliebt als ein Bruder.
17095SprücheSpr20191Besser ist der Arme, der in seiner Unschuld wandelt, als der Reiche, der seine Lippen verzieht und ein Tor ist.
17096SprücheSpr20192Wo keine Einsicht in der Seele ist, ist nichts Gutes, und wessen Füße hastig sind, der stößt an.
17097SprücheSpr20193Die Torheit des Menschen bringt seine Füße zum Falle und sein Herz ergrimmt wider Gott.
17098SprücheSpr20194Reichtum mehrt der Freunde Zahl gar sehr; von dem Armen trennen sich auch die, welche er zuvor gehabt.
17099SprücheSpr20195Ein falscher Zeuge bleibt nicht ungestraft und wer Lügen redet, entrinnt nicht.
17100SprücheSpr20196Viele ehren den Mächtigen um seiner Stellung willen.
17101SprücheSpr20197Den Armen hassen seine Brüder und auch seine Freunde entfernen sich von ihm. Wer nur Worten nachgeht, wird nichts erhalten;
17102SprücheSpr20198wer aber Einsicht besitzt, liebt sein Leben, und wer die Klugheit bewahrt, findet Gutes.
17103SprücheSpr20199Ein falscher Zeuge bleibt nicht ungestraft und wer Lügen redet, geht zugrunde.
17104SprücheSpr201910Dem Toren ziemt Wohlleben nicht noch dem Knechte, über Fürsten zu herrschen.
17105SprücheSpr201911Des Menschen Einsicht erkennt man an seiner Geduld und sein Ruhm ist es, über Unrecht hinwegzugehen.
17106SprücheSpr201912Wie des Löwen Gebrüll, so ist der Zorn des Königs, und wie der Tau auf dem Grase, so seine Freundlichkeit.
17107SprücheSpr201913Des Vaters Schmerz ist ein törichter Sohn und ein beständig durchträufendes Dach ein zänkisches Weib.
17108SprücheSpr201914Haus und Reichtum werden von den Eltern zuteil, ein kluges Weib aber kommt als besondere Gabe von dem Herrn.
17109SprücheSpr201915Faulheit lässt in Schlafsucht fallen und eine lässige Seele muss darben.
17110SprücheSpr201916Wer das Gebot hält, bewahrt sein Leben; wer aber auf seinen Wandel nicht acht hat, wird des Todes sein.
17111SprücheSpr201917Wer sich des Armen erbarmt, gibt dem Herrn ein Darlehen auf Wucher; er wird es ihm wieder vergelten.
17112SprücheSpr201918Züchtige deinen Sohn, verliere nicht die Hoffnung; doch begehre nicht, dass er umkomme.
17113SprücheSpr201919Wer keine Geduld hat, wird Schaden leiden; und nimmt er etwas mit Gewalt, so wird der Schaden doppelt.
17114SprücheSpr201920Höre auf Rat und nimm Zucht an, damit du in Zukunft weise werdest.
17115SprücheSpr201921Viele Gedanken sind in des Menschen Herzen, der Wille des Herrn aber wird Bestand haben.
17116SprücheSpr201922Ein armer Mensch ist barmherzig und besser ist ein Armer als ein Lügner.
17117SprücheSpr201923Die Furcht des Herrn führt zum Leben und sie wird im Überfluss wohnen, von keinem Übel heimgesucht.
17118SprücheSpr201924Der Faule birgt seine Hand unter der Achsel und bringt sie nicht an seinen Mund.
17119SprücheSpr201925Wenn man einen Spötter geißelt, so wird der Tor weiser; gibst du aber dem Weisen einen Verweis, so nimmt er die Zucht an.
17120SprücheSpr201926Wer seinen Vater betrübt und seine Mutter verstößt, ist ein schändlicher und unseliger Mensch.
17121SprücheSpr201927Lass nicht ab, mein Sohn! Auf Zucht zu hören und lass dir die Sprüche der Weisheit nicht unbekannt sein.
17122SprücheSpr201928Ein ungerechter Zeuge verhöhnt das Recht und der Mund der Gottlosen verschlingt das Unrecht.
17123SprücheSpr201929Den Spöttern sind Strafgerichte bereitet und Hammerschläge dem Leibe der Toren.
17124SprücheSpr20201Der Wein macht unkeusch und die Trunkenheit lärmend; wer immer an ihnen Lust findet, wird nicht weise werden.
17125SprücheSpr20202Wie des Löwen Gebrüll, so ist der Schrecken des Königs; wer ihn reizt, sündigt wider sein Leben.
17126SprücheSpr20203Eine Ehre ist es für den Menschen, sich vom Streite fernzuhalten; alle Toren hingegen mischen sich in Händel.
17127SprücheSpr20204Um der Kälte willen wollte der Faule nicht pflügen, deshalb muss er im Sommer betteln, aber man wird ihm nichts geben.
17128SprücheSpr20205Wie tiefes Waser, so ist das Vorhaben im Herzen des Mannes, aber der Weise schöpft es herauf.
17129SprücheSpr20206Viele Menschen werden barmherzig genannt, allein wer findet einen treuen Mann?
17130SprücheSpr20207Ein Gerechter, der in seiner Unschuld wandelt, hinterlässt glückselige Kinder.
17131SprücheSpr20208Ein König, der auf dem Richterstuhle sitzt, verscheucht mit seinem Blicke alles Böse.
17132SprücheSpr20209Wer kann sagen: Mein Herz ist rein, ich bin frei von Sünden?
17133SprücheSpr202010Zweierlei Gewicht und zweierlei Maß, beides ist Gott ein Greuel.
17134SprücheSpr202011Den Knaben kennt man aus seinen Bestrebungen, ob sein Tun rein und recht ist.
17135SprücheSpr202012Das Ohr, welches hört, und das Auge, welches sieht, beide hat der Herr geschaffen.
17136SprücheSpr202013Liebe den Schlaf nicht, dass dich die Armut nicht überwältigt; halte deine Augen offen, so wirst du Brot haben, dich zu sättigen.
17137SprücheSpr202014Schlecht ist´s, schlecht ist´s, sagt jeder Käufer; ist er aber weggegangen, alsdann rühmt er sich.
17138SprücheSpr202015Sind auch Gold und Edelsteine in Menge da, so ist doch der kostbarste Schmuck weise Lippen.
17139SprücheSpr202016Nimm das Kleid dem, der für einen Fremden Bürge geworden ist, und statt der Fremden pfände ihn aus!
17140SprücheSpr202017Süß ist dem Menschen das Brot der Lüge, doch hernach wird ihm der Mund mit Sand gefüllt.
17141SprücheSpr202018Gedanken erlangen durch guten Rat Kraft und Kriege muss man mit guter Leitung führen.
17142SprücheSpr202019Mit dem, der Geheimnisse offenbart und mit Betrug umgeht und dessen Lippen offen stehen, gib dich nicht ab!
17143SprücheSpr202020Wer seinem Vater und seiner Mutter flucht, dessen Leuchte erlischt in dichter Finsternis.
17144SprücheSpr202021Ein Erbe, nach dem man anfänglich hascht, wird zuletzt ohne Segen sein.
17145SprücheSpr202022Sprich nicht: Ich will Böses vergelten; harre auf den Herrn, so wird er dich retten.
17146SprücheSpr202023Ein Greuel ist bei dem Herrn zweierlei Gewicht, eine betrügerische Waage ist nicht gut. (siehe Vers 10)
17147SprücheSpr202024Vom Herrn werden die Schritte des Menschen geleitet, aber welcher Mensch kann seinen Weg verstehen?
17148SprücheSpr202025Verderben ist es für den Menschen, Heilige zu verschlingen und gemachte Gelübde zu widerrufen.
17149SprücheSpr202026Ein weiser König scheidet die Bösen aus und lässt das Rad über sie hingehen.
17150SprücheSpr202027Eine Leuchte des Herrn ist des Menschen Lebenshauch, die das ganze Innere des Leibes durchforscht.
17151SprücheSpr202028Barmherzigkeit und Treue schützen den König und durch Milde wird sein Thron gefestigt.
17152SprücheSpr202029Der Jüngling Freude ist ihre Kraft und die Würde der Greise ihr graues Haar.
17153SprücheSpr202030Wundmale nehmen das Böse hinweg und Schläge, die bis ins Innerste des Leibes eindringen.
17154SprücheSpr20211Das Herz des Königs ist in der Hand des Herrn wie Wasserleitungen; wohin er irgend will, lenkt er es hin.
17155SprücheSpr20212Jedem scheint sein Weg der rechte, der Herr aber wägt die Herzen ab.
17156SprücheSpr20213Barmherzig sein und recht tun gefällt dem Herrn mehr als Schlachtopfer.
17157SprücheSpr20214Stolz der Augen ist Aufblähung des Herzens, die Leuchte der Gottlosen ist die Sünde.
17158SprücheSpr20215Die Gedanken des Starken gehen stets auf Überfluß, jeder Faule aber bleibe immerdar in Armut:
17159SprücheSpr20216Wer Schätze sammelt mit lügenhafter Zunge, ist eitel und unsinnig und fällt in die Fallstricke des Todes.
17160SprücheSpr20217Der Gottlosen Raub rafft sie hinweg, weil sie nicht tun wollen, was recht ist.
17161SprücheSpr20218Verkehrt ist der Wandel eines Mannes, ist er der unrechte; wer aber rein ist, dessen Tun ist recht.
17162SprücheSpr20219Besser ist es, auf der Zinne eines Daches zu sitzen als bei einem zänkischen Weibe zu sein und im gemeinsamen Hause.
17163SprücheSpr202110Die Seele des Gottlosen begehrt Böses, er kennt kein Erbarmen mit seinem Nächsten.
17164SprücheSpr202111Wird der Spötter bestraft, so wird der Einfältige weiser; und wenn er dem Weisen folgt, erhält er Einsicht.
17165SprücheSpr202112Der Gerechte achtet auf das Haus des Gottlosen, um die Gottlosen abzuwenden vom Bösen.
17166SprücheSpr202113Wer sein Ohr vor dem Geschrei des Armen verstopft, wird auch selbst rufen, aber nicht erhört werden.
17167SprücheSpr202114Ein Geschenk im Geheimen löscht den Zorn aus und eine Gabe im Busen den heftigsten Grimm.
17168SprücheSpr202115Rechttun ist den Gerechten eine Freude, aber ein Schrecken für die Übeltäter.
17169SprücheSpr202116Ein Mensch, der vom Wege der Einsicht abirrt, wird in der Versammlung der Gewaltigen wohnen.
17170SprücheSpr202117Wer Wohlleben lieb hat, wird arm; wer Wein und Fettes liebt, wird nicht reich.
17171SprücheSpr202118Zur Auslösung des Gerechten wird der Gottlose hingegeben und der Sünder anstatt der Rechtschaffenen.
17172SprücheSpr202119Besser ist es, in einem Wüstenlande zu wohnen als bei einem zänkischen und zornmütigen Weibe
17173SprücheSpr202120Ein begehrenswerter Schatz und Öl sind in der Wohnung des Gerechten, aber der unkluge Mensch verschwendet solches.
17174SprücheSpr202121Wer nach Gerechtigkeit und Barmherzigkeit strebt, erlangt Leben, Gerechtigkeit und Ehre.
17175SprücheSpr202122Die Stadt der Heiden ersteigt der Weise und stürzt die Stärke, auf welche sie vertraut.
17176SprücheSpr202123Wer seinen Mund und seine Zunge bewahrt, bewahrt sein Leben vor Bedrängnissen.
17177SprücheSpr202124Wer hoffärtig und anmaßend ist, wird ein Tor genannt, der im Zorne seinen Übermut ausübt.
17178SprücheSpr202125Wünsche töten den Faulen, denn seine Hände wollen nichts schaffen.
17179SprücheSpr202126Den ganzen Tag verlangt er und hat Wünsche; wer aber gerecht ist, gibt ohne Unterlass.
17180SprücheSpr202127Die Schlachtopfer der Gottlosen sind ein Greuel, weil sie für Schandtat dargebracht werden.
17181SprücheSpr202128Ein lügenhafter Zeuge geht zugrunde; ein Mann, der gehorsam ist, wird siegreich sein in seinen Reden.
17182SprücheSpr202129Der Gottlose nimmt freche Mienen an; wer aber rechtschaffen ist, macht gerade seinen Weg.
17183SprücheSpr202130Es gibt keine Weisheit, es gibt keine Klugheit, es gibt keinen Ratschluss wider den Herrn.
17184SprücheSpr202131Das Ross wird gerüstet auf den Tag des Streites, der Herr aber verleiht den Sieg.
17185SprücheSpr20221Ein guter Name ist besser als vieler Reichtum, über Silber und Gold geht rechtliche Gunst.
17186SprücheSpr20222Der Reiche und der Arme begegnen einander, der Herr ist beider Schöpfer.
17187SprücheSpr20223Der Kluge sieht das Unheil und verbirgt sich, der Einfältige geht weiter und wird von Schaden betroffen.
17188SprücheSpr20224Die Frucht der Bescheidenheit ist die Furcht des Herrn; sie ist Reichtum, Ehre und Leben.
17189SprücheSpr20225Waffen und Schwerter liegen auf dem Wege des Verkehrten; wer aber seine Seele behütet, hält sich fern von ihnen.
17190SprücheSpr20226Es ist ein Sprichwort: Hat ein Jüngling sich an seinen Weg gewöhnt, so wird er nicht davon lassen, auch wenn er alt geworden.
17191SprücheSpr20227Der Reiche herrscht über die Armen, und wer Geld aufnimmt, wird der Knecht dessen, der ihm leiht.
17192SprücheSpr20228Wer Unrecht sät, wird Unglück ernten und durch die Rute seines Zornes vernichtet werden.
17193SprücheSpr20229Wer zur Barmherzigkeit geneigt ist, wird gesegnet werden, denn er gibt von seinem Brote den Armen. Sieg und Ehre erlangt, wer Geschenke gibt; aber er nimmt die Seele derer, die sie annehmen.
17194SprücheSpr202210Treibe den Spötter hinaus, so geht mit ihm der Zank fort und Händel und Schmähungen hören auf.
17195SprücheSpr202211Wer Herzensreinheit liebt, wird um der Anmut seiner Lippen willen den König zum Freunde haben.
17196SprücheSpr202212Die Augen des Herrn haben acht auf Erkenntnis, aber die Worte des Frevlers kommen zu Falle.
17197SprücheSpr202213Der Faule spricht: Ein Löwe ist draußen, ich könnte mitten auf der Straße getötet werden.
17198SprücheSpr202214Eine tiefe Grube ist der Mund des fremden Weibes; über wen der Herr zürnt, der fällt in dieselbe.
17199SprücheSpr202215Torheit haftet im Herzen des Knaben, die Zuchtrute treibt sie hinaus.
17200SprücheSpr202216Wer den Armen bedrückt, um seinen Reichtum zu mehren, wird selbst einem Reicheren geben müssen und darben.
17201SprücheSpr202217Neige dein Ohr und höre die Worte der Weisen und nimm meine Lehre zu Herzen.
17202SprücheSpr202218Sie wird dir angenehm sein, wenn du sie in deinem Innern bewahrst, und wird von deinen Lippen reichlich fließen;
17203SprücheSpr202219dass dein Vertrauen der Herr sei, denn darum tue ich sie dir heute kund.
17204SprücheSpr202220Siehe, ich habe sie dir dreifach beschrieben durch Gedanken und Erkenntnis,
17205SprücheSpr202221damit ich dir den festen Grund und die Aussprüche der Wahrheit zeigte, dass du darnach denen Rede stehen kannst, die dich gesandt haben.
17206SprücheSpr202222Tue dem Armen nicht Gewalt an, weil er arm ist, und bedrücke den Dürftigen nicht in der Torhalle,
17207SprücheSpr202223denn der Herr wird der Richter seiner Sache sein und wird die betrüben, welche seine Seele betrübt haben.
17208SprücheSpr202224Schließe nicht Freundschaft mit einem zornigen Menschen und mit einem wütigen Manne gehe nicht um,
17209SprücheSpr202225dass du nicht etwa seinen Wandel lernest und für deine Seele Ärgernis nehmest.
17210SprücheSpr202226Halte nicht zu denen, welche ihren Handschlag geben und welche sich als Bürgen für Schulden stellen;
17211SprücheSpr202227denn wenn du nichts hast, womit du bezahlen kannst, warum solltest du dir die Decke aus deiner Kammer wegnehmen lassen?
17212SprücheSpr202228Überschreite nicht die alten Grenzen, welche deine Väter gesetzt haben.
17213SprücheSpr202229Siehst du einen Mann geschickt in seinem Tun? Er möge vor Könige treten und nicht bei Unedlen weilen!
17214SprücheSpr20231Wenn du dich niedersetzest, mit einem Herrscher zu speisen, so gib sorgsam acht, was vor dir aufgesetzt ist,
17215SprücheSpr20232und setze das Messer an deine Kehle, wenn du anders deine Seele in deiner Gewalt hast,
17216SprücheSpr20233damit dich nicht nach dessen Speise gelüste, denn es ist trügerische Speise.
17217SprücheSpr20234Mühe dich nicht ab, reich zu werden, sondern setze deiner Klugheit Grenzen.
17218SprücheSpr20235Erhebe deine Augen nicht zu Reichtümern, die du nicht haben kannst; denn sie machen sich Flügel wie die Adler und fliegen himmelwärts.
17219SprücheSpr20236Iss nicht mit einem neidischen Menschen und sei nicht lüstern nach seinen Speisen;
17220SprücheSpr20237denn wie ein Zeichendeuter und Wahrsager beurteilt er das, wovon er nichts weiß. Iss und trink! Wird er dir sagen: aber sein Herz ist nicht bei dir.
17221SprücheSpr20238Die Speisen, welche du gegessen, musst du wieder von dir geben und deine schönen Reden werden verloren sein.
17222SprücheSpr20239Rede nicht zu den Ohren der Unverständigen, denn sie verachten den klugen Sinn deiner Worte.
17223SprücheSpr202310Rühre nicht an die Marksteine der Kleinen und brich nicht in den Acker der Waisen ein,
17224SprücheSpr202311denn ihr Verwandter ist mächtig, er wird ihre Sache wider dich führen.
17225SprücheSpr202312Wende dein Herz zur Zucht und deine Ohren zu den Worten der Erkenntnis.
17226SprücheSpr202313Enthalte einem Knaben die Züchtigung nicht vor; denn wenn du ihn mit der Rute schlägst, wird er nicht sterben.
17227SprücheSpr202314Schlägst du ihn mit der Rute, so wirst du seine Seele von der Hölle retten.
17228SprücheSpr202315Mein Sohn! Wenn dein Sinn weise ist, wird sich mein Herz mit dir freuen
17229SprücheSpr202316und mein Inneres wird frohlocken, wenn deine Lippen reden, was recht ist.
17230SprücheSpr202317Dein Herz eifere nicht den Sündern nach, sondern allezeit lebe in der Furcht des Herrn;
17231SprücheSpr202318denn so wirst du am Ende Hoffnung haben und eine Erwartung wird nicht getäuscht werden.
17232SprücheSpr202319Höre, mein Sohn! Und sei weise und lass deine Seele den rechten Weg wandeln.
17233SprücheSpr202320Sei nicht bei den Gelagern der Trinker noch bei den Gastmählern derer, die Fleisch zum Schmausen zusammentragen;
17234SprücheSpr202321denn die sich dem Trinken ergeben und die Gastereien halten, werden arm, und Schlaftrunkenheit bringt Lumpen als Kleidung.
17235SprücheSpr202322Höre auf deinen Vater, der dich gezeugt hat, und verachte deine Mutter nicht, wenn sie alt geworden.
17236SprücheSpr202323Erwirb Wahrheit und verkaufe nicht Weisheit und Belehrung und Einsicht.
17237SprücheSpr202324In Freuden frohlockt der Vater des Gerechten; wer einen Weisen gezeugt hat, darf sich seiner freuen.
17238SprücheSpr202325Es möge sich dein Vater und deine Mutter freuen und frohlocken, die dich gebar!
17239SprücheSpr202326Gib mir, mein Sohn! dein Herz und lass deine Augen meine Wege bewahren.
17240SprücheSpr202327Eine tiefe Grube ist ja die Buhldirne und ein enger Brunnen das fremde Weib.
17241SprücheSpr202328Sie lauert am Wege auf wie ein Räuber und tötet die, welche sie als unbehutsam erkennt.
17242SprücheSpr202329Wer hat Weh? Wessen Vater hat Weh? Wer hat Händel? Wer fällt in Fallgruben? Wer hat Wunden um nichts? Wer trübe Augen?
17243SprücheSpr202330Nicht die, welche beim Weine sitzen und fleißig die Becher leeren?
17244SprücheSpr202331Siehe den Wein nicht an, wenn er so gelblich funkelt, wenn seine Farbe im Glase glänzt; er geht angenehm hinein,
17245SprücheSpr202332aber zuletzt beißt er wie eine Schlange und spritzt Gift wie ein Basilisk.
17246SprücheSpr202333Deine Augen werden nach fremden Frauen sehen und dein Herz wird Verkehrtes reden.
17247SprücheSpr202334Und du wirst sein wie einer, der mitten auf dem Meere schläft, und wie ein Steuermann, der eingeschlafen und dem das Steuerruder entfallen ist,
17248SprücheSpr202335und wirst sagen: Sie haben mich geschlagen, aber es hat mir nicht weh getan; sie haben mich umhergeschleift, aber ich habe es nicht empfunden! Wann werde ich aufwachen? Werde ich auch wieder Wein finden?
17249SprücheSpr20241Eifere schlechten Leuten nicht nach und wünsche nicht mit ihnen umzugehen;
17250SprücheSpr20242denn ihr Herz sinnt auf Raub und ihre Lippen reden Trug.
17251SprücheSpr20243Durch Weisheit wird ein Haus gebaut und durch Klugheit fest gegründet.
17252SprücheSpr20244Durch Einsicht füllen sich die Kammern mit jeder kostbaren und schönen Habe.
17253SprücheSpr20245Ein weiser Mann ist stark und ein einsichtiger Mann kräftig und vermögend.
17254SprücheSpr20246Denn mit kluger Vorbereitung fängt man den Krieg an und wohl wird es da stehen, wo reifliche Überlegung ist.
17255SprücheSpr20247Allzuhoch liegt für den Toren die Weisheit, er tut seinen Mund in der Torhalle nicht auf.
17256SprücheSpr20248Wer darauf sinnt, Böses zu tun, wird ein Tor genannt werden.
17257SprücheSpr20249Was der Tor sinnt, ist Sünde; und der Verleumder ist den Menschen ein Greuel.
17258SprücheSpr202410Wenn du am Tage der Bedrängnis mutlos verzweifelst, so mindert sich deine Kraft.
17259SprücheSpr202411Rette die, welche man zum Tode führt, und unterlass nicht, die zu befreien, welche man zum Untergange schleppt!
17260SprücheSpr202412Wenn du sagst: Ich vermag es nicht, so weiß es der, welcher die Herzen erforscht, und dem, der dein Leben erhält, entgeht nichts; er vergilt jedem nach dessen Werken.
17261SprücheSpr202413Iss Honig, mein Sohn! denn er ist gut, und Honigseim, er ist süß für deinen Gaumen.
17262SprücheSpr202414So ist auch die Lehre der Weisheit für deine Seele; erlangst du sie, so wirst du am Ende Hoffnung haben und deine Hoffnung wird nicht zunichte werden.
17263SprücheSpr202415Stelle dem Hause des Gerechten nicht nach und strebe nach keinem Unrecht in demselben und störe seine Ruhe nicht;
17264SprücheSpr202416denn siebenmal fällt der Gerechte und steht wieder auf, die Gottlosen aber stürzen in das Verderben.
17265SprücheSpr202417Wenn dein Feind fällt, so freue dich nicht und über seinen Sturz frohlocke dein Herz nicht,
17266SprücheSpr202418dass es der Herr nicht etwa sehe und Missfallen daran habe und seinen Zorn von ihm hinwegwende.
17267SprücheSpr202419Hadere nicht mit den Ruchlosen und ereifere dich nicht über die Gottlosen.
17268SprücheSpr202420Denn die Bösen haben keine Hoffnung für die Zukunft und die Leuchte der Gottlosen erlischt.
17269SprücheSpr202421Fürchte den Herrn, mein Sohn! Und den König und verbinde dich nicht mit den Verleumdern.
17270SprücheSpr202422Denn plötzlich bricht ihr Verderben herein und der Untergang, der über beide kommt, wer kennt ihn?
17271SprücheSpr202423Auch dieses für Weise: Parteilichkeit im Gericht ist nicht gut.
17272SprücheSpr202424Die zum Bösen sagen: Du bist gerecht! Solche werden von den Völkern verflucht und verabscheut von den Stämmen.
17273SprücheSpr202425Die ihn strafen, werden gepriesen und auf sie kommt Segen herab.
17274SprücheSpr202426Wer gerade Worte erwidert, küsst gleichsam die Lippen.
17275SprücheSpr202427Besorge draußen dein Geschäft und bestelle fleißig deinen Acker, nachher magst du auch dein Haus bauen.
17276SprücheSpr202428Sei nicht ohne Ursache Zeuge wider deinem Nächsten und betöre niemand mit deinen Lippen.
17277SprücheSpr202429Sprich nicht: Wie er mir getan, so will ich ihm wieder tun, ich will jedem nach seinem Tun vergelten.
17278SprücheSpr202430An dem Acker eines faulen Menschen bin ich vorübergegangen und an dem Weinberge eines törichten Mannes
17279SprücheSpr202431und siehe, er war ganz voll von Nesseln, Dornen bedeckten seine Oberfläche und die Steinmauer war eingestürzt.
17280SprücheSpr202432Als ich das sah, nahm ich es zu Herzen und nahm aus dem Beispiele die Warnung:
17281SprücheSpr202433Du schläfst ein wenig, sprach ich, du schlummerst ein wenig, du legst die Hände ein wenig zusammen, um zu ruhen,
17282SprücheSpr202434so kommt die Armut über dich wie ein Läufer und die Dürftigkeit wie ein gewappneter Mann.
17283SprücheSpr20251Auch dies sind Sprüche Salomons, welche Männer des Ezechias, des Königs von Juda, gesammelt haben.
17284SprücheSpr20252Gottes Ehre ist es, eine Sache zu verbergen, und der Könige Ehre, eine Sache zu erforschen.
17285SprücheSpr20253Wie die Höhe des Himmels und die Tiefe der Erde, so ist das Herz der Könige unerforschlich.
17286SprücheSpr20254Scheide die Schlacken vom Silber, so wird das lauterste Silber hervorgehen.
17287SprücheSpr20255Entferne die Gottlosigkeit aus der Gegenwart des Königs, so wird sein Thron durch Gerechtigkeit gefestigt.
17288SprücheSpr20256Prunke nicht vor dem Könige und stelle dich nicht an den Platz der Großen.
17289SprücheSpr20257Denn besser ist es, man sagt dir: Rücke hinauf! Als dass du vor den Fürsten erniedrigt werdest.
17290SprücheSpr20258Was deine Augen gesehen, bringe nicht alsbald im Streit vor; du möchtest es etwa nachher nicht wieder gutmachen können, wenn du deinen Freund entehrt hast.
17291SprücheSpr20259Verhandle deine Streitsache mit deinem Freunde und offenbare keinen Fremden Geheimes,
17292SprücheSpr202510dass er dich nicht etwa beschimpft, wenn er es hört, und nicht aufhöre, dir Vorwürfe zu machen. Gunst und Freundschaft machen frei; erhalte sie dir, dass du ohne Vorwurf bleibest.
17293SprücheSpr202511Wie goldene Äpfel auf silbernen Prachtschalen, so ist, wer ein Wort redet zu rechter Zeit.
17294SprücheSpr202512Wie ein goldenes Ohrgehäng und eine glänzende Perle, so ist der, welcher den Weisen und den warnt, der ein gelehriges Ohr schenkt.
17295SprücheSpr202513Wie kühlender Schnee an einem Erntetag, so ist ein treuer Bote für den, der ihn gesendet; er beruhigt dessen Seele.
17296SprücheSpr202514Wie Wolken und Wind, die keinen Regen bringen, so ist ein prahlerischer Mensch, der sein Versprechen nicht hält.
17297SprücheSpr202515Durch Gelassenheit lässt sich der Herrscher besänftigen und eine sanfte Zunge bricht, was hart ist.
17298SprücheSpr202516Findest du Honig, so iss, was dir genügt, damit du seiner nicht etwa übersatt werdest und ihn wieder von dir gebest.
17299SprücheSpr202517Halte deinen Fuß vom Hause deines Nächsten zurück, dass er deiner nicht satt und dir abgeneigt werde.
17300SprücheSpr202518Ein Wurfspieß und ein Schwert und ein spitziger Pfeil, so ist ein Mann, der falsches Zeugnis wider seinen Nächsten redet.
17301SprücheSpr202519Wie ein morscher Zahn und ein müder Fuß, so ist die Hoffnung auf einen Treubrüchigen am Tage der Not,
17302SprücheSpr202520und wie wenn jemand an einem Wintertage den Mantel verliert. Wie Essig auf Laugensalz ist der, welcher einem betrübten Herzen Lieder singt. Wie die Motte dem Kleide und der Wurm dem Holze, so schadet die Traurigkeit dem Herzen des Mannes.
17303SprücheSpr202521Wenn deinen Feind hungert, so speise ihn; wenn ihn dürstet, so gib ihm Wasser zu trinken;
17304SprücheSpr202522denn so wirst du glühende Kohlen auf sein Haupt sammeln und der Herr wird es dir vergelten.
17305SprücheSpr202523Der Nordwind vertreibt den Regen und ein finsteres Gesicht eine verleumderische Zunge.
17306SprücheSpr202524Besser ist es, auf der Zinne eines Daches zu sitzen, als bei einem zänkischen Weibe zu sein und in gemeinsamem Hause.
17307SprücheSpr202525Frisches Wasser für eine durstige Seele ist eine gute Botschaft aus fernem Lande.
17308SprücheSpr202526Wie eine Quelle, die ein Fuß trübt, und ein verderbter Brunnen, so ist der Gerechte, der vor dem Gottlosen erliegt.
17309SprücheSpr202527Wie es nicht gut bekommt, wenn jemand zu viel Honig isst, so wird der, welcher die Majestät erforschen will, von der Herrlichkeit überwältigt.
17310SprücheSpr202528Wie eine durchbrochene Stadt ohne Ringmauern, so ist ein Mann, der seinen Geist beim Reden nicht zu mäßigen vermag.
17311SprücheSpr20261Wie Schnee im Sommer und wie Regen in der Ernte, so unpassend ist für den Toren Ehre.
17312SprücheSpr20262Wie der Vogel hierhin und dorthin fliegt und der Sperling nach seinem Gefallen herumflattert, so trifft niemanden ein ohne Ursache ausgesprochener Fluch.
17313SprücheSpr20263Die Geißel gebührt dem Pferde, der Zaum dem Esel und die Rute dem Rücken der Toren.
17314SprücheSpr20264Antworte dem Toren nicht nach seiner Torheit, damit du ihm nicht gleich werdest.
17315SprücheSpr20265Antworte dem Toren nach seiner Torheit, damit er sich nicht weise dünke.
17316SprücheSpr20266Lahm an Füßen ist und Unrecht schluckt, wer seine Aufträge durch einen törichten Boten sendet.
17317SprücheSpr20267So wie der Lahme vergeblich schöne Beine hat, ja so wenig steht ein weiser Spruch dem Munde der Toren an.
17318SprücheSpr20268Wie der, welcher einen Stein auf Merkurs Steinhaufen wirft, so ist derjenige, der einem Toren Ehre erweist.
17319SprücheSpr20269Wie ein Dorn, der in der Hand des Trunkenen aufschießt, so ist ein weiser Spruch im Munde der Toren.
17320SprücheSpr202610Ein Rechtsspruch entscheidet Streithändel und wer einem Toren Stillschweigen auferlegt, besänftigt Erbitterung.
17321SprücheSpr202611Wie ein Hund, der zu dem, was er gespieen, zurückkehrt, so ist der Tor, der seine Torheit wiederholt.
17322SprücheSpr202612Siehst du einen Menschen, der sich für weise hält? Für einen Toren ist mehr Hoffnung als für ihn!
17323SprücheSpr202613Der Faule spricht: Ein Löwe ist auf dem Wege, eine Löwin auf den Straßen!
17324SprücheSpr202614Wie die Tür sich in ihren Angeln dreht, so der Faule auf seinem Bette.
17325SprücheSpr202615Der Faule verbirgt die Hand unter seiner Achsel und es kostet ihm Mühe, sie an seinen Mund zu bringen.
17326SprücheSpr202616Der Faule dünkt sich weiser als sieben Männer, die Sprüche reden.
17327SprücheSpr202617Wie einer, der einen Hund bei den Ohren packt, so ist der, der unbeteiligt an Zankenden vorübergeht und sich in ihren Zank einmischt.
17328SprücheSpr202618Wie der Schaden bringt, der todbringende Pfeile und Spieße entsendet,
17329SprücheSpr202619so ist der Mann, der tückisch seinem Nächsten schadet und, wenn er ertappt wird, spricht: Ich habe es im Scherz getan!
17330SprücheSpr202620Wenn kein Holz mehr da ist, erlischt das Feuer; so haben, ist der Ohrenbläser entfernt, die Zänkereien ein Ende.
17331SprücheSpr202621Wie Kohlen zur Glut und Holz zum Feuer gehören, so schürt ein zorniger Mensch Streit an.
17332SprücheSpr202622Die Worte des Ohrenbläsers scheinen arglos, aber sie dringen bis ins tiefste Innere.
17333SprücheSpr202623Wie ein irdenes Gefäß, das man mit Silberschaum zieren wollte, sind aufgeblasene Lippen, vereint mit einem bösen Herzen.
17334SprücheSpr202624Den Feind erkennt man an seinen Lippen, wenn er in seinem Herzen mit Trug umgeht.
17335SprücheSpr202625Redet er auch demütig, so traue ihm doch nicht, denn siebenfache Bosheit ist in seinem Herzen.
17336SprücheSpr202626Wer den Hass listig verbirgt, dessen Bosheit wird in der Versammlung aufgedeckt werden.
17337SprücheSpr202627Wer eine Grube gräbt, fällt selbst in dieselbe; und wer einen Stein wälzt, auf den rollt er zurück.
17338SprücheSpr202628Eine trügerische Zunge liebt die Wahrheit nicht und ein glatter Mund richtet Verderben an.
17339SprücheSpr20271Rühme dich nicht des morgenden Tages, denn du weißt nicht, was der kommende Tag mit sich bringt.
17340SprücheSpr20272Ein anderer mag dich loben und nicht dein eigener Mund, ein Fremder und nicht deine eigenen Lippen.
17341SprücheSpr20273Der Stein ist schwer und der Sand hat Gewicht, aber der Zorn des Toren ist schwerer als beide.
17342SprücheSpr20274Der Zorn kennt kein Erbarmen noch der ausbrechende Grimm, und wer kann den Ungestüm eines Aufgebrachten ertragen?
17343SprücheSpr20275Besser ist offener Tadel als geheim gehaltene Liebe.
17344SprücheSpr20276Besser sind Wunden seitens des Liebenden als trügerische Küsse vom Hasser.
17345SprücheSpr20277Ist die Seele satt, so tritt sie den Honig mit Füßen, und ist die Seele hungrig, so nimmt sie auch Bitteres für süß.
17346SprücheSpr20278Wie ein Vogel, der von seinem Neste wegfliegt, so ist ein Mann, der sein Heim verlässt.
17347SprücheSpr20279An Salben und allerlei Wohlgerüchen erfreut sich das Herz und süß sind der Seele die guten Ratschläge eines Freundes.
17348SprücheSpr202710Deinen Freund und den Freund deines Vaters verlass nicht und betritt nicht das Haus deines Bruders am Tage deiner Trübsal. Besser ist ein Freund in der Nähe als ein Bruder in der Ferne.
17349SprücheSpr202711Strebe nach Weisheit, mein Sohn! Und erfreue mein Herz, dass du dem, der dir Vorwürfe macht, Rede stehen könnest.
17350SprücheSpr202712Der Kluge verbirgt sich, wenn er Unheil sieht, die Einfältigen gehen voran und leiden Schaden.
17351SprücheSpr202713Nimm dem das Kleid, der sich für einen Fremden verbürgt hat, und statt von dem Fremden nimm von ihm ein Pfand.
17352SprücheSpr202714Wer früh aufsteht und seinen Nächsten mit lauten Segenswünschen grüßt, gleicht dem, der ihm flucht.
17353SprücheSpr202715Eine Dachtraufe zur Winterszeit und ein zänkisches Weib gleichen einander;
17354SprücheSpr202716wer ihr Einhalt tun will, ist dem ähnlich, der den Wind halten und Öl in seiner Rechten fassen will.
17355SprücheSpr202717Eisen wird durch Eisen geschärft und der Mensch schärft den Blick seines Nächsten.
17356SprücheSpr202718Wer den Feigenbaum zieht, wird von seinen Früchten essen; und wer für seinen Herrn Sorge trägt, wird geehrt werden.
17357SprücheSpr202719Wie im Wasser das Gesicht derjenigen wiederscheint, die in dasselbe schauen, so sind die Menschenherzen vor den Klugen aufgedeckt.
17358SprücheSpr202720Unterwelt und Abgrund werden nie ausgefüllt, ebenso sind auch die Augen der Menschen unersättlich.
17359SprücheSpr202721Wie das Silber im Schmelztiegel und das Gold im Ofen erprobt wird, so wird ein Mann durch den Mund dessen, der ihn lobt, erprobt. Das Herz des Ungerechten strebt nach Bösem, aber ein rechtschaffenes Herz strebt nach Weisheit.
17360SprücheSpr202722Zerstießest du auch den Toren im Mörser, wie man Grütze mit dem Stößel zerstößt, so würde seine Torheit doch nicht von ihm genommen.
17361SprücheSpr202723Schaue fleißig nach, wie dein Vieh aussieht, und gib auf deine Herde acht;
17362SprücheSpr202724denn Wohlstand bleibt dir nicht immer, oder wird die Krone von Geschlecht zu Geschlecht verliehen?
17363SprücheSpr202725Werden die Fluren frei, so erscheint frisches Grün und Gras wird von den Bergen gesammelt.
17364SprücheSpr202726Die Lämmer sind da zu deiner Bekleidung und des Ackers Kaufpreis Böcke.
17365SprücheSpr202727Lass dir Ziegenmilch zu deiner Nahrung genügen, zum Bedarf für dein Haus und zur Nahrung für deine Mägde.
17366SprücheSpr20281Der Böse flieht, wenn ihn auch niemand verfolgt, der Gerechte aber ist unverzagt und unerschrocken wie ein Löwe.
17367SprücheSpr20282Wenn ein Land sündigt, werden seiner Herrscher viele; aber wenn die Menschen weise sind und das verstehen, was man ihnen sagt, wird des Fürsten Leben verlängert.
17368SprücheSpr20283Ein armer Mann, der die Armen bedrückt, ist einem heftigen Regen gleich, der Hungersnot bringt.
17369SprücheSpr20284Die, welche das Gesetz übertreten, loben den Bösen; die es halten, ereifern sich wider ihn.
17370SprücheSpr20285Böse Menschen denken nicht an das Gericht; die aber den Herrn suchen, merken auf alles.
17371SprücheSpr20286Besser ist ein Armer, der in seiner Unschuld wandelt, als ein Reicher auf verkehrten Wegen.
17372SprücheSpr20287Wer das Gesetz beobachtet, ist ein weiser Sohn; wer aber Schlemmer nährt, macht seinem Vater Schande.
17373SprücheSpr20288Wer durch Wucher und Zins Reichtum anhäuft, sammelt ihn für einen, der gegen die Armen freigiebig ist.
17374SprücheSpr20289Wer sein Ohr abwendet, um das Gesetz nicht zu hören, dessen Gebet wird ein Greuel.
17375SprücheSpr202810Wer Gerechte irre führt auf bösem Wege, wird in sein eigenes Verderben stürzen; die Schuldlosen aber werden sein Gut in Besitz nehmen.
17376SprücheSpr202811Der Reiche dünkt sich weise, aber der Arme, der einsichtsvoll ist, forscht ihn aus.
17377SprücheSpr202812Wenn die Gerechten frohlocken, so ist der Ruhm groß; wenn die Gottlosen herrschen, gehen die Menschen zugrunde.
17378SprücheSpr202813Wer seine Vergehungen verheimlicht, wird kein Gelingen haben; wer sie aber bekennt und aufgibt, wird Barmherzigkeit erlangen.
17379SprücheSpr202814Glückselig der Mensch, der allezeit furchtsam ist; wer aber harten Gemütes ist, wird in Unglück stürzen.
17380SprücheSpr202815Wie ein brüllender Löwe und ein hungriger Bär ist ein gottloser Herrscher über ein armes Volk.
17381SprücheSpr202816Ein Fürst, dem es an Einsicht fehlt, wird viele mit Gewalt unterdrücken; wer aber die Habsucht haßt, wird lange leben.
17382SprücheSpr202817Einen Menschen, der mit Menschenblut belastet ist, stützt niemand, bis seine Flucht im Grabe endet.
17383SprücheSpr202818Wer in Unschuld wandelt, dem wird Heil widerfahren; wer auf verkehrten Wegen geht, wird auf einmal stürzen.
17384SprücheSpr202819Wer seinen Acker bebaut, wird Brot genug haben; wer aber dem Müßiggange ergeben ist, wird Armut in Fülle haben.
17385SprücheSpr202820Ein verlässlicher Mann wird viel gerühmt; wer aber hastig reich werden will, bleibt nicht ohne Schuld.
17386SprücheSpr202821Wer im Gerichte parteiisch ist, tut nicht gut; ein solcher wird auch für einen Bissen Brot die Wahrheit verlassen.
17387SprücheSpr202822Ein Mann, der mit Hast reich werden will und andere beneidet, weiß nicht, dass Mangel ihn überfallen wird.
17388SprücheSpr202823Wer einen Menschen tadelt, wird hernach mehr Dank bei ihm finden, als der, welcher ihn durch Schmeichelreden betrügt.
17389SprücheSpr202824Wer seinem Vater oder seiner Mutter etwas entzieht und sagt, dies sei keine Sünde, macht sich zum Genossen der Mörder.
17390SprücheSpr202825Wer groß tut und sich breit macht, richtet Streit an; wer aber auf den Herrn hofft, wird genesen.
17391SprücheSpr202826Wer auf seine eigene Einsicht vertraut, ist ein Tor; wer aber in Weisheit wandelt, wird Heil erlangen.
17392SprücheSpr202827Wer dem Armen gibt, dem wird nichts mangeln; wer aber von einem Bittenden wegsieht, wird Mangel leiden.
17393SprücheSpr202828Wenn die Gottlosen emporkommen, verbergen sich die Menschen; wenn jene aber zugrunde gehen, mehren sich die Gerechten.
17394SprücheSpr20291Über einen Mann, der hartnäckig den verachtet, der ihn warnt, kommt plötzliches Verderben und es wird ihm nicht mehr zu helfen sein.
17395SprücheSpr20292Wenn die Gerechten zahlreich werden, freut sich das Volk; wenn die Gottlosen zur Herrschaft gelangen, seufzt das Volk.
17396SprücheSpr20293Ein Mann, der Weisheit liebt, erfreut seinen Vater; wer aber Buhldirnen unterhält, kommt um sein Vermögen.
17397SprücheSpr20294Ein gerechter König bringt das Land empor, ein habsüchtiger Mann richtet es zugrunde.
17398SprücheSpr20295Ein Mensch, der mit schmeichelnden und falschen Worten zu seinem Nächsten redet, breitet ein Netz vor dessen Füßen aus.
17399SprücheSpr20296Um den bösen Menschen, der sündigt, schlingt sich ein Fallstrick; aber der Gerechte darf lobsingen und sich freuen.
17400SprücheSpr20297Der Gerechte kennt die Sache der Armen, der Gottlose weiß nichts von Einsicht.
17401SprücheSpr20298Verworfene Menschen bringen die Stadt in Gährung, Weise dagegen wenden den Grimm ab.
17402SprücheSpr20299Wenn ein Weiser mit einem Toren rechtet, findet er keine Ruhe, er mag zürnen oder lachen.
17403SprücheSpr202910Blutgierige Menschen hassen den Unschuldigen, aber die Gerechten nehmen sich seiner Seele an.
17404SprücheSpr202911Der Tor macht seinen Unmut Luft, der Weise verzeiht und hält für die Zukunft zurück.
17405SprücheSpr202912Ein Herrscher, der gern auf Lügenworte hört, hat lauter gottlose Diener.
17406SprücheSpr202913Der Arme und der Gläubiger begegnen einander, beide erleuchtet der Herr.
17407SprücheSpr202914Ein König, der den Armen nach Wahrheit Recht schafft, dessen Thron wird immerdar feststehen.
17408SprücheSpr202915Rute und Rüge geben Weisheit; der Knabe aber, dem sein Wille gelassen wird, macht seiner Mutter Schande.
17409SprücheSpr202916Wenn die Gottlosen sich mehren, mehren sich die Vergehungen; die Gerechten aber werden deren Fall sehen.
17410SprücheSpr202917Unterweise deinen Sohn, so wird er dir Freude bereiten und Wonne deiner Seele gewähren.
17411SprücheSpr202918Wenn die Weissagung aufhört, wird ein Volk zuchtlos; wer aber das Gesetz beobachtet, ist glückselig.
17412SprücheSpr202919Ein Knecht lässt sich durch Worte nicht bessern, denn er versteht, was du sagst, aber verschmäht es zu erwidern.
17413SprücheSpr202920Hast du einen Menschen gesehen, der voreilig im Reden ist? Von einem solchen ist eher Torheit als Besserung zu erwarten.
17414SprücheSpr202921Wer seinen Knecht von Jugend auf verzärtelt, wird ihn nachher widerspenstig finden.
17415SprücheSpr202922Ein zornmütiger Mann erregt Streit, und wer leicht unwillig wird, sündigt auch leicht.
17416SprücheSpr202923Dem Hochmütigen folgt Erniedrigung; wer aber demütigen Geistes ist, erlangt Ehre.
17417SprücheSpr202924Wer mit einem Diebe teilt, hasst seine Seele; er hört die Beschwörung und zeigt nichts an.
17418SprücheSpr202925Wer Menschen fürchtet, wird schnell zu Falle kommen; wer auf den Herrn hofft, wird erhöht werden.
17419SprücheSpr202926Viele suchen das Angesicht des Herrschers, aber der Herr übt Gericht über alle.
17420SprücheSpr202927Die Gerechten verabscheuen den Gottlosen und die Gottlosen verabscheuen die, welche auf rechtem Wege wandeln. Der Sohn, welcher das Gesetz beobachtet, wird frei vom Verderben sein.
17421SprücheSpr20301Worte des Sammlers, Sohnes des Spenders. Gesicht, welches der Mann aussprach, mit dem Gott ist, und der, durch Gottes Beistand gestärkt, spricht:
17422SprücheSpr20302Ich bin der unwissendste unter den Männern und die Weisheit der Menschen besitze ich nicht.
17423SprücheSpr20303Ich habe die Weisheit nicht gelernt und ich kenne die Wissenschaft der Heiligen nicht.
17424SprücheSpr20304Wer ist zum Himmel aufgefahren und herabgekommen? Wer hat den Wind in seiner Hand gehalten? Wer hat die Wasser wie in ein Kleid eingebunden? Wer hat alle Grenzen der Erde festgesetzt? Welches ist sein Name und welches ist der Name seines Sohnes, wenn du es weißt?
17425SprücheSpr20305Alle Worte Gottes sind durch Feuer bewährt, ein Schild ist er denen, die auf ihn vertrauen.
17426SprücheSpr20306Tue zu seinen Worten nichts hinzu, damit du nicht zur Rechenschaft gezogen und als Lügner erfunden werdest.
17427SprücheSpr20307Um zwei Dinge bitte ich dich, verschlage sie mir nicht, bevor ich sterbe.
17428SprücheSpr20308Eitelkeit und Lügenreden lass fern von mir sein. Armut und Reichtum gib mir nicht; gewähre mir nur, wessen ich zu meinem Unterhalte bedarf,
17429SprücheSpr20309dass ich nicht etwa gesättigt und zur Verleugnung verlockt werde und sage: Wer ist der Herr? oder dass ich, durch Armut getrieben, stehle und falsch schwöre bei dem Namen meines Gottes.
17430SprücheSpr203010Verklage einen Knecht nicht bei seinem Herrn, dass er dir nicht etwa fluche und du zu Falle kommest.
17431SprücheSpr203011Ein Geschlecht, das seinem Vater flucht und seine Mutter nicht segnet;
17432SprücheSpr203012ein Geschlecht, das sich rein dünkt und doch nicht abgewaschen ist von seinem Schmutze;
17433SprücheSpr203013ein Geschlecht, das die Augen hoch empor erhebt und seine Brauen hoch zieht;
17434SprücheSpr203014ein Geschlecht, das statt der Zähne Schwerter hat und das mit seinen Backenzähnen kaut, um die Dürftigen von der Erde und die Armen aus der Mitte der Menschen wegzufressen.
17435SprücheSpr203015Der Blutsauger hat zwei Töchter, die immer sagen: Gib her, gib her! Drei Dinge sind unersättlich und das vierte sagt niemals: Es ist genug!
17436SprücheSpr203016Die Unterwelt, ein geiles Weib, die Erde, die des Wassers nie satt wird; das Feuer aber sagt niemals: Genug!
17437SprücheSpr203017Ein Auge, das des Vaters spottet und die Geburt seiner Mutter verachtet, das sollen die Raben des Baches aushacken und die jungen Adler fressen.
17438SprücheSpr203018Drei Dinge sind mir zu schwer und das vierte verstehe ich gänzlich nicht.
17439SprücheSpr203019Den Weg des Adlers am Himmel, den Weg der Schlange über den Felsen, den Weg eines Schiffes inmitten des Meeres und den Weg des Mannes in der Jugend.
17440SprücheSpr203020So ist der Weg einer Ehebrecherin; sie isst und wischt sich den Mund und spricht: Ich habe nichts Böses getan!
17441SprücheSpr203021Durch drei Dinge wird die Erde erschüttert und das vierte kann sie nicht ertragen:
17442SprücheSpr203022durch einen Knecht, wenn er zur Herrschaft kommt; durch einen Toren, wenn er sich satt gegessen;
17443SprücheSpr203023durch eine gehässige Frau, wenn sie zur Ehe genommen wird; und durch eine Magd, wenn sie Erbin ihrer Herrin wird.
17444SprücheSpr203024Vier sind die geringsten auf Erden und doch weiser als die Weisen:
17445SprücheSpr203025Die Ameisen, ein schwaches Volk, und doch bereitet es sich in der Ernte Speise;
17446SprücheSpr203026die Kaninchen, ein kraftvolles Volk, und doch baut es sein Lager in Felsen;
17447SprücheSpr203027die Heuschrecken, die keinen König haben und doch in Scharen zusammen ausziehen;
17448SprücheSpr203028die Eidechsen, die auf ihren Händen gehen und doch sich in den Palästen der Könige finden.
17449SprücheSpr203029Drei sind staatlichen Schrittes und das vierte schreitet mit Glück einher:
17450SprücheSpr203030Der Löwe, das stärkste unter den Tieren, er erschreckt vor niemandes Begegnung;
17451SprücheSpr203031der Hahn mit gegürteten Lenden, der Widder; auch ist kein König, der ihm widersteht.
17452SprücheSpr203032Wenn ein Tor emporkommt, sieht man, dass er ein Tor ist; denn hätte er Verstand gehabt, so würde er die Hand auf seinen Mund gelegt haben.
17453SprücheSpr203033Wer die Euter stark drückt, um Milch herauszubringen, drückt Butter heraus; und wer sich stark schneuzt, bringt Blut hervor; und wer zum Zorn reizt, erregt Zwietracht.
17454SprücheSpr20311Worte des Königs Lamuel. Ein Gesicht, mit dem ihn seine Mutter belehrte.
17455SprücheSpr20312Was? mein Geliebter! Was? Geliebter meines Leibes, was? Geliebter meiner Gelübde!
17456SprücheSpr20313Gib dein Vermögen nicht an Frauen hin noch deinen Reichtum denen, welche Könige zugrunde richten.
17457SprücheSpr20314Gib Königen, o Lamuel! Gib Königen keinen Wein; denn wo Trunkenheit herrscht, gibt es kein Geheimnis.
17458SprücheSpr20315Sie möchten sonst trinken und des Rechts vergessen und die Sache der Armen verkehren.
17459SprücheSpr20316Gebet starkes Getränk den Traurigen und Wein solchen, deren Herz betrübt ist.
17460SprücheSpr20317Sie mögen trinken und ihrer Armut vergessen und ihres Schmerzes nicht ferner gedenken.
17461SprücheSpr20318Öffne deinen Mund für den Stummen und für die Sache aller Menschen, die dahingehen.
17462SprücheSpr20319Tue deinen Mund auf und entscheide, was gerecht ist, und schaffe dem Dürftigen und Armen Recht.
17463SprücheSpr203110Wer wird ein starkmütiges Weib finden? Ihr Wert ist wie der der Dinge, die weit von den äußersten Enden herkommen.
17464SprücheSpr203111Auf sie verlässt sich das Herz ihres Mannes und es wird ihm nicht an Gewinn fehlen.
17465SprücheSpr203112Sie erweist ihm Liebes und nicht Böses ihr ganzes Leben hindurch.
17466SprücheSpr203113Sie sorgt für Wolle und Flachs und arbeitet mit kunstfertigen Händen.
17467SprücheSpr203114Sie ist gleich einem Kaufmannsschiffe, von fernher holt sie ihre Nahrung.
17468SprücheSpr203115Sie erhebt sich am frühen Morgen und gibt das Erworbene ihren Hausleuten und Zehrung ihren Mägden.
17469SprücheSpr203116Sie besichtigt einen Acker und kauft ihn, von dem Gewinn ihrer Hände pflanzt sie einen Weinberg.
17470SprücheSpr203117Sie umgürtet ihre Lenden mit Kraft und regt rüstig ihre Arme.
17471SprücheSpr203118Sie fühlt und sieht, dass ihre Geschäftigkeit gut ist, und ihre Leuchte erlischt des Nachts nicht.
17472SprücheSpr203119Sie legt ihre Hand an große Dinge und ihre Finger erfassen die Spindel.
17473SprücheSpr203120Sie öffnet ihre Hand dem Armen und streckt ihre Hände dem Dürftigen entgegen.
17474SprücheSpr203121Sie fürchtet nicht für ihr Haus des Schnees Kälte, denn alle ihre Hausgenossen sind doppelt gekleidet.
17475SprücheSpr203122Sie fertigt sich Decken, feine Leinwand und Purpur ist ihr Gewand.
17476SprücheSpr203123Angesehen ist in der Torhalle ihr Mann, wenn er bei den Ältesten des Landes sitzt.
17477SprücheSpr203124Sie macht feines Linnen und verkauft es und liefert dem Kanaaniter Gürtel.
17478SprücheSpr203125Kraft und Anmut ist ihr Gewand und sie lacht am letzten Tage.
17479SprücheSpr203126Ihren Mund öffnet sie zur Weisheit und liebreiche Weisung ist auf ihrer Zunge.
17480SprücheSpr203127Sie hat acht auf den Wandel ihres Hauses und isst ihr Brot nicht müßig.
17481SprücheSpr203128Ihre Söhne treten auf und preisen sie glückselig, ihr Mann lobt sie:
17482SprücheSpr203129Viele Töchter haben sich Reichtümer gesammelt, doch du hast sie alle übertroffen!
17483SprücheSpr203130Trügerisch ist die Anmut und eitel die Schönheit; eine Frau, die den Herrn fürchtet, soll gepriesen werden.
17484SprücheSpr203131Gebet ihr von dem Ertrage ihrer Hände und in den Torhallen mögen ihre Werke ihr Lob verkünden!
17485PredigerPred2111Worte des Predigers, des Sohnes Davids, des Königs von Jerusalem.
17486PredigerPred2112O Eitelkeit über Eitelkeit! spricht der Prediger, o Eitelkeit über Eitelkeit, alles ist Eitelkeit!
17487PredigerPred2113Was hat der Mensch mehr von all seiner Arbeit, mit der er sich unter der Sonne abmüht?
17488PredigerPred2114Ein Geschlecht geht dahin und ein anderes kommt, die Erde aber steht allezeit fest.
17489PredigerPred2115Die Sonne geht auf und geht unter und kehrt an ihren Ort zurück, von wo sie wiederum aufgeht,
17490PredigerPred2116nach dem Süden geht und nach Norden sich wendet. Alles ringsum umkreisend bewegt sich der Wind fort und kehrt wieder zu seinem Kreislaufe zurück.
17491PredigerPred2117Alle Ströme fließen in das Meer und das Meer läuft nicht über; an den Ort, woher die Flüsse kommen, kehren sie zurück, um wieder zu fließen.
17492PredigerPred2118Alle Dinge mühen sich ab; der Mensch vermag es nicht, es auszusprechen, das Auge kann sich nicht satt sehen und das Ohr nicht genug hören.
17493PredigerPred2119Was ist das, was gewesen ist? Eben das, was wieder sein wird! Was ist das, was geschehen ist? Eben das, was wieder geschehen wird!
17494PredigerPred21110Es gibt nichts Neues unter der Sonne und niemand kann sagen: Siehe, das ist neu! Denn es ist schon da gewesen in den Zeiten, die vor uns waren.
17495PredigerPred21111Man erinnert sich nicht mehr an das Frühere; aber auch das Künftige, was erst geschehen wird, wird bei den künftigen Geschlechtern keine Erinnerung mehr finden.
17496PredigerPred21112Ich, der Prediger, war König über Israel in Jerusalem
17497PredigerPred21113und nahm mir in meinem Herzen vor, nach allem weislich zu forschen und alles zu ergründen, was unter der Sonne geschieht. Diese leidige Beschäftigung hat Gott den Menschenkindern zugeteilt, dass sie sich damit abmühen.
17498PredigerPred21114Ich sah alles, was unter der Sonne geschieht, und siehe, alles ist Eitelkeit und Geistesplage!
17499PredigerPred21115Schwer werden Verkehrte gebessert und der Toren sind unzählbar viele.
17500PredigerPred21116Ich sprach in meinem Herzen und sagte: Siehe, ich bin groß geworden und habe alle, die vor mir in Jerusalem gewesen, an Weisheit übertroffen und mein Geist hat vieles weislich erwogen und erlernt.
17501PredigerPred21117Da richtete ich mein Herz darauf, Klugheit und Lehre, Irrtum und Torheit zu erforschen, und ich ward inne, dass auch darin Mühe und Geistesplage ist;
17502PredigerPred21118denn bei vieler Weisheit ist viel Missmut und wer die Kenntnis mehrt, mehrt auch das Leid.
17503PredigerPred2121Ich sprach in meinem Herzen: Ich will hingehen und Freude in Fülle erlangen und das Gute genießen; aber ich sah, dass auch dies Eitelkeit war.
17504PredigerPred2122Das Lachen hielt ich für Verirrung und zur Freude sprach ich: Warum täuschest du dich vergeblich?
17505PredigerPred2123Da gedachte ich in meinem Herzen, mein Fleisch des Weines zu entwöhnen, um mein Herz zur Weisheit zu lenken und die Torheit zu meiden, bis ich ersehen möchte, was für die Menschenkinder nützlich, was ihnen zu tun obliege die Zahl ihrer Lebenstage hindurch unter der Sonne.
17506PredigerPred2124Ich unternahm große Werke, baute mir Häuser und pflanzte Weinberge,
17507PredigerPred2125legte Gärten und Parke an und pflanzte in denselben Bäume aller Art;
17508PredigerPred2126ich legte mir Wasserbehälter an, um daraus den Wald der aufsprossenden Bäume zu bewässern;
17509PredigerPred2127ich hatte Knechte und Mägde und viele Hausgenossen, dazu Rinder und große Schafherden, mehr als alle, die vor mir zu Jerusalem gewesen;
17510PredigerPred2128ich häufte mir Silber und Gold auf und die Schätze von Königen und Ländern; ich verschaffte mir Sänger und Sängerinnen und was den Menschenkindern Lust bereitet, Becher und Gefäße, die zum Weinschenken dienen;
17511PredigerPred2129ich übertraf an Besitz alle, die vor mir in Jerusalem waren, auch blieb mir die Weisheit zur Seite.
17512PredigerPred21210Und nichts von dem, was meine Augen verlangten, versagte ich ihnen und ich wehrte meinem Herzen nicht, jede Lust zu genießen und sich zu freuen an dem, was ich herbeigeschafft hatte; und ich erachtete es als meinen Anteil, die Früchte meiner Mühe zu genießen.
17513PredigerPred21211Als ich aber alle Werke überschaute, die meine Hände zustande gebracht hatten, und die Mühen, mit denen ich mich vergeblich angestrengt hatte, sah ich in allen Eitelkeit und Geistesplage, und dass nichts von Dauer sei unter der Sonne.
17514PredigerPred21212Da wandte ich meinen Blick darauf, Weisheit, Irrtum und Torheit zu betrachten. (Denn, sagte ich, was ist der Mensch, dass er dem Könige, seinem Schöpfer, folgen könnte?)
17515PredigerPred21213Und ich erkannte, dass die Weisheit so weit den Vorzug vor der Torheit verdient, wie das Licht vor der Finsternis unterschieden ist.
17516PredigerPred21214Der Weise hat Augen in seinem Kopfe, der Tor wandelt im Finstern; gleichwohl lernte ich auch, dass beider Endgeschick das gleiche ist.
17517PredigerPred21215Und so sprach ich in meinem Herzen: Wenn mein und des Toren Endgeschick gleich ist, was nützt es mir da, größere Mühe auf die Weisheit zu verwenden? Da sprach ich denn in meinem Herzen: Ich habe bemerkt, dass auch dies Eitelkeit ist!
17518PredigerPred21216Denn dem Weisen bleibt so wenig ein Andenken auf ewig wie dem Toren und die Folgezeit bedeckt alles auf gleiche Weise mit Vergessenheit, es stirbt der Weise wie der Tor dahin.
17519PredigerPred21217Darum ward ich des Lebens überdrüssig, da ich sah, dass alles unter der Sonne unvollkommen und alle Eitelkeit und Geistesplage sei.
17520PredigerPred21218Wiederum hatte ich Missfallen an all meinen Mühen, mit denen ich mich unter der Sonne so eifrig abgeplagt, da ich einen Erben nach mir haben werde,
17521PredigerPred21219von dem ich nicht weiß, ob er weise oder töricht sein wird; und doch wird er Macht erhalten über mein mühevolles Werk, mit dem ich mich abgeplagt und abgemüht habe. Ist wohl etwas so eitel?
17522PredigerPred21220Darum ließ ich ab und mein Herz beschloss, sich nicht weiter zu mühen unter der Sonne.
17523PredigerPred21221Denn wenn jemand mit Weisheit und Umsicht und Tüchtigkeit arbeitet und das, was er erworben, einem müßigen Menschen hinterlässt, so ist auch dies Eitelkeit und ein großes Übel!
17524PredigerPred21222Was für einen Nutzen hat denn der Mensch von all seiner Mühsal und Bekümmernis des Geistes, mit der er sich unter der Sonne abmühte?
17525PredigerPred21223Alle seine Tage sind voll Schmerzen und Gram, selbst in der Nacht hat sein Herz keine Ruhe. Ist nicht auch dies Eitelkeit?
17526PredigerPred21224Ist es denn nicht besser, man isst und trinkt und tut sich gütlich von dem Ertrage seiner Arbeit? Auch das steht in Gottes Hand!
17527PredigerPred21225Wer kann essen und im Genusse schwelgen wie ich?
17528PredigerPred21226Einem Menschen, welcher in seinen Augen gut erscheint, gibt Gott Weisheit, Erkenntnis und Freude; über den Sünder aber lässt er Trübsal kommen und übermäßige Sorge, anzuhäufen und anzusammeln und es dem zu vererben, der Gott gefällig ist, doch auch das ist Eitelkeit und vergebliche Sorge des Herzens.
17529PredigerPred2131Alles hat seine Zeit, alles unter dem Himmel geht vorüber nach seiner Zeit.
17530PredigerPred2132Geboren werden hat seine Zeit und sterben hat seine Zeit, pflanzen hat seine Zeit und ausreißen hat seine Zeit.
17531PredigerPred2133Töten hat seine Zeit und heilen hat seine Zeit, einreißen hat seine Zeit und aufbauen hat seine Zeit.
17532PredigerPred2134Weinen hat seine Zeit und lachen hat seine Zeit, klagen hat seine Zeit und tanzen hat seine Zeit.
17533PredigerPred2135Steine auseinanderwerfen hat seine Zeit und Steine sammeln hat seine Zeit, umarmen hat seine Zeit und von Umarmung sich fernhalten hat seine Zeit.
17534PredigerPred2136Erwerben hat seine Zeit und verlieren hat seine Zeit, aufbewahren hat seine Zeit und wegwerfen hat seine Zeit.
17535PredigerPred2137Zerreißen hat seine Zeit und zusammennähen hat seine Zeit; schweigen hat seine Zeit und reden hat seine Zeit.
17536PredigerPred2138Lieben hat seine Zeit und hassen hat seine Zeit, Krieg hat seine Zeit und Frieden hat seine Zeit.
17537PredigerPred2139Was hat nun der Mensch für Gewinn von dem, worum er sich abmüht?
17538PredigerPred21310Ich sah die Kümmernis, welche Gott den Menschenkindern zuerteilt hat, dass sie sich damit plagen.
17539PredigerPred21311Er hat alles wohl geschaffen für eine bestimmte Zeit, und die Welt ihrem Nachforschen überlassen, ohne dass doch der Mensch das Werk zu durchschauen vermöchte, welches Gott von Anfang bis ans Ende vollbringt.
17540PredigerPred21312So erkannte ich denn, dass nichts besser ist als sich zu freuen und sich Gutes zu tun in seinem Leben.
17541PredigerPred21313Denn jeder Mensch, der isst und trinkt und Gutes genießt von seiner Arbeit, hat dies aus Gottes Gabe.
17542PredigerPred21314So erkannte ich denn, dass alle Werke, die Gott tut, auf ewig feststehen, wir können nichts dazu noch davon tun, was Gott tut, dass er gefürchtet werde.
17543PredigerPred21315Was geschehen ist, eben das bleibt, was kommen wird, ist schon dagewesen; und Gott erneuert das, was dahingegangen.
17544PredigerPred21316Ich sah unter der Sonne an der Stätte des Rechtes Gottlosigkeit und an der Stätte der Gerechtigkeit Ruchlosigkeit.
17545PredigerPred21317Da sprach ich in meinem Herzen: Gott wird den Gerechten und den Ungerechten richten und dann wird jedes Ding seine Zeit haben.
17546PredigerPred21318So sprach ich denn im Herzen zu den Menschenkindern: Gott prüfe sie und zeige ihnen, dass sie den Tieren ähnlich sind.
17547PredigerPred21319Darum kommt der Mensch um wie das Tier und ein Schicksal haben beide; wie der Mensch stirbt, so stirbt auch jenes; alle haben gleichen Lebensodem und der Mensch hat keinen Vorzug vor dem Tier; alles ist der Eitelkeit unterworfen
17548PredigerPred21320und alles geht dahin an einen Ort; aus Erde ist alles geworden und zur Erde kehrt es wieder zurück.
17549PredigerPred21321Wer weiß, ob der Geist der Kinder Adams aufwärts steigt und ob der Geist des Viehes zur Erde niederfährt?
17550PredigerPred21322So fand ich, dass nichts besser ist, als dass der Mensch sich an seinem Tun freue und dass dies sein Anteil sei. Denn wer wird ihn dahinbringen, dass er erkenne, was nach ihm sein wird?
17551PredigerPred2141Ich wandte mich zu andern Dingen und sah die Bedrückungen, welche unter der Sonne vorgehen, die Tränen der Unschuldigen und dass sie keinen Tröster haben und deren Gewalttätigkeit nicht widerstehen können, allerseits der Hilfe beraubt.
17552PredigerPred2142Da pries ich die Toten glücklicher als die Lebendigen,
17553PredigerPred2143doch für glücklicher als beide hielt ich den, der noch nicht geboren ist und der das Böse nicht sieht, das unter der Sonne geschieht.
17554PredigerPred2144Wiederum erwog ich alle die Mühen der Menschen und bemerkte, dass geschäftiges Wirken dem Neide der Menschen ausgesetzt ist; auch darin ist also Eitelkeit und unnütze Sorge.
17555PredigerPred2145Der Tor legt seine Hände zusammen und verzehrt sein eigenes Fleisch und spricht:
17556PredigerPred2146Besser ist eine Handvoll in Ruhe als beide Hände voll mit Arbeit und Herzensharm.
17557PredigerPred2147Ich dachte weiter nach und fand eine andere Eitelkeit unter der Sonne:
17558PredigerPred2148Da ist einer, ohne einen anderen neben sich, ohne Sohn und ohne Bruder, und doch hört er nicht auf zu arbeiten und seine Augen sättigen sich nicht am Reichtume und es kommt ihm nicht in den Sinn zu sagen: Für wen arbeite ich und entziehe meiner eigenen Seele das Gute? Auch darin ist Eitelkeit und leidige Plage.
17559PredigerPred2149Besser ist es also, dass zwei zusammen sind als einer; denn sie haben doch einen Vorteil von ihrer Gemeinschaft.
17560PredigerPred21410Fällt der eine, so unterstützt ihn der andere; wehe dem, der allein ist! Denn wenn er fällt, hat er keinen, der ihm aufhelfe.
17561PredigerPred21411Auch wenn zwei beisammen schlafen, erwärmt einer den andern; wie soll der einzelne warm werden?
17562PredigerPred21412Und wenn jemand Herr wird über einen einzelnen, so werden ihm doch zwei Widerstand leisten können; eine dreifache Schnur zerreißt nicht so leicht.
17563PredigerPred21413Besser ist ein armer aber weiser Jüngling als ein alter aber törichter König, der für die Zukunft nicht Vorsorge zu treffen weiß.
17564PredigerPred21414Denn aus Gefängnis und Ketten gelangt zuweilen jemand zur Königswürde, wohingegen ein anderer, der in der Königswürde geboren ist, in Armut verkommt.
17565PredigerPred21415Ich sah, dass alle Lebenden unter der Sonne mit dem andern Jüngling wandelten, der statt seiner die Stelle einnehmen wird.
17566PredigerPred21416Kein Ende schien die Schar derer zu haben, die vor ihm gewesen; jedoch auch die nachher sein werden, haben keine Freude an ihm; aber auch dies ist Eitelkeit und Geistesplage.
17567PredigerPred21417Bewahre deinen Fuß, wenn du zum Hause Gottes gehst, und nahe dich, um zu hören; denn viel besser ist Gehorsam als die Opfer der Toren, die nicht wissen, was sie Schlimmes tun.
17568PredigerPred2151Rede nichts unbedachtsam und dein Herz übereile sich nicht, vor Gott ein Wort auszusprechen; denn Gott ist im Himmel und du bist auf Erden, darum lass deiner Worte wenige sein.
17569PredigerPred2152Auf viele Sorgen folgen Träume und in Vielreden findet sich Torheit.
17570PredigerPred2153Hast du Gott etwas gelobt, so säume nicht, es zu erfüllen; denn ein treuloses und törichtes Versprechen missfällt ihm; aber alles, was du gelobt hast, erfülle!
17571PredigerPred2154Viel besser ist es, kein Gelöbnis zu machen als zu geloben und das Versprochene nicht zu halten.
17572PredigerPred2155Lass deinen Mund nicht dein Fleisch zur Sünde verführen und sage nicht vor dem Engel: Es gibt keine Vorsehung! Gott möchte sonst über deine Reden zürnen und alle Werke deiner Hände vernichten.
17573PredigerPred2156Wo viele Träumereien sind, da sind auch der Eitelkeiten viele und endloses Geschwätz, du fürchte vielmehr Gott!
17574PredigerPred2157Siehst du die Unterdrückung der Armen und Vergewaltigung im Gerichte und Verkehrung der Gerechtigkeit in einem Lande, so wundere dich über eine solche Sache nicht; denn über dem Hohen steht ein anderer Höherer und über beiden stehen noch andere Höhere
17575PredigerPred2158und überdies gebietet der König dem ganzen Lande, das ihm untertan ist.
17576PredigerPred2159Der Habgierige wird des Geldes nie satt und wer Reichtum liebt, hat keinen Gewinn davon; somit ist auch das Eitelkeit!
17577PredigerPred21510Wo viele Güter sind, sind auch viele, die davon zehren. Und welchen Nutzen hat der Besitzer, als dass er den Reichtum mit seinen Augen anschaut?
17578PredigerPred21511Süß ist der Schlaf dem Arbeitsamen, er mag wenig essen oder viel; aber die Sattheit des Reichen lässt diesen nicht ruhig schlafen.
17579PredigerPred21512Es ist auch ein anderes sehr arges Gebrechen, das ich unter der Sonne sah: Reichtümer aufbewahrt zum eigenen Schaden ihres Besitzers.
17580PredigerPred21513Denn es kommt ein großes Unglück und sie gehen verloren; zeugt er einen Sohn, so wird dieser in der größten Armut darben.
17581PredigerPred21514Wie er nackt aus dem Leibe seiner Mutter hervorgegangen ist, so wird er wieder hinweggehen und nichts von seiner Mühe mit sich nehmen.
17582PredigerPred21515Gewiss ein sehr herbes Leid: Wie er gekommen, so wird er wieder hinweggehen! Was nützt es ihm also, dass er sich in den Wind abgemüht hat?
17583PredigerPred21516Sein ganzes Leben hat er in Finsternis verzehrt unter vielen Sorgen, in Leid und Traurigkeit.
17584PredigerPred21517So habe ich denn als gut erfunden, dass der Mensch esse und trinke und Freude habe von seiner Arbeit, mit der er sich unter der Sonne abmüht die Zahl der Tage seines Lebens hindurch, welche ihm Gott verliehen hat; denn dies ist sein Anteil.
17585PredigerPred21518Ebenso jedem Menschen, dem Gott Reichtum und Habe und Besitz gegeben und ihn in Stand gesetzt hat, von ihnen zu essen und seinen Anteil zu genießen und sich zu freuen an seiner Arbeit, ist dies eine Gabe Gottes.
17586PredigerPred21519Denn ein solcher wird nicht viel an die Tage seines Lebens denken, weil Gott sein Herz mit Freuden erfüllt.
17587PredigerPred2161Noch ein anderes Übel gibt es, das ich unter der Sonne sah und das häufig ist bei den Menschen.
17588PredigerPred2162Da ist ein Mann, den Gott Reichtum und Habe und Ehre verlieh, so dass seiner Seele nichts fehlt an allem, was sie wünscht; aber Gott hat ihm nicht gestattet, davon den Genuss zu haben, sondern ein Fremder verschlingt es. Das ist Eitelkeit und großer Jammer!
17589PredigerPred2163Wenn jemand auch hundert Kinder zeugte und viele Jahre lebte und ein hohes Alter erreichte, seine Seele aber sein Hab und Gut nicht genießen könnte und ihm nicht einmal ein Begräbnis zuteil würde, von diesem sage ich, dass eine unzeitige Geburt glücklicher ist denn er.
17590PredigerPred2164Denn für nichts kam sie auf die Welt und fährt zur Finsternis hin und Vergessenheit tilgt ihren Namen.
17591PredigerPred2165Jene sah das Sonnenlicht nicht und lernte den Unterschied zwischen Gut und Böse nicht kennen.
17592PredigerPred2166Auch wenn er zweitausend Jahre lebte und Gutes nicht genösse, eilt nicht alles an einen Ort hin?
17593PredigerPred2167Alle Arbeit des Menschen wird für seinen Mund vollbracht, aber seine Seele hat nie ein Genügen.
17594PredigerPred2168Was hat der Weise vor dem Toren voraus? Und was der Arme als dass er dahin wandelt, wo das Leben ist?
17595PredigerPred2169Besser ist es zu sehen, was man wünscht, als zu wünschen, was man nicht kennt; aber auch dies ist Eitelkeit und Vermessenheit des Geistes.
17596PredigerPred21610Wer immer kommen wird, ist schon mit seinem Namen genannt; man weiß, dass er ein Mensch ist und nicht gegen einen Stärkeren, als er ist, rechten kann.
17597PredigerPred21611In vielen Worten ist viel Eitelkeit, wenn man darüber streitet.
17598PredigerPred2171Was braucht der Mensch nach Dingen zu forschen, die für ihn zu hoch sind, da er nicht weiß, was ihm frommt in seinem Leben für die wenigen Tage seiner Wanderschaft, in der Zeit, welche wie ein Schatten vorübergeht? Oder wer kann ihm Kunde geben von dem, was nach ihm unter der Sonne sein wird?
17599PredigerPred2172Ein guter Name ist kostbarer als Salben und der Tag des Todes besser als der Tag der Geburt.
17600PredigerPred2173Besser ist es, in ein Trauerhaus zu gehen als in ein Haus des Trinkgelages, denn in jenem wird man an das Ende aller Menschen erinnert und der Lebende denkt an das, was kommen wird.
17601PredigerPred2174Besser ist Zürnen als Lachen, denn durch ein trübes Angesicht wird des Fehlenden Herz gebessert.
17602PredigerPred2175Das Herz der Weisen ist dort, wo Traurigkeit ist, und das Herz der Toren da, wo Lustigkeit ist.
17603PredigerPred2176Besser ist es, von einem Weisen zurechtgewiesen als durch Schmeichelei der Toren betrogen zu werden.
17604PredigerPred2177Denn wie das Knistern der Dornen, die unter dem Topfe brennen, so ist das Lachen des Toren, aber auch das ist Eitelkeit!
17605PredigerPred2178Erpressung macht den Weisen töricht und raubt ihm die Stärke des Herzens.
17606PredigerPred2179Besser ist das Ende einer Sache als ihr Beginn, besser ist der Geduldige als der Hochmütige.
17607PredigerPred21710Lass dich nicht leicht zum Zorne hinreißen, denn der Zorn hat seinen Ruheplatz im Busen der Toren.
17608PredigerPred21711Sage nicht: Wie kommt es doch, dass die früheren Zeiten besser waren als die jetzigen? Denn eine solche Frage ist töricht.
17609PredigerPred21712Weisheit ist nützlich wie Reichtum und noch mehr nützt sie denen, welche die Sonne sehen.
17610PredigerPred21713Denn wie die Weisheit Schutz gewährt, gewährt auch das Geld Schutz; aber darin hat Erfahrung und Weisheit den Vorzug, dass sie ihren Besitzer Leben geben.
17611PredigerPred21714Betrachte das Wirken Gottes, wie niemand den bessern kann, welchen er verwirft.
17612PredigerPred21715Am guten Tage erfreue dich des Guten und bereite dich auf den schlimmen vor; denn so wie diesen, hat Gott auch jenen geschaffen, damit der Mensch keine gerechte Ursache finde, über ihn zu klagen.
17613PredigerPred21716Auch dies sah ich in den Tagen meiner Eitelkeit: Der Gerechte stirbt in seiner Gerechtigkeit und der Gottlose lebt lange in seiner Bosheit.
17614PredigerPred21717Sei nicht allzu gerecht und nicht weiser als nötig ist, damit du nicht ein Tor werdest.
17615PredigerPred21718Sündige nicht viel und sei kein Tor, dass du nicht sterbest, ehe deine Zeit gekommen.
17616PredigerPred21719Gut ist es, wenn du dich an das hältst, was recht ist, doch auch von jenem ziehe die Hand nicht zurück; denn wer Gott fürchtet, verabsäumt nichts.
17617PredigerPred21720Die Weisheit gibt dem Weisen mehr Stärke als zehn Machthaber in einer Stadt.
17618PredigerPred21721Denn es gibt auf Erden keinen Gerechten, der nur Gutes täte und nicht sündigte.
17619PredigerPred21722Jedoch nimm nicht alles Gerede zu Herzen, du möchtest dich sonst von deinem Knecht lästern hören;
17620PredigerPred21723ist ja dein Gewissen sich bewusst, dass auch du oft andere gelästert hast.
17621PredigerPred21724Alles habe ich mit Weisheit erprobt. Ich sprach: Ich will weise werden; aber sie entwich fern von mir,
17622PredigerPred21725viel weiter als zuvor; sie ist ein tiefer Abgrund; wer wird sie finden?
17623PredigerPred21726Ich durchforsche alles mit meinem Geiste, um Weisheit und Klugheit kennen zu lernen und zu erschauen und damit ich des Toren gottloses Wesen erkannte und den Irrtum der Unweisen;
17624PredigerPred21727und ich fand, dass bitterer als der Tod ein Weib ist, welches ein Fanggarn ist, dessen Herz ein Netz ist und dessen Hände Fesseln sind. Wer Gott gefällt, wird ihr entkommen; wer aber ein Sünder ist, wird von ihr gefangen werden.
17625PredigerPred21728Siehe, das fand ich, spricht der Prediger, eines zum anderen fügend, damit ich den rechten Grund fände,
17626PredigerPred21729den meine Seele noch sucht und den ich nicht gefunden habe. Einen Mann habe ich unter tausenden gefunden, ein Weib habe ich unter allen nicht gefunden.
17627PredigerPred21730Nur dies habe ich gefunden, dass Gott den Menschen recht geschaffen hat, dieser sich aber in unzählige Fragen verwickelt hat. Wer ist wie der Weise und wer versteht sich darauf ein Wort zu deuten?
17628PredigerPred2181Die Weisheit des Menschen leuchtet aus seinem Antlitze hervor, aber der Mächtige kann dessen Angesicht ändern.
17629PredigerPred2182Ich merke auf den Mund des Königs und auf die Verbindlichkeit des bei Gott geleisteten Eides.
17630PredigerPred2183Eile nicht hinweg von seinem Angesichte und beharre nicht in bösem Tun; denn alles, was er will, wird er vollbringen;
17631PredigerPred2184sein Wort ist voller Macht und niemand kann zu ihm sagen: Warum tust du also?
17632PredigerPred2185Wer das Gebot hält, wird nichts Böse erfahren, des Weisen Herz versteht Zeit und Entscheidung.
17633PredigerPred2186Jedes Geschäft hat seine gelegene Zeit, aber der Mensch hat viele Plage;
17634PredigerPred2187denn das Vergangene erkennt er nicht und das Zukünftige vermag kein Bote ihm kundzutun.
17635PredigerPred2188Es steht nicht in des Menschen Gewalt, den Hauch aufzuhalten und er vermag nicht über den Tag des Todes zu gebieten, auch lässt man ihn nicht ruhen, wenn der Kampf beginnt, noch rettet Gottlosigkeit den Gottlosen.
17636PredigerPred2189Dies alle habe ich betrachtet und mein Augenmerk auf alles gerichtet, was unter der Sonne geschieht. Zuweilen herrscht ein Mensch über den anderen zu seinem Unglück.
17637PredigerPred21810Ich sah, wie Gottlose zu Grabe getragen wurden; so lange sie noch lebten, waren sie selbst an heiliger Stätte und wurden in der Stadt gepriesen, als hätten sie gerechte Werke getan; aber auch dies ist Eitelkeit.
17638PredigerPred21811Denn weil das Urteil über die Bösen nicht sogleich gefällt wird, begehen die Menschenkinder Böses ohne alle Furcht.
17639PredigerPred21812Doch mag auch der Sünder hundertmal Böses tun und mit Langmut ertragen werden, so weiß ich doch, dass es denen gut gehen wird, die Gott fürchten und sein Angesicht scheuen.
17640PredigerPred21813Dem Gottlosen möge es nicht gut gehen noch möge er lange leben, sondern wie ein Schatten mögen die vergehen, welche das Angesicht des Herrn nicht fürchten!
17641PredigerPred21814Auch eine andere Eitelkeit ist, die auf Erden vorkommt. Es sind Gerechte, denen Böses widerfährt, als hätten sie die Werke der Gottlosen getan; und es sind Gottlose, die so sicher leben, als hätten sie die Werke der Gerechten getan; aber ich halte auch dies für eitel.
17642PredigerPred21815Darum lobte ich den Frohsinn, dass für den Menschen nichts besser sei unter der Sonne als zu essen und zu trinken und fröhlich zu sein; denn das allein nimmt er mit sich von all seiner Mühsal in seinen Lebenstagen, die ihm Gott unter der Sonne gegeben.
17643PredigerPred21816Und ich bestrebte mich, die Weisheit zu erkennen und das Treiben zu verstehen, das sich auf Erden regt, wo es Menschen gibt, denen Tag und Nacht kein Schlaf in die Augen kommt.
17644PredigerPred21817Da lernte ich einsehen, dass der Mensch nicht imstande ist, für alles den richtigen Grund aufzufinden von dem, was unter der Sonne geschieht; und je mehr er sich Mühe gibt, nachzuforschen, desto weniger findet er; mag auch der Weise sagen, er habe es erkannt, so kann er es doch nicht erreichen.
17645PredigerPred2191Dies alles habe ich in meinem Herzen erwogen, um es genau zu verstehen. Es gibt Gerechte und Weise und ihre Werke sind in der Hand Gottes und doch weiß der Mensch nicht, ob er der Liebe oder des Hasses würdig ist,
17646PredigerPred2192sondern alles wird als ungewiss für die Zukunft aufbewahrt; denn gleichmäßig widerfährt dem Gerechten und dem Ungerechten alles, dem Guten und dem Bösen, dem Reinen und dem Unreinen, dem, der Opfer versäumt; wie dem Guten, so geht es dem Sünder; wie dem Meineidigen, so auch dem, welcher die Wahrheit beschwört.
17647PredigerPred2193Das ist das Schlimmste von allem, was unter der Sonne geschieht, dass alle dasselbe Geschick trifft; darum ist auch das Herz der Menschenkinder voll der Bosheit und des Verdrusses in ihrem Leben und hiernach werden sie zur Unterwelt hinweggeführt.
17648PredigerPred2194Niemand lebt immer und kann dies hoffen. Besser ist ein lebender Hund als ein toter Löwe.
17649PredigerPred2195Die Lebenden wissen doch, dass sie sterben müssen, aber die Toten wissen nichts mehr und haben weiter keinen Lohn, denn ihr Andenken ist der Vergessenheit überliefert.
17650PredigerPred2196Auch ihr Lieben und Hassen ist zumal dahingegangen und sie haben keinen Anteil mehr an dieser Welt und an allem, was unter der Sonne geschieht.
17651PredigerPred2197So gehe denn hin und iss dein Brot mit frohem Sinn und trinke deinen Wein mit Freuden, denn dein Tun gefällt Gott wohl.
17652PredigerPred2198Deine Kleider seien allezeit glänzend weiß und deinem Haupte ermangle nie das Öl.
17653PredigerPred2199Genieße das Leben mit der Frau, die du liebst, alle Tage deines unbeständigen Lebens, die dir unter der Sonne gegeben sind, die ganze Zeit deines eitlen Seins; denn dies ist das, was du davon hast im Leben und bei deiner Mühsal, mit der du dich abmühest unter der Sonne.
17654PredigerPred21910Was immer deine Hand tun kann, tue eifrig; denn in der Unterwelt, der du zueilst, ist weder Wirken noch Sinnen noch Weisheit noch Wissenschaft.
17655PredigerPred21911Ich wendete mich etwas anderem zu und sah unter der Sonne, dass nicht dem Schnellen der Lauf gehört, nicht dem Helden der Kampf, nicht dem Weisen das Brot, nicht dem klug Berechnenden der Reichtum, nicht dem Kunstverständigen Gunst, sondern dass alles von Zeit und Zufall abhängt.
17656PredigerPred21912Der Mensch kennt sein Ende nicht, sondern wie die Fische mit der Angel gefangen werden und wie man die Vögel mit der Schlinge fängt, so werden die Menschen zur Zeit des Unglücks gefangen, wenn es plötzlich über sie hereinbricht.
17657PredigerPred21913Auch das habe ich als Weisheit unter der Sonne erkannt und sie erschien mir sehr groß:
17658PredigerPred21914Es war eine kleine Stadt, in der nur wenig Menschen waren. Gegen diese kam ein großer König herangezogen und warf einen Wall um sie auf und baute Bollwerke ringsum und sie ward völlig umlagert.
17659PredigerPred21915Da fand sich darin ein armer, aber weiser Mann, dieser rettete die Stadt durch seine Weisheit; aber niemand gedachte darnach eines armen Menschen.
17660PredigerPred21916Und ich sprach: Besser ist Weisheit als Stärke, wie konnte man also die Weisheit des Armen verachten und seinen Worten nicht Gehör schenken?
17661PredigerPred21917Die Worte der Weisen in der Stille finden mehr Gehör als das Geschrei des Fürsten unter den Toren.
17662PredigerPred21918Besser ist Weisheit als Kriegswaffen und wer sich in einem Stücke verfehlt, richtet viel Gutes zugrunde.
17663PredigerPred21101Tote Fliegen verderben die Annehmlichkeit der Salbe. Teurer als Weisheit und Ehre kommt eine geringe und zeitweilige Torheit zu stehen.
17664PredigerPred21102Das Herz der Weisen ist auf seiner Rechten und das Herz des Toren auf seiner Linken.
17665PredigerPred21103Auch wenn der Tor auf seinem Wege wandelt, hält er, da er selbst ein Tor ist, alle für Toren.
17666PredigerPred21104Wenn der Geist eines Gewaltigen gegen dich aufwallt, so weiche nicht von deiner Seite; denn die Sanftmut verhindert die größten Vergehungen.
17667PredigerPred21105Es gibt ein Unglück, das ich unter der Sonne sah, wie ein Versehen, das vom Machthaber ausgeht:
17668PredigerPred21106den Toren zu Würden emporgehoben, während die Würdigen unten sitzen müssen.
17669PredigerPred21107Ich sah Knechte hoch zu Ross und Fürsten auf der Erde zu Fuß einhergehen, gleich Knechten.
17670PredigerPred21108Wer eine Grube gräbt, fällt selbst hinein; und wer einen Zaun niederreißt, den wird eine Schlange beißen.
17671PredigerPred21109Wer Steine versetzt, wird sich dabei wehe tun; und wer Holz spaltet, wird davon verletzt werden.
17672PredigerPred211010Wenn das Eisen stumpf geworden und nicht wie zuvor ist, sondern keine Schärfe mehr hat, muss es mit großer Mühe geschärft werden; ebenso folgt auch auf Fleiß Weisheit.
17673PredigerPred211011Wer heimlich verleumdet, unterscheidet sich in nichts von einer Schlange, die heimlich beißt.
17674PredigerPred211012Die Worte, die aus dem Munde des Weisen kommen, sind Anmut, aber die Lippen des Toren sind dessen Untergang.
17675PredigerPred211013Seine Worte beginnen mit Torheit und das Ende seiner Reden ist der ärgste Irrwahn.
17676PredigerPred211014Der Tor macht viele Worte. Der Mensch weiß nicht, was vor ihm gewesen ist, und wer kann ihm Kunde geben, was nach ihm sein wird?
17677PredigerPred211015Die Bemühung der Toren wird denen zur Plage, die den Weg in die Stadt nicht kennen.
17678PredigerPred211016Wehe dir, o Land! Dessen König ein Knabe ist und dessen Fürsten von frühe an schnaufen!
17679PredigerPred211017Glückselig das Land, dessen König ein Edler ist und dessen Fürsten zur rechten Zeit essen, um sich zu stärken, und nicht zur Üppigkeit!
17680PredigerPred211018Bei Trägheit senkt sich das Gebälk und bei Fahrlässigkeit der Hände lässt das Haus den Regen eindringen.
17681PredigerPred211019Mit Lachen tischen sie Brot und Wein auf, um lustig zu leben, und dem Gelde gehorcht alles.
17682PredigerPred211020Schmähe den König nicht in deinen Gedanken und fluche dem Reichen nicht in geheimer Kammer. denn die Vögel des Himmels könnten deine Worte forttragen und der Geflügelte das Gesprochene verraten.
17683PredigerPred21111Lege dein Brot auf das vorbeifließende Wasser, so wirst du es nach langer Zeit wieder finden.
17684PredigerPred21112Teile aus unter sieben, wohl auch unter acht; denn du weißt nicht, was für Unglück auf die Erde kommen wird.
17685PredigerPred21113Wenn die Wolken voll sind, so gießen sie Regen auf die Erde nieder. Wenn der Baum fällt, nach Süden oder nach Norden, so bleibt er an dem Orte, wohin er gefallen ist, liegen.
17686PredigerPred21114Wer auf den Wind achtet, sät nicht; und wer nach den Wolken schaut, wird niemals ernten.
17687PredigerPred21115So wenig du weißt, auf welchem Wege die Seele kommt und wie die Gebeine sich im Mutterleibe zusammenfügen, ebenso wenig kennst du auch die Werke Gottes, welcher alles vollbringt.
17688PredigerPred21116Frühe bestelle deine Aussaat und am Abende raffe deine Hand nicht; denn du weißt nicht, was besser aufgeht, dies oder jenes; und wenn beides zugleich aufgeht, wird es noch besser sein.
17689PredigerPred21117Süß ist das Licht und angenehm ist es den Augen, die Sonne zu sehen.
17690PredigerPred21118Wenn auch der Mensch noch so viele Jahre lebt und sich in ihnen allen freut, so gedenke er doch der Tage der Finsternis, deren viele sein werden; denn wenn diese kommen, werden sie das Vergangene der Eitelkeit zeigen.
17691PredigerPred21119Freue dich also, Jüngling! In deiner Jugend und lass dein Herz guter Dinge sein in den Tagen deiner Jugend und folge den Neigungen deines Herzens und dem, was deine Augen schauen; aber wisse, dass dich Gott über alles dies vor Gericht ziehen wird.
17692PredigerPred211110Verbanne den Zorn aus deinem Herzen und halte das Böse von deinem Leibe fern, denn Jugend und Wollust sind eitel.
17693PredigerPred21121Sei deines Schöpfers eingedenk in den Tagen deiner Jugend, bevor die Zeit der Trübsal kommt und die Jahre herannahen, von denen du sagen must; Sie gefallen mir nicht!
17694PredigerPred21122bevor die Sonne und das Licht und Mond und Sterne sich verdunkeln und die Wolken nach dem Regen wiederkehren;
17695PredigerPred21123wenn die Hüter des Hauses zittern und die stärksten Männer wanken werden, wenn die Mahlenden feiern, weil ihre Zahl klein geworden, und Dunkel die umhüllt, welche durch die Fenster schauen;
17696PredigerPred21124wenn man die Pforten nach der Straße schließt, wenn das Geräusch der Mühle nur schwach ertönt, und man bei dem Gesange eines Vogels erwacht und alle Töchter des Gesanges taub werden;
17697PredigerPred21125wenn sie sich auch vor den Höhen fürchten und auf dem Wege erschrecken, wenn der Mandelbaum blüht, die Heuschrecke fett wird und die Kapper verblüht; weil der Mensch in sein Haus geht, wo er ewig bleiben soll, und auf der Straße die Wehklagenden umherstreifen;
17698PredigerPred21126bevor die silberne Schnur zerreißt und die goldene Binde aufgeht, ehe der Krug an der Quelle zertrümmert wird und das Schöpfrad an der Zisterne zerbricht
17699PredigerPred21127und der Staub zu seiner Erde wiederkehrt, von der er genommen, und der Geist wieder zu Gott zurückkehrt, der ihn gegeben hat.
17700PredigerPred21128O Eitelkeit über Eitelkeit! Sprach der Prediger, alles ist Eitelkeit!
17701PredigerPred21129Und weil der Prediger weise war, lehrte er das Volk und ließ es hören, was er getan hatte, und forschte und stellte viele Denksprüche auf.
17702PredigerPred211210Er sucht nach nützlichen Worten und schrieb Sprüche auf, richtig und voll Wahrheit.
17703PredigerPred211211Die Worte der Weisen sind wie Stacheln, und wie tief eingeschlagene Nägel, die durch den Rat der Lehrer von einem Hirten gegeben sind.
17704PredigerPred211212Mehr als dieses, mein Sohn! Verlange nicht. Des vielen Büchermachens ist kein Ende und häufiges Sinnen ist für den Leib Pein!
17705PredigerPred211213Lasset uns allzumal das Endergebnis alles Gesagten vernehmen: Fürchte Gott und halte seine Gebote; denn darin besteht jedes Menschen Aufgabe;
17706PredigerPred211214und alles, was man tut, es sei gut oder böse, wird Gott vor Gericht ziehen, das über jede Verirrung gehalten wird.
17707HoheliedHl2211Er küsse mich mit dem Kusse seines Mundes; denn lieblicher als Wein sind deine Brüste,
17708HoheliedHl2212sie duften nach lieblichen Salben. Dein Name ist wie ausgegossenes Öl, darum lieben dich die Jungfrauen.
17709HoheliedHl2213Ziehe mich! wir wollen dir nacheilen, dem Dufte deiner Salben nach. Der König führte mich in sein Gemach; wir wollen frohlocken und uns in dir erfreuen, deiner Brüste mehr gedenken als des Weines. Aufrichtige lieben dich!
17710HoheliedHl2214Schwarz bin ich, doch schön, ihr Töchter Jerusalems! wie die Gezelte Kedars, wie die Decken Salomons.
17711HoheliedHl2215Sehet mich nicht an, dass ich so braun bin, denn die Sonne hat mich verfärbt; die Söhne meiner Mutter haben wider mich gestritten, sie bestellten mich zur Hüterin in den Weinbergen; meinen Weinberg habe ich nicht gehütet.
17712HoheliedHl2216Tue mir kund, du, den meine Seele liebt, wo du weidest, wo du ruhest am Mittage, dass ich nicht herumirren muss hinter den Herden deiner Genossen.
17713HoheliedHl2217Wenn du, o schönste unter den Frauen, dies nicht weißt, so gehe heraus und folge den Spuren der Herden und weide deine Böcklein neben den Hütten der Hirten.
17714HoheliedHl2218Mit meinem Gespann an Pharaos Wagen vergleiche ich dich, meine Freundin!
17715HoheliedHl2219Schön sind deine Wangen, gleich der Turteltaube, und dein Hals wie ein Halsgeschmeide.
17716HoheliedHl22110Halskettlein von Gold wollen wir dir machen, mit Silber bunt besetzt.
17717HoheliedHl22111Während der König an seiner Tafel weilte, gab meine Narde ihren Duft.
17718HoheliedHl22112Ein Myrrhenbündel ist mir mein Geliebter, das an meinem Busen verwahrt bleibt.
17719HoheliedHl22113Eine Cyprustraube in den Weinbergen Engaddis ist mir mein Geliebter.
17720HoheliedHl22114O siehe, wie schön bist du, meine Freundin! Wie schön bist du, deine Augen sind gleich Taubenaugen.
17721HoheliedHl22115O siehe, wie schön bist du, mein Geliebter! Und holdselig; voll Blumen ist unser Lager.
17722HoheliedHl22116Die Balken unserer Häuser sind von Zedernholz, unser Getäfel von Zypressen.
17723HoheliedHl2221Ich bin eine Blume des Feldes und eine Lilie der Täler.
17724HoheliedHl2222Wie eine Lilie unter den Dornen, so ist meine Freundin unter den Töchtern.
17725HoheliedHl2223Gleichwie der Apfelbaum unter den Bäumen des Waldes, so ist mein Geliebter unter den Söhnen. Unter dem Schatten dessen, nach dem ich verlangte, sitze ich und seine Frucht ist meinem Gaumen süß.
17726HoheliedHl2224Er führte mich in den Weinkeller und teilte mir die rechte Liebe mit.
17727HoheliedHl2225Erquicket mich mit Blumen, gebet mir Äpfel zur Stärkung; denn ich bin krank vor Liebe!
17728HoheliedHl2226Seine Linke unterstützt mein Haupt und seine Rechte hält mich umfasst.
17729HoheliedHl2227Ich beschwöre euch, ihr Töchter Jerusalems! Bei den Rehen und Hirschen der Fluren, wecket nicht auf, erwecket nicht die Geliebte, bis sie selbst will.
17730HoheliedHl2228Die Stimme meines Geliebten! Siehe, da kommt er, springt einher über die Berge, hüpft in Eile über die Hügel.
17731HoheliedHl2229Mein Geliebter gleicht einer Gazelle und einem jungen Hirsche; siehe, schon steht er hinter unserer Wand, sieht durch die Fenster und schaut durch die Gitter.
17732HoheliedHl22210Siehe, mein Geliebter spricht zu mir: Mache dich auf, eile meine Freundin, meine Taube, meine Schöne, und komm!
17733HoheliedHl22211Denn schon ist der Winter vorüber, der Regen hat aufgehört und ist vergangen;
17734HoheliedHl22212schon erscheinen die Blumen in unserem Lande, die Zeit ist gekommen, den Weinstock zu beschneiden, die Stimme der Turteltaube lässt sich in unserem Lande hören;
17735HoheliedHl22213der Feigenbaum setzt seine Knoten an, die Weinberge blühen und hauchen ihren Duft. Mache dich auf, meine Freundin, meine Schöne, und komm!
17736HoheliedHl22214Meine Taube in den Felsenklüften, in der Höhlung des Gesteins, lass mich dein Angesicht schauen, lass deine Stimme in meine Ohren tönen! denn deine Stimme ist süß und dein Angesicht hold.
17737HoheliedHl22215Fanget uns die kleinen Füchse, welche die Weinberge verwüsten; denn unser Weinberg steht in der Blüte.
17738HoheliedHl22216Mein Geliebter ist mein und ich bin sein; der unter den Lilien weidet,
17739HoheliedHl22217bis der Tag sich kühlt und die Schatten sich neigen. Kehre um, mein Geliebter! Sei gleich dem Reh und dem jungen Hirschen auf den Bergen Bethers.
17740HoheliedHl2231Auf meinem Lager ruhend suchte ich in den Nächten, den meine Seele liebt; ich suchte ihn und fand ihn nicht.
17741HoheliedHl2232So will ich aufstehen und will die Stadt durchwandern, auf Plätzen und Straßen suchen, den meine Seele liebt; ich suchte ihn und fand ihn nicht.
17742HoheliedHl2233Es fanden mich die Wächter, welche die Stadt bewachen. Habt ihr ihn, den meine Seele liebt, gesehen?
17743HoheliedHl2234Kaum war ich von ihnen ein wenig weiter gegangen, da fand ich ihn, den meine Seele liebt. Ich erfasste ihn und will ihn nicht lassen, bis ich ihn in das Haus meiner Mutter gebracht und in die Kammer meiner Gebärerin.
17744HoheliedHl2235Ich beschwöre euch, ihr Töchter Jerusalems! bei den Rehen und Hirschen der Fluren, wecket nicht auf, erwecket nicht die Geliebte, bis sie selbst will.
17745HoheliedHl2236Wer ist es, die dort aus der Wüste heraufkommt, gleich einer Rauchsäule von Spezereien aus Myrrhen und Weihrauch und allerlei Gewürz des Salbenhändlers?
17746HoheliedHl2237Siehe dort das Ruhebett Salomons, um dasselbe stehen sechzig Helden der Tapfersten Israels;
17747HoheliedHl2238alle sind mit Schwertern umgürtet und des Kampfes kundig; ein jeder trägt das Schwert an seiner Hüfte zur Abwehr nächtlicher Schrecknisse.
17748HoheliedHl2239Ein Prunkbett ließ sich der König Salomon aus Holz vom Libanon fertigen;
17749HoheliedHl22310seine Säulen machte er aus Silber, die Lehne von Gold, den Sitz von Purpur; die Mitte belegte er mit Liebe um der Töchter Jerusalems willen.
17750HoheliedHl22311Kommet heraus, ihr Töchter Sions! und schauet den König Salomon mit der Krone, mit der ihm seine Mutter gekrönt am Tage seiner Vermählung und am Tage der Freude seines Herzens.
17751HoheliedHl2241Wie bist du schön, meine Freundin! Wie bist du schön! Deine Augen sind Taubenaugen, ungesehen das, was innen verborgen ist. Dein Haar gleicht einer Ziegenherde, die am Berge Gilead heraufkommt.
17752HoheliedHl2242Deine Zähne sind wie Herden von Schafen, die nach der Schur aus der Schwemme heraufsteigen, alle Zwillingsjunge tragend, und kein unfruchtbares ist unter ihnen.
17753HoheliedHl2243Wie ein Purpurstreif sind deine Lippen und deine Rede süß. Wie der Aufschnitt eines Granatapfels sind deine Wangen, ungesehen das, was innen verborgen ist.
17754HoheliedHl2244Dein Hals ist wie der Turm Davids, der mit Schutzwehren gebaut ist und an dem tausend Schilde hängen, alle Schutzwehr der Helden.
17755HoheliedHl2245Denn zwei Brüste sind wie zwei Zwillingsgazellen, die unter Lilien weiden.
17756HoheliedHl2246Bis der Tag sich kühlt und die Schatten sich neigen, will ich zum Myrrhenberg hingehen und zum Weihrauchhügel.
17757HoheliedHl2247Vollkommen schön bist du, meine Freundin! Und kein Makel ist an dir.
17758HoheliedHl2248Komm vom Libanon, meine Braut, komm vom Libanon, komm! du sollst gekrönt werden, vom Gipfel Amanas, vom Gipfel Sanirs und Hermons, von den Lagern der Löwen, von den Bergen der Leoparden.
17759HoheliedHl2249Du hast mein Herz verwundet, meine Schwester, meine Braut! du hast mein Herz verwundet mit einem Blicke deiner Augen, und mit einer Locke deines Halses.
17760HoheliedHl22410Wie schön sind deine Brüste, meine Schwester, meine Braut! Deine Brüste sind köstlicher als Wein und der Duft deiner Salben übersteigt alle Wohlgerüche.
17761HoheliedHl22411Honigseim träufen deine Lippen, meine Braut! Honig und Milch sind unter deiner Zunge, und der Duft deiner Kleider gleicht dem Duft des Weihrauchs.
17762HoheliedHl22412Ein wohlverschlossener Garten bist du, meine Schwester, meine Braut! Ein wohlverschlossener Garten, ein versiegelter Quell.
17763HoheliedHl22413Deine Schößlinge sind ein Lustgarten von Granatbäumen mit der Frucht ihrer Äpfel, Cyprusblumen samt Narden,
17764HoheliedHl22414Narde und Safran, Kalmus und Zimmet, samt allen Bäumen des Libanon, Myrrhe und Aloe, samt allen kostbaren Salben,
17765HoheliedHl22415eine Quelle der Gärten, ein Brunnen lebendiger Wasser, die ungestüm vom Libanon niederrauschen.
17766HoheliedHl22416Erhebe dich, Nordwind! Und komm her, Südwind! Durchwehe meinen Garten, auf dass seine Düfte ausströmen.
17767HoheliedHl2251Mein Geliebter komme in seinen Garten und genieße die Frucht seiner Äpfel. Ich kam in meinen Garten, meine Schwester, meine Braut! ich habe meine Myrrhe gepflückt samt meinen Gewürzen, den Honigseim genossen samt meinem Honig, meinen Wein getrunken mit meiner Milch; esset, Freunde, und trinket und berauschet euch, meine Geliebten!
17768HoheliedHl2252Ich schlafe, doch mein Herz wacht. Die Stimme meines Geliebten, der klopft! Öffne mir, meine Schwester, meine Freundin, meine Taube, meine Unbefleckte! denn mein Kopf ist benetzt vom Tau, meine Locken durchnäßt von der Feuchtigkeit der Nacht.
17769HoheliedHl2253Ich habe mein Gewand abgelegt, wie sollte ich es wieder anziehen? Ich habe meine Füße gewaschen, wie sollte ich sie wieder beschmutzen?
17770HoheliedHl2254Mein Geliebter streckte seine Hand durch die Öffnung, und mein Innerstes erzitterte, als er sie berührte.
17771HoheliedHl2255Ich stand auf, meinem Geliebten zu öffnen; meine Hände trossen von Myrrhe, und meine Finger waren bedeckt mit kostbarer Myrrhe.
17772HoheliedHl2256Ich öffnete meinem Geliebten den Riegel meiner Tür, doch er hatte sich weggewendet und war weiter gegangen. Meine Seele zerschmolz, da er redete; nun suchte ich ihn, aber fand ihn nicht; ich rief, aber er antwortete mir nicht.
17773HoheliedHl2257Da fanden mich die Wächter, welche die Stadt durchstreifen; sie schlugen mich und verwundeten mich; die Wächter der Mauern nahmen mir meinen Mantel.
17774HoheliedHl2258Ich beschwöre euch, ihr Töchter Jerusalems! wenn ihr meinen Geliebten findet, so kündet ihm, dass ich vor Liebe krank bin.
17775HoheliedHl2259Was ist dein Geliebter vor einem andern Geliebten, o schönste unter den Frauen? Was ist dein Geliebter vor einem andern Geliebten, das du uns so beschwörst?
17776HoheliedHl22510Mein Geliebter ist glänzend weiß und rot, auserkoren aus Tausenden.
17777HoheliedHl22511Sein Haupt ist das feinste Gold; seine Haare sind wie Palmenkronen, rabenschwarz.
17778HoheliedHl22512Seine Augen sind Tauben gleich an Wasserbächen, die in Milch gebadet sind und an vollen Strömen wohnen.
17779HoheliedHl22513Seine Wangen sind wie Gartenbeete, von den Salbenhändlern mit würzigen Kräutern besät. Seine Lippen sind Lilien, die von der besten Myrrhe triefen.
17780HoheliedHl22514Seine Hände sind wie aus Gold gedreht, gefüllt mit Hyazinthen. Sein Leib ist Elfenbein, mit Saphiren geziert.
17781HoheliedHl22515Seine Schenkel sind Marmorsäulen, die auf goldenen Sockeln ruhen. Sein Aussehen ist wie der Libanon, auserlesen gleich den Zedern.
17782HoheliedHl22516Sein Gaumen ist lauter Süßigkeit und er ist ganz Holdseligkeit. So ist mein Geliebter und das ist mein Freund, ihr Töchter Jerusalems!
17783HoheliedHl22517Wohin ist dein Geliebter gegangen, du schönste unter den Frauen? Wohin hat sich dein Geliebter gewendet? So wollen wir ihn mit dir suchen!
17784HoheliedHl2261Mein Geliebter ist in seinen Garten hinabgegangen zu den würzigen Kräutern, um in dem Garten zu weiden und Lilien zu pflücken.
17785HoheliedHl2262Ich bin sein und mein Geliebter ist mein, er weidet unter den Lilien,
17786HoheliedHl2263Du bist schön, o meine Freundin! lieblich und anmutvoll wie Jerusalem, furchtbar wie ein geordnetes Heerlager.
17787HoheliedHl2264Wende deine Augen von mir, denn sie ziehen mich an sich. deine Haare sind einer Herde von Ziegen gleicht, die von Gilead her erscheint.
17788HoheliedHl2265Deine Zähne gleichen einer Herde von Schafen, die aus der Schwemme heraufsteigen: alle haben Zwillingsjunge und keines ist unfruchtbar unter ihnen.
17789HoheliedHl2266Deine Wangen sind wie die Schale eines Granatapfels, ungesehen das, was in dir verborgen ist.
17790HoheliedHl2267Sind auch sechzig Königinnen und achtzig Nebenfrauen und Jungfrauen ohne Zahl,
17791HoheliedHl2268so ist nur eine meine Taube, meine Vollkommene, die Einziggeliebte ihrer Mutter, die Auserkorene ihrer Gebärerin. Es sahen sie die Töchter und priesen sie glückselig, die Königinnen und Nebenfrauen lobte sie.
17792HoheliedHl2269Wer ist diese, welche dort hervortritt gleich der aufsteigenden Morgenröte, schön wie der Mond, auserkoren wie die Sonne, furchtbar wie ein geordnetes Heerlager?
17793HoheliedHl22610Ich ging in den Nußgarten hinab, um die Früchte in den Gründen zu beschauen, nachzusehen, ob die Weinstöcke schön sprossen und die Granaten schön blühen.
17794HoheliedHl22611Ich wusste um nichts, da verstörte mich meine Seele um der Wagen Aminadabs willen.
17795HoheliedHl22612Kehre um, kehre um, Sulamith! Kehre um, kehre um, dass wir dich schauen können!
17796HoheliedHl2271Was willst du schauen an Sulamith, als Reigen der Heerlager? Wie schön sind deine Schritte in den Schuhen, o Fürstentochter! Die Wölbungen deiner Hüften sind wie Halsgeschmeide, verfertigt von Künstlerhand.
17797HoheliedHl2272Dein Nabel ist ein gedrehter Becher, dem es niemals an Getränken mangelt. Dein Leib ist wie ein Weizenhaufen, mit Lilien umsteckt.
17798HoheliedHl2273Deine Brüste sind wie zwei junge Zwillingsgazellen.
17799HoheliedHl2274Dein Hals ist wie der Turm von Elfenbein; deine Augen wie die Teiche zu Hesebon, die am Tore der Tochter der Menge sind; deine Nase wie der Turm des Libanon, der nach Damaskus hinschaut.
17800HoheliedHl2275Dein Haupt ist wie der Karmel und die Haare deines Hauptes sind wie Königspurpur in Falten gebunden.
17801HoheliedHl2276Wie schön und wie anmutsvoll bist du, o Geliebte, in deinem Liebreize!
17802HoheliedHl2277Dein Wuchs gleicht dem Palmbaum und deine Brüste den Trauben.
17803HoheliedHl2278Ich sprach: Ich will die Palme ersteigen und ihre Früchte erfassen, wie Trauben des Weinstocks sollen mir deine Brüste sein und der Duft deines Mundes wie Äpfelduft.
17804HoheliedHl2279Dein Gaumen ist wie der beste Wein, würdig von meinem Geliebten getrunken und von seinen Lippen und Zähnen gekostet zu werden.
17805HoheliedHl22710Ich gehöre meinem Geliebten und sein Verlangen geht nach mir.
17806HoheliedHl22711Komm, mein Geliebter! Lass uns hinausgehen auf das Feld, lass uns weilen in den Dörfern.
17807HoheliedHl22712Früh Morgens wollen wir in die Weinberge gehen, dass wir sehen, ob der Weinstock schon erblüht, ob die Blüten sich aufgetan, ob die Granatäpfel blühen; dort will ich dir meine Liebe weihen.
17808HoheliedHl22713Die Alraunen geben ihren Duft; in unserm Hause sind allerlei Früchte, neue und alte, die ich für dich, mein Geliebter! aufbewahrt habe.
17809HoheliedHl2281O möchte ich dich doch zu meinem Bruder haben, der meiner Mutter Brüste gesogen, dass ich dich draußen finden und küssen dürfte und hinfort niemand mich verhöhne!
17810HoheliedHl2282Ich wollte dich nehmen und in das Haus meiner Mutter führen; dort solltest du mich lehren, ich aber böte dir den Becher mit Gewürzwein und Most von meinen Granatäpfeln.
17811HoheliedHl2283Seine Linke ist unter meinem Haupte und seine Rechte hält mich umschlungen.
17812HoheliedHl2284Ich beschwöre euch, ihr Töchter Jerusalems, wecket nicht, wecket nicht auf die Geliebte, bis sie selbst will.
17813HoheliedHl2285Wer ist die, welche dort heraufkommt aus der Wüste, von Wonne überströmend und auf ihren Geliebten gelehnt? Unter dem Apfelbaum weckte ich dich; dort ward deine Mutter geschwächt, dort ward deine Gebärerin verletzt.
17814HoheliedHl2286Setze mich wie einen Siegelring auf dein Herz, wie ein Siegel auf deinen Arm! Denn stark wie der Tod ist die Liebe, hart wie die Unterwelt der Eifer, ihre Gluten Feuergluten und Flammen.
17815HoheliedHl2287Viele Wasser sind nicht imstande, die Liebe auszulöschen und die Ströme überfluten sie nicht; wollte auch ein Mensch alle Habe seines Hauses um die Liebe hingeben, wie nichts würde man jene achten.
17816HoheliedHl2288Unsere Schwester ist klein und hat noch keine Brüste; was sollen wir mit unserer Schwester tun am Tage, wo sie umworben wird?
17817HoheliedHl2289Ist sie eine Mauer, so wollen wir auf ihr ein Bollwerk von Silber bauen; ist sie eine Tür, so verwahren wir sie mit Zedergetäfel.
17818HoheliedHl22810Ich bin wie eine Mauer; und meine Brüste sind wie Türme, seitdem ich vor ihm eine solche geworden, welche den Frieden gefunden.
17819HoheliedHl22811Einen Weinberg hatte der Friedsame in der Völkerbesitzerin; er übergab ihn den Hütern, dass jeder für seine Frucht tausend Silberlinge gebe.
17820HoheliedHl22812Mein Weinberg ist vor mir. Dein sind, o Friedsamer! tausend, und zweihundert den Hütern seiner Frucht.
17821HoheliedHl22813Die du in den Gärten wohntest, Freunde lauschen; lass mich deine Stimme hören!
17822HoheliedHl22814Fliehe, mein Geliebter und werde gleich der Gazelle und dem jungen Hirsche auf den Balsam-Bergen.
17823JesajaJes2311Gesicht Isaias, des Sohnes des Amos, welches er über Juda und Jerusalem geschaut, in den Tagen Ozias, Joathans, Achaz und Ezechias, der Könige von Juda.
17824JesajaJes2312Höret, ihr Himmel! und horche auf, Erde! denn der Herr redet. Söhne habe ich aufgezogen und erhöht, sie aber haben mich verschmäht.
17825JesajaJes2313Es kennt der Ochs seinen Eigentümer und der Esel die Krippe seines Herrn, Israel aber kennt mich nicht und mein Volk ist ohne Verständnis.
17826JesajaJes2314Wehe dem sündigen Volk, dem Volke mit Missetat belastet, dem Geschlechte von Bösewichtern, den lasterhaften Söhnen! Sie haben den Herrn verlassen, den Heiligen Israels gelästert, sind nach rückwärts abgewendet.
17827JesajaJes2315Wohin soll ich euch ferner noch schlagen, da ihr Sünde auf Sünde häuft? Das ganze Haupt ist krank, das ganze Herz siech.
17828JesajaJes2316Von der Fußsohle bis zum Scheitel ist nichts Heiles an ihm, Wunden und Quetschungen und schwellende Beulen, nicht verbunden, nicht mit Heilmitteln versorgt noch mit Öl gelindert.
17829JesajaJes2317Euer Land ist verödet, eure Städte sind niedergebrannt, eure Fluren verzehren Fremde vor euern Augen und sie sind verödet wie durch feindliche Verheerung.
17830JesajaJes2318Und die Tochter Sion steht verlassen wie eine Hütte im Weinberg, wie eine Nachthütte im Gurkenfelde und wie eine Stadt, die verheert ist.
17831JesajaJes2319Hätte der Herr der Heerscharen uns nicht einen Samen übriggelassen, so wären wir wie Sodoma geworden und Gomorrha würden wir gleichen.
17832JesajaJes23110Höret des Herrn Wort, ihr Fürsten von Sodoma! vernimm das Gesetz unsers Gottes, Volk von Gomorrha!
17833JesajaJes23111Was soll mir die Menge eurer Schlachtopfer? spricht der Herr. Ich bin satt; Brandopfer von Widdern und das Fett von Mastvieh, das Blut von Rindern und Lämmern und Böcken begehre ich nicht.
17834JesajaJes23112Wenn ihr vor mein Angesicht kommt, wer forderte dies von euch, dass ihr in meinen Vorhöfen umhergehet?
17835JesajaJes23113Bringet nicht ferner unnütze Opfer mehr; Räucherwerk ist mir ein Greuel, Neumond, Sabbat und andere Feste ertrage ich nicht mehr, eure Versammlungen sind gottlos.
17836JesajaJes23114Eure Neumonde und eure Festlichkeiten hasst meine Seele; sie sind mir lästig geworden, ich bin es müde, sie zu ertragen.
17837JesajaJes23115Und wenn ihr eure Hände ausstreckt, werde ich mein Angesicht von euch abwenden; und wenn ihr noch so viel betet, werde ich euch doch nicht erhören, denn eure Hände sind voll Blutschuld.
17838JesajaJes23116Waschet euch, reiniget euch, schaffet die Bosheit eurer Anschläge aus meinen Augen; lasset ab, verkehrt zu handeln!
17839JesajaJes23117Lernet Gutes tun, trachtet nach dem, was Recht ist, kommet dem Unterdrückten zu Hilfe, verschaffet der Waise ihr Recht, verteidiget die Witwe!
17840JesajaJes23118Alsdann kommet und rechtet mit mir! spricht der Herr. Wenn eure Sünden wie Scharlach sind, sollen sie doch weiß werden wie Schnee; und wenn sie rot sind wie Purpur, sollen sie weiß werden wie Wolle.
17841JesajaJes23119Wenn ihr willig seid und auf mich hört, so werdet ihr die Güter des Landes genießen.
17842JesajaJes23120Wenn ihr aber nicht wollt und mich zum Zorne reizt, so wird das Schwert euch vertilgen; denn der Mund des Herrn hat gesprochen.
17843JesajaJes23121Wie ist zur Buhlerin geworden die treue Stadt, die voll des Rechtes war? Gerechtigkeit wohne in ihr, jetzt aber Mörder!
17844JesajaJes23122Dein Silber ist zu Schlacken geworden, dein Wein ist mit Wasser vermischt.
17845JesajaJes23123Deine Fürsten sind treulos und Diebesgenossen; alle lieben Geschenke, haschen nach Vergeltungen; der Waise sprechen sie nicht Recht und die Sache der Witwe kommt nicht vor sie.
17846JesajaJes23124Darum spricht der Herr, der Gott der Heerscharen, der Starke Israels: Wehe, ich will mich getrösten an meinen Feinden und Rache nehmen an meinen Widersachern!
17847JesajaJes23125Und ich werde meine Hand gegen dich wenden und deine Schlacken rein ausschmelzen und all dein Blei wegschaffen
17848JesajaJes23126und ich werde dir wieder Richter geben, wie sie früher waren, und Ratgeber, wie von alters; alsdann wird man dich die Stadt der Gerechtigkeit nennen, die getreue Stadt.
17849JesajaJes23127Sion wird durch Gericht erlöst und durch Gerechtigkeit wird es wiederhergestellt werden.
17850JesajaJes23128Aber die Frevler und Sünder wird er allzumal vertilgen und die, welche den Herrn verlassen haben, werden vernichtet werden.
17851JesajaJes23129Denn sie werden zuschanden werden der Götzenbilder wegen, denen sie geopfert; und ihr werdet erröten über die Gärten, die ihr erwählt,
17852JesajaJes23130wenn ihr wie Eichen sein werdet, deren Blätter abfallen, und wie ein Garten ohne Wasser.
17853JesajaJes23131Und eure Kraft wird wie glimmende Wergasche sein und euer Tun wie ein Funke! beide werden zumal entbrennen und niemand wird sein, der lösche.
17854JesajaJes2321Das Wort, welches Isaias schaute, der Sohn des Amos, über Juda und Jerusalem.
17855JesajaJes2322Und in den letzten Tagen wird der Berg des Hauses des Herrn festgegründet sein auf dem Gipfel der Berge und erhöht sein über die Hügel und alle Völker werden zu ihm strömen.
17856JesajaJes2323Und viele Völker werden hinwallen und sprechen: Kommet, lasset uns hinaufziehen zum Berge des Herrn und zum Hause des Gottes Jakobs, dass er uns seine Wege lehre und dass wir auf seinen Pfaden wandeln; denn von Sion wird das Gesetz ausgehen und das Wort des Herrn von Jerusalem.
17857JesajaJes2324Dann wird er die Völker richten und zwischen vielen Nationen entscheiden und sie werden ihre Schwerter zu Pflugscharen umschmieden und ihre Lanzen zu Sicheln, nicht mehr wird Volk gegen Volk das Schwert ziehen noch werden sie ferner sich zum Kampf üben.
17858JesajaJes2325Haus Jakob, kommet und lasset uns wandeln im Lichte des Herrn!
17859JesajaJes2326Denn du hast dein Volk, das Haus Jakob, verstoßen, weil sie angefüllt sind wie ehedem und Wahrsager haben wie die Philister und den Söhnen der Fremde anhängen.
17860JesajaJes2327Angefüllt ist das Land mit Silber und Gold und seiner Schätze ist kein Ende,
17861JesajaJes2328angefüllt ist ihr Land mit Rossen und zahllos sind ihre Kriegswagen. Angefüllt ist ihr Land mit Götzen; das Werk ihrer Hände beten sie an, welches ihre Finger gefertigt haben.
17862JesajaJes2329So beugt sich der Mensch, es demütigt sich der Mann; darum lass es ihnen nicht ungestraft hingehen!
17863JesajaJes23210Verbirg dich in Felsenhöhlen und verstecke dich in Erdhöhlen vor dem Schrecken des Herrn und vor der Herrlichkeit seiner Majestät!
17864JesajaJes23211Des Menschen stolze Augen werden gedemütigt und gebeugt wird werden der Männer Hochmut, der Herr allein wird erhaben sein an jenem Tage.
17865JesajaJes23212Denn ein Tag des Herrn der Heerscharen bricht über jeden Stolzen und Hochmütigen herein und über jeden Anmaßenden und er wird gedemütigt werden,
17866JesajaJes23213und über alle hohen und stolzragenden Zedern des Libanon und über alle Eichen Basans,
17867JesajaJes23214über alle hohen Berge und über alle hochragenden Hügel,
17868JesajaJes23215über jeden aufragenden Turm und über jede feste Mauer,
17869JesajaJes23216über alle Tharsisschiffe und über alles, was herrlich ist anzusehen.
17870JesajaJes23217Und es wird der Menschenstolz, der Hochmut der Männer gedemütigt und gebeugt und der Herr allein wird an jenem Tage erhaben sein
17871JesajaJes23218und die Götzen werden gänzlich vertilgt werden.
17872JesajaJes23219Da werden sie in Felshöhlen fliehen und in Erdklüfte, vor dem Schrecken des Herrn und vor der Herrlichkeit seiner Majestät, wenn er sich erhebt, das Land zu schlagen.
17873JesajaJes23220An jenem Tage werden die Menschen ihre silbernen Götzen und goldenen Bilder, die sie sich gemacht, um sie anzubeten, die Maulwürfe und die Fledermäuse, von sich werfen
17874JesajaJes23221und werden sich verbergen in die Steinklüfte und Felsenhöhlen vor dem Schrecken des Herrn und vor der Herrlichkeit seiner Majestät, wenn er sich erhebt, das Land zu schlagen.
17875JesajaJes23222Darum lasset ab von dem Menschen, dessen Lebenshauch in seiner Nase ist, denn er ist erhaben geachtet.
17876JesajaJes2331Denn siehe, der Allherrscher, der Herr der Heerscharen, wird von Jerusalem und Juda Starke und Tapfere nehmen, jede Stütze an Brot und jede Stütze an Wasser,
17877JesajaJes2332Helden und Krieger, Richter und Propheten Wahrsager und Älteste,
17878JesajaJes2333Befehlshaber und angesehene Ratsherrn, Kundige aus den Baumeistern und in geheimnisvoller Rede Erfahrene.
17879JesajaJes2334Ich werde ihnen Knaben zu Herrschern geben und Weichlinge sollen über sie gebieten
17880JesajaJes2335und man wird einander bedrängen im Volke, ein jeder seinen Nächsten; der Knabe wird sich gegen den Greis auflehnen und der Niedrige gegen den Vornehmen.
17881JesajaJes2336Denn es wird einer seinen Bruder anfassen, den Hausgenossen seines Vaters, und sagen: Du hast ein Obergewand, sei unser Fürst und diese Trümmerhaufen seien dir untergeben.
17882JesajaJes2337Dieser aber wird an jenem Tage so antworten und sprechen: Ich bin kein Arzt und in meinem Hause ist weder Brot noch Obergewand, setzet mich nicht zum Fürsten über das Volk!
17883JesajaJes2338Denn Jerusalem stürzt hin und Judas bricht zusammen, weil ihre Reden und ihre Taten wider den Herrn gerichtet sind, um die Augen seiner Majestät herauszufordern.
17884JesajaJes2339Das Aussehen ihres Angesichts spricht gegen sie und sie machen ihre Sünden laut kund wie Sodoma und verbergen sie nicht. Wehe ihrer Seele! denn Schlimmes wird ihnen vergolten.
17885JesajaJes23310Saget dem Gerechten, dass es wohl um ihn steht, dass er die Früchte seiner Unternehmungen genießen wird.
17886JesajaJes23311Wehe dem Gottlosen ob des Unheils! Denn ihm wird Vergeltung werden nach seinen Taten.
17887JesajaJes23312Mein Volk haben seine Bedrücker geplündert und Weiber herrschten über dasselbe. Mein Volk! die dich glücklich preisen, sie täuschen dich und zerstören den Weg, den du wandeln sollst.
17888JesajaJes23313Es erhebt sich der Herr zum Gerichte, ja, er erhebt sich, die Völker zu richten.
17889JesajaJes23314Der Herr wird ins Gericht gehen mit den Ältesten seines Volkes und mit dessen Fürsten, denn ihr habt den Weinberg abgeweidet und das den Armen geraubte Gut ist in euern Häusern.
17890JesajaJes23315Warum tretet ihr mein Volk nieder und zerschlagt das Angesicht der Armen? spricht der Herr, der Gott der Heerscharen.
17891JesajaJes23316Und der Herr sprach: Dafür, dass die Töchter Sions stolz sind und mit emporgestrecktem Halse einherschreiten und mit blinzelnden Augen einhergehen und in die Hände klatschend mit den Füßen trippeln und gezierten Schrittes daherwandeln,
17892JesajaJes23317wird der Herr den Scheitel der Töchter Sions kahl machen und der Herr wird ihr Haar bloßlegen.
17893JesajaJes23318An jenem Tage wird der Herr hinwegnehmen den Schmuck der Schuhe und die kleinen Halbmonde
17894JesajaJes23319und die Halsketten und Halsbänder, die Armspangen und die Kopfbinden,
17895JesajaJes23320die Haarnadeln und Kniebänder, die Schrittkettchen und Riechfläschchen und Ohrringe,
17896JesajaJes23321die Fingerringe und die Edelsteine, die an der Stirne hängen,
17897JesajaJes23322die Feierkleider, die Mäntelchen, die Tücher und Nadeln,
17898JesajaJes23323die Spiegel, die seinen Zeuge, die Haarbänder und Florkleider.
17899JesajaJes23324Da wird statt der Wohlgerüche Gestank sein, statt des Gürtels ein Strick, statt der gekräuselten Haare eine Glatze und statt der Brustbinde ein härendes Kleid.
17900JesajaJes23325Auch deine schönsten Männer werden durch das Schwert fallen und deine Tapferen im Kampfe.
17901JesajaJes23326Und seine Tore werden trauern und klagen und es wird trostlos auf dem Boden sitzen.
17902JesajaJes2341Und sieben Weiber werden in jener Zeit einen Mann festhalten und sprechen: Wir wollen unser eigenes Brot essen und uns mit unsern eigenen Gewändern kleiden, nur lass uns nach deinem Namen heißen und nimm unsere Schmach hinweg!
17903JesajaJes2342An jenem Tage wird der Sprosse des Herrn herrlich und ruhmvoll sein und die Frucht des Landes hocherhaben und Frohlocken denen, die aus Israel gerettet sind.
17904JesajaJes2343Und es wird geschehen: Jeder, der übriggelassen ist in Sion und übriggeblieben in Jerusalem, wird heilig genannt werden, jeder, der zum Leben in Jerusalem eingeschrieben ist.
17905JesajaJes2344Wenn der Herr den Schmutz der Töchter Sions abgewaschen und die Blutschuld Jerusalems aus ihm weggetilgt hat durch den Geist des Gerichtes und durch den Geist der Feuerglut,
17906JesajaJes2345dann wird der Herr über den ganzen Raum des Berges Sion und wo er angerufen wird, eine Wolke bei Tage schaffen und Rauch und leuchtenden Feuerglanz bei Nacht; denn allem Herrlichen wird Schutz zuteil werden.
17907JesajaJes2346Und ein Gezelt wird da sein zum Schatten bei Tage gegen die Hitze und zur Zuflucht und zum Verbergen vor Unwetter und Regen.
17908JesajaJes2351Ich will meinem Geliebten singen, ein Lied meines Geliebten von seinem Weinberge. Mein Geliebter hatte einen Weinberg auf einem fruchtbaren Hügel.
17909JesajaJes2352Und er umzäunte ihn, las die Steine aus demselben heraus und bepflanzte ihn mit edlen Reben, haute einen Turm mitten in ihm und richtete eine Kelter in ihm her und erwartete, dass er Trauben brächte; aber er brachte Herlinge.
17910JesajaJes2353Nun also, ihr Bewohner von Jerusalem, ihr Männer von Juda, richtet zwischen mir und meinem Weinberge
17911JesajaJes2354Was ist es, was ich meinem Weinberge noch hätte tun sollen und nicht getan habe? Oder warum habe ich erwartet, dass er Trauben brächte, und er hat Herlinge gebracht?
17912JesajaJes2355So will ich euch nun verkünden, was ich meinem Weinberge tun werde: Wegnehmen werde ich seinen Zaun, dass er verwüstet werde, niederreißen seine Mauer, dass er zertreten werde.
17913JesajaJes2356Und ich will ihn wüste machen; nicht soll er beschnitten und nicht umgegraben werden, Disteln und Dornen sollen ihn überwuchern und den Wolken werde ich gebieten, dass sie keinen Regen auf ihn fallen lassen.
17914JesajaJes2357Denn der Weinberg des Herrn der Heerscharen ist das Haus Israel und die Männer Judas seine liebliche Pflanzung. Ich erwarte, dass er Recht übte, und siehe, er tat Unrecht; dass er Gerechtigkeit übte, und siehe, da war Jammergeschrei.
17915JesajaJes2358Wehe euch, die ihr Haus an Haus reihet und Acker zu Acker fügt, bis kein Platz mehr bleibt! Wollt ihr denn allein wohnen inmitten des Landes?
17916JesajaJes2359Dies kam zu meinen Ohren, spricht der Herr der Heerscharen. Wahrlich, die vielen Häuser sollen öde werden, die großen und schönen ohne Bewohner sein!
17917JesajaJes23510Denn zehn Morgen Weinberg sollen nur ein Maß geben und dreißig Scheffel Aussaat nur drei Scheffel bringen.
17918JesajaJes23511Wehe euch, die ihr früh aufsteht, um euch der Trunkenheit zu ergeben und zu zechen bis zum Abend, dass ihr vom Weine glühet!
17919JesajaJes23512Zither und Laute, Pauke, Flöte und Wein sind bei euern Gelagen; aber auf des Herrn Tun achtet ihr nicht und auf die Werke seiner Hände seht ihr nicht.
17920JesajaJes23513Deshalb wird mein Volk gefangen weggeführt, weil es keine Einsicht hatte, und seine Vornehmen sterben vor Hunger, seine Menge verschmachtet vor Durst.
17921JesajaJes23514Daher dehnt die Unterwelt ihre Gier aus und sperrt ihren Schlund auf ohne Maß und hinunter zu ihr fahren seine Helden und sein Volk, seine Großen und seine Herrlichen.
17922JesajaJes23515Und hinab zu ihr werden die Menschen gebeugt und erniedrigt die Männer und die Stolzen werden gedemütigt.
17923JesajaJes23516Aber der Herr der Heerscharen wird im Gericht erhöht und Gott, der heilige, erweist sich heilig in Gerechtigkeit.
17924JesajaJes23517Und die Lämmer weiden nach ihrer Weise und verödete Stätten, die wieder fruchtbar geworden, zehren Fremde auf.
17925JesajaJes23518Wehe euch, die ihr an dem Unrecht zieht mit den Stricken des Truges, und wie ein Wagenseil ist die Sünde!
17926JesajaJes23519Die ihr sprecht: Es eile und schnell komme sein Werk, dass wir es sehen; es nahe sich und trete ein der Ratschluss des Heiligen Israels, dass wir ihn erfahren!
17927JesajaJes23520Wehe euch, die ihr das Böse gut und das Gute bös nennt, die ihr Finsternis zu Licht und Licht zu Finsternis, bitter zu süß und süß zu bitter macht!
17928JesajaJes23521Wehe euch, die ihr weise in euern eigenen Augen und vor euch selbst klug seid!
17929JesajaJes23522Wehe euch, die ihr Helden seid im Weintrinken und tapfere Männer, wenn es gilt, berauschendes Getränk zu mischen,
17930JesajaJes23523die ihr den Bösewicht schuldlos erklärt und dem Gerechten sein Recht entzieht.
17931JesajaJes23524Darum, wie des Feuers Zunge Stoppeln frisst und der Flamme Glut sie verzehrt, so soll ihre Wurzel zu Asche werden und ihr Spross wie Staub auffliegen; denn sie haben das Gesetz des Herrn der Heerscharen verworfen und den Ausspruch des Heiligen Israels gelästert.
17932JesajaJes23525Deshalb ist der Zorn wider sein Volk ergrimmt; er streckt seine Hand über dasselbe aus und schlägt es, dass die Berge beben und ihre Leichen wie Kot inmitten der Straßen liegen. Und bei alledem hat sich sein Grimm nicht abgewendet, sondern seine Hand bleibt noch ausgestreckt.
17933JesajaJes23526Und er wird für die Völker in der Ferne ein Panier erheben und wird ihn herbeirufen von den Enden der Erde, und siehe, eilends kommt er alsbald.
17934JesajaJes23527Kein Schwacher oder Kranker ist unter ihnen; er schlummert und schläft nicht, der Gürtel seiner Lenden löst sich nicht noch zerreißt ein Riemen seines Schuhes.
17935JesajaJes23528Seine Pfeile sind geschärft und alle seine Bogen gespannt. Seiner Rosse Hufe sind wie Kiesel und seine Räder wie Sturmesbrausen.
17936JesajaJes23529Sein Gebrüll ist wie das Gebrüll des Löwen, er brüllt wie junge Löwen; er knirscht und fasst die Beute, hält sie und niemand kann sie ihm entreißen.
17937JesajaJes23530Es braust über selbes an jenem Tage, wie Meerestosen. Wir schauen auf das Land, siehe da Finsternis der Drangsal und das Licht ist erloschen in deren Dunkel.
17938JesajaJes2361Im Jahre, in dem der König Ozias starb, sah ich den Herrn auf einem hohen und erhabenen Throne sitzen und das, was unter ihm war, erfüllte den Tempel.
17939JesajaJes2362Seraphim standen oberhalb desselben; sechs Flügel hatte ein jeder; mit zweien verhüllten sie ihr Angesicht, mit zweien verhüllten sie ihre Füße und mit zweien flogen sie.
17940JesajaJes2363Und sie riefen einer dem andern zu und sprachen: Heilig, heilig, heilig ist der Herr, der Gott der Heerscharen; die ganze Erde ist voll seiner Herrlichkeit!
17941JesajaJes2364Da erbebten die Oberschwellen der Türangeln vor ihrem lauten Rufen und der Tempel ward von Rauch erfüllt.
17942JesajaJes2365Da sprach ich: Wehe mir, dass ich geschwiegen habe; denn ich bin ein Mann unrein von Lippen und wohne inmitten eines Volkes, das unreine Lippen hat, und ich habe den König, den Herrn der Heerscharen, mit meinen Augen geschaut!
17943JesajaJes2366Da flog einer von den Seraphim zu mir, einen glühenden Stein in seiner Hand, den er mit der Zange vom Altare genommen hatte.
17944JesajaJes2367Und er berührte meinen Mund und sprach: Siehe, dies hat deine Lippen berührt, so wird deine Ungerechtigkeit hinweggenommen und deine Sünde gesühnt.
17945JesajaJes2368Und ich hörte die Stimme des Herrn, welcher sprach: Wen soll ich senden? und wer wird für uns gehen? Da sprach ich: Siehe, hier bin ich, sende mich!
17946JesajaJes2369Er sprach: Gehe hin und sage diesem Volke: Höret immerfort und verstehet nicht! Sehet immerfort und erkennet nicht!
17947JesajaJes23610Verblende das Herz dieses Volkes, verhärte seine Ohren und schließ ihm die Augen, dass es nicht etwa mit seinen Augen sehe und mit seinen Ohren höre und mit seinem Herzen verstehe und sich bekehre, und ich es heile.
17948JesajaJes23611Da sprach ich: Bis wann, Herr? Er entgegnete: Bis die Städte verödet sind ohne Bewohner und die Häuser ohne Menschen und das Land verödet und verlassen.
17949JesajaJes23612Und der Herr wird die Menschen wegführen in die Ferne und groß wird die Verlassenheit sein inmitten des Landes.
17950JesajaJes23613Und ist daselbst noch ein Zehnteil, so wird es wiederkehren und zur Schau sein wie eine Terebinthe und wie eine Eiche, die ihre Äste ausbreitet; ein heiliger Same wird sein, was daselbst übrigbleibt.
17951JesajaJes2371Und es geschah in den Tagen Achaz, des Sohnes Joathans, des Sohnes des Ozias, des Königs von Juda, zogen Rasin, der König von Syrien, und Phakee, der Sohn Romelias, der König von Israel, heran gegen Jerusalem, um dasselbe anzugreifen; aber sie vermochten es nicht zu erobern.
17952JesajaJes2372Und man verkündete dem Hause Davids un sprach: Die Syrer haben sich niedergelassen auf Ephraim! Da erbebte sein Herz und das Herz seines Volkes, wie die Bäume des Waldes vor dem Winde erbeben.
17953JesajaJes2373Und der Herr sprach zu Isaias: Gehe hinaus Achaz entgegen, du und der zurückgelassen ist, dein Sohn Jasub, an das Ende der Wasserleitung des obern Teiches auf dem Wege zum Walkerfelde
17954JesajaJes2374und sprich zu ihm: Habe Acht, dass du ruhig bleibest; fürchte dich nicht und dein Herz zage nicht vor diesen beide Enden rauchender Feuerbrände, bei der Zorneswut Rasins, des Königs von Syrien, und des Sohnes des Romelia!
17955JesajaJes2375Dass Syrien und Ephraim mit dem Sohne Romelias einen bösen Anschlag wider dich gefasst haben und sprechen:
17956JesajaJes2376„Lasset uns gegen Juda hinaufziehen, ihm Schrecken einjagen und es an uns reißen und lasset uns in seiner Mitte den Sohn Tabeels als König einsetzen;“
17957JesajaJes2377spricht also der Herr, Gott: Nicht soll es zustande kommen und solches soll nicht geschehen;
17958JesajaJes2378sondern das Haupt Syriens sei Damaskus, das Haupt von Damaskus sei Rasin; und noch fünfundsechzig Jahre, so wird Ephraim aufhören, ein Volk zu sein.
17959JesajaJes2379Und das Haupt Ephraims sei Samaria, und das Haupt Samarias der Sohn Romelias. Wenn ihr nicht glaubt, so werdet ihr nicht bleiben!
17960JesajaJes23710Und der Herr redete weiter zu Achaz und sprach:
17961JesajaJes23711Erbitte dir ein Zeichen von dem Herrn, deinem Gotte, es sei in der Tiefe unten oder in der Höhe oben.
17962JesajaJes23712Achaz aber erwiderte: Ich werde um keines bitten und den Herrn nicht versuchen.
17963JesajaJes23713Da sprach er: So höret denn, Haus Davids! Ist es euch zu wenig, Menschen lästig zu sein, dass ihr auch meinem Gott lästig seid?
17964JesajaJes23714Deswegen wird der Herr selbst euch ein zeihen geben: Siehe, die Jungfrau wird empfangen und einen Sohn gebären und man wird seinen Namen Emmanuel nennen.
17965JesajaJes23715Butter und Honig wird er essen, um die Zeit, da er weiß das Böse zu verwerfen und das Gute zu wählen.
17966JesajaJes23716Denn ehe der Knabe das Böse zu verwerfen und das Gute zu erwählen weiß, wir das Land, das du um seiner zwei Könige willen verabscheust, verödet sein.
17967JesajaJes23717Aber über dich und über dein Volk und über das Haus deines Vaters wird der Herr durch den König von Assyrien Tage herbeiführen, wie sie nicht gekommen sind seit der Zeit der Trennung Ephraims von Juda.
17968JesajaJes23718Und an jenem Tage wird es geschehen: der Herr pfeift die fliege herbei, die am Ausfluss der Ströme Ägyptens ist, und die Biene, die im Lande Assur ist,
17969JesajaJes23719und sie werden herbeikommen und sich alle in den Talschluchten und in den Felsenklüften und in allen Gebüschen und den gesamten Höhlen lagern.
17970JesajaJes23720An jenem Tage wird der Herr mit dem gedungenen Schermesser, mit denen, welche jenseits des Stromes sind, mit dem Könige von Assyrien, das Haupt und die Haare an den Füßen und den ganzen Bart abscheren.
17971JesajaJes23721Und es wir an jenem Tage geschehen, dass ein Mann sich eine Kuh und zwei Schafe hält,
17972JesajaJes23722und wegen des Überflusses an Milch wird er Butter genießen; denn Butter und Honig wird jeder essen, der noch inmitten des Landes übriggeblieben ist.
17973JesajaJes23723Und es wird an jenem Tage geschehen, dass jeder Ort, wo tausend Weinstöcke im Werte von tausend Silberlingen standen, den Disteln und Dornen verfällt.
17974JesajaJes23724Mit Pfeil und Bogen wird man ihn betreten, denn Disteln und Dornen werden im ganzen Lande sein.
17975JesajaJes23725Und um alle Berge, die man mit der Hacke umzuhacken pflegte, wird keine Sorge mehr sein vor Disteln und Dornen, zur Weide für Rinder wird er deinen und zertreten werden durch das Kleinvieh.
17976JesajaJes2381Und der Herr sprach zu mir: Nimm dir eine große Tafel und schreibe darauf mit Menschengriffel: Nimm eilends Beute, raube geschwind!
17977JesajaJes2382Und ich nahm mir zuverlässige Zeugen: Urias, den Priester, und Zacharias, den Sohn Barachias.
17978JesajaJes2383Alsdann nahte ich der Prophetin und sie empfing und gebar einen Sohn. Und der Herr sprach zu mir: Nenne seinen Namen: Nimm eilends Beute, raube geschwind!
17979JesajaJes2384Denn bevor der Knabe seinen Vater und seine Mutter zu nennen weiß, wird man die Reichtümer von Damaskus und die Beute von Samaria vor dem Könige von Assyrien dahertragen.
17980JesajaJes2385Und der Herr fuhr fort, abermals zu mir zu reden und sprach:
17981JesajaJes2386Deshalb weil dies Volk das stillfließende Wasser von Siloe verschmäht und sich lieber den Rasin und den Sohn Romelias erwählt hat,
17982JesajaJes2387darum, siehe, wird der Herr die starken und großen Wasser des Stromes über sie hereinbrechen lassen, den König von Assyrien und seine ganze Herrlichkeit; und er wird über alle Bäche desselben emporsteigen und sich über alle Ufer desselben ergießen
17983JesajaJes2388und wird durch Juda hinströmen, es überschwemmend und durchflutend, so dass er bis an den Hals reicht, und die Ausspannung seiner Schwingen wird die Breite deines Landes überdecken, o Emanuel!
17984JesajaJes2389Scharet euch zusammen, o Völker! Und werdet doch überwunden! Höret es, all ihr Länder fernhin! Rüstet euch in Kraft und werdet doch überwunden; gürtet euch und werdet doch überwunden!
17985JesajaJes23810Fasset einen Ratschluss, er wird vereitelt werden; sprechet einen Beschluss aus, er wird nicht vollzogen werden; denn Gott ist mit uns!
17986JesajaJes23811Denn also sprach der Herr zu mir, da er mich mit kräftiger Hand warnte, nicht auf dem Wege dieses Volkes zu wandeln, indem er sprach:
17987JesajaJes23812Saget nicht: Verschwörung! denn alles, was dieses Volk spricht, ist Verschwörung; fürchtet nicht, was es fürchtet, und bebet nicht davor!
17988JesajaJes23813Den Herrn der Heerscharen, ihn haltet heilig; er sei eure Furcht und er sei euer Schrecken!
17989JesajaJes23814Dann wird er euch zur Heiligung gereichen, zum Stein des Anstoßes aber den beiden Häusern Israels und zum Fels des Ärgernisses und zum Fallstrick und zum Verderben den Bewohnern von Jerusalem.
17990JesajaJes23815Und sehr viele von ihnen werden anstoßen und fallen und zerschmettert werden, sich verstricken und gefangen werden.
17991JesajaJes23816Binde das Zeugnis zusammen, versiegle das Gesetz bei meinen Jüngern!
17992JesajaJes23817Ich aber werde auf den Herrn vertrauen, der sein Angesicht vor dem Hause Jakobs verbirgt, und werde auf ihn harren.
17993JesajaJes23818Siehe, ich und meine Söhne, die mir der Herr gegeben, sind zum Zeichen und zur Vorbedeutung für Israel vom Herrn der Heerscharen, der auf dem Berge Sion wohnt!
17994JesajaJes23819Und wenn sie zu euch sagen: Fraget die Beschwörer und Wahrsager, die bei ihren Zaubersprüchen murmeln; soll das Volk nicht seinen Gott, soll es die Toten für die Lebendigen befragen?
17995JesajaJes23820Zum Gesetz vielmehr und zum Zeugnis! Wenn sie nicht diesem Worte gemäß sprechen, wird ihnen kein Morgenlicht aufgehen.
17996JesajaJes23821Man wird durch das Land umherirren, zu Boden stürzen und hungern; und da man schon hungert, wird man ergrimmen und seinen König und Gott fluchen. Und schaut man aufwärts
17997JesajaJes23822und blickt man zur Erde, siehe, da ist Bedrängnis und Finsternis, Zerrüttung, Drangsal und anhaltende Finsternis und man wird seiner Bedrängnis nicht entfliehen.
17998JesajaJes2391In der früheren Zeit war das Land Zabulon und das Land Nephthali verachtet, in der letzten Zeit aber ist der Weg am Meere jenseits des Jordans in Galiläa der Heiden hochgeehrt.
17999JesajaJes2392Das Volk, das in Finsternis wandelte, sah ein großes Licht; über den Bewohnern der Landschaft des Todesschattens strahlte ein Licht auf.
18000JesajaJes2393Du hast das Volk vermehrt und nicht die Freude erhöht, aber jetzt werden sie sich vor dir freuen, wie man sich in der Ernte freut, wie Sieger frohlocken über die gewonnene Beute, wenn sie die Beute austeilen.
18001JesajaJes2394Denn das Joch seiner Würde und die Rute seines Rückens und den Herrscherstab seines Bedrängers zerbrichst du wie am Tage Madians.
18002JesajaJes2395Denn jede gewaltsame und im Getümmel eroberte Beute und jedes blutgetränkte Gewand wird dann verbrannt und dem Feuer als Speise überliefert.
18003JesajaJes2396Denn ein Kind ist uns geboren, ein Sohn ist uns gegeben und die Herrschaft ist auf seine Schulter gelegt; sein Name wird genannt werden: Wunderbarer, Ratgeber, starker Gott, Vater der Zukunft, Friedensfürst.
18004JesajaJes2397Seine Herrschaft wird sich mehren und Friede wird ohne Ende sein; auf dem Throne Davids und über dessen Reich wird er herrschen, dass er es festige und stütze durch Recht und Gerechtigkeit, von nun an bis in Ewigkeit! Der Eifer des Herrn der Heerscharen wird dies vollbringen.
18005JesajaJes2398Der Herr hat ein Wort wider Jakob ausgesandt und es fällt nieder auf Israel.
18006JesajaJes2399Das ganze Volk Ephraim wird es erfahren und die Bewohner von Samaria, welche in Stolz und Hochmut des Herzens sprachen:
18007JesajaJes23910Ziegelbauten sind eingestürzt, aber mit Quadersteinen werden wir wieder aufbauen; wilde Feigenbäume haben sie umgehauen, aber Zedern werden wir an ihre Stelle setzen.
18008JesajaJes23911Der Herr wird über dasselbe die Feinde Rasins erheben und ihre Feinde wird er aufreizen:
18009JesajaJes23912die Syrer im Osten und die Philister im Westen, und sie werden Israel mit vollem Rachen verschlingen. Bei alledem wendet sich sein Zorn nicht ab, sondern seine Hand bleibt noch ausgestreckt.
18010JesajaJes23913Und das Volk bekehrte sich nicht zu dem, der es schlug, und fragte nicht nach dem Herrn der Heerscharen.
18011JesajaJes23914Darum wird der Herr von Israel Haupt und Schweif abhauen, den sich Beugenden und Gebietenden an einem Tag.
18012JesajaJes23915Die Betagten und Angesehenen sind das Haupt und die Propheten, welche Lügen lehren, sind der Schweif.
18013JesajaJes23916Und die, welche dieses Volk glücklich preisen, sind Verführer; und die glücklich gepriesen werden, fallen dem Verderben anheim.
18014JesajaJes23917Darum wird der Herr an des Volkes Jünglingen keine Freude haben und seiner Waisen und Witwen sich nicht erbarmen; denn alle sind Heuchler und Nichtswürdige und jeder Mund redet Torheit. Bei alledem wendet sich sein Zorn nicht ab, sondern seine Hand bleibt noch ausgestreckt.
18015JesajaJes23918Denn wie Feuer lodert die Bosheit auf und verzehrt Dornen und Disteln, es lodert auf im Dickicht des Waldes und es wirbelt hoch empor die Säule des Rauches.
18016JesajaJes23919Durch den Zorn des Herrn der Heerscharen ist das Land verstört und das Volk ist die Speise des Feuers geworden, keiner schont seines Bruders.
18017JesajaJes23920Man wendet sich zur Rechten und hungert, man isst zur Linken und wird doch nicht satt, ein jeder verschlingt das Fleisch seines Armes, Manasses den Ephraim, Ephraim den Manasses, beide zugleich wider Juda.
18018JesajaJes23921Bei alledem wendet sich sein Zorn nicht ab, sondern seine Hand bleibt noch ausgestreckt.
18019JesajaJes23101Wehe denen, die ungerechte Gesetze geben und, Beschlüsse fassend, Ungerechtigkeit niederschreiben,
18020JesajaJes23102um die Armen im Gerichte zu unterdrücken und der Sache der Geringen in meinem Volke Gewalt anzutun, auf dass die Witwen ihre Beute werden und sie die Waisen ausrauben können!
18021JesajaJes23103Was werdet ihr tun am Tage der Heimsuchung und des Unheils, das von fern her herankommt? Zu wem wollt ihr fliehen um Hilfe? Und wo wollt ihr eure Herrlichkeit lassen,
18022JesajaJes23104dass ihr nicht unter die Fessel gebeugt werdet und mit den Erschlagenen zu Boden stürzet? Bei alledem wendet sich sein Zorn nicht ab, sondern seine Hand bleibt noch ausgestreckt.
18023JesajaJes23105Wehe Assur! er ist die Rute und der Stab meines Grimms, in ihrer Hand ist mein Zorn.
18024JesajaJes23106Zu einem treulosen Volke sende ich ihn und entbiete ihn gegen das Volk meines Zornes, damit er sich Beute nehme und Raub hole und es zertreten lasse wie Straßenkot.
18025JesajaJes23107Allein er denkt nicht so und sein Herz meint es nicht also, sondern auf Vernichtung geht sein Sinn und auf Ausrottung nicht weniger Völker.
18026JesajaJes23108Denn er spricht:
18027JesajaJes23109„Sind denn meine Fürsten nicht allzumal Könige? Ist nicht Kalano wie Charkamis, ist nicht Arphad wie Emath, nicht wie Damaskus, so Samaria?
18028JesajaJes231010Gleichwie meine Hand die Königsreiche der Götzen erreicht hat, so auch die Bilder derselben von Jerusalem und von Samaria.
18029JesajaJes231011Sollte ich nicht, was ich an Samara und seinen Götzen getan, auch an Jerusalem und seinen Götzen tun können?“
18030JesajaJes231012Und es wird geschehen, wenn der Herr alles, was er am Berge Sion und an Jerusalem tun will, vollbracht hat, werde ich die Frucht des Hochmutes des Königs von Assur und die Herrlichkeit seiner hoffärtigen Augen heimsuchen.
18031JesajaJes231013Denn er sprach: Durch die Kraft meiner Hand habe ich es vollbracht und durch meine Weisheit bin ich klug gewesen und ich habe die Grenzmarken der Völker verrückt, ihre Fürsten beraubt und wie ein Held die, welche in Erhabenheit thronten, gestürzt.
18032JesajaJes231014Und wie ein Nest ergriff meine Hand die Stärke der Völker und wie man Eier einsammelt, die verlassen sind, so raffte ich die ganze Erde zusammen, ohne dass einer eine Feder regte oder den Mund auftat und zirpte.
18033JesajaJes231015Wir sich wohl die Axt gegen den rühmen, der mit ihr haut? Oder die Säge sich wider den brüsten, von dem sie gezogen wird? Gerade als wenn der Stab sich erhöhe wider den, der ihn hebt, oder als wenn ein Stecken, der ja nur ein Stück Holz ist, Widerstand leistete.
18034JesajaJes231016Darum wird der Herrscher, der Herr der Heerscharen, gegen die Feisten desselben die Darre entsenden und unter dessen Herrlichkeit soll ein Brand auflodern wie Feuersbrand.
18035JesajaJes231017Und das Licht Israels wird zum Feuer und sein Heiliger zur Flamme werden und seine Dornen und Disteln werden angezündet und verzehrt werden an einem Tage.
18036JesajaJes231018Und die Herrlichkeit seines Waldes und seines Karmels wird von der Seele bis aufs Fleisch vernichtet und er wird vor Schrecken flüchtig werden.
18037JesajaJes231019Und die übriggebliebenen Bäume seines Waldes wird man wegen er geringen Anzahl zählen können, ein Knabe wird sie aufschreiben können.
18038JesajaJes231020Zu der Zeit wird es geschehen, dass die Überbleibsel Israels und die, welche von dem Hause Jakob entronnen sind, sich nicht mehr auf den stützen, der sie schlägt, sondern sie werden sich auf den Herrn, den Heiligen Israels, stützen in Wahrheit.
18039JesajaJes231021Der Rest wird sich bekehren, ja der Rest Jakobs zu Gott, dem Starken!
18040JesajaJes231022Denn wäre auch dein Volk, Israel, wie der Sand des Meeres, nur ein Rest von ihm wird sich bekehren; das beschlossene Verderben wird Gerechtigkeit herbeiführen.
18041JesajaJes231023Denn Gott, der Herr der Heerscharen, wird Vernichtung und Abschluss vollbringen inmitten des ganzen Landes.
18042JesajaJes231024Darum spricht der Herr, der Gott der Heerscharen, also: Fürchte dich nicht, mein Volk, du Bewohner von Sion! vor Assur, wenn er dich mit der Rute schlägt und seinen Stecken wider dich schwingt nach der Weise Ägyptens;
18043JesajaJes231025denn nur noch eine geringe, kurze Zeit, so wird das Maß meines Zornes und Grimmes über ihre Frevel voll werden
18044JesajaJes231026und der Herr der Heerscharen wird über ihn die Geißel erwecken, wie er Madian am Felsen Oreb schlug und wie er seinen Stab über das Meer schwang, und wird ihn aufheben, wie er an Ägypten getan.
18045JesajaJes231027Und zu der Zeit wird es geschehen, dass seine Last von deiner Schulter weggenommen wird, sein Joch von deinem Halse, und das Joch wird bersten vor Fett.
18046JesajaJes231028Er kommt nach Ajath, zieht durch Magron; bei Machmas lässt er sein Gepäck.
18047JesajaJes231029In Eile ziehen sie daher: „Gaba sei unser Quartier.“ Rama entsetzt sich, Gibeath Sauls flieht.
18048JesajaJes231030Kreische laut auf, Tochter von Gallim, merke auf, Laisa, armes Anathoth!
18049JesajaJes231031Medemena irrt umher; fasset Mut, ihr Bewohner von Gabim!
18050JesajaJes231032Noch einen Tag und man macht Halt in Nobe; er schwingt seine Hand über den Berg der Tochter Sion, den Hügel Jerusalems.
18051JesajaJes231033Da siehe, der Herrscher, der Herr der Heerscharen, wird das Gefäß mit Schreckensgewalt zerbrechen; die Hochragenden werden umgehauen und die Hoffärtigen gedemütigt werden.
18052JesajaJes231034Das Dickicht des Waldes wird mit Eisen niedergeschlagen werden und der Libanon wird samt seinen Hochragenden fallen.
18053JesajaJes23111Und es wird ein Reis hervorgehen aus der Wurzel Jesses und eine Blüte wird aufsteigen aus seinem Wurzelstock.
18054JesajaJes23112Und der Geist des Herrn wird sich auf ihn niederlassen, der Geist der Weisheit und der Einsicht, der Geist des Rates und der Stärke, der Geist der Wissenschaft und der Frömmigkeit,
18055JesajaJes23113und der Geist der Furcht des Herrn wird ihn erfüllen. Er wird nicht nach dem Augenschein richten noch nach Hörensagen urteilen,
18056JesajaJes23114sondern über die Geringen mit Gerechtigkeit richten und mit Billigkeit über die Demütigen der Erde urteilen. Er wird die Erde mit dem Stabe seines Mundes schlagen und den Frevler mit dem Hauche seiner Lippen töten.
18057JesajaJes23115Gerechtigkeit wird der Gürtel seiner Lenden sein und Treue der Gurt seiner Hüften.
18058JesajaJes23116Dann wird der Wolf bei dem Lamme wohnen und der Pardel neben dem Böckchen lagern; Kalb, Löwe und Schaf werden beieinander weiden und ein kleiner Knabe wird sie leiten.
18059JesajaJes23117Kalb und Bär werden mitsammen weiden, ihre Jungen liegen ruhig beieinander und der Löwe wird Stroh fressen, wie das Rind.
18060JesajaJes23118Der Säugling wird sich ergötzen bei dem Schlupfloch der Natter und in die Höhle des Basilisken wird der kaum Entwöhnte seine Hand strecken.
18061JesajaJes23119Sie schaden nicht und töten nicht auf meinem ganzen heiligen Berge; denn die Erde ist erfüllt mit der Erkenntnis des Herrn, wie Gewässer den Meeresgrund bedecken.
18062JesajaJes231110An jenem Tage steht die Wurzel Jesses zum Feldzeichen für die Völker da, Heiden werden ihn anflehen und sein Grab wird glorreich sein.
18063JesajaJes231111Und zu jener Zeit wird es geschehen, dass der Herr zum zweiten Mal seine Hand ausstreckt, um den Rest seines Volkes in Besitz zu nehmen, der noch übrig sein wird von den Assyriern und von Ägypten und von Phetros und von Äthiopien und von Älam und von Sennaar und von Emath und von den Inseln des Meeres.
18064JesajaJes231112Und er wird ein Feldzeichen unter den Völkern aufrichten und die Flüchtigen aus Israel zusammenscharen und die Zerstreuten aus Juda von den vier Enden der Erde sammeln.
18065JesajaJes231113Dann wird die Eifersucht Ephraims hinweggenommen werden und die Feinde Judas werden umkommen, Ephraim wird nicht mehr auf Juda eifersüchtig sein und Juda nicht mehr gegen Ephraim kämpfen.
18066JesajaJes231114Und sie werden auf die Schultern der Philister nach dem Meere hinfliegen, vereint die Söhne des Morgenlandes ausplündern, nach Edom und Moab werden sie ihre Hände ausstrecken, die Söhne Ammons werden ihnen untertan sein.
18067JesajaJes231115Und der Herr wird die Meereszunge von Ägypten austrocknen und seine Hand über den Strom in der Kraft seines Geistes erheben und er wird ihn zerschlagen in sieben Bäche, so dass man beschuht durch denselben hindurchgehen kann.
18068JesajaJes231116Und es wird ein Weg sein für den Rest meines Volkes, welcher übriggelassen ward von den Assyriern, wie für Israel ein solcher war an dem Tage, da es aus dem Lande Ägypten heraufzog.
18069JesajaJes23121Und du wirst an demselben Tage sagen: Ich preise dich, Herr! Denn du zürntest mir, aber dein Zorn hat sich gewendet und du hast mich getröstet.
18070JesajaJes23122Siehe, Gott ist mein Heiland, ich will vertrauensvoll handeln und mich nicht fürchten; denn meine Stärke und mein Preis ist der Herr und er ist mir zum Heil geworden.
18071JesajaJes23123Ihr werdet in Freuden Wasser schöpfen aus den Quellen des Heilands
18072JesajaJes23124und ihr werdet an jenem Tage sprechen: Preiset den Herrn und rufet seinen Namen an; machet unter den Völkern seine Taten kund; verkündiget, dass sein Name erhaben ist!
18073JesajaJes23125Lobsinget dem Herrn, denn er hat Herrliches getan; verkündiget es auf der ganzen Erde!
18074JesajaJes23126Frohlocket und jauchzet, ihr Bewohner Sions! denn groß ist in eurer Mitte der Heilige Israels.
18075JesajaJes23131Last über Babylon, welche Isaias, der Sohn des Amos, schaute.
18076JesajaJes23132Auf dunkelm Berge pflanzet ein Zeichen auf, erhebet eure Stimmen, schwinget die Hand, und einziehen sollen durch die Tore die Fürsten!
18077JesajaJes23133Ich habe meine Geweihten entboten und meine Tapferen in meinem Zorne gerufen, die frohlocken durch meine Herrlichkeit.
18078JesajaJes23134Geschrei einer Menge auf den Bergen wie von vielen Völkern, Schall des Getümmels von Königen, von versammelten Völkern; der Herr der Heerscharen hat der Kriegsmacht Befehl erteilt,
18079JesajaJes23135denen, die aus fernen Landen kommen, vom äußersten Orte unter dem Himmel; der Herr ist es und die Werkzeuge seines Grimmes, um die ganze Erde zu verderben.
18080JesajaJes23136Heulet, denn nahe ist der Tag des Herrn! als eine Verheerung von dem Herrn wird er kommen.
18081JesajaJes23137Darum werden alle Hände laß und jedes Menschenherz wird verzagt
18082JesajaJes23138und zermalmt werden. Krämpfe und Wehen ergreifen sie, wie eine Gebärende leiden sie Schmerz, mit Entsetzen starrt einer den andern an, angstglühend sind ihre Gesichter.
18083JesajaJes23139Siehe, der Tag des Herrn kommt, der schreckliche, voll von Unwillen und Zorn und Grimm, um die Erde in eine Wüste zu verwandeln und ihre Sünder von ihr hinwegzutilgen.
18084JesajaJes231310Denn die Sterne des Himmels und ihr Glanz werden ihr Licht nicht ausstrahlen, die Sonne wird verdunkelt bei ihrem Aufgange und der Mond wird sein Licht nicht glänzen lassen.
18085JesajaJes231311Und ich werde die Bosheit des Erdbodens heimsuchen und an den Frevlern ihre Gottlosigkeit und werde dem Stolze der Ungläubigen ein Ende machen und den Übermut der Gewaltigen niederwerfen.
18086JesajaJes231312Kostbarer als Gold wird ein Mann sein und der Mensch mehr als das reinste Feingold.
18087JesajaJes231313Dazu will ich den Himmel erschüttern und die Erde von ihrer Stätte verrücken, weil der Herr der Heerscharen grollt und der Tag seines grimmen Zornes gekommen ist.
18088JesajaJes231314Und es wird geschehen, gleich einem flüchtigen Reh und gleich einem Schafe; und es ist niemand, der sammelt, ein jeder wird zu seinem Volke sich wenden und alle werden in ihr Land fliehen.
18089JesajaJes231315Jeder, auf den man trifft, wird getötet und jeder, der hinzukommt, wird durch das Schwert fallen.
18090JesajaJes231316Ihre Kinder werden vor ihren Augen zerschmettert, ihre Häuser geplündert und ihre Frauen entehrt.
18091JesajaJes231317Siehe, ich werde über sie die Meder anreizen, die auf Silber nicht achten und nach Gold nicht begierig sind,
18092JesajaJes231318sondern mit Pfeilen die Kinder töten; die der säugenden Mütter sich nicht erbarmen und deren Auge der Kinder nicht schont.
18093JesajaJes231319Und Babylon, das glorreiche unter den Königreichen, der Ruhmesstolz der Chaldäer, wird sein wie Sodoma und Gomorrha, die der Herr von Grund aus zerstört hat.
18094JesajaJes231320Nicht soll es hinfort bewohnt werden bis ans Ende und nicht mehr aufgebaut werden von Geschlecht zu Geschlecht, nicht wird der Araber dort seine Zelte aufschlagen noch werden die Hirten sich daselbst lagern,
18095JesajaJes231321sondern wilde Tiere werden dort ihr Lager haben und ihre Häuser werden von Drachen angefüllt sein, Strauße werden dort hausen und Zottige dort hüpfen
18096JesajaJes231322und Eulen werden sich da antworten in ihren Palästen und Sirenen in den Hallen der Wollust.
18097JesajaJes23141Nahe ist die Ankunft seiner Zeit und seine Tage sind nicht weit entfernt, denn der Herr wird sich über Jakob erbarmen und Israel wieder erwählen und sie wieder wohnen lassen in ihrem Lande; die Fremdlinge werden sich ihnen anschließen und sich dem Hause Jakob verbinden.
18098JesajaJes23142Die Völker werden sie nehmen und an ihren Ort geleiten und das Haus Israel wird dieselben als Knechte und Mägde besitzen im Lande des Herrn und sie werden die gefangen halten, von denen sie gefangen gehalten wurden, und werden ihre Bedränger unterwerfen.
18099JesajaJes23143Und es wird geschehen an jenem Tage, wenn Gott dir Ruhe verliehen von deiner Bedrängnis und deinem Schrecken und der harten Dienstbarkeit, der du zuvor unterworfen warst,
18100JesajaJes23144wirst du dieses Lied wider den König von Babylon anstimmen und sprechen: Wie ist es nun aus mit dem Bedrücker, wie hat es ein Ende mit der Zinspflicht!
18101JesajaJes23145Zerbrochen hat der Herr den Stab der Gottlosen, die Rute der Herrscher,
18102JesajaJes23146welche Völker im Ingrimm schlug mit unheilbarer Wunde, welche im Toben Völker unterjochte und grausam verfolgte.
18103JesajaJes23147Es ruht die ganze Erde und rastet schweigend, sie freut sich und bricht in Jubel aus.
18104JesajaJes23148Auch die Tannen freuen sich über dich und die Zedern des Libanon. Seitdem du entschlafen bist, kommt niemand mehr heraus, uns zu fällen.
18105JesajaJes23149Die Unterwelt in der Tiefe ist in Aufruhr geraten deiner Ankunft entgegen und weckt vor dir die Riesen auf. Alle Fürsten der Erde erheben sich von ihren Thronen, alle Fürsten der Völker.
18106JesajaJes231410Insgesamt heben sie an und rufen dir zu: Auch dich hat es getroffen wie uns, du bist uns gleich geworden!
18107JesajaJes231411Hinabgeschleudert in die Unterwelt ist dein Stolz, dein Leib ist zusammengebrochen; unter dir hat die Motte ihr Bett und deine Decke sind Würmer.
18108JesajaJes231412Wie bist du vom Himmel niedergestürzt, du Glanzgestirn, das früh aufging! wie bist du zur Erde gestürzt, der du die Völker verwundetest!
18109JesajaJes231413Du sprachest doch in deinem Herzen: Zum Himmel will ich emporsteigen, über die Sterne Gottes meinen Thron erhöhen, auf dem Berge des Zeugnisses mich niederlassen nach der Seite der Mitternacht zu.
18110JesajaJes231414Ich will emporsteigen über den Wolken Höhen, gleich sein dem Allerhöchsten!
18111JesajaJes231415Aber in die Unterwelt wirst du hinabgestürzt, in die Tiefe des Pfuhles.
18112JesajaJes231416Die dich sehen, neigen sich dir zu und schauen auf dich. Ist das der Mann, der die Erde in Aufruhr brachte, der Königreiche erschütterte,
18113JesajaJes231417der den Erdkreis zur Wüste machte, dessen Städte verheerte und seinen Gefangenen den Kerker nicht öffnete?
18114JesajaJes231418Alle Könige der Völker schlafen allzumal in Ehren, ein jeder in seiner Gruft,
18115JesajaJes231419du aber bist hinausgeworfen aus deinem Grabe wie ein unnützer Klotz, besudelt und bedeckt von denen, die durch das Schwert gefallen, und solchen, die in die Tiefe des Abgrundes gefahren sind, wie ein faulendes Aas.
18116JesajaJes231420Nicht sollst du teilhaben noch mit ihnen im Grabe ruhen, denn du hast dein Land zerrüttet, hast dein Volk erschlagen; nimmermehr wird man der Nachkommen der Bösewichter gedenken.
18117JesajaJes231421Führet seine Kinder zum Tode um der Schuld ihrer Väter willen; sie sollen sich nicht erheben noch das Land wieder in Besitz nehmen noch die Fläche des Erdkreises mit Städten erfüllen.
18118JesajaJes231422Und ich werde mich gegen sie erheben, spricht der Herr der Heerscharen, und werde den Namen Babylons ausrotten und jede Spur, Schössling und Sprössling, spricht der Herr.
18119JesajaJes231423Und ich werde sie zum Besitze des Igels und zu Wassersümpfen machen und mit dem Besen der Vernichtung hinwegkehren, spricht der Herr der Heerscharen.
18120JesajaJes231424Der Herr der Heerscharen hat geschworen und gesprochen: Wahrlich, wie ich es gedacht habe, wird es sein, und wie ich es bei mir beschlossen,
18121JesajaJes231425so wird es geschehen: Dass ich Assyrien in meinem Lande zerschmettere und auf meinen Bergen zertrete, dann wird sein Joch von ihnen genommen und seine Last von ihren Schultern hinweggeschafft.
18122JesajaJes231426Dies ist der Ratschluss, den ich gefasst über die ganze Erde, und dies ist die Hand, welche über alle Völker ausgestreckt ist.
18123JesajaJes231427Denn der Herr der Heerscharen hat es beschlossen, wer kann es hindern? Seine Hand ist ausgestreckt, wer will sie abwenden?
18124JesajaJes231428Im Jahre, in dem der König Achaz starb, erging diese Last.
18125JesajaJes231429Freue dich nicht, du gesamtes Philisterland! Dass der Stab dessen zerbrochen, der dich schlug; denn aus der Schlangenwurzel wird ein Basilisk hervorgehen und ihr Same ein Vögelwürger sein.
18126JesajaJes231430Und die Ärmsten der Armen werden versorgt werden, die Dürftigen werden in Sicherheit wohnen; dein Geschlecht aber werde ich durch Hunger zugrunde gehen lassen und, was übrigbleibt, werde ich töten.
18127JesajaJes231431Heule, o Tor, schreie auf, o Stadt! Zu Boden liegt das gesamte Philisterland; denn vom Norden her wird Rauch kommen und niemand kann seinem Zuge entfliehen.
18128JesajaJes231432Und was wird man den Boten des Volkes antworten? Der Herr hat Sion gegründet und die Armen seines Volks hoffen auf ihn.
18129JesajaJes23151Last über Moab. Ja, zur Nacht ist Ar-Moab verwüstet, ist es verstummt; ja zur Nacht ist die Mauer Moabs vernichtet und es ist verstummt.
18130JesajaJes23152Es steigen Haus und Dibon hinauf auf die Höhen, um zu weinen; über Nabo und Medaba heult Moab; auf allen seinen Häuptern ist Kahlheit, jeder Bart ist geschoren.
18131JesajaJes23153Auf seinen Straßen sind sie mit Trauerkleidern angetan, auf seinen Dächern und Straßen ist nur Geheul, das mit Weinen endet.
18132JesajaJes23154Es schreit Hesebon und Eleale, dass man bis Jasa ihre Klagerufe hört; darüber heulen die Krieger Moabs, Moabs Seele wehklagt über sich.
18133JesajaJes23155Mein Herz klagt zu Moab hin, seine Riegel reichten bis Segor, der dreijährigen Kuh. Auf die Anhöhe Luith steigt man weinend hinauf und auf dem Wege von Oronaim erhebt man ein Geschrei über Zerstörung.
18134JesajaJes23156Denn die Wasser von Nemrim sind zu Wüsteneien geworden, denn das Gras ist verdorrt, verwelkt der Keim, alles Grüne vernichtet.
18135JesajaJes23157Nach der Größe der Untaten werden sie heimgesucht, zum Weidenbache führt man sie.
18136JesajaJes23158Denn Wehegeschrei geht rings um die Grenze von Moab, bis nach Gallim dringt sein Geheul, bis zum Brunnen Elim seine Klage.
18137JesajaJes23159Sind doch die Wasser von Dibon voll Blut, verhänge ich doch über Dibon noch ferneres Unheil, den Flüchtigen aus Moab einen Löwen und den Übriggebliebenen im Lande.
18138JesajaJes23161Herr! sende das Lamm, den Beherrscher der Erde, aus Petra in der Wüste nach dem Berge der Tochter Sion.
18139JesajaJes23162Und es wird geschehen: Wie ein flüchtiger Vogel und eine aus dem Nest aufgescheuchte Brut, so werden die Töchter Moabs bei dem Übergang über den Arnon sein.
18140JesajaJes23163Schaffe Rat, fasse Entschluss, mache deinen Schatten am Mittag der Nacht gleich; verbirg die Flüchtlinge und verrate die Versprengten nicht!
18141JesajaJes23164Lass meine Flüchtlinge bei dir wohnen, sei für Moab ein Versteck vor dem Verwüster; denn beendet ist die Zerstörung, vernichtet die Bedrückung, verschwunden, der das Land zertrat.
18142JesajaJes23165Und aufgerichtet wird in Gnaden ein Thron und es wird darauf in Wahrheit in der Mitte Davids ein Richtender sitzen und einer, der das Recht erforscht und schnell vergilt, was recht ist.
18143JesajaJes23166Wir haben von Moabs Stolze gehört, er ist sehr stolz; sein Stolz und seine Anmaßung und sein Ingrimm ist größer als seine Macht.
18144JesajaJes23167Deshalb wird Moab zu Moab hinheulen, ganz Moab wird heulen; denen, die sich an Mauern von gebrannten Ziegelsteinen erfreuen, verkündet ihre Strafen!
18145JesajaJes23168Denn die Umgebung von Hesebon ist verwüstet, den Weinberg von Sabama haben Völkergebiete zerstört; Moabs Ranken haben sich bis Jazer verbreitet, sich bis in die Wüste verirrt; Moabs Sprösslinge waren verlassen von Hilfe und wanderten über das Meer.
18146JesajaJes23169Deswegen beweine ich, wie Jazer, den Weinberg Sabamas; ich überströme dich mit meinen Tränen, Hesebon und Eleale, denn auf deine Weinlese und deine Ernte ist der Ruf der Keltertreter hereingebrochen.
18147JesajaJes231610Und es wird Freude und Jubel von dem Fruchtgefilde hinweggenommen, in den Weinbergen frohlockt und jauchzt man nimmer; der Keltertreter keltert keinen Wein mehr, wie gewöhnt, in der Kufe; den Freudenruf der Treter habe ich verstummen gemacht.
18148JesajaJes231611Darum tönt mein Inneres zu Moab wie eine Zither und mein Herz zur Ziegelsteinmauer.
18149JesajaJes231612Und es geschieht, wenn Moab erscheint und sich abmüht auf seinen Höhen, eintritt in sein Heiligtum, um zu beten, so wird es nichts erreichen.
18150JesajaJes231613Das ist das Wort, welches der Herr dereinst zu Moab gesprochen;
18151JesajaJes231614jetzt aber hat der Herr also geredet und gesprochen: In drei Jahren, wie die Jahre eines Taglöhners, wird die Herrlichkeit Moabs von seinem ganzen zahlreichen Volke hinweggenommen und der Überrest wird klein und gering und durchaus nicht groß sein.
18152JesajaJes23171Last über Damskus. Siehe, Damaskus wird aufhören, eine Stadt zu sein und wie ein zerfallener Steinhaufen bei Trümmern werden.
18153JesajaJes23172Die Städte von Aroer werden den Herden überlassen sein; diese werden dort lagern, ohne dass jemand sie aufschreckt.
18154JesajaJes23173Und die Stütze wird von Ephraim weichen und das Königtum von Damaskus und den Überbleibseln Syriens wird es ergehen wie der Herrlichkeit der Söhne Israels, spricht der Herr der Heerscharen.
18155JesajaJes23174Und es geschieht an jenem Tage: zusammenschrumpfen wird die Herrlichkeit Jakobs und das Fett seines Fleisches dahinschwinden.
18156JesajaJes23175Dann wird es sein, wie wenn man in der Ernte sammelt, was da steht, wie wenn der Arm des Schnitters Ähren liest, und es wird sein, wie wenn man Ähren sucht im Tale Raphaim.
18157JesajaJes23176Es wird von ihm gleichsam nur eine Traube übrig sein, wie nach dem Schütteln des Ölbaumes zwei oder drei Oliven an der Spitze des Zweiges oder vier oder fünf an den Enden als seine Frucht, spricht der Herr, der Gott Israels.
18158JesajaJes23177An jenem Tage werden sich die Menschen zu ihrem Schöpfer wenden und ihre Augen werden auf den Heiligen Israels schauen
18159JesajaJes23178und sie werden sich nicht zu den Altären hinwenden, die ihre Hände gemacht haben, und nicht auf das schauen, was ihre Finger gefertigt, auf die Haine und Tempel.
18160JesajaJes23179An jenem Tage werden die Städte seiner Macht verlassen sein wie die Pflüge und die Saaten, welche von den Söhnen Israels verlassen wurden, und du wirst zur Wüste werden.
18161JesajaJes231710Denn du hast Gottes, deines Retters, vergessen und warst nicht deines starken Helfers eingedenk; deshalb magst du eine dauerhafte Pflanzung setzen und fremdes Gewächs säen.
18162JesajaJes231711Am Tage deiner Pflanzung wird es eine wilde Rebe sein und frühzeitig kommt das von dir Gesäte zur Blüte, aber am Tage des Einsammelns ist die Ernte verschwunden und bitter ist der Schmerz.
18163JesajaJes231712Wehe der Menge vieler Völker, wie ein gewaltiges, brausendes Meer; der Scharen Getümmel ist wie das Rauschen vieler Wasser.
18164JesajaJes231713Die Völker werden rauschen, wie überströmende Wasser tosen. Aber er bedräut sie und sie fliehen fernhin und werden hinweggerafft, wie der Staub auf den Bergen vor dem Winde und wie Staubwirbel vor dem Ungewitter.
18165JesajaJes231714Zur Abendzeit siehe da, Bestürzung! Am Morgen, und sie sind nicht mehr. Das ist der Anteil derer, die uns geplündert, und das Los derer, die uns beraubt haben.
18166JesajaJes23181Wehe dem Land mit schwirrendem Fittich, welches jenseits der Ströme Äthiopiens ist,
18167JesajaJes23182das Boten auf das Meer sendet und in Rohrschiffen über die Wasser! Gehet hin, ihr schnellen Boten, zum erregten und zerrissenen Volke, zum furchtbaren Volke, nach welchem kein anderes Mehr, zu dem harrenden und zertretenen Volke, dessen Land die Flüsse durchschneiden.
18168JesajaJes23183Alle Bewohner des Erdkreises, die ihr auf Erden weilt, wenn das Panier auf den Bergen erhoben wird, sollt ihr schauen und auf den Klang der Posaunen hören.
18169JesajaJes23184Denn also spricht der Herr zu mir: Ich will ruhig zuschauen an meiner Stätte, wie das Mittagslicht klar ist und wie die Tauwolke zur Erntezeit.
18170JesajaJes23185Denn vor der Ernte blühte er mächtig auf, eine unzeitige Vollendung, und man wird seine Ranken mit Sicheln abschneiden und was noch übriggeblieben ist, wird abgeschnitten und weggeworfen werden.
18171JesajaJes23186Und sie werden allzumal den Vögeln auf den Bergen und den wilden Tieren auf der Erde preisgegeben, die Vögel werden darauf den ganzen Sommer verweilen und alle Tiere des Landes darauf den Winter zubringen.
18172JesajaJes23187Zu jener Zeit werden dem Herrn der Heerscharen Gaben dargebracht werden von dem erregten und zerrissenen Volk, von dem furchtbaren Volk, hinter welchem kein anderes mehr ist, von dem harrenden, dem harrenden und zertretenen Volk, dessen Land die Flüsse durchschneiden, bis zur Stätte des Namens des Herrn der Heerscharen, dem Berge Sion.
18173JesajaJes23191Last über Ägypten.1Siehe, der Herr steigt auf eine leichte Wolke und kommt nach Ägypten, da erheben die Götzenbilder Ägyptens vor seinem Antlitz und der Ägypter Herz verzagt in ihrem Innern.
18174JesajaJes23192Dann werde ich Ägypter gegen Ägypter in Aufruhr bringen, Bruder wird gegen Bruder kämpfen, Freund gegen Freund, Stadt gegen Stadt, Reich gegen Reich!
18175JesajaJes23193Und der Geist Ägyptens wird in seinem Innern entschwinden und seine Überlegung werde ich vereiteln; sie werden ihre Götzen, ihre Wahrsager, Geister und Zauberer befragen.
18176JesajaJes23194Und ich werde Ägypten der Gewalt grausamer Herrscher überliefern und ein gewalttätiger König soll über sie herrschen, spricht der Herr, der Gott der Heerscharen.
18177JesajaJes23195Und das Wasser aus dem Meere wird versiegen, der Strom wird veröden und austrocknen.
18178JesajaJes23196Die Flüsse werden sich verlaufen, die Kanäle der Dämme werden seicht werden und austrocknen, Rohr und Schilf verdorren.
18179JesajaJes23197Des Stromes Bett wird bloßgelegt sein von seiner Quelle an und alle der Bewässerung bedürftige Saat wird verdorren, vertrocknen und nicht mehr sein.
18180JesajaJes23198Da werden die Fischer trauern und alle wehklagen, welche die Angel in den Strom auswerfen; und die das Netz ausbreiten über die Wasserflächen, werden sich abhärmen.
18181JesajaJes23199Bestürzt werden, die den Flachs bearbeiten, ihn kämmen und fein weben.
18182JesajaJes231910Alle Bewässerungen werden dahinschwinden, alle, die Gruben zum Fischfange machten.
18183JesajaJes231911Zu Toren werden die Fürsten von Tanis, die weisen Ratgeber Pharaos geben törichten Rat. Wie könnt ihr zu Pharao sagen: Ein Sohn der Weisen bin ich, ein Sohn alter Könige?
18184JesajaJes231912Wo sind jetzt deine Weisen? Sie mögen dir kundgeben und anzeigen, was der Herr der Heerscharen über Ägypten beschlossen hat!
18185JesajaJes231913Zu Toren sind die Fürsten von Tanis geworden, kraftlos die Fürsten von Memphis; sie haben Ägypten getäuscht, den Eckstein seiner Völker.
18186JesajaJes231914Der Herr goss in sein Inneres den Geist des Schwindels und sie leiteten Ägypten in allem irre, was es tat, wie ein bis zum Erbrechen Betrunkener umherschwankt.
18187JesajaJes231915Kein Unternehmen wir es für Ägypten geben, das Haupt und Schweif, den Gebeugten und den Gebietenden förderte.
18188JesajaJes231916An jenem Tage wird Ägypten Weibern gleich sein und sie werden erschrecken und sich fürchten vor dem Schwunge der Hand des Herrn der Heerscharen, die er über dasselbe erheben wird.
18189JesajaJes231917Und das Land Juda wird für Ägypten ein Gegenstand des Schreckens sein; ein jeder, der dessen gedenkt, wird in Furcht geraten vor dem Ratschlusse des Herrn der Heerscharen, den er über Ägypten gefasst hat.
18190JesajaJes231918An jenem Tage werden fünf Städte im Lande Ägypten sein, welche die Sprache Kanaans reden und bei dem Herrn der Heerscharen schwören; Sonnenstadt wird die eine heißen.
18191JesajaJes231919An jenem Tage wird ein Altar des Herrn inmitten Ägyptens sein und eine Denksäule des Herrn an dessen Grenze.
18192JesajaJes231920Zum Zeichen und zum Zeugnis für den Herrn der Heerscharen soll es sein im Lande Ägypten. Denn sie werden zu dem Herrn rufen ihrer Bedränger wegen und er wird ihnen einen Retter und Beschirmer senden, der sie befreie.
18193JesajaJes231921Und der Herr wird von Ägypten erkannt werden und die Ägypter werden den Herrn an jenem Tage erkennen und ihn durch Opfer und Gaben verehren, sie werden dem Herrn Gelübde darbringen und sie erfüllen.
18194JesajaJes231922Und der Herr wird Ägypten mit Unglück schlagen und es heilen, sie werden sich zu dem Herrn bekehren und er wird sich mit ihnen versöhnen lassen und sie heilen.
18195JesajaJes231923An jenem Tage wird eine Straße von Ägypten zu den Assyriern gehen;33er Assyrier wird nach Ägypten kommen und die Ägypter werden Assur untertan sein.
18196JesajaJes231924An jenem Tage wird Israel der dritte sein mit den Ägyptern und Assyriern, ein Segen inmitten der Erde;
18197JesajaJes231925denn der Herr der Heerscharen segnet sie und spricht: Gesegnet sei mein Volk Ägypten und meiner Hände Werk für den Assyrier, Israel aber mein Erbe!
18198JesajaJes23201In dem Jahre, in dem Tharthan nach Azot kam, als ihn Sargon, der König der Assyrier, gesandt hatte und er gegen Azot kämpfte und es einnahm,
18199JesajaJes23202zu jener Zeit redete der Herr durch Isaias, den Sohn des Amos, und sprach: Gehe und löse das Bußgewand von deinen Lenden und lege deine Schuhe ab von deinen Füßen! Und er tat und ging ohne Obergewand und barfuß einher.
18200JesajaJes23203Da sprach der Herr: Wie mein Knecht Isaias ohne Obergewand und barfuß einhergeht, wird er drei Jahre lang ein Zeichen und Wunder für Ägypten und für Äthiopien sein:
18201JesajaJes23204so wird der König von Assyrien die gefangenen Ägypter und die ausgewanderten Äthiopier forttreiben, sowohl Jünglinge wie Greise, nackt und barfuß, mit entblößtem Gesäß, zur Schande für Ägypten.
18202JesajaJes23205Dann werden sie verzagen und wegen Äthiopiens beschämt werden, auf das sie hofften, und wegen Ägyptens, dessen sie sich rühmten.
18203JesajaJes23206Und die Bewohner dieses Küstenlandes werden an jenem Tage sprechen: Sehet, auf diese setzten wir unsere Hoffnung und zu ihnen flohen wir um Hilfe, dass sie uns vor dem Könige von Assyrien erretteten; wie sollten wir entrinnen können?
18204JesajaJes23211Last über die Meereswüste. Wie Wirbelwinde aus dem Süden kommen, so kommt es aus der Wüste herauf, aus grauenvollen Lande.
18205JesajaJes23212Ein hartes Gesicht ist mir kundgetan worden. Der Ungläubige handelt treulos und der Verwüster verwüstet! Ziehe herauf, Älam, belagere, Meder! All ihrem Seufzen will ich ein Ende machen!
18206JesajaJes23213Deswegen sind meine Lenden voll Schmerz, ergreift mich Angst, wie die Angst einer Gebärenden; ich brach zusammen, da ich es hörte, ich war bestürzt, da ich es sah.
18207JesajaJes23214Mein Herz welkte dahin, Finsternis schreckte mich; Babylon, meine Geliebte, ist mir zum Entsetzen geworden.
18208JesajaJes23215Bereite den Tisch, schaue aus auf der Warte! Essende und Trinkende sind sie. Auf, ihr Fürsten! Ergreifet den Schild!
18209JesajaJes23216Denn also sprach der Herr zu mir: Gehe und stelle einen Späher auf und, was er immer schaut, verkünde er.
18210JesajaJes23217Und er sah ein Gespann zweier Reiter, einen Reiter auf einem Esel und einen Reiter auf einem Kamel, und er schaute scharf hin mit beharrlichem Blicke.
18211JesajaJes23218Und er rief, ein Löwe: Auf der Warte des Herrn stehe ich immerfort bei Tage und verharre auf meiner Wache ganze Nächte hindurch.
18212JesajaJes23219Siehe, er kommt, der Reiter, der Mann mit dem Zwiegespann der Reiter; und er begann und sprach: Gefallen, gefallen ist Babylon, alle seine Götzenbilder liegen hingeschmettert auf der Erde!
18213JesajaJes232110O ihr meine Zerdroschenen, Kinder meiner Tenne! Was ich von dem Herrn der Heerscharen, dem Gotte Israels, vernommen, habe ich euch kundgetan.
18214JesajaJes232111Last über Duma. Man ruft mir aus Seir zu: Wächter! Wie weit in der Nacht? Wächter! Wie weit in der Nacht?
18215JesajaJes232112Der Wächter sprach: Es kommt Morgen und Nacht; wenn ihr fragt, so fraget; kehret zurück, kommet!
18216JesajaJes232113Last gegen Arabien. Im Waldgebirge gegen Abend zu werdet ihr schlafen auf den Wegen der Dedaniten.
18217JesajaJes232114Bringet den Durstigen Wasser entgegen, ihr Bewohner des Südlandes, eilet den Flüchtlingen mit Brot entgegen!
18218JesajaJes232115Denn vor Schwertern sind sie flüchtig geworden, vor drohenden Schwertern, vor gespannten Bogen, vor hartem Kampfe.
18219JesajaJes232116Denn also spricht der Herr zu mir: Noch ein Jahr, wie eines Lohnarbeiters Jahr, und alle Herrlichkeit Kedars wird hinweggenommen.
18220JesajaJes232117Und die Überbleibsel von der Zahl der tapfern Bogenschützen aus den Söhnen Kedars werden gering sein, denn der Herr, der Gott Israels, hat gesprochen.
18221JesajaJes23221Last über das Schautal. Was ist denn auch dir, dass auch du insgesamt auf die Dächer gestiegen bist?
18222JesajaJes23222Du lärmerfüllte, volkesreiche, frohlockende Stadt! Deine Erschlagenen sind nicht durch das Schwert gefallen, nicht im Kriege getötet.
18223JesajaJes23223Alle deine Fürsten flohen zumal und wurden dort gefesselt; alle, die man fand, wurden gleicherweise gefesselt, flohen in die Ferne.
18224JesajaJes23224Deswegen sprach ich: Ziehet euch zurück von mir, dass ich bitterlich weine; bemühet euch nicht, mich zu trösten wegen der Verheerung der Tochter meines Volkes!
18225JesajaJes23225Denn ein Tag des Mordens und der Zertretung und des Weinens ist vom Herrn, dem Gott der Heerscharen, gekommen, im Offenbarungstale, der die Mauer erforscht und hoch einherfährt über das Gebirge.
18226JesajaJes23226Älam griff nach dem Köcher, Wagen mit Mannschaft und reitern, und die Wand ist vom Schilde entblößt.
18227JesajaJes23227Und deine auserlesenen Täler sind von Kriegswagen erfüllt und Reiter stellen sich auf gegen das Tor.
18228JesajaJes23228Judas Hülle wird aufgedeckt und du schaust a jenem Tage auf den Waffenvorrat im Waldhause.
18229JesajaJes23229Und ihr seht, wie die Risse an der Davidsstadt zahlreich sind, und ihr sammelt die Wasser des untern Teiches
18230JesajaJes232210und zählt die Häuser Jerusalems und brecht die Häuser ab, um die Mauer zu befestigen.
18231JesajaJes232211Und ihr macht ein Sammelbecken zwischen den beiden Mauern für das Wasser des alten Teiches. Aber nach dem schaut ihr nicht, der dies bereitet hat, und auf den, der es von ferne her herbeiführte, sehet ihr nicht.
18232JesajaJes232212Und der Herr, der Gott der Heerscharen, ruft an jenem Tage zum Weinen und zum Wehklagen, zum Abscheren des Hauptes und zum Anlegen des Bußkleides;
18233JesajaJes232213aber siehe da, Freude herrscht und Lust! Kälberschlachten und Widderwürgen, Fleischessen und Weintrinken: Lasset uns essen und trinken, denn morgen müssen wir doch sterben!
18234JesajaJes232214Und die Stimme des Herrn er Heerscharen ließ sich in meinen Ohren vernehmen: Wahrlich, nicht soll euch dieser Frevel vergeben werden, bis ihr sterbt, spricht der Herr, der Gott der Heerscharen.
18235JesajaJes232215Also spricht der Herr, der Gott der Heerscharen: Gehe hin und tritt vor den, der im Zelte wohnt, vor Sobna, den Vorsteher des Tempels, und sprich zu ihm:
18236JesajaJes232216Was willst du hier oder in welcher Eigenschaft bist du hier, dass du dir hier ein Grab hast aushauen lassen, hoch oben, ein Denkmal hast aushauen lassen, sorglich in dem Fesen, eine Wohnung für dich?
18237JesajaJes232217Siehe, der Herr wird dich fortbringen lassen, wie man einen Hahn fortbringt, und wie ein Kleid wird er dich fortschaffen.
18238JesajaJes232218Man wird dich mit Drangsal ringsum umgeben, dich wie einen Ball in ein weites und breites Land schleudern; dort wirst du sterben und dort soll dein Prunkwagen sein, du Schmach des Hauses deines Herrn!
18239JesajaJes232219Und ich werde dich von deinem Posten stoßen und dich deines Amtes entsetzen.
18240JesajaJes232220Und es wird an jenem Tage geschehen: Ich berufe meinen Diener Eliakim, den Sohn Helkias,
18241JesajaJes232221und bekleide ihn mit deinem Gewande und kräftige ihn mit deinem Gürtel und lege deine Gewalt in seine Hand. Und er wird wie ein Vater für die Bewohner Jerusalems sein und für das Haus Juda.
18242JesajaJes232222Und ich werde den Schlüssel des Hauses Davids auf seine Schulter legen; wenn er öffnet, soll niemand verschließen; wenn er verschließt, soll niemand öffnen.
18243JesajaJes232223Und ich will ihn wie einen Pfahl an sicherer Stelle einschlagen und er wird ein Ehrenthron in seines Vaters Hause sein.
18244JesajaJes232224An ihm wird man alle Herrlichkeit seines Vaterhauses befestigen, verschiedenes Gerät, jedes kleine Gefäß, vom Trinkgeschirre bis zu allen Musikinstrumenten.
18245JesajaJes232225An jenem Tage, spricht der Herr der Heerscharen, wird der Pfahl hinweggenommen, der an sicherem Orte befestigt war, wird zerbrochen werden und fallen und, was an ihm hing, wird zugrunde gehen; denn der Herr hat gesprochen.
18246JesajaJes23231Last über Tyrus. Heulet, ihr Schiffe des Meeres, denn das Haus ist verwüstet, aus dem sie zu kommen pflegten; vom Lande Kethim aus ist es ihnen kund geworden.
18247JesajaJes23232Verstummet, ihr Bewohner der Insel, Kaufleute aus Sidon, die Meerfahrer, erfüllten dich.
18248JesajaJes23233Auf vielen Wassern ward die Saat des Nils, die Ernte des Flusses, ihre Frucht; zum Markte für die Völker ist sie geworden!
18249JesajaJes23234Erröte, Sidon! denn es spricht das Meer, die feste des Meeres spricht: Ich habe nicht gekreißt und ich habe nicht geboren, nicht Jünglinge erzogen noch Jungfrauen zur Reife gebracht.
18250JesajaJes23235Wenn man dies in Ägypten hört, wird man Leid tragen bei der Kunde über Tyrus.
18251JesajaJes23236Wandert über die Meere, heulet, ihr Inselbewohner
18252JesajaJes23237Ist das nicht eure Stadt, die sich ihres Alters schon seit frühen Tagen rühmte? Ihre Füße werden sie nun fernhin in die Fremde tragen.
18253JesajaJes23238Wer hat solches über Tyrus beschlossen, die ehedem Gekrönte, deren Kaufleute Fürsten, deren Händler die Vornehmen der Erde sind?
18254JesajaJes23239Der Herr der Heerscharen hat solches beschlossen, um den Hochmut aller Herrlichkeit in den Staub zu stürzen und alle Vornehmen der Erde der Schmach anheimzugeben.
18255JesajaJes232310Durchziehe dein Land wie ein Strom, Tochter des Meeres! du hast keinen Gürtel mehr.
18256JesajaJes232311Er hat seine Hand über das Meer ausgestreckt, die reiche erschüttert; der Herr hat gegenüber Kanaan Befehl gegeben, seine Starken zu vernichten
18257JesajaJes232312und gesprochen: Nicht sollst du dich ferner rühmen, du Gewalt erduldende Jungfrau, Tochter Sidon! Auf, segle zu den Kethitern hinüber, auch dort wird keine Ruhe für dich sein.
18258JesajaJes232313Siehe, das Land der Chaldäer, ein solches Volk ist vordem nicht aufgestanden, Assur hat es gegründet; in die Gefangenschaft führen sie deren Heiden, deren Häuser zerstören sie, machen sie zu Trümmerhaufen.
18259JesajaJes232314Heulet, ihr Meeresschiffe! denn verwüstet ist eure Feste.
18260JesajaJes232315An jenem Tage wird dies geschehen: Du wirst in Vergessenheit geraten, Tyrus! Siebzig Jahre, wie die Tage eines Königs; aber nach siebzig Jahren wird es für Tyrus sein wie das Lied einer Buhlerin:
18261JesajaJes232316Nimm die Harfe, durchziehe die Stadt, du vergessene Buhlerin! Singe schön, singe viel, auf dass man sich deiner erinnere.
18262JesajaJes232317Und es wird geschehen: Nach siebzig Jahren wird der Herr Tyrus heimsuchen und es wieder seinem Grimm nachgehen lassen und wieder wird es mit allen Königreichen der Welt buhlen, so weit die Erde reicht.
18263JesajaJes232318Und sein Handel und seine Gewinste werden dem Herrn geheiligt sein, man wird sie nicht aufspeichern noch zurücklegen; denn denen, die vor dem Herrn wohnen, wird Gewinn zuteil, dass sie essen bis zur Sättigung und sich bis ins Greisenalter kleiden können.
18264JesajaJes23241Siehe, der Herr wird die Erde leer machen und kahl, wird ihr Angesicht verstören und ihre Bewohner zerstreuen.
18265JesajaJes23242Und es wird wie dem Volk, so dem Priester ergehen; wie dem Knechte, so dem Herrn; wie der Magd, so der Herrin; wie dem Käufer, so dem Verkäufer; wie dem Verleiher, so dem Entlehner; wie dem Gläubiger, so dem Schuldner.
18266JesajaJes23243Die Erde wird verheert und verwüstet, beraubt und ausgeplündert werden; denn der Herr hat dies Wort gesprochen.
18267JesajaJes23244Die Erde ist traurig, dahingewelkt und verschmachtet; hingewelkt ist der Erdkreis, verschmachtet die Herrlichkeit des Volkes auf Erden.
18268JesajaJes23245Die Erde ist befleckt von ihren Bewohnern; denn sie haben die Gesetze übertreten, das Recht verkehrt, den ewigen Bund gebrochen.
18269JesajaJes23246Darum wird Fluch die Erde verschlingen und ihre Bewohner werden die Schuld büßen, daher wird Wahnsinn seine Bebauer erfassen und nur wenige Menschen werden übrigbleiben.
18270JesajaJes23247Es trauert die Weinlese, verschmachtet ist der Weinstock; es seufzen alle, die fröhlichen Herzens waren.
18271JesajaJes23248Verklungen ist die Freude der Pauken, es hat das Getümmel der Fröhlichen ein Ende, verstummt ist der Harfe süßer Klang.
18272JesajaJes23249Nicht trinken sie mehr Wein bei Gesang, bitter ist den Trinkenden der Trank.
18273JesajaJes232410In Trümmern liegt die Stadt der Nichtigkeit, geschlossen ist jedes Haus, niemand tritt ein.
18274JesajaJes232411Wehklagen ertönt ob des Weines auf den Straßen, alle Freude ist entschwunden, weggenommen aller Frohsinn der Erde.
18275JesajaJes232412Öde ist in der Stadt zurückgeblieben und Unglück überwältigt die Tore.
18276JesajaJes232413Denn so wir es ergehen, inmitten der Erde, inmitten der Völker; wie wenn die wenigen Oliven, welche am Ölbaum zurückgeblieben sind, abgeschüttelt werden, und die Trauben, wenn die Weinlese vollendet ist.
18277JesajaJes232414Diese werden ihre Stimme erheben und lobsingen; wenn sich der Herr verherrlicht, werden sie vom Meere her jubeln.
18278JesajaJes232415Deswegen verherrlichet den Herrn in den Offenbarungen, auf den Meeresinseln den Namen des Herrn, des Gottes Israels!
18279JesajaJes232416Von den Enden der Erde hören wir Lobgesänge, die Herrlichkeit des Gerechten. Und ich sprach: Ich muss schweigen, wehe mir! Die Frevler freveln, ja mit der Freveltat der Übertreter freveln sie!
18280JesajaJes232417Schrecken und Grube und Fallstrick über dich, du Bewohner der Erde!
18281JesajaJes232418Und es wird geschehen: Wer vor dem Getöse des Schreckens flieht, wird in die Grube fallen, und wer sich aus der Grube herausarbeitet, wird von dem Fallstrick erfasst; denn die Schleusen aus der Höhe sind geöffnet, die Grundfesten der Erde erbeben.
18282JesajaJes232419Zerrissen wird die Erde, zertrümmert wird die Erde, erschüttert wird die Erde.
18283JesajaJes232420Es taumelt die Erde hin und her wie ein trunkener und wird von ihrer Stätte weggerissen wie das Zelt einer Nacht; schwer lastet auf ihr Frevel, sie fällt und sie vermag nicht sich wieder zu erheben.
18284JesajaJes232421Und es wird geschehen: AN jenem Tage wird der Herr des Himmels Heer in der Höhe heimsuchen und die Könige der Erde auf Erden
18285JesajaJes232422und sie werden zusammengeworfen werden, wie zu einem Büschel gesammelt in eine Grube, und dort eingeschlossen in dem Kerker und nach langer Zeit werden sie heimgesucht werden.
18286JesajaJes232423Und der Mond wird erröten und die Sonne zuschanden werden, wenn der Herr der Heerscharen herrscht auf dem Berge Sion und zu Jerusalem und angesichts seiner Ältesten verherrlicht wird.
18287JesajaJes23251Herr! du bist mein Gott, ich will dich erheben und deinen Namen preisen; denn du hast Wunderbares vollbracht, längst gefasste Beschlüsse, getreue. Amen.
18288JesajaJes23252Denn du hast die Stadt zu einem Steinhaufen gemacht, die starke Stadt, zu Trümmern das Haus der Fremden, so dass sie keine Stadt mehr ist und nimmermehr erbaut wird.
18289JesajaJes23253Darum wird dich ein starkes Volk preisen, die Stadt trotziger Völker dich fürchten.
18290JesajaJes23254Denn du bist die Stärke des Armen geworden, die Stärke des Dürstigen in seiner Bedrängnis, eine Zuflucht vor dem Ungewitter, ein Schatten vor der Glut; denn der Zornhauch der Gewalttätigen war wie Sturmestoben, das gegen eine Mauer anstürmt.
18291JesajaJes23255Wie Hitze in der Trockenheit wirst du das Toben der Fremden niederwerfen und wie bei der Hitze einer glühenden Wolke die Schösslinge der Gewaltigen verdorren lassen.
18292JesajaJes23256Und der Herr der Heerscharen wird für alle Völker auf diesem Berge ein Mahl von Fettstücken bereiten, ein Mahl mit Wein, von markigen Fettstücken, mit abgeklärtem Wein.
18293JesajaJes23257Und er wird auf diesem Berge alle Hülle des Bandes zerreißen, mit dem alle Völker gefesselt waren, und das Netz, das er über alle Nationen ausgebreitet hat.
18294JesajaJes23258Er wird den Tod auf ewig vernichten und der Herr, Gott, wir die Tränen von jedem Antlitz wegnehmen und wird die Schmach seines Volkes von der ganzen Erde verschwinden lassen, denn der Herr hat es geredet.
18295JesajaJes23259Und man wird an jenem Tage sagen: Sehet, das ist unser Gott! Wir hofften auf ihn und er hilft uns; das ist der Herr! wir harrten auf ihn und wir frohlocken und freuen uns seines Heiles.
18296JesajaJes232510Denn die Han des Herrn wird auf diesem Berge ruhen und Moab wird unter ihn niedergetreten werden wie Stroh unter dem Dreschwagen zerrieben wird.
18297JesajaJes232511Und es wird seine Hand unter ihm ausbreiten, wie sie ein Schwimmer zum Schwimmen ausbreitet; aber Er wird seinen Stolz demütigen und seine Hände zerschmettern.
18298JesajaJes232512Die Festen deiner hochragenden Mauern werden zusammenstürzen und erniedrigt und zu Boden niedergeworfen werden bis in den Staub.
18299JesajaJes23261An jenem Tage wird man im Lande Juda dies Lied singen: Die Stadt unserer Stärke ist Sion, der Heiland steht in ihr da als Mauer und Vormauer.
18300JesajaJes23262Öffnet die Tore, dass ein gerechtes Volk einziehe, das an der Treue festhält!
18301JesajaJes23263Der alte Irrtum ist geschwunden; du wirst Frieden wahren, Frieden, weil wir auf dich gehofft.
18302JesajaJes23264Ihr hofftet auf den Herrn ewiglich, auf den Herrn, den starken Gott, zu aller Zeit.
18303JesajaJes23265Denn er hat niedergebeugt, die in der Höhe wohnen, und die hochragende Stadt erniedrigt er. Er erniedrigt sie bis zum Boden, stößt sie herab bis in den Staub.
18304JesajaJes23266Es zertritt sie der Fuß, die Füße des Armen, die Tritte der Dürftigen.
18305JesajaJes23267Der Pfad des Gerechten ist gerade, gerade zum Wandeln der Pfad des Gerechten.
18306JesajaJes23268Und auf dem Wege deiner Gerichte, Herr! haben wir auf dich geharrt; nach deinem Namen und deinem Andenken verlangte die Seele.
18307JesajaJes23269Meine Seele sehnte sich nach dir in der Nacht, ja auch mit meinem Geiste wache ich in meinem Innern am frühen Morgen zu dir. Wenn du auf Erden Gericht hältst, werden die Bewohner des Erdkreises Gerechtigkeit lernen.
18308JesajaJes232610Erweist man dem Gottlosen Nachsicht, so lernt er nicht Gerechtigkeit; im Lande der Heiligen tut er Böses und achtet nicht auf die Herrlichkeit des Herrn.
18309JesajaJes232611Herr! deine Hand werde erhöht und sie mögen es nicht achten; achten sollen sie es und zuschanden werden sie Eiferer gegen dein Volk und Feuer möge deine Feinde verzehren!
18310JesajaJes232612Herr! du wirst uns Frieden gewähren, denn all unser Tun hast du für uns vollbracht.
18311JesajaJes232613Herr, unser Gott! Es hatten uns zu eigen Herren außer dir, nur durch dich gedenken wie deines Namens.
18312JesajaJes232614Die Toten leben nicht, die Riesen erstehen nicht; so hast du sie denn heimgesucht und zermalmt und jedes Andenken an sie vertilgt.
18313JesajaJes232615Du hast, o Herr, Gnade, ja Gnade dem Volke erwiesen, hast du dich nicht verherrlicht? Du hast alle Grenzen des Landes hinausgerückt.
18314JesajaJes232616Herr! in der Bedrängnis suchten sie dich und in der Angst dumpfen Stöhnens wurde ihnen deine Belehrung.
18315JesajaJes232617Wie eine Schwangere, wenn sie dem Gebären nahe kommt, schmerzlich aufschreit in ihren Wehen, so waren wir vor deinem Angesichte, o Herr!
18316JesajaJes232618Wir waren schwanger und wie in den Wehen, aber gebaren Nichtigkeit; denn wir taten nichts Heilsames im Lande, darum stürzten die Bewohner der Erde nicht.
18317JesajaJes232619Aufleben werden deine Toten wieder, meine Erschlagenen auferstehen. Wachet auf und lobsinget, die ihr im Staube wohnt! Denn ein Tau des Lichtes ist dein Tau und das Land der Riesen wirst du der Zerstörung anheimgeben.
18318JesajaJes232620Gehe, mein Volk! tritt in deine Kammern, schließe deine Türen hinter dir zu, verbirg dich eine kleine Weile, auf einen Augenblick, bis das Zorngericht vorübergeht.
18319JesajaJes232621Denn siehe, der Herr wird ausziehen von seiner Stätte, um die Bosheit der Erdenbewohner gegen ihn zu strafen; und die Erde wird ihr Blut aufdecken und nicht fernerhin ihre Getöteten bergen.
18320JesajaJes23271An jenem Tage wird der Herr mit seinem harten, großen und starken Schwerte den Leviathan heimsuchen, die Ringelschlange und den Leviathan, die gekrümmte Schlange, und wird das Ungetüm, das im Meere ist, töten.
18321JesajaJes23272An jenem Tage: ein Weinberg edlen Weines, man singt ihm zu:
18322JesajaJes23273„Ich, der Herr, bin sein Hüter, ich bewässere ihn unerwartet, damit kein Ungemach ihn treffe, ich behüte ihn Tag und Nacht.
18323JesajaJes23274Ich zürne nicht mehr, wer wird mich zu Dornen und Disteln machen im Kampfe, ich werde über ihn dahinschreiten und ihn in Brand setzen zumal?
18324JesajaJes23275Oder wird man nicht vielmehr an meiner Kraft halten, mit mir Frieden schließen, ja Frieden mit mir schließen?“
18325JesajaJes23276Die sich mit Eifer an Jakob anschließen, werden blühen und sprossen als Israel und die Fläche des Erdkreises mit samen erfüllen.
18326JesajaJes23277Schlug er es wohl so, wie er seinen Bedränger geschlagen? Oder ward es getötet, wie er die Getöteten jenes tötete?
18327JesajaJes23278Mit Maß gegen Maß wirst du es richten, nachdem es verstoßen; er hat es bemessen in seinem erbitterten Gemüte am Tage der Zornesglut.
18328JesajaJes23279Deshalb wird dadurch dem Hause Jakob die Verschuldung nachgelassen und dies ist die volle Frucht, dass seine Versündigung weggenommen wird, indem es alle Altarsteine wie zu einem Staube zerstößt und Haine und Götzenheiligtümer nicht mehr stehen bleiben.
18329JesajaJes232710Denn die feste Stadt wird wüste stehen, die prunkvolle wird verlassen und aufgegeben werden wie die Wüste; daselbst wird das Kalb weiden, sich lagern und deren Höhen abweiden.
18330JesajaJes232711In der Dürre sollen ihre Ernten zertreten werden, Weiber werden kommen, sie zu lehren, denn es ist ein unverständiges Volk; deswegen wird sich seiner sein Schöpfer nicht erbarmen, und der es gebildet, seiner nicht schonen.
18331JesajaJes232712Und es wird geschehen: An jenem Tage wird der Herr ein Ernteklopfen halten vom Rinnsal des Stromes bis an den Bach Ägyptens und ihr werdet versammelt werden, Söhne Israels! Einer zum andern.
18332JesajaJes232713Und es wird geschehen: An jenem Tage wird mit der großen Posaune geblasen werden, dann werden die Verlorenen aus dem Lande der Assyrier und die Verstoßenen im Lande Ägypten kommen und werden den Herrn anbeten auf dem heiligen Berge in Jerusalem.
18333JesajaJes23281Wehe der Krone des Hochmutes, den Trunkenen Ephraims, der welkenden Blume seines Rühmens, denen, die auf dem Gipfel des üppigsten Tales waren, taumelnd von Wein.
18334JesajaJes23282Sehet, stark und gewaltig kommt der Herr, wie ein Hagelsturm, wie ein zerschmetternder Wirbelwind, wie der Anprall vieler reißender Gewässer, die weithin Erde überströmen.
18335JesajaJes23283Mit Füßen wird zertreten die Hochmutskrone der Trunkenen Ephraims.
18336JesajaJes23284Und der abwelkenden Blume, der Herrlichkeit seines Rühmens, die auf dem Gipfel des üppigen Tales ist, wird es ergehen wie einer Frühfeige, bevor die Herbstreise kommt: hat sie jemand erblickt, so ergreift er sie sogleich und verzehrt sie.
18337JesajaJes23285An jenem Tage wird der Herr der Heerscharen die Krone der Herrlichkeit und der Jubelkranz für die Übriggebliebenen seines Volkes sein
18338JesajaJes23286und Geist des Rechtes dem, der zu Gericht sitzt, und Stärke denen, die aus dem Kriege zum Tore heimkehren.
18339JesajaJes23287Doch auch diese sind sinnlos vor Wein und taumeln vor Trunkenheit; Priester und Prophet sind sinnlos vor Trunkenheit, übermannt vom Weine, taumeln in Trunkenheit, verstehen den Seher nicht, wissen um kein Recht.
18340JesajaJes23288Denn alle Tische sind voll von Gespei und Unrat, so dass kein Platz mehr ist.
18341JesajaJes23289Wen will er Erkenntnis lehren? Und wem seine Lehre vernehmlich machen? Den von der Milch Entwöhnten, den von der Mutterbrust Genommenen?
18342JesajaJes232810Denn: Befehl und wieder Befehl, Befehl und wieder Befehl, Harren und wieder Harren, Harren und wieder Harren, bald hier ein wenig, bald dort ein wenig.
18343JesajaJes232811Denn mit Lippengemurmel und in einer fremden Sprache wird er zu diesem Volk reden!
18344JesajaJes232812Er sprach zu ihm: Dies ist meine Ruhe, erquicket die Müden, dies ist meine Erquickung; aber sie wollten nicht hören.
18345JesajaJes232813Und es wird ihnen das Wort vom Herrn zuteil: Immer Befehl und wieder Befehl, immer Befehl und wieder Befehl, Harren und wieder Harren, Harren und wieder Harren, bald hier ein wenig, bald dort ein wenig, dass sie hingehen und rücklings fallen, zerschmettert, verstrickt und gefangen werden.
18346JesajaJes232814Daher höret das Wort des Herrn, ich Männer des Spottes! Die ihr über mein Volk zu Jerusalem herrscht.
18347JesajaJes232815Denn ihr habt gesagt: Wir haben einen Bund mit dem Tode geschlossen und einen Vertrag mit der Unterwelt gemacht. Wenn die Geißel überflutend daherfährt, wird sie uns nicht treffen; denn wir haben die Lüge zu unserer Hoffnung gemacht und sind durch die Lüge geschützt.
18348JesajaJes232816Darum spricht der Herr, Gott, also: Sehet, ich lege in Sions Grundfesten einen Stein, einen bewährten Stein, einen kostbaren Eckstein, der auf festem Grunde liegt; wer glaubt, soll nicht eilen!
18349JesajaJes232817Und ich werde zum Gewicht das Recht und die Gerechtigkeit zum Maße machen und der Hagel wird die Hoffnung auf die Lüge vernichten und das Wehr werden Wasser hinwegschwemmen.
18350JesajaJes232818Und euer Bund mit dem Tode soll vernichtet werden und euer Vertrag mit der Unterwelt keine Geltung haben; wenn die Geißel flutend daherfährt, wird sie euch niederschlagen.
18351JesajaJes232819Wann immer sie daherfährt, wird sie euch hinwegraffen; denn früh morgens wird sie kommen, bei Tag und bei Nacht, und nur Drangsal allein wird euch lehren, die Ankündigung zu verstehen.
18352JesajaJes232820Denn zu eng wird das Bett dann sein, so dass einer herabfällt; und das Oberkleid so kurz, dass es beide nicht bedecken kann.
18353JesajaJes232821Denn wie auf dem Berge der Teilungen wird der Herr sich erheben und wie im Tale zu Gabaon zürnen, dass er sein Werk vollbringe, sein befremdliches Werk; dass er kein Werk wirke, ungewöhnlich ist sein Werk vor ihm.
18354JesajaJes232822Und jetzt treibet nicht Gespött, dass eure Bande nicht noch fester geschlungen werden; denn ich habe von einer Vertilgung und Vernichtung gehört, die der Herr, der Gott der Heerscharen, über die ganze Erde beschlossen hat.
18355JesajaJes232823Vernehmet und höret meine Stimme, merket auf und höret auf meine Rede!
18356JesajaJes232824Pflügt etwa der Pflüger den ganzen Tag, um zu säen, durchfurcht und eggt er seinen Acker immerfort?
18357JesajaJes232825Wird er nicht, wenn er dessen Fläche geebnet, Dill ausstreuen, Kümmel auswerfen und Weizen reihenweis legen; und Gerste, Hirse und Spelt an seinen Rand?
18358JesajaJes232826Und er unterweist ihn zum Rechten, und sein Gott belehrt ihn.
18359JesajaJes232827Denn Dill wird nicht mit dem Dreschschlitten ausgedroschen, noch geht das Dreschrad über den Kümmel, sondern mit einem Stabe klopft man den Dill aus und den Kümmel mit einem Stecken.
18360JesajaJes232828Brotkorn aber wird zermalmt; jedoch drischt der Drescher es nicht immerfort, noch lässt er über dasselbe beständig das Wagenrad rollen oder es durch seiner Tiere Hufe zertreten.
18361JesajaJes232829Und dies ging von dem Herrn, dem Gott der Heerscharen aus, dass er seine Ratschlüsse wunderbar mache und seine Gerechtigkeit verherrliche!
18362JesajaJes23291Wehe Ariel, Ariel, Stadt, die David eroberte! Ist ein Jahr zum Jahr gefügt und haben die Feste ihren Umlauf vollendet,
18363JesajaJes23292so werde ich Ariel ringsum mit einem Walle einschließen und es wird trauern und jammern und wird mir sein wie Ariel.
18364JesajaJes23293Da werde ich dich umlagern rings im Kreise und einen Wall wider dich aufwerfen und Bollwerke zur Belagerung gegen dich aufrichten.
18365JesajaJes23294Du wirst niedergebeugt werden, von dem Boden her reden und von der Erde her wird man deine Rede hören; deine Stimme wird der eines Gespenstes von dem Boden her gleichen und aus dem Staube wird deine Rede flüstern.
18366JesajaJes23295Die Menge derer, die dich bedrücken, soll wie dünner Staub sein; die Menge derer, die gegen dich Gewalt gebrauchen, wie verwehende Asche;
18367JesajaJes23296und dies wird plötzlich, eilends geschehen. Von dem Herrn der Heerscharen wird die Heimsuchung erfolgen mit Donner, Erdbeben und großem Gedröhn, mit Wirbelwind und Sturm und der Glut verzehrenden Feuers.
18368JesajaJes23297Und wie das Bild eines nächtlichen Traumgesichtes wird die Menge aller Völker sein, welche wider Ariel kämpften und alle, die wider dasselbe stritten, es belagerten und Gewalt wider dasselbe gebrauchten.
18369JesajaJes23298Und wie der Hungrige träumt, er esse, dann aber, wenn er aufwacht, sich leer fühlt; und wie der Durstige träumt, er trinke, aber wenn er aufwacht, noch matt und durstig ist und sich leer fühlt: so wird es der Menge aller Völker ergehen, die wider den Berg Sion gekämpft haben.
18370JesajaJes23299Starret und staunet, wanket und schwanket; werdet betäubt und nicht von Wein, taumelt und nicht von Trunkenheit.
18371JesajaJes232910Denn der Herr hat über euch den Geist tiefen Schlafes ausgegossen, verschließt eure Augen, umschleiert die Propheten und eure Fürsten, die Gesichte schauen.
18372JesajaJes232911Und die Offenbarung von dem allem ist euch wie die Worte eines versiegelten Buches; man gibt es einem, der des Lesens kundig ist du sagt: Lies es! er aber antwortet: Ich kann nicht, denn es ist versiegelt.
18373JesajaJes232912Und gibt man das Buch einem, der des Lesens unkundig ist und sagt ihm: Lies! So antwortet er: Ich kenne die Buchstaben nicht.
18374JesajaJes232913Und der Herr sprach: Weil dies Volk mir mit seinem Munde naht und mit seinen Lippen mich ehrt, sein Herz aber fern von mir ist und sie mich verehren nach Menschensatzung und Menschenlehren,
18375JesajaJes232914darum siehe, werde ich ferner dies Volk in Erstarren versetzen durch ein großes und erstaunliches Wunder; denn die Weisheit soll von seinen Weisen verschwinden und die Einsicht seiner Verständigen soll vergehen.
18376JesajaJes232915Wehe euch, die ihr verschlossenen Herzens seid, um euern Anschlag vor dem Herrn zu verbergen; ihr Tun ist im Finstern und sie sprechen: Wer sieht und wer weiß um uns?
18377JesajaJes232916Verkehrt ist dieses euer Denken! Gleich als ob der Ton wider den Töpfer plante und das Werk zu seine Meister sagte: Du hast mich nicht gemacht! Und das Bildwerk zu seinem Bildner spräche: Du hast keine Einsicht!
18378JesajaJes232917Wird nicht bald noch und in kurzer Frist der Libanon sich zum Karmel wandeln und der Karmel für eine Waldhöhe geachtet werden?
18379JesajaJes232918An jenem Tage werden die Tauben die Worte des Buches hören und aus Finsternis und Dunkel werden die Augen der Blinden hervorschauen.
18380JesajaJes232919Und die Sanftmütigen werden sich aufs neue des Herrn freuen und die Armen in dem heiligen Israels frohlocken.
18381JesajaJes232920Denn dahin ist der Vergewaltiger, vertilgt ist der Spötter und ausgerottet sind alle, die für das Unrecht Wache hielten,
18382JesajaJes232921welche die Menschen zur Sünde in Worte verleiteten, dem Kläger im Tore Hinterlist bereiteten und straflos abwichen vom Rechte.
18383JesajaJes232922Darum spricht der Herr, er, welcher Abraham erlöst hat, zum Hause Jakob: Also nun wird Jakob nicht zuschanden, noch sein Angesicht jetzt schamrot werden,
18384JesajaJes232923sondern wenn es seine Kinder, das Werk meiner Hände, in seiner Mitte meinen Namen heiligen sieht, so werden sie den Heiligen Jakobs heilig halten und den Gott Israels verkünden.
18385JesajaJes232924Dann werden die, welche verwirrten Geistes waren, Einsicht erlangen und die Widerspenstigen das Gesetz lernen.
18386JesajaJes23301Wehe euch, ihr abtrünnigen Söhne,1spricht der Herr, die ihr einen Plan betreibt, aber nicht auf mein Geheiß, und ein Gewebe anzettelt, aber nicht durch meinen Geist, damit ihr Sünde auf Sünde häuft!
18387JesajaJes23302die ihr hinab nach Ägypten zieht, und meinen Mund nicht fragt, Hilfe hoffend von der Stärke Pharaos, Hoffnung setzend auf den Schatten Ägyptens.
18388JesajaJes23303Es wird euch die Stärke Pharaos zur Beschämung gereichen und das Vertrauen auf Ägyptens Schatten zur Schmach!
18389JesajaJes23304Denn sind deine Fürsten auch in Tanis und dringen deine Boten bis nach Hanes,
18390JesajaJes23305so werden doch alle zuschanden wegen des Volkes, das ihnen nicht nützen kann; jene bringen ihnen keine Hilfe und keinen Nutzen, sondern Beschämung und Beschimpfung.
18391JesajaJes23306Last über die Lasttiere des Südens. In einem Lande der Trübsal und Angst, wo Löwen und Löwinnen weilen, Nattern und fliegende Basilisken, führen sie auf dem Rücken der Lasttiere ihre Reichtümer und auf den Höckern der Kamele ihre Schätze zu einem Volke, das ihnen nichts wird nützen können.
18392JesajaJes23307Denn eitel und nichtig wird die Hilfe Ägyptens sein; darum rief ich über dasselbe aus: Es ist nur Aufgeblasenheit, bleibe in Ruhe!
18393JesajaJes23308Nun also gehe hin und schreibe es ihm auf eine Tafel und trage es sorgfältig in ein Buch ein, dass es für die Folgezeit zum Zeugnisse bleibe bis in Ewigkeit!
18394JesajaJes23309Denn es ist ein Volk, das zum Zorne reizt, lügnerische Söhne, Söhne, die das Gesetz Gottes nicht hören wollen,
18395JesajaJes233010die zu den Sehern sprechen: „Sehet nicht! Und zu den Schauenden: Erschauet uns nicht das, was Recht ist; saget uns, was uns gefällt, erschauet und Täuschung!
18396JesajaJes233011Schaffet weg von mir den Weg, entfernet von mir den Pfad, es weiche von unserm Angesichte der Heilige Israels!“
18397JesajaJes233012Deshalb spricht der Heilige Israels also: Weil ihr dieses Wort verworfen und auf Gewalt und Empörung vertraut und euch darauf gestützt habt,
18398JesajaJes233013deswegen wird euch diese Verschuldung wie ein Riss werden, der den Einsturz droht, und wie eine baufällige Stelle an einer hohen Mauer; denn plötzlich erfolgt, während man es nicht erwartet, ihr Zusammensturz.
18399JesajaJes233014Und sie bricht in Trümmer, wie wenn ein Töpfergeschirr durch gewaltsamen Stoß zerschmettert wird, und man wird von seinen Stücken nicht eine Scherbe finden, in der man ein Feuerchen vom Herde holen oder ein wenig Wasser aus der Zisterne schöpfen könnte.
18400JesajaJes233015Denn so spricht Gott, der Herr, der Heilige Israels: Wenn ihr umkehrt und ruhig bleibt, so werdet ihr gerettet werden; in Stille und Vertrauen besteht eure Stärke. Aber ihr habt nicht gewollt.
18401JesajaJes233016Ihr sprachet: „Nein, sondern zu den Rossen wollen wir flüchten,“ darum sollt ihr euch auch flüchten; „auf schnelle Läufer wollen wir steigen!“ darum sollen eure Verfolger schneller laufen.
18402JesajaJes233017tausend werden vor eines einzigen Dräuen fliehen und vor dem Dräuen von fünf werdet ihr fliehen, bis ihr verlassen dasteht wie ein Mastbaum auf Bergesgipfel und wie ein Feldzeichen auf dem Hügel.
18403JesajaJes233018Deswegen harrt der Herr, dass er sich eurer erbarme, und deshalb erhebt er sich, euch schonend; denn der Herr ist ein Gott des Rechtes; glückselig alle, die auf ihn harren.
18404JesajaJes233019Denn in Sion wird das Volk wohnen, zu Jerusalem; du wirst nicht ferner weinen, gewiss, er wird sich deiner erbarmen; wenn du um Hilfe rufst, wird er dir antworten, sobald er es vernommen.
18405JesajaJes233020Und der Herr wird euch wohl schmales Brot und kärgliches Wasser geben; aber er wird nicht mehr zulassen, dass dein Lehrer sich von dir entferne, und deine Augen werden deinen Unterweiser sehen.
18406JesajaJes233021Deine Ohren werden das Wort hören, mit dem er hinter dir her mahnen wird: „Dies ist der Weg, wandelt darauf und weichet weder zur Rechten noch zur Linken ab!“
18407JesajaJes233022Dann wirst du den silbernen Überzug deiner geschnitzten Götzen und die goldene Bekleidung deines Gußbildes entweihen und wirst sie wegwerfen wie den Unflat einer Blutflüssigen und dazu sagen: Hinaus!
18408JesajaJes233023Dann wird deiner Aussaat Regen zuteil werden, wo du immer das Land besäest, das Brot deiner Feldfrüchte wird sehr reichlich und fett sein und auf deinem Besitztum wird an jenem Tage das Lamm weithin weiden.
18409JesajaJes233024Und deine Stiere und Eselsfüllen, die das Land bearbeiten, werden wohlgemischtes Mengfutter fressen, so wie es auf der Tenne geworfelt wird.
18410JesajaJes233025Und auf jedem hohen Berge und auf jedem erhabenen Hügel werden Bäche strömender Wasser sein am Tage des Hinmordens vieler, wenn die Türme hinstürzen.
18411JesajaJes233026Und das Licht des Mondes wird gleich dem Sonnenlicht sein und das Sonnenlicht siebenfach scheinen wie das Licht von sieben Tagen, zur Zeit, wo der Herr die Wunde seines Volkes verbindet und die Schäden seiner Schläge heilt.
18412JesajaJes233027Siehe, der Name des Herrn kommt von fern, brennend ist sein Zorn und schwer zu tragen, seine Lippen sind voll Grimm und seine Zunge wie verzehrendes Feuer;
18413JesajaJes233028sein Odem ist wie ein Waldstrom, der bis zur Mitte des Halses hinaufflutet, die Völker zu vernichten, und wie ein Zaum der Irreführung, welcher im Gebiss der Völker liegt.
18414JesajaJes233029Da werdet ihr singen wie in der geheiligten Festesnacht und euer Herz wird sich freuen, wie wenn man mit Flötenspiel hinzieht, auf den Berg des Herrn zu gehen, zum Starken Israels.
18415JesajaJes233030Und der Herr wird seine majestätische Stimme hören lassen und die Schrecken seines Armes zeigen unter zornigem Dräuen und aufloderndem, verzehrendem Feuer, wird zerschmettern unter Sturm und Hagelwetter.
18416JesajaJes233031Denn vor der Stimme des Herrn wird Assur erbeben, wenn ihn die Rute trifft.
18417JesajaJes233032Und das Niederfahren der Rute auf ihn wird fest beschlossen sein und der Herr wird sie auf ihn niederfallen lassen unter Paukenschall und Harfenspiel, in auserlesenen Kämpfen wird er sie niederwerfen.
18418JesajaJes233033Denn von ehegestern her ist ein Topheth bereitet, von dem Könige zubereitet, tief und weit. Seine Nahrung ist Feuer und Holz in Fülle, der Odem des Herrn setzt es in Brand wie ein Schwefelstrom.
18419JesajaJes23311Wehe denen, die nach Ägypten um Hilfe hinabziehen, die auf Rosse ihre Hoffnung setzen1und auf Wagen ihr Vertrauen, dass ihrer viele sind, auf Reiter, dass sie sehr stark sind; und die nicht auf den Heiligen Israels ihr Vertrauen setzen und den Herrn nicht suchen.
18420JesajaJes23312Und doch ist er weise, er lässt Unglück herbeikommen und lässt seine Worte nicht unwirksam bleiben; er wird sich wider das Haus der Frevler erheben und wider die Hilfe der Übeltäter.
18421JesajaJes23313Ägypten ist ein Mensch und nicht Gott und ihre Rosse sind Fleisch und nicht Geist; der Herr wird mit seiner Hand winken und zusammen stürzt der Helfer und der, dem Hilfe geleistet wird, fällt und alle kommen zumal um.
18422JesajaJes23314Denn so spricht der Herr zu mir: Wie wenn der Löwe, der junge Löwe, brüllt über seiner Beute und es kommt eine Schar von Hirten gegen ihn, so fürchtet er sich nicht vor ihrem Geschrei und bebt nicht vor ihrer Menge: so wird der Herr der Heerscharen niedersteigen, um auf dem Berge Sion und auf dessen Hügel zu kämpfen.
18423JesajaJes23315Wie flatternde Vögel, so wird der Herr der Heerschare Jerusalem schützen, schirmend, befreiend, schonend und rettend.
18424JesajaJes23316Kehret um, wie ihr tief abgewichen seid, Söhne Israels.
18425JesajaJes23317Denn an jenem Tage wird jedermann seine silbernen Götzen und seine goldenen Götzen wegwerfen, die euch eure Hände zur Sünde gemacht haben,
18426JesajaJes23318und Assur wird fallen, aber nicht durch Mannesschwert, nicht das Schwert von Menschen wird ihn verschlingen, nicht vor der Schärfe des Schwertes wird er fliehen; und seine Jünglinge werden dienstbar werden.
18427JesajaJes23319seine Stärke wird vor Schrecken vergehen und seine flüchtigen Fürsten werden beben, spricht der Herr, dessen Feuer in Sion ist, dessen Glutofen in Jerusalem.
18428JesajaJes23321Siehe, in Gerechtigkeit wird der König herrschen und die Fürsten werden nach dem Rechten gebieten.
18429JesajaJes23322Ein jeder wird sein wie ein vor dem Winde Geborgener, wie ein vor dem Sturme Geschützter, wie Wasserbäche bei der Dürre, wie der Schatten eines überhängenden Felsens in der Wüste.
18430JesajaJes23323Nicht werden die Augen der Sehenden im Dunkel sein und das Ohr der Hörenden wird sorgfältig aufhorchen.
18431JesajaJes23324Der Toren Herz wird Einsicht erkennen und der Stammler Zunge hurtig und deutlich reden.
18432JesajaJes23325Nicht mehr wird der Tor Fürst genannt noch der Arglistige mehr ein Vornehmer genannt werden;
18433JesajaJes23326denn ein Tor redet Törichtes und sein Herz verübt Frevel, Heuchelei zu vollführen und gegen den Herrn trüglich zu reden, die Seele des Hungernden darben zu lassen und dem Durstigen den Trank zu rauben.
18434JesajaJes23327Des Arglistigen Listen sind sehr böse, denn sein Sinnen geht darauf, die Sanftmütigen durch Lügenreden zugrunde zu richten, auch wenn der Arme sein Recht darlegt.
18435JesajaJes23328Aber der Fürst wird auf das denken, was eines Fürsten würdig ist, und er wird über den Führern stehen.
18436JesajaJes23329Ihr vornehmen Frauen, auf und höret meine Stimme! Ihr sorglosen Töchter, vernehmet meine Rede!
18437JesajaJes233210Den nach Jahr und Tag werdet ihr, sorglos Vertrauende, geängstigt werden, weil die Weinlese vernichtet ist, keine Lese mehr kommen wird.
18438JesajaJes233211Erschrecket, ihr vornehmen Frauen, werdet besorgt, ihr Sorglosen; leget den Schmuck ab und werdet schamrot, umgürtet eure Lenden!
18439JesajaJes233212Schlaget an eure Brust ob der lieblichen Landschaft, ob des fruchtbaren Weinberges!
18440JesajaJes233213Auf dem Boden meines Volkes werden Dornen und Disteln aufgehen, wie viel mehr noch auf allen Häusern der aufjauchzenden Stadt.
18441JesajaJes233214Denn die Paläste werden verlassen sein, die volkreichen Städte öde; dichteste Finsternis lagert sich über die Höhlen auf immer, eine Freude für die Waldesel, eine Weide der Herden,
18442JesajaJes233215bis der Geist aus der Höhe über uns ausgegossen wird. Dann wird die Wüste zum Karmel und der Karmel wird dem Walde gleich geachtet.
18443JesajaJes233216Und in der Wüste wird das Recht wohnen und die Gerechtigkeit wird auf dem Karmel thronen.
18444JesajaJes233217Und das Werk der Gerechtigkeit wird Friede sein, die Frucht der Gerechtigkeit Ruhe und Sicherheit immerdar.
18445JesajaJes233218Dann wird mein Volk in der Lieblichkeit des Friedens, in sicheren Wohnstätten, in reichgesegneter Ruhe wohnen.
18446JesajaJes233219Aber Hagel beim Niederstürzen des Waldes und in Niedrigkeit wird die Stadt dahinsinken.
18447JesajaJes233220Glückselig ihr, die ihr an allen Gewässern säet und die Füße der Rinder und Esel frei dahingehen lasset!
18448JesajaJes23331Wehe dir, du Räuber! Wirst nicht auch du beraubt werden? Du Verächter! Wirst du nicht auch selbst verachtet werden? Wenn du deinen Raub vollendet, so wirst du beraubt werden; wenn du, müde geworden, vom Verhöhnen ablassen wirst, wirst du verhöhnt werden.
18449JesajaJes23332Herr! erbarme dich unser, denn auf dich harren wir; sei unser Arm früh morgens und unser Heil zur Zeit der Drangsal.
18450JesajaJes23333Vor der Stimme des Engels fliehen die Völker; wenn du dich erhebst, zerstreuen sich die Nationen.
18451JesajaJes23334Und eure Beute wird gesammelt werden, wie man Heuschrecken sammelt, wie wenn die Gräben mit ihnen angefüllt wären.
18452JesajaJes23335Erhöht ist der Herr, denn er wohnt in der Höhe, er hat Sion mit Recht und Gerechtigkeit erfüllt.
18453JesajaJes23336Und es wird Treue herrschen zu deiner Zeit, Schätze des Heils, der Weisheit und Erkenntnis; die Furcht des Herrn, dies ist kein Schatz.
18454JesajaJes23337Siehe, die Sehenden jammern draußen, die Friedensboten weinen bitterlich.
18455JesajaJes23338Öde liegen die Straßen, der Wanderer zieht nicht mehr des Weges; man bricht den Bund, er hat die Städte niedergeworfen, der Menschen nicht geachtet.
18456JesajaJes23339Es trauert und schmachtet das Land dahin, beschämt steht der Libanon da und ist befleckt, der Saron ist wie eine Wüste geworden und Basan und Karmel sind entlaubt.
18457JesajaJes233310Nun werde ich aufstehen, spricht der Herr, nun mich erheben, nun mich aufrichten!
18458JesajaJes233311Glut werdet ihr empfangen und Stoppeln gebären, euer Grimm wird euch wie Feuer vertilgen.
18459JesajaJes233312Und die Völker werden der Asche nach dem Brande gleich sein, wie Dornen für das Feuer zusammengeschichtet, verbrannt werden.
18460JesajaJes233313Höret ihr, die ihr fern seid, was ich getan habe; erkennet, ihr Nahen, meine Stärke!
18461JesajaJes233314Bestürzt sind die Sünder in Sion, Zittern erfasst die Heuchler: Wer wird von euch mit dem verzehrenden Feuer zusammenwohnen können, wer von euch zusammenwohnen mit ewigen Gluten?“
18462JesajaJes233315Wer in Gerechtigkeit wandelt und Wahrheit redet, wer Gewinn aus Bedrückung verschmäht und wessen Hand alle Bestechung fernhält, wer sein Ohr verstopft, um von Bluttat nicht zu hören, und seine Augen schließt, um nichts Böses zu sehen,
18463JesajaJes233316der wird auf Höhen wohnen, Felsenfesten werden seine Hochburg sein; Brot ist ihm gegeben und seine Wasser sind unversieglich.
18464JesajaJes233317Den König in seiner Herrlichkeit werden seine Augen sehen und das Land weithin schauen.
18465JesajaJes233318Dein Herz wird die Schreckenszeit erwägen. Wo ist nun der Weise, wo der Ausleger der Worte des Gesetzes, wo der Lehrer der Kleinen?
18466JesajaJes233319Das schamlose Volk siehst du nicht mehr, das Volk von dunkler Rede, so dass du dessen wortreiche Zunge nicht verstehen kannst, das keine Weisheit besitzt.
18467JesajaJes233320Blicke auf Sion, die Stadt unserer Festfeier! Deine Augen werden Jerusalem schauen als eine reiche Wohnung, als ein Zelt, das nimmermehr abgebrochen werden kann, dessen Pflöcke in Ewigkeit nicht herausgenommen werden, von essen Seilen keines reißt.
18468JesajaJes233321Denn dort allein verherrlicht sich unser Herr, eine Stätte der Flüsse, da sind sehr breite und weite Ströme, kein Ruderschiff durchschneidet sie und kein großes Kriegsschiff fährt durch dieselben hin.
18469JesajaJes233322Denn der Herr ist unser Richter, der Herr unser Gesetzgeber, der Herr unser König, er wir uns erretten.
18470JesajaJes233323Schlaff hängen deine Taue und halten nicht stand, so dass du an deinem Mastbaume die Flagge nicht ausbreiten kannst; dann teilt man Beute in Menge, selbst Lahme machen Beute.
18471JesajaJes233324Und kein Nachbar sagt: Ich bin schwach! Von dem Volke, das darin wohnt, wird die Schuld hinweggenommen.
18472JesajaJes23341Kommet herzu, ihr Völker, und höret, und ihr Nationen, merket auf; es höre die Erde und ihre Fülle, der Erdkreis und all sein Sprossen!
18473JesajaJes23342Denn der Grimm des Herrn ergeht über alle Völker, sein Zorn über alle ihre Kriegsmacht, er tötet sie und gibt sie zur Tötung hin.
18474JesajaJes23343Ihre Erschlagenen werden hingeworfen und von ihren Leichnamen steigt Gestank auf, die Berge zergehen von ihrem Blute.
18475JesajaJes23344Und das ganze Himmelsheer zergeht und wie ein Buch werden die Himmel zusammengerollt, all ihr Heer fällt dahin, wie ein Blatt vom Weinstock und vom Feigenbaum abfällt.
18476JesajaJes23345Denn mein Schwert ist trunken geworden im Himmel; siehe, es fährt hernieder auf Idumäa und auf das Volk meiner Schlachtung zum Strafgerichte.
18477JesajaJes23346Das Schwert des Herrn ist voll Blut, gesättigt von Fett, vom Blute der Lämmer und Böcke, vom Blute der feisteten Widder; denn ein Opfer hält der Herr in Bosra, ein großes Schlachten im Lande Edom.
18478JesajaJes23347Es stürzen Einhörner mit ihnen und Stiere mit den Mächtigen, trunken wird ihr Land von Blut und ihr Boden vom Fett der Feisten.
18479JesajaJes23348Denn es ist der Tag der Rache des Herrn, das Jahr der Vergeltungen, um Sion Recht zu schaffen.
18480JesajaJes23349Da wandeln sich seine Ströme in Pech und sein Boden in Schwefel, sein Land wird zu brennendem Pech.
18481JesajaJes233410Tag und Nacht wird es nicht erlöschen, ewig wird sein Rauch emporsteigen; von Geschlecht zu Geschlecht wird es wüste bleiben, von Ewigkeit zu Ewigkeit wird niemand es durchwandern.
18482JesajaJes233411Pelikan und Igel nehmen es in Besitz, Ibis und Rabe hausen daselbst; man spannt darüber die Meßschnur aus, um es zu vernichten, das Richtbeil, um es zu veröden.
18483JesajaJes233412Seine Edeln sind nicht mehr daselbst; sie rufen sehr nach einem Könige, alle seine Fürsten sind dahin!
18484JesajaJes233413In seinen Häusern schießen Dornen und Nesseln auf und Hagedornen in seinen Festen, es wird zum Lager für Drachen und zur Weide für Strauße.
18485JesajaJes233414Böse Geister und Ungetüme begegnen sich da, Zottige heulen einander zu, dort beherbergt das Nachtgespenst und findet seine Ruhe.
18486JesajaJes233415Dort hat der Igel seine Höhle, nährt seine Jungen,, wühlt umher und hegt sie in ihrem Schatten; dort versammeln sich die Geier zueinander.
18487JesajaJes233416Forschet emsig im Buche des Herrn und leset! keines von diesen Dingen bleibt aus, keines vermisst das andere; denn was aus meinem Munde kommt, hat er befohlen, und sein geist selber ist es, der es zusammengebracht hat.
18488JesajaJes233417Er selbst hat ihnen das Los geworfen und seine Hand es ihnen zum Maßteil gegeben, auf ewig werden sie es innehaben und von Geschlecht zu Geschlecht darin hausen.
18489JesajaJes23351Es wird sich die Öde und Wüste freuen und aufjubeln die Einöde und blühen wie eine Lilie.
18490JesajaJes23352Üppig wird sie sprossen und jauchzend und frohlockend aufjubeln; des Libanons Herrlichkeit ist ihr verliehen, die Pracht des Karmel und Saron; sie werden die Herrlichkeit des Herrn schauen und den Glanz unseres Gottes.
18491JesajaJes23353Stärket die laffen Hände und kräftiget die wankenden Kniee!
18492JesajaJes23354Saget den Kleinmütigen: Seid getrost und fürchtet nicht; sehet, euer Gott selber wird kommen und euch erretten.
18493JesajaJes23355Dann werden die Augen der Blinden geöffnet und die Ohren der Tauben aufgetan werden,
18494JesajaJes23356dann wird der Lahme wie ein Hirsch springen und die Zunge der Stummen wird gelöst werden; denn aufgebrochen sind in der Wüste Wasser und Ströme in der Öde.
18495JesajaJes23357Und das dürre Land wird zum See und der lechzende Boden zu Wasserquellen; in den Höhlen, in denen zuvor Drachen lagerten, sprossen grünes Rohr und Schilf.
18496JesajaJes23358Und ein Weg wird daselbst sein und eine Straße, heilige Straße wird sie heißen; kein Unreiner wird auf ihr wandeln, sie wird euch ein gerader Weg sein, so dass selbst Törichte auf ihm nicht irregehen.
18497JesajaJes23359Nicht wird ein Löwe dort sein und kein wildes Tier dorthin kommen noch daselbst angetroffen werden, sondern die Erlösten werden darauf wallen.
18498JesajaJes233510Und die vom Herrn Erlösten werden heimkehren und nach Sion ziehen unter Lobgesang; ewige Freude krönt ihr Haupt, Wonne und Freude erlangen sie, es fliehen Schmerz und Jammer!
18499JesajaJes23361Und es geschah im vierzehnten Jahre des Königs Ezechias, dass Sennacherib, der König von Assyrien, heraufzog gegen alle befestigten Städte Judas und sie einnahm.
18500JesajaJes23362Und der König von Assyrien sandte Rabsakes von Lachis aus nach Jerusalem wider den König Ezechias mit starker Heeresmacht und dieser hielt an bei der Wasserleitung des oberen Teiches an dem Wege zum Walkerfelde.
18501JesajaJes23363Da ging Eliakim zu ihm hinaus, der Sohn des Helkias, der über das königliche Haus gesetzt war, und Sobna, der Schreiber, und Joahe, der Sohn Asaphs, der Schreiber der Jahrbücher.
18502JesajaJes23364Und Rabsakes sprach zu ihnen: meldet dem Ezechias: So spricht der Großkönig, der König von Assyrien: Was ist das für ein Vertrauen, mit dem du dich trägst?
18503JesajaJes23365Oder auf welchen Plan und auf welche Macht hin schickst du dich zur Empörung an? Auf wen setzest du deine Zuversicht, dass du von mir abtrünnig geworden bist?
18504JesajaJes23366Siehe, du vertraust auf jenen zerknickten Rohrstab, auf Ägypten, der dem, welcher sich auf ihn lehnt, in die Hand fährt und sie durchbohrt; so ist Pharo, der König von Ägypten, für alle, die auf ihn vertrauen.
18505JesajaJes23367Und wenn du mir antwortest: Auf den Herrn, unsern Gott, vertrauen wir; ist dies nicht gerade der, dessen Höhen und Altäre Ezechias abgeschafft hat, während er Juda und Jerusalem befahl: Vor diesem Altare sollt ihr anbeten?
18506JesajaJes23368Und nun ergib dich meinem Herrn, dem König von Assyrien! So werde ich dir zweitausend Rosse geben und du wirst deinerseits keine Reiter dazu aufbringen können.
18507JesajaJes23369Und wie wirst du den Anblick eines Vorstehers auch nur eines einzigen Orts, eines von den geringsten Knechten eines Herrn aushalten können? Vertraust du aber auf Ägypten, auf dessen Wagen und Reiter,
18508JesajaJes233610bin ich denn etwa ohne den Herrn wider dieses Land herangezogen, es zu verheeren? Der Herr hat zu mir gesprochen: Ziehe hinauf gegen dieses Land und verheere es!
18509JesajaJes233611Da sprachen Eliakim und Sobna und Joahe zu Rabsakes: Rede doch zu deinen Knechten in syrischer Sprache, denn wir verstehen dieselbe; und rede nicht zu uns auf jüdisch vor den Ohren des Volkes, das auf der Mauer ist.
18510JesajaJes233612Rabsakes aber antwortete ihnen: Hat mich etwa mein Herr an deinen Herrn und an dich gesandt, alle diese Worte zu reden, und nicht vielmehr an die Männer, welche auf der Mauer sitzen, um ihren Kot zu essen und ihren Harn mit euch zu trinken?
18511JesajaJes233613Und Rabsakes trat hin und rief mit lauter Stimme auf jüdisch und sprach: Höret die Worte des Großkönigs, des Königs von Assyrien!
18512JesajaJes233614So spricht der König: Lasset euch nicht von Ezechias täuschen, denn er wird euch nicht retten können.
18513JesajaJes233615Und lasset euch durch Ezechias nicht auf den Herrn vertrösten, wenn er spricht: Der Herr wird uns sicherlich retten und diese Stadt wird nicht in die Hand des Königs von Assyrien gegeben werden.
18514JesajaJes233616Höret nicht auf Ezechias! Denn so spricht der König von Assyrien: Machet mit mir Frieden und Freundschaft und begebet euch heraus zu mir, so sollt ihr ein jeder von seinem Weinstock genießen und von seinem Feigenbaum und ein jeder das Wasser aus seinem Brunnen trinken,
18515JesajaJes233617bis ich komme und euch in ein Land führe, das euerm Lande gleich ist, ein Land von Getreide und Wein, ein Land von Brotkorn und Weinbergen.
18516JesajaJes233618Lasset euch durch Ezechias nicht irre machen, wenn er sagt: Der Herr wird uns retten! Haben den die Götter der Völker, auch nur einer von ihnen, sein Land vor der Hand des Königs von Assyrien gerettet?
18517JesajaJes233619Wo ist der Gott von Emath und Arphad? Wo ist der Gott von Sepharvaim? Haben sie Samaria aus meiner Hand errettet?
18518JesajaJes233620Welcher ist unter allen Göttern dieser Länder, der sein Land aus meiner Hand errettet hätte, dass der Herr Jerusalem aus meiner Hand retten sollte?
18519JesajaJes233621Jene aber schwiegen still und entgegeneten ihm kein Wort, den der König hatte ihnen befohlen und gesagt: Antwortet ihm nicht.
18520JesajaJes233622Da kehrten Eliakim, der Sohn des Helkias, der über das königliche Haus gesetzt war, und Sobna, der Schreiber, und Joahe, der Sohn Asaphs, der Schreiber der Jahrbücher, zu Ezechias mit zerrissenen Kleidern zurück und meldeten ihm die Worte Rabsakes.
18521JesajaJes23371Und es begab sich, als der König Ezechias dies gehört hatte, zerriss er seine Kleider, hüllte sich in ein Bußgewand und ging in das Haus des Herrn.
18522JesajaJes23372Und er sandte Eliakim, der über das königliche Haus gesetzt war, und Sobna, den Schreiber, und die Ältesten aus den Priestern in Bußgewändern zu Isaias, dem Sohne des Amos, dem Propheten
18523JesajaJes23373und sie sprachen zu ihm: Also spricht Ezechias: Ein Tag der Bedrängnis und Züchtigung und Lästerung ist dieser Tag, denn die Kinder sind bis zur Geburt gekommen und es ist keine Kraft da, sie zu gebären!
18524JesajaJes23374Dass doch der Herr, dein Gott, auf die Worte Rabsakes hörte, welchen der König von Assyrien, sein Herr, gesandt, um den lebendigen Gott zu lästern und mit den Reden zu schmähen, die der Herr, der Gott, vernommen hat; lass also dein Gebet aufsteigen für den Rest, der noch vorhanden.
18525JesajaJes23375Und die Diener des Königs Ezechias kamen zu Isaias.
18526JesajaJes23376Isaias aber antwortete ihnen: Saget eurem Herrn dies: So spricht der Herr: Fürchte dich nicht vor den Worten, welche du gehört, mit denen mich die Diener des Königs von Assyrien gelästert haben.
18527JesajaJes23377Siehe, ich werde ihm einen Geist einflößen und er soll eine Kunde vernehmen und in sein Land zurückkehren und ich werde ihn in seinem Lande durch das Schwert fallen lassen.
18528JesajaJes23378Rabsakes aber kehrte zurück und traf den König von Assyrien im Kampfe gegen Lobna; denn er hatte vernommen, dass er von Lachis abgezogen sei.
18529JesajaJes23379Und er hörte über Tharaka, den König von Äthiopien, dass man sagte: Er ist ausgezogen, um wider dich zu kämpfen! Als er dies vernahm, sandte er Boten zu Ezechias mit der Weisung:
18530JesajaJes233710Also sprechet zu Ezechias, dem König von Juda: Lass dich nicht täuschen von deinem Gott, auf den du vertraust, durch die Zusicherung: Jerusalem wird nicht in die Hand des Königs von Assyrien gegeben werden!
18531JesajaJes233711Siehe, du hast alles vernommen, was die Könige von Assyrien allen Ländern getan haben, die sie verwüstet haben, und du solltest gerettet werden können?
18532JesajaJes233712Haben etwa die Götter der Völker jene gerettet, denen meine Väter den Untergang bereitet haben, Gozam und Haram und Reseph und die Söhne von Eden in Thalassar?
18533JesajaJes233713Wo ist der König von Emath und der König von Arphad und der König der Stadt Sepharvaim, von Ana und Ava?
18534JesajaJes233714Und Ezechias nahm das Schreiben aus der Hand der Boten und las es und ging in das Haus des Herrn hinauf und breitete es vor dem Herrn aus.
18535JesajaJes233715Und Ezechias betete zu dem Herrn und sprach:
18536JesajaJes233716Herr der Heerscharen, Gott Israels der du übe dem Cherubim thronst, du allein bist der Gott über alle Reiche der Erde, du hast Himmel und Erde erschaffen.
18537JesajaJes233717Neige dein Ohr, o Herr! und höre; öffne Herr! deine Augen und siehe; merke auf alle Worte Sennacheribs, die er überbringen ließ, um den lebendigen Gott zu lästern.
18538JesajaJes233718Freilich, o Herr! haben die Könige von Assyrien die Länder und deren Gebiete wüste gemacht
18539JesajaJes233719und deren Götter ins Feuer geworfen; denn es waren keine Götter, sondern Werke von Menschenhand, Holz und Stein, und diese haben sie vertilgt.
18540JesajaJes233720Jetzt aber, Herr unser Gott! Rette uns aus seiner Hand, und alle Reiche der Erde mögen erkennen, dass du allein der Herr bist!
18541JesajaJes233721Und Isaias, der Sohn des Amos, sandte zu Ezechias und ließ ihm sagen: Also spricht der Herr, der Gott Israels: Um was du mich gebeten hast gegen Sennacherib, den König von Assyrien,
18542JesajaJes233722ist dies der Ausspruch, welchen der Herr über ihn getan hat: Er verachtet dich und spottet deiner die Jungfrau, die Tochter Sion; hinter dir her schüttelt das Haupt die Tochter Jerusalem.
18543JesajaJes233723Wen hast du gehöhnt und wen hast du gelästert, gegen wen deine Stimme erhoben und deiner Augen Stolz emporgerichtet? Gegen den Heiligen Israels!
18544JesajaJes233724Durch deine Diener hast du den Herrn gehöhnt und gesprochen: Mit der Menge meiner Wagen habe ich die Höhen der Berge erstiegen, des Libanon Gipfel, und ich will seine höchsten Zedern und seine erlesenen Tannen umhauen und bis zu seinem höchsten Gipfel vordringen, bis zu der Waldung seines Karmel.
18545JesajaJes233725Ich habe nach Wasser gegraben und es getrunken und ausgetrocknet mit meiner Füße Spur alle Bäche der Dämme.
18546JesajaJes233726Hast du nicht gehört, was ich von ferner her hierin getan? Von alters her habe ich es bereitet und jetzt herbeigeführt, indem die kampfesgerüsteten Hügel und die befestigten Städte vernichtet wurden.
18547JesajaJes233727Ihre Bewohner zagten mit gelähmter Hand, erschraken und wurden zuschanden; sie wurden wie Heu auf dem Felde, wie Gras auf der Weide, wie Gewächs auf dem Dache, das verdorrt, ehe es zur Reife kommt.
18548JesajaJes233728Dein Wohnen, dein Ausgehen und Eingehen kenne ich und auch dein Rasen wider mich!
18549JesajaJes233729Weil du wider mich tobtest, stieg dein Übermut empor zu meinen Ohren, darum werde ich einen Ring in deine Nase legen und ein Gebiss in deine Lippen und dich zurückführen auf dem Wege, auf dem du gekommen.
18550JesajaJes233730Dir aber sei dies zum Wahrzeichen: In diesem Jahre iss, was von selber wächst, und im zweiten Jahre genieße Baumfrüchte; im dritten Jahre aber säet und erntet, pflanzet Weinberge und verzehret deren Frucht.
18551JesajaJes233731Und was gerettet und übrig ist aus dem Hause Juda, wird Wurzel treiben nach unten und Frucht tragen nach oben.
18552JesajaJes233732Denn von Jerusalem wird ein Überrest ausgehen und Erlösung vom Berge Sion, der Eifer des Herrn der Heerscharen wird dies vollbringen.
18553JesajaJes233733Darum spricht der Herr also von dem Könige von Assyrien: Er wird nicht in diese Stadt hineinkommen und seinen Pfeil hineinschießen und kein Schild wird davor kommen und keinen Wall wird er in ihrem Umkreise aufwerfen.
18554JesajaJes233734Auf dem Wege, auf dem er gekommen ist, wird er zurückkehren und in diese Stadt nicht kommen, spricht der Herr.
18555JesajaJes233735Ich werde diese Stadt beschützen und sie retten um meinetwillen und um Davids, meines Dieners, willen.
18556JesajaJes233736Ein Engel des Herrn aber ging aus und erschlug im Lager der Assyrier hundertfünfundachtzigtausend Mann. Und als man des Morgens aufstand, siehe, da waren diese alle entseelte Leichen.
18557JesajaJes233737Da brach Sennacherib, der König von Assyrien, auf und zog ab und kehrte zurück und wohnte in Ninive.
18558JesajaJes233738Und es begab sich, als er im Tempel Nesroch, seinen Gott, anbetete, erschlugen ihn Adramelech und Sarasar, seien Söhne, mit dem Schwerte, und sie flohen in das Land Ararat. Sein Sohn Asarhaddon aber herrschte an seiner Statt.
18559JesajaJes23381In jenen Tagen erkrankte Ezechiaas bis zum Tode. Da kam Isaias, der Sohn des Amos, der Prophet, zu ihm und sprach zu ihm: So spricht der Herr: Bestelle dein Haus, denn du wirst sterben und nicht leben!
18560JesajaJes23382Ezechias aber wandte sein Angesicht zur Wand und betete zu dem Herrn
18561JesajaJes23383und sprach: Ich flehe dich an, Herr! gedenke doch, wie ich vor dir in Wahrheit und mit ganzem Herzen wandelte und tat, was in deinen Augen gut ist. Und Ezechias brach in lautes Weinen aus.
18562JesajaJes23384Da erging das Wort des Herrn an Isaias, also:
18563JesajaJes23385Gehe hin und sage zu Ezchias: Also spricht der Herr, der Gott Davids, deines Vaters: Ich habe dein Gebet gehört und deine Tränen gesehen; siehe, ich will zu deinen Tagen noch fünfzehn Jahre hinzufügen
18564JesajaJes23386und dich samt dieser Stadt aus der Hand des Königs von Assyrien erretten und sie beschirmen.
18565JesajaJes23387Das aber soll dir zum Zeihen sein von dem Herrn, dass der Herr das Wort tun wird, welches er geredet:
18566JesajaJes23388Siehe, ich werde en Schatten um zehn Linien, welche er an der Uhr des Achaz durch di Sonne hinabgegangen ist, zurückgehen lassen. Und die Sonne kehrte zehn Linien an den Graden zurück, die sie heruntergegangen war.
18567JesajaJes23389Schrift des Ezechias, des Königs von Juda, als er krank geworden und von seiner Krankheit wieder genesen war.
18568JesajaJes233810Ich sprach: In der Mitte meiner Tage soll ich zu des Todesreiches Pforten gehen. Ich misse den Rest meiner Jahre.
18569JesajaJes233811Ich sprach: Nicht schauen soll ich den Herrn, Gott, im Lande der Lebendigen, nicht ferner erblicken Menschen und Bewohner der Ruhe.
18570JesajaJes233812Meine Lebenszeit wird hinweggenommen und zusammengerollt vor mir wie ein Hirtenzelt, abgeschnitten wie vom Weber wird mein Leben; da ich noch am Weben bin, schneidet er mich ab, vom Morgen bis zum Abend bringst du mich zu Ende.
18571JesajaJes233813Ich hoffte bis zum Morgen, aber wie ein Löwe, so zermalmt er alle meine Gebeine; vom Morgen bis zum Abend bringst du mich zu Ende.
18572JesajaJes233814Wie eine junge Schwalbe seufze ich, girre wie eine Taube; meine Augen sind ermattet, aufblickend zur Höhe. Herr! ich leide Gewalt, tritt für mich ein!
18573JesajaJes233815Was soll ich sagen? oder was wird er mir entgegnen, hat er es doch selbst getan? Ich will vor dir alle meine Jahre überdenken in der Bitterkeit meiner Seele.
18574JesajaJes233816Herr! lebt man so und ist darin meines Geistes Leben? Du mögest mich züchtigen und mich neu beleben.
18575JesajaJes233817Siehe, im Frieden ward mir meine bitterste Bitterkeit; du aber hast meine Seele errettet, dass sie nicht umkomme, hast alle meine Sünden hinter dich geworfen.
18576JesajaJes233818Denn nicht die Unterwelt preist dich noch lobsingt dir der Tod; und die in die Grube hinabstiegen, harren nicht auf deine Treue.
18577JesajaJes233819Wer lebt, wer lebt, der preist dich, wie ich heute; der Vater tut den Kindern seine Treue kund.
18578JesajaJes233820Herr! schaffe mir Heil, so wollen wir unsere Danklieder singen alle tage unseres Lebens im Hause des Herrn.
18579JesajaJes233821Und Isaias befahl, einen Feigenkuchen zu bringen und auf die Wunde zu legen, damit er gesund würde.
18580JesajaJes233822Ezechias aber sprach: Was wird das Zeichen sein, dass ich hinaufgehen werde in das Haus des Herrn?
18581JesajaJes23391In jener Zeit sandte Merodach Baladan, den Sohn Baladans, König von Babylon Briefe und Geschenke an Ezehias; denn er hatte gehört, dass er erkrankt und wieder genesen sei.
18582JesajaJes23392Da freute sich Ezechias darüber und zeigte ihnen die Schatzkammer der Gewürze, des Silber und Goldes, der Spezereien und köstlichsten Salben, alle Behältnisse seines Hausrates und alles, was sich in seinen Schatzkammern fand. Es gab nichts in seinem Hause und in seinem ganzen Vermögen, was Ezechias ihnen nicht gezeigt hätte.
18583JesajaJes23393Es kam aber Isaias, der Prophet, zu dem Könige Ezechias und sprach zu ihm: Was haben diese Männer gesagt und woher sind sie zu dir gekommen? Ezechias antwortete: Aus fernem Lande kamen sie zu mir, von Babylon.
18584JesajaJes23394Er sprach: Was haben sie in deinem Hause gesehen? Ezechias entgegnete: Alles, was in meinem Hause ist, haben sie gesehen; nichts war da von meinen Schätzen, was ich ihnen nicht gezeigt hätte.
18585JesajaJes23395Da sprach Isaias zu Ezechias: Höre das Wort des Herrn der Heerscharen:
18586JesajaJes23396Siehe, es werden Tage kommen, dass alles, was in deinem Hause ist und was deine Väter an Schätzen aufgehäuft haben bis auf diesen Tag, nach Babylon hinweggeführt werden wird; nichts wird zurückgelassen werden, spricht der Herr.
18587JesajaJes23397Und von deinen Söhnen, die aus dir hervorgehen werden, die du zeugen wirst, werden sie nehmen und diese werden Kämmerlinge sein im Palaste des Königs von Babylon.
18588JesajaJes23398Ezechias sprach zu Isaias: Gut ist das Wort des Herrn, dass er gesprochen hat! Und er setzte hinzu: Wenigstens sei Friede und Treue in meinen Tagen!
18589JesajaJes23401Tröstet euch, tröstet euch, mein Volk! spricht euer Gott.
18590JesajaJes23402Sprechet Jerusalem zum Herzen und rufet ihm zu, dass seine Mühsal vollendet, seine Verschuldung vergeben ist, dass es Doppeltes aus der and des Herrn empfangen hat für alle seine Sünden.
18591JesajaJes23403Stimme eines Rufenden in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn, machet eben in der Öde die Pfade unseres Gottes!
18592JesajaJes23404Jedes Tal werde erhöht und jeder Berg und Hügel erniedrigt; was holperig ist, werde gerade, was rauh ist, zu ebenen Pfaden.
18593JesajaJes23405Und die Herrlichkeit des Herrn wird geoffenbart werden und alles Fleisch wird sie zumal schauen, weil der Mund des Herrn geredet hat.
18594JesajaJes23406Stimme eines Sprechenden: Rufe! Da sprach ich: Was soll ich rufen? Alles Fleisch ist Gras und alle seine Herrlichkeit wie eine Blume des Feldes.
18595JesajaJes23407Verdorrt ist das Gras, hingesunken die Blume, denn der Hauch des Herrn hat daran geweht. Wahrlich, Gras ist das Volk!
18596JesajaJes23408Verdorrt ist das Gras, hingesunken die Blume, aber das Wort unsers Herrn bleibt in Ewigkeit.
18597JesajaJes23409Auf hohen Berg steige hinauf du, der du die Freudenbotschaft für Sion bringst; erhebe mit Kraft deine Stimme, der du die Freudenbotschaft für Jerusalem bringst; erhebe sie, fürchte nichts! Sage den Städten Judas: Sehet, euer Gott!
18598JesajaJes234010Sehet, der Herr, Gott, kommt mit Macht, sein Arm übt Herrschaft; sehet, sein Lohn ist mit ihm und sein Werk geht vor ihm her.
18599JesajaJes234011Wie ein Hirt wird er seine Herde weiden, in seinen Arm die Lämmer sammeln und sie auf seinen Schoß heben und die säugenden Mütter selber tragen.
18600JesajaJes234012Wer maß in hohler Hand die Wasser und schätzte die Himmel ab mit seiner Spanne? Wer fasste mit drei Fingern der Erde Last und wog nach dem Gewichte die Berge und die Hügel auf der Waage?
18601JesajaJes234013Wer hat dem Geiste des Herrn geholfen oder wer war sein Ratgeber und unterwies ihn?
18602JesajaJes234014Mit wem beriet er sich, dass dieser ihn unterwies, ihn den Weg des Rechtes lehrte, ihm Einsicht mitteilte und ihm den Weg der Klugheit zeigte?
18603JesajaJes234015Siehe, Völker sind wie ein Tropfen am Eimer und wie ein Stäubchen an der Waage geachtet, siehe, Inseln sind wie winziger Staub!
18604JesajaJes234016Der Libanon reicht nicht zum Feuer hin, seine Tiere reichen nicht hin zum Brandopfer.
18605JesajaJes234017Alle Völker sind vor ihm, wie wenn sie nicht wären, wie ein Nichts und eine Leere gelten sie bei ihm.
18606JesajaJes234018Wem also vergleicht ihr Gott? oder was stellt ihr als sein Bildnis auf?
18607JesajaJes234019Gießt nicht der Künstler das Gebilde oder überzieht es nicht mit Gold der Goldschmied und mit Silberplatten der Silberschmied?
18608JesajaJes234020Ein kräftiges Stück Holz, das nicht fault, wählt er aus; der weise Meister ist darauf bedacht, wie er das Bildnis aufstelle, dass es nicht wanke.
18609JesajaJes234021Wisset ihr es denn nicht? Habt ihr es nicht gehört? Ward es euch nicht kundgetan von Anbeginn an? Habt ihr nicht die Grundlagen der Erde erkannt?
18610JesajaJes234022Er ist es, der über dem Erdkreis thront und die Bewohner desselben sind wie Heuschrecken, der die Himmel ausspannt wie ein Nichts und sie wie ein Zelt zum Wohnen ausbreitet.
18611JesajaJes234023Der die Erspäher der geheimnisse hinstellt, als wären sie nichts, der die Ricter der Erde wie zunichte macht.
18612JesajaJes234024Und zwar ist weder gepflanzt noch gesät noch in der Erde festgewurzelt ihr Stamm. Plötzlich haucht er sie an und sie sind verdorrt und ein Sturmwind rafft sie wie Spreu hinweg.
18613JesajaJes234025Wem nun habt ihr mich verglichen und gleichgeachtet? spricht der heilige.
18614JesajaJes234026Hebet zur Höhe eure Augen empor und schauet, wer hat dies geschaffen? Er, der ihr Heer nach der Zahl herausführt und sie alle mit Namen ruft; ob seiner Macht und Stärke und Kraft bleibt auch nicht eines zurück.
18615JesajaJes234027Warum sprichst du, Jakob, und redest du, Israel: Verborgen ist mein Weg vor dem Herrn und vor meinem Gott ging mein recht vorüber?
18616JesajaJes234028Weißt du es denn nicht? Oder hast du es nicht gehört? Ein ewiger Gott ist der Herr, der die Enden der Erde erschaffen; er ermattet nicht und ermüdet nicht und seine Weisheit ist unerforschlich.
18617JesajaJes234029Er ist es, der dem Müden Kraft verleiht und denen, die nicht sind, Stärke und Macht in Fülle.
18618JesajaJes234030Es ermatten Jünglinge und ermüden und junge Männer sinken vor Schwäche nieder;
18619JesajaJes234031die aber auf den Herrn hoffen, erneuern ihre Kraft, heben ihre Schwingen gleich Adlern, laufen und werden nicht müde, schreiten voran und werden nicht matt.
18620JesajaJes23411Es mögen schweigend auf mich achten die Inseln und Kräfte sammeln die Völker, sie mögen herantreten und dann reden, wir wollen zusammen in den Rechtsstreit eintreten!
18621JesajaJes23412Wer erweckte vom Aufgange her den Gerechten, rief ihn, dass er ihm folge? Er gibt vor seinem Antlitze die Völker hin und Könige unterwirft er; er gibt sie wie Stub hin seinem Schwerte, wie Spreu, die der Wind fortweht, seinem Bogen.
18622JesajaJes23413Er verfolgt sie und schreitet hin in Sicherheit, man merkt seinen Füßen den weiten Weg nicht an.
18623JesajaJes23414Wer hat dies gewirkt und vollführt, die Geschlechter von Anfang her rufend? Ich, der Herr, der erste und Letzte bin ich!
18624JesajaJes23415Die Inseln sahen es und fürchteten sich, die Enden der Erde erschraken; sie traten heran und kamen herzu.
18625JesajaJes23416Einer leistet dem andern Beistand und sagt zu seinem Nächsten: Habe Mut!
18626JesajaJes23417Es ermutigt der Erzarbeiter mit dem Hammer schlagend den, der gleichzeitig glättet, und spricht: An Lötung ist es trefflich! Und er befestigt es mit Nägeln, dass es nicht wanke.
18627JesajaJes23418Und du Israel, mein Knecht, Jakob, den ich erkoren, Nachkommenschaft Abrahams, meines Freundes,
18628JesajaJes23419in welchem ich dich von den Enden der Erde her ergriffen und von deren Ferne her dich berufen und dir gesagt habe: Mein Knecht bist du, ich habe dich erwählt und dich nicht verschmäht!
18629JesajaJes234110Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir; wanke nicht, denn ich bin dein Gott; ich habe dich gestärkt und dir Hilfe gebracht und die Hand meines Gerechten hat dich aufgenommen.
18630JesajaJes234111Siehe, es werden beschämt und zuschanden werden alle, die wider dich kämpfen, sie werden sein wie ein Nichts und zugrunde gehen werden die Männer, die wider dich ankämpfen.
18631JesajaJes234112Du wirst sie suchen und nicht finden, die Männer, die sich wider dich erheben, sie werden sein wie ein Nichts und wie Vernichtung die Menschen, die wider dich Krieg führen.
18632JesajaJes234113Denn ich, der Herr, dein Gott, bin es, der deine Hand erfasst und zu dir spricht: Fürchte dich nicht, ich helfe dir!
18633JesajaJes234114So fürchte dich nicht, du Würmlein Jakob, ihr Gestorbenen aus Israel! Ich helfe dir, spricht der Herr, und dein Erlöser ist der heilige Israels.
18634JesajaJes234115Ich mache dich zu einem neuen Dreschwagen, der scharfe Zacken hat; du wirst Berge dreschen und zermalmen und Hügel dem Staub gleichmachen.
18635JesajaJes234116Du wirst sie worfeln und der Wind wird sie wegführen und der Wirbelsturm sie zerstreuen, du aber wirst frohlocken im Herrn, dich erfreuen in dem Heiligen Israels.
18636JesajaJes234117Die Dürftigen und Armen suchen Wasser und es ist keines da, ihre Zunge ist vor Durst verdorrt; ich, der Herr, werde sie erhören, ich, der Gott Israels, werde sie nicht verlassen.
18637JesajaJes234118Ich will Ströme öffnen auf den Senkungen der Hügel und Quellen mitten in der Ebene, will die Wüste zu Wassertiefen wandeln und das unwegsame Land zu Wasserbächen.
18638JesajaJes234119Ich will Zedern in der Einöde sprossen lassen, Akazien und Myrten und Ölbäume, Tannen will ich pflanzen in der Wüste, Ulmen und Buchsbaum allzumal;
18639JesajaJes234120damit sie sehen und erkennen und beherzigen und verstehen allzumal, dass die Hand des Herrn dies vollbrachte und der Heilige Israels es gewirkt hat.
18640JesajaJes234121Bringet eure Rechtssache herbei! spricht der Herr; leget vor, was ihr etwa Beweiskräftiges habt! Spricht der König Jakobs.
18641JesajaJes234122Sie mögen herantreten und uns verkünden, was geschehen wird; das Frühere, was war es? saget an, und wir wollen darauf merken und dessen Ausgang sehen; und was eintreten wird, zeiget uns an!
18642JesajaJes234123Verkündet, was in der Zukunft eintreten wird, so werden wir erkennen, dass ihr Götter seid! Gutes oder Böses vollbringet, wenn ihr könnt, so wollen wir verhandeln und sehen allzumal!
18643JesajaJes234124Sehet, ihr seid vom Nichts und euer Tun ist vom Nichts; ein Greuel ist, wer euch erwählte!
18644JesajaJes234125Ich erweckte ihn von Mitternacht her und er kam herbei von Sonnenaufgang, er wird meinen Namen anrufen und Machthaber niedertreten wie Lehm und wie der Töpfer den Ton zerknetet.
18645JesajaJes234126Wer hat es von Anfang her verkündet, dass wir wissen, und von ehedem, dass wir sagen: Du bist im Rechte? Da ist keiner, der verkündete oder vorhersagte noch der eure Worte hörte.
18646JesajaJes234127Der Erste spricht zu Sion: Siehe, da sind sie und für Jerusalem gebe ich Heilsverkünder.
18647JesajaJes234128Und ich sah zu und es war niemand unter ihnen, der einen Rat gewusst und, wenn man ihn fragte, eine Antwort gegeben hätte.
18648JesajaJes234129Siehe, alle sind im Unrecht und eitel sind ihre Werke, ein Hauch und ein Nichts sind ihre Bilder!
18649JesajaJes23421Siehe, mein Knecht, ich halte ihn aufrecht; mein Auserwählter, an ihm hat meine Seele Wohlgefallen; ich legte meinen Geist auf ihn, Recht wird er den Völkern bringen.
18650JesajaJes23422Er wird nicht lärmen noch Ansehen der Person kennen noch wird man draußen seine Stimme vernehmen.
18651JesajaJes23423Das geknickte Rohr zerbricht er nicht und den glimmenden Docht löscht er nicht aus, der Wahrheit gemäß bringt er das Recht.
18652JesajaJes23424Er wird nicht kleinmütig noch entmutigt, bis er auf Erden das recht gründet, und die Inseln harren auf sein Gesetz.
18653JesajaJes23425So spricht der Herr, Gott, der die Himmel schuf und sie ausspannte; der die Erde festigte und was auf ihr hervorsprosst; der dem Volke, das darauf ist, lebenshauch gibt, und Odem denen, die auf ihr wandeln:
18654JesajaJes23426Ich, der Herr, habe dich gerufen in Gerechtigkeit, deine Hand erfasst und dich gerettet. Ich habe dich bestellt zum Bunde für das Volk, zum Lichte für die Heiden,
18655JesajaJes23427dass du die Augen der Blinden öffnest und die Gefangenen aus dem Verschlusse führest, aus dem Kerker die in Finsternis Sitzenden.
18656JesajaJes23428Ich, der Herr, das ist mein Name, meine Ehre gebe ich einem andern nicht noch meinen Ruhm den Götzenbildern.
18657JesajaJes23429Das Erste, siehe, es ist eingetroffen, Neues auch verkündige ich; ehe es noch entsteht, lasse ich es euch hören.
18658JesajaJes234210Singt dem Herrn ein neues Lied, sein Lob von den Enden der Erde her; die ihr das Meer befahrt und dessen Fülle, ihr Inseln und deren Bewohner!
18659JesajaJes234211Es hüpfe die Wüste auf und ihre Städte, Kedar in seinen Wohnungen; lobsinget, ihr Bewohner der Felsenstadt, von dem Gipfel der Berge mögen sie jauchzen!
18660JesajaJes234212Dem Herrn gebe man die Ehre und verkünde sein Lob auf den Inseln!
18661JesajaJes234213Der Herr wird ausziehen wie ein Held, wie ein Krieger seinen Eifer anfachen; er wird Schlachtruf und Schlachtgeschrei erheben und sich über seine Feinde mächtig erweisen.
18662JesajaJes234214Geschwiegen habe ich seither, war still und gelassen; nun aber will ich laut schreien wie eine Gebärende, will zerstreuen und vernichten zumal.
18663JesajaJes234215Verödet mache ich Berge und Hügel und all ihr Gras lasse ich verdorren, Ströme wandle ich zu Inseln und Seen trockne ich aus.
18664JesajaJes234216Und ich führe die Blinden auf einen Weg, den sie nicht kennen, und auf Pfaden, die ihnen unbekannt sind, lasse ich sie einherwandeln; ich wandle die Finsternis vor ihnen in Licht und das Holprige in Ebenes. Diese Taten vollbringe ich für sie und verlasse sie nicht.
18665JesajaJes234217Es weichen zurück, beschämt werden mögen mit Schanden, die auf ein Schnitzbild vertrauen, die zu dem gegossenen Bilde sagen: Ihr seid unsere Götter!
18666JesajaJes234218Ihr Tauben, höret, ihr Blinden, blicket auf, zu sehen!
18667JesajaJes234219Wer ist blind, wenn nicht mein Knecht? und taub, wenn nicht der, an den ich meine Boten sandte? Wer ist blind, wenn nicht der verkaufte? Und wer blind, wenn nicht der Knecht des Herrn?
18668JesajaJes234220Der du vieles siehest, wirst du es nicht behalten? Der du offene Ohren hast, wirst du nicht hören?
18669JesajaJes234221Und dem Herrn gefiel es, ihn zu heiligen und das Gesetz groß und herrlich zu machen.
18670JesajaJes234222Das Volk selbst aber ist beraubt und geplündert, alle ihre Jünglinge liegen in Fesseln, in Kerker sind sie eingeschlossen, sind zum Raube geworden und es ist kein Retter da; zur Plünderung und ist niemand da, der sage: Gib heraus!
18671JesajaJes234223Wer unter euch hört darauf, merkt und gibt acht auf das, was kommt?
18672JesajaJes234224Wer hat Jakob der Plünderung hingegeben und Israel den Verwüstern? Nicht der Herr selbst, gegen den wir gesündigt? Sie wollten nicht wandeln auf seinen Wegen, nicht auf sein gesetz hören.
18673JesajaJes234225So ergoss er über dasselbe den Grimm seines Zornes und gewaltigen Krieg und dieser versengte es ringsum, aber es kam nicht zur Einsicht; er steckte es in Brand, aber es kam nicht zum Verständnisse.
18674JesajaJes23431Und nun, also spricht der Herr, der dich geschaffen hat, Jakob, der dich gebildet hat, Israel: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst und dich bei deinem Namen gerufen, mein bist du!
18675JesajaJes23432Wenn du Gewässer durchschreitest, will ich bei dir sein und die Ströme werden dich nicht überfluten; wenn du durch Feuer gehst, wirst du nicht verbrennen und die Flamme wird dich nicht sengen.
18676JesajaJes23433Denn ich, der Herr, dein Gott, der Heilige Israels, bin dein Erlöser; ich gab als Sühnpreis Ägypten, Äthiopien und Saba an deiner Statt hin;
18677JesajaJes23434deswegen, weil du in meinen Augen wertgeachtet bist und herrlich und ich dich liebgewonnen habe, gebe ich Menschen für dich hin und Völker für dein Leben.
18678JesajaJes23435So fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir; vom Aufgang her will ich deine Nachkommenschaft herbeiführen und vom Niedergang her dich sammeln.
18679JesajaJes23436Zur Mitternacht werde ich sprechen: Gib her! Und zum Mittag: Halte nicht zurück! Bringe meine Söhne herbei aus der Ferne und meine Töchter von den Enden der Erde!
18680JesajaJes23437Und jeden, der meinen Namen anruft, zu meiner Ehre habe ich ihn erschaffen, ihn gebildet und gemacht!
18681JesajaJes23438Führe heraus ein blindes Volk, das doch Augen hat, ein taubes, das doch Ohren hat!
18682JesajaJes23439Alle Völker allzumal sind zusammengekommen und versammelt haben sich die Stämme. Wer von euch kann solches verkünden und uns Früheres hören lassen? Sie mögen doch ihre Zeugen bringen und Recht erlangen, sie mögen hören und sagen: Es ist wahr!
18683JesajaJes234310Ihr seid meine Zeugen, spricht der Herr, und mein Knecht, den ich erkoren, auf dass ihr erkennet und mir glaubet und einsehet, dass ich es bin. Vor mir ward kein Gott gebildet und nach mir wird keiner sein.
18684JesajaJes234311Ich, ich bin der Herr und außer mir ist kein Retter.
18685JesajaJes234312Ich habe verkündet und errettet, ich habe es kundgetan und es war unter euch kein fremder Gott; ihr seid meine Zeugen, spricht der Herr, und ich bin Gott.
18686JesajaJes234313Von Anbeginn an bin ich es und es gibt keinen, der aus meiner Hand errette; ich handle und wer wird es mir hindern?
18687JesajaJes234314So spricht der Herr, euer Erlöser, der Heilige Israels: Euretwillen sende ich nach Babylon und reiße alle Riegel nieder und die auf ihre Schiffe stolzen Chaldäer.
18688JesajaJes234315Ich bin der Herr, euer Heiliger, der Schöpfer Israels, euer König.
18689JesajaJes234316So spricht der Herr, der durch das Meer einen Weg bahnt und durch reißende Wasser einen Pfad;
18690JesajaJes234317der Wagen und Ross ausziehen lässt, Heer und einen Starken; zusammen entschließen sie und werden nicht aufstehen, zerrieben sind sie wie ein Docht und ausgelöscht.
18691JesajaJes234318Gedenket nicht des Früheren und schauet nicht auf das Alte.
18692JesajaJes234319Sehet, ich schaffe Neues und jetzt wird es aufsprießen, ja, ihr werdet es erfahren; ich mache in der Wüste einen Weg und in der Öde Ströme.
18693JesajaJes234320Verherrlichen wird mich das Getier des Feldes, Drachen und Strauße; denn ich gab in der Wüste Wasser, Ströme in der Öde, um mein Volk zu tränken, mein auserwähltes.
18694JesajaJes234321Dieses Volk habe ich mir gebildet, es wird mein Lob verkünden.
18695JesajaJes234322Du hast mich nicht angerufen, Jakob, noch dich um mich abgemüht, Israel!
18696JesajaJes234323Du hast mir nicht Widder deiner Brandopfer dargebracht und mich nicht mit deinen Schlachtopfern verherrlicht, ich legte dir keine harte Dienstbarkeit auf mit Speiseopfern noch war ich dir lästig um Weihrauch.
18697JesajaJes234324Du hast mir nicht um Silber Gewürzrohr gekauft noch mich mit dem Fette deiner Schlachtopfer gelabt, wohl aber warst du mir lästig durch deine Süden, warst mir zur Plage durch deine Missetaten.
18698JesajaJes234325Ich bin es, nur ich, der deine Missetaten tilgt um meinetwillen und deiner Sünden nicht mehr gedenkt.
18699JesajaJes234326Rufe es mir ins Gedächtnis und lass uns miteinander rechten; zähle auf, wenn du etwas hast, damit du Recht erhaltest.
18700JesajaJes234327Dein erster Vater hat gesündigt und deine Verkündiger haben gegen mich gefrevelt.
18701JesajaJes234328Und ich entweihte heilige Fürsten und gab Jakob zum Untergange hin und Israel zur Lästerung.
18702JesajaJes23441Und jetzt höre, Jakob, mein Knecht, und Israel, den ich erkoren!
18703JesajaJes23442So spricht der Herr, der dich erschaffen und gebildet, dein Hort vom Mutterleibe an: Fürchte dich nicht, mein Knecht, Jakob, du Bevorzugter, den ich erkoren!
18704JesajaJes23443Denn ich werde Wasser ausgießen auf das Durstige und Ströme auf das Trockene, ich werde meinen Geist auf deine Nachkommenschaft ausgießen und meinen Segen auf deinen Stamm
18705JesajaJes23444und sie werden sprossen inmitten des Grünen, wie Weiden an fließendem Wasser.
18706JesajaJes23445Der wird sprechen: Ich bin des Herrn, jener den Namen Jakobs rufen, dieser mit seiner Hand schreiben: Dem Herrn! und Israels Namen einverleibt werden.
18707JesajaJes23446So spricht der Herr, der König Israels und dessen Erlöser, der Herr der Heerscharen: Ich bin der Erste und ich der Letzte und außer mi ist kein Gott.
18708JesajaJes23447Wer ist mir ähnlich? Er rufe und zeige es mir an; r lege mir das Verfahren vor, seitdem ich dies Volk von alters her gegründet habe; das Kommende und das Zukünftige mögen sie ihnen verkündigen.
18709JesajaJes23448Fürchtet euch nicht und werdet nicht verwirrt! Vorlängst habe ich es dir zu wissen getan und angekündigt, ihr seid meine Zeugen! Ist denn ein Gott außer mir, ein Bildner, den ich nicht kännte?
18710JesajaJes23449Die Götzenbilder sind alle nichtig und ihre Lieblinge nützen ihnen nichts; sie selbst sind Zeugen gegen jene, dass sie nicht sehen und nicht verstehen, auf dass sie zuschanden werden.
18711JesajaJes234410Wer hat den Gott gebildet und das zu nichts nütze Bild gegossen?
18712JesajaJes234411Sehet, alle seine Anhänger werden zuschanden, denn die Werkmeister sind aus den Menschen. Sie versammeln sich alle, stehen da, erbeben und werden allzumal beschämt.
18713JesajaJes234412Der Schmied arbeitet mit der Feile, er formt sein Werk in der Kohlenglut und unter Hämmern und arbeitet mit kräftigem Arme; er hungert und ermattet; trinkt er nicht Wasser, so ermüdet er.
18714JesajaJes234413Der Holzschnitzer spannt die Schnur, gestaltet sein Werk mit dem Hobel, fertigt es nach dem Winkelmaß, rundet es ab mit dem Zirkel und macht es zum Bildnis eines Mannes, wie einen schönen Menschen, der in einem Hause wohnt.
18715JesajaJes234414Er fällt zedern, nimmt Steineiche und Eiche, die unter den Bäumen des Waldes gestanden, er hat eine Fichte gepflanzt, die der regen nährte
18716JesajaJes234415und die den Menschen zur Feuerung dient; er nimmt davon und wärmt sich, er heizt ein und backt Brot; von dem Reste aber macht er einen Gott und betet an, macht ein Bild und fällt vor ihm nieder.
18717JesajaJes234416Die Hälfte davon hat er im Feuer verbrannt und durch diese Hälfte isst er Fleisch, kocht sich ein Gericht, wird satt, wärmt sich und spricht: Ei, es wird mir warm, ich fühle das Feuer!
18718JesajaJes234417Den Rest aber macht er sich zu einem Gotte und zu einem Götzenbilde; er fällt davor nieder, betet es an und fleht, indem er spricht: Errette mich, denn du bist mein Gott!
18719JesajaJes234418Sie wissen es nicht und verstehen es nicht; denn verklebt sind ihre Augen, dass sie nicht sehen und damit sie nicht begreifen in ihrem Herzen.
18720JesajaJes234419Sie bedenken es nicht in ihrem Sinne und haben nicht so viel Gefühl und Verstand, dass sie sagten: Eine Hälfte davon habe ich im Feuer verbrannt, habe Brot über seinen Kohlen gebacken, Fleisch gekocht und gegessen und von dem Überreste sollte ich einen Götzen machen? Vor einem Stück Holz niederfallen?
18721JesajaJes234420Ein Teil von ihm ist Asche, ein törichtes Herz betet es an und keiner rettet seine Seele und sagt: Vielleicht ist Lüge in meiner Rechten?
18722JesajaJes234421Gedenke daran, Jakob und Israel, denn du bist mein Knecht; ich habe dich gebildet, mein Knecht bist du, Israel, vergiss meiner nicht!
18723JesajaJes234422Ich tilge deine Vergehen wie eine Wolke, wie Nebel deine Sünden; kehre zurück zu mir, denn ich erlöse dich!
18724JesajaJes234423Lobpreiset, ihr Himmel! Denn der Herr wirkt Barmherzigkeit; jubelt, ihr Enden der Erde, erschallet von Lob, ihr Berge, du Wald und jeder Baum darin! Denn der Herr erlöst Jakob und Israel wird herrlich.
18725JesajaJes234424So spricht der Herr, dein Erlöser und dein Bildner vom Mutterleibe her: Ich bin der Herr, der alles vollbringt, der allein die Himmel ausspannt und die Erde festigt, und niemand hilft mir;
18726JesajaJes234425der die Zeichen der Wahrsager vereitelt und die Lügenpropheten verwirrt; der die Weisen rückwärts drängt und ihre Weisheit zur Torheit macht;
18727JesajaJes234426der das Wort seines Dieners bestätigt und den Bescheid seiner Boten erfüllt; der zu Jerusalem spricht: Werde bewohnt! Und zu dne Städten Judas: Werdet erbaut! Und der ihre Trümmer wieder herstellt;
18728JesajaJes234427Der ich zur Tiefe spreche: Versiege! Und deine Ströme trockne ich aus;
18729JesajaJes234428der ich zu Cyrus spreche: Du bist mein Hirt! und du wirst all mein Wohlgefallen vollbringen; der ich zu Jerusalem sage: Werde erbaut! Und zu dem Tempel: Werde gegründet!
18730JesajaJes23451So spricht der Herr zu meinem Gesalbten, Cyrus, dessen Rechte ich erfasse, um Völker vor ihm niederzuwerfen und die Rücken der Könige zu beugen und Pforten vor ihm zu öffnen, und die Tore sollen nicht geschlossen werden.
18731JesajaJes23452Ich werde vor dir hergehen und die Ruhmreichen der Erde demütigen, eherne Pforten werde ich sprengen und eiserne Riegel brechen.
18732JesajaJes23453Ich werde dir verborgene Schätze geben und die Geheimnisse der Verstecke, auf das du wissest, dass ich der Herr bin, der dich beim Namen gerufen, der Gott Israels.
18733JesajaJes23454Um meines Dieners Jakob und Israels, meines Auserwählte, willen habe ich dich bei deinem Namen gerufen; ich gab dir einen vorbedeutungsvollen Namen, ehe du mich noch kanntest.
18734JesajaJes23455Ich bin der Herr und es ist kein anderer, außer mir ist kein Gott. Ich habe dich ausgerüstet, ehe du mich noch kanntest,
18735JesajaJes23456damit die vom Sonnenaufgang und die vom Niedergang erkennen, dass außer mir keiner ist. Ich bin der Herr und es ist kein anderer;
18736JesajaJes23457der Licht bildet und Finsternis schafft, Frieden bringt und Übles wirkt; ich bin der Herr, der all dies vollbringt!
18737JesajaJes23458Tauet hernieder, ihr Himmel, und die Wolken mögen den Gerechten regnen; es öffne sich die Erde und sprosse den Heiland hervor und Gerechtigkeit erstehe zumal! Ich, der Herr, schaffe ihn!
18738JesajaJes23459Wehe dem, der seinem Bildner widerspricht, eine Scherbe von den Scherben der Erde! Spricht etwa der Ton zu seinem Bildner: Was tust du? Und dein Werk: Er hat keine Hände?
18739JesajaJes234510Wehe dem, der zu seinem Vater spricht: Was zeugst du? Und zum Weibe: Was gebärest du?
18740JesajaJes234511So spricht der Herr, der Heilige Israels, dein Bildner: Fraget mich um das Zukünftige, wegen meiner Söhne und des Werkes meiner Hände lasset es mir befohlen sein!
18741JesajaJes234512Ich habe die Erde gebildet und den Menschen auf ihr geschaffen, meine Hände haben die Himmel ausgedehnt und all ihr Heer habe ich entboten.
18742JesajaJes234513Ich habe ihn zur Gerechtigkeit erweckt und alle seine Wege lenke ich; er wird meine Stadt erbauen und meine Gefangenen freigeben, nicht um Geld und nicht um Geschenke, spricht der Herr, der Gott der Heerscharen.
18743JesajaJes234514So spricht der Herr: Der Erwerb Ägyptens, der Handelsgewinn Äthiopiens und die Sabäer, Männer hohen Wuchses, werden zu dir übergehen und dir gehören. Hinter dir werden sie einhergehen, in Fesseln daher schreiten, vor dir sich beugen und dich anflehen: Nur in dir ist Gott und außer dir ist kein Gott!
18744JesajaJes234515Wahrlich, du bist ein verborgener Gott, du Gott Israels, Heiland!
18745JesajaJes234516Beschämt werden alle und stehen schamrot da; mit Schanden weichen die Schmiede der Irrtümer allzumal zurück.
18746JesajaJes234517Israel ist gerettet in dem Herrn durch ewiges Heil; ihr werdet nicht zuschanden noch schamrot werden in alle Ewigkeit.
18747JesajaJes234518Denn also spricht der Herr, der die Himmel schuf, der Gott, der die Erde bildete und formte, ihr Bildner; nicht zur Einöde schuf er sie, sondern damit sie bewohnt würde, bildete er sie: Ich bin der Herr und es ist keiner sonst!
18748JesajaJes234519Nicht im Verborgenen habe ich geredet, an dunkler Stätte der Erde; nicht sprach ich zur Nachkommenschaft Jakobs: Ohne Erfolg suchet mich! Ich bin der Herr, der Gerechtigkeit redet und verkündet, was recht ist.
18749JesajaJes234520Versammelt euch und kommet und tretet herzu insgesamt, die ihr gerettet seid aus den Heiden! Töricht sind, die das Holz ihres Schnitzbildes schleppen und einen Gott anflehen, der nicht helfen kann.
18750JesajaJes234521Verkündiget und kommet und beratet euch zumal! Wer hat dies von Anbeginn an kundgetan, vorlängst es vorhergesagt? Nicht ich, der Herr, und ist etwa ein Gott außer mir? Ein gerechter und ein helfender Gott ist nicht außer mir!
18751JesajaJes234522Bekehret euch zu mir, so werdet ihr gerettet werden, alle Enden der Erde! Denn ich bin Gott und es ist sonst keiner.
18752JesajaJes234523Ich habe bei mir selbst geschworen, das Wort der Gerechtigkeit geht aus meinem Munde aus und wird nicht rückgängig:
18753JesajaJes234524dass sich mir jedes Knie beugen soll und jede Zunge mir schwören!
18754JesajaJes234525Also bei dem Herrn, wird man sprechen, ist Gerechtigkeit für mich und Macht; zu ihm kommt man und beschämt werden alle, die sich ihm widersetzen.
18755JesajaJes234526Im Herrn wird gerechtfertigt und verherrlicht werden alle Nachkommenschaft Israels.
18756JesajaJes23461Zerbrochen ist Bel, zertrümmert ist Nabo, ihre Götzenbilder lud man auf Tiere und Saumtiere; eure Lasten sind schwer an Bürde bis zur Ermüdung.
18757JesajaJes23462Sie sind hingeschwunden und zusammengesunken allzumal, sie vermochten nicht ihren Träger zu retten und sie selbst wandern in die Gefangenschaft.
18758JesajaJes23463Höret mich, Haus Jakob und du, ganzer Überrest des Hauses Israel! die ihr getragen werdet von meinem Schoße, getragen von meinem Mutterleibe.
18759JesajaJes23464Bis ins Alter bin ich derselbe und bis ins graue Alter werde ich tragen, ich habe es getan und ich werde tragen und hegen und retten.
18760JesajaJes23465Wem vergleicht ihr mich und wem stellt ihr mich gleich, wem setzt ihr mich gegenüber und macht mich ähnlich?
18761JesajaJes23466Ihr, die ihr Gold aus dem Beutel zusammensammelt und Silber auf der Waage darwägt und einen Goldschmied dingt, dass er einen Gott mache! Und sie fallen nieder und beten ihn an.
18762JesajaJes23467Sie tragen ihn, auf die Schultern nehmend und an seinen Ort stellend; da steht er nun und weiht nicht von seiner Stelle, und wenn sie auch zu ihm schreien, so hört er nicht und aus der Bedrängnis errettet er sie nicht.
18763JesajaJes23468Gedenket dessen und schämet euch, ihr Abtrünnigen, nehmet es zu Herzen.
18764JesajaJes23469Gedenket der vergangenen Zeit, dass ich Gott bin und sonst kein Gott ist und keiner mir gleich!
18765JesajaJes234610Der ich von Anfang an das Späteste verkünde und von Anbeginn, was noch nicht geschehen, und spreche: Mein Ratschluss wird bestehen und all mein Wille wird geschehen!
18766JesajaJes234611Der ich von Aufgang her den Aar rufe und aus fernem Lande en Mann meines Ratschlusses. Ich habe es gesprochen und werde es herbeiführen, ich habe es entworfen und werde es ausführen!
18767JesajaJes234612Höret mich, ihr Hartherzigen! Die ihr fern seid von der Gerechtigkeit:
18768JesajaJes234613Ich habe meine Gerechtigkeit nahe gebracht, sie wird nicht zurückweichen und mein Heil wir nicht säumen. In Sion gebe ich Heil und in Israel meine Herrlichkeit.
18769JesajaJes23471Steige herunter, setze dich in den Staub, Jungfrau, Tochter Babylon! setze dich hin auf die Erde; kein Thron ist mehr für die Tochter der Chaldäer, denn fernerhin wird man dich nicht mehr Weichliche und Zarte heißen.
18770JesajaJes23472Nimm die Mühle und mahle Mehl; entblöße deine Schande, decke auf deine Schultern, mache bloß die Füße, durchwate die Ströme!
18771JesajaJes23473Aufgedeckt werden deine Schmach und gesehen deine Schande, ich will Rache nehmen und niemand soll mir Widerstand leisten.
18772JesajaJes23474Unser Erlöser, Herr der Heerscharen ist sein Name, Heiliger Israels.
18773JesajaJes23475Sitze schweigend und verkrieche dich in Finsternis, Tochter der Chaldäer! denn nicht wirst du fernerhin Herrin der Reiche genannt werden.
18774JesajaJes23476Ich war erzürnt über mein Volk, hatte mein Erbe entweiht und sie in deine Hand gegeben, aber du ließest ihnen kein Erbarmen widerfahren, auf de Greis legtest du ein überschweres Joch.
18775JesajaJes23477Und du sprachest: In Ewigkeit werde ich Herrin sein! Du nahmst solches nicht zu Herzen und gedachtest nicht deines Endes.
18776JesajaJes23478Nun aber höre dieses, du Weichliche, die du in Zuversicht wohnst, die du in deinem Herzen sprichst: Ich bin und niemand ist außer mir! Ich werde nicht als Witwe dasitzen und Kinderlosigkeit nicht kennen lernen!
18777JesajaJes23479Plötzlich an einem Tage sollen diese zwei über dich kommen, Kinderlosigkeit und Witwenschaft. Dies insgesamt bricht über dich herein und wegen der hartnäckigen Verstockung deiner Wahrsager.
18778JesajaJes234710Du hattest Vertrauen bei deiner Bosheit und sprachest: Niemand sieht mich! Deine Weisheit und dein Wissen haben dich betrogen, die du in deinem Herzen sprachest: Ich bin und niemand ist außer mir!
18779JesajaJes234711Es wird über dich Unglück kommen und du weißt nichts von seinem Herannahen, hereinbrechen wird Unheil über dich, das du nicht sühnen kannst, es wird plötzlich Verderben über dich kommen, das du nicht ahnst.
18780JesajaJes234712Stelle dich denn auf mit deinen Beschwörern und mit der Menge deiner Zaubereien, mit denen du dich abmühtest von Jugend an, ob es dir etwa Nutzen bringt oder ob du stärker werden kannst.
18781JesajaJes234713Du bist müde geworden trotz der Menge deiner Beratungen. Es mögen doch auftreten und dir helfen die Himmelsdeuter, welche nach den Sternen schauen und die Monde berechnen, um dir aus ihnen die Zukunft zu verkünden.
18782JesajaJes234714Siehe, sie sind wie Stoppeln geworden, Feuer verzehrt sie; sie retten ihr Leben nicht aus der Gewalt der Flammen; das sind nicht Kohlen, an denen man sich wärmt, noch ein Herdfeuer, an dem man sitzt.
18783JesajaJes234715So geht es dir mit allem, womit du dich abgemüht hast; deine Handelsgenossen von deiner Jugend an zerstreuen sich, ein jeder nach seiner Richtung hin, und es gibt keinen, der dich rettete.
18784JesajaJes23481Höret dies, Haus Jakobs! die ihr genannt werdet nach dem Namen Israels und aus den Quellen Judas geflossen seid, die ihr schwöret bei dem Namen des Herrn und den des Gottes Israels bekennt, aber nicht in Wahrheit und Gerechtigkeit.
18785JesajaJes23482Denn von der heiligen Stadt nennen sie sich und auf den Gott Israels sind sie gegründet, Herr der Heerscharen ist sein Name.
18786JesajaJes23483Das Frühere habe ich vorlängst verkündet und aus meinem Munde ist es ergangen und ich gab es kund, plötzlich habe ich es vollzogen und es ist eingetroffen.
18787JesajaJes23484Denn ich wusste, dass du hart bist und dein Nacken eine Eisenstange und deine Stirne von Erz ist.
18788JesajaJes23485Darum sagte ich es dir vorlängst vorher; ehe es eintrat, machte ich es dir kund, dass du nicht etwa sagtest: Meine Götzen haben dies getan und meine Schnitz- und Gußbilder es angeordnet.
18789JesajaJes23486Schaue nun alles, was du gehört hast! Ihr aber, habt ihr es angekündigt? Ich gebe dir Neues von nun an kund und verborgene Dinge sind es, die du nicht weißt.
18790JesajaJes23487Nun wird es hervorgebracht und nicht vorlängst; und vor dem heutigen Tage hörtest du nichts davon, damit du nicht etwa sagest: Siehe, ich habe es gewusst!
18791JesajaJes23488Du hörtest es nicht und wusstest es nicht, auch vorlängst war es nicht zu deinen Ohren gekommen; denn ich weiß, dass du treulos abtrünnig bist, und Übertreter nannte ich dich vom Mutterleibe an.
18792JesajaJes23489Wegen meines Namens werde ich meinen Grimm entfernen und um meines Ruhmes willen dich am Zügel leiten, dass du nicht zugrunde gehest.
18793JesajaJes234810Siehe, ich habe dich geläutert, aber nicht als Silber, dich ausgeschieden im Schmelzofen des Elendes.
18794JesajaJes234811Um meinetwillen, um meinetwillen vollbringe ich es, dass ich nicht gelästert werde, und meine Ehre gebe ich keinem andern!
18795JesajaJes234812Höre mich, Jakob und Israel, den ich rufe! Ich bin es, ich der Erste und ich der Letzte.
18796JesajaJes234813Auch hat meine Hand die Erde gegründet und meine Rechte die Himmel gemessen, ich rufe sie und sie stehen zumal da.
18797JesajaJes234814Versammelt euch ihr alle und höret: Wer von ihnen hat dies verkündet? Der Herr liebt ihn, er wird seinen Willen vollbringen an Babylon und seine Macht zeigen an den Chaldäern.
18798JesajaJes234815Ich, ich habe geredet und ihn gerufen und habe ihn herbeigeführt und sein Weg ist geebnet.
18799JesajaJes234816Tretet her zu mir und höret dies: Nicht habe ich von Anfang her im Verborgenen geredet; von der Zeit an, noch ehe es geschah, war ich dabei und jetzt hat der Herr, Gott, mich gesendet und sein Geist.
18800JesajaJes234817So spricht der Herr, dein Erlöser, der Heilige Israels: Ich, der Herr, dein Gott, bin es, der dich Heilsames lehrt und dich leitet auf dem Wege, den du wandelst.
18801JesajaJes234818O dass du doch meine Gebote wahrgenommen hättest! Wie ein Strom wäre dein Friede geworden und deine Gerechtigkeit wie Meereswogen
18802JesajaJes234819und wie Sand deine Nachkommenschaft und die Kinder deines Leibes wie dessen Körner, nicht wäre dein Name untergegangen und nicht zertreten worden vor meinem Angesichte.
18803JesajaJes234820Ziehet aus von Babylon, fliehet von den Chaldäern, verkündet es mit Jubelschalle, machet es kund und bringt es aus bis an die Enden der Erde! Sprechet: Der Herr hat seinen Knecht Jakob erlöst.
18804JesajaJes234821Sie haben nicht Durst gelitten in der Wüste, da er sie herausführte; Wasser aus dem Felsen ließ er ihnen hervorströmen, er spaltete den Felsen und Wasser flossen hervor!
18805JesajaJes234822Aber die Frevler haben keinen Frieden, spricht der Herr.
18806JesajaJes23491Höret, ihr Inseln, und merket auf, ihr Völker der Ferne! Der Herr hat mich berufen vom Mutterleibe an, von meiner Mutter Schoße an meines Namens gedacht.
18807JesajaJes23492Er machte meinen Mund wie ein scharfes Schwert, im Schatten seiner Hand beschützte er mich und machte mich zu einem auserlesenen Pfeile, in seinem Köcher verbarg er mich.
18808JesajaJes23493Und er sprach zu mir: Mein Knecht bist du, Israel! denn an dir will ich mich verherrlichen.
18809JesajaJes23494Und ich sprach: Umsonst habe ich mich abgemüht, umsonst und ins Leere meine Kraft vergeudet; daher sei mein Recht bei de Herrn und mein Werk bei meinem Gott.
18810JesajaJes23495Und nun spricht der Herr, der mich vom Mutterleibe an zu seinem Knechte bildet, auf dass ich Jakob zu ihm zurückführe, und Israel wird nicht gesammelt werden: und ich bin verherrlicht in den Augen des Herrn und mein Gott ist meine Stärke geworden;
18811JesajaJes23496und er sprach: Zu gering ist es, dass du nur mein Knecht seiest, um die Stämme Jakobs aufzurichten und die Überbleibsel Israels zurückzuführen; siehe, ich habe dich eingesetzt zum Lichte der Völker, dass du mein Heil seiest bis an die Enden der Erde.
18812JesajaJes23497So spricht der Herr, der Erlöser Israels, sein Heiliger, zu der verachteten Seele, zu dem verabscheuten Sprössling, zu dem Knechte der Herrscher: Könige werden sehen und Fürsten sich erheben und anbeten um des Herrn willen, denn er ist treu und um des Heiligen Israels willen, der dich erkoren hat.
18813JesajaJes23498So spricht der Herr: Zur Zeit der Huld erhörte ich dich und am Tage des Heiles half ich dir und rettete dich und setzte dich ein zum Bunde des Volkes, um aufzurichten das Land, in Besitz zu nehmen die verödeten Erbteile
18814JesajaJes23499und den gefangenen zu sagen: Gehet heraus! Und zu denen in der Finsternis: Kommet ans Licht! Sie werden weiden an den Wegen, auf allen Ebenen werden ihre triften sein.
18815JesajaJes234910Sie werden nicht Hunger noch Durst leiden noch wird Hitze und Sonne sie treffen, denn ihr Erbarmer leitet sie und tränkt sie an Wasserquellen.
18816JesajaJes234911Und ich werde alle meine Berge zum Wege machen und meine Straßen werden erhöht werden.
18817JesajaJes234912Sehet, diese kommen von ferne her, und sehet, jene von Mitternacht und vom Meere her und diese aus dem Lande gegen Mittag.
18818JesajaJes234913Lobsinget, ihr Himmel, und frohlocke, Erde, und jubelt, ihr Berge, im Lobe! denn der Herr hat sein Volk getröstet und seiner Armen sich erbarmt.
18819JesajaJes234914Und Sion sprach: Verlassen hat mich der Herr, und der Herr hat meiner vergessen!
18820JesajaJes234915Kann etwa ein Weib ihres Kindes vergessen, dass sie kein Mitleid trage mit dem Sohne ihres Schoßes? Und wenn sie dessen vergäße, so werde ich doch deiner nicht vergessen!
18821JesajaJes234916Siehe, in meine Hände habe ich dich gezeichnet, deine Mauern sind vor meinen Augen immerdar.
18822JesajaJes234917Es nahen sich deine Aufbauer, deine Zerstörer und Zertrümmerer ziehen von dir hinweg.
18823JesajaJes234918Erhebe deine Augen ringsum und siehe: Alle diese versammeln sich, kommen zu dir. So wahr ich lebe, spricht der Herr, mit allen diesen wirst du wie mit einem Schmuck umkleidet werden, du wirst sie dir umgürten wie eine Braut!
18824JesajaJes234919Denn deine Wüsteneien und Öden und dein zerstörtes Land werden jetzt zu eng sein vor der Menge der Bewohner und weithin werden weggescheucht werden, die dich verheert haben.
18825JesajaJes234920Noch werden in deinen Ohren die Söhne deiner Unfruchtbarkeit sagen: Zu eng ist mir der Platz, schaffe mir raum, dass ich wohnen kann!
18826JesajaJes234921Und du wirst in deinem Herzen sprechen: Wer hat mir diese geboren? Ich war doch unfruchtbar und nicht gebärend, hinweggeführt und gefangen; und diese da, wer hat sie auferzogen? Ich war doch verlassen und allein, und diese, wo waren sie?
18827JesajaJes234922So spricht der Herr, Gott: Siehe, ich erhebe meine Hand zu den Völkern und richte mein Panier auf für die Nationen, um sie bringen deine Söhne in den Armen und deine Töchter tragen sie auf den Schultern.
18828JesajaJes234923Und Könige werden deine Wärter und Königinnen deine Ammen sein, mit zur Erde gesenktem Antlitz werden sie dir huldigen und den Staub deiner Füße lecken. Und du wirst erfahren, dass ich der Herr bin, bei dem jene nicht zuschanden werden, die auf ihn harren.
18829JesajaJes234924Wird wohl dem Starken die Beute abgenommen oder, was der Gewaltige geraubt hat, gerettet werden können?
18830JesajaJes234925Ja, so spricht der Herr: Sicherlich, auch das Gefangene wird dem Starken abgenommen und was der Gewaltige geraubt, wird gerettet. Diejenigen aber, welche dich richteten, werde ich richten und deine Söhne werde ich erretten.
18831JesajaJes234926Ich werde deine Feinde ihr eigenes Fleisch verzehren lassen und wie vom Weine sollen sie vom eigenen Blute trunken werden und alles Fleisch wird erfahren, dass ich der Herr bin, dein Heiland, und dass dein Erretter der Starke Jakobs ist.
18832JesajaJes23501So spricht der Herr: Welches ist dieser Scheidebrief eurer Mutter, mit dem ich sie entlassen habe? Oder wer ist mein Gläubiger, dem ich euch verkauft habe? Sehet, um eurer Missetaten willen seid ihr verkauft worden und um eurer Frevel willen habe ich eure Mutter verstoßen.
18833JesajaJes23502Denn ich kam und da war kein Mann, ich rief und niemand war da, der hörte! Ist etwa meine Hand verkürzt und zu klein geworden, dass ich nicht erlösen könnte? Oder habe ich keine Kraft zum befreien? Sehet, durch mein Dräuen trockne ich das Meer aus, wandle Flüsse in trockenes Land und es faulen die Fische aus Mangel an Wasser und sterben vor Durst.
18834JesajaJes23503Ich kleide die Himmel in Finsternis und mache ein Trauerkleid zu ihrer Hülle!
18835JesajaJes23504Der Herr gab mir eine beredte Zunge, dass ich den, der müde ist, durch das Wort zu stärken wisse; er weckt morgens, morgens weckt er mein Ohr, dass ich auf ihn aufmerke wie auf einen Lehrer.
18836JesajaJes23505Der Herr, Gott, erschloss mir das Ohr, ich aber widerstrebte nicht und wich nicht rückwärts.
18837JesajaJes23506Meinen Leib gab ich den Schlagenden hin und meine Wangen den Raufenden, mein Angesicht wandte ich nicht ab von denen, die mich beschimpften und anspien.
18838JesajaJes23507Der Herr, Gott, ist mein Helfer, darum wurde ich nicht zuschanden; darum machte ich mein Angesicht wie zum härtesten Felsen und ich weiß, dass ich nicht zuschanden werde.
18839JesajaJes23508Nahe ist, der mir Recht verschafft, wer will mir widersprechen? Asset uns zusammen auftreten, wer ist mein Gegner? Er trete heran zu mir!
18840JesajaJes23509Sehet, der Herr, Gott, ist mein Helfer! Wer ist, der mich verurteilt? Sehet, alle werden aufgerieben wie ein Kleid, die Motte verzehrt sie.
18841JesajaJes235010Wer von euch fürchtet den Herrn und hört auf die Stimme seines Knechtes? Wer im Finstern wandelt und kein Licht hat, der hoffe auf den Namen des Herrn und stütze sich auf seinen Gott.
18842JesajaJes235011Sehet, ihr alle, die ihr Feuer anzündet und euch mit Flammen umgürtet, wandelt nur in der Glut eures Feuers und in den Flammen, die ihr entfacht habt! Von meiner Hand widerfährt euch dieses, in Qualen sollt ihr gebettet sein.
18843JesajaJes23511Höret auf mich, die ihr dem nachgehet, was recht ist, und den Herrn sucht; achtet auf den Felsen, aus dem ihr gehauen seid, und auf die gehöhlte Grube, aus der ihr gegraben seid.
18844JesajaJes23512Achtet auf Abraham, euern Vater, und auf Sara, die euch geboren; denn als Einzelnen habe ich ihn berufen und ihn gesegnet und ihn gemehrt.
18845JesajaJes23513Darum wird der Herr Sion trösten und alle seine Trümmer trösten, seine Wüste wird er umschaffen zur Wonne und seine Öde wie zu einem Paradiese des Herrn; Freude und Frohlocken wird darin herrschen, Danksagung und Lobgesang.
18846JesajaJes23514Merket auf mich, mein Volk, und höret mich, meine Stämme! denn Gesetz wird von mir ausgehen und mein Recht wird als Licht auf die Völker sich niedersenken.
18847JesajaJes23515Nahe ist mein Gerechter, ausgezogen ist mein Erretter, meine Arme werden die Völker richten, auf mich harren die Inseln und warten auf meinen Arm.
18848JesajaJes23516Erhebet zum Himmel eure Augen und schauet auf die Erde drunten; denn die Himmel werden wie Rauch zergehen und die Erde wie ein Kleid zerfallen und ihre Bewohner dahinschwinden wie diese, mein Heil aber wird in Ewigkeit bestehen und meine Gerechtigkeit nicht dahinschwinden!
18849JesajaJes23517Höret auf mich, die ihr erkennt, was recht ist, mein Volk, in dessen Herzen mein Gesetz ist! Fürchtet nicht den Schimpf der Menschen und vor ihren Lästerungen zaget nicht!
18850JesajaJes23518Denn wie ein Kleid wird die Motte die verzehren und wie Wolle die Schabe sie zernagen, mein Heil aber wird in Ewigkeit bestehen und meine Gerechtigkeit von Geschlecht zu Geschlecht.
18851JesajaJes23519Erhebe dich, erhebe dich, umkleide dich mit Macht, Arm des Herrn! Erhebe dich, wie in den früheren Tagen, in den Geschlechtern der Vorzeit! Hast du nicht den Stolzen geschlagen, den Drachen durchbohrt?
18852JesajaJes235110Hast du nicht das Meer ausgetrocknet, das Wasser der gewaltigen Tiefe? Der du des Meeres Grund zum Pfade machtest, damit die Befreiten hindurchzögen?
18853JesajaJes235111Und nun kehren sie zurück, die vom Herrn Erlösten, und kommen mit Lobgesang nach Sion, ewige Freude über ihren Häuptern; Frohlocken und Wonne haben sie umfangen, es flieht Schmerz und Seufzen von ihnen.
18854JesajaJes235112Ich, ich selbst will euch trösten! Wer bist du, dass du dich fürchtest vor einem sterblichen Menschen und vor einem Menschenkinde, das wie Heu dahinwelkt?
18855JesajaJes235113Und du hast des Herrn, deines Schöpfers, vergessen, der die Himmel ausspannte und die Erde gründete, und hast gezittert immerfort den ganzen Tag vor dem Grimme dessen, der dich bedrängte und darauf ausging, dich zu verderben! Wo ist nun der Grimm deines Bedrängers?
18856JesajaJes235114Eilends kommt der zur Befreiung Heranschreitende und nicht tötet er bis zur gänzlichen Vertilgung und seines Brotes wir kein Mangel sein.
18857JesajaJes235115Ich aber bin der Herr, dein Gott, der das Meer aufschreckt, dass seine Wellen sich auftürmen, Herr der Heerscharen ist mein Name!
18858JesajaJes235116Ich habe meine Worte in deinen Mund gelegt und mit dem Schatten meiner Hand dich geschützt, damit du die Himmel pflanzest und die Erde gründest und zu Sion sprechest: Mein Volk bist du!
18859JesajaJes235117Erhebe dich, erhebe dich, stehe auf, Jerusalem! Das du aus der Hand es Herrn den Kelch seines Zornes getrunken, getrunken hast den Taumelkelch bis auf den Grund und ihn ausgeschlürft bis auf die Hefe.
18860JesajaJes235118Niemand ist, der es aufrecht hielte von allen Söhnen, die es geboren; keiner ist, der seine Hand ergriffe, von allen Söhnen, die es großgezogen.
18861JesajaJes235119Zwei Ding sin dir begegnet, wer sollte mit dir Mitleid tragen? Verwüstung und Zertrümmerung, Hunger und Schwert; wer sollte dich trösten?
18862JesajaJes235120Deine Kinder wurden hinausgeworfen, lagen an den Ecken aller Straßen, wie eine in Stricken gefangene Gazelle, hart getroffen vom Grimme des Herrn, von den Drohungen deines Gottes.
18863JesajaJes235121Darum höre dies, du Arme und Trunkene, nicht vom Weine!
18864JesajaJes235122So spricht der Herrscher, dein Herr und dein Gott, der für sein Volk streitet: Siehe, ich nehme aus deiner Hand den Taumelkelch, den tiefen Kelch meines Grimmes, nicht sollst du ihn ferner trinken.
18865JesajaJes235123Und ich werde ihn in die Hand derer geben, die dich erniedrigten und zu deiner Seele sprachen: Beuge dich, dass wir über dich dahinschreiten! Und du machtest wie zum Boden deinen Leib und wie zum Wege für die darüber Schreitenden.
18866JesajaJes23521Erhebe dich, erhebe dich, kleide dich in deine Macht, Sion! Kleide dich in die Gewänder deiner Herrlichkeit, Jerusalem, du Stadt des Heiligtums!1denn hinfort soll kein Unbeschnittener und Unreiner dich betreten.
18867JesajaJes23522Schüttle den Staub ab, erhebe dich, throne, Jerusalem! Löse die Bande deines Halses, gefangene Tochter Sion!
18868JesajaJes23523Denn so spricht der Herr: Umsonst seid ihr verkauft worden und ohne Geld sollt ihr wieder erkauft werden!
18869JesajaJes23524Denn so spricht der Herr, Gott: Nach Ägypten ist mein Volk in der Vorzeit hinabgezogen, um dort als Ansiedler zu wohnen, und Assur bedrückte es ohne Ursache!
18870JesajaJes23525Und was soll ich wohl hier tun, spricht der Herr, da mein Volk ohne Grund weggeführt ward? Seine Zwingherrn handeln freventlich, spricht der Herr, und mein Name wird immerfort den ganzen Tag gelästert.
18871JesajaJes23526Darum soll mein Volk an jenem Tage meinen Namen kennen lernen; denn siehe, ich selbst, der da redete, bin gegenwärtig!
18872JesajaJes23527Wie schön sind auf den Bergen die Füße des Freudenboten, des Friedenverkünders, dessen, der Gutes meldet, Heil verkündet, der zu Sion spricht: Dein Gott ist König!
18873JesajaJes23528Stimme deiner Wächter: sie erheben ihre Stimme, sie frohlocken allzumal; denn Auge in Auge sehen sie, wie der Herr Sion wiederherstellt.
18874JesajaJes23529Freuet euch und lobsinget allzumal, ihr Trümmer Jerusalems! Denn der Herr hat sein Volk getröstet, Jerusalem erlöst.
18875JesajaJes235210Der Herr hat seinen heiligen Arm gerüstet vor den Augen aller Völker und schauen werden alle Enden der Erde das Heil unseres Gottes!
18876JesajaJes235211Fort, fort, ziehet weg von dort, rühret nichts Unreines an, ziehet aus dessen Mitte fort, reinigt euch, die ihr die Gefäße des Herrn traget!
18877JesajaJes235212Denn nicht in eilender Hast werdet ihr ausziehen noch in Flucht dahineilen, denn der Herr zieht vor euch her und der Gott Israels sammelt euch.
18878JesajaJes235213Sehet, mein Knecht wird weise sein, erhöht werden und hoch emporsteigen und sehr erhaben sein.
18879JesajaJes235214So wie viele sich über dich entsetzten, so ist sein Anblick entstellt unter den Menschen und seine Gestalt unter den Menschenkindern.
18880JesajaJes235215Er wird viele Völker besprengen, über ihn werden Könige ihren Mund schließen; denn sie, welchen nichts von ihm verkündigt worden, sie sehen, und die nichts gehört haben, sie schauen.
18881JesajaJes23531Wer glaubte unserer Verkündigung? Und der Arm des Herrn, wem ist er offenbar geworden?
18882JesajaJes23532Er steigt empor wie ein Reis vor ihm und wie eine Wurzel aus dürstendem Lande, nicht ist ihm Gestalt und nicht Schmuck; wir sahen ihn und es war kein Anblick, so dass wir Wohlgefallen an ihm fänden,
18883JesajaJes23533dem Verachteten und Mindesten der Menschen, dem Manne der Schmerzen, der Krankheit erfahren; und sein Antlitz war wie verhüllt und verachtet, weshalb wir sein nicht achteten.
18884JesajaJes23534Wahrlich, er hat unsere Leiden getragen und unsere Schmerzen hat er auf sich genommen. Und wir hielten ihn für einen Aussätzigen, einen von Gott Geschlagenen und Gebeugten.
18885JesajaJes23535Er aber ist verwundet worden um unserer Frevel willen, zerschlagen um unserer Missetaten willen; die Züchtigung liegt unseres Friedens wegen auf ihm und durch seine Wunden sind wir geheilt worden.
18886JesajaJes23536Wir alle gingen in die Irre wie Schafe, ein jeder wich ab auf seinen Weg, und der Herr hat auf ihn unser aller Missetat gelegt.
18887JesajaJes23537Er ward geopfert, weil er selbst wollte, und er öffnete seinen Mund nicht; wie ein Schaf zur Schlachtung geführt wird und wie ein Lamm vor seinem Scherer verstummt, und er öffnet seinen Mund nicht.
18888JesajaJes23538Aus der Bedrängnis und aus dem Gerichte ward er weggerafft, wer wird sein Geschlecht begreifen? denn er ward hinweggerissen aus dem Lande der Lebenden, um der Sünde meines Volkes willen habe ich ihn geschlagen!
18889JesajaJes23539Er wird Gottlose für sein Grab und den Reichen für seinen Tod geben, weil er kein Unrecht getan noch in seinem Munde Trug war.
18890JesajaJes235310Und dem Herrn gefiel es, ihn durch Leiden zu zermalmen; wenn er sein Leben zum Schuldopfer hingegeben, wird er langdauernde Nachkommenschaft schauen und der Plan des Herrn wird durch seine Hand ausgeführt werden.
18891JesajaJes235311Dafür dass seine Seele Mühsal litt, wird er schauen und sich erlaben; durch seine Kenntnis wird mein gerechter Knecht viele gerecht machen und ihre Missetaten wird er tragen.
18892JesajaJes235312Darum teile ich ihm sehr viele zu und die Beute der Starken wird er teilen, dafür dass er seine Seele in den Tod hingab und sich unter die Übeltäter rechnen ließ und die Sünden vieler trug und für die Übertreter Fürbitte einlegte.
18893JesajaJes23541Lobsinge, Unfruchtbare, die du nicht gebarst; juble in Lobliedern und jauchze, die du nicht gebarst! Denn die Verlassene hat mehr Söhne als die, welche einen Mann hat, spricht der Herr.
18894JesajaJes23542Erweitere den Raum deines Zeltes und die Decken deiner Zelte breite aus, spare nicht, mache deine Zeltfeile lang und deine Pflöcke fest!
18895JesajaJes23543Denn nach rechts und nach links wirst du vordringen und deine Nachkommenschaft wird die Völker erben und verwüstete Städte bewohnen.
18896JesajaJes23544Fürchte dich nicht, denn du wirst nicht beschämt werden noch erröten müssen; denn nicht wirst du Scham auszustehen haben, weil du der Schmach deiner Jugend vergessen und der Schande deiner Witwenschaft nicht mehr gedenken wirst!
18897JesajaJes23545Denn dein Schöpfer wird über dich herrschen, Herr der Heerscharen ist sein Name und dein Erlöser ist der Heilige Israels, Gott der ganzen Erde wird er heißen.
18898JesajaJes23546Denn wie ein verlassenes und tiefbetrübtes Weib ruft dich der Herr und wie eine nach ihrer Jugend verstoßene Gattin, spricht dein Gott.
18899JesajaJes23547Auf einen Augenblick, auf kurze Zeit habe ich dich verlassen und mit großen Erweisen von Erbarmung sammle ich dich ein.
18900JesajaJes23548Im Augenblicke meines Zornes habe ich mein Angesicht auf kurze Zeit vor dir verborgen und in ewiger Barmherzigkeit erbarme ich mich deiner, spricht dein Erlöser, der Herr!
18901JesajaJes23549Wie in Noes Tagen gilt mir dies, dem ich schwur, dass ich Noes Wasser nicht mehr über die Erde kommen lassen werde, so schwöre ich, dir nicht zu zürnen und dich nicht zu züchtigen.
18902JesajaJes235410Denn die Berge werden erschüttert werden und die Hügel wanken, meine Barmherzigkeit aber wird nicht von dir weichen und mein Friedensbund nicht wanken, spricht dein Erbarmer, der Herr.
18903JesajaJes235411Du Arme, vom Wettersturme Verstörte, ganz Trostlose! Siehe, ich werde deine Steine kunstgerecht legen und dich auf Saphire gründen,
18904JesajaJes235412Jaspis will ich als deine Vorwerke setzen und als deine Tore geschnittene Steine und als alle deine Grenzen kostbare Steine.
18905JesajaJes235413Alle deine Söhne mache ich zu Belehrten vom Herrn und gebe deinen Söhne Fülle des Friedens.
18906JesajaJes235414Und auf Gerechtigkeit wirst du gegründet werden, von Beängstigung sollst du fern sein, denn du hast nichts zu fürchten, und fern von Schrecken, denn er wird dir nicht nahen.
18907JesajaJes235415Siehe, als Anwohner kommt der, welcher nicht mit mir war; der einst dir fremd war, schließt sich dir an.
18908JesajaJes235416Siehe, ich schaffe den Schmied, der die Kohlen zur Feuersglut anfacht und die Waffe anfertigt zu seinem Werk, und ich schaffe den Verderber zum Vertilgen.
18909JesajaJes235417Keine Waffe, die gegen dich geschmiedet ist, wird Erfolg haben und jede Zunge, die dir im Gerichte widersteht, wirst du richten. Das ist das Erbe der Knechte des Herrn und ihr Rechtsbestand bei mir, spricht der Herr.
18910JesajaJes23551Alle, die ihr dürstet, kommet zu den Wassern, und die ihr kein Silber habt, eilet, kaufet und esset; kommet, kaufet ohne Silber und ohne allen Entgelt Wein und Milch!
18911JesajaJes23552Warum wägt ihr das Silber dar für Nichtbrot und eure Mühe für Nichtsättigung? Höret, höret mich und genießet das Gute, so wird eure Seele sich an der Fülle der Güter erfreuen.
18912JesajaJes23553Neiget euer Ohr und kommet zu mir; höret und eure Seele wird leben und ich will mit euch einen ewigen Bund schließen, die treuen Gnadenerweise Davids.
18913JesajaJes23554Sehet, zum Zeugen gebe ich ihn den Völkern, zum Führer und Lehrer den Nationen.
18914JesajaJes23555Sehet, ein Volk, das du nicht kennst, wirst du herbeirufen und Nationen, die dich nicht kannten, werden zu dir eilen um des Herrn, deines Gottes und des Heiligen in Israel willen; denn er hat dich verherrlicht.
18915JesajaJes23556Suchet den Herrn, während er zu finden ist; rufet ihn an, während er nahe ist!
18916JesajaJes23557Der Gottlose verlasse seinen Weg und der Frevler seine Gedanken und er kehre zu dem Herrn zurück, so wird er sich seiner erbarmen und zu unserm Gott; denn er ist vielbereit zum Verzeihen.
18917JesajaJes23558Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken noch meine Wege eure Wege, spricht der Herr.
18918JesajaJes23559Denn wie der Himmel erhaben ist über die Erde, so sind meine Wege erhaben über eure Wege und meine Gedanken über eure Gedanken.
18919JesajaJes235510Und wie Regen und Schnee vom Himmel niedersteigt und nicht mehr dorthin zurückkehrt, sondern die Erde tränkt und bewässert und fruchtbar macht und Samen dem Säenden gibt und Brot dem Essenden,
18920JesajaJes235511so wird mein Wort sein, das aus meinem Munde ausgeht. Es wird nicht leer zu mir zurückkehren, sondern alles vollbringen, was ich will, und Gelingen haben in allem, wozu ich es sende.
18921JesajaJes235512Denn mit Frohlocken werdet ihr ausziehen und in Frieden geleitet werden, Berge und Hügel werden vor euch lobsingen und alle Bäume der Landschaft Beifall klatschen.
18922JesajaJes235513Statt Gestrüpp werden Tannen aufwachsen, statt der Brennesseln wird Myrte wachsen und der Herr wird genannt werden zum ewigen Zeichen, das nicht weggenommen wird.
18923JesajaJes23561So spricht der Herr: Beobachtet das Recht und übet Gerechtigkeit; denn nahe ist mein Heil, dass es komme, und meine Gerechtigkeit, dass sie enthüllt werde.
18924JesajaJes23562Selig der Mann, der dies tut, was der Menschensohn, der daran festhält; den Sabbat bewahrend, dass er ihn nicht entheilige, und seine Hände bewahrend, auf dass er nichts Böses tue!
18925JesajaJes23563Und nicht sage der Sohn des Fremdlings, der dem Herrn anhängt: Der Herr wird mich scheiden und trennen von seinem Volke, und nicht spreche der Verschnittene: Siehe, ich bin ein dürrer Baum!
18926JesajaJes23564Denn so spricht der Herr zu den Verschnittenen: Die meine Sabbate halten und erwählen, was mir wohlgefällt, und an meinem Bunde festhalten,
18927JesajaJes23565denen gebe ich in meinem Hause und in meinen Mauern einen Platz und einen Namen, besser als den von Söhnen und Töchtern, einen ewigen Namen gebe ich ihnen, der nicht entschwinden wird.
18928JesajaJes23566Und die Söhne der Fremdlinge, die dem Herrn anhängen, und ihm zu dienen und seinen Namen zu lieben und seine Knechte zu sein, die den Sabbat halten, dass sie ihn nicht entweihen und an meinem Bunde festhalten,
18929JesajaJes23567diese werde ich auf meinen heiligen Berg führen und sie in meinem Gebetshause erfreuen; ihre Brandopfer und ihre Schlachtopfer sind mir wohlgefällig auf meinem Altare, denn mein Haus wird ein Haus des Gebetes genannt werden für alle Völker.
18930JesajaJes23568Gott, der Herr, der die Zerstreuten Israels sammelt, spricht: Weiterhin werde ich zu ihm sammeln, zu seinen Gesammelten.
18931JesajaJes23569Alle Tiere des Feldes, kommet, um zu verschlingen, alle Tiere des Waldes!
18932JesajaJes235610Seine Späher sind blind, einsichtslos insgesamt, stumme Hunde, die nicht vermögen zu bellen; sie schauen Eitles, schlafen und lieben Träume.
18933JesajaJes235611Und ganz unverschämte Hunde sind sie, die nicht satt werden; die Hirten selbst kennen kein Verständnis, alle sind auf ihren Weg abgewichen, ein jeder hin zu seiner Habsucht, vom Höchsten bis zum Niedrigsten.
18934JesajaJes235612Kommet, lasst uns Wein holen und vollauf trunken werden; und wie heute, so sei es auch morgen und noch viel mehr!
18935JesajaJes23571Der Gerechte kommt um und niemand ist, der es im Herzen bedächte, und Männer der Barmherzigkeit werden dahingerafft, weil niemand Einsicht hat; denn angesichts des Verderbens wird der Gerechte dahingerafft.
18936JesajaJes23572Es komme Friede, es ruhe auf seinem Lager, wer in Rechtschaffenheit gewandelt!
18937JesajaJes23573Ihr aber tretet hierher, ihr Söhne der Zauberin, Same des Ehebrechers und der Buhlerin!
18938JesajaJes23574Über wen spottet ihr? Gegen wen sperrt ihr den Mund auf und streckt die Zunge heraus? Seid ihr nicht Frevelskinder, eine Lügenbrut?
18939JesajaJes23575Die ihr euch ergötzt an den Götzen unter jedem laubigen Baume und Kinder schlachtet in den Talgründen unter hochragenden Felsen!
18940JesajaJes23576An des Tales Anteilen ist dein Teil, das ist dein Erbe; ihnen gießest du Trankopfer aus, bringst du Opfer dar! Soll ich mich darüber nicht ereifern?
18941JesajaJes23577Auf hohen und weithin ragenden Bergen schlugst du dein Lager auf, dorthin stiegst du hinauf, um Schlachtopfer darzubringen.
18942JesajaJes23578Und hinter der Tür und hinter der Schwelle stelltest du dein Denkzeichen auf; denn neben mir entblößest du dich und nahmst den Ehebrecher auf, breit machtest du dein Lager und gingst einen Bund mit ihnen ein, du liebtest ihr Beilager mit offener Hand.
18943JesajaJes23579Und du schmücktest dich mit Salbe, dem Könige zu Gefallen und mehrtest deine Schminkereien, weithin sandtest du deine Boten und erniedrigtest dich bis zur Unterwelt.
18944JesajaJes235710Du hast dich abgemüdet auf deinen vielen Wegen und doch nicht gesprochen: Ich will aufhören. Belebung für deine Kraft sandest du, deshalb wendetest du dich nicht an mich.
18945JesajaJes235711Von wem bist du in banger Furcht gewesen, weil du lügnerisch wurdest und meiner nicht gedachtest und es nicht zu Herzen nahmst? Weil ich schwieg und tat, als sähe ich es nicht, hast du meiner vergessen.
18946JesajaJes235712Ich werde deine Gerechtigkeit kundmachen und deine Werke werden dir nichts!
18947JesajaJes235713Wenn du schreist, mögen dich deine Scharen retten! Alle diese wird der Wind dahinraffen, ein Hauch hinwegnehmen. Wer aber auf mich vertraut, wird das Land erben und meinen heiligen Berg in Besitz nehmen.
18948JesajaJes235714Dann werde ich sagen: Bereitet den Weg, bahnet die Straße, fort aus dem Wege, räumet die Hindernisse hinweg aus dem Wege meines Volkes!
18949JesajaJes235715Denn so spricht der Hohe und Erhabene, der die Ewigkeit bewohnt, dessen Name heilig ist, der in der Höhe wohnt und im Heiligtume und bei den Zerknirschten und im Geiste Niedergebeugten, um den Geist der Niedergebeugten zu beleben, um das Herz der Zerknirschten zu beleben.
18950JesajaJes235716Denn nicht auf ewig hadere ich und nicht auf immerdar zürne ich, weil der lebensgeist von meinem Angesicht ausgeht und ich den Lebensatem schaffe.
18951JesajaJes235717Wegen des Frevels seiner Habgier zürnte ich und schlug es, verbarg mein Antlitz vor dir und zürnte und es ging in der Irre auf dem Wege seines eigenen Herzens.
18952JesajaJes235718Ich habe seine Wege gesehen und heile es und führe es zurück und spende ihm und den trauernden Seinigen Tröstungen.
18953JesajaJes235719Ich schaffe der Lippen Frucht, Frieden dem Fernen und dem Nahen, spricht der Herr, und heile ihn.
18954JesajaJes235720Aber die Gottlosen sind gleich dem tobenden Meere, das nicht ruhen kann, dessen Fluten als Zerstörung und Schlamm sich ergießen.
18955JesajaJes235721Es gibt keinen Frieden für die Gottlosen, spricht der Herr, Gott.
18956JesajaJes23581Rufe, lasse nicht ab, wie eine Posaune erhebe deine Stimme und verkündige meinem Volke ihre Frevel und dem Hause Jakobs ihre Sünden!
18957JesajaJes23582Denn Tag für Tag fragen sie mich und wollen meine Wege wissen, wie ein Volk, das Gerechtigkeit geübt und das Recht seines Gottes nicht verlassen hat; sie fordern von mir Gerichte der Gerechtigkeit, sie wollen Gott nahen.
18958JesajaJes23583Warum haben wir gefastet, und du hast nicht darauf gesehen, warum haben wir unsere Seelen gebeugt und du hast uns verschmäht? Sehet, am Tage eures Fastens findet sich euer eigener Wille, und alle eure Schuldner drängt ihr.
18959JesajaJes23584Sehet, bei Streitigkeiten und Zänkereien fastet ihr und schlagt zu mit gottloser Faust! Fastet nicht wie bisher, damit euer Rufen in der Höhe gehört werde!
18960JesajaJes23585Ist dies ein solches Fasten, wie ich es erwählt habe, wenn der Mensch sich zeitweise kasteit, etwa dass er wie im Wirbel seinen Kopf niedersenkt un sich in Sack und Asche hinstreckt? Wirst du das etwa Fasten nennen und einen Tag des Herrn wohlgefällig?
18961JesajaJes23586Ist nicht vielmehr dies das Fasten, das ich erwählt habe: Löse die Knäuel der Bosheit auf, löse die Fesseln der Bedrückung, gib die Unterdrückten frei, brich jedes Joch!
18962JesajaJes23587Brich dem Hungrigen dein Brot, führe Arme und Herberglose in dein Haus; wenn du einen Nackten siehst, bekleide ihn und verachte dein Fleisch nicht!
18963JesajaJes23588Dann wird gleich dem Morgen dein Licht hervorbrechen und dein Genesen gar eilends aufblühen, deine Gerechtigkeit wird vor dir hergehen und die Herrlichkeit des Herrn wird dich sammeln.
18964JesajaJes23589Dann wirst du rufen und der Herr wird erhören, du wirst flehen und er wir antworten: Siehe, hier bin ich! Wenn du aus deiner Mitte die Fesseln entfernst und aufhörst den Finger auszustrecken und zu reden, was nichts nützt.
18965JesajaJes235810Wenn du dem Hungernden dein Mitleid erschließest und die Seele des Bekümmerten sättigst, wird in der Finsternis dein Licht erglänzen und dein Dunkel zum hellen Mittage werden.
18966JesajaJes235811Und der Herr wird dir Ruhe geben immerdar und mit Lichtglanz deine Seele erfüllen und deine Gebeine kräftigen und du wirst sein wie ein bewässerter Garten, wie eine Wasserquelle, deren Wasser nicht versiegt.
18967JesajaJes235812Und aufgebaut wird in dir werden, was von alters her wüste gelegen, und die Grundfesten für Geschlecht und Geschlecht wirst du legen; du wirst ein Erbauer der Umgehungen genannt werden, ein Wegebahner zum Frieden.
18968JesajaJes235813Wenn du vom Sabbate deinen Fuß zurückhältst, dass du an meinem heiligen Tage nicht tust, was dir gefällt, und wenn du den Sabbat Wonne nennst und ihn, der dem Herrn geheiligt ist, glorreich und ihn in Ehren hältst, indem du nicht deine Wege vollbringst und deinem Eigenwillen nicht frönst, dass du eitles Geschwätz führst,
18969JesajaJes235814dann wirst du Freude haben am Herrn und ich will dich über die Höhen der Erde erheben und dich nähren mit dem Erbe Jakobs, deines Vaters. Denn der Mund des Herrn hat gesprochen.
18970JesajaJes23591Sehet, die Hand des Herrn ist nicht verkürzt, dass er nicht zu retten vermöchte, und nicht taub sein Ohr, dass er nicht hörte;
18971JesajaJes23592aber eure Missetaten sind zur Scheidewand geworden zwischen euch und eurem Gott und eure Sünden haben sein Antlitz vor euch verhüllt, dass er nicht erhört.
18972JesajaJes23593Denn eure Hände sind mit Blut befleckt und eure Finger mit Missetat, eure Lippen reden Lügen und eure Zunge spricht Frevel aus.
18973JesajaJes23594Da ist keiner, der für Gerechtigkeit spräche, keiner, der nach Wahrheit urteilte; sondern sie vertrauen auf Nichtigkeit und reden Täuschungen, sie gehen schwanger mit Unheil und bringen Missetat zur Welt.
18974JesajaJes23595Schlangeneier brüten sie aus und Spinnengewebe weben sie. Wer von ihren Eiern isst, wird sterben; und was ausgebrütet wird, bricht als Basilisk hervor.
18975JesajaJes23596Ihr Gewebe taugt nicht zur Kleidung noch kann man sich mit dem, was sie gewoben bedecken; ihre Arbeiten sind unnütz und die Arbeit des Frevels ist in ihren Händen.
18976JesajaJes23597Ihre Füße laufen zum Bösen und eilen, unschuldiges Blut zu vergießen; ihre Gedanken sind heillose Gedanken, Verwüstung und Zerstörung ist auf ihren Wegen.
18977JesajaJes23598Den Weg des Friedens kennen sie nicht, es ist kein Recht auf ihren Schritten, ihre Pfade sind krumm; jeder, der sie betritt, ist fern vom Frieden.
18978JesajaJes23599Deswegen ist von uns das recht fern und die Gerechtigkeit erreicht uns nicht, wir haben auf Licht geharrt und siehe da Finsternis, auf Glanz und wir wandeln im Dunkeln.
18979JesajaJes235910Wir tappen wie Blinde an der Wand und wie solche, die keine Augen haben, tasten wir umher; wir straucheln am Mittage wie in der Finsternis und sind an düsteren Orten wie Tote.
18980JesajaJes235911Wie brüllen wie Bären alle und stöhnen hinbrütend gleich Tauben, wir warten auf Recht und es erscheint nicht, auf Heil und es bleibt fern von uns.
18981JesajaJes235912Denn vielfach sind unsere Missetaten vor dir und unsere Sünden zeugen wider uns, denn unsere Frevel sind vor uns und unsere Missetaten kennen wir.
18982JesajaJes235913Oft sündigten wir und logen wider den Herrn und wandten uns ab, um nicht unserem Gott zu folgen, sondern Unterdrückung und Übertretung zu reden; wir hegten im Herzen Worte der Lüge und redeten sie.
18983JesajaJes235914Und das Recht wurde zurückgedrängt und die Gerechtigkeit stand fern, denn zusammengestürzt ist auf der Straße die Wahrheit und die Billigkeit konnte nicht einherschreiten.
18984JesajaJes235915Und die Wahrheit geriet in Vergessenheit und wer das Böse mied, stand dem Raube offen. Und der Herr sah es und es war missfällig in seinen Augen, dass kein recht sei.
18985JesajaJes235916Und er sh, dass niemand da sei, und war unwillig, dass niemand entgegenträte; und sein Arm leistete ihm Hilfe und seine Gerechtigkeit selbst half ihm.
18986JesajaJes235917Er ist mit Gerechtigkeit bekleidet wie mit einem Panzer und der Helm des Heiles ist auf seinem Haupte, er ist angetan mit den Gewändern der Rache und eingehüllt in Eifer wie in einen Mantel,
18987JesajaJes235918wie zur Rache, wie zur Zornesvergeltung an seinen Feinden und zur Rückerstattung an seine Widersacher; den Inseln wird er vergelten.
18988JesajaJes235919Dann werden die vom Niedergange den Namen des Herrn fürchten und die vom Aufgange der Sonne seine Herrlichkeit, wenn er kommt wie ein reißender Strom, den der Hauch des Herrn daherjagt.
18989JesajaJes235920Und er kommt für Sion als Erlöser und für die, welche umkehren von ihrer Bosheit in Jakob, spricht der Herr.
18990JesajaJes235921Dies ist mein Bund mit ihnen, spricht der Herr: Mein Geist, der in dir ist, und meine Worte, die ich in deinen Mund gelegt habe, werden nicht weichen aus deinem Munde und aus dem Munde deiner Nachkommen und aus dem Munde der Nachkommen, spricht der Herr, von nun an bis in Ewigkeit.
18991JesajaJes23601Stehe auf, werde licht, Jerusalem, denn es kommt dein Licht und die Herrlichkeit des Herrn geht über dir auf.
18992JesajaJes23602Denn siehe, Finsternis bedeckt die Erde und Dunkel die Völker, über dir aber geht der Herr auf und seine Herrlichkeit erscheint in dir.
18993JesajaJes23603Und es wandeln Völker in deinem Lichte und Könige im Glanze, der dir aufgegangen.
18994JesajaJes23604Erhebe ringsum deine Augen und siehe: alle diese scharen sich zusammen, sie kommen zu dir, deine Söhne kommen von fern und deine Töchter erstehen von den Enden der Erde.
18995JesajaJes23605Du wirst dann sehen und überfließen, dein Herz wird staunen und sich erweitern, wenn die Fülle des Meeres sich zu dir hinwendet und die Stärke der Nationen zu dir kommt.
18996JesajaJes23606Eine Flut von Kamelen wird dich bedecken, Dromedare von Madian und Epha; allzusammen kommen sie aus Saba, Gold und Weihrauch bringend und das Lob der Herrn verkündend.
18997JesajaJes23607Alle Herden Kedars sammeln sich zu dir, die Widder von Nabajoth dienen dir; sie werden dargebracht auf meinem Sühnaltare und ich werde das Haus meiner Herrlichkeit verherrlichen.
18998JesajaJes23608Wer sind diese, welche wie Wolken herbeifliegen und wie Tauben zu ihren Taubenschlägen?
18999JesajaJes23609Denn auf mich harren die Inseln, und die Meeresschiffe sind in erster Reihe, damit ich deine Söhne von der ferne herbeiführe; ihr Gold und ihr Silber mit ihnen für den Namen des Herrn, deines Gottes, und den Heiligen Israels, weil er dich verherrlicht hat.
19000JesajaJes236010Und die Söhne der Fremden werden deine Mauern erbauen und ihre Könige dir dienen; denn da ich zürnte, habe ich dich geschlagen, und da ich versöhnt ward, mich deiner erbarmt.
19001JesajaJes236011Und deine Tore werden immerdar offen stehen, Tag und Nacht werden sie nicht geschlossen werden, dass man die Stärke der Nationen zu dir bringe und ihre Könige dir zuführe.
19002JesajaJes236012Denn das Volk und Das Reich, das dir nicht dient, wird zugrunde gehen und die Nationen werden in Verödung umkommen.
19003JesajaJes236013Die Herrlichkeit des Libanon wird zu dir kommen, Tannen und Buxbäume und Fichten zumal, um den Ort meines Heiligtums zu zieren, und die Stätte meiner Füße will ich verherrlichen.
19004JesajaJes236014Und die Söhne deiner Bedränger werden gebeugt zu dir kommen und die Spuren deiner Füße alle küssen, die dich verhöhnten, und werden dich die Stadt des Herrn, Sion des Heiligen Israels nennen.
19005JesajaJes236015Dafür dass du verlassen warst und verhasst und niemand bei dir weilte, will ich dich zum Stolze der Jahrhunderte machen, zur Freude von Geschlecht zu Geschlecht.
19006JesajaJes236016Du wirst die Milch der Völker saugen und an den Brüsten der Könige genährt werden und du wirst erfahren, dass ich der Herr, dein Heiland, bin und dein Erlöser, der Starke Jakobs.
19007JesajaJes236017Statt des Erzes bringe ich Gold und statt des Eisens Silber, statt des Holzes Erz und statt der Steine Eisen und mache Frieden zu deiner Wache und Gerechtigkeit zu deinen Vorstehern.
19008JesajaJes236018Nicht hört man ferner in deinem Lande von Frevel, von Verwüstung und Zertretung in deinen Grenzen, sondern Heil wohnt auf deinen Mauern und Jubel an deinen Toren.
19009JesajaJes236019Nicht wird dir fernerhin die Sonne zum Lichte bei Tag sein noch der Glanz des Mondes dir scheinen, sondern der Herr wird dein ewiges Licht sein und dein Gott deine Herrlichkeit.
19010JesajaJes236020Nicht wird ferner deine Sonne untergehen noch dein Mond abnehmen, denn der Herr wird dein ewiges Licht sein und die Tage deiner Trauer haben ein Ende.
19011JesajaJes236021Dein Volk aber, sie alle sind Gerechte, auf ewig erben sie das Land, als ein Spross meiner Pflanzung, das Werk meiner Hand, zur Verherrlichung.
19012JesajaJes236022Der Kleinste wird zu tausend und der Geringste zum mächtigsten Volke werden; ich, der Herr, vollbringe dies zu seiner Zeit schnell.
19013JesajaJes23611Der Geist des Herrn ist über mir, weil der Herr mich gesalbt hat; um Botschaft den Sanftmütigen zu bringen, sandte er mich, um zu heilen, die zerknirschten Herzens sind, um den Gefangenen Nachlass, den Eingeschlossenen Befreiung zu verkünden;
19014JesajaJes23612anzukünden ein dem Herrn genehmes Jahr und den Tag der Rache für unsern Gott und zu trösten alle Trauernden;
19015JesajaJes23613um zu geben den Trauernden Sions und ihnen darzureichen eine Krone statt der Asche, Freudenöl statt der Trauer, ein Festgewand statt der Trübsal des Geistes; und sie werden daselbst heißen Starke in der Gerechtigkeit, eine Pflanzung des Herrn zur Verherrlichung.
19016JesajaJes23614Und sie werden das, was von alters her wüste gelegen, aufbauen und aufrichten, was vor Zeiten in Trümmer zerfallen; und die verlassenen Städte wiederherstellen, die von Geschlecht zu Geschlecht wüste gelegen.
19017JesajaJes23615Fremde werden dastehen und eure Herden weiden und die Söhne der Fremden werden eure Ackerleute und Winzer sein.
19018JesajaJes23616Ihr aber werdet Priester des Herrn heißen, und man wird euch Diener unseres Gottes nennen; den Reichtum der Heiden werdet ihr genießen und in ihrer Herrlichkeit prangen.
19019JesajaJes23617Für eure zweifache Schande und Schmach preisen sie ihren Anteil. Daher sollen sie in ihrem Lande Doppeltes besitzen und ewige Freude soll ihr Teil werden.
19020JesajaJes23618Denn ich, der Herr, liebe das recht, und hasse den Raub am Brandopfer und ich gründe ihr Werk in der Wahrheit und schließe einen ewigen Bund mit ihnen.
19021JesajaJes23619Man wird unter den Völkern ihr Geschlecht erkennen und ihre Sprossen in der Mitte der Nationen; alle, die sie sehen, werden sie kennen, denn sie sind das Geschlecht, das der Herr gesegnet hat.
19022JesajaJes236110Ich freue mich und bin fröhlich in dem Herrn und meine Seele frohlockt in meinem Gott, denn er hat mich mit den Gewändern des Heiles bekleidet und mich angetan mit dem Gewande der Gerechtigkeit, wie einen Bräutigam mit der Krone geziert, wie eine Braut mit Geschmeide geschmückt.
19023JesajaJes236111Denn wie die Erde ihre Keime hervorbringt und der Garten seinen Samen aufgehen lässt, so wird Gott, der Herr, Gerechtigkeit und Lobpreisung vor allen Völkern hervorsprossen lassen.
19024JesajaJes23621Um Sions willen will ich nicht schweigen und um Jerusalems willen nicht rasten, bis wie Sonnenglanz sein Gerechter aufgeht, und sein Heiland wie eine Fackel leuchtet.
19025JesajaJes23622Dann werden die Völker deinen Gerechten sehen und alle Könige deinen Herrlichen und man wird dich mit einem neuen Namen nennen, welchen des Herrn Mund aussprechen wird.
19026JesajaJes23623Und du wirst eine Ehrenkrone in der Hand des Herrn sein und ein Diadem des Königtums in der Hand deines Gottes.
19027JesajaJes23624Und fernerhin wirst du nicht mehr Verlassene heißen und dein Land nicht mehr Verwüstetes, sondern man wird dich nennen: „Meine Wonne an ihr“ und dein Land: „Das bewohnte“, denn der Herr hat sein Wohlgefallen an dir und dein Land wird bewohnt sein.
19028JesajaJes23625Denn wie der Jüngling mit der Jungfrau wohnt, so werden deine Kinder in dir wohnen; und wie sich der Bräutigam freut über die Braut, so wird sich dein Gott über dich freuen.
19029JesajaJes23626Über deine Mauern, Jerusalem! habe ich Wächter bestellt; den ganzen Tag, die ganze Nacht, nimmer werden sie schweigen! Die ihr des Herrn gedenket, schweiget nicht
19030JesajaJes23627und lasset ihm keine Ruhe, bis er Jerusalem festgründe und zum Lobpreise mache auf Erden!
19031JesajaJes23628Der Herr hat geschworen bei seiner Rechten und bei dem Arme seiner Macht: Nicht will ich fernerhin deinen Weizen deinen Feinden zur Speise geben und nicht sollen Fremdlinge den Wein trinken, um den du gearbeitet hast.
19032JesajaJes23629Denn die ihn einernten, sollen ihn auch essen und den Herrn loben; und die den Wein einlesen, sollen ihn auch in meinen heiligen Vorhöfen trinken.
19033JesajaJes236210Ziehet fort, ziehet fort durch die Tore, bereitet dem Volke den Weg, machet den Pfad eben, entfernet die Steine und richtet ein Panier auf den Völkern zu!
19034JesajaJes236211Sehet, der Herr lässt es kund werden an den Grenzen der Erde. Saget der Tochter Sion: Siehe, dein Heiland kommt; siehe, sein Lohn ist mit ihm und sein Werk vor ihm!
19035JesajaJes236212Und man wird sie heiliges Volk, Erlöste des Herrn nennen; du aber wirst die gesuchte Stadt und die Nichtverlassene heißen.
19036JesajaJes23631Wer ist dieser, der von Edom kommt, in geröteten Kleidern von Bosra? Dieser, prangend in seinem Gewande, einherschreitend in der Fülle seiner Kraft? Ich bin es, der ich Gerechtigkeit rede und Vorkämpfer bin zum Heile.
19037JesajaJes23632Warum aber ist dein Gewand rot und sind deine Kleider wie die der Keltertreter?
19038JesajaJes23633Die Kelter habe ich allein getreten und von den Völkern war niemand bei mir. Ich trat sie in meinem Grimm und zerstampfte sie in meinem Zorne und ihr Blut spritzte über meine Kleider und ich befleckte alle meine Gewänder.
19039JesajaJes23634Denn ein Tag der Rache ist von mir beschlossen und das Jahr der Erlösung durch mich ist gekommen.
19040JesajaJes23635Ich blickte umher und da war kein Helfer; ich suchte und da war niemand, der mir beistand; da brachte mein Arm mir Heil zuwege und meine Eifersglut, diese ward mir Stütze.
19041JesajaJes23636Und ich zertrat die Völker in meinem Grimme und machte sie trunken in meiner Eifersglut und warf ihre Kraft zu Boden.
19042JesajaJes23637Der Erbarmungen des Herrn will ich gedenken, den Herrn preisen wegen alles dessen, was der Herr uns gespendet, und wegen der Fülle der Güter für das Haus Israel, die er ihnen verliehen hat seiner Herablassung und der Menge seiner Erbarmungen gemäß.
19043JesajaJes23638Und er sprach: Sie sind ja mein Volk, Kinder, die nicht treulos sein werden; und er ward ihr Heiland.
19044JesajaJes23639Bei all ihren Bedrängnissen wurde er nicht müde und der Engel seines Antlitzes rettete sie, in seiner Liebe und seiner Erbarmung erlöste er sie und trug sie und erhöhte sie alle Tage der Vorzeit.
19045JesajaJes236310Sie aber reizten den Geist seines Heiligen zum Zorne und betrübten ihn und er ward ihnen zum Feind und kämpfte selbst wider sie.
19046JesajaJes236311Und man gedachte der Tage der Vorzeit, des Moses und seines Volkes. Wo ist der, der sie herausführte aus dem Meere mit dem Hirten seiner Herde? Wo ist, der in ihrer Mitte seinen heiligen Geist gab?
19047JesajaJes236312Der Moses bei der rechten mit dem Arme seiner Herrlichkeit herausführte, der die Gewässer vor ihnen zerteilte, um sich einen ewigen Namen zu machen?
19048JesajaJes236313Der sie hindurchführte durch Abgründe wie ein Ross in der Wüste, das nicht strauchelt?
19049JesajaJes236314Wie ein Tier, das im Felde einhergeht, leitete sie der Geist des Herrn. So hast du dein Volk geleitet, um dir einen herrlichen Namen zu machen.
19050JesajaJes236315Blicke herab vom Himmel und schau hernieder von der Wohnung deiner Heiligkeit und deiner Herrlichkeit! Wo ist dein Eifer und deine Kraft? die Menge deiner Barmherzigkeit und deiner Erbarmungen? Sie haben sich gegen mich verschlossen.
19051JesajaJes236316Du bist ja unser Vater un Abraham kannte uns nicht und Israel wusste nichts um uns, du, Herr! bist unser Vater, unser Erlöser ist von alters her dein Name.
19052JesajaJes236317Warum, o Herr! hast du uns abirren lassen von deinen Wegen, hast unser Herz sich verhärten lassen, dass wir dich nicht fürchteten? Wende dich uns zu um deiner Knechte willen, der Stämme deines Erbes!
19053JesajaJes236318Wie ein Nichts nahmen sie dein heiliges Volk in Besitz, unsere Feinde zertraten dein Heiligtum.
19054JesajaJes236319Wir sind geworden wie im Anfange, da du nicht unser Herr warst noch dein Name über uns angerufen ward.
19055JesajaJes23641O dass du die Himmel zerrissest und herabstiegest! Vor deinem Antlitze würden die Berge zergehen,
19056JesajaJes23642wie vom Feuer verzehrt schwänden sie dahin, wie Wasser wallten auf in der Glut, damit dein Name deinen Feinden kund würde, vor deinem Antlitze erbebten die Völker!
19057JesajaJes23643Wenn du Wunderbares wirkst, ertragen wir es nicht; du bist herabgestiegen und vor deinem Antlitze zerflossen die Berge!
19058JesajaJes23644Von alters her hörte man nicht und vernahm nicht mit den Ohren; das Auge sah es nicht, o Gott! Außer dir, was du denen bereitest, die auf dich harren.
19059JesajaJes23645Du kamst dem, der freudig Gerechtigkeit übt, entgegen, auf deinen Wegen gedenken sie deiner. Siehe, du zürntest, weil wir gesündigt haben, und darin verharren wir seit langem; werden wir wohl gerettet werden?
19060JesajaJes23646Wie alle sind gleich dem Unreinen geworden und wie das Blut eines Blutflüssigen ist all unsere Gerechtigkeit; wir fielen dem Laube gleich allesamt und unsere Vergehungen rafften uns dahin wie ein Sturm.
19061JesajaJes23647Niemand ist, der deinen Namen anriefe, der aufstünde und an dir festhielte; du hast dein Angesicht vor uns verborgen und uns zermalmt durch die Wucht unseres Frevels.
19062JesajaJes23648Und nun, Herr! bist du unser Vater, wir aber sind Ton; du bist unser Bildner und Werke deiner Hände sind wir alle.
19063JesajaJes23649Zürne, o Herr! nicht so sehr und gedenke nicht ferner mehr unserer Missetat; siehe, blicke her, dein Volk sind wir alle.
19064JesajaJes236410Die Stadt deines Heiligtums ist verödet, Sion ist verödet, Jerusalem verwüstet.
19065JesajaJes236411Das Haus unserer Heiligung und unserer Verherrlichung, in dem dir unsere Väter lobsangen, ist mit Feuer verbrannt und alles, was unsere Lust war, liegt in Trümmern.
19066JesajaJes236412Wirst du bei solchem dich zurückhalten, Herr! wirst du ruhig bleiben und uns gewaltig niederdrücken?
19067JesajaJes23651Mich suchen, die vorher nicht nach mir fragten, es finden mich, die mich nicht suchten. Ich spreche: Hier bin ich, hier bin ich, zu einem Volke, das meinen Namen nicht anrief.
19068JesajaJes23652Ich breite meine Hände den ganzen Tag aus nach einem ungläubigen Volke, das auf einem Wege wandelt, der nicht gut ist, nach seinen Gelüsten.
19069JesajaJes23653Ein Volk ist es, das mich vor meinem Antlitze fort und fort zum Zorne reizt, sie schlachten in den Gärten und opfern auf den Ziegelsteinen,
19070JesajaJes23654sitzen in Grabesgrüften und schlafen in Götzentempeln, essen Schweinefleisch und haben unreine Brühe in ihren Schüsseln
19071JesajaJes23655und sie sagen: Weg von mir und komm mir nicht nahe, denn du bist unrein! Diese sind ein Rauch in meiner Zornesglut, ein loderndes Feuer, das fort und fort brennt.
19072JesajaJes23656Sehet, es steht geschrieben vor mir: Ich werde nicht schweigen, sondern ich werde zurückgeben und vergelten in ihren Schoß
19073JesajaJes23657eure Vergehungen und die Vergehungen eurer Väter zumal, spricht der Herr; die auf den Bergen opferten und auf den Hügeln mich lästerten, und ich werde ihr voriges Tun in ihren Schoß zurückmessen.
19074JesajaJes23658Also spricht der Herr: Wie wenn eine Beere sich an einer Traube findet und man sagt: Verdirb sie nicht, denn es ist ein Segen, so will ich handeln um meiner Knechte willen, so dass ich nicht das Ganze vernichte!
19075JesajaJes23659Und ich werde aus Jakob einen Samen hervorführen und aus Juda einen Erben meiner Berge und meine Auserwählten sollen das Land ererben und meine Knechte daselbst wohnen.
19076JesajaJes236510Das flache Land wird zu Schafhürden und das Tal Achor zu einer Lagerstätte der Rinder werden für mein Volk, das mich gesucht hat.
19077JesajaJes236511Und ihr, die ihr den Herrn verließet, die ihr meinen heiligen Berg vergaßet, die ihr dem Glück einen Tisch herrichtet und über ihn Trankopfer ausgießt,
19078JesajaJes236512euch will ich dem Schwerte hingeben und ihr sollt alle im Gemetzel stürzen; Deswegen weil ich rief und ihr antwortet nicht; ich sprach und ihr hörtet nicht und verübtet Böses unter meinen Augen, und was ich nicht wollte, erwähltet ihr.
19079JesajaJes236513Deswegen spricht der Herr, Gott, also: Sehet, meine Knechte werden essen und ihr werdet hungern; sehet, meine Knechte werden trinken und ihr werdet dürsten.
19080JesajaJes236514Sehet, meine Knechte werden sich freuen und ihr werdet zuschanden werden; sehet, meine Knechte werden aufjubeln vor Herzenswonne und ihr werdet schreien vor Schmerz des Herzens und heulen vor Herzensbetrübnis!
19081JesajaJes236515Und ihr werdet euren Namen meinen Auserwählten zum Schwure hinterlassen; der Herr, Gott, wird dich töten und seine Diener wird er mit einem andern Namen nennen.
19082JesajaJes236516Daher wird, wer auf Erden sich segnet bei dem wahrhaftigen Gott; und wer auf Erden schwört, wird bei dem wahrhaftigen Gott schwören; denn die früheren Drangsale sind vergessen und sind verborgen vor meinen Augen.
19083JesajaJes236517Denn siehe, ich schaffe einen neuen Himmel und eine neue Erde und dessen, was vorher war, wird man nicht mehr gedenken noch wird es mehr in den Sinn kommen.
19084JesajaJes236518Vielmehr werdet ihr euch freuen und frohlocken auf ewig über das, was ich schaffe; denn siehe, ich schaffe Jerusalem um zu Jubel und sein Volk zu Freude.
19085JesajaJes236519Und ich will frohlocken über Jerusalem und mich freuen an meinem Volke und nicht wird ferner unter ihnen die Stimme des Klageschreies gehört werden.
19086JesajaJes236520Fernerhin wird dort nicht mehr ein Kind sein, das nur Tage lebt, kein Greis, der seine Tage nicht vollendet; denn der Knabe wird hundert Jahre alt sterben und der Sünder hundert Jahre alt dem Fluche anheimfallen.
19087JesajaJes236521Und sie werden Häuser bauen und bewohnen, Weinberge pflanzen und deren Früchte genießen.
19088JesajaJes236522Sie werden nicht bauen und ein anderer wird bewohnen, nicht pflanzen und ein anderer wir genießen, denn die Tage meines Volkes werden wie die Tage des Baumes und die Werke ihrer Hände werden dauernd sein.
19089JesajaJes236523Meine Auserwählten arbeiten nicht vergebens noch zeugen sie Kinder in Bedrängnis, denn sie sind die Nachkommenschaft der gesegneten des Herrn und ihre Enkel mit ihnen.
19090JesajaJes236524Und es geschieht, bevor sie rufen, werde ich sie erhören; und während sie noch reden, bin ich willfährig.
19091JesajaJes236525Wolf und Lamm werden miteinander weiden, Löwe und Rind werden Stroh fressen und der Schlange Nahrung wird Staub sein; sie werden nicht schaden noch töten auf meinem ganzen heiligen Berge, spricht der Herr.
19092JesajaJes23661So spricht der Herr: Der Himmel ist mein Thron, die Erde aber der Schemel meiner Füße; was ist das für ein Haus, welches ihr mir bauen wollt, und welches der Ort meiner Ruhestätte?
19093JesajaJes23662Alles dies hat meine Hand gemacht und dies alles ward geschaffen, spricht der Herr; auf wen anders aber blicke ich, als auf den Armen und den, der zerknirschten Herzens ist, und den, der zittert bei meinen Worten?
19094JesajaJes23663Wer einen Stier schlachtet, ist wie einer, der einen Menschen erschlägt; wer ein Schaf opfert, wie einer, der einen Hund erwürgt; wer eine Gabe darbringt, wie einer, der Schweineblut opfert; wer zum Gedenkopfer räuchert, ist wie einer, der einen Götzen preist. Dies alles haben sie erwählt auf ihren Wegen und ihre Seele hat sich an ihren Greueln ergötzt.
19095JesajaJes23664Daher will auch ich für sie Beschimpfung erwählen und, was sie fürchten, über sie kommen lassen; denn ich rief und niemand antwortete, ich redete und sie hörten nicht und taten das Böse vor meinen Augen und erwählten, was ich nicht wollte.
19096JesajaJes23665Höret das Wort des Herrn, die ihr bei seinem Worte zittert! Es sprachen eure Brüder, die euch hassen und um meines Namens willen von sich stoßen: Es möge sich doch der Herr verherrlichen und wir wollen Zeuge sein bei eurer Freude! Diese aber werden zuschanden werden.
19097JesajaJes23666Stimme eines Volkshaufens von der Stadt her, Stimme vom Tempel her, Stimme des Herrn, der an seinen Feinden Vergeltung übt.
19098JesajaJes23667Ehe sie kreißte, hat sie geboren; ehe ihre Geburtswehen kamen, hat sie ein Knäblein geboren.
19099JesajaJes23668Wer hat jemals vergleichen gehört? Wer hat je dem Ähnliches gesehen? Gebiert denn ein Land an einem Tage? Oder wird ein Volk auf einmal geboren? Denn Sion kreißte und gebar ihre Söhne.
19100JesajaJes23669Soll ich, der ich andere gebären mache, selbst nicht gebären? spricht der Herr; ich, der ich anderen Nachkommenschaft verleihe, unfruchtbar sein? spricht der Herr, dein Gott.
19101JesajaJes236610Freuet euch mit Jerusalem und jubelt in ihm alle, die ihr es liebt; frohlocket mit ihm in Freuden alle, die ihr über dasselbe trauert,
19102JesajaJes236611auf dass ihr lange sauget und gesättigt werdet an der Brust seiner Tröstung, auf dass ihr trinket und in Wonne überfließet von dem Übermaße seiner Herrlichkeit!
19103JesajaJes236612Denn so spricht der Herr: Siehe, ich lenke zu ihr einem Strome gleich den Frieden hin und wie einen überflutenden Gießbach die Herrlichkeit der Völker, die ihr genießen sollt; an der Brust wird man euch tragen und auf den Knien euch liebkosen.
19104JesajaJes236613Wie wenn eine Mutter liebkost, so will ich euch trösten und in Jerusalem werdet ihr getröstet werden.
19105JesajaJes236614Ihr werdet es sehen und euer Herz wird sich freuen und eure Gebeine werden gleich dem Grün erblühen; erkannt werden wird die Hand des Herrn an seinen Dienern, aber seinen Frieden wird er zürnen.
19106JesajaJes236615Denn sehet, der Herr wird im Feuer kommen, wie der Sturmwind sind seine Wagen, um im Grimm seinen Zorn auszuführen und seine Drohung in Feuerflamme.
19107JesajaJes236616Denn mit Feuer wird der Herr richten und mit seinem Schwerte alles Fleisch, groß wird die Zahl sein der vom Herrn Getöteten.
19108JesajaJes236617Die sich weihten und sich für rein hielten in den Hainen hinter der Türe im Innern, die Schweinefleisch aßen und Greuel und Mäuse, sollen zugleich hinweggerafft werden, spricht der Herr.
19109JesajaJes236618Ich aber komme, um ihre Werke und ihre Gedanken zugleich mit allen Völkern und Zungen zu versammeln, und sie werden kommen und meine Herrlichkeit schauen.
19110JesajaJes236619Und ich stelle in ihnen Zeichen auf und entsende aus denen, welche gerettet sind, zu den Völkern über das Meer hin, nach Afrika und Lydien, zu den Bogenspannern, nach Italien und Griechenland und den Inseln in der Ferne, zu denen, die nicht von mir gehört und meine Herrlichkeit nicht gesehen haben. Und sie werden den Völkern meine Herrlichkeit verkünden
19111JesajaJes236620und werden alle eure Brüder herbeiführen aus allen Völkern als Weihegeschenk für den Herrn, auf Rossen und auf Wagen, in Sänften und auf Maultieren und in Prachtwagen, zu meinem heiligen Berge Jerusalem, spricht der Herr, gleihwie die Kinder Israels das Opfer im reinen Gefäße zum Hause des Herrn bringen.
19112JesajaJes236621Und aus ihnen werde ich zu Priestern und Leviten nehmen, spricht der Herr.
19113JesajaJes236622Denn wie der neue Himmel und die neue Erde, die ich vor mir stehen mache, spricht der Herr, so wird eure Nachkommenschaft und euer Name bestehen.
19114JesajaJes236623Und es wird Monat um Monat und Sabbat um Sabbat sein, alles Fleisch wird kommen, um vor meinem Angesicht anzubeten, spricht der Herr.
19115JesajaJes236624Und man wir hinausgehen und die Leichname der Männer schauen, die gegen mich gefrevelt haben; ihr Wurm wird nicht sterben und ihr Feuer nicht erlöschen und sie werden ein Abscheu sein allen Menschen.
19116JeremiaJer2411Worte des Jeremias, des Sohnes Heskias, einer der Priester, welche zu Anathoth, im Lande Benjamin, waren.
19117JeremiaJer2412Wort des Herrn, das an ihn in den Tagen Josias, des Sohnes Amons, des Königs von Juda, im dreizehnten Jahre seiner Regierung ergangen ist
19118JeremiaJer2413und in den Tagen Joakims ergangen ist, des Sohnes Josias, des Königs von Juda, bis zum Ende des ersten Jahres des Sedikias, des Sohnes Josias, des Königs von Juda, bis zur Wegführung Jerusalems im fünften Monat.
19119JeremiaJer2414Und das Wort des Herrn erging an mich also:
19120JeremiaJer2415Ehe ich dich im Mutterleibe bildete, habe ich dich gekannt; und ehe du hervorgingst aus dem Mutterschoße, habe ich dich geheiligt und dich zum Propheten für die Völker bestellt.
19121JeremiaJer2416Da sprach ich: Ach, ach, ach! Herr und Gott! siehe, ich weiß nicht zu reden, denn ich bin ein Kind!
19122JeremiaJer2417Der Herr aber sprach zu mir: Sage nicht: Ich bin ein Kind; denn zu allem, wozu ich dich sende, sollst du gehen und alles, was ich dir befehlen werde, sollst du sprechen.
19123JeremiaJer2418Fürchte dich nicht vor ihnen, den ich bin mit dir, dich zu erretten, spricht der Herr.
19124JeremiaJer2419Alsdann streckte der Herr seine Hand aus und berührte meinen Mund, und der Herr sprach zu mir: Siehe, ich lege meine Worte in deinen Mund;
19125JeremiaJer24110siehe, ich bestelle dich heute über die Völker und über die Reiche, um auszureißen und zu zerstören, zu verderben und niederzureißen, aufzubauen und zu pflanzen.
19126JeremiaJer24111Und das Wort des Herrn erging an mich also: Was siehst du, Jeremias? Ich sprach: Einen Wachestab sehe ich.
19127JeremiaJer24112Da sprach der Herr zu mir: Du hast recht gesehen; ja, ich werde über mein Wort wachen, um es auszuführen.
19128JeremiaJer24113Und das Wort des Herrn erging an mich zum zweiten Mal also: Was siehst du? Ich erwiderte: Einen im Feuer stehenden Topf sehe ich, er kehrt seine Vorderseite von Norden her zu.
19129JeremiaJer24114Da sprach der Herr zu mir: Von Norden her wird sich das Unheil über alle Bewohner des Landes ergießen;
19130JeremiaJer24115denn siehe, ich werde alle Völker der Reiche des Nordens berufen, spricht der Herr, dass sie kommen und ein jeder seinen Stuhl an dem Eingange der Tore Jerusalems aufstelle und gegen alle Städte Judas.
19131JeremiaJer24116Und ich werde mein Strafurteil über sie aussprechen wegen all ihrer Bosheit, dass sie mich verlassen und fremden Göttern geopfert und das Werk ihrer Hände angebetet haben.
19132JeremiaJer24117So gürte denn deine Lenden und mach dich auf und rede zu ihnen alles, was ich dir auftrage! Fürchte dich nicht vor ihnen; denn ich will machen, dass du vor ihnen nicht zu zagen habest.
19133JeremiaJer24118Mache ich dich doch heute zu einer festen Stadt, zu einer eisernen Säule und zu einer ehernen Mauer gegenüber dem ganzen Lande, wider die Könige von Juda und seine Fürsten, die Priester und das Volk des Landes.
19134JeremiaJer24119Wenn sie wider dich kämpfen werden, so werden sie doch nichts über dich vermögen, denn ich bin mit dir, spricht der Herr, dich zu erretten.
19135JeremiaJer2421Und es erging das Wort des Herrn an mich also:
19136JeremiaJer2422Gehe hin und rufe vor den Ohren Jerusalems und sprich: So spricht der Herr: Ich habe deiner gedacht, mich deiner Jugend erbarmend und der Liebe deines Brautstandes, da du mir durch die Wüste folgtest, durch unbesätes Land.
19137JeremiaJer2423Israel war dem Herrn geheiligt, der Erstlingsertrag seiner Früchte; alle, die es verzehren, laden Verschuldung auf sich; Unglück wird über sie kommen, spricht der Herr.
19138JeremiaJer2424Höret das Wort des Herrn, Haus Jakob und ihr, alle Geschlechter des Hauses Israel!
19139JeremiaJer2425So spricht der Herr: Was haben eure Väter Unrechtes an mir gefunden, dass sie sich von mir entfernt haben und der Nichtigkeit nachgegangen und nichtig geworden sind?
19140JeremiaJer2426Sie sagten nicht: Wo ist der Herr, der uns aus dem Lande Ägypten hergeführt hat; der uns durch die Wüste geleitet, durch ein unbewohntes und ungebahntes Land, durch ein Land der Dürre, das Bild des Todes, durch ein Land, das niemand durchzieht noch ein Mensch bewohnt?
19141JeremiaJer2427Und ich brachte euch in ein Land des Fruchtgefildes, dass ihr seine Früchte und seine besten Güter genosset; aber als ihr in dasselbe gekommen waret, beflecktet ihr mein Land und machtet mein Erbe zu einem Greuel.
19142JeremiaJer2428Die Priester sagten nicht: Wo ist der Herr? Und die mit dem Gesetz umgehen, wollten mich nicht kennen, die Hirten waren untreu gegen mich und die Propheten weissagten im Namen Baals und gingen den Götzenbildern nach.
19143JeremiaJer2429Darum werde ich fernerhin mit euch ins Gericht gehen, spricht der Herr, und ich werde mit euren Kindern Streit führen.
19144JeremiaJer24210Gehet hinüber zu den Inseln der Kethiter und schauet euch um, sendet hin nach Kedar und gebt wohl acht und sehet, ob je dergleichen geschehen ist.
19145JeremiaJer24211Hat etwa ein Volk seine Götter vertauscht? Und jene sind nicht einmal Götter! Mein Volk aber hat seine Herrlichkeit gegen einen Götzen vertauscht.
19146JeremiaJer24212Entsetzet euch drüber, ihr Himmel, und ihr Pforten der Himmel, betrübet euch gar sehr! spricht der Herr.
19147JeremiaJer24213Denn zweifaches Übel hat mein Volk getan: Mich haben sie verlassen, den Quell lebendigen Wassers, und haben sich Brunnen gegraben, Brunnen, die durchlöchert sind und kein Wasser zu halten vermögen.
19148JeremiaJer24214Ist denn Israel ein Knecht oder der Sohn einer Magd? Warum ist er also zur Beute geworden?
19149JeremiaJer24215Die Löwen brüllten wider ihn und ließen ihre Stimme erschallen, sie machten sein Land zur Wüste; seine Städte sind niedergebrannt und niemand wohnt darin.
19150JeremiaJer24216Auch die Söhne von Memphis und Taphnes haben dich geschändet bis zum Scheitel.
19151JeremiaJer24217Ist dir dies nicht deshalb geschehen, weil du den Herrn, deinen Gott, verließest zu der Zeit, als er dein Führer war auf dem Wege?
19152JeremiaJer24218Und nun, was willst du auf dem Wege nch Ägypten, um trübes Wasser zu trinken? und was soll dir der Weg zu den Assyriern, um das Wasser des Stromes zu trinken?
19153JeremiaJer24219Deine Bosheit wird dir Züchtigung und dein Abfall von mir dir Strafe bringen. So werde denn inne und siehe, dass es böse und bitter ist, dass du den Herrn, deinen Gott, verlassen und dass keine Furcht vor mir bei dir ist, spricht der Herr, der Gott der Heerscharen.
19154JeremiaJer24220Vorlängst hast du mein Joch zerbrochen, meine Bande zerrissen und gesagt: Ich will nicht dienen! Denn auf jedem hohen Hügel und unter jedem grünen Baume hast du dich als Buhlerin preisgegeben.
19155JeremiaJer24221Ich dagegen hatte dich als auserlesenen Weinstock gepflanzt, als durchaus echten Sprößling; wie bist du mir denn verwandelt und entartet, du fremder Weinstock?
19156JeremiaJer24222Wenn du dich gleich mit Laugensalz wüschest und viel Seife brauchtest, so bleibst du doch befleckt von deiner Schuld vor mir, spricht Gott, der Herr.
19157JeremiaJer24223Wie kannst du sagen: Ich bin nicht befleckt, ich bin nicht den Baalen nachgewandelt? Schaue auf deinen Wandel im Tale, erkenne, was du getan! Du warst wie ein leichtfertiger Renner, der auf seinen Wegen hin und her läuft.
19158JeremiaJer24224Eine Wildeselin, an die Wüste gewöhnt, in ihrer Lustbegier zieht sie den Atem ihrer Wollust ein; niemand vermag sie davon abzubringen, alle, die sie suchen, dürfen sich nicht abmüden, in ihrer Monatszeit finden sie dieselbe.
19159JeremiaJer24225Wahre deinen Fuß vor Entblößung und deine Kehle vor Durst! Doch du sprichst: Ich kann es nicht lassen, ich kann nimmermehr folgen, denn ich liebe fremde Buhler und will ihnen nachgehen.
19160JeremiaJer24226Wie ein Dieb beschämt ist, wenn er ergriffen wird, so ist das Haus Israel beschämt, das Volk samt seinen Königen, Fürsten, Priestern und Propheten;
19161JeremiaJer24227sie, die zum Holze sprechen: Mein Vater bist du! Und zum Steine: Du hast mich geboren! Denn den Rücken haben sie mir zugewendet und nicht das Angesicht. Aber wenn sie in Drangsal sind, sprechen sie: Auf und errette uns!
19162JeremiaJer24228Wo sind denn deine Götter, die du dir gemacht hast? Mögen sie aufstehen und dich retten zur Zeit deiner Drangsal; denn so zahlreich deine Städte sind, so viele Götter hattest du, o Juda!
19163JeremiaJer24229Was wollt ihr noch mit mir rechten? Ihr alle habt mich verlassen, spricht der Herr.
19164JeremiaJer24230Vergeblich habe ich eure Söhne geschlagen, sie nahmen nicht Zucht an; euer Schwert fraß eure Propheten, einem reißenden Löwen gleich
19165JeremiaJer24231ist euer Geschlecht. Achtet auf das Wort des Herrn: War ich wohl für Israel eine Wüste oder ein Land, das seine Früchte verzögert? Warum spricht denn mein Volk: Wir haben uns entfernt, wir wollen nicht mehr zu dir kommen?
19166JeremiaJer24232Vergißt wohl eine Jungfrau ihres Geschmeides oder eine Braut ihres Gürtels? doch mein Volk hat meiner vergessen unzählige Tage!
19167JeremiaJer24233Was bemühst du dich, deinen Wandel zu beschönigen, um Liebe zu suchen, du, welche ihre boshaften Wege noch andere lehrte?
19168JeremiaJer24234Selbst an den Säumen deiner Gewande findet sich das Herzblut der Armen und Unschuldigen; nicht in Gruben habe ich sie gefunden, sondern an allen Orten, die ich soeben genannt habe.
19169JeremiaJer24235Und doch sprichst du: „Ich bin ohne Sünde und unschuldig, möge sich deshalb dein Zorn von mir wenden!“ Siehe, ich werde mit dir ins Gericht gehen, dass du sagst: Ich habe nicht gesündigt!
19170JeremiaJer24236Wie sehr bist du nichtswürdig geworden, indem du deine alten Wege wieder einschlugst! Auch an Ägypten wirst du zuschanden werden, wie du an Assur zuschanden geworden bist.
19171JeremiaJer24237Denn auch von jenem wirst du weggehen, die Hände über den Kopf zusammenschlagend; denn der Herr zerbricht die Stütze, auf die du dein Vertrauen setzest, und es wird dir mit derselben nichts gelingen.
19172JeremiaJer2431Allgemein heißt es: Wenn ein Mann sein Weib entlässt und sie geht weg von ihm und nimmt einen andern Mann, darf er dann wohl wieder zu ihr zurückkehren? Wird eine solche Frau nicht befleckt und entweiht sein? Auch du hast mit vielen Liebhabern gebuhlt; aber kehre zu mir zurück, spricht der Herr, so will ich dich aufnehmen.
19173JeremiaJer2432Erhebe deine Augen dort geradehin und siehe, wo du nicht geschändet bist. An den Wegen saßest du und lauertest auf sie wie ein Räuber in der Wüste und beflecktest das Land durch deine Buhlerei und deine Bosheit.
19174JeremiaJer2433Darum ward auch das Fallen des Regens zurückgehalten und kein Spätregen fiel, aber du zeigtest die Stirn einer Buhlerin und wolltest dich nicht schämen.
19175JeremiaJer2434So rufe doch wenigstens von nun an zu mir: Mein Vater, der Führer meiner Jungfrauschaft bist du.
19176JeremiaJer2435Solltest du denn immerdar zürnen oder ewig nachtragen? Siehe, so sprachst du, tatest Böses und setztest es durch!
19177JeremiaJer2436Und der Herr sprach zu mir in den Tagen des Königs Josias: Hast du gesehen, was Israel, die Abtrünnige, getan hat? Sie ging in ihrer Lust hin auf alle hohen Berge und unter alle belaubten Bäume und buhlte daselbst.
19178JeremiaJer2437Da sprach ich, nachdem sie alles das getan hatte: Kehre um zu mir! Aber sie kehrte nicht um. Und Juda, ihre Schwester, die Treulose, sah es,
19179JeremiaJer2438dass ich Israel, die Abtrünnige, weil sie die Ehe gebrochen, entlassen und ihr einen Scheidebrief gegeben hatte; aber Juda, ihre Schwester, die Treulose, fürchtete sich nicht, sondern ging hin und trieb auch selbst Buhlerei.
19180JeremiaJer2439Sie befleckte das Land durch die Leichtfertigkeit ihrer Buhlerei und beging Ehebruch mit Stein und Holz.
19181JeremiaJer24310Und auch bei alledem kehrte die Treulose, Juda, ihre Schwester, nicht um zu mir von ganzem Herzen, sondern mit Lügen, spricht der Herr.
19182JeremiaJer24311Und der Herr sprach zu mir: Die Abtrünnige, Israel, ist unschuldig im Vergleiche mit der Treulosen, Juda.
19183JeremiaJer24312Gehe hin und rufe diese Worte gegen Mitternacht und sprich: Kehre zurück, du Abtrünnige, Israel! spricht der Herr, und ich werde mein Angesicht nicht mehr von euch abwenden; denn ich bin heilig, spricht der Herr, und werde nicht ewig zürnen.
19184JeremiaJer24313Doch erkenne deine Verschuldung, dass du wider den Herrn, deinen Gott, treulos gewesen und hin und wieder geschweift bist zu Fremden unter allen belaubten Bäume und auf meine Stimme nicht gehört hast, spricht der Herr.
19185JeremiaJer24314Kehret um, ihr abtrünnigen Söhne! Spricht der Herr; denn ich bin euer Gebieter und ich will euch aufnehmen, je einen aus jeder Stadt und je zwei aus einem Geschlecht, und euch heimführen nach Sion.
19186JeremiaJer24315Und ich will euch Hirten geben nach meinem Herzen, die euch mit Weisheit und Lehre weiden sollen.
19187JeremiaJer24316Und wenn euer viele geworden und ihr euch im Lande gemehrt habt in jener Zeit, spricht der Herr, wird man nicht mehr sagen: Die Bundeslade des Herrn! und sie wird niemand in den Sinn kommen nach wird man sich ihrer erinnern noch sie vermissen noch fortan eine fertigen,
19188JeremiaJer24317vielmehr wird man in jener Zeit Jerusalem Thron des Herrn nennen und es werden sich alle Völker im Namen des Herrn zu Jerusalem zu diesem sammeln und werden nicht mehr der Verderbtheit ihres bösen Herzens folgen.
19189JeremiaJer24318In jener Zeit wird das Haus Juda zu dem Hause Israel gehen und sie werden zusammen aus dem Lande gegen Mitternacht in das Land kommen, welches ich euren Vätern gegeben habe.
19190JeremiaJer24319Ich sprach zwar: Wie will ich dich bei meinen Söhnen stellen und dir ein begehrenswertes Land, ein herrliches Erbe unter den Scharen der Völker verleihen? Und ich sprach: Du wirst mich Vater nennen und nicht aufhören mir zu folgen!
19191JeremiaJer24320Aber wie ein Weib sich von ihrem Buhlen wendet, so hat sich das Haus Israel von mir gewendet, spricht der Herr.
19192JeremiaJer24321Geschrei lässt sich auf den Wegen vernehmen, Weinen und Klagen der Kinder Israels, weil sie ihren Weg verkehrt und des Herrn, ihres Gottes, vergessen haben!
19193JeremiaJer24322Kehret um, ihr abtrünnigen Söhne! So will ich eure Abtrünnigkeit heilen. Siehe, wir kommen zu dir, denn du bist der Herr, unser Gott.
19194JeremiaJer24323Fürwahr, trügerisch waren die Hügel und die Menge der Berge; fürwahr, bei dem Herrn, unserm Gott, ist Israels Heil!
19195JeremiaJer24324Die Schmach hat den Erwerb unserer Väter von unserer Jugend an verzehrt, ihre Herden und ihre Rinder, ihre Söhne und ihre Töchter.
19196JeremiaJer24325Wir wollen uns niederlegen in unserer Schmach und unsere Schande soll uns einhüllen; denn wir haben gegen den Herrn, unsern Gott, gesündigt, wie unsere Väter, von unserer Jugend an bis auf den heutigen Tag, und haben nicht auf die Stimme des Herrn, unseres Gottes, gehört.
19197JeremiaJer2441Wenn du umkehrst, Israel! spricht der Herr, so kehre dich zu mir; wenn du deine Greuel mir aus den Augen schaffst, so wirst du nicht wanken
19198JeremiaJer2442und du wirst alsdann in Wahrheit mit Recht und Gerechtigkeit schwören: So wahr der Herr lebt! Und die Völker werden ihn segnen und ihn preisen.
19199JeremiaJer2443Denn so spricht der Herr zu den Männern von Juda und Jerusalem: Brechet euch einen neuen Bruch um und säet nicht unter die Dornen!
19200JeremiaJer2444Bechneidet euch für den Herrn und entfernet die Vorhaut eures Herzens, ihr Männer von Juda und ihr Bewohner von Jerusalem! dass nicht mein Grimm wie Feuer ausbreche und unauslöschlich brenne ob der Bosheit eurer Gesinnung.
19201JeremiaJer2445Verkündet in Juda und lasset es in Jerusalem hören; sprechet und stoßet in die Posaune im Lande, rufet mit lauter Stimme und saget: Sammelt euch und lasset uns in die befestigten Städte ziehen!
19202JeremiaJer2446Richtet ein Panier auf gegen Sion hin! Fasset Mut und bleibet nicht stille stehen! Denn ich bringe Unheil herbei von Norden her und gewaltiges Verderben.
19203JeremiaJer2447Es ist ein Löwe aus seinem Lager heraufgestiegen, ein Völkerwürger ist aufgebrochen, er ist von seiner Stätte ausgezogen, dein Land zur Einöde zu machen; deine Städte werden verwüstet und ohne Bewohner bleiben.
19204JeremiaJer2448Darum gürtet euch mit härenen Kleidern, wehklaget und heulet! Denn nicht hat sich der grimmige Zorn des Herrn von uns abgewendet.
19205JeremiaJer2449An jenem Tage, spricht der Herr, wird das Herz des Königs und der Fürsten verzagen, die Priester werden entsetzt, die Propheten bestürzt sein.
19206JeremiaJer24410Da sprach ich: Ach, ach, ach, Herr und Gott! Also hast du dieses Volk und Jerusalem getäuscht, als du sprachest: Ihr werdet Frieden haben, denn siehe, das Schwert dringt bis an die Seele!
19207JeremiaJer24411Zu jener Zeit wird man zu diesem Volke und zu Jerusalem sagen: Ein Glutwind weht von den Wegen der Wüste zum Wege der Tochter meines Volkes hin, aber nicht zum Worfeln und zum Reinigen.
19208JeremiaJer24412Ein gewaltiger Wind trifft mich von dorther, nun werde ich mein Urteil über sie sprechen.
19209JeremiaJer24413Siehe, wie eine Wolke steigt er herauf und dem Sturmwinde gleichen seine Wagen, schneller als Adler sind seine Rosse. Wehe uns, denn wir sind verwüstet!
19210JeremiaJer24414Wasche dein Herz rein von Bosheit, Jerusalem! dass dir Hilfe werde. Wie lange noch sollen frevelhafte Gedanken in deinem Innern bleiben?
19211JeremiaJer24415Denn eine Stimme verkündet von Dan her, vom Berge Ephraim tut man den Abgott kund.
19212JeremiaJer24416Entbietet es den Völkern: Sehet, zu Jerusalem ist es vernommen, dass Wächter aus fernem Lande kommen, ihren Ruf zu erheben gegen die Städte Judas.
19213JeremiaJer24417Wie Hüter auf dem Felde umlagern sie es ringsum; denn es hat mich zum Zorne gereizt, spricht der Herr.
19214JeremiaJer24418ein Wandel und dein Sinnen haben dir solches zugezogen; dass ist deine Bosheit, ja, sie ist bitter, ja, sie dringt dir bis ans Herz.
19215JeremiaJer24419In meinem Innersten ergreift mich Weh, meines Herzens Gefühle toben in mir; ich kann nicht schweigen, denn meine Seele hört den Posaunenschall, den Ruf des Kampfes.
19216JeremiaJer24420Zerstörung über Zerstörung wird verkündet, ja, das ganze Land ist verwüstet; plötzlich sind meine Hütten verwüstet, in einem Augenblicke meine Zelte!
19217JeremiaJer24421Wie lange soll ich die Flucht sehen, den Schall der Posaune hören?
19218JeremiaJer24422Ja, töricht ist mein Volk, mich kennt es nicht; törichte, unverständige Kinder sind sie, weise, um Böses zu tun, aber Gutes zu tun verstehen sie nicht.
19219JeremiaJer24423Ich schaute die Erde an und siehe, sie war wüste und öde; ich schaute zum Himmel hinauf, es war kein Licht an ihm.
19220JeremiaJer24424Ich blickte auf die Berge und siehe, sie erbebten und alle Hügel wurden erschüttert.
19221JeremiaJer24425Ich schaute aus, kein Mensch war da und alle Vögel des Himmels waren davongeflogen.
19222JeremiaJer24426Ich schaute und siehe, der Karmel war wüste und alle seine Städte zerstört von dem Herrn her, von seinem grimmigen Zorne.
19223JeremiaJer24427Denn so spricht der Herr: Wüste soll das ganze Land werden, doch will ich es nicht ganz verderben.
19224JeremiaJer24428Die Erde soll trauern, der Himmel oben betrübt sein; denn ich habe es gesagt, beschlossen, und es reuet mich nicht noch stehe ich davon ab.
19225JeremiaJer24429Vor dem Getümmel der Reiter und der Bogenschützen flüchtet alles Volk der Stadt, sie ziehen an steile Orte, erklimmen die Felsen; alle Städte sind verlassen und kein Mensch wohnt in ihnen!
19226JeremiaJer24430Und du, Verwüstete! was wirst du tun? Magst du dich auch mit Purpur kleiden, dich mit goldenen Spangen schmücken und deine Augen mit Schminke bemalen, so zierst du dich doch umsonst; deine Buhlen verschmähen dich und trachten dir nach dem Leben.
19227JeremiaJer24431Denn ich höre eine Stimme wie die einer Gebärenden, Angstgeschrei wie das einer Kindbetterin; es ist das Geschrei der Tochter Sions, die in Sterbensnöten ihre Hände ausbreitet: O wehe mir! denn meine Seele vergeht wegen der Erschlagenen.
19228JeremiaJer2451Durchstreifet die Straßen Jerusalems, schauet und spähet, forschet auf ihren Plätzen, ob ihr jemand findet, der Recht übe und nach Treue frage, so will ich Jerusalem gnädig sein!
19229JeremiaJer2452Denn wenn sie auch sagen: So wahr der Herr lebt! So schwören sie darum doch falsch.
19230JeremiaJer2453Herr! deine Augen sehen auf Treue; du hast sie geschlagen, aber sie haben es nicht gefühlt; du hast sie zermalmt, aber sie wollten nicht Zucht annehmen; sie machten ihr Angesicht härter als Felsen und wollten sich nicht bekehren!
19231JeremiaJer2454Da sprach ich: Vielleicht sind es nur Arme und Betörte, welche den Weg des Herrn, das Recht ihres Gottes, nicht kennen;
19232JeremiaJer2455so will ich denn zu den Vornehmen gehen und mit ihnen reden; denn diese kennen den Weg des Herrn, das Recht ihres Gottes; doch siehe, gerade sie haben das Joch allzumal zerbrochen, die Bande zerrissen.
19233JeremiaJer2456Deshalb wird der Löwe aus dem Walde sie töten und der Wolf des Abends sie umbringen, der Panther lauert an ihren Städten; jeder, der aus denselben herausgeht, wird zerrissen; denn ihre Übertretungen sind vielfältig und ihre Treulosigkeiten haben überhandgenommen.
19234JeremiaJer2457Weshalb sollte ich dir verzeihen können? Deine Söhne haben mich verlassen und schwören bei solchen, die keine Götter sind. Obwohl ich sie sättigte, brachen sie den Ehebund und trieben Unzucht im Hause der Buhlerin.
19235JeremiaJer2458Sie waren gleich geilen Pferden und Springhengsten, ein jeder wieherte nach dem Weib seines Nächsten.
19236JeremiaJer2459Sollte ich solches nicht ahnden, spricht der Herr, und sollte meine Seele an einem solchen Volke keine Rache nehmen?
19237JeremiaJer24510Erstürmet seine Mauern und reißet ein, nur vernichtet nicht vollends; reißet seine Sprossen hinweg, denn sie gehören nicht dem Herrn an.
19238JeremiaJer24511Denn treulos hat das Haus Israel und das Haus Juda gegen mich gehandelt, spricht der Herr.
19239JeremiaJer24512Sie haben den Herrn verleugnet und gesagt: Er ist es nicht und über uns kommt kein Unglück, Schwert und Hunger werden wir nicht sehen!
19240JeremiaJer24513Die Propheten haben in den Wind geredet und Gottes Ausspruch war nicht bei ihnen. Darum wird ihnen dies widerfahren.
19241JeremiaJer24514So spricht der Herr, der Gott der Heerscharen: Weil ihr solche Rede geführt habt, sehet, so will ich meine Worte in deinem Munde zu Feuer machen und dies Volk zu Holz und das Feuer soll sie verzehren.
19242JeremiaJer24515Siehe, Haus Israel! ich lasse über euch ein Volk von der Ferne herkommen, spricht der Herr, ein gewaltiges Volk, ein altes Volk, ein Volk, dessen Sprache du nicht kennest, das du nicht verstehst, was es spricht.
19243JeremiaJer24516Seine Köcher sind wie ein offenes Grab, aus Helden besteht es allzumal.
19244JeremiaJer24517Aufzehren wird es deine Saaten und dein Brot, verschlingen deine Söhne und deine Töchter, aufzehren deine Schafe und deine Richter, aufzehren deine Weinberge und deine Feigenbäume und deine festen Städte, auf welche du dich verlässest, mit dem Schwerte verwüsten.
19245JeremiaJer24518Doch auch in jenen Tagen, spricht der Herr, werde ich euch nicht vollends der Vertilgung anheimfallen lassen.
19246JeremiaJer24519Und wenn ihr dann sagt: Warum hat der Herr, unser Gott, uns alles dies getan? So sprich zu ihnen: So wie ihr mich verlassen und einem fremden Gott in eurem Lande gedient habt, so sollt ihr in einem Lande, das nicht euer ist, Fremden dienstbar sein.
19247JeremiaJer24520Verkündet dies dem Hause Jakob, machet es kund in Juda und sprechet:
19248JeremiaJer24521Höre, törichtes Volk, das ohne Verstand ist, die ihr Augen habt und nicht seht, Ohren und nicht hört!
19249JeremiaJer24522Mich also wollt ihr nicht fürchten, spricht der Herr, nicht Leid tragen vor mir? Der ich dem Meere den Sand zur Grenze gesetzt, zur ewigen Schranke, welche es nicht überschreiten darf; denn ob auch seine Fluten dagegen andrängen, vermögen sie doch nichts, und ob seine Wogen auch toben, können sie es doch nicht überschreiten.
19250JeremiaJer24523Doch dieses Volk hat ein ungläubiges und aufrührerisches Herz, sie haben sich abgewendet und mich verlassen
19251JeremiaJer24524und sprachen nicht in ihrem Herzen: Lasset uns den Herrn, unsern Gott, fürchten, der uns den Frühregen und Spätregen gibt zu seiner Zeit und uns die Fülle der jährlichen Ernte sichert.
19252JeremiaJer24525Eure Frevel haben dies weggewendet und eure Sünden haben euch das Gute ferngehalten.
19253JeremiaJer24526Denn es finden sich in meinem Volke Gottlose, die wie Vogelsteller auf der Lauer liegen, die Schlingen und Fallen legen, um Menschen zu fangen.
19254JeremiaJer24527Wie ein Fanggarn mit Vögeln angefüllt ist, so sind ihre Häuser mit Erlistetem erfüllt; daher sind sie groß und reich geworden,
19255JeremiaJer24528dick und fett, und übertreten meine Gebote auf das ärgste. Die Rechtssache der Witwe entscheiden sie nicht, die Sache der Waisen ordnen sie nicht und verhelfen den Armen nicht zum Rechte.
19256JeremiaJer24529Sollte ich solches nicht ahnden, spricht der Herr, oder sollte ich an einem Volke wie dieses meine Seele nicht Rache nahmen?
19257JeremiaJer24530Entsetzliches und Schreckliches ist im Lande geschehen:
19258JeremiaJer24531Die Propheten weissagen Lügen und die Priester klatschen dazu in die Hände und mein Volk liebt es so. Was wird denn mit ihm am Ende geschehen?
19259JeremiaJer2461Raffet euch auf, ihr Söhne Benjamins! mitten aus Jerusalem und stoßet in die Posaune zu Thekua und über Bethakarem richtet ein Panier auf, denn Unglück zeigt sich vom Norden her und gewaltige Zerstörung.
19260JeremiaJer2462Einer Schönen und Verzärtelten halte ich die Tochter Sion gleich.
19261JeremiaJer2463Es werden Hirten zu ihr kommen mit ihren Herden, rings um sie her ihre Zelte aufschlagen, ein jeder wird abweiden, was vor ihm liegt.
19262JeremiaJer2464Heiliget euch wider sie zum Kampfe! Auf! Lasset uns noch am Mittage heranziehen! Wehe uns! Es neigt sich der Tag, es strecken sich die Abendschatten!
19263JeremiaJer2465Auf! Lasset uns hinziehen bei Nacht und ihre Häuser zerstören!
19264JeremiaJer2466Denn so spricht der Herr der Heerscharen: Fället ihre Bäume und werfet einen Wall um Jerusalem auf! denn das ist die Stadt, über die Heimsuchung kommt, allenthalben ist Gewalttat in ihrem Innern.
19265JeremiaJer2467Wie eine Zisterne ihr Wasser frisch erhält, so hat sie ihre Bosheit frisch bewahrt; nur von Unrecht und Verwüstung hört man in ihr, Schwäche und Wunden sind stetig vor meinem Angesichte.
19266JeremiaJer2468Lass dich warnen, Jerusalem! dass sich mein Herz nicht von dir abwende, dass ich dich nicht zur Wüstenei, zum Lande mache, das nicht bewohnbar ist.
19267JeremiaJer2469So spricht der Herr der Heerscharen: Wie in einem Weinberge wird man bis auf die letzte Beere Nachlese halten an dem Überreste Israels. Führe immer wieder deine Hand wie der Winzer zum Korbe!
19268JeremiaJer24610Zu wem soll ich reden? Wen soll ich beschwören, dass es höre? Siehe, ihre Ohren sind unbeschnitten und sie vermögen nicht zu hören; siehe, das Wort des Herrn ist ihnen zum Spott geworden und sie nehmen es nicht an.
19269JeremiaJer24611Darum bin ich vom Grimme des Herrn erfüllt und vermag ihn nicht mehr zurückzuhalten. Gieße ihn aus über die Kinder auf der Gasse und über den Kreis der Jünglinge allzumal; denn beide, Mann und Weib, sollen ergriffen werden, Greise und Hochbetagte!
19270JeremiaJer24612Ihre Häuser sollen andern zuteil werden, ihre Äcker und Frauen zumal; denn ich will meine Hand über die Bewohner des Landes ausstrecken, spricht der Herr.
19271JeremiaJer24613Denn vom Geringsten bis zum Größten sind alle der Habsucht ergeben und vom Propheten bis zum Priester üben alle Trug.
19272JeremiaJer24614Sie wollten den Schaden der Tochter meines Volkes schandvoll heilen, indem sie sprachen: Friede, Friede! Wo doch kein Friede war.
19273JeremiaJer24615Sie sind beschämt worden, weil sie Abscheuliches verübt, vielmehr wurden sie nicht schamrot und verstanden nicht, sich zu schämen; darum werden sie unter den Fallenden fallen und zur Zeit ihrer Heimsuchung werden sie zu Boden stürzen, spricht der Herr.
19274JeremiaJer24616Also sprach der Herr: Tretet hin auf die Wege und schauet und fraget nach den Pfaden der Vorzeit, welches der Weg zum Guten sei, und wandelt auf diesem, so werdet ihr Erquickung finden für eure Seelen. Sie aber sprachen: Wir wollen nicht darauf wandeln!
19275JeremiaJer24617Da stellte ich Wächter gegen euch auf: Merket auf den Schall der Posaune! Sie aber sprachen: Wir wollen nicht darauf merken!
19276JeremiaJer24618Darum höret, ihr Völker, und erkenne, du Versammlung, wie Furchtbares ich an ihnen tun werde!
19277JeremiaJer24619Höre es, Erde! Siehe ich will Unglück über dieses Volk bringen, die Frucht ihrer Anschläge; denn sie haben nicht auf meine Worte gehört und mein Gesetz verworfen.
19278JeremiaJer24620Was bringt ihr mir Weihrauch von Saba und süßduftendes Zimmetrohr aus fernem Lande? Eure Brandopfer sind mir nicht angenehm und eure Schlachtopfer gefallen mir nicht.
19279JeremiaJer24621Darum spricht der Herr also: Siehe, ich will diesem Volk Anstoß schaffen, dass Väter und Kinder miteinander darüber stürzen, ein Nachbar mit dem andern zugrunde gehe.
19280JeremiaJer24622So spricht der Herr: Siehe, ein Volk kommt von dem Lande gegen Mitternacht her und ein großes Volk macht sich auf von den Enden der Erde her.
19281JeremiaJer24623Es führt Pfeil und Schild, ist grausam und kennt kein Erbarmen, ihr Lärmen braust wie das Meer und sie reiten auf Rossen, gerüstet wie ein Mann zum Kampfe wider dich, Tochter Sion!
19282JeremiaJer24624Wir haben die Kunde von ihm vernommen und unsere Hände erlahmen; Angst erfasst uns, Wehen wie eine Gebärende.
19283JeremiaJer24625Gehet nicht hinaus auf die Felder und wandelt nicht auf den Wegen! Denn des Feindes Schwert verbreitet ringsumher Schrecken.
19284JeremiaJer24626Tochter meines Volkes! Lege ein Trauergewand an und bestreue dich mit Asche, trage Leid wie um einen eingeborenen Sohn, erhebe bittere Klage, denn plötzlich wird der Verwüster über uns kommen.
19285JeremiaJer24627Dich habe ich zu einem starken Prüfer über mein Volk bestellt, dass du ihren Weg erkennest und prüfest.
19286JeremiaJer24628Alle jene Fürsten sind abtrünnig, wandeln voll Trug, sind Eisen und Erz, alle sind verderbt.
19287JeremiaJer24629Das Gebläse ist ausgegangen, das Blei ward vom Feuer verzehrt, doch umsonst schmolz der Schmelzer, denn ihre Bosheit wurde nicht vernichtet.
19288JeremiaJer24630Nennet sie verworfenes Silber, denn der Herr hat sie verworfen.
19289JeremiaJer2471Wort, welches an Jeremias von dem Herrn erging, also lautend:
19290JeremiaJer2472Tritt in das Tor des Hauses des Herrn und verkünde daselbst diesen Ausspruch und sage: Höret das Wort des Herrn, ganz Juda, die ihr durch diese Tore eintretet, um den Herrn anzubeten!
19291JeremiaJer2473So spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Machet euren Wandel und eure Bestrebungen gut, so will ich bei euch n dieser Stätte wohnen.
19292JeremiaJer2474Setzet euer Vertrauen nicht auf Lügenworte und saget nicht: Der Tempel des Herrn, der Tempel des Herrn, der Tempel des Herrn ist dies.
19293JeremiaJer2475Denn wenn ihr euch bemüht, einen guten Wandel zu führen und recht zu handeln, wenn ihr Gerecht übt untereinander.
19294JeremiaJer2476Fremdlinge, Waisen und Witwen nicht bedrückt noch unschuldiges Blut an dieser Stätte vergießt noch fremden Göttern nachwandelt zu euerm eigenen Schaden,
19295JeremiaJer2477so will ich bei euch wohnen an dieser Stätte, im Lande, welches ich euern Vätern gegeben, für und für.
19296JeremiaJer2478Sehet, ihr setzt euer Vertrauen auf lügnerische Reden, welche euch nichts nützen werden.
19297JeremiaJer2479Stehlen, morden, die Ehe brechen, falsch schwören, den Baalen opfern, fremden Göttern nachwandeln, die ihr nicht kennt;
19298JeremiaJer24710und darnach kommt ihr und tretet vor mich hin in diesem Hause, über das mein Name angerufen ist, und sprecht: Wir sind gerettet, weil wir alle diese Greuel verübt haben!
19299JeremiaJer24711Ist denn dieses Haus, über welches mein Name angerufen ist, in euern Augen eine Räuberhöhle geworden? Ich, ich bin, ich habe dreingesehen, spricht der Herr.
19300JeremiaJer24712Gehet doch hin zu meiner Stätte nach Silo, woselbst anfangs die Wohnung meines Namens war, und sehet, was ich ihm getan habe um der Bosheit meines Volkes Israel willen.
19301JeremiaJer24713Nun aber, weil ihr alle diese Taten verübt habt, spricht der Herr, und ich zu euch redete vom frühen Morgen an immerfort, ihr aber nicht gehört habt, weil ich euch rief, ihr aber nicht Antwort gabet:
19302JeremiaJer24714so will ich diesem Hause, über welches mein Name angerufen ist und auf das ihr euer Vertrauen setzt, und der Stätte, die ich euch und euern Vätern gegeben, so tun, wie ich Silo getan,
19303JeremiaJer24715und ich werde euch von meinem Angesichte verwerfen, wie ich alle eure Brüder verworfen, die gesamte Nachkommenschaft Ephraims.
19304JeremiaJer24716Darum bete nicht für dieses Volk und bringe für sie nicht Lobgesang und flehentliche Bitte vor und tritt mir nicht entgegen, denn ich will dich nicht erhören.
19305JeremiaJer24717Siehst du nicht, was sie in den Städten Judas und auf den Straßen Jerusalems tun?
19306JeremiaJer24718Die Kinder lesen Holz und die Väter zünden das Feuer an, die Weiber aber schmoren das Fett, um der Himmelskönigin Kuchen zu backen, fremden Göttern Trankopfern zu spenden und mich zum Zorne zu reizen.
19307JeremiaJer24719Indes reizen sie mich denn zum Zorne? Spricht der Herr, nicht vielmehr sich selbst zur Schmach ihres Angesichtes?
19308JeremiaJer24720Darum spricht der Herr, Gott, also: Sehet, mein Zorn und mein Grimm sind über diesen Ort angefacht, über Menschen und Vieh, über die Bäume im Felde und über die Früchte des Bodens und er wird brennen und sich nicht löschen lassen.
19309JeremiaJer24721So spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Füget nur eure Brandopfer zu euren Schlachtopfern und esset ihr Fleisch!
19310JeremiaJer24722Denn ich habe zu euren Vätern zur Zeit, da ich sie aus dem Lande Ägypten führte, nichts gesagt noch geboten von Brandopfern und Schlachtopfern;
19311JeremiaJer24723sondern dies habe ich ihnen anbefohlen und gesprochen: Höret auf meine Stimme, so will ich euer Gott sein und ihr sollt mein Volk sein; und wandelt in allem auf dem Wege, den ich euch geboten, auf dass es euch wohl gehe!
19312JeremiaJer24724Sie aber hörten nicht darauf und neigten mir ihr Ohr nicht zu, sondern gingen ihren Gelüsten nach in der Verkehrtheit ihres bösen Herzens und sie kehrten mir den Rücken zu und nicht das Angesicht
19313JeremiaJer24725von dem Tage an, da ihre Väter aus dem Lande Ägypten ausgezogen, bis auf diesen Tag. Und ich habe zu euch ohne Unterlass alle meine Diener, die Propheten, vom frühen Morgen beginnend, immerfort gesendet;
19314JeremiaJer24726doch sie hörten nicht auf mich und neigten mir ihr Ohr nicht zu, sondern waren halsstarrig und trieben es ärger als ihre Väter.
19315JeremiaJer24727Wenn du nun zu ihnen alle diese Worte redest, so werden sie doch nicht auf dich hören; und rufest du ihnen zu, so werden sie dir keine Antwort geben.
19316JeremiaJer24728So sprich denn zu ihnen: Dies ist das Volk, welches auf die Stimme des Herrn, seines Gottes, nicht gehört und keine Zucht angenommen hat; die Treue ist geschwunden und von ihrem Munde weggetilgt.
19317JeremiaJer24729Scheere deinen Haarschmuck ab und wirf ihn von dir und erhebe ein Klagelied über die Höhen hin; denn der Herr hat das Geschlecht, das seinem Zorne verfallen ist, verworfen und verstoßen.
19318JeremiaJer24730Denn die Kinder Judas haben getan, was in meinen Augen böse ist, spricht der Herr. Sie haben in das Haus, über welches mein Name angerufen ist, ihre Greuel gesetzt, um es zu verunreinigen,
19319JeremiaJer24731und haben die Höhen des Topheth im Tale der Kinder Ennoms errichtet, um ihre Söhne und ihre Töchter im Feuer zu verbrennen, was ich nicht geboten habe und was mir nicht in den Sinn gekommen ist.
19320JeremiaJer24732Darum siehe, es sollen Tage kommen, spricht der Herr, da nicht mehr sagen wird, Topheth und das Tal des Sohnes Ennoms, sondern Tal des Mordens; und man wird in Topheth begraben, weil sonst kein Raum mehr ist.
19321JeremiaJer24733Und die Leichen dieses Volkes werden den Vögeln des Himmels und den Tieren der Erde zum Fraße dienen, ohne dass jemand sie wegscheucht.
19322JeremiaJer24734Und ich werde in den Städten Judas und auf den Straßen Jerusalems den Laut der Freude und den Laut des Jubels, die Stimme des Bräutigams und die Stimme der Braut verstummen lassen, denn das Land wird zur Wüstenei werden.
19323JeremiaJer2481Zu jener Zeit, spricht der Herr, wird man die Gebeine der Könige von Juda und die Gebeine seiner Fürsten, die Gebeine der Priester und die Gebeine der Propheten und die Gebeine der Bewohner von Jerusalem aus ihren Gräbern herauswerfen
19324JeremiaJer2482und sie hinstreuen vor der Sonne und dem Monde und dem ganzen Himmelsheere, welche sie geliebt und denen sie gedient, denen sie nachgewandelt sind und die sie aufgesucht und angebetet haben; nicht sollen sie wieder aufgesammelt und nicht begraben werden, sondern sollen zu Dünger auf der Oberfläche der Erde werden.
19325JeremiaJer2483Und alle, welche noch übrig bleiben werden von diesem ganz bösen Geschlecht an allen Orten der Verlassenheit, an die ich sie verstoße, werden lieber sterben wollen als am Leben bleiben, spricht der Herr der Heerscharen.
19326JeremiaJer2484So sprich denn zu ihnen: So spricht der Herr: Wird der, welcher fällt, nicht wieder aufstehen? Oder der, welcher sich abwendet, sich nicht wieder umwenden?
19327JeremiaJer2485Warum hat sich denn dies Volk zu Jerusalem abgewendet und verharrt in der Abkehr? Sie halten fest an der Lüge und wollen nicht umkehren.
19328JeremiaJer2486Ich habe aufgemerkt und gelauscht; niemand redet, was gut ist, keiner tut Buße über seine Sünde, dass er spräche: Was habe ich getan? Alle wenden sich ihrem Laufe zu, einem Rosse gleich, das ungestüm in den Kampf stürzt.
19329JeremiaJer2487Der Reiher am Himmel kennt seine Zeit, die Turteltaube, die Schwalbe und der Storch halten die Zeit ihres Kommens ein, aber mein Volk kennt das Recht des Herrn nicht.
19330JeremiaJer2488Wie könnt ihr sagen: Wir sind weise und haben das Gesetz des Herrn? Wahrlich, zur Lüge hat es der Lügengriffe der Schriftgelehrten gemacht.
19331JeremiaJer2489Die Weisen werden beschämt, erschreckt und gefangen werden, denn sie haben das Wort des Herrn verworfen und es ist keine Weisheit in ihnen.
19332JeremiaJer24810Darum werde ich ihre Frauen den Fremden geben und ihre Äcker andern nach ihnen, denn vom Geringsten bis zum Größten sind alle der Habsucht ergeben, vom Propheten bis zum Priester üben alle Lüge.
19333JeremiaJer24811Sie wollten den Schaden der Tochter meines Volkes schandvoll heilen, indem sie sprachen: Friede, Friede! wo doch kein Friede war.
19334JeremiaJer24812Sie wurden zuschanden, weil sie Greuel verübt, doch sie wurden nicht schamrot, vielmehr verstanden sie nicht sich zu schämen; darum werden sie unter den Fallenden fallen und zur Zeit ihrer Heimsuchung werden sie zu Boden stürzen, spricht der Herr.
19335JeremiaJer24813Alle will ich zusammen wegraffen, spricht der Herr, keine Traube soll an dem Weinstocke und keine Feige an dem Feigenbaume bleiben, ja, auch die Blätter sollen abfallen und ich gebe ihnen, was eingedrungen ist.
19336JeremiaJer24814Warum sitzen wir denn noch still? Sammelt euch und lasset uns in die feste Stadt ziehen und dort in Stille weilen! Denn der Herr, unser Gott, hat uns verstummen lassen und hat uns Gallentrank zu trinken gegeben, weil wir wider den Herrn gesündigt haben.
19337JeremiaJer24815Wir hofften auf Frieden und es kam nichts Gutes, auf die Zeit der Heilung und siehe, Schrecken kam.
19338JeremiaJer24816Von Dan her wird das Schnauben seiner Rosse vernommen, von dem lauten Wiehern seiner Streitrosse erbebt das ganze Land; sie kommen und verschlingen das Land und dessen Fülle, die Stadt und ihre Bewohner.
19339JeremiaJer24817Denn siehe, ich werde Schlangen, Basilisken unter euch senden, gegen welche es keine Beschwörung gibt, und diese werden euch beißen, spricht der Herr.
19340JeremiaJer24818Ein Schmerz kommt mir über den andern, mein Herz trauert in mir!
19341JeremiaJer24819Siehe, laut ertönt das Klagegeschrei der Tochter meines Volkes aus fernem Lande: „Ist denn der Herr nicht in Sion oder ist sein König nicht in ihm?“ Warum haben sie mich denn durch ihre geschnitzten Bilder und durch fremde Nichtigkeiten zum Zorne gereizt?
19342JeremiaJer24820Vorüber ist die Ernte, zu Ende ist der Sommer und uns ist keine Hilfe geworden!
19343JeremiaJer24821Tief bin ich betrübt über das große Elend der Tochter meines Volkes, ich gehe voll Trauer einher, Entsetzen hat mich ergriffen.
19344JeremiaJer24822Ist denn kein Balsam mehr in Gilead? oder ist kein Arzt mehr dort? Warum ward die Wunde der Tochter meines Volkes nicht verbunden?
19345JeremiaJer2491Wer gibt meinem Haupte Wasser und meinen Augen eine Tränenquelle? so wollte ich Tag und Nacht die Erschlagenen der Tochter meines Volkes beweinen!
19346JeremiaJer2492O hätte ich in der Wüste eine Herberge, wie die der Wanderer, so wollte ich mein Volk verlassen und von ihnen hinweggehen! Denn alle sind Ehebrecher, eine Rotte von Treulosen.
19347JeremiaJer2493Sie spannen ihre Zunge wie einen Bogen, um Lüge und nicht Wahrheit zu entsenden; sie haben Macht erlangt im Lande, denn sie schreiten von einer Bosheit zur anderen, mich aber achten sie nicht, spricht der Herr.
19348JeremiaJer2494Ein jeder hüte sich vor seinem Nächsten und traue keinem seiner Brüder, denn jeder Bruder übt Hinterlist und jeder Freund geht mit Betrug um.
19349JeremiaJer2495Ein jeder spottet seines Nächsten und Wahrheit reden sie nicht, Lüge reden lehren sie ihre Zunge und mühen sich ab, Unrecht zu begehen.
19350JeremiaJer2496Du weilst mitten unter Trug; aus Arglist wollen sie mich nicht kennen, spricht der Herr.
19351JeremiaJer2497Darum spricht der Herr der Heerscharen also: Siehe, ich will sie schmelzen und prüfen, denn was soll ich anderes tun an der Tochter meines Volkes?
19352JeremiaJer2498Verwundende Pfeile sind ihre Zungen, die Trug reden; mit ihrem Munde reden sie friedlich zu ihrem Nächsten, im geheimen aber stellen sie ihm nach.
19353JeremiaJer2499Sollte ich solches nicht ahnden, spricht der Herr, und sollte meine Seele an einem solchen Volke nicht Rache nehmen?
19354JeremiaJer24910Über die Berge will ich Weinen und Wehklage erheben und über die Auen der Wüste Klagelieder anstimmen, denn sie sind vom Feuer verzehrt; Niemand wandelt mehr über sie dahin und das Blöken der Herde hört man nicht; alles ist weggezogen und fortgegangen, von den Vögeln des Himmels bis zum Vieh.
19355JeremiaJer24911Und ich werde Jerusalem zu einem Schutthaufen und zur Wohnung der Drachen machen und werde die Städte Judas in eine Wüste verwandeln, in der niemand wohnt.
19356JeremiaJer24912Wer ist der weise Mann, der dies einsieht und zu dem das Wort aus dem Munde des Herrn gelangen soll, dass er es verkünde, warum das Land zugrunde gegangen und ausgebrannt ist, wie die Wüste, so dass niemand es durchzieht?
19357JeremiaJer24913Und der Herr sprach: Weil sie mein Gesetz, das ich ihnen gegeben, verlassen und nicht auf meine Stimme gehört haben und nicht darnach gewandelt sind,
19358JeremiaJer24914sondern ihres Herzens Bosheit und den Baalen nachgewandelt sind, wie sie es von ihren Vätern gelernt haben,
19359JeremiaJer24915darum spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels, also: Siehe, ich werde dies Volk mit Wermut speisen und ihnen Gallentrank zu trinken geben.
19360JeremiaJer24916Und ich werde sie unter Völker zerstreuen, welche sie und ihre Väter nicht gekannt haben, und werde das Schwert hinter ihnen hersenden, bis sie vertilgt sind.
19361JeremiaJer24917So spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Merket auf und berufet die Klageweiber, dass sie herbeikommen, und sendet nach den weisen Frauen, dass sie hereilen;
19362JeremiaJer24918dass sie eilends kommen und über uns Wehklagen anstimmen; dass unsere Augen Tränen vergießen und unsere Wimpern von Wasser fließen.
19363JeremiaJer24919Denn lautes Wehklagen lässt sich von Sion her vernehmen: Wie sind wir verwüstet und gar sehr mit Schmach bedeckt, denn wir haben das Land verlassen müssen und unsere Wohnungen sind niedergeworfen!
19364JeremiaJer24920Höret also, ihr Frauen! das Wort des Herrn und euer Ohr vernehme das Wort seines Mundes, lehret eure Töchter Klagelieder und eine lehre die andere Trauergesang!
19365JeremiaJer24921Denn der Tod ist durch unsere Fenster emporgestiegen, in unsere Häuser eingedrungen, die Kinder von der Straße wegzuraffen, die Jünglinge von den Plätzen.
19366JeremiaJer24922Sage: So spricht der Herr: Leichen der Menschen werden wie der Dünger auf dem Felde liegen und wie Gras hinter dem, der es mäht, ohne dass jemand es aufsammelt.
19367JeremiaJer24923Also spricht der Herr: Der Weise rühme sich nicht seiner Weisheit und der Starke rühme sich nicht seiner Stärke und der reiche rühme sich nicht seines Reichtums;
19368JeremiaJer24924sondern dessen rühme sich, wer sich rühmt, dass er Einsicht hat und mich kennt, dass ich der Herr bin, der Erbarmen, Recht und Gerechtigkeit auf Erden übt; denn daran habe ich Wohlgefallen, spricht der Herr.
19369JeremiaJer24925Siehe, es kommen Tage, spricht der Herr, wo ich alle heimsuchen werde, deren Vorhaut beschnitten ist,
19370JeremiaJer24926Ägypten, Juda, Edom, die Kinder Ammons, Moab und alle, deren Haar gestutzt ist, die Bewohner der Wüste; denn alle Völker haben die Vorhaut, das ganze Haus Israel aber ist unbeschnittenen Herzens.
19371JeremiaJer24101Höret das Wort, welches der Herr über euch geredet hat, Haus Israel!
19372JeremiaJer24102So spricht der Herr: Gewöhnet euch nicht an die Weise der Völker und erschrecket nicht vor den Zeichen des Himmels, vor denen die Völker sich fürchten!
19373JeremiaJer24103Denn die Satzungen der Völker sind nichtig, man behaut einen Baum aus dem Walde und des Künstlers Hand richtet ein Werk daraus her mit der Axt.
19374JeremiaJer24104Mit Silber und Gold verziert er es und festigt es mit Nagel und Hammer, damit es nicht aus den Fugen gehe.
19375JeremiaJer24105Gedrechselt steht es da wie ein Palmenstamm und kann nicht reden; es muss getragen werden, denn es kann nicht gehen. Darum fürchtet euch nicht vor ihnen, denn sie vermögen weder zu schaden noch zu nützen.
19376JeremiaJer24106Herr! deinesgleichen ist nicht, du bist groß und groß ist dein Name in Macht!
19377JeremiaJer24107Wer sollte dich nicht fürchten, du König der Völker? Denn dein ist die Herrlichkeit, unter allen Weisen der Völker und in allen ihren Reichen ist nicht deinesgleichen.
19378JeremiaJer24108Sie erweisen sich allzumal als einfältig und töricht, denn die Unterweisung ihrer Nichtigkeit ist Holz.
19379JeremiaJer24109Man bringt Silberblech aus Tharsis und Gold aus Ophaz, von den Künstlern gefertigt, von der Hand des Goldschmieds bereitet; blauer und roter Purpur ist ihr Gewand und all das ist der Kunstverständigen Werk.
19380JeremiaJer241010Aber der Herr ist der wahre Gott, er ist der lebendige Gott, der ewige König; vor seinem Zorne erbebt die Erde und sein Dräuen vermögen die Völker nicht zu ertragen.
19381JeremiaJer241011Darum saget also zu ihnen: Die Götter, welche Himmel und Erde nicht gemacht haben, mögen vertilgt werden von der Erde und unter dem Himmel.
19382JeremiaJer241012Der die Erde erschaffen durch seine Kraft, den Erdkreis durch seine Weisheit gegründet und die Himmel durch seine Einsicht ausgespannt hat,
19383JeremiaJer241013er lässt seine Stimme erschallen und es sammelt sich des Wassers Menge unter dem Himmel: er lässt Wolken aufsteigen vom Ende der Erde her, schafft Blitze zum Regen und führt den Wind aus seinen Vorratskammern hervor.
19384JeremiaJer241014Toren ohne Einsicht sind alle Menschen und alle Künstler werden zuschanden werden an ihren Bildern; denn Trug ist, was sie gießen, und es ist kein Odem darin.
19385JeremiaJer241015Eitel sind sie und Werke, des Verlachens würdig; zur Zeit ihrer Heimsuchung werden sie untergehen.
19386JeremiaJer241016Nicht wie diese ist der, welcher Jakobs Anteil ist; denn er ist es, der alles geschaffen hat, und Israel ist der Stamm seines Erbes; Herr der Heerscharen ist sein Name.
19387JeremiaJer241017Raffe von der Erde deinen Kram zusammen, du, die du von Belagerung umgeben wirst!
19388JeremiaJer241018Denn so spricht der Herr: Siehe, ich werde die Einwohner des Landes dieses Mal weit fortschleudern und sie so bedrängen, dass keiner entrinnen kann.
19389JeremiaJer241019Wehe mir ob meiner Verwunderung, unheilbar ist die Wunde, die mir geschlagen ward. Doch ich sprach: Das ist ja mein Leiden, so will ich es denn tragen!
19390JeremiaJer241020Mein Gezelt ist zerstört, alle meine Seile sind zerrissen; meine Söhne sind von mir weggezogen und sind nicht mehr; niemand ist, der mein Gezelt wieder aufschlage und meine Decken aufspanne.
19391JeremiaJer241021Denn die Hirten handelten töricht und suchten den Herrn nicht, darum hatten sie keine Einsicht und ihre ganze Herde wurde zerstreut.
19392JeremiaJer241022Horch! Ein Ruf erschallt und ein Sturmesbrausen naht aus dem Lande gegen Norden, um die Städte Judas zur Einöde zu machen, zur Wohnung der Drachen.
19393JeremiaJer241023Ich weiß, Herr! dass des Menschen Weg nicht in seiner Gewalt steht und dass es in niemandes Macht ist, wie er wandle und seine Schritte lenke.
19394JeremiaJer241024Züchtige mich also, o Herr! nur nach Recht und nicht nach deinem Grimme, auf dass du mich nicht etwa vernichtest.
19395JeremiaJer241025Gieße deinen Zorn über die Völker aus, welche dich nicht kennen, und über die Länder, welche deinen Namen nicht anrufen; denn sie haben Jakob verzehrt und ihn verschlungen, sie haben ihn vernichtet und seine Herrlichkeit verwüstet.
19396JeremiaJer24111Wort, das an Jeremias von dem Herrn erging, also lautend:
19397JeremiaJer24112Höret die Worte dieses Bundes und redet sie zu den Männern von Juda und zu den Bewohnern von Jerusalem
19398JeremiaJer24113und sage zu ihnen: So spricht der Herr, der Gott Israels: Verflucht ist der Mann, der nicht auf die Worte dieses Bundes hört,
19399JeremiaJer24114welchen ich euern Vätern geboten am Tage, da ich sie aus dem Lande Ägypten, aus dem eisernen Ofen herausführte, indem ich sprach: Höret auf meine Stimme und tuet alles, was ich euch gebiete! So sollt ihr mein Volk sein und ich will euer Gott sein;
19400JeremiaJer24115auf dass ich den Eidschwur aufrecht erhalte, welchen ich euern Vätern geschworen, dass ich ihnen ein Land verleihen wolle, das von Milch und Honig fließt, wie es heute ist. Da antwortete ich und sprach: So ist es, Herr!
19401JeremiaJer24116Der Herr aber sprach zu mir: Verkünde alle diese Worte in den Städten von Juda und auf den Plätzen Jerusalems und sprich: Höret die Worte dieses Bundes und tuet nach denselben!
19402JeremiaJer24117Denn ernstlich verwarnte ich eure Väter an dem Tage, da ich sie aus dem Lande Ägypten herausführte, bis auf diesen Tag; vom frühen Morgen an warnte ich sie und sprach: Höret auf meine Stimme!
19403JeremiaJer24118Aber sie hörten nicht und neigten ihr Ohr nicht, sondern gingen dahin, ein jeder nach der Bosheit seines verkehrten Herzens, und so ließ ich denn alle Worte dieses Bundes, den ich geboten zu halten, den sie aber nicht gehalten haben, über sie kommen.
19404JeremiaJer24119Und der Herr sprach zu mir: Es besteht eine Verschwörung unter den Männern von Juda und den Bewohnern von Jerusalem.
19405JeremiaJer241110Sie sind zurückgekehrt zu den alten Sünden ihrer Väter, welche auf meine Worte nicht hören wollten, auch sie gehen fremden Göttern nach, diesen zu dienen; gebrochen hat das Haus Israel und das Haus Juda meinen Bund, den ich mit ihren Vätern geschlossen habe.
19406JeremiaJer241111Darum spricht der Herr also: Siehe, ich werde Unglück über sie bringen, aus dem sie nicht zu entrinnen vermögen; wenn sie dann zu mir rufen, werde ich sie nicht erhören.
19407JeremiaJer241112Und wenn die Städte Judas und die Bewohner Jerusalems hingehen und zu den Göttern rufen, denen sie opfern, so werden diese ihnen nicht helfen zur Zeit ihrer Bedrängnis.
19408JeremiaJer241113Denn so zahlreich deine Städte sind, so zahlreich waren deine Götter, o Juda! Und soviel du Straßen hast, Jerusalem! so viele Schandaltäre hast du aufgestellt, den Baalen zu opfern.
19409JeremiaJer241114So bete du denn nicht für dieses Volk und bringe für sie nicht Lobgesang und Flehen dar; denn ich werde durchaus nicht hören zur Zeit, wo sie zu mir rufen, zur Zeit ihrer Bedrängnis.
19410JeremiaJer241115Warum hat mein Geliebter so viele Freveltaten in meinem Hause verübt? Wird etwa das geheiligte Opferfleisch deine Bosheit von dir nehmen, deren du dich rühmtest?
19411JeremiaJer241116Einen prangenden, schönen, fruchttragenden, stattlichen Ölbaum nannte dich der Herr; aber nun loderte unter heftigem Prasseln gewaltiges Feuer an ihm auf und verbrannt sind seine Zweige.
19412JeremiaJer241117Denn der Herr der Heerscharen, der dich gepflanzt hat, hat dir Schlimmes angedroht um der Bosheit des Hauses Israel und des Hauses Juda willen, die sie sich verübt, mich zum Zorne zu reizen, indem sie den Baalen opferten.
19413JeremiaJer241118Du aber, o Herr! hast es mir kundgetan und ich erfuhr es, damals zeigtest du mir ihr Treiben.
19414JeremiaJer241119Ich aber war wie ein sanftes Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird, und wusste nicht, dass sie wider mich Anschläge planten und sprachen: Lasset uns Holz an sein Brot legen und ihn austilgen aus dem Lande der Lebendigen, dass seines Namens nicht ferner ehr gedacht werde!
19415JeremiaJer241120Du aber, Herr Sabaoth! der du gerecht richtest und Nieren und Herzen prüfst, lass mich deine Rache an ihnen schauen; denn dir habe ich meine Sache anvertraut.
19416JeremiaJer241121Darum spricht der Herr also über die Männer von Anathoth, welche dir nach dem Leben trachten und sagen: Weissage nicht im Namen des Herrn, dass du nicht durch unsere Hände sterbest!
19417JeremiaJer241122Darum spricht der Herr der Heerscharen also: Siehe, ich will es an ihnen ahnden: Ihre Jünglinge sollen durch das Schwert umkommen, ihre Söhne und Töchter sollen Hungers sterben.
19418JeremiaJer241123Und niemand von ihnen soll übrigbleiben, denn ich werde Unglück über die Männer von Anathoth bringen, ein Jahr der Heimsuchung für sie.
19419JeremiaJer24121Gerecht bist du, Herr! wenn ich mit dir rechten wollte; gleichwohl aber möchte ich vom richterlichen Walten mit dir reden. Warum geht es den Gottlosen wohl, wohl allen, die treulos sind und Unrecht tun?
19420JeremiaJer24122Du hast sie gepflanzt und sie schlugen Wurzeln, sie wachsen und tragen Frucht; nahe bist du ihrem Munde, aber fern von ihrem Innern.
19421JeremiaJer24123Mich aber, Herr! kennst du und durchschaust mich und hast mein Herz gegen dich erprobt. Sammle sie wie eine Herde zum Schlachtopfer und weihe sie dem Tage des Mordens!
19422JeremiaJer24124Wie lange noch soll das Land trauern und alles Grün der Flur verdorren? Tier und Vogel sind dahingerafft um der Bosheit ihrer Bewohner willen, da jene sprachen: Er wird unser Ende nicht sehen!
19423JeremiaJer24125Wenn du schon Mühe hast, mit Fußgängern zu laufen, wie wirst du es mit Rossen aufnehmen können? Wenn du im Lande, wo Friede ist, sicher bist, was wirst du tun bei dem Trutz des Jordans?
19424JeremiaJer24126Denn auch deine Brüder und das Haus deines Vaters, auch sie werden wider dich kämpfen und dir mit lauter Stimme nachrufen. Traue ihnen nicht, wenn sie freundlich zu dir reden!
19425JeremiaJer24127Ich habe mein Haus verlassen, habe meinem Erbe entsagt, meine geliebte Seele in die Hand ihrer Feinde hingegeben.
19426JeremiaJer24128Mein Erbe ward für mich wie ein Löwe im Walde, es erhob wider mich seine Stimme, darum bin ich ihm gram geworden.
19427JeremiaJer24129Ist denn mein Erbe für mich wie ein bunter Vogel, wie ein ganz und gar gefärbter Vogel? Kommet, sammelt euch, alle ihr Tiere des Feldes, eilet zum Fraß!
19428JeremiaJer241210Viele Hirten haben meinen Weinberg verheert, mein Erbteil zertreten, haben mein anmutiges Erbe zur öden Wüstenei gemacht.
19429JeremiaJer241211Sie haben es in Öde gewandelt, dass es um mich trauert; öde und wüste ist das ganze Land, weil niemand es zu Herzen nimmt.
19430JeremiaJer241212Auf allen Wegen der Wüste kommen Plünderer heran, denn das Schwert des Herrn frißt von einem Ende des Landes bis zum andern; nichts Lebendes wird Friede haben.
19431JeremiaJer241213Sie haben Weizen gesät und Dornen geerntet, sie haben eine Erbschaft erhalten, aber es half ihnen nichts; so werdet ihr zuschanden werden an euren Fruchternten durch den grimmigen Zorn des Herrn.
19432JeremiaJer241214So spricht der Herr wider alle meine bösen Nachbarn, welche das Erbe antasten, das ich meinem Volke Israel zugeteilt habe: Siehe, ich will sie aus ihrem Lande hinwegreißen und das Haus Juda aus ihrer Mitte herausreißen!
19433JeremiaJer241215Aber nachdem ich sie herausgerissen habe, werde ich mich ihrer wieder erbarmen und sie zurückführen, einen jeden zu seinem Erbteil, einen jeden in sein Land.
19434JeremiaJer241216Und es soll geschehen: wenn sie sorgfältig meines Volkes Wege lernen, so dass sie bei meinem Namen schwören: So wahr der Herr lebt! So wie sie mein Volk beim Baal schwören lehrten, so sollen sie inmitten meines Volkes auferbaut werden.
19435JeremiaJer241217Wenn sie aber nicht hören, so werde ich dieses Volk gänzlich ausreißen und vernichten, spricht der Herr.
19436JeremiaJer24131So spricht der Herr zu mir: Gehe hin und kaufe dir einen leinernen Gürtel und lege ihn um deine Hüften, aber bringe ihn nicht ins Wasser!
19437JeremiaJer24132Da kaufte ich mir einen Gürtel, wie der Herr befohlen, und legte ihn um meine Hüften.
19438JeremiaJer24133Alsdann erging das Wort des Herrn an mich zum zweiten Male, also:
19439JeremiaJer24134Nimm den Gürtel, den du gekauft hast, der um deine Hüften geschlungen ist, und mache dich auf und begib dich an den Euphrat und verbirg ihn daselbst in einer Felsenspalte!
19440JeremiaJer24135Da ging ich hin und verbarg ihn am Euphrat, wie mir der Herr geboten hatte.
19441JeremiaJer24136Nach vielen Tagen aber geschah es, dass der Herr zu mir sprach: Mache dich auf und gehe an den Euphrat und hole von da den Gürtel, den ich dir befohlen habe daselbst zu verbergen!
19442JeremiaJer24137Da ging ich hin an den Euphrat und grub und nahm den Gürtel von dem Orte, wo ich ihn verborgen hatte; und siehe, der Gürtel war verdorben, so dass er zu nichts mehr taugte.
19443JeremiaJer24138Und es erging das Wort des Herrn an mich, also:
19444JeremiaJer24139So spricht der Herr: Ebenso will ich den Stolz Judas und den gewaltigen Hochmut Jerusalems vermodern lassen.
19445JeremiaJer241310Dies ruchlose Volk, das auf meine Worte nicht hören will und nach der Bosheit seines Herzens dahinwandelt und fremden Göttern nachgeht, um diesen zu dienen und sie anzubeten, sie sollen diesem Gürtel gleich werden, der zu nichts mehr taugt.
19446JeremiaJer241311Denn wie sich der Gürtel an die Hüften eines Mannes anschließt, so habe ich das ganze Haus Israel und das ganze Haus Juda an mich anschmiegen lassen, spricht der Herr, dass sie mein Volk und mein Ruhm, mein Lob und Preis seien, aber sie haben nicht auf mich gehört.
19447JeremiaJer241312So sprich denn dieses Wort zu ihnen: So spricht der Herr, der Gott Israels: Alle Krüge werden mit Wein gefüllt. Sagen sie dann zu dir: Wissen wir denn nicht, dass alle Krüge mit Wein gefüllt werden?
19448JeremiaJer241313so sprich zu ihnen: So spricht der Herr: Siehe, ich werde alle Bewohner dieses Landes, die Könige, die aus dem Geschlechte Davids auf seinem Throne sitzen, die Priester, die Propheten und alle Bewohner von Jerusalem mit Trunkenheit erfüllen
19449JeremiaJer241314und ich werde sie zerstreuen, einen jeden von seinem Bruder weg, Väter und Söhne zumal, spricht der Herr; ich will nicht schonen und keine Nachsicht noch Erbarmen üben, dass ich sie nicht verderben sollte.
19450JeremiaJer241315So höret nun und vernehmet es! überhebet euch nicht, denn der Herr hat gesprochen.
19451JeremiaJer241316Gebet dem Herrn, euerm Gott, die Ehre, ehe es finster wird und ehe eure Füße sich an finsteren Bergen stoßen; ihr werdet auf Licht warten, er aber wird es in Todesschatten und in Finsternis wandeln.
19452JeremiaJer241317Wenn ihr nicht darauf hört, wird meine Seele im verborgenen weinen über solchen Hochmut; mein Auge wird weinen, ja in Tränen zerfließen, weil die Herde des Herrn weggeführt wird.
19453JeremiaJer241318Sage dem Könige und der Herrscherin: Demütigt euch, setzt euch nieder zur Erde! Denn die Krone eurer Herrlichkeit ist von eurem Haupte gesunken.
19454JeremiaJer241319Die Stätte gegen Mittag sind verschlossen und niemand öffnet sie mehr, weggeführt ist ganz Juda, völlig weggeführt.
19455JeremiaJer241320Erhebet eure Augen und schauet, die ihr von Mitternacht her kommt! wo ist die Herde, die dir gegeben war, deine prächtigen Schafe?
19456JeremiaJer241321Was wirst du sagen, wenn er dich so heimsucht? Du selbst hast sie ja gelehrt dir zum Schaden und unterwiesen, über dich zu herrschen; werden dich da nicht Schmerzen ergreifen wie ein Weib in Geburtswehen?
19457JeremiaJer241322Wenn du nun in deinem Herzen sagen wolltest: Warum hat mich solches betroffen? Wegen der Menge deiner Missetaten ist deine Schande aufgedeckt, sind deine Fußsohlen befleckt.
19458JeremiaJer241323Kann wohl ein Mohr seine Haut verändern oder ein Pardel seine Flecken? So wenig könnt ihr gut handeln, nachdem ihr an das Böse gewöhnt seid.
19459JeremiaJer241324So will ich sie wie Stoppeln zerstreuen, die der Wind der Wüste hinwegrafft.
19460JeremiaJer241325Das ist dein Los und dein Anteil, den ich dir zugemessen, spricht der Herr, weil du meiner vergessen und dein Vertrauen auf Lügen gesetzt hast.
19461JeremiaJer241326Darum will auch ich deine Hüften vor deinen Augen entblößen, dass deine Schande sichtbar werde;
19462JeremiaJer241327denn ich habe deine Ehebrüche, dein Wiehern und den Frevel deiner Buhlerei, deine Greuel auf den Hügeln im Felde gesehen. Wehe dir, Jerusalem! wie lange wird es noch währen, bis du rein wirst und mir anhängst, wie lange noch?
19463JeremiaJer24141Wort des Herrn, das an Jeremias erging aus Anlass der Dürre.
19464JeremiaJer24142Es trauert das Land von Juda, seine Tore liegen in düsterer Trauer zu Boden und das Klagegeschrei Jerusalems steigt empor.
19465JeremiaJer24143Die Vornehmen schicken ihre Untergebenen nach Wasser aus; sie kommen, um zu schöpfen, und finden kein Wasser; sie bringen ihre Gefäße leer zurück, beschämt und betrübt, und verhüllen ihr Haupt.
19466JeremiaJer24144Weil das Land brach liegt, da kein Regen darauf fällt, stehen die Ackerer beschämt und verhüllen ihr Haupt.
19467JeremiaJer24145Denn auch die Hirschkuh verlässt ihr Junges, das sie auf dem Felde geboren, weil kein Grün da ist.
19468JeremiaJer24146Die Wildesel stehen auf den Felsenhöhen und schnappen nach Luft wie die Drachen; ihre Augen verschmachten, denn es ist kein Grün da.
19469JeremiaJer24147Wenn unsere Vergehungen wider uns Zeugnis ablegen, so handle du, Herr, um deines Namens willen; denn unsere Abtrünnigkeiten sind zahlreich, wider dich haben wir gesündigt.
19470JeremiaJer24148Du Erwartung Israels, du sein Retter und Heiland zur Zeit der Not, warum willst du wie ein Fremdling im Lande sein und wie ein Wanderer, der nur einkehrt, um zu übernachten?
19471JeremiaJer24149Warum willst du wie ein unsteter Mann sein, wie ein Kriegsmann, der nicht zu helfen vermag? Du bist ja doch in unserer Mitte, Herr! und über uns wird dein Name angerufen, verlass uns nicht!
19472JeremiaJer241410So spricht der Herr zu diesem Volke, das gern hin und her schweift und nicht ruht, weshalb auch der Herr kein Wohlgefallen an ihm hat: Nun wird er ihrer Freveltaten gedenken und ihre Sünden ahnden.
19473JeremiaJer241411Und der Herr sprach zu mir: Bitte nicht für dieses Volk zum Heile!
19474JeremiaJer241412Wenn sie fasten, werde ich nicht auf ihr Flehen hören; und wenn sie Brandopfer und Schlachtopfer darbringen, werde ich diese nicht annehmen; vielmehr will ich sie durch Schwert, Hunger und Pest aufreiben.
19475JeremiaJer241413Da sprach ich: Ach, ach, ach! Herr, Gott! Die Propheten sagen ihnen: Ihr werdet das Schwert nicht sehen und Hunger wird euch nicht heimsuchen, sondern wahren Frieden wird der Herr euch an dieser Stätte geben.
19476JeremiaJer241414Der Herr aber sprach zu mir: Lügen weissagen die Propheten in meinem Namen, ich habe sie nicht gesandt und ihnen nicht geboten und nicht zu ihnen geredet; erlogene Gesichte, Wahrsagerei, Betrug und ihres eigenen Herzens Wahn weissagen sie euch.
19477JeremiaJer241415Darum spricht der Herr also über die Propheten, die in meinem Namen weissagen, ohne von mir gesandt zu sein, indem sie sagen: Schwert und Hunger wird nicht in dies Land kommen: „Durch Schwert und Hunger werden diese Propheten umkommen.
19478JeremiaJer241416Das Volk aber, welchem sie weissagen, wird auf den Straßen Jerusalems durch Hunger und Schwert hingestreckt liegen, samt seinen Frauen, Söhnen und Töchtern, und niemand wird sie begraben, denn ich will ihre Bosheit über sie ausschütten.“
19479JeremiaJer241417Auch dies Wort sollst du zu ihnen sagen: Meine Augen strömen von Tränen Tag und Nacht und hören nicht auf; denn mit furchtbarer Verwüstung wird die Tochter meines Volkes geschlagen werden, mit unheilbaren Schlägen schwer verwundet werden.
19480JeremiaJer241418Wenn ich auf das Feld hinausgehe, siehe da vom Schwerte Erschlagene! Wenn ich in die Stadt komme, siehe da vor Hunger Verschmachtete! Auch Propheten und Priester werden in ein Land ziehen, das sie nicht kennen.
19481JeremiaJer241419Hast du denn Juda gänzlich verworfen, oder ist Sion deiner Seele zum Abscheu geworden? Warum hast du uns denn so geschlagen, dass es keine Heilung mehr gibt? Wir harrten auf Frieden, aber es kommt nichts Gutes; auf eine Zeit der Heilung und siehe, es kommt Schrecknis!
19482JeremiaJer241420Herr! wir erkennen unsere Freveltaten, das Unrecht unserer Väter, dass wir wider dich gesündigt haben.
19483JeremiaJer241421Überliefere uns nicht der Beschimpfung, um deines Namens willen, und entehre uns nicht, den Thron deiner Herrlichkeit; gedenke doch und hebe deinen Bund mit uns nicht auf!
19484JeremiaJer241422Gibt es etwa unter den Götzen der Heiden solche, die Regen spenden, oder können die Himmel von selbst Regen geben? Bist nicht du es, Herr, unser Gott, auf den wir hoffen? Denn du hast alles dies gemacht.
19485JeremiaJer24151Da sprach der Herr zu mir: Wenn auch Moses und Samuel vor mich hinträten, so würde mein Herz sich doch nicht diesem Volke zuneigen; treib sie hinweg von meinem Angesichte, dass sie von dannen gehen!
19486JeremiaJer24152Und wenn sie dann zu dir sprechen: Wohin sollen wir fortgehen? So sage ihnen: Also spricht der Herr: Wer für den Tod bestimmt ist, in den Tod; wer für das Schwert, zum Schwerte; wer für den Hunger, zum Hunger; wer für die Gefangenschaft, zur Gefangenschaft.
19487JeremiaJer24153Und ich will sie mit viererlei Plagen heimsuchen, spricht der Herr: Mit dem Schwerte, dass sie getötet werden, mit Hunden, dass sie zerrissen werden, mit den Vögeln des Himmels und den wilden Tieren der Erde, dass sie verschlungen und vertilgt werden.
19488JeremiaJer24154Und ich will sie zum Grauen für alle Reiche der Erde machen, um Manasses, des Sohnes Ezechias, des Königs von Juda, willen, wegen alles dessen, was er in Jerusalem getan hat.
19489JeremiaJer24155Denn wer wird Erbarmen gegen dich üben, Jerusalem? oder wer wird dir Teilnahme zeigen? oder wer wird hintreten, um Frieden für dich zu erbitten?
19490JeremiaJer24156Du hast mich verlassen, spricht der Herr, du hast dich rückwärts abgewandt; so will ich meine Hand über dich ausstrecken und dich töten, ich bin des Mahnens müde.
19491JeremiaJer24157Ich will sie mit der Wurfschaufel in den Toren des Landes niederworfeln. Ich habe mein Volk getötet und vernichtet, aber dennoch kehrten sie von ihren Wegen nicht um.
19492JeremiaJer24158Ihre Witwen sind mir zahlreicher geworden als der Sand am Meere, ich ließ über die Mutter der jungen Mannschaft den Verwüster am Mittage kommen und sandte plötzlich Schrecken über die Städte.
19493JeremiaJer24159Hingesiecht ist die, welche sieben Kinder geboren, dahingeschwunden ist ihr Leben; untergegangen ist die Sonne für sie, während es noch Tag war, sie ist zuschanden und schamrot geworden. Was von ihr noch übrig geblieben ist, will ich dem Schwerte preisgeben vor ihren Feinden, spricht der Herr.
19494JeremiaJer241510Wehe mir, meine Mutter! Warum hast du mich geboren, einen Mann des Haders, einen Mann des Streites für die ganze Welt? Ich habe nicht auf Wucher ausgeliehen noch hat jemand mir geliehen und doch fluchen mir alle.
19495JeremiaJer241511Der Herr spricht: Wahrlich! was dir noch übrig ist, führe ich zu gutem Ende; ich will dir zu Hilfe kommen in der Zeit der Bedrängnis und der Trübsal wider den Feind.
19496JeremiaJer241512Kann wohl Eisen und Erz sich zu dem Eisen von Norden gesellen?
19497JeremiaJer241513Deine Schätze und deine Reichtümer werde ich dem Raube preisgeben ohne Zahlung, für alle deine Sünden, und dies in allen deinen Marken.
19498JeremiaJer241514Und ich werde deine Feinde aus einem Lande herbeiführen, das du nicht kennst, denn ein Feuer ist in meinem Grimm entbrannt und wird über euch emporflammen.
19499JeremiaJer241515Du weißt es, Herr! gedenke mein und behüte mich und schütze mich vor meinen Verfolgern; schirme mich nicht nach deiner Langmut, bedenke, dass ich deinetwillen Schmach ausstehe!
19500JeremiaJer241516Fanden sich Worte von dir, so verschlang ich sie und dein Wort gereichte mir zur Freude und zur Wonne meines Herzens; denn dein Name ist über mich angerufen, Herr, Gott der Heerscharen!
19501JeremiaJer241517Nicht saß ich in der Gesellschaft der Fröhlichen, sondern rühmte mich dessen, was deine Hand an mir getan; ich saß einsam, denn du erfülltest mich mit deinem Dräuen.
19502JeremiaJer241518Warum ist mein Schmerz beständig geworden, und ist meine Wunde hoffnungslos und will sich nicht heilen lassen? Sie ward mir wie trügerische Wasser, auf die kein Verlass ist.
19503JeremiaJer241519Darum spricht der Herr also: Wenn du umkehrst, werde ich dich zurückbringen und vor mich treten lassen; und wenn du das Kostbare von dem Schlechten sonderst, so wirst du wie mein Mund sein; jene werden sich alsdann zu dir umwenden und nicht du wirst dich zu ihnen wenden.
19504JeremiaJer241520Ich will dich diesem Volke gegenüber zu einer ehernen, festen Mauer machen; kämpfen sie wider dich, so werden sie nichts über dich vermögen; denn ich bin mit dir, und dir zu helfen und dich zu erretten, spricht der Herr.
19505JeremiaJer241521Und ich will dich aus der Hand der Bösen befreien und dich aus der Hand der Gewalttätigen erlösen.
19506JeremiaJer24161Und es erging das Wort des Herrn an mich, also:
19507JeremiaJer24162Nimm dir an diesem Orte kein Weib und zeuge weder Söhne noch Töchter,
19508JeremiaJer24163denn so spricht der Herr von den Söhnen und Töchtern, die an diesem Orte geboren werden, von ihren Müttern, die sie gebären, und von ihren Vätern, von denen sie in diesem Lande gezeugt werden:
19509JeremiaJer24164An schlimmen Seuchen sollen sie dahinsterben und es wird ihnen keine Totenfeier gehalten noch ein Grab zuteil werden, sondern zu Dünger sollen sie auf der Oberfläche der Erde werden, durch Schwert und Hunger sollen sie dahingerafft werden und ihre Leichname den Vögeln des Himmels und den Tieren der Erde zum Fraße dienen!
19510JeremiaJer24165Denn so spricht der Herr: Gehe in kein Haus zu einem Trauermahle und tritt nicht ein zum Klagen noch tröste sie, denn ich habe meinen Frieden, Gnade und Erbarmungen von diesem Volke weggenommen, spricht der Herr.
19511JeremiaJer24166Und Große wie Kleine sollen in diesem Lande sterben, man wird sie weder begraben noch ihnen die Totenklage halten, niemand soll sich ihretwegen ritzen oder kahl scheren.
19512JeremiaJer24167Und man soll um sie kein Brot dem Leidtragenden brechen, ihn zu trösten ob des Toten, noch wird man sie den Becher des Trostes trinken lassen wegen ihres Vaters oder wegen ihrer Mutter.
19513JeremiaJer24168Gehe auch in kein Haus, wo ein Festmahl gehalten wird, dass du dich zu ihnen setzest, um zu essen und zu trinken.
19514JeremiaJer24169Denn also spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Siehe, ich will von diesem Orte vor euern Augen und in euern Tagen den Schall der Freude und den Schall des Frohlockens, die Stimme des Bräutigams und die Stimme der Braut verschwinden lassen.
19515JeremiaJer241610Wenn du nun diesem Volke alle diese Worte verkündest und sie dich fragen: Warum hat uns der Herr all dieses große Unheil angedroht? Welches ist unser Vergehen und welches unsere Sünde, die wir wider den Herrn, unsern Gott, begangen haben?
19516JeremiaJer241611so sprich zu ihnen: Weil eure Väter mich verlassen haben, spricht der Herr, und fremden Göttern angehangen und diesen gedient und sie angebetet, mich aber verlassen und mein Gesetz nicht beobachtet haben.
19517JeremiaJer241612Ihr aber habt noch schlimmer gehandelt als eure Väter; denn sehet, ein jeder geht der Verkehrtheit seines bösen Herzens nach, ohne auf mich zu hören.
19518JeremiaJer241613So will ich euch denn hinausschleudern aus diesem Lande in jenes Land, das ihr nicht kennt und das eure Väter nicht kannten; dort möget ihr Tag und Nacht fremden Göttern dienen, die euch keine Ruhe gewähren.
19519JeremiaJer241614Darum sehet, es werden Tage kommen, spricht der Herr, da man nicht mehr sagt: So wahr der Herr lebt, welcher die Kinder Israels aus dem Lande Ägypten geführt hat!
19520JeremiaJer241615sondern: So wahr der Herr lebt, der die Kinder Israels aus dem Lande gegen Norden und aus allen Landen, in die ich sie verstoßen hatte, hergeführt hat! Denn ich werde sie wieder in ihr Land bringen, welches ich ihren Vätern gegeben hatte.
19521JeremiaJer241616Sehet, ich will viele Fischer aussenden, spricht der Herr, diese sollen sie herausfischen; und darnach will ich viele Jäger zu ihnen senden, diese sollen sie erjagen auf allen Bergen und allen Hügeln und in den Felsenhöhlen.
19522JeremiaJer241617Denn meine Augen sind auf alle ihre Wege gerichtet, nicht sind diese verborgen vor meinem Angesicht und ihre Verschuldung ist nicht versteckt vor meinen Augen.
19523JeremiaJer241618Zuvor aber will ich ihre Verschuldungen und Versündigungen doppelt vergelten, denn sie haben mein Land mit dem Ase ihrer Götzen verunreinigt und mein Erbe mit ihren Greueln erfüllt.
19524JeremiaJer241619Herr, meine Stärke und meine Kraft, meine Zuflucht am Tage der Drangsal! Zu dir werden die Völker von den Enden der Erde kommen und sagen: Wahrlich, unsere Väter haben nur Lüge zu eigen gehabt, Nichtigkeit, die ihnen zu nichts nützte!
19525JeremiaJer241620Kann wohl ein Mensch sich Götter machen? Denn solche sind doch keine Götter!
19526JeremiaJer241621Darum sehet, tue ich ihnen diesmal kund, tue ihnen meine Hand und meine Macht kund, damit sie erfahren, dass mein Name Herr ist!
19527JeremiaJer24171Die Sünde Judas ist aufgezeichnet mit eisernem Griffel und mit diamantener Spitze, eingegraben auf die Tafel ihres Herzens und auf die Hörner ihrer Altäre.
19528JeremiaJer24172Ihre Söhne gedenken wieder ihrer Altäre und ihrer Haine und ihrer grünen Bäume auf den hohen Bergen,
19529JeremiaJer24173wenn sie auf dem Felde opfern. Darum will ich deine Stärke, alle deine Schätze und deine Höhen dem Raube preisgeben um deiner Sünden willen in allen deinen Grenzen.
19530JeremiaJer24174Und du wirst einsam bleiben, von deinem Erbe losgerissen, das ich dir gegeben; und ich will dich deinen Feinden in jenem Lande dienen lassen, das du nicht kennst; denn ein Feuer hast du entzündet in meinem Grimm, ewig wird es brennen.
19531JeremiaJer24175So spricht der Herr: Verflucht ist der Mensch, der sein Vertrauen auf Menschen setzt und Fleisch zu seinem Arme macht und dessen Herz vom Herrn abtrünnig ist.
19532JeremiaJer24176Denn es wird wie ein Tamarisk in der Wüste sein und das Gute nicht schauen, wenn es kommt; sondern wird in der Dürre, in der Wüste, in salzreichen unbewohnten Lande seine Wohnung haben.
19533JeremiaJer24177Gesegnet der Mann, der sein Vertrauen auf den Herrn setzt und dessen Zuversicht der Herr ist!
19534JeremiaJer24178Er ist wie ein Baum, der am Wasser gepflanzt ist, der nach dem Bache hin seine Wurzeln ausstreckt; nicht darf er fürchten, wenn die Hitze kommt; sein Laub bleibt grün und zur Zeit der Dürre hat er keine Sorge und nimmer lässt er ab, Frucht zu tragen.
19535JeremiaJer24179Böse ist der Menschen Herz, mehr als alles, und unerforschlich, wer mag es kennen?
19536JeremiaJer241710Ich, der Herr, bin es, der das Herz erforscht und die Nieren prüft; ich vergelte einem jeden nach seinem Wandel und nach der Frucht seiner Bestrebungen.
19537JeremiaJer241711Wie das Rebhuhn brütet, was es nicht gelegt, so ist der, welcher Reichtum erwirbt, aber nicht auf rechtlichem Wege; in der Hälfte seiner Tage muss er ihn im Stich lassen und bei seinem Ende wird er als Tor dastehen.
19538JeremiaJer241712O Thron der Herrlichkeit, vom Anbeginn erhaben, Stätte unseres Heiligtums,
19539JeremiaJer241713o du Hoffnung Israels, o Herr! alle, welche dich verlassen, müssen zuschanden werden; die von dir abfallen, werden in den Staub geschrieben, weil sie den Herrn, die Quelle lebendigen Wassers, verlassen haben.
19540JeremiaJer241714Heile mich, Herr! so werde ich geheilt werden; hilf mir, so wird mir geholfen sein; denn du bist mein Lobpreis.
19541JeremiaJer241715Siehe, jene sprechen zu mir: Wo ist des Herrn Wort? Es möge doch kommen!
19542JeremiaJer241716Ich aber ward nicht eingeschüchtert, dir, meinem Hirten, zu folgen, und habe nicht einen Menschentag ersehnt, du weißt es. Was aus meinen Lippen hervorging, war recht in deinen Augen.
19543JeremiaJer241717Werde nur du mir nicht zum Schrecken, du meine Hoffnung am Tage der Drangsal!
19544JeremiaJer241718Lass meine Verfolger zuschanden werden, aber lass mich nicht zuschanden werden; lass sie erschrecken, doch mich nicht; lass den Tag des Unheils über sie kommen und mit zweifachem Schlage zerschmettere sie!
19545JeremiaJer241719So spricht der Herr zu mir: Gehe hin und tritt unter das Tor der Söhne des Volkes, durch welches die Könige von Juda aus- und eingehen, und unter alle Tore Jerusalems
19546JeremiaJer241720und sprich zu ihnen: Höret das Wort des Herrn, ihr Könige von Juda und ganz Juda, und alle Bewohner von Jerusalem, die ihr durch diese Tore eingeht!
19547JeremiaJer241721So spricht der Herr: Hütet eure Seelen und traget am Sabbattage keine Lasten und bringet sie nicht durch die Tore Jerusalems herein!
19548JeremiaJer241722Traget auch keine Last am Sabbattage aus euern Häusern heraus und nehmet keine Arbeit vor, sondern heiliget den Tag des Sabbats, wie ich euern Vätern geboten habe!
19549JeremiaJer241723Aber sie hörten nicht darauf und neigten ihr Ohr nicht, sondern waren halsstarrig, dass sie mir nicht gehorchten noch Zucht annahmen.
19550JeremiaJer241724Wenn ihr nun wirklich auf mich hören wollt, spricht der Herr, so dass ihr am Sabbattage keine Lasten durch die Tore dieser Stadt hereinbringt und den Sabbattag heiligt, so dass ihr keine Arbeit an demselben verrichtet,
19551JeremiaJer241725so werden durch die Tore dieser Stadt Könige und Fürsten einziehen, die auf dem Throne Davids sitzen, auf Wagen fahrend und zu Ross, samt ihren Fürsten, die Männer von Juda und die Bewohner von Jerusalem, und diese Stadt soll immerdar bewohnt werden.
19552JeremiaJer241726Und es werden aus den Städten Judas und aus der Umgebung Jerusalems und aus dem Land Benjamin, aus den Niederungen, vom Gebirge und aus dem Südland solche kommen, die Brandopfer, Schlachtopfer, Speiseopfer und Weihrauch darbringen und Gaben in das Haus des Herrn bringen.
19553JeremiaJer241727Wenn ihr aber nicht auf mich hört, dass ihr den Sabbattag heiligen und keine Last tragen und am Sabbattage durch die Tore Jerusalems hereinbringen sollt, so will ich ein Feuer an seinen Toren anzünden, das die Häuser Jerusalems verzehren soll und nicht erlöschen wird.
19554JeremiaJer24181Wort, welches an Jeremias von dem Herrn erging, also lautend:
19555JeremiaJer24182Mache dich auf und gehe hinab in das Haus des Töpfers; daselbst will ich dich meine Worte vernehmen lassen.
19556JeremiaJer24183Da ich nun in das Haus des Töpfers hinabging, siehe, da war er eben bei der Arbeit auf der Scheibe.
19557JeremiaJer24184Und das Gefäß, welches er aus dem Tone mit seinen Händen fertigte, zerbrach; so machte er dann wieder ein anderes Gefäß daraus, wie er eben wollte.
19558JeremiaJer24185Da erging das Wort des Herrn an mich, also:
19559JeremiaJer24186Sollte ich nicht wie dieser Töpfer auch mit euch zu tun vermögen, Haus Israel? spricht der Herr. Siehe, wie der Ton in des Töpfers Hand, so seid auch ihr in meiner Hand, Haus Israel!
19560JeremiaJer24187Bald richte ich wider ein Volk und ein Reich meine Drohung, in der Absicht, dass ich es ausrotte, zerstöre und verderbe;
19561JeremiaJer24188wenn ein solches Volk sich aber bekehrt von seiner Bosheit, um derentwillen ich dasselbe bedroht habe, so wird auch mich das Übel gereuen, was ich ihm zu tun gedachte.
19562JeremiaJer24189Und bald verheiße ich einem Volke und einem Reiche, es aufzubauen und zu pflanzen;
19563JeremiaJer241810tut es aber, was böse ist in meinen Augen, so dass es auf meine Stimme nicht hört, so wird mich auch das Gute gereuen, was ich verheißen, ihm zu tun.
19564JeremiaJer241811So sprich denn zu den Männern von Juda und zu den Bewohnern von Jerusalem also: So spricht der Herr: Sehet, ich bereite Unheil wider euch und hege wider euch Gedanken; kehret doch um ein jeder von seinem bösen Wege und bessert euern Wandel und eure Gesinnung!
19565JeremiaJer241812Allein sie sprechen: Umsonst! denn wir wollen nach unserm Sinne wandeln und ein jeder nach der Bosheit seines verkehrten Herzens tun.
19566JeremiaJer241813Darum spricht der Herr also: Fraget die Völker, wer hat so Schreckliches gehört, wie die Jungfrau Israel maßlos verübt hat?
19567JeremiaJer241814Schwindet denn jeder Schnee des Libanon vom Felsengrunde oder können je die kühlen, hervorbrechenden, herabfließenden Wasser zum Versiegen gebracht werden?
19568JeremiaJer241815Doch mein Volk hat meiner vergessen; der Nichtigkeit opfern sie und straucheln auf ihren Wegen, dem Pfade von alters her, um auf ungebahnten Wegen dahinzuwandeln,
19569JeremiaJer241816auf dass ihr Land zur Wüste werde, zum ewigen Spotte; jeder, der bei demselben vorüberzieht, wird sich entsetzen und das Haupt schütteln.
19570JeremiaJer241817Wie der Glutwind werde ich sie vor dem Feinde zerstreuen, den Rücken und nicht das Angesicht werde ich ihnen zeigen am Tage ihres Untergangs.
19571JeremiaJer241818Da sprachen sie: Kommet und lasset uns Anschläge wider Jeremias ersinnen, denn nicht kann das Gesetz den Priestern abhanden kommen noch der Rat den Weisen noch das Wort den Propheten; wohlan, lasset uns ihn mit der Zunge schlagen und nicht auf alle seine Reden merken!
19572JeremiaJer241819Habe acht auf mich, o Herr, und höre die Rede meiner Widersacher!
19573JeremiaJer241820Soll denn Gutes mit Bösem vergolten werden, dass sie meiner Seele eine Grube gegraben haben? Gedenke, dass ich vor deinem Angesichte stand, um zu ihrem Besten zu reden und deinen Grimm von ihnen abzuwenden.
19574JeremiaJer241821Darum gib ihre Söhne dem Hunger preis und überliefere sie der Gewalt des Schwertes; ihre Frauen mögen kinderlos und Witwen, ihre Männer vom Tode getroffen und ihre Jünglinge vom Schwerte im Kampfe erschlagen werden!
19575JeremiaJer241822Wehegeschrei ertöne aus ihren Häusern, wenn du plötzlich über sie die Mordschar bringst, weil sie eine Grube gegraben haben, mich zu fangen, und meinen Füßen heimlich Schlingen gelegt haben.
19576JeremiaJer241823Du aber, o Herr! kennst alle ihre Mordanschläge, lass ihre Missetat nicht ungestraft und ihre Sünde werde vor deinem Angesichte nicht getilgt; lass sie vor deinen Augen zu Falle kommen und strafe sie zur Zeit deines Zornes!
19577JeremiaJer24191So spricht der Herr: Gehe hin und kaufe dir einen irdenen Krug vom Töpfer und nimm etliche von den Ältesten der Priester mit dir
19578JeremiaJer24192und gehe hinaus in das Tal des Sohnes Ennoms, das am Eingange des Scherbentors liegt, und verkündige dort die Worte, welche ich zu dir reden werde.
19579JeremiaJer24193Und sprich: Höret das Wort des Herrn, ihr Könige von Juda, ihr Bewohner von Jerusalem! So spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Siehe, ich will solches Unheil über diesen Ort bringen, dass jedem, der davon hört, die Ohren gellen werden;
19580JeremiaJer24194dafür dass sie mich verlassen und diesen Ort mit entfremdet und daselbst andern Göttern geopfert haben, die sie nicht kannten noch ihre Väter noch die Könige von Juda, und dass sie diesen Ort mit dem Blute der Unschuldigen erfüllt,
19581JeremiaJer24195auch den Baalen Höhen gebaut haben, um ihre Söhne für die Baale als Brandopfer zu verbrennen, was ich nicht befohlen noch geredet habe noch mir in den Sinn gekommen ist.
19582JeremiaJer24196Darum siehe, es kommt die Zeit, spricht der Herr, da dieser Ort nicht mehr Topheth und Tal des Sohnes Ennoms, sondern Mordtal heißen wird.
19583JeremiaJer24197Alsdann werde ich den Ratschluss Judas und Jerusalems an diesem Ort vereiteln und werde sie durch das Schwert fallen lassen vor den Augen ihrer Feinde und durch die Hand derer, die ihnen nach dem Leben trachten; und ich will ihre Leichname den Vögeln des Himmels zum Fraß hingeben und den Tieren des Feldes.
19584JeremiaJer24198Diese Stadt aber will ich zum Gegenstand des Entsetzens und des Gespöttes machen; jeder, der an ihr vorüberzieht, soll sich entsetzen und zischen über alle ihre Schläge.
19585JeremiaJer24199Und ich werde sie das Fleisch ihrer Söhne und das Fleisch ihrer Töchter essen lassen; ein jeder soll das Fleisch seines Nächsten essen während der Belagerung und der Bedrängnis, mit der ihre Feinde und die, welche ihnen nach dem Leben trachten, sie bedrängen werden.
19586JeremiaJer241910Hierauf zerbrich den Krug vor den Augen der Männer, die mit dir gehen werden,
19587JeremiaJer241911und sprich zu ihnen: So spricht der Herr der Heerscharen: Wie man ein Töpfergefäß zerbricht, dass es nicht wiederhergestellt werden kann, so will ich dieses Volk und diese Stadt zerbrechen; und in Topheth wird man begraben, weil kein anderer Platz zum Begraben mehr da ist.
19588JeremiaJer241912So werde ich diesem Orte tun, spricht der Herr, und seinen Bewohnern und werde diese Stadt dem Topheth gleichmachen.
19589JeremiaJer241913Die Häuser von Jerusalem aber und die Häuser der Könige von Juda sollen gleich der Stätte des Topheth unrein werden, alle Häuser, auf deren Dächern sie dem ganzen Heere des Himmels geopfert und den fremden Göttern Trankopfer dargebracht haben.
19590JeremiaJer241914Als nun Jeremias von Topheth kam, wohin ihn der Herr gesandt hatte zu weissagen, trat er in den Vorhof des Hauses des Herrn und sprach zu dem ganzen Volke:
19591JeremiaJer241915So spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Siehe, ich will über diese Stadt und über alle ihre Städte all das Unglück kommen lassen, dass ich ihr angedroht habe, denn sie waren halsstarrig und wollten nicht auf meine Worte hören.
19592JeremiaJer24201Als nun Phassur, der Sohn Emmers, der Priester, der zum Obersten im Hause des Herrn bestellt war, den Jeremias diese Worte weissagen hörte,
19593JeremiaJer24202schlug Phassur den Propheten Jeremias und legte ihn in den Block, der am oberen Benjaminstore, am Hause des Herrn war.
19594JeremiaJer24203Doch als der andere Morgen angebrochen war, nahm Phassur den Jeremias aus dem Blocke. Da sprach Jeremias zu ihm: Nicht mehr Phassur nennt dich der Herr, sondern Schrecken ringum.
19595JeremiaJer24204Denn also spricht der Herr: Siehe, ich werde dich dem Schrecken preisgeben, dich und alle deine Freunde; vor deinen Augen sollen sie durch das Schwert ihrer Feinde fallen; ganz Juda aber will ich in die Hand des Königs von Babylon überliefern, dass er sie nach Babylon wegführe und mit dem Schwerte töte.
19596JeremiaJer24205Und alle Habe dieser Stadt und all ihren Erwerb und alle Kostbarkeiten und alle Schätze von Juda will ich in die Hand ihrer Feinde überliefern und diese sollen sie plündern und fortschleppen und nach Babylon fortführen.
19597JeremiaJer24206Du aber, Phassur! Und alle Bewohner deines Hauses, ihr werdet in die Gefangenschaft gehen und du wirst nach Babylon kommen und dort sterben und begraben werden, samt allen deinen Freunden, denen du Lügen geweissagt hast.
19598JeremiaJer24207Du, Herr! hast mich dahingezogen und ich ward hingezogen, du bist stärker gewesen denn ich und hast übermocht, aber ich bin zum Spott geworden den ganzen Tag, alle verlachen mich.
19599JeremiaJer24208Denn schon seit langer Zeit rede ich, rufe: Unrecht! Und schreie: Verwüstung! aber das Wort des Herrn ist mir zur Beschimpfung und zum Spott geworden den ganzen Tag.
19600JeremiaJer24209Sprach ich: Ich will seiner nicht mehr gedenken noch ferner in seinem Namen reden, so ward es in meinem Herzen wie ein brennendes Feuer, eingeschlossen in meine Gebeine; ich ward kraftlos und unvermögend, es zu ertragen.
19601JeremiaJer242010Denn ich hörte die Schmähungen vieler und Schrecknis ringsum: Verfolget ihn, lasset uns ihn verfolgen! So hörte ich von allen, die sonst mit mir in Frieden lebten, und sie lauerten meiner Seite auf: Vielleicht lässt er sich hintergehen, dass wir ihn überwältigen und Rache an ihm nehmen können!
19602JeremiaJer242011Aber der Herr ist mit mir wie ein starker Held, darum werden meine Verfolger zu Falle kommen und machtlos sein; sie werden schmachvoll zuschanden werden, weil sie in ewige Schande nicht erwogen haben, die niemals getilgt werden wird.
19603JeremiaJer242012Nun, Herr der Heerscharen! Du Prüfer des Gerechten, der du Nieren und Herz siehst, lass mich doch deine Rache an ihnen schauen, denn dir habe ich meine Sache befohlen.
19604JeremiaJer242013Singet dem Herrn, preiset den Herrn, denn er rettet das Leben des Armen aus der Gewalt der Bösen!
19605JeremiaJer242014Verflucht sei der Tag, an dem ich geboren ward; der Tag, an dem mich meine Mutter geboren, bleibe ungesegnet!
19606JeremiaJer242015Verflucht sei der Mann, der meinem Vater die Botschaft brachte und sprach: Ein Kind, ein Knäblein ist dir geboren! Als verursachte er ihm damit eine große Freude.
19607JeremiaJer242016Jener Mann werde wie die Städte, die der Herr von Grund aus umgekehrt hat, ohne dass es ihn reute! Er hörte Geschrei am Morgen und Kriegsruf zur Mittagszeit,
19608JeremiaJer242017weil er mich nicht tötete im Mutterleibe, dass meine Mutter mir zum Grabe geworden und ihr Leib ewig schwanger geblieben wäre!
19609JeremiaJer242018Warum bin ich doch aus dem Mutterleibe hervorgegangen, dass ich Mühsal und Schmerz schaue und sich meine Tage in Schmach verzehren?
19610JeremiaJer24211Wort, welches an Jeremias von dem Herrn erging, als der König Sedekias Phassur, den Sohn Melchias, und Sophonias, den Sohn Maasias, den Priester, zu ihm sandte und sagen ließ:
19611JeremiaJer24212Befrage den Herrn für uns, denn Nabuchodonosor, der König von Babylon, kämpft wider uns; vielleicht handelt der Herr gegen uns allen seinen Wundertaten gemäß und macht, dass jener von uns abziehen muss.
19612JeremiaJer24213Jeremias aber sprach zu ihnen: So saget zu Sedekias:
19613JeremiaJer24214Also spricht der Herr, der Gott Israels: Siehe, ich werde die Kriegswaffen in euern Händen, mit denen ihr wider den König von Babylon und die Chaldäer kämpft, die euch rings um die Mauern her belagern, umwenden und werde sie in die Mitte dieser Stadt zusammendrängen.
19614JeremiaJer24215Und ich selbst werde wider euch mit ausgestreckter Hand und starkem Arme kämpfen, mit Grimm, Entrüstung und großem Zorne.
19615JeremiaJer24216Und ich werde die Bewohner dieser Stadt schlagen, Menschen und Vieh sollen durch eine große Pest umkommen.
19616JeremiaJer24217Darnach aber, spricht der Herr, will ich Sedekias, den König von Juda, und seine Diener, sein Volk und die, welche in dieser Stadt von der Pest, vom Schwerte und vom Hunger übriggeblieben sind, in die Hand Nabuchodonosors, des Königs von Babylon, und in die Hand derer überliefern, welche ihnen nach dem Leben trachten, und er wird sie mit der Schärfe des Schwertes schlagen, unerbittlich, ohne Schonung und ohne Erbarmen.
19617JeremiaJer24218Zu diesem Volke aber sollst du sagen: So spricht der Herr: Sehet, ich lege euch den Weg zum Leben und den Weg zum Tode vor.
19618JeremiaJer24219Wer in dieser Stadt bleibt, wird durch Schwert, Hunger und Pest sterben; wer aber hinausgeht und sich zu den Chaldäern flüchtet, die euch belagern, wird leben bleiben und sein Leben als Beute davontragen.
19619JeremiaJer242110denn ich habe mein Angesicht wider diese Stadt gerichtet zum Unheil und nicht zum Guten, spricht der Herr; in die Hand des Königs von Babylon wird sie überliefert werden, dass er sie mit Feuer niederbrenne.
19620JeremiaJer242111Zum Hause des Königs von Juda sage: Höret das Wort des Herrn,
19621JeremiaJer242112Haus Davids! So spricht der Herr: Haltet Gericht am Morgen und rettet den Unterdrückten aus der Gewalt des Unterdrückers, dass mein Grimm nicht etwa wie Feuer ausbreche und entbrenne, ohne dass jemand zu löschen vermag, um der Bosheit eurer Bestrebungen willen.
19622JeremiaJer242113Siehe, spricht der Herr, ich will an dich kommen, Bewohnerin des festen ebenen Tales, an euch, die ihr sprecht: Wer will uns schlagen? wer sollte in unsere Häuser eindringen?
19623JeremiaJer242114Und ich will euch, spricht der Herr, der Frucht eurer Bestrebungen gemäß heimsuchen und werde ein Feuer an ihren Wald legen, das alles ringsherum verzehren wird.
19624JeremiaJer24221So spricht der Herr: Gehe hinab zum Hause des Königs von Juda und sprich daselbst dieses Wort
19625JeremiaJer24222und sage: Höre das Wort des Herrn, König von Juda, der du auf dem Throne Davids sitzest, du und deine Diener und dein Volk, die ihr durch dieses Tor eingehet.
19626JeremiaJer24223So spricht der Herr: Übet Recht und Gerechtigkeit, rettet den Unterdrückten aus der Hand des Bedrängers, betrübet Fremdlinge, Waisen und Witwen nicht, verübet nicht Gewalt und Unrecht an ihnen und vergießet nicht unschuldiges Blut an diesem Orte!
19627JeremiaJer24224Denn wenn ihr dies wirklich tun werdet, so werden Könige, welche aus Davids Geschlecht auf dessen Thron sitzen, durch die Tore dieses Hauses einziehen auf Wagen und Rossen, mit ihren Dienern und ihrem Volke.
19628JeremiaJer24225Wenn ihr aber nicht auf diese Worte hört, so schwöre ich bei mir selbst, spricht der Herr, dass dieses Haus zur Wüstenei werden soll.
19629JeremiaJer24226Denn so spricht der Herr über das Haus des Königs von Juda: Du gibst mir Gilead gleich, der Höhe des Libanon, aber fürwahr! Ich will dich zur Einöde machen, zu unbewohnbaren Städten.
19630JeremiaJer24227Ich will wider dich einen Verderber mit seinen Waffen weihen, sie werden deine erlesenen Zedern umhauen und ins Feuer werfen.
19631JeremiaJer24228Und viele Völker sollen an dieser Stadt vorüberziehen und ein jeder wird zu dem anderen sprechen: Warum hat der Herr dieser großen Stadt also getan?
19632JeremiaJer24229Dann wird man antworten: Weil sie den Bund des Herrn, ihres Gottes, verlassen und fremde Götter angebetet und diesen gedient haben.
19633JeremiaJer242210Weinet nicht um einen Toten und klaget nicht um ihn mit Tränen; weinet um den, der dahinzieht, denn er wird nicht mehr zurückkehren und das Land seiner Geburt nicht wieder sehen!
19634JeremiaJer242211Denn so spricht der Herr über Sellum, den Sohn Josias, den König von Juda, der an Josias, seines Vaters, statt König geworden, aber fortgezogen ist von diesem Orte: Nicht mehr wird er hierher zurückkehren,
19635JeremiaJer242212sondern an dem Orte, an den ich ihn habe wegführen lassen, wird er sterben und dieses Land wird er nicht mehr sehen.
19636JeremiaJer242213Wehe dem, der sein Haus mit Ungerechtigkeit baut und seine Gemächer mit Unrecht, der seinen Nächsten ohne Bezahlung belastet und ihm seinen Lohn vorenthält,
19637JeremiaJer242214der da spricht: Ich will mir ein geräumiges Haus bauen und weite Gemächer; der sich Fenster darin ausbricht, es mit Zedern täfelt und mit Hochrot ausmalt!
19638JeremiaJer242215Bist du etwa dazu König, dass du mit Zedern wetteiferst? Hat dein Vater nicht auch gegessen und getrunken, aber ging es ihm nicht wohl, als er Recht und Gerechtigkeit übte?
19639JeremiaJer242216Er schaffte den Armen und Elenden Recht, zu seinem eigenen Glücke. Geschah dies nicht darum, weil er mich kannte? spricht der Herr.
19640JeremiaJer242217Aber deine Augen und dein Herz gehen auf Habsucht aus und auf Vergießung unschuldigen Blutes, auf Bedrückung und auf Verübung böser Werke.
19641JeremiaJer242218Darum spricht der Herr also über Joakim, den Sohn des Josias, den König von Juda: Man wird nicht um ihn klagen: Wehe, Bruder, und: Wehe, Schwester! Man wird ihn nicht betrauern: Wehe, Gebieter, wehe, Erlauchter!
19642JeremiaJer242219Wie man einen Esel begäbt, so wird er begraben werden, verwesen und hinausgeworfen vor die Tore Jerusalems.
19643JeremiaJer242220Steige auf den Libanon und schreie, in Basan lass deine Stimme erschallen und rufe den Vorübergehenden zu! denn alle deine Buhlen sind vernichtet.
19644JeremiaJer242221Ich redete zu dir, als du noch im Wohlstande warst; du aber sprachst: Ich will nicht hören! Dies war dein Wandel von deiner Jugend an, dass du nicht auf meine Stimme hörtest.
19645JeremiaJer242222Alle deine Hirten wird der Wind wegweiden und deine Liebhaber werden in die Gefangenschaft wandern; ja, alsdann wirst du beschämt und zuschanden werden ob all deiner Bosheit.
19646JeremiaJer242223Die du auf dem Libanon thronst und auf Zedern nistest, wie wirst du seufzen, wenn Schmerzen über dich kommen wie die Schmerzen einer Gebärenden.
19647JeremiaJer242224So wahr ich lebe, spricht der Herr, wäre auch Jechonias, der Sohn Joakims, des Königs von Juda, ein Siegelring an meiner Rechten, so würde ich ihn von dort wegreißen!
19648JeremiaJer242225Und ich werde dich in die Hand derer geben, die dir nach dem Leben trachten, in die Hand derer, vor denen du dich fürchtest und in die Hand Nabuchodonosors, des Königs von Babylon, und in die Hand der Chaldäer.
19649JeremiaJer242226Und ich werde dich und deine Mutter, welche dich geboren, in ein fremdes Land schleudern, in dem ihr nicht geboren seid, und daselbst werdet ihr sterben!
19650JeremiaJer242227In das Land aber, wohin zurückzukehren ihr Verlangen geht, sollen sie nicht zurückkehren.
19651JeremiaJer242228Ist denn dieser Mann Jechonias ein irdenes und zerbrochenes Gefäß? Ein Gefäß ohne alle Anmut? Warum ward er mit seiner Nachkommenschaft verworfen und hingeschleudert in jenes Land, das sie nicht kannten?
19652JeremiaJer242229O Land, Land, Land! Höre den Ausspruch des Herrn!
19653JeremiaJer242230So spricht der Herr: Schreibe diesen Mann ein als kinderlos, als einen Mann, der kein Glück haben wird Zeit seines Lebens; denn keinem seiner Nachkommen wird es zuteil werden, auf dem Throne Davids zu sitzen und fernerhin die Herrschaft inne zu haben über Juda.
19654JeremiaJer24231Wehe den Hirten, welche die Herde meiner Weide zugrunde richten und zerfleischen! spricht der Herr.
19655JeremiaJer24232Darum spricht der Herr, der Gott Israels, also über die Hirten, die mein Volk weiden: Ihr habt meine Herde zerstreut und versprengt und sie nicht beaufsichtigt; sehet, so will ich an euch die Bosheit eures Treibens heimsuchen, spricht der Herr.
19656JeremiaJer24233Aber die Überbleibsel meiner Herde will ich aus allen Landen, in die ich sie verstoßen habe, sammeln und will sie auf ihre Triften zurückführen und sie sollen fruchtbar sein und sich mehren.
19657JeremiaJer24234Und ich will Hirten über sie bestellen, welche sie weiden sollen, und sie sollen sich nicht mehr fürchten und zagen und keiner soll vermisst werden aus ihrer Zahl, spricht der Herr.
19658JeremiaJer24235Sehet, es kommt die Zeit, spricht der Herr, dass ich David einen gerechten Spross erwecke; er wird als König herrschen und weise sein und Recht und Gerechtigkeit auf Erden üben.
19659JeremiaJer24236In jenen Tagen wird Juda Hilfe erlangen und Israel in Zuversicht wohnen und dies ist der Name, mit dem man ihn nennen wird: Der Herr, unser Gerechter!
19660JeremiaJer24237Darum sehet, es kommt die Zeit, spricht der Herr, da man nicht mehr sagen wird: So wahr der Herr lebt, der die Söhne Israels aus dem Lande Ägypten geführt hat!
19661JeremiaJer24238sondern: So wahr der Herr lebt, der die Angehörigen des Hauses Israel aus dem Lande gegen Mitternacht und aus allen Ländern, in die ich sie verstoßen hatte, herausgeführt und herbeigebracht hat, dass sie wieder in ihrem Lande wohnen!
19662JeremiaJer24239Über die Propheten: Mein Herz ist in meinem Innern gebrochen, alle meine Gebeine zittern; ich bin wie ein trunkener Mann, wie ein Mensch, den der Wein völlig überwältigt hat vor dem Herrn und seinem heiligen Worte.
19663JeremiaJer242310Denn voll von Ehebrechern ist das Land, ja, wegen des Fluches trauert das Land und verdorrt sind die Gefilde der Trift; ihr Laufen zielt auf das Böse und ihre Kraft wenden sie übel an.
19664JeremiaJer242311Denn Prophet wie Priester haben sich befleckt, sogar in meinem Hause stieß ich auf ihre Bosheit, spricht der Herr.
19665JeremiaJer242312Darum soll ihr Weg wie ein schlüpfriger Ort in der Finsternis werden, sie sollen fortgestoßen werden, dass sie auf ihm zu Falle kommen; denn ich werde Unglück über sie bringen im Jahre ihrer Strafe, spricht der Herr.
19666JeremiaJer242313Auch an den Propheten von Samaria sah ich Torheit, sie weissagten im Namen Baals und täuschten mein Volk Israel.
19667JeremiaJer242314Aber an den Propheten zu Jerusalem sah ich Nachahmung der Ehebrecher und Wandel der Lüge; sie bestärkten die Ruchlosen in ihrem Tun, so dass sich niemand von seiner Bosheit bekehrte, sie sind mir alle wie Sodoma geworden und ihre Bewohner wie Gomorrha.
19668JeremiaJer242315Darum spricht der Herr der Heerscharen also über die Propheten: Sehet, ich will sie mit Wermut speisen und mit Galle tränken, denn von den Propheten Jerusalems ist die Befleckung ausgegangen über das ganze Land.
19669JeremiaJer242316So spricht der Herr der Heerscharen: Höret nicht auf die Worte der Propheten, die euch weissagen und euch täuschen; sie verkünden Gesichte, die ihr eigenes Herz, nicht der Mund des Herrn eingegeben!
19670JeremiaJer242317Sie sagen zu denen, die mich lästern: Der Herr hat gesagt: Es wird euch Friede zuteil werden, und zu jedem, der in der Verkehrtheit seines Herzens dahinwandelt, sagen sie: Kein Unglück wird über euch kommen!
19671JeremiaJer242318Denn wer hat am Rate des Herrn teilgenommen, dass er sein Wort gesehen und gehört hätte? Wer hat auf sein Wort gelauscht und es gehört?
19672JeremiaJer242319Sehet, der Sturm des Grimmes des Herrn wird losbrechen und ein Wetter wird einherbrausen und über das Haupt der Frevler kommen.
19673JeremiaJer242320Nicht wird der Grimm des Herrn ablassen, bis er seines Herzens Gedanken vollbracht und ausgeführt hat; in der letzten Zeit werdet ihr seinen Ratschluss begreifen.
19674JeremiaJer242321Ich habe diese Propheten nicht gesendet und doch liefen sie, ich habe nicht zu ihnen geredet und doch weissagten sie.
19675JeremiaJer242322Hätten sie in meinem Rate gestanden und meine Worte meinem Volke kundgetan, so würde ich sie gewiss von ihrem bösen Wege und ihren Boshaften Gesinnungen zurückgebracht haben.
19676JeremiaJer242323Bin ich denn ein Gott nur in der Nähe, spricht der Herr, und nicht auch ein Gott aus der Ferne?
19677JeremiaJer242324Kann jemand sich so geheim verbergen, dass ich ihn nicht sehen sollte? spricht der Herr. Erfülle ich nicht Himmel und Erde? spricht der Herr.
19678JeremiaJer242325Ich habe gehört, was die Propheten sagen, welche in meinem Namen Lüge weissagen und sprechen: Ich habe ein Traumgesicht gehabt, ich habe ein Traumgesicht gehabt!
19679JeremiaJer242326Wie lange haben die Propheten solches im Sinn, sie, die Lüge weissagen und ihres Herzens Trug prophezeien?
19680JeremiaJer242327Sie wollen machen, dass mein Volk um ihrer Träume willen, die sie einer dem andern erzählen, meines Namens vergesse, so wie ihre Väter um des Baals willen meines Namens vergaßen.
19681JeremiaJer242328Der Prophet, der ein Traumgesicht hat, mag ein Traumgesicht erzählen, und der mein Wort hat, rede mein Wort unverfälscht! Was hat die Spreu mit dem Weizen gemein? spricht der Herr.
19682JeremiaJer242329Sind meine Worte nicht wie Feuer, spricht der Herr, und wie ein Hammer, der Felsen zerschmettert?
19683JeremiaJer242330Darum sehet, ich will wider die Propheten aufstehen, spricht der Herr, die meine Worte stehlen, einer dem andern.
19684JeremiaJer242331Sehet, ich will mich wider die Propheten erheben, spricht der Herr, die ihr eigenes Wort vorbringen und sagen: So spricht der Herr!
19685JeremiaJer242332Sehet, spricht der Herr, ich will mich wider die Propheten erheben, die lügenhafte Traumgesichte haben und solche erzählen und mein Volk mit ihren Lügen und ihren Gaukeleien irreführen, da ich sie doch nicht gesandt noch beauftragt habe, sie, die diesem Volke nichts nützen, spricht der Herr.
19686JeremiaJer242333Wenn ich nun dieses Volk oder ein Prophet oder ein Priester fragt und spricht: Was ist die Last des Herrn? so sprich zu ihnen: Ihr seid die Last, doch ich werde euch abwerfen, spricht der Herr.
19687JeremiaJer242334Und der Prophet und der Priester, und die Leute, welche sprechen werden: Last des Herrn! an einem solchen und an seinem Hause will ich es heimsuchen und strafen.
19688JeremiaJer242335So sollt ihr ein jeder zueinander und zu seinem Nächsten sprechen: Was hat der Herr geantwortet? Und was hat der Herr geredet?
19689JeremiaJer242336Aber eine Last des Herrn sollt ihr nicht mehr vorbringen, denn die Last wird für einen jeden sein eigenes Wort sein, weil ihr die Worte des lebendigen Gottes, des Herrn der Heerscharen, unsers Gottes, verdreht habt.
19690JeremiaJer242337So sollst du nun zu dem Propheten sagen: Was hat dir der Herr geantwortet? Und was hat dir der Herr geredet?
19691JeremiaJer242338Wenn ihr aber Last des Herrn sagt, so spricht der Herr also: Weil ihr dies Wort aussprecht: Last des Herrn! während ich euch doch sagen ließ: Saget nicht: Last des Herrn!
19692JeremiaJer242339darum will ich euch aufheben und aus meinen Augen schaffen, samt der Stadt, die ich euch und euern Vätern gegeben habe.
19693JeremiaJer242340Und ich werde ewige Schmach und immerwährende Schande über euch bringen, die nimmer in Vergessenheit kommen soll.
19694JeremiaJer24241Der Herr ließ mich schauen; und siehe, da waren zwei Körbe voll Feigen vor dem Tempel des Herrn aufgestellt, nachdem Nabuchodonsor, der König von Babylon, Jechonias, den Sohn Joakims, den König von Juda, seine Fürsten und die Werkleute und Schlosser von Jerusalem weggeführt und nach Babylon gebracht hatte.
19695JeremiaJer24242Der eine Korb enthielt sehr gute Feigen, wie die Frühfeigen zu sein pflegen; in dem andern Korbe aber waren sehr schlechte Feigen, die man nicht essen konnte, so schlecht waren sie.
19696JeremiaJer24243Da sprach der Herr zu mir: Was siehst du Jeremias? Ich antwortete: Feigen, gute Feigen, sehr gute Feigen, und schlechte, sehr schlechte Feigen, die man nicht essen kann, so schlecht sind sie.
19697JeremiaJer24244Da erging das Wort des Herrn an mich, also:
19698JeremiaJer24245So spricht der Herr, der Gott Israels: Wie diese Feigen gut sind, so werde ich die Gefangenen Judas, welche ich aus diesem Orte in das Land der Chaldäer geschickt habe, zum Heile ansehen.
19699JeremiaJer24246Und ich will meine Augen in Gnaden auf sie richten und sie in dies Land zurückführen und ich will sie aufbauen und nicht zerstören, sie pflanzen und nicht ausreißen.
19700JeremiaJer24247Und ich will ihnen Einsicht geben, mich zu erkennen, dass ich der Herr bin, und sie sollen mein Volk sein und ich werde ihr Gott sein, denn sie werden sich zu mir bekehren von ganzem Herzen.
19701JeremiaJer24248Aber wie die anderen Feigen sehr schlecht und so schlecht sind, dass man sie nicht essen kann, spricht der Herr, so will ich es mit Sedekias, dem Könige von Juda, und mit seinen Fürsten und mit den Überresten von Jerusalem machen, sowohl mit denen, die in dieser Stadt zurückgeblieben sind, wie mit denen, die im Lande Ägypten wohnen.
19702JeremiaJer24249Ich will sie zur Misshandlung und Heimsuchung allen Reihen der Erde hingeben, zur Schmach, zum Spott, zum Sprichwort und zum Fluche an allen Orten, wohin ich sie verstoßen werde.
19703JeremiaJer242410Ich will Schwert, Hunger und Pest gegen sie aussenden, bis sie aus dem Lande ausgerottet sind, das ich ihnen und ihren Vätern gegeben habe.
19704JeremiaJer24251Wort, welches an Jeremias erging über das ganze Volk Juda im vierten Jahre Joakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda (das ist das erste Jahr Nabuchodonosors, des Königs von Babylon,)
19705JeremiaJer24252welches Jeremias, der Prophet, zu dem ganzen Volke Juda redete und zu allen Bewohnern Jerusalems, also lautend:
19706JeremiaJer24253Vom dreizehnten Jahre Josias, des Sohnes Ammons, des Königs von Juda, bis auf diesen Tag, diese dreiundzwanzig Jahre hindurch ist das Wort des Herrn an mich ergangen und ich habe zu euch vom frühen Morgen an geredet, doch ihr habt nicht gehört.
19707JeremiaJer24254Auch sandte der Herr alle seine Diener, die Propheten, zu euch, vom frühen Morgen an sendend; aber ihr habt nicht gehört und eure Ohren nicht geneigt, um zu hören,
19708JeremiaJer24255da er sprach: Kehret um, ein jeder von seinem bösen Wege und von euern schlimmen Bestrebungen, so sollt ihr in dem Lande wohnen bleiben, das der Herr euch und euern Vätern gegeben hat von Ewigkeit zu Ewigkeit.
19709JeremiaJer24256Gehet nicht fremden Göttern nach, um ihnen zu dienen und sie anzubeten, und reizet mich nicht zum Zorne durch die Werke eurer Hände, so will ich euch nicht strafen.
19710JeremiaJer24257Aber ihr habt nicht auf mich gehört, spricht der Herr, auf dass ihr mich zum Zorn reiztet durch die Werke eurer Hände, euch selbst zum Unheil.
19711JeremiaJer24258Darum spricht der Herr der Heerscharen also: Weil ihr auf meine Worte nicht gehört habt,
19712JeremiaJer24259sehet, so will ich hinsenden und alle Geschlechter von Mitternacht her herbeiholen, spricht der Herr, und Nabuchodonosor, den König von Babylon, meinen Knecht, und will sie über dieses Land und über seine Bewohner und über alle Völker ringsum bringen und ich will sie töten und zum Gegenstande des Entsetzens und des Gespöttes und zur Wüstenei auf ewig machen.
19713JeremiaJer242510Ich will unter ihnen den Ruf der Freude und den Laut des Frohlockens, die Stimme des Bräutigams und die Stimme der Braut, das Geräusch der Mühle und das Licht der Lampe aufhören lassen.
19714JeremiaJer242511Und dies ganze Land soll zur Wüstenei und zum Gegenstand des Entsetzens werden und alle diese Völker sollen dem Könige von Babylon dienstbar werden siebzig Jahre lang.
19715JeremiaJer242512Und wenn siebzig Jahre vollendet sind, werde ich an dem Könige von Babylon und seinem Volke und dem Lande der Chaldäer deren Schuld ahnden, spricht der Herr, und werde dies Land auf ewig zur Wüstenei machen.
19716JeremiaJer242513Und ich werde an diesem Lande alle meine Worte, die ich wider dasselbe geredet habe, in Erfüllung gehen lassen, alles, was in diesem Buche geschrieben ist, alles, was Jeremias wider alle Völker geweissagt hat.
19717JeremiaJer242514Denn sie werden ihnen dienstbar werden, da ihrer viele Völker und große Könige sind, und ich werde ihnen vergelten nach ihren Werken und nach ihrem eigenen Tun.
19718JeremiaJer242515Denn also spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Nimm den Becher dieses Zornweines aus meiner Hand und lasse aus ihm alle meine Völker trinken, zu welchen ich dich senden werde.
19719JeremiaJer242516Sie sollen trinken und taumeln und toll werden vor dem Schwerte, welches ich unter ihnen senden werde.
19720JeremiaJer242517Da nahm ich den Becher aus der Hand des Herrn und ließ ihn alle Völker trinken, zu welchen der Herr mich sandte:
19721JeremiaJer242518Jerusalem und die Städte Judas, ihre Könige und ihre Fürsten, um sie zur Wüstenei, zum Gegenstand des Entsetzens, des Spottes und des Fluches zu machen, wie es an diesem Tage der Fall ist;
19722JeremiaJer242519Pharao, den König von Ägypten, und seine Diener, seine Fürsten samt seinem ganzen Volke,
19723JeremiaJer242520und alle insgesamt, alle Könige im Lande Ausis, alle Könige im Lande der Philister, in Askalon, Gaza, Akkaron und den Überresten von Azot;
19724JeremiaJer242521Idumäa, Moab und die Söhne Ammons;
19725JeremiaJer242522alle Könige von Tyrus, alle Könige von Sidon und die Könige des Insellandes, welche jenseits des Meeres sind;
19726JeremiaJer242523Dedan, Thema und Buz und alle, die geschorenes Haar tragen,
19727JeremiaJer242524und alle Könige Arabiens und alle Könige des Westens, welche in der Wüste wohnen;
19728JeremiaJer242525dazu alle Könige von Zambri, alle Könige von Elam und alle Könige der Meder;
19729JeremiaJer242526auch alle Könige des Nordens, nahe wie ferne, den einen wie den andern und alle Königreiche der Erde, die auf derselben sind; und nach diesen soll der König von Sesach trinken.
19730JeremiaJer242527Sage zu ihnen: So spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Trinket, dass ihr trunken werdet und speiet; und fallet nieder und stehet nicht wieder auf vor dem Schwerte, das ich unter euch senden werde!
19731JeremiaJer242528Wenn sie sich aber weigern, den Kelch aus deiner Hand zu nehmen, um zu trinken, so sage zu ihnen: So spricht der Herr der Heerscharen: Ihr müsst trinken!
19732JeremiaJer242529Denn sehet, bei der Stadt, über die mein Name angerufen ist, fange ich an zu strafen, und ihr solltet, als ob ihr unschuldig wäret, ungestraft bleiben? Ihr sollt nicht ungestraft bleiben, denn ich rufe das Schwert wider alle Bewohner der Erde auf, spricht der Herr der Heerscharen.
19733JeremiaJer242530Du aber sollst ihnen alle diese Worte weissagen und so zu ihnen sagen: Der Herr wird von der Höhe her Gebrüll erschallen lassen und seine Stimme aus seiner heiligen Wohnung erheben, laut wird er über den Ort seiner Herrlichkeit brüllen; ein lautes Rufen wie das der Keltertreter wird ertönen wider alle Bewohner der Erde.
19734JeremiaJer242531Der Schall wird bis an das Ende der Erde dringen, denn der Herr hält Gericht über die Völker und rechtet mit allen Menschen; die Gottlosen gebe ich dem Schwerte preis, spricht der Herr.
19735JeremiaJer242532So spricht der Herr der Heerscharen: Siehe, Unglück wird von einem Volk zum andern Volk ausgehen und ein großes Ungewitter sich erheben von den Enden der Erde.
19736JeremiaJer242533Und die vom Herrn Erschlagenen werden an jenem Tage von einem Ende der Erde bis zum andern hingestreckt liegen, nicht wird man ihnen Totenklage halten und sie nicht aufsammeln noch begraben; als Dünger werden sie auf dem Erdboden liegen bleiben.
19737JeremiaJer242534Heulet, ihr Hirten! und wehklaget, bestreuet euch mit Asche, ihr ersten der Herde! Denn eure Zeit ist da, dass ihr geschlachtet werdet; die Zeit eurer Zertrümmerung, ihr sollt zu Boden fallen, wie kostbare Gefäße.
19738JeremiaJer242535Für die Hirten gibt es keine Flucht mehr und keine Rettung für die Vornehmsten der Herde.
19739JeremiaJer242536Horch! Angstruf der Hirten und Wehegeschrei der Ersten der Herde, denn der Herr hat ihre Triften verwüstet.
19740JeremiaJer242537Die Gefilde des Friedens liegen verödet vor dem grimmigen Zorne des Herrn.
19741JeremiaJer242538Er hat gleich einem Löwen sein Dickicht verlassen, denn ihr Land ist zur Wüstenei geworden vor dem Zorne der Taube und vor dem grimmigen Dräuen des Herrn.
19742JeremiaJer24261Im Anfange der Herrschaft Joakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda, erging dies Wort vom Herrn, also lautend:
19743JeremiaJer24262So spricht der Herr: Tritt in den Vorhof des Hauses des Herrn und sprich zu allen Städten Judas, aus denen man kommt, um im Hause des Herrn anzubeten, alle Worte, die ich dir befohlen habe, zu ihnen zu reden. Nimm kein Wort davon hinweg!
19744JeremiaJer24263Vielleicht hören sie und bekehren sich ein jeder von seinem bösen Wege, dass ich mich des Übels gereuen lasse, welches ich ihnen ihrer bösen Taten willen zuzufügen gedenke.
19745JeremiaJer24264Sprich zu ihnen also: So spricht der Herr: Wenn ihr nicht auf mich hört, dass ihr in meinem Gesetze wandelt, welches ich euch gegeben habe,
19746JeremiaJer24265dass ihr auf die Worte meiner Diener, der Propheten, hört, welche ich zu euch sende, vom frühen Morgen an aussendend, ohne dass ihr hörtet:
19747JeremiaJer24266so werde ich dieses Haus wie Silo machen und diese Stadt dem Fluche preisgeben bei allen Völkern der Erde.
19748JeremiaJer24267Die Priester und Propheten und das ganze Volk hörten Jeremias diese Worte reden im Hause des Herrn.
19749JeremiaJer24268Als nun Jeremias alles ausgeredet, was ihm der Herr dem ganzen Volke zu sagen befohlen, ergriffen ihn die Priester und die Propheten und das ganze Volk und sprachen: Er soll des Todes sterben!
19750JeremiaJer24269Warum hat er im Namen des Herrn geweissagt und gesprochen: Wie Silo wird dieses Haus werden und diese Stadt verwüstet werden, dass niemand darin wohnt? Und das ganze Volk versammelte sich gegen Jeremias im Hause des Herrn.
19751JeremiaJer242610Als aber die Fürsten Judas von diesen Ereignissen hörten, kamen sie hinauf aus dem Hause des Königs in das Haus des Herrn und setzten sich an dem Eingange des neuen Tores am Hause des Herrn nieder.
19752JeremiaJer242611Und die Priester und die Propheten sprachen zu den Fürsten und zum ganzen Volke also: Dieser Mann ist des Todes schuldig, denn er hat wider diese Stadt geweissagt, so wie ihr mit eigenen Ohren gehört habt.
19753JeremiaJer242612Da sprach Jeremias zu allen Fürsten und zu dem ganzen Volke also: Der Herr hat mich gesandt, um wider dieses Haus und wider diese Stadt alle die Worte, die ihr gehört habt, zu weissagen.
19754JeremiaJer242613So bessert denn nun euern Wandel und eure Taten und höret auf die Stimme des Herrn, eures Gottes, so wird er sich des Übels, das er wider euch ausgesprochen hat, gereuen lassen.
19755JeremiaJer242614Ich aber, sehet, bin in eurer Gewalt, tuet mir, wie es in euern Augen gut und recht ist.
19756JeremiaJer242615Nur sollt ihr wissen und bedenken, dass, wenn ihr mich tötet, ihr unschuldig Blut auf euch und auf diese Stadt und ihre Bewohner bringet; denn der Herr hat mich in Wahrheit zu euch gesandt, alle diese Worte vor euern Ohren zu verkünden.
19757JeremiaJer242616Da sprachen die Fürsten und alles Volk zu den Priestern und zu den Propheten: Dieser Mann ist nicht des Todes schuldig, denn im Namen des Herrn, unseres Gottes, hat er zu uns geredet.
19758JeremiaJer242617Alsdann traten einige Männer von den Ältesten des Landes auf und sprachen zu allem versammelten Volk und sagten:
19759JeremiaJer242618Michäas von Morasthi trat als Prophet in den Tagen des Ezechias, des Königs von Juda, auf, und redete zu allem Volke Juda also: So spricht der Herr der Heerscharen: Sion wird wie ein Feld gepflügt und Jerusalem zum Trümmerhaufen werden und der Tempelberg eine bewaldete Höhe.
19760JeremiaJer242619Hat ihn etwa Ezechias, der König von Juda, und ganz Juda zum Tode verurteilt? Haben sie nicht vielmehr den Herrn gefürchtet und zu seinem Angesichte gefleht? Und hat nicht den Herrn des Übels gereut, dass er ihnen angedroht hatte? So bringen wir also großes Unheil über unsere Seelen.
19761JeremiaJer242620Nun übte damals auch ein Mann, Urias, der Sohn Semeis von Kariathiarim, das Prophetenamt im Namen des Herrn und weissagte wider diese Stadt und wider dieses Land, ganz in Übereinstimmung mit dem, was Jeremias gesprochen.
19762JeremiaJer242621Als aber der König Joakim und alle seine Machthaber und Fürsten diese seine Worte hörten, suchte der König ihn zu töten. Das erfuhr Urias und fürchtete sich und entfloh und kam nach Ägypten.
19763JeremiaJer242622Doch der König Joakim sandte Leute nach Ägypten, Elnathan, den Sohn Achobors, und andere mit ihm nach Ägypten.
19764JeremiaJer242623Diese führten Urias aus Ägypten fort und brachten ihn zum Könige Joakim, der ihn mit dem Schwerte erschlug und seinen Leichnam auf die Grabstätten des gemeinen Volkes werfen ließ.
19765JeremiaJer242624Jedoch Ahikams, des Sohnes Saphans Hand war mit Jeremias, dass er nicht in die Hände des Volkes überliefert ward, um ihn zu töten.
19766JeremiaJer24271Im Anfange der Regierung Joakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda, erging dieses Wort an Jeremias vom Herrn also:
19767JeremiaJer24272So spricht der Herr zu mir: Mache dir Bande und Ketten und lege sie um deinen Nacken.
19768JeremiaJer24273Und sende dieselben an den König von Edom und an den König von Moab und an den König der Söhne Ammons und an den König von Tyrus und an den König von Sidon, durch die Boten, welche nach Jerusalem zu Sedekias, dem Könige von Juda, gekommen sind.
19769JeremiaJer24274Und trage ihnen auf, ihren Gebietern zu sagen: So spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Also saget zu euern Gebietern:
19770JeremiaJer24275Ich habe die Erde, die Menschen und die Tiere, welche auf dem Erdboden leben, durch meine große Kraft und meinen ausgestreckten Arm erschaffen und ich gebe die Erde, wem es wohlgefällig ist in meinen Augen.
19771JeremiaJer24276Nunmehr aber gebe ich alle diese Länder in die Hand Nabuchodonosors, des Königs von Babylon, meines Knechtes; selbst die Tiere des Feldes gebe ich ihm, dass sie ihm dienstbar seien.
19772JeremiaJer24277Und alle Völker sollen ihm und seinem Sohne und seinem Sohnessohne dienstbar sein, bis auch seine und seines Landes Zeit kommt, und viele Völker und große Könige sollen ihm dienstbar sein.
19773JeremiaJer24278Dasjenige Volk und Reich aber, das Nabuchodonosor, dem Könige von Babylon, nicht dienen will und wer immer seinen Hals nicht unter das Joch des Königs von Babylon beugt, mit Schwert und Hunger und Pest werde ich ein solches Volk heimsuchen, spricht der Herr, bis ich sie durch seine Hand vertilgt habe.
19774JeremiaJer24279Höret also nicht auf eure Propheten und Wahrsager und Träumer und Zeichendeuter und Zauberer, welche zu euch sagen: Ihr werdet dem Könige von Babylon nicht dienstbar werden,
19775JeremiaJer242710denn sie weissagen euch Lüge, um euch aus euerm Lande zu entfernen und euch hinauszustoßen, dass ihr umkommet.
19776JeremiaJer242711Das Volk aber, das seinen Nacken unter das Joch des Königs von Babylon beugt und ihm dienstbar wird, will ich in seinem Lande lassen, spricht der Herr, und es soll dasselbe bewohnen und es bebauen.
19777JeremiaJer242712Auch zu Sedekias, dem Könige von Juda, habe ich ganz auf dieselbe Weise gesprochen: Beuget euern Hals unter das Joch des Königs von Babylon und werdet ihm und seinem Volke dienstbar, so werdet ihr am Leben bleiben.
19778JeremiaJer242713Warum wollt ihr sterben, du und dein Volk, durch Schwert, Hunger und Pest, so wie der Herr über das Volk gesprochen, welches dem Könige von Babylon nicht dienstbar sein will?
19779JeremiaJer242714Höret nicht auf die Worte der Propheten, welche zu euch sprechen: Ihr werdet dem Könige von Babylon nicht dienstbar werden, denn sie weissagen euch Lüge.
19780JeremiaJer242715Denn ich habe sie nicht gesandt, spricht der Herr, sondern sie weissagen trügerisch in meinem Namen, damit sie euch forttreiben und ihr zugrunde gehet, samt den Propheten, welche euch weissagen.
19781JeremiaJer242716Auch zu den Priestern und zu diesem Volke redete ich also: So spricht der Herr: Höret nicht auf die Worte eurer Propheten, die euch weissagen und sprechen: Sehet, die Geräte des Herrn werden nun bald aus Babylon zurückkehren, denn sie weissagen euch Lüge.
19782JeremiaJer242717Höret also nicht auf sie, sondern werdet dem Könige von Babylon dienstbar, damit ihr am Leben bleibet. Warum sollte diese Stadt zur Wüstenei werden?
19783JeremiaJer242718Sind sie aber Propheten und ist das Wort des Herrn mit ihnen, so mögen sie hintreten vor das Angesicht des Herrn der Heerscharen, dass die Geräte, die im Hause des Herrn und im Hause des Königs von Juda und zu Jerusalem noch übriggeblieben sind, nicht nach Babylon kommen.
19784JeremiaJer242719Denn so spricht der Herr der Heerscharen über die Säulen und über das Meer und die Gestelle und über die übrigen Geräte, welche in dieser Stadt zurückgeblieben sind
19785JeremiaJer242720und welche Nabuchodonosor, der König von Babylon, nicht weggenommen hat, als er Jechonias, den Sohn Joakims, den König von Juda und alle Vornehmen von Juda und Jerusalem von Jerusalem nach Babylon wegführte;
19786JeremiaJer242721ja, so spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels, über die Geräte, welche im Hause des Herrn und im Hause des Königs von Juda und Jerusalem übriggeblieben sind:
19787JeremiaJer242722Nach Babylon sollen sie gebracht werden und daselbst bleiben bis auf den Tag, da ich wieder nach ihnen sehe, spricht der Herr, und sie herbringe und wieder an diesen Ort zurückführen lasse.
19788JeremiaJer24281Und es geschah in jenem Jahre, im Anfange der Herrschaft Sedekias, des Königs von Juda, im vierten Jahre, im fünften Monate, da sprach Hananias, der Sohn Azurs, der Prophet aus Gabaon, zu mir, im Hause des Herrn, in Gegenwart der Priester und des ganzen Volkes, also:
19789JeremiaJer24282So spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Ich zerbreche das Joch des Königs von Babylon.
19790JeremiaJer24283Noch zweier Jahre Frist und ich lasse alle Geräte des Hauses des Herrn, die Nabuchodonosor, der König von Babylon, von diesem Ort weggenommen und nach Babylon fortgeführt hat, an diesen Ort zurückbringen.
19791JeremiaJer24284Auch Jechonias, den Sohn Joakims, den König von Juda und alle Gefangenen von Juda, die nach Babylon gekommen sind, will ich an diesen Ort zurückführen, spricht der Herr, denn ich werde das Joch des Königs von Babylon zerbrechen.
19792JeremiaJer24285Da sprach der Prophet Jeremias zu Hananias, dem Propheten, in Gegenwart der Priester und des ganzen Volkes, das im Hause des Herrn stand,
19793JeremiaJer24286und es sprach der Prophet Jeremias: Es geschehe! Also tue der Herr! Der Herr lasse deine Worte, die du geweissagt hast, in Erfüllung gehen, dass die Geräte in das Haus des Herrn zurückkommen und alle Weggeführten von Babylon an diesen Ort!
19794JeremiaJer24287Doch höre dieses Wort, das ich vor deinen Ohren und vor den Ohren des ganzen Volkes rede:
19795JeremiaJer24288Die Propheten, welche vor mir und vor dir von alten Zeiten her aufgetreten sind, auch sie weissagten über viele Länder und über große Reiche von Krieg, Drangsal und Hunger.
19796JeremiaJer24289Der Prophet nun, welcher Frieden weissagt, wird als Prophet, den der Herr in Wahrheit gesandt hat, erkannt werden, wenn sein Wort eintrifft.
19797JeremiaJer242810Da nahm Hananias, der Prophet, die Kette vom Halse des Propheten Jeremias und zerbrach sie.
19798JeremiaJer242811Und Hananias redete vor dem ganzen Volke also: So spricht der Herr: Ebenso werde ich das Joch Nabuchodonosors, des Königs von Babylon, binnen zwei Jahren zerbrechen und vom Halse aller Völker nehmen.
19799JeremiaJer242812Der Prophet Jeremias aber ging fort seines Weges. Da erging das Wort des Herrn an Jeremias, nachdem der Prophet Hananias die Kette, welche am Halse des Propheten Jeremias war, zerbrochen hatte, also:
19800JeremiaJer242813Gehe hin und sage zu Hananias: So spricht der Herr: Ketten aus Holz hast du zerbrochen, aber du bereitest an deren Stelle solche aus Eisen.
19801JeremiaJer242814Denn so spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Ein Joch von Eisen lege ich auf den Hals aller dieser Völker, dass sie Nabuchodonosor, dem Könige von Babylon, dienstbar werden; sie werden ihm dienstbar sein, ja, selbst die Tiere des Feldes übergebe ich ihm.
19802JeremiaJer242815Da sprach der Prophet Jeremias zu dem Propheten Hananias: Höre, Hananias! der Herr hat dich nicht gesandt und du hast dieses Volk verleitet, auf Lügen zu vertrauen.
19803JeremiaJer242816Darum spricht der Herr also: Siehe, ich will dich vom Erdboden wegraffen, in diesem Jahre sollst du sterben, denn du hast wider den Herrn geredet.
19804JeremiaJer242817Und der Prophet Hananias starb in demselben Jahre, im siebenten Monate.
19805JeremiaJer24291Dies sind die Worte des Schreibens, welches der Prophet Jeremias von Jerusalem sandte an die unter den Weggeführten übriggebliebenen Ältesten, an die Priester und an die Propheten und an das gesamte Volk, welches Nabuchodonosor von Jerusalem nach Babylon weggeführt hatte,
19806JeremiaJer24292nachdem der König Jechonias, die Königin, die Kämmerer und die Fürsten von Juda und Jerusalem und die Werkleute und die Schlosser von Jerusalem weggezogen waren,
19807JeremiaJer24293durch Elasa, den Sohn Saphans, und Gamarias, den Sohn Helkias, welche Sedekias, der König von Juda, zu Nabuchodonosor, dem Könige von Babylon, nach Babylon sandte, des Inhalts:
19808JeremiaJer24294So spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels, zu allen Gefangenen, die ich von Jerusalem nach Babylon weggeführt habe:
19809JeremiaJer24295Bauet Häuser und wohnet darin und pflanzet Gärten und genießet den Ertrag derselben!
19810JeremiaJer24296Nehmet Frauen und zeuget Söhne und Töchter; gebet euern Söhnen Frauen und gebet eure Töchter Männern, dass sie Söhne und Töchter gebären; und mehret euch daselbst und bleibet nicht gering an Zahl!
19811JeremiaJer24297Und suchet den Frieden der Stadt, in die ich euch habe wegführen lassen, und betet für sie zu dem Herrn, denn ihr Friede wird euer Friede sein!
19812JeremiaJer24298Denn so spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Lasset euch nicht täuschen von euern Propheten, die unter euch sind, und von euern Wahrsagern und merket nicht auf eure Träume, welche ihr träumet;
19813JeremiaJer24299denn trügerisch weissagen sie euch in meinem Namen und ich habe sie nicht gesandt, spricht der Herr.
19814JeremiaJer242910Denn so spricht der Herr: Wenn die siebzig Jahre in Babylon beginnen voll zu werden, so werde ich euch heimsuchen und werde das Gute, das ich über euch gesprochen habe, erfüllen und euch an diesen Ort zurückführen.
19815JeremiaJer242911Denn ich kenne die Gedanken, welche ich über euch hege, spricht der Herr, Gedanken des Friedens und nicht des Unglücks, um euch eine Zukunft und Hoffnung zu gewähren.
19816JeremiaJer242912Dann werdet ihr mich anrufen und hingehen und werdet zu mir beten und ich werde euch erhören.
19817JeremiaJer242913Ihr werdet mich suchen und finden, wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet.
19818JeremiaJer242914Und ich werde mich von euch finden lassen, spricht der Herr, und werde eure Gefangenen zurückführen und euch aus allen Völkern und von allen Orten sammeln, wohin ich euch verstoßen, spricht der Herr, und will euch zurückholen von dem Orte, an den ich euch habe wegführen lassen.
19819JeremiaJer242915Ihr sprecht zwar: Der Herr hat uns in Babylon Propheten erweckt,
19820JeremiaJer242916doch so spricht der Herr von dem Könige, der auf dem Throne Davids sitzt, und von dem ganzen Volke, welches diese Stadt bewohnt, von euern Brüdern, die nicht mit euch in die Gefangenschaft weggezogen sind.
19821JeremiaJer242917So spricht der Herr der Heerscharen: Siehe, ich will wider sie Schwert, Hunger und Pest senden; ich will sie schlechten Feigen gleichmachen, die man nicht essen kann, weil sie schlecht sind,
19822JeremiaJer242918und ich will sie mit Schwert, mit Hunger und mit Pest verfolgen und will sie allen Reichen der Erde zur Misshandlung hingeben und will sie zum Gegenstande des Fluches, des Entsetzens, des Spottes und der Schmähung bei allen Völkern machen, unter die ich sie verstoße;
19823JeremiaJer242919dafür, dass sie nicht auf meine Worte gehört haben, spricht der Herr, die ich durch meine Diener, die Propheten, an sie ergehen ließ, sie vom frühen Morgen an sendend, und ihr habt nicht gehört, spricht der Herr.
19824JeremiaJer242920So höret denn das Wort des Herrn, ihr Weggeführten alle, die ich von Jerusalem nach Babylon fortgesendet habe!
19825JeremiaJer242921So spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels, zu Achab, dem Sohne Kolias, und zu Sedekias, dem Sohne Maasias, die euch in meinem Namen Lügen weissagen: Sehet, ich werde sie in die Hände Nabuchodonosors, des Königs von Babylon, überliefern und er wird sie vor euern Augen töten.
19826JeremiaJer242922Und alle Weggeführten Judas, die in Babylon sind, sollen ihnen als Bild des Fluches dienen, so dass sie sagen: Der Herr mache dich Sedekias und Achab gleich, die der König von Babylon am Feuer rösten ließ,
19827JeremiaJer242923deshalb weil sie Ruchlosigkeit in Israel begangen und Ehebruch mit den Frauen ihrer Nächsten getrieben und trügerisch in meinem Namen ein Wort geredet, das ich ihnen nicht aufgetragen hatte; ich bin Richter und Zeuge, spricht der Herr.
19828JeremiaJer242924Und zu Semejas, dem Nehelamiter, sprich also:
19829JeremiaJer242925So spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Weil du in deinem eigenen Namen Zuschriften an das ganze Volk zu Jerusalem und an Sophonias, den Sohn Maasias, den Priester, und an alle Priester gesandt hast, des Inhalts:
19830JeremiaJer242926Der Herr hat dich zum Priester an Stelle des Priesters Jojodas eingesetzt, dass du der Vorsteher seiest im Hause des Herrn über jeden, der wahnbefangen ist und weissagt, ihn in Block und Kerker zu legen.
19831JeremiaJer242927Nun denn, warum hast du Jeremias von Anathoth, der euch weissagt, nicht gestraft?
19832JeremiaJer242928Denn er hat überdies eine Botschaft an uns nach Babylon gesendet, des Inhalts: Es währt noch lange. Bauet Häuser und wohnet darin, pflanzet Gärten und genießet der Ertrag derselben!
19833JeremiaJer242929Und der Priester Sophonias las diese Zuschrift vor den Ohren des Propheten Jeremias.
19834JeremiaJer242930Da erging das Wort des Herrn an Jeremias, also:
19835JeremiaJer242931Sende zu allen Weggeführten und lass sagen: So spricht der Herr zu Semejas, dem Nehelamiter: Weil euch Semejas geweissagt hat, ohne dass ich ihn gesandt und er euch verleitet hat, auf Lügen zu vertrauen,
19836JeremiaJer242932darum sagt der Herr also: Sehet, ich will es an Semejas, dem Nehelamiter, und seinen Nachkommen ahnden; nicht soll ein Nachkomme von ihm unter diesem Volke wohnen und nicht soll er das Gute schauen, das ich meinem Volke verleihen werde, spricht der Herr; denn er hat Abfall wider den Herrn geredet.
19837JeremiaJer24301Dies das Wort, welches an Jeremias von dem Herrn erging, also lautend:
19838JeremiaJer24302So spricht der Herr, der Gott Israels: Schreibe dir alle Worte, welche ich zu dir geredet habe, in ein Buch!
19839JeremiaJer24303Denn siehe, es kommt die Zeit, spricht der Herr, da ich die Weggeführten meines Volkes Israel und Juda zurückführe, spricht der Herr, ja, sie zurückführe in das Land, welches ich ihren Vätern gegeben, und sie sollen es besitzen.
19840JeremiaJer24304Und dies sind die Worte, welche der Herr zu Israel und zu Juda gesprochen,
19841JeremiaJer24305so also spricht der Herr: Schreckensruf wird gehört, Furcht und nicht Friede!
19842JeremiaJer24306Fraget und sehet, ob ein Mann gebärt? Warum sehe ich jeden Mann seine Hände auf seinen Lenden halten, Gebärenden gleich, sind alle Angesichter in Blässe gewandelt?
19843JeremiaJer24307Wehe! Denn groß ist jener Tag und keiner ist ihm gleich; eine Zeit der Drangsal ist es für Jakob, doch wird er aus ihr errettet werden!
19844JeremiaJer24308Und an jenem Tage, spricht der Herr der Heerscharen, werde ich sein Joch, das an deinem Halse ist, nehmen und zerbrechen und seine Bande zerreißen und nicht mehr sollen Fremde über ihn herrschen;
19845JeremiaJer24309sondern sie werden dem Herrn, ihrem Gott, dienen und ihrem Könige David, den ich ihnen erwecken werde.
19846JeremiaJer243010Darum fürchte dich nicht, mein Knecht Jakob! spricht der Herr, und zage nicht, Israel! denn siehe, ich will dich aus dem fernen Lande erretten und deine Nachkommenschaft aus dem Lande ihrer Gefangenschaft; Jakob soll zurückkehren und Ruhe haben und an allen Gütern Überfluss und er wird niemand fürchten dürfen.
19847JeremiaJer243011Denn ich bin mit dir, spricht der Herr, dich zu retten; mit allen Völkern, unter die ich dich zerstreut habe, will ich ein Ende machen, aber mit dir will ich kein Ende machen; sondern vielmehr will ich dich nach Recht züchtigen, auf dass du dich nicht für schuldlos haltest.
19848JeremiaJer243012Denn also spricht der Herr: Unheilbar ist dein Gebrechen, bösartig dein Schaden.
19849JeremiaJer243013Niemand nimmt sich deiner an, dich zu verbinden, kein Heilmittel will dir helfen.
19850JeremiaJer243014Alle deine Buhlen haben deiner vergessen und fragen nicht nach dir, weil ich dich mit feindlichen Schlägen geschlagen habe, mit grausamer Züchtigung ob der Menge deiner Verschuldungen; denn deine Sünden sind arg geworden.
19851JeremiaJer243015Was schreist du über deine Zerschmetterung? Unheilbar ist dein Schmerz! Ob der Menge deiner Verschuldungen und ob deiner argen Sünden habe ich dir solches getan.
19852JeremiaJer243016Darum werden alle, die dich verschlingen, verschlungen werden und alle deine Feinde in die Gefangenschaft geführt werden; und die dich plündern, geplündert werden und alle, die dich ausgeraubt haben, gebe ich dem Raube preis.
19853JeremiaJer243017Denn ich will deine Wunde verbinden lassen und dich von deinen Schäden heilen, spricht der Herr; weil sie dich, Sion! die Verstoßene nennen. Sie ist es, nach der niemand fragt.
19854JeremiaJer243018So spricht der Herr: Siehe, ich will die Weggeführten der Gezelte Jakobs zurückführen und mich seiner Wohnungen erbarmen, es soll die Stadt auf ihren Höhen wieder gebaut und der Tempel nach seiner Ordnung wieder gegründet werden.
19855JeremiaJer243019Und aus ihnen soll Lobpreis und der Schall der Spielenden ertönen, ich will sie sich mehren und nicht mindern lassen, ich will sie verherrlichen und nicht gering werden lassen.
19856JeremiaJer243020Seine Söhne werden sein wie ehedem und seine Gemeinde soll vor mir bestehen und ich will alle strafen, die ihn bedrücken.
19857JeremiaJer243021Und sein Führer soll aus ihm selbst erstehen und sein Herrscher aus seiner Mitte hervorgehen; ich will ihn an mich ziehen und er wird mir nahen, denn wer könnte sich erkühnen, mir zu nahen? spricht der Herr.
19858JeremiaJer243022Und ihr sollt mein Volk sein und ich werde euer Gott sein.
19859JeremiaJer243023Sehet, ein Sturmwind des Herrn, Grimm bricht los, ein Wetter fährt daher und stürzt auf das Haupt der Gottlosen nieder.
19860JeremiaJer243024Nicht wird der Herr seinem grimmen Zorne wehren, bis er seines Herzens Gedanken ausgeführt und erfüllt; am Ende der Tage werdet ihr dessen inne werden.
19861JeremiaJer24311Zu derselben Zeit, spricht der Herr, werde ich der Gott für alle Geschlechter Israels sein und sie werden mein Volk sein.
19862JeremiaJer24312So spricht der Herr: Gnade hat in der Wüste das Volk gefunden, das dem Schwert entrann, Israel wird in seine Ruhe eingehen.
19863JeremiaJer24313Von fernher ist mir der Herr erschienen. Mit ewiger Liebe habe ich dich geliebt, darum habe ich dich in Erbarmung zu mir herangezogen.
19864JeremiaJer24314Wiederum werde ich dich aufbauen, dass du aufgebaut werdest, Jungfrau Israel! Noch wirst du dich mit deinen Pauken zieren und im Reigen der Spielenden ausziehen.
19865JeremiaJer24315Noch wirst du Weinberge auf den Bergen Samarias pflanzen: pflanzen, ja pflanzen werden sie, doch nicht lesen, bis die Zeit kommt.
19866JeremiaJer24316Ja, es wird der Tag kommen, da die Wächter auf dem Berge Ephraim rufen: Auf, lasset uns nach Sion zu dem Herrn, unserm Gott, hinaufziehen!
19867JeremiaJer24317Denn so spricht der Herr: Jubelt Jakob zu in Freuden und jauchzet an der Spitze der Völker, rufet laut und singet und sprechet: Rette, Herr, dein Volk, den Überrest Israels!
19868JeremiaJer24318Sehet, ich führe sie herbei aus dem Lande gegen Norden und sammle sie von den äußersten Enden der Erde; unter ihnen sind Blinde und Lahme, Schwangere und Gebärende zumal, eine große Schar soll hierher zurückkehren.
19869JeremiaJer24319Mit Weinen werden sie kommen und in Erbarmung werde ich sie zurückgeleiten; ich werde sie durch Wasserbäche auf ebenem Wege führen, dass sie nicht darauf straucheln; denn ich bin Israel zum Vater geworden und Ephraim ist mein Erstgeborner.
19870JeremiaJer243110Höret das Wort des Herrn, ihr Völker! und verkündet es den Inseln in der Ferne und saget: Der, welcher Israel zerstreut hat, wird es sammeln und es hüten wie ein Hirt seine Herde.
19871JeremiaJer243111Denn der Herr hat Jakob erlöst und ihn befreit aus der Gewalt des Stärkeren.
19872JeremiaJer243112Dann werden sie kommen und lobsingen auf dem Berge Sion und zusammenströmen zu den Gütern des Herrn, zu Getreide, Wein und Öl, zu den jungen Schafen und Rindern, und ihre Seele wird einem wasserreichen Garten gleichen und sie werden nicht mehr Hunger leiden.
19873JeremiaJer243113Alsdann wird sich die Jungfrau am Reigen erfreuen, Jünglinge und Greise zumal, und ich werde ihre Trauer in Freude wandeln und sie trösten und erfreuen nach ihren Leiden.
19874JeremiaJer243114Und ich werde die Seele der Priester mit Fett laben und mein Volk wird sich an meinen Gütern sättigen, spricht der Herr.
19875JeremiaJer243115So spricht der Herr: Eine Stimme wird auf der Höhe vernommen, Wehklagen, Trauern und Weinen; Rachel weint über ihre Kinder und will sich nicht trösten lassen über sie, denn sie sind nicht mehr.
19876JeremiaJer243116So spricht der Herr: Lass dein lautes Weinen und deine Augen mögen nicht mehr Tränen vergießen; denn deine Mühsal wird ihren Lohn finden, spricht der Herr, und sie werden aus Feindesland zurückkehren.
19877JeremiaJer243117Es gibt noch eine Hoffnung für deine Zukunft, spricht der Herr, und deine Kinder werden in ihre Gemarkungen zurückkehren.
19878JeremiaJer243118Wohl hörte ich Ephraim klagen, als er fortzog: Du hast mich gezüchtigt und ich ward gezüchtigt wie ein ungezähmtes junges Rind; führe mich zurück, so werde ich umkehren; denn du bist der Herr, mein Gott.
19879JeremiaJer243119Denn nachdem du meinen Sinn gewendet hast, fühle ich Reue; und nachdem du mich überführt hast, schlage ich an meine Hüfte. Ich bin beschämt und erröte, denn ich trage die Schmach meiner Jugend.
19880JeremiaJer243120Ist nicht Ephraim mir ein Sohn, den ich ehren will, ist er nicht ein Kind der Wonne; dass ich, seitdem ich wider ihn geredet habe, doch immer sein gedenke? Darum ist mein Inneres um ihn erregt, ja, ich will mich seiner erbarmen, spricht der Herr.
19881JeremiaJer243121Errichte dir eine Warte, setze dir Bitterkeiten; richte deinen Sinn auf den rechten Weg, auf dem du gewandelt bist; kehre um, Jungfrau Israel! kehre um in diese deine Städte.
19882JeremiaJer243122Wie lange willst du dich in Begierlichkeiten verlieren, unstet umherschweifende Tochter? Schafft ja der Herr Neues auf Erden: Das Weib wird dem Mann umschließen.
19883JeremiaJer243123So spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Noch wird man dieses Wort im Lande Juda und in dessen Städten sagen, wenn ich ihre Gefangenen zurückgeführt habe: Es segne dich der Herr, du Zierde der Gerechtigkeit, du heiliger Berg!
19884JeremiaJer243124Und darauf soll Juda wohnen und alle seine Städte zumal, die Ackerleute und die Hirten der Herden.
19885JeremiaJer243125Denn ich will die erschöpften Seelen laben und jede darbende Seele will ich sättigen.
19886JeremiaJer243126Hierbei erwachte ich wie vom Schlafe und schaute und mein Schlaf war mir süß gewesen.
19887JeremiaJer243127Siehe, es kommt die Zeit, spricht der Herr, da ich das Haus Israel und das Haus Juda mit Samen von Menschen und mit Samen von Vieh besäen werde.
19888JeremiaJer243128Und wie ich über sie gewacht habe, sie auszureißen, auszurotten, zu zerstreuen, zu verderben und zu züchtigen, so will ich über sie wachen, um sie zu bauen und zu pflanzen, spricht der Herr.
19889JeremiaJer243129In jenen Tagen sollen sie nicht mehr sagen: Die Väter haben herbe Trauben gegessen und den Kindern sind die Zähne davon stumpf geworden,
19890JeremiaJer243130sondern ein jeder soll sterben für seine eigene Verschuldung; jeder Mensch, der herbe Trauben isst, dem sollen die Zähne stumpf werden.
19891JeremiaJer243131Siehe, es kommen Tage, spricht der Herr, da schließe ich mit dem Hause Israel und mit dem Hause Juda einen neuen Bund;
19892JeremiaJer243132nicht wie der Bund war, welchen ich mit ihren Vätern geschlossen habe am Tage, da ich ihre Hand erfasste, um sie aus dem Lande Ägypten zu führen, einen Bund, den sie gebrochen haben, da ich doch ihr Gebieter war, spricht der Herr;
19893JeremiaJer243133sondern dies ist der Bund, den ich mit dem Hause Israel nach jener Zeit schließen werde, spricht der Herr: Ich will mein Gesetz in ihr Inneres legen und es in ihr Herz schreiben und ich will ihr Gott sein und sie sollen mein Volk sein.
19894JeremiaJer243134Und nicht wird fortan mehr jemand seinen Nächsten oder einer seinen Bruder lehren, indem er spricht: Erkenne des Herrn! denn alle werden mich kennen, vom Kleinsten bis zum Größten, spricht der Herr; denn ich will ihre Vergehungen vergeben und ihrer Sünde nicht mehr gedenken.
19895JeremiaJer243135So spricht der Herr, der die Sonne zum Lichte bei Tage, die Ordnungen des Mondes und der Sterne zum Lichte bei Nacht setzt, der das Meer in Aufregung bringt, dass seine Wogen brausen; Herr der Heerscharen ist sein Name!
19896JeremiaJer243136Wenn diese Gesetze je vor mir aufhören, spricht der Herr, so wird auch die Nachkommenschaft Israels aufhören, ein Volk vor meinem Angesichte zu sein allezeit.
19897JeremiaJer243137So spricht der Herr: Wenn die Himmel oben gemessen werden können und die Grundfesten der Erde unten erforscht, so will ich auch die gesamte Nachkommenschaft Israels verstoßen, wegen alles dessen, was sie getan, spricht der Herr.
19898JeremiaJer243138Siehe, es kommt die Zeit, spricht der Herr, da die Stadt für den Herrn gebaut werden wird, vom Turme Hananeel bis zum Ecktore;
19899JeremiaJer243139alsdann wird sich die Meßschnur hinüberziehen über den Hügel Gareb und Goatha umspannen
19900JeremiaJer243140und das ganze Leichen- und Aschental und das ganze Totengefilde bis zum Bache Kedron und bis an die Ecke des Roßtors gegen Sonnenaufgang soll dem Herrn heilig sein; nicht mehr soll es zerstört noch verwüstet werden auf ewig.
19901JeremiaJer24321Wort, welches Jeremias von dem Herrn erging im zehnten Jahre Sedekias, des Königs von Juda, welches das achtzehnte Jahr Nabuchodonosors ist.
19902JeremiaJer24322Damals belagerte das Heer des Königs von Babylon Jerusalem und der Prophet Jeremias war eingeschlossen im Hofe des Kerkers, der sich im Hause des Königs von Juda befand.
19903JeremiaJer24323Denn Sedekias, der König von Juda, hatte ihn gefangen setzen lassen, indem er sprach: Warum weissagst du also: So spricht der Herr: Siehe, ich will diese Stadt in die Hände des Königs von Babylon überliefern und er wird sie erobern
19904JeremiaJer24324und Sedekias, der König von Juda, wird der Hand der Chaldäer nicht entrinnen, sondern wird in die Hand des Königs von Babylon überliefert werden und wird mit ihm von Mund zu Mund reden und ihn schauen Auge in Auge.
19905JeremiaJer24325Und er wird Sedekias nach Babylon führen, wo er bleiben soll, bis ich ihn heimsuche, spricht der Herr. Wenn ihr aber gegen die Chaldäer kämpft, werdet ihr kein Glück haben.
19906JeremiaJer24326Da sprach Jeremias: Das Wort des Herrn ist an mich ergangen, also lautend:
19907JeremiaJer24327Siehe, Hanameel, der Sohn Sellums, dein Vetter, wird zu dir kommen und sagen: Kaufe dir meinen Acker, welcher in Anathoth liegt; denn dir als meinem nächsten Verwandten steht das Recht zu, ihn zu kaufen.
19908JeremiaJer24328Und Hanameel, meines Oheims Sohn, kam zu mir, wie der Herr gesprochen, in den Hof des Kerkers und sprach zu mir: Kaufe meinen Acker, welcher in Anathoth im Lande Benjamin liegt; denn dir als dem nächsten Verwandten steht das Erbrecht zu und du hast das nächste Recht, ihn zu besitzen. Da erkannte ich, dass es des Herrn Wort war.
19909JeremiaJer24329Und ich kaufte den Acker, der in Anathoth liegt, von Hanameel, dem Sohne meines Oheims, und wog ihm das Silber dar, sieben Stater und zehn in Silber.
19910JeremiaJer243210Alsdann schrieb ich den Vertrag und versiegelte ihn und zog Zeugen dazu und wog das Silber auf der Waage dar.
19911JeremiaJer243211Und ich nahm den versiegelten Kaufbrief mit der Übereinkunft und der Zustimmung, sowie der offenen Bescheinigung8
19912JeremiaJer243212und übergab den Kaufbrief dem Baruch, dem Sohne Neris, des Sohnes Maasias, in Gegenwart Hanameels, meines Vetters, und in Gegenwart der Zeugen, deren Namen im Kaufbrief standen, und in Gegenwart aller Juden, welche sich im Hofe des Kerkers aufhielten.
19913JeremiaJer243213Und ich trug dem Baruch in ihrer Gegenwart auf:
19914JeremiaJer243214So spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Nimm diese Schriftstücke, diesen gesiegelten Kaufbrief und dieses offene Schreiben, und lege sie in ein irdenes Gefäß, dass sie lange Zeit erhalten bleiben können.
19915JeremiaJer243215Denn so spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Wieder sollen Häuser und Äcker und Weinberge in diesem Lande in Besitz genommen werden.
19916JeremiaJer243216Und nachdem ich dem Baruch, dem Sohne Neris, den Kaufbrief übergeben hatte, betete ich zum Herrn und sprach:
19917JeremiaJer243217Ach, ach, ach! Herr, Gott! siehe, du hast Himmel und Erde durch deine große Macht und deinen ausgestreckten Arm erschaffen und für dich kann kein Ding schwer sein;
19918JeremiaJer243218der du Erbarmen übst gegen Tausende und die Verschuldungen der Väter in den Schoß ihrer Kinder nach ihnen vergiltst, du Mächtigster, Großer und Gewaltiger! Herr der Heerscharen ist dein Name.
19919JeremiaJer243219Groß an Einsicht und unerfaßlich für unsere Gedanken; du, dessen Augen über alle Wege der Kinder Adams offenstehen, und jedem nach seinem Wandel und nach den Früchten seiner Taten zu vergelten;
19920JeremiaJer243220der du Zeichen und Wunder im Lande Ägypten gewirkt hast bis auf diesen Tag, sowohl an Israel wie an andern Menschen, und dir einen Namen gemacht hast, wie es dieser Tag erweist,
19921JeremiaJer243221der du dein Volk Israel aus dem Lande Ägypten unter Zeichen und Wundern geführt mit starker Hand und mit ausgestrecktem Arm und mit großem Schrecknis
19922JeremiaJer243222und ihnen dies Land gegeben hast, welches du ihren Vätern zu geben geschworen hattest, ein Land, das von Milch und Honig fließt.
19923JeremiaJer243223Als sie aber in dasselbe gekommen waren und es in Besitz genommen hatten, hörten sie nicht auf deine Stimme und wandelten nicht nach deinem Gesetze; denn nichts von dem, was du ihnen zu tun geboten, taten sie; da kam all dies Unglück über sie.
19924JeremiaJer243224Siehe, Wälle sind aufgeworfen gegen die Stadt, sie einzunehmen, und schon ist durch Schwert, Hunger und Seuche die Stadt in die Hand der Chaldäer dahingegeben, welche wider sie kämpfen; und was du gesprochen, ist geschehen, wie du selbst siehst!
19925JeremiaJer243225Und doch sprichst du, Herr, Gott! zu mir: Kaufe den Acker um Geld und nimm Zeugen dazu, während doch die Stadt in die Hände der Chaldäer hingegeben ist!
19926JeremiaJer243226Da erging das Wort des Herrn an Jeremias also:
19927JeremiaJer243227Siehe, ich bin der Herr, der Gott allen Fleisches, sollte mir wohl irgend etwas schwer sein?
19928JeremiaJer243228Darum spricht der Herr also: Siehe, ich will diese Stadt in die Hände der Chaldäer und in die Hand des Königs von Babylon überliefern und diese werden sie einnehmen.
19929JeremiaJer243229Und die Chaldäer, welche wider diese Stadt kämpfen, werden eindringen und sie in Brand stecken und sie samt den Häusern niederbrennen, auf deren Dächern sie dem Baal geopfert und andern Göttern Trankopfer dargebracht haben, so dass sie mich zum Zorne reizten.
19930JeremiaJer243230Denn die Kinder Israels und die Kinder Juda haben von ihrer Jugend an stets nur getan, was in meinen Augen böse war, die Söhne Israel, welche mich bis jetzt durch die Werke ihrer Hände zum Zorne reizten, spricht der Herr.
19931JeremiaJer243231Ja, zum Zorn und Grimm ward mir diese Stadt von dem Tage an, da man sie gebaut, bis auf diesen Tag, an dem sie mir aus den Augen weggeschafft werden soll
19932JeremiaJer243232wegen all des Bösen der Söhne Israel und der Söhne Juda, das sie verübt und durch das sie mich zum Zorne gereizt haben, mit ihren Königen, ihren Fürsten, ihren Priestern und ihren Propheten, die Männer von Juda und die Bewohner von Jerusalem.
19933JeremiaJer243233Sie kehrten mir den Rücken zu und nicht das Angesicht, mochte ich sie auch belehren und weisen vom frühen Morgen an, sie wollten nicht hören, dass sie Zucht angenommen hätten.
19934JeremiaJer243234Und sie stellten ihre Götzen in dem Hause auf, über welches mein Name angerufen ist, so dass sie es entheiligten.
19935JeremiaJer243235Und sie bauten dem Baal Höhen im Tale des Sohnes Ennom, um ihre Söhne und ihre Töchter dem Moloch zu weihen, was ich ihnen nicht geboten habe und was mir nicht in den Sinn gekommen ist, dass sie solche Greuel verüben und Juda zur Sünde verleiten sollten.
19936JeremiaJer243236Und nun spricht der Herr, der Gott Israels, deshalb also zu dieser Stadt, von welcher ihr sagt, sie werde in die Hand des Königs von Babylon durch Schwert, Hunger und Pest überliefert werden:
19937JeremiaJer243237Siehe, ich will sie aus allen Ländern, in die ich sie in meinem Zorn, in meinem Grimm, in großer Entrüstung verstoßen habe, wieder sammeln und ich will sie an diesen Ort zurückführen und sie sicher wohnen lassen.
19938JeremiaJer243238Und sie sollen mein Volk sein und ich will ihr Gott sein.
19939JeremiaJer243239Und ich will ihnen ein Herz geben und einerlei Wandel, dass sie mich allezeit fürchten und es ihnen wohl gehe und ihren Kindern nach ihnen.
19940JeremiaJer243240Und ich will einen ewigen Bund mit ihnen schließen und nicht aufhören, ihnen Gutes zu tun; und will die Furcht vor mir in ihr Herz legen, dass sie nicht von mir weichen.
19941JeremiaJer243241Und ich will meine Freude an ihnen haben, ihnen Gutes zu tun; und will sie in dieses Land in Wahrheit pflanzen, von ganzem Herzen und von ganzer Seele.
19942JeremiaJer243242Denn also spricht der Herr: Wie ich all dies große Unheil über dieses Volk habe kommen lassen, so werde ich über sie all das Gute kommen lassen, das ich ihnen verheißen habe.
19943JeremiaJer243243Und man wird Äcker in diesem Lande erwerben, von dem ihr sagt, es sei verwüstet, weil weder Mensch noch Vieh darin übriggeblieben und es in die Hand der Chaldäer überliefert sei.
19944JeremiaJer243244Man wird Äcker um Geld kaufen und Kaufbriefe darüber schreiben und sie versiegeln und Zeugen dazu beziehen, im Lande Benjamin und in den Umgebungen Jerusalems, in den Städten von Juda und in den Städten der Niederung und in den Städten gegen Mittag; denn ich will ihre Gefangenen zurückführen, spricht der Herr.
19945JeremiaJer24331Und das Wort des Herrn erging an Jeremias zum zweiten Male, während er noch im Hofe des Gefängnisses eingeschlossen war, also:
19946JeremiaJer24332So spricht der Herr, der solches tun, schaffen und zubereiten wird, Herr ist sein Name!
19947JeremiaJer24333Rufe zu mir, so will ich dich erhören und dir Großes und Festbeschlossenes kundtun, das du nicht kennst.
19948JeremiaJer24334Denn so spricht der Herr, der Gott Israels, über die Häuser dieser Stadt und über die Häuser des Königs von Juda, welche zerstört sind, über die Bollwerke und das Schwert derer,
19949JeremiaJer24335die kommen, mit den Chaldäern zu kämpfen und jene mit den Leichen der Menschen anzufüllen, die ich in meinem Grimm und in meinem Zorne erschlage, mein Angesicht vor dieser Stadt um all ihrer Bosheit willen verhüllend:
19950JeremiaJer24336Siehe, ich gewähre ihnen Vernarbung und Heilung und heile sie und ich eröffne ihnen den Frieden und die Wahrheit, um welche sie bitten.
19951JeremiaJer24337Und ich werde die Gefangenen Judas und die Gefangenen Jerusalems zurückführen und sie erbauen, wie im Anfange.
19952JeremiaJer24338Und ich will sie von all ihrer Verschuldung reinigen, die sie wider mich begangen haben, und will alle ihre Vergehungen verzeihen, durch die sie sich wider mich verfehlt und mich verachtet haben.
19953JeremiaJer24339Und sie soll mir zum Ruhme, zur Freude, zum Lobpreise und zum Frohlocken gereichen bei allen Völkern der Erde, die von all dem Guten hören werden, das ich ihnen tun werde; und jene werden zittern und beben ob all des Guten und ob all des Friedens, den ich ihnen verleihen werde.
19954JeremiaJer243310So spricht der Herr: Wieder soll an diesem Orte (von dem ihr sagt, er sei wüste, weil weder Mensch noch Vieh daselbst ist, in den Städten Judas und auf den Straßen Jerusalems, welche öde und menschenleer und ohne Bewohner und Vieh sind) vernommen werden
19955JeremiaJer243311die Stimme der Freude und die Stimme des Frohlockens, die Stimme des Bräutigams und die Stimme der Braut, die Stimme derer, die rufen: Lobet den Herrn der Heerscharen, denn der Herr ist gütig, denn seine Barmherzigkeit währt ewig! und derer, die ihre Gelübde in das Haus des Herrn bringen; denn ich werde die Gefangenen des Landes zurückführen, dass sie seien wie am Anbeginn, spricht der Herr.
19956JeremiaJer243312So spricht der Herr der Heerscharen: Wieder wird an diesem Orte, der verödet und leer von Menschen und Vieh ist und in allen seinen Städten eine Wohnung sein für die Hirten, welche die Herden sich lagern lassen.
19957JeremiaJer243313In den Städten des Gebirges und in den Städten, die nach Mittag zu liegen, im Lande Benjamin, in der Umgebung Jerusalems und in den Städten von Juda werden wieder die Herden unter der Hand des Zählenden vorüberziehen, spricht der Herr.
19958JeremiaJer243314Siehe, es kommt die Zeit, spricht der Herr, dass ich die gute Verheißung in Erfüllung gehen lasse, welche ich über das Haus Israel und über das Haus Juda gegeben.
19959JeremiaJer243315In jenen Tagen und zu jener Zeit will ich dem David einen Spross der Gerechtigkeit aufgehen lassen und er wird Recht und Gerechtigkeit schaffen im Lande.
19960JeremiaJer243316In jenen Tagen soll Juda Hilfe werden und Jerusalem sicher wohnen und so wird man ihn nennen: Der Herr, unser Gerechter!
19961JeremiaJer243317Denn also spricht der Herr: Nicht soll dem David ein Mann fehlen, der auf dem Throne des Hauses Israel sitze.
19962JeremiaJer243318Und den Priestern und Leviten soll es nicht vor mich an solchen mangeln, welche Brandopfer darbringen und Speiseopfer verbrennen und Schlachtopfer bereiten alle Zeit.
19963JeremiaJer243319Und es erging das Wort des Herrn an Jeremias, also:
19964JeremiaJer243320So spricht der Herr: Wenn mein Bund mit dem Tage und mein Bund mit der Nacht vernichtet werden kann, so dass Tag und Nacht nicht eintreten zu ihrer Zeit,
19965JeremiaJer243321so kann auch mein Bund mit David, meinem Diener, aufgehoben werden, so dass er keinen Nachkommen hat, der auf seinem Throne als König sitze, und dass die Leviten und Priester nicht meine Diener seien.
19966JeremiaJer243322Wie die Sterne des Himmels nicht zu zählen sind und der Sand des Meeres nicht zu messen, so werde ich die Nachkommenschaft Davids, meines Dieners, mehren und die Leviten, die mir dienen.
19967JeremiaJer243323Und es erging das Wort des Herrn an Jeremias, also:
19968JeremiaJer243324Hast du nicht gesehen, was dieses Volk redet, indem es spricht: Die beiden Geschlechter, welche der Herr erwählt hatte, sind verworfen; und so verachten sie mein Volk, weil es in ihren Augen kein Volk mehr ist?
19969JeremiaJer243325So spricht der Herr: Wenn ich meinen Bund mit Tag und Nacht und die Ordnung für Himmel und Erde nicht festgesetzt habe,
19970JeremiaJer243326so werde ich auch die Nachkommenschaft Jakobs und meines Dieners David verwerfen, so dass ich nicht mehr aus seiner Nachkommenschaft Herrscher entnehme über die Nachkommenschaft Abrahams, Isaaks und Jakobs; denn ich werde ihre Weggeführten zurückführen und mich ihrer erbarmen.
19971JeremiaJer24341Wort, welches an Jeremias von dem Herrn erging, als Nabuchodonosor, der König von Babylon, und dessen ganzes Heer und alle Reiche der Erde, die seiner Herrschaft unterworfen waren, und alle Völker gegen Jerusalem und gegen alle dazu gehörigen Städte kämpften, also lautend:
19972JeremiaJer24342So spricht der Herr, der Gott Israels: Gehe hin und sprich zu Sedekias, dem Könige von Juda, und sage zu ihm: So spricht der Herr: Siehe, ich will diese Stadt in die Hand des Königs von Babylon überliefern, dass er sie mit Feuer niederbrenne.
19973JeremiaJer24343Auch du sollst seiner Hand nicht entrinnen, sondern wirst ergriffen und in seine Hand überliefert werden und wirst den König von Babylon sehen Auge in Auge und von Mund zu Mund mit ihm reden und wirst nach Babylon kommen.
19974JeremiaJer24344Doch höre das Wort des Herrn, Sedekias, König von Juda! So spricht der Herr zu dir: Du sollst nicht durch das Schwert sterben,
19975JeremiaJer24345sondern in Frieden wirst du sterben und so wie für deine Väter, die früheren Könige, die vor dir herrschten, Verbrennungen stattfanden, so werden sie auch für dich anzünden und werden um dich klagen „Ach Gebieter!“ denn ich habe dies Wort geredet, spricht der Herr!
19976JeremiaJer24346Und Jeremias, der Prophet, redete zu Sedekias, dem Könige von Juda, alle diese Worte in Jerusalem.
19977JeremiaJer24347Während das Heer des Königs von Babylon aber Jerusalem und alle Städte von Juda, die noch übrig waren, belagerte, Lachis und Azecha, denn diese waren unter den festen Städten Judas noch übrig,
19978JeremiaJer24348erging das Wort an Jeremias von dem Herrn, als Sedekias mit allem Volke zu Jerusalem eine Übereinkunft geschlossen und hatte ausrufen lassen, also lautend:
19979JeremiaJer24349dass ein jeder seinen Knecht und ein jeder seine Magd, Hebräer und Hebräerin, freilassen und dass keiner sie mehr, als Juden und seine Brüder, dienstbar machen dürfe.
19980JeremiaJer243410Da gehorchten alle Fürsten und das gesamte Volk, welche das Versprechen eingegangen waren, dass jeder seinen Knecht und jeder seine Magd freiließ und ferner nicht mehr dienstbar machte; sie gehorchten und entließen sie.
19981JeremiaJer243411Darnach aber wurden sie anderen Sinnes und holten ihre Knechte und Mägde, die sie freigelassen hatten, wieder zurück und zwangen sie mit Gewalt, als Knechte und Mägde zu dienen.
19982JeremiaJer243412Da erging das Wort des Herrn an Jeremias von dem Herrn also:
19983JeremiaJer243413So spricht der Herr, der Gott Israels: Ich habe mit euern Vätern einen Bund geschlossen am Tage, da ich sie aus dem Lande Ägypten, aus dem Hause der Dienstbarkeit herausführte, indem ich sprach:
19984JeremiaJer243414Nach Ablauf von sieben Jahren soll ein jeder seinen Bruder, der ein Hebräer ist und sich ihm verkauft hat, freigeben; hat er dir sechs Jahre gedient, so sollst du ihn freilassen; aber eure Väter hörten nicht auf mich und neigten nicht ihr Ohr.
19985JeremiaJer243415Da bekehrtet ihr euch jetzt und tatet, was recht in meinen Augen, indem ein jeder von euch für seinen Nächsten Freiheit ausrief und vor meinem Angesicht im Hause, über welches mein Name angerufen ist, eine Übereinkunft schloss.
19986JeremiaJer243416Jedoch ihr seid wieder abwendig geworden und habt meinen Namen entweiht und holtet ein jeder seinen Knecht zurück und ein jeder seine Magd, die ihr entlassen, dass sie frei und ihre eigenen Herren seien, und zwanget sie mit Gewalt, eure Knechte und Mägde zu sein.
19987JeremiaJer243417Darum spricht der Herr also: Ihr habt nicht auf mich gehört, dass ihr Freiheit ausgerufen hättet und jeder für seinen Bruder und ein jeder für seinen Nächsten; sehet, so rufe ich nun für euch Freiheit aus, spricht der Herr, Freiheit für das Schwert, für die Seuche und für den Hunger und gebe euch zur Misshandlung allen Reichen der Erde hin.
19988JeremiaJer243418Und die Männer, welche meinen Bund übertreten und die Bestimmung der Übereinkunft, die sie vor meinem Angesichte geschlossen, nicht gehalten haben, will ich wie das Kalb machen, welches sie in zwei Stücke gehauen und zwischen dessen Teilen sie hindurchgegangen sind;
19989JeremiaJer243419die Fürsten von Juda und die Fürsten von Jerusalem, die Kämmerer und die Priester und das ganze Volk des Landes, welches zwischen den Teilen des Kalbes hindurchgegangen sind;
19990JeremiaJer243420Ja, ich will sie in die Hand ihrer Feinde und in die Hand derer überliefern, welche ihnen nach dem Leben trachten, und ihre Leichname sollen den Vögeln des Himmels und den Tieren auf Erden zum Fraße werden.
19991JeremiaJer243421Auch Sedekias, den König von Juda, und seine Fürsten will ich in die Hand ihrer Feinde überliefern und in die Hand derer, die ihnen nach dem Leben trachten, und in die Hand der Heeresmacht des Königs von Babylon, die von euch abgezogen ist.
19992JeremiaJer243422Sehet, ich befehle, spricht der Herr, und werde sie vor dieser Stadt zurückbringen, dass sie wider dieselbe kämpfen und sie einnehmen und in Brand stecken; und ich werde die Städte von Juda zur Wüstenei machen, dass niemand darin wohnen soll.
19993JeremiaJer24351Wort, welches an Jeremias von dem Herrn in den Tagen Joakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda, erging, also lautend:
19994JeremiaJer24352Gehe hin zu dem Hause der Rechabiten und rede mit ihnen und führe sie in das Haus des Herrn, in eine der Schatzkammern, und gib ihnen Wein zu trinken!
19995JeremiaJer24353Da holte ich Jezonias, den Sohn Jeremias, des Sohnes Habsanias und seine Brüder und alle seine Söhne und das ganze Haus der Rechabiten
19996JeremiaJer24354und führte sie in das Haus des Herrn in die Schatzkammer der Söhne Hanans, des Sohnes Hegedelias, des Mannes Gottes, welche neben der Fürstenkammer ist, oberhalb der Kammer Maasias, des Sohnes Sellums, des Türhüters.
19997JeremiaJer24355Dort setzte ich den Söhnen des Hauses der Rechabiten weingefüllte Becher und Kelche vor und sprach zu ihnen: Trinket Wein!
19998JeremiaJer24356Sie aber antworteten: Wir trinken keinen Wein; denn Jonadab, der Sohn Rechabs, unser Vater, hat uns geboten und gesagt: Nimmermehr sollt ihr Wein trinken noch eure Söhne
19999JeremiaJer24357und sollt kein Haus bauen, keine Saat ansäen und keinen Weinberg pflanzen, noch besitzen; sondern sollt euer ganzes Leben lang in Zelten wohnen, auf dass ihr lange lebet in dem Lande, in dem ihr als Fremdlinge weilt.
20000JeremiaJer24358Wir haben also dem Befehle Jonadabs, des Sohnes Rechabs, unsers Vaters, in allem Gehorsam geleistet, was er uns geboten hat, so dass wir unser ganzes Leben hindurch keinen Wein trinken, weder wir noch unsere Frauen, noch unsere Söhne noch unsere Töchter,
20001JeremiaJer24359auch keine Häuser bauen, um in diesen zu wohnen; auch Weinberge, Äcker und Samen haben wir nicht,
20002JeremiaJer243510sondern wir wohnen in Zelten und sind gehorsam in allem, was uns Jonadab, unser Vater, geboten hat.
20003JeremiaJer243511Als aber Nabuchodonosor, der König von Babylon, heraufzog wider unser Land, sprachen wir: Kommet und lasset uns nach Jerusalem flüchten vor dem Heere der Chaldäer und vor dem Heere Syriens, und so wohnten wir in Jerusalem.
20004JeremiaJer243512Da erging des Herrn Wort an Jeremias, also:
20005JeremiaJer243513So spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Gehe hin und sprich zu dne Männern von Juda und zu den Bewohnern von Jerusalem: Wollt ihr denn keine Weisung annehmen, dass ihr auf meine Worte hört? Spricht der Herr.
20006JeremiaJer243514Die Befehle Jonadabs, des Sohnes Rechabs, die er seinen Söhnen gegeben, keinen Wein zu trinken, werden aufrecht erhalten und jene haben bis auf diesen Tag keinen Wein getrunken, denn sie sind dem Gebote ihres Vaters gehorsam gewesen; ich aber habe zu euch geredet vom frühen Morgen an und zu euch gesprochen, aber ihr habt nicht auf mich gehört.
20007JeremiaJer243515Ich sandte an euch alle meine Diener, die Propheten, vom Morgen an, euch zu sagen: Kehret doch um ein jeder von seinem bösen Wege und befleißiget euch guter Taten und wandelt nicht fremden Göttern nach und dienet diesen nicht, so werdet ihr in dem Lande wohnen, welches ich euch und euern Vätern gegeben habe; aber ihr neigtet euer Ohr nicht und hörtet nicht auf mich.
20008JeremiaJer243516Ja, die Kinder Jonadabs, des Sohnes Rechabs, hielten an dem Gebote ihres Vaters fest, das er ihnen gegeben; dieses Volk aber war mir nicht gehorsam.
20009JeremiaJer243517Darum spricht der Herr der Heerscharen, Israels Gott, also: Sehet, ich will über Juda und über alle Bewohner Jerusalems all das Unheil kommen lassen, welches ich wider sie geredet, deshalb weil ich zu ihnen redete, ohne dass sie mich hörten, ich ihnen zurief, ohne dass sie mir antworteten.
20010JeremiaJer243518Aber zum Haus der Rechabiten sprach Jeremias: So spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Weil ihr dem Gebote Jonadabs, eures Vaters, gehorsam gewesen seid und alle seine Gebote gehalten und alles getan habt, was er euch geboten hat,
20011JeremiaJer243519darum spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels, also: Es soll dem Stamme Jonadabs, des Sohnes Rechabs, nicht ein Mann fehlen, der vor meinem Antlitze allezeit stehe.
20012JeremiaJer24361Und es begab sich im vierten Jahre Joakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda, dass dieses Wort an Jeremias von dem Herrn erging:
20013JeremiaJer24362Nimm eine Buchrolle und schreib alle Worte in dieselbe, die ich zu dir wider Israel und Juda und wider alle Völker gesprochen habe von dem Tage an, da ich zu dir geredet habe, von den Tagen Josias an bis auf diesen Tag.
20014JeremiaJer24363Vielleicht dass, wenn das Haus Juda all das Unheil hört, welches ich ihnen zu tun gedenke, sich ein jeder von ihnen bekehrt von seinem bösen Wege, dass ich alsdann ihre Missetat und Sünde verzeihen möge.
20015JeremiaJer24364Sofort rief Jeremias Baruch, den Sohn des Nerias, und Baruch schrieb nach dem Ausspruche Jeremias alle Worte des Herrn, die er zu ihm geredet hatte, in eine Buchrolle auf.
20016JeremiaJer24365Alsdann gebot Jeremias dem Baruch also: Ich bin gefangen und kann nicht in das Haus des Herrn gehen,
20017JeremiaJer24366so gehe du also hin und lies aus der Rolle, in welche du die Worte des Herrn aus meinem Munde geschrieben hast, vor den Ohren des Volkes im Hause des Herrn am Fasttage und auch vor den Ohren aller von Juda, die aus ihren Städten kommen, und lies ihnen vor;
20018JeremiaJer24367vielleicht fallen sie mit Flehen vor dem Herrn nieder und kehren um, ein jeder von seinem bösen Wege; denn gewaltig ist der Grimm und der Unwille, mit dem der Herr dieses Volk bedroht hat.
20019JeremiaJer24368Da tat Baruch, der Sohn Nerias, alles, was ihm der Prophet Jeremias geboten hatte, und las im Hause des Herrn die Worte des Herrn aus der Rolle vor.
20020JeremiaJer24369Und es begab sich im fünften Jahre Joakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda, im neunten Monate, dass man ein Fasten vor dem Herrn ausrief für das ganze Volk zu Jerusalem und für die gesamte Menge, welche aus den Städten Judas nach Jerusalem zusammengekommen war.
20021JeremiaJer243610Da las Baruch aus der Rolle die Worte Jeremias im Hause des Herrn, in der Kamer Gamarias, des Sohnes Saphans, des Schreibers, im oberen Hofe am Eingange des neuen Tores des Hauses des Herrn, dass alles Volk es hörte.
20022JeremiaJer243611Als nun Michäas, der Sohn Gamarias, des Sohnes Saphans, alle Worte des Herrn aus dem Buche gehört hatte,
20023JeremiaJer243612ging er hinab in das Haus des Königs zu der Halle des Schreibers und siehe, dort saßen gerade alle Fürsten: Elisama, der Kanzler, und Dalajas, der Sohn Semejas, und Elnathan, der Sohn Achobors, und Gamarias, der Sohn Saphans, und Sedekias, der Sohn Hananias, und sämtliche Fürsten.
20024JeremiaJer243613Und Michäas berichtete ihnen alle Worte, die er gehört hatte, als Baruch aus der Rolle vor den Ohren des Volkes vorlas.
20025JeremiaJer243614Da sandten alle Fürsten den Judi, den Sohn Nathanias, des Sohnes Selemias, des Sohnes Chusis, zu Baruch und ließen sagen: Nimm die Rolle, aus welcher du vor dem Volke gelesen hast, mit dir und komm! Da nahm Baruch, der Sohn Nerias, die Rolle mit sich und kam zu ihnen.
20026JeremiaJer243615Sie sprachen zu ihm: Setze dich nieder und lies sie vor unseren Ohren vor.
20027JeremiaJer243616Als sie nun alle die Worte hörten, sahen sie sich untereinander erschrocken an und sprachen zu Baruch: Wir müssen alle diese Worte dem Könige berichten.
20028JeremiaJer243617Und sie fragten ihn weiter und sagten: Sage uns, wie hast du alle diese Reden nach seinem Ausspruche niedergeschrieben?
20029JeremiaJer243618Baruch antwortete ihnen: Er sprach, als ob er läse, so redete er alle diese Worte zu mir, und ich schrieb sie mit Tinte in die Rolle.
20030JeremiaJer243619Da beschieden die Fürsten Baruch: Geh und verbirg dich mit Jeremias, dass niemand wisse, wo ihr seid.
20031JeremiaJer243620Sie aber gingen zum Könige in den Hof, die Rolle indes verwahrten sie in der Kammer Elisamas, des Kanzlers, und meldeten dem Könige persönlich alle diese Dinge.
20032JeremiaJer243621Da sandte der König den Judi, die Rolle zu holen. Derselbe holte sie aus der Halle Elisamas, es Kanzlers, und las sie vor dem Könige und allen Fürsten, welche den König umstanden.
20033JeremiaJer243622Der König aber saß im Winterhaus im neunten Monat; und vor ihm stand ein Becken voll glühender Kohlen.
20034JeremiaJer243623Als nun Judi drei oder vier Blätter gelesen hatte, schnitt er sie mit dem Schreibmesser ab und warf sie in das Feuer, das auf dem Herde war, bis die Rolle im Feuer, das auf dem Herde war, vernichtet war.
20035JeremiaJer243624Doch gerieten sie nicht in Furcht und zerrissen ihre Kleider nicht, weder der König noch alle seine Diener, welche alle diese Reden hörten.
20036JeremiaJer243625Und auch als Elnathan, Dalajaas und Gamarias bei dem König Einsprache taten, er möge das Buch nicht verbrennen, hörte er nicht auf sie.
20037JeremiaJer243626Vielmehr befahl der König Jeremiel, dem Sohne Amelechs, und Saraja, dem Sohne Ezrels, und Selemias, dem Sohne Abdeels, Baruch, den Schreiber, und Jeremiaas, den Propheten, zu ergreifen, aber der Herr hielt sie verborgen.
20038JeremiaJer243627Da erging das Wort des Herrn an den Propheten Jeremias, nachdem der König die Rolle verbrannt hatte mit den Aussprüchen, welche Baruch aus dem Munde Jeremias geschrieben, also:
20039JeremiaJer243628Nimm nochmals eine andere Rolle und schreibe in dieselbe alle früheren Aussprüche, welche in der ersten Rolle standen, die Joakim, der König von Juda, verbrannt hat.
20040JeremiaJer243629Und über Joakim, den König von Juda, sollst du also sprechen: So spricht der Herr: Du hast jene Rolle verbrannt, indem du sagtest: Warum hast du in dieselbe Botschaft geschrieben: Eilends wird der König von Babylon kommen und dies Land verwüsten und aus ihm Menschen und Vieh vertilgen?
20041JeremiaJer243630Darum spricht der Herr wider Joakim, den König von Juda, also: Nicht soll ein Nachkomme von ihm auf dem Throne Davids sitzen und sein Leichnam soll der Hitze preisgegeben liegen bei Tage und der Kälte bei Nacht.
20042JeremiaJer243631Und ich will an ihm und seiner Nachkommenschaft und seinen Dienern ihre Frevel ahnden und will über sie und über die Bewohner Jerusalems und über die Männer von Juda all das Unheil kommen lassen, welches ich ihnen angedroht habe, ohne dass sie darauf hörten.
20043JeremiaJer243632Jeremias aber nahm eine andere Rolle und gab sie Baruch, dem Sohne Nerias, dem Schreiber. Dieser schrieb in dieselbe nach dem Ausspruche Jeremias alle Worte des Buches, welches Joakim, der König von Juda, im Feuer verbrannt hatte, und noch viel mehr Worte als zuvor gewesen, wurden hinzugefügt.
20044JeremiaJer24371Und Sedekias, der Sohn Josias, ward König an Jechonias, des Sohnes Joakims, Statt, welchen Nabuchodonosor, der König von Babylon, zum Könige im Lande Juda eingesetzt hatte.
20045JeremiaJer24372Aber weder er noch seine Diener noch das Volk im Lande hörten auf die Worte des Herrn, welche er durch den Propheten Jeremias redete.
20046JeremiaJer24373Da sandte der König Sedekias Juchal, den Sohn Selemias, und Sophonias, den Sohn Maasis, den Priester, zu Jeremias, dem Propheten, und ließ ihm sagen: Bete zu dem Herrn, unserm Gott, für uns!
20047JeremiaJer24374Jeremias aber bewegte sich noch frei unter dem Volke, denn noch hatte man ihn nicht in das Gefängnis gesetzt. Inzwischen war das Heer Pharaos aus Ägypten ausgezogen, und als die Chaldäer, welche Jerusalem belagerten, die Kunde davon vernahmen, waren sie von Jerusalem abgezogen.
20048JeremiaJer24375Da erging das Wort des Herrn an den Propheten Jeremias also:
20049JeremiaJer24376So spricht der Herr, der Gott Israels: Also saget dem Könige von Juda, der euch zu mir gesandt hat, mich zu befragen: Siehe, das Heer Pharaos, welches ausgezogen ist euch zur Hilfe, wird in sein Land nach Ägypten umkehren
20050JeremiaJer24377und die Chaldäer werden zurückkommen und wider diese Stadt kämpfen und sie einnehmen und in Brand stecken.
20051JeremiaJer24378So spricht der Herr: Täuschet euch nicht selbst, indem ihr denkt: Die Chaldäer werden abziehen und von uns ablassen, denn sie werden nicht abziehen.
20052JeremiaJer24379Selbst wenn ihr auch das ganze Heer der Chaldäer, welches wider euch kämpft, schlagen würdet und es blieben von ihnen nur einige Verwundete übrig, so würden diese, ein jeder aus seinem Zelte, sich erheben und diese Stadt niederbrennen.
20053JeremiaJer243710Als aber das Heer der Chaldäer um des Heeres Pharaos willen weggezogen war von Jerusalem,
20054JeremiaJer243711ging Jeremias aus Jerusalem hinaus, um sich in das Land Benjamin zu begeben und sein Eigentum vor den Bürgern teilen zu lassen.
20055JeremiaJer243712Als er aber zum Benjamin-Tore kam, hatte gerade die Wache am Tore einen Mann namens Jerias getroffen, den Sohn Selemis, des Sohnes Hananias. Dieser ergriff den Propheten Jeremias, indem er sprach: Du willst zu den Chaldäern übergehen!
20056JeremiaJer243713Jeremias antwortete: Das ist nicht wahr, ich will nicht zu den Chaldäern übergehen. Doch Jerias hörte nicht auf ihn, sondern ergriff Jeremias und brachte ihn vor die Fürsten.
20057JeremiaJer243714Da gerieten die Fürsten in Zorn über Jeremias und schlugen ihn und warfen ihn in das Gefängnis, das im Hause Jonathans, des Kanzlers, war; denn dieser war über den Kerker gesetzt.
20058JeremiaJer243715Also kam Jeremias in den Grubenkerker und dort blieb Jeremias lange Zeit.
20059JeremiaJer243716Da sandte der König Sedekias hin und ließ ihn holen und fragte ihn in seinem Hause insgeheim also: Ist wohl ein Ausspruch vom Herrn da? Jeremias antwortete: Ja! Und fuhr fort: In die Hand des Königs von Babylon wirst du überliefert werden.
20060JeremiaJer243717Und weiter sprach Jeremias zum Könige Sedekias: Was habe ich gegen dich und deine Diener und dein Volk gefehlt, dass du mich in das Kerkerhaus gesetzt hast?
20061JeremiaJer243718Wo sind eure Propheten, welche euch geweissagt und gesprochen haben: Der König von Babylon wird nicht über euch und über dies Land kommen?
20062JeremiaJer243719Und nun höre doch, mein Herr und König! Lass mein Flehen nicht vor dir vergeblich sein und schicke mich nicht zurück in das Haus Jonathans, des Kanzlers, dass ich nicht daselbst sterbe!
20063JeremiaJer243720Da gebot der König Sedekias, Jeremias in den Hof des Gefängnisses zu bringen und ihm täglich einen Laib Brot zu geben nebst Gemüse, bis alles Brot in der Stadt aufgezehrt wäre. Und Jeremias blieb im Hofe des Gefängnisses.
20064JeremiaJer24381Es vernahmen aber Saphatias, der Sohn Mathans, und Gedelias, der Sohn Phassurs, und Juchal, der Sohn Selemias und Phassur, der Sohn Melchias, die Worte, welche Jeremias zu dem gesamten Volke redete, indem er sprach:
20065JeremiaJer24382So spricht der Herr: Wer in dieser Stadt bleibt, wird durch Schwert, Hunger und Seuche sterben; wer aber zu den Chaldäern hinausgeht, wird sein Leben erhalten und retten.
20066JeremiaJer24383So spricht der Herr: Diese Stadt wird unwiderruflich dem Heere des Königs von Babylon überliefert werden und er wird sie einnahmen.
20067JeremiaJer24384Da sprachen die Fürsten zum Könige: Wir bitten, lass doch diesen Menschen töten! Denn geflissentlich macht er die Hände der Kriegsleute, die noch in dieser Stadt übrig sind, und die Hände des ganzen Volkes schlaff, indem er solche Worte redet; dieser Mann sucht nicht, was diesem Volke zum Frieden, sondern was ihm zum Unglücke dient.
20068JeremiaJer24385Der König Sedekias antwortete: Sehet, er ist in eurer Hand; denn es geziemt sich nicht, dass der König euch etwas versage.
20069JeremiaJer24386Da nahmen sie Jeremias und warfen ihn in die Zisterne des Melchias, des Sohnes Amelechs, die im Hofe des Gefängnisses war, und sie ließen ihn an Seilen in die Zisterne hinab, in der kein Wasser, sondern Schlamm war, so dass Jeremias in den Schlamm sank.
20070JeremiaJer24387Abdemelech aber, der Äthiopier, ein Höfling, der im Hause des Königs war, hörte, dass man Jeremias in die Zisterne geworfen hatte. Da nun der König im Tore Benjamin saß,
20071JeremiaJer24388ging Abdemelech aus dem Hause des Königs und redete also zum König:
20072JeremiaJer24389Mein Herr und König! Übel haben diese Männer in allem gehandelt, was sie wider den Propheten Jeremias getan haben, dass sie ihn in die Grube geworfen haben, so dass er daselbst Hungers sterben muss, denn es ist kein Brot mehr in der Stadt.
20073JeremiaJer243810Da gebot der König Abdemelech, dem Äthiopier, und sprach: Nimm dreißig Männer mit dir und ziehe den Propheten Jeremias aus der Zisterne, ehe er stirbt.
20074JeremiaJer243811Abdemelech nahm die Männer mit sich und ging in das Haus des Königs in den Raumunter der Gerätekammer und holte von da alte abgebrauchte Lappen und mürbe gewordenes Zeug und ließ sie zu Jeremias in die Zisterne an Seilen hinab.
20075JeremiaJer243812Dabei sprach Abdemelech, der Äthiopier, zu Jeremias: Lege diese verbrauchten Lappen und diese Fetzen und mürbe gewordenen Stücke unter deine Achseln und um die Seile. Da tat Jeremias also.
20076JeremiaJer243813So zogen sie denn Jeremias an den Seilen herauf und brachten ihn aus dem Verließe und Jeremias blieb im Hofe des Gefängnisses.
20077JeremiaJer243814Hiernach sandte der König Sedekias und ließ den Propheten Jeremias zu sich holen an den dritten Eingang am Hause des Herrn. Und der König sprach zu Jeremias: Ich will dich etwas fragen, verhehle mir nichts!
20078JeremiaJer243815Jeremias aber sprach zu Sedekias: Wenn ich es dir kundtue, wirst du mich dann nicht töten? Und wenn ich dir einen Rat erteile, wirst du nicht auf mich hören.
20079JeremiaJer243816Da schwor der König Sedekias dem Jeremias insgeheim also: So wahr der Herr lebt, der uns diese Seele erschaffen hat, ich werde dich nicht töten und dich in die Hand jener Männer überliefern, die dir nach dem Leben trachten.
20080JeremiaJer243817Jeremias sprach zu Sedekias: So spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Wenn du zu den Fürsten es Königs von Babylon hinausgehst, so wirst du dein Leben erhalten und diese Stadt wir nicht niedergebrannt werden und du wirst samt deinem Hause am Leben bleiben.
20081JeremiaJer243818Wenn du aber nicht zu den Fürsten des Königs von Babylon hinausgehst, so wird diese Stadt in die Hände der Chaldäer überliefert werden und diese werden sie niederbrennen und du wirst ihrer Hand nicht entrinnen.
20082JeremiaJer243819Da sprach der König Sedekias zu Jeremias: Ich scheue mich vor den Juden, welche zu den Chaldäern übergegangen sind, dass ich deren Hände überliefert werde und sie mich verhöhnen möchten!
20083JeremiaJer243820Jeremias aber sprach: Man wird dich nicht überliefern. Höre doch auf das Wort des Herrn, dass ich dir verkündet habe, so wird es dir wohl ergehen und du wirst am Leben bleiben!
20084JeremiaJer243821Wenn du dich aber weigerst, hinauszugehen, so ist dies das Wort, das der Herr michschauen ließ:
20085JeremiaJer243822Siehe, alle Frauen, welche übriggeblieben sind im Hause des Königs von Juda, werden zu den Fürsten des Königs von Babylon hinausgeführt und werden sagen: Deine Friedensmänner haben dich verführt und überwältigt, sie haben deine Füße in Kot und Schlamm versenkt und sich dann von dir zurückgezogen.
20086JeremiaJer243823Und alle deine Frauen und deine Söhne werden zu den Chaldäern hinausgebracht werden und du selbst wirst ihrer Hand nicht entrinnen, sondern wirst in die Gewalt des Königs von Babylon kommen und er wird diese Stadt in Brand stecken.
20087JeremiaJer243824Da sprach Sedekias zu Jeremias: Niemand soll diese Worte erfahren, dass du nicht des Todes seiest.
20088JeremiaJer243825Wenn aber die Fürsten hören, dass ich mit dir gesprochen habe, und zu dir kommen und zu dir sagen: Teile uns mit, was du mit dem Könige gesprochen hast, verhehle es uns nicht, wir wollen dich ja nicht töten; was also hat der König mit dir gesprochen?
20089JeremiaJer243826so sprich zu ihnen: Ich trug dem König die flehentliche Bitte vor, er solle mich nicht in das Haus des Jonathans zurückbringen lassen, da ich dort sterben müsste.
20090JeremiaJer243827Es kamen nun in der Tat alle Fürsten zu Jeremias und fragten ihn und er redete zu ihnen ganz so wie der König es ihm geboten hatte. Da gaben sie sich zufrieden, denn es war nichts ruchbar geworden.
20091JeremiaJer243828Jeremias aber blieb im Vorhofe des Gefängnisses bis zu dem Tage, wo Jerusalem eingenommen ward. Und es geschah, dass Jerusalem eingenommen ward.
20092JeremiaJer24391Im neunten Jahre Sedekias, des Königs von Juda, im zehnten Monate, kam Nabuchodonosor, der König von Babylon, mit seiner ganzen Heeresmacht vor Jerusalem und sie belagerten es.
20093JeremiaJer24392Im elften Jahre Sedekias aber, im vierten Monat, am fünften des Monats, ward die Stadt geöffnet.
20094JeremiaJer24393Da drangen alle Fürsten des Königs von Babylon ein und hielten am Mitteltore: Neregel-Sereser, Semegarnabu, Sarsachim, Rabsares, Neegel-Sereser, Rebmag und alle übrigen Fürsten des Königs von Babylon.
20095JeremiaJer24394Als aber Sedekias, der König von Juda, und alle Krieger sie sahen, flohen sie des Nachts aus der Stadt auf dem Wege nach dem Königsgarten durch das Tor, das zwischen den zwei Mauern war, und zogen hinaus auf den Weg in die Wüste.
20096JeremiaJer24395Allein eine Abteilung der Chaldäer verfolgte sie und sie ergriffen Sedekias in der Ebene der Wüste von Jericho und führten ihn gefangen zu Nabuchodonosor, dem Könige von Babylon, nach Reblatha, im Lande Emath, und er sprach über ihn das Urteil.
20097JeremiaJer24396Und der König von Babylon ließ die Söhne Sedekias in Reblatha vor seinen Augen töten, ebenso ließ der König von Babylon alle Edlen von Juda töten.
20098JeremiaJer24397Dem Sedekias aber ließ er die Augen blenden und ihn in Ketten werfen, um ihn nach Babylon zu führen.
20099JeremiaJer24398Und das Haus des Königs samt den Häusern des Volkes brannten die Chaldäer nieder und zerstörten die Mauer von Jerusalem.
20100JeremiaJer24399Den Rest des Volkes aber, der in der Stadt übriggeblieben war, und die Überläufer, die zu ihm übergegangen waren, sowie das gemeine Volk, das übriggeblieben war, führte Nabuzardan, der Oberste der Leibwache, nach Babylon.
20101JeremiaJer243910Von den armen Leuten jedoch, welche gar nichts besaßen, ließ Nabuzardan, der Oberste der Leibwache, einige im Lande Juda zurück und gab ihnen an jenem Tage Weinberge und Brunnen.
20102JeremiaJer243911Und Nabuchodonosor, der König von Babylon, hatte Nabuzardan, dem Obersten der Leibwache, betreffs Jeremias also geboten:
20103JeremiaJer243912Hole ihn und trage Sorge für ihn und tue ihm nichts zu leide, sondern tue ihm, was er wünscht.
20104JeremiaJer243913Da sandten Nabuzardan, der Anführer der Leibwache, und Nabusezban und Rabsares und Neregel-Sereser und Rebmag und alle Großen des Königs von Babylon,
20105JeremiaJer243914sie sandten hin und ließen Jeremias aus dem Hofe des Gefängnisses holen14nd übergaben ihn dem Godolias, dem Sohne Ahikams, des Sohnes Saphans, dass er in sein Haus ginge und unter dem Volke wohnte.
20106JeremiaJer243915An Jeremias aber war das Wort des Herrn ergangen, als er im Hofe des Gefängnisses in Haft war, also lautend:
20107JeremiaJer243916Gehe hin und sprich zu Abdemelech, dem Äthiopier, also: So spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Siehe, ich lasse meine Worte über diese Stadt kommen zum Unheil und nicht zum Glücke und sie sollen sich vor deinen Augen an jenem Tage erfüllen.
20108JeremiaJer243917Dich aber will ich an jenem Tage erretten, spricht der Herr, und du sollst nicht in die Hand der Männer überliefert werden, die du fürchtest;
20109JeremiaJer243918denn ich will dich erretten und befreien und du sollst nicht durch das Schwert fallen, sondern dein Leben soll erhalten bleiben, weil du auf mich dein Vertrauen gesetzt hast, spricht der Herr.
20110JeremiaJer24401Wort, welches an Jeremias von dem Herrn erging, nachdem ihn Nabuzardan, der Oberste der Leibwache, von Rama freigelassen, als er ihn mit Ketten gebunden aus der Mitte aller hatte holen lassen, die von Jerusalem und Juda auszogen und nach Babylon geführt wurden.
20111JeremiaJer24402Es ließ nämlich der Anführer der Leibwache den Jeremias holen und sprach zu ihm: Der Herr, dein Gott, hat über diesen Ort dies Unheil angedroht
20112JeremiaJer24403und hat es über ihn kommen lassen; der Herr hat getan, wie er geredet hat, denn ihr habt wider den Herrn gesündigt und auf seine Stimme nicht gehört und so ist euch solches widerfahren.
20113JeremiaJer24404Und nun siehe, ich löse dir heute die Fesseln, die an deinen Händen sind; gefällt es dir, mit mir nach Babylon zu kommen, so komm und ich will für dich Sorge tragen, gefällt es dir aber nicht, mit mir nach Babylon zu kommen, so bleibe; siehe, das ganze Land liegt vor dir offen; was du auch wählst und wohin es dir gefällt zu ziehen, dahin gehe!
20114JeremiaJer24405Magst du nicht mit mir kommen, so bleibe bei Godolias, dem Sohne Ahikams, des Sohnes Saphans, den der König von Baylon als Statthalter über die Städte von Juda gesetzt hat; bleibe also bei ihm inmitten des Volkes oder wohin es dir gefällt, zu gehen, dahin gehe! Dann gab ihm der Oberste der Leibwache Lebensmittel und Geschenke und entließ ihn.
20115JeremiaJer24406So kam Jeremias zu Godolias, dem Sohne Ahikams, nach Masphath und wohnte mit ihm inmitten des Volkes, das im Lande zurückgelassen war.
20116JeremiaJer24407Da nun alle Heeresobersten, welche im Lande zerstreut waren, mit ihren Leuten vernahmen, dass der König von Babylon Godolias, den Sohn Ahikams, als Statthalter über das Land gesetzt und ihm die Männer und Frauen, die Kinder und Armen des Landes anvertraut hatte, die nicht nach Babylon weggeführt waren,
20117JeremiaJer24408kamen sie zu Godolias in Masphath, nämlich Ismahel, der Sohn Nathanias, und Johanan und Jonathan, die Söhne Karees, und Sareas, der Sohn Thanehumeths, und die Söhne Ophis, die von Netophathi waren, und Jezonias, der Sohn des Maachathiters, mit ihren Leuten.
20118JeremiaJer24409Und Godolias, der Sohn Ahikams, des Sohnes Saphans, schwor ihnen und ihren Begleitern, indem er sprach: Fürchtet euch nicht, den Chaldäern dienstbar zu werden; bleibet im Lande und seid dem Könige von Babylon untergeben, so wird es euch wohlergehen.
20119JeremiaJer244010Sehet, ich bleibe in Masphath, um der Befehle der Chaldäer, die zu uns gesandt werden, gewärtig zu sein; ihr aber erntet Wein und Früchte und Öl und verwahret alles in euern Gefäßen und bleibet in euern Städten, welche ihr in Besitz nehmt.
20120JeremiaJer244011Aber auch alle Juden, welche in Moab und unter den Söhnen Ammons und in Edom und in allen Landschaften waren, hörten, dass der König von Babylon in Judäa einen Rest übriggelassen und über sie Godolias, den Sohn Ahikams, des Sohnes Saphans, als Statthalter gesetzt habe;
20121JeremiaJer244012da kehrten denn alle Juden aus allen Orten, an die sie geflüchtet waren, zurück und kamen in das Land Juda zu Godolias nach Masphath und hielten Weinlese und ernteten überaus reichlich.
20122JeremiaJer244013Johanan aber, der Sohn Karees, und alle Anführer des Heeres, die im Lande zerstreut waren, kamen zu Godolias nach Masphath
20123JeremiaJer244014und sprachen zu ihm: Wisse, dass Baalis, der König der Söhne Ammons, Ismahel, den Sohn Nathanias, ausgesandt hat, dich zu erschlagen. Godolias aber, der Sohn Ahikams, glaubte ihnen nicht.
20124JeremiaJer244015Da sprach Johanan, der Sohn Karees, insgeheim in Masphath zu Godolias, also: Ich will hingehen und Ismahel, den Sohn Nathanias, erschlagen, ohne dass jemand es weiß, dass er dich nicht töte und dass nicht alle Juden, die sich um dich gesammelt haben, sich zerstreuen und was von Juda übriggeblieben ist, zugrunde gehe.
20125JeremiaJer244016Godolias aber, der Sohn Ahikams, sprach zu Johanan, dem Sohne Karees: Tue dies nicht! Denn du redest Lügen über Ismahel.
20126JeremiaJer24411Und es geschah im siebenten Monate, dass Ismahel, der Sohn Nathanias, des Sohnes Elisamas vomköniglichen Geschlechte, mit einigen Großen des Königs und zehn Männern zu Godolias, dem Sohne Ahikams, nach Masphath kam, und sie hielten daselbst mit ihm ein Mahl in Masphath.
20127JeremiaJer24412Da erhob sich Ismahel, der Sohn Nathanias und die zehn Männer, welche bei ihm waren, und erschlugen Godolias, den Sohn Ahikams, des Sohnes Saphans, mit dem Schwerte und töteten den, welchen der König von Babylon als Statthalter über das Land gesetzt hatte.
20128JeremiaJer24413Auch alle Juden, welche bei Godolias in Masphat waren, und die Chaldäer, welche sich dort befanden, und die Kriegsleute erschlug Ismahel.
20129JeremiaJer24414Am zweiten Tage aber, nachdem er Godolias ermordet und noch niemand etwas davon wusste,
20130JeremiaJer24415kamen Männer von Sichem, Silo und Samaria, achtzig an der Zahl, mit abgeschorenem Barte, zerrissenen Kleidern und entstelltem Antlitz, Speiseopfer und Weihrauch mit sich führend, um sie im Hause des Herrn darzubringen.
20131JeremiaJer24416Da ging Ismahel, der Sohn Nathanias, ihnen von Masphat entgegen, im Gehen beständig weinend. Und als er auf sie traf, sprach er zu ihnen: Kommet zu Godolias, dem Sohne Ahikams!
20132JeremiaJer24417Als sie aber in die Mitte der Stadt gekommen waren, ermordete Ismahel, der Sohn Nathanias, sie bei einer Zisterne mit den Männern, welche mit ihm waren.
20133JeremiaJer24418Doch zehn Männer fanden sich unter ihnen, welche zu Ismahel sprachen: Töte uns nicht, denn wir haben im Felde Vorräte von Weizen und Gerste, Öl und Honig verborgen. Da ließ er ab und tötete sie nicht zugleich mit ihren Brüdern.
20134JeremiaJer24419Die Grube aber, in welche Ismahel alle Leichname der Männer warf, die er um Godolias willen erschlagen, ist dieselbe, welche der König Asa um Baasas, des Königs von Israel, willen gemacht; diese füllte Ismahel, der Sohn Nathanias, mit Erschlagenen.
20135JeremiaJer244110Alsdann führte Ismahel den ganzen Rest des Volkes, der in Masphat war, gefangen hinweg, die Töchter des Königs und das gesamte Volk, das in Masphath übriggeblieben war, welches Nabuzardan, der Anführer der Leibwache, Godolias, dem Sohne Ahikams, untergeben hatte; diese nahm Ismahel, der Sohn Nathanias, gefangen und zog hin, um zu den Kindern Ammons zu gelangen.
20136JeremiaJer244111Als aber Johanan, der Sohn Karees, und alle Anführer der Krieger, welche bei ihm waren, von all dem Unheil, das Ismahel, der Sohn Nathanias, angerichtet hatte, Kunde erhielten,
20137JeremiaJer244112nahmen sie all ihre Leute zu sich und zogen hin, um gegen Ismahel, den Sohn Nathanias, zu kämpfen, und sie trafen ihn an dem großen Wasser bei Gabaon.
20138JeremiaJer244113Da nun alles Volk, welches bei Ismahel war, Johanan, den Sohn Karees, und alle Heerführer, die bei ihm waren, erblickte, freuten sie sich.
20139JeremiaJer244114Und alles Volk, welches Ismahel aus Masphath gefangen weggeführt hatte, wandte sich um und ging zu Johanan, dem Sohne Karees, über.
20140JeremiaJer244115Ismahel aber, der Sohn Nathanias, entrann dem Johanan mit acht Männern und ging zu den Kindern Ammons.
20141JeremiaJer244116Da nahmen Johanan, der Sohn Karees und alle Heeresführer, welche bei ihm waren, den ganzen Rest des Volkes von Masphath, den er von Ismahel, dem Sohne Nathanias, zurückgebracht hatte, nachdem dieser den Godolias, den Sohn Ahikams, erschlagen, streitbare Männer, Frauen und Kinder und Höflinge, welche er von Gabaon zurückgebracht hatte.
20142JeremiaJer244117Und sie zogen ab und hielten in Chamaam, das bei Bethlehem liegt, Rast, um weiter nach Ägypten hinzuziehen
20143JeremiaJer244118aus dem Bereiche der Chaldäer fort; denn sie füchteten sich vor diesen, weil Ismahel, der Sohn Nathanias, Godolias, den Sohn Ahikams, erschlagen hatte, welcher von dem Könige von Babylon als Statthalter über das Land Juda gesetzt worden war.
20144JeremiaJer24421Da traten alle Führer der Scharen herzu, Johanan, der Sohn Karees, und Jezonias, der Sohn Osaias, und das ganze übrige Volk, klein und groß,
20145JeremiaJer24422und sprachen zu dem Propheten Jeremias: Lass unser Flehen vor dich kommen und bete für uns zum Herrn, deinem Gott, für diesen ganzen Überrest; denn wenige sind wir von vielen übriggeblieben, so wie deine Augen uns hier schauen;
20146JeremiaJer24423dass der Herr, dein Gott, uns den Weg kundtun wolle, auf dem wir weiter ziehen, und die Weisung, nach der wir handeln sollen.
20147JeremiaJer24424Jeremias, der Prophet, antwortete ihnen: Ich höre! Sehet, ich werde zu dem Herrn, euerm Gott, beten, euerm Wunsche gemäß; alles, was er mir antworten wird, will ich euch kundtun und euch nichts vorenthalten.
20148JeremiaJer24425Sie aber sprachen zu Jeremias: Der Herr sei zwischen uns ein wahrhaftiger und zuverlässiger Zeuge; alles, womit dich der Herr, dein Gott, an uns beauftragt, das wollen wir tun!
20149JeremiaJer24426Es sei Glück oder Unglück, dem Ausspruche des Herrn, unsers Gottes, an den wir dich senden, wollen wir gehorchen, damit es uns wohl ergehe, wenn wir auf die Stimme des Herrn, unseres Gottes, hören.
20150JeremiaJer24427Nach Verlauf von zehn Tagen aber erging das Wort des Herrn an Jeremias.
20151JeremiaJer24428Und er berief Johanan, den Sohn Karees, und alle Hauptleute, die bei ihm waren und das ganze Volk, klein und groß,
20152JeremiaJer24429und sprach zu ihnen: So spricht der Herr, der Gott Israels, an den ihr mich gesandt habt, um euer Flehen vor ihn zu bringen:
20153JeremiaJer244210Wenn ihr in diesem Lande ruhig wohnen bleibt, so will ich euch erbauen und nicht zerstören, pflanzen und nicht ausreißen; denn schon bin ich versöhnt durch das leid, welches ich euch angetan habe.
20154JeremiaJer244211Fürchtet euch nicht vor dem Könige von Babylon, vor dem ihr jetzt zagt und bebt; fürchtet euch nicht vor ihm, spricht der Herr; denn ich bin mit euch, um euch zu helfen und aus seiner Hand zu erretten.
20155JeremiaJer244212Und ich werde euch Erbarmen finden lassen und werde mich eurer erbarmen und euch in euerm Lande wohnen lassen.
20156JeremiaJer244213Wenn ihr aber sagt: Wir wollen nicht in diesem Lande bleiben und nicht auf die Stimme des Herrn, unseres Gottes, hören,
20157JeremiaJer244214und vielmehr sprechet: Nein, sondern in das Land Ägypten wollen wir ziehen, wo wir keinen Krieg sehen noch den Schall der Trompete hören noch Hunger zu leiden haben und dort wollen wir uns niederlassen,
20158JeremiaJer244215so höret denn hierüber des Herrn Wort, ihr Überreste von Juda! Aso spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Wenn ihr dabei behrrt, nach Ägypten ziehen zu wollen, und hingelangt, um dort zu wohnen,
20159JeremiaJer244216so wird das Schwert, vor dem ihr euch fürchtet, euch dort im Lande Ägypten erreichen, und der Hunger, vor dem ihr bangt, wird euch nach Ägypten folgen und ihr werdet daselbst sterben.
20160JeremiaJer244217Und alle die Männer, welche darauf bestanden haben, nach Ägypten zu ziehen und sich daselbst niederzulassen, werden durch Schwert, Hunger und Pest umkommen; keiner von ihnen wird übrigbleiben noch dem Unheil entrinnen, das ich über sie bringen werde.
20161JeremiaJer244218Denn so spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Wie mein Zorn und mein Grimm sich über die Bewohner von Jerusalem ergossen hat, so soll sich mein Grimm über euch ergießen, wenn ihr nach Ägypten zieht, und ihr sollt zum Gegenstande des Fluches, des Entsetzens, der Verwünschung und der Schmach werden und nimmer sollt ihr diesen Ort wieder sehen!
20162JeremiaJer244219Das ist des Herrn Wort über euch, ihr Überreste von Juda: Ziehet nicht nach Ägypten! Wisset es wohl, dass ich euch heute gewarnt habe.
20163JeremiaJer244220Ihr betrügt euch selbst; habt ihr mich doch an den Herrn, unseren Gott, gesandt, indem ihr sprachet: Bete für uns zu dem Herrn, unserm Gott, und alles, was der Herr, unser Gott, dir sagen wird, verkünde uns, so wollen wir es tun.
20164JeremiaJer244221Nun habe ich es euch heute verkündet; aber ihr habt nicht auf die Stimme des Herrn, eures Gottes, in allem, womit er mich an euch beauftragt hat, gehört.
20165JeremiaJer244222Darum wisset nun wohl, dass ihr durch Schwert, Hunger und Seuche an dem Orte umkommen werdet, an den zu ziehen es euch gelüstet, um daselbst zu wohnen.
20166JeremiaJer24431Es geschah aber, nachdem Jeremias zum Volke alle Worte des Herrn, ihres Gottes, gesprochen, welche ihm der Herr, ihr Gott, an sie entboten, alle diese Worte,
20167JeremiaJer24432sprach Azarias, der Sohn Osajas und Johanan, der Sohn Karees, samt allen frechen Männern also zu Jeremias: Du redest Lügen; denn der Herr, unser Gott, hat dich nicht gesandt, uns zu sagen: Ziehet nicht nach Ägypten, um daselbst zu wohnen;
20168JeremiaJer24433sondern Baruch, der Sohn Nerias, reizt dich gegen uns auf, um uns in die Hand der Chaldäer zu überliefern und uns töten und nach Babylon wegführen zu lassen.
20169JeremiaJer24434Und Johanan, der Sohn Karees, und alle Führer der Krieger und das ganze Volk hörten nicht auf die Stimme des Herrn, dass sie im Lande Juda blieben;
20170JeremiaJer24435sondern Johanan, der Sohn Karees, und alle Führer der Krieger nahmen den gesamten Überrest Judas, der von allen Völkern, unter der sie ehedem zerstreut gewesen, zurückgekehrt war, um im Lande Juda zu wohnen,
20171JeremiaJer24436Männer, Frauen und Kinder, die Königstöchter und alle Leute, welche Nabuzardan, der Anführer der Leibwache, bei Godolias, dem Sohne Ahikams, des Sohnes Saphans, zurückgelassen hatte, dazu Jeremias, den Propheten, und Bruch, den Sohn Nerias,
20172JeremiaJer24437und zogen in das Land Ägypten, denn sie gehorchten der Stimme des Herrn nicht, und kamen bis Taphnis.
20173JeremiaJer24438Da erging das Wort des Herrn an Jeremias in Taphnis also:
20174JeremiaJer24439Hole große Steine herbei und verbirg sie im Gewölbe, das unter der Ziegelmauer beim Tore des Hauses Pharaos in Taphnis ist, vor den Augen der jüdischen Männer
20175JeremiaJer244310und sprich zu ihnen: So spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Sehet, ich sende hin und hole Nabuchodonosor, den König von Babylon, meinen Knecht, und setze seinen Thron auf diese Steine, welche ich verborgen habe, und er wird seinen Thron darüber aufrichten.
20176JeremiaJer244311Und wenn er kommt, wird er das Land Ägypten schlagen; dann wird sterben, was dem Tode geweiht ist; in die Gefangenschaft gehen, was zur Gefangenschaft bestimmt ist; durch das Schwert umkommen, was dem Schwerte gehört.
20177JeremiaJer244312Und er wird die Tempel der Götter Ägyptens in Brand stecken und sie in Asche legen und jene gefangen wegführen; er wird sich in das Land Ägypten hüllen, wie sich ein Hirt in sein Gewand hüllt; und er wird unangefochten von da wieder wegziehen.
20178JeremiaJer244313Und er wird die Säulen des Sonnenhauses im Lande Ägypten zerbrechen und die Tempel der Götter Ägyptens in Flammen aufgehen lassen.
20179JeremiaJer24441Wort, welches durch Jeremias über alle Juden erging, welche im Lande Ägypten, die in Magdalum, in Taphnis, in Memphis und im Lande Phatures wohnten, also lautend:
20180JeremiaJer24442So spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Ihr habt all das Unheil gesehen, das ich über Jerusalem und über alle Städte Judas habe kommen lassen; sehet, sie liegen jetzt wüste und niemand wohnt in ihnen
20181JeremiaJer24443wegen der Bosheit, welche sie verübt haben, so dass sie mich zum Zorne reizten, indem sie hingingen, zu opfern und fremden Göttern zu dienen, die sie nicht kannten, weder sie noch ihr noch eure Väter.
20182JeremiaJer24444Wohl sandte ich zu euch alle meine Diener, die Propheten, vom frühen Morgen an sendend, und sprach: Treibet doch solch Greuelwesen nicht, das ich hasse!
20183JeremiaJer24445Aber sie hörten nicht und neigten ihr Ohr nicht, dass sie umkehrten von ihrer Bosheit und nicht fremden Göttern opferten.
20184JeremiaJer24446Da ergoss sich mein Unwille und mein Grimm und loderte auf in den Städten Judas und auf den Straßen Jerusalems und sie wurden zur Einöde und Wüstenei umgewandelt, wie es jetzt der Fall ist.
20185JeremiaJer24447Und nun spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels, also: Warum fügt ihr euch selbst dies große Unheil zu, dass Mann und Weib, Kind und Säugling unter euch aus der Mitte Judas umkommen müssen und von euch nicht ein kleiner Rest übrigbleibt?
20186JeremiaJer24448Denn ihr reizt mich durch die Werke eurer Hände, indem ihr andern Göttern im Lande Ägypten opfert, wohin ihr gekommen seid, euch daselbst aufzuhalten, auf dass ihr zugrunde gehet und zum Gegenstande des Fluches und der Schmach werdet unter allen Völkern der Erde.
20187JeremiaJer24449Habt ihr etwa die Übeltaten eurer Väter und die Übeltaten der Könige von Juda und die Übeltaten seiner Frauen und eure Übeltaten und die Übeltaten eurer Frauen vergessen, welche sie im Lande Juda auf den Straßen Jerusalems verübt haben?
20188JeremiaJer244410Noch sind sie davon bis auf den heutigen Tag nicht rein und haben keine Furcht und wandeln nicht nach meinen Geboten, die ich euch und euern Vätern vorgelegt habe.
20189JeremiaJer244411Darum spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels, also: Sehet, ich richte mein Angesicht gegen euch zum Unheil und werde ganz Juda vertilgen.
20190JeremiaJer244412Und ich werde die Überbleibsel Judas hinwegraffen, welche darauf bestanden, nach Ägypten zu ziehen und sich daselbst niederzulassen; alle sollen im Lande Ägypten umkommen, durch Schwert und Hunger fallen, vom Kleinsten bis zum Größten aufgerieben werden, sterben durch Schwert und Hunger, und sie sollen ein Gegenstand des Fluches, des Entsetzens, der Verwünschung und der Schmach werden.
20191JeremiaJer244413Und ich werde die, welche in Ägypten wohnen, heimsuchen, wie ich Jerusalem durch Schwert, Hunger und Seuche heimgesucht habe.
20192JeremiaJer244414Niemand wird entrinnen und übrigbleiben von den Überresten der Juden, welche in das Land Ägypten gezogen sind, um daselbst zu weilen und wieder zurückzukehren in das Land Juda, wohin eure Seelen sich sehnen, heimzukehren und euch daselbst niederzulassen; niemand wird heimkehren außer einigen Entronnenen.
20193JeremiaJer244415Da antworteten dem Jeremias alle Männer, welche wussten, dass ihre Frauen fremden Göttern opferten, und alle Frauen, welche in großer Menge dastanden, und alles Volk, das im Lande Ägypten im Phatures wohnte, also:
20194JeremiaJer244416Das Wort, welches du zu uns im Namen des Herrn geredet, wollen wir nicht von dir hören;
20195JeremiaJer244417sondern wir werden nun einmal alles tun, was unser Mund ausspricht, so dass wir der Königin des Himmels opfern und ihr Trankopfer darbringen, so wie wir es getan, unsere Väter, unsere Könige und unsere Fürsten in den Städten Judas und in den Straßen Jerusalems; denn damals hatten wir Brot in Fülle, es ging uns gut und wir sahen kein Unglück.
20196JeremiaJer244418Seitdem wir aber aufgehört haben, der Königin des Himmels zu opfern und ihr Trankopfer darzubringen, leiden wir Mangel an allem und werden durch Schwert und Hunger aufgerieben.
20197JeremiaJer244419Und wenn wir der Königin des Himmels opfern und ihr Trankopfer darbringen, haben wir denn etwa ohne Wissen unserer Männer ihr Kuchen bereitet, um sie zu verehren und ihr Trankopfer darzubringen?
20198JeremiaJer244420Da sprach Jeremias zu dem ganzen Volke, zu den Männern und Frauen und zu dem gesamten Volke, die ihm solches geantwortet hatten, also:
20199JeremiaJer244421Habt ihr nicht Opfer in den Städten von Juda und auf den Straßen von Jerusalem dargebracht, ihr wie eure Väter, eure Könige und eure Fürsten und das Volk des Landes? Hat nicht der Herr dieser gedacht und sind sie nicht in seinen Sinn gekommen?
20200JeremiaJer244422So konnte der Herr es nicht länger ertragen ob der Bosheit eurer Handlungen und ob der Greuel, die ihr verübtet; und darum ward euer Land zur Wüstenei und zum Gegenstand es Entsetzens und des Fluches, leer von Bewohnern, wie es jetzt ist.
20201JeremiaJer244423Deswegen, weil ihr den Götzen geopfert und gegen den Herrn gesündigt und nicht auf die Stimme des Herrn gehört habt und nach seinem Gesetz und den Geboten und seinen Satzungen nicht gewandelt seid, darum hat euch solches Unglück betroffen, wie es jetzt der Fall ist.
20202JeremiaJer244424Alsdann sprach Jeremias zu dem gesamten Volke und zu allen Frauen: Höret das Wort des Herrn, ganz Juda, die ihr im Lande Ägypten weilt!
20203JeremiaJer244425So spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Ihr und eure Frauen habt mit eurem Munde geredet und es mit euren Händen vollbracht, indem ihr sprachet: Wir wollen unsere Gelübde erfüllen, die wir gemacht haben, der Königin des Himmels zu opfern und ihr Trankopfer darzubringen; erfüllet denn eure Gelübde und vollbringet sie!
20204JeremiaJer244426Darum höret das Wort des Herrn, ganz Juda, die ihr im Lande Ägypten wohnt: Sehet, ich schwöre bei meinem großen Namen, spricht der Herr: Nicht mehr soll im ganzen Lande Ägypten mein Name durch den Mund eines Mannes von Juda genannt werden, dass einer sage: So wahr der Herr, Gott, lebt!
20205JeremiaJer244427Sehet, ich will über sie wachen zum Unheile und nicht zum Glücke und alle Männer von Juda, die im Lande Ägypten sind, sollen durch Schwert und Hunger weggetilgt werden, bis sie völlig vernichtet sind.
20206JeremiaJer244428Indes die dem Schwert entronnenen Männer werden aus dem Lande Ägypten in das Land Juda in geringer Zahl heimkehren und der ganze Überrest von Juda, der in das Land Ägypten gezogen ist, um sich daselbst niederzulassen, soll erfahren, wessen Wort in Erfüllung geht, das meinige oder das ihrige.
20207JeremiaJer244429Und dies sei euch zum Zeichen, spricht der Herr, dass ich euch an diesem Orte strafen werde, damit ihr erkennet, dass meine Worte gegen euch sich zu eurem Unglücke erfüllen.
20208JeremiaJer244430So spricht der Herr: Sehet, ich will Pharao Ephree, den König von Ägypten, in die Hand seiner Feinde und in die Hand derer überliefern, die ihm nach dem Leben trachten, so wie ich Sedekias, den König von Juda, in die Hand Nabuchodonosors, des Königs von Babylon, seines Feindes, überliefert habe, der ihm nach dem Leben trachtete.
20209JeremiaJer24451Wort, welches der Prophet Jeremias zu Baruch, dem Sohne Nerias, redete, als derselbe die Worte, wie Jeremias sie aussprach, in ein Buch schrieb, im vierten Jahre Joakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda, also lautend:
20210JeremiaJer24452So spricht der Herr, der Gott Israels, über dich, Baruch:
20211JeremiaJer24453Du hast gesagt: Wehe mir Elenden, denn der Herr häuft mir Schmerz auf Schmerz, ich bin matt vom Seufzen und finde keine Ruhe!
20212JeremiaJer24454So spricht der Herr: Also sprich zu ihm: Siehe, die, welche ich aufgebaut habe, reiße ich nieder und die, welche ich gepflanzt habe, reiße ich aus und zwar dieses ganze Land!
20213JeremiaJer24455Und du verlangst für dich so Großes? Verlange dies nicht! Denn siehe, ich bringe Unglück über alles Fleisch, spricht der Herr; deinem Leben aber gewähre ich Sicherheit an allen Orten, an die du dich begibst.
20214JeremiaJer24461Wort des Herrn, welches an den Propheten Jeremias über alle Völker erging,
20215JeremiaJer24462über Ägypten, wider das Heer Pharao Nechaos, des Königs von Ägypten, das am Strome Euphrat bei Charkamis stand, das Nabuchodonosor, der König von Babylon, im vierten Jahre Joakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda, schlug.
20216JeremiaJer24463Rüstet Tartsche und Schild und ziehet in den Kampf!
20217JeremiaJer24464Spannet die Rosse an und steiget auf, ihr Reiter! Stellet euch auf in Helmen, putzet die Speere, leget eure Panzer an!
20218JeremiaJer24465Aber wie? Ich sehe sie verzagt und zur Flucht gewendet, ihre Helden erschlagen; sie fliehen verzagt und ohne sich umzublicken, Schrecken ringsum! Spricht der Herr.
20219JeremiaJer24466Nicht soll der Schnelle entfliehen noch glaube der Starke, sich retten zu können, am Strome Euphrat werden sie überwunden und kommen zu Falle.
20220JeremiaJer24467Wer ist der, der dem Strome gleich heranzieht? Gleich Flüssen wogen seine Fluten daher?
20221JeremiaJer24468Ägypten zieht heran dem Strome gleich und wie Flüsse wogen seine Fluten daher und es spricht: Ich will hinaufziehen und das Land bedecken, will die Stadt und ihre Bewohner vertilgen.
20222JeremiaJer24469Steiget zu Rosse und jauchzet auf den Wagen und lasset die Helden vorrücken, die Äthiopier, die schildführenden Libyer und die Lydier, die Pfeile handhaben und absenden.
20223JeremiaJer244610Ja, jener Tag kommt von dem Herrn, dem Gott der Heerscharen, ein Tag der Rache, dass er sich an seinen Feinden räche; da wird das Schwert fressen und sich sättigen und wird von ihrem Blute trunken werden; denn ein Opferschlachten hält der Herr, der Gott er Heerscharen im Lande des Nordens am Euphratstrom.
20224JeremiaJer244611Ziehe hinauf nach Gilead und hole dir Balsam, o Jungfrau, Tochter Ägypten! Umsonst wendest du Heilmittel über Heilmittel an, Genesung wird dir nicht zuteil werden!
20225JeremiaJer244612Die Völker vernehmen deine Schmach und dein Heulen erfüllt die Erde, denn Held an Held straucheln sie und beide stürzen miteinander.
20226JeremiaJer244613Wort, welches der Herr zu dem Propheten Jeremias gesprochen, als Nabuchodonosor, der König von Babylon, in Ägypten einfallen sollte, um es zu schlagen:
20227JeremiaJer244614Verkündet in Ägypten und tuet kund in Magdalum und lasset es vernehmen zu Memphis und Taphnis; sprechet: Auf und rüste dich! Denn das Schwert hat alles gefressen, was rings umdich ist.
20228JeremiaJer244615Warum sind deine Helden zusammengebrochen? sie hielten nicht stand, denn der Herr hat sie niedergeworfen.
20229JeremiaJer244616Viele brachte er zu Falle, ja es fällt einer auf den andern und sie sprechen: Auf! lasset uns zu unserm Volk und in das Land unserer Geburt zurückkehren vor dem Schwerte der Taube.
20230JeremiaJer244617Nennet PPharao, den König von Ägypten: „Getümmel bringt die Zeit.“
20231JeremiaJer244618So wahr ich lebe (spricht der König, Herr der Heerscharen ist sein Name), ja, dem Thabor gleich unter den Bergen und dem Karmel am Meere gleich wird er kommen.
20232JeremiaJer244619Rüste dir Gerät zur Auswanderung, Bewohnerin, Tochter Ägypten! Denn Memphis wird zur Wüstenei, wird verlassen werden und ohne Bewohner sein.
20233JeremiaJer244620Ein hübsches und schönes junges Kalb ist Ägypten, aber von Norden her kommt ein Treiber über dasselbe.
20234JeremiaJer244621Auch seine Söldlinge, die es in seiner Mitte hatte, sind wie gemästete Kälber, ja, auch sie wenden sich und fliehen zumal und können nicht standhalten; denn der Tag ihres Untergangs ist über sie gekommen, die Zeit ihrer Heimsuchung.
20235JeremiaJer244622Seine Stimme erklingt wie Erz, denn sie stürmen mit Heeresmacht heran und kommen mit Äxten über dasselbe wie Holzhauer.
20236JeremiaJer244623Sie hauen seinen Wald nieder, dessen Stämme nicht zu zählen sind, spricht der Herr; mehr sind ihrer denn Heuschrecken und ihre Zahl ist nicht zu ermessen.
20237JeremiaJer244624Zuschanden ward die Tochter Ägyptens und der Gewalt eines Volkes von Mitternacht her überliefert.
20238JeremiaJer244625Es spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Siehe, ich werde das Getümmel Alexandrias heimsuchen und Pharao und Ägypten und seine Götter und seine Könige, ja, Pharao, samt denen, die sich auf ihn verlassen.
20239JeremiaJer244626Und ich werde sie in die Hand derer überliefern, die ihnen nach dem Leben trachten, in die Hand Nabuchodonosors, des Königs von Babylon, und in die Hand seiner Knechte; doch darnach soll Ägypten bewohnt werden wie in der Vorzeit, spricht der Herr.
20240JeremiaJer244627Du aber fürchte dich nicht, mein Knecht Jakob! Und du, Israel! zage nicht; denn siehe, ich erlöse dich aus der Ferne und deine Nachkommenschaft aus dem Lande deiner Gefangenschaft; Jakob soll zurückkehren und ruhig wohnen und glücklich sein, ohne dass jemand ihn aufschreckt.
20241JeremiaJer244628Ja, fürchte dich nicht, mein Knecht Jakob! Spricht der Herr; denn ich bin mit dir und will alle Völker vernichten, unter welche ich dich verstoßen habe; dich aber werde ich nicht vernichten, sondern dich nach Recht züchtigen, wenn ich dich auch nicht ungestraft lasse.
20242JeremiaJer24471Wort des Herrn, das an den Propheten Jeremias wider die Philister erging, bevor Pharao Gaza schlug.
20243JeremiaJer24472So spricht der Herr: Siehe, Wasser steigen herauf von Norden und werden zum überströmenden Fluß und bedecken das Land und was darin ist, die Städte und deren Bewohner; es schreien die Menschen und alle Bewohner des Landes heulen
20244JeremiaJer24473vor dem Getöse seiner blinkenden Waffen und seiner Krieger, vor dem Gerassel seiner Wagen und dem Getümmel seiner Räder. Nicht mehr blicken die Väter auf ihre Kinder, ihre Hände sind kraftlos dahingesunken;
20245JeremiaJer24474denn der Tag ist angebrochen, an dem alle Philister Verheerung trifft und Tyrus und Sidon ausgerottet werden samt allen noch übriggebliebenen Helfern; denn der Herr rottet die Philister aus, die Überbleibsel der Insel Kappadoziens.
20246JeremiaJer24475Kahlheit ist über Gaza gekommen, Askalon ist verstummt, samt den Überresten ihrer Talgründe; wie lange willst du dich ritzen?
20247JeremiaJer24476O Schwert des Herrn! wie lange noch wirst du kraftlos bleiben? Gehe in deine Scheide, kühl dich ab und bleibe stille!
20248JeremiaJer24477Wie sollte es rasten, da doch der Herr es entboten hat wider Askalon und wider dessen Gestade am Meere? Dorthin hat er es beschieden!
20249JeremiaJer24481So spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels, zu Moab: Wehe über Nabo! denn es ist verwüstet und zuschanden geworden; eingenommen ist Kariathaim, zuschanden geworden ist die Feste und bestürzt.
20250JeremiaJer24482Nicht mehr rühmt man sich in Moab, wider Hesebon wird auf Böses gesonnen. Kommet, lasset uns es ausrotten, dass es kein Volk mehr sei. Darum wirst du gänzlich verstummen, hinter dir her zieht das Schwert!
20251JeremiaJer24483Horch, Klagegeschrei ertönt von Oronaim, Verwüstung und große Niederlage.
20252JeremiaJer24484Zerschmettert ist Moab, verkündet dessen Kindern: Erhebet ein Jammergeschrei!
20253JeremiaJer24485Weinend und schluchzend steigt es den Aufstieg von Luith hinauf, denn am Abhang von Oronaim hören die Feinde Angstgeschrei über Zerschmetterung:
20254JeremiaJer24486Fliehet, rettet euer Leben und werdet den Tamarisken in der Wüste gleich!
20255JeremiaJer24487Darum, weil du dich auf deine Festen und auf deine Schätze verließest, wirst auch du eingenommen werden und Chamos muss in die Gefangenschaft wandern, seine Priester und seine Fürsten zumal.
20256JeremiaJer24488Und der Verwüster wird über jede Stadt kommen und keine Stadt wird entrinnen, verloren sind die Täler und verheert werden die Fluren; denn der Herr hat gesprochen:
20257JeremiaJer24489Lasset Moab seine Blüte, denn wiewohl es jetzt blüht, wird es fortziehen müssen und seine Städte werden wüste und ohne Bewohner sein.
20258JeremiaJer244810Verflucht sei, wer des Herrn Werk trüglich vollzieht, und verflucht, wer sein Schwert vom Blute zurückhält!
20259JeremiaJer244811Von seiner Jugend an war Moab üppig und ruhte auf seinen Hefen, es ward nicht aus einem Gefäße in das andere gegossen und wanderte nie in die Gefangenschaft; deshalb blieb ihm sein Geschmack erhalten und sein Geruch ward nicht verändert.
20260JeremiaJer244812Daher siehe, es kommen Tage, spricht der Herr, da ich ihm Abzapfer sende, Umfüller der Krüge; diese werden es umfüllen und seine Gefäße leeren und die Krüge zerschlagen.
20261JeremiaJer244813Zuschanden wird Moab an Chamos, wie das Haus Israel zuschanden ward an Bethel, auf das es vertraute.
20262JeremiaJer244814Wie möget ihr sagen: Wir sind Helden und tapfere Männer zum Kampfe?
20263JeremiaJer244815Verwüstet ist Moab und seine Städte niedergeworfen, seiner Jünglinge Kern zieht hinab zur Schlachtbank, spricht der König; Herr der Heerscharen ist sein Name.
20264JeremiaJer244816Nahe dem Eintreten ist das Verderben Moabs, und sein Unglück bricht eilends herein.
20265JeremiaJer244817Tröstet es doch, ihr alle, die ihr es umgebt; alle, die ihr seinen Namen kennt, sprechet: Wie ist das starke Zepter zerbrochen, der herrliche Stab!
20266JeremiaJer244818Steige herab von der Herrlichkeit und setze dich in die Dürre, Bewohnerin der Tochter Dibon! denn der Verwüster Moabs zieht gegen dich heran, zerstört deine Festen.
20267JeremiaJer244819Tritt auf dne Weg und schaue aus, Bewohnerschaft von Aroer! frage den Flüchtling und zu dem Entronnenen sprich: Was ist geschehen?
20268JeremiaJer244820Zuschanden ist Moab geworden, denn es ist überwunden; heulet und schreiet, verkündet es am Arnon, dass Moab verwüstet ist!
20269JeremiaJer244821Ja, das Gericht ist über das Land der Ebene gekommen, über Helon und über Jasa und über Mephaath
20270JeremiaJer244822und über Dibon und über Nabo und über Jasa und über Mephaath
20271JeremiaJer244823und über Kariathaim und über Bethgamul und über Bethmaon
20272JeremiaJer244824und über Karioth und über Bosra und über alle Städte des Landes Moab, die fernen wie die nahen.
20273JeremiaJer244825Abgeschlagen ist das Horn Moabs und sein Arm zerschmettert, spricht der Herr.
20274JeremiaJer244826Machet es trunken, denn wider den Herrn hat es sich erhoben; Moab tappt anstoßend in sein Gespei und wird gleichfalls zum Gespötte.
20275JeremiaJer244827Denn Israel war dir ein Gegenstand des Gespöttes, als hättest du es unter Dieben ertappt; deshalb, deiner Reden willen also, die du wider dasselbe geführt, wirst du gefangen fortgeführt.
20276JeremiaJer244828Verlasset die Städte und hauset in Felsen, Bewohner Moabs! Und seid der Taube gleich, die in den höchsten Felsenritzen nistet!
20277JeremiaJer244829Wir haben den Hochmut Moabs vernommen, denn es ist sehr stolz, seinen Stolz, seine Anmaßung, seine Hoffart und Herzensüberhebung.
20278JeremiaJer244830Ich kenne, spricht der Herr, sein Prahlen, dass seine Kraft nicht demselben entspricht, und es will mehr zu tun versuchen als es vermag.
20279JeremiaJer244831Darum will ich über Moab wehklagen und über ganz Moab jammern, über die trauernden Männer der Ziegelmauer.
20280JeremiaJer244832Wie ich um Jazer geweint, will ich um dich weinen, Weinberg von Sabama! Deine Ranken gingen über das Meer, reichten an das Meer von Jazer; aber über deine Ernte und deine Weinlese ist der Verwüster hereingebrochen.
20281JeremiaJer244833Weggenommen ist Freude und Frohlocken und vom Lande Moab, den Wein ließ ich verschwinden von der Kelter, nicht stimmt mehr der Traubentreter sein gewohntes Jubellied an.
20282JeremiaJer244834Vom Klagegeschrei Hesebons an bis Eleale und Jasa lassen sie ihre Stimme erschallen, von Segor bis Oronaim, der dreijährigen Kuh, und die Wasser von Nemrin werden verödet sein.
20283JeremiaJer244835Ich vertilge aus Moab, spricht der Herr, die da auf den Höhen opfern und die, welche ihren Göttern räuchern.
20284JeremiaJer244836Darumertönt mein Herz um Moab gleich Trauerflöten, mein Herz ertönt um die Männer der Ziegelmauer gleich Flötengetön; denn mehr unternahm es als es vermochte und darum gingen sie zugrunde.
20285JeremiaJer244837Denn alle Häupter sind kahl geworden und alle Bärte sind geschoren, alle Hände sind gebunden und auf jedem Rücken ist ein Trauergewand.
20286JeremiaJer244838Auf allen Dächern Moabs und in seinen Straßen ist nichts als Klage, denn ich habe Moab zertrümmert gleich einem unnützen Gefäße, spricht der Herr.
20287JeremiaJer244839Wie ist es überwunden und wie wehklagen sie! Wie wendet Moab en Rücken und steht beschämt! Ein Gegenstand des Gelächters und zum Beispiele soll Moab allen seinen Nachbarn ringsum werden.
20288JeremiaJer244840So spricht der Herr: Siehe, wie ein Adler fliegt er daher und breitet seine Flügel aus über Moab hin!
20289JeremiaJer244841Genommen ist Karioth und seine Festen sind erobert und das Herz der Helden von Moab wird an jenem Tage dem Herzen in Kindesnöten gleichen.
20290JeremiaJer244842Und Moab wird aufhören ein Volk zu sein, denn es hat wider den Herrn getrotzt.
20291JeremiaJer244843Grauen, Grube und Schlinge kommen über dich, o Bewohner Moabs! Spricht der Herr!
20292JeremiaJer244844Wer dem Grauen entkommt, wird in die Grube fallen, und wer der Grube entsteigt, wird sich in der Schlinge fangen; denn ich bringe über Moab das Jahr ihrer Heimsuchung, spricht der Herr.
20293JeremiaJer244845Im Schatten von Hesebon machen Halt, die der Schlinge entronnen sind; denn Feuer geht aus von Hesebon und eine Flamme aus Seons Mitte und verzehrt die Seite Moabs und den Scheitel der Söhne des Aufruhrs.
20294JeremiaJer244846Wehe dir, Moab, verloren bist du, Volk des Chamos! Denn deine Söhne werden fortgeführt und deine Töchter in die Gefangenschaft.
20295JeremiaJer244847Doch am Ende der Tage werde ich die Gefangenschaft Moabs wenden, spricht der Herr. Bis hierher das Strafgericht über Moab.
20296JeremiaJer24491Über die Söhne Ammons. So spricht der Herr: Hat denn Israel keine Söhne, oder hat es keine Erben? Warum hat denn Melchom Gad in Besitz genommen und sein Volk sich in dessen Städten niedergelassen?
20297JeremiaJer24492Darum siehe, es kommt die Zeit, spricht der Herr, da ich wider Rabbath der Söhne Ammons Kriegsgeschrei vernehmen lasse, und es soll zu einem Trümmerhaufen zerfallen und seine Tochterstädte sollen niedergebrannt werden und dann wird Israel besitzen, die es besaßen, spricht der Herr.
20298JeremiaJer24493Erhebe Klagegeschrei, Hesebon, denn verwüstet ist Hai! Wehklaget, ihr Töchter Rabbaths, umgürtet euch mit Trauergewand, klaget und laufet hin und her in der Einfriedung! denn Melchom wird gefangen weggeführt, seine Priester und seine Fürsten zumal.
20299JeremiaJer24494Was rühmst du dich der Täler? Dein Tal ist dahin, du verwöhnte Tochter! Die du auf deine Schätze vertrautest und sprachst: Wer sollte an mich kommen?
20300JeremiaJer24495Siehe, ich lasse über dich Schrecken hereinbrechen, spricht der Herr, der Gott der Heerscharen, von allen her, die ringsum dich sind; ihr sollt zerstreut werden, ein jeder aus der andern Augen und niemand soll die Flüchtigen sammeln.
20301JeremiaJer24496Hernach aber will ich die gefangenen Kinder Ammons wieder zurückkehren lassen, spricht der Herr.
20302JeremiaJer24497Über Idumäa. So spricht der Herr der Heerscharen: Ist denn keine Weisheit mehr in Theman? Ist die Klugheit dessen Kindern entschwunden, ist ihre Weisheit schal geworden?
20303JeremiaJer24498Fliehet, wendet euch zur Flucht, steiget in die Schluchten hinab, Bewohner von Dedan! denn ich lasse über Esau Verderben hereinbrechen, die Zeit seiner Heimsuchung.
20304JeremiaJer24499Wenn Weinleser über dich kämen, würden sie keine Nachlese übriglassen; wenn Diebe in der Nacht kämen, raubten sie, bis es ihnen genügte;
20305JeremiaJer244910ich aber will Esau entblößen, seine Verstecke aufdecken, dass er nicht verborgen bleiben kann; verwüstet wird seine Nachkommenschaft samt seinen Brüdern und seinen Nachbarn und niemand bleibt übrig.
20306JeremiaJer244911Lass deine Waisen, ich will sie am Leben erhalten, und deine Witwen mögen auf mich vertrauen!
20307JeremiaJer244912Denn also spricht der Herr: Siehe, denen es nicht zukam, den Kelch zu trinken, diese müssen ihn trinken, und du solltest ungestraft bleiben? Nicht wirst du ungestraft bleiben, sondern du musst trinken!
20308JeremiaJer244913Denn ich habe bei mir geschworen, spricht der Herr: Zur Einöde, zur Schmach, zur Verödung und zum Fluche soll Bosra werden und alle seine Städte zu ewigen Wüsteneien.
20309JeremiaJer244914Eine Kunde habe ich von dem Herrn vernommen und eine Botschaft ist an die Völker gesandt worden: Versammelt euch und ziehet wider dasselbe heran, erheben wir uns zum Kampfe!
20310JeremiaJer244915Denn siehe, ich will dich klein machen unter den Völkern, verächtlich unter den Menschen.
20311JeremiaJer244916Deine Anmaßung und die Hoffart deines Herzens haben dich verführt, der du im Geklüft der Felsen wohnst und nach der Berghöhen Besitz strebst. Aber bautest du auch dein Nest so hoch wie ein Adler, selbst von da stürze ich dich herab, spricht der Herr.
20312JeremiaJer244917Und Idumäa wird eine Wüstenei werden; alle, welche vorüberziehen, werden sich entsetzen und über alle seine Strafen zischen.
20313JeremiaJer244918Wie Sodoma und Gomorrha und ihre Nachbarstädte von Grund aus zerstört worden sind, spricht der Herr, so wird dort niemand wohnen noch ein Menschenkind sich aufhalten.
20314JeremiaJer244919Siehe, einem Löwen gleich stürzt er herauf von des Jordans Pracht zur schönen Feste; denn urplötzlich lasse ich ihn wider dieselbe heranstürmen und wer wird der Auserlesene sein, den ich über sie setze? Denn wer ist mir gleich und wer will mich herausfordern und wer ist der Hirt, der vor mir standhalten könnte?
20315JeremiaJer244920Darum höret den Ratschluss des Herrn, den er über Edom gefasst, und seine Gedanken, die er über die Bewohner von Theman hegt: Wahrlich, die Geringsten der Herde werden sie zu Boden werfen, ja, es sollen über ihnen ihre Wohnungen zusammenstürzen.
20316JeremiaJer244921Vom Krachen ihres Sturzes zittert die Erde, ihrer Stimme Widerhall vernimmt man am roten Meere!
20317JeremiaJer244922Siehe, einen Adler gleich zieht er herauf und fliegt herbei und breitet seine Schwingen über Bosra und es wird das Herz der Helden Idumäas an jenem Tage dem Herzen eines Weibes in Kindesnöten gleichen.
20318JeremiaJer244923Über Damaskus. Zuschanden sind Emath und Arphad geworden, denn unheilvolle Kunde haben sie vernommen; am Meere ist Kümmernis, vor Sorgen kann es nicht ruhen.
20319JeremiaJer244924Mutlos ist Damaskus geworden und hat sich zur Flucht gewandt; Schrecken hat es erfasst, Angst und Schmerzen haben es ergriffen wie eine Gebärende.
20320JeremiaJer244925Wie hat man die preiswürdige Stadt verlassen, die Stadt der Wonne!
20321JeremiaJer244926dann werden ihre Jünglinge auf ihren Straßen fallen und alle Kriegsleute werden an jenem Tage verstummen, spricht der Herr der Heerscharen.
20322JeremiaJer244927Und ich werde Feuer an die Mauern von Damaskus legen, adss es die Paläste Benadads verzehre.
20323JeremiaJer244928Über Kedar und die Reiche von Asor, welche Nabuchodonosor, der König von Babylon, schlug. So spricht der Herr: Auf und zieht heran gegen Kedar und verwüstet die Söhne des Aufganges!
20324JeremiaJer244929Ihre Zelte und ihre Helden sollen sie wegnehmen, ihre Decken, all ihr Geräte und ihre Kamele sich holen und über sie rufen: Schrecken ringsumher.
20325JeremiaJer244930Fliehet, eilet von dannen, berget euch in den Schluchten, ihr Bewohner von Asor! Spricht der Herr, denn Nabuchodonosor, der König von Babylon, hat einen Ratschluss wider euch gefasst und wider euch Anschläge ersonnen.
20326JeremiaJer244931Auf, ziehet heran gegen ein sich der Ruhe erfreuendes Volk, das in Sicherheit wohnt, spricht der Herr; weder Tür noch Riegel haben sie, abgesondert wohnen sie!
20327JeremiaJer244932Ihre Kamele sollen ein Raub werden und die Menge ihres Viehes eine Beute und ich will sie in alle Winde zerstreuen, die geschorenes Haar haben, und von allen Seiten her will ich Verderben über sie bringen, spricht der Herr.
20328JeremiaJer244933Und Asor soll zur Wohnung der Drachen werden, eine Wüstenei auf immer; nicht soll daselbst ein Mensch weilen noch ein Menschenkind darin wohnen.
20329JeremiaJer244934Wort des Herrn, das an den Propheten Jeremias erging wider Älam, im Anfange der Herrschaft Sedekias, des Königs von Juda, also lautend:
20330JeremiaJer244935So spricht der Herr der Heerscharen: Siehe, ich will den Bogen Älams zerbrechen und60seine höcste Stärke
20331JeremiaJer244936und ich will über Älam die vier Winde hereinbrechen lassen von den vier Enden des Himmels und sie in alle diese Winde zerstreuen, und es soll kein Volk sein, wohin die Flüchtlinge Älams nicht kommen.
20332JeremiaJer244937Ich will Älam erbeben machen vor seinen Feinden und vor denen, die ihm nach dem Leben trachten, und ich will Unglück über sie bringen, meinen grimmigen Zorn, spricht der Herr, und hinter ihnen das Schwert hersenden, bis ich sie vernichtet.
20333JeremiaJer244938Ich will meinen Thron in Älam aufrichten und daraus Könige und Fürsten vertilgen, spricht der Herr.
20334JeremiaJer244939Doch in der Folge der Tage werde ich die Gefangenen Älams wieder zurückführen, spricht der Herr.
20335JeremiaJer24501Wort, welches der Herr über Babylon und über das Land der Chaldäer durch den Propheten Jeremias gesprochen.
20336JeremiaJer24502Verkündet es unter den Völkern und lasset es hören, richtet ein Panier auf, machet es kund, verhehlet es nicht, sprechet: Erobert ist Babylon, zuschanden geworden Bel, besiegt Merodach, zuschanden geworden sind seine Bildsäulen, überwunden seine Götzen!
20337JeremiaJer24503Denn es ist ein Volk wider sie heraufgezogen von Mitternacht her, ihr Land zur Wüstenei zu machen und niemand wird mehr darin wohnen, weder Mensch noch Vieh; sie sind geflohen und fortgezogen.
20338JeremiaJer24504In jenen Tagen und in jener Zeit, spricht der Herr, werden die Kinder Israel kommen, zusammen mit den Kindern Juda; weinend werden sie eilends daherkommen und den Herrn, ihren Gott, suchen.
20339JeremiaJer24505Um den Weg nach Sion werden sie fragen, dorthin ist ihr Angesicht gewendet; sie kommen und schließen sich an den Herrn an zum ewigen Bunde, der durch kein Vergessen schwinden wird.
20340JeremiaJer24506Eine verirrte Herde ist mein Volk geworden, ihre Hirten führten sie irre und ließen sie umherschweifen in den Bergen; von Berg zu Hügel liefen sie, vergaßen ihres Lagerplatzes.
20341JeremiaJer24507Alle, die auf sie Trafen, verschlangen sie und ihre Feinde sprachen: Wir tun nicht unrecht, dafür, dass sie wider den Herrn, die Zierde der Gerechtigkeit, gesündigt, wider den Herrn, die Hoffnung ihrer Väter.
20342JeremiaJer24508Eilet hinweg aus der Mitte von Babylon, verlasset das Land der Chaldäer und seid wie Böcke vor der Herde her!
20343JeremiaJer24509Denn sehet, ich lasse wider Babylon eine Schar gewaltiger Völker aus dem Lande von Mitternacht her aufstehen und heranziehen, diese werden sich wider dasselbe aufstellen und es alsbald einnehmen; ihre Pfeile sind wie die eines mordlustigen Helden, von denen keiner, ohne zu treffen, zurückkehrt.
20344JeremiaJer245010Chaldäa wird zur Beute werden; alle, die es plündern, werden vollauf haben, spricht der Herr.
20345JeremiaJer245011Ja, ihr frohlocket und prahlet, ihr Räuber meines Erbes; ja, ihr seid ausgelassen wie Kälber im Grase und brüllt wie Stiere.
20346JeremiaJer245012Eure Mutter wird gänzlich zuschanden in den Staub getreten ist eure Gebärerin; sehet, sie wird die mindeste unter den Völkern sein, verlassen, unzugänglich und verdorrt.
20347JeremiaJer245013Ob des Zornes des Herrn wird sie nicht bewohnt werden, sondern völlig wüste sein; jeder, der an Babylon vorüberzieht, wird sich entsetzen und über alle ihre Wunden zischen.
20348JeremiaJer245014Stellet euch wider Babylon ringsum auf, alle ihr Bogenschützen! greifet es an, sparet die Geschosse nicht, denn es hat wider den Herrn gesündigt.
20349JeremiaJer245015Erhebet wider dasselbe Feldgeschrei! Überall hat es sich ergeben. Gefallen sind seine Grundfesten, niedergebrochen seine Mauern, denn es ist des Herrn Rache. Rächet euch an ihm; wie es getan, so tuet ihm!
20350JeremiaJer245016Rottet aus den Sämann aus Babylon und den, der die Sichel zur Zeit der Ernte führt! Vor dem Schwerte der taube wird sich ein jeder zu seinem Volke wenden und werden alle in ihr Land fliehen.
20351JeremiaJer245017Eine zerstreute Herde ist Israel, Löwen verscheuchten es. Zuerst hat es der König von Assur verschlungen und nun zuletzt hat Nabuchodonosor, der König von Babylon, seine Knochen zernagt.
20352JeremiaJer245018Darum spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels, also: Siehe, ich will den König von Babylon und sein Land heimsuchen, wie ich den König von Assur heimgesucht habe.
20353JeremiaJer245019Und ich will Israel in seine Heimat zurückführen, dass es auf dem Karmel und in Basan weide und sich auf dem Gebirge Ephraim und Gilead sättige.
20354JeremiaJer245020In jenen Tagen und zu jener Zeit, spricht der Herr, wird man die Verschuldungen Israels suchen und es wird keine mehr da sein, und die Sünden Judas und es wird sich keine finden; denn ich werde sie denen, die ich übrig lasse, vergeben.
20355JeremiaJer245021Ziehe heran wider das Land der Zwingherrn und suche seine Bewohner heim, vertilge und töte hinter ihnen her, spricht der Herr, und tue alles, was ich dir geboten habe.
20356JeremiaJer245022Kriegsgetümmel im Lande und große Verheerung!
20357JeremiaJer245023Wie ist ihr Hammer der ganzen Erde zerbrochen und zerschlagen, wie ist Babylon unter den Völkern in eine Wüstenei verwandelt!
20358JeremiaJer245024Ich habe dir Schlingen gelegt und du hast dich in ihnen gefangen, Babylon! Ohne dass du es dich versahest, wurdest du ertappt und ergriffen; denn du hattest den Herrn herausgefordert.
20359JeremiaJer245025Der Herr hat seine Rüstkammer geöffnet und die Werkzeuge seines Zornes hervorgeholt, denn der Herr, der Gott der Heerscharen, hat ein Werk im Lande der Chaldäer.
20360JeremiaJer245026Kommet heran über das Land, ihr von den äußersten Grenzen, gebet Raum, auf dass sie ausziehen, die es zertreten sollen; räumet die Steine aus dem Wege und sammelt sie in Haufen, mordet es und lasset nichts drin übrig!
20361JeremiaJer245027Werfel alle seine Helden nieder, sie müssen hinuntersteigen zur Schlachtbank. Wehe ihnen! Denn ihr Tag ist gekommen, die Zeit ihrer Heimsuchung.
20362JeremiaJer245028Horch! Flüchtige und Entronnene aus dem Lande Babylon, um in Sion die Rache des Herrn, unseres Gottes, zu verkünden, die Rache für seinen Tempel.
20363JeremiaJer245029Rufet gar viele wider Babylon herbei, alle, die den Bogen spannen; stellet euch ringsum daselbst auf, dass niemand entrinne; vergeltet ihm nach seinen Werken, nach allem, was er getan, tuet ihm; denn es hat sich wider den Herrn erhoben, wider den Heiligen Israels!
20364JeremiaJer245030Darum sollen seine Jünglinge auf seinen Straßen fallen und alle seine Kriegsleute sollen an jenem Tage verstummen, spricht der Herr.
20365JeremiaJer245031Siehe, ich will an dich, du Übermütiger! spricht der Herr, der Gott der Heerscharen, denn dein Tag ist gekommen, die Zeit deiner Heimsuchung.
20366JeremiaJer245032Nun soll der Hochmütige zu Falle kommen und stürzen und niemand wird ihn aufrichten und ich will Feuer in seinen Städten anzünden, das alles in der Runde verzehren soll.
20367JeremiaJer245033So spricht der Herr der Heerscharen: Gewalt leiden die Söhne Israel und die Söhne Juda zumal; alle, die sie gefangen weggeführt, halten sie fest und wollen sie nicht loslassen.
20368JeremiaJer245034Doch ihr Erlöser ist stark, Herr der Heerscharen ist sein Name; er wird ihre Sache führen, um das Land in Schrecken zu setzen, zittern zu machen die Bewohner von Babylon.
20369JeremiaJer245035Auf, Schwert, über die Chaldäer, spricht der Herr, und über die Bewohner von Babylon und über seine Fürsten und seine Weisen!
20370JeremiaJer245036Auf, Schwert, über seine Wahrsager, dass sie zu Toren werden; auf, Schwert, über seine Helden, dass sie verzagen!
20371JeremiaJer245037Auf, Schwert, über seine Rosse und über seine Wagen und über alles Volk, das in seiner Mitte ist, dass sie wie Weiber werden; auf, Schwert, über ihre Schätze, dass sie geplündert werden!
20372JeremiaJer245038Auf, Trockenheit, über ihre Wasser, dass sie versiegen! Denn ein Land der Götzenbilder ist es und in den Scheusalen suchen sie ihren Ruhm.
20373JeremiaJer245039Darum sollen Drachen und Waldteufel60darin hausen, Strauße sollen darin wohnen und nimmermehr soll es wieder bewohnt noch wieder aufgebaut werden von Geschlecht zu Geschlecht.
20374JeremiaJer245040Wie der Herr Sodoma und Gomorrha und deren Nachbarstädte zerstört hat, spricht der Herr, so wird daselbst niemand wohnen und kein Menschenkind sich aufhalten.
20375JeremiaJer245041Siehe, ein Volk kommt von Mitternacht her und ein großes Geschlecht und viele Könige werden sich von den Enden der Erde erheben.
20376JeremiaJer245042Bogen und Schild führen sie, sie sind grausam und ohne Erbarmen, ihre Stimme ist wie Meeresbrausen und sie reiten auf Rossen, wie Helden gerüstet zum Kampfe wider dich, Tochter Babylon!
20377JeremiaJer245043Es hört der König von Babylon die Kunde von ihnen und es erlahmen ihm die Hände vor Angst, Bangen ergreift ihn, Schmerz, gleich einer Gebärenden.
20378JeremiaJer245044Siehe, einem Löwen gleich kommt er herauf aus der Pracht des Jordans zur schönen Feste; denn eilends will ich ihn gegen dieselbe heranziehen lassen, und wer ist der Auserlesene, den ich über dieselbe setzen werde? Denn wer ist mir gleich und wer will mich herausfordern? Und wer ist der Hirt, der vor mir standhielte?
20379JeremiaJer245045Darum vernehmet den Ratschluss des Herrn, den er wider Babylon gefasst, und seine Gedanken, die er über das Land der Chaldäer beschlossen: Wahrlich, die Knaben der Herde sollen sie zu Boden werfen, wahrlich, ihre Wohnung soll verwüstet werden mit ihnen!
20380JeremiaJer245046Von dem Rufe, dass Babylon eingenommen ist, erzittert die Erde und Wehegeschrei wird unter den Völkern vernommen.
20381JeremiaJer24511So spricht der Herr: Siehe, ich erwecke wider Babylon und wider dessen Bewohner, die ihr Herz gegen mich erhoben, gleichsam todbringenden Wind.
20382JeremiaJer24512Und ich will Worfler über Babylon senden, dass sie es worfeln und sein Land verwüsten; ja, sie kommen über dasselbe von allen Seiten am Tage seines Unheils.
20383JeremiaJer24513Nicht spanne der Schütze seinen Bogen und der Gepanzerte erhebe sich nicht! Schonet seiner Jünglinge nicht, tötet seine ganze Heeresmacht!
20384JeremiaJer24514Da fallen sie erschlagen im Lande der Chaldäer und zum Tode verwundet auf dessen Fluren.
20385JeremiaJer24515Denn nicht ward Israel und Juda von seinem Gott, dem Herrn der Heerscharen, als Witwe verlassen, ihr Land aber ist voll von Verschuldung wider den Heiligen Israels.
20386JeremiaJer24516Fliehet aus Babylons Mitte und ein jeder rette sein Leben; schweiget nicht zu ihrer Bosheit! denn eine Zeit der Rache ist es für den Herrn, er übt Vergeltung an ihm.
20387JeremiaJer24517Ein goldener Becher war Babylon in der Hand des Herrn, der die ganze Erde berauschte; von seinem Weine tranken die Völker und darum rasten sie.
20388JeremiaJer24518Plötzlich ist Babylon gefallen und zerschmettert; heulet über dasselbe, holet Balsam für seinen Schmerz, ob es etwa möchte geheilt werden.
20389JeremiaJer24519„Wir wollten Babylon heilen, aber es ist nicht heil geworden; so lasset uns es verlassen und ein jeder in sein Land gehen! Denn bis zum Himmel reicht sein Strafgericht und ragt bis zu den Wolken.
20390JeremiaJer245110Der Herr hat unsere Gerechtigkeit ans Licht gebracht; kommet, lasset uns in Sion das Werk des Herrn, unsers Gottes, verkünden!“
20391JeremiaJer245111Schärfet die Pfeile, füllet die Köcher! der Herr hat den Geist der Könige der Meder erweckt und wider Babylon steht sein Sinn, es zu verderben; denn Rache des Herrn ist es, Rache für seinen Tempel.
20392JeremiaJer245112Gegen Babylons Mauern richtet ein Panier auf, verstärket die Bewachung, stellet Wächter auf, bereitet Hinterhalt! denn der Herr hat es beschlossen und führt aus, was er wider die Bewohner von Babylon geredet hat.
20393JeremiaJer245113Die du an großen Wassern wohnst, reich an Schätzen, es ist dein Ende gekommen, das Maß deiner Vernichtung ist voll.
20394JeremiaJer245114Der Herr der Heerscharen hat bei sich geschworen: Da ich dich mit Menschen fülle wie mit Heuschrecken, soll man das Kelterlied über dich anstimmen.
20395JeremiaJer245115Der die Erde geschaffen durch seine Macht, den Erdkreis gegründet hat durch seine Weisheit und den Himmel ausgespannt in seiner Einsicht.
20396JeremiaJer245116Wenn er seinen Donner erschallen lässt, sammeln sich die Wasser unter dem Himmel; er lässt die Wolken vom Ende der Erde aufsteigen, schafft Blitze zum Regen und führt den Wind hervor aus seinen Schatzkammern.
20397JeremiaJer245117Alle Menschen sind Toren ohne Weisheit und alle Künstler werden beschämt in ihren geschnitzten Bildern; denn Trug ist, was sie gießen, und es ist kein Atem drin.
20398JeremiaJer245118Nichtig sind sie und Werke der Verspottung würdig, zur Zeit ihrer Heimsuchung gehen sie zugrunde.
20399JeremiaJer245119Aber nicht gleicht diesen der, welcher Jakobs Anteil ist; denn der Schöpfer des Alls ist er und Israel ist das Zepter seines Erbes, Herr der Heerscharen ist sein Name.
20400JeremiaJer245120Ein Zerschmetterer bist du mir von Kriegswaffen und ich werde durch dich Völker zermalmen und durch dich Reiche vernichten;
20401JeremiaJer245121ich zermalme durch dich Ross und Reiter, zermalme durch dich den Wagen und seinen Lenker;
20402JeremiaJer245122ich zermalme durch dich Mann und Weib, ich zermalme durch dich alt und jung, ich zermalme durch dich Jüngling und Jungfrau;
20403JeremiaJer245123ich zermalme durch dich Hirt und Herde, ich zermalme durch dich Ackersmann und Gespann, ich zermalme durch dich Fürsten und Statthalter.
20404JeremiaJer245124Und ich will Babylon und allen Bewohnern Chaldäas all das Böse vergelten, das sie vor euern Augen an Sion geübt haben, spricht der Herr.
20405JeremiaJer245125Siehe, ich will an dich, du Berg des Verderbens! spricht der Herr, der du Verderben bringst über die ganze Erde; ich will meine Hand über dich ausstrecken und dich hinabwälzen von den Felsen und dich zu einem Berge der Verbrennung machen.
20406JeremiaJer245126Und nimmer wird man von dir Steine nehmen als Ecksteine und Grundsteine, sondern auf ewig sollst du zerstört sein, spricht der Herr.
20407JeremiaJer245127Richtet ein Panier auf auf Erden, stoßet in die Posaune unter den Völkern, weihet die Völker gegen Babylon, rufet wider dasselbe die Könige von Ararat, Menni und Askenez auf, stellet dawider Taphsar auf, lasset Rosse heranziehen wie borstige Heuschrecken!
20408JeremiaJer245128Weihet gegen Babylon die Völker, die Könige Mediens, dessen Fürsten und all seine Statthalter und das ganze Land seiner Herrschaft!
20409JeremiaJer245129Da erbebt die Erde und zittert, denn es erfüllen sich wider Babylon die Ratschlüsse des Herrn, das Land Babylons wüste und unbewohnt zu machen.
20410JeremiaJer245130Abgelassen haben die Helden Babylons zu kämpfen und halten sich still in ihren Schutzwehren, dahin ist ihre Stärke und sie sind zu Weibern geworden, ihre Häuser sind verbrannt, ihre Riegel zerbrochen.
20411JeremiaJer245131Ein Läufer begegnet dem andern, ein Bote dem andern, um dem König von Babylon zu verkünden, dass seine Stadt von einem Ende zum andern erobert ist,
20412JeremiaJer245132dass die Furten besetzt sind, das Moor mit Feuer ausgebrannt ist und die Kriegsleute in Verwirrung gebracht sind.
20413JeremiaJer245133Denn so spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Die Tochter Babylon ist wie eine Tenne zur Zeit, wo darauf gedroschen wird; noch kurze Zeit, so kommt die Zeit ihrer Ernte.
20414JeremiaJer245134Gefressen, verschlungen hat mich Nabuchodonosor, der König von Babylon, hat aus mir ein leeres Gefäß gemacht, mich verschlungen wie ein Drache, seinen Bauch mit meinen Leckerbissen gefüllt und mich fortgestoßen.
20415JeremiaJer245135Dies wider mich begangene Unrecht und mein Fleisch komme über Babylon! spricht die Bewohnerschaft Sions, und mein Blut komme über die Bewohner Chaldäas! Spricht Jerusalem.
20416JeremiaJer245136Darum spricht der Herr also: Siehe, ich will deine Sache führen und deine Rahe übernehmen und will ihr Meer zur Wüste machen und ihre Wasserquellen versiegen lassen.
20417JeremiaJer245137Und Babylon soll zu einem Trümmerhaufen werden, zur Wohnung der Drachen, zum Gegenstande des Entsetzens und des Zischens, weil es keine Bewohner hat.
20418JeremiaJer245138Wie die Löwen brüllen sie allesamt, schütteln die Mähnen wie junge Leuen.
20419JeremiaJer245139Wenn sie erhitzt sind, will ich ihnen zu trinken geben und sie berauschen, dass sie betäubt werden und in ewigen Schlaf sinken und nicht mehr wieder aufstehen, spricht der Herr.
20420JeremiaJer245140Wie Lämmer werde ich sie zur Schlachtbank führen, wie die Widder samt den Böcken.
20421JeremiaJer245141Wie ist doch Sesach erobert und eingenommen der Ruhm der ganzen Erde! Wie ist doch Babylon zum Gegenstand des Entsetzens geworden unter den Völkern!
20422JeremiaJer245142Über Babylon ist das Meer heraufgestiegen, von der Menge seiner Fluten ward es bedeckt.
20423JeremiaJer245143Seine Städte sind zum Gegenstande des Entsetzens geworden; zum unbewohnten wüsten Lande, zum Lande, in dem niemand wohnt und durch das kein Menschenkind zieht.
20424JeremiaJer245144Auch den Bel zu Babylon werde ich heimsuchen und aus seinem Rachen reißen, was er verschlungen hat, und die Völker sollen nicht mehr zu ihm hinströmen und auch die Mauer Babylons wird fallen!
20425JeremiaJer245145Ziehet fort aus seiner Mitte, mein Volk! dass ein jeder sein Leben rette vor dem grimmen Zorne des Herrn.
20426JeremiaJer245146Und euer Herz werde ja nicht zaghaft, dass ihr euch fürchten solltet vor der Kunde, die sich im Lande verbreitet, wenn in einem Jahre eine Kunde kommt und im andern Jahre eine andere und die Gewalttat im Lande herrscht und ein Herrscher sich gegen den andern erhebt.
20427JeremiaJer245147Darum sehet, es kommt die Zeit, da werde ich die Götzen Babylons heimsuchen und sein ganzes Land wir zuschanden werden und alle seine Erschlagenen werden in seiner Mitte fallen.
20428JeremiaJer245148Dann werden über Babylon Himmel und Erde und alles, was drin ist, frohlocken; denn von Mitternacht her brechen über sie Verwüster herein, spricht der Herr.
20429JeremiaJer245149Und wie Babylon Ursache war, dass in Israel Erschlagene fielen, so sollen auch Erschlagene von Babylon im ganzen Lande fallen.
20430JeremiaJer245150Ihr dem Schwerte Entronnenen, ziehet hin, bleibet nicht stehen! Gedenket aus der Ferne des Herrn und Jerusalem sei eures Herzens Anliegen!
20431JeremiaJer245151Wir wurden beschämt, denn wir vernahmen Schimpf, Schmach bedeckte unser Angesicht, denn Fremde sind über das Heiligtum des Hauses des Herrn gekommen.
20432JeremiaJer245152Darum siehe, es kommt die Zeit, spricht der Herr, da ich seine Götzenbilder heimsuchen werde und in seinem ganzen Lande sollen Verwundete stöhnen.
20433JeremiaJer245153Wenn auch Babylon gen Himmel emporstiege und seine Macht hoch oben befestigte, so kämen doch von mir Verwüster über dasselbe, spricht der Herr.
20434JeremiaJer245154Horch, Klagegeschrei von Babylon her und große Zerschmetterung aus dem Lande der Chaldäer,
20435JeremiaJer245155denn der Herr verwüstet Babylon und tilgt aus ihm das laute Getöse; es brausen seine Fluten großen Wassers gleich, laut hallt das Getöse ihres Rufens;
20436JeremiaJer245156denn es kommt über dasselbe, das ist über Babylon, der Verwüster und gefangen werden seine Helden und deren Bogen werden kraftlos; denn ein mächtiger Rächer ist der Herr, der sicherlich Vergeltung üben wird.
20437JeremiaJer245157Und ich werde ihre Fürsten trunken machen und ihre Weisen und ihre Statthalter und ihre Vornehmen und ihre Helden, dass sie in ewigen Schlaf sinken und nicht mehr wiedererwachen, spricht der König, Herr der Heerscharen ist sein Name.
20438JeremiaJer245158So spricht der Herr der Heerscharen: Die Mauer Babylons, die sehr weite,70soll geschleift werden, ihre hohen Tore sollen in Brand gesteckt werden; Völker haben sich für nichts gemüht, die Mühe von Nationen geht in Feuer auf.
20439JeremiaJer245159Wort, welches der Prophet Jeremias dem Sarajas, dem Sohne Nerias, des Sohnes Maasias, gebot, als er mit dem Könige Sedekias nach Babylon zog im vierten Jahre der Herrschaft desselben; Sarajas aber war das Haupt der Gesandtschaft.
20440JeremiaJer245160Jeremias schrieb alles Unheil, das über Babylon kommen sollte, in ein Buch, alle diese Worte, welche gegen Babylon geschrieben sind.
20441JeremiaJer245161Und Jeremias sprach zu Sarajas: Wenn du nach Babylon kommst, so habe acht und lies alle diese Worte
20442JeremiaJer245162und sprich: Herr! du hast wider diesen Ort gedroht, ihn zu vertilgen, so dass kein Bewohner ehr darin sein soll, weder Mensch noch Vieh, und dass er auf ewig eine Wüstenei werde.
20443JeremiaJer245163Und wenn du dieses Buch zu Ende gelesen, so binde einen Stein daran und wirf es mitten in den Euphrat
20444JeremiaJer245164und sprich: So wird Babylon versinken und nicht wieder emporkommen aus dem Unheil, das ich über dasselbe bringe, und es soll untergehen! Bis hierher die Worte Jeremias.
20445JeremiaJer24521Einundzwanzig Jahre war Sedekias alt, als er König ward, und elf Jahre herrschte er in Jerusalem; der Name seiner Mutter war Amital, einer Tochter Jeremias von Lobna.
20446JeremiaJer24522Er tat, was böse war in den Augen des Herrn, ganz wie es Joakim getan hatte.
20447JeremiaJer24523Denn der Herr war wider Jerusalem und wider Juda erzürnt, bis er sie von seinem Angesichte verwarf, und Sedekias fiel von dem Könige von Babylon ab.
20448JeremiaJer24524Da begab es sich im neunten Jahre seiner Herrschaft, im zehnten Monat, am zehnten des Monats, dass Nabuchodonosor, der König von Babylon, mit seinem ganzen Heere wider Jerusalem heranrückte und die Stadt belagerte und einen Wall gegen sie ringsum baute.
20449JeremiaJer24525So wurde die Stadt bis in das elfte Jahr des Königs Sedekias belagert.
20450JeremiaJer24526Im vierten Monat aber, am neunten des Monats, nahm die Hungersnot überhand in der Stadt und das Volk des Landes fand kein Brot mehr.
20451JeremiaJer24527Da ward die Stadt erbrochen und alle ihre Kriegsleute flohen und zogen es Nachts aus der Stadt durch den Torweg, der zwischen den beiden Mauern zum Garten des Königs führt (während die Chaldäer rings um die Stadt lagen), und zogen weiter in der Richtung zur Wüste hin.
20452JeremiaJer24528Doch eine Heeresabteilung der Chaldäer setzte dem Könige nach; diese erreichten Sedekias in der Wüste, die bei Jericho liegt, und alle seine Begleiter zerstreuten sich und verließen ihn.
20453JeremiaJer24529Als sie nun den König gefangen genommen hatten, führten sie ihn vor den König von Babylon nach Reblatha, in der Landschaft Emath, und dieser sprach das Urteil über ihn.
20454JeremiaJer245210So ließ der König von Babylon denn die Söhne Sedekias vor dessen Augen töten und ebenso ließ er alle Fürsten von Juda in Rebltha töten.
20455JeremiaJer245211Alsdann ließ der König von Babylon Sedekias blenden und in Ketten werfen und führte ihn nach Babylon und setzte ihn ins Gefängnis bis zum Tage seines Todes.
20456JeremiaJer245212Im fünften Monat aber, am zehnten des Monats, es war das neunzehnte Jahr Nabuchodonosors, des Königs von Babylon, kam Nabuzardan, der Anführer der Leibwache, der des Königs von Babylon vertrautester Diener war, nach Jerusalem
20457JeremiaJer245213und brannte das Haus des Herrn und das Haus des Königs und alle Häuser von Jerusalem nieder und legte Feuer an alle großen Häuser.
20458JeremiaJer245214Die ganze Mauer rings um Jerusalem riss das gesamte Heer der Chaldäer nieder, das bei dem Anführer der Leibwache war.
20459JeremiaJer245215Einige von den Armen des Volkes aber und von dem übrigen Volke, das in der Stadt zurückgeblieben war, und von den Flüchtlingen, die zum Könige von Babylon übergegangen waren, und den Rest der Volksmenge führte Nabuzardan, der Anführer der Leibwache, gefangen hinweg.
20460JeremiaJer245216Doch von den Ärmsten des Landes ließ Nabuzardan, der Anführer der Leibwache, einige als Winzer und Ackerleute zurück.
20461JeremiaJer245217Auch zerbrachen die Chaldäer die ehernen Säulen, welche am Hause de Herrn waren, und die Gestelle und das eherne Meer, das im Hause des Herrn war, und führten alles Erz davon weg nach Babylon.
20462JeremiaJer245218Die Töpfe und die Schaufeln, die Musikinstrumente, die Schalen und Mörser und alle ehernen Gefäße, die im Gottesdienste gebraucht wurden, nahmen sie;
20463JeremiaJer245219dazu die Krüge, Weihrauchfässer, Kannen und Becken und Leuchter und Mörser und Becher, alles, was nur von Gold und Silber war, nahm der Anführer der Leibwache weg;
20464JeremiaJer245220auch die zwei Säulen, das eine Meer und die zwölf ehernen Rinder, welche darunter waren, samt den Gestellen, welche der König Salomon für das Haus des Herrn gemacht; das Erz aller dieser Gefäße war nicht zu wägen.
20465JeremiaJer245221Jede der Säulen aber war achtzehn Ellen hoch, ein Faden von zwölf Ellen umspannte sie und ihre Dicke war vier Finger, inwendig aber war sie hohl.
20466JeremiaJer245222Ein Knauf von Erz war auf jeder, fünf Ellen hoch, und Netzwerk und Granatäpfel waren am Kranze ringsum, alles war von Erz; und ebenso war es an der anderen Säule und ihren Granatäpfeln.
20467JeremiaJer245223Der Granatäpfel, die herabhingen, waren sechsundneunzig, aller Granatäpfel waren hundert an dem Netzwerk ringsum.
20468JeremiaJer245224Und der Anführer der Leibwache nahm Sarajas, den obersten Priester, und Sophonias, den zweiten Priester, und die drei Türhüter.
20469JeremiaJer245225dazu nahm er aus der Stadt einen Kämmerer, der über die Kriegsleute gesetzt war, und sieben Männer von denen, welche des Königs nächste Diener waren und in der Stadt betroffen wurden, und den obersten Schreiber des Heeres, der die jungen Krieger prüfte, und sechzig Männer von der Landesbevölkerung, die in der Stadt betroffen wurden;
20470JeremiaJer245226diese nahm Nabuzardan, der Anführer der Leibwache, und führte sie zu dem Könige von Babylon nach Reblatha.
20471JeremiaJer245227Der König von Babylon aber erschlug sie und tötete sie zu Rebltha im Lande Emath und Juda ward aus seinem Lande weggeführt.
20472JeremiaJer245228Dies ist das Volk, welches Nabuchodonosor weggeführt: Im siebenten Jahre dreitausend und dreiundzwanzig Juden,
20473JeremiaJer245229im achtzehnten Jahre Nabuchodonosors aus Jerusalem achthundert zweiunddreißig Seelen;
20474JeremiaJer245230im dreiundzwanzigsten Jahre Nabuchodonosors führte Nabuzardan, der Anführer der Leibwache, siebenhundert fünfundvierzig Juden hinweg; in allem also viertausend sechshundert Seelen.
20475JeremiaJer245231Und es geschah im siebenunddreißigsten Jahre nach der Wegführung Joachins, des Königs von Juda, im zwölften Monate, am fünfundzwanzigsten des Monats, erhob Evilmerodach, der König von Babylon, im ersten Jahre seiner Herrschaft das Haupt Joachins, des Königs von Juda, führte ihn aus dem Gefängnis heraus,
20476JeremiaJer245232redete freundlich mit ihm und setzte seinen Stuhl über die Stühle der Könige, welche bei ihm in Babylon waren.
20477JeremiaJer245233Und er ließ ihn seine Gefängniskleider ablegen und jener aß vor ihm beständig alle Tage seines Lebens.
20478JeremiaJer245234Und sein Unterhalt, der beständige Lebensunterhalt, ward ihm vom König von Babylon gegeben, für jeden Tag festgesetzt, bis zum Tage seines Todes, alle Tage seines Lebens.
20479KlageliederKla2511 Wie sitzt so einsam die Stadt,
20480KlageliederKla2511einst an Volk so reich; wie eine Witwe ist die Gebieterin der Völker geworden, die Fürstin unter den Ländern ist dienstbar geworden!
20481KlageliederKla2512 Sie weint des Nachts ohne Aufhören und ihre Tränen fließen über ihre Wangen; keiner von allen ihren Lieben tröstet sie, alle ihre Freunde haben sie verschmäht und sind ihr zu Feinden geworden.
20482KlageliederKla2513 Fortgezogen ist Juda vor dem Drucke und der harten Dienstbarkeit; er weilt unter den Völkern und findet keine Ruhestatt; alle ihre Verfolger ergriffen sie mitten in ihren Ängsten.
20483KlageliederKla2514 Die Wege nach Sion trauern, weil niemand zu dem Feste wallt; alle ihre Tore sind zerstört; ihre Priester seufzen, ihre Jungfrauen härmen sich ab und sie selbst ist von Gram überwältigt.
20484KlageliederKla2515 Ihre Feinde sind ihre Beherrscher und ihre Widersacher sind reich geworden, denn der Herr hat wider sie gesprochen ob der Menge ihrer Verschuldungen; ihre Kindlein wurden in die Gefangenschaft weggeführt vor dem Dränger her.
20485KlageliederKla2516 Gewichen ist von der Tochter Sion all ihre Herrlichkeit; ihre Fürsten sind Widdern gleich geworden, die keine Weide finden, und gehen kraftlos vor dem Verfolger her.
20486KlageliederKla2517 Jerusalem gedenkt der Tage ihres Elendes und des Dahinschwindens aller ihrer Lust, die sie in den Tagen der Vorzeit gehabt, als ihr Volk durch Feindes Hand fiel und kein Helfer kam; es sehen sie ihre Feinde und spotten ihrer Sabbate.
20487KlageliederKla2518 In schwere Sünde ist Jerusalem gestürzt, darum ist sie unstet geworden; alle, die sie hochehrten, achteten sie gering, da sie ihre Schmach schauten, und sie selbst wendet sich seufzend ab.
20488KlageliederKla2519 Ihr Schmutz klebt an ihren Füßen, sie bedachte ihr Ende nicht, gewaltsam ist sie gestürzt und hat keinen Tröster. Schaue, Herr! meine Drangsal, denn der Feind erhebt sich stolz.
20489KlageliederKla25110 Der Feind streckte seine Hand aus nach allem, was ihre Lust war; ja, sie sieht die Heiden in ihr Heiligtum eingedrungen, von denen du geboten, sie sollten nicht in deine Gemeinde kommen.
20490KlageliederKla25111 All ihr Volk seufzt nach Brot suchend; sie geben alle ihre Kleinodien um Speise, ihre Seele zu laben. O siehe, Herr! und schaue, wie missachtet ich geworden bin!
20491KlageliederKla25112 O ihr alle, die ihr des Weges vorüberzieht, schauet und sehet, ob ein Schmerz dem meinen gleich ist; denn der Herr hat Weinlese an mir gehalten, wie er gesprochen am Tage seines grimmigen Zornes.
20492KlageliederKla25113 Nieder aus der Höhe entsandte er Feuer in mein Gebein und züchtigte mich; er breitete ein Netz aus vor meinen Füßen und stieß mich zurück, machte mich alles Trostes bar und immerdar vor Gram dahinsiechend.
20493KlageliederKla25114 Ohne abzulassen drückt mich meiner Sünden Joch nieder, durch seine Hand sind sie ineinander geflochten und auf meinen Hals gelegt; meine Kraft ist gebrochen, der Herr hat mich einer Hand preisgegeben, gegen die ich nicht standhalten kann.
20494KlageliederKla25115 Hinweggenommen hat der Herr alle meine Helden aus meiner Mitte, hat ein Fest wider mich ausgerufen, meine Auserlesenen zu vertilgen; die Kelter hat der Herr getreten über der Jungfrau, der Tochter Juda.
20495KlageliederKla25116 Darum weine ich und mein Auge zerfließt in Tränen, denn fern von mir ist der Tröster, der mein Herz erquicke; verloren sind meine Kinder, denn der Feind hat obgesiegt.
20496KlageliederKla25117 Sion breitet ihre Hände aus, aber niemand ist, der sie tröste; entboten hat der Herr wider Jakob dessen Feinde rings um ihn her, Jerusalem ist unter ihnen einer vom Blutgang Befleckten gleich geworden.
20497KlageliederKla25118 Gerecht ist der Herr, den ich reizte seinen Mund zum Zorn; höret es doch, all ihr Völker! und schauet meinen Schmerz; meine Jungfrauen und meine Jünglinge sind in die Gefangenschaft fortgezogen.
20498KlageliederKla25119 Ich rief nach meinen Freunden, doch sie täuschten mich; meine Priester und meine Ältesten sind verschmachtet in der Stadt, als sie sich Speise suchten, ihre Seelen zu erquicken.
20499KlageliederKla25120 Siehe, o Herr! wie ich geängstigt bin, mein Innerstes ist verstört, mein Herz kehrt sich um in mir, denn ich bin voll von Bitterkeit; draußen mordet das Schwert, wie drinnen der Tod.
20500KlageliederKla25121 Sie hören, wie ich seufze, doch niemand wird mein Tröster; alle meine Feinde hören von meinem Unglück, sie freuen sich, dass du es getan; doch du bringst den Tag des Trostes herbei und sie sollen werden wie ich.
20501KlageliederKla25122 Möge all ihre Bosheit vor dein Angesicht gelangen und halte du Weinlese an ihnen, wie du an mir Lese gehalten ob aller meiner Verschuldungen, denn meine Seufzer sind viel und mein Herz ist siech.
20502KlageliederKla2521 Wie
20503KlageliederKla2521hat der Herr in seinem Grimme die Tochter Sion mit Finsternis umhüllt! Vom Himmel warf er zur Erde nieder die Zier Israels und gedachte des Schemels seiner Füße nicht am Tage seines Zornes.
20504KlageliederKla2522 Ohne Schonung hat der Herr Verderben bereitet aller Anmut Jakobs; er brach in seinem Grimme die Festen der Jungfrau Juda und warf sie zu Boden, entweihte das Reih und dessen Fürsten.
20505KlageliederKla2523 Zerschlagen hat er in seinem grimmigen Zorne jedes Horn Israels, zurückgezogen seine Rechte vor dem Angesichte des Feindes und ein Feuer in Jakob entzündet, dessen Flamme ringsum frißt.
20506KlageliederKla2524 Er spannte seinen Bogen wie ein Feind und machte seine Rechte stark wie ein Gegner, tötete alles, was der Augen Weide war in dem Gezelte der Tochter Sion, goss gleich Feuer seinen Grimm aus.
20507KlageliederKla2525 Der Herr ist dem Feinde gleich geworden, hat Israel gestürzt, gestürzt alle seine Mauern, zerstört seine Burgen und die Tochter Juda, Mann und Weib, mit Erniedrigung erfüllt.
20508KlageliederKla2526 Und wie einen Garten hat er sein Gezelt wüste gemacht, seine Wohnung verheert, der Vergessenheit hat der Herr in Sion Fest und Sabbat anheimgegeben, der Schmach und seinem grimmigen Zorne hat er König und Priester preisgegeben.
20509KlageliederKla2527 Verworfen hat der Herr seinen Altar, verflucht sein Heiligtum, in Feindes Hand die Mauern seiner Türme überliefert; lautes Geschrei erscholl im Hause des Herrn, als wäre es ein Festtag.
20510KlageliederKla2528 Der Herr hat beschlossen, die Mauer der Tochter Sion zu zerstören; er spannte seine Meßschnur und zog seine Hand nicht ab vom Vertilgen, in Trauer ist das Vorwerk versetzt und die Mauer ist zumal eingestürzt.
20511KlageliederKla2529 In den Boden gesunken sind ihre Tore, verdorben und zerbrochen hat er ihre Riegel, ihr König und ihre Fürsten sind unter den Völkern, nicht ist das Gesetz mehr da und ihre Propheten erlangen kein Gesicht mehr von dem Herrn.
20512KlageliederKla25210 Es sitzen am Boden schweigend die Ältesten der Tochter Sion, sie haben Asche auf ihre Häupter gestreut, sich mit Trauergewändern umgürtet, zur Erde senken ihr Haupt die Jungfrauen Jerusalems.
20513KlageliederKla25211 Dahin schwinden meine Augen vor Tränen, mein Inneres ist erschüttert, meine Leber ergießt sich auf die Erde über die Vernichtung der Tochter meines Volkes, da Kind und Säugling verschmachtet in den Straßen der Stadt.
20514KlageliederKla25212 Zu ihren Müttern sprachen sie: Wo ist Brot und Wein? Da sie verschmachteten, tödlich Verwundeten gleich, in den Straßen der Stadt, ihr Leben aushauchend in ihrer Mütter Schoß.
20515KlageliederKla25213 Womit soll ich dich vergleichen? Oder was soll ich dir ähnlich finden, Tochter Jerusalem? Was soll ich dir gleichstellen, dass ich dich tröste, Jungfrau, Tochter Sion? Denn groß wie das Meer ist dein Elend, wer kann dich heilen?
20516KlageliederKla25214 Deine Propheten erschauten dir Trug und Torheit und deckten deine Verschuldung nicht auf, um dich zur Buße zu bewegen, sondern erschauten dir Sprüche des Truges und der Verstoßung.
20517KlageliederKla25215 Es schlagen über dir die Hände zusammen alle, die des Weges vorüberziehen, sie zischen und schütteln ihr Haupt über die Tochter Jerusalem: Ist das die Stadt, sprechen sie, der Schönheit Vollkommenheit, die Wonne der ganzen Erde?
20518KlageliederKla25216 Es reißen über dich ihren Mund auf alle deine Feinde, sie zischen und knirschen mit den Zähnen und sprechen: Lasset uns verschlingen! sehet, dies ist der tag, auf den wir gewartet, wir haben ihn erlebt, wir haben ihn geschaut.
20519KlageliederKla25217 So hat der Herr ausgeführt, was er beschlossen, er hat sein Wort erfüllt, das er von den Tagen der Vorzeit her entboten; er hat zerstört ohne Schonung, hat den Feind über dich frohlocken lassen und das Horn deiner Bedränger erhöht.
20520KlageliederKla25218 Ihr Herz ruft zum Herrn ob der Mauern der Tochter Sion: Lass einem Strome gleich Tränen fließen Tag und Nacht, gönne dir nicht Ruhe und dein Augapfel raste nicht!
20521KlageliederKla25219 Auf, rufe laut durch die Nacht beim Anfange der Nachtwachen, schütte wie Wasser dein Herz vor dem Antlitze des Herrn aus, hebe zu ihm deine Hände empor für das Leben deiner Kindlein, die vor Hunger verschmachten an den Ecken der Straßen!
20522KlageliederKla25220 Siehe, o Herr! und schaue, an wem du also Weinlese gehalten! Sollen denn die Weiber ihre Leibesfrucht essen, Kindlein eine Spanne lang? Soll im Heiligtume des Herrn gemordet werden Priester und Prophet?
20523KlageliederKla25221 Es liegen zu Boden in den Straßen Knabe und Greis, meine Jungfrauen und meine Jünglinge sind durch das Schwert gefallen, du hast gewürgt am Tage deines Grimmes, hast erschlagen ohne Erbarmen!
20524KlageliederKla25222 Du beriefst, wie zu einem Festtage, die, welche mich schrecken sollten ringsum und niemand war am Tage des Grimmes des Herrn, der entrann und übrigblieb; die ich gepflegt und großgezogen, mein Feind hat sie vernichtet.
20525KlageliederKla2531 Ich bin der Mann,
20526KlageliederKla2531 der sein Elend sah unter seines Grimmes Rute.
20527KlageliederKla2532 Mich drängte er und führte mich in Finsternis und nicht zum Lichte.
20528KlageliederKla2533 Nur wider mich wendet er immer aufs neue seine Hand den ganzen Tag.
20529KlageliederKla2534 Er machte meine Haut und mein Fleisch altern, zermalmte mein Gebein.
20530KlageliederKla2535 Ringsum umbaute er mich und umgab mich mit Galle und Mühsal.
20531KlageliederKla2536 Er versetzte mich in Finsternis, gleich den auf ewig Toten.
20532KlageliederKla2537 Ringsum hat er mich ummauert, dass ich nicht entkommen kann; er hat meine Fesseln schwer gemacht.
20533KlageliederKla2538 Wenn ich auch rufe und bitte, er weist mein Gebet ab.
20534KlageliederKla2539 Er hat meine Wege mit Quadersteinen versperrt, meine Pfade verstört.
20535KlageliederKla25310 Ein lauernder Bär ist er mir geworden, ein Löwe im Hinterhalt.
20536KlageliederKla25311 Er hat meine Pfade in die Irre geleitet und mich zermalmt, hat mich trostlos gemacht.
20537KlageliederKla25312 Er hat seinen Bogen gespannt und mich als Ziel für den Pfeil ausgestellt.
20538KlageliederKla25313 Er ließ in meine Nieren seines Köchers Töchter dringen.
20539KlageliederKla25314 Ich ward zum Gespött für mein ganzes Volk, ihr Spottlied den ganzen Tag.
20540KlageliederKla25315 Er sättigte mich mit Bitterkeiten und tränkte mich mit Wermut.
20541KlageliederKla25316 Er zerbrach mir die Zähne der Reihe nach, speiste mich mit Asche.
20542KlageliederKla25317 Verstoßen ist aus dem Frieden meine Seele, vergessen habe ich des Glückes.
20543KlageliederKla25318 Da sprach ich: Verloren ist mein Ziel, dahin meine Hoffnung auf den Herrn!
20544KlageliederKla25319 Gedenke meines Elends und meiner Verlassenheit, des Wermuts und der Galle!
20545KlageliederKla25320 Immer denke ich daran und meine Seele schmachtet in mir hin.
20546KlageliederKla25321 Dies will ich in meinem Herzen überdenken und daraufhin will ich hoffen.
20547KlageliederKla25322 Gnadenerweisungen des Herrn sind es, dass wir nicht ganz vernichtet sind, denn seine Erbarmungen bleiben nicht aus.
20548KlageliederKla25323 Neu sind sie an jedem Morgen, groß ist deine Treue.
20549KlageliederKla25324 Der Herr ist mein Anteil, spricht meine Seele, darum will ich auf ihn hoffen.
20550KlageliederKla25325 Gütig ist der Herr gegen die, die auf ihn hoffen, gegen die Seele, welche ihn sucht.
20551KlageliederKla25326 Gut ist es, schweigend auf die Hilfe Gottes zu harren.
20552KlageliederKla25327 Gut ist es einem Manne, wenn er das Joch von seiner Jugend an trägt.
20553KlageliederKla25328 Er wird einsam sitzen und schweigen, denn es ist ihm auferlegt.
20554KlageliederKla25329 Er berühre mit seinem Munde den Staub, vielleicht ist noch Hoffnung!
20555KlageliederKla25330 Er biete seine Wange dem dar, der ihn schlägt, werde ersättigt mit Schmach.
20556KlageliederKla25331 Den nicht auf ewig verstößt der Herr.
20557KlageliederKla25332 Denn wenn er auch verstieß, so erbarmt er sich doch nach der Fülle seiner Gnaden.
20558KlageliederKla25333 Denn nicht aus Lust beugt er nieder und verstößt er die Menschenkinder,
20559KlageliederKla25334 wie man unter seine Füße alle Gefangenen der Erde tritt,
20560KlageliederKla25335 wie man das Recht eines Mannes beugt vor dem Angesichte des Allerhöchsten
20561KlageliederKla25336 und eines Menschen Sache verkehrt, solches kennt der Herr nicht.
20562KlageliederKla25337 Wer ist es, der je sprach, dass etwas geschehen solle, ohne dass der Herr es geboten?
20563KlageliederKla25338 Geht nicht aus dem Munde des Allerhöchsten das Üble und das Gute hervor?
20564KlageliederKla25339 Was klagt also ein Mensch, so lange er lebt, ein jeder über seine Sünden?
20565KlageliederKla25340 Lasset uns unsern Wandel prüfen und erforschen und zu dem Herrn umkehren!
20566KlageliederKla25341 Lasset uns unsere Herzen und unsere Hände erheben zu dem Herrn im Himmel!
20567KlageliederKla25342 Wir haben gesündigt und zum Zorne gereizt, darum bist du unerbittlich.
20568KlageliederKla25343 Du hast dich in Grimm verhüllt und uns geschlagen, getötet ohne Schonung.
20569KlageliederKla25344 Du hast dich mit einer Wolke umhüllt, damit kein Gebet hindurchdringe.
20570KlageliederKla25345 Zu Kehricht und Auswurf hast du mich gemacht in Mitte der Völker.
20571KlageliederKla25346 Es sperren gegen uns ihren Mund auf alle Feinde.
20572KlageliederKla25347 Schrecken und Schlinge ward uns Weissagung und Verderben.
20573KlageliederKla25348 Wasserbäche vergießen meine Augen über das Verderben der Tochter meines Volkes.
20574KlageliederKla25349 mein Auge ist betrübt und hört nicht auf zu weinen, weil keine Linderung eintritt,
20575KlageliederKla25350 Bis der Herr vom Himmel herabschaut und dareinsieht.
20576KlageliederKla25351 Mein Auge hat mir die Seele genommen ob aller Töchter meiner Stadt.
20577KlageliederKla25352 Es machten Jagd auf ich und fingen mich wie einen Vogel die, welche meine Feinde ohne Ursache waren.
20578KlageliederKla25353 In die Grube ward mein Leben versenkt, sie wälzten einen Stein über mich.
20579KlageliederKla25354 Es strömten die Wasser über mein Haupt zusammen, ich sprach: Ich bin verloren!
20580KlageliederKla25355 Ich rief deinen Namen an, o Herr! aus tiefster Grube.
20581KlageliederKla25356 Du hörtest mein Rufen: O wende dein Ohr nicht ab von meinem Seufzen und von meinem Klagen!
20582KlageliederKla25357 Du warst mir nahe am Tage, da ich dich anrief; du sprachst: Fürchte dich nicht!
20583KlageliederKla25358 Du führtest, Herr! die Sache meiner Seele, Erlöser meines Lebens!
20584KlageliederKla25359 Du hast gesehen, Herr! wie sie mir Unrecht taten; schaffe mir Recht!
20585KlageliederKla25360 Du hast all ihren Grimm gesehen, all ihre Anschläge wider mich,
20586KlageliederKla25361 Du hast ihr Schmähen gehört, o Herr, alle ihre Anschläge wider mich,
20587KlageliederKla25362 die Reden meiner Widersacher und ihr Trachten wider mich den ganzen Tag.
20588KlageliederKla25363 Sie mögen sitzen oder aufstehen, siehe, so bin ich ihr Spottlied.
20589KlageliederKla25364 Vergilt ihnen, Herr! nach den Werken ihrer Hände.
20590KlageliederKla25365 Gib wie einen Schild um ihr Herz Bedrängnis von dir.
20591KlageliederKla25366 Verfolge sie mit Grimm und tilge sie hinweg unter dem Himmel, o Herr!
20592KlageliederKla2541 O wie
20593KlageliederKla2541ist das Gold verdunkelt, verändert der schönste Glanz! Zerstreut liegen die Steine des Heiligtums an der Ecke aller Straßen.
20594KlageliederKla2542 Sions Söhne, die gefeierten, die mit dem feinsten Golde bekleidet waren, wie sind sie irdenen Gefäßen gleichgeachtet, dem Gebilde von des Töpfers Hand!
20595KlageliederKla2543 Selbst die Ungeheuer reichen ihre Brüste und säugen ihre Jungen; die Tochter meines Volkes ist grausam wie der Strauß in der Wüste.
20596KlageliederKla2544 es klebt des Säuglings Zunge vor Durst am Gaumen, die Kindlein heischen Brot und niemand ist, der es ihnen breche.
20597KlageliederKla2545 Die sonst Leckerbissen aßen, verschmachten auf den Gassen; die man in Scharlach hegte, umklammern den Schmutz.
20598KlageliederKla2546 Höher ist die Schuld der Tochter meines Volkes gewachsen als Sodomas Sünde, das in einem Augenblick umgekehrt ward, ohne dass eine Hand darüber kam.
20599KlageliederKla2547 Heller als Schnee strahlten ihre Nazaräer, weißer als Milch, rötlicher schimmernd als altes Elfenbein, schöner als Saphir.
20600KlageliederKla2548 Nun ist ihr Aussehen schwärzer geworden als Kohlen und man erkennt sie nicht auf den Straßen, ihre Haut klebt an ihrem Gebein, sie ist ausgedörrt und wie Holz geworden.
20601KlageliederKla2549 Besser erging es denen, welche durch das Schwert fielen, als denen, welche der Hunger tötete; denn diese starben langsam dahin, dahinschmachtend ob der Unfruchtbarkeit des Feldes.
20602KlageliederKla25410 Sonst weichherzige Frauen kochten mit eigenen Händen ihre Kinder, sie wurden ihre Nahrung bei der Zerstörung der Tochter meines Volkes!
20603KlageliederKla25411 Vollendet hat der Herr seinen Grimm, ausgeschüttet die Glut seines Zornes und hat ein feuer in Sion entzündet, das dessen Grundfesten verzehrte.
20604KlageliederKla25412 Nicht hätten die Könige der Erde und alle Bewohner des Erdkreises geglaubt, dass Widersacher und Feind in die Tore Jerusalems eindringen werde:
20605KlageliederKla25413 Um der Sünden ihrer Propheten willen, ob der Missetaten ihrer Priester, die das Blut der Gerechten in seiner Mitte vergossen.
20606KlageliederKla25414 Blind irrten sie auf den Straßen umher, mit Blut befleckt; und da sie es nicht vermochten, hielten sie ihre Säume fest.
20607KlageliederKla25415 Zurück, Befleckte! Rief man ihnen zu; zurück, hinweg, streifet nicht an! So bedrohte und verstieß man sie und sprach unter den Völkern: Nicht ferner mehr soll jemand unter ihnen weilen!
20608KlageliederKla25416 Des Herrn Blick hat sie zerteilt, nicht schaut er ferner auf sie; denn sie haben das Angesicht der Priester nicht geachtet und kein Erbarmen gehabt mit Greisen.
20609KlageliederKla25417 So lange wir noch bestanden, schauten unsere Augen nach eitler Hilfe für uns aus; wir blickten sehnsüchtig aus nach einem Volke, das nicht helfen konnte.
20610KlageliederKla25418 Unsere Schritte glitten aus, da wir in unsern Straßen wandelten, nahe ist unser Ende; unsere Tage sind um, denn unser Ende ist gekommen!
20611KlageliederKla25419 Schneller waren unsere Verfolger als die Adler unter dem Himmel, über die Berge hin setzten sie uns nach, in der Wüste lauerten sie uns auf.
20612KlageliederKla25420 Der Odem unseres Mundes, der gesalbte, der Herr, ist ob unserer Sünden Gefangener, er, zu dem wir sprachen: In deinem Schatten werden wir leben unter den Völkern.
20613KlageliederKla25421 Freue dich und frohlocke, Tochter Edom, die du im Lande Hus wohnst! Auch an dich wird der Kelch kommen, du wirst trunken werden und entblößt.
20614KlageliederKla25422 Zu Ende ist deine Verschuldung, Tochter Sion! Nicht wird er dich ferner wegführen lassen; deine Verschuldung, Tochter Edom! Wird er heimsuchen, deine Sünden aufdecken.
20615KlageliederKla2551Gedenke, o Herr!
20616KlageliederKla2551was uns widerfahren, schau und siehe unsere Schmach!
20617KlageliederKla2552Unsere Erbe ist Fremden zuteil geworden, unsere Häuser Ausländern.
20618KlageliederKla2553Wir sind Waisen geworden ohne Vater, unsere Mütter Witwen gleich.
20619KlageliederKla2554Unser Wasser tranken wir um Geld, unser Holz müssen wir um Zahlung erwerben.
20620KlageliederKla2555Mit Ketten auf unsern Nacken werden wir dahingetrieben; sind wir müde, so gönnt man uns keine Ruhe.
20621KlageliederKla2556Ägypten reichen wir die Hand und den Assyriern, uns mit Brot zu sättigen.
20622KlageliederKla2557Unsere Väter haben gesündigt und sind nicht mehr und wir tragen ihre Verschuldungen.
20623KlageliederKla2558Knechte haben Gewalt über uns erlangt, niemand rettet uns aus ihrer Hand.
20624KlageliederKla2559Mit Gefahr unseres Lebens holen wir unser Brot angesichts des Schwertes der Wüste.
20625KlageliederKla25510Unsere Haut ist verbrannt wie ein Ofen vor dem Glutwinde des Hungers.
20626KlageliederKla25511Frauen schänden sie in Sion, Jungfrauen in den Städten von Juda.
20627KlageliederKla25512Fürsten werden an der Hand aufgehängt, das Antlitz der Ältesten wird nicht geachtet.
20628KlageliederKla25513Jünglinge werden schändlich missbraucht und Knaben sinken zusammen unter der Last des Holzes.
20629KlageliederKla25514Die Ältesten sitzen nicht mehr in der Torhalle, die Jünglinge nicht mehr bei dem Chor der Saitenspielenden.
20630KlageliederKla25515Geschwunden ist die Freude unseres Herzens, in Trauer verwandelt unser Reigen.
20631KlageliederKla25516Entfallen ist die Krone unserm Haupte; wehe uns, dass wir gesündigt!
20632KlageliederKla25517Darüber ist unser Herz gramvoll geworden, darum sind unsere Augen verdunkelt,
20633KlageliederKla25518ob des Berges Sion, der wüste liegt; Füchse streifen auf ihm umher.
20634KlageliederKla25519Du aber, o Herr! bleibst in Ewigkeit, dein Thron von Geschlecht zu Geschlecht.
20635KlageliederKla25520Warum willst du unser auf ewig vergessen, uns verlassen die Länge der Tage?
20636KlageliederKla25521Bekehre uns zu dir, o Herr! so werden wir uns bekehren, erneuere unsere Tage wie vor alters.
20637KlageliederKla25522Doch du hast und verstoßen und verworfen, bist überaus auf uns erzürnt.
20638HesekielHes2611Und es geschah im dreißigsten Jahre, m fünften des vierten Monats, während ich mich unter den Gefangenen am Flusse Chobar befand, öffnete sich der Himmel und ich sah Gesichte von Gott.
20639HesekielHes2612Am fünften des Monats, es war das fünfte Jahr nach der Wegführung des Königs Joachin,
20640HesekielHes2613erging das Wort des Herrn an Ezechiel, den Sohn Buzis, den Priester, im Lande der Chaldäer, am Flusse Chobar, und die Hand des Herrn kam daselbst über ihn.
20641HesekielHes2614Und ich schaute: siehe, da kam ein Sturmwind von Mitternacht her, eine mächtige Wolke und wirbelndes Feuer und Lichtglanz um dieselbe her und aus seiner Mitte, das ist aus dem Feuer heraus, leuchtete es wie Glanzerz.
20642HesekielHes2615Und mitten darin war die Erscheinung von vier Wesen und dies war ihr Aussehen: Sie hatten Menschenähnlichkeit.
20643HesekielHes2616Ein jedes hat vier Angesichter und ein jedes vier Flügel.
20644HesekielHes2617Ihre Füße waren gerade und ihre Fußsohle wie eines Rindes und sie funkelten, wie glühendes Erz leuchtet.
20645HesekielHes2618Und Menschenhände waren unter ihren Flügeln an den vier Seiten, auch hatten sie Gesichter und Flügel an den vier Seiten.
20646HesekielHes2619Ihre Flügel waren gegeneinander ausgestreckt, sich berührend. Sie wendeten sich nicht um, wenn sie gingen, sondern ein jedes ging gerade vor sich hin.
20647HesekielHes26110Ihre Gesichter aber waren so gestaltet: Vorn ein Menschenangesicht, auf der rechten bei allen vieren ein Löwenangesicht, auf der Linken ein Stierangesicht bei allen vieren und nach oben ein Adlerangesicht bei allen vieren.
20648HesekielHes26111Ihre Gesichter waren nach oben gewendet und ihre Flügel ebendahin ausgebreitet, je zwei ihrer Flügel berührten einander und zwei Flügel bedeckten die Leiber.
20649HesekielHes26112Ein jedes von ihnen ging gerade vor sich hin; wohin sie der Geist zu gehen trieb, dahin gingen sie und sie wendeten sich nicht um im Gehen.
20650HesekielHes26113Die Gestalt der Wesen war anzusehen wie die Glut feuriger Kohlen und es war, wie wenn Fackeln glühten. Zwischen den Wesen sah man glänzendes Feuer hin- und herfahren und aus dem Feuer Blitze zucken.
20651HesekielHes26114Und die Wesen gingen hin und zurück wie das Leuchten des Blitzes.
20652HesekielHes26115Als ich so die Wesen anschaute, erschien auch ein Rad auf dem Boden neben den Wesen an allen vier Vorderseiten.
20653HesekielHes26116Die Räder und ihre Gebilde waren anzusehen wie das Meer, alle vier hatten eine Gestalt und ihr Aussehen und ihre Bildung war, als wäre ein Rad innerhalb des anderen.
20654HesekielHes26117Nach ihren vier Seiten gingen sie, wenn sie sich bewegten, ohne sich beim Gehen zu wenden.
20655HesekielHes26118Die Größe und Höhe der Räder war schrecklich anzusehen und ihr ganzer Umfang war voll Augen um und um bei allen vieren.
20656HesekielHes26119Wenn die Wesen gingen, gingen auch die Räder neben ihnen, und wenn die Wesen sich vom Boden erhoben, erhoben sich auch die Räder.
20657HesekielHes26120Wohin immer der Geist ging, dahin erhoben sich auch die Räder, dem Geist im Gehen folgend; denn Geist des Lebens war in den Rädern.
20658HesekielHes26121Wenn jene Wesen gingen, so gingen sie auch mit, auch wenn jene standen, so standen sie auch; und wenn jene sich vom Boden erhoben, erhoben sich auch die Räder und folgten ihnen; denn Geist des Lebens war in den Rädern.
20659HesekielHes26122Über den Häuptern der Wesen war ein Gebilde wie das Firmament, das wie furchtgebietender Kristall aussah und über ihren Häuptern ausgebreitet war.
20660HesekielHes26123Unter dem Firmamente aber waren ihre Flügel ausgebreitet, von einem gegen den anderen, und ein jedes Wesen verhüllte mit zwei Flügeln seinen Leib und das andere verhüllte sich ebenso.
20661HesekielHes26124Und ich vernahm das Rauschen ihrer Flügel wie das Rauschen gewaltiger Wasser, gleich dem Hall des höchsten Gottes; wenn sie gingen, war es wie das Getöse eines Heeres, wie das Getöse eines Heerlagers; und wenn sie standen, ließen sie ihre Flügel sinken.
20662HesekielHes26125Denn wenn eine Stimme über dem Firmamente, das über ihren Häuptern war, erschallte, standen sie still und ließen ihre Fluten herabsinken.
20663HesekielHes26126Und oberhalb des Firmamentes, das sich über ihren Häuptern ausbreitete, erschien wie Saphirstein das Gebilde eines Thrones und oben auf deisem Throngebilde eine Gestalt wie ein Mensch,
20664HesekielHes26127Und ich sah etwas leuchten wie Glanzerz, wie der Schein eines Feuers, innerhalb desselben ringsum, von seinen Lenden aufwärts und von seinen Lenden abwärts sah ich etwas wie Feuer, das ringsum leuchtete,
20665HesekielHes26128wie der Regenbogen anzusehen, wenn er sich in den Wolken zur Zeit des Regens zeigt, so war der Glanz ringsum anzuschauen!
20666HesekielHes2621Dies war die Erscheinung des Bildes der Herrlichkeit des Herrn. Und da ich es erblickte, fiel ich auf mein Angesicht und hörte die Stimme eines Redenden. Er sprach zu mir: Menschensohn! stelle dich auf deine Füße, so will ich mit dir reden.
20667HesekielHes2622Da kam der Geist in mich, nachdem er zu mir gesprochen, und stellte mich aufrecht auf meine Füße und ich hörte den, der zu mir redete,
20668HesekielHes2623sagen: Menschensohn! Ich sende dich zu den Söhnen Israels, zu den abtrünnigen Völkern, welche von mir abgefallen sind; sie und ihre Väter haben meinen Bund gebrochen bis zu diesem Tage.
20669HesekielHes2624Die Söhne, zu denen ich dich sende, sind verhärteten Angesichts und unbeugsamen Herzens und du sollst zu ihnen sagen: So spricht der Herr, Gott:
20670HesekielHes2625Ob sie nun hören oder ob sie es bewenden lassen, denn es ist ein widerspenstiges Haus, so sollen sie wissen, dass ein Prophet in ihrer Mitte gewesen ist.
20671HesekielHes2626Du aber, o Menschensohn! Fürchte dich nicht vor ihnen und lass dich nicht schrecken von ihren Worten, denn Ungläubige und Verderbenschaffende sind dir zur Seite und unter Skorpionen wohnst du. Fürchte dich nicht vor ihrem Angesichte, denn es ist ein widerspenstiges Haus.
20672HesekielHes2627Rede also meine Worte zu ihnen, ob sie hören oder es bewenden lassen; denn es sind Menschen, die zum Zorne reizen.
20673HesekielHes2628Du aber, o Menschensohn! Höre auf das, was ich dir sage, und sei nicht widerspenstig, wie das widerspenstige Haus ist; tue auf deinen Mund und iss, was ich immer dir darreiche.
20674HesekielHes2629Da schaute ich und siehe, eine Hand war gegen mich ausgestreckt, in der eine Buchrolle lag; und er breitete sie vor mir aus: sie war innen und außen beschrieben und Klagen, Trauerlieder und Weh waren darin geschrieben.
20675HesekielHes2631Und er sprach zu mir: Menschensohn! Alles, was du vorfindest, iss! Iss diese Rolle und alsdann gehe hin und rede zu den Söhnen Israels.
20676HesekielHes2632Da öffnete ich meinen Mund und er gab mir jene Rolle zu essen
20677HesekielHes2633und sprach zu mir: Menschensohn! Dein Bauch esse und dein Inneres fülle sich mit dieser Rolle, die ich dir darreiche. Und ich aß und sie war in meinem Munde so süß wie Honig.
20678HesekielHes2634Hierauf sprach er zu mir: Menschensohn! Gehe hin zum Hause Israel und rede meine Worte zu ihnen.
20679HesekielHes2635Denn nicht zu einem Volke von unverständlicher Rede und unbekannter Sprache wirst du gesandt, sondern zum Hause Israel;
20680HesekielHes2636und nicht zu vielen Völkern von unverständlicher Rede und unbekannter Sprache, deren Worte du nicht verstehen könntest; ja, wenn du zu solchen gesendet würdest, so würden sie auf dich hören.
20681HesekielHes2637Aber das Haus Israel will nicht auf dich hören, weil sie auch auf mich nicht hören wollen, denn das ganze Haus Israel hat eine eherne Stirn und ein verstocktes Herz.
20682HesekielHes2638Doch siehe, ich will dein Angesicht stärker machen als ihr Angesicht und deine Stirne härter als ihre Stirn.
20683HesekielHes2639Wie Diamant und wie Kiesel mache ich dein Angesicht, fürchte dich nicht vor ihnen und erschrick nicht vor ihrem Angesichte; denn sie sind ein widerspenstiges Haus.
20684HesekielHes26310Weiter sprach er zu mir: Menschensohn! Alle meine Worte, die ich zu dir rede, nimm dir zu Herzen und höre sie mit deinen Ohren!
20685HesekielHes26311Und gehe hin, begib dich zu den Weggeführten, zu den Söhnen deines Volkes, und rede mit ihnen und sprich zu ihnen: So spricht der Herr, Gott: Ob sie hören oder es lassen!
20686HesekielHes26312Da hob der Geist mich empor und ich vernahm hinter mir das Geräusch eines starken Getöses: Gepriesen sei die Herrlichkeit des Herrn von ihrer Stätte aus!
20687HesekielHes26313und das Rauschen des Flügelschlages der lebenden Wesen, deren Flügel aneinander schlugen und das Getöse der Räder bei den lebenden Wesen und das Geräusch eines starken Getöses.
20688HesekielHes26314Der Geist also hob mich empor und führte mich fort und ich ging im Unmute meines Geistes dahin, aber die Hand des Herrn war mit mir und stärkte mich.
20689HesekielHes26315Und ich kam zu den Fortgeführten, zu dem Haufen der neuen Früchte, zu denen, welche am Flusse Chobar wohnten, und setzte mich dorthin, wo sie saßen, und blieb daselbst sieben Tage trauernd in ihrer Mitte.
20690HesekielHes26316Als aber sieben Tage um waren, erging das Wort des Herrn an mich also:
20691HesekielHes26317Menschensohn! Ich habe dich zum Wächter bestellt über das Haus Israel; wenn du aus meinem Munde ein Wort hörst, so verkünde es ihnen in meinem Namen.
20692HesekielHes26318Wenn ich zum Gottlosen spreche: Du wirst des Todes sterben! und du verkündest es ihm nicht und sagst es ihm nicht, damit er sich von seinem bösen Wege bekehre und lebe, so soll er, der Gottlose, wegen seiner Verschuldung dahinsterben, sein Blut jedoch werde ich von deiner Hand fordern.
20693HesekielHes26319Wenn du es aber dem Gottlosen verkündest und er hat sich nicht bekehrt von seinem Frevel und seinem gottlosen Wege, so wird er zwar durch seine Verschuldung dahinstreben, du aber hast deine Seele gerettet.
20694HesekielHes26320Aber auch wenn der gerechte sich von seiner Gerechtigkeit abwendet und Böses tut, so will ich ihm einen Anstoß vor ihm bereiten; er selbst soll sterben, weil du es ihm nicht verkündet hast; er wird in seiner Sünde dahinsterben und seiner Gerechtigkeit, die er geübt, soll nicht mehr gedacht werden, aber sein Blut werde ich von deiner Hand fordern.
20695HesekielHes26321Wenn du es aber dem Gerechten verkündet hast, dass der gerechte nicht sündigen soll, und dieser sündigt nicht, so wird er wahrlich leben; denn du hast es ihm verkündet und du hast deine Seele gerettet.
20696HesekielHes26322Und es kam über mich die Hand des Herrn und er sprach zu mir: Stehe auf und gehe hinaus in die Ebene, dort will ich mit dir reden.
20697HesekielHes26323Da machte ich mich auf und ging hinaus in die Ebene und siehe, dort stand die Herrlichkeit des Herrn, gleich jener Herrlichkeit, welche ich am Flusse Chobar gesehen, und ich fiel auf mein Angesicht nieder.
20698HesekielHes26324Doch der Geist kam über mich und stellte mich auf meine Füße und redete mit mir und sprach zu mir: Gehe in dein Haus und schließe dich darin ein!
20699HesekielHes26325Und du, Menschensohn! Siehe, Bande sind für dich bestimmt und man wird dich mit denselben binden und du sollst nicht aus ihrer Mitte frei hinweggehen.
20700HesekielHes26326Und ich werde dir die Zunge an deinem Gaumen kleben lassen, dass du verstummest und nicht mehr zum Strafprediger werdest, denn es ist ein widerspenstiges Haus.
20701HesekielHes26327Wenn ich aber zu dir reden werde, will ich deinen Mund öffnen und du sollst zu ihnen sprechen: So spricht der Herr, Gott: Wer hört, der höre: und wer es unterlässt, unterlasse es! denn es ist ein widerspenstiges Haus.
20702HesekielHes2641Und du, o Menschensohn! Nimm dir einen Ziegelstein und lege ihn vor dich hin und zeichne auf denselben die Stadt Jerusalem.
20703HesekielHes2642Und stelle eine Belagerung um dieselbe an und baue Bollwerke und wirf einen Damm auf und lass ein Heer sich wider sie lagern und stelle ringsum Sturmböcke auf!
20704HesekielHes2643Nimm dann eine eiserne Pfanne und stelle sie als eiserne Mauer zwischen dich und zwischen diese Stadt und richte dein Angesicht auf diese und sie sei im Belagerungszustande und du belagere sie. Dies ist ein Zeichen für das Haus Israel.
20705HesekielHes2644Hierauf lege dich auf deine linke Seite und lade die Verschuldungen des Hauses Israel auf dieselbe; so viele Tage, als du auf derselben liegst, sollst du ihre Verschuldung tragen.
20706HesekielHes2645Ich gebe dir aber so viele Tage, als ihre Verschuldung Jahre zählt, dreihundert und neunzig Tage, dass du die Verschuldung Israel tragest.
20707HesekielHes2646Und wenn du dies vollendet hast, so lege dich noch einmal auf deine rechte Seite und nimm die Verschuldung des Hauses Juda auf dich vierzig Tage lang; einen Tag für ein Jahr, einen Tag, sage ich, bestimme ich dir für ein Jahr.
20708HesekielHes2647Auch richte dein Angesicht auf die Belagerung Jerusalems und dein Arm sei ausgestreckt und weissage wider dasselbe.
20709HesekielHes2648Siehe, ich werde dir Fesseln anlegen, dass du dich nicht von einer Seite auf die andere wenden kannst, bis die Tage deiner Belagerung zu Ende sind.
20710HesekielHes2649Nimm dir auch Weizen, Gerste, Bohnen, Linsen, Hirse und Spelt, und tue sie in ein Gefäß und bereite dir Brote daraus, der Zahl der Tage entsprechend, durch welche du auf deiner Seite liegst; dreihundert und neunzig Tage sollst du davon essen.
20711HesekielHes26410Und zwar soll deine Speise, mit der du dich nährst, jeden Tag zwanzig Sekel Gewicht haben; von einer Zeit zur andern iss dieselbe.
20712HesekielHes26411Auch trinke Wasser nach bestimmtem Maß, den sechsten Teil eines Hin, von einer Zeit zur andern sollst du es trinken.
20713HesekielHes26412Und zwar sollst du es als einen Aschkuchen von Gerste essen und vor ihren Augen mit Menschenkot bedecken.
20714HesekielHes26413Und der Herr sprach: So werden die Söhne Israels ihre Speise verunreinigt essen unter den Völkern, unter welche ich sie verstoßen werde.
20715HesekielHes26414Da sprach ich: Ach, ach, ach, Herr, Gott! siehe, meine Seele ward nie verunreinigt, Gefallenes oder von wilden Tieren Zerrissenes habe ich nie gegessen von meiner Jugend an bis jetzt und nie kam in meinen Mund unreines Fleisch.
20716HesekielHes26415Er aber sprach zu mir: Siehe, ich gestatte dir Rindermist statt des Menschenkotes, darauf magst du dein Brot bereiten.
20717HesekielHes26416Alsdann sprach er zu mir: Menschensohn! Siehe, ich will die Stütze des Brotes in Jerusalem zerbrechen und sie sollen das Brot nach dem Gewicht und in Ängsten essen und das Wasser nach bestimmtem Maß und in Bangen trinken,
20718HesekielHes26417dass sie aus Mangel an Brot und Wasser einer an des andern Seite hinstürzen und ob ihrer Verschuldungen verschmachten.
20719HesekielHes2651Und du, Menschensohn! nimm dir ein scharfes Schwert als Schermesser, dasselbe nimm und fahre damit über dein Haupt und über deinen Bart; sodann nimm eine Waagschale und teile die Haare ab.
20720HesekielHes2652Ein Drittel davon verbrenne im Feuer inmitten der Stadt, wenn die Tage der Belagerung um sind; ein Drittel nimm und zerhaue es mit dem Schwerte ringsum sie her, das letzte Drittel aber streue in den Wind und ich will das Schwert hinter ihnen zücken.
20721HesekielHes2653Sodann nimm eine kleine Anzahl davon und binde sie in den Zipfel deines Mantels,
20722HesekielHes2654und von diesen nimm wiederum einige und wirf sie in das Feuer und verbrenne sie im Feuer, davon wird Feuer ausgehen über das ganze Haus Israel.
20723HesekielHes2655So spricht der Herr, Gott: Dies ist Jerusalem, inmitten unter die Völker habe ich es gesetzt und ringsum dasselbe her die Länder.
20724HesekielHes2656Aber es hat meine Rechte verachtet, so dass es noch gottloser war als die Völker; und hat meine Gebote verachtet, schlimmer als die Länder ringsum es her; denn meine Rechte haben sie verworfen und sind nicht nach meinen Geboten gewandelt.
20725HesekielHes2657Darum spricht der Herr, Gott, also: Weil ihr schlimmer geworden seid als die Völker, welche um euch her sind, und nicht nach meinen Geboten gewandelt seid und meine Rechte nicht erfüllt habt, ja selbst nicht nach den Rechten der Völker, welche um euch her sind, gehandelt habt,
20726HesekielHes2658deshalb spricht der Herr, Gott, also: Siehe, ich will über dich kommen, ich selbst will in deiner Mitte Gericht halten vor den Augen der Völker
20727HesekielHes2659und ich werde an dir tun, was ich noch nie getan und wie ich auch nie wieder tun werde, wegen aller deiner Greuel.
20728HesekielHes26510Darum sollen die Väter in deiner Mitte ihre Söhne, und die Söhne ihre Väter verzehren und ich will an dir Gericht halten und alle deine Überreste in alle Winde zerstreuen.
20729HesekielHes26511Darum, so wahr ich lebe! Spricht der Herr, Gott, fürwahr, weil du mein Heiligtum durch alle deine Sünden und alle deine Greuel befleckt hast, will auch ich verheeren, mein Auge wird nicht schonen und ich werde kein Erbarmen zeigen.
20730HesekielHes26512Ein Drittel von dir soll durch die Seuche sterben und in deiner Mitte durch Hunger aufgerieben werden, ein Drittel von dir soll durch das Schwert ringsum dich her fallen und ein Drittel von dir will ich in alle Winde zerstreuen und das Schwert hinter ihnen her zücken.
20731HesekielHes26513So will ich meinen Grimm vollstrecken und meinen Zorn an ihnen stillen und daran Freude finden; sie sollen erfahren, dass ich, der Herr, es in meinem Eifer gesprochen habe, wenn ich meinen Zorn an ihnen vollziehe.
20732HesekielHes26514Und ich will dich zur Wüstenei und zum Gespötte machen unter den Völkern, die ringsum dich her sind, vor den Augen eines jeden, der vorüberzieht.
20733HesekielHes26515Du wirst ein Gegenstand der Schmach, des Fluches, der Warnung und des Entsetzens unter den Völkern werden, die dich umgeben, wenn ich an dir Gericht übe im Grimme, im Zorne und in grimmiger Züchtigung.
20734HesekielHes26516Ich, der Herr, habe es gesprochen. Wenn ich die schlimmen todbringenden Pfeile des Hungers auf sie entsende, die ich senden werde, um euch zu verderben, so will ich den Hunger über euch häufen und die Stütze des Brotes bei euch zerbrechen.
20735HesekielHes26517Ja, den Hunger und schlimme wilde Tiere werde ich wider euch senden, bis ihr vernichtet seid; und Seuche und Blut sollen bei dir hindurchziehen und ich will das Schwert über dich kommen lassen. Ich, der Herr, habe es geredet.
20736HesekielHes2661Und es erging an mich das Wort des Herrn also:
20737HesekielHes2662Menschensohn! Richte dein Angesicht gegen die Berge Israels und weissage wider sie
20738HesekielHes2663und sprich: Ihr Berge Israels, höret das Wort des Herrn, Gottes! So spricht der Herr, Gott, zu den Bergen und zu den Hügeln, zu den Felsen und zu den Tälern: Sehet, ich werde das Schwert über euch hinführen und werde eure Höhen zerstören
20739HesekielHes2664und werde eure Altäre verwüsten und eure Bilder sollen zertrümmert werden und eure Erschlagenen werde ich vor eure Götzen hinsinken lassen.
20740HesekielHes2665Ja, ich werde die Leichname der Söhne Israels vor eure Götzenbilder hinwerfen und eure Gebeine ringsum eure Altäre herstreuen,
20741HesekielHes2666allenthalben, wo ihr wohnet. Die Städte sollen verödet, die Höhen verwüstet und zerstört werden, eure Altäre werden vernichtet und zerbrochen werden, eure Götzen zerschlagen, eure Tempel abgebrochen und eure Gebilde vertilgt werden.
20742HesekielHes2667Und es sollen Erschlagene in eurer Mitte fallen und ihr sollt erfahren, dass ich der Herr bin.
20743HesekielHes2668Doch will ich einige von euch unter den Völkern übriglassen, die dem Schwert entrinnen, wenn ich euch in die Länder zerstreue.
20744HesekielHes2669Alsdann werden die von euch Geretteten meiner gedenken unter den Völkern, zu denen sie gefangen weggeführt sind; denn ich werde ihr Herz, das der Buhlerei ergeben und von mir fern war, brechen und ihre Augen, die buhlerisch an ihren Götzen hingen, und sie werden an sich selbst Missfallen haben wegen des Bösen, das sie mit allen Greueln verübt haben.
20745HesekielHes26610Dann werden sie erkennen, dass ich, der Herr, nicht umsonst gedroht habe, ihnen solches Unheil zuzufügen.
20746HesekielHes26611So spricht der Herr, Gott: Schlage in deine Hand und stampfe mit deinem Fuße und sprich: Wehe über alle Greuel der Frevel des Hauses Israel! denn durch Schwert, Hunger und Seuche sollen sie fallen!
20747HesekielHes26612Wer fern ist, wird durch die Seuche sterben; wer nahe ist, wird durch das Schwert fallen; und wer übrigbleibt und belagert wird, soll durch Hunger umkommen, denn ich werde meinen ganzen Grimm an ihnen vollstrecken.
20748HesekielHes26613Und ihr sollt erkennen, dass ich der Herr bin, wenn eure Erschlagenen inmitten eurer Götzen daliegen rings um eure Altäre her, auf allen hohen Hügeln, auf allen Gipfeln der Berge, auf jedem grünen Baume und unter jeder dichtbelaubten Eiche, an dem Orte, wo sie allen ihren Götzen wohlriechenden Weihrauch darbrachten.
20749HesekielHes26614Und ich werde meine Hand wider sie ausstrecken und werde ihr Land zur Wüstenei und verlassen machen von der Wüste Deblatha an in allen ihren Wohnsitzen und sie sollen erkennen, dass ich der Herr bin.
20750HesekielHes2671Und es erging an mich das Wort des Herrn, welcher sprach:
20751HesekielHes2672Du Menschensohn, so spricht der Herr, der Gott des Landes Israels: Das Ende kommt, es kommt das Ende über die vier Gegenben des Landes.
20752HesekielHes2673Jetzt kommt das Ende über dich! Aussenden will ich meinen Zorn wider dich, will dich richten nach deinem Wandel, und alle deine Greuel dir vor Augen stellen.
20753HesekielHes2674Mein Auge soll deiner nicht schonen, und ich will mich nicht erbarmen, sondern deinen Wandel will ich dir aufbürden, und deine Greuel werden in deiner Mitte sein; und ihr sollt erfahren, daß ich der Herr bin.
20754HesekielHes2675So spricht Gott, der Herr: Eine Trübsal, siehe eine Trübsal kommt!
20755HesekielHes2676Das Ende kommt, es kommt das Ende, es wacht auf wider dich, siehe, es kommt!
20756HesekielHes2677Es kommt die Vernichtung über dich, der du wohnst im Lande: es kommt die Zeit, es nahet der Tag des Mordens, und nicht des Jauchzens auf den Bergen.
20757HesekielHes2678Jetzt ists nahe, daß ich meinen Zorn über dich ausschütte, und meinen Grimm an dir auslasse, daß ich dich richte nach deinem Wandel, und alle deine Laster dir aufbürde.
20758HesekielHes2679Mein Auge wird nicht schonen, und ich will mich nicht erbarmen, sondern deinen Wandel will ich dir aufbürden, und deine Greuel werden in deiner Mitte sein; und ihr sollt erfahren, daß ich der Herr bin, der schlägt.
20759HesekielHes26710Siehe der Tag, siehe er kommt: die Vernichtung bricht hervor, es blüht der Stab, es sprosst der Übermut.
20760HesekielHes26711Die Bosheit erhebt sich mit gottloser Rute; niemand von ihnen bleibt übrig, keiner aus dem Volke, Keiner aus ihrem Getümmel; und sie haben keine Ruhe.
20761HesekielHes26712Es kommt die Zeit, es nahet der Tag: wer kauft, der freue sich nicht und wer verkauft, der traue nicht; denn der Zorn kommt über all sein Volk.
20762HesekielHes26713Denn wer verkauft, wird zu dem, was er verkauft hat, nicht zurückkehren, wenn er auch fortlebte unter den Lebenden: denn auch die Weissagung, die gegen Alle ergangen, wird nicht umkehren, und Keiner wird fest stehen bei der Bosheit seines Lebens.
20763HesekielHes26714Blaset die Posaune, Alles rüste sich! — aber Keiner zieht in den Streit; denn mein Zorn kommt über all ihr Volk.
20764HesekielHes26715Draußen das Schwert, inwendig Pest und Hunger; wer auf dem Felde ist, stirbt durchs Schwert; wer in der Stadt, wird aufgefressen durch Pest und Hunger.
20765HesekielHes26716Eimge aus ihnen, die fliehen, retten sich, und sind auf den Bergen wie, die Tauben in den Tälern, Alle zitternd, ein Jeglicher um seine Missetat willen.
20766HesekielHes26717Alle Hände werden kraftlos, und über alle Knie fließet Wasser.
20767HesekielHes26718Sie umgürten sich mit Trauerkleidern, und ihre Decke ist Furcht: auf jedem Angesicht ist Scham und auf allen ihren Häuptern Glatze.
20768HesekielHes26719Ihr Silber werfen sie hinaus, ihr Gold achten sie wie Kot; ihr Silber und ihr Gold wird sie nicht retten können am Tage des Zornes des Herrn: ihre Seele werden sie nicht sätttgen, ihren Bauch davon nicht füllen können, weil es ihnen ein Anstoß zur Missetat geworden.
20769HesekielHes26720Denn ihrer Kleinode Schmuck gebrauchten sie zur Hoffart, und machten daraus die Bilder ihrer greuelhaften Götzen: darum mach ich es ihnen zur Unreinigkeit,
20770HesekielHes26721und geb es in die Hände der Fremden zum Raube, und den Gottlosen der Erde zur Beute, und sie Werdens entweihen.
20771HesekielHes26722Ich will mein Angesicht von ihnen abwenden, und sie werden mein Heiligtum entweihen; ja Räuber werden hineinkommen, und es entweihen.
20772HesekielHes26723Mach den Schluß! denn das Land ist voll Blutschuld, und die Stadt voll Ungerechtigkeit.
20773HesekielHes26724Ich will die Ängsten aus den Völkern herbeiführen, daß sie ihre Häuser in Besitz nehmen; ich will den Hochmut der Mächtigen zum Schweigen bringen, und ihre Feinde sollen ihre Heiligtümer besitzen.
20774HesekielHes26725Wenn die Bedrängnis kommt, werden sie Frieden suchen; aber er wird nicht da sein.
20775HesekielHes26726Schrecken über Schrecken wird kommen, und Gerücht über Gerücht: man wird Gesichte suchen bei den Propheten, aber das Gesetz wird weichen von dem Priester, der Rat von den Alten.
20776HesekielHes26727Der König wird trauern, der Fürst von Gram umkleidet sein, und des Volkes Hände weiden zittern im Lande. Nach ihrem Wandel will ich ihnen tun, und nach ihren Rechten sie richten: und sie sollen erfahren, daß ich der Herr bin.
20777HesekielHes2681Und es geschah im sechsten Jahre, im sechsten Monat, am fünften des Monats, als ich in meinem Hause saß und die Ältesten Judas vor mir saßen, kam daselbst die Hand des Herrn, über mich.
20778HesekielHes2682und ich schaute und siehe da! Eine Gestalt, wie Feuer anzusehen; von seinen Lenden an abwärts war es wie Feuer anzusehen und von seinen Lenden aufwärts wie Schimmer von Glanzerz.
20779HesekielHes2683Da streckte sich am Gebilde etwas wie eine Hand aus und ergriff mich bei den Haaren meines Hauptes und der Geist hob mich empor zwischen Himmel und Erde und brachte mich nach Jerusalem in einem Gottesgesichte an das innere Tor, das gegen Mitternacht zu liegt, wo der Götze der Eifersucht war, der zur Eifersucht reizte.
20780HesekielHes2684Und siehe, daselbst war die Herrlichkeit des Gottes Israels, ganz wie das Gesicht, welches ich in der Ebene gesehen.
20781HesekielHes2685Und er sprach zu mir: Menschensohn! Erhebe deine Augen in der Richtung nach Mitternacht. Als ich nun meine Augen gegen Mitternacht gegen Mitternacht erhob, siehe, da stand gegen Mitternacht bei dem Tore des Altares der Götze der Eifersucht gleich am Eingange.
20782HesekielHes2686Und er sprach zu mir: Menschensohn! Siehst du wohl, was sie da tun, die großen Greuel, welche das Haus Israel hier verübt, dass ich mich weit entfernen muss von meinem Heiligtume? Aber du wirst noch größere Greuel sehen.
20783HesekielHes2687Alsdann führte er mich zu dem Tore des Vorhofes, da schaute ich und siehe: eine Spalte war in der Wand.
20784HesekielHes2688Und er sprach zu mir: Menschensohn! Durchbrich die Wand. Als ich nun die Wand durchbrach, zeigte sich eine Tür.
20785HesekielHes2689Er sprach zu mir: Tritt ein und sieh die schlimmen Greuel, welche sie hier verüben!
20786HesekielHes26810Da trat ich ein und schaute und siehe, da waren allerlei Gebilde von Gewürm und anderen Tieren, Greuel und allerlei Götzenbilder des Hauses Israel waren da an der Wand allenthalben ringsum abgemalt.
20787HesekielHes26811Und siebzig Männer von den Ältesten des Hauses Israel und Jezonias, der Sohn Saphans, in ihrer Mitte, standen vor den Bildnissen und ein jeder hatte ein Rauchfass in seiner Hand und der Duft einer Wolke von Weihrauch stieg empor.
20788HesekielHes26812Da sprach er zu mir: Du siehst doch, Menschensohn! Was die Ältesten des Hauses Israel im Finstern begehen, ein jeder im Dunkel seiner Kammer; denn sie sagen: Der Herr sieht uns nicht, der Herr hat das Land verlassen.
20789HesekielHes26813Alsdann sprach er zu mir: Du wirst noch größere Greuel sehen, welche jene verüben.
20790HesekielHes26814Und er führte mich zum Eingang des Tores am Hause des Herrn, welches gegen Mitternacht lag; siehe, da saßen Frauen, welche den Adonis beweinten.
20791HesekielHes26815Da sprach er zu mir: Du hast es doch gesehen, Menschensohn? Du wirst noch größere Greuel sehen als diese.
20792HesekielHes26816Und er führte mich in den inneren Vorhof des Hauses des Herrn; siehe, da waren am Eingange zum Tempel des Herrn. zwischen der Vorhalle und dem Altare, etwa fünfundzwanzig Männer, die mit dem Rücken gegen den Tempel des Herrn, mit dem Geischt aber gegen Aufgang gewendet waren; diese beteten gegen Aufgang der Sonne zu an.
20793HesekielHes26817Da sprach er zu mir: Du hast es doch gesehen, Menschensohn? Ist es dem Hause Juda zu wenig, diese Greuel zu verüben, die sie hier begehen, dass sie auch das Land mit Gewalttat erfüllten und mich immer wieder zum Zorne reizten? Siehe nur, wie sie den Zweig an ihre Nase halten.
20794HesekielHes26818So will auch ich denn im Grimme handeln; mein Auge soll nicht schonen und ich werde kein Erbarmen haben, und wenn sie noch so laut zu meinen Ohren rufen, werde ich sie nicht erhören.
20795HesekielHes2691Dann rief er vor meinen Ohren mit lauter Stimme also: Es nahen die Heimsuchungen der Stadt und ein jeder hat eine Mordwaffe in seiner Hand.
20796HesekielHes2692Siehe, da kamen sechs Männer den Weg vom oberen Tore herab, das nach Mitternacht zu liegt, und jeder hatte eine Waffe des Verderbens in seiner Hand; ein Mann aber war in ihrer Mitte, in Linnen gekleidet und ein Schreibzeug an seiner Seite; diese trafen ein und stellten sich neben den ehernen Altar.
20797HesekielHes2693Und die Herrlichkeit des Herrn Israels erhob sich von dem Cherub, auf dem sie gewesen, nach der Schwelle des Hauses hin und rief den Mann, der in Linnen gekleidet war und das Schreibzeug an der Seite hatte.
20798HesekielHes2694Und der Herr sprach zu ihm: Gehe mitten durch die Stadt, mitten durch Jerusalem hindurch und zeichne ein Tau auf die Stirne der Männer, welche über alle Greuel seufzen und wehklagen, die in ihrer Mitte begangen werden.
20799HesekielHes2695Zu jenen aber sprach er, so dass ich es hörte: Gehet durch die Städte hinter ihm her und erschlaget, euer Auge schone nicht und habe kein Erbarmen!
20800HesekielHes2696Greise, Jünglinge, Jungfrauen, Kinder und Weiber tötet, bis sie vernichtet sind; aber niemand, an dem ihr das Tau sehet, tötet und bei meinem Heiligtum machet den Anfang! So begannen sie bei den Ältesten, welche vor dem Hause waren.
20801HesekielHes2697Und er sprach zu ihnen: Verunreiniget das Haus und füllet die Vorhöfe mit Erschlagenen an, dann ziehet fort! Da zogen sie aus und erschlugen die, welche in der Stadt waren.
20802HesekielHes2698Als nun das Morden zu Ende war und ich allein zurückblieb, fiel ich auf mein Angesicht nieder und rief mit lauter Stimme: Wehe, wehe, wehe, Herr, Gott! willst du denn den ganzen Überrest Israels vertilgen, indem du deinen Grimm vollends über Jerusalem ausgießest?
20803HesekielHes2699Da sprach er zu mir: Die Verschuldung des Hauses Israel und Juda ist überaus groß, das Land ist voll von Blutschuld und die Stadt voll von Abtrünnigkeit, denn sie sagen: Der Herr hat das Land verlassen und der Herr sieht nicht!
20804HesekielHes26910So soll denn auch mein Auge nicht schonen und ich will kein Erbarmen üben, ihren Wandel will ich auf ihr Haupt zurückbringen.
20805HesekielHes26911Und siehe, der Mann, der in Linnen gekleidet war und das Schreibzeug an seiner Seite hatte, brachte Bescheid, indem er sprach: Ich habe getan, wie du mir befohlen hast!
20806HesekielHes26101Und ich schaute, siehe, auf der Wölbung, welche über dem Haupte der Cherube war, erschien etwas, das wie ein Saphirstein aussah und die Gestalt eines Thrones hatte.
20807HesekielHes26102Da sprach er zu dem Manne, der in Linnen gekleidet war, also: Tritt in die Mitte der Räder, welche unterhalb der Cherube sind, und fülle deine Hand mit glühenden Kohlen, welche zwischen den Cheruben sind, und streue sie über die Stadt! Da trat er vor meinen Augen hinein.
20808HesekielHes26103Die Cherube aber standen auf der rechten Seite des Hauses, als der Mann eintrat, während die Wolke den inneren Vorhof erfüllte,
20809HesekielHes26104denn die Herrlichkeit des Herrn hatte sich von dem Cherub erhoben gegen die Schwelle des Hauses hin und das Haus ward von der Wolke erfüllt und der Vorhof ward voll des Glanzes der Herrlichkeit des Herrn.
20810HesekielHes26105Und das Rauschen der Flügel der Cherube ward bis in den äußeren Vorhof gehört, gleich der Stimme des allmächtigen Gottes, wenn er redet.
20811HesekielHes26106Als er nun dem Manne, der in Linnen gekleidet war, geboten, indem er sprach: Nimm Feuer aus der Mitte zwischen den Rädern, welche zwischen den Cheruben sind, trat dieser hin und stellte sich neben das Rad.
20812HesekielHes26107Dann streckte der Cherub seine Hand zwischen die Cherube nach dem Feuer aus, das zwischen den Cheruben war, nahm davon und gab es dem in Leinen Gekleideten in die Hand und dieser nahm es und ging hinaus.
20813HesekielHes26108Und es erschien an den Cheruben etwas wie eine Menschenhand unter ihren Flügeln.
20814HesekielHes26109Und ich schaute hin, siehe, da waren vier Räder neben den Cheruben, je ein Rad neben einem Cherub und wieder ein Rad zur Seite eines andern Cherub, und die Räder erschienen wie der Anblick von Chrysolith.
20815HesekielHes261010Das Aussehen derselben war an allen vieren ein ganz gleiches, wie wenn ein Rad inmitten eines anderen wäre.
20816HesekielHes261011Und wenn sie gingen, bewegten sie sich nach vier Seiten, ohne sich im Gehen umzuwenden; sondern an den Ort, nach dem das erste sich wendete, folgten auch die übrigen, ohne sich zu wenden.
20817HesekielHes261012Ihr ganzer Leib, sowohl Hals als Hände und Flügel, sowie die Felgen waren voll Augen an den vier Rädern ringsum. Und er gab den Rädern den Namen Wirbel vor meinen Ohren.
20818HesekielHes261014Jedes Wesen aber hatte vier Gesichter: das erste Gesicht war das Gesicht eines Cherubs, das andere das Gesicht eines Menschen, das dritte war das Gesicht eines Löwen und das vierte das Gesicht eines Adlers.
20819HesekielHes261015Und die Cherube erhoben sich; dies ist das Wesen, welches ich am Flusse Chobar gesehen hatte.
20820HesekielHes261016Wenn die Cherube gingen, so liefen auch die Räder neben ihnen her, und wenn die Cherube ihre Flügel schwangen, um sich von der Erde zu erheben, so blieben die Räder nicht zurück, sondern hielten sich neben ihnen.
20821HesekielHes261017Wenn jene stehen blieben, so standen auch sie still; erhoben sich jene, so erhoben auch diese sich, denn der Geist des Lebens war in ihnen.
20822HesekielHes261018Da verließ die Herrlichkeit des Herrn die Schwelle des Tempels und nahm ihren Stand über den Cheruben.
20823HesekielHes261019Und die Cherube schwangen ihre Flügel und erhoben sich vor meinen Augen von der Erde, und da sie fortzogen, folgten ihnen auch die Räder. Und sie stellten sich an den Eingang des östlichen Tores am Hause des Herrn, die Herrlichkeit des Gottes Israels aber war oben über ihnen.
20824HesekielHes261020Dies war das Wesen, welches ich am Flusse Chobar unter dem Gotte Israels sah, und ich erkannte, dass es Cherube seien.
20825HesekielHes261021Ein jeder hatte vier Gesichter und ein jeder vier Flügel und etwas wie eine Menshenhand war unter ihren Flügeln.
20826HesekielHes261022Und die Gestalt ihrer Gesichter war ganz wie die Gesichter, welche ich am Flusse Chobar gesehen hatte; so auch ihre Erscheinung und die Bewegung eines jeden gerade vor sich hin.
20827HesekielHes26111Da hob mich der Geist empor und führte mich zum Osttor am Hause des Herrn, das gegen Sonnenaufgang liegt; siehe, da waren am Eingange des Tores fünfundzwanzig Männer; in ihrer Mitte sah ich Jezonias, den Sohn Azurs und Pheltias, den Sohn Banajas, die Fürsten des Volkes.
20828HesekielHes26112Und er sprach zu mir: Menschensohn! Das sind die Männer, welche auf Unheil sinnen und bösen Ratschlag in dieser Stadt ausdenken,
20829HesekielHes26113indem sie sprechen: Sind nicht seit langer Zeit unsere Häuser gebaut? Sie ist der Topf und wir sind das Fleisch.
20830HesekielHes26114Darum weissage über sie, weissage, Menschensohn!
20831HesekielHes26115Alsbald kam auf mich der Geist des Herrn und sprach zu mir: Verkünde: So spricht der Herr: So habt ihr geredet, Haus Israel! und die Gedanken eures Herzens kenne ich.
20832HesekielHes26116Ihr habt sehr viele in dieser Stadt getötet und deren Straßen mit Erschlagenen angefüllt.
20833HesekielHes26117Darum spricht der Herr, Gott, also: Die von euch Erschlagenen, die ihr in ihrer Mitte hingestreckt habt, diese sind das Fleisch und sie ist der Topf; euch aber werde ich aus derselben fortführen.
20834HesekielHes26118Das Schwert fürchtet ihr und das Schwert will ich über euch bringen, spricht der Herr, Gott.
20835HesekielHes26119Ich will euch aus ihrer Mitte hinauswerfen und euch in die Hand der Feinde überliefern und an euch Gericht vollziehen.
20836HesekielHes261110Durch das Schwert sollt ihr fallen, an den Grenzen Israels werde ich euch richten und ihr sollt erkennen, dass ich der Herr bin.
20837HesekielHes261111Sie soll euch nicht zum Topf werden und ihr sollt nicht in ihrer Mitte das Fleisch sein, an den Grenzen Israels will ich Gericht über euch halten.
20838HesekielHes261112Da sollt ihr erkennen, dass ich der Herr bin, weil ihr nicht nach meinen Geboten gewandelt seid und meine Rechte nicht geübt habt, sondern nach den Rechten der Völker, die rings um euch her sind, gehandelt habt.
20839HesekielHes261113Und es geschah, als ich so weissagte, ward Pheltias, der Sohn Banajas, vom Tode ereilt; da fiel ich auf mein Angesicht und rief mit lauter Stimme und sprach: Wehe, wehe, wehe, Herr, Gott! willst du denn ganz ein Ende machen mit dem Überreste Israels?
20840HesekielHes261114Und das Wort des Herrn erging an mich also:
20841HesekielHes261115Menschensohn! Deine Brüder, deine Brüder, deine Verwandten und das ganze Haus Israel, alle, zu welchen die Bewohner Jerusalems sagten: Entfernet euch weit von dem Herrn, uns ist das Land zum Besitze gegeben!
20842HesekielHes261116Darum spricht der Herr, Gott also: Ja, ich habe sie fernhin unter die Völker gebracht und habe sie in die Länder zerstreut und werde ihnen ein wenig zur Heilung dienen in den Ländern, in die sie gekommen sind.
20843HesekielHes261117Deshalb sprich: So spricht der Herr, Gott: Ich will euch aus den Völkern sammeln und euch zusammenbringen aus den Ländern, in die ihr zerstreut seid, und will euch das Land Israel verleihen.
20844HesekielHes261118Und sie werden in dasselbe gelangen und alles Anstößige und alle seine Greuel daraus hinwegschaffen.
20845HesekielHes261119Und ich werde ihnen ein einträchtiges Herz geben und werde einen neuen Geist in ihr Inneres legen, ich werde aus ihrem Leibe das Herz von Stein wegnehmen und ihnen ein Herz von Fleisch geben,
20846HesekielHes261120damit sie nach meinen Geboten wandeln und meine Rechte halten und üben, dass sie mein Volk seien und ich ihr Gott.
20847HesekielHes261121Denen aber, die nach den Ärgernissen und Greueln ihres Herzens wandeln, diesen werde ich ihr Tun auf ihr Haupt bringen, spricht der Herr, Gott.
20848HesekielHes261122Da erhoben die Cherube ihre Flügel und die Räder bewegten sich mit ihnen und die Herrlichkeit des Gottes Israel war oben über ihnen.
20849HesekielHes261123Und aus der Mitte der Stadt erhob sich die Herrlichkeit des Herrn und ließ sich auf dem Berge nieder, der gegen Aufgang der Stadt ist.
20850HesekielHes261124Der Geist aber hob mich empor und führte mich im Gesicht, durch den Geist Gottes, nach Chaldäa zu den Weggeführten; das Gesicht aber, das ich geschaut, verschwand.
20851HesekielHes261125Und ich sprach zu den Weggeführten alle Worte des Herrn, die er mir kundgegeben hatte.
20852HesekielHes26121Und das Wort des Herrn erging an mich also:
20853HesekielHes26122Menschensohn! Du wohnst inmitten des widerspenstigen Hauses, die Augen haben, um zu sehen, und nicht sehen, Ohren, um zu hören, und nicht hören; denn sie sind ein widerspenstiges Haus.
20854HesekielHes26123Deshalb, o Menschensohn! Bereite dir Reisegerät und wandere fort bei hellem Tage vor ihren Augen und wandere vor ihren Augen von deiner Stätte an einen anderen Ort, vielleicht dass sie darauf achten; denn sie sind ein widerspenstiges Haus.
20855HesekielHes26124Und ich schaffe dein Gerät, wie Gerät zur Auswanderung, bei hellem Tage vor ihren Augen hinaus; du selbst aber ziehe am Abend vor ihren Augen fort, wie ein Wanderer auszuziehen pflegt.
20856HesekielHes26125Vor ihren Augen durchbrich die Wand und gehe durch dieselbe hinaus.
20857HesekielHes26126Vor ihren Augen hebe es auf die Schultern und im Dunkeln schaffe es hinaus, verhülle dein Angesicht und siehe das Land nicht; denn ich habe dich zum Wahrzeichen für das Haus Israel gemacht.
20858HesekielHes26127Da tat ich also, wie der Herr mir befohlen hatte; ich brachte mein Gerät hinaus wie Wandergerät bei Tag und am Abend durchbrach ich mit der Hand die Wand und ich zog aus im Dunkeln, auf den Schultern tragend vor ihren Augen.
20859HesekielHes26128Da erging am Morgen an mich das Wort des Herrn also:
20860HesekielHes26129Menschensohn! Hat nicht das Haus Israel, das widerspenstige Haus, zu dir gesagt: Was tust du da?
20861HesekielHes261210Sprich zu ihnen: So spricht der Herr, Gott: Diese Last gilt dem Fürsten zu Jerusalem und dem ganzen Hause Israel in dessen Mitte.
20862HesekielHes261211Sprich: Ich bin ein Wahrzeichen für euch; wie ich getan, so wird ihnen geschehen, in die Verbannung und in die Gefangenschaft werden sie ziehen.
20863HesekielHes261212Der Fürst aber in ihrer Mitte wird auf den Schultern tragen und wird im Dunkeln fortziehen; man wird die Mauer durchbrechen, um ihn hinauszuschaffen; sein Gesicht wird er verhüllen, dass er das Land nicht mit Augen sehe.
20864HesekielHes261213Und ich werde mein Netz über ihn breiten und er wird in meinem Garn gefangen werden, ich werde ihn nach Babylon in das Land der Chaldäer bringen, doch soll er es nicht sehen, und daselbst wird er sterben.
20865HesekielHes261214Und alle, die um ihn her sind, seinen Beistand und seine Kriegsscharen werde ich in alle Winde zerstreuen und hinter ihnen her das Schwert zücken.
20866HesekielHes261215So sollen sie erkennen, dass ich der Herr bin, wenn ich sie unter die Völker versprenge und in die Länder zerstreue.
20867HesekielHes261216Doch werde ich etliche wenige von ihnen vom Schwerte, vom Hunger und von der Seuche übrigbleiben lassen, damit sie alle Abscheulichkeiten jener unter den Völkern, wohin sie kommen, erzählen können, und sie sollen erkennen, dass ich der Herr bin.
20868HesekielHes261217Und es erging an mich das Wort des Herrn also:
20869HesekielHes261218Menschensohn! Iss dein Brot in Schrecken und trink dein Wasser in Eile und Trauer!
20870HesekielHes261219Und sprich zu dem Volke des Landes: So spricht der Herr, Gott, zu den Bewohnern von Jerusalem im Lande Israel: Sie werden ihr Brot in Sorgen essen und ihr Wasser in Gram trinken, auf dass ihr Land wüste liege, seiner Fülle beraubt, um der Verschuldung aller seiner Bewohner willen.
20871HesekielHes261220Und die Städte, welche jetzt bewohnt sind, sollen vereinsamt werden, das Land wird öde werden und ihr sollt erkennen, dass ich der Herr bin.
20872HesekielHes261221Und es erging an mich das Wort des Herrn also:
20873HesekielHes261222Menschensohn! Was habt ihr für eine Redeweise im Lande Israel, dass man sagt: „Die Tage ziehen sich in die Länge hin und jegliches Gesicht ist nichtig?“
20874HesekielHes261223Darum sprich zu ihnen: So spricht der Herr, Gott: Ich will dieser Redeweise ein Ende machen und das Volk soll sie nicht mehr im Munde führen in Israel, vielmehr sage ihnen, dass die Tage nahe sind und der Ausspruch jeglichen Schauens.
20875HesekielHes261224Denn fortan soll kein Gesicht mehr eitel und keine Weissagung mehr zweifelhaft sein inmitten der Söhne Israels.
20876HesekielHes261225Denn ich, der Herr, werde reden und jedes Wort, das ich spreche, soll in Erfüllung gehen und nicht weiter hinausgeschoben werden; sondern in euren Tagen, widerspenstiges Haus! will ich ein Wort reden und will es auch ausführen, spricht der Herr, Gott.
20877HesekielHes261226Und es erging an mich das Wort des Herrn also:
20878HesekielHes261227Menschensohn! Siehe, die vom Hause Israel sagen: Das Gesicht, welches er schaut, geht auf eine ferne Zukunft und er weissagt auf ferne Zeiten.
20879HesekielHes261228Darum sprich zu ihnen: So spricht der Herr, Gott: Nicht werden sich alle meine Worte weit hinausziehen; das Wort, welches ich spreche, soll in Erfüllung gehen, spricht der Herr, Gott.
20880HesekielHes26131Und es erging an mich das Wort des Herrn also:
20881HesekielHes26132Menschensohn! Weissage wider die Propheten Israels, die da weissagen, und sprich zu denen, welche aus ihrem eigenen Herzen weissagen: Höret das Wort des Herrn!
20882HesekielHes26133So spricht der Herr, Gott: Wehe über die törichten Propheten, welche ihrem eigenen Geiste folgen und nichts schauen!
20883HesekielHes26134Gleich Füchsen in der Wüste sind deine Propheten, o Israel!
20884HesekielHes26135Ihr habt euch nicht zum Widerstand erhoben und euch nicht zur Mauer für das Haus Israel entgegengestellt, um standzuhalten im Kampfe am Tage des Herrn.
20885HesekielHes26136Sie schauen Nichtiges und weissagen Lüge, sie, die da sagen: Es spricht der Herr! während doch der Herr sie nicht gesandt hat; und sie beharren darauf, dass die Rede in Erfüllung gehe.
20886HesekielHes26137Sind es nicht nichtige Gesichte, die ihr geschaut habt, nicht lügenhafte Weissagungen, die ihr ausgesprochen habt? Ihr sagt: Es spricht der Herr! während ich doch nicht geredet habe.
20887HesekielHes26138Deshalb spricht der Herr, Gott, also: Weil ihr Nichtiges gesprochen und Lüge geschaut habt, darum sehet, stehe ich wider euch, spricht der Herr, Gott,
20888HesekielHes26139und meine Hand soll über die Propheten kommen, welche Nichtiges schauen und Lüge weissagen; im Rate meines Volkes sollen sie sich nicht finden und in das Verzeichnis des Hauses Israel nicht eingeschrieben werden, und in das Land Israel nicht gelangen, und ihr sollt erkennen, dass ic, der Herr, Gott bin:
20889HesekielHes261310deshalb, weil sie mein Volk betrogen haben, indem sie sprachen: Friede, während doch kein Friede ist, und wenn es eine Wand baute, tünchten sie mit Lehm ohne Stroh.
20890HesekielHes261311Sprich zu denen, die mit Lehm ohne Beimischung tünchen, dass es abfallen wird; denn es wird ein starker Platzregen kommen und ich werde sehr große Hagelsteine darauf fallen lassen und einen Sturmwind senden, der es niederreißt.
20891HesekielHes261312Sehet, wenn nun die Wand eingefallen, wird man dann nicht zu euch sagen: Wo ist denn der Anwurf, mit dem ihr getüncht habt?
20892HesekielHes261313Darum spricht der Herr, Gott, also: Ich werde in meinem Unwillen einen Sturmwind losbrechen lassen und ein wegschwemmender Regen soll kommen durch meinen Grimm und Hagelsteine infolge meines Zornes zur Vernichtung.
20893HesekielHes261314Und ich werde die Wand niederreißen, die ihr ohne Beimischung getüncht habt, und sie der Erde gleich machen, dass ihr Grund bloßgelegt werde; sie wird einfallen und er wird von ihr vernichtet werden und ihr werdet erkennen, dass ich der Herr bin.
20894HesekielHes261315Ich will meinen Unwillen bis zur Vollendung an der Wand und an denen ausüben, die sie ohne Beimischung tünchen, und will zu euch sagen: Es ist keine Wand mehr, es sind keine Tüncher mehr da,
20895HesekielHes261316die Propheten Israels, welche über Jerusalem weissagen und Gesichte des Friedens für dasselbe schauen, während doch kein Friede ist, spricht der Herr, Gott.
20896HesekielHes261317Und du, Menschensohn! Richte dein Angesicht wider die Töchter deines Volkes, die aus ihrem eigenen Herzen als Propheten auftreten, und weissage über sie
20897HesekielHes261318und sprich So spricht der Herr, Gott: Wehe denen, die Polster zusammenmähen unter jedes Handgelenk und Kissen unter das Haupt des Menschen jeden Alters fertigen, um Seelen zu fangen, und die den Seelen meines Volkes, wenn sie sie gefangen, das Leben verheißen!
20898HesekielHes261319Sie entweihen mich bei meinem Volk für eine Hand voll Gerste und für ein Stück Brot, um Seelen zu töten, welche nicht sterben sollen, und Seelen am Leben zu erhalten, welche nicht leben sollen, indem sie meinem Volke vorlügen, das Lügen glaubt.
20899HesekielHes261320Darum spricht der Herr, Gott, also: Sehet, ich komme über eure Polster, mit denen ihr die Seelen wie Vögel fangt, und ich werde euch dieselben von den Armen reißen und die Seelen freilassen, welche ihr gefangen habt, die Seelen, dass sie davonfliegen.
20900HesekielHes261321Auch werde ich eure Kopfkissen zerreißen und werde mein Volk aus eurer Hand befreien und es wird nicht mehr in euren Händen zur Beute preisgegeben sein; dann sollt ihr erkennen, dass ich der Herr bin.
20901HesekielHes261322Weil ihr das Herz des Gerechten, dem ich nicht weh tue, betrüglich bekümmert und den Gottlosen in seinem Tun bestärkt, so dass er nicht von seinem bösen Wege umkehrt, um zu leben;
20902HesekielHes261323darum sollt ihr nicht ferner Nichtiges schauen und eure Wahrsagerei soll ein Ende haben; denn ich will mein Volk aus eurer Hand retten und ihr sollt erkennen, dass ich der Herr bin.
20903HesekielHes26141Es kamen aber Männer von den Ältesten Israels zu mir und setzten sich vor mir nieder.
20904HesekielHes26142Da erging das Wort des Herrn an mich also:
20905HesekielHes26143Menschensohn! Diese Männer haben ihre Greuel in ihren Herzen und haben den Anstoß zu ihrer Verschuldung vor ihrem Angesicht aufgestellt, sollte ich ihnen auf ihre Fragen antworten?
20906HesekielHes26144Darum rede mit ihnen und sprich zu ihnen: So spricht der Herr, Gott: Jeder vom Hause Israel, der sein Scheusal in sein Herz aufnimmt und den Anstoß zu seiner Versündigung vor seinem Angesichte aufstellt und trotzdem zu einem Propheten kommt und mich durch ihn befragt, dem werde ich, der Herr, antworten nach der Meng seiner Greuel;
20907HesekielHes26145damit das Haus Israel in seinem Herzen ergriffen werde, mit dem sie von mir durch alle ihre Götzen abtrünnig geworden sind.
20908HesekielHes26146Darum sprich zu dem Hause Israel: So spricht der Herr, Gott: Bekehret euch und verlasset eure Götzen und wendet euer Antlitz ab von allen euren Greueln.
20909HesekielHes26147Denn jeder vom Hause Israel oder von den Fremdlingen, die unter Israel weilen, der sich von mir abwendet und seine Götzen in sein Herz aufnimmt und den Anstoß zu seiner Verschuldung vor seinem Angesicht aufstellt und dennoch zum Propheten kommt, um mich durch diesen zu befragen, dem will ich, der Herr, selbst Antwort geben.
20910HesekielHes26148Ich will mein Angesicht wider einen solchen richten und will ihn zum Beispiel und zum Sprichworte machen und ihn aus der Mitte meines Volkes ausrotten und ihr sollt erkennen, dass ich der Herr bin.
20911HesekielHes26149Wenn aber ein Prophet sich verleiten lässt, ein Wort zu reden, so habe ich, der Herr, einen solchen Propheten betört und ich will meine Hand über ihn ausstrecken und ihn wegtilgen aus der Mitte meines Volkes Israel.
20912HesekielHes261410Sie werden ihre Verschuldung tragen; wie die Verschuldung des Fragenden, so wird die Verschuldung des Propheten sein,
20913HesekielHes261411damit das Haus Israel nicht ferner von mir abirre und sich nicht mehr durch alle seine Übertretungen beflecke; sondern sie sollen mein Volk sein und ich will ihr Gott sein, spricht der Herr der Heerscharen.
20914HesekielHes261412Und es erging das Wort des Herrn an mich also:
20915HesekielHes261413Menschensohn! Wenn ein Land sich wider mich versündigt und Treubruch begeht, so strecke ich meine Hand über dasselbe aus und zerbreche ihm die Stütze des Brotes und schicke Hunger über dasselbe und vertilge darin Menschen und Vieh.
20916HesekielHes261414Und wenn diese drei Männer sich in seiner Mitte befänden, Noe, Daniel und Job, so würden sie durch ihre Gerechtigkeit nur ihre eigenen Seelen retten, spricht der Herr der Heerscharen.
20917HesekielHes261415Wenn ich wilde Tiere in das Land kommen ließe, um es zu verwüsten, und es würde verödet, so dass niemand es mehr durchzöge wegen der Tiere,
20918HesekielHes261416so würden, so wahr ich lebe! Spricht der Herr, Gott, jene drei Männer, wenn sie darin wären, weder Söhne noch Töchter retten; sondern sie allein würden gerettet, das Land aber zur Wüstenei werden.
20919HesekielHes261417Oder wenn ich das Schwert über dieses Land kommen ließe und zum Schwerte spräche: Jahre hin über das Land und ich Menschen und Vieh darin tötete,
20920HesekielHes261418so würden, so wahr ich lebe, spricht der Herr, Gott, jene drei Männer, wenn sie darin wären, weder Söhne noch Töchter retten; sondern sie würden allein gerettet werden.
20921HesekielHes261419Oder wenn ich eine Seuche über dieses Land schickte und in Blut meinen Grimm über dasselbe ausschüttete, um Menschen und Vieh daraus zu vertilgen,
20922HesekielHes261420Noe aber, Daniel und Job wären darin, so würden sie, so wahr ich lebe! Spricht der Herr, Gott, weder Sohn noch Tochter retten; sondern nur ihre eigenen Seelen würden durch ihre Gerechtigkeit erretten.
20923HesekielHes261421Denn also spricht der Herr, Gott: Wenn ich meine vier schlimmen Gerichte, Schwert, Hunger, wilde Tiere und seuche über Jerusalem entsende, um Menschen und Vieh aus demselben zu vertilgen,
20924HesekielHes261422so soll dennoch etlichen darin Rettung werden, dass sie ihre Söhne und Töchter herausführen; sehet, diese werden dann zu euch kommen und ihr werdet getröstet werden über das Unheil, welches ich über Jerusalem gebracht habe, über alles, was ich über dasselbe habe kommen lassen.
20925HesekielHes261423Und sie werden euer Trost sein, wenn ihr ihren Wandel und ihr Tun seht; und ihr werdet erkennen, dass ich alles, was ich an ihr getan, nicht ohne Ursache getan habe, spricht der Herr, Gott.
20926HesekielHes26151Und es erging an mich das Wort des Herrn also:
20927HesekielHes26152Menschensohn! Was soll aus dem Rebholz werden unter allem anderen Holze, das unter den Bäumen des Waldes ist?
20928HesekielHes26153Soll man etwa davon Holz nehmen, um etwas daraus zu machen? Oder kann man einen Pflock davon fertigen, um irgend ein Gerät daran aufzuhängen?
20929HesekielHes26154Siehe, dem Feuer wird es zur Speise gegeben. Hat aber das Feuer seine beiden Enden verzehrt und ist auch sein mittlerer Teil zu Asche verwandelt, sollte es dann wohl noch zu etwas taugen?
20930HesekielHes26155Selbst als es noch unversehrt war, konnte man es zu nichts brauchen; wieviel weniger wird man nun, da das Feuer es verzehrt und verbrannt hat, etwas daraus machen können!
20931HesekielHes26156Darum spricht der Herr, Gott, also: Wie das Holz des Weinstockes unter den Bäumen des Waldes, das ich dem Feuer zum Verzehren bestimmt habe, so werde ich die Bewohner Jerusalems dahingeben.
20932HesekielHes26157Und ich werde mein Angesicht wider sie richten, so dass, wenn sie einem Feuer entkommen, sie ein anderes verzehren soll, und ihr sollt erkennen, dass ich der Herr bin, wenn ich mein Angesicht wider sie kehre
20933HesekielHes26158und das Land unzugänglich und öde mache, weil sie Treubruch begangen haben, spricht der Herr, Gott.
20934HesekielHes26161Und es erging an mich das Wort des Herrn also:
20935HesekielHes26162Menschensohn! Tue der Stadt Jerusalem ihre Greuel kund
20936HesekielHes26163und sprich: So spricht der Herr, Gott, zu Jerusalem: Dein Ursprung und dein Geschlecht sind von dem Lande Kanaan, dein Vater ist ein Ammorhiter und deine Mutter eine Kethitin.
20937HesekielHes26164Und als du geboren wardst am Tage deiner Geburt, wurde deine Nabelschnur nicht abgeschnitten und du wurdest nicht mit Wasser gewaschen zur Erfrischung, und nicht mit Salz abgerieben und nicht in Windeln gewickelt.
20938HesekielHes26165kein Auge hatte Mitleid mit dir, dass es, Erbarmen gegen dich übend, dir eines von diesen Dingen erwies; sondern du wurdest auf den Boden hingeworfen, so verachtet war deine Seele am Tage deiner Geburt.
20939HesekielHes26166Da ging ich an dir vorüber und sah, wie du in deinem Blute zertreten lagst, und sprach zu dir, da du so in deinem Blute lagest: Lebe! Ja, ich sprach zu dir: In deinem Blute lebe!
20940HesekielHes26167Zahlreich wie die Gewächse des Feldes machte ich dich, da nahmst du zu und wurdest groß und tratest in die Reise und gelangtest zu weiblichem Reize; deine Brüste schwollen an und dein Haar sprosste, doch du warst nackt und voll der Beschämung.
20941HesekielHes26168Da ging ich bei dir vorüber und sah dich und siehe, es war deine Zeit, die Zeit der Liebe, und ich breitete meinen Mantel über dich und bedeckte deine Blöße. Und ich schwur dir und ging mit dir einen Bund ein, spricht der Herr, Gott, und du wurdest mein.
20942HesekielHes26169Und ich wusch dich mit Wasser, reinigte dich von deinem Blute und salbte dich mit Öl.
20943HesekielHes261610Und ich kleidete dich mit buntgewirkten Gewändern und zog dir purpurne Schuhe an, ich umwand dich mit seiner Leinwand und hüllte dich in Florkleider.
20944HesekielHes261611Ich zierte dich mit Schmuck und legte Geschmeide an deine Are und eine Kette um deinen Hals.
20945HesekielHes261612Und ich hing einen Ring über deinem Munde auf und Ringe an deine Ohren und setzte dir eine herrliche Krone auf dein Haupt.
20946HesekielHes261613So warst du mit Gold und Silber geziert, mit seiner Leinwand gekleidet, mit gestickten und buntgewirkten Gewändern; du aßest Weizenmehl, Honig und Öl, wardst überaus schön und gelangtest zur Königswürde.
20947HesekielHes261614Und dein Name breitete sich aus unter den Völkern ob deiner Schönheit, denn du warst vollkommen, dank meinem Schmucke, welchen ich dir angelegt hatte, spricht der Herr, Gott.
20948HesekielHes261615Aber du verließest dich auf deine Schönheit und buhltest auf deinen Ruhm hin und du gabst dich einem jeden, der vorüberging, zur Buhlerei preis, um sein zu werden.
20949HesekielHes261616Und du nahmest von deinen Gewändern und machtest dir Höhen aus zusammengenähten Stücken und triebst Buhlerei auf ihnen, wie es nie gewesen noch je sein wird.
20950HesekielHes261617Und du nahmst deine Schmucksachen von meinem Gold und Silber, welche ich dir gegeben, und machtest dir Bilder von Männern und triebst mit diesen Unzucht.
20951HesekielHes261618Und du nahmst deine buntgewirkten Gewänder und hülltest sie in dieselben, mein Öl und Räucherwerk setztest du ihnen vor.
20952HesekielHes261619Und meine Speise, die ich dir gegeben, Weizenmehl, Öl und Honig, womit ich dich genährt hatte, legtest du ihnen vor zum lieblichen Geruche; so geschah es, spricht der Herr, Gott.
20953HesekielHes261620Und du nahmst deine Söhne und Töchter, die du mir geboren hattest, und schlachtetest sie ihnen hin zum Verzehren. Ist denn deine Buhlerei etwas Geringes?
20954HesekielHes261621Meine Kinder schlachtetest du und gabst sie jenen zum Opfer hin.
20955HesekielHes261622Und bei allen deinen Greueln und Buhlereien gedachtest du nicht der Tage der Jugend, als du nackt und voll der Beschämung warst und in deinem Blute zertreten lagst.
20956HesekielHes261623Da geschah es noch nach allen deinen Übeltaten, - wehe, wehe dir! Spricht der Herr, Gott,-
20957HesekielHes261624dass du dir Buhlhäuser bautest und dir Unzuchtstätten errichtetest auf allen Plätzen.
20958HesekielHes261625An jeder Straßenecke bautest du die Zeichen deiner Buhlerei auf, machtest deine Schönheit zum Greuel, spreiztest deine Beine jedem Vorübergehenden und begingst Buhlereien ohne Zahl.
20959HesekielHes261626Du buhltest mit den Söhnen Ägyptens, deinen Nachbaren mit großen Gliedern, und begingst noch viele Unzucht, um mich zum Zorne zu reizen.
20960HesekielHes261627Siehe, da streckte ich meine Hand über dich aus, nahm dir deine Rechtfertigung und gab dich denen preis, die dich hassen, den Töchtern der Philister, die sich deines lasterhaften Wandels schämten.
20961HesekielHes261628Auch buhltest du mit den Söhnen der Assyrier, weil du noch nicht befriedigt warst; und als du mit ihnen gebuhlt hattest, warst du auch dann noch nicht satt.
20962HesekielHes261629Du triebst noch mehr Buhlerei im Lande Kanaan mit den Chaldäern und auch damit wurdest du noch nicht satt.
20963HesekielHes261630Womit soll ich doch dein Herz reinigen, spricht der Herr, Gott, da du alles das verübtest, was ein unverschämtes Buhlweib zu tun pflegt?
20964HesekielHes261631Denn du bautest dein Buhlhaus an jede Ecke der Straße und errichtetest deine Anhöhe auf allen Plätzen und doch warst du nicht einer Buhldirne gleich, die, wenn sie gesättigt ist, den Lohn steigert,
20965HesekielHes261632sondern einer Ehebrecherin, die neben ihrem Manne Fremde einführt.
20966HesekielHes261633Allen Buhldirnen gibt man Lohn, du aber gabst allen deinen Liebhabern Lohn und machtest ihnen Geschenke, dass sie von überall her zu dir kämen, um mit dir Unzucht zu treiben.
20967HesekielHes261634So war es bei dir, in deiner Buhlerei, umgekehrt wie sonst bei den Weibern, und eine solche Buhlerei wird nach dir nicht mehr sein; denn indem du Lohn gabst und nicht Lohn empfingst, geschah an dir das Widerspie
20968HesekielHes261635Darum, Buhldirne, höre das Wort des Herrn.
20969HesekielHes261636So spricht der Herr, Gott: Weil dein Geld verschwendet ist und deine Scham bei deiner Hurerei vor deinen Buhlen und vor deinen greuelhaften Götzen entblößt ward und wegen des Blutes deiner Kinder, die du ihnen preisgegeben hast,
20970HesekielHes261637siehe, will ich alle deine Liebhaber, mit denen du Unzucht getrieben hast, zusammenbringen, all, die du geliebt, samt allen denen, die du verschmäht hast; ich will sie wider dich sammeln von allen Seiten und will deine Scham vor ihnen aufdecken, damit sie deine ganze Schande sehen.
20971HesekielHes261638Und ich will dich nach dem Rechte der Ehebrecherinnen und der Mörderinnen richten und will das Blut des Grimmes und der Eifersucht über dich bringen.
20972HesekielHes261639Und ich will dich in ihre Hand hingeben und sie sollen dein Buhlhaus niederreißen und deine Unzuchtsstätte zerstören, sie werden dich deiner Kleider berauben und deine Schmucksachen nehmen und dich nackt und voll der Schande lassen.
20973HesekielHes261640Und sie werden eine Versammlung wider dich herbeirufen, dich mit Steinen niederwerfen und mit ihren Schwertern niedermetzeln.
20974HesekielHes261641Und sie werden deine Häuser mit Feuer verbrennen und vor den Augen sehr vieler Frauen Gericht an dir vollziehen, dann wirst du aufhören, Unzucht zu treiben und wirst hinfort keinen Buhllohn mehr geben.
20975HesekielHes261642Ich will meinen Zorn gegen dich aufhören lassen, mein Zorneifer soll von dir weichen, ich will ablassen und nicht mehr zürnen.
20976HesekielHes261643Weil du der Tage deiner Jugend nicht gedacht und mich durch all dies zum Zorne gereizt hast, darum will auch ich deinen Wandel auf dein Haupt zurückfallen lassen, spricht der Herr, Gott, obwohl ich nicht nach dem Maß deiner Freveltaten bei allen deinen Greueln verfahren werde.
20977HesekielHes261644Siehe, jeder, der ein Sprichwort braucht, wird es auf dich anwenden und sagen: Wie die Mutter, so auch ihre Tochter!
20978HesekielHes261645Du bist die Tochter deiner Mutter, die ihren Mann und ihre Kinder verstoßen; du bist die Schwester deiner Schwestern, welche ihre Männer und ihre Kinder verstoßen; eure Mutter ist eine Kethitin und euer Vater ein Amorrhiter.
20979HesekielHes261646Und deine ältere Schwester ist Samaria mit ihren Töchtern, die zu deiner Linken wohnen; deine jüngere Schwester aber, welche dir zur Rechten wohnt, ist Sodoma mit ihren Töchtern.
20980HesekielHes261647Doch nicht einmal auf ihren Wegen bist du gewandelt und hast Greuel verübt wie sie, ein geringes Weilchen nur, sondern bist lasterhafter gewesen als sie auf allen deinen Wegen.
20981HesekielHes261648So wahr ich lebe! Spricht der Herr, Gott, Sodom, deine Schwester, und ihre Töchter haben nicht getan, was du samt deinen Töchtern begangen hast.
20982HesekielHes261649Siehe, dies war die Schuld Sodomas, deiner Schwester: Hoffart, genüge an Nahrung und Überfluss und Müßiggang war ihr und ihrer Töchter Teil; aber dem Durstigen und Armen boten sie ihre Hand nicht.
20983HesekielHes261650Sie wurden hochmütig und verübten Greuel vor mir, da raffte ich sie hinweg, wie du gesehen.
20984HesekielHes261651Auch Samaria hat nicht die Hälfte deiner Sünden begangen, sondern du hast sie übertroffen mit deinen Freveln und hast so deine Schwestern gerechtfertigt durch alle Greuel, die du begangen hast.
20985HesekielHes261652So trage denn nun auch du deine Schmach, die du deine Schwestern durch deine Sünden übertroffen, da du freventlicher handeltest als sie; ja, sie wurden gerechtfertigt vor dir, darum werde auch du schamrot und trage deine Schmach, da du deine Schwestern gerechtfertigt hast.
20986HesekielHes261653Ich werde die Gefangenschaft Sodomas und ihrer Töchter wenden und sie wieder heimführen und die Gefangenschaft Samarias und ihrer Töchter und ich will auch deine Gefangenen mitten unter ihnen heimführen,
20987HesekielHes261654damit du deine Schande tragest und beschämt werdest wegen alles dessen, was du verübtest, indem du sie dadurch tröstetest.
20988HesekielHes261655Und deine Schwester Sodoma soll mit ihren Töchtern zu ihrem vormaligen Stande zurückkehren und Samaria und ihre Töchter sollen zu ihrem vormaligen Stande zurückkehren und auch du wirst mit deinen Töchtern zu euerem vormaligen Stand zurückkehren.
20989HesekielHes261656Aber von Sodoma, deiner Schwester, war aus deinem Munde am Tage deiner Hoffart nichts zu hören,
20990HesekielHes261657bevor deine Bosheit aufgedeckt wurde, wie du zu dieser Zeit die Schmach der Töchter Syriens bist, und aller Töchter der Philister ringsum, die dich in die Runde umgeben.
20991HesekielHes261658Deinen Frevel und deine Schande musst du nun tragen, spricht der Herr, Gott.
20992HesekielHes261659Denn also spricht der Herr, Gott: Ich will dir tun, wie du getan, indem du den Eid hintansetztest, dass du den Bund brachst;
20993HesekielHes261660doch will ich meines Bundes mit dir in den Tagen deiner Jugend wieder gedenken und will mit dir einen ewigen Bund schließen.
20994HesekielHes261661Da wirst du deines Wandels gedenken und beschämt werden, wenn du deine älteren samt den jüngeren Schwestern zu dir nimmst, und ich werde sie dir zu Töchtern geben, ob auch nicht kraft deines Bundes.
20995HesekielHes261662Und ich werde meinen Bund mit dir schließen und du sollst erkennen, dass ich der Herr bin,
20996HesekielHes261663damit du dich erinnerst und schamrot werdest und vor Beschämung hinfort deinen Mund nicht mehr auftun mögest, wenn ich dir alles das verzeihe, was du getan hast, spricht der Herr, Gott.
20997HesekielHes26171Und es erging an mich das Wort des Herrn also:
20998HesekielHes26172Menschensohn! Lege dem Hause Israel einen Rätselspruch vor, rede in einem Gleichnisse
20999HesekielHes26173und sage: So spricht der Herr, Gott: Der große Adler mit großen Flügeln, langgestreckten Gliedern, bedeckt mit buntem Gefieder, kam auf den Libanon und holte das Mark der Zedern weg.
21000HesekielHes26174Die Wipfel ihrer Sprossen riss er ab und brachte dieselben in das Land Kanaan, in der Stadt der Kaufleute legte er sie nieder.
21001HesekielHes26175Alsdann nahm er eines von den Samen des Landes und legte ihn als Samen in die Erde, dass er Wurzel schlage an reichlichem Wasser, auf die Oberfläche legte er denselben.
21002HesekielHes26176Da sprosste er auf und wuchs zu einem weitgestreckten Weinstock mit niedrigem Stamme heran, dessen Reben sich wieder nach ihm zurückbogen und dessen Wurzeln unter ihm blieben; es ward also ein Weinstock daraus, der Reben trug und Ableger aussandte.
21003HesekielHes26177Es war aber ein anderer großer Adler mit großen Flügeln und reichem Gefieder und siehe, jener Weinstock streckte seine Zweige nach ihm hin, dass er ihn wässern möchte aus den Beeten, in die er gepflanzt war.
21004HesekielHes26178Auf guten Boden, an reichliches Wasser war er gepflanzt, um Zweige zu treiben, Frucht zu tragen und ein herrlicher Weinstock zu werden.
21005HesekielHes26179Sage: So spricht der Herr, Gott: Wird er also gedeihen? Wird jener nicht die Wurzeln desselben ausreißen, seine Früchte abbrechen und alle Reben, die ihm entsprossen sind, des Saftes berauben, so dass er verdorrt? Und zwar wird es nicht eines gewaltigen Arme und zahlreichen Volkes bedürfen, um ihn mit den Wurzeln herauszureißen.
21006HesekielHes261710Siehe, er ist gepflanzt, wird er aber darum gedeihen? Wird er nicht, wenn der Glutwind ihn berührt, verdorren? Wird er nicht verdorren auf den Beeten, auf denen er emporgesprossen?
21007HesekielHes261711Und es erging an mich das Wort des Herrn also:
21008HesekielHes261712Sprich zu dem widerspenstigen Hause: Wisst ihr nicht, was dies bedeutet? Sprich: Sehet, der König von Babylon ist nach Jerusalem gekommen und hat den König samt seinen Fürsten genommen und sie zu sich nach Babylon geführt.
21009HesekielHes261713Und er nahm einen vom königlichen Samen und schloss einen Bund mit ihm und nahm ihm einen Eid ab, aber auch die Mächtigen des Landes führte er hinweg,
21010HesekielHes261714damit das Reich erniedrigt bliebe und sich nicht erhöhe, sondern er den von ihm geschlossenen Bund hielte und bewahrte.
21011HesekielHes261715Jener aber fiel von ihm ab und sandte Boten nach Ägypten, dass es ihm Rosse und viel Kriegsvolk gebe. Wird wohl der, der solches getan, Glück haben, oder Heil erlangen? Wird er, der den Bund gebrochen, entrinnen?
21012HesekielHes261716So wahr ich lebe! Spricht der Herr, Gott, an der Stätte des Königs, der ihn zum Könige eingesetzt hat und dem er den geleisteten Eid gebrochen und den Bund gelöst hat, welchen er mit ihm eingegangen: inmitten Babylons wird er sterben.
21013HesekielHes261717Aber nicht wird Pharao mit einem großen Heere noch mit zahlreichem Kriegsvolke wider ihn Krieg führen, wenn ein Wall aufgeworfen wird und die Bollwerke gebaut werden, um viele zu töten.
21014HesekielHes261718Denn er hat den Eid missachtet, den Bund gebrochen und siehe, er hatte doch seine Hand darauf gegeben; weil er alles das getan, so wird er nicht entrinnen.
21015HesekielHes261719Darum spricht der Herr, Gott, also: So wahr ich lebe! den Eid, den er missachtet und den Bund, den er gebrochen hat, werde ich auf sein Haupt bringen.
21016HesekielHes261720Und ich werde mein Netz nach ihm ausspannen, dass er sich in meinem Garn fangen soll, und ich werde ihn nach Babylon führen und dort mit ihm wegen des Treuebruches, mit dem er mich verachtet hat, ins Gericht gehen.
21017HesekielHes261721Alle seine Flüchtlinge sollen samt seinem ganzen Heere durch das Schwert fallen, die Übriggebliebenen aber sollen in alle Winde zerstreut werden und ihr sollt erkennen, dass ich, der Herr, es gesprochen.
21018HesekielHes261722So spricht der Herr, Gott: Ich werde etwas von dem Marke der hohen Zeder nehmen und einsetzen, aus dem Wipfel ihrer Sprösslinge will ich ein zartes Reis abbrechen und es auf einen hohen und erhabenen Berg pflanzen.
21019HesekielHes261723Auf die bergeshöhe Israel werde ich es pflanzen und es soll Zweige treiben und Frucht bringen und zu einer mächtigen Zeder werden und alle Vögel werden unter ihr wohnen und alle beschwingten Tiere werden nisten unter dem Schatten ihrer Zweige.
21020HesekielHes261724Und alle Bäume des Gefildes werden erkennen, dass ich, der Herr, den hohen Baum erniedrigt und den niedrigen Baum erhöht habe und dass ich den grünenden Baum saftlos werden ließ und den dürren Baum sprossend gemacht habe. Ich, der Herr, habe es gesprochen und vollbracht.
21021HesekielHes26181Und es erging an mich das Wort des Herrn also:
21022HesekielHes26182Was soll dies, dass ihr gleichnisweise das Sprichwort unter euch im Lande Israel brauchet und sprechet: Die Väter haben sauere Trauben gegessen und den Kindern sind die Zähne stumpf geworden?
21023HesekielHes26183So wahr ich lebe! spricht der Herr, Gott, diese Gleichnisrede sollt ihr fortan nicht mehr als Sprichwort in Israel gebrauchen.
21024HesekielHes26184Sehet, mein sind alle Seelen; wie die Seele des Vaters, so ist auch die Seele des Sohnes mein; die Seele, welche sündigt, diese soll sterben!
21025HesekielHes26185Und wenn jemand gerecht ist, Recht und Gerechtigkeit übt,
21026HesekielHes26186auf den Bergen nicht Mahl hält, seine Augen nicht zu den Götzen des Hauses Israel erhebt, das eib seines Nächsten nicht schändet und einem Weibe zur Zeit ihres Blutganges nicht naht,
21027HesekielHes26187niemanden bedrückt, das Pfand dem Schuldner wieder zurückgibt, nichts mit Gewalt raubt, sein Brot dem Hungrigen darreicht und den Nackten mit einem Gewande bekleidet,
21028HesekielHes26188nicht auf Wucher ausleiht und keine Zinsen nimmt, seine Hand vom Unrechte zurückhält und recht richtet zwischen Mann und Mann,
21029HesekielHes26189nach meinen Geboten wandelt und meine Rechte beobachtet, um nach der Wahrheit zu handeln: der ist gerecht, er soll leben! spricht der Herr, Gott.
21030HesekielHes261810Wenn er aber einen Sohn zeugt, der gewalttätig ist und Blut vergießt oder eines von diesen Dingen begeht,
21031HesekielHes261811wenn er sie auch nicht alle begeht, aber auf den Bergen Mahl hält, das Weib seines Nächsten schändet,
21032HesekielHes261812Dürftige und Arme bedrückt, Raub an sich rafft, das Pfand nicht zurückgibt, seien Augen zu den Götzen erhebt, Greuel verübt,
21033HesekielHes261813auf Wucher ausleiht und Zuschlag nimmt, sollte er leben? Nein, er soll nicht leben; da er alle diese Greuel verübt hat, soll er des Todes sterben, sein Blut wird über ihn selbst kommen!
21034HesekielHes261814Zeugt er aber einen Sohn, der zwar alle Sünden sieht, welche sein Vater beging, aber sich fürchtet und nichts dergleichen tut,
21035HesekielHes261815auf den Bergen nicht Mahl hält, seine Augen nicht zu den Götzen des Hauses Israel erhebt, das Weib seines Nächsten nicht schändet,
21036HesekielHes261816niemanden bedrückt, sein Pfand behält, nicht Raub an sich rafft, sein Brot dem Hungrigen darreicht, den Nackten mit einem Gewande bekleidet,
21037HesekielHes261817seine Hand von dem Unrecht gegen den Armen zurückhält, Wucher und Zuschlag nicht nimmt, meine rechte hält und nach meinen Geboten wandelt: ein solcher soll nicht sterben wegen der Verschuldung seines Vaters, sondern leben!
21038HesekielHes261818Sein Vater, der Bedrückung geübt, seinen Brüdern Gewalt angetan und in der Mitte seines Volkes Böses verübt hat, sehet, er wird um seiner Verschuldung willen sterben.
21039HesekielHes261819Ihr sprecht: Warum trägt denn der Sohn nicht die Verschuldung des Vaters? Darum, weil der Sohn Recht und Gerechtigkeit geübt, alle meine Gebote beobachtet und sie erfüllt hat, soll er leben!
21040HesekielHes261820Die Seele, welche sündigt, diese soll des Todes sterben! der Sohn soll die Schuld des Vaters nicht tragen und der Vater die Schuld des Sohnes nicht tragen; die Gerechtigkeit des Gerechten soll auf dem Gerechten bleiben und die Schuld des Gottlosen über diesen kommen.
21041HesekielHes261821Wenn aber der Gottlose Buße tut für alle seine Sünden, die er begangen, und alle meine Gebote bewahrt und Recht und Gerechtigkeit übt, so soll er leben und nicht sterben.
21042HesekielHes261822Ich will all seiner Sünden, die er begangen, nicht mehr gedenken; um seiner Gerechtigkeit willen, die er geübt, soll er leben.
21043HesekielHes261823Sollte ich etwa am Tode des Gottlosen Wohlgefallen haben, spricht der Herr, Gott, und nicht vielmehr daran, dass er sich von seinen Wegen bekehre und lebe?
21044HesekielHes261824Wenn sich aber der Gerechte von seiner Gerechtigkeit abwendet und Böses tut, gleich all den Greueln, welche der Gottlose zu verüben pflegt, sollte er da leben? All seiner Gerechtigkeit, die er geübt, soll nicht mehr gedacht werden; ob seiner Übertretung, die er begangen, und um seiner Sünden willen, die er verübt, um dieser willen soll er sterben.
21045HesekielHes261825Wenn ihr aber sprechet: Der Weg des Herrn ist nicht recht! Höret doch, Haus Israel: Ist mein Weg nicht recht und sind nicht vielmehr eure Wege verkehrt?
21046HesekielHes261826denn wenn der Gerechte sich abwendet von seiner Gerechtigkeit und Sünde begeht, so wird er deshalb sterben; um des Schlechten willen, das er begangen hat, wird er sterben!
21047HesekielHes261827Aber wenn der Gottlose sich von seiner Gottlosigkeit, die er verübt hat, abwendet und Recht und Gerechtigkeit übt, so wird er seiner Seele das Leben gewinnen.
21048HesekielHes261828Denn geht er in sich und wendet er sich ab von allen seinen Sünden, die er begangen hat, so wird er gewiss leben und nicht sterben!
21049HesekielHes261829Doch die Söhne Israels sprechen: Der Weg des Herrn ist nicht recht! Sind wirklich meine Wege nicht recht, Haus Israel, und nicht vielmehr eure Wege verkehrt?
21050HesekielHes261830Deshalb, Haus Israel! werde ich einen jeden nach seinen Wegen richten, spricht der Herr, Gott. Bekehret euch und tuet Buße für alle eure Sünden, so wird die Schuld euch nicht zum Verderben gereichen.
21051HesekielHes261831Werfet von euch all eure Untreue durch die ihr euch vergangen habt, und machet euch ein neues Herz und einen neuen Geist; denn warum wollt ihr sterben, Haus Israel?
21052HesekielHes261832Ich will ja nicht den Tod dessen, der stirbt, spricht der Herr, Gott, bekehret euch und lebet!
21053HesekielHes26191Du aber stimme ein Klagelied an über die Fürsten Israels
21054HesekielHes26192und sprich: Warum lag deine Mutter, die Löwin, unter den Löwen und zog ihre Jungen auf in der Mitte junger Löwen?
21055HesekielHes26193Sie zog einen ihrer jungen Löwen auf und er ward ein Löwe, da lernte er Beute rauben und Menschen fressen.
21056HesekielHes26194Als aber die Völker von ihm hörten, fingen sie ihn, doch nicht ohne Wunden für sie, und führten ihn in Ketten in das Land Ägypten.
21057HesekielHes26195Als nun die Löwin sah, dass sie machtlos geworden und ihr Hoffen vereitelt sei, nahm sie einen von ihren jungen Löwen und machte ihn zum Löwen.
21058HesekielHes26196Dieser wandelte unter den Löwen und ward ein Löwe und lernte Beute rauben und Menschen verschlingen,
21059HesekielHes26197er lernte Witwen machen und ihre Städte zu Wüsteneien wandeln, so dass das Land und was es erfüllte verödete vor dem Schalle seines Gebrülles.
21060HesekielHes26198Da versammelten sich wider ihn die Völker aus den Ländern ringsum und breiteten ihr Netz gegen ihn aus und er ward gefangen, doch nicht ohne Wunden für sie.
21061HesekielHes26199Dann sperrten sie ihn in einen Käfig und führten ihn in Ketten zu dem Könige von Babylon und brachten ihn in das Gefängnis, damit seine Stimme nicht ferner mehr über die Berge Israels hin gehört würde.
21062HesekielHes261910Deine Mutter war einem Weinstocke gleich, an Wasser gepflanzt durch dein Blut; seine Früchte und seine dichten Zweige wuchsen wegen des vielen Wassers.
21063HesekielHes261911Und seine Reden wurden stark, zu Herrscherstädten, und sein Stamm wuchs hoch empor zwischen dichten Zweigen und er zeigte seine Höhe bei der Menge seiner Zweige.
21064HesekielHes261912Da ward er ausgerissen im Zorne, auf die Erde geworfen und der Glutwind dörrte seine Frucht aus, seiner Reben Kraft ward saftlos und dürr, Feuer verzehrte ihn.
21065HesekielHes261913Und jetzt ist er in eine Wüste verpflanzt, in ungebahntes und wasserloses Land.
21066HesekielHes261914Und Feuer brach hervor aus einem Zweige seiner Reben und verzehrte seine Früchte und es blieb an ihm keine starke Rebe, kein Stab mehr für Herrscher. Ein Klagelied ist dies und wird es sein!
21067HesekielHes26201Und es geschah im siebten Jahr, im fünften Monat, am zehnten des Monats, dass Männer von den Ältesten Israels kamen, um den Herrn zu befragen, und sie setzten sich vor mir nieder.
21068HesekielHes26202Da erging an mich das Wort des Herrn also:
21069HesekielHes26203Menschensohn! Sprich zu den Ältesten Israels und sage zu ihnen: Also spricht der Herr, Gott: Um mich zu befragen, seid ihr gekommen? So wahr ich lebe! ich werde euch nicht antworten, spricht der Herr, Gott.
21070HesekielHes26204Willst du sie richten, willst du richten, Menschensohn? So zeige ihnen die Greuel ihrer Väter
21071HesekielHes26205und sprich zu ihnen: Also spricht der Herr, Gott: An dem Tage, da ich Israel erwählte und meine Hand erhob für das Geschlecht des Hauses Jakob und da ich ihnen im Land Ägypten erschien und meine Hand für sie erhob und sprach: Ich bin der Herr, euer Gott;
21072HesekielHes26206an jenem Tage erhob ich meine Hand für sie, dass ich sie aus dem Lande Ägypten in ein Land führen würde, das ich für sie ausersehen hatte, das von Milch und Honig fließt und welches das herrlichste ist unter allen Ländern.
21073HesekielHes26207Und ich sprach zu ihnen: Ei jeder schaffe weg, was ein Anstoß ist für seine Augen, und beflecket euch nicht an den Götzen Ägyptens; ich, der Herr, bin euer Gott!
21074HesekielHes26208Sie aber reizten mich zum Zorne und wollten nicht auf mich hören, keiner schaffte die Greuel seiner Augen weg und sie ließen die Götzen Ägyptens nicht. Da gedachte ich meinen Grimm über sie auszugießen und meinen Zorn voll an ihnen auszulassen inmitten des Landes Ägypten.
21075HesekielHes26209Doch um meines Namens willen, damit dieser nicht von den Völkern entweiht würde, in deren Mitte sie waren und unter welchen ich ihnen erschien, ließ ich sie aus dem Lande Ägypten heraus und geleitete sie in die Wüste.
21076HesekielHes262010So führte ich sie denn eilig aus dem Lande Ägypten heraus und geleitete sie in die Wüste.
21077HesekielHes262011Und ich gab ihnen meine Gebote und tat ihnen meine Rechte kund, durch welche der Mensch lebt, wenn er sie übt.
21078HesekielHes262012Überdies gab ich ihnen meine Sabbate, damit sie zum Zeichen seien zwischen mir und ihnen und damit sie erkennen sollten, dass ich der Herr bin, der sie heiligt.
21079HesekielHes262013Aber das Haus Israel reizte mich zum Zorne in der Wüste, wandelte nicht nach meinen Geboten und verwarf meine Rechte, durch welche der Mensch lebt, der sie beobachtet, und sie entweihten meine Sabbate sehr; darum dachte ich, meinen Grimm über sie auszugießen in der Wüste und sie zu vertilgen.
21080HesekielHes262014Doch ich handelte um meines Namens willen, dass er nicht entweiht würde vor den Völkern, vor deren Augen ich sie in Eile herausgeführt.
21081HesekielHes262015So erhob ich denn meine Hand über sie in der Wüste, dass ich sie nicht in das Land führen würde, welches ich ihnen zugeteilt, das von Milch und Honig fließt, ein Land, herrlich unter allen Ländern,
21082HesekielHes262016weil sie meine Rechte verwarfen und nach meinen Geboten nicht wandelten und meine Sabbate entweihten; denn ihr Herz ging den Götzen nach.
21083HesekielHes262017Doch mein Auge schonte ihrer, so dass ich sie nicht tötete und sie nicht vernichtete in der Wüste.
21084HesekielHes262018Und ich sprach zu ihren Söhnen in der Wüste: Wandelt nicht nach den Satzungen euerer Väter und beobachtet deren Rechte nicht und beflecket euch nicht durch ihre Götzen!
21085HesekielHes262019Ich, der Herr, bin euer Gott, nach meinen Satzungen wandelt und meine Rechte haltet und tuet sie
21086HesekielHes262020und meine Sabbate heiliget, damit sie ein Zeichen seien zwischen mir und euch und ihr erkennet, dass ich der Herr, euer Gott bin!
21087HesekielHes262021Aber auch die Söhne reizten mich zum Zorn; sie wandelten nicht nach meinen Geboten und achteten meiner Rechte nicht, dass sie sie taten, da doch der Mensch lebt, der sie übt, und entweihten meine Sabbate; da drohte ich, meinen Grimm üüber sie auszugießen und meinen Zorn an ihnen auszulassen in der Wüste.
21088HesekielHes262022Doch ich zog meine Hand wieder zurück und handelte um meines Namens willen, dass er nicht entweiht würde vor den Völkern, vor deren Augen ich sie eilig ausführte.
21089HesekielHes262023Nochmals erhob ich meine Hand wider sie in der Wüste, dass ich sie zerstreuen wollte unter die Völker und sie über die Länder worfeln,
21090HesekielHes262024weil sie meine Rechte nicht beobachtet, meine Gebote verschmäht, meine Sabbate entweiht und ihre Augen auf die Götzen ihrer Väter gerichtet hatten.
21091HesekielHes262025So habe denn auch ich ihnen Satzungen gegeben, die ihnen nicht frommten, und Rechte, durch die sie nicht lebten.
21092HesekielHes262026Und um ihrer Missetaten willen ließ ich zu, dass sie sich in ihren Opfergaben befleckten, indem sie alle Erstgeburt weihten, damit sie erkannten, dass ich der Herr bin.
21093HesekielHes262027Deshalb sprich zum Hause Israel, o Menschensohn! Und sage zu ihnen: So spricht der Herr, Gott: Auch dadurch haben mich eure Väter beschimpft, dass sie mich verachteten und verschmähten.
21094HesekielHes262028Als ich sie in das Land gebracht, über das ich meine Hand erhoben, es ihnen zu geben, blickten sie nach jedem belaubten baume, um daselbst ihre Opfer zu schlachten, und brachten daselbst ihre Gaben dar, mich zum Zorne zu reizen, weihten daselbst ihren lieblichen Opferduft und spendeten ihre Trankopfer.
21095HesekielHes262029Da sprach ich zu ihnen: Was ist das für eine Höhe, zu der ihr geht? und daher heißt sie Höhe bis auf diesen Tag.
21096HesekielHes262030Darum sprich zum Hause Israel: So spricht der Herr, Gott: Wahrlich! Ihr verunreinigt euch, den Wandel eurer Väter nachahmend, und buhlt den Ursachen ihres Anstosses nach;
21097HesekielHes262031ihr befleckt euch mit dem Darbringen eurer Opfergaben, indem ihr eure Kinder durch das Feuer gehen lasset, mit allen euren Götzen bis auf den heutigen Tag, und ich sollte euch Antwort geben, Haus Israel? So wahr ich lebe! spricht der Herr, Gott, ich werde euch nicht Antwort geben.
21098HesekielHes262032Auch das, was euer Herz sinnt, wird nicht geschehen, dass ihr sagt: wir wollen anderen Nationen gleich sein, wie die Heiden und andere Völker auf Erden sein, indem wir Holz und Stein anbeten.
21099HesekielHes262033So wahr ich lebe! spricht der Herr, Gott, ich will euch mit starker Hand, mit ausgestrecktem Arm und in Zornerguß herrschen.
21100HesekielHes262034Und ich werde euch aus den Völkern herausführen und aus den Ländern sammeln, in die ihr zerstreut wurdet, und mit starker Hand und mit ausgestrecktem Arm und mit Zornerguß werde ich über euch herrschen.
21101HesekielHes262035Und ich werde euch in die Wüste der Völker führen und daselbst mit euch rechten von Angesicht zu Angesicht.
21102HesekielHes262036Gleichwie ich über eure Väter in der Wüste des Landes Ägypten Gericht gehalten habe, so will ich euch richten, spricht der Herr, Gott.
21103HesekielHes262037Und ich werde euch unter mein Zepter zwingen und euch in die Fesseln des Bundes bringen.
21104HesekielHes262038Und ich werde von euch die Übertreter und die Gottlosen aussondern und sie aus dem Lande, wo sie wohnen, herausführen; aber in das Land Israel sollen sie nicht kommen, damit ihr erkennet, dass ich der Herr bin.
21105HesekielHes262039Ihr aber vom Hause Israel! so spricht der Herr, Gott: Gehet nur ein jeder seinen Götzen nach und dienet ihnen! Wenn ihr aber auch hierin nicht auf mich hört und meinen heiligen Namen noch ferner durch eure Opfergaben und durch eure Götzen entweiht,
21106HesekielHes262040so soll auf meinem heiligen Berg, auf dem erhabenen Berge Israels, spricht der Herr, Gott, dort soll mir das ganze Haus Israel dienen, alle, sage ich, die in dem Lande sind, in dem sie mir wohlgefallen; daselbst werde ich eure Erstlinge begehren und die Erstlinge eurer zehnten samt allem, was ihr mir heiligt.
21107HesekielHes262041Zu süßem Opferdufte werde ich euch aufnehmen, wenn ich euch aus den Völkern herausführe und euch aus den Landen sammle, in welche ihr zerstreut seid, und ich werde mich an euch vor den Augen der Völker heilig erweisen.
21108HesekielHes262042Da werdet ihr erkennen, dass ich der Herr bin, wenn ich euch in das Land Israel führe, in das Land, über das ich meine Hand erhoben, es euren Vätern zu geben.
21109HesekielHes262043Da werdet ihr dann zurückdenken n euren Wandel und an alle eure Schandtaten, mit denen ihr euch befleckt habt, und werdet Missfallen an euch selbst haben ob all des Bösen, das ihr begangen habt.
21110HesekielHes262044Und ihr werdet erkennen, dass ich der Herr bin, wenn ich euch Gutes erweise um meines Namens willen und nicht gemäß eurem bösen Wandel, doch gemäß euern schlimmen Freveln, Haus Israel! spricht der Herr, Gott.
21111HesekielHes262045Und es erging an mich das Wort des Herrn also:
21112HesekielHes262046Menschensohn! Richte dein Angesicht auf den Weg gegen Mittag zu und ergieße deine Rede gegen Mittag und weissage über den Wald des Landes gegen Mittag.
21113HesekielHes262047Und sprich zu dem Walde gegen Mittag: Höre das Wort des Herrn: So spricht der Herr, Gott: Siehe, ich werde in dir ein Feuer entzünden und in dir alle grünen Bäume und alle dürren Bäume verbrennen lassen, die Flamme des Brandes soll nicht erlöschen und alle Angesichter sollen durch sie versengt werden von Mittag bis nach Mitternacht.
21114HesekielHes262048Und alles Fleisch soll sehen, dass ich, der Herr, es entzündet habe und dass es nicht erlöschen wird.
21115HesekielHes262049Da sprach ich: Ach, ach, ach, Herr Gott! Sie sagen von mir: Redet dieser nicht in lauter Gleichnissen?
21116HesekielHes26211Da erging an mich das Wort des Herrn also:
21117HesekielHes26212Menschensohn! Wende dein Angesicht nach Jerusalem hin und ergieße deine Rede gegen das Heiligtum und weissage wider das Land Israel.
21118HesekielHes26213Und sprich zum Lande Israel: So spricht der Herr, Gott: Siehe, ich will an dich und ich will mein Schwert aus seiner Scheide ziehen und in dir Gerechte und Gottlose töten.
21119HesekielHes26214Weil ich aber in dir Gerechte wie Gottlose töten will, deswegen soll mein Schwert aus seiner Scheide fahren über alles Fleisch von Mittag bis nach Mitternacht hin,
21120HesekielHes26215damit alles Fleisch erkenne, dass ich, der Herr, mein Schwert aus seiner Scheide gezogen, das nimmer zurückkehren soll.
21121HesekielHes26216Du aber, o Menschensohn! seufze und schlage heftig auf deine Lenden, seufze in bitterem Schmerz vor ihnen.
21122HesekielHes26217Und wenn sie dann zu dir sagen: Warum seufzest du? So sprich: Wegen einer Kunde, denn es kommt und alle Herzen werden davor verschmachten, alle Hände laß werden, aller Mut erschlaffen und über alle Knie Wasser rinnen; sehet, es kommt und es geschieht, spricht der Herr, Gott.
21123HesekielHes26218Und es erging an mich das Wort des Herrn also:
21124HesekielHes26219Menschensohn! Weissage und sprich: So spricht der Herr, Gott: Ein Schwert, ein Schwert ist geschärft und geschliffen!
21125HesekielHes262110Es ist geschärft, dass es Opfer schlachte; geschliffen, dass es blinke! Das du meines Sohnes Zepter wegnimmst, du fällst alle Bäume.
21126HesekielHes262111Schon habe ich es zum Schleifen gegeben, dass es mit der Hand gefasst werde; geschärft ist das Schwert und geschliffen für die Hand des Würgers.
21127HesekielHes262112Schreie und wehklage, o Menschensohn! Denn es kommt über mein Volk, es kommt über alle Fürsten Israels, die fliehen; dem Schwerte sind sie preisgegeben mit meinem Volke, darum schlage auf deine Hüfte!
21128HesekielHes262113denn es ist bewährt und zwar, dass es das Zepter verrücke, dass es nicht mehr sei, so spricht der Herr, Gott!
21129HesekielHes262114Weissage also, Menschensohn! und schlage deine Hände zusammen und das Schwert sei gedoppelt, ja dreifach werde das Schwert der Würger! Das ist das Schwert des großen Würgens, das Entsetzen über sie bringt
21130HesekielHes262115und ihre Herzen zagen macht und Verderben häuft. In alle ihre Tore will ich Bestürzung kommen lassen ob des scharfen Schwertes, das geschliffen ist, um zu blinken, das gezückt ist, um zu morden.
21131HesekielHes262116Sei schneidig, fahre zur rechten oder zur Linken, wohin deine Schneide nur Lust hat!
21132HesekielHes262117Dann werde auch ich die Hände zusammenschlagen und meinen Ingrimm stillen, ich, der Herr habe es geredet!
21133HesekielHes262118Und es erging an mich das Wort des Herrn also:
21134HesekielHes262119Menschensohn! bestimme dir zwei Wege, auf welchen das Schwert des Königs von Babylon kommen kann, aus einem Lande sollen beide ausgehen; dann wird er mit seiner Hand das Los ziehen, am Beginne des Weges zu einer Stadt wird er es ziehen.
21135HesekielHes262120Richte den Weg so her, dass das Schwert über Rabbath im Lande der Ammoniter komme und nach Juda über das so feste Jerusalem.
21136HesekielHes262121Denn der König von Babylon wird am Scheideweg Halt machen, an der Scheide der beiden Wege, einen Wahrspruch suchend und die Pfeile mischend, die Götzen befragen und die Eingeweide besichtigen.
21137HesekielHes262122Zu seiner rechten wird die Wahrsagung auf Jerusalem deuten, die Mauerbrecher dort aufzustellen, das Feldgeschrei zum Morden zu erheben, in lauten Kriegsruf auszubrechen, die Sturmböcke an die Tore zu setzen, einen Wall aufzuwerfen, Bollwerke zu bauen.
21138HesekielHes262123Zwar wird es ihnen scheinen, als ob er vergeblich Wahrsagung befrage und gleichsam Sabbatsruhe halte; aber er wird ihrer Verschuldungen gedenken, um sie einzunehmen.
21139HesekielHes262124Darum spricht der Herr, Gott, also: Weil ihr eure Schuld in Erinnerung gebracht und eure Übertretungen offenbar gemacht habt und eure Sünden in all euerm Tun sichtbar geworden sind, ja, weil ihr, sage ich, dies in Erinnerung gebracht, sollt ihr von seiner Hand ergriffen werden.
21140HesekielHes262125Du aber, unheiliger, gottloser Fürst Israels! dessen Tag gekommen ist, wenn die vorherbestimmte Zeit der Schuld voll ist,
21141HesekielHes262126so spricht der Herr, Gott: lege den Kopfschmuck ab, entferne die Krone! Ist sie es nicht, die den Niedrigen erhöht und den Hohen erniedrigt?
21142HesekielHes262127Zur Schuld, zur Schuld, zur Schuld werde ich sie machen, doch soll dies nicht geschehen, bis der kommt, dem das Gericht gebührt, und ihm will ich es übergeben.
21143HesekielHes262128Und du, Menschensohn! weissage und sprich: So spricht der Herr, Gott, über die Söhne Ammons und über ihren Hohn, und sage also: O Schwert, Schwert! komm aus der Scheide zum Morden, werde geschliffen, dass du tötest und blitzest,
21144HesekielHes262129während man dir Trug erschaut und Lügen weissagt, dass du über die Hälfte der Gottlosen geschwungen werdest, die erschlagen werden sollen und deren Tag gekommen ist, wenn die vorherbestimmte Zeit der Verschuldung voll geworden!
21145HesekielHes262130Kehre zurück in deine Scheide! An dem Orte, wo du geschaffen wardst, im Lande deines Ursprungs werde ich dich richten
21146HesekielHes262131und werde über dich meinen Grimm ausgießen, das Feuer meiner Zornglut werde ich wider dich anblasen und dich in die Hand törichter Menschen überliefern, die dir das Verderben bereiten.
21147HesekielHes262132Dem Feuer sollst du zur Speise dienen, dein Blut soll inmitten des Landes fließen und du wirst der Vergessenheit anheimfallen; denn ich, der Herr, habe es geredet.
21148HesekielHes26221Und das Wort des Herrn erging an mich also:
21149HesekielHes26222Du, o Menschensohn! willst du nicht Gericht halten, nicht Gericht halten über die Stadt des Blutvergießens?
21150HesekielHes26223Halte ihr alle ihre Greuel vor und sprich: So spricht der Herr, Gott: O Stadt! Welche in ihrer Mitte Blut vergießt, dass ihre Zeit herankomme, und welche Götzenbilder wider sich selbst macht, um sich zu beflecken.
21151HesekielHes26224Durch dein Blut, das von dir vergossen ward, hast du gesündigt, und durch deine Götzenbilder, welche du gemacht hast, dich befleckt; du hast deine Tage beschleunigt und die Zeit deiner Jahre herbeigeführt; darum will ich dich zum Hohn für die Völker machen und zum Gespött für alle Länder.
21152HesekielHes26225Die nahe und die fern von dir sind, sollen über dich frohlocken, du Befleckte, Berüchtigte, ungeheuerem Untergange Preisgegebene!
21153HesekielHes26226Siehe, die Fürsten Israels trotzen, ein jeder in dir auf seinen Arm, um Blut zu vergießen.
21154HesekielHes26227Vater und Mutter hat man Schmach in dir angetan, Fremde liegen in deiner Mitte unterdrückt, Witwen und Waisen hat man bei dir Leid zugefügt.
21155HesekielHes26228Meine Heiligtümer hast du verachtet und meine Sabbate entweiht.
21156HesekielHes26229Verleumder waren in dir, um Blut zu vergießen, auf den Bergen hielt man Opfermahlzeiten, Frevel verübte man in deiner Mitte.
21157HesekielHes262210Die Scham des Vaters entblößte man in dir, man schwächte in dir die vom Blutgange Unreinen.
21158HesekielHes262211Ein jeder beging Greuel mit dem Weibe seines Nächsten; der Schwiegervater befleckte schandvoll seine Schwiegertochter, der Bruder schändete seine Schwester, die Tochter seines eigenen Vaters, in dir.
21159HesekielHes262212Man nahm bei dir Geschenke an, um Blut zu vergießen; Wucher und Aufgeld nahmst du, bedrücktest aus Habsucht deine Nächsten hart, mein aber vergaßest du, spricht der Herr, Gott.
21160HesekielHes262213Siehe, so schlage ich denn meine Hände zusammen über deine Habsucht, welche du ausgeübt, und über das Blut, das in deiner Mitte vergossen ward.
21161HesekielHes262214Wird dein Herz wohl standhalten oder werden deine Hände stark bleiben in den Tagen, die ich über dich bringen werde? Ich, der Herr, habe es geredet und ich werde es auch vollbringen.
21162HesekielHes262215Ich werde dich unter die Völker zerstreuen und dich in die Länder worfeln und deiner Unreinigkeit ein Ende machen.
21163HesekielHes262216Und ich werde dich in Besitz nehmen angesichts der Völker, damit du erkennest, dass ich der Herr bin.
21164HesekielHes262217Und es erging an mich das Wort des Herrn also:
21165HesekielHes262218Menschensohn! das Haus Israel ist für mich zu Schlacken gewandelt, sie alle sind Erz und Zinn und Eisen und Blei im Schmelzofen, Silberschlacken sind sie geworden.
21166HesekielHes262219Darum spricht der Herr, Gott, also: Weil ihr alle in Schlacken gewandelt seid, darum, sehet, will ich euch inmitten Jerusalems zusammenbringen.
21167HesekielHes262220Wie man Silber und Erz und Zinn und Eisen und Blei in das Innere des Ofens zusammenwirft und Feuer darunter anfacht, um es zu schmelzen, so werde ich euch in meinem Grimm und meinem Zorn zusammenraffen und euch dort lassen, dass ihr geschmolzen werdet.
21168HesekielHes262221Ja, ich will euch zusammenraffen und das Feuer meines Grimmes wider euch anfachen, dass ihr darin zerschmolzen werdet.
21169HesekielHes262222Wie das Silber im Schmelzofen geschmolzen wird, so sollt ihr darin geschmolzen werden; damit ihr erkennet, dass ich der Herr bin, wenn ich meinen Zorn über euch ausschütte.
21170HesekielHes262223Und es erging an mich das Wort des Herrn also:
21171HesekielHes262224Menschensohn! sprich zu denselben: Du bist ein unreines Land, auf das kein Regen fällt am Tage des Grimmes.
21172HesekielHes262225Die Propheten in seiner Mitte haben sich verschworen; einen brüllenden Löwen gleich, der sich Beute raubt, verschlingen sie die Seelen, bringen Geld und Gut an sich und machen die Zahl der Witwen in ihr zahlreich.
21173HesekielHes262226Seine Priester verachten mein Gesetz und entweihen meine Heiligtümer, zwischen heilig und gemein machen sie keinen Unterschied und die Unterscheidung von rein und unrein kennen sie nicht, von meinen Sabbaten wenden sie ihre Augen ab, so dass ich entheiligt werde in ihrer Mitte.
21174HesekielHes262227Seine Fürsten in seiner Mitte sind wie Beute raubende Wölfe, nur bedacht, Blut zu vergießen, Seelen zu verderben und gierig, Gewinn zu erjagen.
21175HesekielHes262228Seine Propheten aber streichen Tünche ohne Beimischung, indem sie ihnen Nichtiges erschauen und Trug wahrsagen und sprechen: So spricht der Herr, Gott, während der Herr doch nicht geredet hat.
21176HesekielHes262229Das Volk im Lande treibt arge Bedrückung und raubt gewaltsam, dem Geringen und Armen fügen sie Leid zu und dem Fremdling vergewaltigen sie durch Gewalttat wider das Recht.
21177HesekielHes262230Und ich suchte unter ihnen einen Mann, der sich als Mauer dazwischen stellte und mir entgegenträte für das Land, damit ich es nicht zugrunde richtete, aber ich fand keinen.
21178HesekielHes262231Darum werde ich meinen Unwillen über sie ausschütten und sie durch das Feuer meines Zornes verzehren, ich werde ihren Wandel auf ihr Haupt zurückgeben, spricht Gott, der Herr.
21179HesekielHes26231Und es erging das Wort des Herrn an mich also:
21180HesekielHes26232Menschensohn! Zwei Frauen waren die Töchter einer Mutter:
21181HesekielHes26233Diese buhlten in Ägypten, in ihrer Jugend buhlten sie, dort wurden ihre Brüste geschändet und die Brüste ihrer Jungfrauschaft welk.
21182HesekielHes26234Sie hießen: Oolla, die größere, und Ooliba, die kleinere; und ich nahm sie und sie gebaren Söhne und Töchter. Ihre Namen sind: Oolia Samaria und Ooliba Jerusalem.
21183HesekielHes26235Da buhlte Oolla neben mir und war lieberasend nach ihren Buhlen, den Assyriern, die ihr nahten,
21184HesekielHes26236als in blauen Purpur gekleidete Fürsten und Statthalter, liebreizende Jünglinge, insgesamt Reiter, Rosse tummelnd.
21185HesekielHes26237Und sie gab sich diesen Auserlesenen zur Unzucht hin, allen Söhnen Assyriens, und mit allen, gegen welche sie vor Liebe rasend war, befleckte sie sich durch ihre Unreinigkeit.
21186HesekielHes26238Dazu ließ sie auch nicht ab von ihrer Buhlerei, welche sie in Ägypten geübt; denn auch diese hatten ihr beigewohnt in ihrer Jugend, ihren jungfräulichen Busen zerdrückt und vielfache Buhlerei an ihr geübt.
21187HesekielHes26239Deshalb gab ich sie in die Hand ihrer Buhlen, in die Hand der Söhne Assurs, gegen welche sie in Liebesrasen entbrannt war.
21188HesekielHes262310Diese entblößten ihre Scham, nahmen ihre Söhne und Töchter fort und töteten sie selbst mit dem Schwerte; so wurden sie berüchtigte Weiber, jene aber vollzogen die Gerichte an ihr.
21189HesekielHes262311Obschon dies ihre Schwester Ooliba sh, entbrannte sie dennoch in Liebesraserei noch mehr als jene und überbot ihre Schwester an Buhlerei.
21190HesekielHes262312Sie gab sich schamlos den Söhnen Assyriens hin, den Fürsten und Statthaltern, die zu ihr kamen mit bunten Gewändern angetan, den Reitern, von Rossen getragen und allen Jünglingen von auserlesener Gestalt.
21191HesekielHes262313Da sah ich, dass beide sich auf einem und demselben Weg verunreinigten.
21192HesekielHes262314Sie aber trieb ihre Buhlereien noch weiter, und als sie an die Wand gemalte Männer sah, Bilder von Chaldäern mit Farben dargestellt,
21193HesekielHes262315und die Lenden wohl umgürtet, mit farbigem Kopfschmucke auf ihrem Haupte, alle wie Fürsten anzusehen, ein Abbild Babylons und des Landes der Chaldäer, in dem sie geboren waren:
21194HesekielHes262316da ward sie unsinnig von Begierde der Augenlust gegen sie und sandte Boten an sie nach Chaldäa.
21195HesekielHes262317Und die Söhne Babylons gingen zu ihr ein zum Liebeslager und sie ward durch ihre Buhlerei befleckt und verunreinigt durch dieselbe, dann aber wurde ihre Seele derselben satt.
21196HesekielHes262318Und da sie ihre Buhlereien offen trieb und ihre Scham entblößte, riss sich meine Seele von ihr los, wie sie sich von ihrer Schwester losgerissen hatte.
21197HesekielHes262319Denn sie trieb ihre Buhlereien immer weiter, indem sie der tage ihrer Jugend gedachte, wo sie im Lande Ägypten gebuhlt.
21198HesekielHes262320Und sie verlangte in unsinniger Geilheit nach dem Beischlafe derjenigen, deren Glieder wie die Glieder der Esel und deren Samenerguss gleich dem Erguss der Hengste ist.
21199HesekielHes262321Und wiederum suchtest du den Frevel deiner Jugend, da dein Busen in Ägypten geschändet, die Brüste deiner Jungfrauschaft welk wurden.
21200HesekielHes262322Deshalb, Ooliba, spricht der Herr, Gott, also: Siehe, ich will alle deine Buhlen wider dich aufreizen, deren deine Seele satt geworden ist, und will sie wider dich ringsum sammeln,
21201HesekielHes262323die Söhne Babylons und alle Chaldäer, die Edlen, die Gewaltigen und Fürsten, alle Söhne Assyriens, Jünglinge von auserlesener Gestalt, allesamt Fürsten und Statthalter, Fürsten der Fürsten, die berühmten Rossebesteiger.
21202HesekielHes262324Und sie werden über dich kommen mit Wagen und Rädern, eine Schar von Völkern, und mit Panzer, Schild und Helm werden sie sich wappnen gegen dich ringsumher; ich werde ihnen das Gericht übertragen und sie werden dich nach ihren Rechten richten.
21203HesekielHes262325Und ich werde meinen Eifer gegen dich richten, dass sie ihn mit Grimm an dir ausüben; Nase und Ohren werden sie dir abschneiden und was übrigbleibt, mit dem Schwerte niedermachen; deine Söhne und Töchter werden sie gefangen nehmen und deine Überreste werden vom Feuer verzehrt werden.
21204HesekielHes262326Und sie werden dir deine Gewänder ausziehen und dein herrliches Geschmeide abnehmen.
21205HesekielHes262327So werde ich deinem Frevel ein Ende machen und deiner Buhlerei von dem Lande Ägypten her, dass du deine Augen nicht mehr zu ihnen erhebest und Ägyptens nicht ferner gedenkest.
21206HesekielHes262328Denn so spricht der Herr, Gott: Siehe, ich werde dich in die Hand derjenigen überliefern, die du hassest, in die Hand derjenigen, deren deine Seele satt ist.
21207HesekielHes262329Und sie werden dich feindselig behandeln, dir alles wegnehmen, was du dir erworben, und dich nackt und voll der Schmach liegen lassen, dass die Schande deiner Buhlereien, dein Frevel und deine Buhlwerke offenbar werden.
21208HesekielHes262330Solches werden sie dir antun dafür, dass du den Völkern nachgebuhlt und dich unter ihnen mit ihren Götzen befleckt hast.
21209HesekielHes262331Auf dem Wege deiner Schwester bist du gewandelt, so will ich den ihr gereichten Kelch auch in deine Hand geben.
21210HesekielHes262332So spricht der Herr, Gott: Den Kelch, der deiner Schwester gereicht ist, sollst du trinken, den tiefen und weiten, dass du zum Gespötte und zum größten Hohne werdest.
21211HesekielHes262333Du sollst trunken und voll werden von Schmerzen, vom Kelche der Trübsal und Traurigkeit, von dem Kelche, der deiner Schwester Samaria erreicht ward.
21212HesekielHes262334Und du sollst ihn trinken und ausleeren bis auf die Hefe, ja selbst seine Scherben verschlingen und deine Brust zerfleischen; denn ich habe es geredet, spricht der Herr, Gott.
21213HesekielHes262335Darum spricht der Herr, Gott, also: Weil du meiner vergessen und mich hinter deinen Rücken geworfen hast, so trage nun auch du deine Laster und deine Buhlereien.
21214HesekielHes262336Und der Herr redete zu mir also: Menschensohn! willst du über Oolla und Ooliba richten und ihnen ihre Schandtaten vorhalten?
21215HesekielHes262337Sie sind Ehebrecherinnen und Blut ist an ihren Händen und sie haben mit ihren Götzen Buhlerei getrieben, ja sogar ihre Söhne, die sie mir geboren, denselben zum Verschlingen dargebracht.
21216HesekielHes262338Auch das haben sie mir noch angetan: Sie haben an jenem Tage mein Heiligtum geschändet und meine Sabbate entweiht.
21217HesekielHes262339Ja, wenn sie ihre Kinder ihren Götzen geopfert hatten, so betraten sie noch an demselben Tage mein Heiligtum, um es zu beflecken; ja, dies taten sie sogar inmitten meines Hauses.
21218HesekielHes262340Auch sandten sie nach Männern, die von ferne her kamen, zu welchen sie Boten gesandt hatten; und siehe, als diese kamen, wuschest du dich um ihretwillen, tatest Schminke um deine Augen und legtest Frauenschmuck an.
21219HesekielHes262341Du setztest dich auf ein prächtiges Ruhebett, es ward eine Tafel vor dir bereitet und darauf legtest du mein Räucherwerk und mein Salböl.
21220HesekielHes262342Dort erscholl lautes Frohlocken einer Menge und den Männern, die aus der Menschenmenge herbeigeführt wurden und die aus der Wüste kamen, legte man Spangen an ihre Arme und herrliche Kronen auf ihre Häupter.
21221HesekielHes262343Da sprach ich zu der, welche in Ehebrüchen alt geworden: Auch jetzt noch wird sie in ihrer Buhlerei fortfahren!
21222HesekielHes262344Und man kam zu ihr, wie man zu einer Buhldirne geht; ja so ging man zu Oolla und zu Ooliba, den schändlichen Weibern.
21223HesekielHes262345Doch es sind gerechte Männer, diese werden sie nach dem Gerichte über Ehebrecherinnen und nach dem Gerichte über Blutvergießerinnen richten; denn sie sind Ehebrecherinnen und Blut ist an ihren Händen.
21224HesekielHes262346Denn so spricht der Herr, Gott: Führe eine Schar wider sie herbei und gib sie der Misshandlung und der Beraubung preis.
21225HesekielHes262347Und die Völkerscharen sollen sie steinigen und mit ihren Schwertern durchbohren, ihre Söhne und ihre Töchter soll man töten und ihre Häuser in Feuer aufgehen lassen.
21226HesekielHes262348So will ich die Lasterhaftigkeit aus dem Lande schaffen und alle Frauen sollen lernen, nicht Unzucht zu begehen gleich jenen.
21227HesekielHes262349Und sie werden eure Unzucht über euch kommen lassen und ihr werdet die mit euren Götzen begangenen Sünden tragen müssen; damit ihr erkennet, dass ich der Herr, Gott, bin!
21228HesekielHes26241Und es erging das Wort des Herrn an mich im neunten Jahre, im zehnten Monate, am zehnten Tage des Monats, also lautend:
21229HesekielHes26242Menschensohn! schreibe dir den Namen dieses Tages auf, denn heute nimmt der König von Babylon feste Stellung wider Jerusalem.
21230HesekielHes26243Sprich in einem Bilde zu dem widerspenstigen Haus im Gleichnisse und sage zu ihnen: So spricht der Herr, Gott: Setze einen Topf bei, je, setze ihn bei und gieß Wasser darein!
21231HesekielHes26244Tue Fleischstücke hinein, lauter gute Stücke, Lenden und Bug, auserlesene Stücke voller Knochen.
21232HesekielHes26245Nimm fettes Kleinvieh und schichte einen Holzstoß für die Knochen unter demselben auf; lass es aufsieden, dass auch die Knochen darin zerkochen!
21233HesekielHes26246Darum spricht der Herr, Gott, also: Wehe der Stadt der Blutschuld, dem Tope, an dem ihr Rost sitzt, von dem der Rost nicht abgeht! wirf die Stücke, eines nach dem andern, heraus, kein Los ist darauf gefallen.
21234HesekielHes26247Denn ihr Blut ist in ihrer Mitte, auf nacktem Felsen hat sie es vergossen; nicht auf die Erde ließ sie es fließen, dass man e hätte mit Staub bedecken können.
21235HesekielHes26248Um meinen Zorn über sie kommen zu lassen und Rache üben zu können, habe ich das von ihr vergossene Blut auf den nackten Felsen fließen lassen, dass es nicht bedeckt werde.
21236HesekielHes26249Darum spricht der Herr, Gott, also: Wehe der Blutstadt, für die ich einen großen Holzstoß machen will!
21237HesekielHes262410Lege die Knochen aufeinander, dass ich sie im Feuer verbrenne; so soll das Fleisch verzehrt, die ganze Mischung zerkocht werden und das Gebein zergehen.
21238HesekielHes262411Setze auch den Topf leer auf glühende Kohlen, dass sein Erz heiß und fließend und die Unreinigkeit in seinem Innern weggeschmolzen und sein Rost verzehrt werde.
21239HesekielHes262412Viele Mühe war daran verwendet, aber sein vieler Rost ist nicht von ihm abgegangen, auch nicht durch Feuer.
21240HesekielHes262413Deine Unreinigkeit ist verabscheuungswürdig, denn ich wollte dich reinigen, aber du wurdest nicht rein von deinen Flecken; so sollst du denn auch ferner nicht rein werden, bis ich meinen Zorn vollends an dir ausgelassen.
21241HesekielHes262414Ich, der Herr, habe es gesprochen. Es wird kommen und ich werde es ausführen; ich werde nicht vorübergehen, nicht Schonung üben, nicht verzeihen; nach deinem Wandel und nach deinem Treiben werde ich dich richten, spricht der Herr.
21242HesekielHes262415Und es erging an mich das Wort des Herrn also:
21243HesekielHes262416Menschensohn! siehe, ich werde dir die Lust deiner Augen durch plötzlichen Tod nehmen und du sollst nicht klagen noch weinen und keine Träne fließen lassen.
21244HesekielHes262417Seufze still, stelle keine Totenklage an, dein Kopfschmuck sei um dein Haupt gewunden und deine Schuhe seien an deinen Füßen, weder verhülle mit dem Gewande den Mund noch iß die Speise der Trauernden.
21245HesekielHes262418Also redete ich am Morgen zu dem Volke und am Abend starb mein Weib, am andern Morgen aber tat ich, wie mir befohlen war.
21246HesekielHes262419Da sprach das Volk zu mir: Warum tust du uns nicht kund, was dein Tun bedeutet?
21247HesekielHes262420Ich antwortete ihnen: Das Wort des Herrn erging an mich also:
21248HesekielHes262421Sage zum Hause Israel: Also spricht der Herr, Gott: Siehe, ich will entweihen mein Heiligtum, den Stolz eurer Herrschaft, die Lust eurer Augen, die bang Sorge eurer Seele; eure Söhne und eure Töchter, die ihr zurückgelassen habt, werden durch das Schwert fallen.
21249HesekielHes262422Da werdet ihr tun, was ich getan habe: Ihr werdet euren Mund nicht mit dem Gewande verhüllen und nicht die Speise der Trauernden essen.
21250HesekielHes262423Ihr werdet euren Kopfschmuck um eure Häupter tragen und die Schuhe an euren Füßen, ihr werdet nicht klagen noch weinen, sondern werdet in euren Sünden dahinschmachten und einer gegen den andern seufzen.
21251HesekielHes262424Und so wird Ezechiel auch zum Wahrzeichen sein: ganz wie er getan, werdet auch ihr tun, wenn es eintrifft, und ihr sollt erkennen, dass ich der Herr, Gott, bin.
21252HesekielHes262425Du aber, Menschensohn! siehe, an dem Tage, da ich ihnen ihre Zuversicht nehmen werde, die Freude über ihre Herrlichkeit und die Lust ihrer Augen, in der ihre Seelen ihre Befriedigung finden, ihre Söhne und Töchter;
21253HesekielHes262426wenn an dem Tage ein Flüchtling zu dir kommt, um dir Kunde zu bringen,
21254HesekielHes262427an jenem Tage, sage ich, wird dein Mund aufgetan werden zugleich mit dem des Flüchtlings; du sollst reden und nicht mehr schweigen und du wirst ihnen zum Wahrzeichen sein und ihr werdet erkennen, dass ich der Herr bin!
21255HesekielHes26251Und es erging das Wort des Herrn an mich also:
21256HesekielHes26252Menschensohn! Richte dein Angesicht wider die Söhne Ammons und weissage über sie.
21257HesekielHes26253Und sprich zu den Söhnen Ammons: Höret das Wort des Herrn, Gottes! So spricht der Herr, Gott: Weil du über mein Heiligtum gerufen: Ha, ha! Dass es entweiht ist, und über das Land Israel, dass es verheert ist, und über das Land Juda, dass sie in die Gefangenschaft geführt sind,
21258HesekielHes26254darum will ich dich den Söhnen des Morgenlandes zu eigen geben; sie sollen ihre Hürden in dir aufschlagen und ihre Zelte in dir errichten, sie sollen deine Früchte essen und deine Milch trinken.
21259HesekielHes26255Und ich will Rabbath zur Lagerstätte der Kamele machen, die Söhne Ammons zum Lagerplatze der Herden, und ihr sollt erkennen, dass ich der Herr bin!
21260HesekielHes26256Denn so spricht der Herr, Gott: Dafür, dass du in die Hände geklatscht und mit den Füßen gestampft und dich aus ganzem Herzen über das Land Israel gefreut hast,
21261HesekielHes26257siehe, deshalb werde ich meine Hand über dich ausstrecken und dich den Völkern zur Beute dahingeben, ich werde dich aus den Völkern ausrotten, dich aus den Landen hinwegtilgen und vernichten und du sollst erkennen, dass ich der Herr bin!
21262HesekielHes26258So spricht Gott, der Herr: Dafür, dass Moab und Seir sagten: Siehe, das Haus Juda ist allen anderen Völkern gleich!
21263HesekielHes26259siehe, dafür werde ich den Zugang zu Moab von den Städten her offen machen, von seinen Städten her, sage ich, und von seinen Grenzen her die herrlichen Städte des Landes Bethjesimoth und Beelmeon und Kariathaim,
21264HesekielHes262510und ich werde dasselbe samt den Söhnen Ammons den Söhnen des Morgenlandes zu eigen geben, dass der Söhne Ammons nicht ferner mehr unter den Völkern gedacht werden soll.
21265HesekielHes262511So will ich an Moab Strafgerichte vollstrecken und sie sollen erkennen, dass ich der Herr bin!
21266HesekielHes262512So spricht der Herr, Gott: Dafür, dass Idumäa Rache geübt, um sich an den Söhnen Judas zu rächen, und sich schwer versündigt hat, indem es an ihnen Rache nahm,
21267HesekielHes262513deswegen spricht der Herr, Gott, also: Ich werde meine Hand über Idumäa ausstrecken und Menschen und Vieh aus demselben hinwegnehmen und werde es zur Wüstenei machen von Mittag her, und die zu Dedan sind, sollen durch das Schwert fallen.
21268HesekielHes262514So werde ich an Idumäa durch mein Volk Israel Rache nehmen; es soll mit Edom verfahren nach meinem Zorn und meinem Grimm und sie sollen meine Rache inne werden, spricht der Herr, Gott.
21269HesekielHes262515So spricht der Herr, Gott: Dafür, dass die Palästiner Rache geübt und sich nach Herzenslust gerächt haben, indem sie mordeten und ihrer alten Feindschaft vollen Lauf ließen,
21270HesekielHes262516darum spricht der Herr, Gott, also: Siehe, ich werde meine Hand über die Philister ausstrecken und die Mörder töten und die Überbleibsel an der Meeresküste vertilgen
21271HesekielHes262517und ich will an ihnen gewaltige Rache üben und sie im Grimme strafen und sie sollen erkennen, dass ich der Herr bin, wenn ich meine Rache an ihnen übe.
21272HesekielHes26261Und es geschah im elften Jahre, am ersten des Monats, erging das Wort des Herrn an mich also:
21273HesekielHes26262Menschensohn! dafür, dass Tyrus über Jerusalem gerufen: „Ha, zerbrochen ist die Pforte der Völker, es wendet sich mir zu; ich werde mächtig werden, jenes ist verödet,“
21274HesekielHes26263darum spricht der Herr, Gott, also: Siehe, ich will n dich, Tyrus; ich werde viele Völker gegen dich heranführen, wie wenn das Meer seine Wellen heranfluten lässt.
21275HesekielHes26264Sie sollen die Mauern von Tyrus zerstören und dessen Türme niederreißen und ich werde sein Erdreich von ihm wegfegen und es zum nackten Felsen machen.
21276HesekielHes26265Ein Trockenplatz für Fischernetze soll es werden inmitten des Meeres, denn ich habe es geredet, spricht der Herr, Gott, und es soll den Völkern zum Raube werden.
21277HesekielHes26266Auch seine Töchter, die auf dem festen Lande liegen, sollen mit dem Schwerte getötet werden und sie sollen erkennen, dass ich der Herr bin!
21278HesekielHes26267Denn also spricht der Herr, Gott: Siehe, ich werde gegen Tyrus Nabuchodonosor herbeiführen, den König von Babylon. Von Mitternacht her, den König der Könige, mit Rossen und Wagen, mit Reitern und Troß und vielem Volke.
21279HesekielHes26268Deine Töchter, welche auf dem festen Lande liegen, wird er mit dem Schwerte töten; um dich her wird er Bollwerke bauen, einen Wall ringsherum aufwerfen und das Schilddach wider dich erheben.
21280HesekielHes26269Schutzdächer und Mauerbrecher wird er gegen deine Mauern richten und deine Türme mit seinen Kriegswerken zerstören.
21281HesekielHes262610Ob der Menge seiner Rosse wird ihr Staub dich einhüllen, vor dem Getümmel der Reiter, der Räder und Wagen werden deine Mauern erbeben, wenn er durch deine Tore eindringt, wie man durch die Tore einer erbrochenen Stadt einzudringen pflegt.
21282HesekielHes262611Mit den Hufen seiner Rosse wird er alle deine Straßen zerstampfen, dein Volk wird er mit dem Schwerte erschlagen und deine herrlichen Bildsäulen werden zu Boden sinken.
21283HesekielHes262612Sie werden deine Reichtümer als Beute davontragen, deine Handelsgüter rauben, deine Mauern zerstören, deine prächtigen Häuser niederreißen und deine Steine, deine Balken und dein Erdreich in das Wasser werfen.
21284HesekielHes262613Dann will ich der Menge deiner Gesänge ein Ende machen und der Klang deiner Zithern soll nicht mehr gehört werden.
21285HesekielHes262614Und ich werde dich zum nackten Felsen machen, ein Trockenplatz für Fischernetze sollst du werden, nicht sollst du mehr aufgebaut werden; denn ich habe es geredet, spricht der Herr, Gott.
21286HesekielHes262615So spricht der Herr, Gott, zu Tyrus: Werden nicht von dem Getöse deines Falles, von dem Ächzen deiner Erschlagenen, wenn sie in deiner Mitte getötet werden, die Inseln erbeben?
21287HesekielHes262616Ja, alle Fürsten des Meeres werden von ihren Thronen herabsteigen, ihre Mäntel ablegen, ihre buntgewirkten Kleider abwerfen und sich in Schrecken hüllen, sie werden auf der Erde sitzen und über deinen plötzlichen Fall sich verwundern und entsetzen.
21288HesekielHes262617Und sie werden ein Klagelied über dich anheben und dir zurufen: Wie bist du zugrunde gegangen, die du im Meere wohntest, du hochberühmte Stadt, die mächtig war auf dem Meere, du und deine Bewohner, vor denen alle in Furcht waren?
21289HesekielHes262618Nun werden die Schiffe sich entsetzen am Tage deines Schreckens und die Inseln im Meere zagen, weil keiner aus dir entkommt.
21290HesekielHes262619Denn also spricht der Herr, Gott: Wenn ich dich zu einer wüsten Stadt mache, gleich den Städten, die nicht mehr bewohnt sind, und die Flut über dich heraufführe, dass der Wasser Menge dich bedeckt,
21291HesekielHes262620so werde ich dich hinunterfahren lassen mit denen, welche in die Grube hinabsteigen, zum Volke der Urzeit, und dich in den Tiefen der Erde bei denen wohnen lassen, die in die Grube fahren, dass du nimmer bewohnt werdest gleich den Wüsten der Vorzeit, wenn ich mich herrlich erweise im Lande der Lebenden:
21292HesekielHes262621dann werde ich dich vernichten und du wirst nicht mehr sein; man wird dich suchen, aber du wirst in Ewigkeit nicht mehr gefunden, spricht der Herr, Gott.
21293HesekielHes26271Und es erging das Wort des Herrn an mich also:
21294HesekielHes26272Stimme denn, o Menschensohn! ein Klagelied an über Tyrus
21295HesekielHes26273und sprich zu Tyrus, das am Zugange des Meeres wohnt, das Handel treibt mit den Völkern nach vielen Inseln hin: Also spricht der Herr, Gott: O Tyrus: du sprachest: Ich bin der Schönheit Vollendung
21296HesekielHes26274und liege im Herzen des Meeres. Deine Nachbarn, deine Erbauer, haben deine Schönheit vollkommen gemacht.
21297HesekielHes26275Aus Tannen von Sanir haben sie dich erbaut samt allem Getäfel für das Meer; Zedern vom Libanon nahmen sie, um Mastbäume für dich zu machen.
21298HesekielHes26276Aus Eichen von Basan fertigten sie deine Ruder, deine Schiffsbänke bereiteten sie dir aus indischem Elfenbein und die Verdecke aus Holz von den Inseln Italiens.
21299HesekielHes26277Feine, buntgestickte Leinwand aus Ägypten ward für dich zu Segeln gewebt, um an deine Masten gehängt zu werden, himmelblauer und roter Purpur von den Inseln Elisa war deine Bedachung.
21300HesekielHes26278Bewohner von Sidon und Arad dienten dir als Ruderknechte, deine Kundigsten, o Tyrus! Wurden deine Steuerleute.
21301HesekielHes26279Die Ältesten und Kundigsten aus Gebal hielten Schiffsleute zur Bedienung deiner mannigfaltigen Gerätschaften, alle Schiffe des Meeres und deren Seeleute gehörten zu deinem Handelsvolke.
21302HesekielHes262710Perser, Lydier und Libyer waren in deinem Heere als deine Krieger, Schild und Helm hingen sie in dir auf zu deiner Zierde.
21303HesekielHes262711Die Söhne von Arad standen bei deinem Heere auf deinen Mauern ringsum, die Pygmäer waren auf deinen Türmen, sie hängten ihre Köcher an deinen Mauern ringsum auf und machten deine Schönheit vollkommen.
21304HesekielHes262712Die Karthager handelten mit der Menge jeglichen Reichtums, mit Silber, Eisen, Zinn und Blei füllten sie deine Märkte.
21305HesekielHes262713Griechenland, Thubal und Mosoch trieben mit dir Handel, Leibeigene und ehernes Gerät lieferten sie deinem Volke.
21306HesekielHes262714Die vom Hause Thogormas brachten Pferde und Reiter und Maultiere herbei auf deinen Markt.
21307HesekielHes262715Die Söhne Dedans trieben mit dir Handel, der Inseln Menge waren deine Handelsplätze, Elfenbein und Ebenholz tauschten sie für deine Güter ein.
21308HesekielHes262716Die Syrer handelten mit dir wegen der Fülle deiner Erzeugnisse; Edelsteine, Purpur, Stickereien, feine Leinwand, Seide und Jaspis brachten sie auf deinen Markt.
21309HesekielHes262717Juda und das Land Israel trieben mit dir Handel mit dem besten Getreide. Balsam, Honig, Öl und Balsamharz boten sie auf deinen Märkten feil.
21310HesekielHes262718Damaskus trieb Handel mit dir wegen mannigfacher Vorräte, mit starkem Wein, mit Wolle von der besten Farbe.
21311HesekielHes262719Dan, Griechenland und Mosel boten auf deinen Märkten geschmiedetes Eisen feil, Myrrensaft und Kalmus dienten dir zum Tausche.
21312HesekielHes262720Deban trieb mit dir Handel mit Decken zum Reiten.
21313HesekielHes262721Arabien und alle Fürsten Kedars waren dir als Händler unterworfen, mit Lämmern, Widdern und Böcken kamen sie zu dir, mit dir zu handeln.
21314HesekielHes262722Die Kaufleute von Saba und Reema waren deine Händler, allerlei kostbares Gewürz; Edelsteine und Gold boten sie auf deinem Markte feil.
21315HesekielHes262723Haran und Chene und Eden handelten mit dir, Saba, Assur und Chelmad waren deine Verkäufer.
21316HesekielHes262724Sie handelten mit dir und lieferten dir allerlei Waren, Ballen von himmelblauem Purpur, Stickerei und kostbare Prachtstoffe, wohl verpackt und mit Schnüren festgebunden; auch zedern hatten sie, um mit dir zu handeln.
21317HesekielHes262725Deine Meerschiffe waren deine Führer bei deinem Handel, dadurch wurdest du reich und überaus herrlich im Herzen des Meeres.
21318HesekielHes262726Auf die hohe See brachten dich deine Ruderer, ein Südwind zertrümmerte dich im Herzen des Meeres.
21319HesekielHes262727Dein Reichtum und deine Schätze, dein mannigfaches Geräte, deine Schiffsleute, deine Steuerleute, welche deine Vorräte bewahrten und deinem Volke vorstanden, auch deine Kriegsmannschaften in deiner Mitte und die ganze in dir befindliche Volksmenge, sie werden in das Herz des Meeres sinken am Tage deines Sturzes.
21320HesekielHes262728Bei dem lauten Geschrei deiner Steuerleute werden die Flotten erbeben.
21321HesekielHes262729Ale Ruderer werden aus ihren Schiffen steigen, die Schiffsleute und alle Steuerleute und alle Steuerleute des Meeres werden an das Land gehen
21322HesekielHes262730und werden über dich wehklagen mit lautem Rufen und bitterlich klagen und werden Staub auf ihre Häupter werfen und sich mit Asche bestreuen.
21323HesekielHes262731Und sie werden sich um deinetwillen kahl scheren und sich mit Trauerkleidern umgürten und dich bekümmerten Herzens unter bitteren Tränen beweinen.
21324HesekielHes262732Und sie werden über dich einen Klagegesang anstimmen und über dich wehklagen: Wer ist wie Tyrus, das verstummt ist in der Mitte des Meeres?
21325HesekielHes262733Durch deine Handelsgüter, die von dem Meere herkamen, brachtest du vielen Völkern die Fülle, mit der Menge deiner Schätze und deines Volkes machtest du die Könige der Erde rich.
21326HesekielHes262734Nun bist du zertrümmert von dem Meere, in die Tiefe des Wassers sind gefallen deine Reichtümer und gesunken dein gesamtes Volk, das in deiner Mitte war.
21327HesekielHes262735Alle Bewohner der Inseln sind entsetzt über dich und alle Könige derselben sind erschüttert von dem Sturmgewitter und verändern ihr Angesicht.
21328HesekielHes262736Die Handel trieben unter den Völkern, zischen über dich, zu nichts bist du geworden und wirst nicht mehr sein in Ewigkeit!
21329HesekielHes26281Und es erging an mich das Wort des Herrn also:
21330HesekielHes26282Menschensohn! sprich zu den Fürsten von Tyrus: So spricht der Herr, Gott: Weil dein Herz sich erhoben und du gesprochen hast: Ich bin Gott und sitze auf dem Throne Gottes im Herzen des Meeres, während du doch ein Mensch bist und nicht Gott, und weil du dein Herz dem Herzen Gottes gleichgestellt hast; -
21331HesekielHes26283siehe, du bist weiser als Daniel, kein Geheimnis ist vor dir verborgen.
21332HesekielHes26284Durch deine Weisheit und Klugheit erwarbst du dir Reichtümer, hast Gold und Silber in deine Schatzkammern gebracht.
21333HesekielHes26285Durch die Fülle deiner Weisheit und durch deinen Handel hast du deine Macht gemehrt, da erhob sich dein Herz ob deiner Macht.
21334HesekielHes26286Darum spricht der Herr, Gott, also: Weil du dein Herz erhoben hast, als wärest du Gott,
21335HesekielHes26287siehe, deshalb werde ich Fremde, die gewaltigsten der Völker, über dich herbeiführen, diese sollen ihre Schwerter über den Glanz deiner Weisheit zücken und deine Pracht entweihen.
21336HesekielHes26288Sie werden dich töten und hinabstoßen und du wirst den Tod der Erschlagenen im Herzen des Meeres sterben.
21337HesekielHes26289Wirst du dann auch angesichts deiner Würger sagen: Ich bin Gott! während du doch ein Mensch bist und nicht Gott, unter den Händen derer, die dich erschlagen?
21338HesekielHes262810Den Tod der Unbeschnittenen wirst du sterben und die Hand der Fremdlinge, denn ich habe geredet, spricht der Herr, Gott.
21339HesekielHes262811Und es erging an mich das Wort des Herrn also: Menschensohn! hebe ein Klagelied an über den König von Tyrus
21340HesekielHes262812und sprich zu ihm: So spricht der Herr, Gott: Du Siegel der Ebenbildlichkeit, voll von Weisheit und vollendet an Schönheit!
21341HesekielHes262813In den Freuden des Paradieses Gottes warst du, warst bedeckt mit allen kostbaren Steinen: mit Sardis, Topas, Jaspis, Chrysolith, Onyr, Beryll, Saphir, Rubin und Smaragd; Gold war in deinen Schmuck eingewirkt und durchbrochenes Geschmeide war für dich bereit an dem Tage, da du geschaffen wardst.
21342HesekielHes262814Du warst ein ausgebreiteter, schirmender Cherub, ich setzte dich auf den heiligen Berg Gottes und du wandeltest inmitten leuchtender Steine.
21343HesekielHes262815Du warst vollkommen in deinem Wandel von dem Tage deiner Erschaffung an, bis Schuld an dir erfunden ward.
21344HesekielHes262816Durch die Mannigfaltigkeit deines Handels ward dein Inneres voll des Frevels und du versündigtest dich, darum verstieß ich dich vom Berge Gottes und tilgte dich hinweg, du schirmender Cherub! Aus der Mitte der leuchtenden Steine!
21345HesekielHes262817Dein Herz erhob sich ob deiner Schönheit und über deine Schönheit verlorst du deine Weisheit, zu Boden stürzte ich dich und gab dich den Königen preis, dass sie ihre Augenweide an dir hätten.
21346HesekielHes262818Ob der Menge deiner Verschuldungen und ob des Unrechtes bei deinem Handel hast du dein Heiligtum entweiht, darum werde ich Feuer aus deiner Mitte hervorbrechen lassen, das dich verzehren soll, und ich werde dich in Asche auf der Erde verwandeln, angesichts aller, die dich sehen.
21347HesekielHes262819Alle, welche dich unter den Völkern gesehen, werden sich über dich entsetzen, denn zu nichts bist du geworden und wirst nicht mehr sein in Ewigkeit!
21348HesekielHes262820Und es erging an mich das Wort des Herrn also:
21349HesekielHes262821Menschensohn! richte dein Angesicht gegen Sidon und weissage wider dasselbe
21350HesekielHes262822und sprich: So spricht der Herr, Gott: Siehe, ich will an dich, Sodon! Und will mich in deiner Mitte herrlich erweisen und sie werden erkennen, dass ich der Herr bin, wenn ich das Gericht über dasselbe ergehen lasse und mich an ihm heilig erweise.
21351HesekielHes262823Und ich will die Pest über dasselbe senden, Blutvergießen auf seine Straßen, es sollen durch das Schwert Erschlagene in seiner Mitte ringsum hinsinken und sie werden erkennen, dass ich der Herr bin.
21352HesekielHes262824Für das Haus Israel aber soll es fortan keine Ursache bitteren Leides mehr geben und keinen schmerzenden Dorn unter allen ringsum, die es anfeinden, damit sie erkennen, dass ich der Herr, Gott, bin.
21353HesekielHes262825So spricht der Herr, Gott: Wenn ich das Haus Israel wieder aus den Völkern, unter welche sie zerstreut sind, sammle, so will ich mich an ihnen heilig erweisen vor den Völkern und sie sollen in ihrem Lande wohnen, das ich meinem Diener Jakob verliehen.
21354HesekielHes262826Und sie sollen ungestört darin wohnen, Häuser bauen und Weinberge anpflanzen und in Sicherheit wohnen, wenn ich Gericht an allen geübt, die ringsum ihnen feind sind, und sie sollen erkennen, dass ich der Herr, Gott, bin!
21355HesekielHes26291Im zehnten Jahre, im zehnten Monat, am elften Tage des Monats, erging das Wort des Herrn an mich, also lautend:
21356HesekielHes26292Menschensohn! richte dein Angesicht gegen Pharao, den König von Ägypten, und weissage über ihn und über ganz Ägypten.
21357HesekielHes26293Rede und sprich: So spricht der Herr, Gott: Siehe, ich will an dich, Pharao, König von Ägypten! du großer Drache, der du inmitten deiner Ströme liegst und sprichst: Mein ist der Strom und ich habe mich selbst geschaffen!
21358HesekielHes26294Ich will einen Zaum in deine Kinnbacken legen und die Fische deiner Ströme an deine Schuppen heften und dich herausziehen mitten aus deinen Strömen und alle deine Fische sollen an deinen Schuppen hängen.
21359HesekielHes26295Und ich will dich in die Wüste werfen und alle Fische deines Stromes, auf das offene Feld sollst du hinfallen und sollst nicht aufgehoben und bestattet werden, den Tieren der Erde und den Vögeln des Himmels will ich dich zum Fraße überlassen.
21360HesekielHes26296Dann sollen alle Bewohner Ägyptens erkennen, dass ich der Herr bin, weil du für das Haus Israel ein Rohrstab gewesen bist.
21361HesekielHes26297Wenn sie dich mit der Hand erfassten, zerbrachst du und rissest ihre ganze Schulter auf; und wenn sie sich auf dich lehnten, brachst du in Stücke und machtest ihre Lenden erlahmen.
21362HesekielHes26298Darum spricht der Herr, Gott, also: Siehe, ich will das Schwert über dich bringen und Menschen und Vieh in dir töten.
21363HesekielHes26299Ägypten soll zur Wüstenei und zur Einöde werden und sie sollen erkennen, dass ich der Herr bin, dafür dass du gesprochen: Der Fluss ist mein und ich habe ihn geschaffen!
21364HesekielHes262910Darum, siehe, ich will an dich und an deine Ströme und ich werde das Land Ägypten zur Einöde machen und mit dem Schwerte verwüsten vom Turme Syenes an bis an die Grenzen Äthiopiens.
21365HesekielHes262911Keines Menschen Fuß soll es durchwandern und keines Tieres Fuß es betreten, unbewohnt soll es ein vierzig Jahre lang.
21366HesekielHes262912Und ich werde das Land Ägypten zu einer Wüstenei machen inmitten wüster Länder und seine Städte öde machen inmitten zerstörter Städte und sie sollen vierzig Jahre lang wüste liegen und ich werde die Ägypter unter die Völker zerstreuen und sie unter die Länder worfeln.
21367HesekielHes262913Denn so spricht der Herr, Gott: Nach Ablauf von vierzig Jahren will ich Ägypten aus den Völkern sammeln, unter welche ich sie zerstreut habe,
21368HesekielHes262914und ich will die Gefangenen Ägyptens zurückführen und sie in das Land Phatures, in das Land, in dem sie geboren sind, heimkehren lassen und daselbst sollen sie ein geringes Reich sein.
21369HesekielHes262915Es wird das geringste unter den übrigen Reichen sein und es wid sich fortan nicht mehr über die Völker erheben und ich werde sie wenig zahlreich machen, dass sie nicht mehr über die Völker herrschen.
21370HesekielHes262916Auch sollen sie fortan nicht mehr dem Hause Israel Vertrauen einflößen, dass sie es sündigen lehren, so dass es mich verlässt und ihnen anhängt; und sie sollen erkennen, dass ich der Herr, Gott, bin.
21371HesekielHes262917Und es geschah im siebenundzwanzigsten Jahre, im ersten Monat, am ersten des Monats, dass an mich das Wort des Herrn erging, also lautend:
21372HesekielHes262918Menschensohn! Nabuchodonosor, der König von Babylon, hat sein Heer schwere Mühen wider Tyrus bestehen lassen, so dass jedes Haupt kahl und jeder Nacken haarlos geworden ist, und doch ist ihm für Tyrus kein Lohn zuteil geworden noch auch seinem Heere für die Mühe, die er für mich wider dasselbe auf sich genommen hat.
21373HesekielHes262919Deshalb spricht der Herr, Gott, also: Siehe, ich will Nabuchodonosor, dem Könige von Babylon, das Land Ägypten geben und er soll dessen ganzes Volk nehmen, dessen Beute nehmen und dessen Raub rauben und das soll seines Heeres Lohn sein
21374HesekielHes262920für die Dienstleistung, welche er wider Tyrus auf sich genommen; ich werde ihm das Land Ägypten geben dafür, dass er sich für mich abgemüht hat, spricht der Herr, Gott.
21375HesekielHes262921An jenem Tage wir dem Hause Israel ein Horn sprossen und ich werde dich mitten unter ihnen frei reden lassen und sie sollen erkennen, dass ich der Herr bin!
21376HesekielHes26301Und es erging an mich das Wort des Herrn, lautend:
21377HesekielHes26302Menschensohn! weissage und sprich: So spricht der Herr, Gott: Klaget: Wehe, wehe, ob des Tages!
21378HesekielHes26303denn der Tag ist nahe, es naht der Tag des Herrn, ein Tag des Gewölkes, die Zeit der Völker wird es sein!
21379HesekielHes26304Denn das Schwert wird nach Ägypten eindringen und Äthiopien wird voll Schrecken sein, wenn sie in Ägypten verwundet fallen werden, wenn seine Volksmenge weggerafft wird und seine Grundfesten zerstört werden.
21380HesekielHes26305Äthiopier, Libyer, Lydier und alle anderen Völker, Chub und die Söhne des verbündeten Landes werden mit ihnen durch das Schwert fallen.
21381HesekielHes26306So spricht der Herr, Gott: Es sollen die Stützen Ägyptens fallen und vernichtet werden soll der Sturz seiner Herrschaft, vom Turme Syenes an sollen sie darin fallen durch das Schwert, spricht der Herr, der Gott der Heerscharen,
21382HesekielHes26307und sie sollen öde werden inmitten verwüsteter Länder und seine Städte werden inmitten anderer verwüsteten Städte liegen.
21383HesekielHes26308Und sie sollen erkennen, dass ich der Herr bin, wenn ich ein Feuer in Ägypten entzünde und alle seine Helfer zerschmettert werden.
21384HesekielHes26309An jenem Tage werden Boten auf Schiffen vor mir hergehen, um Äthiopiens Zuversicht zu vernichten, und Schrecken wird über sie kommen am Tage Ägyptens, denn sicherlich wird dieser hereinbrechen.
21385HesekielHes263010So spricht der Herr, Gott: Ich will der Volksmenge Ägyptens durch die Hand Nabuchodonosors, des Königs von Babylon, ein Ende machen;
21386HesekielHes263011er wird mit seinem Volke, dem tapfersten unter den Völkern, herbeigeführt werden, das Land zu verderben, und sie werden ihre Schwerter über Ägypten zücken und das Land mit Erschlagenen füllen.
21387HesekielHes263012Und dich werde die Betten der Ströme trocken legen und das Land in die Hand schlimmer Menschen überliefern; ich werde das Land und alles, was darin ist, durch die Hand von Fremdlingen verwüsten; ich, der Herr, habe es gesprochen.
21388HesekielHes263013So spricht der Herr, Gott: Ich werde auch die Götzenbilder zerstören und den Abgöttern von Memphis ein Ende machen, im Lande Ägypten soll fortan kein Fürst mehr sein und ich will Schrecken senden über das Land Ägypten.
21389HesekielHes263014Ich werde das Land Phatures verwüsten und Feuer über Taphnis senden und Gericht an Alexandria vollstrecken.
21390HesekielHes263015Ich werde meinen Zorn über Pelusium, die Feste Ägyptens, ausgießen und die Volksmenge Alexandrias ausrotten
21391HesekielHes263016und werde Feuer über Ägypten senden, wie eine Gebärende soll Pelusium Schmerzen haben und Alexandria verheert und Memphis in Bedrängnis sein Tag für Tag.
21392HesekielHes263017Die junge Mannschaft von Heliopolis und Bubastos soll durch das Schwert fallen, sie selbst aber sollen gefangen weggeführt werden.
21393HesekielHes263018Zu Taphnis wird sich der Tag verdunkeln, wenn ich daselbst die Zepter Ägyptens zerbreche, und der Stolz auf seine Stärke wird darin aufhören, Gewölk wird es bedecken und ihre Töchter werden in die Gefangenschaft geführt werden.
21394HesekielHes263019So werde ich Gericht halten an Ägypten und sie sollen erkennen, dass ich der Herr bin.
21395HesekielHes263020Und es geschah im elften Jahre, im elften Monat, am siebten des Monats, da erging das Wort des Herrn also:
21396HesekielHes263021Menschensohn! ich habe den Arm Pharaos, des Königs von Ägypten, gebrochen; siehe, er ward nicht verbunden, dass er heil werden könnte, nicht mit Binden umwunden noch mit linnenem Verbande umwickelt, dass er wieder Kräfte bekommen und das Schwert fassen könnte.
21397HesekielHes263022Darum spricht der Herr, Gott: Siehe, ich will an Pharao, den König von Ägypten, und will seinen starken, aber doch gebrochenen Arm zerschmettern und will ihm das Schwert aus der Hand schlagen
21398HesekielHes263023und Ägypten unter die Vöker zerstreuen und sie über die Länder hinworfeln.
21399HesekielHes263024Aber die Arme des Königs von Babylon werde ich stärken und ihm mein Schwert in die Hand geben und werde die Arme Pharaos zerbrechen und es werden seufzen und wehklagen, die vor seinen Augen getötet werden.
21400HesekielHes263025Ja, die Arme des Königs von Babylon will ich stärken, doch die Arme Pharaos sollen erlahmen und sie sollen erkennen, dass ich der Herr bin, wenn ich dem Könige von Babylon mein Schwert in die Hand gebe, dass es wider das Land Ägypten schwinge.
21401HesekielHes263026Und ich werde Ägypten unter die Völker zerstreuen und sie unter die Länder worfeln und sie sollen erkennen, dass ich der Herr bin.
21402HesekielHes26311Und es geschah im elften Jahre, im dritten Monat, am ersten des Monats, da erging an mich das Wort des Herrn also:
21403HesekielHes26312Menschensohn! sprich zu Pharao, dem Könige von Ägypten, und zu seinem Volke: Wem bist du gleich geworden in deiner Größe?
21404HesekielHes26313Siehe, Assur war wie eine Zeder auf dem Libanon, schön von Geäst und mit reichem Laube bedeckt, doch an Wuchs und unter dichten Zweigen erhob sich sein Wipfel.
21405HesekielHes26314Wasser hatten ihn großgezogen, die Flut ihn emporgebracht, seine Ströme flossen rings um seine Wurzeln und er sandte seine Abflüsse zu allen Bäumen des Gefildes.
21406HesekielHes26315Darum ward sein Wuchs höher als alle Bäume des Gefildes und seine Äste mehrten sich und seine Zweige wuchsen hoch ob des reichlichen Wassers.
21407HesekielHes26316Da er nun seinen Schatten weithin warf, nisteten alle Vögel des Himmels auf seinen Ästen und unter seinem Gezweige gebaren alle Tiere des Waldes und unter seinem Schattendache fanden Scharen zahlreicher Völker Wohnung.
21408HesekielHes26317Er war sehr schön in seiner Größe und in seiner Zweige weitem Umfange, denn seine Wurzeln hatten reichliches Wasser.
21409HesekielHes26318Höhere Zedern denn er waren nicht im Paradiese Gottes, Tannen kamen ihm nicht gleich an Höhe und die Ahornbäume hatten kein Gezweig wie er, kein Baum des Paradieses Gottes war ihm zu vergleichen in seiner Schönheit.
21410HesekielHes26319Denn ich hatte ihn schön gemacht in der Fülle seiner laubreichen Zweige und es beneideten ihn alle Bäume der Wonne, welche im Paradiese Gottes waren.
21411HesekielHes263110Darum spricht der Herr, Gott: Dafür dass er zu solcher Höhe emporgewachsen ist und seine grünen und laubreichen Zweige erhob und sein Herz ob seiner Höhe hochmütig ward,
21412HesekielHes263111darum will ich ihn in die Hand des Mächtigsten unter den Völkern hingeben, der nach Gutdünken mit ihm umgehen soll; seiner Bosheit gemäß werde ich ihn verstoßen.
21413HesekielHes263112Fremde sollen ihn fällen, die Grausamsten unter den Völkern, und ihn auf die Berge hinstrecken; in alle Täler fallen seine Zweige hin und an allen Felsen des Landes zerschmettern seine Äste und aus seinem Schatten ziehen alle Völker der Erde weg und verlassen ihn.
21414HesekielHes263113Auf seinen Stumpf lassen sich alle Vögel des Himmels nieder, auf seine Äste alle Tiere der Flur.
21415HesekielHes263114Darum soll sich kein Baum am Wasser erheben ob seiner Höhe noch seinen Wipfel zwischen grünen und laubreichen Zweigen erheben noch vom Wasser getränkt auf seine Höhe pochen, denn alle sind sie dem Tode preisgegeben, in der Erde Tiefen, inmitten der Menschenkinder zu denen hin, die zur Erde hinabfahren.
21416HesekielHes263115So spricht der Herr, Gott: Am Tage, da er zur Unterwelt hinabfuhr, führte ich Trauer herbei und ließ ihn in Abgründe versinken, hemmte seine Flüsse und seine vielen Wasser hielt ich zurück und es trauerte über ihn der Libanon und alle Bäume des Feldes erbebten.
21417HesekielHes263116Von dem Getöse seines Sturzes machte ich die Völker erzittern, als ich ihn zur Unterwelt hinabstieß, zu denen, welche in die Grube fahren; und es trösteten sich in der Erde Tiefen alle auserlesenen Bäume der Wonne und die trefflichsten auf dem Libanon, alle, die von Wassern getränkt werden.
21418HesekielHes263117Denn auch jene fuhren mit ihm zur Unterwelt hinab zu den durch das Schwert Erschlagenen; alle, die ihm halfen, saßen unter seinem Schatten in der Mitte der Völker.
21419HesekielHes263118Wem bist du zu vergleichen, du herrlicher und hochgewachsener unter den Bäumen der Wonne? Siehe, hinabgestoßen bist du zu den Bäumen der Wonne in die Unterwelt, inmitten der Unbeschnittenen wirst du schlafen, bei denen, die durch das Schwert gefallen sind; also ergeht es Pharao und seinem ganzen Heere, spricht der Herr, Gott.
21420HesekielHes26321Und es geschah im zwölften Jahre, im zwölften Monat, am ersten des Monats, da erging an mich das Wort des Herrn, also lautend:
21421HesekielHes26322Menschensohn! stimme ein Klagelied an über Pharao, den König von Ägypten, und sprich zu ihm: Du warst wie ein Löwe unter den Völkern, wie ein Drache im Meere, du schwangest das Horn in deinen Strömen, trübtest die Wasser mit deinen Füßen und wühltest ihre Fluten auf.
21422HesekielHes26323Darum spricht der Herr, Gott, also: Ich werde mein Netz über dich ausspannen durch eine Menge vieler Völker und werde dich herausziehen in meinem Garne.
21423HesekielHes26324Und ich werde dich auf den Boden hinwerfen, auf offenes Feld dich hinschleudern und werde alle Vögel des Himmels sich auf dich setzen lassen und die Tiere des ganzen Landes an dir sättigen.
21424HesekielHes26325Und ich werde dein Fleisch auf die Berge werfen und deine Hügel voll deines Aases machen.
21425HesekielHes26326Ich will das Land bis an die Berge mit deinem stinkenden Blute tränken und die Täler sollen von dir voll werden.
21426HesekielHes26327Und wenn du erloschen bist, will ich den Himmel verhüllen und seine Sterne dunkel werden lassen, die Sonne will ich in Gewölk hüllen und der Mond soll sein Licht nicht geben.
21427HesekielHes26328Alle Leuchten des Himmels werde ich über dich trauern lassen und Finsternis über dein Land senden, spricht der Herr, Gott, wenn deine Erschlagenen mitten im Lande fallen, spricht der Herr, Gott.
21428HesekielHes26329Und ich werde das Herz vieler Völker in Bekümmernis versetzen, wenn ich deine Niederlage zu den Völkern hingelangen lasse, in die Länder, die du nicht kennst.
21429HesekielHes263210Und ich werde machen, dass sich viele Völker über dich entsetzen, und ihre Könige soll gewaltiger Schrecken deinethalben befallen, wenn mein Schwert sich anschickt, sich über ihre Angesichter hin zu schwingen, und jeder soll plötzlich für sein Leben erzittern am Tage deines Sturzes.
21430HesekielHes263211Denn so spricht der Herr, Gott: Das Schwert des Königs von Babylon wird über dich kommen.
21431HesekielHes263212Durch die Schwerter der Helden werde ich dein zahlreiches Volk zu Falle bringen; alle diese Völker sind unbezwinglich, sie werden den Stolz Ägyptens vernichten und dessen Volksmenge soll zerstreut werden.
21432HesekielHes263213Und ich werde alles Vieh desselben, das an reichlichen Wassern ist, zugrunde gehen lassen und keines Menschen Fuß, noch Tieres Klaue soll diese mehr trüben.
21433HesekielHes263214Alsdann will ich ihre Wasser sich abklären lassen und ihre Ströme wie Öl daherfließen lassen, spricht der Herr, Gott.
21434HesekielHes263215Wenn ich das Land Ägypten zur Wüstenei mache, wird es auch aller seiner Fülle beraubt, wenn ich alle seine Bewohner schlage; und sie sollen erkennen, dass ich der Herr bin.
21435HesekielHes263216Ein Klagelied ist dies, man soll es anstimmen, die Töchter der Völker sollen es anstimmen, über Ägypten und über dessen Volksmenge sollen sie dies Klagelied anstimmen, spricht der Herr, Gott.
21436HesekielHes263217Und es geschah im zwölften Jahre, am fünfzehnten des Monats, da erging das Wort des Herrn an mich also:
21437HesekielHes263218Menschensohn! stimme ein Trauerlied an über die Menge Ägyptens; stürze hinab dies selbst und die Töchter der mächtigsten Völker in der Erde Tiefen zu denen, die in die Grube hinabfahren.
21438HesekielHes263219Worin bist du denn besser? Fahre hinab und bette dich zu den Unbeschnittenen!
21439HesekielHes263220Mitten unter die durch das Schwert Erschlagenen sollen sie hinsinken, das Schwert ist dargereicht, man stürzt es hinab samt allen seinen Völkerschaften.
21440HesekielHes263221Da werden die mächtigsten der Helden, die mit seinen Helfern hinabfuhren und als Unbeschnittene schlafen, die durch das Schwert Erschlagenen, es begrüßen aus der Mitte der Unterwelt.
21441HesekielHes263222Da liegt Assur und dessen ganzes Volk, ringsherum sind seine Gräber! Insgesamt Erschlagene, die durch das Schwert gefallen sind.
21442HesekielHes263223Ihre Gräber sind ihnen bereitet in den tiefsten Räumen der Gruft, all sein Volk liegt rings um sein Grab; alle erschlagen, durch das Schwert gefallen, sie, die ehedem Schrecken verursachen im Lande der Lebenden.
21443HesekielHes263224Dort liegt Älam und dessen ganzes Volk rings um sein Grab her! Sie alle sind erschlagen, durch das Schwert gefallen; als Unbeschnittene fuhren sie hinab in der Erde Tiefen, sie, die Schrecken vor sich im Lande der Lebenden verbreiteten; nun aber tragen sie ihre Schande bei denen, die in die Grube hinabfahren.
21444HesekielHes263225Inmitten Erschlagener hat man ihm seine Statt bereitet unter allen seinen Völkern, rings um ihn her sind dessen Gräber, alle Unbeschnittene, durch das Schwert Erschlagene. Denn sie verbreiteten Furcht vor sich im Lande der lebenden, nun aber müssen sie ihre Schmach tragen bei denen, die in die Grube hinabfahren, und inmitten Erschlagener sind sie gelagert.
21445HesekielHes263226Dort ist Mosoch und Thubal mit ihrer ganzen Volksmenge, deren Gräber rings um ihn her sind; insgesamt Unbeschnittene, Erschlagene, durch das Schwert gefallen; denn sie verbreiteten Furcht vor sich her im Lande der Lebenden.
21446HesekielHes263227Sie sollten nicht bei den Helden schlafen, die als Unbeschnittene fielen, die mit ihren Waffen in die Unterwelt hinabstiegen, denen sie ihre Schwerter unter ihre Häupter legten; ihre Verschuldung haftet an ihrem Gebein, weil sie der Schrecken der Helden gewesen im Lande der Lebenden.
21447HesekielHes263228So wirst auch du inmitten der Unbeschnittenen zerschmettert liegen und schlafen bei den durch das Schwert Erschlagenen.
21448HesekielHes263229Dort ist Idumäa und seine Könige und alle seine Fürsten, welche mit ihrem Heere durch das Schwert zu den Erschlagenen hingegeben wurden; sie müssen bei den Unbeschnittenen liegen, bei denen, welche in die Grube hinabfahren.
21449HesekielHes263230Dort sind alle Fürsten des Nordens und alle Gewalttätigen, die hinabgestoßen sind zu den Erschlagenen, zagend und zuschanden geworden an ihrer Tapferkeit; so liegen sie denn unbeschnitten bei den durch das Schwert Erschlagenen und tragen ihre Schmach mit denen, die in die Grube fahren.
21450HesekielHes263231Diese wird Pharao schauen und sich über seine ganze Volksmenge trösten, die durch das Schwert getötet sind, Pharao und sein ganzes Heer, spricht der Herr, Gott.
21451HesekielHes263232Denn ich lasse meinen Schrecken kommen über das Land der Lebenden, Pharao mit all seinem Volke muss unter den Unbeschnittenen bei den durch das Schwert Erschlagenen ruhen, spricht der Herr, Gott.
21452HesekielHes26331Und es erging das Wort des Herrn an mich also:
21453HesekielHes26332Menschensohn! rede zu den Söhnen deines Volkes und sprich zu ihnen: Wenn ich das Schwert über ein Land herführe und das Volk des Landes nimmt aus seinen Geringsten einen Mann und stellt ihn für sich zum Wächter auf
21454HesekielHes26333und dieser sieht das Schwert über das Land kommen und stößt in die Trompete und verkündet es dem Volke,
21455HesekielHes26334und wenn dann einer, wer immer es sei, den Klang der Trompete hört, aber nicht achthat und das Schwert kommt und rafft ihn hinweg; so wird sein Blut auf seinem eigenen Haupte sein.
21456HesekielHes26335Er hat ja den Klang der Trompete gehört, aber nicht achtgehabt, so soll sein Blut auf ihn fallen; hätte er sich geschützt, so würde er seine Seele gerettet haben.
21457HesekielHes26336Wenn aber der Wächter das Schwert kommen sieht und nicht in die Trompete stößt und das Volk sich nicht schützt und das Schwert kommt und es rafft eine Seele von ihnen weg, so wird diese zwar ob ihrer Verschuldung dahingerafft, aber ihr Blut werde ich von des Wächters Hand fordern.
21458HesekielHes26337Dich nun, Menschensohn! habe ich zum Wächter über das Haus Israel bestellt; darum, wenn du ein Wort aus meinem Munde hörst, so verkünde es ihnen in meinem Namen.
21459HesekielHes26338Wenn ich zu dem Gottlosen sage: Gottloser, du wirst des Todes sterben, und du sagst ihm dies nicht, damit der Gottlose sich warnen lasse vor seinem Wege, so wird wohl der Gottlose selbst durch seine Verschuldung sterben, aber sein Blut will ich von deiner Hand fordern.
21460HesekielHes26339Hast du aber den Gottlosen verkündet, dass er sich von seinem Wandel bekehren soll, und er bekehrt sich nicht von seinem Wege, so wird er selbst ob seiner Verschuldung sterben, du aber hast deine Seele gerettet.
21461HesekielHes263310Darum, o Menschensohn! Sprich zu dem Hause Israel: So habt ihr geredet und gesagt: Unsere Missetaten und unsere Sünden lasten auf uns und wir verschmachten unter ihnen, wie sollten wir also leben können?
21462HesekielHes263311Sprich zu ihnen: So wahr ich lebe, spricht der Herr, Gott, ich will nicht den Tod des Gottlosen, sondern dass der Gottlose sich bekehre von seinem Wege und lebe. Bekehret euch, bekehret euch von euern sehr schlimmen Wegen! Denn warum wollt ihr des Todes sterben, Haus Israel?
21463HesekielHes263312Du also, o Menschensohn! sprich zu den Söhnen deines Volkes10 Die Gerechtigkeit wird den Gottlosen nicht retten an dem Tage, da er sündigt, und die Gottlosigkeit wird dem Gottlosen nicht schaden an dem Tage,, da er sich von seiner Gottlosigkeit bekehrt; aber auch der Gerechte wird nicht am Leben bleiben können durch seine Gerechtigkeit an dem Tage, an welchem er sündigt.
21464HesekielHes263313Wenn ich schon zu den Gerechten sage, dass er ganz gewiss leben soll, er verlässt sich aber auf seine Gerechtigkeit und tut Böses, so sollen alle seine Gerechtigkeiten der Vergessenheit anheimfallen und durch seine Sünde, die er begangen, durch diese soll er sterben.
21465HesekielHes263314Wenn ich aber zu dem Gottlosen sage: Du wirst des Todes sterben! und er Buße tut für seine Sünde und Recht und Gerechtigkeit übt,
21466HesekielHes263315das Pfand zurückgibt, er, der zuvor gottlos war, und das Geraubte wieder erstattet, nach den Geboten des Lebens wandelt und kein Unrecht begeht: wahrlich, der soll leben und nicht sterben!
21467HesekielHes263316Alle seine Sünden, die er zuvor begangen, sollen ihm nicht angerechnet werden, denn er hat Recht und Gerechtigkeit geübt; er wird gewisslich leben.
21468HesekielHes263317Es sagen die Söhne deines Volkes: Der Weg des Herrn ist nicht recht! Während doch ihr eigener Weg unrecht ist.
21469HesekielHes263318Denn wenn der gerechte sich von seiner Gerechtigkeit abwendet und Böses begeht, so wird er deswegen sterben.
21470HesekielHes263319Und wenn der Gottlose sich von seiner Gottlosigkeit abwendet und Recht und Gerechtigkeit übt, so wird er daselbst leben.
21471HesekielHes263320Und ihr sagt: Der Weg des Herrn ist nicht recht! Aber einen jeden von euch, Haus Israel! werde ich nach seinem Wandel richten.
21472HesekielHes263321Und es geschah im zwölften Jahre, im zehnten Monat, am fünften des Monats nach unserer Wegführung, kam zu mir ein Flüchtling aus Jerusalem und meldete: Die Stadt ist zerstört!
21473HesekielHes263322Die Hand des Herrn aber war über mich gekommen am Abend, ehe der Flüchtling ankam; er hatte meinen Mund aufgetan, ehe jener am Morgen zu mir kam, und ich schwieg nicht länger, nachdem mein Mund aufgetan war.
21474HesekielHes263323Und es erging das Wort des Herrn an mich also:
21475HesekielHes263324Menschensohn! die in jenen Trümmerstätten auf Israels Boden hausen, sprechen also: Ein einzelner Mann war Abraham und er erhielt das Land zu eigen, unser aber sind viele, so ist auch uns das Land zum Besitze gegeben.
21476HesekielHes263325Deshalb sprich zu ihnen: Also spricht der Herr, Gott: Die ihr Blut esset, eure Augen zu euern Scheusalen erhebt und Blut vergießt, ihr solltet das Land das Erbe besitzen?
21477HesekielHes263326Ihr verlasst euch auf eure Schwerter, begeht Greuel und ein jeder schändet seines Nächsten Weib, und ihr solltet das Land als Erbe besitzen?
21478HesekielHes263327Sprich zu ihnen also: So spricht der Herr, Gott: So wahr ich lebe! sollen die, die in den Trümmerstätten hausen, durch das Schwert fallen; und wer auf dem Felde ist, soll den wilden Tieren zum Verschlingen dahingegeben werden; und die in Burgen und Höhlen sind, sollen durch die Seuche sterben.
21479HesekielHes263328Und ich werde das Land zur Wüstenei und Einöde machen und der Stolz seiner Macht soll ein Ende haben und die Berge Israels sollen einsam werden, denn niemand wird mehr über sie dahinziehen.
21480HesekielHes263329Und sie sollen erkennen, dass ich der Herr bin, wenn ich ihr Land wüste und öde gemacht habe wegen aller ihrer Greuel, die sie begangen haben.
21481HesekielHes263330O Menschensohn! die Söhne deines Volkes reden über dich längs der Mauern und in den Türen der Häuser und sprechen einer zu dem anderen, ein jeder zu seinem Nächsten: Kommet und lasset uns hören, was das für ein Ausspruch ist, der von dem Herrn ausgeht!
21482HesekielHes263331Und sie werden zu dir kommen, wie ein Volk sich versammelt, und werden sich vor dir als mein Volk niedersetzen und dein Wort hören, doch nicht darnach tun; denn sie machen es zu einem Spottliede in ihrem Munde und ihr Herz jagt ihrer Habsucht nach.
21483HesekielHes263332Und wie ein schönes Lied bist du ihnen, das mit lieblichem und süßem Tone gesungen wird; sie hören deine Worte, aber sie tun nicht darnach.
21484HesekielHes263333Aber wenn das eintrifft, was vorhergesagt ist (und siehe, es trifft ein), dann werden sie erkennen, dass ein Prophet unter ihnen gewesen ist.
21485HesekielHes26341Und es erging das Wort des Herrn an mich also:
21486HesekielHes26342Menschensohn! weissage über die Hirten Israels, weissage und verkünde den Hirten: So spricht der Herr, Gott: Wehe den Hirten Israels, die sich selbst weideten! Sollten nicht die Herden von den Hirten geweidet werden?
21487HesekielHes26343Ihr habt die Milch verzehrt und euch mit der Wolle gekleidet und, was feist war, geschlachtet, meine Herde aber habt ihr nicht geweidet.
21488HesekielHes26344Was schwach war, habt ihr nicht gestärkt, was krank war, nicht geheilt, was beschädigt, nicht verbunden, was versprengt, nicht zurückgeholt, und was verloren war, habt ihr nicht gesucht, sondern mit Strenge und Gewalt habt ihr sie geleitet.
21489HesekielHes26345So zerstreuten sich meine Schafe, weil sie keinen Hirten hatten; sie dienten allen Tieren des Feldes zum Fraße und zerstreuten sich.
21490HesekielHes26346Auf allen Bergen und auf allen hohen Hügeln irrten meine Herden umher, über die ganze Fläche des Landes hin zerstreuten sich meine Herden und niemand war, der nach ihnen fragte, ja niemand, sage ich, der nach ihnen fragte.
21491HesekielHes26347Darum, ihr Hirten! Vernehmet das Wort des Herrn:
21492HesekielHes26348So wahr ich lebe! spricht der Herr, Gott: Dafür, dass meine Herden zum Raube geworden sind und meine Schafe allen Tieren des Feldes zum Fraße gedient haben, weil kein Hirt da war (denn meine Hirten fragten nicht nach meiner Herde), sondern die Hirten weideten sich selbst, aber meine Herden weideten sie nicht,
21493HesekielHes26349darum, ihr Hirten! Höret das Wort des Herrn:
21494HesekielHes263410So spricht der Herr, Gott: Sehet, ich will an die Hirten und werde meine Herde aus ihrer Hand fordern und werde machen, dass sie die Herde nicht mehr weiden und auch sich selbst nicht mehr weiden, ich werde meine Herde ihrem Rachen entreißen und sie soll nicht fürder ihnen zur Speise werden.
21495HesekielHes263411Denn also spricht der Herr, Gott: Sehet, ich selbst will nach meinen Schafen sehen und sie heimsuchen.
21496HesekielHes263412Wie ein Hirt seine Herde heimsucht am Tage, wo er inmitten seiner Schafe, die zerstreut waren, ist, so werde auch ich meine Schafe heimsuchen und sie erretten aus allen den Orten, an die sie versprengt wurden am Tage des Gewölkes und der Finsternis.
21497HesekielHes263413Und ich werde sie von den Völkern herausführen und sie aus den Ländern sammeln und sie in ihr Land führen und werde sie auf den Bergen Israels, an den Bächen und auf allen Wohnplätzen des Landes weiden.
21498HesekielHes263414Auf sehr reiche Weide werde ich sie führen, auf den hohen Bergen Israels soll ihre Weide sein, daselbst sollen sie ruhen auf grüner Flur und auf fetten Triften weiden über die Berge Israels bin.
21499HesekielHes263415Ich selbst werde meine Herden weiden und ich selbst werde sie lagern lassen, spricht der Herr, Gott.
21500HesekielHes263416Was verloren war, werde ich aufsuchen, was versprengt, zurückführen, was gebrochen, verbinden, was schwach, kräftigen, was feist und stark, bewahren; ich werde sie weiden, wie es billig ist.
21501HesekielHes263417Ihr aber, meine Herden! So spricht der Herr, Gott: Sehet, ich richte zwischen Schaf und Schaf, den Widdern und den Böcken.
21502HesekielHes263418War es euch nicht genug, die guten Triften abzuweiden, musstet ihr dazu, was von eurer Weide übrigblieb, mit euren Füßen zerstampfen und, nachdem ihr das klare Wasser getrunken, das, was übrigblieb, mit euren Füßen trüben?
21503HesekielHes263419So mussten denn meine Schafe das abweiden, was eure Füße zertreten hatten, und was eure Füße getrübt hatten, mussten sie trinken.
21504HesekielHes263420Darum spricht der Herr, Gott, also zu euch: Sehet, ich selbst werde richten zwischen den fetten und den mageren Schafen!
21505HesekielHes263421Weil ihr alle schwachen Schafe mit Seiten und Schultern drängtet und mit euern Hörnern wegstießet, bis sie fernhin zerstreut waren,
21506HesekielHes263422so werde ich meiner Herde beistehen, dass sie nicht ferner mehr zur Beute werde, und werde richten zwischen Schaf und Schaf.
21507HesekielHes263423Und ich werde einen einzigen Hirten über sie setzen, aber sie weiden soll, meinen Diener David, er soll sie wieder und er soll ihr Hirt sein.
21508HesekielHes263424Und ich, der Herr, werde ihr Gott sein und mein Diener David soll in ihrer Mitte Fürst sein; ich, der Herr, habe es gesprochen.
21509HesekielHes263425Und ich werde einen Bund des Friedens mit ihnen schließen und die wilden Tiere aus dem Lande ausrotten, und die in der Wüste wohnen, werden sicher schlafen auf den Triften.
21510HesekielHes263426Ich will ihnen rings um meine Höhe der Segen verleihen und Regen senden zur rechten Zeit, Segensgüsse sollen es sein.
21511HesekielHes263427Und die Bäume des Gefildes sollen ihre Frucht geben, das Land sein Erträgnis, und sie werden ohne Furcht in ihrem Lande sein und sie werden erkennen, dass ich der Herr bin, wenn ich die Ketten ihres Joches zerbreche und sie aus der Hand derer rette, die sie knechteten.
21512HesekielHes263428Sie sollen fortan den Völkern nicht mehr zum Raube werden und sollen die Tiere des Landes sie fressen, sondern sie werden sicher wohnen ohne alle Schrecknis.
21513HesekielHes263429Und ich will ihnen einen Sprossen zum Ruhme erstehen lassen und nicht sollen sie mehr durch Hunger hingerafft werden im Lande noch die Schmach der Heiden ferner zu tragen haben.
21514HesekielHes263430Und sie werden erkennen, dass ich der Herr, ihr Gott, mit ihnen bin und dass sie, das Haus Israel, mein Volk sind, spricht der Herr, Gott.
21515HesekielHes263431Ihr aber seid meine Herde, die Herde meiner Weide, Menschen, und ich, der Herr, bin euer Gott, spricht der Herr, Gott.
21516HesekielHes26351Und es erging das Wort des Herrn an mich also:
21517HesekielHes26352Menschensohn! richte dein Angesicht gegen das Gebirge Seir und weissage über dasselbe und sprich zu ihm:
21518HesekielHes26353Also spricht der Herr, Gott! Siehe, ich will an dich, Gebirge Seir! Ich werde meine Hand wider dich ausstrecken und werde dich zur Wüstenei und Einöde machen.
21519HesekielHes26354Deine Städte werde ich zerstören und du sollst wüste werden und erkennen, dass ich der Herr bin.
21520HesekielHes26355Weil du beständig Feindschaft übtest5und die Söhne Israels dem Arme des Schwertes überliefertest zur Zeit ihrer Bedrängnis, zur Zeit, da ihre Verschuldung aufs äußerste gestiegen war.
21521HesekielHes26356Darum will ich, so wahr ich lebe! spricht der Herr, Gott, dich dem Blutvergießen überliefern und Blut soll dich verfolgen; ja, da du das Blut gehasst, soll das Blut dich verfolgen.
21522HesekielHes26357Ich werde das Gebirge Seir zur Wüstenei machen und daraus hinwegschaffen den Hinkommenden und Wegziehenden.
21523HesekielHes26358Ich werde seine Berge mit seinen Erschlagenen bedecken und auf deinen Hügeln, in deinen Tälern und an den Bächen sollen durch das Schwert Erschlagene fallen.
21524HesekielHes26359Zu ewiger Einöde werde ich dich machen und deine Städte sollen nicht mehr bewohnt werden und ihr sollt erkennen, dass ich der Herr, Gott bin.
21525HesekielHes263510Dafür, dass du gesagt hast: Die beiden Völker und die beiden Länder sollen mein sein und ich will sie als Erbteil in Besitz nehmen, obwohl doch der Herr daselbst war,
21526HesekielHes263511darum, so wahr ich lebe! spricht der Herr, Gott, werde ich dir nach deinem Zorn und nach dem Maße deiner Eifersucht tun, die du ausübtest in deinem Grimme gegen sie, und ich werde mich durch sie kundgeben, wenn ich dich richte.
21527HesekielHes263512Und du sollst erkennen, dass ich, der Herr, alle deine Lästerungen gehört habe, die du wider die Berge Israels ausgesprochen, da du sagtest: Verwüstet sind sie und uns zum Verschlingen hingegeben!
21528HesekielHes263513Auch habt ihr euch wider mich mit euerm Mund aufgelehnt und habt verächtlich wider mich gesprochen, ich habe es vernommen.
21529HesekielHes263514So spricht der Herr, Gott: Zur Freude der ganzen Erde werde ich aus dir eine Wüste machen.
21530HesekielHes263515Wie du dich freutest über das Erbe des Hauses Israel, weil es verödet war, so werde auch ich dir tun; du wirst verödet werden, Gebirge Seir und du ganz Idumäa! Und sie sollen erkennen, dass ich der Herr bin.
21531HesekielHes26361Du aber, Menschensohn! weissage über die Berge Israels und sprich: Berge Israels, hört das Wort des Herrn!
21532HesekielHes26362So spricht der Herr, Gott: Weil der Feind über euch gerufen hat: Ha, die ewigen Höhen sind uns als Erbbesitz eigen geworden!
21533HesekielHes26363darum weissage und sprich: So spricht der Herr, Gott: Dafür, dass ihr verwüstet und ringsum niedergetreten und zum Erbe den noch übrigen Völkern geworden seid und die Völker euch im Munde führen zu eurer Schmach,
21534HesekielHes26364deswegen, Berge Israels, höret das Wort Gottes, des Herrn! So spricht der Herr, Gott, zu den Bergen und Hügeln, zu den Bächen und Tälern, zu den wüsten verfallenen Mauern und verlassenen Städten, die verwüstet und zum Spotte geworden sind für die übrigen Völker ringsum.
21535HesekielHes26365So spricht deshalb der Herr, Gott: In meinem Feuereifer habe ich wider die noch übrigen Völker und wider ganz Idumäa gesprochen, dies ich mein Land mit Aufjauchzen ihres ganzen Herzens und aus ganzer Seele als Erbe zugeeignet und es ausgeplündert haben, dass es zur Wüstenei ward,
21536HesekielHes26366deshalb weissage über das Land Israel und sprich zu den Bergen und Hügeln, zu den Höhen und Tälern: So spricht der Herr, Gott: Sehet, in meinem Eifer und in meinem Grimme habe ich gesprochen, denn ihr habt die Schmach der Völker erdulden müssen.
21537HesekielHes26367Ja, darum spricht so der Herr, Gott: Ich habe meine Hand erhoben, die Völker, welche rings um euch her sind, sollen ihre Schmach selbst tragen.
21538HesekielHes26368Ihr aber, Berge Israels! Sollt eure Zweige hervorsprossen lassen und ihr sollt eure Frucht tragen für mein Volk Israel, denn nahe ist die Zeit, dass es heimkehrt!
21539HesekielHes26369Denn sehet, ich werde zu euch kommen und mich wieder zu euch wenden, ihr sollt bepflügt werden und sollt Samenkorn erhalten!
21540HesekielHes263610Ich werde die Menschen auf euch zahlreich machen und das ganze Haus Israel und die Städte sollen bewohnt und das Verfallene wieder aufgebaut werden.
21541HesekielHes263611Ich werde euch mit Menschen und Vieh anfüllen, sie sollen sich mehren und wachsen, ich will euch bewohnt sein lassen wie im Anbeginn, ja mit größeren Gütern euch beschenken, als ihr in der Vorzeit gehabt, und ihr sollt erkennen, dass ich der Herr bin.
21542HesekielHes263612Ich werde Menschen, mein Volk Israel, auf euch herführen und sie sollen dich als Erbe in Besitz nehmen, du sollst ihr Erbteil sein und du wirst ihrer fortan nicht mehr beraubt werden.
21543HesekielHes263613Also spricht der Herr, Gott: Dafür, dass sie von euch sagen: Du verschlingst die Menschen und vernichtest dein Volk,
21544HesekielHes263614darum sollst du fortan nicht mehr Menschen verschlingen und dein Volk nicht ferner töten, spricht der Herr, Gott.
21545HesekielHes263615Ich will dich fortan nicht mehr den Hohn der Heiden hören lassen, das Schmähen der Völker sollst du nicht mehr tragen müssen noch sollst du dein Volk fortan verlieren, spricht der Herr, Gott.
21546HesekielHes263616Und es erging das Wort des Herrn an mich also:
21547HesekielHes263617Menschensohn! als das Haus Israel ins einem Lande wohnte, verunreinigten sie es durch ihren Wandel und ihre Gesinnung, so dass ihr Wandel vor mir wie die Unreinigkeit eines blutflüssigen Weibes ward.
21548HesekielHes263618Da schüttete ich meinen Zorn über sie aus wegen des Blutes, welches sie über das Land hin vergossen, und weil sie es durch ihre Götzenbilder befleckt hatten.
21549HesekielHes263619Und ich zerstreute sie unter die Völker und worfelte sie hinaus in die Länder, nach ihrem Wandel und ihren Anschlägen richtete ich sie.
21550HesekielHes263620Und sie kamen unter die Heiden, doch unter denen, zu welchen sie kamen, entweihten sie meinen heiligen Namen, da man von ihnen sagte: Dies ist das Volk des Herrn und doch haben sie aus seinem Lande wegziehen müssen!
21551HesekielHes263621Aber ich will meinen heiligen Namen hochhalten, welchen das Haus Israel unter den Völkern, zu denen sie gekommen sind, entweiht hat.
21552HesekielHes263622Darum sprich zum Hause Israel: So spricht der Herr, Gott: Nicht um euretwillen, Haus Israel! tue ich es, sondern um meines heiligen Namens willen, den ihr entweiht habt unter den Heiden, zu denen ihr gekommen seid.
21553HesekielHes263623Ich werde meinen großen Namen heiligen, der unter den Völkern entweiht ist, den ihr unter ihnen entweiht habt, damit die Völker erkennen, dass ich der Herr bin, spricht der Herr der Heerscharen, wenn ich mich an euch vor ihnen heilig erweise.
21554HesekielHes263624Denn ich werde euch aus den Völkern wegnehmen und euch sammeln aus allen Ländern und euch in euer Land führen.
21555HesekielHes263625Und ich werde reines Wasser über euch ausgießen, dass ich von allen euern Befleckungen gereinigt werdet, und von allen euren Götzenbildern werde ich euch reinigen.
21556HesekielHes263626Ich werde euch ein neues Herz geben und einen neuen Geist in euer Inneres einführen, ich werde das Herz von Stein aus euerm Leibe nehmen und euch ein Herz von Fleisch geben.
21557HesekielHes263627Ich werde meinen Geist in euer Inneres geben und machen, dass ihr nach meinen Geboten wandelt, meine Rechte beobachtet und sie übt.
21558HesekielHes263628Dann sollt ihr im Lande wohnen, das ich euern Vätern gegeben habe, und sollt mein Volk sein und ich werde euer Gott sein!
21559HesekielHes263629Ich werde euch von allen euern Unreinigkeiten befreien, ich werde dem Getreide entbieten und e mehren und keine Hungersnot über euch verhängen.
21560HesekielHes263630Ich werde die Frucht der Bäume und das Erträgnis des Feldes reichlich machen, dass ihr nicht mehr um des Hungers willen Spott erdulden müsst unter den Völkern.
21561HesekielHes263631Dann werdet ihr eures schlimmen Wandels und eurer nicht guten Taten gedenken und es werden euch eure Verschuldungen und eure Frevel missfallen.
21562HesekielHes263632Nicht um euretwillen tue ich es, spricht der Herr, Gott, dies sei euch kund; schämet euch und errötet über euren Wandel, Haus Israel!
21563HesekielHes263633So spricht der Herr, Gott: AN dem Tage, da ich euch von allen euren Verschuldungen reinige und die Städte bewohnt mache und das Verfallene wiederherstelle
21564HesekielHes263634und das verödete Land, das ehedem wüste lag vor den Augen jeglichen Wanderers, wieder bebaut wird,
21565HesekielHes263635wird man sagen: Dieses Land, das unbebaut war, ist wie der Garten der Wonne geworden und die ehedem verödeten, verlassenen und zerstörten Städte stehen nun wohlgefestigt da.
21566HesekielHes263636Dann werden die Völker, soviel ihrer rings um euch übrig sind, erkennen, dass ich, der Herr, das Zerstörte wieder aufgebaut, das Unbebaute wieder angepflanzt habe; ich, der Herr, habe es geredet und vollbracht!
21567HesekielHes263637So spricht der Herr, Gott: Auch das will ich tun und auch darin soll das Haus Israel mich gnädig finden: Ich will die zahlreich machen wie eine Herde von Menschen,
21568HesekielHes263638wie eine geweihte Herde, wie die Herde in Jerusalem an dessen hohen Festen, so sollen die verödeten Städte voll werden von Menschenherden, und sie sollen erkennen, dass ich der Herr bin.
21569HesekielHes26371Die Hand des Herrn kam über mich und führte mich hinaus im Geiste des Herrn und ließ mich nieder inmitten eines Feldes, das voll von Gebeinen war.
21570HesekielHes26372Und er führte mich an ihnen ringsum vorüber, es waren ihrer sehr viele über das Feld hin zerstreut und sie waren ganz dürr.
21571HesekielHes26373Da sprach er zu mir: Menschensohn! werden wohl diese Gebeine wieder lebendig werden? Ich antwortete: Herr, Gott, du weißt es!
21572HesekielHes26374Da sprach er zu mir: Weissage über diese Gebeine und sprich zu ihnen: Ihr verdorrten Gebeine, vernehmet das Wort des Herrn!
21573HesekielHes26375So spricht der Herr, Gott, zu diesen Gebeinen: Seht, ich will den Geist in euch kommen lassen, dass ihr wieder lebendig werdet!
21574HesekielHes26376Ich will euch Sehnen geben und Fleisch über euch wachsen lassen und euch mit Haut überziehen und will euch den Geist verleihen, dass ihr lebendig werdet und erkennet, dass ich der Herr bin.
21575HesekielHes26377Da weissagte ich, wie er mir geboten hatte. Als ich nun weissagte, entstand ein Rauschen und siehe, es regte sich und Gebein näherte sich zu Gebein, ein jedes zu seinem Gelenke.
21576HesekielHes26378Und ich schaute und siehe, Sehnen und Fleisch legten sich über sie und die Haut spannte sich darüber, den Geist aber hatten sie noch nicht.
21577HesekielHes26379Da sprach er zu mir: Weissage zum Geiste, weissage, Menschensohn! und sprich zu dem Geiste: So spricht der Herr, Gott: Komm Odem! von den vier Winden und hauche diese Getöteten an, dass sie wieder lebendig werden.
21578HesekielHes263710Als ich nun weissagte, wie er mir geboten hatte, kam der Geist in sie, sie erhielten Leben und stellten sich auf ihre Füße, eine große, sehr mächtige Heerschar.
21579HesekielHes263711Da sprach er zu mir: Menschensohn! alle diese Gebeine sind das Haus Israel, sie sprechen: Unsere Gebeine sind verdorrt und unsere Hoffnung ist geschwunden, wir sind weggeworfen.
21580HesekielHes263712Darum weissage und sprich zu ihnen: So spricht der Herr, Gott: Siehe, ich werde eure Gräber öffnen und euch, die ihr mein Volk seid, aus euern Gräbern herausführen und in das Land Israel geleiten.
21581HesekielHes263713Und ihr sollt erkennen, dass ich der Herr bin, wenn ich eure Gräber öffne und euch, mein Volk! aus euern Grüften herausführe,
21582HesekielHes263714und euch meinen Geist gebe, ass ihr lebet, und ich werde euch Ruhe gewähren in euerm Lande, damit ihr erfahret, dass ich, der Herr, geredet und es vollbracht habe, spricht der Herr, Gott.
21583HesekielHes263715Und es erging an mich das Wort des Herrn, also lautend:
21584HesekielHes263716Menschensohn! nimm dir ein Holz und schreibe darauf: Für Juda und die Söhne Israels, die mit ihm sind! Sodann nimm ein anderes Holz und schreibe darauf: Für Joseph, für den Stamm Ephraim, für das ganze Haus Israel und seine Genossen.
21585HesekielHes263717Und füge sie dann zu einem Holze zusammen, eines zum andern, dass sie in deiner Hand vereinigt seien.
21586HesekielHes263718Wenn dann die Söhne deines Volkes also zu dir sagen: Willst du uns nicht kundtun, was du damit willst?
21587HesekielHes263719so sprich zu ihnen: So spricht der Herr, Gott: Sehet, ich nehme das Holz Josephs, das in der Hand Ephraims ist, und die Stämme Israels, die mit ihm verbunden sind, und füge sie zu dem Holze Judas und mache daraus ein Holz, dass sie ins einer Hand eines werden.
21588HesekielHes263720So sollen die Hölzer, auf welche du geschrieben hast, in deiner Hand vor ihren Augen sein.
21589HesekielHes263721Alsdann sprich zu ihnen: So spricht der Herr, Gott: Sehet, ich werde die Kinder Israels aus der Mitte der Völker, zu denen sie gezogen sind, herausholen und sie sammeln von überallher und sie in ihr Land führen.
21590HesekielHes263722Ich werde sie zu einem Volke machen im Lande, auf den Bergen Israels, ein König soll über alle herrschen und sie sollen nicht ferner zu zwei Völkern werden und sich nicht mehr in zwei Reiche spalten.
21591HesekielHes263723Sie sollen sich nicht mehr durch ihre Götzen, ihre Greuel und alle ihre Vergehungen beflecken; ich werde sie erretten aus allen Orten, an denen sie gesündigt haben, und werde sie reinigen und sie sollen mein Volk und ich will ihr Gott sein.
21592HesekielHes263724Und mein Diener David soll König über sie sein und es soll ein Hirt über sie alle sein und sie werden nach meinen Rechten handeln und meine Gebote beobachten und erfüllen.
21593HesekielHes263725Und sie sollen in dem Lande wohnen, das ich meinem Diener Jakob gegeben, in dem eure Väter gewohnt haben; sie sollen darin wohnen und ihre Söhne und die Söhne ihrer Söhne bis in Ewigkeit und mein Diener David soll ihr Herrscher sein auf ewig.
21594HesekielHes263726Und ich werde einen Friedensbund mit ihnen schließen, ein ewiger Bund soll es für sie sein, und werde sie festigen und mehren und mein Heiligtum in ihrer Mitte setzen auf ewig.
21595HesekielHes263727Meine Wohnung soll unter ihnen sein und ich werde ihr Gott sein und sie sollen mein Volk sein.
21596HesekielHes263728So sollen die Völker dann erkennen, dass ich, der Herr, Israel heilige, wenn mein Heiligtum auf immer in ihrer Mitte sein wird.
21597HesekielHes26381Und es erging an mich das Wort des Herrn, also:
21598HesekielHes26382Menschensohn! richte dein Angesicht wider Gog, das Land Magog, den obersten Fürsten von Mosoch und Thubal, und weissage über ihn
21599HesekielHes26383und sprich zu ihm: So spricht der Herr, Gott: Siehe, ich will an dich, Gog! du oberster Fürst von Mosoch und Thubal.
21600HesekielHes26384Ich werde dich umhertreiben und dir ein Gebiss in deine Kinnladen legen, ich werde dich und dein ganzes Heer hinwegführen, Rosse und Reiter, alle gepanzert, eine große Schar, mit Speer, Schild und Schwert bewehrt;
21601HesekielHes26385Perser, Äthiopier und Lybier mit ihnen, alle mit Schilden und Helmen versehen;
21602HesekielHes26386Gomer und alle seine Heerhaufen, das Haus Thorgorma, auch das ferne Nordland, alle seine Heeresmacht und zahlreiche Völker sind mit dir.
21603HesekielHes26387Mache dich bereit, rüste dich und alle deine Heerscharen, die sich um dich versammelt haben, und sei ihr Befehlshaber!
21604HesekielHes26388Nach vielen Tagen wirst du heimgesucht werden, am Ende der Jahre wirst du in ein Land kommen, das vom Schwerte wieder frei, das aus vielen Völkern auf den Bergen Israels gesammelt ward, welche beständig wüste lagen; aus den Völkern ist es herausgeführt worden und daselbst werden sie nun insgesamt in Sicherheit wohnen.
21605HesekielHes26389Da wirst du heranziehen und daherkommen wie ein Ungewitter, wie eine Wolke, um das Land zu bedecken, du und alle deine Scharen und zahlreiche Völker mit dir.
21606HesekielHes263810So spricht der Herr, Gott: An jenem Tage werden Gedanken in deinem Herzen aufsteigen und du wirst mit schlimmen Plänen umgehen
21607HesekielHes263811und sagen: Ich will hinaufziehen gegen das Land, das keine Mauern hat, will über die Sorglos- und Sicherwohnenden kommen, wohnen sie doch alle ohne Mauern und haben weder Riegel noch Tore;
21608HesekielHes263812um Raub zu holen und Beute zu erlangen, deine Hand wider das zu wenden, was verwüstet war und darnach wieder aufgebaut ward, und wider ein Volk, das aus den Völkern gesammelt ward, welches sein Besitztum eingenommen hat und die Höhe er Erde wieder bewohnt.
21609HesekielHes263813Saba und Dedan, die Kaufleute von Tharsis und alle ihre Löwen werden zu dir sagen: Kommst du etwa, um Raub zu holen? Siehe, um Beute zu holen, hast du deine Heerhaufen gesammelt, um Silber und Gold wegzunehmen, Hausgerät und Habe wegzutragen, unermessliche Beute zu erhaschen.
21610HesekielHes263814Darum weissage, Menschensohn! und sprich zu Gog: So spricht der Herr, Gott: Wirst du es nicht an dem Tage, da mein Volk Israel sicher wohnt, erkennen?
21611HesekielHes263815Ja, du wirst von deiner Stätte, von ferner Mitternacht her kommen, du und viele Völker mit dir, insgesamt Reiter auf Rossen sitzend, eine große Schar, ein gar mächtiges Heer.
21612HesekielHes263816Und du wirst mein Volk Israel heranziehen, um wie eine Wolke das Land zu bedecken. In den letzten Tagen wirst du erscheinen und ich werde dich über mein Land herbeiführen, damit die Völker mich erkennen, wenn ich vor ihren Augen an dir, o Gog, mich als heilig erweise.
21613HesekielHes263817So spricht der Herr, Gott: Ja, du bist es, von dem ich in den Tagen der Vorzeit durch meine Diener, die Propheten Israels, gesprochen habe, welche in den Tagen jener Zeit weissagten, dass ich dich über sie herführen werde.
21614HesekielHes263818Und es wird an jenem Tage, am Tage, wo Gog wider das Land Israel heranzieht, geschehen, spricht der Herr, Gott, dass mein grimmiger Zorn sich erhebt.
21615HesekielHes263819Und in meinem Eifer, im Feuer meines Zornes, rede ich es: Fürwahr, an jenem Tage wird ein großes Erdbeben über das Land Israel kommen,
21616HesekielHes263820dann werden vor meinem Angesichte die Fische des Meeres erbeben und die Vögel unter dem Himmel und die Tiere des Feldes und alles Gewürm, das sich auf Erden regt, und alle Menschen, welche auf dem Erdboden sind, und die Berge werden umgestürzt werden, die Wände einfallen und jegliche Mauer zu Boden sinken.
21617HesekielHes263821Und ich werde auf allen meinen Bergen wider ihn das Schwert herbeirufen, spricht der Herr, Gott, eines jeden Schwert wird wider seinen Bruder gerichtet sein.
21618HesekielHes263822Und ich werde an ihm Gericht halten mit Seuche und Blutvergießen, mit heftigem Platzregen und gewaltigen Hagelsteinen, Feuer und Schwefel werde ich auf ihn, auf sein Heer und auf die vielen Völker regnen lassen, welche bei ihm sind.
21619HesekielHes263823Und ich werde mich groß und heilig erweisen und mich vor den Augen vieler Völker kundmachen, und sie werden erkennen, dass ich der Herr bin.
21620HesekielHes26391Du aber, o Menschensohn! weissage wider Gog und sprich: So spricht der Herr, Gott: Siehe, ich will an dich, Gog! Du oberster Fürst von Mosoch und Thubal,
21621HesekielHes26392und ich will dich umhertreiben und dich hinwegführen und herkommen lassen von ferner Mitternacht her und dich herbeiführen auf die Berge Israels.
21622HesekielHes26393Ich werde deinen Bogen in deiner linken Hand zerschlagen und deine Pfeile aus deiner rechten Hand fallen lassen.
21623HesekielHes26394Auf den Bergen Israels wirst du fallen und alle deine Kriegsscharen und deine Völker, die bei dir sind; den wilden Tieren, den Vögeln, allem, was fleugt, und den Tieren des Feldes gebe ich dich zum Fraße preis.
21624HesekielHes26395Auf offenem Felde wirst du hinfallen, denn ich habe es gesprochen, spricht der Herr, Gott.
21625HesekielHes26396Auch werde ich Feuer über Magog entsenden und über die sorglosen Inselbewohner und sie sollen erkennen, dass ich der Herr bin.
21626HesekielHes26397Und ich will meinen heiligen Namen kund werden lassen inmitten meines Volkes Israel und will meinen heiligen Namen nicht länger entweihen lassen und die Völker sollen erkennen, dass ich der Herr bin, der Heilige Israels.
21627HesekielHes26398Siehe, es wird eintreffen und geschehen, spricht der Herr, Gott; dies ist der Tag, von dem ich gesprochen habe.
21628HesekielHes26399Da werden die Bewohner aus den Städten Israels herausgehen und werden die Waffen anzünden und verbrennen, Schild und Spieß, Bogen und Pfeile, Handstäbe und Stangen, und werden sieben Jahre lang dran zu brennen haben.
21629HesekielHes263910Sie werden kein Holz vom Felde holen noch in den Wäldern fällen, denn mit den Waffen werden sie Feuer machen und werden die berauben, von denen sie beraubt wurden, und plündern, die sie plünderten, spricht der Herr, Gott.
21630HesekielHes263911An jenem Tage werde ich Gog einen berühmten Ort als Grab in Israel bestimmen, das Tal der Wanderer morgenwärts vom Meere, das die, welche vorübergehen, staunen machen wird; daselbst wird man Gog und seinen ganzen Heerhaufen begraben, und das Tal wird man Tal des Heerhaufens Gogs nennen.
21631HesekielHes263912Und das ganze Haus Israel wird sie begraben, damit das Land davon rein werde, sieben Monate hindurch.
21632HesekielHes263913Das ganze Volk des Landes wird ihn begraben und der Tag, an dem ich mich herrlich erweise, wird für sie in Ruhmestag werden, spricht der Herr, Gott.
21633HesekielHes263914Und man wird Männer bestellen, die fortan beständig das Land durchziehen sollen, um jene aufzusuchen und zu begraben, welche auf dem Erdboden liegen geblieben sind, um das Land zu reinigen; nach Ablauf von sieben Monaten aber wird die Nachforschung beginnen.
21634HesekielHes263915Wenn sie, das ganze Land ringsum durchziehend, ein Menschengebein sehen, so werden sie dabei ein Merkzeichen aufrichten, bis die Totengräber es im Tale des Heerhaufens Gogs begraben.
21635HesekielHes263916Die Stadt aber wird Amona genannt werden, und so werden sie das Land reinigen.
21636HesekielHes263917Du also, o Menschensohn! so spricht er Herr, Gott: Sprich zu allem, was geflügelt ist, zu allen Vögeln und allen Tieren des Feldes: Sammelt euch, eilet, scharet euch von allen Seiten zu meinem Schlachtopfer zusammen, das ich euch anrichte zu einem großen Schlachtopfer auf den Bergen Israels, dass ihr Fleisch fresset und Blut trinket!
21637HesekielHes263918Das Fleisch von Helden sollt ihr fressen und das Blut von Fürsten des Landes trinken, von Widdern, Lämmern, Böcken und Stieren, alle wohlgenährt und fett.
21638HesekielHes263919Und ihr sollt Fett fressen bis zur Sättigung und Blut trinken bis zur Berauschung von dem Opfer, das ich euch schlachten werde.
21639HesekielHes263920Und ihr sollt euch an meinem Tische ersättigen, an Rossen und starken Reitern und Kriegsleuten aller Art, spricht der Herr, Gott.
21640HesekielHes263921So werde ich meine Herrlichkeit an den Völkern erweisen und alle Völker sollen mein Gericht sehen, das ich vollstrecke, und meine Hand, die ich an sie lege.
21641HesekielHes263922Das Haus Israel aber wird erkennen, dass ich der Herr, ihr Gott bin, von jenem Tage an und hinfort.
21642HesekielHes263923Und die Völker werden erkennen, dass das Haus Israel seiner Sünden wegen gefangen weggeführt worden ist, dafür, dass sie mich verlassen hatten, und dass ich darum mein Angesicht vor ihnen verbarg und sie dahingab in die Hand ihrer Feinde, so dass sie alle durch das Schwert fielen.
21643HesekielHes263924Ihrer Befleckung und ihren Vergehungen gemäß habe ich ihnen getan und habe mein Angesicht vor ihnen verborgen.
21644HesekielHes263925Darum spricht der Herr, Gott, also: Nun werde ich die Gefangenen Jakobs heimkehren lassen und mich des ganzen Hauses Israel erbarmen und eisern für meinen heiligen Namen.
21645HesekielHes263926Schwer soll auf ihnen ihre Schmach und alle Treulosigkeit lasten, die sie wider mich begangen haben, wenn sie in ihrem Lande wieder sicher wohnen werden, ohne jemand fürchten zu müssen,
21646HesekielHes263927und wenn ich sie zurückgeführt habe aus den Völkern und gesammelt aus den Ländern ihrer Feinde und mich heilig erwiesen an ihnen vor den Augen der vielen Völker.
21647HesekielHes263928Dann sollen sie erkennen, dass ich der Herr, ihr Gott bin, da ich sie zwar unter die Völker gefangen fortgeführt, aber sie wieder in ihr Land gesammelt habe, ohne einen von ihnen daselbst zurückzulassen.
21648HesekielHes263929Und ich will fortan mein Angesicht nicht vor ihnen verbergen, denn ich habe meinen Geist ausgegossen über das ganze Haus Israel, spricht der Herr, Gott.
21649HesekielHes26401Im fünfundzwanzigsten Jahre unserer Wegführung im Anfange des Jahres, am Zehnten des Monats, im vierzehnten Jahre nach der Eroberung kam die Hand des Herrn über mich und führte mich dorthin.
21650HesekielHes26402In göttlichen Gesichten führte er mich in das Land Israel und ließ mich auf einem sehr hohen Berge nieder, auf welchem gegen Mittag ein Bau, einer Stadt gleich, war.
21651HesekielHes26403Und da er mich dorthin führte, siehe, war da ein Mann, dessen Gestalt das Ansehen von Erz hatte; ins einer Hand hielt er eine leinene Schnur und eine Messrute, derselbe stand am Tore.
21652HesekielHes26404Und der Mann sprach zu mir: Menschensohn! Schaue mit deinen Augen und höre mit deinen Ohren und sei aufmerksam auf alles, was ich dir zeigen werde; denn du wardst hierher geführt, damit es dir gezeigt werde; verkünde alles, was du siehst, dem Hause Israel!
21653HesekielHes26405Und siehe, eine Mauer lief außen rings um das Haus, und der Mann hatte eine Messrute in der Hand, die sechs Ellen und je eine Handbreit lang war, und er maß die Breite des Baues: eine Rute, und die Höhe eine Rute.
21654HesekielHes26406Und er kam zu einem Tore, das in der Richtung nach Morgen lag, und stieg die Stufen dazu empor und maß die Schwelle es Tores, eine Rute in der Breite,13as ist, eine Schwelle hatte die Breite einer Rute;
21655HesekielHes26407auch maß er die Seitenkammern, eine Rute in der Länge und eine Rute in der Breite, und zwischen den Seitenkammern war ein Raum von fünf Ellen.
21656HesekielHes26408Und er maß die Schwelle des Tores auf der Innenseite der Torhalle: eine Rute;
21657HesekielHes26409dann maß er die Torhalle: acht Ellen, und die Vorsprünge derselben: je zwei Ellen; die Torhalle aber war nach innen.
21658HesekielHes264010Und von den Seitenkammern am Tore in der Richtung nach Morgen waren drei auf dieser und drei auf jener Seite; alle drei hatten einerlei Maß, auch die Vorsprünge auf beiden Seiten hatten einerlei Maß.
21659HesekielHes264011Dann maß er die Breite der Schwelle des Tores: zehn Ellen, und die Länge des Tores: dreizehn Ellen.
21660HesekielHes264012Und die Schranke vor den Kammern: eine Elle und eine Elle Abgrenzung von beiden Seiten; aber die Seitenkammern hatten je sechs Ellen auf beiden Seiten.
21661HesekielHes264013Alsdann maß er das Tor vom Dache der einen Seitenkammer her bis zum Dache der andern, eine Breite von fünfundzwanzig Ellen von einem Eingang gegen den anderen.
21662HesekielHes264014Und er machte die Vorsprünge zu sechzig Ellen und nächst dem Vorsprung des Torhofes war eine Halle, welche das Tor rings umschloß.
21663HesekielHes264015Und von der Vorderseite des Tores, das bis zur Vorderseite der Halle des inneren Tores reichte, fünfzig Ellen.
21664HesekielHes264016Und schiefabfallende Fenster waren in den Seitenkammern und den Vorsprüngen derselben, nach dem Inneren des Tores zu von allen Seiten ringsum; ebenso liefen in den Vorhallen Fenster nach innen ringsum und an den Vorsprüngen waren Nachbildungen von Palmen.
21665HesekielHes264017Sodann führte er mich nach dem äußeren Vorhofe; siehe, d waren Schatzkammern, und der Boden des Vorhofes war ringsum mit Steinen belegt, dreißig Kammern waren im Umkreise um das Pflaster.
21666HesekielHes264018Das Pflaster vor den Toren, entsprechend der Länge der Tore, war niedriger.
21667HesekielHes264019Und er maß die Breite von der Vorderseite des unteren Tore an bis zum äußeren Vorsprunge des inneren Hofes: hundert Ellen waren von Morgen aus und ebensoviele von Mitternacht.
21668HesekielHes264020Auch das Tor, welches im äußeren Hofe in der Richtung nach Mitternacht zu lag, maß er der Länge und Breite nach
21669HesekielHes264021und die Seitenkammern desselben, von denen drei auf der einen und drei auf der anderen Seite lagen, seinen Vorbau, seine Halle; sie hatten dasselbe Maß wie das erste Tor, fünfzig Ellen in die Länge und fünfundzwanzig Ellen in die Briete.
21670HesekielHes264022Die Fenster derselben aber, die Halle und das Schnitzwerk hatten dasselbe Maß wie das Tor gegen Morgen, auf sieben Stufen stieg man zu demselben empor und eine Halle lag vor demselben.
21671HesekielHes264023Je ein Tor ferner des inneren Vorhofes lag den Toren gegen Mitternacht wie gegen Morgen gegenüber und er maß von Tor zu Tor hundert Ellen.
21672HesekielHes264024Sodann führte er mich auch in der Richtung gegen Mittag, siehe, da war ein Tor gegen Mittag gerichtet und er maß dessen Vorbau und die Halle, sie hatten das Maß der andern.
21673HesekielHes264025Auch die Fenster desselben und die Hallen ringsherum waren wie die anderen Fenster, sie hatten fünfzig Ellen Länge und fünfundzwanzig Ellen Breite.
21674HesekielHes264026Auf sieben Stufen stieg man zu demselben hinauf, eine Halle war vor seinem Eingange und am Vorbau war Palmenschnitzwerk, eines von dieser und eines von jener Seite.
21675HesekielHes264027Auch hatte der innere Hof ein Tor gegen Mittag und er maß von einem Tore, in der Richtung gegen Mittag bis zum andern: hundert Ellen.
21676HesekielHes264028Und er führte mich in den inneren Vorhof durch das Tor gegen Mittag und maß das Tor nach dem Maße der früheren:
21677HesekielHes264029und auch seine Seitenkammern und seine Vorsprünge und seine Halle maß er nach demselben Maße wie die andern und seine Fenster und seine Halle ringsherum, fünfzig Ellen hatte sie an Länge und fünfundzwanzig Ellen an Breite.
21678HesekielHes264030Und die Halle ringsherum hatte fünfundzwanzig Ellen Länge und fünf Ellen Breite.
21679HesekielHes264031Die Halle führte auf den äußeren Hof und an den Vorsprüngen derselben waren Palmen, acht Stufen bildeten den Aufstieg zu demselben.
21680HesekielHes264032Dann führte er mich in den inneren Vorhof in der Richtung nach Morgen zu und er maß das Tor nach den früheren Maßen,
21681HesekielHes264033seine Seitenkammern, seine Vorsprünge und seine Halle wie zuvor und seine Fenster und die Hallen ringsum: fünfzig Ellen Länge und fünfundzwanzig Breite.
21682HesekielHes264034Und er maß die Halle desselben, die auf den äußern Hof führte, Palmenschnitzwerk war an den Vorsprüngen auf dieser und auf jener Seite und auf acht Stufen stieg man zu demselben empor.
21683HesekielHes264035Hierauf führte er mich zum Tore gegen Mitternacht und maß es gleich den früheren Maßen,
21684HesekielHes264036seine Seitenkammern, seine Vorsprünge, seine Halle un seine Fenster ringsum; fünfzig Ellen maß er in der Länge und fünfundzwanzig in der Breite.
21685HesekielHes264037Seine Halle ging auf den äußeren Hof und an seinen Vorsprüngen war Palmenschnitzwerk auf dieser und auf jener Seite, auf acht Stufen stieg man zu ihm empor.
21686HesekielHes264038Für jede Schatzkammer war ein Eingang in den Vorbauten der Tore, dort sollte man die Brandopfer waschen.
21687HesekielHes264039Und in der Vorhalle des Tores standen zwei Tische auf der einen und zwei Tische auf der andern Seite, um das Brand-, Sünd- und Schuldopfer darauf zu schlachten.
21688HesekielHes264040An der Außenwand, welche sich gegen den Eingang des Tores hinzog, das gegen Mitternacht gerichtet ist, waren wieder zwei Tische und auf der anderen Seite zwei Tische vor der Halle des Tores.
21689HesekielHes264041Vier Tische waren auf einer, vier Tische auf der anderen Seite; acht Tische waren auf den Seiten des Tores, auf welchen man opfern sollte.
21690HesekielHes264042Vier Tische aber waren für das Brandopfer aus Quadersteinen gebaut, anderthalb Ellen lang, anderthalb Ellen breit und eine Elle hoch; auf diese sollte man die Geräte legen, mit denen Brand- und andere Opfer geschlachtet wurden.
21691HesekielHes264043Die Ränder derselben waren eine Hand breit, ringsherum noch einwärts gebogen, diese Tische waren für das Opferfleisch bestimmt.
21692HesekielHes264044Und außerhalb des inneren Tores waren Kammern für die Sänger im inneren Vorhofe, der seitwärts vom Mitternachtstore lag, und ihre Vorderseiten waren gegen Mittag gerichtet; auch war eine seitwärts vom Osttore, in der Richtung nach Mitternacht hin.
21693HesekielHes264045Und er sprach zu mir: Diese Kammer, welche gegen Mittag gerichtet ist, soll für die Priester bestimmt sein, welche im Tempel den Dienst versehen;
21694HesekielHes264046die Kammer aber, welche nach Mitternacht zu liegt, soll für die Priester sein, welche den Dienst am Altare versehen. Das sind die Söhne Sadoks, welche von den Söhnen Levis dem Herrn nahen, um ihm zu deinen.
21695HesekielHes264047Und er maß den Vorhof: hundert Ellen in der Länge und hundert Ellen in der Breite, ein Viereck, und der Altar stand vor der Vorderseite des Tempels.
21696HesekielHes264048Nun führte er mich in die Vorhalle des Tempels und er maß die Vorhalle: fünf Ellen auf dieser, und fünf Ellen auf jener Seite, und die Breite des Tores war drei Ellen auf dieser und drei Ellen auf der anderen Seite.
21697HesekielHes264049Die Länge der Vorhalle aber war zwanzig Ellen, die Breite elf Ellen, acht Stufen bildeten den Aufstieg zu derselben. Zwei Säulen aber waren an den Vorsprüngen, die einen hüben, die anderen drüben.
21698HesekielHes26411Und er führte mich zum Tempelhause und maß die Vorsprünge: sechs Ellen in der Breite auf dieser und sechs Ellen auf der anderen Seite war die Breite der Wohnung.
21699HesekielHes26412Die Breite des Einganges war zehn Ellen und die Seitenwände des Tores waren fünf Ellen auf dieser und fünf Ellen auf jener Seite des Tores und er maß die Länge desselben vierzig Ellen, und die Breite zwanzig Ellen.
21700HesekielHes26413Und er trat in den innern Raum ein, und maß an dem Vorbau des Tores zwei Ellen und das Tor sechs Ellen und die Breite des Tores sieben Ellen.
21701HesekielHes26414Dann maß er die Länge desselben: zwanzig Ellen, und zwanzig Ellen in die Breite an der Vorderseite des Tempels und sprach zu mir: Das ist das Allerheiligste!
21702HesekielHes26415Und er maß die Wand des Hauses sechs Ellen und die Breite des Seitenbaues vier Ellen, rings um das Haus her.
21703HesekielHes26416Und die Seitengemächer waren, Gemach an Gemach, zweimal dreiunddreißig; sie waren hervortretend und sprangen in die Mauer des Hauses ein an den Seiten ringsum, so dass die Kammern die Mauer des Tempels umfassten, aber nicht berührten.
21704HesekielHes26417Darin war auch ein Gang in der Runde, in Schneckenform aufsteigend, der sich wendend, zu dem Obergemach des Tempels führte; deshalb war der Tempel oben breiter; und so stieg man von dem untersten Stockwerke in das oberste durch das mittlere.
21705HesekielHes26418Und ich sah am Hause ringsum einen Hochbau, die Grundlage der Seitengemächer, nach dem Maßstabe von sechs Ellen.
21706HesekielHes26419Die Breite der Mauer, welche die Seitengemächer nach außen abschloß, betrug fünf Ellen, und das innere Haus war umgeben von den Seitengemächern des Hauses.
21707HesekielHes264110Und zwischen den Kammern rings um das Haus her war ein Raum von zwanzig Ellen.
21708HesekielHes264111Und eine Tür zu dem Seitenbau ging auf den Ort des Gebetes, eine Tür in der Richtung nach Mitternacht und die andere nach Mittag und die Breite des freien Raumes war fünf Ellen ringsum.
21709HesekielHes264112Das Gebäude, welches vom Tempel getrennt und gegen die Seite des Meeres gerichtet war, hatte eine Breite von siebzig Ellen, die Wand des Baues aber war fünf Ellen ringsum breit und seine Länge betrug neunzig Ellen.
21710HesekielHes264113Und er maß die Länge des Hauses: hundert Ellen und der getrennte Bau samt seinen Wänden hatte eine Länge von hundert Ellen.
21711HesekielHes264114Die Breite der Vorderseite des Hauses aber und des abgesonderten Baues gegen Morgen hin betrug hundert Ellen.
21712HesekielHes264115Alsdann maß er die Länge des Baues, der dem Tempel gegenüber an dessen Hinterseite abgesondert lag, samt den Kammern zu beiden Seiten: hundert Ellen; dann den inneren Tempel und die Hallen des Vorhofes,
21713HesekielHes264116die Schwellen, die schief abfallenden Fenster, die Kammern ringsum in den drei Räumen; jeder Schwelle gegenüber war Holzgetäfel auf allen Seiten, vom Boden reichte es bis zu den Fenstern, die Fenster aber waren oberhalb der Eingänge geschlossen.
21714HesekielHes264117Und alles bis zum inneren Hause und an der ganzen Mauer außen und innen war nach dem Maße.
21715HesekielHes264118Auch waren künstliche Cherube und Palmenwerk, eine Palme zwischen je zwei Cheruben, jeder Cherub aber hatte zwei Gesichter.
21716HesekielHes264119Ein Menschengesicht war gegen den Palmbau hin auf der einen Seite und auf der andern Seite ein Löwengesicht gegen den Palmbaum hin, und so war es ringsum an dem ganzen Hause angebracht.
21717HesekielHes264120Die Cherube und die Palmbäume waren als Schnitzwerk an den Wänden des Tempels vom Boden bis über die Tür angebracht.
21718HesekielHes264121Die Türschwelle war im Geviert und die Vorderseite des Heiligtums hatte das gleiche Aussehen.
21719HesekielHes264122Der Altar, der von Holz war, hatte drei Ellen in der Höhe, zwei Ellen in der Länge; seine Pfosten, seine Oberfläche und seine Wände waren von Holz. Und er sprach zu mir: Dies ist der Tisch, der vor dem Herrn steht.
21720HesekielHes264123Zwei Türen waren am Tempel und am Heiligtum.
21721HesekielHes264124Jede Tür hatte an beiden Seiten noch zwei kleinere Flügel, die sich gegeneinander drehten, je zwei und zwei auf beiden Seiten der Türen.
21722HesekielHes264125Wie an den Wänden, so waren auch an den Türen des Tempels Cherube und Palmen als Schnitzwerk angebracht und darum waren auch die Balken an der Vorderseite der Halle nach außen dicker.
21723HesekielHes264126Darüber waren schiefabfallende Fenster und oben auf beiden Seiten der Vorhalle, an den Seitenwänden des Hauses und nach der Breite der Wände waren Nachbildungen von Palmen.
21724HesekielHes26421Sodann führte er mich in der Richtung nach Norden in den äußeren Vorhof und brachte mich in die Schatzkammer, welche dem abgesonderten Anbau und dem Bau gegenüber nach Mitternacht lag.
21725HesekielHes26422An der Vorderseite maßen sie in die Länge am Eingange gegen Mitternacht hundert Ellen und in die Breite fünfzig Ellen,
21726HesekielHes26423gegenüber den zwanzig Ellen des inneren Hofes und gegenüber dem Steinpflaster im äußern Hofe, wo ein Hallengang war, der sich an einen dreifachen Hallengang anschloß.
21727HesekielHes26424Vor den Gemächern war ein Gang von zehn Ellen Breite und nach innen ein Weg von der Breite einer Elle, ihre Türen gingen nach Mitternacht zu.
21728HesekielHes26425Die obern Gemächer waren niedriger als die untern, denn sie ruhten auf den Säulenhallen, welche über dieselben vom untern und mittlern Stockwerke aus vorsprangen.
21729HesekielHes26426Es waren nämlich drei Stockwerke, die aber keine Säulen hatten, wie die Säulen der Vorhöfe waren. Deshalb sprangen sie von den untern und mittlern Stocke aus vom Boden um fünfzig Ellen vor.
21730HesekielHes26427Die äußere Mauer an den Gemächern, die in der Richtung gegen den äußern Vorhof vor den Gemächern lagen, hatte eine Länge von fünfzig Ellen;
21731HesekielHes26428denn die Länge der Gemächer des äußern Vorhofes betrug fünfzig Ellen und die Länge an der Vorderseite des Tempels hundert Ellen.
21732HesekielHes26429Unterhalb jener Gemächer war ein Eingang von der Ostseite her, dass man aus dem äußern Vorhofe eintreten konnte.
21733HesekielHes264210An der Breite der Umfassungsmauer des Vorhofes waren in der Richtung nach Morgen gegen die Vorderseite des abgesonderten Gebäudes und vor dem Gebäude Gemächer.
21734HesekielHes264211Der Gang an ihrer Vorderseite war wie an den Gemächern, welche in der Richtung nach Mitternacht lagen, sie waren gerade so breit und lang wie jene und die Verhältnisse und die Türen, alles war jenen gleich.
21735HesekielHes264212Wie die Türen an jenen Gemächern, welche in der Richtung nach Mittag lagen, ging eine Türe oben auf den Weg hinaus, auf den Weg, der vor dem abgesonderten Hallengebäude lag, wenn man in der Richtung von Morgen her eintritt.
21736HesekielHes264213Und er sprach zu mir: Die Gemächer gegen Mitternacht und die Gemächer gegen Mittag, die vor dem abgesonderten Anbau liegen, sind die heiligen Gemächer, in denen die Priester essen dürfen, welche dem Herrn im Allerheiligsten nahen. Dort sollen sie dem allerheiligsten Opferteil, die Sünd- und Schuldopfer aufbewahren, denn es ist ein heiliger Ort.
21737HesekielHes264214Und wenn die Priester in das Heiligtum gegangen sind, sollen sie nicht aus dem Heiligtum in den äußern Vorhof hinaustreten, sondern sollen dort die Kleider, in denen sie den Dienst verrichtet, liegen lassen, denn diese sind heilig, und sollen andere Kleider anziehen und so zum Volke hinausgehen.
21738HesekielHes264215Als er nun das innere Haus ganz ausgemessen hatte, führte er mich hinaus in der Richtung nach dem Osttore und er maß dasselbe allenthalben ringsum.
21739HesekielHes264216Er maß aber die Ostseite mit der Meßrute: fünfhundert Ruten mit der Meßrute ringsum.
21740HesekielHes264217Und er maß die Mitternachtsseite: fünfhundert Ruten ringsum mit der Meßrute.
21741HesekielHes264218Er maß auch die Mittagseite: fünfhundert Ruten ringsum mit der Meßrute.
21742HesekielHes264219Und er maß die Abendseite: fünfhundert Ruten mit der Meßrute.
21743HesekielHes264220Nach allen vier Richtungen maß er die Mauer daselbst auf allen Seiten, in der Länge fünfhundert Ellen und in der Breite fünfhundert Ellen, sie schied das Heiligtum von dem dem Volke zugewiesenen Raum.
21744HesekielHes26431Und er führte mich zu dem Tore, das gegen Morgen liegt.
21745HesekielHes26432Siehe, da nahte die Herrlichkeit des Gottes Israels von der Morgenseite her und Brausen gleich dem Brausen mächtiger Wasser und die Erde erglänzte von seiner Herrlichkeit.
21746HesekielHes26433Und ich sah eine Erscheinung gleich jener, welche ich gesehen, als er kam, die Stadt zu verderben; der Anblick war jener Erscheinung gleich, die ich am Flusse Chobar geschaut, und ich fiel nieder auf mein Angesicht.
21747HesekielHes26434Und die Herrlichkeit des Herrn zog in den Tempel ein auf dem Wege des gegen Morgen gerichteten Tores.
21748HesekielHes26435Da hob mich der Geist empor und brachte mich in den innern Vorhof und siehe, das Haus war von der Herrlichkeit des Herrn erfüllt.
21749HesekielHes26436Und ich hörte jemanden von dem Hause her zu mir reden und der Mann, welcher bei mir stand,
21750HesekielHes26437sprach zu mir: Menschensohn! dies ist die Stätte meines Thrones und der Ort, wo meine Füße ruhen, wo ich inmitten der Söhne Israels ewiglich wohne, und das Haus Israel soll hinfort meinen heiligen Namen nicht mehr entweihen, weder sie noch ihre Könige, durch ihre Buhlereien, durch das Verderbnis ihrer Könige und durch ihre Höhen.
21751HesekielHes26438Denn sie setzten ihre Schwellen an meine Schwellen und ihre Pfosten an meine Pfosten, so dass nur eine Wand zwischen mir und ihnen war, und sie schändeten meinen heiligen Namen durch die Greuel, die sie verübten, deshalb habe ich sie in meinem Zorne vertilgt.
21752HesekielHes26439Nunmehr also werden sie ihre Buhlerei und die Verderbnisse ihrer Könige von mir fernhalten und ich will auf immer unter ihnen wohnen.
21753HesekielHes264310Du aber, o Menschensohn! zeige dem Hause Israel den Tempel, damit sie sich ihrer Verschuldung schämen; sie sollen das ganze Gebäude nachmessen
21754HesekielHes264311und sollen erröten über alles, was sie getan.11eige ihnen die Gestalt des Hauses und an seinem Bau die Eingänge und Ausgänge, seine ganze Beschreibung, alles eine Vorschriften, seine ganze Anordnung, alle seine Gesetze, und schreibe es vor ihren Augen nieder, damit sie seine ganze Gestalt und alle Vorschriften desselben bewahren und sie ausführen.
21755HesekielHes264312Das ist die Anordnung des Hauses auf der Höhe des Berges: Sein ganzes Gebiet ringsumher ist hochheilig, dies also ist die Anordnung des Hauses.
21756HesekielHes264313Dies aber sind die Maße des Altars nach der guten Elle, welche um eine Spanne mehr misst. Seine Vertiefung war eine Elle hoch und eine Elle breit und der Kranz bis zu seiner Kante, und zwar ringsum war eine Spanne breit und dies war auch der Grund des Altars.
21757HesekielHes264314Von der Vertiefung des Bodens bis zum unten Absatz waren zwei Elen und die Breite eine Elle, vom kleinern bis zum größern Absatz waren vier Ellen und die Breite wieder eine Elle.
21758HesekielHes264315Der Herd aber war vier Ellen hoch und vom Herde gingen nach oben die vier Hörner.
21759HesekielHes264316Der Herd hatte zwölf Ellen in der Länge und zwölf Ellen in der Breite, ein gleichseitiges Viereck.
21760HesekielHes264317Der Absatz war vierzehn Ellen lang und vierzehn Ellen breit an allen vier Seiten und eine Einfassung ging ringsherum, eine halbe Elle hoch, und die Vertiefung betrug eine Elle ringsum; seine Stufen aber waren gegen Morgen gerichtet.
21761HesekielHes264318Und er sprach zu mir: Menschensohn! so spricht der Herr, Gott: Dies sind die Verordnungen für den Altar, zur Zeit, wo er hergerichtet ist, damit man Brandopfer auf ihm darbringe und Blut auf ihm ausgieße.
21762HesekielHes264319Den Priestern aus dem Stamme Levi und der Familie Sadok, die mir nahen, spricht der Herr, Gott, sollst du ein junges Rind von der Herde geben, dass sie es mir als Sündopfer darbringen.
21763HesekielHes264320Nimm alsdann etwas von dessen Blute und sprenge es an seine vier Hörner, an die vier Ecken des Absatzes ringsherum, und so reinige ihn und sühne ihn.
21764HesekielHes264321Sodann nimm das Rind, welches als Sündopfer dargebracht ward, und verbrenne es an einem abgesonderten Orte beim Hause außerhalb des Heiligtums.
21765HesekielHes264322Am zweiten Tage aber bringe einen Ziegenbock, der ohne Fehl ist, als Sündopfer dar, um den Altar zu entsühnen, wie er mit dem Rinde entsühnt ward.
21766HesekielHes264323Und wenn du mit der Entsühnung zu Ende bist, so bringe ein fehlloses junges Rind und einen fehllosen Widder von der Herde dar.
21767HesekielHes264324Diese opfere vor dem Angesichte des Herrn und die Priester sollen Salz auf dieselben streuen und sie dem Herrn zum Brandopfer darbringen.
21768HesekielHes264325Sieben Tage sollst du täglich einen Bock als Sündopfer darbringen, auch ein junges Rind und einen Widder von der Herde, beide seien ohne Fehl.
21769HesekielHes264326Sieben Tage lang soll man den Altar entsühnen und reinigen und einweihen.
21770HesekielHes264327Und wenn diese Tage um sind, sollen die Priester am achten Tage und weiterhin eure Brandopfer und was man als Friedopfer darbringt, auf dem Altare opfern; so werde ich euch huldreich werden, spricht der Herr, Gott.
21771HesekielHes26441Hierauf führte mich der Mann wieder zu dem äußern Tore des Heiligtums, das nach Morgen zu liegt, dieses aber war geschlossen.
21772HesekielHes26442Da sprach der Herr zu mir: Dies Tor soll verschlossen bleiben, es wird nicht geöffnet werden und niemand soll durch dasselbe eintreten; denn der Herr, der Gott Israels, ist durch dasselbe eingezogen und darum soll es geschlossen bleiben
21773HesekielHes26443selbst für den Fürsten. Doch mag der Fürst sich in dem Raum niederlassen, um Brot zu genießen vor dem Herrn; durch die Torhalle trete er ein und auf demselben Wege gehe er wieder hinaus.
21774HesekielHes26444Darauf führte er mich durch das Nordtor vor das Haus; da schaute ich, und siehe, die Herrlichkeit des Herrn erfüllte das Haus und ich fiel auf mein Angesicht.
21775HesekielHes26445Der Herr aber sprach zu mir: Menschensohn! nimm wohl in acht und sieh mit deinen Augen und höre mit deinen Ohren auf alles, was ich dir nun über alle Satzungen des Hauses des Herrn und über alle für dasselbe geltenden Vorschriften sage, und habe wohl acht auf die Wege zum Tempel, sowie auf alle Ausgänge des Heiligtums.
21776HesekielHes26446Und sprich zu dem Hause Israel, das mich zum Zorne reizt: So spricht der Herr, Gott: Lasset es euch einmal genug sein an all euren Freveltaten, Haus Israel!
21777HesekielHes26447da ihr Fremde unbeschnittenen Herzens und unbeschnittenen Fleisches hineingeführt habt, dass sie in meinem Heiligtume waren und mein Haus befleckten; und wenn ihr mein Brot, Fett und Blut darbrachtet, habt ihr meinen Bund gebrochen und alle eure Frevel.
21778HesekielHes26448Ihr habt die Vorschriften über meine Heiligtum nicht gehalten, sondern habt zur Besorgung meines Dienstes in meinem Heiligtume Wächter bestellt nach eurem Gutdünken.
21779HesekielHes26449So spricht der Herr, Gott: Kein Fremdling, unbeschnitten an Herzen und unbeschnitten am Fleische, soll in mein Heiligtum eintreten, kein Fremdling, der inmitten der Söhne Israels weilt.
21780HesekielHes264410Jene Leviten aber, welche sich weit von mir entfernten, als die Söhne Israels abfielen, und fern von mir ihren Götzenbildern nachirrten und darum ihre Missetat büßen müssen,
21781HesekielHes264411sie sollen bei meinem Heiligtum Türhüter und Pförtner und Diener im Hause sein; die Brand- und Schlachtopfer des Volkes sollen sie schlachten und sollen bereit sein, um ihnen zu dienen.
21782HesekielHes264412Dafür, dass sie ihnen vor ihren Götzen gedient haben und so dem Hause Israel Anstoß zur Sünde geworden sind, deshalb habe ich meine Hand wider sie erhoben, spricht der Herr, Gott, und sie sollen ihre Schuld tragen
21783HesekielHes264413und sollen mir nicht nahen, um mir als Priester zu deinen, noch in mein gesamtes Heiligtum treten, in die Nähe des Allerheiligsten, sondern sollen ihre Schande und ihre Frevel tragen, die sie verübt haben.
21784HesekielHes264414Und ich will sie zu Pförtnern am Hause machen, zu allen Diensten desselben, zu allem, was in demselben zu tun ist.
21785HesekielHes264415Diejenigen Priester aber aus dem Stamme Levi und der Familie Sadok, welche die Vorschrift für mein Heiligtum beobachtet haben, als die Söhne Israel von mir abirrten, diese sollen mir nahen, um mir zu dienen; und sie sollen vor meinem Angesichte stehen, um mir Fett und Blut darzubringen, spricht der Herr, Gott.
21786HesekielHes264416Sie sollen in mein Heiligtum eintreten und sich meinem Tische nahen, um mir zu dienen und meine Vorschriften zu beobachten.
21787HesekielHes264417Und wenn sie durch die Tore des innern Vorhofs eintreten, sollen sie linnene Kleider anziehen und nichts Wollenes soll auf ihren Leib kommen, wenn sie an den Toren des innern Vorhofs und im Innern den Dienst üben.
21788HesekielHes264418Sie sollen linnenen Kopfschmuck auf ihren Häuptern haben und linnene Unterkleider um ihre Lenden tragen und sollen sich nicht so gürten, dass sie schwitzen.
21789HesekielHes264419Und wenn sie in den äußern Vorhof zum Volke heraustreten, sollen sie ihre Gewänder ausziehen, in denen sie den Dienst verrichtet haben, und dieselben in der Kammer des Heiligtums niederlegen und sollen andere Kleider anlegen und das Volk nicht durch ihre Gewänder heiligen.
21790HesekielHes264420Ihr Haupt sollen sie nicht kahl scheren und sich das Haar wachsen lassen, sondern das gesamte Haupthaar stutzen.
21791HesekielHes264421Kein Priester soll Wein trinken, wenn er den innern Vorhof betritt.
21792HesekielHes264422Auch sollen sie weder eine Witwe noch eine Geschiedene zum Weibe nehmen, sondern nur Jungfrauen aus der Nachkommenschaft des Hauses Israel, aber die von einem Priester hinterlassene Witwe dürfen sie nehmen.
21793HesekielHes264423Und sie sollen meinem Volke Weisung geben über den Unterschied zwischen dem Heiligen und Unheiligen und es den Unterschied lehren zwischen dem Reinen und Unreinen.
21794HesekielHes264424Wenn Streithändel vorkommen, sollen sie nach meinen Satzungen auftreten und richten, meine Gesetze und meine Gebote sollen sie an allen meinen Festtagen beobachten und meine Sabbate heilig halten.
21795HesekielHes264425Zu einem Leichname sollen sie nicht hingehen, damit sie nicht verunreinigt werden, außer es wäre Vater oder Mutter oder Sohn oder Tochter oder Bruder oder eine Schwester, welche noch keinen Mann gehabt; an diesen dürfen sie sich verunreinigen.
21796HesekielHes264426Und wenn ein solcher wieder gereinigt ist, soll man ihm sieben Tage zählen.
21797HesekielHes264427Und an dem Tage, an dem er wieder in das Heiligtum geht, in den innern Vorhof tritt, um mir im Heiligtume zu dienen, soll er ein Sündopfer für sich darbringen, spricht der Herr, Gott.
21798HesekielHes264428Auch sollen sie keinen Erbbesitz haben, denn ich bin ihr Erbteil, und ihr sollt ihnen kein Besitztum in Israel geben, denn ich bin ihr Besitztum.
21799HesekielHes264429Die Schlachtopfer, die Sünd- und Schuldopfer sollen sie essen und alles, was in Israel gelobt wird, soll ihnen gehören.
21800HesekielHes264430Und die Erstlinge aller Ersterzeugten und alle Trankopfer von allem, was dargebracht wird, sollen den Priestern gehören; auch die Erstlinge von euren Speisen sollt ihr dem Priester geben, damit er auf dein Haus Segen herabbringe.
21801HesekielHes264431Nichts Gefallenes oder von Tieren Zerrissenes, unter Vögeln oder Vierfüßlern, sollen die Priester essen.
21802HesekielHes26451Wenn ihr das Land durch das Los zu verteilen beginnt, sollt ihr als Erstlinge dem Herrn eine geheiligte Gabe vom Lande absondern, fünfundzwanzigtausend in der Länge und zehntausend in der Breite, es soll geheiligt sein in seinem ganzen Umfange ringsum.
21803HesekielHes26452Von diesem ganzen Teile soll zu dem Heiligtum ein Geviert gehören, fünfhundert Ellen an jeder Seite, und ein freier Platz von fünfzig Ellen soll denselben umgeben.
21804HesekielHes26453Von diesem Maße sollst du einen Raum von fünfundzwanzigtausend Länge und zehntausend Breite ausmessen und darin soll der Tempel und das Allerheiligste sich befinden.
21805HesekielHes26454Die geheiligte Gabe vom Lande gehöre den Priestern, den Dienern am Heiligtume, die zum Dienste des Herrn hinzutreten; sie soll ihnen als Raum zu Häusern dienen und für das hehre Heiligtum.
21806HesekielHes26455Ebenso sollen fünfundzwanzigtausend in der Länge und zehntausend in der Breite für die Leviten bestimmt sein, die im Hause den Dienst üben, und zwanzig Kammern sollen ihnen als Besitz gehören.
21807HesekielHes26456Zum Eigentum der Stadt sollt ihr einen Platz von fünftausend in der Breite und fünfundzwanzigtausend in der Länge bestimmen, entsprechend dem abgesonderten Heiligtum; es gehöre dem ganzen Hause Israel.
21808HesekielHes26457Für den Fürsten aber sollt ihr auch zu beiden Seiten des für das Heiligtum abgesonderten Raumes und an dem Besitzteile der Stadt, einen Raum anweisen, an der Westseite nach Westen hin und an der Ostseite nach Osten hin; der Länge nach also reiche dieser Raum längs eines jeden Anteils von der westlichen bis zur östlichen Grenze.
21809HesekielHes26458Dies soll ihm vom Lande als Besitztum in Israel gehören und nicht sollen die Fürsten hinfort mehr mein Volk berauben, sondern das Land dem Hause Israel nach seinen Stämmen belassen.
21810HesekielHes26459So spricht der Herr, Gott: Lasset es euch genug sein, ihr Fürsten Israels! Lasset ab von Bedrückung und Raub, übet Recht und Gerechtigkeit und sondert euer Gebiet von meinem Volke ab, spricht der Herr, Gott.
21811HesekielHes264510Rechte Waage, rechtes Epha und rechtes Bat sollt ihr haben.
21812HesekielHes264511Epha und Bat sollen gleich und von einem Maß sein, so dass ein Bat den zehnten Teil eines Kor fasst und ein Epha auch den zehnten Teil eines Kor; nach dem Maße des Kor soll die Bestimmung ihres Maßes sich richten.
21813HesekielHes264512Der Sekel soll zwanzig Heller betragen; zwanzig Sekel, fünfundzwanzig Sekel und fünfzehn Sekel machen eine Mine.
21814HesekielHes264513Diese aber sind die Erstlinge, welche ihr abgeben sollt: Den sechsten Teil eines Epha von einem Kor Weizen und den sechsten Teil eines Epha von einem Kor Gerste.
21815HesekielHes264514Das Maß für das Öl sei ein Bat Öl. Das Bat ist der zehnte Teil von einem Kor, denn zehn Bat machen ein Kor, weil zehn Bat ein Kor voll machen.
21816HesekielHes264515Aus einer Herde von je zweihundert, von denen, die Israel für die Speiseopfer, für die Brandopfer, für die Friedopfer und zum Sühnopfer für dich weidet, nehme man einen Widder, spricht der Herr, Gott.
21817HesekielHes264516Das ganze Volk im Lande soll gehalten sein, diese Erstlinge dem Fürsten in Israel darzubringen.
21818HesekielHes264517Dem Fürsten aber soll es obliegen, die Brand-. Speise- und Trankopfer für die Festtage, Neumonde und Sabbate und für alle Festtage des Hauses Israel herbeizuschaffen, er soll die Sünd-, Brand- und Friedopfer zur Sühne für das Haus Israel besorgen.
21819HesekielHes264518So spricht der Herr, Gott: Am ersten Tage des ersten Monats nimm einen fehllosen Stier von der Herde und entsühne damit das Heiligtum.
21820HesekielHes264519Und der Priester nehme etwas vom Blute des Sündopfers und sprenge es an die Pfosten des Hauses, an die vier Ecken der Umfriedung des Altares und an die Pfosten am Tore des innen Vorhofes.
21821HesekielHes264520Und ebenso tue am siebten des Monats für jeden, der sich aus Unwissenheit oder Irrtum verfehlt hat, und so sollst du das Haus entsündigen.
21822HesekielHes264521Im ersten Monate, am vierzehnten Tage des Monats, sollt ihr das Osterfest feiern, sieben Tage lang soll man ungesäuertes Brot essen.
21823HesekielHes264522Und der Fürst soll an jenem Tage für sich und das ganze Volk des Landes einen Stier als Sündopfer darbringen.
21824HesekielHes264523An den sieben Tagen des Festes aber soll er täglich sieben Stiere und sieben Widder, die ohne Fehl sind, dem Herrn zum Brandopfer und alle Tage einen Ziegenbock als Sündopfer darbringen.
21825HesekielHes264524Als Speiseopfer soll er ein Epha zu jedem Stiere und ein Epha zu jedem Widder und zu jedem Epha ein Hin Öl darbringen.
21826HesekielHes264525Im siebten Monate, am fünfzehnten Tage des Monats, am Laubhüttenfeste soll er das gleiche, wie oben gesagt ward, sieben Tage lang tun, sowohl was Sündopfer wie Brandopfer, Speiseopfer und das Öl betrifft.
21827HesekielHes26461So spricht der Herr, Gott: Das Tor des innern Vorhofes, das nach Morgen zu liegt, soll die sechs Werktage hindurch verschlossen sein; aber am Sabbate und am Tage des Neumondes werde es geöffnet.
21828HesekielHes26462Und der Fürst trete durch die äußere Halle des Tores ein und bleibe an der Schwelle des Tores stehen, dann sollen die Priester sein Brandopfer und seine Friedopfer darbringen, er aber soll auf der Schwelle des Tores anbeten und darnach wieder herausgehen. Das Tor soll nicht eher geschlossen werden als am Abende.
21829HesekielHes26463Und das Volk des Landes soll am Eingange jenes Tores an den Sabbaten und den Neumonden vor dem Herrn anbeten.
21830HesekielHes26464Das Brandopfer aber, das der Fürst darzubringen hat, ist dieses: Am Sabbate sechs fehlerlose Lämmer und einen fehllosen Widder.
21831HesekielHes26465Das Speiseopfer sei ein Epha zu dem Widder, zu den Lämmern aber als Speiseopfer, so viel er will, und ein Hin Öl auf jedes Epha.
21832HesekielHes26466Am Neumonde soll er einen fehlerlosen Stier von der Herde opfern und sechs fehllose Lämmer und Widder.
21833HesekielHes26467Als Speiseopfer bringe er zu dem Stiere ein Epha und zu jedem Widder ein Epha; zu den Lämmern, so viel er will, und zu jedem Epha ein Hin Öl.
21834HesekielHes26468Und wenn der Fürst eintritt, so soll er durch die Vorhalle des Tores seinen Weg nehmen und auf demselben Wege soll er wieder hinausgehen.
21835HesekielHes26469Wenn aber das Volk des Landes an den Festzeiten vor das Angesicht des Herrn tritt, so soll, wer durch das Nordtor eintritt, um anzubeten, durch das Südtor hinausgehen; wer aber durch das Südtor eintritt, soll durch das Nordtor hinausgehen. Er soll nicht wieder durch das Tor, durch das er eingetreten, zurückkehren, sondern durch das gegenüberliegende Tor.
21836HesekielHes264610Der Fürst aber soll, wenn sie eintreten, in ihrer Mitte sein, und mit den Hinausgehenden hinaustreten.
21837HesekielHes264611An den Festen und den Feiertagen aber opfere man ein Epha als Speiseopfer zu dem Stiere und ein Epha zu dem Widder und zu den Lämmern als Speiseopfer, so viel man will, und auf jedes Epha ein Hin Öl.
21838HesekielHes264612Wenn aber der Fürst dem Herrn Brand- oder Friedopfer als freiwillige Gabe darbringen will, so werde ihm das Tor, das gegen Morgen liegt, geöffnet; alsdann soll e sein Brand- oder Friedopfer darbringen, wie man an einem Sabbate zu tun pflegt, und dann wieder herausgehen; und das Tor werde geschlossen, nachdem er hinausgegangen.
21839HesekielHes264613Täglich soll er dem Herrn zum Brandopfer ein fehlloses einjähriges Lamm darbringen, immer am Morgen bringt er es dar.
21840HesekielHes264614Dazu bringe er auch alle Morgen zum Speiseopfer den sechsten Teil eines Epha und ein Drittteil eines Hin Öl, um das feine Mehl damit zu besprengen. Dieses Opfer soll dem Herrn bestimmt eine immer geltende und ewige Satzung sein.
21841HesekielHes264615So bringe man das Lamm als Brandopfer dar samt dem Speiseopfer und Öl alle Tage des Morgens für und für.
21842HesekielHes264616So spricht der Herr, Gott: Wenn er Fürst einem seiner Söhne ein Geschenk macht, so bleibe es bei seinen Söhnen erblich, sie sollen es als erblichen Besitz haben.
21843HesekielHes264617Schenkt er aber einem seiner Knechte einen Anteil von seinem Eigentume, so gehört es diesem bis zum Jahre des Erlasses, alsdann falle es wieder an den Fürsten zurück; sein Erbbesitz aber soll seinen Söhnen gehören.
21844HesekielHes264618Und der Fürst nehme von dem Erbe und Besitztum des Volkes nichts mit Gewalt weg, sondern vererbe nur sein Besitztum auf seine Söhne, damit keiner in meinem Volke aus seinem Eigentume vertrieben werde.
21845HesekielHes264619Und er führte mich durch den Eingang an der Seite des Tores zu den Gemächern des Heiligtums, die den Priestern gehörten und gegen Mitternacht lagen; dort war ein Raum gegen Abend zu.
21846HesekielHes264620Und er sprach zu mi: Das ist der Ort, wo die Priester das Sünd- und Schuldopfer kochen und wo sie das Speiseopfer backen sollen, dass sie es nicht in den äußeren Vorhof heraustragen müssen, so dass das Volk damit geheiligt werde.
21847HesekielHes264621Darnach führte er mich hinaus in den äußern Vorhof und ließ mich nach den vier Ecken des Vorhofes hingehen; siehe, da war ein kleiner Vorhof in jeder Ecke des Vorhofes, je ein kleiner Vorhof war in jeder Ecke des Vorhofes.
21848HesekielHes264622In den vier Ecken des Vorhofes waren diese kleinen Vorhöfe abgeschlossen, vierzig Ellen in der Länge und dreißig Ellen in die Breite; alle vier hatten einerlei Maß.
21849HesekielHes264623Rings um die vier kleinen Höfe lief eine Mauer und unter den Hallengängen ringsum waren Kochherde gebaut.
21850HesekielHes264624Und er sprach zu mir: Dies ist das Kochhaus, in dem die Diener des Hauses des Herrn die Schlachtopfer des Volkes kochen sollen.
21851HesekielHes26471Dann führte er mich wieder zum Tore des Hauses, siehe, da floss Wasser hervor unterhalb der Schwelle des Hauses gegen Morgen zu, denn die Vorderseite des Hauses war gegen Morgen gerichtet; das Wasser aber floss an der rechten Seite des Tempels herab, südlich vom Altar.
21852HesekielHes26472Und er führte mich durch das Tor gegen Mitternacht hinaus und ließ mich auf den äußern Weg zum Außentore gegen Morgen hingehen, und siehe, das Wasser auf der rechten Seite quoll reichlich hervor.
21853HesekielHes26473Indem nun der Mann, welcher die Messschnur in seiner Hand hielt, nach Osten zu hinaustrat, maß er tausend Ellen; dann ließ er mich durch das Wasser hindurchgehen bis an die Knöchel.
21854HesekielHes26474Alsdann maß er wiederum tausend und ließ mich durch das Wasser hindurchgehen bis an die Knie.
21855HesekielHes26475Und er maß wieder tausend und ließ mich durch das Wasser hindurchgehen bis an die Lenden. Dann maß er noch einmal tausend, da war es ein Strom geworden, den ich nicht mehr durchschreiten konnte; denn der Strom war so tief und die Wasser waren so angeschwollen, dass man ihn nicht durchschreiten konnte.
21856HesekielHes26476Da sprach er zu mir: Menschensohn! Du hast dies wohl gesehen! Und er führte mich heraus und brachte mich an das Ufer des Stromes.
21857HesekielHes26477Als ich mich nun umwandte, siehe, da standen sehr viele Bäume an dem Ufer des Flusses auf beiden Seiten.
21858HesekielHes26478Da sprach er zu mir: Diese Wasser, welche nach Morgen zu den Sandhügeln zuströmen und in die Ebene der Wüste hinabfließen, ergießen sich in das Meer und fließen wieder hinaus und die Wasser des Meeres werden davon gesund werden.
21859HesekielHes26479Alles, was lebt und sich regt, wird leben, wohin immer der Strom kommt, und die Menge der Fische wird groß sein, wenn jene Wasser dahinkommen; und alles, wohin der Strom dringt, wird heil und lebt.
21860HesekielHes264710Und Fischer werden an ihm stehen, von Engaddi bis Engallim werden sie ihre Netze trocknen und sehr zahlreiche Arten von Fischen werden darin sein, gleich den Fischen des großen Meeres, überaus viele.
21861HesekielHes264711Aber an den Ufern desselben und in den Lachen wird kein gesundes Wasser sein, denn diese sind zu Salzgruben bestimmt.
21862HesekielHes264712Am Ufer des Stromes werden auf beiden Seiten allerlei fruchttragende Bäume wachsen, nicht soll ihr Land abfallen und nie soll es ihnen an Früchten mangeln, allmonatlich werden sie solche neu tragen, denn ihre Wasser gehen von dem Heiligtum aus und ihre Früchte werden als Speise dienen und ihre Blätter als Arznei.
21863HesekielHes264713So spricht der Herr, Gott: Dies ist die Umgrenzung, innerhalb welcher ihr das Land den zwölf Stämmen Israels zum Besitze geben sollt, denn Joseph hat doppelten Maßteil.
21864HesekielHes264714Einer von euch soll soviel besitzen wie der andere, wie sein Bruder im Lande, da ich meine Hand über dasselbe erhoben habe, es euern Vätern zu geben, und dies Land soll euch als Besitztum zufallen.
21865HesekielHes264715Dies ist aber die Umgrenzung des Landes: Gegen Mitternacht vom großen Meere in der Richtung nach Hethalon bis Sedada,
21866HesekielHes264716Emath, Berotha, Sabarim, das an der Grenzscheide von Damaskus und Emath liegt, Haus Tichon, das an der Grenze von Auran liegt.
21867HesekielHes264717Es soll also die Grenze vom Meere an bis zum Hof Enon gehen, so dass Damaskus die Grenze bildet von einem Nordpunkte zum andern, die Grenze von Emath bildet die Nordseite.
21868HesekielHes264718Die Ostseite soll zwischen Auran und Damaskus, weiter zwischen Gilead und dem Lande Israel fortlaufen; der Jordan trennt sie bis an das Ostmeer. So messet auch die Ostseite.
21869HesekielHes264719Im Süden soll die Seite nach Mittag zu von Thamar bis an das Haderwasser von Kades, dann gegen den Fluss hin zum großen Meere reichen. Das ist die Südseite nach Mittag zu.
21870HesekielHes264720Und die Westseite ist das große Meer, von der Grenze gerade fort bis nach Emath. Dies ist die Westseite.
21871HesekielHes264721Dieses Land nun sollt ihr unter euch verlosen an euch
21872HesekielHes264722und an die Fremdlinge, welche sich euch anschließen und Kinder unter euch zeugen werden; sie sollen euch wie die Einheimischen unter den Söhnen Israels gelten, sie sollen mit euch den Besitz inmitten der Stämme Israels teilen.
21873HesekielHes264723In dem Stamme, in welchem immer der Fremdling weilen wird, dort gebt ihm einen Erbbesitz, spricht der Herr, Gott.
21874HesekielHes26481Dies sind die Namen der Stämme. An der Nordseite, an der Straße von Hethalon nach Emath hin, der Hof Enan, an der Grenze von Damaskus nach Norden hin an der Straße von Emath. Dies gehöre ihm von der Ostseite bis zum Meere: Anteil Dans.
21875HesekielHes26482An der Grenze von Dan von der Ostseite bis an das Meer: Aser einen Anteil.
21876HesekielHes26483An der Grenze Asers von der Ostseite bis an die Meerseite: Nephthali einen Anteil.
21877HesekielHes26484An der Grenze Nephthalis von der Ostseite bis an die Meerseite: Manasse einen Anteil.
21878HesekielHes26485An der Grenze Manasses von der Ostseite bis an die Meerseite: Ephraim einen Anteil.
21879HesekielHes26486An der Grenze Ephraims von der Ostseite bis an die Meerseite: Ruben einen Anteil.
21880HesekielHes26487An der Grenze Rubens von der Ostseite bis an die Meerseite: Juda einen Anteil.
21881HesekielHes26488An der Grenze Judas von der Ostseite bis an die Meerseite sollt ihr die Erstlingsplätze absondern, fünfundzwanzigtausend in der Breite und ebenso viel in der Länge, von der Ostseite bis an die Meerseite, wie alle andern Anteile, und mitten darin soll das Heiligtum liegen.
21882HesekielHes26489Die Erstlingsteile, welche ihr für den Herrn absondern werdet, sollen fünfundzwanzigtausend lang und zehntausend breit sein.
21883HesekielHes264810Von diesen Erstlingsteilen sollen für das Heiligtum der Priester gehören: Gegen Mitternacht fünfundzwanzigtausend in der Länge, gegen Abend zehntausend in der Breite, gegen Morgen zehntausend in der Breite, und gegen Mittag fünfundzwanzigtausend in der Länge, mitten darin soll das Heiligtum des Herrn liegen.
21884HesekielHes264811Den Priestern, den Söhnen Sadoks, die meine Vorschriften beobachtet haben und nicht abirrten, als die Söhne Israel abirrten, wie auch die Leviten irre gingen, gehöre das geheiligte.
21885HesekielHes264812Ihnen also soll der Erstlingsteil des Landes, das Hochheilige, gehören an der Grenze der Leviten.
21886HesekielHes264813Die Leviten aber sollen an der Grenze der Priester herlaufend fünfundzwanzigtausend Ellen in der Länge, und zehntausend in der Breite erhalten. Im Ganzen soll die Länge fünfundzwanzigtausend und die Breite zehntausend betragen.
21887HesekielHes264814Davon sollen sie nichts verkaufen noch vertauschen noch sollen die Erstlingsteile des Landes an andere übergehen, denn sie sind dem Herrn geheiligt.
21888HesekielHes264815Die fünftausend aber, welche von der Breite der fünfundzwanzigtausend noch übrig sind, sollen nicht geheiligt sein, sondern zu Wohnungen und Weideplätzen deinen und die Stadt selbst soll mitten darin liegen.
21889HesekielHes264816Dies soll ihr Maß sein: Auf der Nordseite viertausend und fünfhundert, auf der Südseite viertausend und fünfhundert, auf der Ostseite viertausend und fünfhundert und auf der Westseite viertausend und fünfhundert.
21890HesekielHes264817Als Weideplätze aber sollen der Stadt gehören: Gegen Norden zweihundert und fünfzig, gegen Süden zweihundert und fünfzig, gegen Osten zweihundert und fünfzig, gegen das Meer zu zweihundert und fünfzig.
21891HesekielHes264818Was in der Länge neben dem Erstlingsanteile für das Heiligtum übrig ist, zehntausend gegen Osten und zehntausend gegen Westen, soll wie der Erstlingsanteil des Heiligtums sein und der Ertrag desselben zu Unterhalt derer gehören, welche der Stadt dienen.
21892HesekielHes264819Die aber für die Stadt tätig zu sein haben, sollen aus allen Stämmen Israels genommen werden.
21893HesekielHes264820Alle Erstlingsanteile also zusammen, fünfundzwanzigtausend auf fünfundzwanzigtausend ins Geviert, sollen als Erstlingsanteil für das Heiligtum abgesondert werden und als Eigentum für die Stadt.
21894HesekielHes264821Was aber noch übrig ist auf beiden Seiten neben dem Erstlingsanteil des Heiligtums und neben dem Besitze der Stadt gegenüber den fünfundzwanzigtausend der Erstlingsanteile bis zur Ostgrenze und gegen das Meer hin vor den fünfundzwanzigtausend Ellen bis zur Grenze dem Meere zu, dies soll den Fürsten gehören; die Erstlingsanteile für das Heiligtum und das Heiligtum des Tempels sollen mitten darin sein.
21895HesekielHes264822Und was vom Besitze der Leviten und dem Besitztum der Stadt zwischen den Anteilen übrigbleibt, soll dem Fürsten gehören; zwischen den Grenzen Judas und Benjamins soll es dem Fürsten gehören.
21896HesekielHes264823Hierauf kommen die übrigen Stämme: Von Morgen gegen Abend: Benjamin einen Anteil.
21897HesekielHes264824Von Benjamins Grenze von Osten gegen Westen: Simeon einen.
21898HesekielHes264825An Simeons Grenze von Osten gegen Westen: Issachar einen.
21899HesekielHes264826An Issachars Grenze von Osten gegen Westen: Zabulon einen.
21900HesekielHes264827An Zabulons Grenze von Osten gegen Westen: Gad einen.
21901HesekielHes264828An Gads Grenze auf der Südseite gegen Mittag hin sei die Grenze von Thamar bis zum Haderwasser von Kades als Erbteil gegen das große Meer hin.
21902HesekielHes264829Dies ist das Land, welches ihr durch das Los unter die Stämme Israels verteilen sollt, und dies sollen ihre Erbteile sein, spricht der Herr, Gott.
21903HesekielHes264830Und dies seien die Ausgänge der Stadt: Auf der Seite gegen Mitternacht miss viertausend fünfhundert.
21904HesekielHes264831Und die Tore der Stadt sollen die Namen der Stämme Israels führen. Gegen Mitternacht sollen drei Tore sein: Rubens Tor, eines; Judas Tor, eines; Levis Tor, eines.
21905HesekielHes264832An der Seite gegen Morgen seien wieder viertausend fünfhundert, und drei Tore: Josephs Tor, eines; Benjamins Tor, eines; Dans Tor, eines.
21906HesekielHes264833An der Seite gegen Mittag miss auch viertausend fünfhundert, und drei Tore seien: Simeons Tor, eines; Issachars Tor, eines; Zabulons Tor, eines.
21907HesekielHes264834An der Seite gegen Abend viertausend fünfhundert, und daselbst drei Tore: Gads Tor, eines; Asers Tor, eines; Nephthalis Tor, eines.
21908HesekielHes264835Ringsum achtzehntausend, und der Name der Stadt sei von jenem Tage an: Der Herr ist daselbst.
21909DanielDan2711Im dritten Jahre der Herrschaft Joakims, des Königs von Juda, zog Nabuchodonosor, der König von Babylon, gegen Jerusalem und belagerte es.
21910DanielDan2712Und der Herr gab Joakim, den König von Juda, und einen Teil der Gefäße des Hauses Gottes in seine Hand und er führte sie in das Land Sennaar hinweg, in das Haus seines Gottes, und brachte die Gefäße in das Schatzhaus seines Gottes.
21911DanielDan2713Hierauf befahl der König Asphenez, dem obersten der Kämmerer, von den Söhnen Israels, vom königlichen und fürstlichen Geblüte,
21912DanielDan2714Jünglinge herbeibringen zu lassen, welche ohne Fehl, schön von Gestalt, in aller Weisheit unterrichtet, klugen Verstandes, voll Einsicht und geschickt seien, im Palaste des Königs Dienst zu tun, und sie in Schrift und Sprache der Chaldäer unterrichten zu lassen.
21913DanielDan2715Auch bestimmte der König ihnen einen täglichen Unterhalt von seinen eigenen Speisen und von dem Weine, von dem er selbst trank, und befahl, sie drei Jahre zu erziehen, dass sie nach Verlauf derselben vor dem Könige Dienst täten.
21914DanielDan2716Unter ihnen waren von den Söhnen Judas: Daniel, Ananias, Misael und Azarias.
21915DanielDan2717Der oberste der Kämmerer aber gab ihnen andere Namen: Daniel nannte er Baltassar, Ananias Sidrach, Misael Misach und Azarias Abdenago.
21916DanielDan2718Daniel aber nahm sich in seinem Herzen vor, sich nicht durch des Königs Kost noch durch den Wein, den dieser trank, zu verunreinigen und bat den Oberkämmerer, zu machen, dass sie nicht befleckt würden.
21917DanielDan2719Gott aber ließ Daniel Gnade und Erbarmen vor dem Angesichte des Oberkämmerers finden.
21918DanielDan27110Und der Oberkämmerer sprach zu Daniel: Ich fürchte mich vor meinem Herrn, dem Könige, der euch Speise und Trank angewiesen hat; denn wenn dieser sieht, dass euer Gesicht magerer ist als das der anderen Jünglinge eures Alters, so werdet ihr mein Haupt bei dem Könige in Schuld bringen.
21919DanielDan27111Da sprach Daniel zu Malasar, den der Oberkämmerer über Daniel, Ananias, Misael und Azarias gesetzt hatte:
21920DanielDan27112Versuche es doch mit deinen Knechten zehn Tage, dass man uns nur Gemüse zu essen gebe und Wasser zu trinken.
21921DanielDan27113Alsdann prüfe unser Aussehen und das Aussehen der Jünglinge, welche von den Speisen des Königs genießen; und wie es dir gut dünkt, magst du dann mit deinen Knechten verfahren.
21922DanielDan27114Er hörte auf diese Worte und versuchte es mit ihnen zehn Tage.
21923DanielDan27115Nach Verlauf von zehn Tagen aber erschien ihr Aussehen besser und voller als das aller der Jünglinge, welche von den königlichen Speisen zu genießen pflegten.
21924DanielDan27116Da nahm Malasar die für sie bestimmte Speise und den Trank und gab ihnen Gemüse.
21925DanielDan27117Gott aber verlieh diesen Jünglingen Kenntnis und Einsicht in aller Schrift und Weisheit, dem Daniel aber die Gabe, alle Gesichte und Träume zu verstehen.
21926DanielDan27118Als nun die Zeit um war, nach deren Ablauf sie auf des Königs Befehl vor diesen gebracht werden sollten, führte sie der Oberkämmerer vor Nabuchodonosor.
21927DanielDan27119Und da der König mit ihnen redete, fanden sich unter allen keine wie Daniel, Ananias, MIsael und Azarias; so wurden sie denn des Königs Diener.
21928DanielDan27120Und in allen Fragen der Weisheit und Einsicht, welche der König ihnen vorlegte, fand er sie allen Wahrsagern und Weisen, die in seinem ganzen Reiche waren, zehnmal überlegen.
21929DanielDan27121Daniel aber lebte dort bis zum ersten Jahre des Königs Cyrus.
21930DanielDan2721Im zweiten Jahre der Herrschaft Nabuchodonosors sah Nabuchodonosor ein Traumgesicht, über das sein Geist erschrak, und sein Traum entschwand ihm.
21931DanielDan2722Da befahl der König, die Wahrsager und Weisen und Zauberer und Chaldäer zusammenzurufen, um dem Könige seinen Traum kundzutun. Als diese nun kamen und vor den König traten,
21932DanielDan2723sprach der König zu ihnen: Ich habe ein Traumgesicht gehabt und mein Geist ist verwirrt und ich weiß nicht mehr, was ich gesehen habe.
21933DanielDan2724Da antworteten die Chaldäer dem Könige in syrischer Sprache: O König, mögest du ewig leben! Teile den Traum deinen Knechten mit, so wollen wir kundtun, was er bedeutet.
21934DanielDan2725Da antwortete der König und sprach zu den Chaldäern: Mein Beschluss ist gefasst. Wenn ihr mir nicht den Traum und seine Deutung angebt, so müsst ihr sterben und eure Häuser werden euch genommen werden.
21935DanielDan2726Wenn ihr aber den Traum und seine Bedeutung angebt, so sollt ihr Belohnung, Geschenke und hohe Ehre von mir empfangen; darum tuet mir den Traum samt seiner Deutung kund.
21936DanielDan2727Da antworteten sie zum zweiten Mal und sprachen: Der König möge seinen Knechten den Traum mitteilen, so wollen wir die Deutung kundtun.
21937DanielDan2728Der König aber antwortete und sprach: Wahrlich! Ich sehe nun, dass ihr Zeit zu gewinnen sucht, weil ihr wisst, dass mein Beschluss gefasst ist.
21938DanielDan2729Wenn ihr mir also den Traum nicht angebt, so kann ich von euch nur urteilen, dass ihr auch eine falsche und betrügerische Auslegung verabredet habt, um mich mit Reden hinzuhalten, bis die Zeit vorübergeht. Darum gebet mir den Traum an, damit ich erkenne, dass ihr auch die Auslegung der Wahrheit gemäß geben könnt!
21939DanielDan27210Da antworteten die Chadäer vor dem Könige und sprachen: Kein Mensch ist auf Erden, der zu erfüllen vermöchte, was du verlangst, o König! Aber auch nie hat ein großer und mächtiger König ein solches Verlangen an einen Wahrsager oder Weisen oder Chaldäer gerichtet.
21940DanielDan27211Denn das, was du, o König! forderst, ist schwierig und man wird niemand finden, des es dem Könige kundtun könnte, außer den Göttern; diese aber haben mit den Menschen ja keinen Verkehr.
21941DanielDan27212Als der König dies hörte, ergrimmte er und befahl in großem Zorne, alle Weisen Babylons umzubringen.
21942DanielDan27213Als nun das Urteil erlassen war und die Weisen zum Tode geführt werden sollten, suchte man auch Daniel und seine Genossen, um sie zu töten.
21943DanielDan27214Da erkundigte sich Daniel nach dem Gesetze und Urteil bei Arioch, dem Anführer des Heeres des Königs, welcher ausgegangen war, die Weisen Babylons zu töten.
21944DanielDan27215Und er fragte ihn, der vom Könige den Auftrag erhalten hatte, warum denn ein so grausamer Befehl vom Könige erlassen sei. Als Arioch dem Daniel die Sche mitgeteilt hatte,
21945DanielDan27216ging Daniel zum Könige und bat denselben, ihm Zeit zu gewähren, dass er dem Könige die Erklärung geben könnte.
21946DanielDan27217Alsdann begab er sich in sein Haus und teilte seinen Genossen, Ananias und Misael und Azarias, die Angelegenheit mit,
21947DanielDan27218dass sie den Gott des Himmels dieses Geheimnisses wegen um Barmherzigkeit anflehen sollten, und dass Daniel und seine Gefährten nicht mit den übrigen Weisen Babylons getötet würden.
21948DanielDan27219Da ward dem Daniel bei Nacht das Geheimnis in einem Gesichte geoffenbart. Daniel aber pries den Gott des Himmels
21949DanielDan27220und hob an und sprach: Der Name des Herrn sei gepriesen von Ewigkeit zu Ewigkeit! denn sein ist Weisheit und Macht.
21950DanielDan27221Er führt den Wechsel der Zeiten und Weltalter herbei und stürzt Reiche und festigt andere, er verleiht den Weisen Weisheit und den Einsichtigen Erkenntnis.
21951DanielDan27222Er offenbart, was tief und verborgen ist; er weiß, was in der Finsternis begraben ist, und das Licht wohnt bei ihm.
21952DanielDan27223Ich sage dir Dank, o Gott meiner Väter! und preise dich, dass du mir Weisheit und Stärke verliehen und mich nun hast wissen lassen, um was wir dich gebeten, dass du uns des Königs Angelegenheit geoffenbart hast.
21953DanielDan27224Hierauf ging Daniel zu Arioch, den der König beauftragt hatte, die Weisen Babylons zu töten, und sprach also zu ihm: Töte die Weisen Babylons nicht! führe mich vielmehr vor das Angesicht des Königs, so will ich dem Könige die Deutung geben.
21954DanielDan27225Da führte Arioch Daniel eilends vor den König und sprach zu diesem: Ich habe unter den Söhnen der Gefangenen Judas einen Mann gefunden, welcher dem König die Deutung angeben will.
21955DanielDan27226Der König begann und sprach zu Daniel, dessen Name Baltassar war: Bist du wohl wahrhaft imstande, mir das Traumgesicht, das ich gehabt habe, und seine Auslegung kundzutun?
21956DanielDan27227Daniel antwortete dem Könige und sprach: Das Geheimnis, über das der König befragt, können die Weisen, die Wahrsager, die Zauberer und Zeichendeuter dem Könige nicht kundtun.
21957DanielDan27228Doch ist ein Gott im Himmel, welcher die Geheimnisse enthüllt; er hat dir, o König Nabuchodonosor! kundgegeben, was am Ende der Zeiten geschehen wird. Dein Traum und die Gesichte deines Hauptes, die du auf deinem Lager gesehen, waren diese:
21958DanielDan27229Es stiegen dir, o König, auf deinem Lager Gedanken auf, was nach deiner Zeit geschehen werde; und der, welcher die Geheimnisse offenbart, hat dir gezeigt, was in der Zukunft geschehen wird.
21959DanielDan27230Auch mir ist dieses Geheimnis nicht durch meine Weisheit offenbart worden, als wäre diese größer als die aller Lebenden, sondern zu dem Ziele, damit dem Könige die Deutung kund werde und du deines Herzens Gedanken erfahrest.
21960DanielDan27231Du, o König! schautest: Siehe, es stand vor deinen Augen eine gewaltige Bildsäule; diese Bildsäule war groß, von erhabener Gestalt, und stand vor dir und ihr Anblick war furchtbar.
21961DanielDan27232Das Haupt dieser Bildsäule war vom feinsten Golde, die Brust und die Arme von Silber, der Bauch und die Lenden von Erz,
21962DanielDan27233die Schenkel von Eisen, die Füße teils von Eisen, teils von Ton.
21963DanielDan27234Als du so schautest, riss sich ein Stein vom Berge los, ohne Zutun von Menschenhänden, und stieß an die teils aus Eisen, teils aus Ton bestehenden Füße der Bildsäule und zertrümmerte diese.
21964DanielDan27235Da wurden auf einem Schlag zermalmt Eisen, Ton, Erz, Silber und Gold und wurden gleichsam in Spreu einer Sommertenne aufgelöst und vom Winde weggeführt, so dass von ihnen keine Spur mehr zu finden war; der Stein aber, welcher die Bildsäule traf, ward zu einem großen Berge und erfüllte die ganze Erde.
21965DanielDan27236Dies ist der Traum und nun wollen wir vor dir, o König! auch die Deutung verkünden.
21966DanielDan27237Du bist der König der Könige und der Gott des Himmels hat dir Herrschaft, Macht, Gewalt und Herrlichkeit gegeben
21967DanielDan27238und alles, wo immer Menschenkinder und Tiere des Feldes wohnen; selbst die Vögel des Himmels hat er in deine Hand gegeben und hat alles deiner Herrschaft unterworfen; du also bist das Haupt von Gold.
21968DanielDan27239Aber nach dir wird ein anderes Reich sich erheben, geringer als du, von Silber; dann ein drittes Reich on Erz, das seine Herrschaft über die ganze Erde erstrecken wird.
21969DanielDan27240Das vierte reich wird wie Eisen sein; denn wie das Eisen alles zertrümmert und bezwingt, so wird dieses Reich alle jene zertrümmern und zerschmettern.
21970DanielDan27241Dass aber die Füßen und die Zehen, die du sahest, teils aus Töpferton, teils von Eisen waren, bedeutet, dass das reich nicht geeint sein wird; immerhin wird sein Grund von Eisen sein, gemäß dem, dass du Eisen mit Töpferton gemischt gesehen hast.
21971DanielDan27242Und dass die Fußzehen teils von Eisen, teils von Ton waren, bedeutet, dass das Reich zum Teil stark und zum Teil zerbrechlich sein wird.
21972DanielDan27243Dass du aber Eisen mit Ton gemischt sahest, bedeutet, dass sie sich zwar mit Hilfe von Menschensamen vermischen, aber dennoch keinen Zusammenhalt haben werden, so wie sich Eisen nicht mit Ton vermischen lässt.
21973DanielDan27244In den Tagen jener Reiche wird der Gott des Himmels ein Rech aufrichten, welches in Ewigkeit nicht zerstört werden und dessen Herrschaft auf kein anderes Volk übergehen wird, dieses wird alle jene Reiche zermalmen und vernichten, es selbst aber wird in Ewigkeit bestehen;
21974DanielDan27245wie du ja gesehen hast, dass der Stein sich vom Berge ohne Zutun von Menschenhänden losriss und Ton, Eisen, Erz, Silber und Gold zermalmte. So hat der große Gott dem Könige kundgetan, was in der Zukunft geschehen wird; der Traum ist wahrhaft und seine Deutung zuverlässig.
21975DanielDan27246Da fiel der König Nabuchodonosor auf sein Angesicht nieder, verneigte sich tief vor Daniel und befahl, ihm Schlachtopfer und Räucherwerk darzubringen.
21976DanielDan27247Zu Daniel aber sprach der König also: Wahrlich! euer Gott ist der Gott der Götter60und der Herr der Könige und der Offenbarer der geheimnisse, denn du hast dieses Geheimnis zu enthüllen vermocht.
21977DanielDan27248Alsdann erhob der König Daniel sehr und gab ihm viele und große Geschenke und setzte ihn zum Fürsten über alle Landschaften von Babylon und zum obersten Vorsteher über alle Weisen Babylons.
21978DanielDan27249Auf die Bitte Daniels aber übergab der König die Verwaltung der Provinz Babylon Sidrach, Misach und Abdenago; Daniel selbst aber blieb an dem Hofe des Königs.
21979DanielDan2731Der König Nabuchodonosor ließ eine goldene Bildsäule machen, sechzig Ellen in der Höhe, sechs Ellen in der Breite, und stellte sie in der Provinz Babylon in der Ebene Dura auf.
21980DanielDan2732Hierauf sandte der König Nabuchodonosor Boten aus und ließ die Statthalter, Befehlshaber, Beamten und alle Fürsten der Provinzen zusammenrufen, dass sie zur Einweihung der Bildsäule, welche der König Nabuchodonosor aufgerichtet hatte, sich einfänden.
21981DanielDan2733Da versammelten sich die Statthalter, Befehlshaber, Richter, Schatzmeister, Gewalthaber, die vornehmsten Würdenträger und alle Fürsten der Provinzen, um der Einweihung des Bildes, welches der König Nabuchodonosor errichtet hatte, beizuwohnen; und sie stellten sich vor der Bildsäule auf, die der König Nabuchodonosor errichtet hatte.
21982DanielDan2734Alsbald rief ein Herold laut: Euch, ihr Völker, Stämme und Zungen wird angesagt:
21983DanielDan2735Zur Stunde, da ihr den Schall der trompeten, Pfeifen und Zithern, des Saitenspiels, der Laute, des Doppelspiels und aller Arten von Musik hört, werfet euch nieder und betet die goldene Bildsäule an, welche der König Nabuchodonosor errichtet hat.
21984DanielDan2736Wer nicht niederfällt und anbetet, soll zur selben Stunde in den brennenden Feuerofen geworfen werden.
21985DanielDan2737Sobald also das gesamte Volk en Schall der Trompete, Pfeifen und Zithern, des Saitenspiels, der laute, des Doppelspiels und aller Art Musik hörte, warfen sich alle Völker, Stämme und Zungen nieder und beteten die goldene Bildsäule an, welche der König Nabuchodonosor errichtet hatte.
21986DanielDan2738Alsbald aber, zu gleicher Zeit, traten chaldäische Männer herzu und klagten die Juden an
21987DanielDan2739und sprachen zu dem Könige Nabuchodonosor: O König, mögest du ewig leben!
21988DanielDan27310Du, o König! hast den Befehl gegeben, dass jedermann, der den Schall der Trompeten, Pfeifen und Zithern, des Saitenspiels, der laute, des Doppelspiels und aller Art Musik hört, niederfallen und die goldene Bildsäule anbeten
21989DanielDan27311und dass, wer nicht niederfällt und anbetet, in den brennenden Feuerofen geworfen werden solle.
21990DanielDan27312Nun sind da Juden, welchen du die Verwaltung der Landschaft Babylon übertragen hast, Sidrach, Misach und Abdenago; diese Männer haben deinen Befehl nicht beachtet, o König! sie ehren deine Götter nicht und beten die goldene Bildsäule nicht an, die du errichtet hast.
21991DanielDan27313Da befahl Nabuchodonosor im Grimm und Zorne, Sidrach, Misach und Abdenago herbeizuführen; und alsbald wurden sie vor den König gebracht.
21992DanielDan27314Und der König Nabuchodonosor begann und sprach zu ihnen: Ist es wahr, Sidrach, Misach und Abdenago, dass ihr meine Götter nicht verehrt und die goldene Bildsäule, die ich aufgerichtet, nicht anbetet?
21993DanielDan27315Nun wohl, wenn ihr bereit seid, werfet euch nieder, zur Stunde, wo ihr den Schall der Trompeten, Pfeifen und Zithern, des Saitenspiels, der Laute des Doppelspiels und aller Art von Musik hört, und betet die Bildsäule an, welche ich gemacht habe; wenn ihr sie aber nicht anbetet, so sollt ihr zur selben Stunde in den brennenden Feuerofen geworfen werden; und wer ist der Gott, der euch aus meiner Hand zu erretten vermöchte?
21994DanielDan27316Da antworteten Sidrach, Misach und Abdenago und sprachen zu dem Könige Nabuchodonosor: Wir haben nicht nötig, dir hierauf zu antworten.
21995DanielDan27317Denn siehe, unser Gott, den wir verehren, vermag, uns aus dem brennenden Feuerofen zu erretten und aus deiner Hand, o König! zu befreien.
21996DanielDan27318Wenn er dies aber auch nicht wollte, so sei dir doch kund, o König! dass wir deine Götter nicht verehren und die goldene Bildsäule, die du errichtet, nicht anbeten.
21997DanielDan27319Da ward Nabuchodonosor von Grimm erfüllt und das Aussehen seines Angesichts entstellte sich gegen Sidrach, Misach und Abdenago und er befahl, den Ofen siebenmal mehr zu heizen, als man ihn zu heizen pflegte.
21998DanielDan27320Alsdann gebot er einigen der stärksten Männer aus seinem Heere, Sidrach, Misach und Abdenago die Füße zu binden und sie in den brennenden Feuerofen zu werfen.
21999DanielDan27321Alsbald wurden diese Männer gefesselt und in ihren Unterkleidern und ihrem Kopfschmuck mit Schuhen und Kleidern mitten in den brennenden Feuerofen geworfen.
22000DanielDan27322Denn der Befehl des Könige war dringlich und der Ofen so überaus geheizt, dass die Männer, welche Sidrach, Misach und Abdenago hineinwarfen, von den Flammen des Feuers getötet wurden.
22001DanielDan27323Die drei Männer aber, nämlich Sidrach, Misach und Abdenago, fielen gefesselt in den brennenden Feuerofen. Was nun folgt, habe ich in den Handschriften der Hebräer nicht gefunden.
22002DanielDan27324Da entsetzte sich der König Nabuchodonosor und stand eilends auf und sprach zu seinen Edlen: Haben wir nicht drei Männer gefesselt und in das Feuer geworfen? Sie antworteten dem Könige und sprachen: Gewiss o König!
22003DanielDan27325Er entgegnete und sprach: Sehet, ich erblicke vier Männer, die ohne Fesseln inmitten des Feuers umhergehen, ohne irgendwie verletzt zu sein, und das Aussehen des vierten gleicht einem Göttersohne.
22004DanielDan27326Da trat Nabuchodonosor an die Türe des brennenden Feuerofens und sprach: Sidrach, Misach und Abdenago, ihr Diener des höchsten Gottes, kommet heraus und tretet herzu! Alsdann kamen Sidrach, Misach und Abdenago mitten aus dem Feuerofen heraus.
22005DanielDan27327Und die Statthalter, Beamten, Richter und Gewalthaber des Königs versammelten sich und sahen, dass das Feuer keine Gewalt über ihre Leiber gehabt und dass ihr Haar nicht versengt und ihre weiten Kleider unversehrt waren und kein Brandgeruch sie durchdrungen hatte.
22006DanielDan27328Da hob Nabuchodonosor an und sprach: Gepriesen sei ihr Gott, der Gott Sidrachs, Misachs und Abdenagos, welcher seinen Engel gesandt und seine Diener, die auf ihn vertrauten, errettet hat! Sie übertraten den Befehl des Königs und gaben ihre Leiber preis, um nicht einem anderen Gott als dem ihrigen zu deinen und ihn anzubeten.
22007DanielDan27329So geht also von mir dieser Befehl aus, dass jeder, welchem Volke, Stamme und Zunge er auch angehöre, der gegen den Gott Sidrachs, Misachs und Abdenagos eine Lästerung ausstößt, umkommen und sein Haus in einen Schutthaufen verwandelt werden soll; denn es ist kein anderer Gott, der so zu befreien vermöchte.
22008DanielDan27330Hierauf erhob der König Sidrach, Misach und Abdenago wieder über die Provinz Babylon.
22009DanielDan27331Der König Nabuchodonosor an alle Völker, Stämme und Zungen, die auf der ganzen Erde wohnen. Friede werde euch reichlich!
22010DanielDan27332Der höchste Gott hat Wunder und Zeichen an mir getan. Darum gefiel es mir,
22011DanielDan27333seine Zeichen bekannt zu machen, wie groß sie sind, und seine Wunder, wie mächtig sie sind. Sein Reich ist ein ewiges Reich, und seine Herrschaft währt von Geschlecht zu Geschlecht.
22012DanielDan2741Ich, Nabuchodonosor, lebte sorglos in meinem Hause und glücklich in meinem Palaste;
22013DanielDan2742da hatte ich ein Traumgesicht, das mich erschreckte, und meine Gedanken auf meinem Lager, und die Gesichte meines Hauptes beängstigten mich.
22014DanielDan2743Und es ging von mir der Befehl aus, dass alle Weisen Babylons vor mich geführt würden, damit sie mir kundtäten, was der Traum zu bedeuten habe.
22015DanielDan2744Da kamen die Wahrsager, die Weisen, die Chaldäer, die Zeichendeuter, und ich erzählte ihnen den Traum; aber sie gaben mir nicht an, was er zu bedeuten habe,
22016DanielDan2745bis zuletzt Daniel vor mein Antlitz trat, der nach dem Namen meines Gottes Baltassar heißt und der den Geist der heiligen Götter besitzt; diesem legte ich den Traum vor.
22017DanielDan2746Baltassar. Oberster der Zeichendeuter! da ich weiß, dass du den Geist der heiligen Götter besitzest und kein Geheimnis dir unenthüllbar ist, so gib mir mein Traumgesicht an, das ich gehabt, und seine Deutung.
22018DanielDan2747Das Gesicht meines Hauptes auf meinem Lager war dies: Ich schaute, siehe, da stand ein Baum mitten auf der Erde, überaus hochragend.
22019DanielDan2748Das Baum war groß und stark, seine Höhe reichte bis zum Himmel empor und er war sichtbar bis an die Grenzen der ganzen Erde.
22020DanielDan2749Sein Laubwerk war sehr schön und seine Früchte überaus zahlreich, er gab allen Nahrung, unter ihm wohnten zahme und wilde Tiere, in seinen Zweigen weilten die Vögel des Himmels und alle lebenden Wesen nährten sich von ihm.
22021DanielDan27410Ich schaute im Gesichte meines Hauptes auf meinem Lager, siehe, da stieg ein Wächter, ein Heiliger, vom Himmel herab.
22022DanielDan27411Dieser rief mit starker Stimme und sprach also: Fället den Baum und hauet seine Zweige ab, streifet sein Laub ab und streuet seine Früchte umher; es fliehe das Getier, welches unter ihm ist, und die Vögel aus seinen Zweigen!
22023DanielDan27412Jedoch seinen Wurzelstock lasset in der Erde, dieser werde mit Banden von Eisen und Erz im Grünen des Feldes gefesselt, dass er vom Taue des Himmels benetzt werde und mit den Tieren seinen Anteil habe am Grase der Erde!
22024DanielDan27413Sein Herz soll aus einem menschlichen verwandelt und ihm dafür das Herz eines wilden Tieres gegeben werden und sieben Zeiten sollen so über ihn dahingehen!
22025DanielDan27414So ist es bestimmt durch den Spruch der Wächter und das ist die Verkündigung und der Befehl der Heiligen, auf dass die Lebenden erkennen, dass der Allerhöchste über das Königtum der Menschen Macht hat und es verleihen kann, wem er will, und den niedrigsten der Menschen darüber zu setzen vermag.
22026DanielDan27415Dies ist das Traumgesicht, das ich, König Nabuchodonosor, gehabt: du also, Baltassar! Verkünde ohne Verzug die Deutung, denn alle Weisen meines Reiches vermögen mir die Deutung nicht anzugeben; doch du kannst es, weil du den Geist der heiligen Götter besitzest.
22027DanielDan27416Da begann Daniel, dessen Name Baltassar ist, bei sich schweigend etwa eine Stunde lang nachzudenken und seine Gedanken beunruhigten ihn. Der König aber redete ihn an und sprach: Baltassar! Lass dich durch den Traum und seine Deutung nicht beunruhigen. Baltassar antwortete und sprach: Mein Gebieter! Er Traum gelte denen, welche dich hassen, und seine Deutung deinen Feinden!
22028DanielDan27417Der Baum, den du geschaut hast, der hoch und stark war, dessen Höhe bis zum Himmel emporreichte und der über die ganze Erde hin gesehen ward,
22029DanielDan27418dessen Gezweige sehr schön, dessen Früchte überaus reichlich waren, von dem alles Nahrung erhielt, unter dem die Tiere des Feldes wohnten und auf dessen Zweigen die Vögel des Himmels weilten:
22030DanielDan27419der bist du, o König! der du groß und mächtig geworden bist; denn deine Größe ist gewaltig geworden und reicht bis an den Himmel und seine Macht bis an die Grenzen der ganzen Erde.
22031DanielDan27420Dass aber der König einen Wächter, einen Heiligen, vom Himmel herniederkommen sah, der rief: Haut den Baum um und vernichtet ihn, doch der Stumpf samt seinen Wurzeln lasset in der Erde; ein Fessel von Eisen und Erz werde ihm im Grün des Feldes angelegt, dass er vom Taue des Himmels benetzt werde, und mit den wilden Tieren habe er seine Speise, bis sieben Zeiten über ihn dahingegangen sind;
22032DanielDan27421so ist dies die Deutung des Beschlusses es Allerhöchsten, er über meinen Gebieter, den König, ergangen ist:
22033DanielDan27422Man wird dich aus der Gesellschaft der Menschen ausstoßen und bei dem Vieh und den wilden Tieren wir dein Aufenthalt sein; du wirst Gras fressen wie ein Rind und wirst vom Taue des Himmels benetzt werden und so werden sieben Zeiten über dich dahingehen, bis du erkennst, dass der Allerhöchste über das Königtum der Menschen Macht hat und es verleiht, wem er will.
22034DanielDan27423Dass er aber befahl, den Wurzelstock des Baumes stehen zu lassen, bedeutet, dass dein Königtum dir verbleiben soll, nachdem du erkannt hast, dass der Himmel die Herrschaft übt.
22035DanielDan27424Darum, o König! lass dir meinen Rat gefallen: löse dich von deinen Sünden durch Almosen und von deinen Missetaten durch Barmherzigkeit gegen die Bedrängten, so wird er vielleicht deine Sünden verzeihen.
22036DanielDan27425Dies alles kam über den König Nabuchodonosor.
22037DanielDan27426Als er nach Verlauf von zwölf Monaten auf der Burg von Babylon wandelte,
22038DanielDan27427hob der König an und sprach: Ist dies nicht das große Babylon, das ich zur Wohnung des Königs durch meine starke Macht und zur Verherrlichung meines Glanzes gebaut habe?
22039DanielDan27428Doch noch war das Wort in des Königs Munde, da ertönte eine Stimme vom Himmel herab: Dir, o König Nabuchodonosor! wird gesagt: Dein Königtum soll dir genommen werden
22040DanielDan27429und man wird dich aus der Gesellschaft der Menschen ausstoßen und bei den wilden Tieren wird dein Aufenthalt sein; du wirst Gras fressen wie ein Rind und sieben Zeiten werden über dich dahingehen, bis du erkennst, dass der Allerhöchste über das Königtum der Menschen Macht hat, und es verleiht, wem er will.
22041DanielDan27430Zu derselben Stunde ging das Wort an Nabuchodonosor in Erfüllung: er ward aus der Gesellschaft der Menschen ausgestoßen, fraß Gras wie ein Rind und sein Leib ward vom Taue des Himmels befeuchtet, bis ihm das Haar wuchs wie Adlerfedern und die Nägel wie Vögelkrallen.
22042DanielDan27431Nach Ablauf der Tage aber erhob ich, Nabuchodonosor, meine Augen zum Himmel und mein Verstand ward mir zurückgegeben. Da pries und verherrlichte ich den Allerhöchsten und lobte den, der in Ewigkeit lebt; denn seine Macht ist eine ewige und seine Herrschaft währt von Geschlecht zu Geschlecht.
22043DanielDan27432Alle Bewohner der Erde sind neben ihm nichts zu achten, denn nach seinem Willen verfährt er sowohl ist den Mächten des Himmels, wie mit den Bewohnern der Erde und niemand ist, der seiner Macht widerstehen und ihm sagen dürfte: Warum hast du das getan?
22044DanielDan27433Zu derselben Zeit kehrte mir der Verstand wieder und ich gelangte wieder zur Würde und zur Herrlichkeit meiner Herrschaft und ich erhielt meine frühere Gestalt wieder, meine Großen und meine Statthalter suchten mich auf und setzten mich wieder über mein Reich und noch größere Herrlichkeit ward mir zuteil.
22045DanielDan27434Darum lobe und verherrliche und preise ich, Nabuchodonosor, nun den König des Himmels, denn alle seine Taten sind wahrhaft und seine Wege gerecht, und die in Hoffart wandeln, vermag er zu demütigen.
22046DanielDan2751Der König Baltassar veranstaltete ein großes Gastmahl für seine tausend Vornehmsten und ein jeder trank nach seinem Alter.
22047DanielDan2752Als er nun bereits trunken war, befahl er, die goldenen und silbernen Gefäße herbeizubringen, welche sein Vater Nabuchodonosor aus dem Tempel zu Jerusalem weggeführt hatte, damit der König und seine Großen, seine Gemahlinnen und Nebenfrauen daraus tränken.
22048DanielDan2753Alsbald brachte man die goldenen und silbernen Gefäße, welche jener aus dem Tempel zu Jerusalem weggeführt hatte, herbei und es tranken aus denselben der König und seine Großen, seine Gemahlinnen und Nebenfrauen.
22049DanielDan2754Sie tranken Wein und priesen ihre Götter von Gold, Silber, Erz, Eisen, Holz und Stein.
22050DanielDan2755In derselben Stunde erschienen Finger, gleich einer Menschenhand, welche schreibt, dem Leuchter gegenüber auf der Oberfläche der Wand des Königssaales und der König sah die Finger der schreibenden Hand.
22051DanielDan2756Da veränderte sich des Königs Angesicht und seine Gedanken machten ihn bestürzt und seiner Lenden Kraft erlahmte und seine Knie schlugen aneinander.
22052DanielDan2757Und der König rief mit lauter Stimme, man solle die Weisen, Chaldäer und Zeichendeuter herbeibringen. Und er begann und sprach zu den Weisen von Babylon: Wer immer diese Schrift dort lesen und mir angeben kann, was sie bedeutet, soll mit Purpur bekleidet werden, eine goldene Kette am Halse tragen und der dritte in meinem Reihe sein.
22053DanielDan2758Da traten alle Weisen des Königs herein, aber sie vermochten weder die Schrift zu lesen noch dem Könige ihre Bedeutung anzugeben.
22054DanielDan2759Darüber erschrak König Baltassar sehr und sein Gesicht veränderte sich und ach seine Großen wurden bestürzt.
22055DanielDan27510Als aber die Königin von dem erfuhr, was dem Könige und seinen Großen begegnet war, trat sie in den Speisesaal und begann und sprach: Ewig lebe, o König! Lass dich deine Gedanken nicht schrecken und dein Angesicht verändere sich nicht!
22056DanielDan27511Es ist ein Mann in deinem Reiche, welcher den Geist der heiligen Götter besitzt und bei dem in den Tagen deines Vaters Einsicht und Weisheit erfunden ward; darum hatte ihn König Nabuchodonosor, dein Vater, zum Obersten der Weisen und Zauberer, der Chaldäer und Zeichendeuter bestellt, dein Vater, sage ich, o König!
22057DanielDan27512weil sehr viel Geist, Klugheit und Einsicht und die Kunst der Traumdeutung und der Eröffnung von Geheimnissen und der Auflösung von Verwicklungen bei ihm erfunden wurden, nämlich bei Daniel, welchen der König Baltassar benannt hat; darum werde nun Daniel gerufen und er wird die Deutung kundtun.
22058DanielDan27513Als nun Daniel vor den Augen geführt ward, redete ihn dieser also an: Bist du Daniel, einer von den Söhnen der Gefangenen Judas, welchen mein Vater, der König, aus dem Judenlande hierher gebracht hat?
22059DanielDan27514Ich habe von dir gehört, dass du den Geist der Götter besitzest und dass in dir Erkenntnis, Einsicht und Weisheit reichlich erfunden sind.
22060DanielDan27515Soeben sind die Weisen und Wahrsager vor mich getreten, um diese Schrift zu lesen und mir deren Deutung kundzutun, aber sie vermochten nicht den Sinn dieser Worte anzugeben.
22061DanielDan27516Da hörte ich von dir, dass du vermagst, Dunkles auszulegen und Verwickeltes zu lösen; kannst du also die Schrift lesen und mir ihre Deutung anzeigen, so sollst du mit Purpur bekleidet werden und eine goldene Kette um deinen Hals erhalten und als dritter in meinem Reiche herrschen.
22062DanielDan27517Hierauf antwortete Daniel und sprach vor dem Könige: Deine Geschenke mögen dir verbleiben und die Gaben deines Hauses verleihe einem andern, doch die Schrift will ich dir lesen, o König! und was sie bedeutet, dir kundtun.
22063DanielDan27518O König! Gott, der Allerhöchste, hat deinem Vater Nabuchodonosor das Königtum und Herrlichkeit, Ruhm und Ehre verliehen
22064DanielDan27519und vor der großen Herrlichkeit, welche er ihm verliehen, bebten und fürchteten sich alle Völker, Stämme und Zungen; wen er wollte, tötete er, wen er wollte, schlug er; wen er wollte, erhöhte er und wen er wollte, erniedrigte er.
22065DanielDan27520Als aber sein Herz sich erhob und sein Geist sich in Hoffart verhärtete, ward er vor dem Throne seines Reiches gestoßen und seine Herrlichkeit ihm genommen
22066DanielDan27521und er ward aus der Gesellschaft der Menschenkinder ausgestoßen, sein Herz ward den Tieren gleich und bei den Waldeseln war sein Aufenthalt; er fraß Gras wie ein Rind und sein Leib ward vom Taue des Himmels benetzt, bis er erkannte, dass der Allerhöchste über das Königtum der Menschen Macht hat und, wen er will, zu demselben erhebt.
22067DanielDan27522Auch du, sein Sohn Baltassar, hast dein Herz nicht verdemütigt, obwohl du dies alles wusstest;
22068DanielDan27523sondern du hast dich wider den Herrn des Himmels erhoben und hast die Gefäße seines Hauses vor dich bringen lassen und du, deine Gewaltigen, deine Gemahlinnen und deine Nebenfrauen, ihr habt Wein daraus getrunken und die Götzen von Silber und Gold, Erz, Eisen, Holz und Stein, die weder sehen noch hören noch fühlen, hast du gepriesen; den Gott aber, in dessen Hand dein Odem und alle deine Wege sind, hast du nicht verherrlicht.
22069DanielDan27524Darum wurden von ihm die Finger der Hand gesandt, die dies schrieb, was hier aufgezeichnet steht.
22070DanielDan27525Dies aber ist die Schrift, welche aufgezeichnet ist: Mane, Thekel, Phares.
22071DanielDan27526Und dies ist die Deutung der Worte: Mane: Gezählt hat Gott deine Herrschaft und hat ihr ein Ende bereitet.
22072DanielDan27527Thekel: Gewogen wardst du auf der Waage und zu leicht erfunden.
22073DanielDan27528Phares: Geteilt ward dein Reich und den Medern und Persern gegeben.
22074DanielDan27529Da befahl der König, Daniel mit Purpur zu bekleiden und ihm eine goldene Kette um den Hals zu legen; und man rief aus über ihn, dass er als der dritte in seinem Reiche Gewalt haben solle.
22075DanielDan27530In derselben Nacht ward Baltassar, der König der Chaldäer ermordet
22076DanielDan27531und Darius, der Meder, folgte ihm in der Herrschaft, als er zweiundsechzig Jahre alt war.
22077DanielDan2761Es gefiel aber Darius, über das Reich hundertundzwanzig Statthalter zu setzen, welche seinem ganzen Reiche vorstehen sollten.
22078DanielDan2762Über diese setzte er drei Gewalthaber, von welchen Daniel einer war, damit die Statthalter ihnen Rechenschaft ablegen sollten und der König der Mühe überhoben wäre.
22079DanielDan2763Da übertraf Daniel alle Gewalthaber und Statthalter, denn der Geist Gottes war sehr reichlich in ihm.
22080DanielDan2764Und der König gedachte ihn über das ganze Reich zu setzen. Deshalb suchten die Fürsten und Statthalter eine Gelegenheit, etwas an Daniel von Seiten des Königs zu finden, aber sie konnten keine Ursache oder Vorwurf finden, weil er treu war und keinerlei Schuld oder Vorwurf an ihm zu finden war.
22081DanielDan2765Daher sprachen jene Männer: Wir werden gegen diesen Daniel keine Gelegenheit finden, es sei denn etwa im Gesetze seines Gottes.
22082DanielDan2766Alsbald bestürmten die Machthaber und Statthalter den König und sprachen also zu ihm: König Darius, lebe ewig!
22083DanielDan2767Alle Fürsten deines Reiches, die Obersten und Statthalter, die Verwalter und Landpfleger haben Rat gehalten, dass eine königliche Verordnung erlassen und ein Gebot gegeben werde, dass jeder, der an irgend einen Gott oder Menschen binnen dreißig Tagen eine Bitte richtet, außer an dich, o König! in die Löwengrube geworfen werden solle.
22084DanielDan2768Nun also, o König! bestätige den Beschluss und schreibe den Erlass, so dass nach dem Gesetze der Meder und Perser nichts mehr geändert werden kann, was beschlossen ist, und es niemand erlaubt sei, es zu übertreten.
22085DanielDan2769Demgemäß gab der König Darius Befehl und erließ die Bestimmung.
22086DanielDan27610Als nun Daniel dies erfuhr, nämlich dass der Befehl gegeben sei, begab er sich in sein Haus, und da die Fenster, welche in seinem Oberzimmer offen waren, in der Richtung nach Jerusalem lagen, fiel er dreimal des Tages auf seine Knie, um seinen Gott anzubeten und zu preisen, wie er auch zuvor zu tun gewohnt war.
22087DanielDan27611Jene Männer aber gaben sorgfältig acht und fanden Daniel, wie er betete und zu seinem Gott flehte.
22088DanielDan27612Da traten sie vor den König und sprachen zu ihm von seinem Befehle: Hast du nicht verordnet, o König! dass jeder, der binnen dreißig Tagen an irgend einen Gott oder Menschen, außer n dich, o König! eine Bitte richtet, in die Löwengrube geworfen werden solle? Der König antwortete ihnen und sprach: Diese Sache ist wahrhaft nach dem Gesetze der Meder und Perser, das man nicht übertreten darf!
22089DanielDan27613Da erwidern sie dem Könige und sprachen: Daniel, einer der Gefangenen der Söhne Judas, hat dein Gesetz, das Gebot, das du gegeben, nicht beachtet, sondern dreimal täglich verrichtet er sein Gebet nach seiner Weise.
22090DanielDan27614Als der König dies vernahm, ward er sehr betrübt und sann drauf, Daniel zu befreien und war bis zum Sonnenuntergang bemüht, ihn zu retten.
22091DanielDan27615Doch jene Männer durchschauten des Königs Absicht und sprachen zu ihm: Wisse, o König! es ist Gesetz der Meder und Perser, dass kein Gebot, welches der König aufgestellt hat, abgeändert werden darf.
22092DanielDan27616Jetzt gab der König Befehl und man führte Daniel herbei und warf denselben in die Löwengrube. Der König aber sprach zu Daniel: Dein Gott, dem du ohne Unterlass dienst, möge dich erretten.
22093DanielDan27617Sodann brachte man einen Stein herbei und legte ihn auf die Öffnung der Grube, der König aber versiegelte ihn mit seinem Ringe und mit dem Ringe seiner Vornehmen, damit nichts wider Daniel geschehen könnte.
22094DanielDan27618Hierauf ging der König in sein Haus und legte sich ohne Speise schlafen und ließ keine Speise vor sich bringen, dazu floh ihn der Schlaf.
22095DanielDan27619Am frühesten Morgen stand der König auf und ging eilig zur Löwengrube.
22096DanielDan27620Als er nun nahe zur Grube kam, rief er Daniel mit kläglicher Stimme und sprach zu ihm: Daniel, du Diener des lebendigen Gottes! hat dein Gott, welchem du immer dienst, es wohl vermocht, dich zu erretten von den Löwen?
22097DanielDan27621Da antwortete Daniel dem Könige und sprach: O König, mögest du ewig leben!
22098DanielDan27622Mein Gott hat seinen Engel gesandt und den Rachen der Löwen verschlossen, so dass sie mich nicht verletzten; denn vor ihm ward an mir Gerechtigkeit erfunden, aber auch vor dir, o König! habe ich nichts Unrechtes begangen.
22099DanielDan27623Da ward der König überaus froh darüber und befahl, Daniel aus der Grube zu ziehen. Als nun Daniel aus der Grube gezogen ward, fand man keine Verletzung an ihm, denn er hatte auf seinen Gott vertraut.
22100DanielDan27624Auf den Befehl des Königs aber wurden jene Männer, welche Daniel verklagt hatten, herbeigebracht und mit ihren Kindern und Frauen in die Löwengrube geworfen; und noch hatten sie nicht den Boden der Grube erreicht, als die Löwen sie schon erfasst und alle ihre Gebeine zermalmt hatten.
22101DanielDan27625Hierauf ließ der König Darius an alle Völker, Stämme und Zungen, die auf der ganzen Erde wohnen, schreiben: Friede sei euch reichlich!
22102DanielDan27626Es ist von mir der Befehl ergangen, dass man im ganzen Gebiete meines Reiches vor dem Gott Daniels zittern und sich fürchten soll; denn er ist der lebendige Gott, der in Ewigkeit bleibt; sein Reich wird nicht zerstört werden und seine Herrschaft währt in Ewigkeit.
22103DanielDan27627Er ist ein Befreier und Erretter, der Zeichen und Wunder tut im Himmel und auf Erden; er hat Daniel aus der Löwengrube befreit.
22104DanielDan27628Daniel aber blieb in Ehren unter der Regierung des Darius und unter der Regierung des Persers Cyrus.
22105DanielDan2771Im ersten Jahre Baltassars, des Königs von Babylon, hatte Daniel ein Traumgesicht, ein Gesicht seines Hauptes auf seinem Lager, und er schrieb das Traumgesicht auf und fasste es in wenige Worte zusammen und sprach es kurz also aus:
22106DanielDan2772Ich schaute des Nachts in meinem Traumgesichte, siehe, da brachen die vier Winde des Himmels hervor und kämpften gegen das große Meer.
22107DanielDan2773Und vier gewaltige, voneinander verschiedene Tiere stiegen aus dem Meere herauf.
22108DanielDan2774Das erste glich einer Löwin und hatte Adlersflügel; ich schaute, bis ihm die Flügel ausgerissen wurden, dann ward es von der Erde aufgerichtet und stand auf seinen Füßen wie ein Mensch und ein Menschenherz ward ihm gegeben.
22109DanielDan2775Und siehe, ein anderes Tier glich einem Bären und war nach der einen Seite aufgerichtet, drei Rippen waren in seinem Rachen zwischen seinen Zähnen und es ward zu ihm gesprochen: Auf und friß viel Fleisch!
22110DanielDan2776Darnach schaute ich, siehe, da war ein anderes Tier gleich einem Panther, das hatte auf seinem Rücken vier Flügel wie ein Vogel, auch hatte das Tier vier Köpfe, und die Herrschaft ward ihm gegeben.
22111DanielDan2777Hiernach schaute ich in dem Nachtgesicht, siehe, ein viertes Tier, fürchterlich und wunderbar und überaus stark, es hatte große eiserne Zähne, fraß und zermalmte und, was übrig blieb, zertrat es mit seinen Füßen; es war auch den anderen Tieren, die ich zuvor gesehen, ungleich und es hatte zehn Hörner.
22112DanielDan2778Als ich nun die Hörner betrachtete, siehe, da wuchs ein anderes kleines Horn zwischen ihnen hervor, das drei von den ersten Hörnern abstieß; und siehe, an diesem Horn waren Augen wie Menschenaugen und ein Maul, welches ungeheuerliche Dinge redete.
22113DanielDan2779Solches sah ich, bis Throne aufgestellt wurden und der Hochbetagte sich niedersetzte, sein Kleid war weiß wie Schnee und das Haar seines Hauptes glich reiner Wolle, sein Thron waren Feuerflammen, die Räder des Thrones waren flammendes Feuer.
22114DanielDan27710Ein reißender Feuerstrom flutete vor ihm her. Tausendmal tausende dienten ihm und zehntausendmal hunderttausende standen bereit, ihm zu dienen, und das Gericht ließ sich nieder und die Bücher wurden aufgeschlagen.
22115DanielDan27711Ich schaute wegen des Lärmens vermessener Reden, welche dieses Horn führte, und ich sah, dass das Tier getötet und sein Leib vernichtet und dem Feuer zum Verbrennen übergeben ward.
22116DanielDan27712Auch den anderen Tieren ward die Gewalt entrissen und ihre Lebensfrist ward ihnen auf Zeit und Stunde bestimmt.
22117DanielDan27713Und ich schaute weiter im Nachtgesicht, siehe, da kam in den Wolken des Himmels einer einem Menschensohne ähnlich und gelangte bis zu dem Hochbetagten und ward vor ihm geführt.
22118DanielDan27714Dieser gab ihm Macht und Ansehen und Herrschaft und das Reich, dass alle Völker, Geschlechter und Zungen ihm dienen müssen. Seine Macht ist eine ewige, die nicht vergeht, und sein Reich wird nicht zerstört werden.
22119DanielDan27715Mein Geist erschrak und ich, Daniel, entsetzte mich darüber und die Gesichte meines Hauptes erschreckten mich.
22120DanielDan27716Ich trat also zu einem von den Dastehenden und fragte ihn um sichere Auskunft über dies alles. Er sagte mir, was die Dinge bedeuten, und belehrte mich:
22121DanielDan27717Die vier großen Tiere sind vier Reiche, welche auf Erden erstehen werden.
22122DanielDan27718Aber die Heiligen Gottes, des Allerhöchsten, werden die Herrschaft erlangen und das Reich für und für in alle Ewigkeit besitzen.
22123DanielDan27719Darnach begehrte ich, genau über das vierte Tier belehrt zu werden, welches von allen andern sehr verschieden und überaus schrecklich war, das eiserne Zähne und Klauen hatte, das fraß und zermalmte und das, was übrigblieb, mit seinen Füßen zerstampfte,
22124DanielDan27720und über die zehn Hörner, welche es auf dem Haupte hatte, und über das andere Horn, welches hervorbrach und vor dem drei Hörner abfielen; über jenes Horn, welches Augen hatte und ein Maul, das ungeheuerliche Dinge redete, das größer war als die anderen Hörner.
22125DanielDan27721Ich schaute und siehe, jenes Horn führte Krieg wider die Heiligen und überwältigte sie,
22126DanielDan27722bis der Hochbetagte kam und den Heiligen des Allerhöchsten Recht schaffte und die Zeit eintrat und die Heiligen die Herrschaft in Besitz nahmen.
22127DanielDan27723Und er sprach also: Das vierte Tier wird ein viertes Reich auf Erden sein, größer als alle anderen Reiche; es wird die ganze Erde fressen, zertreten und zermalmen.
22128DanielDan27724Die zehn Hörner dieses Reiches sind zehn Könige, nach ihnen wird ein anderer aufstehen, der noch mächtiger sein wird als die früheren, und wird drei Könige niederwerfen.
22129DanielDan27725Er wird Reden gegen den Allerhöchsten ausstoßen und die Heiligen des Allerhöchsten zu Boden treten und darauf sinnen, Zeiten und Gesetze ändern zu können, und sie werden bis auf eine Zeit und zwei Zeiten und die Hälfte einer Zeit in seine Hand gegeben sein.
22130DanielDan27726Und das Gericht wird sich niederlassen, damit ihm die Gewalt entrissen und er zerschlagen und bis zu Ende vernichtet werde.
22131DanielDan27727Dann wird die Herrschaft und die Macht und die Herrlichkeit der Herrschaft unter dem ganzen Himmel dem Volke der Heiligen des Allerhöchsten verliehen werden, sein Reich ist ein ewiges Reich und alle Könige werden ihm dienen und gehorchen.
22132DanielDan27728Hier war das Ende der rede. Ich, Daniel, ward hierüber in meinen Gedanken sehr bestürzt und mein Aussehen veränderte sich, aber ich bewahrte die Rede in meinem Herzen.
22133DanielDan2781Im dritten Jahre der Herrschaft des Königs Baltassar hatte ich ein Gesicht. Ich, Daniel, schaute nach dem, was ich früher gesehen
22134DanielDan2782in meinem Gesichte, während ich in der Burg von Susa war, welche in er Landschaft Älam liegt, und ich schaute im Gesichte, dass ich mich am Tore Ulai befand.
22135DanielDan2783Als ich nun meine Augen erhob, schaute ich: siehe, da stand ein Widder vor dem Sumpfe, der zwei hohe Hörner hatte, von denen das eine höher war als das andere und noch emporwuchs. Darnach
22136DanielDan2784sah ich den Widder mit den Hörnern nach Westen, Norden und Süden stoßen und kein einziges Tier vermochte, ihm standzuhalten noch sich aus seiner Gewalt zu retten; und er tat, was er wollte, und ward überaus mächtig.
22137DanielDan2785Und ich gab acht: siehe, da kam ein Ziegenbock von Westen her über den ganzen Erdboden, ohne die Erde zu berühren; dieser Bock hatte ein Horn, das zwischen seinen Augen weit hervortrat.
22138DanielDan2786Er kam bis zu dem gehörnten Widder, den ich vor dem Tore stehen sah, und lief wider ihn mit aller Gewalt seiner Stärke an.
22139DanielDan2787Als er nun in die Nähe des Widders kam, warf er sich voll Wut auf diesen und stieß nach dem Widder und zerbrach ihm die Hörner; und da der Widder ihm nicht standzuhalten vermochte, warf er ihn zu Boden und trat ihn mit Füßen, ohne dass jemand den Widder aus seiner Gewalt befreien konnte.
22140DanielDan2788Und der Ziegenbock ward überaus mächtig; doch nachdem er stark geworden, zerbrach das große Horn und es wuchsen unter demselben vier Hörner hervor nach den vier Winden des Himmels hin.
22141DanielDan2789Von einem derselben ging ein kleines Horn hervor, dieses ward sehr groß nach Süden, nach Osten und gegen die Feste.
22142DanielDan27810Auch erhob es sich bis zur Feste des Himmels und stürzte etliche von der Feste und von den Sternen herab und trat sie mit Füßen.
22143DanielDan27811Selbst bis zu dem Fürsten der Feste erhob er sich und nahm ihm das tägliche Opfer und zerstörte die Stätte seines Heiligtums.
22144DanielDan27812Um der Sünde willen ward ihm Macht gegeben wider das tägliche Opfer, die Wahrheit wird zu Boden geworfen und es gelingt ihm, was er tut.
22145DanielDan27813Da hörte ich einen von den Heiligen zu einem anderen, der mit ihm redete, den ich aber nicht kannte, sagen: Bis wie lange währt dies Gesicht, nämlich von dem beständigen Opfer und dem Frevel der Verwüstung, die vor sich geht, und wird das Heiligtum und die Feste zertreten werden?
22146DanielDan27814Er antwortete ihm: Bis zweitausend dreihundert Tage im Wechsel von Abend und Morgen vergehen, alsdann wird das Heiligtum gereinigt werden.
22147DanielDan27815Es begab sich aber, als ich, Daniel, dies Gesicht sah und dessen Verständnis begehrte, siehe, da stand vor mir jemand, der das Aussehen eines Mannes hatte.
22148DanielDan27816Und ich hörte innerhalb des Ulai eines Menschen Stimme, die rief und sprach: Gabriel! Erkläre diesem da das Gesicht!
22149DanielDan27817Da kam dieser und trat nahe an den Ort, wo ich stand; und als er herantrat, fiel ich erschrocken auf mein Angesicht, er aber sprach zu mir: Merke auf, Menschensohn! denn in der Endzeit wird das Gesicht erfüllt.
22150DanielDan27818Als er so zu mir redete, fiel ich auf mein Angesicht zur Erde, er aber berührte mich und richtete mich auf, dass ich stand.
22151DanielDan27819Alsdann sprach er zu mir: Ich will dir kundtun, was geschehen wird zur Endzeit des Fluches, denn die Zeit hat ihr Ende.
22152DanielDan27820Der Widder, den du gesehen, der zwei Hörner hatte, bedeutet den König von Medien und Persien.
22153DanielDan27821Der Ziegenbock ist der König von Griechenland und das große Horn zwischen seinen Augen ist der erste König.
22154DanielDan27822Dass es aber zerbrach und an seiner Statt vier erstanden, bedeutet, dass vier Könige aus seinem Volke erstehen werden, aber ohne seine Macht.
22155DanielDan27823Und wenn am Ende ihrer Herrschaft die Ungerechtigkeit überhandgenommen, wird ein König aufstehen, frechen Angesichts und ränkekundig.
22156DanielDan27824Dessen Macht wird groß werden, aber nicht durch seine Kraft; er wird unermessliches Verderben anrichten und Gelingen haben in seinem Tun, er wird die Gewaltigen und das Volk der Heiligen töten
22157DanielDan27825nach seinem Wohlgefallen und seine Arglist wird Erfolg haben, sein Herz wird sich erheben und im Glücksrausche wird er sehr viele ums Leben bringen; er wird sich wider den Herrn der Herren auflehnen, aber vernichtet werden ohne Zutun von Menschenhand.
22158DanielDan27826Und das Gesicht von den Abenden und den Morgen, von dem gesprochen ward, ist wahrhaft; darum besiegle das Gesicht, denn nach vielen Tagen trifft es ein.
22159DanielDan27827Und ich, Daniel, ward schwach und eine Reihe von Tagen hindurch krank. Als ich wieder aufgestanden und den Dienst des Königs besorgte, war ich voller Schrecken über das Gesicht; doch niemand war, der es auszulegen verstand.
22160DanielDan2791Im ersten Jahre des Darius, des Sohnes des Assuerus, aus dem Geschlechte der Meder, welcher über das Reich der Chaldäer König geworden war,
22161DanielDan2792im ersten Jahre seiner Herrschaft erfuhr ich, Daniel, aus den Büchern die Zahl der Jahre, von welcher der Ausspruch des Herrn an den Propheten Jeremias ergangen ist, dass mit siebzig Jahren die Verwüstung Jerusalems zu Ende gehen sollte.
22162DanielDan2793Da wendete sich mein Angesicht zu dem Herrn, meinem Gott, ihn mit Fasten, in Sack und Asche zu bitten und anzuflehen.
22163DanielDan2794Und ich betete zu dem Herrn, meinem Gott, und bekannte und sprach: Ach, Herr, du großer und furchtbarer Gott! der du Bund und Barmherzigkeit denen bewahrst, die dich lieben und deine Gebote halten;
22164DanielDan2795wir haben gesündigt, wir haben Unrecht getan, gottlos gehandelt und sind abtrünnig geworden, wir sind abgefallen von deinen Geboten und Rechten.
22165DanielDan2796Nicht haben wir deinen Dienern, den Propheten, gehorcht, die in deinem Namen zu unseren Königen, zu unsern Fürsten, zu unsern Vätern und zu dem ganzen Volke des Landes geredet haben.
22166DanielDan2797Dein, o Herr! ist die Gerechtigkeit, uns aber gebührt Beschämung des Angesichts, wie heute den Männern von Juda, den Bewohnern von Jerusalem und ganz Israel widerfährt, sowohl denen, welche nahe, wie denen, welche fern sind in allen Ländern, in welche du sie um ihrer Verschuldungen willen verstoßen, durch welche sie sich wider dich vergangen haben.
22167DanielDan2798Herr! uns, unseren Königen, unsern Fürsten, unsern Vätern gebührt Beschämung des Angesichts, denn wir haben gesündigt.
22168DanielDan2799Dein aber, unseres Herrn und Gottes, ist Erbarmen und Vergebung, denn wir sind von dir abgefallen
22169DanielDan27910und haben nicht auf die Stimme des Herrn, unseres Gottes, gehört, dass wir nach seinem Gesetze gewandelt wären, welches er uns durch seine Diener, die Propheten, gegeben.
22170DanielDan27911Ganz Israel hat dein Gesetz übertreten und ist abgefallen, so dass sie nicht auf deine Stimme hörten; darum ergoss sich über uns der Fluch und Schwur, der im Buche Moses, des Dieners Gottes, geschrieben steht, denn wir haben wider ihn gesündigt.
22171DanielDan27912Er hat sein Wort, das er wider uns und wider unsere Fürsten, die unsere Richter waren, gesprochen, erfüllt, dass er dies große Unglück über uns brachte, wie ein solches unter dem ganzen Himmel niemals gewesen, wie es an Jerusalem geschehen.
22172DanielDan27913Wie es im Gesetze Moses geschrieben steht, so ist all dies Unheil über uns gekommen und wir haben dein Angesicht nicht angefleht, Herr, unser Gott! dass wir uns von unsern Sünden bekehrt und deine Wahrhaftigkeit bedacht hätten.
22173DanielDan27914So wachte denn der Herr über das Verderben und ließ es über uns kommen; der Herr, unser Gott, ist gerecht in allen seinen Taten, die er vollbracht, denn wir haben nicht auf seine Stimme gehört.
22174DanielDan27915Und nun, Herr, unser Gott! der du dein Volk mit starker Hand aus dem Lande Ägypten geführt und dir einen Namen bereitet hast, wie der heutige Tag es erweist; wir haben gesündigt, haben Unrecht getan
22175DanielDan27916o Herr! gegen alle deine Satzungen; gib doch, dass dein Zorn und dein Grimm von deiner Stadt Jerusalem und deinem heiligen Berge abgewendet werde; denn um unserer Sünden willen und um der Verschuldungen unserer Väter willen ist Jerusalem und dein Volk zum Spott geworden allen, die um uns her wohnen.
22176DanielDan27917So erhöre nun, unser Gott! das Gebet deines Dieners und sein Flehen und zeige dein Angesicht um deiner selbst willen über deinem Heiligtume, das verwüstet liegt.
22177DanielDan27918Neige, mein Gott, dein Ohr! Und höre, öffne deine Augen und schaue die Verwüstung und die Stadt, über welche dein Name angerufen ist! Denn nicht auf unsere Gerechtigkeit vertrauend, bringen wir vor deinem Angesicht unser Flehen dar, sondern auf deine großen Erbarmungen bauend.
22178DanielDan27919Erhöre, Herr! sei gnädig, Herr! merke auf und handle; säume nicht um deiner selbst willen, mein Gott! denn über die Stadt und dein Volk ist dein Name angerufen.
22179DanielDan27920Während ich noch so redete und betete und die Sünden meines Volkes Israel bekannte und mein Flehen für den heiligen Berg meines Gottes vor dem Angesichte meines Gottes niederlegte,
22180DanielDan27921während ich noch so redete und betete, siehe, da kam Gabriel, der Mann, den ich vordem im Gesicht geschaut hatte, eilends zu mir geflogen und berührte mich zur Zeit des Abendopfers.
22181DanielDan27922Und er belehrte mich und redete zu mir und sprach: Daniel! Jetzt bin ich ausgegangen, dich zu belehren, dass du Erkenntnis erlangest.
22182DanielDan27923Als du anfingst zu flehen, ist ein Beschluss ergangen und ich bin gekommen, ihn dir kundzugeben, denn du bist ein Mann des höchsten Wohlgefallens; darum merke auf den Ausspruch und verstehe das Gesicht!
22183DanielDan27924Siebzig Wochen sind bestimmt über dein Volk und über deine heilige Stadt, damit der Frevel getilgt, der Sünde ein Ende gemacht, die Missetaten vernichtet, die ewige Gerechtigkeit herbeigeführt, Gesicht und Weissagung erfüllt und der Allerheiligste gesalbt wurde.
22184DanielDan27925Wisse daher und merke: Von der Zeit an, da der Ausspruch erfolgt, dass Jerusalem wieder aufgebaut werden soll, bis auf Christus, den Fürsten, werden sieben Wochen sein und zweiundsechzig Wochen und Straßen und Mauern werden wieder gebaut werden in bedrängter Zeit.
22185DanielDan27926Und nach den zweiundsechzig Wochen wird Christus getötet werden und sein Volk, das ihn verleugnen wird, wird nicht mehr sein. Und ein Volk wird mit einem heranziehenden Fürsten Stadt und Heiligtum zerstören, ihr Ende wird Verwüstung sein und Verwüstung ist verhängt nach Beendigung des Krieges.
22186DanielDan27927Aber eine Woche wird für viele den Bund festigen und in der Mitte der Woche wird Schlachtopfer und Speiseopfer aufhören, im Tempel wird der Greuel der Verwüstung sein und bis zur Vollendung und zum Ende die Verödung dauern.
22187DanielDan27101Im dritten Jahre des Cyrus, des Königs von Persien, ward dem Daniel, dessen Zuname Baltassar ist, ein Ausspruch geoffenbart und der Ausspruch ist wahrhaft und deutet auf große Mühsal, und er verstand den Ausspruch, denn Verständnis ist bei dem Gesichte notwendig.
22188DanielDan27102In jenen Tagen war ich Daniel drei Wochen hindurch voll Trauer.
22189DanielDan27103Ich aß köstliche Speisen nicht und Fleisch und Wein kamen nicht in meinen Mund, auch salbte ich mich nicht, bis die Tage der drei Wochen zu Ende waren.
22190DanielDan27104Am vierundzwanzigsten Tage des ersten Monats aber befand ich mich am großen Flusse Tigris.
22191DanielDan27105Und als ich meine Augen erhob und schaute, siehe, da war ein Mann in Linnen gekleidet und seine Lenden mit einem Gürtel von feinem Gold umgürtet.
22192DanielDan27106Sein Leib war wie Chrysolith, sein Angesicht war wie der Blitz anzusehen, seine Augen wie feurige Fackeln, seine Arme und sein Leib bis zu den Füßen abwärts waren wie glühendes Erz anzusehen und der Schall seiner Worte war wie das Gebrause einer Heerschar.
22193DanielDan27107Ich, Daniel, sah das Gesicht allein, die Männer aber, welche bei mir waren, sahen es nicht; doch überfiel sie ein sehr großer Schrecken, so dass sie flohen und sich verbargen.
22194DanielDan27108So blieb ich allein, als ich dies große Gesicht sah. Es blieb aber keine Kraft in mir und auch mein Aussehen veränderte sich, ich ward ohnmächtig und meine Kräfte waren dahin.
22195DanielDan27109Und ich hörte den Schall seiner Worte, und als ich sie hörte, fiel ich erschrocken auf mein Angesicht und lag mit dem Angesicht am Boden.
22196DanielDan271010Da siehe, berührte eine Hand mich und stellte mich auf meine Knie und auf meine Handgelenke.
22197DanielDan271011Dann sprach er zu mir: Daniel, du Mann des höchsten Wohlgefallens! Vernimm die Worte, welche ich zu dir spreche, und richte dich auf, denn ich bin jetzt zu dir gesandt. Als er diese Worte zu mir sprach, richtet ich mich zitternd auf.
22198DanielDan271012Er aber sprach zu mir: Fürchte dich nicht, Daniel! Denn vom ersten Tage an, da dein Herz nach Einsicht verlangte und du dich kasteitest vor dem Angesichte deines Gottes, sind deine Worte erhört worden und ich bin um deiner Worte willen gekommen.
22199DanielDan271013Aber der Fürst des persischen Reiches widerstand mir einundzwanzig Tage und siehe, Michael, einer der vornehmsten Fürsten, kam mir zu Hilfe und ich blieb daselbst bei dem Könige von Persien.
22200DanielDan271014So bin ich nun gekommen, dich zu belehren, was in der Zukunft deinem Volke begegnen wird, denn auf diese Tage geht das Gesicht noch.
22201DanielDan271015Als er solche Worte zu mir redete, richtete ich meinen Blick zur Erde nieder und schwieg.
22202DanielDan271016Da siehe, berührte einer, dessen Gestalt der eines Menschen gleich war, meine Lippen und ich tat meinen Mund auf und redete und sprach zu dem, der vor mir stand: O Herr! bei deinem Erscheinen sind meine Gelenke aus ihrer Fügung getreten, und alle ihre Kraft ist von mir gewichen.
22203DanielDan271017Und wie könnte auch der Knecht meines Herrn mit meinem Herrn reden? Alle Kraft ist ja von mir gewichen und selbst der Odem bleibt aus.
22204DanielDan271018Da berührte mich abermal die einem Menschen ähnliche Erscheinung und stärkte mich
22205DanielDan271019und sprach: Fürchte dich nicht, du Mann des höchsten Wohlgefallens! Friede sei mit dir, sei getrost und guten Muts! Und als er mit mir redete, fühlte ich mich gekräftigt und sprach: Rede, mein Herr! denn du hast mich gekräftigt.
22206DanielDan271020Er sprach: Weißt du nicht, warum ich zu dir gekommen bin? Nun aber werde ich zurückkehren, um gegen den Fürsten von Persien zu streiten; als ich ausging, kam der Fürst von Griechenland.
22207DanielDan271021Doch will ich dir kundtun, was im Buche der Wahrheit aufgezeichnet ist, und niemand steht mir zur Seite bei allem diesem, als Michael, euer Fürst.
22208DanielDan27111Ich aber war bei Darius, dem Meder, vom ersten Jahre seiner Regierung an, ihm beizustehen und zu helfen.
22209DanielDan27112Und nun werde ich dir die Wahrheit kundtun. Siehe, noch drei Könige werden in Persien auftreten und der vierte wird größere Reichtümer erwerben als alle anderen; und wenn er durch seinen Reichtum zu großer Macht gekommen ist, wird er alle gegen das Griechenreich aufbieten.
22210DanielDan27113Ein gewaltiger König aber wird aufstehen, der mit großer Macht herrschen und tun wird, was ihm gefällt.
22211DanielDan27114Doch wenn er emporgekommen ist, wird sein Reich zertrümmert und nach den vier Winden des Himmels zerteilt werden, aber nicht unter seine Nachkommen noch seiner Macht gemäß, mit welcher er selbst geherrscht hat; denn sein Reich wird zerstückelt und anderen, die nicht zu seiner Familie gehören, zuteil werden, nicht aber jenen.
22212DanielDan27115Und ein König des Südens wird mächtig werden, aber einer von seinen Anführern wird ihm überlegen werden und mit Macht herrschen, seine Herrschaft wird nämlich eine große sein.
22213DanielDan27116Nach Verlauf von Jahren aber werden sie ein Bündnis schließen und die Tochter des Königs des Südens wird zum Könige des Nordens kommen, um Freundschaft zu schließen; aber sie wird die Kraft des Armes nicht bewahren noch wird ihr Geschlecht Bestand haben und sie wird samt denen, die sie herbeigeführt haben, ihren Jünglingen, und denen, die eine Zeitlang ihre Stütze gewesen, dahingegeben werden.
22214DanielDan27117Aber ein Zweig wird aus ihrem Wurzelstocke sich erheben und mit einem Kriegsheere kommen und in das Land des Königs des Nordens einbrechen und es übel behandeln und überwältigen.
22215DanielDan27118Auch wird er ihre Götzen und Bilder samt ihren kostbaren Gefäßen von Gold und Silber als Beute nach Ägypten wegführen und so die Oberhand gewinnen über den König des Nordens.
22216DanielDan27119Der König des Südens aber wird in sein Reich einfallen, jedoch in sein Land zurückkehren.
22217DanielDan271110Die Söhne des Königs des Nordens werden erbittert werden und viele und gewaltige Kriegsheere zusammenbringen und es wird einer daherkommen, eilend und überflutend, er wird wiederkommen und voll Erbitterung gegen die Heeresmacht des Königs des Südens kämpfen.
22218DanielDan271111Dann wird der König des Südens wider den König des Nordens kämpfen, er wird ein sehr großes Heer ausrüsten und das feindliche Heer wird in seine Hand fallen.
22219DanielDan271112Er wird viele Feinde gefangen nehmen und sein Herz wird sich erheben, er wird viele Tausende niederwerfen, aber nicht die Oberhand behalten.
22220DanielDan271113Denn der König des Nordens wird wiederum ein Heer ausrüsten, viel größer als das frühere, und wird nach Verlauf von Zeit und Jahren eilends mit großer Heeresmacht und vieler Kriegsrüstung heranziehen.
22221DanielDan271114Und jene Zeit werden sich viele gegen den König des Südens erheben, auch die Söhne der Abgefallenen deines Volkes werden sich erheben, um das Gesicht in Erfüllung gehen zu lassen, aber sie werden zu Falle kommen.
22222DanielDan271115Der König des Nordens wird kommen und einen Wall aufwerfen und feste Städte einnehmen und die Arme des Südens werden nicht standhalten und die Auserlesenen desselben werden sich zum Widerstande erheben, aber nichts vermögen.
22223DanielDan271116Und wenn er über ihn kommt, so wird er nach seinem Gutdünken handeln, ohne dass jemand vor ihm standzuhalten vermag; er wird sich in dem herrlichen Lande festsetzen und es wird völlig vernichtet werden von seiner Macht.
22224DanielDan271117Dann wird er seinen Sinn darauf richten, dessen ganzes Reich in Besitz zu nehmen und sich anstellen, mit ihm einen Vergleich zu schließen; er wird ihm die Tochter einer der Frauen geben, um das Reich zugrunde zu richten, aber sie wird nicht beständig bleiben und nicht mit ihm halten.
22225DanielDan271118Dann wird er sein Absehen auf die Inseln wenden und viele einnehmen und wird einen Fürsten, den er beschimpft, der Herrschaft berauben, doch der Schimpf wird auf ihn zurückfallen:
22226DanielDan271119Darnach wird er sich der Herrschaft über sein eigenes Land zuwenden und er wird straucheln und zu Falle kommen und nicht mehr gesunden werden.
22227DanielDan271120An seiner Statt wird ein verächtlicher Mensch, unwürdig der Königswürde, sich erheben, aber nach wenigen Tagen wird er vernichtet werden, doch nicht durch Überfall noch im Kampfe.
22228DanielDan271121An seine Stelle wird ein Verachtungswürdiger treten, den man nicht wie einen König ehren wird; unversehens wird er sich einschleichen und die Herrschaft durch Arglist erlangen.
22229DanielDan271122Die Arme des Kämpfenden werden vor seinen Augen überwältigt und zerschmettert werden samt dem Bundesfürsten.
22230DanielDan271123Nachdem er mit ihm Freundschaft geschlossen, wird er Trug üben und wird heranziehen und obsiegen mit wenigem Volke.
22231DanielDan271124In üppige und reiche Städte wird er eindringen und verüben, was seine Väter und die Väter seiner Väter nicht getan haben; den Raub, die Beute und die Reichtümer derselben wird er verschleudern und wider die Festen seine Anschläge richten, aber es wird nur eine bestimmte Zeit währen.
22232DanielDan271125Dann wird er seine Macht und seinen Mut wider den König des Südens aufbieten und mit einem großen Heere gegen diesen heranrücken, der König des Südens aber wird mit einer großen, überaus starken Heeresmacht in den Krieg ziehen; aber sie wird nicht standhalten, denn es werden Anschläge wider ihn gerichtet werden.
22233DanielDan271126Die das Brot mit ihm essen, werden ihn vernichten und sein Heer wird überwältigt und sehr viele werden erschlagen werden.
22234DanielDan271127Die Absicht beider Könige wird darauf gehen, Böses zu tun, und an einem Tische werden sie Lügen reden, aber es wird ihnen nicht gelingen, denn das Ende ist auf eine andere Zeit vorbehalten.
22235DanielDan271128So wird er mit vielen Schätzen wieder in sein Land zurückkehren und sein Herz wird sich wieder den heiligen Bund richten, er wird es ausführen und dann wieder in sein Land zurückkehren.
22236DanielDan271129Zur bestimmten Zeit aber wird er wieder kommen und gegen den Süden ziehen, aber zuletzt wird es ihm nicht gelingen, wie zuvor,
22237DanielDan271130sondern die Römer werden ihn mit Schiffen angreifen, er wird geschlagen werden, so dass er umkehren muss, und wird wider den heiligen Bund seinen Grimm auslassen und wird zurückgekehrt, sein Augenmerk auf die richten, welche den heiligen Bund verlassen haben.
22238DanielDan271131Heereshaufen, von ihm entsendet, werden sich aufstellen und das Heiligtum, die Feste, entweihen, das beständige Opfer abschaffen und den Greuel der Verwüstung einführen.
22239DanielDan271132Gottlose, welche gegen den Bund gefrevelt haben, werden mit List und Betrug umgeben, das Volk aber, das seinen Gott kennt, wird festbleiben und Taten verrichten.
22240DanielDan271133Die Weisen im Volke werden sehr viele belehren, aber einige Zeit durch Schwert und Feuer, durch Gefangenschaft und Ausplünderung dulden.
22241DanielDan271134Und wenn sie unterlegen sind, wird ihnen durch eine geringe Schar geholfen werden und sehr viele werden sich heuchlerisch an sie anschließen.
22242DanielDan271135Und von den Weisen werden einige fallen, damit sie geläutert, ausgeschieden und gereinigt werden bis zur bestimmten Zeit, denn es wird noch eine andere Zeit kommen.
22243DanielDan271136Und der König wird nach seiner Willkür handeln, er wird sich überheben und großtun wider jeden Gott und wider den Gott der Götter wird er in Übermut sprechen und er wird Gelingen haben, bis das Maß des Zornes voll ist; denn was beschlossen ist, wird ausgeführt.
22244DanielDan271137Den Gott seiner Väter wird er nicht achten, er wird nach Frauen lüstern sein, nach keinem Gott wird er fragen; denn er wird sich wider alles auflehnen.
22245DanielDan271138Dagegen wird er den Gott Maozim60an dessen Stätte verehren und einem Gottes, den seine Väter nicht kannten, wird er mit Gott und Silber, und Edelsteinen und Kostbarkeiten dienen.
22246DanielDan271139Und er wird mit dem fremden Gott, den er kennengelernt, Maozim zu befestigen suchen und seinen Ruhm vermehren und seinen Anhängern wird er große Macht verleihen und das Land ohne Entgelt unter sie austeilen.
22247DanielDan271140Zur bestimmten Zeit wird der König des Südens gegen ihn kämpfen und der König des Nordens wird wie ein Ungewitter, mit Wagen und Reitern und unter großer Flotte gegen ihn heeranstürmen und wird die Länder überfallen und sie verheeren und überschwemmen.
22248DanielDan271141So wird er in das herrliche Land kommen und viele Länder werden unterliegen, aber diese allein sollen aus seiner Gewalt errettet werden: Edom und Moab und das Hauptvolk der Söhne Ammons.
22249DanielDan271142Er wird seine Macht gegen die Länder ausstrecken und für das Land Ägypten wird kein Entrinnen sein.
22250DanielDan271143Er wird sich der Schätze an Gold und Silber sowie aller Kostbarkeiten von Ägypten bemächtigen, auch Libyen und Äthiopien wird er durchziehen.
22251DanielDan271144Da wird ihn ein Gerücht schrecken von Osten und Norden her;70er wird mit einem großen Heere heranziehen, um sehr viele zu vernichten und zu morden.
22252DanielDan271145Er wird sein Gezelt und seinen Palst zwischen den Meeren auf dem herrlichen und heiligen Berge aufschlagen, dann wird er sein Ende erreichen, ohne dass jemand ihm beisteht.
22253DanielDan27121Zu jener Zeit aber wird Michael, der große Fürst, der für die Söhne deines Volkes einsteht, sich erheben; denn es wird eine Zeit kommen, wie keine gewesen, seitdem Völker sind, bis zu jener Zeit. Zur selben Zeit werden von deinem Volke alle errettet werden, die im Buche aufgeschrieben werden.
22254DanielDan27122Und viele von denen, welche im Erdenstaube schlafen, werden erwachen, die einen zum ewigen Leben, die andern zur Schmach, um sie ewig zu schauen.
22255DanielDan27123Die aber einsichtig waren, werden strahlen wie der Glanz der Himmelsfeste, und die, welche viele in der Gerechtigkeit unterweisen, wie die Sterne von Ewigkeit zu Ewigkeit.
22256DanielDan27124Du aber, Daniel! Verschließe diese Aussprüche und versiegle das Buch bis zur bestimmten Zeit, sehr viele werden es durchforschen und die Erkenntnis wird sich reich mehren.
22257DanielDan27125Und ich, Daniel, schaute, siehe, da standen zwei andere, einer diesseits des Ufers des Stromes und der andere am jenseitigen Ufer des Stromes.
22258DanielDan27126Da sprach ich zu dem Manne, welcher in linnene Gewänder gekleidet war und über den Wassern des Flusses stand: Bis wann wird das Ende dieser wunderbaren Dinge sein?
22259DanielDan27127Und ich hörte, wie der Mann, welcher in Linnen gekleidet war, der über den Wassern des Flusses stand, indem er seine Rechte und Linke gen Himmel erhob, beim ewig Lebenden schwur: Bis zu einer Zeit und zwei Zeiten und einer halben Zeit, wenn die Zerstreuung der Macht des heiligen Volkes aufs höchste gekommen ist, wird dies alles erfüllt werden.
22260DanielDan27128Ich hörte, aber verstand es nicht. Und ich sprach: Mein Herr! was wird hiernach sein?
22261DanielDan27129Er antwortete: Gehe, Daniel! Denn verschlossen und versiegelt sind die Aussprüche bis zur bestimmten Zeit.
22262DanielDan271210Viele werden ausgeschieden, geläutert und wie im Feuer bewährt werden, aber die Frevler werden Frevel begehen und alle Gottlosen werden nicht zur Erkenntnis kommen, doch die Einsichtigen werden Erkenntnis erlangen.
22263DanielDan271211Von der Zeit aber, da das beständige Opfer abgeschafft und der Greuel zur Verwüstung aufgestellt ist, sind tausend zweihundert und neunzig Tage.
22264DanielDan271212Selig, wer harrt und das Ende von tausend dreihundert und fünfunddreißig Tagen erreicht!
22265DanielDan271213Du aber wirst zu dem dir bestimmten Ende gelangen und ruhen, doch am Ende der Tage zu deinem Lose auferstehen.
22266xDanielxDan7611Ein Mann wohnte zu Babylon, mit Namen Joakim.
22267xDanielxDan7612Dieser nahm ein Weib, Susanna mit Namen, eine Tochter Helkias, die sehr schön war und Gott fürchtete.
22268xDanielxDan7613Denn da ihre Eltern gerecht waren, hatten sie ihre Tochter dem Gesetze Moses gemäß unterwiesen.
22269xDanielxDan7614Joakim aber war sehr reich und hatte einen Baumgarten, der nahe bei seinem Hause war, und die Juden kamen bei ihm zusammen, weil er unter allen der angesehenste war.
22270xDanielxDan7615Nun waren in jenem Jahre zwei Älteste aus dem Volke als Richter aufgestellt, wie jene, von denen der Herr gesprochen: Ungerechtigkeit ging zu Babylon aus von den Ältesten, von den Richtern, welche das Volk zu leiten schienen.
22271xDanielxDan7616Diese kamen oft in das Haus Joakims und alle, welche eine Rechtssache hatten, begaben sich zu ihnen.
22272xDanielxDan7617Wenn nun das Volk um die Mittagszeit wieder heimgegangen war, pflegte Susanna sich in den Baumgartens ihres Mannes zu begeben und darin zu lustwandeln.
22273xDanielxDan7618Die Ältesten sahen sie täglich hineintreten und herumwandeln und entbrannten von böser Lust gegen sie
22274xDanielxDan7619und verkehrten ihren Sinn und wendeten ihre Augen ab, um nicht zum Himmel aufzuschauen und der gerechten Gerichte zu gedenken.
22275xDanielxDan76110Beide also waren von Leidenschaft zu ihr verwundet, aber keiner entdeckte dem andern sein Liebesweh,
22276xDanielxDan76111denn sie schämten sich, einander die böse Lust kundzugeben, dass sie mit Susanna Umgang pflegen wollten.
22277xDanielxDan76112So lauerten sie Tag für Tag eifrig darauf, sie zu sehen. Sprach einer zu dem andern:
22278xDanielxDan76113Gehen wir nach Hause, denn es ist Zeit zum Mittagessen; so gingen sie wohl hinaus und trennten sich voneinander,
22279xDanielxDan76114aber kehrten alsbald wieder um und trafen zusammen. Als sie sich nun gegenseitig nach dem Grunde fragten, gestanden sie sich ihre Leidenschaft ein. Hierauf bestimmten sie zusammen eine Zeit, wo sie jene allein treffen könnten.
22280xDanielxDan76115Da begab es sich, während sie auf einen gelegenen Tag warteten, dass Susanna einst, wie gestern und ehegestern, nur von zwei Mädchen begleitet, in den Garten kam, sich zu baden, denn es war schwül.
22281xDanielxDan76116Sonst war auch niemand darin außer den zwei Ältesten, welche sich verborgen hatten und sie beobachteten.
22282xDanielxDan76117Sie sprach zu den Mädchen: Bringet mir Öl und Salbe und verschließet die Pforte des Gartens, dass ich mich baden kann.
22283xDanielxDan76118jene taten, wie sie befohlen hatte; sie verschlossen die Pforte des Gartens und gingen durch eine Seitenpforte hinaus, das zu holen, was sie verlangt hatte; sie wussten jedoch nicht, dass die Ältesten sich innerhalb des Gartens versteckt hatten.
22284xDanielxDan76119Nachdem nun die Mädchen hinausgegangen waren, erhoben sich die zwei Ältesten, liefen zu ihr hin und sprachen:
22285xDanielxDan76120Siehe, die Pforte des Gartens ist geschlossen und niemand sieht uns, wir sind von Leidenschaft gegen dich entbrannt, darum willige ein und sei uns zu Gefallen.
22286xDanielxDan76121Willst du dies nicht, so werden wir gegen dich Zeugnis ablegen, dass ein Jüngling bei dir war und dass du deshalb die Mädchen von dir weggeschickt hast.
22287xDanielxDan76122Da seufzte Susanna und sprach: Bedrängnis umgibt mich von allen Seiten; denn wenn ich dies tue, steht mir der Tod bevor; tue ich es aber nicht, so werde ich euern Händen nicht entrinnen.
22288xDanielxDan76123Doch besser ist es für mich, ohne solche Tat in eure Hände zu fallen, als vor dem Angesichte des Herrn zu sündigen.
22289xDanielxDan76124Alsbald rief Susanna mit lauter Stimme, aber auch die Ältesten erhoben ein Geschrei gegen sie.
22290xDanielxDan76125Und der eine lief zu der Pforte des Gartens und öffnete sie.
22291xDanielxDan76126Als nun die Diener des Hauses das Geschrei im Garten hörten, eilten sie durch die Seitentür herbei, um zu sehen, was es gebe.
22292xDanielxDan76127Da brachten die Ältesten ihre Beschuldigungen vor, so dass die Diener sich sehr schämten, denn niemals war eine solche Rede über Susanna geführt worden.
22293xDanielxDan76128Als nun am andern Tage das Volk sich bei Joakim, ihrem Manne, versammelt hatte, kamen auch die zwei Ältesten, voll böser Anschläge gegen Susanna, um sie dem Tode zu überliefern.
22294xDanielxDan76129Diese sprachen vor dem Volke: Sendet nach Susanna, der Tochter Helkias, dem Weibe Joakims! Jene sandten alsbald nach ihr.
22295xDanielxDan76130Da kam sie mit ihren Eltern und ihren Kindern und allen ihren Verwandten.
22296xDanielxDan76131Susanna aber war sehr zart und schön von Gestalt.
22297xDanielxDan76132Da befahlen jene Bösewichter, sie zu entschleiern (denn sie war verschleiert), um sich wenigstens so an ihrer Anmut zu sättigen.
22298xDanielxDan76133Die Ihrigen aber, sowie alle, die sie kannten, weinten.
22299xDanielxDan76134Nun erhoben die zwei Ältesten sich inmitten des Volkes und legten ihr die Hände auf das Haupt,
22300xDanielxDan76135während sie weinend zum Himmel aufblickte, denn ihr Herz vertraute auf den Herrn.
22301xDanielxDan76136Und die Ältesten sprachen: Als wir im Garten allein lustwandelten, trat diese hier mit zwei Mädchen herein, verschloss die Pforte des Gartens und schickte die Mädchen hinweg.
22302xDanielxDan76137Da kam zu ihr ein Jüngling, der sich versteckt hatte, und buhlte mit ihr.
22303xDanielxDan76138Wir aber, die wir in einem Winkel des Gartens waren, eilten, da wir die Schandtat sahen, zu ihnen hin und sahen sie in Unzucht beisammen.
22304xDanielxDan76139Jenen zwar vermochten wir nicht festzuhalten, weil er stärker war als wir, die Türe öffnete und davoneilte,
22305xDanielxDan76140diese aber ergriffen wir und fragten sie, wer der Jüngling war, aber sie wollte es uns nicht entdecken. Dies bezeugen wir!
22306xDanielxDan76141Da glaubte die Versammlung ihnen, als Ältesten und Richtern des Volkes, und verurteilte jene zum Tode.
22307xDanielxDan76142Susanna aber rief mit lauter Stimme und sprach: O ewiger Gott! der du das Verborgene kennst, der du alles weißt, bevor es geschieht,
22308xDanielxDan76143du weißt, dass sie falsches Zeugnis wider mich abgelegt haben. Siehe, ich sterbe, obwohl ich doch nichts von dem begangen habe, was diese böslich wider mich erdichtet haben!
22309xDanielxDan76144Und der Herr erhörte ihr Rufen.
22310xDanielxDan76145Denn als man sie zum Tode führte, erweckte der Herr den Heiligen Geist eines noch jungen Mannes, namens Daniel.
22311xDanielxDan76146Dieser rief mit lauter Stimme: Ich bin unschuldig an ihrem Blute!
22312xDanielxDan76147Da wandte sich das ganze Volk zu ihm und sprach: Was bedeutet dieses Wort, das du gesprochen hast?
22313xDanielxDan76148Er aber trat in ihre Mitte und sprach: Seid ihr so töricht, Söhne Israels! Dass ihr ohne Urteil, ohne euch über die Wahrheit Gewissheit zu verschaffen, eine Tochter Israels verurteilt?
22314xDanielxDan76149Kehret noch einmal in das Gerichtshaus zurück, denn jene haben falsches Zeugnis wider sie abgelegt.
22315xDanielxDan76150Da kehrte das Volk eilends um, die Ältesten aber sprachen zu ihm: Komm und setze dich in unsere Mitte und gib uns Aufschluss, denn Gott hat dir den Vorzug des Alters verliehen.
22316xDanielxDan76151Daniel sprach zu ihnen: Trennet jene weit voneinander, so werde ich über sie urteilen.
22317xDanielxDan76152Als sie nun einer von dem andern getrennt waren, rief er den einen von ihnen zu sich und sprach zu ihm: In Gottlosigkeit Ergrauter! Jetzt kommt die Ahndung für deine Sünden über dich, die du vormals begangen hast,
22318xDanielxDan76153da du ungerechte Urteile fälltest, die Unschuldigen unterdrücktest und die Schuldigen freiließest, während doch der Herr gesagt hat: Einen Unschuldigen und Gerechten sollst du nicht töten.
22319xDanielxDan76154Nun also, wenn du diese hier wirklich gesehen hast, so sage, unter was für einem Baume du sie miteinander hast reden gesehen? Er antwortete: Unter einem Mastixbaume.
22320xDanielxDan76155Daniel antwortete: Da hast du trefflich auf dein eigenes Haupt gelogen! Denn siehe, der Engel Gottes hat von ihm Befehl erhalten und wird dich mitten entzwei spalten!
22321xDanielxDan76156Dann ließ er diesen wegbringen und befahl dem andern zu kommen und sprach zu ihm: Du Abkömmling Kanaans und nicht Judas! Die Schönheit hat dich betört und die böse Lust hat dein Herz verkehrt.
22322xDanielxDan76157So habt ihr mit den Töchtern Israels getan und sie willfahrten euch aus Furcht, aber eine Tochter Judas hat eure Bosheit nicht geduldet.
22323xDanielxDan76158So sage mir denn also: Unter was für einem Baum hast du sie miteinander redend gefunden? Er antwortete: Unter einer Steineiche.
22324xDanielxDan76159Daniel aber sprach: Auch du hast trefflich auf dein eigenes Haupt gelogen, denn der Engel des Herrn harrt mit seinem Schwerte, um dich mitten durchzuhauen und euch zu töten.
22325xDanielxDan76160Da rief das ganze Volk mit lauter Stimme und sie priesen Gott, der die rettet, welche auf ihn hoffen.
22326xDanielxDan76161Dann erhoben sie sich wider die zwei Ältesten (denn Daniel hatte sie aus ihrem eigenen Munde überführt, dass sie falsches Zeugnis abgelegt hatten) und taten an ihnen dem Bösen gemäß, das sie an ihrem Nächsten verübt hatten,
22327xDanielxDan76162um nach dem Gesetze Moses zu verfahren, und töteten sie. So war unschuldiges Blut an jenem Tage gerettet.
22328xDanielxDan76163Hekias aber und sein Weib lobten Gott wegen ihrer Tochter Susanna mit Joakim, ihrem Mann, und allen ihren Verwandten, weil nichts Schandbares an ihr erfunden worden war.
22329xDanielxDan76164Und Daniel ward vor dem Volke groß von dem Tage an und fernerhin.
22330xDanielxDan76165Der König Astyages aber ward zu seinen Vätern beigesetzt, und Cyrus, der Perser, überkam dessen Herrschaft.
22331xDanielxDan7621Daniel aber war des Königs Tischgenosse und höher in Ehren gehalten als alle Freunde desselben.
22332xDanielxDan7622Nun hatten die Babylonier ein Götzenbild, namens Bel; auf dasselbe wurden täglich zwölf Scheffel Weizenmehl, vierzig Schafe und sechs Maß Wein aufgewendet.
22333xDanielxDan7623Auch der König verehrte denselben und ging Tag für Tag hin, ihn anzubeten, Daniel aber betete seinen Gott an. Da sprach der König zu ihm: Warum betest du den Bel nicht an?
22334xDanielxDan7624Er antwortete und sprach zu ihm: Weil ich keine Götzen verehre, die von Händen gemacht sind, sondern den lebendigen Gott, der Himmel und Erde erschaffen hat und Macht hat über alles, was lebt.
22335xDanielxDan7625Da sprach der König zu ihm: Scheint dir denn Bel nicht ein lebendiger Gott zu sein? Oder siehst du nicht, wie viel er täglich isst und trinkt?
22336xDanielxDan7626Daniel antwortete lächelnd: Lass dich nicht täuschen, o König! denn dieser dort ist innen von Ton und außen von Erz und hat noch niemals etwas gegessen.
22337xDanielxDan7627Da ward der König zornig, ließ die Priester desselben rufen und sprach zu ihnen: Wenn ihr mir nicht sagt, wer diesen Aufwand verzehrt, so müsst ihr sterben!
22338xDanielxDan7628Wenn ihr aber nachweist, dass Bel dies verzehrt, so soll Daniel sterben, weil er den Bel gelästert hat! Daniel sprach zum Könige: Es geschehe deinem Wort gemäß.
22339xDanielxDan7629Nun waren siebzig Belpriester, ohne die Frauen, die kleinen Kinder und die erwachsenen Söhne. Als also der König mit Daniel zu dem Tempel Bels kam,
22340xDanielxDan76210sprachen die Priester Bels: Siehe, wir wollen hinausgehen, du aber, o König! setze die Speisen hin und mische den Wein, verschließe auch die Tür und versiegle sie mit deinem Ringe.
22341xDanielxDan76211Wenn du dann früh morgens eintrittst und nicht alles von Bel verzehrt findest, so wollen wir des Todes sterben oder aber Daniel, der wider uns gelogen hat.
22342xDanielxDan76212Sie achteten es aber gering, denn sie hatten unter dem Tische einen heimlichen Eingang gemacht, durch diesen kamen sie stets herein und verzehrten alles.
22343xDanielxDan76213Nachdem jene hinausgegangen waren und der König dem Bel die Speisen hatte vorsetzen lassen, gab Daniel seinen Dienern den Befehl, Asche herbeizubringen. Diese ließ er in Gegenwart des Könige im ganzen Tempel aussieben. Alsdann gingen sie hinaus, verschlossen die Pforte, versiegelten sie mit dem Ringe des Königs und gingen hinweg.
22344xDanielxDan76214Die Priester aber kamen des Nachts nach ihrer Gewohnheit mit den Weibern und Kindern hinein und verzehrten und tranken alles.
22345xDanielxDan76215Am frühesten Morgen machte sich der König auf und Daniel mit ihm.
22346xDanielxDan76216Und der König sprach: Sind die Siegel unverletzt, Daniel? Er antwortete: Sie sind es, o König!
22347xDanielxDan76217Sobald er nun die Türe geöffnet hatte, blickte der König auf den Tisch und rief mit lauter Stimme: Groß bist du, Bel, und kein Trug ist bei dir!
22348xDanielxDan76218Daniel aber lachte und hielt den König zurück, dass er nicht eintrat, und sprach: Siehe doch auf den Fußboden und habe acht, wessen Fußstapfen dies sind!
22349xDanielxDan76219Der König sprach: Ich sehe die Fußstapfen von Männern, Weibern und Kindern. Und der König ward zornig.
22350xDanielxDan76220Alsbald ließ er die Priester samt ihren Weibern und Kindern ergreifen und sie zeigten ihm ein verborgenes Pförtchen, durch welches sie eintraten und das, was auf dem Tische war, verzehrten.
22351xDanielxDan76221Da ließ der König sie töten und gab den Bel in Daniels Gewalt, der ihn samt seinem Tempel zerstörte.
22352xDanielxDan76222Es war an diesem Orte auch ein großer Drache, den die Babylonier verehrten.
22353xDanielxDan76223Und der König sprach zu Daniel: Siehe, jetzt kannst du nicht sagen, dass dies kein lebendiger Gott sei; bete ihn also an!
22354xDanielxDan76224Daniel antwortete: den Herrn, meinen Gott, bete ich an, denn er ist ein lebendiger Gott; dieser aber ist kein lebendiger Gott.
22355xDanielxDan76225Du aber, o König! gib mir Vollmacht, so will ich den Drachen ohne Schwert und Keule töten. Der König sprach: Ich gebe sie dir!
22356xDanielxDan76226Da nahm Daniel Pech, Fett und Haare, kochte sie zusammen, machte Klumpen daraus und warf diese dem Drachen ins Maul und der Drache zerbarst. Daniel aber sprach: Sehet da, welchen Gott ihr verehrtet!
22357xDanielxDan76227Als die Babylonier dies hörten, ergrimmten sie sehr, rotteten sich wider den König zusammen und sprachen: Der König ist ein Jude geworden; den Bel hat er zerstört, den Drachen getötet, die Priester umgebracht!
22358xDanielxDan76228Und sie kamen zu dem Könige und sprachen: Liefere uns Daniel aus, wo nicht, töten wir dich und deine Familie.
22359xDanielxDan76229Da nun der König sah, dass sie ihn heftig bestürmten, lieferte er, durch die Not gezwungen, ihnen Daniel aus.
22360xDanielxDan76230Sie aber warfen ihn in die Löwengrube und er blieb in derselben sechs Tage lang.
22361xDanielxDan76231In der Grube befanden sich sieben Löwen, denen täglich zwei Leichname und zwei Schafe gegeben wurden; damals indes wurde ihnen nichts gegeben, damit sie Daniel verschlingen sollten.
22362xDanielxDan76232Nun lebte aber in Judäa der Prophet Habakuk. Dieser hatte einen Brei gekocht und Brot in die Schüssel gebrockt und ging auf das Feld, um es den Schnittern zu bringen.
22363xDanielxDan76233Da sprach der Engel des Herrn zu Habakuk: Bringe das Mahl, das du da hast, nach Babylon dem Daniel, welches in der Löwengrube ist!
22364xDanielxDan76234Habakuk sprach: Herr! ich habe Babylon nicht gesehen und kenne die Grube nicht.
22365xDanielxDan76235Da ergriff ihn der Engel des Herrn bei seinem Schopfe und trug ihn an den Haaren seines Hauptes und setzte ihn im Fluge des Geistes in Babylon oberhalb der Grube nieder.
22366xDanielxDan76236Habakuk aber rief und sprach: Daniel, du Diener Gottes! Nimm das Mahl, welches Gott dir sendet.
22367xDanielxDan76237Daniel sprach: So hast du, o Gott! meiner gedacht und verlässest nicht, die dich lieben.
22368xDanielxDan76238Alsdann erhob sich Daniel und aß. Der Engel Gottes aber brachte Habakuk alsbald wieder in seine Heimat zurück.
22369xDanielxDan76239Am siebten Tage kam der König, um Daniel zu betrauern. Und als er zur Löwengrube kam und hineinschaute, siehe, da saß Daniel inmitten der Löwen.
22370xDanielxDan76240Da rief der König mit lauter Stimme und sprach: Groß bist du Herr, Gott Daniels! Und er ließ ihn aus der Löwengrube herausziehen.
22371xDanielxDan76241Diejenigen aber, welche ihn hatten verderben wollen, ließ er in die Grube werfen und alsbald wurden sie vor seinen Augen aufgefressen.
22372xDanielxDan76242Da sprach der König: Alle Bewohner der ganzen Erde sollen den Gott Daniels fürchten, denn er ist der Retter, der zeihen und Wunder tut auf Erden, der Daniel aus der Löwengrube befreit hat.
22373HoseaHos2811Wort des Herrn, welches an Osee, den Sohn Beeris erging in den Tagen des Ozias, Joathan, Achaz, Ezechias, der Könige von Juda, und in den Tagen Jeroboams, des Sohnes Joas, des Königs von Israel.
22374HoseaHos2812Anfang der Rede des Herrn in Osee. Der Herr sprach zu Osee: Gehe hin, nimm dir ein Buhlweib und zeuge dir Buhlkinder, denn das Land hat den Herrn verlassen und buhlt.
22375HoseaHos2813Da ging er hin und nahm Gomer, die Tochter Debelaims, diese empfing und gebar einen Sohn.
22376HoseaHos2814Da sprach der Herr zu ihm: Nenne seinen Namen Jezrahel, denn noch kurze Zeit, so werde ich die Blutschuld Jezrahels am Hause Jehu heimsuchen und dem Königtum des Hauses Israel ein Ende machen.
22377HoseaHos2815An jenem Tage werde ich auch den Bogen Israels im Tale Jezrahel zerbrechen.
22378HoseaHos2816Und sie empfing abermals und gebar eine Tochter. Da sprach Er zu ihm: Nenne ihren Namen Ohne-Erbarmen, denn fortan will ich mich des Hauses Israel nicht mehr erbarmen, sondern werde ihrer ganz und gar vergessen.
22379HoseaHos2817Doch des Hauses Juda werde ich mich erbarmen und sie durch den Herrn, ihren Gott, retten, aber nicht durch Bogen und Schwert und Kampf noch durch Rosse und Reiter will ich sie retten.
22380HoseaHos2818Und sie entwöhnte die Ohne-Erbarmen und darauf empfing sie und gebar einen Sohn.
22381HoseaHos2819Da sprach er: Nenne seinen Namen Nicht-mein-Volk, denn ihr seid nicht mein Volk und ich will nicht euer sein.
22382HoseaHos28110Und die Zahl der Söhne Israels soll dem Sande am Meere gleich werden, der nicht Maß noch Zahl hat, und an dem Orte, wo ihnen gesagt wird: Ihr seid Nicht-mein-Volk, wird zu ihnen gesagt werden: Söhne des lebendigen Gottes.
22383HoseaHos28111Und die Söhne Juda und die Söhne Israel werden sich zumal zusammenscharen und sich ein Oberhaupt setzen und aus dem Lande heraufziehen, denn gewaltig wird der Tag von Jezrahel sein.
22384HoseaHos2821Sprechet zu euern Brüdern: Mein Volk! und zu eurer Schwester: Begnadigte!
22385HoseaHos2822Rechtet mit eurer Mutter, rechtet, denn sie ist nicht meine Gattin und ich bin nicht ihr Mann. Lasset sie ihre Buhlereien von ihrem Angesichte hinwegschaffen und ihre Ehebrüche aus ihres Busens Mitte,
22386HoseaHos2823dass ich sie nicht nackt ausziehe und sie hinstelle wie am Tage, da sie geboren ward, und sie der Wüste gleichmache, dass sie dastehe wie ein unwegsames Land, und ich sie vor Durst sterben lasse.
22387HoseaHos2824Auch ihre Kinder werde ich mich nicht erbarmen, denn es sind Kinder der Buhlereien,
22388HoseaHos2825denn ihre Mutter hat gebuhlt; die sie empfangen hat, ist mit Schande bedeckt, denn sie sprach: Ich will meinen Buhlen nachgehen, die mir mein Brot und Wasser spenden, meine Wolle und mein Linnen, mein Öl und meinen Trank.
22389HoseaHos2826Darum, siehe, will ich deinen Weg mit Dornen umzäunen und ihn mit einer Mauer versperren, dass sie ihre Pfade nicht finden soll.
22390HoseaHos2827Sie wird ihren Buhlen nachlaufen, aber wird sie nicht erreichen; sie suchen, aber nicht finden, und sie wird sprechen: Ich will hingehen und zu meinem ersten Manne zurückkehren, denn damals ging es mir besser als jetzt.
22391HoseaHos2828Jene wusste nicht, dass ich dir das Getreide, den Wein und das Öl gespendet, ihr Silber und Gold in Menge gegeben habe, und sie haben es für Baal verwendet.
22392HoseaHos2829Darum will ich mein Getreide zu seiner Zeit wieder nehmen und meinen Wein zu seinen Frist und meine Wolle und mein Linnen, mit denen sie ihre Scham bedeckte, wegnehmen.
22393HoseaHos28210Und nunmehr will ich ihre Torheit vor den Augen ihrer Buhlen aufdecken und niemand soll sie aus meiner Hand retten.
22394HoseaHos28211All ihrer Lust will ich ein Ende machen, ihren Festen und Neumonden, ihren Sabbaten und allen ihren Festtagen.
22395HoseaHos28212Und ich will ihre Weinberge und Feigenbäume verwüsten, von denen sie sprach: Das ist mein Buhllohn, den mir meine Liebhaber gegeben haben; und ich will sie zu einer Waldung machen, dass die Tiere des Feldes sie verzehren.
22396HoseaHos28213Und ich werde an ihr die Tage der Baale heimsuchen, da sie ihnen Räucherwerk darbrachte und sich mit Ohrgehängen und Halsgeschmeide schmückte und ihren Liebhabern nachging, meiner aber vergaß, spricht der Herr.
22397HoseaHos28214Deshalb, siehe, will ich sie locken und in die Wüste führen und ihr zu Herzen sprechen.
22398HoseaHos28215Und ich will ihr ihre Winzer von dort aus zuteilen und das Tal Achor zur Hoffnungspforte, daselbst soll sie singen wie in den Tagen, da sie heraufzog aus dem Lande Ägypten.
22399HoseaHos28216Und an jenem Tage, spricht der Herr, wird sie mich nennen: Mein Gemahl! und nicht mehr wird sie mich: Mein Baal! Nennen!
22400HoseaHos28217Dann werde ich die Namen der Baale aus ihrem Munde verschwinden lassen und fortan wird sie des Namens derselben nicht mehr gedenken.
22401HoseaHos28218Und ich werde an jenem Tage einen Bund mit ihnen schließen, mit den Tieren des Feldes, den Vögeln des Himmels und dem Gewürme der Erde und werde Bogen, Schwert und Krieg aus dem Lande hinwegtilgen und sie in Sicherheit ruhen lassen.
22402HoseaHos28219Und ich werde dich mir auf ewig verloben, ich werde dich mir verloben in Gerechtigkeit und Recht, in Gnade und Erbarmung.
22403HoseaHos28220Ich werde dich mir verloben in Treue und du sollst erkennen, dass ich der Herr bin.
22404HoseaHos28221Und es wird an jenem Tage geschehen, da werde ich erhören, spricht der Herr, ich werde die Himmel erhören und die Himmel sollen die Erde erhören.
22405HoseaHos28222Die Erde aber soll Getreide, Wein und Öl erhören und diese sollen Jezrahel erhören.
22406HoseaHos28223Und ich werde sie mir im Lande ansäen und mich über die erbarmen, die Ohne-Erbarmen hieß,
22407HoseaHos28224und zu Nicht-mein-Volk sagen: Mein Volk bist du! und dieses wir sagen: Mein Gott bist du!
22408HoseaHos2831Und der Herr sprach zu mir: Gehe nochmals hin und liebe eine Frau, die vom Freunde geliebt wird, aber die Ehe bricht; gleichwie der Herr die Söhne Israels liebt, die sich aber fremden Göttern zuwenden und Traubenkuchen lieben.
22409HoseaHos2832Und ich erwarb sie mir um fünfzehn Silberlinge und um anderthalb Kor Gerste.
22410HoseaHos2833Dann sprach ich zu ihr: Lange Zeit sollst du meiner harren, du sollst nicht buhlen noch dich einem Manne ergeben, ebenso aber auch will ich deiner harren!
22411HoseaHos2834Denn lange Zeit werden die Söhne Israels ohne König bleiben, ohne Fürsten, ohne Opfer, ohne Altar, ohne Ephod und ohne Theraphim.
22412HoseaHos2835Darnach aber werden die Söhne Israels sich bekehren und den Herrn, ihren Gott, und David, ihren König, suchen und werden sich am Ende der Tage in Furcht dem Herrn und seinen Gütern nahen.
22413HoseaHos2841Vernehmet das Wort des Herrn, ihr Söhne Israels! denn der Herr geht ins Gericht mit den Bewohnern des Landes; denn es ist keine Wahrhaftigkeit, kein Erbarmen und keine Erkenntnis Gottes im Lande.
22414HoseaHos2842Denn Lästern, Lügen, Morden, Stehlen und Ehebrechen haben überhandgenommen und ein Blutvergießen folgt dem andern.
22415HoseaHos2843Darum muss das Land trauern und dahinschmachten alle seine Bewohner, samt dem Wilde de Feldes und den Vögeln des Himmels, ja auch die Fische des Meeres werden dahingerafft werden.
22416HoseaHos2844Doch keiner möge rechten und niemand weise zurecht, denn dein Volk ist denen gleich, die mit dem Priester hadern.
22417HoseaHos2845Heute wirst du zu Falle kommen und der Prophet wird mit dir straucheln, bei Nacht werde ich deine Mutter zum Schweigen bringen.
22418HoseaHos2846Verstummt ist mein Volk, weil es keine Erkenntnis hatte; weil du die Erkenntnis verschmäht hast, will auch ich dich verschmähen, dass du mir nicht mehr als Priester Dienest; weil du das Gesetz deines Gottes vergessen hast, will auch ich deiner Söhne vergessen.
22419HoseaHos2847Je mehr ihrer wurden, desto mehr versündigten sie sich wider mich; ich werde ihre Herrlichkeit in Schmach verwandeln.
22420HoseaHos2848Die Sünden meines Volkes verzehren sie und nach dessen Verschuldung steht ihr Begehren.
22421HoseaHos2849Darum soll es, wie dem Volke, so den Priestern ergehen und ich will an ihnen ihren Wandel heimsuchen und ihr Sinnen ihnen vergelten.
22422HoseaHos28410Wenn sie essen, sollen sie nicht satt werden; sie buhlten ohne aufhören, denn sie haben den Herrn verlassen und ihn missachtet.
22423HoseaHos28411Unzucht, Wein und Trunkenheit rauben den Verstand.
22424HoseaHos28412Mein Volk befragt sein Holz und sein Stab soll ihm Kunde geben, denn der Geist der Buhlerei hat sie betört und sie haben sich buhlend von ihrem Gott abgewendet.
22425HoseaHos28413Auf den Gipfeln der Berge opferten sie und auf den Hügeln zündeten sie Räucherwerk an, unter Eichen, Pappeln und Terebinthen, weil deren Schatten angenehm; darum buhlen eure Töchter und eure Bräute brechen die Ehe.
22426HoseaHos28414Nicht werde ich an euren Töchtern heimsuchen, dass sie gebuhlt haben, noch an euren Bräuten, dass sie die Ehe gebrochen; denn jene selber gehen mit Buhlerinnen um und opfern mit Schandbuben und das unverständige Volk wird gestraft.
22427HoseaHos28415Treibst du Buhlerei, Israel! So verschulde sich doch Juda nicht; gehet nicht nach Galgala, ziehet nicht hinauf nach Bethaven und schwöret nicht: So wahr der Herr lebt!
22428HoseaHos28416Denn gleich einer störrischen Kuh folgt Israel nicht, nun wird sie der Herr weiden wie ein Lamm auf weiter Trift.
22429HoseaHos28417Verbunden mit Götzen ist Ephraim, lass diesen!
22430HoseaHos28418Ihr Mahl ist abgesondert, sie treiben arge Buhlerei, Schande zuzufügen ist die Lust ihrer Beschützer.
22431HoseaHos28419Der Wind hat sie mit seinen Fittichen erfasst und sie werden zuschanden ob ihrer Opfer.
22432HoseaHos2851Vernehmet dies, ihr Priester! Und merke auf, Haus Israel! Haus des Königs, habet acht! Denn auch gilt das Gericht, weil ihr ein Fallstrick gewesen seid für die Warte und ein ausgespanntes Netz auf Thabor.
22433HoseaHos2852Schlachtopfer stürztet ihr in die Tiefe, ich aber will sie alle züchtigen!
22434HoseaHos2853Ich kenne Ephraim und Israel ist nicht verborgen vor mir, denn nunmehr hat Ephraim Buhlerei getrieben, Israel ich befleckt.
22435HoseaHos2854Nicht richten sie ihre Gedanken darauf, zu ihrem Gott zurückzukehren, denn der Geist der Buhlerei wohnt unter ihnen und den Herrn kennen sie nicht.
22436HoseaHos2855Und die Hoffart Israels zeugt ihm ins Angesicht, Israel und Ephraim werden ob ihrer Verschuldung zu Falle kommen, es stürzt auch Juda mit ihnen.
22437HoseaHos2856Wenn sie dann mit ihren Schafen und ihren Rindern hingehen, den Herrn zu suchen, werden sie ihn nicht finden, er hat sich von ihnen entfernt.
22438HoseaHos2857Gegen den Herrn sind sie treulos geworden, denn fremde Kinder haben sie gezeugt; nunmehr wird sie ein Monat samt ihren Anteilen aufzehren.
22439HoseaHos2858Stoßet in die Posaune zu Gibea, in die Trompete zu Rama, schreiet auf zu Bethavan, hinter dir ist es, Benjamin!
22440HoseaHos2859Ephraim wird zur Wüste am Tage der Züchtigung, an den Stämmen Israels werde ich meine Wahrhaftigkeit zeigen.
22441HoseaHos28510Die Fürsten Judas sind solchen gleich geworden, welche die Marktsteine verrücken; meinen Zorn will ich über sie ausschütten wie eine Wasserflut.
22442HoseaHos28511Bedrückt ist Ephraim, gebrochen durch Strafgericht, denn es hat begonnen, dem Unflate nachzuwandeln.
22443HoseaHos28512Ich aber bin für Ephraim wie eine Motte und wie Fäulnis für das Haus Juda.
22444HoseaHos28513Als Ephraim seine Schwäche sah und Juda seine Fessel, ging Ephraim zu Assur und sandte zum Könige, dem Rächer; doch er wird euch nicht zu heilen vermögen noch eure Fesseln lösen können.
22445HoseaHos28514Denn ich bin für Ephraim wie eine Löwin und wie ein junger Löwe für das Haus Juda. Ich, ich werde ergreifen und abziehen; wegnehmen, ohne dass jemand rettet.
22446HoseaHos28515Ich werde zu meiner Stätte zurückkehren, bis ihr ermattet und mein Angesicht sucht.
22447HoseaHos2861Wenn sie in Trübsal sind, werden sie sich frühzeitig zu mir aufmachen: Kommet, lasset uns zu dem Herrn zurückkehren;
22448HoseaHos2862denn er hat uns erfasst, so wird er uns auch heilen; er hat geschlagen, so wird er uns auch pflegen.
22449HoseaHos2863Er wird uns nach zwei Tagen neu beleben und am dritten Tage uns auferwecken, damit wir vor seinem Angesichte leben. Lasset uns Einsicht haben und eifrig nach der Erkenntnis des Herrn streben; wie die Morgenröte ist sein Ausgang sicher und wie der Frühregen wird er zu uns kommen, wie der Spätregen auf das Land fällt.
22450HoseaHos2864Was soll ich dir tun, Ephraim? Was soll ich dir tun, Juda? Eure Frömmigkeit ist wie Morgengewölk und wie der Tau, der früh dahinschwindet.
22451HoseaHos2865Darum schlage ich durch die Propheten, töte sie durch die Worte meines Mundes und deine Strafgerichte werden dem Lichte gleich hervorbrechen.
22452HoseaHos2866Denn an Erbarmen habe ich Wohlgefallen und nicht an Schlachtopfern, an Erkenntnis Gottes mehr denn an Brandopfern.
22453HoseaHos2867Sie aber haben wie Adam den Bund übertreten, sind mir dort treulos geworden.
22454HoseaHos2868Gilead ist eine Stadt von Götzenbildnern, mit Blut besudelt.
22455HoseaHos2869Gleich Räuberrachen ist die Priesterbande, welche die auf dem Wege von Sichem Kommenden worden; ja, sie verüben Schandtat.
22456HoseaHos28610Im Hause Israel sah die Greuel, dort trieb Ephraim Buhlereien, befleckte sich Israel.
22457HoseaHos28611Aber auch du, Juda! Halte dich zur Ernte bereit, wenn ich die Gefangenschaft meines Volkes wenden will.
22458HoseaHos2871Als ich Israel heilen wollte, ward die Missetat Ephraims offenbar und die Verschuldung Samarias, denn sie üben Trug. Diebe brechen ein und rauben, es streifen Räuber auf den Straßen.
22459HoseaHos2872Möchten sie nicht in ihren Herzen sagen, dass ich all ihrer Bosheit gedenke; nunmehr umgehen sie ihre Taten, vor mein Angesicht sind sie getreten.
22460HoseaHos2873Durch ihre Bosheit erfreuen sie den König und durch ihre Lügen die Fürsten.
22461HoseaHos2874Insgesamt sind sie Ehebrecher und gleichen dem Ofen, den der Bäcker geheizt; die Stadt hatte ein wenig Ruhe von der Beimischung des Sauerteiges, bis das Ganze durchsäuert war.
22462HoseaHos2875Der Festtag unseres Königs! Es beginnen unsere Fürsten zu rasen vom Wein, er streckt seine Hand aus mit den Spöttern.
22463HoseaHos2876Ja, wie einen Ofen haben sie ihr Herz ihm entgegengebracht, während er ihnen doch Nachstellungen bereitete; die ganze Nacht schlief ihr Bäcker, noch am Morgen erglüht jener wie Feuerflammen.
22464HoseaHos2877Alle erglühen wie ein Ofen und verzehren ihre Richter, alle ihre Könige fallen, doch nicht einer ist unter ihnen, der zu mir ruft.
22465HoseaHos2878Ephraim ward unter die Völker gemischt, Ephraim ist wie ein Aschenkuchen geworden, der nicht umgewendet wird.
22466HoseaHos2879Fremde haben seine Kraft verzehrt und er merkt es nicht, schon ist sein Haupt grau geworden, doch er weiß es nicht.
22467HoseaHos28710Der Hochmut Israels wird gedemütigt, ihm ins Angesicht, doch sie sind nicht zu dem Herrn, ihrem Gott, zurückgekehrt und suchen ihn nicht trotz alledem.
22468HoseaHos28711Und Ephraim ward einer verlockten, unverständigen Taube gleich, Ägypten haben sie herbeigerufen, an die Assyrier sich gewendet.
22469HoseaHos28712Aber wenn sie dahinziehen, spanne ich mein Netz über sie aus, hole sie wie die Vögel des Himmels herab, züchtige sie, wie ihre Gemeinde es vernommen.
22470HoseaHos28713Wehe ihnen, dass sie von mir abtrünnig geworden, Verderben ihnen, dass sie wider mich treulos gewesen; ich wollte sie erlösen, doch sie redeten wider mich Lügen.
22471HoseaHos28714Und sie riefen nicht zu mir in ihrem Herzen, sondern jammerten auf ihren Lagerstätten; um Korn und Wein ereiferten sie sich und wurden von mir abtrünnig.
22472HoseaHos28715Und doch habe ich sie gelehrt und ihren Arm gestärkt, aber sie sannen Böses wider mich.
22473HoseaHos28716Sie wollen wieder ohne Joch sein, sie sind geworden wie ein trüglicher Bogen; fallen werden durch Schwert ihre Fürsten ob es Wütens ihrer Zunge. Dies ihre Verhöhnung im Lande Ägyptens.
22474HoseaHos2881An deine Kehle die Posaune! Wie ein Adler stürzt er auf das Haus des Herrn, weil sie meinen Bund übertreten und gegen mein Gesetz gefrevelt haben.
22475HoseaHos2882Sie rufen mich an: Mein Gott! wir, Israel, kennen dich!
22476HoseaHos2883Israel verwarf das Gute, der Feind soll es verfolgen.
22477HoseaHos2884Sie haben Könige gewählt, doch nicht nach meinem Willen, Fürsten, doch ich wusste nichts von diesen; ihr Silber und Gold machten sie sich zu Götzenbildern, auf dass sie zugrunde gingen.
22478HoseaHos2885Verworfen ist dein Kalb, Samaria! mein Zorn ist ergrimmt über sie, bis wann noch vermögen sie nicht rein zu werden?
22479HoseaHos2886Ja, von Israel kommt auch dieses her; ein Künstler hat es gemacht, aber ein Gott ist es nicht; ja, zu Spinnengeweben soll das Kalb Samarias werden.
22480HoseaHos2887Denn Wind säen sie und Sturmwind werden sie ernten; kein Halm treibt daselbst und die Saat gibt kein Mehl; sollte sie aber etwas geben, so werden es Fremde verzehren.
22481HoseaHos2888Verschlungen ist Israel, schon ist es unter den Völkern geworden wie ein unreines Gefäß.
22482HoseaHos2889Denn sie sind nach Assur hingezogen, ein ungeselliger Waldesel, Ephraim gab den Buhlen Geschenke.
22483HoseaHos28810Aber wenn sie auch die Völker jetzt um Lohn anwerben sollten, so werde ich sie doch zusammentreiben, sie sollen ein wenig von der Last des Königs und der Fürsten rasten.
22484HoseaHos28811Denn Ephraim hat viele Altäre zu seiner Verschuldung gebaut, die Altäre sind ihm zur Versündigung geworden.
22485HoseaHos28812Mochte ich ihnen meine Gesetze vielfältig vorschreiben, wie etwas Fremdartiges wurden sie geachtet.
22486HoseaHos28813Sie mögen Opfer darbringen, Fleisch schlachten und es essen, aber der Herr wird es nicht annehmen; nun wird er ihrer Verschuldung gedenken und ihre Sünden heimsuchen und sie werden sich wieder nach Ägypten wenden.
22487HoseaHos28814Israel hat seines Schöpfers vergessen und Götzentempel gebaut, Judas hat die festen Städte gemehrt; so will ich denn Feuer wider seine Städte entsenden, das seine Paläste verzehren soll.
22488HoseaHos2891Freue dich nicht, Israel frohlocke nicht gleich den Völkern; denn buhlend hast du deinen Gott verlassen, hast Buhllohn geliebt auf allen Weizentennen.
22489HoseaHos2892Tenne und Keller sollen sie nicht nähren und der Wein wird sie trügen.
22490HoseaHos2893Nicht sollen sie im Lande des Herrn wohnen bleiben, Ephraim muss wieder nach Ägypten zurückkehren und in Assyrien Unreines essen.
22491HoseaHos2894Nicht werden sie dem Herrn Wein spenden und nicht ihm wohlgefallen, ihre Schlachtopfer werden wie Trauerspeise sein; alle, die davon essen, werden sich verunreinigen, denn ihre Speise wird nur ihren Hunger stillen und nicht in das Haus des Herrn kommen.
22492HoseaHos2895Was werdet ihr am Tage des Festes tun, am Feiertage des Herrn?
22493HoseaHos2896Denn sie sind fortgewandert ob der Verwüstung, Ägypten wird sie sammeln, Memphis sie begraben, ihr kostbares Silber wird der Nessel zuteil und ihre Hütten der Klette.
22494HoseaHos2897Gekommen sind die Tage der Heimsuchung, gekommen die Tage der Vergeltung. Erkennet es, Israel! Ein Tor ist der Prophet, ein Wahnsinniger der Mann des Geistes, ob der Menge deiner Verschuldungen und der Größe deiner Torheit.
22495HoseaHos2898Ephraim hatte Wächter von meinem Gott, der Prophet ist zum Fallstricke geworden auf allen seinen Wegen, Wahnwitz ist im Hause seines Gottes.
22496HoseaHos2899In schwere Sünden sind sie versunken wie in den Tagen von Gibea, darum wird er ihrer Schuld gedenken und ihre Sünden heimsuchen.
22497HoseaHos28910Gleich Trauben in der Wüste fand ich Israel, gleich Frühfeigen auf des Feigenbaumes Wipfel sah ich ihre Väter; sie aber gingen zu Beelphegor, wendeten sich ab der Schande zu und wurden zum Greuel wie das, was sie liebten.
22498HoseaHos28911Ephraim, wie ein Vogel davonfliegt, so wird seine Herrlichkeit verschwinden von der Geburt an, aus dem Mutterschoße, ja von der Empfängnis an.
22499HoseaHos28912Und wenn sie auch ihre Söhne großziehen sollten, so werde ich sie kinderlos machen unter den Menschen; ja, wehe ihnen, wenn ich mich von ihnen wende.
22500HoseaHos28913Ephraim, wie ich es ersah, war in Pracht gegründet gleich Tyrus; Ephraim führt seine Kinder dem Würger zu.
22501HoseaHos28914Gib ihnen, Herr! Was sollst du ihnen geben? Gib ihnen einen unfruchtbaren Mutterschoß und trockene Brüste!
22502HoseaHos28915Voll ward ihre Bosheit in Galgal, denn daselbst ward ich ihnen feind. Um der Bosheit ihres Treibens willen will ich sie aus meinem Hause verstoßen, nicht will ich ihnen mehr Liebe zeigen, alle ihre Fürsten sind Abtrünnige.
22503HoseaHos28916Gefällt ist Ephraim, seine Wurzel verdorrt, nimmermehr werden sie Frucht tragen. Denn wenn sie auch Kinder zeugen sollten, so werde ich die geliebteste Frucht ihres Leibes töten.
22504HoseaHos28917Verstoßen wird sie mein Gott, denn sie haben nicht auf ihn gehört, und sie werden unstet umherirren unter den Völkern.
22505HoseaHos28101Ein üppiger Weinstock war Israel und seine Frucht war ihm gleich, aber so zahlreich seine Früchte waren, so viele Altäre baute es, so fruchtbar sein Land war, so zahlreich machte es seine Götzen.
22506HoseaHos28102Geteilt ist ihr Herz, nunmehr werden sie zugrunde gehen; Er wird ihre Götzen zerbrechen, ihre Altäre verheeren.
22507HoseaHos28103Dann werden sie sagen: Wir haben keinen König, denn den Herrn fürchteten wir nicht und ein König, was sollte er uns?
22508HoseaHos28104Redet nur Worte nichtiger Traumgesichte, schließt Bündnisse ab; wie Bitterkraut in den Ackerfurchen wird das Gericht ausschließen.
22509HoseaHos28105Die Kühe Bethavens verehren die Einwohner Samarias; ja, sein Volk und seine Priester, die frohlockten, als sie noch herrlich war, werden trauern, dass die Herrlichkeit es verlassen.
22510HoseaHos28106Wohl wird auch das Kalb nach Assur gebracht als Geschenk für den König Rächer, Scham wird Ephraim bedecken und Israel wird zuschanden ob seines Ratschlages.
22511HoseaHos28107Samaria hat bewirkt, dass sein König dahinschwand, wie der Schaum auf der Wasserfläche.
22512HoseaHos28108Zerstört werden die Götzenhöhen, Israels Sünde; Kletten und Disteln werden auf ihren Altären aufwuchern und sie werden zu den Bergen sprechen: Bedecket uns! Und zu den Hügeln: Fallet auf uns!
22513HoseaHos28109Seit den Tagen Gibeas hat Israel gesündigt, darin sind sie verblieben; nicht wird sie ein Kampf treffen, wie der in Gibea gegen die Kinder des Frevels.
22514HoseaHos281010Nach meiner Lust will ich sie züchtigen, die Völker sollen sich wider sie versammeln, wenn sie ihrer doppelten Verschuldung halber Strafe erdulden.
22515HoseaHos281011Ephraim ist eine junge Kuh, gewöhnt gern zu dreschen; doch ich will hinfahren über die Schönheit seines Halses, mich setzen auf Ephraim, ackern soll Juda, eggen soll sich Jakob.
22516HoseaHos281012Säet euch in Gerechtigkeit und erntet nach dem Maße des Erbarmens, brechet euch ein neues Feld um; denn es ist Zeit, den Herrn zu suchen, der, wenn er kommt, euch Gerechtigkeit lehren wird.
22517HoseaHos281013Ihr habt Gottlosigkeit gepflügt, Ungerechtigkeit geerntet, die Frucht der Lüge genossen; denn du setztest dein Vertrauen auf deinen Wandel, auf die Menge deiner Helden.
22518HoseaHos281014Kriegsgetümmel wird sich wider dein Volk erheben und alle deine Festen werden zerstört, wie Salmana zerstört ward vom Hause dessen, der den Baal am Tage der Schlacht gerichtet, als die Mutter samt den Kindern zerschmettert ward.
22519HoseaHos281015Dies wird er euch, Bethel, tun, um eures großen Frevels willen.
22520HoseaHos28111Wie der Morgen vergeht, wird der König von Israel dahingehen. Da Israel jung war, liebte ich es, aus Ägypten habe ich meinen Sohn gerufen.
22521HoseaHos28112Rief man ihnen, so entfernten sie sich umso mehr von denselben; sie opferten den Baalen und brachten den Götzenbildern Räucheropfer dar.
22522HoseaHos28113Ich aber war wie ein Nährvater für Ephraim und trug sie auf meinen Armen, doch sie erkannten es nicht, dass ich sie heilte.
22523HoseaHos28114Mit menschlichen Banden zog ich sie, an Fesseln der Liebe; ich war gegen sie wie einer, der das Joch an ihren Kinnladen löst, und reichte ihm Nahrung dar.
22524HoseaHos28115Nicht sollen sie in das Land Ägypten zurückkehren, sondern Assur soll ihr König werden, weil sie nicht umkehren wollten.
22525HoseaHos28116Das Schwert wird beginnen bei seinen Städten, seine Auserwählten verzehren und seine Häupter fressen.
22526HoseaHos28117Mein Volk wird harren auf meine Rückkehr, doch wird ihnen ein Joch zumal auferlegt, das nimmer hinweggenommen werden soll.
22527HoseaHos28118Wie soll ich dich preisgeben, o Ephraim? Dich schützen, o Israel? Wie soll ich dich preisgeben wie Adama, dir tun wie Seboim? Mein Herz ist in mir umgewandelt und zugleich ist mein Mitleid erregt.
22528HoseaHos28119Nicht will ich meinen grimmigen Zorn auslassen, nicht daran gehen, Ephraim zu verderben; denn ich bin Gott und nicht ein Mensch, der heilige in deiner Mitte, und ich dringe nicht in die Stadt.
22529HoseaHos281110Dem Herrn werden sie folgen, er wird gleich einem Löwen brüllen; ja, er wird brüllen und es werden sich die Söhne der Meeresgegend fürchten.
22530HoseaHos281111Sie werden wegfliegen wie Vögel aus Ägypten und wie Tauben aus dem Land der Assyrier dann werde ich sie in ihren Häusern wohnen lassen, spricht der Herr.
22531HoseaHos281112Von allen Seiten hat Ephraim mich mit Verleugnung umgeben und das Haus Israel mit Trug, Juda aber wandelte einher als Zeuge mit Gott und mit den Heiligen als Getreuer.
22532HoseaHos28121Ephraim weidet Sturmwind und jagt dem Glutwinde nach, den ganzen Tag häuft es Lüge und Verheerung, mit den Assyriern schließt es ein Bündnis und nach Ägypten führt es Öl.
22533HoseaHos28122Darum geht der Herr ins Gericht mit Juda, sucht Jakob heim, nach seinem Wandel iund nach seinem Tun wird er ihm vergelten.
22534HoseaHos28123Im Mutterleibe überlistete Jakob seinen Bruder und in seiner Stärke rang er mit dem Engel.
22535HoseaHos28124Ja, er obsiegte über den Engel und war überlegen, er weinte und flehte zu ihm, in Bethel fand er ihn und daselbst sprach er mit uns.
22536HoseaHos28125Der Herr, der Gott der Heerscharen, der Herr ist sein Ruhmesname.
22537HoseaHos28126So wende dich auch zu deinem Gott, bewahre Barmherzigkeit und Recht und hoffe auf deinen Gott allezeit!
22538HoseaHos28127Kanaan, in seiner Hand ist betrügerische Waage, er liebt Bedrückung.
22539HoseaHos28128Und Ephraim sprach: Bin ich doch reich geworden, habe einen Götzen für mich gefunden, in allem, was ich mir erworben, kann man mir kein Unrecht nachweisen, das ich begangen.
22540HoseaHos28129Ich aber bin der Herr, dein Gott, vom Lande Ägypten her; ich will dich auch ferner in Hütten wohnen lassen, wie zur Festzeit.
22541HoseaHos281210Ich habe zu den Propheten gesprochen, ich habe ihnen zahlreiche Gesichte gegeben und habe durch die Propheten in Gleichnissen geredet.
22542HoseaHos281211War zu Gilead ein Götze, so opferten jene in Galgal umsonst dem Kalbe; denn auch ihre Altäre sind gleich Steinhaufen an den Ackerfurchen.
22543HoseaHos281212Geflohen ist Jakob in Syriens Land und Israel diente um ein Weib, um ein Weib hütete er.
22544HoseaHos281213Doch durch einen Propheten hat der Herr Israel aus Ägypten geführt und durch einen Propheten ward es behütet.
22545HoseaHos281214Ephraim hat mich zum Zorne gereizt durch seine bitteren Kränkungen; darum wird seine Blutschuld über ihn kommen und seine Schande wird ihm sein Herr vergelten.
22546HoseaHos28131Wenn Ephraim nur redete, fiel Schrecken auf Israel, doch es verschuldete sie durch Baal und ward des Todes!
22547HoseaHos28132Und jetzt fahren sie fort zu sündigen, sie haben sich ein Gussbild aus ihrem Silber gemacht, ein Götzenbild, ein Gebilde von Künstlern ist das Ganze, und von diesen sagen sie: Opfert Menschen, ihr Kälberanbeter.
22548HoseaHos28133Deswegen werden sie dem Morgengewölk gleich werden un d dem Frühtau, der verschwindet wie Staub, welchen der Sturmwind von der Tenne wegrafft, und wie Rauch, der durch den Rauchfang abzieht.
22549HoseaHos28134Ich aber bin der Herr, dein Gott, vom Lande Ägypten her; einen Gott außer mir kennst du nicht, wie auch kein Retter ist außer mir.
22550HoseaHos28135Ich war es, der dich in der Wüste kannte, im Lande der Öde.
22551HoseaHos28136Da sie weideten, füllten sie sich an und wurden satt, es erhob sich ihr Herz und sie vergaßen mein.
22552HoseaHos28137Da ward ich gegen sie wie eine Löwin, wie ein Panther auf dem Wege nach Assyrien.
22553HoseaHos28138Ich will sie überfallen wie eine Bärin, der die Jungen geraubt sind, ihre Eingeweide zerreißen und sie daselbst verzehren wie ein Löwe, das Wild des Feldes soll sie zerfleischen.
22554HoseaHos28139Dein eigen Verderben bist du, Israel! Nur bei mir ist Hilfe für dich.
22555HoseaHos281310Wo ist denn nun dein König? Besondre jetzt schaffe er dir Rettung in allen deinen Städten! Wo sind deine Richter? von denen du gesagt: Gib mir einen König und Fürsten!
22556HoseaHos281311Ich will dir einen König in meinem Grimm geben und wieder hinwegnehmen in meinem Zorne.
22557HoseaHos281312Wohl aufbewahrt ist Ephraims Missetat, geborgen seine Sünde.
22558HoseaHos281313Wehen einer Gebärenden werden ihn erfassen, er gleicht einem unverständigen Kinde, nicht wird er nun bei dem Untergange seiner Kinder bestehen.
22559HoseaHos281314Aus der Hand des Todes will ich sie befreien, vom Tode sie loskaufen; ich will dein Tod sein, o Tod! Ich will dein Biss sein, Totenreich! Tröstung ist vor meinen Augen verborgen.
22560HoseaHos281315Weil Ephraim die Brüder entzweit, wird der Herr einen Glutwind aus der Wüste daherkommen lassen, der seine Adern austrocknen und seinen Born versiegen machen wird, und jener wird die Schätze aller Kostbarkeiten rauben.
22561HoseaHos28141Samaria wird zugrunde gehen, weil es seinen Gott zum Zorne gereizt; durch das Schwert werden sie umkommen, ihre Kinder sollen zerschmettert, ihre Schwangern aufgeschlitzt werden.
22562HoseaHos28142Bekehre dich, Israel! Zu dem Herrn, deinem Gott, denn du bist zum Fall gekommen durch deine Verschuldung.
22563HoseaHos28143Nehmet reuige Worte mit euch und bekehret euch zu dem Herrn und sprechet zu ihm: Nimm hinweg alle Verschuldung, nimm das Gute an, so wollen wir die Farren unserer Lippen darbringen.
22564HoseaHos28144Assur kann nicht unsere Hilfe sein,wir wollen nicht auf Rosse steigen noch ferner sagen: Die Werke unserer Hände seien unsere Götter; denn du erbarmst dich der Waise, die auf dich vertraut.
22565HoseaHos28145Ich will ihre Wunden heilen, sie aus freiem Antriebe lieben, denn mein Zorn hat sich von ihnen abgewendet.
22566HoseaHos28146Ich will wie der Tau sein, Israel soll gleich einer Lilie blühen und seine Wurzeln ausbreiten wie der Libanon.
22567HoseaHos28147Seine Zweige sollen sich ausbreiten, seine Pracht dem Ölbaume gleichen und sein Duft dem des Libanon.
22568HoseaHos28148Wieder werden sie unter seinem Schatten wohnen, vom Weizen leben und wie der Weinstock blühen, sein Ruhm soll dem Wein des Libanon gleichen.
22569HoseaHos28149O Ephraim! Was sollen mir fortan die Götzen? Ich werde ihn erhören, ich werde ihn ziehen wie eine grünende Tanne, aus mir soll an dir deine Frucht erfunden werden.
22570HoseaHos281410Wer ist weise, dass er dieses versteht? Wer einsichtsvoll, dass er dies erkennt? Ja, gerade sind die Wege des Herrn und Gerechte wandeln auf ihnen aber die Übertreter kommen auf ihnen zu Falle.
22571JoelJoe2911Wort des Herrn, welches an Joel, den Sohn Phatuels, erging.
22572JoelJoe2912Höret dies, ihr Greise! Und vernehmet es, alle Bewohner des Landes! Ist wohl solches in euern Tagen geschehen oder in den Tagen eurer Väter?
22573JoelJoe2913Davon erzählet euren Kindern und eure Kinder ihren Kindern und deren Kinder dem nachfolgenden Geschlechte.
22574JoelJoe2914Was die Raupen verschonten, zehrten die Heuschrecken auf; was die Heuschrecken übrigließen, fraßen die Käfer; was die Käfer gelassen, verzehrte der Kornbrand.
22575JoelJoe2915Wachet auf, ihr Trunkenen! Und wehklaget, jammert alle, die ihr Wein trinkt mit Lust, denn er wird von eurem Munde genommen.
22576JoelJoe2916Denn ein Volk ist über mein Land hereingebrochen, stark und unzählig; seine Zähne sind wie Löwenzähne und sein Gebiss wie das junger Löwen.
22577JoelJoe2917Es hat meine Weinberge verwüstet und meinen Feigenbaum abgeschält, hat sie entblößt, beraubt und niedergelegt, weiß wurden ihre Ranken.
22578JoelJoe2918Wehklage wie eine Jungfrau, die ein Trauergewand angelegt hat, um den Mann ihrer Jugend.
22579JoelJoe2919Entschwunden sind Speis- und Trankopfer vom Hause des Herrn, es trauern die Priester, die Diener des Herrn.
22580JoelJoe29110Verwüstet ist das Gefilde, es trauert das Feld, denn vernichtet ist der Weizen, verdorrt der Wein, verschmachtet das Öl.
22581JoelJoe29111Bestürzt sind die Ackerleute, die Winzer wehklagen um Korn und Gerste, denn dahin ist die Ernte de Feldes.
22582JoelJoe29112Verdorrt ist der Weinstock und der Feigenbaum saftlos, Granate, Palme und Apfelbaum, alle Bäume des Feldes sind dürr geworden, denn dahin ist die Freude der Menschenkinder.
22583JoelJoe29113Leget Trauergewänder an und wehklaget, ihr Priester! Jammert, ihr Diener des Altares! Kommet und haltet Wache im Trauergewande, ihr Diener meines Gottes! Denn dem Hause eures Gottes ist Speise- und Trankopfer genommen.
22584JoelJoe29114Haltet ein heiliges Fasten, berufet die Gemeinde, versammelt die Ältesten, alle Bewohner des Landes, in das Haus eures Gottes und rufet zu dem Herrn:
22585JoelJoe29115Wehe, wehe, wehe über den Tag! Denn nahe ist der Tag des Herrn und wie Verwüstung kommt er von dem Allmächtigen.
22586JoelJoe29116Ist nicht die Nahrung entschwunden vor euren Augen, aus dem Hause unseres Gottes Freude und Jubel?
22587JoelJoe29117Verfault ist das Vieh in seinem Unrat, abgebrochen sind die Speicher, verwüstet die Vorratskammern, denn verdorrt ist der Weizen.
22588JoelJoe29118Warum stöhnt das Vieh, warum brüllen die Rinderherden? Weil sie keine Weide haben, und auch die Schafherden kommen um.
22589JoelJoe29119Zu dir, Herr! will ich rufen, denn Feuer hat die schöne Trift verzehrt und die Flammengut alle Bäume des Landes verbrannt.
22590JoelJoe29120Auch die Tiere des Feldes blicken auf zu dir, wie ein Land, das nach Regen dürstet; denn die Wasserquellen sind ausgetrocknet und Feuer hat die schöne Trift verzehrt.
22591JoelJoe2921Stoßet in die Posaune auf Sion, erhebet Klagegeschrei auf meinem heiligen Berge, dass alle Bewohner des Landes erbeben! Denn es kommt der Tag des Herrn, ja, er ist nahe,
22592JoelJoe2922ein Tag der Finsternis und des Dunkels, ein Tag des Gewölkes und des Unwetters! Wie Morgenrot sich über die Berge ausbreitet, so kommt ein zahlreiches, starkes Volk, wie von Anbeginn keines war und nach ihm nicht sein wird bis in die fernsten Geschlechter.
22593JoelJoe2923Vor ihm her ist verzehrendes Feuer und hinter ihm sengende Flamme, wiee in Garten der Wonne ist das Land vor ihm her und hinter ihm öde Wüste, und keiner vermag ihm zu entrinnen.
22594JoelJoe2924Ihr Aussehen ist dem von Rossen gleich und wie Reiter rennen sie.
22595JoelJoe2925Gleich rasselnden Kriegswagen hüpfen sie über die Gipfel der Berge, wie prasselnde Feuerflammen, welche die Stoppeln verzehren, wie ein mächtiges, zum Kampfe gerüstetes Volk.
22596JoelJoe2926Vor ihnen erbeben die Völker, alle Angesichter glühen wie ein Topf.
22597JoelJoe2927Wie Helden laufen sie daher, wie Krieger ersteigen sie die Mauern, Mann für Mann zieht seinen Weg, alle, ohne von ihrer Bahn abzuweichen.
22598JoelJoe2928Keiner stößt den andern, ein jeder zieht seine eigene Straße; sogar auch durch Fenster stürzen sie und lassen sich nicht abbringen.
22599JoelJoe2929Sie dringen in die Stadt ein, laufen auf den Mauern, erklimmen die Häuser, steigen durch die Fenster Dieben gleich ein.
22600JoelJoe29210Vor ihnen her erzittert die Erde, erbeben die Himmel, Sonne und Mond verdunkeln sich und die Sterne verlieren ihren Glanz.
22601JoelJoe29211Und der Herr lässt vor seinem Heere her seinen Donner erschallen, denn überaus groß ist sein Heerlager, gewaltig und sein Wort vollstreckend; denn groß ist der Tag des Herrn und überaus furchtbar, wer vermöchte ihn zu überstehen?
22602JoelJoe29212Auch jetzt spricht der Herr: Kehret um zu mir von ganzem Herzen mit Fasten und Weinen und Wehklagen!
22603JoelJoe29213Und zerreißet eure Herzen und nicht eure Kleider und bekehret euch zu dem Herrn, euerm Gott; denn er ist gnädig und barmherzig, geduldig und voller Güte und lässt sich des Übels gereuen.
22604JoelJoe29214Wer weiß, er möchte wiederum verzeihen und Segen hinter sich zurücklassen, Speise- und Trankopfer für den Herrn, euern Gott?
22605JoelJoe29215Stoßet in die Posaune auf Sion, haltet ein heiliges Fasten, berufet eine Zusammenkunft,
22606JoelJoe29216versammelt das Volk, heiliget die Gemeinde, vereiniget die Ältesten versammelt Kinder und Säuglinge, der Bräutigam komme aus seiner Kammer und die Braut aus ihrem Brautgemache!
22607JoelJoe29217Zwischen Vorhalle und Altar sollen die Priester, die Diener des Herrn, weinen und sprechen: Schone, Herr! schone deines Volkes und gib dein Erbe nicht der Beschimpfung preis, so dass die Völker über sie herrschen. Warum soll man unter den Völkern sagen: Wo ist ihr Gott?
22608JoelJoe29218Da eiferte der Herr um sein Land und übte Schonung an seinem Volke.
22609JoelJoe29219Und der Herr begann und sprach zu seinem Volke: Sehet, ich will euch Korn und Wein und Öl in Fülle spenden und euch nicht mehr zum Schimpfe werden lassen unter den Völkern.
22610JoelJoe29220Den Feind von Mitternacht werde ich weit von euch wegtreiben und ihn in ein ödes und wüstes Land verstoßen, seinen Vortrab in das Ostmeer und seinen Nachtrab in das äußerste Meer stürzen und es soll Gestank sich von ihm erheben und Modergeruch von ihm aufsteigen, weil er so groß getan.
22611JoelJoe29221Fürchte dich nicht, o Land! Frohlocke und freue dich! denn Herrliches vollbringt der Herr.
22612JoelJoe29222Fürchtet euch nicht, ihr Tiere des Feldes! denn es grünen die schönen Triften, denn die Bäume tragen ihre Frucht, Feigenbaum und Weinstock geben ihren Ertrag.
22613JoelJoe29223Auch ihr, Söhne Sions! Frohlocket und freuet euch in dem Herrn, euerm Gott, denn er gibt euch einen Lehrer der Gerechtigkeit und sendet euch Frühregen und Spätregen wie von Anbeginn hernieder.
22614JoelJoe29224Es füllen sich die Tennen mit Getreide und die Keltern strömen über von Wein und Öl.
22615JoelJoe29225Ich will euch Ersatz gewähren für die Jahre, welche Heuschrecken, Käfer, Kornbrand und Raupe gefressen haben, mein großes Heer, das ich wider euch entsandt habe.
22616JoelJoe29226Dann werdet ihr vollauf zu essen haben und satt werden und sollt den Namen des Herrn, eures Gottes, loben, der Wunderbares an euch getan, und mein Volk soll nimmermehr zuschanden werden.
22617JoelJoe29227Und ihr sollt inne werden, dass ich in Israels Mitte bin, bin ich doch der Herr, euer Gott, außer dem keiner ist, und auf ewig wird mein Volk nicht zuschanden werden.
22618JoelJoe29228Darnach aber wird es geschehen: Ich werde meinen Geist über alles Fleisch ausgießen, eure Söhne und eure Töchter werden weissagen, eure Greise Trääume haben und eure Jünglinge Gesichte schauen.
22619JoelJoe29229Ja, auch über meine Knechte und Mägde will ich in jenen Tagen meinen Geist ausgießen.
22620JoelJoe29230Und ich werde Wunderzeichen am Himmel und auf der Erde erscheinen lassen, Blut und Feuer und Rauchsäulen.
22621JoelJoe29231Die Sonne wird sich in Finsternis wandeln und der Mond in Blut, bevor der große und schreckliche Tag des Herrn kommt.
22622JoelJoe29232Und es wird geschehen: Jeder, der den Namen des Herrn anruft, wird gerettet werden; denn auf dem Berge Sion und zu Jerusalem soll Rettung sein, wie der Herr gesprochen hat, und unter den Übriggebliebenen für die, welche der Herr beruft.
22623JoelJoe2931Denn sehet, in jenen Tagen und zu jener Zeit, wenn ich die Gefangenschaft von Juda und Jerusalem wenden werde,
22624JoelJoe2932werde ich alle Völker versammeln und sie in das Tal Josaphat hinabführen und daselbst werde ich mit ihnen ins Gericht gehen wegen meines Volkes und meines Erbes Israel, dass sie dieselben unter die Völker zerstreut und dass sie mein Land geteilt haben.
22625JoelJoe2933Und über mein Volk haben sie das Los geworfen und die Knaben der Entehrung preisgegeben, die Mädchen aber für Wein verkauft, um zu zechen.
22626JoelJoe2934Doch was habe ich mit euch, Tyrus und Sidon und ihr alle Landschaften der Philister? Wollt ihr etwa an mir Vergeltung üben? Wenn ihr euch an mir rächen wollt, so werde ich geschwind und eilends die Vergeltung auf euer Haupt zurückfallen lassen.
22627JoelJoe2935Denn ihr habt mein Silber und Gold genommen und meine herrlichsten und schönsten Kleinode in eure Götzentempel gebracht.
22628JoelJoe2936Und die Söhne Judas und Jerusalems habt ihr den Griechen verkauft, um sie weit wegzuschaffen von ihrem Lande.
22629JoelJoe2937Sehet, ich werde machen, dass sie sich von dem Orte, wohin ihr sie verkauft habt, erheben, und werde die Vergeltung auf euer Haupt zurückfallen lassen.
22630JoelJoe2938Ich werde eure Söhne und eure Töchter durch die Söhne Judas verkaufen, diese werden sie an die Sabäer verkaufen, ein fernes Volk, denn der Herr hat es gesprochen.
22631JoelJoe2939Lasset dies unter den Völkern ausrufen: Führet einen heiligen Krieg, bietet die Helden auf, lasset alle Krieger heranrücken und zu Felde ziehen!
22632JoelJoe29310Schmiedet eure Pflugscharen zu Schwertern um und eure Krste zu Lanzen, der Schwächling sage: Ich bin ein Held!
22633JoelJoe29311Eilet und kommet, alle ihr Völker ringsum, und sammelt euch, dort wird der Herr deine Helden zu Boden strecken.
22634JoelJoe29312Die Völker sollen sich aufmachen und hinziehen in das Tal Josaphat, denn dort will ich über alle Völker ringsum zu Gericht sitzen.
22635JoelJoe29313Leget die Sichel an, denn die Ernte ist reif; kommt uns steiget herab, denn die Kelter ist angefüllt, es strömen die Kufen über, denn ihre Bosheit ist übergroß geworden.
22636JoelJoe29314Völker über Völker im Tale der Entscheidung, denn nahe ist der Tag des Herrn im Tale der Entscheidung.
22637JoelJoe29315Sonne und Mond haben sich verfinstert und die Sterne haben ihren Glanz zurückgezogen.
22638JoelJoe29316Und der Herr wird brüllen von Sion her und seine Stimme erschallen lassen aus Jerusalem, so dass Himmel und Erde erbeben; der Herr aber ist die Hoffnung seines Volkes und der Hort der Söhne Israels.
22639JoelJoe29317Da sollt ihr inne werden, dass ich der Herr, euer Gott, bin, der auf Sion, meinem heiligen Berge, wohnt, und Jerusalem wird heilig sein und kein Fremder wird es mehr durchziehen.
22640JoelJoe29318Zu jener Zeit werden die Berge Süßigkeit träufeln und die Hügel von Milch fließen und in allen Bächen Judas wird Wasser strömen, eine Quelle wird vom Hause des Herrn ausgehen und das Tal der Dornen tränken.
22641JoelJoe29319Ägypten wird zur Wüste werden und Idumäa zur wüsten Steppe, weil sie Frevel gegen die Söhne Judas verübt und unschuldiges Blut in seinem Lande vergossen haben.
22642JoelJoe29320Judäa aber wird immerdar bewohnt werden und Jerusalem von Geschlecht zu Geschlecht.
22643JoelJoe29321Und ich werde ihr Blut sühnen, welches ich noch nicht gesühnt habe, und der Herr wird auf Sion wohnen.
22644AmosAm3011Worte des Amos, eines der Hirten von Thekua, die er über Israel schaute in den Tagen Ozias, des Königs von Juda, und in den Tagen Jeroboams, des Sohens Joas, des Königs von Israel, zwei Jahre vor dem Erdbeben.
22645AmosAm3012Und er sprach: Der Herr wird von Sion her brüllen und von Jerusalem seine Stimme erschallen lassen, da werden sie schönen Auen der Hirten trauern und des Karmels Gipfel verdorren.
22646AmosAm3013So spricht der Herr: Wegen der drei, ja vier Missetaten von Damaskus wende ich dies nicht ab, weil sie Gilead mit eisernen Wagen gedroschen haben.
22647AmosAm3014Und ich will Feuer über das Haus Azaels senden, das die Paläste Benadads verzehren soll.
22648AmosAm3015Ich will die Riegel von Damaskus zerbrechen, ausrotten die Bewohnerschaft aus dem Gefilde des Götzen und den Zepterträger aus dem Hause der Wonne und das Volk Syriens soll nach Cyrene weggeführt werden, spricht der Herr.
22649AmosAm3016So spricht der Herr: Wegen der drei, ja vier Missetaten von Gaza werde ich dies nicht abwenden, weil sie alle Gefangenen weggeführt, um sie an Idumäa zu überliefern.
22650AmosAm3017Ich werde Feuer über die Mauern Gazas senden, das seine Paläste verzehren soll.
22651AmosAm3018Ich werde die Bewohner von Azot vertilgen und den Zepterträger aus Askalon und werde meine Hand gegen Akkaron wenden und der Überrest der Philister soll zugrunde gehen, spricht der Herr, Gott.
22652AmosAm3019So spricht der Herr: Wegen der drei, ja vier Missetaten von Tyrus werde ich dies nicht abwenden, weil sie alle Gefangenen Judäas an Idumäa überliefert und des Bruderbundes nicht gedacht haben.
22653AmosAm30110Ich will Feuer über die Mauern von Tyrus senden, das seine Paläste verzehren soll.
22654AmosAm30111So spricht der Herr: Wegen der drei, ja vier Missetaten von Edom werde ich dies nicht abwenden, weil es seinen Bruder mit dem Schwerte verfolgt und die Barmherzigkeit gegen ihn verletzt hat und im Grimm verharrt für und für und seinen Zorn bewahrt immerdar.
22655AmosAm30112Ich will Feuer entsenden über Theman, dies soll die Paläste Bosras verzehren.
22656AmosAm30113So spricht der Herr: Wegen der drei, ja vier Missetaten der Söhne Ammons werde ich dies nicht abwenden, weil sie die Schwangern Gileads aufgeschlitzt haben, um ihr Gebiet zu erweitern.
22657AmosAm30114Ich will Feuer entzünden auf den Mauern Rabbas, das ihre Paläste verzehren soll unter Kriegsgeschrei am Tage des Kampfes und im Sturme am Tage des Erdbebens.
22658AmosAm30115Und Melchom soll in die Gefangenschaft wandern, er und seine Fürsten zumal, spricht der Herr.
22659AmosAm3021So spricht der Herr: Wegen der drei, ja vier Missetaten Moabs werde ich dies nicht abwenden, weil es die Gebeine des Königs von Idumäa zu Asche verbrannt hat.
22660AmosAm3022Ich will Feuer über Moab senden, das die Paläste Karioths verzehren soll, und Moab wird im Getümmel umkommen bei dem Schalle der Posaune.
22661AmosAm3023Ich will die Richter aus seiner Mitte hinwegtilgen und alle seine Fürsten mit ihm töten, spricht der Herr.
22662AmosAm3024So spricht der Herr: Wegen der drei, ja vier Missetaten Judas werde ich dies nicht abwenden, weil es das Gesetz des Herrn verworfen und seine Gebote nicht gehalten hat; denn es haben sie ihre Götzen betrogen, denen ihre Väter angehangen.
22663AmosAm3025Ich will Feuer senden über Juda, das die Paläste Jerusalems verzehren soll.
22664AmosAm3026So spricht der Herr: Wegen der drei, ja vier Missetaten Israels werde ich dies nicht abwenden, weil es den Gerechten um Geld verkaufte und den Armen um Schuhe.
22665AmosAm3027Sie zertreten im Staube der Erde die Häupter der Armen und beugen den Weg der Notleidenden, Vater und Sohn gehen zur selben Dirne, um meinen heiligen Namen zu entweihen.
22666AmosAm3028Auf abgepfändeten Gewändern strecken sie sich neben dem Altar hin und trinken Wein von Bußgeldern im Hause ihres Gottes.
22667AmosAm3029Und doch bin ich es, der die Amorrhiter vor ihnen her vertilgte, die hoch waren wie die Zedern und stark wie die Eichen; ich vernichtete ihre Frucht in der Höhe und ihre Wurzeln in der Tiefe.
22668AmosAm30210Ich bin es, der euch aus dem Lande Ägypten herführte und vierzig Jahre durch die Wüste geleitet hat, damit ihr das Land der Amorrhiter in Besitz nahmet.
22669AmosAm30211Und ich erweckte aus euern Söhnen Propheten und aus euern Jünglingen Nazaräer. Ist dem nicht also, Söhne Israel? Spricht der Herr.
22670AmosAm30212Ihr aber gabet den Nazaräern Wein zu trinken und den Propheten befahlet ihr: Weissaget nicht!
22671AmosAm30213Sehet, ich will unter euch erdröhnen, wie ein Wagen, der mit Heu beladen ist;
22672AmosAm30214dass dem Schnellen die Fluchtvergeht und der Starke seine Kraft nicht zu bewahren vermag und der Held sein Leben nicht zu retten;
22673AmosAm30215dass der Bogenschütze nicht standhält, der Schnelle sich nicht rettet noch der Reiter sein Leben erhält
22674AmosAm30216und selbst der herzhafteste unter den Helden an jenem Tage nackt flieht, spricht der Herr.
22675AmosAm3031Höret das Wort, welches der Herr über euch redet, ihr Söhne Israel! Über das ganze Geschlecht, das ich aus dem Lande Ägypten geführt, also lautend:
22676AmosAm3032Nur euch kenne ich von allen Geschlechtern der Erde, darum werde ich an euch alle eure Verschuldungen heimsuchen.
22677AmosAm3033Wandeln wohl zwei miteinander, wenn sie nicht eines geworden sind?
22678AmosAm3034Brüllt etwa der Löwe im Wald, außer er habe etwas zu rauben? Lässt der junge Löwe wohl seine Stimme aus seinem Lager erschallen, wenn er nichts erbeutet hat?
22679AmosAm3035Gerät etwa der Vogel in den Fangstrick am Boden ohne Vogelsteller? Nimmt man wohl eine Schlinge von der Erde, bevor sie etwas gefangen hat?
22680AmosAm3036Stößt man in einer Stadt in die Posaune, ohne dass das Volk erbebt? Kommt ein Unglück über eine Stadt, ohne dass der Herr es verhängt hat?
22681AmosAm3037Ja, Gott, der Herr, tut nichts, er habe denn sein Geheimnis seinen Dienern, den Propheten, offenbart.
22682AmosAm3038Brüllt der Löwe, wer sollte sich nicht fürchten? Hat der Herr, Gott, geredet, wer sollte nicht weissagen?
22683AmosAm3039Lasset es hören über die Paläste von Azot und über die Paläste des Landes Ägypten hin und sprechet: Versammelt euch auf Samarias Bergen und sehet die Menge der Torheiten in dessen Mitte und die Unterdrückten in seinem Innern!
22684AmosAm30310Sie verstehen nicht recht zu handeln, spricht der Herr, die da Unrecht und Raub in ihren Palästen aufhäufen.
22685AmosAm30311Darum spricht der Herr, Gott, also: Geängstigt und umschlossen wird das Land und deine Stärke wird von dir genommen und deine Paläste geplündert werden.
22686AmosAm30312So spricht der Herr: Wie der Hirt aus dem Rachen des Löwen zwei Beinchen oder ein Ohrläppchen rettet, so werden von den Söhnen Israel gerettet werden, welche in Samaria auf der Ecke des Ruhebettes sitzen und auf den Polstern von Damaskus.
22687AmosAm30313Höret es und bezeuget es dem Hause Jakob, spricht der Herr, der Gott der Heerscharen:
22688AmosAm30314denn zur Zeit, da ich Israels Missetaten zu ahnden beginne, werde ich es heimsuchen samt den Altären Bethels, dass die Hörner des Altares abgeschlagen werden du zu Boden fallen.
22689AmosAm30315Das werde ich das Winterhaus samt dem Sommerhaus zerschlagen, dass die Häuser von Elfenbein zugrunde gehen und viele Paläste zerstört werden, spricht der Herr.
22690AmosAm3041Höret dies Wort, ihr fetten Kühe auf dem Berge Samarias, die ihr die Geringen bedrückt und die Armen niedertretet, die ihr euern Eheherrn zurufet: Schaffet herbei, lasset uns zechen!
22691AmosAm3042Der Herr, Gott, hat bei seiner Heiligkeit geschworen: Sehet, es sollen Tage über euch kommen, da man euch und was von euch übrig ist auf Spießen und in siedenden Töpfen wegträgt.
22692AmosAm3043Dann werdet ihr durch die Breschen ausziehen, eine um die andere, und werdet nach Armon zu hinausgestoßen, spricht der Herr.
22693AmosAm3044Kommet denn nach Bethel und verübet Frevel, nach Galgala und häufet Sünden, bringet des Morgens eure Schlachtopfer dar, jeden dritten Tag eure zehnten.
22694AmosAm3045Bringet gesäuerte Brote als Lobopfer dar, rufet zu freiwilligen Gaben auf und kündet sie an. denn so gefällt es euch ja, ihr Söhne Israel! Spricht der Herr, Gott.
22695AmosAm3046Darum habe ich eure Zähne stumpf gemacht in allen euren Städten und Mangel an Brot gesendet in alle eure Wohnsitze, doch ihr habt euch nicht zu mir bekehrt, spricht der Herr.
22696AmosAm3047Ich hielt euch den Regen zurück die Monate hindurch vor der Ernte und ließ auf eine Stadt Regen fallen und auf eine andere Stadt ließ ich keinen Regen fallen, ein Stück Feld ward beregnet und ein anderes, auf das ich nicht regnen ließ, verdorrte.
22697AmosAm3048Da kamen zwei und drei Städte zu einer Stadt, um Wasser zu trinken, und wurden nicht satt; aber dennoch seid ihr nicht zu mir zurückgekehrt, spricht der Herr.
22698AmosAm3049Ich habe euch mit Glutwind und die Menge eurer Gärten und Weinberge mit Getreidebrand geschlagen, eure Ölpflanzungen und Feigengärten fraß die Raupe, dennoch seid ihr nicht zu mir zurückgekehrt, spricht der Herr.
22699AmosAm30410Ich habe den Tod unter euch gesendet, wie einst unter Ägypten, habe mit dem Schwerte eure Jünglinge geschlagen, ließ eure Rosse erbeuten und ließ den Moder eures Lagers in eure Nase aufsteigen, doch ihr seid nicht zu mir zurückgekehrt, spricht der Herr.
22700AmosAm30411Ich habe euch um und um gekehrt, wie Gott Sodoma und Gomorrha umgekehrt hat, und ihr wurdet wie eine Brandscheit, das aus dem Feuer gerissen ist, aber ihr seid nicht zu mir zurückgekehrt, spricht der Herr.
22701AmosAm30412Deshalb will ich dir also tun, o Israel! Da ich dir aber solches antun will, so bereite dich, deinem Gott gegenüber zu treten, Israel!
22702AmosAm30413Denn siehe, er ist es, welcher die Berge gebildet und den Wind geschaffen, der dem Menschen seinen Ausspruch verkündet, er schafft Nebel am Morgen und schreitet über die Höhen der Erde daher, Herr, Gott der Heerscharen, ist sein Name.
22703AmosAm3051Höret dies Wort, das Klagelied, das ich über euch erhebe! Gefallen ist das Haus Israel und steht nicht wieder auf.
22704AmosAm3052Die Jungfrau Israel ist hingestürzt auf ihren Boden und niemand richtet sie wieder auf.
22705AmosAm3053Denn so spricht der Herr, Gott: Die Stadt, aus der tausend ausgezogen, wird hundert übrigbehalten; und die, aus welcher hundert ausgezogen, wird zehn übrig behalten im Hause Israel.
22706AmosAm3054Denn so spricht der Herr zum Haus Israel: Suchet mich, so werdet ihr leben!
22707AmosAm3055Suchet doch nicht Bethel auf, ziehet nicht nach Galgala und wandelt nicht nach Bersabee hinüber, denn Galgala wird gefangen weggeführt und Bethel wird nichts helfen können.
22708AmosAm3056Suchet den Herrn und lebet, es möchte sonst das Haus Joseph wie Feuer auflodern und das Feuer um sich fressen, ohne dass jemand in Bethel lösche.
22709AmosAm3057Ihr, die ihr das Recht in Wermut verkehrt und die Gerechtigkeit zu Boden drückt!
22710AmosAm3058Er hat das Siebengestirn und den Orion geschaffen, er wandelt die Finsternis in Morgenlicht und lässt den Tag in Nacht übergehen, er ruft die Gewässer des Meeres herbei und gießt sie über die Fläche der Erde hin: Herr ist sein Name.
22711AmosAm3059Er bringt lächelnd Verderben über den Starken und Plünderung über den Mächtigen.
22712AmosAm30510Sie hassen den, der sie im Tore zurechtweist, und den, der recht redet, verabscheuen sie.
22713AmosAm30511Darum, weil ihr den Armen beraubt und auserlesene Beute von ihm nehmt, sollt ihr wohl Häuser von Quadern bauen, aber nicht darin wohnen, liebliche Weingärten pflanzen, aber ihren Wein nicht trinken.
22714AmosAm30512Denn ich kenne eure vielen Frevel und eure schweren Sünden, als Feinde des Gerechten nehmet ihr Geschenke an und bedrückt die Dürftigen im Tore.
22715AmosAm30513Darum schweigt der Kluge zu dieser Zeit, denn die Zeit ist schlimm.
22716AmosAm30514Suchet das Gute und nicht das Böse, auf dass ihr leben möget, so wird der Herr, der Gott der Heerscharen, mit euch sein, wie ihr sprechet.
22717AmosAm30515Hasset das Böse und liebet das Gute und haltet im Tore das echt aufrecht, vielleicht wird sich dann der Herr, der Gott der Heerscharen, der Übriggebliebenen Josephs erbarmen.
22718AmosAm30516Darum spricht der Herr, der Gott der Heerscharen, der Herrscher, also: Auf allen Straßen soll Klage ertönen, auf allen Wegen draußen soll man rufen: Wehe, wehe! Man soll den Landmann zum Trauern rufen und zum Wehklagen die Klagekundigen.
22719AmosAm30517Auch in allen Weinbergen soll Weheklage sein, denn ich werde durch deine Mitte hindurchziehen, spricht der Herr.
22720AmosAm30518Wehe denen, welche nach des Herrn Tage verlangen! Was soll er euch? Dieser Tag des Herrn ist ja Finsternis, und nicht Licht!
22721AmosAm30519Wie wenn jemand vor einem Löwen flieht und ein Bär tritt ihm entgegen, und kommt er noch in ein Haus und stemmt sich mit der Hand gegen die Wand, wird er von einer Schlange gebissen.
22722AmosAm30520Ist der Tag des Herrn nicht Finsternis und kein Licht? Ist nicht Dunkel an ihm und kein Glanz?
22723AmosAm30521Ich hasse und verschmähe eure Feste und missfällig ist mir der Geruch eurer Festversammlungen.
22724AmosAm30522Bringt ihr mir auch eure Brandopfer und Gaben dar, so nehme ich sie nicht an und die Dankopfer von eurem Mastvieh sehe ich nicht an.
22725AmosAm30523Hinweg von mir mit dem Lärm deiner Lieder und das Spiel deiner Harfe mag ich nicht hören.
22726AmosAm30524Vielmehr flute das Recht wie Wasser daher und die Gerechtigkeit wie ein starker Strom.
22727AmosAm30525Habt ihr mir denn Schlachtopfer und Speiseopfer in der Wüste dargebracht vierzig Jahre hindurch, Haus Israel?
22728AmosAm30526Vielmehr trugt ihr die Hütte eures Molochs und das Bild eurer Götzen, das Gestirn eures Gottes, die ihr euch gemacht hattet.
22729AmosAm30527Darum will ich euch über Damaskus hinaus in die Verbannung führen, spricht der Herr, Gott der Heerscharen ist sein Name.
22730AmosAm3061Wehe euch, ihr Reichen in Sion, die ihr eure Zuversicht auf den Berg Samaria setzt, euch, ihr Vornehmen, Häupter er Völker, die ihr mit Pomp in das Haus Israel zu kommen pflegt!
22731AmosAm3062Ziehet hin nach Chalane und schauet euch um und gehet von da nach dem großen Emath, steiget hinab nach Geth im Philisterlande und in ihre besten Reiche, ist ihr Gebiet größer denn euer Gebiet?
22732AmosAm3063Die ihr abgesondert seid für den schlimmen Tag und dem Throne der Ungerechtigkeit nahet;
22733AmosAm3064die ihr auf Ruhebetten von Elfenbein schlaft und auf euern Lagern schwelgt, die ihr Lämmer verzehrt von der Herde und junge Rinder von dem Mastvieh,
22734AmosAm3065die ihr singt zum Klange der Harfe! Sie bilden sich ein, nicht geringer Saitenspiel zu üben als David.
22735AmosAm3066Sie trinken den Wein aus Schalen und mit dem besten Öle salben sie sich, aber um den Schaden Josephs kümmern sie sich nicht.
22736AmosAm3067Deshalb sollen sie nun an der Spitze der Verbannten wandern und auseinanderstieben soll die Sippe der Schwelger.
22737AmosAm3068Geschworen hat bei sich selbst der Herr, Gott, es spricht der Herr, der Gott der Heerscharen: Ich verabscheue das Prunken Jakobs und hasse seine Paläste und ich gebe die Städte mit ihren Bewohnern preis.
22738AmosAm3069Wenn dann zehn Männer in einem Hause übrigbleiben, sollen auch diese sterben.
22739AmosAm30610Und trägt einen sein Verwandter hinweg, ihn zu verbrennen, um die Gebeine aus dem Hause zu schaffen, und spricht er zu dem, der noch im Innern des Hauses ist: Ist noch jemand bei dir?
22740AmosAm30611Antwortet dieser: Es ist zu Ende! So wird jener ihm sagen: Still! erwähne den Namen des Herrn nicht!
22741AmosAm30612Denn siehe, der Herr wird gebieten, er wird das große Haus in Trümmer schlagen und das kleine Haus zu Rissen.
22742AmosAm30613Können etwa Rosse auf Felsen laufen, oder kann man mit Büffeln pflügen? Dass ihr das recht in Bitterkeit verkehrt habt und die Frucht der Gerechtigkeit in Wermut?
22743AmosAm30614Die ihr an Nichtigem eure Freude habt, die ihr sprecht: Haben wir nicht durch unsere Stärke Hörner erworben?
22744AmosAm30615Sehet, ich will, spricht der Herr, der Gott der Heerscharen, wider euch, Haus Israel! ein Volk aufstehen lassen, das euch vom Eingange nach Emath bis zum Flusse der Wüste vernichten soll.
22745AmosAm3071Folgendes ließ mich der Herr, Gott, schauen: Siehe, er bildet Heuschrecken zu Anfang, als das Spätregengras aufsprosste, und siehe, der Spätregen kam nach dem Mähen des Königs.
22746AmosAm3072Und es geschah, las sie das Grün des Landes abgefressen hatten, sprach ich: Herr, Gott! sei doch gnädig. Wer wird sonst Jakob aufhelfen? denn er ist ja gering.
22747AmosAm3073Darüber erbarmte sich der Herr. Nicht soll es geschehen, sprach der Herr.
22748AmosAm3074Folgendes ließ mich der Herr, Gott, schauen. Siehe, der Herr, Gott, rief dem Feuer zu: Richte! Und es verschlang den großen Abgrund und fraß das Land zumal.
22749AmosAm3075Da sprach ich: Herr, Gott! lass doch ab, wer wird sonst Jakob aufhelfen? denn er ist je gering.
22750AmosAm3076Darob erbarmte sich der Herr: Auch dies soll nicht geschehen, sprach der Herr, Gott.
22751AmosAm3077Folgendes ließ mich der Herr schauen: Siehe, der Herr stand auf einer übertünchten Mauer und hatte eine Maurerkelle in seiner Hand.
22752AmosAm3078Und der Herr sprach zu mir: Was siehst du, Amos? Ich antwortete: Eine Maurerkelle. Da sprach der Herr: Siehe, ich lege die Kelle nieder inmitten meines Volkes Israel, nicht werde ich es ferner übertünchen
22753AmosAm3079und es sollen die Höhen der Götzen zerstört werden und die Heiligtümer Israels wüste liegen und ich werde mich wider Jeroboams Haus mit dem Schwerte erheben.
22754AmosAm30710Da sandte Amasias, der Priester von Bethel, zu Jeroboam, dem Könige von Israel, und ließ ihm sagen: Amos stiftet Aufruhr wider dich im Hause Israel, das Land ist nicht imstande, alle seine Reden zu ertragen.
22755AmosAm30711Denn so spricht Amos: Durch das Schwert wird Jeroboam sterben, und Israel aus seinem Lande in die Gefangenschaft wandern.
22756AmosAm30712Amasias aber sprach zu Amos: Seher! gehe, fliehe in das Land Juda, dort iss dein Brot und dort magst du weissagen.
22757AmosAm30713Aber in Bethel fahre nicht fort zu weissagen, denn dies ist des Königs Heiligtum, das heilige Haus des Reiches.
22758AmosAm30714Da antwortete Amos und sprach zu Amasias: Ich bin kein Prophet und bin kein Prophetensohn, sondern ein Hirt bin ich, der Sykomoren zieht.
22759AmosAm30715Der Herr aber hat mich hinter der Herde weggenommen und der Herr hat zu mir gesprochen: Gehe, weissage meinem Volke Israel!
22760AmosAm30716So höre denn das Wort des Herrn: Du sprichst: Weissage nicht über Israel und ergieße deine Rede nicht über das Götzenhaus!
22761AmosAm30717Deswegen spricht der Herr also: Dein Weib soll in der Stadt zu Buhlerin werden, deine Söhne und Töchter aber werden durch das Schwert fallen und dein Land wird mit der Messschnur verteilt werden, du selbst sollst auf entweihtem Boden sterben und Israel soll in die Gefangenschaft wandern aus seinem Lande.
22762AmosAm3081Folgendes ließ der Herr, Gott, mich schauen: Siehe, da war ein Obsthaken.
22763AmosAm3082Und er sprach: Was siehst du, Amos? Ich sprach: Einen Obsthaken. Da sprach der Herr zu mir: Es kommt das Ende über mein Volk Israel, nicht länger mehr will ich seiner schonen!
22764AmosAm3083Es sollen die Türangeln des Tempels an jenem Tage ächzen, spricht der Herr, Gott, viele werden dahinsterben, allenthalben wird sich Stille verbreiten.
22765AmosAm3084Höret dies, ihr, die ihr die Armen niedertretet und die Dürftigen des Landes verschmachten lasset,
22766AmosAm3085indem ihr sprecht: Wann geht der Neumond vorüber, dass wir unsere Waren verkaufen, und der Sabbat, dass wir die Speicher auftun? dass wir das Maß vermindern und das Gewicht vergrößern und falsche Waage unterschieben können?
22767AmosAm3086dass wir die Dürftigen um Geld und die Armen um ein Paar Schuhe an uns bringen und en Abfall vom Korn verkaufen?
22768AmosAm3087Geschworen hat der Herr wider Jakobs Hoffart: Fürwahr! Nimmer werde ich aller ihrer Taten vergessen.
22769AmosAm3088Soll darob nicht die Erde erzittern, nicht alle ihre Bewohner trauern? Es wird sich erheben wie der Strom zumal, hinausstürzen und abfließen wie der Strom Ägyptens.
22770AmosAm3089An jenem Tage, spricht der Herr, Gott, wird die Sonne am Mittage untergehen und am hellen tage werde ich Finsternis senden über die Erde.
22771AmosAm30810Und ich werde eure Feste in Trauer wandeln und alle eure Lieder in Wehklage, Trauerkleid werde ich über alle eure Rücken bringen und über alle Häupter Kahlheit, ich werde das Land in leid versetzen wie bei der Trauer um den einzigen Sohn und sein Ende einem Tage der Bitterkeit gleichmachen.
22772AmosAm30811Sehet, es kommen die Tage, spricht der Herr, da ich Hunger über das Land senden werde; nicht Hunger nach Brot noch Durst nach Wasser, sondern Hunger, das Wort des Herrn zu hören.
22773AmosAm30812Da soll es sie von einem Meere zum andern treiben und von Nord bis nach Ost; sie werden umherschweifen, das Wort des Herrn zu suchen, aber sie sollen es nicht finden.
22774AmosAm30813An jenem Tag werden die schönen Jungfrauen und die Jünglinge vor Durst verschmachten,
22775AmosAm30814sie, welche jetzt bei der Schuld Samarias schwören und sprechen: So wahr dein Gott lebt, Dan, bei dem Wege nach Bersabee! sie werden stürzen und nicht wieder auferstehen.
22776AmosAm3091Ich sah den Herrn über dem Altar stehen und er sprach: Zerschlage die Türangeln, dass die Schwellen erbeben, denn alle beherrscht die Habsucht. Ihre Überreste will ich mit dem Schwert erschlagen, ohne dass Flucht für sie möglich ist. Sie werden fliehen, doch keiner von ihnen, der sich flüchtet, wird gerettet werden.
22777AmosAm3092Wenn sie bis in die Unterwelt hinabsteigen sollten, von dort wird sie meine Hand holen; und wenn sie bis in den Himmel hinaufsteigen sollten, will ich sie von da herabziehen.
22778AmosAm3093Und wenn sie sich auf den Gipfel des Karmels versteckten, werde ich sie dort erspähen und von dannen holen; und wenn sie sich vor meinen Augen in der Tiefe des Meeres verbergen, will ich daselbst der Schlange entbieten, sie zu beißen.
22779AmosAm3094Wenn sie vor ihren Feinden her in die Gefangenschaft wandern, will ich dort dem Schwerte gebieten, sie zu töten; denn ich will meine Augen auf sie richten zum Unheile, und nicht zum Heile.
22780AmosAm3095Und der Herr, der Gott der Heerscharen, er berührt die Erde und sie vergeht, und alle, die sie bewohnen müssen trauern. und es erhebt sich jeder gleich dem Strome und fließt ab wie der Fluss Ägyptens.
22781AmosAm3096Er baut im Himmel seinen Thron und gründet ihre Gefüge auf die Erde, er ruft den Gewässern des Meeres und gießt sie über die Oberfläche der Erde hin aus; Herr ist sein Name.
22782AmosAm3097Seid ihr Söhne Israel mir nicht den Äthiopiern gleich? spricht der Herr. Habe ich nicht Israel aus dem Lande Ägypten hergeführt und die Palästiner von Kappadozien und die Syrer aus Cyrene?
22783AmosAm3098Sehet, die Augen Gottes, des Herrn, sind auf dies sündige Reich gerichtet, dass ich es von der Erde hinwegtilge. Doch das Haus Jakob will ich nicht gänzlich vernichten, spricht der Herr.
22784AmosAm3099Denn sehet, ich will gebieten, dass das Haus Israel unter alle Völker geschüttelt werde, wie man Weizen in einem Siebe schüttelt, und es soll kein Körnlein zur Erde fallen.
22785AmosAm30910Alle Sünder in meinem Volke sollen durch das Schwert fallen, sie, die da sagen: Nicht naht und nicht kommt über uns Unglück!
22786AmosAm30911An jenem Tage will ich die zerfallene Hütte Davids wieder aufrichten, die Lücken ihrer Mauern ausfüllen und das, was eingefallen, wieder aufrichten; ich will sie aufbauen, wie sie in den Tagen der Vorzeit war,
22787AmosAm30912dass sie den Überrest von Idumäa und alle Völker in Besitz nehmen, weil über diese mein Name genannt ist, spricht der Herr, der solches vollbringt.
22788AmosAm30913Sehet, es kommen die Tage, spricht der Herr, da wird der Pflüger an den Schnitter sich anreiben und der Tarubenkelterer a den Sämann, es werden die Berge Süßigkeit träufeln und alle Berge werden bebaut sein.
22789AmosAm30914Dann werde ich die Gefangenen meines Volkes Israel heimkehren lassen und sie werden die verwüsteten Städte aufbauen und bewohnen, Weinberge pflanzen und deren Wein trinken, Gärten anlegen und deren Frucht genießen.
22790AmosAm30915Und ich will sie auf ihren Boden pflanzen und nicht mehr herausreißen aus ihrem Lande, das ich ihnen gegeben, spricht der Herr, dein Gott.
22791ObadjaOb3111Gesicht des Abdias. So spricht der Herr, Gott, über Edom: Eine Kunde haben wir vom Herrn vernommen und einen Boten hat er unter die Völker entsendet: Auf, lasset uns zusammen wider Edom uns zum Kampfe erheben!
22792ObadjaOb3112Siehe, ich habe dich klein gemacht unter den Völkern, verachtet bist du gar sehr.
22793ObadjaOb3113In Vermessenheit deines Herzens hast du dich überhoben, weil du in Felsenklüften wohnst und deinen Sitz hoch baust, und du sprichst in deinem Herzen: Wer könnte mich zur Erde niederzwingen?
22794ObadjaOb3114Aber wärest du auch hoch erhoben gleich dem Adler und setztest du dein Nest zwischen die Sterne, so werde ich dich doch von da niederzwingen, spricht der Herr.
22795ObadjaOb3115Wenn Diebe zu dir eindrängen, wenn Räuber des Nachts, wie würdest du verstummen! Würden sie nicht rauben, bis es ihnen genügt? Wenn Weinleser über dich kämen, würden sie dir nicht doch eine Traube übriglassen?
22796ObadjaOb3116Wie ist aber Esau durchforscht, seine verborgensten Orte durchsucht!
22797ObadjaOb3117Bis zu deiner Grenze haben sie dich getrieben; alle, die deine Bundesgenossen waren, spotteten dein, die deine Freunde waren, haben dich überwältigt; deine früheren Tischgenossen legen dir Hinterhalt; keine Einsicht ist in ihm!
22798ObadjaOb3118Werde ich an jenem Tage, spricht der Herr, nicht die Weisen aus Edom vertilgen und die Einsicht aus dem Gebirge Esau?
22799ObadjaOb3119Deine Helden aus dem Lande gegen Mittag sollen zagen, dass alle vom gebirge Esau vernichtet werden.
22800ObadjaOb31110Ob des Mordens, ob der Gewalttat gegen deinen Bruder Jakob wird dich Schande bedecken und du wirst auf immer ausgerottet werden.
22801ObadjaOb31111Am Tage, da du ihm entgegentratest, da Fremde sein Heer gefangen nahmen und Ausländer in seine Tore eindrangen und über Jerusalem das Los warfen, da warst auch du wie einer von ihnen.
22802ObadjaOb31112Aber sieh nicht schadenfroh auf den Tag deines Bruders, den Tag seiner Wegführung, und freue dich nicht über die Kinder Juda am Tage ihres Verderbens und überhebe deinen Mund nicht am Tage der Bedrängnis;
22803ObadjaOb31113auch dringe nicht in die Tore meines Volkes am Tage ihres Untergangs, schaue nicht schadenfroh auf sein Unglück am Tage seiner Not, ziehe nicht aus wider sein Heer am Tage seiner Drangsal,
22804ObadjaOb31114stelle dich nicht auf an den Scheidewegen, seine Flüchtlinge niederzumachen, und schließe seine Übriggebliebenen am Tage der Drangsal nicht ein.
22805ObadjaOb31115Denn nahe ist der Tag des Herrn über alle Völker; wie du gehandelt, also wird dir geschehen, den er wird Vergeltung auf dein Haupt zurückfallen lassen.
22806ObadjaOb31116Denn wie ihr auf meinen heiligen Berge getrunken, so werden alle Völker unablässig trinken, ja trinken und schlürfen, und werden sein, als wären sie nicht.
22807ObadjaOb31117Auf dem Berge Sion aber soll eine Zuflucht sein, er soll heilig sein und das Haus Jakob wird in Besitz nehmen, die es besessen.
22808ObadjaOb31118Das Haus Jakob wird ein Feuer werden, das Haus Joseph Flamme und das Haus Esau Stoppeln; jene werden sie anzünden und verzehren, so dass vom Hause Esau kein Überrest bleibt, denn der Herr hat gesprochen.
22809ObadjaOb31119Die Bewohner des Landes gegen Mittag werden das Gebirge Esau erben und die in den Ebenen die Philister, sie werden das Gefilde von Ephraim in Besitz nehmen und das Gefilde Samarias und Benjamin wird Gilead erhalten.
22810ObadjaOb31120Und die Weggeführten dieser Schar der Söhne Israel werden alle Orte der Kanaaniter bis nach Sarepta hin in Besitz nehmen und die von Jerusalem Weggeführten; die in Bosphorus sind, werden die Städte gegen Mittag in Besitz nehmen.
22811ObadjaOb31121Und Retter werden auf den Berg Sion hinaufziehen, um das Gebirge Esau zu richten, und das Königtum wird des Herrn sein.
22812JonaJon3211Und es erging das Wort des Herrn an Jonas, den Sohn Amathis, also lautend:
22813JonaJon3212Mache dich auf und gehe nach Ninive, der großen Stadt, und predige daselbst, denn ihre Bosheit ist vor mich gekommen.
22814JonaJon3213Jonas aber machte sich auf, um nach Tharsis zu fliehen vor dem Angesichte des Herrn. Er ging nach Joppe hinab, und da er ein Schiff fand, das nach Tharsis fahren sollte, gab er sein Fährgeld und bestieg es, um mit ihnen nach Tharsis zu kommen, hinweg vom Angesichte des Herrn.
22815JonaJon3214Der Herr aber sandte einen gewaltigen Wind auf das Meer, so dass ein heftiger Sturm auf dem Meere entstand und das Schiff in Gefahr kam zu scheitern.
22816JonaJon3215Da gerieten die Schiffsleute in Furcht und riefen ein jeder zu seinem Gott und sie warfen die Geräte, welche im Schiff waren, in das Meer, um es dadurch zu erleichtern; Jonas aber war in den unteren Teil des Schiffes hinabgestiegen und schlief fest.
22817JonaJon3216Da trat zu ihm der Steuermann, und sprach zu ihm: Wie kannst du so fest schlafen? Steh auf, ruf an deinen Gott, vielleicht daß dieser Gott unser gedenket, und wir nicht umkommen.
22818JonaJon3217Da sprachen sie zueinander: Auf, lasset uns das Los werfen, dass wir erfahren, weshalb dies Unglück uns betroffen hat! Als sie nun das Los warfen, fiel es auf Jonas.
22819JonaJon3218Da sprachen sie zu ihm: Tue uns kund, warum uns dieses Unglück trifft? Was ist dein Geschäft? Welches dein Vaterland und wohin reisest du? Von welchem Volke stammst du?
22820JonaJon3219Er antwortete ihnen: Ich bin ein Hebräer und fürchte den Herrn, den Gott des Himmels, der das Meer und das feste Land geschaffen hat.
22821JonaJon32110Da gerieten die Männer in große Furcht und sprachen zu ihm: Warum hast du uns das getan? Sie hatten nämlich erfahren, dass er vor dem Angesichte des Herrn fliehen wollte, denn er hatte es ihnen kundgetan.
22822JonaJon32111Da sprachen sie zu ihm: Was sollen wir tun, damit das Meer von uns ablasse? Denn das Meer wogte und ging immer höher.
22823JonaJon32112Er sprach zu ihnen: Nehmet mich und werfet mich in das Meer, so wird es von euch ablassen; den ich weiß, dass dieser große Sturm um meinetwillen euch überfallen hat.
22824JonaJon32113Die Männer aber ruderten, um an das feste Land zurückzukommen, doch sie vermochten es nicht, denn das Meer um sie wogte und ging immer höher.
22825JonaJon32114da riefen sie zu dem Herrn und sprachen: Ach, Herr! lass uns doch nicht umkommen um der Seele dieses Mannes willen und lass nicht unschuldiges Blut auf uns kommen, denn du, Herr! hast getan, wie du gewollt.
22826JonaJon32115Hierauf nahmen sie Jonas und warfen ihn in das Meer, da ließ das Meer ab von seinem Toben.
22827JonaJon32116Die Männer aber gerieten in große Furcht vor dem Herrn und brachten dem Herrn Schlachtopfer dar und machten Gelübde.
22828JonaJon3221Der Herr aber entbot einen großen Fisch, Jonas zu verschlingen. Und Jonas war im Bauche des Fisches drei Tage und drei Nächte.
22829JonaJon3222Da betete Jonas zu dem Herrn, seinem Gott, aus dem Bauch des Fisches
22830JonaJon3223und sprach: Aus meiner Bedrängnis rief ich zu dem Herrn und er erhörte mich, aus der Tiefe der Unterwelt rief ich und du erhörtest meine Stimme.
22831JonaJon3224Da hast du mich in die Tiefe, in das Herz des Meeres geschleudert, dass die Strömung mich umgibt; alle deine Strudel und deine Fluten rauschen über mich dahin.
22832JonaJon3225Da sprach ich: Verstoßen bin ich aus deinen Augen, doch werde ich deinen heiligen Tempel wieder schauen.
22833JonaJon3226Die Wasser umgaben mich bis an die Seele, es umschließt mich die Tiefe, das Meer bedeckt mein Haupt.
22834JonaJon3227Zu den tiefsten Gründen der Berge bin ich hinabgesunken, der Erde Riegel haben sich auf immer über mich geschlossen; doch du wirst mein Leben vom Untergange erheben, Herr, mein Gott!
22835JonaJon3228Als meine Seele bedrängt ward, gedachte ich des Herrn, dass mein Gebet zu dir dringe in deinen heiligen Tempel.
22836JonaJon3229Die, welche trügerischer Nichtigkeit anhangen, verlassen den, der ihr Erbarmen ist.
22837JonaJon32210Ich aber will dir mit lautem Preise opfern; was ich immer gelobte, will ich dem Herrn für die Rettung entrichten.
22838JonaJon32211Da gebot der Herr dem Fische und dieser spie Jonas an das Land.
22839JonaJon3231Hierauf erging zum zweiten Male das Wort des Herrn an Jonas, also lautend:
22840JonaJon3232Mache dich auf und begib dich nach Ninive, der großen Stadt, und verkünde daselbst die Botschaft, welche ich dir mitteile!
22841JonaJon3233Da machte sich Jonas auf und ging nach Ninive dem Wort des Herrn gemäß; Ninive aber war eine große Stadt, drei Tagreisen im Umfange.
22842JonaJon3234Und Jonas begann in die Stadt zu gehen eine Tagreise weit und rief und sprach: Noch vierzig Tage, so wird Ninive zerstört.
22843JonaJon3235Da glaubten die Leute von Ninive an Gott und riefen ein Fasten aus und zogen Bußkleider an, groß und klein.
22844JonaJon3236Auch zu dem Könige in Ninive drang die Kunde, da erhob er sich von seinem Throne, warf sein Gewand von sich, legte ein Bußkleid an und setzte sich in Asche.
22845JonaJon3237Und er ließ in Ninive ausrufen und sagen als des Königs und seiner Großen Befehl, also: Menschen und Tiere, Rinder und Schafe sollen nichts essen und sollen weder auf die Weide kommen noch Wasser trinken.
22846JonaJon3238vielmehr sollen Menschen und Tiere sich in Bußkleider hüllen und sollen den Herrn mit aller Macht anrufen und ein jeder soll von seinem schlimmen Wandel umkehren und von der Verschuldung, die an seinen Händen klebt.
22847JonaJon3239Vielleicht wendet sich Gott uns zu und verzeiht und steht ab von seinem grimmigen Zorne, so dass wir nicht zugrunde gehen.
22848JonaJon32310Da sah Gott auf ihr Tun, dass sie sich bekehrten von ihrem bösen Wandel, und Gott erbarmte sich und wandte das Übel ab, das er ihnen angedroht hatte, und ließ es nicht hereinbrechen.
22849JonaJon3241Dies verdross Jonas sehr und er ward zornig
22850JonaJon3242und rief zu dem Herrn und sprach: Ach, Herr! war es nicht das, was ich sagte, da ich noch in meiner Heimat war? Deshalb wollte ich zuvorkommen, indem ich nach Tarsis floh; denn ich weiß, dass du ein gütiger und barmherziger Gott bist, langmütig und von großer Erbarmung, der das Böse vergibt.
22851JonaJon3243So nimm denn, Herr! meine Seele von mir, denn besser ist es mir, zu sterben, als zu leben.
22852JonaJon3244Da sprach der Herr: Zürnst du wohl mit Recht?
22853JonaJon3245Jonas aber ging zur Stadt hinaus und ließ sich morgenwärts von der Stadt nieder. Daselbst machte er sich eine Hütte und setzte sich darunter in den Schatten, um zu sehen, was der Stadt widerfahren werde.
22854JonaJon3246Da ließ Gott, der Herr, ein Efeugewächs aufsprossen, dieses schoss über Jonas Haupt empor, so dass es sein Haupt überschattete und ihn beschützte, denn er litt, und Jonas freute sich über den Efeu gar sehr.
22855JonaJon3247Am andern Morgen aber bei Aufgang der Morgenröte entbot Gott einen Wurm, dieser stach den Efeu, dass er verdorrte.
22856JonaJon3248Als nun die Sonne aufgegangen war, ließ der Herr einen heißen Glutwind kommen und die Sonne traf das Haupt des Jonas, so dass er fast verschmachtete; da wünschte er sich zu sterben und sprach: Es ist mir besser, ich sterbe, als dass ich lebe!
22857JonaJon3249Der Herr aber sprach zu Jonas: Bist du wohl mit Recht erzürnt wegen des Efeu? Er antwortete: Mit Recht zürne ich bis in den Tod!
22858JonaJon32410der Herr aber sprach: Dir ist es leid um den Efeu, mit dem du doch keine Mühe gehabt, den du auch nicht hast wachsen lassen, der in einer Nacht geworden und in einer Nacht zugrunde gegangen ist,
22859JonaJon32411und ich sollte kein Mitleiden haben mit Ninive, der großen Stadt, in welcher sich mehr als hundert und zwanzigtausend Menschen befinden, welche den Unterschied zwischen ihrer Rechten und Linken nicht kennen, und viele Tiere?
22860MichaMi3311Wort des Herrn, welches an Michäas, den Morasthiten, erging, in den Tagen Joathans, Achaz und Ezechias, der Könige von Juda, welches er über Samaria und Jerusalem schaute.
22861MichaMi3312Höret, ihr Völker alle, merke auf, Erde und was sie erfüllt! Gott, der Herr, sei Zeuge wider euch, der Herr von seinem heiligen Tempel her!
22862MichaMi3313Denn sehet, der Herr wird ausziehen von seiner Stätte und herabsteigen und über die Höhen der Erde dahinschreiten.
22863MichaMi3314Dann werden die Berge unter ihm zerstieben und die Täler sich spalten wie Wachs vor dem Feuer, wie Wasser, das von der Höhe hinabstürzt.
22864MichaMi3315Das alles geschieht um Jakobs Frevel willen und um der Sünden des Hauses Israel willen. Welches ist Jakobs Frevel? Nicht Samaria? Und welches die Höhen Judas? Nicht Jerusalem?
22865MichaMi3316So will ich denn Samaria einem Steinhaufen auf dem Felde gleichmachen, wenn ein Weinberg gepflanzt wird, und ich will seine Steine in das Tal hinabwerfen und seine Grundfesten bloßlegen.
22866MichaMi3317Alle seine Schnitzbilder sollen zerschlagen und all sein Buhllohn im Feuer verbrannt werden, über alle seine Götzen will ich Verderben bringen; denn aus Buhllohn sind sie zusammengebracht und zu Buhllohn sollen sie wieder werden.
22867MichaMi3318Darum will ich klagen und jammern, beraubt und bloß einhergehen, Wehklage anstellen wie die Drachen und Klage wie die Strauße.
22868MichaMi3319Denn unheilbar ist seine Wunde, sie reicht bis nach Juda, bis an das Tor meines Volkes bis nach Jerusalem.
22869MichaMi33110Verkündet es nicht zu Geth, klaget nicht mit Tränen, im Hause des Staubes bestreuet euch mit Staub!
22870MichaMi33111Ziehe hin, Bewohnerschaft der Schmuckstadt! mit Schande bedeckt; nicht zieht aus die Bewohnerin von Zug, Klage ererbt von euch das Nachbarhaus, das sicherwohnende.
22871MichaMi33112Denn krank am Guten ist die Bewohnerin von Bitterach, weil Unheil von dem Herrn auf Jerusalems Tor herabgefahren.
22872MichaMi33113Der Wagen Getöse erschreckt die Bewohnerin von Lachis, sie, die der Sünde der Tochter Sion zum Anstoße war, dass in dir sich Israels Verschuldungen fanden.
22873MichaMi33114Darum wird Er Boten nach dem Erbe Geths entsenden, das Lügenhaus wird zum Trug für die Könige Israels.
22874MichaMi33115Noch werde ich dir einen Erben zuführen, Bewohnerin von Maresa! bis nach Obollam wird kommen Israels Herrlichkeit.
22875MichaMi33116Schere dir Haar und Bart um deiner geliebten Kinder willen, mache deine Glatze breit wie die eines Adlers denn gefangen sind sie von dir weggeführt.
22876MichaMi3321Wehe euch, die ihr auf Eitles sinnet und Böses übt auf euern Lagern; beim Morgengrauen vollführen sie es, denn wider Gott ist ihr Tun!
22877MichaMi3322Geht ihr Gelüsten nach Äckern, so rauben sie diese, nach Häusern, so reißen sie diese an sich; sie unterdrücken den Mann und sein Haus, den einzelnen und sein Erbe.
22878MichaMi3323Darum spricht der Herr also: Sehet, ich sinne wider dieses Geschlecht Unheil, dem ihr euren Nacken nicht entziehen werdet, und ihr werdet nicht hochmütig einherwandeln, denn eine gar schlimme Zeit wird dies sein.
22879MichaMi3324An jenem Tage wird man über euch einen Spruch anheben und es wird ein Lied in klagender Weise gesungen werden also: Entvölkert und verwüstet sind wir, das Erbteil meines Volkes ist verhandelt; wie entweicht es mir, da der wiederkehrt, der unser Land zerteilt!
22880MichaMi3325Darum sollst du niemand haben, der dir die Messschnur zieht zu einem Lose in der Gemeinde des Herrn.
22881MichaMi3326Sprechet doch nicht, sagen sie. Es soll nicht Weissagung über sie ergehen, nicht wird sie die Schmach treffen.
22882MichaMi3327Es spricht das Haus Jakob: Ist denn des Herrn Geist verkürzt oder sind dies seine Gedanken? Sind meine Worte nicht gültig gegen den, der gerecht wandelt?
22883MichaMi3328Mein Volk dagegen hat sich als Feind erhoben, vom Gewande habt ihr den Mantel weggerissen und die, welche arglos dahinziehen, habt ihr in Streit verwickelt.
22884MichaMi3329Die Frauen meines Volkes habt ihr aus dem Hause ihrer Wonne vertrieben, ihren Kindern habt ihr mein Lob auf immer geraubt.
22885MichaMi33210Auf und fort! Denn hier habt ihr keine Ruhestätte, ob ihrer Befleckung verdirbt sie in heilloser Verderbnis.
22886MichaMi33211O wäre ich doch nicht ein Mann, der den Geist hat, sondern redete vielmehr Lüge, so würde ich dir zu Wein und Trunkenheit predigen; über einen solchen erfreut sich dieses Volk.
22887MichaMi33212Doch will ich dich sammeln, fürwahr, Jakob! Alle die deinen, gewisslich in eines zusammenführen die Überreste Israels, sie gleichmachen einer Herde im Schafstall, wie Schafe inmitten der Hürde, und es wird ein fröhliches Menschengewimmel sein.
22888MichaMi33213Denn es wird heraufziehen von ihnen der Wegbereiter; sie werden durchbrechen, die Tore durchschreiten und einziehen und vor ihnen her zieht ihr König und der Herr an ihrer Spitze.
22889MichaMi3331Wieder sprach ich: Höret, ihr Häupter Jakobs, ihr Führer des Hauses Israel! Ist es nicht eure Sache zu wissen, was recht ist?
22890MichaMi3332ihr das Gute hasst und das Böse liebt, die ihr den Leuten gewaltsam die Haut abziehet und das Fleisch von ihrem Gebein.
22891MichaMi3333Sie verzehren das Fleisch meines Volkes und ziehen ihnen die Haut ab, zermalmen dessen Gebein und zerstücken es, wie den Inhalt eines Kessels und wie Fleisch in dem Topfe.
22892MichaMi3334Einst werden sie zu dem Herrn rufen, aber er wird sie nicht erhören und er wird sein Antlitz vor ihnen zu jener Zeit verbergen, wie sie Böses geübt nach ihren Taten.
22893MichaMi3335So spricht der Herr wider die Propheten, welche mein Volk verführen; welche mit ihren Zähnen beißen, während sie Frieden verkünden, und dem, der ihnen nichts in den Mund gibt, den Krieg erklären.
22894MichaMi3336Darum soll Nacht über euch kommen statt eines Gesichtes und Finsternis statt Wahrsagens, die Sonne soll über den Propheten untergehen und der Tag sich über ihnen verfinstern.
22895MichaMi3337Da werden die Seher schamrot werden, die Wahrsager beschämt werden und alle werden ihr Angesicht verhüllen, weil kein Ausspruch von Gott kommt.
22896MichaMi3338Ich aber bin mit der Kraft des Geistes vom Herrn erfüllt, erfüllt mit Recht und Stärke, um Jakob seine Missetat zu verkünden und Israel seine Sünden.
22897MichaMi3339Höret dies, ihr Fürsten des Hauses Jakob und ihr, Richter des Hauses Israel! die ihr das Recht verabscheut und alles verdreht, was gerade ist,
22898MichaMi33310die ihr mit Blutvergießen Sion baut und Jerusalem mit Unrecht!
22899MichaMi33311Seine Fürsten sprechen für Geschenke Recht, seine Priester lehren um Lohn, seine Propheten weissagen um Geld und doch verlassen sie sich auf den Herrn und sagen: Ist nicht der Herr in unserer Mitte? Kein Unglück wird über uns kommen!
22900MichaMi33312Darum wird eurethalben Sion wie ein Feld umgepflügt und Jerusalem wird zum Trümmerhaufen und der Tempelberg bewaldete Höhen werden.
22901MichaMi3341Und es wird geschehen, in der letzten Zeit wird der Berg des Hauses des Herrn auf dem Gipfel der Berge stehen und erhaben sein über die Hügel und die Völker werden zu ihm strömen.
22902MichaMi3342Und viele Völker werden zu ihm eilen und sprechen: „Kommet, lasset uns hinaufziehen zum Berge des Herrn und zu dem Hause des Gottes Jakobs, dass er seine Wege uns lehre und wir wandeln auf seinen Pfaden;“ denn von Sion wird das Gesetz ausgehen und das Wort des Herrn von Jerusalem.
22903MichaMi3343Und er wird unter vielen Völkern Gerichte halten und die starken Völker bis in weite Ferne strafen, da werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen umschmieden und ihre Spieße zu Hippen, kein Volk wird mehr wider das andere das Schwert ergreifen und nicht mehr werden sie Krieg führen lernen.
22904MichaMi3344Dann wird ein jeder unter seinem Weinstock und unter seinem Feigenbaum ungestört sitzen, denn der Mund des Herrn der Heerscharen hat gesprochen.
22905MichaMi3345Ja, alle Völker werden, ein jedes im Namen seines Gottes wandeln; wir aber werden im Namen des Herrn, unseres Gottes, wandeln ewig du immerdar.
22906MichaMi3346An jenem Tage, spricht der Herr, werde ich die Hinkenden sammeln und die, welche ich verstoßen, und die, welche ich gezüchtigt hatte, vereinigen.
22907MichaMi3347Und ich werde die Hinkenden zum Überreste machen und die, welche bedrängt waren, zum starken Volke; und der Herr wird über sie herrschen auf dem Berge Sion von nun an bis in Ewigkeit.
22908MichaMi3348Du aber, dunkler Herdenturm der Tochter Sion! An dich wird gelangen, ja, an dich wird gelangen die frühere Herrschaft, das Königtum der Tochter Jerusalem.
22909MichaMi3349Warum nun verzehrst du dich im Grame? Hast denn du keinen König oder ist dein Ratgeber umgekommen, dass dich Schmerz ergreift wie eine Gebärende?
22910MichaMi33410Ja, leide Schmerz und winde dich, Tochter Sion, wie eine Gebärende, denn jetzt wirst du aus der Stadt ausziehen und auf dem Felde wohnen müssen und bis nach Babylon gebracht werden. Dort wirst du Rettung finden, dort wird dich der Herr aus der Hand deiner Feinde erlösen.
22911MichaMi33411Nun zwar haben sich wider dich viele Völker gesammelt, die da sprechen: Es werde gesteinigt und unser Auge weide sich an Sion!
22912MichaMi33412Sie aber kennen des Herrn Gedanken nicht und fassen seinen Ratschluss nicht, dass er sie zusammenhäufe wie Heu auf der Tenne.
22913MichaMi33413Auf und drisch, Tochter Sion! Denn ich will dein Horn eisern machen und deine Hufe ehern, dass du viele Völker zermalmest und dem Herrn ihren Raub weihest und ihre Macht dem Gebieter der ganzen Erde.
22914MichaMi3351Nunmehr wirst du verheert werden, du Mördertochter! Belagerung haben sie wider uns bereitet, mit dem Stecken werden sie dem Richter Israels Backenstreiche geben.
22915MichaMi3352Aber du, Bethlehem Ephrata! bist zwar klein unter den Tausenden Judas, doch aus dir soll mir hervorgehen, der Herrscher sein wird in Israel, dessen Ursprung von Anbeginn her ist, von den Tagen der Ewigkeit her.
22916MichaMi3353Darum wird er sie hingeben bis zur Zeit, da die, welche gebären soll, gebiert, und der Überrest seiner Brüder wird sich samt den Söhnen Israels bekehren.
22917MichaMi3354Dann wird er dastehen und sie in der Kraft des Herrn weiden, in der Herrlichkeit des Namens des Herrn, seines Gottes, und sie werden sich bekehren, denn dann wird er sich herrlich erweisen bis an die Enden der Erde.
22918MichaMi3355Und er wird der Friede sein. Wenn der Assyrer in unser Land kommt und wenn er in unsere Häuser eindringt, so werden wir sieben Hirten wider ihn aufstellen und acht fürstliche Männer.
22919MichaMi3356Diese werden das Land Assur mit dem Schwerte weiden und das Land Nemrod mit dessen Speeren; so wird er uns erretten von Assur, wenn dieser in unser Land kommt und wenn er unser Gebiet betritt.
22920MichaMi3357Dann werden die Überreste Jakobs inmitten vieler Völker sein wie Tau von dem Herrn, wie Regenschauer auf Pflanzen, die nicht auf Menschen warten und nicht auf Menschenkinder harren.
22921MichaMi3358Dann werden die Überreste Jakobs unter den Völkern inmitten vieler Völker werden, wie der Leu unter den Tieren des Waldes, wie der junge Löwe unter Schafherden, der, wenn er hindurchgeht, niedertritt und raubt, ohne dass jemand zu retten vermag.
22922MichaMi3359Deine Hand wird erhöht sein über deine Feinde und alle deine Widersacher werden vernichtet werden.
22923MichaMi33510An jenem Tage, spricht der Herr, werde ich deine Rosse aus deiner Mitte wegnehmen und deine Kriegswagen zertrümmern.
22924MichaMi33511Und ich werde die Städte deines Landes verwüsten und alle deine Festen zerstören, ich werde die Zaubereien aus deiner Hand entwinden und Wahrsagerei soll nicht mehr unter dir sein.
22925MichaMi33512Auch werde ich deine Haine aus deiner Mitte ausreuten und deine Städte zerstören.
22926MichaMi33513Ich werde deine Schnitzbilder und Bildsäulen aus deiner Mitte ausrotten und nicht sollst du mehr die Gebilde deiner Hände anbeten.
22927MichaMi33514Und ich werde in Zorn und Grimm Rache üben an allen Völkern, welche mir nicht gehorsam sind.
22928MichaMi3361Vernehmet, was der Herr spricht: Auf und übe Gericht gegen die Berge hin und die Hügel mögen deine Stimme hören!
22929MichaMi3362Die Berge mögen das Gericht des Herrn hören und die starken Grundfesten der Erde, denn der Herr geht ins Gericht mit seinem Volke und mit Israel rechtet er.
22930MichaMi3363Mein Volk! was habe ich dir getan oder womit bin ich dir lästig gefallen? Antworte mir!
22931MichaMi3364Ich habe dich ja aus dem Lande Ägypten geführt und dich aus dem Hause der Dienstbarkeit befreit, ich habe Moses, Aaron und Maria vor dir hergesandt.
22932MichaMi3365Mein Volk! gedenke doch, was Balach, der König von Moab, im Sinne hatte und was ihm Balaam, der Sohn Beors, erwiderte, von Setim bis nach Galgala, auf dass du die gerechten Wege des Herrn erkennest.
22933MichaMi3366Was soll ich dem Herrn darbringen, das seiner würdig wäre? Soll ich das Knie beugen vor Gott, dem Höchsten? Soll ich ihm etwa Brandopfer darbringen und einjährige Rinder?
22934MichaMi3367Sollte wohl der Herr versöhnt werden können durch Tausende von Widdern oder durch viele Tausende von fetten Böcken? Soll ich ihm etwa meinen Erstgebornen als Opfer für meine Missetat hingeben, meines Leibes Frucht als Schuldopfer für meine Seele?
22935MichaMi3368Ich will dir kundtun, o Mensch! Was gut ist und was der Herr von dir fordert, nämlich: Recht zu üben und Barmherzigkeit zu lieben und mit Sorgfalt vor deinem Gotte zu wandeln.
22936MichaMi3369Die Stimme des Herrn ruft der Stadt zu und Heil wird denen, die deinen Namen fürchten: Höret, ihr Stämme! Aber wer wird es gutheißen?
22937MichaMi33610Noch ist Feuer im Hause es Gottlosen, Schätze der Ungerechtigkeit, und zu geringes Maß erfüllt mit Zorn.
22938MichaMi33611Sollte ich ungerechte Waage gutheißen und trügerisches Gewicht im Beutel?
22939MichaMi33612Hierdurch sind ihre Reichen mit Unrecht erfüllt, ihre Bewohner reden Lüge und trügerisch ist die Zunge in ihrem Munde.
22940MichaMi33613So fange auch ich denn an, dich deshalb mit Verderben zu schlagen um deiner Sünden willen.
22941MichaMi33614Wenn du issest, sollst du nicht satt werden und deine Demütigung wird in deiner Mitte sein; wenn du nach etwas greifst, wirst du es nicht erfassen, und die du rettest, werde ich dem Schwerte preisgeben.
22942MichaMi33615Wenn du säest, wirst du nicht ernten; wenn du Oliven kelterst, wirst du dich nicht mit Öl salben; wenn du Most kelterst, wirst du keinen Wein trinken.
22943MichaMi33616Hast du doch die Satzungen Amris beobachtet und alles Tun des Hauses Achab und bist nach all seinen Gelüsten gewandelt, damit ich dich dem Verderben hingebe und die Bewohner derselben dem Gespött; ja, die Schmach meines Volkes sollt ihr tragen.
22944MichaMi3371Wehe mir! Denn es ist mir ergangen wie einem, der im Herbste nach der lese Trauben sammelt; keine Traube ist mehr da zum Essen, nach Frühfeigen verlangt meine Seele.
22945MichaMi3372Verschwunden sind die Frommen aus dem Lande und Rechtschaffene sind nicht mehr unter den Menschen; alle lauern auf Blut, ein jeder stellt seinem Nächsten nach ihn zu morden.
22946MichaMi3373Das Böse ihrer Hände nennen sie gut, der Fürst verlangt und der Richter richtet um Entgelt, der Große redet nach den Gelüsten seiner Seele, so verwirren sie Jerusalem.
22947MichaMi3374Der Beste unter ihnen gleicht dem Dornstrauch und der Rechtschaffene dem Stachel einer Hecke, der Tag, der dir vorgesehen ward, deine Heimsuchung naht; jetzt wird Vernichtung über sie hereinbrechen.
22948MichaMi3375Trauet dem Freunde nicht, setzet kein Vertrauen auf den Fürsten; vor dem Weibe, das an deinem Busen ruht, wahre die Pforte deines Mundes!
22949MichaMi3376Denn der Sohn bereitet dem Vater Schmach, die Tochter lehnt sich auf wider ihre Mutter, die Schwiegertochter wider ihre Schwiegermutter, und des Mannes Feinde sind seine Hausgenossen.
22950MichaMi3377Ich aber will ausschauen nach dem Herrn, harren auf Gott, meinen Heiland, erhören wird mich mein Gott.
22951MichaMi3378Freue dich nicht über mich, meine Feindin! Dass ich gefallen bin, ich werde wieder aufstehen; wenn ich auch in Finsternis sitze, ist doch der Herr mein Licht.
22952MichaMi3379Den Grimm des Herrn will ich tragen, denn ich habe mich wider ihn versündigt, bis er meine Streitsache schlichtet und mir recht schafft. Er wird mich zum Lichte führen und ich werde seine Gerechtigkeit schauen.
22953MichaMi33710Das soll meine Feindin sehen und mit Scham bedeckt werden, sie, die zu mir spricht: Wo ist der Herr, dein Gott? Meine Augen werden sich an ihr weiden, bald wird sie zertreten werden wie Gassenkot.
22954MichaMi33711Es kommt der Tag, da deine Mauern wieder gebaut werden, an jenem Tage wird weit die Satzung entfernt.
22955MichaMi33712An jenem Tage werden sie auch bis zu dir kommen von Assur bis zu den festen Städten und von den festen Städten bis zum Strome und von Meer zu Meer, von Gebirg zu Gebirg.
22956MichaMi33713Das Land aber wird wegen ihrer Bewohner, ob der Frucht ihrer Anschläge, zur Wüste werden.
22957MichaMi33714Weide dein Volk mit deinem Stabe, die Herde deines Erbes, die einsam Wohnenden, im Waldgebirge auf des Karmels Mitte; lass sie weiden in Basan und Gilead, wie in den Tagen der Vorzeit!
22958MichaMi33715Wie in den Tagen, als du aus dem Lande Ägypten auszogst, will ich es Wunder schauen lassen.
22959MichaMi33716Die Völker werden es sehen und zuschanden werden mit all ihrer Macht; sie werden die Hand auf den Mund legen, ihre Ohren werden taub.
22960MichaMi33717Sie werden Staub lecken wie die Schlangen, wie das Gewürm der Erde aufgescheucht werden in ihren Häusern; vor dem Herrn, unserem Gott, werden sie beben, ja Dich fürchten.
22961MichaMi33718Wer ist ein Gott, dir gleich, der du die Schuld wegnimmst und dem Überreste deines Erbes die Sünden nachsiehst? Er wird nicht ferner seinen Zorn auslassen, denn an Barmherzigkeit hat er Wohlgefallen.
22962MichaMi33719Er wird sich wiederum unser erbarmen, er wird unsere Verschuldungen vernichten und alle unsere Sünden in die Tiefe des Meeres versenken.
22963MichaMi33720Du wirst Jakob Wahrheit geben, Abraham Gnade, wie du unsern Vätern von alters her zugeschworen.
22964NahumNah3411Last über Ninive: Buch des Gesichtes Nahums, des Elkesiten.
22965NahumNah3412Ein eifernder Gott und Rächer ist der Her, ein Rächer ist der Her und voller Grimm, ein Rächer ist der Herr an seinen Feinden und zürnt seinen Widersachern.
22966NahumNah3413Der Herr ist langmütig und groß an Macht, aber er lässt den Schuldigen nicht rein ausgehen und straflos. Im Sturm und Wetter wandelt der Herr einher und Gewölk ist der Staub unter seinen Füßen.
22967NahumNah3414Er bedräut das Meer und legt es trocken und last die Ströme allzumal bis zum Grunde austrocknen. Basan und Karmel verschmachten und die Blüte des Libanon verwelkt.
22968NahumNah3415Die Berge erbeben vor ihm und die Hügel werden wüste, die Erde erzittert vor seinem Antlitze, der Weltkreis und alle seine Bewohner.
22969NahumNah3416Wer wird vor seinem Unwillen standhalten? Und wer widerstehen vor der Glut seines Zornes? Sein Grimm ergießt sich wie Feuer und die Felsen spalten sich vor ihm.
22970NahumNah3417Gütig ist der Herr und kräftigt am Tage der Drangsal, er kennt, die auf ihn vertrauen.
22971NahumNah3418Doch mit überströmender Flut macht er ihrer Stätte ein Ende und Finsternis verfolgt seine Feinde.
22972NahumNah3419Was sinnt ihr wider den Herrn? Er wird ein Ende schaffen, nicht zum zweitenmal wir Drangsal hereinbrechen.
22973NahumNah34110Denn wie Dornen sich ineinander verschlingen, so ist das Gelage der Zechgenossen; sie werden verzehrt wie Stoppeln, die völlig verdorrt sind.
22974NahumNah34111Aus dir ging hervor, der Böses sinnt wider den Herrn, der sein Herz auf Frevel richtet.
22975NahumNah34112So spricht der Herr: Mögen sie auch voll der Kraft und ihrer noch so viele sein, so solen sie doch hinweggemäht werden und vergehen; und habe ich dich gezüchtigt, so will ich dich nicht mehr züchtigen!
22976NahumNah34113Denn jetzt will ich seine Rute von deinem Rücken nehmen und zerbrechen und deine Fesseln werde ich zerreißen.
22977NahumNah34114Wider dich aber wird des Herrn Machtspruch ergehen, nicht ferner mehr wird Zeugung denen Namen fortpflanzen; aus deines Gottes Hause will ich Schnitz- und Gußbilder austilgen, will dir ein Grab bereiten, den du bist der Ehre bar.
22978NahumNah34115Siehe auf den Bergen die Füße des Freudenboten, des Friedensverkünders; feiere, Juda! Deine Feste und bringe deine Gelübde dar; denn nicht mehr soll Belial durch dich hinziehen, gänzlich ist er vernichtet.
22979NahumNah3421Es zieht herauf vor dir der Zerstörer, der Wache halt und dich einschließt; spähe aus auf den Weg, gürte die Lenden, strenge deine ganze Kraft an.
22980NahumNah3422Denn der Herr stellt Jakobs Hoheit her, gleich der Hoheit Israels, weil die Verwüster sie verweht und ihre Zweige vernichtet haben.
22981NahumNah3423Die Schilde seiner Tapferen sind flammend, in Scharlach prunken die Krieger; feurig blitzen des Wagens Zügel am Tage, da er sie aufstellt, die Wagenlenker taumeln.
22982NahumNah3424Auf den Straßen verwirren sich die Wagen, sie stoßen aneinander auf den Plätzen, ihr Aussehen ist Feuerflammen gleich, zuckenden Blitzen.
22983NahumNah3425Da gedenkt er seiner Tapferen, sie stürzen hin auf ihren Wegen, schnell eilen sie auf seine Mauern, da wird ein Schirmdach aufgerichtet.
22984NahumNah3426Die Pforten der Ströme werden gesprengt und der Tempelpalast zerstört bis auf den Grund.
22985NahumNah3427Das Heer wird gefangen fortgeführt, ihre Mägde weggeschleppt, seufzend wie die Tauben, wehklagend in ihren Herzen.
22986NahumNah3428Ninive, seine Wasser waren wie die eines Wasserteiches, aber sie sind geflohen; stehet, stehet! doch niemand wendet sich um.
22987NahumNah3429Erbeutet Silber, erbeutet Gold; der Schätze aller Art kostbaren Gefäßen ist kein Ende.
22988NahumNah34210Sie ist zerrissen, zerfetzt, zerfleischt, das Herz verzagt, es schlottern die Kniee, alle Lenden werden kraftlos und aller Antlitz ist entstellt wie ein geschwärzter Topf.
22989NahumNah34211Wo ist nun die Wohnung der Löwen, die Weide der jungen Löwen, wohin der Löwe, der junge Löwe ging, sie zu durchschreiten, ohne dass jemand ihn wegscheuchte?
22990NahumNah34212Der Löwe raubte, bis seine Jungen genug hatten, und zerriss für seine Löwinnen, er füllte seine Höhlen mit Beute und sein Lager mit Geraubtem.
22991NahumNah34213Siehe, ich will an dich, spricht der Herr der Heerscharen, ich will deine Streitwagen in Rauch aufgehen lassen, deine jungen Löwen soll das Schwert fressen und deinen Raub will ich von der Erde vertilgen und der Ruf deiner Boten soll fortan nicht mehr vernommen werden.
22992NahumNah3431Wehe der Stadt der Blutschuld, ganz angefüllt von Trug und Gewalttat, nicht hört in dir das Rauben auf.
22993NahumNah3432Horch! Peitschenknall und Rädergerassel, der Rosse Wiehern, der Wagen Rollen, anstürmende Reiter,
22994NahumNah3433blinkende Schwerter, Blitzen der Speere, viele Erschlagene und schwere Niederlagen; zahllos sind die Leichen, so dass sie über ihre Leiber dahinstürzen.
22995NahumNah3434Wegen der vielen Buhlereien der schönen, holden, zauberkundigen Buhlerin, welche die Völker durch ihre Buhlkünste verhandelte, die Geschlechter durch ihre Zauberkünste;
22996NahumNah3435siehe, ich will an dich, spricht der Herr der Heerscharen; ich will deine Blöße vor deinem Angesichte aufdecken und den Völkern deine Nacktheit zeigen und den Königreichen deine Schande.
22997NahumNah3436Ich will Greuel auf dich werfen, dir Schmach antun und dich zum Schauspiele machen.
22998NahumNah3437Und es wird geschehen, jeder, der dich erblickt, wird zurückbeben vor dir und sprechen: Zerstört ist Ninive! Wer wird über dich das Haupt schütteln? Wo soll ich einen Tröster für dich suchen?
22999NahumNah3438Bist du etwa besser als Alexandria, die volkreiche, die an Strömen liegt, um die ringsum Wasser, deren Reichtum das Meer, deren Mauern Wasser?
23000NahumNah3439Äthiopien und Ägypten waren ihre Stärke endlos hin, Afrika und Libyen waren deine Hilfe.
23001NahumNah34310Doch auch sie ist in die Verbannung, in die Gefangenschaft weggeführt, ihre Kinder wurden zerschmettert an allen Straßenecken, über ihren Edlen warf man das Los und alle ihre Großen sind in Fesseln geschlagen.
23002NahumNah34311So sollst auch du trunken und verachtet sein, sollst auch du Hilfe suchen vor dem Feinde.
23003NahumNah34312Alle deine Burgen werden wie Feigenbäume sein mit Frühfrüchten; wenn sie geschüttelt werden, fallen diese dem, der essen will, in den Mund.
23004NahumNah34313Siehe, dein Volk, Weiber sind sie in deiner Mitte, weit stehen die Tore deines Landes deinen Feinden offen, Feuer verzehrt deine Riegel.
23005NahumNah34314Schöpfe dir Wasser für die Belagerung, baue dir Bollwerke, tritt Lehm und stampfe ihn tretend und handhabe den Ziegelstein!
23006NahumNah34315Dort wird dich das Feuer fressen, das Schwert dich vertilgen, es wird dich verzehren wie die Heuschrecken; magst du auch in Haufen sein wie Käfer, zahlreich wie Heuschrecken.
23007NahumNah34316Deiner Handelschaften waren mehr als die Sterne des Himmels, doch die Käfer entwickeln sich und fliegen davon.
23008NahumNah34317Deine Hüter gleichen Heuschrecken und deine Geringen den Heuschreckenschwärmen, welche sich zur Zeit des Trostes auf die Hecken niederlassen; geht die Sonne auf, so fliegen sie davon und man erkennt den Ort nicht mehr, wo sie gewesen sind.
23009NahumNah34318Es schlummern deine Hirten, König von Assur! Begraben sind deine Fürsten, dein Volk hält sich in den Bergen versteckt und niemand sammelt es.
23010NahumNah34319Nicht ist deine Wunde zugedeckt, überaus schlimm dein Schaden; alle, die von dir vernehmen, schlagen die Hände über dich zusammen, den über wen erging deine Bosheit nicht allezeit?
23011HabakukHab3511Last, welche der Prophet Habakuk schaute.
23012HabakukHab3512Wie lange, Herr! soll ich rufen und du hörst nicht? Soll ich vor dir über Gewalt klagen, die ich leide, und du hilfst nicht?
23013HabakukHab3513Warum lässest du mich Unrecht und Mühsal schauen, Raub und Ungerechtigkeit vor meinen Augen geschehen? Streit hat sich erhoben und Widerspruch gar mächtig.
23014HabakukHab3514Darum wird gebrochen das Gesetz und das Recht kommt nimmer mehr zum Vorschein, denn der Gottlose überwältigt den Gerechten, darum ergeht verkehrtes Gericht.
23015HabakukHab3515Schauet umher unter den Völkern und sehet, staunet und entsetzet euch! Denn ein Werk geschieht in euern Tagen, das niemand glaubt, wenn es erzählt wird.
23016HabakukHab3516Denn sehet, ich reize die Chaldäer auf, ein heftiges und ungestümes Volk, das über der Erde Weite dahinzieht, Wohnsitze einzunehmen, die nicht sein sind.
23017HabakukHab3517Schrecklich und furchtbar ist es, sein Recht und seine Wucht geht von ihm aus.
23018HabakukHab3518Leichter als Panther sind seine Rosse, flinker als Wölfe am Abend, weithin ziehen seine Reiter; denn seine Reiter kommen aus der Ferne, fliegen daher wie der Adler, der sich auf den Fraß stürzt.
23019HabakukHab3519Alle gehen auf Raub aus, ihr Angesicht ist wie Glutwind, wie Sand rafft es Gefangene zusammen.
23020HabakukHab35110Über Könige feiert es Triumph, Fürsten sind ihm zum Gespött, jeder Feste lacht es, es schüttet einen Wall auf und erobert sie.
23021HabakukHab35111Dann aber erneuert sich seine Kühnheit, es zieht hin und kommt zu Falle und dies ist seine Stärke, die es von seinem Gott hat.
23022HabakukHab35112Bist du nicht, o Herr, von Anfang mein Gott gewesen, mein Heiliger? Und werden wir nicht sterben? Herr! zu richten hast du ihn gesetzt, verordnet den Starken, ihn bestellt zu strafen.
23023HabakukHab35113Deine Augen sind zu rein, um Böses zu sehen und auf Ungerechtigkeit zu schauen vermagst du nicht. Warum siehst du den Übeltätern zu und schweigst, wenn der Gottlose den, der gegen ihn im Recht ist, verschlingt?
23024HabakukHab35114Du machtest die Menschen den Fischen des Meeres gleich und wie das Gewürme, das keinen Herrn hat.
23025HabakukHab35115Alles zieht er mit der Angel empor, zieht es in seinem Garne fort und sammelt es in sein Netz, darüber freut er sich und frohlockt.
23026HabakukHab35116Darum bringt er seinem Garn Schlachtopfer dar und opfert seinem Netze, denn durch sie ward sein Anteil fett und seine Speise köstlich.
23027HabakukHab35117Darum also breitet er sein Netz aus und würgt immerfort Völker ohne Schonung.
23028HabakukHab3521Ich will mich auf meine Warte stellen und meinen Fuß auf die Feste setzen und schauen, damit ich sehe, was er mir sagt und was ich dem antworten könne, der mich straft.
23029HabakukHab3522Da antwortete mir der Herr und sprach: Schreibe das Gesicht, schreibe es deutlich auf Tafeln, dass man es geläufig lesen könne.
23030HabakukHab3523Denn noch liegt das Gesicht in der Ferne, aber endlich wird es hervortreten und nicht täuschen. Wenn es zögert, so harre seiner, denn es kommt gewiss und bleibt nicht aus.
23031HabakukHab3524Siehe, wer ungläubig ist, dessen Seele ist nicht gerade in ihm; der Gerechte aber lebt durch seinen Glauben.
23032HabakukHab3525Und wie der Wein den Trinkenden berückt, so ist es mit dem Stolzen, er wird keine Ehre haben; er macht weit seine Gier wie die Unterwelt und ist unersättlich wie der Tod; er sammelt alle Völker zu sich und zieht alle Nationen an sich.
23033HabakukHab3526Werden nicht diese alle ein Spottlied auf ihn anstimmen und Redesprüche auf ihn führen und wird man nicht sagen: Wehe dem, der aufhäuft, was nicht sein eigen ist! Auf wie lange? Er beschwert sich mit dichtem Kote.
23034HabakukHab3527Werden nicht plötzlich aufstehen, die dich anfallen, aufwachen, die dich zerfleischen, dass du ihnen zur Beute wirst?
23035HabakukHab3528Weil du viele Völker beraubt hast, werden dich alle berauben, die unter den Völkern übriggeblieben, um des vergossenen Menschenblutes willen und der Gewalttat, die du an Land und Stadt und allen ihren Bewohnern verübt hast.
23036HabakukHab3529Wehe dem, der ungerechten Gewinn für sein Haus zusammenrafft, damit sein Nest in der Höhe sei, und der wähnt, vor der Gewalt des Unglücks bewahrt zu sein.
23037HabakukHab35210Du hast Schmach für dein Haus beschlossen, viele Völker zermalmt und fehl ging deine Seele.
23038HabakukHab35211Denn die Steine werden aus der Wand aufschreien und das Holz aus dem Getäfel der Häuser antworten.
23039HabakukHab35212Wehe dem, der Städte baut mit Blutvergießen und Festen gründet mit Frevel!
23040HabakukHab35213Kommt solches nicht so vom Herrn der Heerscharen? Es mühen sich die Völker ab für großes Feuer und die Nationen für nichts und vergehen.
23041HabakukHab35214Denn die Erde wird von Erkenntnis der Herrlichkeit des Herrn erfüllt werden wie von Fluten, die das Meer bedecken.
23042HabakukHab35215Wehe dem, der seinem Genossen einen Trunk bietet und seine Galle darunter mischt und ihn trunken macht, seine Blöße zu schauen.
23043HabakukHab35216Mit Schanden hast du dich gesättigt statt mit Ehre, trinke nun auch du und werde betäubt; herumgehen wird zu dir der Becher der Rechten des Herrn und schimpfliches Erbrechen über deine Herrlichkeit folgen.
23044HabakukHab35217Denn die Gewalttat am Libanon wird dich bedecken und die Vernichtung der Tiere sie schrecken um des vergossenen Blutes der Menschen und der Gewalttat willen, die du an Land und Stadt und an allen ihren Bewohnern verübt.
23045HabakukHab35218Was nützt das Schnitzbild, dass sein Bildner es geformt, das Gussbild, eine Truggestalt? dass der Bildner auf sein Machtwerk vertraut, so dass er stumme Götzen macht?
23046HabakukHab35219Wehe dem, der zum Holze spricht: Wache auf! Zum stummen Steine: Stehe auf! Sollte er Lehren zu geben vermögen? Siehe, er ist mit Gold und Silber überzogen, doch kein Geist ist in seinem Innern.
23047HabakukHab35220Aber der Herr ist in seinem heiligen Tempel, es schweige vor ihm die ganze Erde!
23048HabakukHab3531Gebet des Propheten Habakuk für die Sünden der Unwissenheit.
23049HabakukHab3532Herr! ich habe deine Stimme vernommen und bin voll Furcht. Herr! rufe dein Werk ins Leben in Mitte der Jahre, in Mitte der Jahre tue es kund; indes du zürnest, wollest du deiner Barmherzigkeit gedenken!
23050HabakukHab3533Gott wird vom Mittage herkommen und der Heilige vom Berge Pharan, seine Herrlichkeit bedeckt die Himmel und seines Preises ist die Erde voll.
23051HabakukHab3534Sein Glanz ist dem Sonnenlichte gleich, Strahlen entfließen seinen Händen, dort birgt sich seine Stärke.
23052HabakukHab3535Vor seinem Angesichte her geht der Tod und der Verderber zieht aus vor seinen Füßen.
23053HabakukHab3536Er tritt auf und misst die Erde, er schaut hin und zerstreut die Völker, da zerbersten die Berge der Vorzeit und bei seinem Gange von Ewigkeit her sinken die Hügel der Welt.
23054HabakukHab3537Unter Unheil sehe ich die Zelte Äthiopiens, es schwanken die Zelte des Landes Madian.
23055HabakukHab3538Bist du denn wider die Ströme ergrimmt, o Herr? oder gilt den Strömen dein Zorn oder dem Meere dein Grimm? Du steigst auf deine Rosse und deine Wagen sind Heil.
23056HabakukHab3539Du spannst mit Kraft deinen Bogen, wie du den Stämmen geschworen, Ströme lässest du aus der Erde hervorbrechen.
23057HabakukHab35310Da sie dich sehen, erbeben die Berge, die Wasserflut bricht herein, der Abgrund lässt seine Stimme erschallen, die Tiefe erhebt ihre Hände.
23058HabakukHab35311Sonne und Mond bleiben in ihrer Behausung, bei den Leuchten deiner Pfeile treten sie zurück, vor dem Glanze deines blitzenden Speeres.
23059HabakukHab35312Im Grimme zertrittst du die Erde, im Zorne machst du die Völker erstarren.
23060HabakukHab35313Du ziehst aus zur Rettung deines Volkes, zur Rettung mit deinem Gesalbten. Du schlägst den Giebel vom Hause des Gottlosen, legst es bloß von unten bis an den Hals.
23061HabakukHab35314Du fluchst seinem Zepter, dem Haupte seiner Krieger, die wie ein Sturmwind herankommen, mich zu zerstreuen. Ihr Jubel erschallt wie dessen, der den Armen im Hinterhalte verschlingt.
23062HabakukHab35315Du bahnest im Meere deinen Rossen einen Weg, im Schlamme mächtiger Wasser.
23063HabakukHab35316Ich habe es vernommen, da erzitterte mein Inneres, vor dem Rufe erbebten meine Lippen. Möge Fäulnis mein Gebein durchdringen und möge es in mir wimmeln, dass ich ruhe am Tage der Drangsal, dass ich hinaufziehe zu unserm gerüsteten Volke.
23064HabakukHab35317Denn der Feigenbaum wird nicht sprossen und die Rebe keine Frucht bringen, des Ölbaums Trieb wird täuschen und die Fluren keine Nahrung geben, entrissen sind dem Stalle die Schafe und kein Rind wird an der Krippe sein.
23065HabakukHab35318Doch ich werde mich in dem Herrn freuen und frohlocken in Gott, meinem Heiland.
23066HabakukHab35319Gott, der Herr, ist meine Stärke, er gibt mir Füße gleich den Hirschen, er führt mich auf meine Höhen, der Sieger, dass ihm mein Saitenspiel ertöne.
23067ZephanjaZeph3611Wort des Herrn, welches an Sophonias erging, den Sohn Chusis, des Sohnes Godolias, des Sohnes Amarias, des Sohnes Ezekias, in den Tagen des Josias, des Sohnes Amons, des Königs von Juda.
23068ZephanjaZeph3612Hinraffen fürwahr werde ich alles vom Erdboden hinweg, spricht der Herr,
23069ZephanjaZeph3613hinraffen Menschen und Vieh, hinraffen die Vögel des Himmels und die Fische im Meere, und die Gottlosen werden niederstürzen und ich werde die Menschen von dem Erdboden vertilgen, spricht der Herr.
23070ZephanjaZeph3614Ich werde meine Hand wider Juda und wider alle Bewohner Jerusalems ausstrecken und werde von dieser Stätte die Überreste Baals und die Namen der Tempeldiener samt den Priestern vertilgen,
23071ZephanjaZeph3615sowie die, welche das Heer des Himmels auf den Dächern und zugleich den Herrn anbeten und bei dem Herrn und zugleich bei Melchom schwören,
23072ZephanjaZeph3616und die, welche abtrünnig geworden sind von dem Herrn und den Herrn nicht suchen und nicht nach ihm fragen.
23073ZephanjaZeph3617Stille vor dem Herrn, Gott! Denn nahe ist der Tag des Herrn, denn ein Schlachtopfer hat sich der Herr zugerichtet, er hat seine Geladenen geheiligt.
23074ZephanjaZeph3618Am Tage des Opferschlachtens des Herrn aber werde ich die Fürsten und die Königssöhne heimsuchen und alle, die mit Gewändern der Fremden angetan sind.
23075ZephanjaZeph3619Und ich will an jenem Tage alle heimsuchen, die stolz die Schwelle überschreiten, die das Haus des Herrn, ihres Gottes, mit Unrecht und Trug erfüllen.
23076ZephanjaZeph36110An jenem Tage, spricht der Herr, wird lautes Geschrei gehört werden vom Fischertor her und Wehegeheul von der Unterstadt und großes Krachen von den Höhen her.
23077ZephanjaZeph36111Jammert, ihr Bewohner des Kessels! verstummt ist das ganze Volk Kanaan, alle, welche Silber um sich her anhäuften, sind ausgetilgt.
23078ZephanjaZeph36112Und es wird zu jener Zeit geschehen: Ich werde Jerusalem mit Leuchten durchforschen und die Männer heimsuchen, welche auf ihren Hefen hocken, die in ihren Herzen sprechen: Der Herr tut weder Gutes noch tut er Böses.
23079ZephanjaZeph36113Ihr Reichtum wird der Plünderung, ihre Häuser der Verödung überliefert werden; bauen sie Häuser, so sollen sie diese nicht bewohnen; pflanzen sie Weinberge, so sollen sie keinen Wein davon trinken.
23080ZephanjaZeph36114Nahe ist der große Tag des Herrn, nahe ist er und kommt eilends heran; bitter ist die Stimme des Tages des Herrn, da zagen die Streiter.
23081ZephanjaZeph36115Ein Tag des Zornes ist dieser Tag, ein Tag der Drangsal und Angst, ein Tag des Verderbens und des Elends, ein Tag der Finsternis und des Dunkels, ein Tag des Gewölkes und des Sturmes,
23082ZephanjaZeph36116ein Tag des Posaunenschalles und des Lärmblasens wider die festen Städte und wider die ragenden Zinnen.
23083ZephanjaZeph36117Dann werde ich die Menschen bedrängen, dass sie wie Blinde umhertappen, denn sie haben wider den Herrn gesündigt; ihr Blut soll ausgeschüttet werden wie Staub und ihre Leiber wie Kot.
23084ZephanjaZeph36118Auch ihr Silber und ihr Gold wird sie nicht zu retten vermögen am Tage des Zornes des Herrn, vom Feuer seines Eifers wird die ganze Erde verzehrt werden, denn schnell wird er allen Bewohnern der Erde ein Ende machen.
23085ZephanjaZeph3621Scharet euch zusammen, scharet euch zusammen, Volk, unwürdig der Liebe!
23086ZephanjaZeph3622ehe der Beschluß den Tag plötzlich wie daherfahrenden Staub bringt, ehe über euch der grimmige Zorn des Herrn hereinbricht, ehe über euch der Tag des Zürnens des Herrn hereinbricht.
23087ZephanjaZeph3623Suchet den Herrn, all ihr Sanftmütigen im Lande, die ihr nach seinen Geboten tut! Strebet nach Gerechtigkeit, strebet nach Demut, ob ihr so vielleicht geborgen werdet am Zornestage des Herrn.
23088ZephanjaZeph3624Denn Gaza wird zerstört und Askalon zur Wüste werden, Azot, am hellen Mittage wird man es vertreiben und Akkaron wird von Grund aus zerstört werden.
23089ZephanjaZeph3625Wehe euch, ihr Bewohner des Landstriches am Meere, Volk des Verderbens! das Wort des Herrn ergeht wider euch, Kanaan, Land der Philister! Ich werde dich vertilgen, so dass du ohne Bewohner bist.
23090ZephanjaZeph3626Und der Landstrich am Meere wird zum Lager der Hirten, zur Hürde der Schafe werden
23091ZephanjaZeph3627und der Landstrich soll dem Überreste des Hauses Juda zuteil werden, dass sie darauf weiden, in den Häusern Askalons werden sie am Abend lagern; denn der Herr, ihr Gott, wird sie heimsuchen und wird ihre Gefangenschaft wenden.
23092ZephanjaZeph3628Ich habe die Schmähung Moabs gehört und die Lästerworte der Söhne Ammons, mit denen sie mein Volk schmähten und Übermut übten wider dessen Gebiet.
23093ZephanjaZeph3629Darum, so wahr ich lebe! spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Moab soll wie Sodoma werden und die Söhne Ammons wie Gomorrha, dürre Dornen, Salzhügel und auf ewig Wüstenei; der Überrest meines Volkes soll sie ausplündern und die von meinem Volke übrigen sie zu eigen nehmen.
23094ZephanjaZeph36210Solches wird ihnen widerfahren für ihren Übermut, dass sie geschmäht und sich über das Volk des Herrn der Heerscharen erhoben haben.
23095ZephanjaZeph36211Furchtbar wird sich der Herr wider sie erweisen, denn er wird alle Götter der Erde dahinschwinden lassen; alle werden ihn anbeten, ein jeder von seiner Stätte aus, alle Inseln der Völker.
23096ZephanjaZeph36212Aber auch ihr, Äthiopier! Werdet durch mein Schwert erschlagen werden.
23097ZephanjaZeph36213Und er wird seine Hand gegen Mitternacht ausstrecken und wird Assur verderben und die anmutige Stadt zur Einöde machen, zum unwegsamen Land und der Wüste gleich.
23098ZephanjaZeph36214Dann werden die Herden mitten darin lagern, die Tiere der umliegenden Völker; Nachteulen und Igel in ihren Häusern herbergen; horch, wie es singt in den Fenstern, Raben sitzen auf den Pfosten; denn ich werde ihre Macht dahinschwinden lassen.
23099ZephanjaZeph36215Dies ist die herrliche Stadt, die so sicher wohnte, die in ihrem Herzen sprach: Ich bin und außer mir ist keine mehr! Wie ist sie zur Wüstenei geworden, eine Lagerstätte des Wildes! Alle, die an ihr vorüberziehen, werden zischen und die Hand schwingen.
23100ZephanjaZeph3631Wehe der zum Zorne herausfordernden, der erlösten Stadt, der Taube!
23101ZephanjaZeph3632Sie hat auf keinen Ruf gehört und keine Zucht angenommen; auf den Herrn hat sie nicht vertraut, ihrem Gott ist sie nicht genaht.
23102ZephanjaZeph3633Ihre Fürsten in ihrer Mitte sind wie brüllende Löwen, ihre Richter wie Wölfe am Abend, die nichts übriglassen für den anderen Morgen.
23103ZephanjaZeph3634Ihre Propheten sind wahnwitzig, Männer der Untreue; ihre Priester entweihen, was heilig ist, und vergewaltigen das Gesetz.
23104ZephanjaZeph3635Der Herr ist gerecht in ihrer Mitte und tut kein Unrecht, jeden Morgen lässt er sein Recht ans Licht treten und er bleibt nicht verborgen, aber der Böse kennt keine Scham.
23105ZephanjaZeph3636Ich habe Völker vertilgt, in Trümmer liegen ihre Burgen; ich habe ihre Straßen öde gemacht, dass niemand darauf vorüberzieht; ihre Städte sind verwüstet und niemand, kein Bewohner blieb darin.
23106ZephanjaZeph3637Da sprach ich: Nun doch fürchte mich, nimm Zucht an, so soll der Untergang nicht über ihre Wohnstätte kommen, um all des Böse willen, womit ich sie heimgesucht; aber vom frühen Morgen an war all ihr Dichten und Trachten verderbt.
23107ZephanjaZeph3638Darum harre mein, spricht der Herr, am Tage, da ich mich erhebe für die Zukunft, denn mein Rechtsspruch ist es, dass ich die Völker versammle und die Reiche zusammenraffe; und ich will über sie meinen Unwillen ausgießen, all meine Zornesglut, denn das Feuer meines Zorneifers soll die ganze Erde verzehren.
23108ZephanjaZeph3639Denn alsdann werde ich den Völkern wieder reine Lippen geben, dass alle den Namen des Herrn anrufen und ihm dienen Schulter an Schulter.
23109ZephanjaZeph36310Von jenseits der Ströme Äthiopiens werden meine Anbeter, die Söhne meiner Zerstreuten, mir Opfergaben darbringen.
23110ZephanjaZeph36311An jenem Tage darfst du nicht mehr erröten ob all deiner Bestrebungen, mit denen du wider mich gesündigt; denn alsdann werde ich aus deiner Mitte die über deine Hoheit Großsprechende hinwegnehmen und du wirst dich nicht ferner ob meines heiligen Berges überheben.
23111ZephanjaZeph36312Und ich werde dir ein geringes und dürftiges Volk übriglassen, das auf den Namen des Herrn vertraut.
23112ZephanjaZeph36313Israels Überrest wird kein Unrecht mehr begehen und nicht Lügen reden noch wird in ihrem Munde trügerische Zunge erfunden werden, denn sie werden weiden und sich lagern, ohne dass jemand sie aufschreckt.
23113ZephanjaZeph36314Juble, Tochter Sion! frohlocke, Israel! freue dich und jauchze von ganzem Herzen, Tochter Jerusalem!
23114ZephanjaZeph36315Hinweggenommen hat der Herr dein Strafgericht, hinweggeräumt deine Feinde; der König Israels, der Herr, ist in deiner Mitte, kein Übel sollst du fortan fürchten.
23115ZephanjaZeph36316An jenem Tage wird man Jerusalem zurufen: Fürchte dich nicht! und Sion: Nicht sollen deine Hände schlaff werden!
23116ZephanjaZeph36317Der Herr, dein Gott, ist in deiner Mitte, der Starke, er wird dein Helfer sein; er wird sich über dich freuen in Wonne, schweigen vor Liebe, frohlocken über dich mit Jubel.
23117ZephanjaZeph36318Die Tändler, welche vom Gesetze abgefallen sind, werde ich sammeln, denn sie waren aus dir, damit du nicht ferner Schmach leidest ihretwillen.
23118ZephanjaZeph36319Siehe, in jener Zeit will ich alle Töten, die dich bedrückt haben, und das Hinkende heilen und das Zerstreute sammeln; und ich will sie zum Preis und Ruhm in allen Ländern machen, wo sie Schmach erlitten.
23119ZephanjaZeph36320Zu jener Zeit will ich euch herbeiführen, zu der Zeit, da ich euch sammle; denn ich werde euch zum Ruhm und Lobpreis machen bei allen Völkern der Erde, wenn ich eure Gefangenschaft vor euern Augen wende, spricht der Herr.
23120HaggaiHagg3711Im zweiten Jahre des Königs Darius, im sechsten Monat, am ersten Tage des Monats erging das Wort des Herrn durch Aggäus, den Propheten, an Zorobabel, den Sohn Salathiels, den Fürsten von Juda, und an Jesus, den Sohn Josedeks, den Hohenpriester, also:
23121HaggaiHagg3712So spricht der Herr der Heerscharen: Dies Volk spricht: Noch ist die Zeit nicht gekommen, das Haus des Herrn zu bauen!
23122HaggaiHagg3713Es erging aber das Wort des Herrn durch den Propheten Aggäus, also lautend:
23123HaggaiHagg3714Ist es denn für euch an der Zeit, in getäfelten Häusern zu wohnen, während dieses Haus wüste liegt?
23124HaggaiHagg3715Nun denn, so spricht der Herr der Heerscharen: Richtet euren Sinn auf eure Wege!
23125HaggaiHagg3716Ihr habt reichlich gesät und wenig eingebracht; ihr habt gegessen, aber seid nicht satt geworden; getrunken und nicht zur Genüge; habt euch gekleidet, aber seid nicht warm geworden; und wer Lohn sammelt, steckt ihn in einen durchlöcherten Beutel.
23126HaggaiHagg3717So spricht der Herr der Heerscharen: Richtet euern Sinn auf eure Wege!
23127HaggaiHagg3718Steiget auf das Gebirge, holet Holz herbei und bauet das Haus, dass ich daran Wohlgefallen habe und mich herrlich erweise, spricht der Herr.
23128HaggaiHagg3719Ihr blicket nach Überfluss aus und sehet, es ward Mangel; ihr brachtet ins Haus und ich blies es weg. Warum dies, spricht der Herr der Heerscharen? Weil mein Haus wüste liegt, während ihr euch beeilt ein jeder um ein eigenes Haus.
23129HaggaiHagg37110Darum blieb über euch der Himmel verschlossen, dass er keinen Tau gab, und die Erde, dass sie nichts hervorsprossen ließ;
23130HaggaiHagg37111und ich rief Dürre über Land und Berge, über Getreide und Wein, über Öl und über alles, was die Erde sonst hervorbringt, über alle Menschen und Tiere und über alles, was die Hände arbeiten.
23131HaggaiHagg37112Da hörten Zorobabel, der Sohn Salathiels, und Jesus, der Sohn Josedeks der Hohepriester, und alles übrige Volk auf den Ruf des Herrn, ihres Gottes, und auf die Worte des Propheten Aggäus, so wie ihm der Herr, ihr Gott, an sie entboten, und das Volk fürchtet sich vor dem Herrn.
23132HaggaiHagg37113Und Aggäus, der Bote der Botschaft des Herrn an das Volk, sprach also: Ich bin mit euch, spricht der Herr.
23133HaggaiHagg37114Und der Herr weckte den Geist Zorobabels, des Sohnes Salathiels, des Fürsten von Juda, und den Geist Jesus, des Sohnes Josedeks, des Hohenpriesters, sowie den Geist des ganzen übrigen Volkes, dass sie kamen und am Hause des Herrn der Heerscharen, ihres Gottes, arbeiteten.
23134HaggaiHagg3721Am vierundzwanzigsten Tage des sechsten Monats, im zweiten Jahre des Königs Darius.
23135HaggaiHagg3722Im siebenten Monat, am einundzwanzigsten des Monats, erging das Wort des Herrn durch Aggäus, den Propheten, also:
23136HaggaiHagg3723Sprich zu Zorobabel, dem Sohne Saathiels, den Fürsten von Juda, und zu Jesus, dem Sohne Josedeks, dem Hohenpriester, und zu dem übrigen Volke, also:
23137HaggaiHagg3724Wer unter euch ist übrig, der dieses Haus in seiner früheren Herrlichkeit gesehen? Und wie sehet ihr es jetzt? Ist es nicht so wie nichts in euern Augen?
23138HaggaiHagg3725Doch nun, fasse Mut, Zorobabel! spricht der Herr; fasse Mut, Jesus, Sohn Josedeks, Hoherpriester! fasset Mut, alles Volk des Landes! spricht der Herr der Heerscharen, und vollbringet (denn ich bin mit euch, spricht der Herr der Heerscharen)
23139HaggaiHagg3726jenes Wort, das ich mit euch geschlossen, als ihr aus Ägypten auszoget, und mein Geist wird in eurer Mitte sein, fürchtet euch nicht!
23140HaggaiHagg3727Denn so spricht der Herr der Heerscharen: Nur noch eine kleine Weile, so erschüttere ich den Himmel und die Erde, das Meer und das Trockene.
23141HaggaiHagg3728Und ich erschüttere alle Völker und kommen wird der von allen Völkern Ersehnte und ich werde dieses Haus mit Herrlichkeit erfüllen, spricht der Herr der Heerscharen.
23142HaggaiHagg3729Mein ist das Silber und mein ist das Gold, spricht der Herr der Heerscharen.
23143HaggaiHagg37210Größer soll die Herrlichkeit dieses nachmaligen Hauses sein als des früheren, spricht der Herr der Heerscharen, und an dieser Stätte werde ich Frieden spenden, spricht der Herr der Heerscharen.
23144HaggaiHagg37211Am vierundzwanzigsten des neunten Monats, im zweiten Jahre des Königs Darius, erging das Wort des Herrn an den Propheten Aggäus also:
23145HaggaiHagg37212So spricht der Herr der Heerscharen: Befrage die Priester über das Gesetz und sprich:
23146HaggaiHagg37213Wenn jemand geheiligtes Fleisch im Zipfel seines Gewandes trägt und berührt mit dem Saume desselben Brot oder Gekochtes oder Wein oder Öl oder irgend eine Speise, wird solches dadurch geheiligt? Da antworteten die Priester und sprachen: Nein!
23147HaggaiHagg37214Aggäus aber sprach: Wenn ein von eine Leiche Verunreinigter alles dies berührt, wird es dadurch unrein? Die Priester antworteten und sprachen: Es wird unrein!
23148HaggaiHagg37215Da begann Aggäus und sprach: So ist es mit diesem Volke und so mit dieser Nation vor mir, spricht der Herr, und so mit allem Tun ihrer Hände: alles, was sie hier darbringen, ist unrein.
23149HaggaiHagg37216So nehmet denn zu Herzen, was sich zugetragen von diesem Tage an rückwärts, ehe Stein auf Stein am Tempel des Herrn gelegt ward.
23150HaggaiHagg37217Wenn ihr zu einem Garbenhaufen von zwanzig Scheffeln tratet, wurden es zehn; und tratet ihr zur Kelter, um fünfzig Maß zu keltern, so wurden es zwanzig.
23151HaggaiHagg37218Ich schlug euch mit Brand, Mehltau und Hagel, alle Arbeit eurer Hände, und doch war keiner unter euch, der sich zu mir bekehrt hätte, spricht der Herr.
23152HaggaiHagg37219Nehmet doch zu Herzen von diesem Tage an und weiter hinaus, vom vierundzwanzigsten Tage des neunten Monats, als von dem Tage ab, da der Grundstein zum Tempel des Herrn gelegt ward, nehmet es zu Herzen!
23153HaggaiHagg37220Ist etwa die Saat schon im Sprossen? Weinstock, Feigenbaum, Granate und Ölbaum blühen noch nicht! Aber von diesem Tage an will ich Segen spenden.
23154HaggaiHagg37221Und es erging das Wort des Herrn zum zweiten Mal an Aggäus, am vierundzwanzigsten des Monats, also:
23155HaggaiHagg37222Sprich zu Zorobabel, dem Fürsten von Juda, also: Ich werde den Himmel zugleich mit der Erde erschüttern.
23156HaggaiHagg37223Ich werde die Königsthrone umstürzen und die Macht des Völkerreiches zerbrechen, niederwerfen die Kriegswagen und deren Lenker; die Rosse werden zu Boden stürzen mit ihren Reitern, einer soll durch das Schwert des anderen getroffen werden.
23157HaggaiHagg37224An jenem Tage, spricht der Herr der Heerscharen, werde ich dich nehmen, Zorobabel, Sohn Salathiels, mein Diener! spricht der Herr, und ich werde dich einem Siegelringe gleichmachen, denn ich habe dich auserwählt, spricht der Herr der Heerscharen.
23158SacharjaSach3811Im achten Monat im zweiten Jahre des Königs Darius erging das Wort des Herrn an Zacharias, den Sohn Barachias, des Sohnes Abdos, den Propheten, also:
23159SacharjaSach3812Von gewaltigem Zorne ist der Herr entbrannt über eure Väter.
23160SacharjaSach3813Doch sprich zu ihnen: So spricht der Herr der Heerscharen: Kehret um zu mir, spricht der Herr der Heerscharen, so werde ich mich zu euch kehren, spricht der Herr der Heerscharen.
23161SacharjaSach3814Seid nicht wie eure Väter, welche die früheren Propheten zugerufen haben: So spricht der Herr der Heerscharen: Kehret um von eurem bösen Wandel und von euren schlimmen Anschlägen, aber sie hörten nicht und achteten nicht auf mich, spricht der Herr.
23162SacharjaSach3815Wo sind nun eure Väter? Und die Propheten, können sie wohl ewig leben?
23163SacharjaSach3816Aber meine Worte und meine Satzungen, die ich meinen Dienern, den Propheten, aufgetragen habe, haben sie nicht eure Väter ereilt? Da bekehrten sie sich und sprachen: Wie der Herr der Heerscharen beschlossen, uns nach unserm Wandel und nach unsern Bestrebungen zu tun, so hat er uns getan.
23164SacharjaSach3817Am vierundzwanzigsten Tage des elften Monats Sabath im zweiten Jahre des Darius erging das Wort des Herrn an Zacharias, den Sohn Barachias, des Sohnes Addos, den Propheten, also lautend:
23165SacharjaSach3818Ich hatte zur Nacht ein Gesicht und siehe, ein Mann, der auf einem roten Rosse saß, erschien zwischen Myrten in einem tiefen Talgrunde und hinter ihm waren Rosse, rote, gescheckte und weiße.
23166SacharjaSach3819Da sprach ich: Wer sind diese, Herr? Der Engel, der mit mir redete, sprach zu mir: Ich will dir zeigen, wer diese sind.
23167SacharjaSach38110Da begann der Mann, der zwischen den Myrten stand, und sprach: Dies sind die, welche der Herr ausgesandt hat, die Erde zu durchziehen.
23168SacharjaSach38111Sie nun redeten zu dem Engel des Herrn, der zwischen den Myrten stand, und sprachen: Wir haben die Erde durchzogen und siehe, die ganze Erde wird friedlich bewohnt und ist in Ruhe.
23169SacharjaSach38112Da begann der Engel des Herrn und sprach: Herr der Heerscharen! Wie lange noch willst du dich nicht über Jerusalem und die Städte Judas erbarmen, auf welche du zürnst? Dies ist schon das siebenzigste Jahr.
23170SacharjaSach38113Da entgegnete der Herr dem Engel, der mit mir redete, gute Worte, trostreiche Worte.
23171SacharjaSach38114Und der Engel, der mit mir redete, sprach zu mir: Verkünde also: So spricht der Herr der Heerscharen: Ich eifere für Jerusalem und Sion mit großem Eifer
23172SacharjaSach38115und bin von heftigem Zorne entbrannt wider die üppigen Völker; denn als ich ein wenig zürnte, halfen sie zum Unheil.
23173SacharjaSach38116Darum spricht der Herr also: Ich werde mich Jerusalem in Erbarmen zuwenden und mein Haus soll in ihm wieder aufgebaut werden, spricht der Herr der Heerscharen, und die Meßschnur soll über Jerusalem ausgespannt werden.
23174SacharjaSach38117Weiter verkünde also: So spricht der Herr der Heerscharen: Meine Städte werden noch von Gütern überfließen und noch wird der Herr Sion trösten und er wird Jerusalem noch auserwählen.
23175SacharjaSach38118Und ich erhob meine Augen und schaute: siehe, da waren vier Hörner.
23176SacharjaSach38119Da sprach ich zu dem Engel, der mit mir redete: Was haben diese zu bedeuten? Er sprach zu mir: Das sind die Hörner, welche Juda und Israel und Jerusalem geworfelt haben.
23177SacharjaSach38120Sodann zeigte der Herr mir vier Schmiede.
23178SacharjaSach38121Da sprach ich: Was wollen diese tun? Er aber antwortete mir: Dies sind die Hörner, welche Juda Mann für Mann geworfelt haben, so dass niemand von ihnen sein Haupt erhob; diese aber sind gekommen, um sie in Schrecken zu setzen und die Hörner der Völker niederzuschlagen, welche das Horn wider das Land Juda erhoben, um es zu zerstreuen.
23179SacharjaSach3821Und ich erhob meine Augen und schaute: siehe, da war ein Mann, der hatte in seiner Hand eine Meßschnur.
23180SacharjaSach3822Da sprach ich: Wohin gehst du? Er sprach zu mir: Jerusalem zu messen, um zu sehen, wie groß seine Breite und wie groß seine Länge ist.
23181SacharjaSach3823Siehe, da schritt der Engel, der mit mir redete, vor und ein anderer Engel trat ihm entgegen.
23182SacharjaSach3824Dieser sprach zu dem ersteren: Lauf, sprich zu dem Jüngling dort also: Ohne Mauern wird Jerusalem bewohnt werden vor der Menge von Menschen und Vieh in seiner Mitte.
23183SacharjaSach3825Und ich selbst, spricht der Herr, will ihm ringsum zu einer feurigen Mauer sein0 und will mich in seiner Mitte herrlich erzeigen.
23184SacharjaSach3826Fliehet aus dem Lande gegen Mitternacht, spricht der Herr; denn in die vier Winde des Himmels habe ich euch zerstreut, spricht der Herr.
23185SacharjaSach3827Ach, Sion! Fliehe, die du bei der Tochter Babylon wohnst;
23186SacharjaSach3828denn so spricht der Herr der Heerscharen: In Ehre hat er mich an die Völker gesendet, welche euch beraubten; denn wer euch antastet, tastet meinen Augapfel an.
23187SacharjaSach3829Denn sehet, ich hebe meine Hand wider sie auf und sie sollen denen zur Beute werden, die ihnen dienten; da werdet ihr erkennen, dass der Herr der Heerscharen mich gesandt hat.
23188SacharjaSach38210Lobsinge und freue dich, Tochter Sion! Denn siehe, ich komme und werde in deiner Mitte wohnen, spricht der Herr.
23189SacharjaSach38211Da werden sich an jenem Tage viele Völker an den Herrn anschließen und werden mir zum Volke sein und ich werde in deiner Mitte wohnen und du wirst erkennen, dass der Herr der Heerscharen mich zu dir gesandt hat.
23190SacharjaSach38212Und der Herr wird Juda in Besitz nehmen als sein Erbe in geheiligten Lande und er wird Jerusalem wieder erwählen.
23191SacharjaSach38213Still, alles Fleisch, vor dem Herrn! denn er hat sich aus seiner heiligen Wohnung erhoben.
23192SacharjaSach3831Und der Herr ließ mich Jesus, den Hohenpriester, schauen, wie er vor dem Engel des Herrn stand, und zu seiner Rechten stand Satan, ihn anzufeinden.
23193SacharjaSach3832Der Herr aber sprach zu Satan: Der Herr bedräue dich, Satan! ja, es bedräue dich der Herr, welcher Jerusalem auserwählt hat! Ist jener nicht ein aus dem Feuer herausgerissener Brand?
23194SacharjaSach3833Jesus aber war mit schmutzigen Kleidern angetan und stand vor dem Engel.
23195SacharjaSach3834Da hob dieser an und sprach zu denen, die vor ihm standen, also: Ziehet ihm die schmutzigen Gewande aus! Alsdann sprach er zu ihm: Siehe, ich nehme deine Schuld von dir und bekleide dich mit Feierkleidern.
23196SacharjaSach3835Dann sprach er: setzet ihm einen reinen Kopfbund auf das Haupt! Da setzten sie einen reinen Bund auf sein Haupt und legten ihm Gewänder an, der Engel des Herrn aber stand dabei.
23197SacharjaSach3836Da beschwor der Engel des Herrn Jesus und sprach:
23198SacharjaSach3837So spricht der Herr der Heerscharen: Wenn du auf meinen Wegen wandelst und meine Gebote beobachtest, so sollst du mein Haus richten und meine Vorhöfe hüten und ich will dir Geleiter von denen geben, welche jetzt hier stehen.
23199SacharjaSach3838Höre, Jesus, Hoherpriester, du und deine Genossen, die vor dir sitzen! denn diese Männer sind Vorbilder; denn siehe, ich will meinen Knecht, den Spross, kommen lassen.
23200SacharjaSach3839Denn siehe, den Stein, welchen ich Jesus vorgelegt, über dem einen Stein sind sieben Augen; siehe, ich will sein Bildwerk ausmeißeln, spricht der Herr der Heerscharen, und die Schuld jenes Landes an einem Tage hinwegnehmen.
23201SacharjaSach38310An jenem Tage, spricht der Herr der Heerscharen, wird ein Freund den andern einladen unter seinen Weinstock und unter seinen Feigenbaum.
23202SacharjaSach3841Da kam der Engel, der mit mir redete, wieder und weckte mich wie einen Mann, der aus seinem Schlafe geweckt wird.
23203SacharjaSach3842Und er sprach zu mir: Was siehst du? Ich antwortete: Ich sehe da einen Leuchter, ganz von Gold, und oben darauf ist sein Ölgefäß und sieben Lampen sind an ihm und sieben Röhren für die Lampen, welche sich oben darauf befinden.
23204SacharjaSach3843daneben stehen zwei Ölbäume, einer zur Rechten des Ölgefäßes und einer zur Linken desselben.
23205SacharjaSach3844Hierauf hob ich an und sprach zu dem Engel, der mit mir redete, also: Was sind diese, Herr?
23206SacharjaSach3845Da antwortete der Engel, der mit mir redete, und sprach zu mir: Weißt du denn nicht, was diese sind? Ich antwortete: Nein, Herr.!
23207SacharjaSach3846Da begann er und sprach zu mir also: Dies ist der Ausspruch des Herrn an Zorobabel, also lautend: Nicht durch Heeresmacht noch durch Stärke, sondern durch meinen Geist, spricht der Herr der Heerscharen!
23208SacharjaSach3847Wer bist du, du großer Berg vor Zorobabel? Du sollst zur Ebene werden! Er wird den Hauptstein aufsetzen und die Zierde der Zierde desselben gleichmachen.
23209SacharjaSach3848Und das Wort des Herrn erging an mich also:
23210SacharjaSach3849Die Hände Zorobabels haben den Grund zu diesem Hause gelegt und seine Hände werden es auch vollenden und ihr werdet erkennen, dass der Herr der Heerscharen mich zu euch gesandt hat.
23211SacharjaSach38410Denn wer wollte die Tage der kleinen Anfänge verachten? Vielmehr sollen sie sich freuen, in Zorobabels Hand das Senkblei zu sehen. Diese sieben aber sind die Augen des Herrn, welche die ganze Erde durchstreifen.
23212SacharjaSach38411Da begann ich und sprach zu ihm: Was sind diese zwei Ölbäume zur Rechten des Leuchters und zu seiner Linken?
23213SacharjaSach38412Und ich hob nochmals an und sprach zu ihm: Was sind diese beiden Ölzweige an den zwei goldenen Armen, unter denen sich die Röhren von Gold befinden?
23214SacharjaSach38413Er sprach zu mir: weißt du nicht, was diese sind? Ich entgegnete: Nein, Herr!
23215SacharjaSach38414Da sprach er: Dies sind die zwei Gesalbten, welche vor dem Herrn der ganzen Erde stehen.
23216SacharjaSach3851Und wieder erhob ich meine Augen und schaute: siehe, da war eine fliegende Schriftrolle.
23217SacharjaSach3852Da sprach er zu mir: Was siehst du? Ich sprach: Ich sehe eine fliegende Rolle, ihre Länge ist zwanzig Elen und ihre Breite zehn Ellen.
23218SacharjaSach3853Er sprach zu mir: Dies ist der Fluch, der ausgeht über das ganze Land; denn jeder Dieb wird, wie darin geschrieben steht, gerichtet werden, und jeder Schwörende wird gleichfalls darnach gerichtet werden.
23219SacharjaSach3854Ich lasse ihn ausgehen, spricht der Herr der Heerscharen, dass er in das Haus des Diebes und in das Haus des bei meinem Namen Falschschwörenden eindringe, und er soll mitten in dessen Hause bleiben und es verzehren, das Holz desselben samt den Steinen.
23220SacharjaSach3855Wieder trat der Engel, der mit mir redete, hervor und sprach zu mir: Erhebe deine Augen und schaue, was dies ist, was erscheint.
23221SacharjaSach3856Ich sprach: Was ist es? Er erwiderte: Es ist ein Maß, das erscheint. Und er sprach: Dies ist ihr Aussehen über das ganze Land hin.
23222SacharjaSach3857Und siehe, eine schwere Scheibe von Blei schwebte herbei; siehe, ein Weib saß mitten in dem Maß.
23223SacharjaSach3858Da sprach er: Dies ist die Gottlosigkeit! Und er warf sie in das Maß hinein und tat die Bleimasse auf dessen Mündung.
23224SacharjaSach3859Als ich nun meine Augen erhob und schaute, siehe, da erschienen zwei Weiber. Der Wind hob ihre Schwingen, die wie Habichtsflügel gestaltet waren; diese erhoben das Maß zwischen Himmel und Erde.
23225SacharjaSach38510Da sprach ich zu dem Engel, der mit mir redete: Wohin bringen diese das Maß?
23226SacharjaSach38511Er antwortete mir: Dass ihm eine Wohnung gebaut werde im Lande Senaar, dort wird es aufgerichtet und niedergelassen werden auf sein Geste.
23227SacharjaSach3861Wiederum erhob ich meine Augen und schaute: siehe, da erschienen vier Wagen zwischen den beiden Bergen, die Berge aber waren Berge von Erz.
23228SacharjaSach3862Am ersten Wagen waren rote Rosse und am zweiten Wagen schwarze Rosse
23229SacharjaSach3863und am dritten Wagen weiße Rosse und am vierten Wagen gefleckte, starke Rosse.
23230SacharjaSach3864Da hob ich an und sprach zu dem Engel, der mit mir redete: Was ist dies, Herr?
23231SacharjaSach3865Der Engel antwortete und sprach zu mir: Dies sind die vier Winde des Himmels; sie ziehen aus, um sich vor dem Herrscher der ganzen Erde zu stellen.
23232SacharjaSach3866Woran die schwarzen Rosse waren, diese ziehen nach dem Lande gegen Mitternacht und die weißen folgen ihnen; die gefleckten zogen nach dem Lande gegen Mittag.
23233SacharjaSach3867Die aber die stärksten waren, zogen aus und schickten sich an zu gehen und die ganze Erde zu durchstreifen. Da sprach er: Gehet, durchstreifet die Erde! Und sie durchstreiften die Erde.
23234SacharjaSach3868Dann rief er mich und sprach zu mir also: Siehe, die, welche nach dem Lande gegen Mitternacht ausziehen, besänftigen meinen Zorn an dem Lande gegen Mitternacht.
23235SacharjaSach3869Und es erging das Wort des Herrn an mich also:
23236SacharjaSach38610Nimm von den Übergesiedelten, von Holdai, von Tobias und von Idajas; dann komm an jenem Tage und gehe in das Haus des Josias, des Sohnes Sophonias, welche von Babylon gekommen sind,
23237SacharjaSach38611und nimm Gold und Silber und mache Kronen, darauf setze sie Jesus, dem Sohne Josedeks, dem Hohenpriester, auf das Haupt
23238SacharjaSach38612und sprich zu ihm also: So spricht der Herr der Heerscharen: Siehe ein Mann, Spross ist sein Name, unter ihm wird es sprossen und er wird dem Herrn den Tempel bauen.
23239SacharjaSach38613Er wird dem Herrn den Tempel aufrichten, er wird die Herrlichkeit tragen und auf seinen Thron sich setzen und herrschen und er wird Priester sein auf seinem Throne und Ratschluss des Friedens wird zwischen ihnen beiden bestehen.
23240SacharjaSach38614Die Kronen aber sollen Helem, Tobias, Idajas und Hem, dem Sohne Sophonias, zum Andenken dienen im Tempel des Herrn.
23241SacharjaSach38615Da werden die, welche in der Ferne sind, kommen und an dem Tempel des Herrn bauen und ihr werdet erkennen, dass der Herr der Heerscharen mich zu euch gesandt hat. So wird es geschehen, wenn ihr der Stimme des Herrn, eures Gottes, Gehör gebt.
23242SacharjaSach3871Und es geschah im vierten Jahre des Königs Darius, erging das Wort des Herrn an Zacharias, am vierten des neunten Monats, des Kasleu.
23243SacharjaSach3872Es sandten nämich Sarasar, Rogommelech und die Männer, welche bei ihm waren, zum Hause Gottes, umvor dem Angesichte des Herrn zu flehen
23244SacharjaSach3873und an die Priester des Hauses des Herrn der Heerscharen und die Propheten die Anfrage zu richten: Soll ich im fünften Monate weinen oder muss ich mich heiligen, wie ich nun schon so viele Jahre getan?
23245SacharjaSach3874Da erging das Wort des Herrn der Heerscharen an mich also:
23246SacharjaSach3875Sprich zu allem Volke des Landes und zu den Priestern also: Wenn ihr nun schon siebzig Jahre hindurch gefastet und getrauert habt im fünften und siebten Monate, habt ihr denn etwa für mich dies Fasten gehalten?
23247SacharjaSach3876Und wenn ihr aßet und tranket, habt ihr da nicht für euch gegessen und für euch selbst getrunken?
23248SacharjaSach3877Sind dies nicht die Worte, welche der Herr durch die früheren Propheten gesprochen, als Jerusalem noch bewohnt und wohlhabend war, samt den Städten rings umher, und als das Mittags- und das Flachland noch bewohnt war?
23249SacharjaSach3878Da erging das Wort des Herrn an Zacharias also:
23250SacharjaSach3879So spricht der Herr der Heerscharen: Fället gerechtes Urteil, übet Erbarmen und Milde, ein jeder gegen seinen Bruder.
23251SacharjaSach38710Und bedrücket nicht Witwen und Waisen, Fremdlinge und Arme und sinnet nicht Böses einer gegen den andern in seinem Herzen.
23252SacharjaSach38711Aber sie wollten nicht darauf achten und wandten in Widerspenstigkeit ihre Schulter von dem Joche und verhärteten ihre Ohren, um nicht zu hören,
23253SacharjaSach38712und machten ihr Herz dem Diamant gleich, um nicht das Gesetz und die Worte zu hören, welche der Herr der Heerscharen in seinem Geiste durch die früheren Propheten sandte. Da brach ein gewaltiges Zorngericht von dem Herrn der Heerscharen herein.
23254SacharjaSach38713Und es geschah, wie der Herr sprach, sie aber nicht hörten, ebenso sollen sie rufen und ich werde nicht hören, spricht der Herr der Heerscharen.
23255SacharjaSach38714Und ich habe sie in alle Reihe zerstreut, die sie nicht kannten; und das Land ward von ihnen verlassen, so dass niemand hin- und herzog, und sie wandelten das herrliche Land in eine Wüste.
23256SacharjaSach3881Wieder erging das Wort des Herrn der Heerscharen, also lautend:
23257SacharjaSach3882So spricht der Herr der Heerscharen: Ich bin voll großen Eifers für Sion und eifre mit großem Zorne für dasselbe.
23258SacharjaSach3883So spricht der Herr der Heerscharen: Ich kehre wieder nach Sion zurück und werde inmitten Jerusalems wohnen und Jerusalem wird die Stadt der Treue heißen und der Berg des Herrn der Heerscharen, heiliger Berg.
23259SacharjaSach3884So spricht der Herr der Heerscharen: Noch werden greise Männer und betagte Frauen in den Straßen Jerusalems wohnen und ein jeder mit seinem Stabe in der Hand vor hohem Lebensalter.
23260SacharjaSach3885Und die Straßen der Stadt werden sich mit Knaben und Mädchen erfüllen, welche auf ihren Straßen spielen.
23261SacharjaSach3886So spricht der Herr der Heerscharen: Wenn es in den Augen des Überrestes dieses Volkes in jenen Tagen schwer scheint, wird es denn in meinen Augen schwer sein? Spricht der Herr der Heerscharen.
23262SacharjaSach3887So spricht der Herr der Heerscharen: Siehe, ich werde mein Volk aus dem Lande des Sonnenaufgangs und aus dem Lande des Niedergangs der Sonne erretten.
23263SacharjaSach3888Und ich werde sie herbeiführen, dass sie inmitten Jerusalems wohnen, sie sollen mein Volk sein und ich will ihr Gott sein in Wahrheit und Gerechtigkeit.
23264SacharjaSach3889So spricht der Herr der Heerscharen: Eure Hände sollen erstarken, die ihr in diesen Tagen diese Worte aus dem Munde der Propheten vernehmt, zur Zeit, da der Grund zum Hause des Herrn der Heerscharen gelegt ward, damit der Tempel erbaut werde.
23265SacharjaSach38810Freilich war von jenen Tagen kein Lohn für Menschen und von dem Vieh kein Ertrag; wer ein- und auszog, war nicht sicher vor Bedrängnis und ich ließ zu, dass alle Menschen wider einander waren;
23266SacharjaSach38811nun aber werde ich an dem Überreste dieses Volkes nicht tun wie in den vergangenen Tagen, spricht der Herr der Heerscharen,
23267SacharjaSach38812sondern es soll eine Saat des Friedens sein; der Weinstock wird seine Frucht geben, die Erde ihren Ertrag liefern und der Himmel seinen Tau spenden und ich will die Überreste dieses Volkes dies alles in Besitz nehmen lassen.
23268SacharjaSach38813Und es wird geschehen: wie ihr, Haus Juda und Haus Israel! unter den Völkern ein Fluch waret, so werde ich euch Heil gewähren und ihr sollt ein Segen sein; fürchtet euch nicht, lasset eure Hände erstarken!
23269SacharjaSach38814Denn so spricht der Herr der Heerscharen: Wie ich beschlossen, euch zu züchtigen, als eure Väter mich zum Zorne reizten, spricht der Herr,
23270SacharjaSach38815und ich kein Mitleid hatte, so habe ich hingegen in diesen Tagen beschlossen, dem Hause Juda und Jerusalem Gutes zu erweisen; fürchtet euch nicht!
23271SacharjaSach38816Dies ist es nun, was ihr zu tun habt: Redet die Wahrheit, ein jeder gegen seinen Nächsten; nach Wahrheit und Gericht des Friedens richtet in euren Toren.
23272SacharjaSach38817Keiner sinne Böses wider seinen Nächsten in seinem Herzen und liebet nicht falsche Eide zu schwören; denn solches alles hasse ich, spricht der Herr.
23273SacharjaSach38818Und es erging das Wort des Herrn der Heerscharen an mich also:
23274SacharjaSach38819So spricht der Herr der Heerscharen: Das Fasten des vierten Monats, das Fasten des fünften, das Fasten des siebenten und das Fasten des zehnten soll dem Hause Juda zur Freude, zur Wonne und zu herrlichen Festzeiten werden; nur liebet Wahrheit und Frieden!
23275SacharjaSach38820So spricht der Herr der Heerscharen: Noch wird es geschehen, dass Völker kommen und viele Städte bewohnen,
23276SacharjaSach38821und ihre Bewohner werden sich aufmachen und einer zu dem andern sprechen: Lasset uns hinziehen und das Angesicht des Herrn anflehen und den Herrn der Heerscharen suchen, und ich will mitziehen!
23277SacharjaSach38822Und viele Völker und mächtige Nationen werden kommen, den Herrn der Heerscharen in Jerusalem zu suchen und das Angesicht des Herrn anzuflehen.
23278SacharjaSach38823So spricht der Herr der Heerscharen: In jenen Tagen werden zehn Menschen aus allen Sprachen der Völker die Hand ausstrecken und den Saum eines jüdischen Mannes ergreifen und sagen: Wir wollen mit euch ziehen; denn wir haben gehört, dass Gott mit euch ist.
23279SacharjaSach3891Last des Wortes über das Land Hadrach und dessen Ruhepunkt Damaskus, denn der Herr richtet sein Auge auf die Menschen und aauf alle Stämme Israels.
23280SacharjaSach3892Auch Emath liegt in seinen Marken und Tyrus und Sidon, denn sie tun sehr groß mit ihrer Weisheit.
23281SacharjaSach3893Und Tyrus hat sich Bollwerke gebaut und Silber wie Erde und Gold wie Gassenkot angehäuft.
23282SacharjaSach3894Siehe, der Herr wird es vergewaltigen und seine Festen in das Meer stürzen und es selbst wird vom Feuer verzehrt werden.
23283SacharjaSach3895Askalon soll es schauen und sich fürchten, Gaza und schweres Weh empfinden; auch Akkaron, denn seine Hoffnung ist zuschanden geworden, und der König von Gaza kommt um und Askalon wird nicht mehr bewohnt.
23284SacharjaSach3896In Azot weren sich Fremde niederlassen und ich werde den Übermut der Philister zunichte machen.
23285SacharjaSach3897Dann werde ich sein Blut aus seinem Munde entfernen und seine Greuel aus seinen Zähnen, dann soll er auch zum heiligen Reste unseres Gottes gezählt werden und einem Fürsten in Juda gleich sein und Akkaron wie der Jebusiter.
23286SacharjaSach3898Dann werde ich mein Haus mit denen umgeben, die für mich streiten, aus- und einziehend, un d kein Bedränger wird mehr über sie kommen; denn nun schaue ich mit meinen Augen.
23287SacharjaSach3899Freue dich hoch, du Tochter Sion! Juble, du Tochter Jerusalem! Siehe, dein König kommt dir, gerecht und als Retter; er ist arm und reitet auf einer Eselin, auf dem jungen Füllen einer Eselin.
23288SacharjaSach38910Da vertilge ich die Streitwagen aus Ephraim und die Rosse aus Jerusalem und zerbrochen wird der Kriegsbogen. Er wird den Völkern den Frieden verkünden und seine Herrschaft wird von Meer zu Meer reichen, von dem Strome bis an die Enden der Erde.
23289SacharjaSach38911Auch du wirst ob des Blutes deines Bundes deine Gefangenen freilassen aus der wasserleeren Grube.
23290SacharjaSach38912Kehret heim zur sicheren Burg, die ihr in Hoffnung die Fesseln tragt! Heute noch verkündige ich es: Doppelt werde ich dir vergelten.
23291SacharjaSach38913Denn ich habe mir Juda gespannt wie einen Bogen und habe Ephraim gefüllt und ich will deine Söhne, Sion! Aneifern gegen deine Söhne, Griechenland! und dich einem Heldenschwerte gleichmachen.
23292SacharjaSach38914Und der Herr, Gott, wird über ihnen erscheinen und sein Geschoss wird ausgehen wie der Blitz; Gott, der Herr, wird die Posaune erschallen lassen und im Sturme des Südwindes einherschreiten.
23293SacharjaSach38915Der Herr der Heerscharen wird sie beschirmen, sie werden hinwegraffen und mit Schleudersteinen niederwerfen; sie werden trinken und trunken werden wie vom Weine, voll werden wie Opferschalen und wie die Hörner des Altares.
23294SacharjaSach38916Und der Herr, ihr Gott, wird ihnen Heil verleihen an jenem Tage, als seines Volkes Herde; denn heilige Steine werden sich über dein Land hin erheben.
23295SacharjaSach38917Was ist denn seine Güte und was seine Schönheit, wenn nicht Getreide der Auserwähhlten und Wein, der Jungfrauen sprossen macht?
23296SacharjaSach38101Bittet den Herrn um Regen in der Spätzeit, und der Herr wird Schnee schaffen und ihnen reichlichen Regen verleihen, einer jeden Pflanze auf dem Felde.
23297SacharjaSach38102Denn die Götzenbilder geben nichtige Aussprüche, die Wahrsager sehen Lügen, die Träumer verkünden Eitles, ihre Tröstungen sind leer; darum ziehen sie hin wie eine Herde, in Trübsal, denn sie haben keinen Hirten.
23298SacharjaSach38103Über die Hirten ist mein Zorn ergrimmt und ich werde die Böcke heimsuchen, denn der Herr der Heerscharen sucht seine Herde heim, das Haus Juda, und macht sie seinem Prachtrosse im Streite gleich.
23299SacharjaSach38104Von ihm wird sein der Eckstein von ihm der Zeltpflock, von ihm der Kriegsbogen, von ihm jeder Zwingherr zumal.
23300SacharjaSach38105Da werden sie wie Streiter sein, die den Kot der Gasse im Kampfe zerstampfen, und werden kämpfen, denn der Herr ist mit ihnen, und die Rossebesteiger werden zuschanden.
23301SacharjaSach38106So werde ich das Haus Juda stark machen und das Haus Joseph erretten und werde sie heimführen, denn ich habe Erbarmen mit ihnen, und sie werden wieder sein, wie sie waren, ehe ich sie verstoßen; denn ich bin der Herr, ihr Gott, und erhöre sie.
23302SacharjaSach38107Dann werden die Männer von Ephraim Helden werden und ihr Herz wird fröhlich sein wie vom Weine, ihre Söhne werden es sehen und sich freuen und ihr Herz wird frohlocken in dem Herrn.
23303SacharjaSach38108Ich werde sie herbeilocken und sie sammeln, denn ich habe sie losgekauft und ich will sie mehren, wie sie zuvor viele waren.
23304SacharjaSach38109Ich werde sie unter die Völker säen und in der Ferne werden sie meiner gedenken, sie werden dort mit ihren Söhnen leben und heimkehren.
23305SacharjaSach381010Und ich werde sie aus dem Lande Ägypten heimführen und sie von den Assyrern her sammeln und sie in das Land von Gilead und des Libanon bringen, nicht wird Raum sein für sie alle.
23306SacharjaSach381011Da wird es durch die Meeresenge schreiten und die Wellen im Meere schlagen und alle Tiefen des Flusses werden beschämt werden, gedemütigt wird der Hochmut Assurs und weihen wird das Zepter Ägyptens.
23307SacharjaSach381012Ich werde sie stark machen durch den Herrn und sie werden in seinem Namen wandeln, spricht der Herr.
23308SacharjaSach38111Öffne, Libanon! Deine Pforten und Feuer verzehre deine Zedern!
23309SacharjaSach38112Wehklage, Tanne, denn die Zeder ist gefallen, die Herrlichsten sind ausgerottet; wehklaget, ihr Eichen Basans! denn die hohe Waldburg wird umgehauen.
23310SacharjaSach38113Horch! Wehklage der Hirten, denn verwüstet liegt ihre Herrlichkeit; horch! Gebrüll der Löwen, denn verwüstet ist die Pracht des Jordans.
23311SacharjaSach38114So spricht der Herr, mein Gott: Weide die zur Schlachtung bestimmten Schafe,
23312SacharjaSach38115die ihre Besitzer, ohne Schlimmes zu erleiden, schlachten und verkaufen und sagen: Gepriesen sei der Herr, wir werden reich! Und ihre Hirten schonen ihrer nicht.
23313SacharjaSach38116Darum will auch ich ferner nicht mehr der Bewohner des Landes schonen, spricht der Herr; siehe, ich will die Menschen preisgeben, einen jeden in die Hand seines Nächsten und in die Hand seines Königs; diese werden das Land verderben und ich werde sie nicht aus ihrer Hand retten.
23314SacharjaSach38117Und darum werde ich die Schafe der Schlachtung weiden, o ihr Ärmsten der Herde! Da nahm ich mir zwei Stäbe: den einen nannte ich Wohlgefallen und den andern nannte ich Band und so weidete ich die Herde.
23315SacharjaSach38118Und ich schaffte die drei Hirten hinweg in einem Monate und meine Seele wandte sich von ihnen ab, weil auch ihr Sinn sich gegen mich geändert.
23316SacharjaSach38119Und ich sprach: Ich mag euch nicht mehr hüten! Was sterben soll, sterbe; was ausgerottet werden soll, werde ausgerottet; und die dann noch übrig bleiben, mögen einer des andern Fleisch verzehren.
23317SacharjaSach381110Und ich ergriff meinen Stab, der Wohlfallen hieß, und zerbrach ihn, um meinen Bund aufzulösen, den ich mit allen Völkern geschlossen.
23318SacharjaSach381111Und er ward an jenem Tage aufgelöst und so erkannten die elendsten Schafe, die auf mich achteten, dass es des Herrn Wort war.
23319SacharjaSach381112Darauf sprach ich zu ihnen: Scheint es gut in euren Augen, so gebet mir meinen Lohn; wo nicht, so lasset es sein! Da wogen sie als meinen Lohn dreißig Silberlinge dar.
23320SacharjaSach381113Der Herr aber sprach zu mir: Wirf ihn dem Töpfer hin, den herrlichen Preis, dessen ich von ihnen wert geachtet bin! Da nahm ich die dreißig Silberlinge und warf sie in das Haus des Herrn dem Töpfer zu.
23321SacharjaSach381114Dann zerbrach ich meinen zweiten Stab, Band genannt, um so die Bruderschaft zwischen Juda und Israel aufzulösen.
23322SacharjaSach381115Hierauf sprach der Herr zu mir: Nimm dir noch das Gerät eines törichten Hirten!
23323SacharjaSach381116Denn siehe, ich werde einen Hirten im Lande erstehen lassen, welcher die Verlassenen nicht beachtet, das Versprengte nicht aufsucht, das Verwundete nicht heilt, und das, was noch aufrecht steht, nicht pflegt, sondern das Fleisch der Fetten isst und ihre Klauen zerbricht.
23324SacharjaSach381117O Hirt und Götzenbild, welcher die Herde verlässt; auf, Schwert, über seinen Arm und sein rechtes Auge! Sein Arm soll vertrocknen und verdorren und sein rechtes Auge sich verfinstern und erblinden!
23325SacharjaSach38121Last des Wortes des Herrn über Israel. Es spricht der Herr, der den Himmel ausgespannt und die Erde gegründet und des Menschen Geist in diesem geschaffen hat:
23326SacharjaSach38122Siehe, ich werde Jerusalem zur Tempelpforte machen für alle Völker ringsum und auch Juda wird unter denen sein, die Jerusalem belagern.
23327SacharjaSach38123Und es wird geschehen: AN jenem Tage mache ich Jerusalem zu einem Laststeine für alle Völker; alle, die ihn aufheben wollen, werden sich zerfleischend verwunden und alle Reiche der Erde werden sich wider dasselbe sammeln.
23328SacharjaSach38124An jenem Tage, spricht der Herr, werde ich alle Rosse mit Scheu schlagen und ihre Reiter mit Wahnsinn, aber über dem Hause Juda werde ich meine Augen offen halten und alle Rosse der Völker mit Blindheit schlagen.
23329SacharjaSach38125Dann werden die Fürsten von Juda in ihrem Herzen sagen: Meine Stärke seien die Bewohner Jerusalems durch den Herrn der Heerscharen, ihren Gott.
23330SacharjaSach38126An jenem Tage werde ich die Fürsten Judas einer Glut unter Scheiten gleichmachen und wie Feuerlohe unter Heu und sie werden zur Rechten und Linken alle Völker ringsum verzehren und Jerusalem wird wieder bewohnt werden an seiner Stelle zu Jerusalem.
23331SacharjaSach38127Und der Herr wird die Hütten Judas wie ehedem retten, damit sich nicht stolz rühme das Haus Davids und die Bewohner Jerusalems sich nicht wider Juda erheben.
23332SacharjaSach38128An jenem Tage wird der Herr die Bewohner Jerusalems schützen und ein Strauchelnder unter ihnen wird an jenem Tage sein wie David und das Haus David wird wie das Haus Gottes, wie der Engel des Herrn vor ihrem Angesichte sein.
23333SacharjaSach38129Und es wird an jenem Tage geschehen, dass ich alle Völker, die wider Jerusalem kommen, zu vertilgen unternehme.
23334SacharjaSach381210Über das Haus Davids aber und über die Bewohner Jerusalems will ich den Geist der Gnade und des Gebetes ausgießen; da werden sie auf mich schauen, den sie durchbohrt haben, und werden ihn mit Wehklagen beweinen, wie einen einzigen Sohn, und sich betrüben über ihn, wie man über den Tod des Erstgeborenen sich zu betrüben pflegt.
23335SacharjaSach381211An jenem Tage wird in Jerusalem laute Klage erhoben werden, wie das Wehklagen zu Adaderemmon im Gefilde von Mageddon.
23336SacharjaSach381212Da wird das Land wehklagen, Familie um Familie für sich, die Familien des Hauses David besonders und ihre Frauen besonders,
23337SacharjaSach381213die Familien des Hauses Nathan besonders und ihre Frauen besonders, die Familien des Hauses Levi besonders und ihre Frauen besonders, die Familien Semei besonders und ihre Frauen besonders;
23338SacharjaSach381214alle übrigen Familien, jede einzelne Familie besonders und ihre Frauen besonders.
23339SacharjaSach38131An jenem Tage wird sich dem Hause Davids und den Bewohnern Jerusalems eine Quelle öffnen zur Abwaschung des Sünders und der Befleckten.
23340SacharjaSach38132Und es wird an jenem Tage geschehen, spricht der Herr der Heerscharen: Ich werde die Namen der Götzen aus dem Lande ausrotten, damit ihrer fortan nicht mehr gedacht werde, und ich werde die falschen Propheten und den unreinen Geist wegschaffen aus dem Lande.
23341SacharjaSach38133Und es wird geschehen, wenn hinfort noch jemand als Prophet auftritt, so werden sein Vater und seine Mutter, die ihn gezeugt haben, zu ihm sprechen: Nicht sollst du leben, denn du hast Lüge geredet im Namen des Herrn! Und sein Vater und seine Mutter, seine Erzeuger, werden ihn durchbohren, wenn er weissagt.
23342SacharjaSach38134Und es wird geschehen: An jenem Tage werden sich die Propheten ein jeder ob seines Gesichtes schämen, dass er geweissagt; und sie werden sich nicht mehr in härene Mäntel kleiden, um zu lügen,
23343SacharjaSach38135sondern werden sprechen: Ich bin kein Prophet, ein Ackersmann bin ich, denn Adam ist mein Vorbild von meiner Jugend an.
23344SacharjaSach38136Und spricht man zu ihm: Was sind das für Narben in Mitte deiner Hände? So wird er antworten: So ward ich geschlagen im Hause derer, die mich liebten.
23345SacharjaSach38137Auf, Schwert! wider meinen Hirten und wider den Mann, der mir nahe steht, spricht der Herr der Heerscharen. Schlage den Hirten, so werden sich die Schafe zerstreuen, und ich werde meine Hand zu den Kleinen kehren.
23346SacharjaSach38138Da wird im ganzen Lande geschehen, spricht der Herr: Zwei Teile davon werden zerstreut werden und zugrunde gehen, der dritte Teil aber wird daselbst übrigbleiben.
23347SacharjaSach38139Aber auch den dritten Teil werde ich durch Feuer führen und ihn schmelzen, wie man Silber schmilzt, und ihn läutern, wie man Gold läutert. Er wird meinen Namen anrufen und ich werde ihn erhören. Ich werde sagen: Mein Volk bist du! Und er wird sagen: Der Herr ist mein Gott!
23348SacharjaSach38141Siehe, es werden die Tage des Herrn kommen, da dein Raub in deiner Mitte geteilt wird.
23349SacharjaSach38142Und ich werde alle Völker zum Kampfe gegen Jerusalem sammeln und die Stadt wird eingenommen, die Häuser werden verwüstet und die Frauen geschändet werden; die Hälfte der Stadt wird in die Gefangenschaft ziehen, doch der Rest des Volkes wird nicht aus der Stadt weggetilgt werden.
23350SacharjaSach38143Aber der Herr wird ausziehen und wider jene Völker streiten, wie er am Tage des Kampfes gestritten.
23351SacharjaSach38144Seine Füße werden an jenem Tage auf den Ölberg treten, welcher gegen Morgen Jerusalem gegenüber liegt, und der Ölberg wird sich spalten von der Mitte aus gegen Morgen und gegen Abend, und eine sehr große Kluft bilden; die eine Hälfte des Berges wird sich gegen Mitternacht und die andere gegen Mittag lösen.
23352SacharjaSach38145Dann werdet ihr in das Tal zwischen diesen Bergen fliehen, denn das Tal der Berge wird bis ganz nahe heranreichen; und ihr werdet fliehen, wie ihr in den Tagen Ozias, des Königs von Juda, vor dem Erdbeben flohet; und der Herr, mein Gott, wird kommen und alle Heiligen mit ihm.
23353SacharjaSach38146Und es wird an jenem Tage geschehen: Kein Licht wird aufgehen, sondern Kälte und Frost kommen.
23354SacharjaSach38147Es wird ein Tag sein, dem Herrn ist er kund, an dem nicht Tag noch Nacht ist; zur Abendzeit aber wird es licht werden.
23355SacharjaSach38148Und es wird an jenem Tage geschehen: Von Jerusalem werden lebendige Wasser ausgehen: die eine Hälfte davon in das östliche Meer und die andere Hälfte in das Meer im Rücken; diese werden Sommer und Winter hindurch strömen.
23356SacharjaSach38149Da wird der Herr König sein über das ganze Land, an jenem Tage wird ein Herr sein und sein Name wird sein: Einer.
23357SacharjaSach381410Da wird das ganze Land umgewandelt werden bis an die Wüste, vom Hügel Remmon bis in das Land gegen Mittag von Jerusalem, und die Stadt wird erhöht werden und an ihrer Stätte wohnen vom Tore Benjamin bis an den Platz des alten Tores und bis an das Ecktor, vom Turme Hananeel bis zu den Keltern des Königs.
23358SacharjaSach381411Man wird darin wohnen und kein Fluch wird mehr sein, sondern sicher wird Jerusalem thronen.
23359SacharjaSach381412Das aber wird die Plage sein, mit welcher der Herr alle Völker schlägt, welche gegen Jerusalem kämpfen: Eines jeden Fleisch wird schwinden, während er noch auf seinen Füßen steht, seine Augen werden in ihren Höhlen verfaulen und seine Zunge wird in seinem Munde schwinden.
23360SacharjaSach381413An jenem Tage wird eine große Verwirrung von dem Herrn unter sie kommen, so dass einer des andern Hand ergreift und des einen Hand sich wider die des andern wendet.
23361SacharjaSach381414Aber auch Juda wird gegen Jerusalem kämpfen und angehäuft werden die Reichtümer aller Völker ringsum, Gold und Silber und Kleider in großer Menge.
23362SacharjaSach381415Und die gleiche Plage, gleich jener Plage, wird Rosse und Maulesel, Kamele und Esel und alle Tiere treffen, welche in jenem Lager sind.
23363SacharjaSach381416Dann wird der gesamte Überrest aller Völker, die gegen Jerusalem herangezogen waren, Jahr um Jahr hinaufziehen, um den König, den Herrn der Heerscharen anzubeten und das Fest der Laubhütten zu feiern.
23364SacharjaSach381417Und es wird geschehen: Wer von den Geschlechtern der Erde nicht nach Jerusalem hinaufzieht, um den König, den Herrn der Heerscharen, anzubeten, auf diese wird kein Regen fallen.
23365SacharjaSach381418Und wenn auch Ägyptens Geschlecht nicht hinaufzieht und nicht kommt, so fällt kein Regen auf sie, sondern es trifft sie die Plage, mit der der Herr alle Völker schlagen wird, die nicht hinaufziehen, das Fest der Laubhütten zu feiern.
23366SacharjaSach381419Dies wird die Strafe für die Sünden Ägypten und dies die Strafe für die Sünden aller Völker sein, welche nicht hinaufkommen, das Fest der Laubhütten zu feiern.
23367SacharjaSach381420An jenem Tage wird der Zaumschmuck der Rosse dem Herrn heilig sein und die Kochtöpfe im Hause des Herrn werden den Schalen vor dem Altare gleich sein.
23368SacharjaSach381421Und alle Töpfe in Jerusalem und Juda werden dem Herrn der Heerscharen geheiligt sein und alle, die opfern wollen, werden kommen und davon nehmen und in ihnen kochen und kein Krämer wird ehr zu jener Zeit im Hause des Herrn der Heerscharen sein.
23369MaleachiMal3911Last des Wortes des Herrn an Israel durch Malachias.
23370MaleachiMal3912Ich habe euch geliebt, spricht der Herr, und ihr sprecht: Worin hast du deine Liebe gegen uns gezeigt? War nicht Esau Jakobs Bruder? Spricht der Herr, und ich liebte Jakob,
23371MaleachiMal3913Esau aber hasste ich und machte sein Gebirge zur Wüstenei und sein Erbteil zur öden Wohnung der Drachen.
23372MaleachiMal3914Wenn Idumäa nun spricht: Sind wir auch verwüstet, so werden wir doch das Zerstörte wieder aufbauen, so spricht der Herr der Heerscharen also: Sie mögen bauen, ich aber werde niederreißen und sie werden Gemarkung der Gottlosigkeit heißen und das Volk, dem der Herr auf ewig zürnt.
23373MaleachiMal3915Mit eigenen Augen werdet ihr es schauen und ihr werdet sagen: Verherrlicht werde der Herr über das Gebiet Israel hinaus!
23374MaleachiMal3916Der Sohn ehrt seinen Vater und der Knecht seinen Herrn; wenn ich nun der Vater bin, wo ist die mir gebührende Ehre? Und wenn ich der Herr bin, wo ist die Furcht vor mir? Spricht der Herr der Heerscharen zu euch, ihr Priester, Verächter meines Namens, die ihr sprechet: Inwiefern haben wir deinen Namen verachtet?
23375MaleachiMal3917Ihr bringt unreine Opferspeise auf meinem Altar dar und sagt: Worin haben wir dich verunreinigt? Darin, dass ihr sagt: Der Tisch des Herrn ist verachtet!
23376MaleachiMal3918Wenn ihr ein blindes Tier als Opfer darbringt, ist das nicht sündhaft? Und wenn ihr ein lahmes und krankes darbringt, ist das nicht sündhaft? Bringe es doch deinem Statthalter dar, ob er Wohlgefallen daran hat oder ob er dich gnädig aufnimmt? Spricht der Herr der Heerscharen.
23377MaleachiMal3919Und nun flehet Gott an, dass er sich eurer erbarme (denn von euch ist dies geschehen), ob er euch wohl gnädig aufnimmt? spricht der Herr der Heerscharen.
23378MaleachiMal39110Wer von euch schließt die Türen und zündet das Feuer auf meinem Altare an ohne Lohn? Ich habe kein Wohlgefallen an euch, spricht der Herr der Heerscharen, und Opfergabe mag ich aus euern Händen nicht annehmen.
23379MaleachiMal39111Denn vom Aufgange der Sonne bis zum Niedergange ist mein Name groß unter den Völkern und an allen Orten wird meinem Namen geopfert und reine Opfergabe dargebracht; denn groß ist mein Name unter den Völkern, spricht der Herr der Heerscharen.
23380MaleachiMal39112Ihr habt entweiht denselben, indem ihr sagt: Der Tisch des Herrn ist verunreinigt und was darauf gelegt wird, ist verächtlich samt dem Feuer, welches es verzehrt.
23381MaleachiMal39113Ihr sprecht: Siehe, wie mühevoll! und ihr beschmutzt ihn, spricht der Herr der Heerscharen, und bringt geraubtes Lahmes und Krankes herbei und bringt ein Opfer dar; sollte ich solches aus eurer Hand annehmen? Spricht der Herr.
23382MaleachiMal39114Verflucht sei, wer trügerisch handelt, wenn er in seiner Herde ein männliches Tier hat, und wer, dem Herrn ein Gelübde machend, doch Schadhaftes opfert! denn ein großer König bin ich, spricht der Herr der Heerscharen, und mein Name ist furchtbar unter den Völkern.
23383MaleachiMal3921An euch ergeht demnach dies Gebot, ihr Priester!
23384MaleachiMal3922Wenn ihr nicht hören und es nicht zu Herzen nehmen wollt, meinem Namen die Ehre zu geben, spricht der Herr der Heerscharen, so will ich unter euch Mangel senden und euren Segnungen fluchen; ja, fluchen will ich ihnen, denn ihr habt es nicht zu Herzen genommen.
23385MaleachiMal3923Sehet, ich werfe euch das Schulterstück weg und schleudere euch den Unrat eurer Feste in euer Angesicht und er wird euch mit sich fortschleppen.
23386MaleachiMal3924Dann werdet ihr erkennen, dass ich dies Gebot an euch ergehen ließ, auf dass mein Bund mit Levi bestehe, spricht der Herr der Heerscharen.
23387MaleachiMal3925Mein Bund mit ihm war ein Bund des Lebens und des Friedens, ich gab ihm Furcht und er fürchtete mich und er zitterte vor meinem Namen.
23388MaleachiMal3926Das Gesetz der Wahrheit war in seinem Munde und Unrecht war auf seinen Lippen nicht erfunden, in Friede und in Gerechtigkeit wandelte er mit mir und viele brachte er vom Bösen ab.
23389MaleachiMal3927Denn die Lippen des Priesters sollen die Erkenntnis bewahren und das Gesetz soll man von seinem Munde suchen, denn ein Bote des Herrn der Heerscharen ist er.
23390MaleachiMal3928Ihr aber seid von dem rechten Wege abgewichen und seid sehr vielen Anlass zum Falle und zur Verletzung des Gesetzes gewesen, ihr habt den Bund mit Levi zunichte gemacht, spricht der Herr der Heerscharen.
23391MaleachiMal3929Darum habe auch ich euch vor allen Völkern verächtlich und niedrig gemacht, so wie ihr meine Wege nicht gewahrt und Menschenrücksichten im Gesetze gehuldigt habt.
23392MaleachiMal39210Haben wir denn nicht alle einen Vater? Hat uns nicht ein Gott erschaffen? Warum verachtet also unter uns einer den andern und entweiht den Bund unserer Väter?
23393MaleachiMal39211Juda hat Treubruch begangen, Greuel ist in Israel und in Jerusalem verübt; denn Juda hat das Heiligtum des Herrn, das er liebt, entweiht und Töchter fremder Götter gefreit.
23394MaleachiMal39212Aber der Herr wird jeden, der solches tut, Lehrer wie Schüler, aus den Hütte Jakobs vertilgen und den, welcher dem Herrn der Heerscharen Opfergabe darbringt.
23395MaleachiMal39213Auch dies noch habt ihr getan: Ihr bedecktet den Altar des Herrn mit Tränen, Winen und Wehklagen, so dass ich nicht mehr auf das Opfer blicken noch etwas zur Versöhnung annehmen mag von eurer Hand.
23396MaleachiMal39214Ihr sprechet noch: Warum das? Darum, weil der Herr Zeuge ist zwischen dir und dem Weibe deiner Jugend, das du verschmäht hast, während sie doch deine Gefährtin und deine vermählte Gattin ist.
23397MaleachiMal39215Hat nicht einer sie erschaffen und ist nicht auch sie ein Ausfluss seines Geistes? Und was will der eine anders als Nachkommenschaft Gottes? Darum wahret euren Geist und verschmähe das Weib deiner Jugend nicht!
23398MaleachiMal39216Wenn du ihr abgeneigt bist, so entlasse sie, spricht der Herr, der Gott Israels. Aber die Unbill wird sein Gewand bedecken, spricht der Herr der Heerscharen. Wahret euren Geist und verschmähet nicht!
23399MaleachiMal39217Ihr kränkt den Herrn durch eure Reden und ihr sprecht: Worin haben wir ihn gekränkt? Dadurch dass ihr sprecht: Jeder, der Böses tut, ist gut vor dem Herrn, und solche gefallen Gottes Auge wohl; oder doch: Wo ist denn der Gott des Gerichtes?
23400MaleachiMal3931Sehet, ich sende meinen Boten, dass er den Weg vor mir her bereite. Und alsbald wird zu seinem Tempel der Herrscher kommen, den ihr suchet, und der Engel des Bundes, nach dem ihr verlangt. Sehet, er kommt, spricht der Herr der Heerscharen.
23401MaleachiMal3932Wer aber wird den Tag seiner Ankunft erfassen können und wer wird bestehen bei seinem Erscheinen? Denn er gleicht schmelzendem Feuer und dem Kraut der Walker.
23402MaleachiMal3933Und er wird sich setzen, das Silber zu schmelzen und zu läutern, und wird die Söhne Levis reinigen und sie läutern, wie Gold und wie Silber, dass sie dem Herrn Opfer in Gerechtigkeit darbringen.
23403MaleachiMal3934Dann wird dem Herrn die Opfergabe Judas und Jerusalems gefallen, wie in den Tagen der Vorzeit und wie in den längst vergangenen Jahren.
23404MaleachiMal3935Dann werde ich zu euch herantreten zum Gericht und werde ein schneller Zeuge sein wider die Zauberer, die Ehebrecher und die Meineidigen und wider die, welche den Taglöhnern den Lohn verkürzen oder Witwen, Waisen und Fremdlinge bedrücken und mich nicht fürchten, spricht der Herr der Heerscharen.
23405MaleachiMal3936Denn ich bin der Herr und ändere mich nicht, darum seid ihr, Söhne Jakobs, nicht vollends umgekommen.
23406MaleachiMal3937Seit den Tagen eurer Väter seid ihr ja von meinen Satzungen abgewichen und habt sie nicht gehalten. Kehret zu mir zurück, so will ich mich zu euch kehren, spricht der Herr der Heerscharen. Doch ihr sprecht: Worin sollen wir umkehren?
23407MaleachiMal3938Darf der Mensch Gott schwer verletzen, dass ihr mich beleidigt? Ihr sprecht: Worin haben wir dich beleidigt? In den Zehnten und Erstlingen.
23408MaleachiMal3939Darum trifft euch der Fluch der Armut, denn ihr beleidigt mich, ihr, das ganze Volk.
23409MaleachiMal39310Bringet alle Zehnten in die Vorratskammern, Speise finde ich in meinem Haus und prüfet mich daraufhin, spricht der Herr, ob ich euch dann nicht die Schleusen des Himmels auftue und euch mit Segen bis zum Überfluss überschütte?
23410MaleachiMal39311Dann werde ich für euch den Fresser bedräuen und er wird die Frucht eures Landes nicht verderben noch wird der Weinstock im Gefilde unfruchtbar sein, spricht der Herr der Heerscharen.
23411MaleachiMal39312Dann werden euch alle Völker selig preisen, denn ihr werdet ein Land der Wonne sein, spricht der Herr der Heerscharen.
23412MaleachiMal39313Ihr nehmet euch viel heraus in euren Reden wider mich, spricht der Herr.
23413MaleachiMal39314Und ihr sprecht noch: Was haben wir wider dich geredet? Sagt ihr doch: Eitel ist, wer Gott dient, und welchen Vorteil haben wir davon, dass wir seine Gebote beobachtet haben und dass wir in Trauer gewandelt sind vor dem Herrn der Heerscharen?
23414MaleachiMal39315Darum lasset uns nun die Übermütigen selig preisen; denn die, welche Übles tun, werden erbaut, und die Gott versuchen, denen wird Rettung.
23415MaleachiMal39316Damals sprachen die, welche den Herrn fürchten, einer zum andern: Der Herr merkte auf und hörte; und vor ihm ward für die, welche den Herrn fürchten und die seines Namens gedenken, eine Gedenkschrift aufgezeichnet.
23416MaleachiMal39317Diese sollen, spricht der Herr der Heerscharen, an dem Tage, da ich handle, mein Eigentum sein, und ich werde ihrer schonen, wie ein Mann seines Sohnes schont, der ihm folgsam ist.
23417MaleachiMal39318Dann werdet ihr wiederum sehen, was für ein Unterschied ist zwischen dem Gerechten und dem Ungerechten, zwischen dem, der Gott dient, und dem, der ihm nicht dient.
23418MaleachiMal3941Denn sehet, es wird der Tag kommen, glühend wie ein Ofen, und alle Übermütigen und alle, welche Freveltat verüben, werden zu Stoppeln werden; der Tag, der da naht, wird sie in Flammen setzen, spricht der Herr der Heerscharen, und wird ihnen weder Wurzel noch Zweig übrig lassen.
23419MaleachiMal3942Aber euch, die ihr meinen Namen fürchtet, wird die Sonne der Gerechtigkeit aufgehen, Heilung ist unter ihren Flügeln und ihr werdet hervorkommen und hüpfen wie Kälber der Herde.
23420MaleachiMal3943Und ihr werdet die Gottlosen niedertreten; wie Asche werden sie unter den Sohlen eurer Füße werden an dem Tage, da ich handle, spricht der Herr der Heerscharen.
23421MaleachiMal3944Gedenket an das Gesetz Moses, meines Dieners, das ich ihm auf Horeb für ganz Israel aufgetragen, Satzungen und Rechte.
23422MaleachiMal3945Sehet, ich werde euch den Propheten Elias senden, bevor der große und furchtbare Tag des Herrn hereinbricht.
23423MaleachiMal3946Er wird der Väter Herz den Söhnen zuwenden und der Söhne Herz ihren Vätern, damit ich, wenn ich komme, nicht die Erde mit dem Fluche treffen müsse.
23424MatthäusMt4011Buch der Abstammung Jesu Christi, des Sohnes Davids, des Sohnes Abrahams.
23425MatthäusMt4012Abraham zeugte den Isaak, Isaak aber zeugte den Jakob; Jakob aber zeugte den Judas und dessen Brüder;
23426MatthäusMt4013Judas aber zeugte den Phares und den Zara von der Thamar, Phares aber zeugte den Esron; Esron aber zeugte den Aram.
23427MatthäusMt4014Aram aber zeugte den Aminadab: Aminadab aber zeugte den Naason; Naason aber zeugte den Salmon.
23428MatthäusMt4015Salmon aber zeugte den Booz von der Rahab; Booz aber zeugte den Obed mit der Ruth; Obed aber zeugte den Jesse; Jesse aber zeugte David, den König.
23429MatthäusMt4016David aber, der König, zeugte den Salomon mit der, welche des Urias Weib gewesen.
23430MatthäusMt4017Salomon aber zeugte den Roboam; Roboam aber zeugte den Asa.
23431MatthäusMt4018Asa aber zeugte den Josaphat; Josaphat aber zeugte den Joram; Joram aber zeugte den Ozias.
23432MatthäusMt4019Ozias aber zeugte den Joatham; Joatham aber zeugte den Achaz; Achaz aber zeugte den Ezechias.
23433MatthäusMt40110Ezechias aber zeugte den Manasses, Manasses aber zeugte den Amon; Amon aber zeugte den Josias.
23434MatthäusMt40111Josias aber zeugte den Jechoniaas und dessen Brüder um die Zeit der Übersiedlung nach Babylon.
23435MatthäusMt40112Und nach der Übersiedlung nach Babylon zeugte Jechonias den Salathiel; Salathiel aber zeugte den Zorobabel.
23436MatthäusMt40113Zorobabel aber zeugte den Abiud; Abiud aber zeugte den Eliacim; Eliacim aber zeugte den Azor.
23437MatthäusMt40114Azor aber zeugte den Sadok; Sadok aber zeugte den Achim; Achim aber zeugte den Eliud.
23438MatthäusMt40115Eliud aber zeugte den Eleazar; Eleazar aber zeugte den Mathan; Mathan aber zeugte den Jakob.
23439MatthäusMt40116Jakob aber zeugte den Joseph, den Mann Marias, von welcher geboren ward Jesus, der genannt wird Christus.
23440MatthäusMt40117Alle Geschlechter somit von Abraham bis auf David sind vierzehn Geschlechter; und von David bis zur Übersiedlung nach Babylon vierzehn Geschlechter; und von der Übersiedlung nach Babylon bis auf Christus vierzehn Geschlechter.
23441MatthäusMt40118Mit der Geburt Christi aber verhielt es sich also: Als seine Mutter Maria mit Joseph verlobt war, erschien es, ehe sie zusammenkamen, daß sie empfangen hatte vom heiligen Geiste.
23442MatthäusMt40119Joseph aber, ihr Mann, weil er gerecht war und sie nicht in üblen Ruf bringen wollte, gedachte sie im Stillen zu entlassen.
23443MatthäusMt40120Während er aber mit diesem Gedanken umging, siehe, da erschien ihm der Engel des Herrn im Traume und sprach: Joseph, Sohn Davids! fürchte dich nicht, Maria, dein Weib, zu dir zu nehmen, denn was in ihr erzeugt worden, ist vom heiligen Geiste.
23444MatthäusMt40121Sie wird aber einen Sohn gebären; und du wirst seinen Namen Jesus nennen, denn er wird sein Volk von seinen Sünden erlösen.
23445MatthäusMt40122Dies alles ist geschehen, auf daß erfüllet würde, was von dem Herrn durch den Propheten gesagt worden, der da spricht:
23446MatthäusMt40123Siehe, die Jungfrau wird empfangen und einen Sohn gebären; und sie werden seinen Namen Emmanuel nennen, was verdolmetschet heißt: Gott mit uns!
23447MatthäusMt40124Da nun Joseph vom Schlafe erwachte, tat er, wie ihm der Engel des Herrn befohlen hatte, und nahm sein Weib zu sich.
23448MatthäusMt40125Und er erkannte sie nicht, bis sie ihren Sohn, den Erstgeborenen, gebar; und er nannte seinen Namen Jesus.
23449MatthäusMt4021Als nun Jesus geboren war zu Betlehem im Stamme Juda in den Tagen des Königs Herodes, siehe, da kamen Weise aus dem Morgenlande nach Jerusalem,
23450MatthäusMt4022und sprachen: Wo ist der neugeborene König der Juden? Denn wir haben seinen Stern im Morgenlande gesehen, und sind gekommen, ihn anzubeten.
23451MatthäusMt4023Als aber der König Herodes dies hörte, erschrack er, und ganz Jerusalem mit ihm.
23452MatthäusMt4024Und er versammelte alle Hohenpriester und die Schriftgelehrten des Volkes, und befragte sie, wo Christus geboren werden sollte.
23453MatthäusMt4025Jene aber sprachen zu ihm: Zu Bethlehem im Stamme Juda; denn so ist geschrieben durch den Propheten:
23454MatthäusMt4026Und du, Bethlehem im Lande Juda! bist keineswegs die geringste unter den Fürstenstädten Juda´s; denn aus dir wird hervorgehen ein Führer, der meinem Volke Israel ein Hirt sein wird.
23455MatthäusMt4027Da berief Herodes die Weisen insgeheim, und erfuhr von ihnen genau die Zeit des Sternes, der ihnen erschienen war.
23456MatthäusMt4028Und er wies sie nach Bethlehem und sprach: Gehet hin, und erkundiget euch sorgfältig nach dem Kinde; und wenn ihr es gefunden habt, so verkündet es mir, damit auch ich komme und es anbete.
23457MatthäusMt4029Nachdem sie nun den König gehört hatten, zogen sie von dannen. Und siehe, der Stern, den sie im Morgenlande gesehen hatten, ging vor ihnen voraus, bis er ankam, und still stand über dem Orte, wo das Kind war.
23458MatthäusMt40210Da sie aber den Stern sahen, hatten sie eine überaus große Freude.
23459MatthäusMt40211Und in das Haus eintretend, fanden sie das Kind mit Maria, seiner Mutter, und fielen nieder, und beteten es an. Und sie öffneten ihre Schätze, und brachten ihm Geschenke dar: Gold, Weihrauch und Myrrhen.
23460MatthäusMt40212Und nachdem sie im Traumgesicht die Weisung erhalten, nicht mehr zu Herodes zurückzukehren, zogen sie auf einem anderen Wege in ihr Land zurück.
23461MatthäusMt40213Da sie nun hinweggezogen waren, siehe, da erschien der Engel des Herrn dem Joseph im Traumgesicht und sprach: Steh auf, nimm das Kind und seine Mutter, und fliehe nach Ägypten, und bleibe allda, bis ich es dir sage. Denn Herodes geht damit um, das Kind zu suchen, und es zu töten.
23462MatthäusMt40214Und er stand auf, nahm das Kind und seine Mutter bei der Nacht, und zog fort nach Ägypten.
23463MatthäusMt40215Und er blieb daselbst bis zum Tode des Herodes, damit erfüllet würde, was von dem Herrn durch den Propheten gesagt worden ist, der da spricht: Aus Ägypten habe ich meinen Sohn gerufen.
23464MatthäusMt40216Als nun Herodes sah, daß er von den Weisen getäuscht war, wurde er sehr zornig, und schickte aus, und tötete in Bethlehem und in dessen ganzem Gebiete alle Knaben von zwei Jahren und darunter, nach der Zeit, welche er von den Weisen erkundet hatte.
23465MatthäusMt40217Damals ward erfüllt, was gesagt ist durch den Propheten Jeremias, da er spricht:
23466MatthäusMt40218Eine Stimme ward gehöret zu Rama, Weinens und Wehklagens viel; Rachel, die ihre Kinder beweinet, und sich nicht will trösten lassen, weil sie nicht mehr sind.
23467MatthäusMt40219Nachdem aber Herodes gestorben war, siehe, da erschien ein Engel des Herrn im Traume dem Joseph in Ägypten,
23468MatthäusMt40220und sprach: Steh auf, nimm das Kind und seine Mutter, und zieh in das Land Israel; denn gestorben sind, die dem Kinde nach dem Leben strabten.
23469MatthäusMt40221Da stand er auf, nahm das Kind und seine Mutter, und kam in das Land Israel.
23470MatthäusMt40222Als er aber hörte, daß Archelaus in Judäa regiere anstatt des Herodes, seines Vaters, fürchtete er sich, dorthin zu ziehen; und im Traumgesicht unterwiesen, zog er in das Gebiet von Galiläa.
23471MatthäusMt40223Und er kam, und wohnte in einer Stadt, welche Nazareth genannt wird; damit erfüllet würde, was durch die Propheten gesagt worden: Er wird Nazaräer genannt werden.
23472MatthäusMt4031In jenen Tagen aber kam Johannes, der Täufer, und predigte in der Wüste von Judäa,
23473MatthäusMt4032und sprach: Tut Buße! denn das Himmelreich hat sich genahet.
23474MatthäusMt4033Dieser nämlich ist es, welcher verkündet ward von dem Propheten Isaias, wenn er spricht: Stimme eines Rufenden in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn; machet eben seine Pfade!.
23475MatthäusMt4034Johannes aber selbst hatte ein Kleid von Kamelhaaren und einen ledernden Gürtel um seine Lenden, seine Nahrung aber waren Heuschrecken und Waldhonig.
23476MatthäusMt4035Da ging Jerusalem zu ihm hinaus, und ganz Judäa, und die ganze Gegend am Jordan.
23477MatthäusMt4036Und sie wurden von ihm im Jordan getauft, und bekannten ihre Sünden.
23478MatthäusMt4037Als er aber viele von den Pharisäern und Sadduzäern zu seiner Taufe kommen sah, sprach er zu ihnen: Ihr Natterngezücht! wer hat euch gelehret, dem zukünftigen Zorne zu entfliehen?
23479MatthäusMt4038Bringet denn würdige Früchte der Buße!
23480MatthäusMt4039Laßt euch nicht bedünken, bei euch selbst zu sagen: Wir haben Abraham zum Vater; denn ich sage euch: Gott kann dem Abraham aus vielen Steinen hier Kinder erwecken.
23481MatthäusMt40310Denn schon ist die Axt an die Wurzel der Bäume gelegt. Ein jeder Baum also, der keine guten Früchte bringt, wird umgehauen und in´s Feuer geworfen.
23482MatthäusMt40311Ich zwar taufe euch in Wasser zur Buße, der aber nach mir kommen wird, ist stärker als ich, dessen Schuhe zu tragen ich nicht würdig bin; dieser wird euch in heiligem Geiste und Feuer taufen.
23483MatthäusMt40312Seine Wurfschaufel hat er in seiner Hand und wird seine Tenne reinigen; seinen Weizen wird er in die Scheuer sammeln, die Spreu aber verbrennen mit unauslöschlichem Feuer.
23484MatthäusMt40313Damals kam Jesus aus Galiläa an den Jordan zu Johannes, um von ihm getauft zu werden.
23485MatthäusMt40314Johannes aber wehrte es ihm und sprach: Ich habe nötig, von dir getauft zu werden, und du kommst zu mir?
23486MatthäusMt40315Jesus aber antwortete und sprach zu ihm: Lasse es jetzt geschehen; denn also geziemt es sich uns, jegliche Gerechtigkeit zu erfüllen. Dann ließ er ihn hinzu.
23487MatthäusMt40316Als aber Jesus getauft war, stieg er sogleich aus dem Wasser heraus; und siehe, es öffneten sich ihm die Himmel, und er sah den Geist Gottes herabkommen über ihn und wie eine Taube herabsteigen.
23488MatthäusMt40317Und siehe, eine Stimme vom Himmel sprach: Dieser ist mein Sohn, der geliebte, an welchem ich Wohlgefallen habe!
23489MatthäusMt4041Da ward Jesus vom Geiste in die Wüste geführt,damit er von dem Teufel versucht würde.
23490MatthäusMt4042Und nachdem er vierzig Tage und vierzig Nächte gefastet hatte,darnach hungerte ihn.
23491MatthäusMt4043Und es trat der Versucher zu ihm und sprach: Bist du Gottes Sohn,so sprich, dass viele Steine Brot werden!
23492MatthäusMt4044Er aber antwortete und sprach: Es steht geschrieben: Nicht vom Brote allein lebt der Mensch, sondern von jedem Worte, das aus dem Munde Gottes hervorgeht.
23493MatthäusMt4045Darauf nahm ihn der Teufel mit sich in die heilige Stadt, und stellte ihn auf die Zinne des Tempels,
23494MatthäusMt4046und sprach zu ihm: Bist du Gottes Sohn, so stürze dich hinab; denn es steht geschrieben: Er hat seinen Engeln gegeben deinetwegen, und sie werden dich auf den Händen tragen, damit du nicht etwa deinen Fuß an einen Stein stoßest.
23495MatthäusMt4047Jesus aber sprach zu ihm: Es steht aber auch geschrieben: Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen!
23496MatthäusMt4048Wiederum nahm ihn der Teufel mit auf einen sehr hohen Berg, und zeigte ihm alle Königreiche der Welt und ihre Herrlichkeit,
23497MatthäusMt4049und sprach zu ihm: Dieses alles werde ich dir geben, wenn du niederfällst und mich anbetest.
23498MatthäusMt40410Da sprach Jesus zu ihm: Weiche, Satan! denn es steht geschrieben: Den Herrn deinen Gott sollst du anbeten und ihm allein dienen!
23499MatthäusMt40411Hierauf verließ ihn der Teufel; und siehe, Engel traten hinzu und dienten ihm.
23500MatthäusMt40412Da aber Jesus hörte, dass Johannes überantwortete worden war,zog er sich zurück nach Galiläa.
23501MatthäusMt40413Und er verließ die Stadt Nazareth, und kam und wohnte in Kapharnaum, welches am Meer gelegen ist an den Grenzen Zabulons und Nephthalims,
23502MatthäusMt40414damit erfüllt würde, was durch den Propheten Isaias gesagt worden:
23503MatthäusMt40415Das Land Zabulon und das Land Nephtalim, Weg am Meere jenseits des Jordan,Galiläa der Heiden,
23504MatthäusMt40416das Volk, das in Finsternissen saß, sah ein großes Licht; und denen, die im Bereich des Todesschattens sitzen, strahlte ein Licht auf.
23505MatthäusMt40417Von dieser Zeit an begann Jesus zu predigen und zu sagen: Tut Buße! denn das Himmelreich hat sich genahet.
23506MatthäusMt40418Als aber Jesus längs des galiläischen Meeres wandelte, sah er zwei Brüder, Simon, der Petrus genannt wird,und Andreas, seinen Bruder, wie sie eben das Netz in´s Meer warfen, denn sie waren Fischer.
23507MatthäusMt40419Und er sprach zu ihnen: Folget mir nach, und ich werde euch zu Menschenfischern machen!
23508MatthäusMt40420Sie aber verließen alsbald ihre Netze und folgten ihm.
23509MatthäusMt40421Und als er von dort weiter ging, sah er zwei andere Brüder, Jakobus, den Sohn des Zebedäus,und Johannes, seinen Bruder, welche in dem Schiffe mit Zebedäus, ihrem Vater, ihre Netze ausbesserten; und er berief sie.
23510MatthäusMt40422Sie aber verließen alsogleich die Netze und ihren Vater,und folgten ihm.
23511MatthäusMt40423Und Jesus zog umher in ganz Galiläa, indem er in ihren Synagogen lehrte,und das Evangelium des Reiches predigte, und alle Krankheiten und jegliches Gebrechen unter dem Volke heilte.
23512MatthäusMt40424Und das Gerücht von ihm breitete sich aus durch ganz Syrien, und sie brachten zu ihm alle Leidenden, mit allerlei Krankheiten und Qualen Behaftete, Besessene,Mondsüchtige,und Gelähmte,und er heilte sie.
23513MatthäusMt40425Auch folgten ihm viel Scharen Volkes aus Galiläa, und aus dem Gebiete der zehn Städte,und aus Jerusalem, und von Judäa, und von jenseits des Jordan her.
23514MatthäusMt4051Als aber Jesus die Scharen sah, stieg er den Berg hinan, und als er sich niedergesetzt hatte, traten seine Jünger zu ihm.
23515MatthäusMt4052Und er tat seinen Mund auf, lehrte sie, und sprach:
23516MatthäusMt4053Selig die Armen im Geiste; denn ihrer ist das Himmelreich!
23517MatthäusMt4054Selig die Sanftmütigen; denn sie werden das Land besitzen
23518MatthäusMt4055Selig die Trauernden; denn sie werden getröstet werden!
23519MatthäusMt4056Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit; denn sie werden gesättigt werden!
23520MatthäusMt4057Selig die Barmherzigen, denn sie werden Barmherzigkeit erlangen!
23521MatthäusMt4058Selig, die reinen Herzens sind, denn sie werden Gott schauen!
23522MatthäusMt4059Selig die Friedfertigen, denn sie werden Kinder Gottes genannt werden!
23523MatthäusMt40510Selig, die um der Gerechtigkeit willen Verfolgung leiden, denn ihrer ist das Himmelreich!
23524MatthäusMt40511Selig seid ihr, wenn euch die Menschen schmähen und verfolgen, und alles Böse mit Unwahrheit wider euch reden um meinetwillen!
23525MatthäusMt40512Freuet euch, und frohlocket; denn euer Lohn ist groß im Himmel! Denn ebenso haben sie die Propheten verfolgt, die vor euch waren.
23526MatthäusMt40513Ihr seid das Salz der Erde; wenn nun das Salz seine Kraft verliert, womit soll man es salzen? Es taugt zu nichts mehr, als dass es hinausgeworfen und von den Menschen zertreten werde.
23527MatthäusMt40514Ihr seid das Licht der Welt. Eine Stadt, die auf einem Berge liegt, kann nicht verborgen bleiben.
23528MatthäusMt40515Auch zündet man keine Leuchte an und stellt sie unter den Scheffel, sondern auf den Leuchter, damit sie allen leuchte, die im Hause sind.
23529MatthäusMt40516So leuchte euer Licht vor den Menschen, auf dass sie eure guten Werke sehen, und euren Vater preisen, der im Himmel ist.
23530MatthäusMt40517Glaubet nicht, dass ich gekommen sei, das Gesetz oder die Propheten aufzuheben. Ich bin nicht gekommen, sie aufzuheben, sondern zu erfüllen.
23531MatthäusMt40518Denn wahrlich, ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird nicht ein Strichlein oder ein Punkt vom Gesetze vergehen, bis alles geschieht!
23532MatthäusMt40519Wer also etwa eines von diesen mindesten Geboten aufhebt und die Menschen so lehrt, wird der Mindeste genannt werden im Himmelreiche; wer sie aber hält und lehrt, der wird ein Großer genannt werden im Himmelreiche.
23533MatthäusMt40520Denn ich sage euch: Wenn eure Gerechtigkeit nicht vollkommener sein wird, als die der Schriftgelehrten und Pharisäer, so werdet ihr nicht in das Himmelreich eingehen.
23534MatthäusMt40521Ihr habt gehört, dass den Alten gesagt worden ist: Du sollst nicht töten; wer aber getötet hat, wird dem Gerichte verfallen sein!
23535MatthäusMt40522Ich aber sage euch: Jeder, der seinem Bruder zürnt, wird dem Gerichte verfallen sein. Wer aber zu seinem Bruder sagt: Raka! wird dem Rate verfallen sein. Wer aber sagt: Du Narr! wird dem höllischen Feuer verfallen sein.
23536MatthäusMt40523Wenn du daher deine Gabe zu dem Altare bringest, und du erinnerst dich daselbst, dass dein Bruder etwas wider dich hat,
23537MatthäusMt40524so lass deine Gabe allda vor dem Altare, und gehe hin, und versöhne dich zuvor mit deinem Bruder; und dann komm, und opfere deine Gabe!
23538MatthäusMt40525Sei deinem Widersacher. willfährig ohne zögern, so lange du mit ihm auf dem Wege bist, damit dich nicht der Widersacher dem Richter überantworte, und der Richter dich dem Schergen übergebe, und du in den Kerker geworfen werdest. [Lk 12,58]
23539MatthäusMt40526Wahrlich, ich sage dir, du wirst von dort nicht herauskommen, bis du den letzten Heller bezahlt hast!
23540MatthäusMt40527Ihr habt gehört, dass den Alten gesagt ist: Du sollst nicht ehebrechen!
23541MatthäusMt40528Ich aber sage euch: Ein jeder, der ein Weib, um es zu begehren, ansieht, hat schon an ihr Ehebruch begangen in seinem Herzen.
23542MatthäusMt40529Wenn aber dein rechtes Auge dich ärgert, so reiße es aus, und wirf es von dir; denn es ist dir besser, dass von deinen Gliedern eines verloren gehe, als dass dein ganzer Leib in die Hölle geworfen werde.
23543MatthäusMt40530Und wenn deine rechte Hand dich ärgert, so haue sie ab, und wirf sie von dir; denn es ist besser für dich, dass von deinen Gliedern eines verloren sei, als dass dein ganzer Leib in die Hölle fahre.
23544MatthäusMt40531Es ist auch gesagt worden: Wer immer sein Weib entlässt, gebe ihr einen Scheidebrief.
23545MatthäusMt40532Ich aber sage euch: Jeder, der sein Weib entlässt, außer um des Ehebruches willen, macht, dass sie die Ehe bricht; und wer eine Entlassene zur Ehe nimmt, bricht die Ehe.
23546MatthäusMt40533Wiederum habt ihr gehört, dass den Alten gesagt ist: Du sollst nicht falsch schwören, sollst aber dem Herrn halten, was du geschworen hast.
23547MatthäusMt40534Ich aber sage euch: Ihr sollet überhaupt nicht schwören, weder bei dem Himmel, weil er der Thron Gotte ist,
23548MatthäusMt40535noch bei der Erde weil sie der Schemel seiner Füße ist, noch bei Jerusalem, weil sie die Stadt des großen Königs ist.
23549MatthäusMt40536Auch bei deinem Haupte sollst du nicht schwören, weil du nicht ein einziges Haar weiß oder schwarz machen kannst.
23550MatthäusMt40537Es sei aber eure Rede: Ja, ja; nein, nein! Was aber darüber hinaus geht, ist vom Bösen.
23551MatthäusMt40538Ihr habt gehört, dass gesagt woden: Auge um Auge, Zahn um Zahn.
23552MatthäusMt40539Ich aber sage euch: Ihr sollt dem Böswilligen nicht widerstehen; sondern wenn dich jemand auf die rechte Wange geschlagen hat, so biete ihm auch die andere dar.
23553MatthäusMt40540Und will jemand mit dir vor Gericht streiten, und dir deinen Rock nehmen, so lass ihm auch den Mantel.
23554MatthäusMt40541Und wenn dich jemand auf tausend Schritte zum Frondienst zwingt, so geh noch zwei andere tausend mit ihm.
23555MatthäusMt40542Dem, der dich bittet, gib; und von dem, der von dir borgen will, wende dich nicht ab.
23556MatthäusMt40543Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Du sollst deinen Nächsten lieben, und deinen Feind hassen.
23557MatthäusMt40544Ich aber sage euch: Liebet eure Feinde, tut Gutes denen, die euch hassen, und betet für die, welche euch verfolgen und verläumden;
23558MatthäusMt40545auf dass ihr Kinder seid eures Vaters, der im Himmel ist, welcher seine Sonne über die Guten und Bösen aufgehen lässt, und regnen über Gerechte und Ungerechte.
23559MatthäusMt40546Denn wenn ihr die liebet, welche euch lieben, welchen Lohn werdet ihr haben? Tun dies nicht auch die Zöllner?
23560MatthäusMt40547Und wenn ihr nur eure Brüder grüßet, was tut ihr da mehr? Tun dies nicht auch die Heiden?
23561MatthäusMt40548Seiet also ihr vollkommen, wie auch euer Vater im Himmel vollkommen ist.
23562MatthäusMt4061Habet acht, dass ihr eure Gerechtigkeit nicht übet vor den Menschen, um von ihnen gesehen zu werden, sonst werdet ihr keinen Lohn haben bei eurem Vater, welcher im Himmel ist.
23563MatthäusMt4062Wenn du daher Almosen gibst, so posaune nicht vor dir her, wie die Heuchler in den Synagogen und auf den Straßen tun, um von den Menschen geehrt zu werden. Wahrlich, ich sage euch, sie haben ihren Lohn schon empfangen!
23564MatthäusMt4063Wenn du aber Almosen gibst, so wisse deine Linke nicht, was deine Rechte tut,
23565MatthäusMt4064damit dein Almosen im Verborgenen sei; und dein Vater, der ins Verborgene sieht, wird dir vergelten.
23566MatthäusMt4065Und wenn ihr betet, seid nicht wie die Heuchler, welche es lieben, in den Synagogen und an den Straßenecken stehend zu beten, damit sie von den Menschen gesehen werden. Wahrlich, ich sage euch, sie haben ihren Lohn schon empfangen.
23567MatthäusMt4066Du aber, wenn du betest, geh in deine Kammer, schließ die Türe, und bete zu deinem Vater im Verborgenen; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird es dir vergelten.
23568MatthäusMt4067Indem ihr aber betet, machet nicht viel Worte, wie die Heiden; denn sie meinen, dass sie erhört werden, wenn sie viele Worte machen.
23569MatthäusMt4068Werdet also nicht ihnen gleich; denn euer Vater weiß schon vorher, wessen ihr bedürfet, ehe ihr ihn bittet.
23570MatthäusMt4069Ihr sollt daher also beten: Vater unser, der du bist im Himmel! Geheiliget werde dein Name!
23571MatthäusMt40610Zukomme uns dein Reich! Dein Wille geschehe, wie im Himmel, also auch auf Erden!
23572MatthäusMt40611Unser tägliches Brot gib uns heute.
23573MatthäusMt40612Und vergib uns unsere Schulden, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
23574MatthäusMt40613Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Übel. Amen.
23575MatthäusMt40614Denn wenn ihr den Menschen vergebet, so wird euch euer himmlischer Vater auch eure Sünden vergeben.
23576MatthäusMt40615Wenn ihr aber den Menschen nicht vergebet, so wird euch euer Vater eure Sünden auch nicht vergeben.
23577MatthäusMt40616Wenn ihr aber fastet, so werdet nicht, wie die Heuchler finster blickend; denn sie entstellen ihr Gesicht, damit die Menschen sehen, dass sie fasten. Wahrlich, ich sage euch, sie haben ihren Lohn schon empfangen!
23578MatthäusMt40617Du aber, wenn du fastest, salbe dein Haupt, und wasche dein Angesicht,
23579MatthäusMt40618damit du nicht den Menschen als fastend erscheinest, sondern deinem Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der ins Verborgene sieht, wird es dir vergelten.
23580MatthäusMt40619Häufet euch keine Schätze, auf Erden an, wo sie Rost und Motte verzehrt, und wo die Diebe einbrechen und stehlen;
23581MatthäusMt40620sondern sammelt euch Schätze im Himmel, wo sie weder Rost noch Motte verzehrt, und wo Diebe nicht einbrechen und stehlen.
23582MatthäusMt40621Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz.
23583MatthäusMt40622Die Leuchte deines Leibes ist dein Auge: ist nun dein Auge unverdorben, so wird dein ganzer Leib Licht sein;
23584MatthäusMt40623ist aber dein Auge schlecht, so wird dein ganzer Leib finster sein. Wenn nun das Licht, das in dir ist, Finsternis ist, wie groß wird dann die Finsternis selbst sein!
23585MatthäusMt40624Niemand kann zwei Herren dienen; denn entweder wird er den einen hassen, und den anderen lieben; oder er wird dem einen anhangen, und den anderen verschmähen. Ihr könnt nicht Gott dienen, und dem Mammon.
23586MatthäusMt40625Darum sage ich euch: Seid nicht ängstlich besorgt um euer Leben, was ihr essen sollt, noch für euren Leib, was ihr anziehen möget. Ist nicht das Leben mehr als die Speise, und der Leib mehr als die Kleidung?
23587MatthäusMt40626Schauet auf die Vögel des Himmels! Sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in Scheuern; und euer himmlischer Vater ernähret sie. Seid ihnr nicht viel mehr wert als sie?
23588MatthäusMt40627Wer unter euch kann mit seinen Sorgen seiner Leibeslänge eine Elle zusetzen?
23589MatthäusMt40628Und warum sorget ihr ängstlich um die Kleidung? Betrachtet die Lilien des Feldes, wie sie wachsen! Sie arbeiten nicht, und spinnen nicht;
23590MatthäusMt40629ich sage euch aber, auch Salomon in all seiner Herrlichkeit war nicht gekleidet wie eine von diesen.
23591MatthäusMt40630Wenn nun Gott das Gras des Feldes,welches heute ist, und morgen in den Ofen geworfen wird, also kleidet, wie viel mehr euch, Kleingläubige!
23592MatthäusMt40631Seid also nicht ängstlich besorgt, und saget nicht: Was werden wir essen, oder was werden wir trinken, oder womit werden wir uns kleiden?
23593MatthäusMt40632Denn nach allem diesem trachten die Heiden. Euer Vater weiß ja, dass ihr alles dessen bedürfet.
23594MatthäusMt40633Suchet also zuerst das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit; und dieses alles wird euch zugegeben werden.
23595MatthäusMt40634Mithin sorget nicht ängstlich für den morgigen Tag; denn der morgige Tag wird für sich selbst sorgen. Jedem Tage genügt seine Plage.
23596MatthäusMt4071Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet!
23597MatthäusMt4072Denn mit welchem Gerichte ihr richtet, werdet ihr auch gerichtet werden; und mit welchem Maße ihr messet, wird euch wieder gemessen werden.
23598MatthäusMt4073Was aber siehest du den Splitter in dem Auge deines Bruders, und den Balken in deinem Auge siehest du nicht?
23599MatthäusMt4074Oder wie sprichst du zu deinem Bruder: Wart, ich will den Splitter aus deinem Auge ziehen; und siehe, ein Balken ist in deinem Auge?
23600MatthäusMt4075Heuchler! Ziehe zuerst den Balken aus deinem Auge, und darnach siehe, wie du den Splitter aus deines Bruders Auge ziehen kannst.
23601MatthäusMt4076Gebet das Heilige nicht den Hunden, und werfet eure Perlen nicht vor die Schweine hin, damit sie dieselben etwa mit ihren Füßen zertreten, und sich umwenden, und euch zerreißen.
23602MatthäusMt4077Bittet, und es wird euch gegeben werden; suchet, und ihr werdet finden; klopfet an, und es wird euch aufgetan werden
23603MatthäusMt4078Denn ein jeder, der bittet, der empfängt; und wer suchet, findet; und dem, der anklopft, wird aufgetan werden.
23604MatthäusMt4079Oder ist wohl ein Mensch unter euch, der seinem Sohne, wenn er um Brot bäte, einen Stein darreichen wird?
23605MatthäusMt40710Oder wenn er um einen Fisch bäte, wird er ihm etwa eine Schlange darreichen?
23606MatthäusMt40711Wenn nun ihr, obgleich ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben wisset; wie viel mehr wird euer Vater, der im Himmel ist, denen Gutes geben, die ihn bitten?
23607MatthäusMt40712Alles also, was ihr immer wollet, dass euch die Leute tun, tuet auch ihr ihnen. Denn dies ist das Gesetz, und die Propheten.
23608MatthäusMt40713Gehet ein durch die enge Pforte; denn weit ist die Pforte, und breit der Weg, welcher in das Verderben führt, und viele sind, die durch dieselbe eingehen. Amen.
23609MatthäusMt40714Wie eng ist die Pforte, und wie schmal der Weg, der zum Leben führt; und wenige sind, die ihn finden!
23610MatthäusMt40715Hütet euch vor den falschen Propheten, welche in Schafskleidern zu euch kommen, inwendig aber reißende Wölfe sind.
23611MatthäusMt40716An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen. Sammelt man etwa von den Dornen Trauben, oder von den Disteln Feigen?
23612MatthäusMt40717So bringt jeder gute Baum gute Früchte; der schlechte Baum aber bringt schlechte Früchte.
23613MatthäusMt40718Ein guter Baum kann nicht schlechte Früchte bringen, noch ein schlechter Baum gute Früchte bringen.
23614MatthäusMt40719Jeder Baum, der nicht gute Früchte bringt, wird umgehauen, und in´s Feuer geworfen werden.
23615MatthäusMt40720Also an ihren Früchten werdet ihr sie erkennen.
23616MatthäusMt40721Nicht Jeder, der zu mir sagt: Herr, Herr! wird in das Himmelreich eingehen, sondern wer den Willen meines Vaters tut, der im Himmel ist, der wird in das Himmelreich eingehen.
23617MatthäusMt40722Viele werden an jenem Tage zu mir sagen: Herr, Herr! haben wir nicht in deinem Namen geweissagt, und in deinem Namen Teufel ausgetrieben, und in deinem Namen viele Wunder getan?
23618MatthäusMt40723Alsdann werde ich ihnen kundtun: Niemals habe ich euch gekannt; weichet von mir hinweg, ihr Übeltäter!
23619MatthäusMt40724Jeder also, der diese meine Worte hört, und sie tut, ist mit einem weisen Manne zu vergleichen, der sein Haus auf einen Felsen gebaut hat.
23620MatthäusMt40725Es fiel der Regen und die Ströme brachen herein, es wehten die Winde, und stürmten ein auf jenes Haus, aber es fiel nicht zusammen; denn es war auf einen Felsen gegründet.
23621MatthäusMt40726Und jeder, der diese meine Worte hört, und sie nicht vollbringt, wird einem törichten Manne gleich sein, der sein Haus auf den Sand gebaut hat.
23622MatthäusMt40727Es fiel der Regen, die Ströme brachen herein, es wehten die Winde, und stürmten ein auf jenes Haus, und es stürzte ein, und sein Fall war groß.
23623MatthäusMt40728Und es begab sich, als Jesus diese Reden vollendet hatte, erstaunte das Volk über seine Lehre;
23624MatthäusMt40729denn er lehrte sie wie einer, der da Macht hat, und nicht wie ihre Schriftgelehrten und die Pharisäer.
23625MatthäusMt4081Als er aber vom Berge herabgestiegen war, folgte ihm eine große Menge Volkes nach.
23626MatthäusMt4082Und siehe, ein Aussätziger kam, betete ihn an, und sprach: Herr! wenn du willst, so kannst du mich rein machen.
23627MatthäusMt4083Und Jesus streckte die Hand aus, berührte ihn, und sprach: Ich will, werde rein! Und sogleich war er rein von seinem Aussatze.
23628MatthäusMt4084Und Jesus sprach zu ihm: Siehe zu, dass du es niemanden sagest; sondern gehe hin, zeige dich dem Priester, und opfere die Gabe, welche Moses verordnet hat, ihnen zum Zeugnisse.
23629MatthäusMt4085Als er aber in Kapharnaum einzog, trat ein Hauptmann zu ihm, bat ihn,
23630MatthäusMt4086und sprach: Herr! mein Knecht liegt zu Hause gelähmt, und leidet große Qual.
23631MatthäusMt4087Und Jesus sprach zu ihm: Ich will kommen, und ihn heilen.
23632MatthäusMt4088Und der Hauptmann antwortete, und sprach: Herr! ich bin nicht würdig, dass du eingehst unter mein Dach, sondern sprich nur ein Wort, so wird mein Knecht geheilt sein.
23633MatthäusMt4089Denn auch ich bin ein Mann, der Obrigkeit unterworfen, und habe Soldaten unter mir; und sage ich zu diesem: Geh! und er geht; und zu einem andern: Komm her! und er kommt; und zu meinem Knechte: Tu das! und er tut es.
23634MatthäusMt40810Da nun Jesus das hörte, verwunderte er sich, und sprach zu denen, die ihm folgten: Wahrlich, ich sage euch, so großen Glauben habe ich nicht gefunden in Israel!
23635MatthäusMt40811Ich sage euch aber, viele werden von Aufgang und Niedergang kommen, und mit Abraham, Isaak und Jakob im Himmelreiche zu Tische sitzen;
23636MatthäusMt40812die Kinder des Reiches aber werden in die Finsternis draußen hinausgeworfen werden; dort wird Heulen und Zähneknirschen sein.
23637MatthäusMt40813Und Jesus sprach zu dem Hauptmanne: Gehe hin, und wie du geglaubt hast, geschehe dir! Und der Knecht ward gesund zu derselben Stunde.
23638MatthäusMt40814Und als Jesus in das Haus des Petrus kam, fand er die Schwiegermutter desselben bettlägerig und fieberkrank.
23639MatthäusMt40815Da berührte er ihre Hand, und das Fieber verließ sie; und sie stand auf, und bediente sie.
23640MatthäusMt40816Als es aber Abend geworden war, brachten sie viele Besessene zu ihm; und er trieb die Geister durch ein Wort aus, und heilte alle Kranken;
23641MatthäusMt40817damit erfüllet werde, was durch den Propheten Isaias gesagt ist, der da spricht: Er hat unsere Gebrechen auf sich genommen, und unsere Krankheiten getragen.
23642MatthäusMt40818Da aber Jesus große Scharen um sich sah, befahl er, über den See zu fahren.
23643MatthäusMt40819Und es traf ein Schriftgelehrter hinzu, und sprach zu ihm: Meister! ich will dir nachfolgen, wohin du immer gehst.
23644MatthäusMt40820Jesus sprach zu ihm: Die Füchse haben Höhlen, und die Vögel des Himmels Nester; der Menschensohn aber hat nicht, wo er sein Haupt niederlege.
23645MatthäusMt40821Ein anderer aber von seinen Jüngern sprach zu ihm: Herr! erlaube mir zuvor hinzugehen, und meinen Vater zu begraben.
23646MatthäusMt40822Jesus aber sprach zu ihm: Folge mir, und laß die Toten ihre Toten begraben.
23647MatthäusMt40823Und als er in das Schifflein stieg folgten ihm seine Jünger.
23648MatthäusMt40824Und siehe ein großer Sturm erhob sich auf dem Meere; so dass das Schifflein von Wellen bedeckt ward; er aber schlief.
23649MatthäusMt40825Da traten seine Jünger zu ihm, weckten ihn, und sprachen: Herr! rette uns, wir gehen zu Grunde.
23650MatthäusMt40826Jesus sprach zu ihnen: Was seid ihr so furchtsam, Kleingläubige? Alsdann stand er auf, gebot den Winden und dem Meere, und es ward eine große Stille.
23651MatthäusMt40827Die Leute aber staunten und sprachen: Wer ist wohl dieser, dass ihm die Winde und das Meer gehorchen?
23652MatthäusMt40828Als sie nun über den See in das Gebiet der Gerasener gekommen waren, liefen ihm zwei Besessene entgegen, die aus den Grabhöhlen kamen und überaus wütend waren, so dass niemand dieses Weges gehen konnte,
23653MatthäusMt40829Und siehe, sie schrieen und sprachen: was haben wir mit dir Jesus, du Sohn Gottes? Bist du hierher gekommen, um uns vor der Zeit zu quälen?
23654MatthäusMt40830Es war aber nicht weit von ihnen eine Herde vieler Schweine auf der Weide.
23655MatthäusMt40831Die bösen Geister aber baten ihn, und sprachen: Wenn du uns von hinnen austreibest, so lass uns in die Schweineherde fahren.
23656MatthäusMt40832Er sprach zu ihnen: Gehet! Sie aber gingen aus, und fuhren in die Schweine, und siehe, die ganze Herde stürzte sich mit Ungestüm den Abhang hinab in das Meer, und kamen um im Wasser.
23657MatthäusMt40833Die Hirten aber flohen, und als sie in die Stadt kamen, erzählten sie alles, auch was mit den Besessenen geschehen.
23658MatthäusMt40834Und siehe, die ganze Stadt ging hinaus, Jesus entgegen; und da sie ihn sahen, baten sie ihn, dass er sich wegbegebe aus ihrem Gebiete.
23659MatthäusMt4091Und er stieg in ein Schiff, fuhr über, und kam in seine Stadt.
23660MatthäusMt4092Und siehe, sie brachten zu ihm einen Gelähmten, der auf einem Bette lag. Da nun Jesus ihren Glauben sah, sprach er zu dem Gelähmten: Sei getrost, Sohn! deine Sünden werden dir vergeben,
23661MatthäusMt4093Und siehe, einige von den Schriftgelehrten sprachen bei sich selbst: Dieser lästert Gott!
23662MatthäusMt4094Und da Jesus ihre Gedanken sah, sprach er: Warum denkt ihr Böses in euren Herzen?
23663MatthäusMt4095Was ist leichter, zu sagen: Deine Sünden werden dir vergeben; oder zu sagen: Stehe auf, und wandle?
23664MatthäusMt4096Damit ihr aber wisset, dass der Menschensohn Gewalt hat auf Erden, die Sünder zu vergeben, sprach er dann zu dem Gelähmten: Stehe auf, nimm dein Bett, und geh in dein Haus!
23665MatthäusMt4097Und er stand auf und ging sofort in sein Haus.
23666MatthäusMt4098Da aber das Volk dieses sah, fürchtete es sich, und pries Gott, der solche Macht den Menschen gegeben.
23667MatthäusMt4099Als Jesus von da weiter ging, sah er einen Mann an der Zollstelle sitzen, Matthäus mit Namen. Und er sprach zu ihm: Folge mir! Da stand er auf, und folgte ihm.
23668MatthäusMt40910Und es geschah, als er im Hause zu Tische war, siehe, da kamen viele Zöllner und Sünder,und setzten sich mit Jesus und seinen Jüngern zu Tische.
23669MatthäusMt40911Da die Pharisäer dies sahen, sprachen sie zu seinen Jüngern: Warum isst euer Meister mit den Zöllnern und Sündern?
23670MatthäusMt40912Jesus aber hörte es, und sprach: Nicht die Gesunden bedürfen des Arztes, sondern die Kranken.
23671MatthäusMt40913Gehet aber hin, und lernet, was es heißt: Barmherzigkeit will ich und nicht Opfer; denn ich bin nicht gekommen, Gerechte zu berufen, sondern Sünder.
23672MatthäusMt40914Alsdann traten die Jünger des Johannes zu ihm, und sprachen: Warum fasten wir und die Pharisäer oft, deine Jünger aber fasten nicht?
23673MatthäusMt40915Jesus sprach zu ihnen: Können wohl die Freunde des Bräutigams trauern, so lange der Bräutigam bei ihnen ist? Es werden aber Tage kommen, da ihnen der Bräutigam genommen wird und alsdann werden sie fasten.
23674MatthäusMt40916Niemand aber setzt einen Fleck von einem neuen Tuch auf ein altes Kleid; denn der neue Fleck reißt vom Kleide ab, was er braucht zu seiner Ausfüllung, und der Riß wird ärger.
23675MatthäusMt40917Auch gießt man nicht neuen Wein in alte Schläuche, sonst bersten die Schläuche, und der Wein läuft aus, und die Schläuche gehen zu Grunde; man gießt neuen Wein in neue Schläuche, und so werden beide erhalten.
23676MatthäusMt40918Während er dieses zu ihnen redete, siehe, da trat ein Vorsteher herzu, betete ihn an, und sprach: Herr! meine Tochter ist so eben gestorben; aber komm, und lege deine Hand auf sie, und sie wird leben.
23677MatthäusMt40919Und Jesus stand auf, und folgte ihm mit seinen Jüngern.
23678MatthäusMt40920Und siehe, ein Weib, das seit zwölf Jahren am Blutflusse litt, trat von hinten hinzu, und berührte den Saum seines Kleides;
23679MatthäusMt40921denn sie sprach bei sich selbst: Wenn ich nur sein Kleid berühre, so wird mir geholfen sein.
23680MatthäusMt40922Jesus aber wandte sich um, sah sie, und sprach: Sei getrost, Tochter! dein Glaube hat dir geholfen. Und das Weib ward gesund von derselben Stunde an.
23681MatthäusMt40923Als nun Jesus in das Haus des Vorstehers kam, und die Flötenspieler und die lärmende Menge sah, sprach er:
23682MatthäusMt40924Weichet! denn das Mädchen ist nicht gestorben, sondern es schläft. Doch sie verlachten ihn.
23683MatthäusMt40925Nachdem aber das Volk hinausgeschafft war, ging er hinein, und nahm es bei der Hand. Und das Mädchen stand auf.
23684MatthäusMt40926Und der Ruf davon ging aus in jene ganze Gegend.
23685MatthäusMt40927Als nun Jesus von dannen weiter ging, folgten ihm zwei Blinde, die riefen und sprachen: Erbarme dich unser, Sohn Davids!
23686MatthäusMt40928Als er aber nach Hause gekommen war, traten die Blinden zu ihm, und Jesus sprach zu ihnen: Glaubet ihr, dass ich euch dieses tun kann? Sie sprachen zu ihm: Ja, Herr!
23687MatthäusMt40929Da berührte er ihre Augen, und sprach: Mach eurem Glauben geschehe euch!
23688MatthäusMt40930Und ihre Augen wurden aufgetan. Und Jesus gebot ihnen ernstlich, und sprach: Sehet zu, dass es niemand erfahre!
23689MatthäusMt40931Sie aber gingen hinaus, und verbreiteten seinen Ruf in jener ganzen Gegend.
23690MatthäusMt40932Als nun diese hinweggegangen waren, siehe, brachte man einen Menschen zu ihm, der stumm und von einem bösen Geiste besessen war.
23691MatthäusMt40933Und als der böse Geist ausgetrieben war, redete der Stumme, und das Volk verwunderte sich, und sprach: Niemals hat man solches in Israel gesehen!
23692MatthäusMt40934Die Pharisäer aber sprachen: Durch den Obersten der bösen Geister treibt er die bösen Geister aus!
23693MatthäusMt40935Und Jesus zog umher durch alle Städte und Flecken, indem er in ihren Synagogen lehrte und das Evangelium vom Reiche predigte, und jegliche Krankheit und jegliches Siechtum heilte.
23694MatthäusMt40936Als er aber die Volksscharen sah, erbarmte es ihn derselben, denn sie waren geplagt und darniederliegend wie Schafe, die keinen Hirten haben.
23695MatthäusMt40937Da sprach er zu seinen Jüngern: Die Ernte ist zwar groß, der Arbeiter aber sind wenige.
23696MatthäusMt40938Bittet daher den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter in seine Ernte sende.
23697MatthäusMt40101Und er rief seine zwölf Jünger zusammen, und gab ihnen Gewalt über unreine Geister, dass sie dieselben austreiben, und jegliche Krankheit und jegliches Gebrechen heilten.
23698MatthäusMt40102Der zwölf Apostel Namen aber sind diese. Der erste: Simon, welcher Petrus genannt wird, und Andreas sein Bruder;
23699MatthäusMt40103Jakobus, der Sohn des Zebedäus, und Johannes, sein Bruder; Philippus und Bartholomäus; Thomas und Matthäus, der Zöllner; Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Thaddäus;
23700MatthäusMt40104Simon, der Kanaanäer, und Judas Iskariot, derselbe, der ihn auch überantwortet hat.
23701MatthäusMt40105Diese Zwölf sandte Jesus aus, indem er ihnen gebot und sprach: Auf den Weg zu den Heiden gehet nicht, und tretet nicht ein in die Städte der Samariter;
23702MatthäusMt40106sondern gehet vielmehr zu den verlornen Schafen des Hauses Israel.
23703MatthäusMt40107Indem ihr aber hingehet, prediget und sprechet: Das Himmelreich hat sich genaht.
23704MatthäusMt40108Heilet die Kranken, erwecket die Toten, machet die Aussätzigen rein, treibet die Teufel aus; umsonst habt ihr es empfangen, umsonst gebet.
23705MatthäusMt40109Besitzet weder Gold noch Silber, noch (anderes) Geld in euren Gürteln,
23706MatthäusMt401010auch keine Tasche auf dem Wege, noch zwei Kleider, nicht Schuhe, noch Stab; denn der Arbeiter ist seines Unterhaltes wert.
23707MatthäusMt401011In welche Stadt aber, oder in welchen Flecken ihr immer kommen werdet, da fraget, wer darin würdig sei, und bleibet da, bis ihr fort gehet.
23708MatthäusMt401012Indem ihr aber in ein Haus tretet, begrüßet es, und saget: Friede sei mit diesem Hause!
23709MatthäusMt401013Wenn nun das Haus dessen würdig ist, so wird euer Friede über dasselbe kommen; ist es aber dessen nicht würdig, so wird euer Friede auf euch zurückkehren.
23710MatthäusMt401014Und wer immer euch nicht aufnimmt, und eure Reden nicht anhört, da gehet hinaus aus dessen Hause oder aus der Stadt, und schüttelt den Staub von euern Füßen.
23711MatthäusMt401015Wahrlich, ich sage euch, erträglicher wird es dem Lande der Sodomiter und Gomorrhiter ergehen am Tage des Gerichtes, als jener Stadt!
23712MatthäusMt401016Sehet, ich sende euch wie Schafe inmitten von Wölfen. Seid daher klug wie die Schlangen, und einfältig wie die Tauben!
23713MatthäusMt401017Nehmet euch aber in Acht vor den Menschen; denn sie werden euch an Gerichtshöfe überantworten, und in ihren Synagogen euch geißeln.
23714MatthäusMt401018Und vor Statthalter und vor Könige werdet ihr geführt werden um meinetwillen, ihnen und den Heiden zum Zeugnisse.
23715MatthäusMt401019Wenn sie euch aber überantworten, so seid nicht besorgt, wie oder was ihr reden sollet; denn es wird euch in jener Stunde gegeben werden, was ihr reden sollet.
23716MatthäusMt401020Denn nicht ihr seid es, die da reden, sondern der Geist eures Vaters ist es, der in euch redet.
23717MatthäusMt401021Es wird aber ein Bruder den andern in den Tod liefern, und der Vater das Kind; und die Kinder werden sich auflehnen gegen die Eltern, und sie um´s Leben bringen.
23718MatthäusMt401022Und ihr werdet gehasst werden von allen um meines Namens willen; wer aber ausharret bis an´s Ende, der wird gerettet werden.
23719MatthäusMt401023Wenn sie euch aber verfolgen werden in dieser Stadt, so fliehet in die andere; wahrlich, ich sage euch, ihr werdet nicht mit allen Städten Israels zu Ende gekommen sein, bis der Sohn des Menschen kommen wird!
23720MatthäusMt401024Ein Jünger ist nicht über dem Meister, noch ein Knecht über seinem Herrn.
23721MatthäusMt401025Es ist genug für den Jünger, zu sein wie sein Meister, und für den Knecht, zu sein wie sein Herr. Haben sie den Hausherrn Beelzebub geheißen, um wie viel mehr seine Hausgenossen?
23722MatthäusMt401026Darum fürchtet sie nicht; denn es ist nichts verborgen, was nicht offenbar wird, und nichts geheim, was nicht kund werden wird.
23723MatthäusMt401027Was ich euch im Finstern sage, das redet im Lichte; und was ihr in´s Ohr höret, das predigt auf den Dächern.
23724MatthäusMt401028Und fürchtet euch nicht vor denen, welche den Leib töten, die Seele aber nicht töten können; sondern fürchtet vielmehr denjenigen, der Seele und Leib in´s Verderben der Hölle stürzen kann.
23725MatthäusMt401029Sind nicht zwei Sperlinge zu kaufen um einen Pfennig? und nicht ein einziger von ihnen wird auf die Erde fallen ohne euern Vater.
23726MatthäusMt401030An euch aber sind die Haare des Hauptes alle gezählt.
23727MatthäusMt401031Darum fürchtet euch nicht; ihr seid besser als viele Sperlinge.
23728MatthäusMt401032Ein jeder also, der mich vor den Menschen bekennen wird, den will auch ich vor meinem Vater bekennen, der im Himmel ist;
23729MatthäusMt401033wer mich aber vor den Menschen verleugnet, den will auch ich vor meinem Vater verleugnen, der im Himmel ist.
23730MatthäusMt401034Glaubet nicht, dass ich gekommen bin, Frieden auf die Erde zu bringen; ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert.
23731MatthäusMt401035Denn ich bin gekommen, zu entzweien den Menschen wider seinen Vater, die Tochter wider die Mutter, und die Schwiegertochter wider ihre Schwiegermutter;
23732MatthäusMt401036und des Menschen Hausgenossen werden seine Feinde sein.
23733MatthäusMt401037Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, ist meiner nicht wert; und wer den Sohn oder die Tochter mehr liebt als mich, ist meiner nicht wert.
23734MatthäusMt401038Und wer sein Kreuz nicht auf sich nimmt, und mir nachfolget, ist meiner nicht wert.
23735MatthäusMt401039Wer sein Leben gewonnen hat, wird es verlieren; und wer sein Leben verliert um meinetwillen, wird es gewinnen.
23736MatthäusMt401040Wer euch aufnimmt, nimmt mich auf; und wer mich aufnimmt, nimmt denjenigen auf, welcher mich gesandt
23737MatthäusMt401041Wer einen Propheten aufnimmt auf den Namen eines Propheten hin, wird Prophetenlohn empfangen; und wer einen Gerechten aufnimmt auf den Namen eines Gerechten hin, wird eines Gerechten Lohn empfangen.
23738MatthäusMt401042Und wer einen von diesen Geringsten nur einen Becher kalten Wassers zu trinken reicht auf den Jüngernamen hin, wahrlich, ich sage euch, er wird seines Lohnes nicht verlustig gehen!
23739MatthäusMt40111Und es begab sich, als Jesus die Weisungen an seine zwölf Jünger vollendet hatte, ging er von da weg, um in ihren Städten zu lehren und zu predigen.
23740MatthäusMt40112Als aber Johannes im Gefängnisse die Werke Christi vernahm, sandte er zwei aus seinen Jüngern
23741MatthäusMt40113und ließ ihm sagen: Bist du der, der da kommen soll, oder haben wir einen anderen zu erwarten?
23742MatthäusMt40114Jesus antwortete, und sprach zu ihnen: Gehet hin, und verkündet dem Johannes, was ihr gehört und gesehen habt:
23743MatthäusMt40115Blinde sind sehend, Lahme gehen, Aussätzige werden rein, Taube hören, Tote stehen auf, Armen wird die frohe Botschaft verkündet;
23744MatthäusMt40116und selig ist, wer sich an mir nicht ärgert!
23745MatthäusMt40117Während aber diese hinweggingen, fing Jesus an, zu dem Volke von Johannes zu reden: Was seid ihr in die Wüste hinausgegangen zu sehen? Ein Rohr, das vom Winde hin und her bewegt wird?
23746MatthäusMt40118Oder, was seid ihr hinausgegangen zu sehen? Einen Menschen, mit weichlichen Kleidern angetan? Siehe, die da weichliche Kleider tragen, sind in den Häusern der Könige.
23747MatthäusMt40119Oder, was seid ihr hinausgegangen zu sehen? Einen Propheten? Ja, ich sage euch, einen, der mehr ist als ein Prophet.
23748MatthäusMt401110Denn dieser ist´s, von dem geschrieben steht: Siehe, ich sende meinen Engel vor deinem Angesichte her, der deinen Weg vor dir her bereiten soll.
23749MatthäusMt401111Wahrlich, ich sage euch, unter den von Weibern geborenen ist kein Größerer aufgestanden als Johannes, der Täufer; der Geringste aber im Himmelreich ist größer als er!
23750MatthäusMt401112Aber von den Tagen Johannes, des Täufers, an bis jetzt leidet das Himmelreich Gewalt, und die Gewalt brauchen, reißen es an sich.
23751MatthäusMt401113Denn alle Propheten und das Gesetz bis auf Johannes haben geweissaget;
23752MatthäusMt401114und wenn ihr es annehmen wollet, er selber ist Elias, der da kommen soll.
23753MatthäusMt401115Wer Ohren hat zu hören, der höre!
23754MatthäusMt401116Wem aber soll ich dieses Geschlecht vergleichen? Es ist Kindern gleich, die auf dem Markte sitzen, und ihren Gespielen zurufen,
23755MatthäusMt401117und sagen: Wir haben euch geflötet, und ihr habt nicht getanzt; wir haben Klagelieder gesungen, und ihr habt nicht geklagt.
23756MatthäusMt401118Denn Johannes kam, er aß und trank nicht, und sie sagen: Er hat den Teufel!
23757MatthäusMt401119Der Menschensohn kam, er isst und trinkt, und sie sagen: Sehet, er ist ein Fresser und Weinsäufer, ein Freund der Zöllner und Sünder! Und die Weisheit ward von ihren Kindern gerechtfertigt.
23758MatthäusMt401120Alsdann fing er an, die Städte zu strafen, in welchen sehr viele Wunder geschehen waren, darum dass sie nicht Buße getan hatten.
23759MatthäusMt401121Wehe dir Korozain! wehe dir, Bethsaida! denn wenn in Thrus und Sidon die Wunder geschehen wären, welche in euch geschehen sind, längst hätten sie in Sack und Asche Buße getan.
23760MatthäusMt401122Allein ich sage euch: Tyrus und Sidon wird es erträglicher ergehen am Tage des Gerichtes, als euch.
23761MatthäusMt401123Und du, Kapharnaum! wirst du etwa bis in den Himmel erhöht werden? Bis in die Hölle wirst du hinabsteigen; denn wenn in Sodoma die Wunder geschehen wären, welche in dir geschehen sind, es stünde wohl bis auf diesen Tag.
23762MatthäusMt401124Jedoch ich sage euch, dem Lande der Sodomiter wird es erträglicher ergehen am Tage des Gerichtes als dir.
23763MatthäusMt401125Zu jener Zeit nahm Jesus das Wort, und sprach: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde! Dass du dieses vor Weisen und Klugen verborgen, Einfältigen aber offenbaret hast.
23764MatthäusMt401126Ja, Vater! weil es also wohlgefällig gewesen ist vor dir.
23765MatthäusMt401127Alles ist mir von meinem Vater übergeben; und niemand kennt den Sohn außer der Vater; und auch den Vater kennet niemand außer der Sohn, und wem es der Sohn offenbaren will.
23766MatthäusMt401128Kommet zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, und ich werde euch erquicken!
23767MatthäusMt401129Nehmet mein Joch auf euch, und lernet von mir; denn ich bin sanftmütig und demütigen Herzens; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen.
23768MatthäusMt401130Denn mein Joch ist süß, und meine Bürde leicht.
23769MatthäusMt40121Zu jener Zeit ging Jesus am Sabbate durch die Saaten hin; seine Jünger aber waren hungrig, und fingen an, Ähren zu pflücken, und zu essen.
23770MatthäusMt40122Als aber die Pharisäer das sahen, sprachen sie zu ihm: Siehe, deine Jünger tun, was am Sabbate zu tun nicht erlaubt ist.
23771MatthäusMt40123Er aber sprach zu ihnen: Habt ihr nicht gelesen, was David getan, als ihn hungerte, samt denen, die bei ihm waren;
23772MatthäusMt40124wie er in das Haus Gottes eintrat, und die Schaubrote aß, welche zu essen ihm nicht erlaubt war, noch auch denen, die bei ihm waren, sondern einzig den Priestern?
23773MatthäusMt40125Oder habet ihr nicht gelesen in dem Gesetze, dass die Priester am Sabbate im Tempel den Sabbat brechen, und ohne Schuld sind?
23774MatthäusMt40126Ich sage euch aber: Ein Größerer als der Tempel ist hier.
23775MatthäusMt40127Wenn ihr aber wüsstet, was es heißt: Ich will Barmherzigkeit und nicht Opfer; nimmermehr würdet ihr die Schuldlosen verdammt haben.
23776MatthäusMt40128Denn der Menschensohn ist auch über den Sabbat Herr.
23777MatthäusMt40129Als er nun von da fortgegangen war, kam er in ihre Synagoge.
23778MatthäusMt401210Und siehe, da war ein Mann, der eine verdorrte Hand hatte; und sie fragten ihn, und fragten: Ist es gestattet, am Sabbate zu heilen? damit sie ihn anklagen könnten.
23779MatthäusMt401211Er aber sprach zu ihnen: Wer wird unter euch der Mann sein, der ein einziges Schaf hat, und wenn dieses am Sabbate in eine Grube fällt, es nicht ergreift und herauszieht?
23780MatthäusMt401212Um wie viel besser ist ein Mensch als ein Schaf? Es ist also erlaubt, am Sabbate Gutes zu erweisen.
23781MatthäusMt401213Dann sagte er zu dem Menschen: Strecke deine Hand aus! Und er streckte sie aus, und sie wurde wieder hergestellt, gesund wie die andere.
23782MatthäusMt401214Die Pharisäer aber gingen hinaus, und hielten einen Rat wider ihn, wie sie ihn um´s Leben bringen könnten.
23783MatthäusMt401215Jesus aber wusste es, und entfernte sich von da; und es folgten ihm viele, und er heilte sie alle;
23784MatthäusMt401216und er gebot ihnen, dass sie ihn nicht offenbaren sollten,
23785MatthäusMt401217damit erfüllet würde, was durch den Propheten Isaias gesagt ward, da er spricht:
23786MatthäusMt401218Siehe, mein Knecht, den ich auserwählt habe, mein Geliebter, an dem meine Seele Wohlgefallen hat. Ich will meinen Geist auf ihn legen, und er wird den Völkern Recht verkünden.
23787MatthäusMt401219Er wird nicht zanken, noch schreien, noch wird jemand seine Stimme auf den Gassen hören.
23788MatthäusMt401220Ein geknicktes Rohr wird er nicht zerbrechen, und einen glimmenden Docht nicht auslöschen, bis er das Recht zum Siege bringt;
23789MatthäusMt401221und auf seinen Namen werden die Völker hoffen.
23790MatthäusMt401222Da ward ein Besessener zu ihm gebracht, der blind und stumm war; und er heilte ihn, so dass derselbe redete und sah.
23791MatthäusMt401223Und alles Volk geriet außer sich vor Verwunderung, und sprach: Ist dieser etwa der Sohn Davids?
23792MatthäusMt401224Da es aber die Pharisäer hörten, sprachen sie: Dieser treibt die bösen Geister nicht anders aus als durch Beelzebub, den Obersetn der bösen Geister.
23793MatthäusMt401225Jesus wusste aber ihre Gesinnungen und sprach zu ihnen: Jedes Reich, das wider sich selbst uneins ist, wird verwüstet werden, und jede Stadt, oder jedes Haus, das wider sich selbst uneins ist, wird keinen Bestand haben.
23794MatthäusMt401226Wenn nun der Satan den Satan austreibt, so ist er wider sich selbst entzweit; wie also wird sein Reich Bestand haben?
23795MatthäusMt401227Und wenn ich durch Beelzebub die bösen Geister austreibe, durch wen treiben denn eure Söhne sie aus? Darum werden sie selbst eure Richter sein.
23796MatthäusMt401228Wenn ich aber durch den Geist Gottes die bösen Geister austreibe, so ist ja das Reich Gottes zu euch gekommen.
23797MatthäusMt401229Oder wie kann jemand in das Haus des Starken hineinkommen, und dessen Hausgerät rauben, wenn er nicht vorher den Starken gebunden hat? Alsdann wird er dessen Haus ausrauben.
23798MatthäusMt401230Wer nicht mit mir ist, ist wider mich; und wer nicht mit mir sammelt, zerstreuet.
23799MatthäusMt401231Darum sage ich euch: Jede Sünde und Lästerung wird den Menschen nachgelassen; aber die Lästerung wider den (heiligen) Geist wird nicht nachgelassen werden.
23800MatthäusMt401232Und wer ein Wort wider den Menschensohn redet, dem wird vergeben werden; wer aber wider den heiligen Geist redet, dem wird weder in dieser noch in der zukünftigen Welt vergeben werden.
23801MatthäusMt401233Entweder machet den Baum gut und auch seine Frucht gut, oder machet den Baum schlecht und auch seine Frucht schlecht; denn an der Frucht erkennet man den Baum.
23802MatthäusMt401234Ihr Natternbrut! wie könnet ihr Gutes reden, da ihr böse seid? Denn aus der Fülle des Herzens redet der Mund.
23803MatthäusMt401235Der gute Mensch bringt aus dem guten Schatze Gutes hervor; und der böse Mensch bringt aus dem bösen Schatze Böses hervor.
23804MatthäusMt401236Ich sage euch aber, die Menschen werden über ein jedes unnütze Wort, das sie reden, am Tage des Gerichtes Rechenschaft geben müssen.
23805MatthäusMt401237Denn aus deinen Worten wirst du gerechtfertiget, und aus deinen Worten wirst du verurteilt werden.
23806MatthäusMt401238Dann redeten einige von den Schriftgelehrten und Pharisäern zu ihm, und sprachen: Meister! Wir möchten von dir ein Zeichen sehen.
23807MatthäusMt401239Er aber antwortete, und sprach zu ihnen: Ein böses und ehebrecherisches Geschlecht verlangt ein Zeichen; und kein Zeichen wird ihm gegeben werden, als das Zeichen Jonas, des Propheten.
23808MatthäusMt401240Denn gleichwie Jonas drei Tage und drei Nächte in dem Bauche des Fisches war, so wird auch der Sohn des Menschen im Herzen der Erde drei Tage und drei Nächte sein.
23809MatthäusMt401241Die Männer von Ninive werden in dem Gerichte mit diesem Geschlechte auftreten, und werden es verdammen; denn sie taten Buße auf die Predigt des Jonas. Und siehe, mehr als Jonas ist hier!
23810MatthäusMt401242Eine Königin aus Mittag wird im Gerichte mit diesem Geschlechte auftreten, und es verdammen; denn sie kam von den Enden der Erde, um die Weisheit Salomons zu hören; und siehe, mehr als Salomon ist hier!
23811MatthäusMt401243Wenn aber der unreine Geist von dem Menschen ausgefahren ist, wandert er durch dürre Orte, Ruhe suchend, und er findet sie nicht.
23812MatthäusMt401244Alsdann spricht er: Ich will in mein Haus zurückkehren, von wo ich ausgegangen bin. Und er kommt, findet es leer, mit Besen gereiniget, und geschmückt.
23813MatthäusMt401245Dann geht er hin, nimmt sieben andere Geister zu sich, ärgere als er, und sie ziehen ein, und wohnen daselbst, und es werden die letzten Dinge dieses Menschen ärger als die ersten. Ebenso wird es auch diesem überaus argen Geschlechte ergehen.
23814MatthäusMt401246Während er noch zu dem Volke redete, siehe, da standen seine Mutter und seine Brüder draußen, und suchten mit ihm zu reden.
23815MatthäusMt401247Es sagte aber jemand zu ihm: Siehe, deine Mutter und deine Brüder stehen draußen, und suchen dich.
23816MatthäusMt401248Er aber antwortete, und sprach zu dem, welcher es ihm sagte: Wer ist meine Mutter,und wer sind meine Brüder?
23817MatthäusMt401249Und die Hand nach seinen Jüngern ausstreckend, sprach er: Sehet da meine Mutter und meine Brüder!
23818MatthäusMt401250Denn wer immer den Willen meines Vaters tut, welcher im Himmel ist, ist mir Bruder, Schwester und Mutter.
23819MatthäusMt40131An jenem Tage ging Jesus aus dem Hause und setzte sich am Meere nieder.
23820MatthäusMt40132Und es versammelte sich viel Volk um ihn, so dass er in ein Schiff stieg und sich setzte; und alles Volk stand am Ufer.
23821MatthäusMt40133Und er redete viel zu ihnen in Gleichnissen, und sprach: Siehe, der Sämann ging aus, zu säen.
23822MatthäusMt40134Und während er säte, fiel einiges an den Weg hin, und es kamen die Vögel des Himmels und fraßen es auf.
23823MatthäusMt40135Anderes aber fiel auf felsigen Grund, wo es nicht viel Erdreich hatte, und es ging alsbald auf, weil es keinen festen Grund hatte.
23824MatthäusMt40136Als aber die Sonne aufgegangen war, ward es versengt, und weil es keine Wurzel hatte, verdorrte es.
23825MatthäusMt40137Wieder anderes fiel unter die Dornen; und die Dornen wuchsen auf und erstickten es.
23826MatthäusMt40138Anderes aber fiel auf gutes Erdreich und brachte Frucht, einiges hundertfältig, einiges sechzigfältig, einiges dreißigfältig.
23827MatthäusMt40139Wer Ohren hat zu hören, der höre!
23828MatthäusMt401310Und die Jünger traten zu ihm und sprachen: Warum redest du in Gleichnissen zu ihnen?
23829MatthäusMt401311Er antwortete und sprach zu ihnen: Weil es euch gegeben ist, die Geheimnisse des Himmelreiches zu verstehen, jenen aber ist es nicht gegeben.
23830MatthäusMt401312Denn wer hat, dem wird gegeben werden, und er wird Überfluß haben; wer aber nicht hat, dem wird auch das, was er hat, genommen werden.
23831MatthäusMt401313Darum rede ich in Gleichnissen zu ihnen, weil sie sehend nicht sehen, und hörend nicht hören, und nicht verstehen.
23832MatthäusMt401314Und es erfüllt sich an ihnen die Weissagung des Isaias, der da spricht: Mit den Ohren werdet ihr hören, und nicht verstehen; ihr werdet mit den Augen schauen, und nicht sehen.
23833MatthäusMt401315Denn das Herz dieses Volkes ist verstockt, und sie hörten schwer mit den Ohren, und schlossen ihre Augen, damit sie nicht etwa sehen mit den Augen, und hören mit den Ohren, und mit dem Herzen es verstehen, und sich bekehren, und ich sie heile.
23834MatthäusMt401316Selig aber eure Augen, weil sie sehen, und eure Ohren, weil sie hören!
23835MatthäusMt401317Denn wahrlich, ich sage euch, viele Propheten und Gerechte haben begehrt zu sehen, was ihr sehet, und sahen es nicht, und zu hören, was ihr höret, und hörten es nicht!
23836MatthäusMt401318So höret ihr nun das Gleichnis vom Sämanne.
23837MatthäusMt401319Wenn jemand das Wort von dem Reiche hört, und es nicht versteht, kommt der Böse, und raubt das, was in seinem Herzen gesäet worden ist; dies ist der an den Weg hingesäete.
23838MatthäusMt401320Der aber auf den felsigen Grund gesäet ist, ist der, welcher das Wort hört und es sogleich mit Freuden aufnimmt.
23839MatthäusMt401321Er hat aber keine Wurzel in sich, sondern dauert nur eine Zeitlang; und wenn um des Wortes Willen Trübsal und Verfolgung entsteht, so nimmt er alsbald Anstoß.
23840MatthäusMt401322Der aber unter die Dornen gesäet ist, ist derjenige, welcher das Wort hört; aber die Sorge dieser Welt, und der Trug des Reichtums ersticken das Wort, und es wird unfruchtbar.
23841MatthäusMt401323Der endlich auf ein gutes Erdreich gesäet ist, ist der, welcher das Wort hört, und versteht, und Frucht bringt, und hundertfältig, oder sechzigfältig, oder aber dreißigfältig trägt.
23842MatthäusMt401324Ein anderes Gleichnis legte er ihnen vor, und sprach Das Himmelreich ist gleich geworden einem Manne, der guten Samen auf seinem Acker säte.
23843MatthäusMt401325Während aber die Leute schliefen, kam sein Feind, und säte Unkraut mitten unter den Weizen, und ging davon
23844MatthäusMt401326Als aber der Halm ausschoß, und Frucht ansetzte, da erschien auch das Unkraut.
23845MatthäusMt401327Da traten die Knechte des Hausvaters herzu, und sprachen zu ihm: Herr! hast du nicht guten Samen auf deinen Acker gesät? Woher hat er also das Unkraut?
23846MatthäusMt401328Und er sprach zu ihnen: Ein feindlicher Mensch hat dies getan. Die Knechte aber sprachen zu ihm: Willst du, dass wir hingehen und es einsammeln?
23847MatthäusMt401329Und er sprach: Nein! Damit ihr nicht etwa, indem ihr das Unkraut sammelt, zugleich mit demselben auch den Weizen ausreißet.
23848MatthäusMt401330Lasset beides wachsen bis zur Ernte, und zur Zeit der Ernte werde ich den Schnittern sagen: Leset zuerst das Unkraut zusammen, und bindet es in Büschel zum Verbrennen; den Weizen aber sammelt in meine Scheuer.
23849MatthäusMt401331Ein anderes Gleichnis legte er ihnen vor, und sprach: Das Himmelreich ist gleich einem Senfkörnlein, welches ein Mensch nahm, und auf seinen Acker säte.
23850MatthäusMt401332Es ist zwar das kleinste unter allen Samenkörnern, wenn es aber herangewachsen ist, ist es größer als alle Gartengewächse, und wird zu einem Baume, so dass die Vögel des Himmels kommen, und in seinen Zweigen wohnen.
23851MatthäusMt401333Ein anderes Gleichnis sagte er ihnen: Das Himmelreich ist gleich einem Sauerteige, den ein Weib nahm und unter drei Maß Mehl einmengte, bis das Ganze durchsäuert war.
23852MatthäusMt401334Alles dieses redete Jesus durch Gleichnisse zu dem Volke, und ohne Gleichnisse redete er nicht zu ihnen;
23853MatthäusMt401335damit erfüllet würde, was durch den Propheten gesagt worden, der da spricht: Ich will meinen Mund auftun in Gleichnissen, und aussprechen, was verborgen war von Gründung der Welt an.
23854MatthäusMt401336Alsdann entließ Jesus das Volk und kam in das Haus; und seine Jünger traten zu ihm, und sprachen: Erkläre uns das Gleichnis von dem Unkraute des Ackers!
23855MatthäusMt401337Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Der den guten Samen aussäet, ist der Menschensohn.
23856MatthäusMt401338Der Acker aber ist die Welt; der gute Same hingegen das sind die Kinder des Reiches, und das Unkraut, das sind die Kinder des Bösen.
23857MatthäusMt401339Der Feind aber, der es gesäet hat, ist der Teufel. Die Ernte aber ist das Ende der Welt, die Schnitter hinwieder sind die Engel.
23858MatthäusMt401340Wie nun das Unkraut gesammelt und im Feuer verbrannt wird, so wird es auch am Ende der Welt sein.
23859MatthäusMt401341Der Menschensohn wird seine Engel aussenden, und sie werden aus seinem Reiche alle Ärgernisse sammeln, und jene, die Unrecht tun,
23860MatthäusMt401342und werden sie in den Feuerofen werfen. Dort wird Heulen und Zähneknirschen sein.
23861MatthäusMt401343Alsdann werden die Gerechten leuchten wie die Sonne im Reiche ihres Vaters.
23862MatthäusMt401344Das Himmelreich ist gleich einem Schatze, der im Acker verborgen ist; wenn diesen ein Mensch findet, hält er ihn geheim, und geht in der Freude darüber hin, und verkauft alles, was er hat, und kauft jenen Acker.
23863MatthäusMt401345Abermal ist das Himmelreich gleich einem Kaufmanne, der gute Perlen sucht.
23864MatthäusMt401346Wenn er aber eine kostbare Perle findet, geht er hin, verkauft alles, was er hat, und kauft sie.
23865MatthäusMt401347Abermal ist das Himmelreich gleich einem Netze, das in´s Meer geworfen wird und aller Art Fische einfängt.
23866MatthäusMt401348Wenn es angefüllt ist, zieht man es heraus, setzt sich an das Ufer, und sammelt die guten in Gefäße, die schlechten aber wirft man hinaus.
23867MatthäusMt401349So wird es auch am Ende der Welt gehen. Die Engel werden ausgehen, und die Bösen aus der Mitte der Gerechten absondern,
23868MatthäusMt401350und sie in den Feuerofen werfen; da wird Heulen und Zähneknirschen sein.
23869MatthäusMt401351Habt ihr das alles verstanden? Sie sprachen zu ihm: Ja!
23870MatthäusMt401352Und er sprach zu ihnen: Darum ist jeder Schriftgelehrte, der über das Himmelreich unterrichtet ist, einem Hausvater gleich, der aus seinem Schatze Neues und Altes hervorbringt.
23871MatthäusMt401353Und es begab sich, als Jesus diese Gleichnisse vollendet hatte, ging er von dort hinweg.
23872MatthäusMt401354Und er kam in seine Vaterstadt und lehrte sie in ihren Synagogen, so dass sie sich verwunderten und sprachen: Woher kommt diesem solche Weisheit und die Wunderkräfte?
23873MatthäusMt401355Ist dieser nicht des Zimmermanns Sohn? Heißt nicht seine Mutter Maria? Und seine Brüder Jakob, Joseph, Simon und Judas?
23874MatthäusMt401356Und seine Schwestern, sind sie nicht alle bei uns? Woher kommt ihm denn dieses alles?
23875MatthäusMt401357Und sie nahmen Anstoß an ihm. Jesus aber sprach zu ihnen: Nirgends ist ein Prophet weniger geehrt als in seinem Vaterlande und in seinem Hause.
23876MatthäusMt401358Und er wirkte daselbst nicht viele Wunder ihres Unglaubens wegen.
23877MatthäusMt40141In jener Zeit vernahm Herodes, der Vierfürst, den Ruf von Jesus,
23878MatthäusMt40142und er sprach zu seinen Dienern: Dies ist Johannes der Täufer; er ist von den Toten auferstanden, und darum wirken die Wunderkräfte in ihm.
23879MatthäusMt40143Herodes nämlich hatte den Johannes ergreifen und fesseln lassen und in´s Gefängnis gesetzt wegen Herodias, der Frau seines Bruders.
23880MatthäusMt40144Denn Johannes sagte zu ihm: Es ist dir nicht erlaubt, sie zu haben.
23881MatthäusMt40145Und obgleich Willens ihn zu töten, fürchtete er das Volk, weil sie ihn für einen Propheten hielten.
23882MatthäusMt40146An dem Geburtstage des Herodes aber tanzte die Tochter der Herodias in der Mitte, und sie gefiel dem Herodes.
23883MatthäusMt40147Darum verhieß er ihr mit einem Eidschwure er wolle ihr geben, was sie immer von ihm begehren würde.
23884MatthäusMt40148Sie aber, von ihrer Mutter angeleitet, sagte: Gib mir hier auf einer Schüssel das Haupt Johannes des Täufers!
23885MatthäusMt40149Da ward der König betrübt; allein um des Eidschwures und derer willen, die mit zu Tische saßen, befahl er es zu geben.
23886MatthäusMt401410Und er sandte hin und ließ Johannes im Kerker enthaupten.
23887MatthäusMt401411Und sein Haupt ward auf einer Schüssel gebracht und dem Mädchen gegeben, und sie brachte es ihrer Mutter.
23888MatthäusMt401412Und seine Jünger kamen herzu, nahmen seinen Leib, und bestatteten ihn; und kamen, um es Jesus zu melden.
23889MatthäusMt401413Als nun Jesus dies vernommen, begab er sich von dort zu Schiff an einen öden Ort, allein; und als das Volk es erfuhr, folgte es ihm zu Fuße von den Städten.
23890MatthäusMt401414Und da er hervorkam, sah er das viele Volk, und erbarmte sich über sie, und heilte ihre Kranken.
23891MatthäusMt401415Als es aber Abend geworden war, traten seine Jünger zu ihm, und sprachen: Der Ort ist eine Wüste, und die Tageszeit ist vorüber; entlasse das Volk, dass es in die Ortschaften gehe und sich Speise kaufe.
23892MatthäusMt401416Jesus aber sprach zu ihnen: Sie haben nicht nötig wegzugehen; gebet ihr ihnen zu essen!
23893MatthäusMt401417Sie antworteten ihm: Wir haben hier nichts außer fünf Brote und zwei Fische.
23894MatthäusMt401418Er sprach zu ihnen: Bringet sie mir hierher!
23895MatthäusMt401419Nachdem er nun dem Volke befohlen hatte, sich auf den Rasen niederzulassen, nahm er die fünf Brote und die zwei Fische, blickte auf gen Himmel, segnete sie, brach die Brote, und gab sie den Jüngern, die Jünger aber gaben sie dem Volke.
23896MatthäusMt401420Und sie aßen alle und wurden gesättigt. Und sie hoben auf, was von den Stücken übrig war, zwölf Körbe voll.
23897MatthäusMt401421Die Zahl der Essenden aber war fünftausend Männer, ungerechnet Weiber und Kinder.
23898MatthäusMt401422Und allsogleich nötigte Jesus seine Jünger in das Schiff zu steigen, und vor ihm über den See zu fahren, bis er das Volk entlassen hätte.
23899MatthäusMt401423Und nachdem er das Volk entlassen hatte, stieg er auf den Berg, um in der Einsamkeit zu beten; da es aber Abend geworden, war er allein daselbst.
23900MatthäusMt401424Das Schiff aber wurde mitten auf dem Meere von den Wellen hin und her geworfen; denn der Wind war widrig.
23901MatthäusMt401425In der vierten Nachtwache aber kam er zu ihnen, über das Meer hinwandelnd.
23902MatthäusMt401426Und als sie ihn auf dem Meere wandeln sahen, entsetzten sie sich, und sprachen: Es ist ein Gespenst! Und sie schrien vor Furcht.
23903MatthäusMt401427Sogleich aber redete Jesus sie an, und sprach: Habet Vertrauen, ich bin es! Fürchtet euch nicht!
23904MatthäusMt401428Da antwortete ihm Petrus, und sprach: Herr, wenn du es bist, so heiße mich zu dir kommen über das Wasser hin.
23905MatthäusMt401429Er aber sprach: Komm! Und Petrus stieg aus dem Schiffe, und ging auf dem Wasser, um zu Jesus zu kommen.
23906MatthäusMt401430Als er aber den starken Wind sah, fürchtete er sich; und da er anfing zu sinken, rief er, und sprach: Herr! rette mich.
23907MatthäusMt401431Alsbald streckte Jesus die Hand aus, ergriff ihn, und sprach zu ihm: Kleingläubiger! Warum hast du gezweifelt?
23908MatthäusMt401432Und da sie in das Schiff getreten waren, legte sich der Wind.
23909MatthäusMt401433Die aber im Schifflein waren, kamen und beteten ihn an, und sprachen: Wahrlich, du bist Gottes Sohn!
23910MatthäusMt401434Und als sie hinübergefahren waren, kamen sie in die Landschaft Genesar.
23911MatthäusMt401435Da nun die Leute dieses Ortes ihn erkannten, schickten sie in die ganze Umgegend, brachten alle Kranken zu ihm,
23912MatthäusMt401436und baten ihn, nur den Saum seines Kleides berühren zu dürfen. Und alle, die denselben anrührten, wurden geheilt.
23913MatthäusMt40151Dann kamen Schriftgelehrte und Pharisäer zu ihm aus Jerusalem und sprachen:
23914MatthäusMt40152Warum übertreten deine Jünger die Überlieferung der Alten? Denn sie waschen ihre Hände nicht, wenn sie Brot essen.
23915MatthäusMt40153Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Warum übertretet auch ihr das Gebot Gottes wegen eurer Überlieferung? Denn Gott hat gesagt:
23916MatthäusMt40154Ehre Vater und Mutter! und: Wer seinem Vater oder seiner Mutter fluchet, soll des Todes sterben.
23917MatthäusMt40155Ihr aber sagt: Wer immer zum Vater oder zur Mutter spricht: Alles, was von mir geopfert wird, wird dir zum Nutze gereichen,
23918MatthäusMt40156So mage r immer seinen Vater und seine Mutter nicht ehren; und ihr habt so Gottes Gebot aufgehoben wegen eurer Überlieferung.
23919MatthäusMt40157Ihr Heuchler! Treffend hat Isaias von euch geweissagt, wenn er spricht:
23920MatthäusMt40158Dieses Volk ehret mich mit den Lippen, aber ihr Herz ist fern von mir.
23921MatthäusMt40159Vergeblich aber ehren sie mich, indem sie Lehren und Satzungen von Menschen lehren.
23922MatthäusMt401510Und er rief das Volk zu sich und sprach zu ihnen: Höret, und verstehet wohl!
23923MatthäusMt401511Nicht was zum Munde geht, verunreinigt den Menschen, sondern was aus dem Munde ausgeht, das verunreinigt den Menschen.
23924MatthäusMt401512Darauf traten seine Jünger hinzu, und sprachen zu ihm: Weißt du, dass die Pharisäer geärgert wurden, da sie diese Rede hörten?
23925MatthäusMt401513Er aber antwortete und sprach: Jegliche Pflanzung, welche mein himmlischer Vater nicht gepflanzt hat, wird ausgereutet werden.
23926MatthäusMt401514Lasset sie! Sie sind Blinde und Führer von Blinden. Wenn aber ein Blinder einen Blinden führt, fallen beide in die Grube.
23927MatthäusMt401515Da antwortete Petrus und sprach zu ihm: Erkläre uns dieses Gleichnis!
23928MatthäusMt401516Er aber sprach: Seid auch ihr noch ohne Einsicht?
23929MatthäusMt401517Sehet ihr nicht ein, dass alles, was zu dem Munde eingeht, in den Magen kommt, und seinen natürlichen Ausgang nimmt?
23930MatthäusMt401518Was aber aus dem Munde herausgeht, kommt aus dem Herzen, und dies verunreinigt den Menschen;
23931MatthäusMt401519denn aus dem Herzen gehen hervor böse Gedanken, Mordtaten, Ehebrüche, Unzucht, Diebstähle, falsche Zeugnisse, Gotteslästerungen.
23932MatthäusMt401520Das sind Dinge, welche den Menschen verunreinigen; mit ungewaschenen Händen aber zu essen, verunreinigt den Menschen nicht.
23933MatthäusMt401521Und Jesus ging von dort hinweg, und zog sich in die Gegend von Thyrus und Sidon zurück.
23934MatthäusMt401522Und siehe, ein kananäisches Weib kam aus jenen Grenzstrichen her, und rief und sprach zu ihm: Erbarme dich meiner, Herr, Sohn Davids! meine Tochter wird arg von einem bösen Geiste geplagt.
23935MatthäusMt401523Er aber antwortete ihr nicht ein Wort. Und seine Jünger traten hinzu, baten ihn, und sprachen: Entlasse sie! Denn sie schreiet hinter uns her.
23936MatthäusMt401524Er aber antwortete und sprach: Ich bin nur gesandt zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel.
23937MatthäusMt401525Sie aber kam, betete ihn an, und sprach: Herr! hilf mir.
23938MatthäusMt401526Und er entgegnete und sprach: Es ist nicht recht, das Brot der Kinder zu nehmen, un es den Hündchen vorzuwerfen.
23939MatthäusMt401527Sie aber sprach: Ja, Herr! denn auch die Hündlein essen von den Brosamen, die von dem Tische ihrer Herren fallen.
23940MatthäusMt401528Da antwortete Jesus und sprach zu ihr: O Weib! Dein Glaube ist groß; dir geschehe, wie du willst. Und ihre Tochter war genesen von derselben Stunde an.
23941MatthäusMt401529Als Jesus von dort weiter gegangen war, kam er an das Meer von Galiläa, und er stieg auf den Berg, und setzte sich daselbst.
23942MatthäusMt401530Und es kam viel Volk zu ihm, das Stumme, Blinde, Lahme, Krüppel und viele andere bei sich hatte; und sie legten sie zu seinen Füßen, und er heilte sie,
23943MatthäusMt401531so dass das Volk sich wunderte, da sie die Stummen reden, die Lahmen wandeln und die Blinden sehens schauten; und sie priesen den Gott Israels.
23944MatthäusMt401532Jesus aber rief seine Jünger zu sich und sprach: Mich erbarmet des Volkes, denn drei Tage harren sie bei mir aus und haben nichts zu essen; und ich will sie nicht ungespeiset von mir lassen, damit sie nicht auf dem Wege erliegen.
23945MatthäusMt401533Da sprachen seine Jünger zu ihm: Woher nehmen wir hier in der Wüste so viele Brote, um so viel Volk zu sättigen?
23946MatthäusMt401534Jesus sprach zu ihnen: Wie viele Brote habet ihr? Sie aber sprachen: Sieben, und wenige Fischlein.
23947MatthäusMt401535Und er befahl dem Volke, sich auf die Erde zu lagern.
23948MatthäusMt401536Dann nahm er die sieben Brote und die Fische, dankte, brach, und gab seinen Jüngern, und die Jünger gaben dem Volke.
23949MatthäusMt401537Und alle aßen und wurden satt. Und was von den Stücken übrig blieb, hoben sie auf, sieben volle Körbe.
23950MatthäusMt401538Derer aber, die gegessen hatten, waren viertausend Männer, außer den Kindern und den Frauen.
23951MatthäusMt401539Und nachdem er das Volk entlassen, trat er in das Schiff, und kam in das Gebiet von Magedan.
23952MatthäusMt40161Da traten die Pharisäer und Sadduzäer zu ihm, um ihn zu verfluchen; und sie baten ihn, er möchte ihnen ein Zeichen vom Himmel zeigen.
23953MatthäusMt40162Er aber antwortete, und sprach zu ihnen: Wenn es Abend geworden, saget ihr: Es wird schönes Wetter werden, denn der Himmel rötet sich.
23954MatthäusMt40163Und am Morgen: Heute wird stürmisches Wetter sein, denn der Himmel rötet sich trüb.
23955MatthäusMt40164Das Aussehen also des Himmels wisset ihr zu beurteilen; aber die Zeichen der Zeit könnet ihr nicht verstehen? Das böse und ehebrecherische Geschlecht verlangt ein Zeichen; und es wird ihm kein Zeichen gegeben werden, als das Zeichen des Propheten Jonas. Und er verließ sie, und ging hinweg.
23956MatthäusMt40165Und als die Jünger über den See gekommen waren, hatten sie vergessen, Brot mit sich zu nehmen.
23957MatthäusMt40166Er sprach zu ihnen: Sehet wohl zu, und hütet euch vor dem Sauerteige der Pharisäer und Sadduzäer!
23958MatthäusMt40167Da überlegten sie untereinander und sagten: Wir haben kein Brot mitgenommen.
23959MatthäusMt40168Jesus aber wusste dies, und sprach: Was überlegt ihr untereinander, Kleingläubige, dass ihr kein Brot habet?
23960MatthäusMt40169Habt ihr noch keine Einsicht, und erinnert ihr euch nicht an die Fünf Brote für die fünftausend Mann, und wie viele Körbe ihr aufhobet?
23961MatthäusMt401610Auch nicht an die sieben Brote für die viertausend Mann, und wie viele Körbe ihr aufhobet?
23962MatthäusMt401611Wie seht ihr nicht ein, dass ich nicht in Bezug auf Brot euch gesagt habe: Hütet euch vor dem Sauerteige der Pharisäer und Sadduzäer?
23963MatthäusMt401612Da verstanden sie, dass er nicht gesagt hatte, sie sollten sich vor dem Sauerteige des Brotes, sondern vor der Lehre der Pharisäer und Sadduzäer hüten.
23964MatthäusMt401613Es kam aber Jesus in die Gegend von Cäsarea Philippi, und er fragte seine Jünger, und sprach: Wofür halten die Leute den Menschensohn?
23965MatthäusMt401614Sie aber sprachen: Einige für Johannes, den Täufer, andere für Elias, andere aber für Jeremias oder einen der Propheten.
23966MatthäusMt401615Jesus sprach zu ihnen: Ihr aber, für wen haltet ihr mich?
23967MatthäusMt401616Da antwortete Simon Petrus, und sprach: Du bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes!
23968MatthäusMt401617Jesus aber antwortete, und sprach zu ihm: Selig bist du Simon, Sohn des Jonas! Denn Fleisch und Blut hat es dir nicht geoffenbart, sondern mein Vater, der im Himmel ist.
23969MatthäusMt401618Und ich sage dir: Du bist Petrus, und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen, und die Pforten der Hölle werden sie nicht überwältigen.
23970MatthäusMt401619Und dir werde ich die Schlüssel des Himmelreiches geben. Was du immer binden wirst auf Erden, das wird auch im Himmel gebunden sein; und was du immer lösen wirst auf Erden, wird auch im Himmel gelöst sein.
23971MatthäusMt401620Dann gebot er seinen Jüngern, sie sollten niemanden sagen, dass er Jesus, der Christus, sei.
23972MatthäusMt401621Von dieser Zeit fing Jesus an, seinen Jüngern zu zeigen, dass er hingehen müsse nach Jerusalem, und von den Ältesten und Schriftgelehrten und Hohenpriestern vieles leiden, und getötet werden, und am dritten Tage wieder auferstehen.
23973MatthäusMt401622Und Petrus nahm ihn zu sich, und fing an, es ihm zu verweisen, und sprach: Das sei ferne von dir, Herr! Das wird dir nicht widerfahren.
23974MatthäusMt401623Er aber wandte sich und sprach zu Petrus: Weiche zurück hinter mich, Satan! du bist mir zum Ärgernisse; denn du hast nicht Sinn für das, was Gottes ist, sondern für das, was der Menschen ist.
23975MatthäusMt401624Dann sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn mir jemand nachfolgen will, verleugne er sich selbst, und nehme sein Kreuz, und folge mir.
23976MatthäusMt401625Denn wer sein Leben retten will,wird es verlieren; wer aber sein Leben verliert um meinetwillen, wird es finden.
23977MatthäusMt401626Denn was nützet es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewänne, aber an seiner Seele Schaden litte? Oder was wird ein Mensch geben, als Entgelt für seine Seele?
23978MatthäusMt401627Denn des Menschen Sohn wird in der Herrlichkeit seines Vaters mit seinen Engeln kommen, und dann einem jeglichen vergelten nach seinen Werken.
23979MatthäusMt401628Wahrlich, ich sage euch, es sind einige von denen, die hier stehen, welche den Tod nicht kosten werden, bis sie des Menschen Sohn kommen sehen in seinem Reiche!
23980MatthäusMt40171Nach sechs Tagen nahm Jesus den Petrus, Jakobus und Johannes, Bruder desselben, zu sich, und führte sie allein auf einen hohen Berg.
23981MatthäusMt40172Und er ward vor ihnen verklärt; und sein Angesicht leuchtete wie die Sonne, seine Kleider aber wurden weiß wie der Schnee.
23982MatthäusMt40173Und siehe, es erschienen ihnen Moses und Elias, die mit ihm redeten.
23983MatthäusMt40174Petrus aber nahm das Wort und sprach zu Jesus: Herr! Hier ist gut sein für uns; wenn du willst, so möchten wir hier drei Hütten bauen, dir eine, dem Moses eine, und dem Elias eine.
23984MatthäusMt40175Während er noch redete, siehe, da überschattete sie eine lichte Wolke. Und siehe, eine Stimme aus der Wolke sprach: Dieser ist mein Sohn, der geliebte, an welchem ich mein Wohlgefallen habe; ihn sollt ihr hören.
23985MatthäusMt40176Als die Jünger dies hörten, fielen sie auf ihr Angesicht und fürchteten sich sehr.
23986MatthäusMt40177Und Jesus trat hinzu, berührte sie, und sprach zu ihnen: Stehet auf, und fürchtet euch nicht!
23987MatthäusMt40178Als sie aber die Augen aufhoben, sahen sie niemand als Jesus allein.
23988MatthäusMt40179Und während sie von dem Berge herabstiegen, befahl ihnen Jesus und sprach: Sprechet zu niemand von dieser Erscheinung, bis der Sohn des Menschen von den Toten auferstanden ist.
23989MatthäusMt401710Da fragten ihn die Jünger und sprachen: Warum sagen denn die Schriftgelehrten, Elias müsse zuvor kommen?
23990MatthäusMt401711Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Elias wird zwar kommen und wird alles wieder herstellen;
23991MatthäusMt401712Ich sage euch aber, dass Elias schon gekommen ist, und sie erkannten ihn nicht, sondern taten an ihm, was sie nur wollten. So wird auch der Menschensohn zu leiden haben von ihnen.
23992MatthäusMt401713Da verstanden die Jünger, dass er von Johannes, dem Täufer, zu ihnen gesproche habe.
23993MatthäusMt401714Und als er zum Volke gekommen war, trat ein Mann zu ihm, fiel vor ihm auf die Kniee,
23994MatthäusMt401715und sprach: Herr! Erbarme dich meines Sohnes, denn er ist mondsüchtig, und wird übel geplagt; oft nämlich fällt er in das Feuer, und oft in das Wasser.
23995MatthäusMt401716Ich brachte ihn zu deinen Jüngern, und sie vermochten nicht, ihn zu heilen. trägt.
23996MatthäusMt401717Jesus aber antwortete, und sprach: O ungläubiges und verkehrtes Geschlecht! Wie lange werde ich bei euch sein? Wie lange soll ich euch ertragen? Bringet ihn hierher zu mir!
23997MatthäusMt401718Und Jesus bedrohte ihn, und der böse Geist fuhr aus von ihm, und von derselben Stunde an war der Knabe geheilt.
23998MatthäusMt401719Da traten die Jünger allein zu Jesus herzu, und sprachen: Warum vermochten wir ihn nicht auszutreiben?
23999MatthäusMt401720Jesus sprach zu ihnen: Wegen eures Unglaubens. Denn wahrlich, ich sage euch, wenn ihr Glauben habet wie ein Senfkörnlein, so könnt ihr zu diesem berge sagen: Geh vo da hinweg dorthin! Und er wird hinweggehen, und nichts wird euch unmöglich sein.
24000MatthäusMt401721Diese Gattung aber wird nicht ausgetrieben, es sei denn durch Gebet und Fasten.
24001MatthäusMt401722Als sie nun in Galiläa umherwanderten, sprach Jesus zu ihnen: Es steht bevor, dass der Menschensohn in die Hände der Menschen überliefert wird.
24002MatthäusMt401723Und sie werden ihn töten; und am dritten Tage wird er auferstehen. Da wurden sie sehr betrübt.
24003MatthäusMt401724Und als sie nach Kapharnaum gekommen waren, traten die Einnehmer der Doppeldrachme zu Petrus und sprachen zu ihm: Bezahlt euer Meister nicht die Doppeldrachme?
24004MatthäusMt401725Er sprach: Ja. Als er nun in das Haus getreten war, kam ihm Jesus zuvor und sprach: Was dünket dir, Simon! Von wem nehmen die Könige der Erde Zoll oder Steuer? Von ihren Söhnen, oder von den Fremden?
24005MatthäusMt401726Und er sprach: Von den Fremden. Da sprach Jesus zu ihm: Mithin sind die Söhne frei.
24006MatthäusMt401727Damit wir sie aber nicht ärgern, so geh hin an das Meer, und wirf die Angel aus, und dem Fisch, der zuerst heraufkommt, ergreife; und wenn du ihm den Mund öffnest, wirst du einen Stater finden; diesen nimm, und gib ihnen für mich und für dich.
24007MatthäusMt40181In jener Stunde traten die Jünger zu Jesus und sprachen: Wer ist wohl der Größte im Himmelreiche?
24008MatthäusMt40182Da rief Jesus ein Kind herbei, stellte es mitten unter sie,
24009MatthäusMt40183und sprach: Wahrlich, ich sage euch, wenn ihr euch nicht bekehret und nicht werdet wie die Kinder, werdet ihr nicht in das Himmelreich eingehen!
24010MatthäusMt40184Wer also immer sich verdemütigt wie dieses Kind, der ist der Größere im Himmelreiche.
24011MatthäusMt40185Und wer ein einziges solches Kind in meinem Namen aufnimmt, nimmt mich auf.
24012MatthäusMt40186Wer aber einem von diesen Kleinen, die an mich glauben, Ärgernis gibt, dem gebührt es, dass ein Mühlstein an seinen Hals gehängt, und er in die Tiefe des Meeres versenkt werde.
24013MatthäusMt40187Wehe der Welt wegen der Ärgernisse! Denn es ist notwendig, dass Ärgernisse kommen, wehe aber dem Menschen, durch welchen das Ärgernis kommt!
24014MatthäusMt40188Wenn aber deine Hand oder dein Fuß dich ärgert, so haue sie ab, und wirf sie von dir; es ist dir besser, dass du verkrüppelt oder lahm in das Leben eingehst, als zwei Hände oder zwei Füße zu haben, und in das ewige Feuer geworfen zu werden.
24015MatthäusMt40189Und wenn dein Auge dich ärgert, so reiß es aus, und wirf es von dir; es ist dir besser, mit einem Auge in das Leben einzugehen, als zwei Augen zu haben, und in das höllische Feuer geworfen zu werden.
24016MatthäusMt401810Sehet zu, dass ihr nicht eines von diesen Kleinen verachtet; denn ich sage euch, ihre Engel im Himmel schauen immerfort das Angesicht meines Vaters, welcher im Himmel ist.
24017MatthäusMt401811denn der Menschensohn ist gekommen, zu retten, was verloren war.
24018MatthäusMt401812Was dünket euch? Wenn jemand hundert Schafe hat, und es verirrt sich eines von ihnen, lässt er nicht die neunundneunzig auf den Bergen, und gehet hin, das verirrte zu suchen?
24019MatthäusMt401813Und wenn es sich trifft, dass er es findet, wahrlich, ich sage euch, er freuet sich mehr über dasselbe als über die neunundneunzig, welche nicht irre gegangen sind!
24020MatthäusMt401814Also ist es nicht der Wille eures Vaters, der im Himmel ist, dass eines von diesen Kleinen verloren gehe.
24021MatthäusMt401815Wenn aber dein Bruder wider dich gesündiget hat, so gehe hin, und weise ihn zurecht zwischen dir und ihm allein. Wenn er auf dich hört, so hast du deinen Bruder gewonnen;
24022MatthäusMt401816wenn er aber nicht auf dich hört, so nimm noch einen oder zwei mit dir, damit jede Sache auf der Aussage zweier oder dreier Zeugen feststehe.
24023MatthäusMt401817Wenn er auch auf diese nicht hört, so sage es der Kirche; wenn er aber auf die Kirche nicht hört, so sei er dir wie der Heide oder der Zöllner.
24024MatthäusMt401818Wahrlich, ich sage euch, was ihr immer auf Erden binden werdet, wird auch im Himmel gebunden sein; und was ihr immer auf Erden lösen werdet, wird auch im Himmel gelöst sein!
24025MatthäusMt401819Abermals sage ich euch: Wenn zwei aus euch auf Erden eines Sinnes sein werden über was immer für eine Sache, um die sie bitten wollen, so wird sie ihnen von meinem Vater, der im Himmel ist, zuteil werden.
24026MatthäusMt401820Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, dort bin ich mitten unter ihnen.
24027MatthäusMt401821Alsdann trat Petrus zu ihm und sprach: Herr! Wie oft soll ich meinem Bruder vergeben, wenn er wider mich sündigt? Bis zu sieben Malen?
24028MatthäusMt401822Jesus sprach zu ihm: Nicht sage ich dir: Bis zu sieben Malen, sondern bis zu siebenzigmal sieben Malen.
24029MatthäusMt401823Darum ist das Himmelreich einem Könige gleich, der mit seinen Knechten Abrechnung halten wollte.
24030MatthäusMt401824Und als er angefangen zu rechnen, wurde ihm einer vorgeführt, der ihm zehntausend Talente schuldig war.
24031MatthäusMt401825Da dieser aber nichts hatte, womit er bezahlen konnte, befahl sein Herr, ihn und sein Weib, und seine Kinder und alles, was er hatte, zu verkaufen, und zu bezahlen.
24032MatthäusMt401826Da fiel jener Knecht vor ihm nieder, bat ihn, und sprach: Habe Geduld mit mir, ich werde dir alles bezahlen!
24033MatthäusMt401827Der Herr aber erbarmte sich über diesen Knecht, entließ ihn, und schenkte ihm die Schuld.
24034MatthäusMt401828Nachdem aber jener Knecht hinausgegangen war, fand er einen seiner Mitknechte, welcher ihm hundert Denare schuldete; und er packte ihn, würgte ihn, und sprach: Bezahle, was du schuldig bist!
24035MatthäusMt401829Da fiel ihm sein Mitknecht zu Füßen, bat ihn, und sprach: Habe Geduld mit mir, und ich werde dir alles bezahlen!
24036MatthäusMt401830Er aber wollte nicht, sondern ging hin, und ließ ihn in´s Gefängnis werfen, bis er die Schuld bezahlt hätte.
24037MatthäusMt401831Als aber seine Mitknechte sahen, was geschah, wurden sie sehr betrübt; und sie kamen, und erzählten ihrem Herrn alles, was geschehen war.
24038MatthäusMt401832Da rief ihn sein Herr zu sich und sprach zu ihm: Du böser Knecht! Die ganze Schuld habe ich dir erlassen, weil du mich gebeten hast;
24039MatthäusMt401833hättest denn nicht auch du dich deines Mitknechtes erbarmen sollen, so wie auch ich mich deiner erbarmt habe?
24040MatthäusMt401834Und erzürnt übergab ihn sein Herr den Peinigern, bis er die ganze Schuld abbezahlt haben würde.
24041MatthäusMt401835So wird auch mein himmlischer Vater euch tun, wenn ihr nicht, ein jeder seinem Bruder, von Herzen, vergebet.
24042MatthäusMt40191Und es geschah, als Jesus diese Reden vollendet hatte, begab er sich weg aus Galiläa, und kam in das Gebiet von Judäa jenseits des Jordan.
24043MatthäusMt40192Und es folgten ihm viele Scharen nach, und er heilte sie daselbst.
24044MatthäusMt40193Da traten die Pharisäer zu ihm, versuchten ihn, und sprachen: Ist es einem Manne erlaubt, sein Weib aus was immer für einer Ursache zu entlassen?
24045MatthäusMt40194Er antwortete und sprach zu ihnen: Habt ihr nicht gelesen, dass der, welcher im Anbeginne den Menschen erschaffen, als Mann und Weib sie geschaffen und gesagt hat:
24046MatthäusMt40195Deshalb wird ein Mann den Vater und die Mutter verlassen, und seinem Weibe anhangen, und werden die Zwei ein Fleisch sein?
24047MatthäusMt40196Demnach sind sie nicht mehr Zwei, sondern ein Fleisch. Was nun Gott zusammengefügt hat, soll der Mensch nicht trennen.
24048MatthäusMt40197Sie sprachen zu ihm: Warum hat denn Moses befohlen, einen Scheidebrief zu geben, und das Weib zu entlassen?
24049MatthäusMt40198Er sprach zu ihnen: Weil Moses euch eurer Herzenshärtigkeit wegen erlaubt hat, eure Weiber zu entlassen; im Anfange aber war es nicht so.
24050MatthäusMt40199Ich sage euch aber: Wer immer sein Weib entlässt, es sei denn um des Ehebruchs willen, und eine andere nimmt, bricht die Ehe; und wer eine Geschiedene nimmt, bricht die Ehe.
24051MatthäusMt401910Da sprachen seine Jünger zu ihm: Wenn die Sache des Mannes mit dem Weibe sich so verhält, so ist es nicht gut zu heiraten.
24052MatthäusMt401911Er aber sprach zu ihnen: Nicht alle fassen dieses Wort, sondern die, denen es gegeben ist.
24053MatthäusMt401912Denn es gibt Verschnittene, welche vom Mutterleibe so geboren sind; und es gibt Verschnittene, die von Menschen dazu gemacht wurden; und es gibt Verschnittene, die sich selbst verschnitten haben um des Himmelreiches willen. Wer es fassen kann, der fasse es!
24054MatthäusMt401913Alsdann wurden Kinder zu ihm gebracht, dass er ihnen die Hände auflege und über sie bete. Die Jünger aber fuhren sie hart an.
24055MatthäusMt401914Jesus aber sprach zu ihnen: Lasset die Kindlein, und wehret ihnen nicht, zu mir zu kommen; denn solcher ist das Himmelreich.
24056MatthäusMt401915Und nachdem er ihnen die Hände aufgelegt hatte, ging er von da hinweg.
24057MatthäusMt401916Und siehe, es trat einer hinzu, und sprach zu ihm: Guter Meister! Was soll ich Gutes tun, damit ich das ewige Leben erlange?
24058MatthäusMt401917Er aber sprach zu ihm: Was frägst du mich über das Gute? Einer ist gut, Gott. Willst du aber zum Leben eingehen, so halte die Gebote.
24059MatthäusMt401918Er sprach zu ihm: Welche? Jesus aber sprach: Du sollst nicht töten; du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht falsches Zeugnis geben!
24060MatthäusMt401919Ehre deinen Vater und deine Mutter, und liebe deinen Nächsten wie dich selbst!
24061MatthäusMt401920Da sprach der Jüngling zu ihm: Dies alles hab´ ich von meiner Jugend an beobachtet, was fehlt mir noch?
24062MatthäusMt401921Jesus antwortete ihm: Willst du vollkommen sein, so gehe, verkaufe, was du hast, und gib es den Armen, und du wirst einen Schatz im Himmel haben; und komm, folge mir nach!
24063MatthäusMt401922Als aber der Jüngling dieses Wort gehört hatte, ging er traurig davon; er hatte nämlich viele Besitztümer.
24064MatthäusMt401923Jesus aber sprach zu seinen Jüngern: Wahrlich, ich sage euch, ein Reicher wird schwerlich in das Himmelreich eingehen!
24065MatthäusMt401924Ja, ich sage euch abermals: Es ist leichter, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr hindurchgehe, als dass ein Reicher in das Himmelreich eingehe.
24066MatthäusMt401925Da die Jünger dies hörten, verwunderten sie sich sehr, und sprachen: Wer also kann selig werden?
24067MatthäusMt401926Jesus aber blickte sie an, und sprach zu ihnen: Bei Menschen ist dies unmöglich; bei Gott aber ist alles möglich.
24068MatthäusMt401927Darauf antwortete Petrus, und sprach zu ihm: Siehe, wir haben alles verlassen, und sind dir gefolgt; was wird uns also zuteil werden?
24069MatthäusMt401928Jesus aber sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch, ihr, die ihr mir nachgefolgt seid, werdet bei der Wiedergeburt, wenn der Menschensohn auf dem Throne seiner Herrlichkeit sitzen wird, auch auf zwölf Thronen sitzen, und die zwölf Stämme Israels richten!
24070MatthäusMt401929Und jeder, der sein Haus, oder Brüder, oder Schwestern, oder Vater, oder Mutter, oder Weib, oder Kinder, oder Äcker verlässt um meines Namens willen, wird hundertfältiges empfangen, und ewiges Leben ererben.
24071MatthäusMt401930Viele aber, welche die Ersten sind, werden Letzte, und welche die Letzten sind, werden Erste sein.
24072MatthäusMt40201Das Himmelreich ist gleich einem Hausvater, der am frühen Morgen ausging, um Arbeiter in seinen Weinberg zu dingen.
24073MatthäusMt40202Nachdem er nun mit den Arbeitern um einen Denar: für den Tag übereingekommen war, sandte er sie in seinen Weinberg.
24074MatthäusMt40203Und als er um die dritte Stunde ausging, sah er andere auf dem Markte müßig stehen,
24075MatthäusMt40204und sprach zu ihnen: Gehet auch ihr in meinen Weinberg, und was recht ist, werde ich euch geben.
24076MatthäusMt40205Sie aber gingen hin. Abermals ging er um die sechste und neunte Stunde aus, und tat ebenso.
24077MatthäusMt40206Um die elfte Stunde aber ging er aus, und fand andere stehen, und sprach zu ihnen: Was stehet ihr hier den ganzen Tag müßig?
24078MatthäusMt40207Sie antworteten ihm: Weil uns niemand gedungen hat. Da sprach er zu ihnen: gehet auch ihr in meinen Weinberg.
24079MatthäusMt40208Als es nun Abend geworden, sagte der Herr des Weinberges zu seinem Verwalter: Rufe die Arbeiter, und gib ihnen den Lohn, von den letzten anfangend, bis zu den ersten.
24080MatthäusMt40209Da nun die kamen, welche um die elfte Stunde eingetreten waren, empfingen sie jeder einen Denar.
24081MatthäusMt402010Wie aber auch die ersten kamen, meinten sie, dass sie mehr empfangen würden, aber auch sie empfingen jeder einen Denar.
24082MatthäusMt402011Und da sie ihn empfingen, murrten sie wider den Hausvater,
24083MatthäusMt402012und sprachen: Diese letzten haben eine einzige Stunde gearbeitet, und du hast sie uns gleich gehalten, die wir die Last und Hitze des Tages getragen haben.
24084MatthäusMt402013Er aber antwortete einem aus ihnen, und sprach: Freund! Ich tue dir nicht Unrecht; bist du nicht auf einen Denar mit mir eins geworden?
24085MatthäusMt402014Nimm, was dein ist, und gehe hin; ich will aber auch diesem letzten geben, wie dir.
24086MatthäusMt402015Oder ist es mir nicht erlaubt zu tun, was ich will? Ist etwa dein Auge darum böse, weil ich gut bin?
24087MatthäusMt402016So werden die Letzten die Ersten, und die Ersten die Letzten sein; denn viele sind berufen, aber wenige auserwählt!
24088MatthäusMt402017Als nun Jesus nach Jerusalem hinaufzog, nahm er die zwölf Jünger zu sich beiseits, und sprach zu ihnen:
24089MatthäusMt402018Sehet, wir gehen hinauf nach Jerusalem, und der Menschensohn wird den Hohenpriestern und Schriftgelehrten übergeben werden, und sie werden ihn zum Tode verurteilen,
24090MatthäusMt402019und werden ihn den Heiden überliefern zur Verhöhnung und Geißelung und Kreuzigung, und am dritten Tage wird er auferstehen.
24091MatthäusMt402020Da trat die Mutter der Söhne des Zebedäus mit ihren Söhnen zu ihm, vor ihm niederfallend, und ihn um etwas bittend.
24092MatthäusMt402021Er aber sprach zu ihr: Was willst du? Sie antwortete ihm: Sprich, dass diese meine zwei Söhne in deinem Reiche, einer zu deiner Rechten, und der andere zu deiner Linken, sitzen sollen!
24093MatthäusMt402022Jesus aber antwortete, und sprach: Ihr wisset nicht, um was ihr bittet. Könnet ihr den Kelch trinken, welchen ich trinken werde? Sie sprachen zu ihm: Wir können es.
24094MatthäusMt402023Da sprach er zu ihnen: Meinen Kelch zwar werdet ihr trinken; das Sitzen aber zu meiner Rechten oder Linken steht nicht bei mir euch zu geben, sondern denen, welchen es bereitet ist von meinem Vater.
24095MatthäusMt402024Als das die zehn hörten, wurden sie unwillig über die zwei Brüder.
24096MatthäusMt402025Jesus aber rief sie zu sich, und sprach: Ihr wisset, dass die Fürsten der Völker über dieselben herrschen, und die Großen Gewalt über sie ausüben.
24097MatthäusMt402026Nicht so wird es unter euch sein; sondern wer immer unter euch ein Großer werden will, der sei euer Diener;
24098MatthäusMt402027und wer unter euch der Erste sein will, sei euer Knecht;
24099MatthäusMt402028gleichwie des Menschen Sohn nicht gekommen ist, bedient zu werden, sondern zu dienen, und sein Leben als Lösegeld für viele hinzugeben.
24100MatthäusMt402029Als sie nun von Jericho weggingen, folgte ihm viel Volk;
24101MatthäusMt402030und siehe, zwei Blinde, die am Wege saßen, hörten, dass Jesus vorüberkomme; und sie riefen laut, und sprachen: Herr, erbarme dich unser, du Sohn Davids!
24102MatthäusMt402031Das Volk aber fuhr sie an, dass sie schweigen sollten. Sie aber schrieen noch lauter, und sprachen: Herr, erbarme dich unser, du Sohn Davids!
24103MatthäusMt402032Und Jesus stand still, rief sie zu sich, und sprach: Was wollt ihr, dass ich euch tue?
24104MatthäusMt402033Sie sprachen zu ihm: Herr! Dass unsere Augen geöffnet werden.
24105MatthäusMt402034Jesus aber erbarmte sich über sie, und berührte ihre Augen, und sogleich sahen sie, und folgten ihm nach.
24106MatthäusMt40211Als sie sich nun Jerusalem nahten, und nach Bethphage an den Ölberg kamen, da sandte Jesus zwei Jünger ab,
24107MatthäusMt40212und sprach zu ihnen: Gehet in den Flecken, der vor euch liegt, und alsbald werdet ihr eine Eselin angebunden finden, und ein Füllen bei ihr; bindet sie los, und führt sie zu mir.
24108MatthäusMt40213Und wenn euch jemand etwas sagt, so sprechet: Der Herr bedarf ihrer; und sofort wird er sie gehen lassen.
24109MatthäusMt40214Dies alles aber geschah, damit erfüllet würde, was durch den Prophet gesagt ist, der da spricht:
24110MatthäusMt40215Saget der Tochter Sion: Siehe, dein König kommt zu dir, sanftmütig reitend auf einer Eselin, auf einem Füllen, dem Jungen eines Lasttieres!
24111MatthäusMt40216Die Jünger aber gingen, und taten, was ihnen Jesus befohlen hatte.
24112MatthäusMt40217Und sie führten die Eselin und das Füllen herbei, und legten ihre Kleider auf dieselben, und setzten ihn darauf.
24113MatthäusMt40218Sehr viel Volk aber breitete seine Kleider auf den Weg; und andere hieben Zweige von den Bäumen, und streuten sie auf den Weg.
24114MatthäusMt40219Die Scharen aber, welche ihm voranzogen und welche nachfolgten, schrien und sprachen: Hosanna dem Sohne Davids; gesegnet sei, der da kommt im Namen des Herrn; Hosanna in der Höhe!
24115MatthäusMt402110Als er nun in Jerusalem eingezogen war, kam die ganze Stadt in Bewegung, und sprach: Wer ist dieser?
24116MatthäusMt402111Die Scharen aber sprachen: Dies ist Jesus, der Prophet von Nazareth in Galiläa.
24117MatthäusMt402112Und Jesus ging in den Tempel Gottes, trieb alle hinaus, die im Tempel verkauften und kauften, und stieß die Tische der Wechsler und die Sitze der Taubenhändler um.
24118MatthäusMt402113Und er sprach zu ihnen: Es steht geschrieben: Mein Haus wird ein Haus des Gebetes heißen; ihr aber habt es zu einer Räuberhöhle gemacht.
24119MatthäusMt402114Und es traten zu ihm Blinde und Lahme im Tempel, und er heilte sie.
24120MatthäusMt402115Da aber die Hohenpriester und Schriftgelehrten die Wunder sahen, welche er tat, und die Knaben, die im Tempel riefen und sprachen: Hosanna dem Sohne Davids! Wurden sie unwillig,
24121MatthäusMt402116und sprachen zu ihm: Hörst du, was diese sagen? Jesus aber sprach zu ihnen: Ja. Habt ihr niemals gelesen: Aus dem Munde von Kindern und Säuglingen hast du Lob bereitet?
24122MatthäusMt402117Und er verließ sie, und ging fort aus der Stadt hinaus nach Bethanien, und blieb daselbst.
24123MatthäusMt402118Als er aber am Morgen in die Stadt zurückkehrte, hungerte ihn.
24124MatthäusMt402119Und da er einen Feigenbaum am Wege sah, ging er auf denselben zu, und fand nichts an ihm als nur Blätter. Da sprach er zu ihm: Nimmermehr komme von dir Frucht in Ewigkeit! Und alsbald verdorrte der Feigenbaum.
24125MatthäusMt402120Da dies die Jünger sahen, verwunderten sie sich, und sagten: Wie ist er auf der Stelle verdorrt?
24126MatthäusMt402121Jesus aber antwortete, und sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch, wenn ihr Glauben haben und nicht zweifeln werdet, so werdet ihr nicht nur tun, was an dem Feigenbaume geschah, sondern auch wenn ihr zu diesem Berge saget: Hebe dich, und stürze dich in´s Meer! so wird es geschehen.
24127MatthäusMt402122Und alles, um was ihr immer bitten werdet im Gebete mit Glauben, das werdet ihr empfangen.
24128MatthäusMt402123Als er nun in den Tempel gekommen war, traten, während er lehrte, die Hohenpriester und Ältesten des Volkes zu ihm, und sprachen: In welcher Gewalt tust du dieses? Und wer hat dir diese Gewalt gegeben?
24129MatthäusMt402124Jesus antwortete, und sprach zu ihnen: Ich will euch auch um etwas fragen; wenn ihr mir dies beantwortet, werde ich euch auch sagen, in welcher Gewalt ich diese Dinge tue.
24130MatthäusMt402125Die Taufe des Johannes, woher war sie? Vom Himmel, oder von Menschen? Sie aber gingen miteinander zu Rate und sprachen:
24131MatthäusMt402126Sagen wir vom Himmel, so wird er uns sagen: Warum habt ihr ihm also nicht geglaubt? Sagen wir aber von Menschen, so haben wir das Volk zu fürchten; denn alle hielten den Johannes für einen Propheten.
24132MatthäusMt402127Sie antworteten Jesus und sprachen: Wir wissen es nicht. Da sprach auch er zu ihnen: Auch ich sage euch nicht, in welcher Gewalt ich dies tue.
24133MatthäusMt402128Was dünket euch aber? Ein Mann hatte zwei Söhne. Und er ging zu dem ersten, und sprach: Sohn! Geh heut hin, und arbeite in meinem Weinberge.
24134MatthäusMt402129Der aber antwortete, und sprach: Ich will nicht. Nachher aber reute es ihn, und er ging hin.
24135MatthäusMt402130Er ging aber zu dem anderen, und redete in gleicher Weise. Dieser aber antwortete, und sprach: Ja, Herr! Ich gehe, und ging nicht.
24136MatthäusMt402131Welcher von den beiden hat den Willen des Vaters getan? Sie sprachen zu ihm: Der erste. Da sagte ihnen Jesus: Wahrlich, ich sage euch, die Zöllner und die Buhlerinnen werden eher in das reich Gottes kommen als ihr!
24137MatthäusMt402132Denn Johannes kam zu euch auf dem Wege der Gerechtigkeit, die Zöllner und die Buhlerinnen aber haben ihm geglaubt. Ihr aber, obgleich ihr es sahet, wurdet auch dann nicht reuigen Sinnes, so dass ihr ihm geglaubt hättet.
24138MatthäusMt402133Höret ein anderes Gleichnis: Es war ein Hausvater, der pflanzte einen Weinberg, und umgab ihn mit einem Zaune, grub in ihm eine Kelter, baute einen Turm, und verpachtete ihn an Winzer, und reiste dann in die Ferne.
24139MatthäusMt402134Als aber die Zeit der Früchte genaht war, schickte er seine Knechte zu den Winzern, um seine Früchte in Empfang zu nehmen.
24140MatthäusMt402135Doch die Winzer ergriffen seine Knechte, schlugen den einen, töteten den andern, einen dritten aber steinigten sie.
24141MatthäusMt402136Wiederum schickte er andere Knechte, und zwar mehrere als die ersten, und sie verfuhren mit ihnen ebenso.
24142MatthäusMt402137Zuletzt aber sandte er seinen Sohn zu ihnen, indem er sagte: Sie werden vor meinem Sohne Scheu tragen!
24143MatthäusMt402138Als aber die Winzer den Sohn sahen, sprachen sie untereinander: Dieser ist der Erbe, lasset uns ihn töten, und wir werden sein Erbteil besitzen!
24144MatthäusMt402139Und sie ergriffen ihn, und warfen ihn hinaus aus dem Weinberge, und töteten ihn.
24145MatthäusMt402140Wenn nun der Herr des Weinberges kommen wird, was wird er diesen Winzern tun?
24146MatthäusMt402141Sie sagten zu ihm; Er wird sie als Elende elendiglich verderben, und seinen Weinberg wird er an andere Winzer verpachten, die ihm zu ihrer Zeit die Früchte abliefern.
24147MatthäusMt402142Da sprach Jesus zu ihnen: Habt ihr niemals in der Schrift gelesen: „Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, dieser ist zum Eckstein geworden. Vom Herrn ist dies geschehen, und es ist wunderbar in unsern Augen“?
24148MatthäusMt402143Darum sage ich euch: Das Reich Gottes wird von euch hinweggenommen, und einem Volke gegeben werden, welches die Früchte desselben hervorbringt.
24149MatthäusMt402144Und wer auf diesen Stein fällt, wird zerschmettert werden; auf wen er aber fällt, den wird er zermalmen.
24150MatthäusMt402145Als nun die Hohenpriester und Pharisäer seine Gleichnisse hörten, erkannten sie, dass er von ihnen rede.
24151MatthäusMt402146Und sie suchten ihn zu ergreifen, aber sie fürchteten das Volk, weil es ihn für einen Propheten hielt.
24152MatthäusMt40221Und Jesus fing abermals an, in Gleichnissen zu ihnen zu reden, und sprach:
24153MatthäusMt40222Das Himmelreich ist einem Könige gleich, der seinem Sohne Hochzeit machte.
24154MatthäusMt40223Und er sandte seine Knechte aus, um die zur Hochzeit Geladenen zu berufen, doch sie wollten nicht kommen.
24155MatthäusMt40224Abermals sandte er andere Knechte aus, und sprach: Saget den Geladenen: Sehet, ich habe mein Mahl bereitet, meine Ochsen und das Mastvieh sind geschlachtet, und alles ist bereit; kommet zur Hochzeit!
24156MatthäusMt40225Sie aber achteten es nicht, und gingen hin, der eine auf sein Landgut, der andere seinem Gewerbe nach.
24157MatthäusMt40226Die übrigen aber ergriffen seine Knechte, taten ihnen Schmach an, und töteten sie.
24158MatthäusMt40227Als der König dies hörten, ward er zornig, und sandte seine Heere aus, vernichtete jene Mörder, und steckte ihre Stadt in Brand.
24159MatthäusMt40228Dann sprach er zu seinen Knechten: Die Hochzeit ist zwar bereitet, aber die Geladenen waren nicht würdig.
24160MatthäusMt40229Gehet also an die Ausgänge der Straßen, und ladet zur Hochzeit, wen ihr immer findet.
24161MatthäusMt402210Und seine Knechte gingen hinaus auf die Straßen, und führten alle zusammen, die sie fanden, Böse und Gute; und die Hochzeit füllte sich mit Gästen.
24162MatthäusMt402211Der König aber trat herein, um die Gäste zu beschauen, und er sah dort einen Menschen, welcher nicht mit einem hochzeitlichen Gewande angetan war.
24163MatthäusMt402212Und er sprach zu ihm: Freund! wie bist du hier hereingekommen, ohne ein hochzeitliches Gewand zu haben? Er aber verstummte.
24164MatthäusMt402213Da sprach der König zu den Dienern: Bindet ihm Hände und Füße, und werfet ihn hinaus in die Finsternis draußen, dort wird Heulen und Zähneknirschen sein!
24165MatthäusMt402214Denn viele sind berufen, wenige aber auserwählt.
24166MatthäusMt402215Darauf gingen die Pharisäer hin und hielten Rat, wie sie ihn in einer Rede fangen könnten.
24167MatthäusMt402216Und sie schickten ihre Jünger mit den Herodianern zu ihm und sagten: Meister! Wir wissen, dass du wahrhaft bist, und den Weg Gottes in Wahrheit lehrest, und dich um niemand kümmerst; denn du siehst nicht auf die Person der Menschen.
24168MatthäusMt402217Sage uns also, was scheint dir: Ist es erlaubt, dem Kaiser Steuer zu geben, oder nicht?
24169MatthäusMt402218Da aber Jesus ihre Bosheit kannte, sprach er: Was versuchet ihr mich, Heuchler?
24170MatthäusMt402219Zeiget mir die Zinsmünze! Und sie reichten ihm einen Denar hin.
24171MatthäusMt402220Da sprach Jesus zu ihnen: Wessen ist dieses Bild und die Aufschrift?
24172MatthäusMt402221Sie antworteten ihm: Des Kaisers. Da sprach er zu ihnen: Gebet mithin, was des Kaisers ist, dem Kaiser, und was Gottes ist, Gott.
24173MatthäusMt402222Als sie das hörten, verwunderten sie sich, und verließen ihn, und gingen hinweg.
24174MatthäusMt402223An demselben Tage kamen zu ihm Sadduzäer, welche sagen, es gebe keine Auferstehung, und fragten ihn,
24175MatthäusMt402224und sprachen: Meister! Moses hat gesagt: Wenn jemand stirbt, ohne Kinder zu haben, so soll sein Bruder das Weib desselben heiraten und seinem Bruder Nachkommenschaft erwecken.
24176MatthäusMt402225Nun waren bei uns sieben Brüder. Und der erste nahm ein Weib und starb; und da er keine Nachkommenschaft hatte, hinterließ er sein Weib seinem Bruder.
24177MatthäusMt402226Gleicherweise tat auch der zweite, und der dritte bis zum siebenten.
24178MatthäusMt402227Zuletzt aber von allen starb auch das Weib.
24179MatthäusMt402228Wem von den sieben nun wird das Weib bei der Auferstehung angehören? Denn alle haben sie gehabt.
24180MatthäusMt402229Jesus aber antwortete und sprach zu ihnen: Ihr irret, da ihr die Schrift nicht kennt, noch auch die Kraft Gottes.
24181MatthäusMt402230Denn bei der Auferstehung werden sie weder heiraten, noch verheiratet werden; sondern sein, wie die Engel Gottes im Himmel.
24182MatthäusMt402231Über die Auferstehung aber der Toten habt ihr nicht gelesen, was gesagt ist von Gott, da er zu euch spricht:
24183MatthäusMt402232„Ich bin der Gott Abrahams und der Gott Isaaks und der Gott Jakobs?“ Gott ist kein Gott von Toten, sondern von Lebenden.
24184MatthäusMt402233Da das Volk dies hörte, verwunderte es sich über seine Lehre.
24185MatthäusMt402234Als aber die Pharisäer vernahmen, dass er die Sadduzäer zum Schweigen gebracht habe, kamen sie zusammen;
24186MatthäusMt402235und einer von ihnen, ein Gesetzeslehrer, fragte ihn, um ihn zu versuchen:
24187MatthäusMt402236Meister! Welches ist das größte Gebot im Gesetze?
24188MatthäusMt402237Jesus aber sprach zu ihm: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben, aus deinem ganzen Herzen, und mit deiner ganzen Seele, und mit deinem ganzen Gemüte.
24189MatthäusMt402238Dieses ist das größte und erste Gebot.
24190MatthäusMt402239Ein zweites aber ist diesem ähnlich: Du sollst deinen Nächsten lieben, wie dich selbst.
24191MatthäusMt402240An diesen zwei Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten.
24192MatthäusMt402241Da aber die Pharisäer versammelt waren, fragte Jesus sie
24193MatthäusMt402242und sprach: Was dünkt euch von Christus? Wessen Sohn ist er? Sie sprachen: Davids.
24194MatthäusMt402243Da sprach er zu ihnen: Wie nennt dann David im Geiste Herrn, da er sagt:
24195MatthäusMt402244Es sprach der Herr zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde zum Schemel deiner Füße lege?
24196MatthäusMt402245Wenn nun David ihn Herr nennt, wie ist er sein Sohn?
24197MatthäusMt402246Und niemand konnte ihm ein Wort entgegnen, noch auch wagte es jemand von jenem Tage an, ihm weiter eine Frage zu stellen.
24198MatthäusMt40231Dann redete Jesus zu dem Volke und zu seinen Jüngern,
24199MatthäusMt40232und sprach: Auf den Stuhl des Moses haben sich die Schriftgelehrten und Pharisäer gesetzt.
24200MatthäusMt40233Alles also, was sie immer euch sagen, haltet und tuet; nach ihren Werken aber tuet nicht; denn sie sagen, und tun nicht.
24201MatthäusMt40234Sie binden nämlich schwere und unerträgliche Lasten und legen sie auf die Schultern der Menschen; mit ihrem Finger aber woollen sie dieselben nicht bewegen.
24202MatthäusMt40235Alle ihre Werke aber tun sie, um von den Leuten gesehen zu werden; denn sie machen ihre Spruchbänder breit, und die Quasten groß.
24203MatthäusMt40236Sie lieben die ersten Plätze bei den Gastmählern, und die ersten Stühle in den Synagogen.
24204MatthäusMt40237Sie lassen sich gerne auf dem Markte grüßen und von den Leuten Rabbi nennen.
24205MatthäusMt40238Ihr aber lasset euch nicht Rabbi nennen; denn einer ist euer Lehrer, ihr aber seid Brüder.
24206MatthäusMt40239Auch nennet keinen auf Erden Vater; denn einer ist euer Vater, der im Himmel ist.
24207MatthäusMt402310Und lasset euch nicht Meister nennen; weil eier euer Meister ist, Christus.
24208MatthäusMt402311Wer der Größere unter euch ist, wird euer Diener sein.
24209MatthäusMt402312Wer aber sich selbst erhöhet, wird erniedrigt werden; und wer sich selbst erniedrigt, wird erhöhet werden.
24210MatthäusMt402313Wehe aber euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Weil ihr das Himmelreich vor den Menschen verschließet. Denn ihr selbst gehet nicht hinein, und auch die hinein wollen, lasset ihr da nicht hineingehen.
24211MatthäusMt402314Wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Weil ihr die Häuser der Witwen verzehret, indem ihr lange Gebete sprechet; deshalb werdet ihr ein strengeres Gericht erfahren.
24212MatthäusMt402315Wehe euch ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Weil ihr das Meer und das Festland durchziehet, um einen einzigen Bekehrten zu machen; und wenn er es geworden ist, so machet ihr ihn zum Kinde der Hölle, zweifach mehr als ihr.
24213MatthäusMt402316Wehe euch, ihr blinden Führer! die ihr saget: Wenn jemand beim Tempel geschworen hat, das ist nichts; wer aber beim Golde des Tempels geschworen hat, ist verpflichtet.
24214MatthäusMt402317Ihr Toren und Blinde! Was ist denn größer? Das Gold oder der tempel, welcher das Gold heiligt?
24215MatthäusMt402318Und wer da beim Altare geschworen hat, das ist nichts; wer aber geschworen hat bei der Gabe, welche auf demselben liegt, ist verpflichtet.
24216MatthäusMt402319Ihr Blinde! Was ist denn größer? Die Gabe oder der Altar, welcher die Gabe heiligt?
24217MatthäusMt402320Wer also bei dem Altare schwöret, schwöret bei demselben, und bei allem, was auf demselben ist.
24218MatthäusMt402321Und wer bei dem Tempel schwört, schwört bei diesem, und bei dem, welcher in demselben seine Wohnung hat.
24219MatthäusMt402322Und wer bei dem Himmel schwört, schwört bei dem Throne Gottes, und bei dem, der auf demselben sitzet.
24220MatthäusMt402323Wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Die ihr die Krausemünze, Fenchel und Kümmel verzehnet, aber was das Wichtigere des Gesetzes ist, die Gerechtigkeit, die Barmherzigkeit und die Treue habt fallen lassen. Dieses hättet ihr tun, und jenes nicht unterlassen sollen.
24221MatthäusMt402324Ihr blinden Führer! Die ihr eine Mücke durchseihet, das Kamel aber verschlucket.
24222MatthäusMt402325Wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Weil ihr das Äußere des Bechers und der Schüssel reiniget, innen aber voll des Raubes und der Unlauterkeit seid.
24223MatthäusMt402326Du blinder Pharisäer! Reinige zuerst das Innere des Bechers und der Schüssel, damit die Außenseite derselben rein werde.
24224MatthäusMt402327Wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Weil ihr übertünchten Gräbern gleichet, welche von außen her den Leuten zwar schön erscheinen, inwendig aber voll sind von Totengebeinen und jeglicher Unreinigkeit.
24225MatthäusMt402328So erscheint auch ihr zwar von außen als Gerechte vor den Menschen, inwendig aber seid ihr voll Heuchelei und Schlechtigkeit.
24226MatthäusMt402329Wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Die ihr die Gräber der Propheten bauet, und die Denkmäler der Gerechten schmücket,
24227MatthäusMt402330und sagt: Wenn wir in den Tagen unserer Väter gelebt hätten, so wären wir nicht ihre Mitschuldigen an dem Blute der Propheten gewesen.
24228MatthäusMt402331So gebet ihr wider euch selbst Zeugnis, dass ihr Söhne derer seid, welche die Propheten gemordet haben.
24229MatthäusMt402332So machet denn ihr nur das Maß eurer Väter voll!
24230MatthäusMt402333Ihr Schlangen, Natterngezücht! wie werdet ihr dem Gerichte der Hölle entrinnen?
24231MatthäusMt402334Darum sehet, ich sende zu euch Propheten, und Weise, und Schriftgelehrte; und ihr werdet einen Teil von ihnen töten und kreuzigen; und einen Teil werdet ihr geißeln in euren Synagogen, und von Stadt zu Stadt verfolgen;
24232MatthäusMt402335damit alles gerechte Blut, welches auf Erden vergossen ward, über euch komme, vom Blute Abels, des Gerechten, an bis zum Blute Zacharias, des Sohnes Barachias, den ihr zwischen dem Tempel und dem Altare gemordet habt.
24233MatthäusMt402336Wahrlich, ich sage euch, dies alles wird über dieses Geschlecht kommen!
24234MatthäusMt402337Jerusalem, Jerusalem! die du die Propheten mordest, und steinigest die, welche zu dir gesandt worden, wie oft wollte ich deine Kinder versammeln, wie eine Henne ihre Küchlein unter ihre Flügel sammelt, du aber hast nicht gewollt!
24235MatthäusMt402338Sehet, euer Haus wird verödet gelassen werden!
24236MatthäusMt402339Denn ich sage euch; Von nun an werdet ihr mich nicht mehr sehen, bis dass ihr sprechet: Hochgelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn!
24237MatthäusMt40241Und Jesus begab sich aus dem Tempel und ging fort. Da traten seine Jünger zu ihm, um ihm die Bauwerke des Tempels zu zeigen.
24238MatthäusMt40242Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Sehet ihr dies alles? Wahrlich, ich sage euch, kein Stein wird hier auf dem andern gelassen warden, der nicht abgebrochen würde.
24239MatthäusMt40243Als er sich nun auf dem Ölberge niedersetzte, traten die Jünger allein zu ihm und sprachen: Sage uns, wann wird dies geschehen? Und was wird das Zeichen deiner Ankunft, denn und des Endes der Welt sein?
24240MatthäusMt40244Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Sehet zu, dass euch niemand verführe!
24241MatthäusMt40245Denn viele werden unter meinem Namen kommen und sagen: ich bin Christus! und sie werden viele verführen.
24242MatthäusMt40246Ihr werdet von Kriegen und Kriegsgerüchten hören; sehet zu, dass ihr euch nicht verwirren lasset; denn alles dies muss geschehen,aber noch ist es nicht das Ende.
24243MatthäusMt40247Denn es wird Volk wider Volk aufstehen, und Reich wider Reich, und es werden Seuchen, Hungersnöte und Erdbeben sein, Ort für Ort.
24244MatthäusMt40248Dies alles ist nur ein Anfang der Wehen.
24245MatthäusMt40249Dann werden sie euch in Bedrängnisse überantworten, und werden euch töten; und ihr werdet gehasst werden von allen Völkern um meines Namens willen.
24246MatthäusMt402410Und dann werden viele Ärgernis nehmen, und einander verraten, und einander hassen.
24247MatthäusMt402411Und viele falsche Propheten werden aufstehen und viele verführen.
24248MatthäusMt402412Und weil die Bosheit überhandnimmt, wird die Liebe der meisten erkalten.
24249MatthäusMt402413Wer aber ausharret bis an´s Ende, der wird das Heil erlangen.
24250MatthäusMt402414Und es wird dieses Evangelium vom Reiche in der ganzen Welt gepredigt werden, allen Völkern zum Zeugnisse, und alsdann wird das Ende kommen.
24251MatthäusMt402415Wenn ihr nun den Greuel der Verwüstung,welcher von dem Propheten Daniel vorhergesagt worden, an heiliger Stätte stehen sehet, - wer es liest, verstehe es wohl!
24252MatthäusMt402416dann fliehe, wer in Judäa ist, auf die Berge;
24253MatthäusMt402417Und wer auf dem Dache ist, steige nicht herab, um etwas aus seinem Hause zu holen,
24254MatthäusMt402418und wer auf dem Felde ist, kehre nicht zurück, um sein Opferkleid zu holen.
24255MatthäusMt402419Wehe aber den Schwangeren und Säugenden in jenen Tagen!
24256MatthäusMt402420Betet aber, dass eure Flucht nicht im Winter oder am Sabbat geschehe.
24257MatthäusMt402421Denn es wird alsdann eine große Bedrängnis sein, wie sie vom Anfang der Welt bis jetzt nicht war, noch auch sein wird.
24258MatthäusMt402422Und wenn jene Tage nicht abgekürzt wären. würde kein Mensch gerettet werden; doch um der Auserwählten willen werden jene Tage abgekürzt werden.
24259MatthäusMt402423Wenn alsdann jemand zu euch sagt: Sehet, hier ist Christus, oder dort! So glaubet es nicht.
24260MatthäusMt402424Denn es werden falsche Christus und falsche Propheten aufstehen; und sie werden große Zeichen und Wunder tun, so dass auch die Auserwählten (wenn es möglich wäre) irre geführt würden.
24261MatthäusMt402425Sehet, ich habe es euch vorhergesagt!
24262MatthäusMt402426Wenn sie euch also sagen: Sehet, er ist in der Wüste, so gehet nicht hinaus; sehet er ist in den Gemächern, so glaubet es nicht!
24263MatthäusMt402427Denn wie der Blitz vom Aufgange ausgehet, und hinleuchtet bis zum Niedergange, so wird es auch mit der Ankunft des Menschensohnes sein.
24264MatthäusMt402428Wo immer ein Aas ist, da werden sich auch die Adler versammeln.
24265MatthäusMt402429Sogleich aber nach der Bedrängnis jener Tage wird die Sonne verfinstert werden, und der Mond seinen Schein nicht mehr geben, und die Sterne werden vom Himmel fallen, und die Kräfte des Himmels werden erschüttert werden.
24266MatthäusMt402430Und alsdann wird das Zeichen des Menschensohnes am Himmel erscheinen; und es werden dann alle Geschlechter der Erde wehklagen, und werden den Menschensohn kommen sehen auf den Wolken des Himmels mit großer Macht und Herrlichkeit.
24267MatthäusMt402431Und er wird seine Engel mit lauttönender Posaune senden; und sie werdn seine Auserwählten sammeln von den vier Winden, von einem Ende des Himmels bis zum anderen.
24268MatthäusMt402432Vom Feigenbaume aber lernet das Gleichnis: wenn sein Zweig schon weich wird und die Blätter hervorkommen, so wisset ihr, dass der Sommer nahe ist.
24269MatthäusMt402433So auch ihr, wenn ihr dies alles sehet, so wisset, dass es nahe vor der Türe ist.
24270MatthäusMt402434Wahrlich, ich sage euch, dieses Geschlecht wird nicht vergehen, bis dies alles geschieht!
24271MatthäusMt402435Himmel und Erde werden vergehen, meine Worte aber werden nicht vergehen.
24272MatthäusMt402436Um jenen Tag aber und die Stunde weiss niemand, auch die Engel des Himmels nicht, nur der Vater allein.
24273MatthäusMt402437Wie es aber in den Tagen des Noe war, so wird auch die Ankunft des Menschensohnes sein.
24274MatthäusMt402438Denn wie sie in den Tagen vor der Sündflut aßen und tranken, zur Ehe nahmen und zur Ehe gaben, bis zu dem Tage, an welchem Noe in die Arche ging,
24275MatthäusMt402439und sie es nicht erkannten, bis die Flut kam undalle hinwegnahm: so wird auch die Ankunft des Menschensohnes sein.
24276MatthäusMt402440Dann werde zwei auf dem Felde sein; der eine wird aufgenommen, und einer wird zurückgelassen werden.
24277MatthäusMt402441Zwei werden mahlen in der Mühle; die eine wird aufgenommen, die andere zurückgelassen werden.
24278MatthäusMt402442Wachet also, weil ihr nicht wisset, zu welcher Stunde euer Herr kommen wird!
24279MatthäusMt402443Das aber sollet ihr wissen: Wenn der Hausvater wüsste, zu welcher Stunde der Dieb kommt, würde er sicherlich wach bleiben und in sein Haus nicht einbrechen lassen.
24280MatthäusMt402444Darum seid auch ihr bereit; denn zu einer Stunde, die ihr nicht wisset, wird der Menschensohn kommen.
24281MatthäusMt402445Wer ist wohl der getreue und kluge Knecht, den sein Herr über sein Hausgesinde gesetzt hat, dass er ihnen die Speise gebe zu rechter Zeit?
24282MatthäusMt402446Selig ist jener Knecht, den sein Herr, wenn er kommt, also handeln findet.
24283MatthäusMt402447Wahrlich, ich sage euch, über alle seine Besitztümer wird er ihn setzen!
24284MatthäusMt402448Wenn aber jener Knechte böse wäre und in seinem Herzen spräche; Mein Herr säumt zu kommen;
24285MatthäusMt402449und anfinge, seine Mitknechte zu schlagen, mit den Zechern aber äße und tränke,
24286MatthäusMt402450so wird der Herr dieses Knechtes kommen an einem Tage, an welchem er es nicht erwartet, und zu einer Stunde, zu der er es nicht weiß,
24287MatthäusMt402451und wird ihn entzwei hauen und ihm seinen Teil mit den Heuchlern geben; dort wird Heulen und Zähneknirschen sein.
24288MatthäusMt40251Dann wird das Himmelreich gleich sein zehn Jungfrauen, welche ihre Lampen nahmen und ausgingen, dem Bräutigam und der Braut entgegen.
24289MatthäusMt40252Fünf aber von ihnen waren töricht, und fünf klug.
24290MatthäusMt40253Aber die fünf törichten nahmen zwar ihre Lampen, aber nahmen kein Öl mit sich.
24291MatthäusMt40254Die Klugen dagegen nahmen samt den Lampen auch Öl mit in ihren Gefäßen.
24292MatthäusMt40255Da aber der Bräutigam verzog, wurden alle schläfrig und schlummerten ein.
24293MatthäusMt40256Um Mitternacht aber erhob sich ein Geschrei: Sehet, der Bräutigam kommt, gehet heraus ihm entgegen!
24294MatthäusMt40257Da standen alle jene Jungfrauen auf und richteten ihre Lampen zu.
24295MatthäusMt40258Die törichten aber sprachen zu den Klugen: Gebet uns von eurem Öle; denn unsere Lampen erlöschen.
24296MatthäusMt40259Die Klugen antworteten und sprachen: Es möchte nicht zureichen für uns und euch; gehet vielmehr hin zu den Krämern und kaufet für euch.
24297MatthäusMt402510Während sie nun hingingen, zu kaufen, kam der Bräutigam; und die bereit waren, gingen mit ihm ein zur Hochzeit, und die Türe ward verschlossen.
24298MatthäusMt402511Zuletzt aber kommen auch die übrigen Jungfrauen und sagen: Herr, Herr! Tue uns auf.
24299MatthäusMt402512Er aber antwortete und sprach: Wahrlich, ich sage euch, ich kenne euch nicht!
24300MatthäusMt402513Wachet also, weil ihr weder den Tag wisset, noch die Stunde!
24301MatthäusMt402514Denn wie ein Mann, im Begriffe fortzureisen, seine Knechte rief, und ihnen seine Güter übergab.
24302MatthäusMt402515Dem einen gab er fünf Talente, dem andern aber zwei, dem dritten aber eines, einem jeden nach seiner Befähigung, und reiste alsobald fort.
24303MatthäusMt402516Der aber, welcher die fünf Talente empfangwn hatte, ging hin, und wirtschaftete mit denselben, und gewann andere fünf.
24304MatthäusMt402517Desgleichen gewann auch der, welcher die zwei empfangen hatte, andere zwei.
24305MatthäusMt402518Derjenige aber, welcher das eine empfangen hatte, ging hin, und grub es in die Erde, und verbarg das Geld seines Herrn.
24306MatthäusMt402519Nach langer Zeit aber kam der Herr jener Knechte, und hielt Abrechnung mit ihnen.
24307MatthäusMt402520Und es trat derjenige hinzu, welcher die fünf Talente empfangen hatte, und brachte andere fünf Talente, und sagte: Herr! Fünf Talente hast du mir übergeben; siehe, ichhabe noch fünf andere dazu gewonnen.
24308MatthäusMt402521Da sprach sein Herr zu ihm: Trefflich, du guter und getreuer Knecht! Weil du über weniges getreu gewesen bist, werde ich dich über vieles setzen; gehe ein in die Freude deines Herrn!
24309MatthäusMt402522Es trat auch derjenige hinzu, welcher zwei Talente empfangen hatte, und sagte: Herr! Zwei Talente hast du mir übergeben, siehe, ich habe andere zwei gewonnen.
24310MatthäusMt402523Da sprach sein Herr zu ihm: Trefflich, du guter und getreuer Knecht! Weil du über weniges getreu gewesen bist, werde ich dich über vieles setzen; gehe ein in die Freude deines Herrn!
24311MatthäusMt402524Es trat auch derjenige hinzu, welcher das eine Talent empfangen hatte, und sagte: Herr! Ich weiß, dass du ein harter Mann bist, du erntest, wo du nicht gesäet, und sammelst, wo du nicht ausgestreut hast;
24312MatthäusMt402525und in Furcht ging ich hinweg, und verbarg dein Talent in der Erde. Siehe, da hast du, was dein ist!
24313MatthäusMt402526Sein Herr aber antwortete und sprach zu ihm: Du schlechter und fauler Knecht! Du wusstest, dass ich ernte, wo ich nicht gesäet, und sammle, wo ich nicht ausgestreut habe;
24314MatthäusMt402527du hättest mithin mein Geld den Wechslern übergeben sollen, und bei meiner Ankunft würde ich dann doch das Wenige mit Zins wieder erhalten haben.
24315MatthäusMt402528Nehmet ihm also das Talent und gebt es dem, welcher die zehn Talente hat!
24316MatthäusMt402529Denn jedem, der da hat, wird gegeben werden, und er wird in Überfluß haben; wer aber nicht hat, dem wird auch das, was er zu haben scheint, genommen werden.
24317MatthäusMt402530Und den unnützen Knecht werfet indie Finsternis draußen hinaus, dort wird Heulen und Zähneknirschen sein.
24318MatthäusMt402531Wenn aber der Menschensohn in seiner Herrlichkeit kommen wird, und alle Engel mit ihm, dann wird er sich auf den Thron seiner Herrlichkeit setzen;
24319MatthäusMt402532und es werden alle Völker vor ihm versammelt werden, und er wird sie voneinander scheiden, wie der Hirt die Schafe scheidet von den Böcken.
24320MatthäusMt402533Die Schafe wird er zu seiner Rechten, die Böcke aber zu seiner Linken stellen.
24321MatthäusMt402534Alsdann wird der König zu denen, welche zu seiner Rechten sein werden, sprechen: Kommet, ihr Gesegneten meines Vaters! Nehmet das Reich in Besitz, welches euch bereitet ist von Grundlegung der Welt an.
24322MatthäusMt402535Denn ich war hungrig, und ihr habt mich gespeist; ich war durstig, und ihr habt mich getränkt; ich war fremd, und ihr habt mich beherbergt;
24323MatthäusMt402536ich war nackt, und ihr habt mich bekleidet; ich war krank, und ihr habt mich besucht; ich war im Kerker, und ihr seid zu mir gekommen.
24324MatthäusMt402537Dann werden ihm die Gerechten antworten, und sagen: Herr! Wann haben wir dich hungrig gesehen, und dich gespeist? Oder durstig, und dich getränkt?
24325MatthäusMt402538Wann haben wir dich fremd gesehen, und dich beherbergt? Oder nackt, und dich bekleidet?
24326MatthäusMt402539Oder wann haben wir dich krank gesehen, oder im Kerker, und sind zu dir gekommen?
24327MatthäusMt402540Und der König wird antworten und zu ihnen sagen: Wahrlich, ich sage euch, so weit ihr es einem dieser meiner geringsten Brüder getan habt, habt ihr es mir getan!
24328MatthäusMt402541Dann wird er auch zu denen auf der Linken sprechen: Weichet von mir, ihr Verfluchten! in das ewige Feuer, welches dem Teufel und seinen Engeln bereitet ist.
24329MatthäusMt402542Denn ich war hungrig, und ihr habt mich nicht gespeist; ich war durstig, und ihr habt mich nicht getränkt;
24330MatthäusMt402543ich war fremd, und ihr habt mich nicht beherbergt; ich war nackt, und ihr habt mich nicht bekleidet; ich war krank und im Kerker, und ihr habt mich nicht besucht.
24331MatthäusMt402544Dann werden auch sie ihm antworten und sagen: Herr! Wann haben wir dich hungrig oder durstig, oder fremd, oder nackt, oder krank, oder im Kerker gesehen, und haben dir nicht gedient?
24332MatthäusMt402545Dann wird er ihnen antworten und sagen: Wahrlich, ich sage euch, sofern ihr es einem dieser Geringsten nicht getan habt, habt ihr es auch mir nicht getan!
24333MatthäusMt402546Und diese werden in ewige Pein gehen, die Gerechten aber in ewiges Leben.
24334MatthäusMt40261Und es geschah, als Jesus alle diese Reden vollendet hatte, sprach er zu seinen Jüngern:
24335MatthäusMt40262Ihr wisset, dass nach zwei Tagen Ostern ist, und der Menschensohn überliefert werden wird, um gekreuzigt zu werden.
24336MatthäusMt40263Da versammelten sich die Hohenpriester und die Ältesten des Volkes in dem Hofe des Hohenpriesters, welcher Kaiphas hieß.
24337MatthäusMt40264Und sie hielten Rat, um Jesus mit List zu ergreifen und zu töten.
24338MatthäusMt40265Sie sagten aber: Nur nicht am Festtage, damit nicht etwa ein Aufruhr unter dem Volke entstehe.
24339MatthäusMt40266Als aber Jesus in Bethanien war im Hause Simons, des Aussätzigen,
24340MatthäusMt40267trat zu ihm ein Weib, das hatte ein Gefäß von Alabaster mit kostbarem Salböle, und sie goß es über sein Haupt aus, während er zu Tische war.
24341MatthäusMt40268Als das die Jünger sahen, wurden sie unwillig, und sprachen: Wozu diese Verschwendung?
24342MatthäusMt40269Denn es hätte dies teuer verkauft und den Armen gegeben werden können.
24343MatthäusMt402610Jesus aber wusste es und sprach zu ihnen: Was behelligt ihr dieses Weib? Sie hat ja ein gutes Werk an mir getan.
24344MatthäusMt402611Denn die Armen habet ihr allezeit bei euch; mich aber habet ihr nicht allezeit.
24345MatthäusMt402612Denn indem sie diese Salbe über meinen Leib ausgoß, hat sie es zu meinem Begräbnisse getan.
24346MatthäusMt402613Wahrlich, ich sage euch, wo man immer in der ganzen Welt dies Evangelium verkünden wird, wird auch, was sie getan hat, zu ihrem Gedächtnisse gesagt werden.
24347MatthäusMt402614Damals ging einer von den Zwölfen, welcher Judas Iskariot hieß, zu den Hohenpriestern,
24348MatthäusMt402615und sprach zu ihnen: Was wollet ihr mir geben, und ich werde ihn euch überliefern? Sie aber setzten ihm dreißig Silberlinge aus.
24349MatthäusMt402616Und von da an suchte er Gelegenheit, ihn zu überliefern.
24350MatthäusMt402617Am ersten Tage aber der ungesäuerten Brote, traten die Jünger zu Jesus und sprachen: Wo willst du, dass wir dir das Osterlamm zu essen bereiten?
24351MatthäusMt402618Jesus aber sprach: Gehet in die Stadt zu einem gewissen Manne, und saget zu ihm: Der Meister spricht: Meine Zeit ist nahe; bei dir halte ich Ostern mit meinen Jüngern.
24352MatthäusMt402619Und die Jünger taten, wie ihnen Jesus aufgetragen hatte, und bereiteten das Ostermahl.
24353MatthäusMt402620Als es aber Abend geworden war, ließ er sich mit seinen zwölf Jüngern zu Tische nieder.
24354MatthäusMt402621Und da sie aßen, sprach er: Wahrlich, ich sage euch, einer von euch wird mich verraten!
24355MatthäusMt402622Da wurden sie sehr betrübt, und einer um den andern fing an zu fragen: Ich bin es doch nicht, Herr?
24356MatthäusMt402623Er aber antwortete, und sprach: Der die Hand mit mir in die Schüssel tunket, dieser wird mich überantworten.
24357MatthäusMt402624Der Menschensohn zwar geht hin, wie von ihm geschrieben ist; wehe aber jenem Menschen, durch welchen der Menschensohn überliefert wird; es wäre gut für ihn, wenn jener Mensch nicht geboren wäre!
24358MatthäusMt402625Judas aber, der ihn verraten hat, erwiderte, und sprach: Ich bin es doch nicht, Rabbi? Er antwortete ihm: Du hast es gesagt.
24359MatthäusMt402626Während sie aber aßen, nahm Jesus Brot, segnete und brach es, gab es seinen Jüngern, und sprach: Nehmet hin, und esset, dies ist mein Leib!
24360MatthäusMt402627Und er nahm den Kelch, dankte, und gab ihnen denselben, indem er sprach: Trinket alle daraus;
24361MatthäusMt402628denn dieses ist mein Blut des neuen Testamentes, welches für viele vergossen werden wird zur Vergebung der Sünden.
24362MatthäusMt402629Ich sage euch aber: Ich werde von nun an nicht mehr trinken von diesem Gewächse des Weinstocks, bis zu jenem Tage, da ich es erneuert mit euch trinken werde im Reiche meines Vaters.
24363MatthäusMt402630Und nachdem sie den Lobgesang gesprochen hatten, gingen sie hinaus auf den Ölberg.
24364MatthäusMt402631Da sprach Jesus zu ihnen: In dieser Nacht werdet ihr alle an mir Anstoß nehmen, denn es steht geschrieben: Ich will den Hirten schlagen, und die Schafe der Herde werden zerstreut werden.
24365MatthäusMt402632Nachdem ich aber auferstanden sein werde, werde ich euch vorausgehen nach Galiläa.
24366MatthäusMt402633Da antwortete Petrus und sprach zu ihm: Und wenn alle an dir Anstoß nehmen, ich werde niemals Anstoß nehmen.
24367MatthäusMt402634Jesus aber sagte zu ihm: Wahrlich, ich sage dir, in dieser Nacht, ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen!
24368MatthäusMt402635Da sprach Petrus zu ihm: Wenn ich auch mit dir sterben müsste, werde ich dich doch nicht verleugnen. In gleicher Weise sprachen auch alle Jünger.
24369MatthäusMt402636Da kam Jesus mit ihnen in einen Meierhog, Gethsemani genannt, und sprach zu seinen Jüngern: Setzet euch hier, während ich dorthin gehe und bete.
24370MatthäusMt402637Und er nahm den Petrus und die zwei Söhne des Zebedäus mit sich, und fing an, sich zu betrüben und zu bangen.
24371MatthäusMt402638Da sprach er zu ihnen: Meine Seele ist betrübt bis in den Tod, bleibet hier und wachet mit mir!
24372MatthäusMt402639Und nachdem er ein wenig vorwärts gegangen war, fiel er auf sein Angesicht, betete, und sprach: Mein Vater! wenn es möglich ist, so gehe dieser Kelch an mir vorüber; jedoch nicht wie ich will, sondern wie du.
24373MatthäusMt402640Und er kam zu seinen Jüngern, und fand sie schlafend, und sprach zu Petrus: So vermochtet ihr nicht eine Stunde mit mir zu wachen?
24374MatthäusMt402641Wachet und betet, damit ihr nicht in Versuchung geratet! Der Geist zwar ist willig, das Fleisch aber ist schwach.
24375MatthäusMt402642Wiederum ging er zum zweiten Male hinweg, betete, und sprach: Mein Vater! Wenn dieser Kelch nicht vorübergehen kann, ohne dass ich ihn trinke, so geschehe dein Wille.
24376MatthäusMt402643Und er kam wieder und fand sie schlafend; denn ihre Augen waren schwer geworden.
24377MatthäusMt402644Da verließ er sie, ging wieder hinweg, und betete zum dritten Male, indem er die nämlichen Worte sprach.
24378MatthäusMt402645Dann kam er zu seinen Jüngern und sprach zu ihnen: Schlafet nunmehr und ruhet! Sehet, die Stunde ist herbeigekommen, da der Menschensohn in die Hände der Sünder überliefert wird.
24379MatthäusMt402646Stehet auf, lasset uns gehen! Sehet, er ist genaht, der mich verraten wird!
24380MatthäusMt402647Und während er noch redete, siehe, da kam Judas, einer von den Zwölfen, und mit ihm ein großer Hause mit Schwertern und Knütteln, gesendet von den Hohenpriestern und Ältesten des Volkes.
24381MatthäusMt402648Der aber, welcher ihn verriet, gab ihnen ein Zeichen, und sagte: Den ich küssen werde, der ist es, ergreifet ihn!
24382MatthäusMt402649Und alsogleich trat er zu Jesus hinzu und sprach: Sei gegrüßt, Rabbi! Und er küsste ihn.
24383MatthäusMt402650Jesus aber sprach zu ihm: Freund! wozu bist du gekommen? Da traten sie hinzu, und legten Hand an Jesus, und ergriffen ihn.
24384MatthäusMt402651Und siehe, einer von denen, welche mit Jesus waren, streckte die Hand aus, zog sein Schwert, und schlug den Knecht des Hohenpriesters, und hieb ihm ein Ohr ab.
24385MatthäusMt402652Da sprach Jesus zu ihm: Stecke dein Schwert an seinem Ort! Denn alle, die das Schwert ergreifen, werden durch das Schwert umkommen.
24386MatthäusMt402653Oder meinst du, ich kann meinen Vater nicht bitten, und er wird mir sogleich mehr als zwölf Legionen Engel zu Gebote stellen?
24387MatthäusMt402654Wie wird dann aber die Schrift erfüllet werden, dass es so geschehen muss?
24388MatthäusMt402655In jener Stunde sprach Jesus zu den Scharen: Gleich wie auf einen Räuber seid ihr ausgezogen mit Schwertern und Knütteln, mich gefangen zu nehmen. Täglich las ich bei euch, und lehrte im Tempel, und ihr ergriffet mich nicht.
24389MatthäusMt402656Dies alles aber ist geschehen, damit die Schriften der Propheten erfüllt würden. Da verließen ihn alle Jünger und entflohen.
24390MatthäusMt402657Jene aber, welche Jesus ergriffen hatten, führten ihn zu Kaiphas, dem Hohenpriester, wo sich die Schriftgelehrten und Ältesten versammelt hatten.
24391MatthäusMt402658Petrus aber folgte ihm von ferne bis zu dem Hofe des Hohenpriesters. Und in das Innere eingetreten, setzte er sich zu den Dienern, um den Ausgang zu sehen.
24392MatthäusMt402659Die Hohenpriester aber und der gesamte Rat suchten falsches Zeugnis wider Jesus, damit sie ihn in den Tod brächten;
24393MatthäusMt402660doch sie fanden keines, obwohl viele falsche Zeugen aufgetreten waren. Zuletzt aber kamen zwei falsche Zeugen,
24394MatthäusMt402661und sprachen: Dieser hat gesagt: Ich kann den Tempel Gottes abbrechen, und nach drei Tagen ihn wieder aufbauen.
24395MatthäusMt402662Da stand der Hohepriester auf, und sprach zu ihm: Du antwortest nichts auf das, was diese gegen dich bezeugen?
24396MatthäusMt402663Jesus aber schwieg. Und der Hohepriester sprach zu ihm: Ich beschwöre dich bei Gott, dem Lebendigen, dass du uns sagest, ob du Christus, der Sohn Gottes, bist!
24397MatthäusMt402664Jesus sprach zu ihm: Du hast es gesagt! Ich sage euch aber: Von nun an werdet ihr den Menschensohn sehen, sitzend zur Rechten der Kraft Gottes, und kommend auf den Wolken des Himmels.
24398MatthäusMt402665Da zerriss der Hohepriester seine Kleider, und sprach: Er hat Gott gelästert! Was haben wir noch Zeugen nötig? Siehe, nun habt ihr die Gotteslästerung gehört.
24399MatthäusMt402666Was dünket euch? Sie aber antworteten, und sprachen: Er ist des Todes schuldig!
24400MatthäusMt402667Dann spieen sie in sein Angesicht, und schlugen ihn mit Fäusten, andere aber gaben ihm Backenstreiche,
24401MatthäusMt402668und sprachen: Weissage uns, Christus! Wer ist´s, der dich geschlagen hat?
24402MatthäusMt402669Petrus aber saß draußen in dem Hofe; und eine Magd trat zu ihm hin, und sprach: Du warest auch bei Jesus, dem Galiläer!
24403MatthäusMt402670Doch er leugnete vor allen, und sprach: Ich weiss nicht, was du sagst.
24404MatthäusMt402671Als er aber durch den Torweg hinausging, sah ihn eine andere Magd, und sprach zu denen, die dort waren: Auch dieser war bei jesus, dem Nazarener!
24405MatthäusMt402672Doch er leugnete abermals mit einem Eidschwure: ich kenne den Menschen nicht!
24406MatthäusMt402673Und nach einer kleinen Weile traten die Umstehenden hinzu, und sagten zu Petrus: Wahrlich, auch du bist einer von ihnen; denn auch deine Sprache macht dich kenntlich!
24407MatthäusMt402674Da fing er an, Verwünschungen auszusprechen und zu schwören, dass er den Menschen nicht kenne. und alsbald krähte der Hahn.
24408MatthäusMt402675Da erinnerte sich Petrus des Wortes Jesu, wie er gesagt hatte: Ehe der Hahn krähet, wirst du mich drei Mal verleugnen. Und er ging hinaus und weinte bitterlich.
24409MatthäusMt40271Als es aber morgen geworden war, hielten alle Hohenpriester und Ältesten des Volkes Rat wider Jesus, um ihn zu Tode zu bringen.
24410MatthäusMt40272Und sie führten ihn gebunden hin und übergaben ihn dem Landpfleger Pontius Pilatus.
24411MatthäusMt40273Da Judas, der ihn verraten hatte, jetzt sah, dass er verurteilt war, ward er von Reue ergriffen, und er brachte die dreißig Silberlinge den Hohenpriestern und Ältesten zurück,
24412MatthäusMt40274indem er sprach: Ich habe gesündigt, da ich unschuldiges Blut verraten habe. Sie aber sprachen: Was geht das uns an? Da siehe du zu!
24413MatthäusMt40275Da warf er die Silberlinge in den Tempel hin, entfernte sich, ging hin, und erhängte sich mit einem Stricke.
24414MatthäusMt40276Die Hohenpriester aber nahmen die Silberlinge und sprachen: Es ist nicht erlaubt, sie in den Tempelschatz zu legen, da es Blutgeld ist.
24415MatthäusMt40277Sie hielten also Rat, und kauften für dieselben den Acker des Töpfers zum Begräbnisse für die Fremden.
24416MatthäusMt40278Deswegen wird jener Acker Hakeldama, das ist Blutacker, genannt, bis auf den heutigen Tag.
24417MatthäusMt40279Da ward erfüllt, was durch den Propheten Jeremias gespochen worden, da er sagt: Und sie nahmen die dreißig Silberlinge, den Preis des Geschätzten, welchen sie geschätzt hatten von Seiten der Söhne Israels,
24418MatthäusMt402710und gaben sie hin für den Acker des Töpfers, wie der Herr mir aufgetragen hat.
24419MatthäusMt402711Jesus aber stand vor dem Landpfleger, und der Landpfleger fragte ihn, und sprach: Bist du der König der Juden? Jesus sprach zu ihm: Du sagst es!
24420MatthäusMt402712Und als er von den Hohenpriestern und Ältesten angeklagt wurde, antwortete er nichts.
24421MatthäusMt402713Da sagte Pilatus zu ihm: Hörst du nicht, welch große Dinge sie wider dich bezeugen?
24422MatthäusMt402714Doch er antwortete ihm nicht auf sein Wort, so dass der Landpfleger sich sehr verwunderte.
24423MatthäusMt402715Auf den hohen Festtag aber war der Landpfleger gewohnt, dem Volke einen Gefangenen frei zu geben, welchen sie wollten.
24424MatthäusMt402716Nun hatte er damals einen berüchtigten Gefangenen, der Barabbas hieß.
24425MatthäusMt402717Da sie also versammelt waren, sprach Pilatus: Welchen wollt ihr, soll ich euch freigeben? Den Barabbas, oder Jesus, der Christus genannt wird?
24426MatthäusMt402718Denn er wusste, dass sie ihn aus Neid überantwortet hatten.
24427MatthäusMt402719Während er aber auf den Richterstuhle saß, schickte sein Weib zu ihm, und ließ sagen: Mache dir nichts mit diesem Gerechten zu schaffen; vieles habe ich heute im Träume gelitten um seinetwillen.
24428MatthäusMt402720Allein die Hohenpriester und die Ältesten überredeten das Volk, den Barabbas zu begehren, Jesus aber zu verderben.
24429MatthäusMt402721Der Landpfleger aber entgegnete, und sprach zu ihnen: Welchen von den zweien wollet ihr euch freigegeben haben? Sie sagten: Den Barabbas.
24430MatthäusMt402722Pilatus sprach zu ihnen: Was soll ich also mit Jesus machen, der Christus genannt wird?
24431MatthäusMt402723Da riefen alle: Er soll gekreuziget werden! Der Landpfleger sprach zu ihnen: Was hat er denn Böses getan? Sie aber schrieen noch mehr, und sprachen: Er soll gekreuziget werden!
24432MatthäusMt402724Als nun Pilatus sah, dass er nichts ausrichte, sondern der Lärm größer werde, nahm er Wasser, wusch seine Hände vor dem Volke, und sprach: Ich bin unschuldig an dem Blute dieses Gerechten; sehet ihr zu!
24433MatthäusMt402725Und das ganze Volk antwortete, und sprach: Sein Blut komme über uns und unsere Kinder!
24434MatthäusMt402726Alsdann gab er ihnen den Barabbas frei; Jesus aber ließ er geißeln, und überlieferte ihnen denselben, damit er gekreuziget würde.
24435MatthäusMt402727Da nahmen die Soldaten des Landpflegers Jesus zu sich hinein in das Richthaus, und versammelten um ihn die ganze Schar.
24436MatthäusMt402728Und sie zogen ihn aus, und legten ihm einen scharlachroten Mantel um,
24437MatthäusMt402729und flochten eine Krone aus Dornen, setzten sie auf sein Haupt, und gaben ihm ein Rohr in seine rechte Hand. Und sie bogen das Knie vor ihm, verspotteten ihn, und sprachen: Sei gegrüßt, König der Juden!
24438MatthäusMt402730Und sie spieen ihn an, nahmen das Rohr, und schlugen ihn auf das Haupt damit.
24439MatthäusMt402731Und nachdem sie ihn verspottet hatten, nahmen sie ihm den Mantel ab, legten ihm seine Kleider an, und führten ihn fort, um ihn zu kreuzigen.
24440MatthäusMt402732Als sie aber hinausgingen, fanden sie einen Mann von Cyrene, mit Namen Simon; diesen nötigten sie, sein Kreuz zu tragen.
24441MatthäusMt402733Und sie kamen an einen Ort, welcher Golgotha, das ist Schädelstätte, genannt wird.
24442MatthäusMt402734Und sie gaben ihm Wein, der mit Galle vermischt war, zu trinken. Und als er davon gekostet hatte, wollte er nicht trinken.
24443MatthäusMt402735Nachdem sie ihn aber gekreuziget hatten, verteilten sie seine Kleider, indem sie das Los darüber warfen, damit erfüllt würde, was durch den Propheten gesagt worden, da er spricht: Sie haben meine Kleider unter sich geteilt und über mein Gewand das Los geworfen.
24444MatthäusMt402736Und sie setzten sich nieder und bewachten ihn.
24445MatthäusMt402737Und über seinem Haupte hefteten sie seine Schuld an als Inschrift: Dieser ist Jesus, der König der Juden.
24446MatthäusMt402738Da wurden mit ihm zwei Räuber gekreuzigt, einer zur Rechten, und der andere zur Linken.
24447MatthäusMt402739Die Vorübergehenden aber lästerten ihn, schüttelten ihre Köpfe,
24448MatthäusMt402740und sprachen: Ha, du, der du den Tempel Gottes abbrichst und ihn in drei Tagen wieder aufbauest, hilf dir selbst; wenn du der Sohn Gottes bist, steige herab von dem Kreuze!
24449MatthäusMt402741Gleicherweise höhnten auch die Hohenpriester, samt den Schriftgelehrten und Ältesten, und sprachen:
24450MatthäusMt402742Andern hat er geholfen, sich selbst kann er nicht helfen. Ist er der König von Israel, so steige er nun herab vom Kreuze, und wir glauben ihm.
24451MatthäusMt402743Er vertraute auf Gott, er befreie ihn nun, wenn er ein Wohlgefallen an ihm hat; denn er sagte ja: Ich bin Gottes Sohn!
24452MatthäusMt402744Dasselbe warfen ihm auch die Räuber vor, die mit ihm gekreuziget worden waren.
24453MatthäusMt402745Von der sechsten Stunde an aber entstand eine Finsternis über die ganze Erde bis zur neunten Stunde.
24454MatthäusMt402746Und um die neunte Stunde rief Jesus mit lauter Stimme und sprach: Eli, Eli, lamma, sabachtani? Das ist: Mein Gott, mein Gott! Warum hast du mich verlassen?
24455MatthäusMt402747Einige aber, welche dort standen und dies hörten, sprachen: Den Elias ruft dieser da.
24456MatthäusMt402748Und alsbald lief einer von ihnen, nahm einen Schwamm, füllte ihn mit Essig, steckte ihn an ein Rohr, und gab ihm zu trinken.
24457MatthäusMt402749Die übrigen aber sprachen: Halt, wir wollen sehen, ob Elias kommt, ihn zu befreien.
24458MatthäusMt402750Jesus aber rief wiederum mit lauter Stimme und gab den Geist auf.
24459MatthäusMt402751Und siehe, der Vorhand des Tempels zerriß in zwei Stücke von oben bis unten; und die Erde bebte, und die Felsen spalteten sich,
24460MatthäusMt402752und die Gräber öffneten sich, und viele Leiber der entschlafenen Heiligen standen auf.
24461MatthäusMt402753Und nach seiner Auferstehung gingen sie aus den Gräbern hervor, kamen in die heilige Stadt, und erschienen vielen.
24462MatthäusMt402754Da aber der Hauptmann und diejenigen, welche bei ihm waren und Jesus bewachten, das Erdbeben und das, was sonst geschah, sahen, fürchteten sie sich sehr und sprachen: Wahrlich, dieser war Gottes Sohn!
24463MatthäusMt402755Es waren aber dort viele Frauen von ferne, welche Jesus aus Galiläa gefolgt waren, um ihn zu bedienen.
24464MatthäusMt402756Unter diesen war Maria Magdalena, Maria, die Mutter des Jakobus und Joseph, und die Mutter der Söhne des Zebedäus.
24465MatthäusMt402757Als es aber Abend geworden war, kam ein reicher Mann von Arimathäa, mit Namen Joseph, welcher auch selber ein Jünger Jesu war.
24466MatthäusMt402758Dieser ging zu Pilatus und bat um den Leichnam Jesu. Da befahl Pilatus, den Leichnam herauszugeben.
24467MatthäusMt402759Und Joseph nahm den Leib, wickelte ihn in reine Leinwand,
24468MatthäusMt402760und legte ihn in sein neues Grab, welches er in dem Felsen hatte aushauen lassen. Und er wälzte einen großen Stein vor die Türe des Grabes und ging hinweg.
24469MatthäusMt402761Es waren aber daselbst Maria Magdalena und die andere Maria, und saßen dem Grabe gegenüber.
24470MatthäusMt402762Am andern Tage aber, welcher auf den Rüsttag folgt, versammelten sich die Hohenpriester und Pharisäer bei Pilatus
24471MatthäusMt402763und sprachen: Herr! Wir haben uns erinnert, dass jener Verführer, als er noch lebte, gesagt hat: Nach drei Tagen werde ich auferstehen!
24472MatthäusMt402764Befiehl also, dass man das Grab bis zum dritten Tage bewache, damit nicht etwa seine Jünger kommen und ihn stehlen, und dem Volke sagen: Er ist von den Toten auferstanden! Und es wird der letzte Betrug schlimmer sein als der erste.
24473MatthäusMt402765Pilatus sprach zu ihnen: Ihr habt eine Wache; gehet, haltet Wache, wie es euch gut dünkt.
24474MatthäusMt402766Sie aber gingen hin und verwahrten das Grab mittelst der Wächter, nachdem sie den Stein versiegelt.
24475MatthäusMt40281Nach Ablauf des Sabbates aber, als der Morgen am ersten Tage der Woche anbrach, kam Maria Magdalena und die andere Maria, das Grab zu schauen.
24476MatthäusMt40282Und siehe, ein großes Erdbeben entstand, denn ein Engel des Herrn stieg vom Himmel herab, trat hinzu, wälzte den Stein hinweg, und setzte sich darauf.
24477MatthäusMt40283Sein Anblick war wie der Blitz, und sein Gewand weiß wie der Schnee.
24478MatthäusMt40284Aus Furcht vor ihm aber bebten die Wächter und wurden wie tot.
24479MatthäusMt40285Der Engel aber redete zu den Frauen und sprach: Fürchtet ihr euch nicht! denn ich weiß, dass ihr Jesus, welcher gekreuzigt worden ist, suchet.
24480MatthäusMt40286Er ist nicht hier, denn er ist auferstanden, wie er gesagt hat; kommet und sehet den Ort, wo man den Herrn hingelegt hatte.
24481MatthäusMt40287Und gehet eilends hin, und saget seinen Jüngern, dass er auferstanden ist; und sehet, er geht euch voraus nach Galiläa; daselbst werdet ihr ihn sehen. Sehet, ich habe es euch vorhergesagt.
24482MatthäusMt40288Und sie gingen eilend heraus aus dem Grabe mit Furcht und großer Freude, und liefen, es seinen Jüngern zu verkünden.
24483MatthäusMt40289Und siehe, Jesus begegnete ihnen und sprach: Seid gegrüßt! Sie aber traten hinzu, und umfassten seine Füße, und beteten ihn an.
24484MatthäusMt402810Da sprach Jesus zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Gehet hin und verkündet meinen Brüdern,dass sie nach Galiläa gehen, daselbst werden sie mich sehen.
24485MatthäusMt402811Als diese nun hingegangen waren, siehe, da kamen einige von den Wächtern in die Stadt und meldeten den Hohenpriestern alles, was sich zugetragen hatte.
24486MatthäusMt402812Und diese versammelten sich mit den Ältesten, hielten Rat und gaben den Soldaten reichliches Geld,
24487MatthäusMt402813indem sie sprachen: Saget: Seine Jünger sind bei der Nacht gekommen und haben ihn gestohlen, während wir schliefen.
24488MatthäusMt402814Und wenn dieses dem Landpfleger zu Ohren kommen sollte, so werden wir ihn beschwichtigen und euch sicher stellen.
24489MatthäusMt402815Jene also nahmen das Geld und taten, wie man sie angewiesen hatte; und es verbreitete sich diese Sage unter den Juden bis auf den heutigen Tag.
24490MatthäusMt402816Die elf Jünger aber gingen nach Galiläa auf den Berg, wohin sie Jesus beschieden hatte.
24491MatthäusMt402817Und da sie ihn sahen, beteten sie ihn an; einige aber zweifelten.
24492MatthäusMt402818Und Jesus trat herzu, redete zu ihnen, und sprach: Mir ist alle Gewalt gegeben im Himmel und auf Erden.
24493MatthäusMt402819Gehet also hin, und lehret alle Völker, und taufet sie im Namen des Vaters, und des Sohnes, und des heiligen Geistes;
24494MatthäusMt402820und lehret sie alles halten, was ich euch geboten habe; und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an das Ende der Welt.
24495MarkusMk4111Der Anfang des Evangeliums Jesu Christi, des Sohnes Gottes.
24496MarkusMk4112Wie geschrieben steht bei dem Propheten Isaias: Siehe, ich sende meinen Engel vor deinem Angesichte her, welcher deinen Weg vor dir bereiten wird.
24497MarkusMk4113Stimme eines Rufenden in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn, machet eben seine Pfade!
24498MarkusMk4114Es war Johannes, der in der Wüste taufte und Bußtaufe predigte zur Vergebung der Sünden.
24499MarkusMk4115Und es ging das ganze Land Judäa und alle Einwohner Jerusalems zu ihm hinaus und wurden von ihm im Fluße Jordan getauft, indem sie ihre Sünden bekannten.
24500MarkusMk4116Johannes aber hatte eine Kleidung von Kamelhaaren, und einen ledernen Gürtel um seine Lenden, und aß Heuschrecken und Waldhonig. Und er predigte und sprach:
24501MarkusMk4117Es kommt nach mir, der stärker ist als ich; dem ich nicht würdig bin, mich niederbeugend die Riemen seiner Schuhe zu lösen.
24502MarkusMk4118Ich habe euch mit Wasser getauft, er aber wird euch mit dem heiligen Geiste taufen.
24503MarkusMk4119Und es begab sich:In jenen Tagen kam Jesus von Nazareth aus Galiläa, und ward von Johannes im Jordan getauft.
24504MarkusMk41110Und sofort aus dem Wasser heraufsteigend, sah er den Himmel offen, und den heiligen Geist wie eine Taube herabkommen und auf sich bleiben.
24505MarkusMk41111Und eine Stimme erscholl vom Himmel: Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich mein Wohlgefallen!
24506MarkusMk41112Und alsbald trieb ihn der Geist hinaus in die Wüste.
24507MarkusMk41113Und er war in der Wüste vierzig Tage und vierzig Nächte. Und er ward von dem Satan versucht und war bei den wilden Tieren, und die Engel dienten ihm.
24508MarkusMk41114Nachdem aber Johannes überliefert war, kam Jesus nach Galiläa, predigte das Evangelium vom Reiche Gottes,
24509MarkusMk41115und sprach: Erfüllet ist die Zeit, und das Reich Gottes hat sich genahet; tuet Buße und dem Evangelium!
24510MarkusMk41116Als er nun längs des galiläischen Meeres hinwandelte, sah er Simon und Andreas, dessen Bruder, welche eben ihre Netze in das Meer auswarfen (denn sie waren Fischer).
24511MarkusMk41117Da sprach Jesus zu ihnen: Folget mir nach, und ich werde machen, dass ihr Menschenfischer werdet.
24512MarkusMk41118Und alsogleich verließen sie ihre Netze, und folgten ihm.
24513MarkusMk41119Als er nun von dort ein wenig weiter gegangen war, sah er den Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und Johannes, seinen Bruder, die eben auch im Schiffe ihre Netze zurichteten.
24514MarkusMk41120Und alsogleich rief er sie. Und sie ließen ihren Vater Zebedäus mit den Taglöhnern im Schiffe, und folgten ihm.
24515MarkusMk41121Sie begaben sich nun nach Kapharnaum; und sogleich am Sabbate ging er in die Synagoge, und lehrte sie.
24516MarkusMk41122Und sie erstaunten über seine Lehre: den er lehrte sie wie einer, der Macht hat, und nicht wie die Schriftgelehrten.
24517MarkusMk41123Und es war in ihrer Synagoge ein Mensch, der einen unreinen Geist hatte. Dieser schrie,
24518MarkusMk41124und sprach: Was haben wir mit dir zu schaffen, Jesus von Nazareth? Bist du gekommen, uns zu verderben? Ich weiß, wer du bist: der Heilige Gottes!
24519MarkusMk41125Jesus aber bedrohte ihn, und sprach: Verstumme, und fahr aus von dem Menschen!
24520MarkusMk41126Und indem der unreine Geist ihn hin und her riß, und mit lauter Stimme schrie, fuhr er aus von ihm.
24521MarkusMk41127Da verwunderten sich alle, so dass sie sich untereinander fragten, und sprachen: Was ist das? Was ist dies für eine neue Lehre? Denn mit Macht gebietet er selbst den unreinen Geistern, und sie gehorchen ihm.
24522MarkusMk41128Und der Ruf von ihm verbreitete sich alsbald über die ganze Gegend von Galiläa.
24523MarkusMk41129Und sogleich verließen sie die Synagoge, und kamen mit Jakobus und Johannes in das Haus des Simon und Andreas.
24524MarkusMk41130Die Schwiegermutter des Simon aber lag fieberkrank darnieder; und sogleich redeten sie ihm von ihr.
24525MarkusMk41131Da trat er hinzu, nahm sie bei der Hand, und richtete sie auf; und sogleich verließ sie das Fieber, und sie diente ihnen.
24526MarkusMk41132Als es nun Abend geworden, und die Sonne untergegangen war, brachten sie zu ihm alle Kranken und Besessenen;
24527MarkusMk41133und die ganze Stadt war vor der Türe versammelt.
24528MarkusMk41134Und er machte viele gesund, die von allerlei Krankheiten geplagt waren, und trieb viele böse Geister aus, und ließ sie nicht reden, weil sie ihn kannten.
24529MarkusMk41135Bei früher Morgendämmerung aber stand er auf, ging hinaus, und begab sich an einen einsamen Ort, und betete allda.
24530MarkusMk41136Simon nun folgte ihm nach samt denen, die bei ihm waren.
24531MarkusMk41137Und da sie ihn fanden, sagten sie zu ihm: Alle suchen dich!
24532MarkusMk41138Er aber sprach zu ihnen: Lasset uns in die nächstgelegenen Flecken und Städte gehen, damit ich auch dort predige; den dazu bin ich gekommen.
24533MarkusMk41139Und er predigte in ihren Synagogen, und in ganz Galiläa, und trieb die bösen Geister aus.
24534MarkusMk41140Und es kam ein Aussätziger zu ihm; der bat ihn, fiel auf seine Knie, und sprach zu ihm: Wenn du willst, so kannst du mich reinigen.
24535MarkusMk41141Jesus aber erbarmte sich seiner, streckte seine Hand aus, rührte ihn an und sprach zu ihm: Ich will, sei rein!
24536MarkusMk41142Und als er dies gesprochen hatte, wich der Aussatz alsogleich von ihm, und er ward rein.
24537MarkusMk41143Und er bedrohte ihn und trieb ihn alsbald von dannen,
24538MarkusMk41144und sprach zu ihm: Siehe zu, dass du es niemanden sagest; sondern gehe hin, zeige dich dem Hohenpriester, und opfere für deine Reinigung, was Moses befohlen hat, zum Zeugnisse für sie.
24539MarkusMk41145Er aber ging fort und fing an, die Sache zu verkündigen und auszubreiten, so dass Jesus nun nicht mehr öffentlich in die Stadt gehen konnte, sondern draußen an einsamen Orten blieb; aber sie kamen von allen Seiten zu ihm.
24540MarkusMk4121Nach einigen Tagen kam er wieder nach Kapharnaum.
24541MarkusMk4122Und als es bekannt ward, dass er im Hause sei, kamen viele zusammen, so dass sie sogar der Platz vor der Türe nicht fasste, und er redete zu ihnen das Wort.
24542MarkusMk4123Da kamen einige zu ihm, und brachten einen Gelähmten, der von vieren getragen wurde.
24543MarkusMk4124Und weil sie ihn vor der Volksmenge nicht zu ihm bringen konnten, deckten sie das Dach ab, wo er war; und indem sie eine Öffnung machten, ließen sie das Bett hinab, auf dem der Gelähmte lag.
24544MarkusMk4125Als nun Jesus ihren Glauben sah, sprach er zu dem Gelähmten: Mein Sohn! deine Sünden sind dir vergeben.
24545MarkusMk4126Es saßen aber einige von den Schriftgelehrten daselbst, und dachten in ihren Herzen:
24546MarkusMk4127Was redet dieser so? Er lästert Gott! Wer kann Sünden vergeben, als Gott allein?
24547MarkusMk4128Da Jesus alsbald in seinem Geist erkannte, dass sie so bei sich dachten, sprach er zu ihnen: Warum denkt ihr solches in euren Herzen?
24548MarkusMk4129Was ist leichter, zu dem Gelähmten zu sagen: Deine Sünden sind dir vergeben oder zu sagen: Stehe auf, nimm dein Bett, und wandle?
24549MarkusMk41210Damit ihr aber wisset, dass der Menschensohn Macht hat auf Erden Sünden zu vergeben, - sagte er zu dem Gelähmten:
24550MarkusMk41211Ich sage dir: Stehe auf, nimm dein Bett, und gehe in dein Haus!
24551MarkusMk41212Und sogleich stand dieser auf, nahm sein Bett, und ging vor den Augen aller davon, so dass sich alle verwunderten, Gott lobpriesen, und sprachen: Niemals haben wir so etwas gesehen!
24552MarkusMk41213Er ging nun wiederum hinaus an das Meer, und alles Volk kam zu ihm, und er lehrte sie.
24553MarkusMk41214Im Vorbeigehen sah er Levi, den Sohn des Alphäus, an der Zollstelle sitzen, und sprach zu ihm: Folge mir nach! Und er stand auf, und folgte ihm.
24554MarkusMk41215Und es begab sich, da er in dessen Hause zu Tische saß, dass viele Zöllner und Sünder zugleich mit Jesus zu Tische saßen; denn es waren ihrer viele, die ihm auch nachfolgten.
24555MarkusMk41216Da sahen die Schriftgelehrten und Pharisäer, dass er mit den Zöllnern und Sündern aß, und sie sprachen zu seinen Jüngern: Warum ißt und trinkt euer Meister mit den Zöllnern und Sündern?
24556MarkusMk41217Als Jesus dies hörte, sprach er zu ihnen: Nicht die Gesunden bedürfen des Arztes, sondern die Kranken; denn ich bin nicht gekommen, Gerechte zu berufen, sondern Sünder.
24557MarkusMk41218Nun pflegten die Jünger des Johannes und die Pharisäer zu fasten. Und sie kommen und sprechen zu ihm: Warum fasten die Jünger des Johannes und jene der Pharisäer, deine Jünger aber fasten nicht?
24558MarkusMk41219Und Jesus sprach zu ihnen: Können denn die Hochzeitsleute fasten, solange der Bräutigam bei ihnen ist? So lange sie den Bräutigam bei sich haben, können sie nicht fasten.
24559MarkusMk41220Es werden aber Tage kommen, da der Bräutigam von ihnen genommen wird; und dann werden sie fasten in jenen Tagen.
24560MarkusMk41221Niemand näht ein Fleck von neuem Tuche auf ein altes Kleid, sonst reißt das neue Stück von dem alten ab und ein ärgerer Riss entsteht.
24561MarkusMk41222Und niemand gießt neuen Wein in alte Schläuche, sonst wird der Wein die Schläuche zerreißen, der Wein wird auslaufen, und die Schläuche werden verderben; sondern neuer Wein muss in neue Schläuche gefasst werden.
24562MarkusMk41223Und es geschah wiederum, da der Herr am Sabbate durch die Saatfelder wandelte, begannen seine Jünger im Dahingehen Ähren abzubrechen.
24563MarkusMk41224Da sagten die Pharisäer zu ihm: Siehe, warum tun sie am Sabbate, was nicht erlaubt ist?
24564MarkusMk41225Er aber sprach zu ihnen: Habt ihr niemals gelesen, was David tat, als er Not litt und hungerte, er selbst und die bei ihm waren?
24565MarkusMk41226Wie er zur Zeit des Hohenpriesters Abiathar in das Haus Gottes ging, und die Schaubrote aß, welche niemand essen durfte als die Priester, und wie er denen, die bei ihm waren, davon gab?
24566MarkusMk41227Und er sprach zu ihnen: Der Sabbat ist um des Menschen willen gemacht, nicht der Mensch um des Sabbats willen.
24567MarkusMk41228Darum ist der Menschensohn Herr auch über den Sabbat.
24568MarkusMk4131Und er ging abermals in die Synagoge; und es war daselbst ein Mensch, der eine verdorrte Hand hatte.
24569MarkusMk4132Sie aber gaben acht auf ihn, ob er am Sabbate heilen würde, damit sie ihn anklagen könnten.
24570MarkusMk4133Da sprach er zu dem Menschen, der die verdorrte Hand hatte: Stehe auf, und tritt hierher in die Mitte!
24571MarkusMk4134Und er sprach zu ihnen: Ist es erlaubt, am Sabbate Gutes zu tun, oder Böses? Ein Leben zu retten, oder zu verderben? Sie aber schwiegen.
24572MarkusMk4135Und er sah sie ringsherum zürnend an, betrübt über die Blindheit ihres Herzens, und sprach zu dem Menschen: Strecke deine Hand aus! Und er streckte sie aus, und seine Hand war wieder gesund.
24573MarkusMk4136Die Pharisäer aber gingen hinaus, und hielten sogleich mit den Herodianern Rat wider ihn, wie sie ihn töten könnten.
24574MarkusMk4137Jesus aber entwich mit seinen Jüngern an das Meer; und viel Volk von Galiläa und Judäa folgte ihm,
24575MarkusMk4138auch von Jerusalem und Idumäa, und von jenseits des Jordans; und aus der Gegend von Thyrus und Sidon kam eine große Menge zu ihm, als sie von seinen Taten hörten.
24576MarkusMk4139Da sagte er zu seinen Jüngern, sie sollten der Volksmenge wegen ein Schifflein für ihn bereithalten, damit sie ihn nicht erdrückten;
24577MarkusMk41310denn er heilte viele, so dass alle, die mit Gebrechen behaftet waren, mit Gewalt zu ihm hindrangen, um ihn anzurühren.
24578MarkusMk41311Und wenn die unreinen Geister ihn sahen, fielen sie vor ihm nieder, schrien und sprachen:
24579MarkusMk41312Du bist der Sohn Gottes! Er aber verbot ihnen streng, ihn nicht offenbar zu machen.
24580MarkusMk41313Und er stieg auf den Berg und berief zu sich, die er selbst wollte; und sie kamen zu ihm.
24581MarkusMk41314Und er bestellte zwölf, dass sie um ihn seien, und dass er sie zum Predigen ausschickte,
24582MarkusMk41315und gab ihnen die Macht, die Krankheiten zu heilen und die bösen Geister auszutreiben.
24583MarkusMk41316Und er legte dem Simon den Namen Petrus bei,
24584MarkusMk41317und berief Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und Johannes, den Bruder des Jakobus, denen er den Namen Boanerges, das ist Donnerkinder, gab;
24585MarkusMk41318und Andreas, und Philippus, und Bartholomäus, und Matthäus, und Thomas, und Jakobus, den Sohn des Alphäus, und Thaddäus, und Simon, den Kananäer,
24586MarkusMk41319und Judas Iskariot, welcher ihn auch verraten hat.
24587MarkusMk41320Als sie nach Hause kamen, versammelte sich das Volk wieder, so dass sie nicht einmal ihr Brot essen konnten.
24588MarkusMk41321Da die Seinigen dies hörten, gingen sie aus, ihn zu ergreifen, denn sie sagten: Er ist wahnsinnig geworden.
24589MarkusMk41322Und die Schriftgelehrten, die von Jerusalem herabgekommen waren, sprachen: Er hat den Beelzebub, und durch den obersten der bösen Geister treibt er die bösen Geister aus.
24590MarkusMk41323Da rief er sie zusammen, und redete zu ihnen in Gleichnissen: Wie kann ein Satan einen anderen Satan austreiben?
24591MarkusMk41324Und wenn ein Reich wider sich selbst geteilet ist, so kann ein solches Haus nicht bestehen.
24592MarkusMk41325Und wenn ein Haus wider sich selbst geteilet ist, so kann ein solches Haus nicht bestehen.
24593MarkusMk41326Wenn nun der Satan gegen sich selbst aufsteht, so ist er geteilt, und wird nicht bestehen können, sondern es hat ein Ende mit ihm.
24594MarkusMk41327Niemand kann in das Haus des Starken eindringen, und sein Hausgerät rauben, wenn er nicht zuvor den Starken bindet, dann erst wird er sein Haus ausrauben.
24595MarkusMk41328Wahrlich, ich sage euch, alle Sünden werden den Menschenkindern vergeben werden, und alle Lästerungen, die sie ausstoßen mögen;
24596MarkusMk41329wer aber wider den heiligen Geist lästert, wird in Ewigkeit keine Vergebung erhalten, sondern ewiger Sünde schuldig sein!
24597MarkusMk41330Denn sie sagten: Er hat einen unreinen Geist.
24598MarkusMk41331Und es kamen seine Mutter und seine Brüder, und draußen stehen bleibend, schickten sie zu ihm hinein, und ließen ihn rufen.
24599MarkusMk41332Das Volk aber saß um ihn her; und sie sprachen zu ihm: Siehe, deine Mutter und deine Brüder sind draußen, und suchen dich.
24600MarkusMk41333Da antwortete er ihnen, und sprach: Wer ist meine Mutter, und wer sind meine Brüder?
24601MarkusMk41334Und indem er die, welche um ihn her saßen, ringsum anblickte, sprach er: Siehe da meine Mutter, und meine Brüder!
24602MarkusMk41335Denn wer den Willen Gottes tut, der ist mein Bruder, meine Schwester, und meine Mutter.
24603MarkusMk4141Und er fing abermals an, am Meere zu lehren; und es sammelte sich zu ihm eine große Schar, so dass er in das Schiff stieg, und so auf dem Meere saß, das ganze Volk aber war auf dem Lande am Meere entlang.
24604MarkusMk4142Und er lehrte sie vieles in Gleichnissen, und sprach zu ihnen in seiner Lehre:
24605MarkusMk4143Höret! siehe, es ging der Sämann aus, zu säen.
24606MarkusMk4144Und indem er säte, fiel einiges an den Weg hin; da kamen die Vögel des Himmels und fraßen es auf.
24607MarkusMk4145Einiges fiel auf den felsigen Grund, wo es nicht viel Erde hatte; es ging zwar erfolgreich auf, weil es keine tiefe Erde hatte;
24608MarkusMk4146als aber die Sonne aufging, wurde es versengt, und weil es keine Wurzel hatte, verdorrte es.
24609MarkusMk4147Und einiges fiel unter die Dornen; und die Dornen wuchsen auf, und erstickten es, so dass es keine Frucht gab.
24610MarkusMk4148Einiges aber fiel in gutes Erdreich und brachte Frucht, welche aufging und sich mehrte, so dass eines dreißigfältig, eines sechzigfältig, eines hundertfältig trug.
24611MarkusMk4149Und er sprach: Wer Ohren hat zu hören, der höre!
24612MarkusMk41410Und als er allein war, fragten ihn die zwölf, die um ihn waren, über dieses Gleichnis.
24613MarkusMk41411Und er sprach zu ihnen: Euch ist es gegeben, das Geheimnis des Reiches Gottes zu verstehen; denen aber, die draußen sind, wird alles in Gleichnissen vorgelegt,
24614MarkusMk41412damit sie es mit den Augen schauen, und doch nicht sehen, und mit Ohren hören, und doch nicht verstehen; damit sie sich nicht etwa bekehren und ihnen die Sünden vergeben werden.
24615MarkusMk41413Und er sprach zu ihnen: Verstehet ihr dieses Gleichnis nicht, wie werdet ihr dann alle Gleichnisse verstehen?
24616MarkusMk41414Der Sämann sät das Wort.
24617MarkusMk41415Jene aber am Wege sind diejenigen, welche, wenn das Wort gesät wird, es zwar hören; dann kommt aber sogleich der Satan, und nimmt das Wort hinweg, das in ihre Herzen gesät ist.
24618MarkusMk41416Desgleichen sind auch die, welche auf felsigen Grund gesät werden; wenn diese das Wort gehört haben, nehmen sie es alsbald mit Freuden auf;
24619MarkusMk41417sie haben aber keine Wurzel in sich, sondern sind unbeständig; und wenn dann Drangsal oder Verfolgung um des Wortes willen entsteht, so nehmen sie alsbald Anstoß.
24620MarkusMk41418Die anderen, die unter Dornen gesät sind, das sind die, welche zwar das Wort hören,
24621MarkusMk41419aber die Sorgen der Welt, der Trug des Reichtums, und die Begierden nach den übrigen Dingen schleichen sich ein, und ersticken das Wort, so dass es ohne Frucht bleibt.
24622MarkusMk41420Die endlich auf ein gutes Erdreich gesät sind, sind die, welche das Wort hören und auffassen, und Frucht bringen lassen, eines dreißigfältig, eines sechzigfältig, und eines hundertfältig.
24623MarkusMk41421Und er sprach zu ihnen: Bringt man etwa das Licht, damit es unter den Scheffel gestellt werde oder unter das Bett? Und nicht vielmehr, damit es auf den Leuchter gestellt werde?
24624MarkusMk41422Denn nichts ist verborgen, was nicht offenbar würde; und nichts geschieht heimlich, sondern damit es an den Tag komme.
24625MarkusMk41423Wer Ohren hat zu hören, der höre!
24626MarkusMk41424Und er sprach zu ihnen: Habet acht, was ihr hört! Mit dem Maße, mit welchem ihr messet, wird euch wieder gemessen werden, und es wird euch noch darüber gegeben werden.
24627MarkusMk41425Denn wer hat, dem wird gegeben; wer aber nicht hat, dem wird auch das, was er hat, genommen werden.
24628MarkusMk41426Er sprach auch: Mit dem Reiche Gottes ist es, wie wenn ein Mensch Samen auf das Land streut.
24629MarkusMk41427Er mag schlafen, oder aufstehen bei Tag und bei Nacht, der Same keimt und wächst auf, ohne dass er es wahrnimmt.
24630MarkusMk41428Denn die Erde trägt von selbst Frucht, zuerst den Halm, dann die Ähre, endlich die volle Frucht in der Ähre.
24631MarkusMk41429Und wenn sie die Früchte hervorgebracht hat, so legt er alsbald die Sichel an, weil die Ernte da ist.
24632MarkusMk41430Und er sprach: Womit werden wir das Reich Gottes vergleichen, oder unter welchem Gleichnisse sollen wir es darstellen?
24633MarkusMk41431Es ist wie ein Senfkörnlein, welches, wenn es in die Erde gesät wird, das kleinste unter allen Samenkörnern ist, die auf Erden sind;
24634MarkusMk41432nachdem es aber gesät ist, wächst es empor, und wird größer als alle Kräuter, und treibt so große Zweige, dass die Vögel des Himmels unter seinem Schatten wohnen können.
24635MarkusMk41433In vielen solchen Gleichnissen redete er zu ihnen das Wort, so wie sie es zu hören vermochten.
24636MarkusMk41434Und ohne Gleichnisse redete er nicht zu ihnen; wenn sie aber allein waren, legte er seinen Jüngern alles aus.
24637MarkusMk41435An demselben Tage, da es Abend geworden war, sagte er zu ihnen: Lasset uns hinüberfahren an das andere Ufer!
24638MarkusMk41436Sie entließen also das Volk, und nahmen ihn mit sich, so wie er im Schiffe war; es waren auch noch andere Schiffe mit ihm.
24639MarkusMk41437Und es erhob sich ein großer Sturmwind und warf die Wellen in das Schiff, so dass es voll Wasser wurde.
24640MarkusMk41438Er aber war auf dem Hinterteile des Schiffes, und schlief auf einem Riffen. Da weckten sie ihn auf, und sprachen zu ihm: Meister! Liegt dir nichts daran, dass wir zu Grunde gehen?
24641MarkusMk41439Und er stand auf, gebot dem Winde drohens, und sprach zu dem Meere: Schweig, verstumme! Und der Wind legte sich, und es ward eine große Stille.
24642MarkusMk41440Und er sprach zu ihnen: Was seid ihr furchtsam? Habt ihr noch keinen Glauben? Sie aber fürchteten sich sehr, und sprachen zueinander: Wer ist wohl dieser, dass ihm sogar der Wind und das Meer gehorchen?
24643MarkusMk4151Und sie kamen über das Meer in die Gegend der Gerasener.
24644MarkusMk4152Und als er aus dem Schiffe trat, kam ihm zugleich aus den Grabhöhlen ein Mensch entgegen, der von einem unreinen Geist besessen war.
24645MarkusMk4153Dieser hatte seine Wohnung in den Grabhöhlen, und niemand konnte ihn binden, selbst nicht mit Ketten.
24646MarkusMk4154Denn schon oft, wenn er mit Fußfesseln und Ketten gebunden war, hatte er die Ketten zerrissen und die Fesseln zerbrochen, und niemand konnte ihn bändigen.
24647MarkusMk4155Immerfort, Tag und Nacht, hielt er sich in den Grabhöhlen und in den Bergen auf, schrie und schlug sich selbst mit Steinen.
24648MarkusMk4156Als er aber Jesus von ferne sah, lief er hinzu, warf sich vor ihm nieder,
24649MarkusMk4157schrie mit lauter Stimme, und sprach: Was habe ich mit dir zu schaffen, Jesus, du Sohn Gottes, des Allerhöchsten? Ich beschwöre dich bei Gott, quäle mich nicht!
24650MarkusMk4158Denn er sprach zu ihm: Fahre aus von diesem Menschen, du unreiner Geist!
24651MarkusMk4159Er fragte ihn auch: Wie heißest du? Und er sprach zu ihm: Legion ist mein Name, denn unser sind viele.
24652MarkusMk41510Und er bat ihn sehr, dass er ihn nicht aus dieser Gegend vertreiben möchte.
24653MarkusMk41511Es war aber daselbst am Berge eine große Herde Schweine auf der Weide.
24654MarkusMk41512Und die Geister baten ihn, und sprachen: Lasse uns in die Schweine, dass wir in sie hineinfahren!
24655MarkusMk41513Und Jesus erlaubte es ihnen zugleich. Und die unreinen Geister fuhren aus, und fuhren in die Schweine; und mit großem Ungestüme stürzte sich die Herde in´s Meer, es waren bei zweitausend, und sie ertranken im Meere.
24656MarkusMk41514Diejenigen aber, die sie weideten, flohen davon, und verkündeten es in der Stadt und auf dem Lande. Und die Leute gingen heraus, um zu sehen, was geschehen war.
24657MarkusMk41515Und sie kamen zu Jesus, und sahen denjenigen, der von dem bösen Geist geplagt war, wie er da saß, angekleidet und bei gesundem Verstande, und sie fürchteten sich.
24658MarkusMk41516Die aber zugesehen hatten, erzählten ihnen, wie es sich mit dem Besessenen begeben und von den Schweinen.
24659MarkusMk41517Da fingen sie an, ihn zu bitten, er möge sich aus ihrem Gebiete fortbegeben.
24660MarkusMk41518Als er nun in das Schiff stieg, fing jener, der vom bösen Geist geplagt gewesen war, an, ihn zu bitten, dass er bei ihm bleiben dürfte.
24661MarkusMk41519Aber er ließ es nicht zu, sondern sprach zu ihm: Gehe hin in dein Haus zu den Deinigen, und verkünde ihnen, was der Herr Großes an dir getan, und wie er sich deiner erbarmet hat!
24662MarkusMk41520Da ging er hin, und fing an, in den zehn Städten kund zu machen, was Jesus an ihm Großes getan. Und alle verwunderten sich.
24663MarkusMk41521Und als Jesus im Schiffe wieder über das Meer gefahren war, versammelte sich viel Volk bei ihm, und er war am Meere.
24664MarkusMk41522Da kam einer von den Vorstehern der Synagoge mit Namen Jairus; und als dieser ihn sah, fiel er ihm zu Füßen,
24665MarkusMk41523bat ihn inständig, und sprach: Meine Tochter liegt in den letzten Zügen, komm und lege ihr die Hand auf, damit sie gesund werde, und lebe.
24666MarkusMk41524Da ging er mit ihm, und es folgte ihm viel Volk, und drängte ihn.
24667MarkusMk41525Ein Weib aber, das mit einem Blutflusse behaftet war seit zwölf Jahren,
24668MarkusMk41526und von mehreren Ärzten vieles ausgestanden und all das Ihrige aufgewendet, und keine Hilfe gefunden hatte, sondern vielmehr ärger herabgekommen war,
24669MarkusMk41527kam, da sie von Jesus gehört hatte, unter dem Volke von rückwärts hinzu, und rührte sein Kleid an;
24670MarkusMk41528denn sie sprach: Wenn ich auch nur sein Kleid berühre, so wird mir geholfen sein.
24671MarkusMk41529Und sogleich war ihr Blutgang gestillt, und sie fühlte es an ihrem Körper, dass sie von der Plage geheilet sei.
24672MarkusMk41530Und sogleich wandte sich Jesus, da er in sich erkannte, dass eine Kraft von ihm ausgegenagen war, zum Volke, und sprach: Wer hat meine Kleider angerühret?
24673MarkusMk41531Und seine Jünger sprachen zu ihm: Du siehst, wie dich das Volk dränget, und fragst: Wer hat mich angerühret?
24674MarkusMk41532Und er blickte umher, um die zu sehen, welche es getan hatte.
24675MarkusMk41533Da kam das Weib, voll Bangigkeit und zitternd, wohl wissend, was an ihr geschehen war, fiel vor ihm nieder, und sagte ihm alles nach der Wahrheit.
24676MarkusMk41534Er aber sprach zu ihr: Tochter! dein Glaube hat dir geholfen; gehe hin in Frieden und sei geheilet von deiner Plage.
24677MarkusMk41535Als er noch redete, kamen Leute von dem Synagogenvorsteher, und sprachen: Deine Tochter ist gestorben; warum bemühst du den Meister noch?
24678MarkusMk41536Als aber Jesus diese Rede hörte, sprach er zu dem Synagogenvorsteher: Fürchte dich nicht; glaube nur!
24679MarkusMk41537Und er gestattete nicht, dass jemand ihm folgte, außer Petrus, und Jakobus, und Johannes, der Bruder des Jakobus.
24680MarkusMk41538Und sie kamen in das Haus des Synagogenvorstehers. Da gewahrte er das Getümmel, und solche, die weinten und gar sehr wehklagten.
24681MarkusMk41539Und er ging hinein, und sprach zu ihnen: Warum lärmet ihr und weinet? Das Mägdlein ist nicht tot, sondern schläft.
24682MarkusMk41540Und sie lachten ihn aus. Er aber schaffte alle hinaus, nahm den Vater und die Mutter des Mägdleins, und jene, die bei ihm waren, mit sich, und ging hinein, wo das Mägdlein lag.
24683MarkusMk41541Da fasste er das Mägdlein bei der Hand, und sprach zu ihr: Talitha kumi, das ist verdolmetschet: Mägdlein, (ich sage dir) stehe auf!
24684MarkusMk41542Und sogleich stand das Mägdlein auf, und ging umher; es war aber zwölf Jahre alt, und sie entsetzten sich in großem Erstaunen.
24685MarkusMk41543Dann gebot er ihnen nachdrücklich, dass niemand es erführe, und sagte, man möge ihr zu essen geben.
24686MarkusMk4161Von da ging er hinweg, und kam in seine Vaterstadt; und seine Jünger folgten ihm.
24687MarkusMk4162Und als der Sabbat gekommen war, fing er an, in der Synagoge zu lehren. Und viele, die ihn hörten, verwunderten sich über seine Lehre, und sprachen: Woher kommt diesem das alles? Was ist das für eine Weisheit, die ihm gegeben ist? Und solche Wunder, die durch seine Hände gewirkt werden?
24688MarkusMk4163Ist er nicht der Zimmermann? Der Sohn Marias? Ein Bruder des Jakobus, Joseph, Judas und Simon? Und sind nicht auch seine Schwestern hier bei uns? Und sie nahmen Anstoß an ihm.
24689MarkusMk4164Jesus aber sprach zu ihnen: Ein Prophet ist nirgends ungeehrt, außer in seiner Vaterstadt, und in seinem Hause, und in seiner Verwandtschaft.
24690MarkusMk4165Und er konnt daselbst keine Wunder tun, außer dass er wenigen Kranken die Hände auflegte, und sie heilte.
24691MarkusMk4166Und er verwunderte sich über ihren Unglauben, und zog durch die Flecken ringsherum, und lehrte.
24692MarkusMk4167Und er berief die Zwölf, und fing an, sie auszusenden, je zwei und zwei, und gab ihnen Macht über die unreinen Geister.
24693MarkusMk4168Er befahl ihnen auch, nichts mit sich zu nehmen auf den Weg außer einzig einen Stab, nicht eine Tasche, nicht Brot, noch Geld in dem Gürtel.
24694MarkusMk4169Sondern sich zu beschuhen mit Sandalen, und nicht zwei Röcke anzuziehen.
24695MarkusMk41610Und er sprach zu ihnen: Wo ihr immer in einem Hause einkehret, da bleibet, bis ihr von da weiter gehet.
24696MarkusMk41611Wer immer euch nicht aufnimmt, noch anhört, von dem gehet hinaus, und schüttelt den Staub von euren Füßen, zum Zeugnisse für ihn.
24697MarkusMk41612Und sie gingen aus, und predigten, dass man Buße tun solle.
24698MarkusMk41613Und sie trieben auch viele böse Geister aus, und salbtan viele Kranke mit Öl, und heilten sie.
24699MarkusMk41614Da hörte der König Herodes davon (denn sein Name ward bekannt), und sprach: Johannes, der Täufer, ist von den Toten auferstanden, und darum wirken die Wunderkräfte in ihm.
24700MarkusMk41615Andere aber sagten: Er ist Elias; und wieder andere sagten: Er ist ein Prophet, wie einer von den Propheten.
24701MarkusMk41616Als Herodes dies hörte, sprach er: Johannes, den ich enthaupten ließ, dieser ist von den Toten auferstanden.
24702MarkusMk41617Er selbst, nämlich Herodes, hatte hingesandt und den Johannes ergreifen und gefesselt im Gefängnisse halten lassen wegen der Herodias, des Weibes seines Bruders Philippus, weil er sie zum Weibe genommen hatte.
24703MarkusMk41618Denn Johannes sagte zu Herodes: Es ist dir nicht erlaubt, das Weib deines Bruders zu haben!
24704MarkusMk41619Die Herodias aber stellte ihm nach, und wollte ihn töten, alleine sie konnte es nicht;
24705MarkusMk41620denn Herodes fürchtete den Johannes, da er ihn als einen gerechten und heiligen Mann kannte; und er nahm ihn in Schutz, und tat vieles, nachdem er ihn angehört hatte, und hörte ihn gerne.
24706MarkusMk41621Als nun ein gelegener Tag gekommen war, gab Herodes zur Feier seines Geburtstages den Großen, den Kriegsobersten und den Vornehmsten von Galiläa ein Gastmahl.
24707MarkusMk41622Da trat eben der Herodias Tochter herein, und tanzte, und gefiel dem Herodes und seinen Tischgenossen wohl; und der König sprach zu dem Mädchen: Verlange von mir, was du willst, und ich werde es dir geben.
24708MarkusMk41623Und er schwur ihr: Was du immer von mir verlangen wirst, ich will es dir geben, und sollte es auch die Hälfte meines Reiches sein!
24709MarkusMk41624Da ging sie hinaus, und sprach zu ihrer Mutter: Was soll ich verlangen? Diese aber sprach: Das Haupt Johannes, des Täufers!
24710MarkusMk41625Und sogleich ging sie eilends hinein zu dem Könige, und stellte ihr Verlangen, indem sie sprach: Ich will, dass du mir auf der Stelle auf einer Schüssel das Haupt Johannes, des Täufers, gebest.
24711MarkusMk41626Da ward der König traurig; aber wegen des Eides und der Tischgenossen wollte er sie nicht betrüben,
24712MarkusMk41627sondern schickte einen Trabanten hin, und befahl, sein Haupt auf einer Schüssel zu bringen. Und dieser enthauptete ihn im Gefängnisse,
24713MarkusMk41628und brachte sein Haupt auf einer Schüssel, und gab es dem Mädchen, und das Mädchen gab es seiner Mutter.
24714MarkusMk41629Als dies seine Jünger gehört, kamen sie und nahmen seine Leiche, und legten sie in ein Grab.
24715MarkusMk41630Und die Apostel sammelten sich zu Jesus, und berichteten ihm alles, was sie getan und gelehrt hatten.
24716MarkusMk41631Er aber sprach zu ihnen: Kommet abseits an einen einsamen Ort, und ruhet ein wenig aus. Denn derer, die ab- und zugingen, waren viele, und sie hatten nicht einmal Zeit zu essen.
24717MarkusMk41632Da traten sie in ein Schiff, und begaben sich an einen einsamen Ort abseits.
24718MarkusMk41633Und die Leute sahen sie hinwegfahren, und viele erfuhren es, und liefen zu Lande aus allen Städten dahin zusammen, und kamen ihnen zuvor.
24719MarkusMk41634Als nun Jesus ausstieg, sah er eine große Volksmenge; und er erbarmte sich über sie, weil sie wie Schafe waren, die keinen Hirten haben, und er hob an, sie vieles zu lehren.
24720MarkusMk41635Da es aber schon spät geworden war, traten seine Jünger zu ihm, und sprachen: Dieser Ort ist öde, und die Tageszeit ist vorgerückt.
24721MarkusMk41636Entlasse sie, damit sie in die nächsten Dörfer und Flecken gehen, und sich Speise kaufen zu essen.
24722MarkusMk41637Er aber antwortete, und sprach zu ihnen: Gebet ihr ihnen zu essen! Und sie sagten zu ihm: Sollen wir hingehen, und um zweihundert Denare Brot kaufen, und ihnen zu essen geben?
24723MarkusMk41638Und er sprach zu ihnen: Wie viele Brote habet ihr? Gehet hin, und sehet nach! Und da sie es ersehen hatten, sprachen sie: Fünf, und zwei Fische.
24724MarkusMk41639Da gebot er ihnen, sie sollten alle auf das grüne Gras niedersetzen lassen nach Abteilungen.
24725MarkusMk41640Und sie lagerten sich reihenweise zu Hundert und zu Fünfzig.
24726MarkusMk41641Und er nahm die fünf Brote und die zwei Fische, blickte gen Himmel auf, segnete und brach die Brote, und gab sie seinen Jüngern, damit sie ihnen vorlegten; auch die zwei Fische teilte er unter alle.
24727MarkusMk41642Und sie aßen alle, und wurden satt.
24728MarkusMk41643Und sie hoben auf, was von den Stücken übrig geblieben war, zwölf Körbe voll, und die Überbleibsel von den Fischen.
24729MarkusMk41644Es waren aber derer, die gegessen hatten, fünftausend Mann.
24730MarkusMk41645Und sogleich nötigte er seine Jünger, in das Schiff zu steigen, und vor ihm nach Bethsaida hinüberzufahren, indes er das Volk entließ.
24731MarkusMk41646Und nachdem er sie entlassen hatte, ging er auf den Berg, um zu beten.
24732MarkusMk41647Da es nun spät geworden war, befand sich das Schiff mitten auf dem Meere, und er selbst allein auf dem Lande.
24733MarkusMk41648Und als er sah, wie sie große Mühe hatten im Rudern (denn der Wind war ihnen entgegen), kam er um die vierte Nachtwache zu ihnen, wandelnd auf dem Meere, und er tat, als wolle er bei ihnen vorübergehen.
24734MarkusMk41649Da sie ihn aber auf dem Meere wandeln sahen, meinten sie, es wäre ein Gespenst, und schrien auf.
24735MarkusMk41650Denn alle sahen ihn, und erschraken. Alsbald aber redete er sie an und sprach zu ihnen: Seid getrost, ich bin es, fürchtet euch nicht!
24736MarkusMk41651Und er stieg zu ihnen in das Schiff, und der Wind legte sich. Sie aber erstaunten über die Maßen bei sich selbst;
24737MarkusMk41652denn sie waren nicht zur Einsicht gelangt bei den Broten, weil ihr Herz mit Blindheit geschlagen war.
24738MarkusMk41653Als sie nun hinübergefahren waren, kamen sie an die Landschaft Genesareth, und legten an.
24739MarkusMk41654Und da sie aus dem Schiffe gestiegen waren, erkannten ihn die Menschen sogleich,
24740MarkusMk41655und liefen in jener ganzen Gegend umher, und fingen an, die Kranken auf Betten herumzutragen, dahin, wo sie hörten, dass er sei.
24741MarkusMk41656Und wo er immer hinkam in Flecken, oder Dörfer, oder Städte, da legten sie die Kranken auf die Gassen, und baten ihn, dass sie nur den Saum seines Kleides berühren dürften; und alle, die ihn berührten, wurden gesund.
24742MarkusMk4171Und es versammelten sich bei ihm die Pharisäer und einige von den Schriftgelehrten, die von Jerusalem kamen.
24743MarkusMk4172Als sie nun sahen, wie einige seiner Jünger mit unreinen, das ist mit ungewaschenen Händen Speise nahmen, rügten sie es.
24744MarkusMk4173Denn die Pharisäer und alle Juden essen nicht, ohne sich öfter die Hände gewaschen zu haben, indem sie festhalten an den Überlieferungen der Alten.
24745MarkusMk4174Auch essen sie nicht, wenn sie vom Markte kommen, ohne sich zuvor zu baden. Und so gibt es noch viele andere Dinge, die zu beobachten sie von den Vorfahren überkommen haben: Abwaschen von Bechern und Krügen und Kupfergeschirren und Betten.
24746MarkusMk4175Daher fragten ihn die Pharisäer und Schriftgelehrten: Warum wandeln deine Jünger nicht nach der Satzung der Alten, sondern essen ihre Speisen mit ungewaschenen Händen?
24747MarkusMk4176Er aber antwortete, und sprach zu ihnen: Treffend hat Isaias von euch Heuchlern geweissagt, wie geschrieben steht: Dieses Volk ehret mich mit den Lippen, ihr Herz aber ist fern von mir.
24748MarkusMk4177Vergeblich aber ehren sie mich, weil sie Lehre und Satzungen von Menschen lehren.
24749MarkusMk4178Denn während ihr das Gebot Gottes hintansetzt, haltet ihr die Überlieferung der Menschen, Waschungen von Krügen und Bechern; und anderes derart tut ihr vieles.
24750MarkusMk4179Und er sprach zu ihnen: Schön lasset ihr das Gebot Gottes nichts gelten, damit ihr eure Überlieferung wahret.
24751MarkusMk41710Denn Moses hat gesagt: Ehre deinen Vater und deine Mutter. Und: Wer Vater oder Mutter flucht, soll des Todes sterben.
24752MarkusMk41711Ihr aber saget: Wenn einer zum Vater oder zur Mutter sagt: Korban, das heißt Weihegeschenk, sei alles, was dir von mir zu Gute kommt,
24753MarkusMk41712da lasset ihr ihn nichts mehr für seinen Vater oder seine Mutter tun,
24754MarkusMk41713indem ihr das Wort Gottes für ungültig erklärt durch eure Überlieferung, die ihr gegeben habt; und ähnliches derart tut ihr vieles.
24755MarkusMk41714Und er rief abermals das Volk herbei, und sprach zu ihnen: Höret mich alle, und verstehet es wohl!
24756MarkusMk41715Nichts ist außerhalb des Menschen, was in denselben eingehend ihn unrein machen könnte, aber was von dem Menschen herauskommt, das ist es, was den Menschen verunreinigt.
24757MarkusMk41716Wer Ohren hat zu hören, der höre!
24758MarkusMk41717Als er nun vom Volk weggehend in ein Haus eingetreten war, befragten ihn seine Jünger über das Gleichnis.
24759MarkusMk41718Und er sprach zu ihnen: Seid auch ihr so ohne Verständnis? Sehet ihr nicht ein, dass alles, was von außen in den Menschen eingeht, ihn nicht verunreinigen kann,
24760MarkusMk41719weil es nicht in sein Herz eingeht, sondern in den Leib kommt, und den natürlichen Ausgang nimmt, der alle Speisen ausscheidet?
24761MarkusMk41720Was aber, sprach er, von dem Menschen ausgeht, das macht den Menschen unrein.
24762MarkusMk41721Denn von innen, aus dem Herzen der Menschen, kommen die bösen Gedanken, Ehebrüche, Unzucht, Mordtaten,
24763MarkusMk41722Diebstähle, Geiz, Bosheit, Betrug, Schamlosigkeit, Scheelsucht, Gotteslästerung, Hoffart und Torheit.
24764MarkusMk41723All dies Böse kommt von innen heraus, und verunreinigt den Menschen.
24765MarkusMk41724Und von da machte er sich auf, und zog in das Gebiet von Thyrus und Sidon. Und er trat in ein Haus, und wollte, dass es niemand erfahren sollte; er konnte aber nicht verborgen bleiben.
24766MarkusMk41725Denn kaum hatte ein Weib, deren Tochter einen unreinen Geist hatte, von ihm gehört, so ging sie sogleich hinein, und fiel ihm zu Füßen.
24767MarkusMk41726Das Weib aber war eine Heidin, aus Syrophönizien gebürtig. Und sie bat ihn, dass er den bösen Geist von ihrer Tochter austreiben möchte.
24768MarkusMk41727Er aber sprach zu ihr: Lass zuerst die Kinder satt werden; denn es ist nicht recht, das Brot der Kinder zu nehmen, und es den Hunden vorzuwerfen.
24769MarkusMk41728Sie aber antwortete, und sprach zu ihm: Ja Herr! Denn auch die Hündlein essen unter dem Tische von den Brosamen der Kinder.
24770MarkusMk41729Und er sprach zu ihr: Um dieses Wortes willen gehe hin, der böse Geist ist ausgefahren von deiner Tochter.
24771MarkusMk41730Und als sie in ihr Haus kam, fand sie das Mädchen auf dem Bette liegen, und den bösen Geist ausgefahren.
24772MarkusMk41731Und er ging wieder weg von den Grenzen von Thyrus, und kam durch Sidon an das galiläische Meer, mitten durch das Gebiet der Zehn-Städte.
24773MarkusMk41732Da brachten sie einen Taubstummen zu ihm, und baten ihn, dass er ihm die Hand auflegen möchte.
24774MarkusMk41733Und er nahm ihn von dem Volke abseits, legte seine Finger in seine Ohren, und berührte seine Zunge mit Speichel,
24775MarkusMk41734sah gen Himmel auf, seufzte, und sprach zu ihm: Ephpheta, das ist: Tue dich auf!
24776MarkusMk41735Und sogleich öffneten sich seine Ohren, und das Band seiner Zunge ward gelöst, und er redete richtig.
24777MarkusMk41736Da gebot er ihnen, sie sollten es niemanden sagen. Aber je mehr er es ihnen gebot, desto mehr breiteten sie es aus;
24778MarkusMk41737und desto mehr gerieten sie außer sich vor Verwunderung, und sprachen: Er hat alles wohl gemacht, die Tauben macht er hörend und die Stummen redend!
24779MarkusMk4181In jenen Tagen, als wiederum viel Volk beisammen war, und nichts zu essen hatte, rief er seine Jünger zu sich, und sagte zu ihnen:
24780MarkusMk4182Mich erbarmet des Volkes; denn siehe, schon drei Tage harren sie bei mir aus, und haben nichts zu essen.
24781MarkusMk4183Und wenn ich sie ungespeist nach Hause gehen lasse, so werden sie auf dem Wege verschmachten; denn einige von ihnen sind weit hergekommen.
24782MarkusMk4184Da antworteten ihm seine Jünger: Woher sollte jemand hier in der Wüste Brot bekommen können, sie zu sättigen?
24783MarkusMk4185Und er fragte sie: Wie viele Brote habet ihr? Sie sprachen: Sieben.
24784MarkusMk4186Und er befahl dem Volke, sich auf die Erde nieder zu setzen. Dann nahm er die sieben Brote, dankte, brach dieselben, und gab sie seinen Jüngern, dass sie vorlegten; und sie legten dem Volke vor.
24785MarkusMk4187Sie hatten auch wenige Fischlein; auch diese segnete er, und ließ sie vorlegen.
24786MarkusMk4188Und sie aßen und wurden satt; und hoben auf, was von den Stücken übriggeblieben war, sieben Körbe.
24787MarkusMk4189Es waren aber derer, die gegessen hatten, bei viertausend; und er entließ sie.
24788MarkusMk41810Und sofort stieg er mit seinen Jüngern in ein Schiff, und kam in die Gegend von Dalmanutha.
24789MarkusMk41811Da kamen die Pharisäer heraus, und fingen an, mit ihm zu streiten, indem sie von ihm ein Zeichen vom Himmel forderten, um ihn zu versuchen.
24790MarkusMk41812Er aber seufzte im Geiste, und sprach: Was sucht dies Geschlecht ein Zeichen? Wahrlich, ich sage euch, nimmermehr damit wird diesem Geschlechte ein Zeichen gegeben werden!
24791MarkusMk41813Und er verließ sie, stieg wieder in das Schiff, und fuhr hinüber.
24792MarkusMk41814Und sie vergaßen Brot mitzunehmen, und hatten nicht mehr als ein Brot bei sich im Schiffe.
24793MarkusMk41815Und er ermahnte sie, und sagte: Sehet zu, und hütet euch vor dem Sauerteige der Pharisäer, und vor dem Sauerteige des Herodes!
24794MarkusMk41816Da dachten sie, und sprachen zueinander: Es ist, weil wir kein Brot haben!
24795MarkusMk41817Als Jesus dies erkannte, sagte er zu ihnen: Warum macht ihr euch Gedanken, dass ihr kein Brot habet? Erkennet und begreifet ihr denn noch nicht? Habt ihr noch immer ein verblendetes Herz?
24796MarkusMk41818Habt ihr Augen, und sehet nicht? Und habt ihr Ohren, und höret nicht? Und erinnert ihr euch nicht?
24797MarkusMk41819Als ich die fünf Brote brach für die Fünftausend, wie viele Körbe voll Stücklein habt ihr da aufgehoben? Sie sprachen zu ihm: Zwölf.
24798MarkusMk41820Und da ich die sieben Brote für die viertausend brach, wie viele Körbe voll Stücklein habt ihr aufgehoben? Sie sagten zu ihm: Sieben.
24799MarkusMk41821Und er sprach zu ihnen: Wie, verstehet ihr auch jetzt noch nicht?
24800MarkusMk41822Und sie kamen nach Bethsaida. Da brachte man einen Blinden zu ihm, und bat ihn, dass er denselben berühren möchte.
24801MarkusMk41823Und er faßte den Blinden bei der Hand, führte ihn vor den Flecken hinaus, benetzte seine Augen mit Speichel, legte ihm seine Hände auf, und fragte ihn, ob er etwas sehe.
24802MarkusMk41824Da blickte er auf, und sprach: Ich sehe die Menschen wie Bäume wandeln.
24803MarkusMk41825Darnach legte er ihm die Hände noch einmal auf seine Augen; da fing er zu sehen an, und war so hergestellt, dass er alles deutlich sah.
24804MarkusMk41826Und er schickte ihn nach Hause, und sprach: Gehe in dein Haus, und wenn du in den Flecken hineinkommst, sage es niemanden!
24805MarkusMk41827Jesus aber zog mit seinen Jüngern fort in die Ortschaften von Cäsarea Philippi. Auf dem Wege fragte er seine Jünger, und sprach zu ihnen: Für wen halten mich die Leute?
24806MarkusMk41828Sie antworteten ihm, und sprachen: Für Johannes, den Täufer; andere für Elias; andere aber für einen der Propheten.
24807MarkusMk41829Da sagte er zu ihnen: Ihr aber, für wen haltet ihr mich? Petrus antwortete, und sprach zu ihm: Du bist Christus!
24808MarkusMk41830und er verbot ihnen streng, dass sie dies von ihm niemand sagen sollten.
24809MarkusMk41831Nun fing er an sie zu belehren, dass der Menschensohn vieles leiden, von den Ältesten, Hohenpriestern und Schriftgelehrten verworfen, getötet werden, und nach drei Tagen wieder auferstehen müsse.
24810MarkusMk41832Und er redete dieses Wort unverhohlen. Da nahm ihn Petrus bei Seite, und fing an es ihm zu verweisen.
24811MarkusMk41833Er aber wandte sich um, sah seine Jünger an, drohte dem Petrus, und sprach: Weiche zurück hinter mich, Satan! denn du hast keinen Sinn für das, was Gottes ist, sondern für das, was der Menchen ist.
24812MarkusMk41834Dann rief er das Volk und seine Jünger herbei, und sprach zu ihnen: Will mir jemand nachfolgen, so verleugne er sich selbst, und nehme sein Kreuz auf sich, und folge mir.
24813MarkusMk41835Denn wer sein Leben retten will, der wird es verlieren; wer aber um meinet- und des Evangeliums willen sein Leben verliert, der wird es retten.
24814MarkusMk41836Denn was wird es einem Menschen nützen, wenn er die ganze Welt gewinnt, an seiner Seele aber Schaden leidet?
24815MarkusMk41837Oder was kann ein Mensch als Lösegeld geben für seine Seele?
24816MarkusMk41838Denn wer sich meiner und meiner Worte geschämt hat vor diesem ehebrecherischen und sündhaften Geschlechte, dessen wird sich auch der Menschensohn schämen, wenn er kommen wird in der Herrlichkeit seines Vaters mit den heiligen Engeln.
24817MarkusMk41839Und er sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch, es sind einige von den hier Stehenden, die den Tod nicht kosten werden, bis sie das Reich Gottes sehen, wie es kommt in seiner Kraft!
24818MarkusMk4191Und nach sechs Tagen nahm Jesus den Petrus, Jakobus und Johannes mit sich, und führte sie allein abseits auf einen hohen Berg, und ward verklärt vor ihnen.
24819MarkusMk4192Seine Kleider wurden glänzend und überaus weiß wie der Schnee, so wie sie kein Walker auf Erden weiß machen kann.
24820MarkusMk4193Und es erschien ihnen Elias mit Moses; und sie redeten mit Jesus.
24821MarkusMk4194Da nahm Petrus das Wort, und sprach zu Jesus, Meister, es ist für uns gut, hier zu sein; wir wollen drei Hütten bauen, dir eine, Moses eine, und Elias eine.
24822MarkusMk4195Er wusste nämlich nicht, was er sagte, denn sie waren vor Schrecken außer sich.
24823MarkusMk4196Und es kam eine Wolke, die sie überschattete; und es erscholl eine Stimme aus der Wolke, und sprach: Dies ist mein geliebter Sohn; ihn sollt ihr hören!
24824MarkusMk4197Und plötzlich, da sie um sich schauten, sahen sie niemand mehr, als Jesus allein mit ihnen.
24825MarkusMk4198Während sie nun vom Berge herabstiegen, gebot ihnen Jesus, sie sollten niemandem erzählen, was sie gesehen hätten, als nachdem der Menschensohn von den Toten würde auferstanden sein.
24826MarkusMk4199Und sie hielten dieses Wort bei sich, und fragten sich einander, was das wäre: „Nachdem er von den Toten würde auferstanden sein.“
24827MarkusMk41910Und sie fragten ihn, und sprachen: Warum sagen denn die Pharisäer und Schriftgelehrten, dass Elias zuvor kommen muss?
24828MarkusMk41911Er antwortete, und sprach zu ihnen: Elias wird allerdings zuerst kommen, und alles wieder herstellen; gleichwie auch von dem Menschensohne geschrieben steht, dass er vieles leiden und verachtet werden müsse.
24829MarkusMk41912Aber ich sage euch: Auch Elias ist schon gekommen, (und sie taten ihm, was sie nur wollten), wie es von ihm geschrieben steht.
24830MarkusMk41913Und da er zu seinen Jüngern kam, sah er viel Volk um sie her, und Schriftgelehrte mit ihnen im Streite.
24831MarkusMk41914Sobald aber das ganze Volk Jesus erblickte, erstaunte es und erschrak, lief hinzu, und grüßte ihn.
24832MarkusMk41915Und er fragte sie: Worüber streitet ihr miteinander?
24833MarkusMk41916Da antwortete einer aus dem Volke, und sprach: Meister! Ich habe meinen Sohn zu dir hergebracht, der einen stummen Geist hat.
24834MarkusMk41917Wo dieser immer ihn ergreift, reißt er ihn nieder; auch schäumet er, und knirscht mit den Zähnen, und zehret ab. Und ich sprach zu deinen Jüngern, dass sie ihn austreiben möchten; sie konnten es aber nicht.
24835MarkusMk41918Da antwortete er ihnen, und sprach: O du ungläubiges Geschlecht! Wie lange noch werde ich bei euch sein? Wie lange euch noch ertragen? Bringet ihn zu mir.
24836MarkusMk41919Und sie brachten ihn. Und als er ihn sah, zerrte ihn der Geist sogleich; und zur Erde niederstürzend, wälzte er sich schäumend.
24837MarkusMk41920Da fragte er seinen Vater: Wie lange Zeit ist es, dass ihm dieses widerfahren ist? Dieser aber sprach: Von Kindheit an.
24838MarkusMk41921Oft schon hat er ihn in´s Wasser geworfen, um ihn umzubringen. Vermagst du nun etwas, so hilf uns, und erbarme dich unser!
24839MarkusMk41922Jesus aber sprach zu ihm: Wenn du glauben kannst! Alles ist dem möglich, der glaubt.
24840MarkusMk41923Und sogleich rief der Vater des Knaben, und sagte weinend: Ich glaube, Herr! Hilf meinem Unglauben.
24841MarkusMk41924Da nun Jesus sah, dass das Volk zusammenlief, bedrohte er den unreinen Geist, und sprach zu ihm: Tauber und stummer Geist! Ich gebiete dir, fahre aus von ihm, und geh hinfort nicht mehr in ihn ein.
24842MarkusMk41925Da schrie er, zerrte ihn heftig, und fuhr aus von ihm; und er ward wie tot, so dass viele sagten: Er ist gestorben!
24843MarkusMk41926Jesus aber fasste ihn bei der Hand, und richtete ihn auf; und er stand auf.
24844MarkusMk41927Und als er nach Hause gekommen war, fragten ihn seine Jünger allein: Warum haben wir ihn nicht austreiben können?
24845MarkusMk41928Er sprach zu ihnen: Dies Art kann durch nichts ausgetrieben werden, als durch Gebet und Fasten.
24846MarkusMk41929Und von da gingen sie weiter, und zogen vorüber durch Galiläa; und er wollte nicht, dass es jemand wisse.
24847MarkusMk41930Er lehrte aber seine Jünger, und sprach zu ihnen: Der Menschensohn wird in die Hände der Menschen überliefert werden, und sie werden ihn töten; nachdem er aber getötet worden, wird er am dritten Tage wieder auferstehen.
24848MarkusMk41931Sie aber verstanden das Wort nicht, und fürchteten ihn zu fragen.
24849MarkusMk41932Und sie kamen nach Kapharnaum. Da sie nun zu Hause waren, fragte er sie: Was habt ihr auf dem Wege besprochen?
24850MarkusMk41933Sie aber schwiegen; denn sie hatten auf dem Wege miteinander gestritten, wer von ihnen der Größte wäre.
24851MarkusMk41934Da setzte er sich nieder, rief die Zwölfe, und sprach zu ihnen: Wenn jemand der Erste sein will, so wird er der Letzte von allen, und der Diener aller sein.
24852MarkusMk41935Und er nahm ein Kind, stellte es mitten unter sie, schloss es in seine Arme, und sprach zu ihnen:
24853MarkusMk41936Wer eines von diesen Kindern in meinem Namen aufnimmt, nimmt mich auf; und wer mich aufnimmt, nimmt nicht mich auf, sondern den, der mich gesandt hat.
24854MarkusMk41937Da nahm Johannes das Wort, und sprach: Meister! wir sahen jemanden, der in deinem Namen Teufel austreibt, der uns nicht nachfolgt, und wir verwehrten es ihm.
24855MarkusMk41938Jesus aber sprach: Wehret es ihm nicht! denn niemand ist, der in meinem Namen ein Wunder wirkt, und so bald übles von mir reden könnte.
24856MarkusMk41939Denn wer nicht wider euch ist, ist für euch.
24857MarkusMk41940Und wer euch einen Becher Wassers zu trinken reicht in meinem Namen, darum weil ihr Christus angehöret, wahrlich, ich sage euch, er wird seinen Lohn nicht verlieren!
24858MarkusMk41941Wer aber einen von diesen Kleinen, die an mich glauben, ärgert, dem wäre es besser, dass ihm ein Mühlstein an den Hals gehängt, und er in´s Meer geworfen würde.
24859MarkusMk41942Wenn dich deine Hand ärgert, so haue sie ab; es ist dir besser, verstümmelt in das ewige Leben einzugehen, als beide Hände zu haben, und in die Hölle zu kommen, in das unauslöschliche Feuer,
24860MarkusMk41943wo ihr Wurm nicht stirbt, und das Feuer nicht erlischt.
24861MarkusMk41944Und wenn dein Fuß dich ärgert, so haue ihn ab; es ist dir besser, lahm in das ewige Leben einzugehen, als beide Füße zu haben, und in die Hölle unauslöschlichen Feuers geworfen zu werden,
24862MarkusMk41945wo ihr Wurm nicht stirbt, und das Feuer nicht erlischt.
24863MarkusMk41946Wenn dein Auge dich ärgert, so reiße es aus; es ist dir besser, einäugig in das Reich Gottes einzugehen, als zwei Augen zu haben, und in das höllische Feuer geworfen zu werden,
24864MarkusMk41947wo ihr Wurm nicht stirbt, und das Feuer nicht erlischt.
24865MarkusMk41948Denn jeder wird mit Feuer gesalzen werden, und jedes Opfer wird mit Salz gesalzen werden.
24866MarkusMk41949Das Salz ist gut; wenn aber das Salz seine Kraft verliert, womit werdet ihr es würzen? Habet Salz in euch, und habet Frieden untereinander!
24867MarkusMk41101Und von da machte er sich auf, und kam an die Grenzen von Judäa jenseits des Jordans; und das Volk versammelte sich wieder bei ihm, und wiederum lehrte er sie, wie er gewohnt war.
24868MarkusMk41102Da traten die Pharisäer hinzu, versuchten ihn und fragten: Ist es einem Manne erlaubt, sein Weib zu entlassen?
24869MarkusMk41103Er aber antwortete, und sprach zu ihnen: Was hat euch Moses geboten?
24870MarkusMk41104Sie sprachen: Moses hat erlaubt, einen Scheidebrief zu schreiben, und das Weib zu entlassen.
24871MarkusMk41105Jesus antwortete ihnen, und sprach: Wegen der Härte ihres Herzens hat er euch dieses Gebot geschrieben.
24872MarkusMk41106Vom Anfange der Schöpfung aber hat Gott sie als Mann und Weib geschaffen.
24873MarkusMk41107Darum wird der Mann Vater und Mutter verlassen, und seinem Weibe anhangen.
24874MarkusMk41108Und es werden zwei in einem Fleische sein. Sie sind also nicht mehr zwei, sondern ein Fleisch.
24875MarkusMk41109Was nun Gott verbunden hat, soll der Mensch nicht trennen.
24876MarkusMk411010Und zu Hause fragten ihn seine Jünger noch einmal darüber.
24877MarkusMk411011Er sprach zu ihnen: Wer immer sein Weib entlässt, und eine andere nimmt, der begeht an ihr einen Ehebruch.
24878MarkusMk411012Und wenn ein Weib ihren Mann entlässt, und einen anderen heiratet, so bricht sie die Ehe.
24879MarkusMk411013Und sie brachten Kindlein zu ihm, dass er sie berühren möchte. Die Jünger aber fuhren die hart an, welche sie brachten.
24880MarkusMk411014Da Jesus sie sah, ward er unwillig, und sprach zu ihnen: Lasset die Kindlein zu mir kommen, und wehret ihnen nicht; denn für solche ist das Reich Gottes.
24881MarkusMk411015Wahrlich, sage ich euch, wer das Reich Gottes nicht aufnimmt wie ein Kind, wird in dasselbe nicht eingehen!
24882MarkusMk411016Und er schloss sie in seine Arme, legte ihnen die Hände auf, und segnete sie.
24883MarkusMk411017Und als er auf die Straße hinausgegangen war, lief einer herbei, kniete vor ihm nieder, und fragte ihn: Guter Meister! was soll ich tun, dass ich das ewige Leben erlange?
24884MarkusMk411018Jesus aber sprach zu ihm: Was nennest du mich gut? Niemand ist gut, als nur einer, Gott.
24885MarkusMk411019Die Gebote kennst du: Du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht töten; du sollst nicht stehlen; du sollst kein falsches Zeugnis geben; du sollst nicht übervorteilen; du sollst Vater und Mutter ehren.
24886MarkusMk411020Jener aber antwortete, und sprach zu ihm: Meister! dies alles habe ich beobachtet von meiner Jugend an.
24887MarkusMk411021Jesus aber blickte ihn an, gewann ihn lieb, und sprach zu ihm: Eines fehlt dir noch; gehe hin, verkaufe alles, was du hast, und gib es den Armen, und du wirst einen Schatz im Himmel haben; und komm, folge mir!
24888MarkusMk411022Da ward er traurig über dieses Wort, und ging betrübt davon; denn er hatte viele Besitztümer.
24889MarkusMk411023Und Jesus blickte um sich, und sprach zu seinen Jüngern: Wie schwer ist es, dass die, welche viel Geld haben, in das Reich Gottes eingehen!
24890MarkusMk411024Die Jünger aber erstaunten über seine Worte. Da hob Jesus abermals an, und sprach zu ihnen: Kindlein, wie schwer ist es, dass die, welche auf das Geld ihr Vertrauen setzen, in das Reich Gottes eingehen!
24891MarkusMk411025Es ist leichter, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr durchgehe, als dass ein Reicher in das Reich Gottes eingehe!
24892MarkusMk411026Da verwunderten sie sich noch mehr, und sprachen zueinander: Wer kann wohl selig werden?
24893MarkusMk411027Und Jesus blickte sie an, und sprach: Bei den Menschen ist es unmöglich, aber nicht bei Gott; denn bei Gott ist alles möglich.
24894MarkusMk411028Da begann Petrus, und sprach zu ihm: Siehe, wir haben alles verlassen, und sind dir gefolgt!
24895MarkusMk411029Jesus antwortete, und sprach: Wahrlich, ich sage euch, es ist niemand, der Haus, oder Brüder, oder Schwestern, oder Vater, oder Mutter, oder Kinder, oder Äcker verlassen hat um meinet- und des Evangeliums wegen,
24896MarkusMk411030der nicht hundertmal so viel empfinge, jetzt in dieser Zeit Häuser und Brüder, und Schwestern und Mütter und Kinder, und Äcker, inmitten von Verfolgungen, und in der zukünftigen Welt das ewige Leben!
24897MarkusMk411031Viele der Ersten aber werden die Letzten, und viele der Letzten die Ersten sein.
24898MarkusMk411032Sie waren nun auf dem Wege, und zogen nach Jerusalem hinauf; Jesus ging vor ihnen her, sie aber folgten staunend voller Bangigkeit. Und er nahm abermals die Zwölf zu sich, und fing an ihnen zu sagen, was ihm widerfahren würde.
24899MarkusMk411033Siehe, wir gehen hinauf nach Jerusalem, und der Menschensohn wird den Hohenpriestern und Schriftgelehrten und Ältesten überliefert werden; sie werden ihn zum Tode verurteilen, und den Heiden überliefern;
24900MarkusMk411034und werden ihn verspotten, und anspeien, und geißeln und töten; und am dritten Tage wird er wieder auferstehen.
24901MarkusMk411035Da traten Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, zu ihm, und sprachen: Meister! wir möchten, dass du uns gewährtest, um was immer wir bitten.
24902MarkusMk411036Er aber sprach zu ihnen: Was wollet ihr, dass ich euch tun soll?
24903MarkusMk411037Sie sprachen: Gib uns, dass wir, einer zu deiner Rechten, und einer zu deiner Linken sitzen in deiner Herrlichkeit!
24904MarkusMk411038Jesus aber sprach zu ihnen: Ihr wisset nicht, um was ihr bittet Könnet ihr den Kelch trinken, den ich trinke? Oder getauft werden mit der Taufe, mit der ich getauft werde?
24905MarkusMk411039Sie aber sprachen zu ihm: Wir können es. Da sprach Jesus zu ihnen: Ihr werdet zwar den Kelch trinken, den ich trinke, und mit der Taufe getauft werden, womit ich getauft werde;
24906MarkusMk411040aber das Sitzen zu meiner Rechten und zu meiner Linken steht nicht bei mir, euch zu geben, sondern denen, welchen es bereitet ist.
24907MarkusMk411041Als die zehn dies hörten, fingen sie an, über Jakobus und Johannes unwillig zu werden.
24908MarkusMk411042Jesus aber rief sie zu sich, und sprach zu ihnen: Ihr wisset, dass die, welche als Fürsten der Völker angesehen werden, Gewaltherrscher sind über sie, und dass ihre Großen Gewalt über sie üben;
24909MarkusMk411043nicht so aber ist es unter euch, sondern wer da größer werden will, wird euer Diener sein;
24910MarkusMk411044Und wer unter euch der Erste sein will, wird aller Knecht sein;
24911MarkusMk411045denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen, sich bedienen zu lassen, sondern zu dienen, und sein Leben dahinzugeben zur Erlösung für viele.
24912MarkusMk411046Und sie kamen nach Jericho. Und als er von Jericho herauszog mit seinen Jüngern und einer sehr großen Menge Volkes, saß der Sohn des Timäus, Bartimäus, ein Blinder, bettelnd am Wege.
24913MarkusMk411047Da dieser hörte, dass es Jesus von Nazareth sei, fing er an zu rufen, und zu sagen: Jesus, du Sohn Davids! erbarme dich meiner.
24914MarkusMk411048Und viele verwiesen es ihm, dass er schweigen sollte. Er aber rief noch viel mehr: Sohn Davids! erbarme dich meiner!
24915MarkusMk411049Da stand Jesus still, und befahl, ihn zu rufen. Und sie riefen den Blinden, und sprachen zu ihm: Sei getrost, stehe auf, er ruft dich!
24916MarkusMk411050Da warf er seinen Mantel weg, sprang auf, und kam zu ihm.
24917MarkusMk411051Und Jesus redete ihn an, und sprach zu ihm: Was willst du, dass ich dir tun soll? Der Blinde aber sprach zu ihm: Meister! dass ich sehend werde!
24918MarkusMk411052Da sprach Jesus zu ihm: Gehe hin, dein Glaube hat dir geholfen! Und sogleich sah er, und folgte ihm auf dem Wege.
24919MarkusMk41111Und als sie sich Jerusalem und Bethanien am Ölberge näherten, sandte er zwei von seinen Jüngern ab,
24920MarkusMk41112und sprach zu ihnen: Gehet hin in den Flecken, der da vor euch liegt, und sogleich, wenn ihr in demselben hineinkommt, werdet ihr ein Füllen angebunden finden, auf dem noch kein Mensch gesessen ist; bindet es los, und bringt es.
24921MarkusMk41113Und wenn euch jemand fragt: Was tut ihr? so saget: Der Herr bedarf seiner. Und sogleich wird er es hierher lassen.
24922MarkusMk41114Da gingen sie hin, und fanden das Füllen, angebunden an der Türe, draußen ab der Wegscheide; und sie banden es los.
24923MarkusMk41115Und einige von denen, die dastanden, sagten zu ihnen: Was tut ihr, dass ihr das Füllen losbindet?
24924MarkusMk41116Sie aber sprachen, wie ihnen Jesus befohlen hatte, und diese überließen es ihnen.
24925MarkusMk41117Da führten sie das Füllen zu Jesus, und sie legten ihre Oberkleider darüber, und er setzte sich auf dasselbe.
24926MarkusMk41118Viele aber breiteten ihre Oberkleider auf den Weg; andere hieben Zweige von den Bäumen, und streuten sie auf den Weg.
24927MarkusMk41119Und die vorangingen, und die nachfolgten, schrien und sprachen: Hosanna!
24928MarkusMk411110Hochgelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn; hochgelobt sei das Reich unseres Vaters David, das da kommt! Hosanna in der Höhe!
24929MarkusMk411111Und er zog ein in Jerusalem, und ging in den Tempel. Und nachdem er alles ringsherum angesehen hatte, ging er, als bereits der Abend gekommen war, hinaus nach Bethanien mit den Zwölfen.
24930MarkusMk411112Des anderen Tages aber, da sie von Bethanien fortgingen, hungerte ihn.
24931MarkusMk411113Und da er von ferne einen Feigenbaum sah, der Blätter hatte, ging er hinzu, ob er wohl etwas an ihm fände; als er aber zu ihm hinkam, fand er nichts als Blätter; es war nämlich nicht die Feigenzeit.
24932MarkusMk411114Und er hob an, und sprach zu ihm: Niemals mehr esse in Ewigkeit jemand eine Frucht von dir! Und seine Jünger hörten es.
24933MarkusMk411115Und sie kamen nach Jerusalem. Und da er in den Tempel gegangen war, fing er an, die Verkäufer und Käufer im Tempel auszutreiben; und die Tische der Wechsler und die Stühle der Taubenhändler warf er um.
24934MarkusMk411116Und er ließ nicht zu, dass jemand ein Gefäß durch den Tempel hindurch trug.
24935MarkusMk411117Und er lehrte, und sprach zu ihnen: Steht nicht geschrieben: Mein Haus soll ein Haus des Gebetes heißen für alle Völker? Ihr aber habt es zu einer Räuberhöhle gemacht.
24936MarkusMk411118Als die Hohenpriester und Schriftgelehrten dies hörten, suchten sie, wie sie ihn verderben könnten; denn sie fürchteten ihn, weil das ganze Volk von Bewunderung ergriffen war über seine Lehre.
24937MarkusMk411119Da es nun Abend geworden war, ging er zur Stadt hinaus.
24938MarkusMk411120Und als sie des Morgens am Feigenbaume vorübergingen, sahen sie, dass er von der Wurzel an verdorrt war.
24939MarkusMk411121Da erinnerte sich Petrus, und sprach zu ihm: Meister! Siehe, der Feigenbaum, den du verflucht hast, ist verdorret.
24940MarkusMk411122Und Jesus antwortet, und sprach zu ihnen: Habet Glauben an Gott!
24941MarkusMk411123Wahrlich, ich sage euch, wer immer zu diesem Berge spricht: Hebe dich, und stürze dich in´s Meer! Und er zweifelt nicht in seinem Herzen, sondern glaubt, dass alles, was er sagt, geschehen werde; es wird ihm geschehen.
24942MarkusMk411124Darum sage ich euch: Alles was ihr immer im Gebete erbittet, glaubet, dass ihr es erhalten werdet, so wird es euch werden.
24943MarkusMk411125Und wenn ihr stehet, um zu beten, so vergebet, wenn ihr etwas gegen jemand habet, damit auch euer Vater, der im Himmel ist, euch eure Sünden vergebe.
24944MarkusMk411126Wenn aber ihr nicht vergebet, so wird auch euer Vater, der im Himmel ist, euch eure Sünden nicht vergeben.
24945MarkusMk411127Und sie kamen wiederum nach Jerusalem. Und als er im Tempel umherwandelte, traten die Hohenpriester, die Schriftgelehrten und Ältesten zu ihm,
24946MarkusMk411128und sprachen zu ihm: Kraft welcher Vollmacht tust du dies? Und wer hat dir diese Vollmacht gegeben, solches zu tun?
24947MarkusMk411129Jesus aber antwortete, und sprach zu ihnen: Ich will euch auch ein Wort fragen; antwortet mir darauf, so will ich euch sagen, kraft welcher Vollmacht ich dies tue.
24948MarkusMk411130Die Taufe des Johannes war sie vom Himmel, oder von Menschen? Antwortet mir!
24949MarkusMk411131Sie aber dachten bei sich, und sprachen: Sagen wir: Vom Himmel, so wird er sagen: Warum also habt ihr ihm nicht geglaubt?
24950MarkusMk411132Sagen wir: Von Menschen, so fürchten wir das Volk. Denn alle hielten den Johannes für einen wahren Propheten.
24951MarkusMk411133Daher antworteten sie Jesus, und sprachen: Wir wissen es nicht. Und Jesus erwiderte, und sprach zu ihnen: So sage auch ich nicht, kraft welcher Vollmacht ich dieses tue.
24952MarkusMk41121Und er fing an, in Gleichnissen zu ihnen zu reden: Ein Mensch pflanzte einen Weinberg, umgab ihn mit einem Zaune, grub eine Kelter, baute einen Turm, verpachtete ihn an Winzer, und reiste in ein fernes Land.
24953MarkusMk41122Und er schickte zu den Winzern, da die Zeit kam, einen Knecht, um von den Winzern etwas von dem Ertrage des Weinberges in Empfang zu nehmen.
24954MarkusMk41123Diese ergriffen und schlugen ihn, und schickten ihn leer von dannen.
24955MarkusMk41124Und abermals sandte er zu ihnen einen andern Knecht; denselben verwundeten sie am Kopfe, und taten ihm Schmach an.
24956MarkusMk41125Und wiederum sandte er einen andern, denselben töteten sie; und mehrere andere, von denen sie einige schlugen, andere aber töteten.
24957MarkusMk41126Noch hatte er einen einzigen Sohn, den er überaus liebte; auch diesen schickte er zuletzt an sie, und sprach: Sie werden Ehrfurcht vor meinem Sohne haben!
24958MarkusMk41127Die Winzer aber sprachen zueinander: Dieser ist der Erbe; kommet, lasst uns ihn töten, so wird das Erbe unser sein!
24959MarkusMk41128Und sie ergriffen ihn, töteten ihn, und warfen ihn hinaus aus dem Weinberge.
24960MarkusMk41129Was wird nun der Herr des Weinberges tun? Er wird kommen, und die Winzer töten, und den Weinberg anderen geben.
24961MarkusMk411210Habt ihr diese Schriftstelle nicht gelesen: Den Stein, den die Bauleute verworfen haben, der ist zum Ecksteine geworden?
24962MarkusMk411211Vom Herrn ist dies geschehen, und es ist wunderbar in unsern Augen?
24963MarkusMk411212Da suchten sie ihn zu ergreifen, aber sie fürchteten das Volk; denn sie verstanden wohl, dass er dieses Gleichnis auf sie geredet habe. Und sie verließen ihn, und gingen davon.
24964MarkusMk411213Und sie sandten an ihn einige Pharisäer und Herodianer, dass sie ihn in der Rede fangen sollten.
24965MarkusMk411214Diese kamen, und sprachen zu ihm: Meister! Wir wissen, dass du wahrhaft bist, und nach niemanden fragst; denn du siehest nicht auf das Ansehen der Menschen, sondern nach der Wahrheit lehrest du den Weg Gottes. Ist es erlaubt, dem Kaiser Steuer zu geben, oder sollen wir sie nicht geben?
24966MarkusMk411215Er aber erkannte ihre Arglist, und sprach zu ihnen: Warum versuchet ihr mich? Bringet mir einen Denar her, dass ich ihn sehe!
24967MarkusMk411216Da brachten sie ihm einen, und er sprach zu ihnen: Wessen ist dieses Bild und die Aufschrift? Sie sprachen zu ihm: Des Kaisers.
24968MarkusMk411217Da antwortete Jesus, und sprach zu ihnen: Gebet also dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist. Und sie verwunderten sich über ihn.
24969MarkusMk411218Und es kamen Sadduzäer zu ihm, welche sagen, es gebe keine Auferstehung. Diese fragten ihn, und sprachen:
24970MarkusMk411219Meister! Moses hat uns vorgeschrieben: Wenn jemandes Bruder stirbt, und hinterlässt ein Weib ohne Kinder, so soll sein Bruder dessen Weib nehmen, und seinem Bruder Nachkommenschaft erwecken.
24971MarkusMk411220Nun waren sieben Brüder. Der erste nahm ein Weib, und starb, ohne Nachkommenschaft zu hinterlassen.
24972MarkusMk411221Da nahm sie der zweite, und starb; und auch er hinterließ keine Nachkommenschaft. Ebenso der dritte.
24973MarkusMk411222Und es nahmen sie in gleicher Weise die sieben, und hinterließen keine Nachkommenschaft. Zuletzt von allen starb auch das Weib.
24974MarkusMk411223Bei der Auferstehung nun, wenn sie auferstehen, wem von ihnen wird das Weib zugehören? Denn alle sieben haben sie zum Weibe gehabt.
24975MarkusMk411224Da antwortete Jesus, und sprach zu ihnen: Irret ihr nicht deswegen, weil ihr weder die Schrift kennt, noch die Kraft Gottes verstehet?
24976MarkusMk411225Denn wenn sie von den Toten auferstehen, werden sie weder heiraten, noch verheiratet werden, sondern sie sind wie die Engel im Himmel.
24977MarkusMk411226Was aber die Toten betrifft, dass sie auferstehen, habt ihr nicht im Buche Moses gelesen, in der Geschichte vom Dornbusche, wie Gott zu ihm sprach, und sagte: Ich bin der Gott Abrahams, und der Gott Isaaks, und der Gott Jakobs?
24978MarkusMk411227Er ist nicht der Gott von Toten, sondern von Lebendigen. Ihr irret also sehr.
24979MarkusMk411228Und es trat einer der Schriftgelehrten hinzu, der ihren Streit angehört hatte, und da er sah, dass er ihnen treffend geantwortet habe, fragte er ihn, welches das erste aller Gebote sei?
24980MarkusMk411229Jesus aber antwortete ihm: Das erste aller Gebote ist: Höre Israel! Der Herr, dein Gott, ist ein Gott.
24981MarkusMk411230Und du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben aus deinem ganzen Herzen, aus deiner ganzen Seele, aus deinem ganzen Gemüte, und aus allen deinen Kräften. Das ist das erste Gebot.
24982MarkusMk411231Ein zweites aber ist diesem ähnlich; Du sollst deinen Nächsten lieben, wie dich selbst! Größer als dieses, ist kein anderes Gebot.
24983MarkusMk411232Der Schriftgelehrte sprach zu ihm: Trefflich, Meister! Nach der Wahrheit hast du gesagt, dass nur ein Gott ist, und kein anderer außer ihm.
24984MarkusMk411233Und ihn zu lieben aus ganzem Herzen, aus ganzem Verstande, aus ganzer Seele, und aus aller Kraft, und den Nächsten lieben wie sich selbst; das ist mehr als alle Brandopfer, und andere Opfer.
24985MarkusMk411234Da aber Jesus sah, dass er weise geantwortet hatte, sprach er zu ihm: Du bist nicht ferne vom Reiche Gottes! Und niemand wagte es mehr, ihn zu befragen.
24986MarkusMk411235Und Jesus hob an, und sprach im Tempel lehrend: Wie sagen die Schriftgelehrten, dass Christus Davids Sohn ist?
24987MarkusMk411236David sagt ja selbst im heiligen Geiste: Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde zum Schemel deiner Füße lege!
24988MarkusMk411237David selbst also nennt ihn Herr. Wie ist er denn sein Sohn? Und die Menge des Volkes hörte ihn gerne.
24989MarkusMk411238Und er sprach zu ihnen in seiner Lehre: Hütet euch vor den Schriftgelehrten, welche es lieben, in langen Kleidern einherzugehen, und gegrüßt sein wollen auf den Plätzen,
24990MarkusMk411239in den Synagogen gerne obenansitzen, und bei Gastmählern die ersten Plätze suchen,
24991MarkusMk411240welche die Häuser der Witwen aufzehren unter dem Vorwande langer Gebete; über diese wird ein schwereres Gericht ergehen.
24992MarkusMk411241Und Jesus saß dem Opferkasten gegenüber, und sah zu, wie das Volk Geld in den Opferkasten warf; und viele Reiche warfen viel hinein.
24993MarkusMk411242Da kam auch eine arme Witwe, und legte zwei kleine Stücke, das ist einen Pfennig, hinein.
24994MarkusMk411243Und er rief seine Jünger herbei, und sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch, diese arme Witwe hat mehr hinaingelegt als alle, die in den Opferkasten etwas geworfen haben!
24995MarkusMk411244Denn alle haben von ihrem Überflusse hineingeworfen; diese aber warf von ihrer Armut hinein alles, was sie hatte, ihren ganzen Lebensunterhalt.
24996MarkusMk41131Als er aus dem Tempel heraustrat, sagte einer seiner Jünger zu ihm: Siehe doch, Meister, welche Steine und welche Bauwerke!
24997MarkusMk41132Jesus antwortete, und sprach zu ihm: Siehst du diese großen Bauwerke? Es wird kein Stein auf dem andern gelassen werden, der nicht abgebrochen würde.
24998MarkusMk41133Und als er auf dem Ölberge saß, gegen den Tempel gewendet, fragten ihn Petrus, Jakobus, Johannes und Andreas noch insbesondere:
24999MarkusMk41134Sage uns, wann wird dies geschehen, und welches wird das Zeichen sein, wann die Vollendung von allem diesem herankommen soll?
25000MarkusMk41135Jesus antwortete, und fing an, ihnen zu sagen: Sehet zu, dass euch niemand verführe!
25001MarkusMk41136Denn es werden viele unter meinem Namen kommen, und sagen: Ich bin es, und werden viele verführen.
25002MarkusMk41137Wenn ihr aber von Kriegen und Kriegsgerüchten höret, so erschrecket nicht; denn das muss geschehen, aber noch ist es nicht das Ende.
25003MarkusMk41138Denn es wird Volk wider Volk, und Reich wider Reich sich erheben; und es werden Erdbeben sein von Ort zu Ort, und Hungersnot wird kommen. Das ist der Anfang der Wehen.
25004MarkusMk41139Habet aber acht auf euch selbst! Denn sie werden euch an die Gerichte überliefern, und ihr werdet in den Synagogen gegeißelt, und vor Statthalter und Könige gestellt werden um meinetwillen, zum Zeugnisse für sie.
25005MarkusMk411310Und das Evangelium muss zuvor allen Völkern gepredigt werden.
25006MarkusMk411311Wenn sie euch nun hinführen und überliefern, so seid nicht zum Voraus besorgt, was ihr reden sollet, sondern was euch eingegeben wird in jener Stunde, das redet; denn nicht ihr seid es, die da reden, sondern der heilige Geist.
25007MarkusMk411312Es wird aber der Bruder den Bruder zum Tode ausliefern, und der Vater den Sohn; und Kinder werden sich erheben wider ihre Eltern, und sie um´s Leben bringen.
25008MarkusMk411313Und ihr werdet von allen gehasst sein um meines Namens willen; wer aber ausharret bis ans Ende, der wird selig werden.
25009MarkusMk411314Wenn ihr nun den Greuel der Verwüstung da stehen sehet, wo er nicht stehen soll, - wer das liest, der merke darauf! dann fliehe, wer in Judäa ist, auf die Berge;
25010MarkusMk411315und wer auf dem Dache ist, steige nicht in das Haus hinab, und gehe auch nicht hinein, um etwas aus seinem Hause zu holen.
25011MarkusMk411316Und wer auf dem Felde ist, der kehre nicht zurück, sein Kleid zu holen.
25012MarkusMk411317Wehe aber den Schwangeren und Säugenden in jenen Tagen!
25013MarkusMk411318Bittet nur, dass es nicht im Winter geschehe.
25014MarkusMk411319Denn in jenen Tagen werden solche Drangsale sein, dergleichen vom Anfange der Schöpfung, die Gott geschaffen hat, nicht gewesen sind bis jetzt, noch je sein werden.
25015MarkusMk411320Und wenn der Herr diese Tage nicht abgekürzt hätte, so würde kein Mensch gerettet werden, aber um der Auserwählten willen, die er auserwählt hat, hat er die Tage abgekürzt.
25016MarkusMk411321Wenn dann jemand zu euch sagt: Siehe, hier ist Christus, siehe dort! so glaubet es nicht.
25017MarkusMk411322Denn es werden falsche Christus und falsche Propheten aufstehen, und Zeichen und Wunder tun, um, wenn es möglich ist, auch die Auserwählten zu verführen.
25018MarkusMk411323Nehmet euch also in acht! Sehet, ich habe euch alles vorhergesagt.
25019MarkusMk411324In jenen Tagen aber nach dieser Trübsal wird die Sonne verfinstert werden, und der Mond seinen Schein nicht geben.
25020MarkusMk411325Die Sterne des Himmels werden herabfallen, und die Kräfte, die am Himmel sind, erschüttert werden.
25021MarkusMk411326Dann werden sie den Menschensohn in Wolken kommen sehen mit großer Macht und Herrlichkeit.
25022MarkusMk411327Und dann wird er seine Engel aussenden, und seine Auserwählten von den vier Winden versammeln, vom Ende der Erde bis zur Höhe des Himmels.
25023MarkusMk411328Vom Feigenbaume aber lernet das Gleichnis. Wenn seine Zweige schon zart geworden, und die Blätter gewachsen sind, so erkennet ihr, dass der Sommer nahe ist.
25024MarkusMk411329So also auch, wenn ihr dies geschehen sehet, so wisset, dass es ganz nahe vor der Türe ist.
25025MarkusMk411330Wahrlich, ich sage euch, dieses Geschlecht wird nicht vergehen, bis dies alles geschieht!
25026MarkusMk411331Himmel und Erde werden vergehen, meine Worte aber werden nicht vergehen.
25027MarkusMk411332Über jenen Tag aber, oder die Stunde hat niemand Kenntnis, weder die Engel im Himmel, noch der Sohn, sondern nur der Vater.
25028MarkusMk411333Sehet zu, wachet und betet; denn ihr wisset nicht, wann es Zeit ist!
25029MarkusMk411334Es ist, wie bei einem Menschen, der verreiste, und sein Haus verließ, und seinen Knechten Gewalt gab zu einem jeglichen Werke, und dem Türhüter auftrug, wachsam zu sein.
25030MarkusMk411335Seid also wachsam (denn ihr wisset nicht, wann der Herr des Hauses kommt, am Abend oder um Mitternacht, beim Hahnenschrei oder morgens),
25031MarkusMk411336damit er, wenn er ganz plötzlich kommt, euch nicht schlafend finde.
25032MarkusMk411337Was ich aber euch sage, das sage ich allen. Wachet!
25033MarkusMk41141Nach zwei Tagen aber war Ostern und das Fest der ungesäuerten Brote; und die Hohenpriester und Schriftgelehrten suchten, wie sie ihn mit List ergreifen und töten möchten.
25034MarkusMk41142Sie sagten aber: Nicht am Feste, damit nicht etwa unter dem Volke ein Aufruhr entstehe.
25035MarkusMk41143Und als er zu Bethanien war im Hause Simons, des Aussätzigen, und zu Tische saß, kam ein Weib mit einem alabasternen Gefäße voll kostbaren Salböls von echter Narde, und zerbrach das Gefäß, und goss das Salböl auf sein Haupt.
25036MarkusMk41144Es wurden aber einige unwillig, und sprachen zueinander: Wozu ist diese Verschwendung der Salbe geschehen?
25037MarkusMk41145Man hätte diese Salbe um mehr als dreihundert Denare verkaufen, und den Armen geben können. Und sie murrten über sie.
25038MarkusMk41146Jesus aber sprach: Lasset sie! Warum belästiget ihr sie? Sie hat ein gutes Werk an mir getan.
25039MarkusMk41147Denn die Armen habet ihr immer bei euch, und könnet ihnen, wann ihr wollet, Gutes tun; mich aber habet ihr nicht allezeit.
25040MarkusMk41148Diese tat, was sie konnte, schon zum Voraus hat sie meinen Leib zum Begräbnisse gesalbt.
25041MarkusMk41149Wahrlich, ich sage euch, wo immer dieses Evangelium in der ganzen Welt wird gepredigt werden, da wird auch das, was sie getan hat, erzählet werden zu ihrem Gedächtnisse.
25042MarkusMk411410Da ging Judas Iskariot, einer von den Zwölfen, hin zu den Hohenpriestern, um ihn ihnen zu verraten.
25043MarkusMk411411Als diese es hörten, freuten sie sich, und versprachen, ihm Geld zu geben; er aber suchte, wie er ihn zu gegebener Zeit verraten könnte.
25044MarkusMk411412Und am ersten Tage der ungesäuerten Brote, da man das Osterlamm schlachtete, sprachen die Jünger zu ihm: Wo willst du, dass wir hingehen, und zurichten für dich, dass du das Osterlamm essest?
25045MarkusMk411413Da sandte er zwei seiner Jünger, und sprach zu ihnen: Gehet in die Stadt: da wird euch ein Mensch begegnen, der einen Wasserkrug trägt; folget ihm,
25046MarkusMk411414und wo ihr hineingeht, da saget zu dem Herrn des Hauses: Der Meister lässt dir sagen: Wo ist das Gemach für mich, in dem ich das Osterlamm mit meinen Jüngern essen kann?
25047MarkusMk411415Und er wird euch einen großen eingerichteten Speisesaal zeigen; daselbst richtet für uns zu.
25048MarkusMk411416Und seine Jünger gingen hin, und kamen in die Stadt, und fanden es, wie er ihnen gesagt hatte, und bereiteten das Ostermahl.
25049MarkusMk411417Da es nun Abend geworden war, kam er mit den Zwölfen.
25050MarkusMk411418Und als sie zu Tische saßen und aßen, sprach Jesus: Wahrlich, ich sage euch, einer von euch, der mit mir isst, wird mich verraten!
25051MarkusMk411419Sie aber wurden traurig, und fingen an, einer um den andern, ihn zu fragen: Doch nicht ich?
25052MarkusMk411420Und er sprach zu ihnen: Einer von den Zwölfen, der mit mir die Hand in die Schüssel eintaucht!
25053MarkusMk411421Der Menschensohn geht zwar hin, wie von ihm geschrieben steht; aber wehe jenem Menschen, durch welchen der Menschensohn verraten wird; es wäre jenem Menschen besser, wenn er nicht geboren wäre!
25054MarkusMk411422Und während sie aßen, nahm Jesus das Brot, segnete es, brach es, gab es ihnen, und sprach: Nehmet hin, dies ist mein Leib!
25055MarkusMk411423Und er nahm den Kelch, dankte, und gab ihnen denselben; und sie tranken daraus alle.
25056MarkusMk411424Und er sprach zu ihnen: Dieses ist mein Blut des neuen Bundes, das für viele vergossen werden!
25057MarkusMk411425Wahrlich, ich sage euch, ich werde nicht mehr trinken von diesem Gewächse des Weinstockes bis zu jenem Tage, da ich es neu trinken werde im Reiche Gottes!
25058MarkusMk411426Und nachdem sie den Lobgesang gesprochen hatten, gingen sie hinaus auf den Ölberg.
25059MarkusMk411427Und Jesus sprach zu ihnen: Alle werdet ihr euch an mir ärgern in dieser Nacht; denn es steht geschrieben: Ich will den Hirten schlagen, und die Schafe werden zerstreut werden.
25060MarkusMk411428Nachdem ich aber auferstanden sein werde, will ich euch vorausgehen nach Galiläa.
25061MarkusMk411429Petrus aber sprach zu ihm: Wenn sich auch alle an dir ärgern sollten, doch ich nicht.
25062MarkusMk411430Und Jesus sprach zu ihm: Wahrlich, ich sage dir, heute in dieser Nacht, noch ehe der Hahn zweimal gekrähet hat, wirst du mich dreimal verleugnen!
25063MarkusMk411431Er aber redete noch weiter: Und wenn ich auch zugleich mit dir sterben müsste, so werde ich dich doch nicht verleugnen. Desgleichen sagten sie alle.
25064MarkusMk411432Und sie kamen an einen Meierhof, der Gethsemani hieß; und er sprach zu seinen Jüngern: Setzet euch hier, während ich bete!
25065MarkusMk411433Und er nahm den Petrus, Jakobus und Johannes mit sich, und fing an sich zu ängstigen und Trauer zu empfinden.
25066MarkusMk411434Und er sprach zu ihnen: Meine Seele ist betrübt bis zum Tode. Bleibet hier, und wachet!
25067MarkusMk411435Dann ging er ein wenig weiter, fiel auf die Erde nieder, und betete, dass, wenn es möglich wäre, die Stunde vor ihm vorüberginge.
25068MarkusMk411436Und er sprach: Abba, Vater! dir ist alles möglich, nimm diesen Kelch weg von mir; doch nicht, was ich will, sondern was du willst.
25069MarkusMk411437Und er kam, und fand sie schlafend. Da sprach er zu Petrus: Simon! Du schläfst? Konntest du nicht eine Stunde wachen?
25070MarkusMk411438Wachet und betet, damit ihr nicht in Versuchung fallet! Der Geist ist zwar willig, aber das Fleisch ist schwach.
25071MarkusMk411439Und er ging wieder hin und betete, indem er dieselben Worte sprach.
25072MarkusMk411440Und da er zurückkam, fand er sie abermals schlafend (denn ihre Augen waren schwer geworden), und sie wussten nicht, was sie ihm antworten sollten.
25073MarkusMk411441Und er kam zum dritten Male, und spraach zu ihnen: Schlafet nunmehr, und ruhet! Es ist genug, die Stunde ist gekommen; siehe, der Menschensohn wird in die Hände der Sünder überliefert werden!
25074MarkusMk411442Stehet auf, lasset uns gehen! Siehe, der mich verraten wird, ist nahe!
25075MarkusMk411443Und während er noch redete, kam Judas Iskariot, einer von den Zwölfen, und mit ihm eine große Schar mit Schwertern und Prügeln, gesandt von den Hohenpriestern und Schriftgelehrten und Ältesten.
25076MarkusMk411444Es hatte ihnen aber sein Verräter ein Zeichen gegeben, und gesagt: Welchen ich küssen werde, der ist es, den greifet, und führt ihn behutsam!
25077MarkusMk411445Und da er herbeigekommen war, trat er sogleich auf ihn zu, und sprach: Sei gegrüßt, Meister! Und küsste ihn.
25078MarkusMk411446Sie aber legten Hand an ihn, und ergriffen ihn.
25079MarkusMk411447Einer aber von den Umstehenden zog sein Schwert, schlug nach dem Knechte des Hohenpriesters und hieb ihm ein Ohr ab.
25080MarkusMk411448Und Jesus redete sie an, und sprach zu ihnen: Wie gegen einen Mörder seid ihr ausgezogen mit Schwertern und Prügeln, um mich zu fangen!
25081MarkusMk411449Täglich war ich bei euch im Tempel, und lehrte, und ihr habt mich nicht ergriffen. Allein es muss die Schrift erfüllet werden.
25082MarkusMk411450Da verließen ihn alle seine Jünger, und flohen.
25083MarkusMk411451Ein Jüngling aber folgte ihm, angetan mit einem Linnengewande auf dem bloßen Leibe; und sie ergriffen denselben.
25084MarkusMk411452Er aber warf das Linnengewand von sich, und floh nackt von ihnen.
25085MarkusMk411453Und sie führten Jesus zu dem Hohenpriester; und es versammelten sich alle Priester und Schriftgelehrten und Ältesten.
25086MarkusMk411454Petrus aber folgte ihm von ferne bis hinein in den Hof des Hohenpriesters; und setzte sich zu den Dienern an´s Feuer, und wärmte sich.
25087MarkusMk411455Die Hohenpriester nun und der ganze hohe Rat suchten Zeugnis wider Jesus, damit sie ihn dem Tode überliefern könnten; aber sie fanden keines.
25088MarkusMk411456Denn viele gaben zwar falsches Zeugnis wider ihn; aber die Zeugnisse waren nicht übereinstimmend.
25089MarkusMk411457Und einige traten auf, legten falsches Zeugnis wider ihn ab, und sprachen:
25090MarkusMk411458Wir haben ihn sagen gehört: Ich werde diesen Tempel, der mit Händen gemacht ist, abbrechen, und in drei Tagen einen andern, der nicht mit Händen gemacht ist, aufbauen.
25091MarkusMk411459Aber ihr Zeugnis war nicht gleichlautend.
25092MarkusMk411460Da stand der Hohepriester auf, trat in die Mitte, fragte Jesus, und sprach: Antwortest du nichts auf das, was diese dir vorwerfen
25093MarkusMk411461Er aber schwieg still, und antwortete nichts. Abermals fragte ihn der Hohepriester, und sprach zu ihm: Bist du Christus, der Sohn Gottes, des Hochgelobten?
25094MarkusMk411462Jesus sprach zu ihm: Ich bin es; und ihr werdet den Menschensohn sehen zur Rechten der Kraft Gottes sitzend. und in den Wolken des Himmels kommend.
25095MarkusMk411463Da zerriss der Hohepriester seine Kleider, und sprach: Was benötigen wir noch Zeugen?
25096MarkusMk411464Ihr habt die Gotteslästerung gehört; was dünket euch? Und sie alle verurteilten ihn, dass er des Todes schuldig sei.
25097MarkusMk411465Nun fingen einige an, ihn anzuspeien, sein Angesicht zu verhüllen, und ihn mit Fäusten zu schlagen, und zu ihm zu sagen: Weissage! Und die Diener schlugen ihn mit Backenstreichen.
25098MarkusMk411466Und als Petrus. unten im Hofe war, kam eine von den Mägden des Hohenpriesters;
25099MarkusMk411467und da sie den Petrus sich wärmen sah, schaute sie ihn an, und sagte: Auch du warest bei Jesus, dem Nazarener!
25100MarkusMk411468Er aber leugnete, und sprach: Weder weiß ich noch verstehe ich, was du sagest! Und er ging hinaus vor den Hof, da krähte der Hahn.
25101MarkusMk411469Und da die Magd ihn sah, fing sie wieder an zu den Umstehenden zu sagen: Dieser ist einer von ihnen!
25102MarkusMk411470Er aber leugnete abermals. Und nach einer kleinen Weile sagten die Umstehenden wieder zu Petrus: Wahrlich, du bist einer von ihnen; denn du bist auch ein Galiläer!
25103MarkusMk411471Er aber fing an zu verwünschen und zu schwören: Ich kenne diesen Menschen nicht, von dem ihr redet!
25104MarkusMk411472Und sogleich krähte der Hahn zum zweiten Male. Da erinnerte sich Petrus an das Wort, welches Jesus ihm gesagt hatte: Ehe der Hahn zweimal kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. Und er fing an zu weinen.
25105MarkusMk41151Und sogleich gegen Morgen hielten die Hohenpriester Rat mit den Ältesten und den Schriftgelehrten und dem ganzen hohen Rate, ließen Jesus binden und fortführen, und überlieferten ihn an Pilatus.
25106MarkusMk41152Und Pilatus fragte ihn: Bist du der König der Juden? Er aber antwortete, und sprach zu ihm: Du sagst es!
25107MarkusMk41153Und die Hohenpriester brachten viele Anklagen gegen ihn vor.
25108MarkusMk41154Pilatus aber fragte ihn abermals, und sprach: Antwortest du nichts? Sieh, welch große Dinge sie wider dich vorbringen!
25109MarkusMk41155Jesus aber antwortete nichts mehr, so dass Pilatus sich verwunderte.
25110MarkusMk41156Auf das Fest aber pflegte er ihnen einen von den Gefangenen loszugeben, welchen sie begehrten.
25111MarkusMk41157Nun war einer, Barabbas genannt, der mit den Aufständischen gefangen worden war, und in dem Aufruhre einen Mord begangen hatte.
25112MarkusMk41158Und als das Volk hinaufkam, fing es an zu bitten, er möchte ihnen tun, wie er immer getan hatte.
25113MarkusMk41159Pilatus aber antwortete ihnen, und sprach: Wollt ihr, dass ich euch den König der Juden losgebe?
25114MarkusMk411510Denn er wusste, dass die Hohenpriester ihn aus Neid überantwortet hatten.
25115MarkusMk411511Die Hohenpriester aber reizten das Volk auf, dass er ihnen vielmehr den Barabbas losgebe.
25116MarkusMk411512Da entgegnete Pilatus wiederum, und sprach zu ihnen: Was wollt ihr also, dass ich mit dem König der Juden tue?
25117MarkusMk411513Sie riefen abermals: Kreuzige ihn!
25118MarkusMk411514Pilatus aber sprach zu ihnen: Was hat er denn Böses getan? Allein sie schrien noch mehr: Kreuzige ihn!
25119MarkusMk411515Da nun Pilatus dem Volke willfahren wollte, gab er ihnen den Barabbas los, Jesus aber übergab er, nachdem er ihn hatte geißeln lassen, der Kreuzigung.
25120MarkusMk411516Die Kriegsknechte führten ihn nun in den Hof des Richthauses, und riefen die ganze Kohorte zusammen,
25121MarkusMk411517und legten ihm ein Purpurkleid um, und flochten eine Dornenkrone, und setzten sie ihm auf.
25122MarkusMk411518Und sie fingen an ihn zu begrüßen: Sei gegrüßt, König der Juden!
25123MarkusMk411519Und sie schlugen sein Haupt mit einem Rohre, und spieen ihn an, und die Knie beugend, beteten sie ihn an.
25124MarkusMk411520Und nachdem sie ihn verspottet hatten, nahmen sie ihm das Purpurkleid ab, und zogen ihm seine eigenen Kleider an, und führten ihn hinaus, um ihn zu kreuzigen.
25125MarkusMk411521Und sie zwangen einen Vorübergehenden, Simon von Zyrene, der vom Lande kam, den Vater des Alexander und Rufus, sein Kreuz auf sich zu nehmen.
25126MarkusMk411522Und sie führten ihn an den Ort Golgotha, was verdolmetscht ist: Schädelstätte.
25127MarkusMk411523Da reichten sie ihm Wein, mit Myrrhen gemischt, zu trinken; er aber nahm ihn nicht.
25128MarkusMk411524Und nachdem sie ihn gekreuzigt hatten, verteilten sie seine Kleider, indem sie das Los darüber warfen, was ein jeder nehmen sollte.
25129MarkusMk411525Es war aber die dritte Stunde, da sie ihn kreuzigten.
25130MarkusMk411526Auch war die Ursache seines Todes angeschrieben: Der König der Juden.
25131MarkusMk411527Und sie kreuzigten mit ihm zwei Räuber, einen zu seiner Rechten, und den andern zu seiner Linken.
25132MarkusMk411528Da ward die Schrift erfüllet, die da sagt: Er ist unter die Übeltäter gezählt worden.
25133MarkusMk411529Die vorübergehenden aber lästerten ihn, indem sie ihre Häupter schüttelten, und sprachen: Ha, der du den Tempel Gottes abbrichst, und in drei Tagen wieder aufbauest,
25134MarkusMk411530Hilf dir selbst, und steige herab vom Kreuze!
25135MarkusMk411531Gleicherweise verspotteten ihn auch die Hohenpriester und Schriftgelehrten, und sprachen zueinander: Andern hat er geholfen, sich selbst kann er nicht helfen!
25136MarkusMk411532Christus, der König von Israel, steige nun herab vom Kreuze, dass wir sehen und glauben! Auch die, welche mit ihm gekreuziget wurden, schmähten ihn.
25137MarkusMk411533Als aber die sechste Stunde gekommen war, entstand eine Finsternis über das ganze Land bis hin zur neunten Stunde.
25138MarkusMk411534Und um die neunte Stunde rief Jesus mit lauter Stimme, und sprach: Eloi, Eloi, lamma sabakthani? Das ist verdolmetschet: Mein Gott, mein Gott! Warum hast du mich verlassen?
25139MarkusMk411535Und als dies einiger der Umstehenden hörten, sagten sie: Sehet, er ruft den Elias!
25140MarkusMk411536Einer aber lief hin, füllte einen Schwamm mit Essig, steckte ihn an ein Rohr, und gab ihm zu trinken, indem er sprach: Lasset, sehen wir, ob Elias kommt, ihn herabzunehmen.
25141MarkusMk411537Jesus aber rief mit lauter Stimme, und gab seinen Geist auf.
25142MarkusMk411538Da riss der Vorhang des Tempels entzwei von oben bis unten.
25143MarkusMk411539Als aber der Hauptmann, welcher ihm gegenüber stand, sah, dass er so laut rufend den Geist aufgab, sprach er: Wahrlich, dieser Mensch war Gottes Sohn!
25144MarkusMk411540Es waren aber auch Frauen da, die von ferne zusahen. Unter diesen war Maria Magdalena, und Maria, die Mutter Jakobus, des Jüngeren, und Josephs, und Salome,
25145MarkusMk411541welche ihm, da er in Galiläa war, auch nachgefolgt waren und gedient hatten, und viele andere, die zugleich mit ihm nach Jerusalem hinaufgezogen waren.
25146MarkusMk411542Und als es bereits Abend geworden war (es war nämlich Rüsttag, das ist der Tag vor dem Sabbate),
25147MarkusMk411543kam Joseph von Arimathäa, ein angesehener Ratsherr, der auch selbst auf das Reich Gottes harrte, und ging herzhaft hinein zu Pilatus, und begehrte den Leichnam Jesu.
25148MarkusMk411544Pilatus aber wunderte sich, dass er schon verschieden sei. Und er ließ den Hauptmann kommen, und fragte ihn, ob er schon gestorben sei.
25149MarkusMk411545Und da er es von dem Hauptmanne erfahren hatte, schenkte er dem Joseph den Leichnam.
25150MarkusMk411546Joseph aber kaufte Leinwand, nahm ihn ab, wickelte ihn in die Leinwand, und legte ihn in ein Grab, welches in einen Felsen gehauen war, und wälzte einen Stein vor die Türe des Grabes.
25151MarkusMk411547Maria Magdalena aber, und Maria, des Joseph Mutter, sahen zu, wo er hingelegt wurde.
25152MarkusMk41161Als nun der Sabbat vorüber war, kauften Maria Magdalena, Maria, des Jakobus Mutter, und Salome Spezereien, um hinzugehen, und ihn zu salben.
25153MarkusMk41162Und früh am Morgen des ersten Wochentages kamen sie zum Grabe, als die Sonne schon aufgegangen war.
25154MarkusMk41163Und sie sprachen zueinander: Wer wird uns den Stein von der Türe des Grabes wegwälzen?
25155MarkusMk41164Als sie aber hinblickten, sahen sie, dass der Stein weggewälzt war; er war nämlich sehr groß.
25156MarkusMk41165Und da sie in das Grab hineingingen, sahen sie einen Jüngling zur Rechten sitzen, angetan mit einem weißen Kleide, und sie erschraken.
25157MarkusMk41166Dieser aber sprach zu ihnen: Erschrecket nicht! Ihr suchet Jesus von Nazareth, den Gekreuzigten; er ist auferstanden, er ist nicht hier, sehet da den Ort, wo sie ihn hingelegt hatten.
25158MarkusMk41167Aber gehet hin, saget seinen Jüngern und dem Petrus, dass er euch vorausgeht nach Galiläa; daselbst werdet ihr ihn sehen, wie er euch gesagt hat.
25159MarkusMk41168Sie aber gingen hinaus, und flohen vom Grabe; denn es hatte sie Schrecken und Entsetzen ergriffen, und sie sagten niemanden etwas; denn sie fürchteten sich.
25160MarkusMk41169Am Morgen aber des ersten Tages der Woche auferstanden, erschien er zuerst der Maria Magdalena, von welcher er sieben Teufel ausgetrieben hatte.
25161MarkusMk411610Diese ging hin, und verkündete es denen, welche mit ihm gewesen waren, und trauerten und weinten.
25162MarkusMk411611Da sie aber hörten, dass er lebe, und von ihr gesehen worden sei, glaubten sie es nicht.
25163MarkusMk411612Und darnach offenbarte er sich in einer andern Gestalt zweien von ihnen auf dem Wege, da sie nach einem Marktflecken gingen.
25164MarkusMk411613Auch diese gingen hin, und verkündeten es den übrigen; aber auch ihnen glaubten sie nicht.
25165MarkusMk411614Zuletzt erschien er den Elf, als sie zu Tische saßen; und er verwies ihnen ihren Unglauben und ihre Herzenshärtigkeit, dass sie denen nicht geglaubt, welche ihn auferstanden gesehen hatten.
25166MarkusMk411615Und er sprach zu ihnen: Gehet hin in die ganze Welt, und predigt das Evangelium allen Geschöpfen!
25167MarkusMk411616Wer glaubt und sich taufen lässt, der wird selig werden; wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden.
25168MarkusMk411617Es werden aber denen, die da glauben, diese Wunder folgen: In meinem Namen werden sie böse Geister austreiben; in neuen Sprachen reden;
25169MarkusMk411618Schlangen aufheben; und wenn sie etwas Tödliches trinken, wird es ihnen nicht schaden; Kranken werden sie die Hände auflegen, und sie werden gesund werden.
25170MarkusMk411619Und nachdem der Herr Jesus zu ihnen gesprochen hatte, ward er in den Himmel aufgenommen, und sitzet zur Rechten Gottes.
25171MarkusMk411620Sie aber gingen hin, und predigten überall, und der Herr wirkte mit ihnen, und bekräftigte das Wort durch die darauf folgenden Wunder.
25172LukasLk4211Weil viele schon es unternommen haben, eine Erzählung der Tatsachen, die unter uns vollendet worden sind, zu verfassen,
25173LukasLk4212wie sie uns diejenigen überliefert haben, welche von Anfang an Augenzeugen und Diener des Wortes gewesen sind;
25174LukasLk4213So habe auch ich für gut befunden, nachdem ich über alles vom Anfange an genaue Kunde eingeholet, es dir der Ordnung nach aufzuschreiben, bester Theophilus!
25175LukasLk4214damit du die Zuverlässigkeit der Worte genau einsehest, in denen du unterrichtet worden bist.
25176LukasLk4215Es war in den Tagen Herodes, des Königs von Judäa, ein Priester, mit Namen Zacharias, aus der Reihe Abias; sein Weib war von den Töchtern Aarons, und hieß Elisabeth.
25177LukasLk4216Beide waren gerecht vor Gott, und wandelten in allen Geboten und Satzungen des Herrn tadellos,
25178LukasLk4217und sie hatten kein Kind, denn Elisabeth war unfruchtbar, und beide waren vorgerückt an Tagen.
25179LukasLk4218Es begab sich aber, als er nach der Ordnung seiner Reihe vor Gott den Priesterdienst verrichtete,
25180LukasLk4219kam er nach der Sitte des Priestertums durch das Los daran, in den Tempel des Herrn hineinzugehen und zu räuchern.
25181LukasLk42110Die ganze Volksmenge aber stand betend draußen zur Stunde des Rauchwerkes.
25182LukasLk42111Da erschien ihm ein Engel des Herrn, zur Rechten des Rauchaltars stehend.
25183LukasLk42112Und Zacharias erschrak, als er ihn sah, und Furcht überfiel ihn.
25184LukasLk42113Der Engel aber sprach zu ihm: Fürchte dich nicht, Zacharias! Denn dein Gebet ist erhöret worden; und dein Weib, Elisabeth, wird dir einen Sohn gebären, den sollst du Johannes heißen.
25185LukasLk42114Du wirst Freude und Wonne haben, und viele werden sich über seine Geburt freuen;
25186LukasLk42115denn er wird groß sein vor dem Herrn; Wein und starkes Getränk wird er nicht trinken, und wird mit dem heiligen Geiste erfüllet werden schon vom Mutterleibe an,
25187LukasLk42116und viele von den Kindern Israels wird er zu dem Herrn, ihrem Gott, bekehren.
25188LukasLk42117Und er wird vor ihm hergehen im Geiste und in der Kraft des Elias, um die Gesinnungen der Väter auf die Kinder, die Ungläubigen zur Weisheit der Gerechten zu bringen, und dem Herrn ein vollkommenes Volk zu bereiten.
25189LukasLk42118Da sprach Zacharias zu dem Engel: Woran soll ich das erkennen? Denn ich bin alt, und mein Weib ist vorgerückt an Tagen.
25190LukasLk42119Und der Engel antwortete, und sprach zu ihm: Ich bin Gabriel, der vor Gott steht, und bin gesandt worden zu dir zu reden, und dir diese frohe Botschaft zu bringen.
25191LukasLk42120Und siehe, du wirst stumm sein, und nicht reden können bis auf den Tag, da dies geschehen wird; darum weil du meinen Worten nicht geglaubt hast, die in Erfüllung gehen werden zu ihrer Zeit.
25192LukasLk42121Das Volk aber wartete auf Zacharias, und sie verwunderten sich, dass er solange im Tempel verweilte.
25193LukasLk42122Als er nun herauskam, konnte er nicht zu ihnen reden. Da erkannten sie, dass er eine Erscheinung im Tempel gehabt hatte. Und er winkte ihnen und blieb stumm.
25194LukasLk42123Und es geschah, als die Tage seines Dienstes vollbracht waren, ging er hinweg in sein Haus
25195LukasLk42124Nach diesen Tagen aber empfing Elisabeth, sein Weib, und sie verbarg sich fünf Monate lang, indem sie sprach:
25196LukasLk42125Also hat mir der Herr getan in diesen Tagen, da er mich angesehen, um meine Schmach vor den Menschen von mir zu nehmen!
25197LukasLk42126Im sechsten Monate aber ward der Engel Gabriel von Gott gesandt in eine Stadt in Galiläa, mit Namen Nazareth,
25198LukasLk42127zu einer Jungfrau, die verlobt war mit einem Manne, mit Namen Joseph, vom Hause Davids, und der Name der Jungfrau war Maria.
25199LukasLk42128Und der Engel trat zu ihr hinein, und sprach: Gegrüßt seist du, voll der Gnaden, der Herr ist mit dir, du bist gebenedeiet unter den Weibern!
25200LukasLk42129Da sie dies hörte, erschrak sie über seine Rede, und bedachte bei sich, was dies für ein Gruß sei.
25201LukasLk42130Und der Engel sprach zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria, denn du hast Gnade gefunden bei Gott.
25202LukasLk42131Siehe, du wirst empfangen im Schoße, und einen Sohn gebären, und du sollst seinen Namen Jesus heißen.
25203LukasLk42132Dieser wird groß sein, und der Sohn des Allerhöchsten genannt werden; Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben, und er wird herrschen über das Haus Jakob in Ewigkeit,
25204LukasLk42133und seines Reiches wird kein Ende sein.
25205LukasLk42134Maria aber sprach zu dem Engel: Wie wird dies geschehen, da ich einen Mann nicht erkenne?
25206LukasLk42135Der Engel antwortete, und sprach zu ihr: Der Heilige Geist wird auf dich herabkommen, und die Kraft des Allerhöchsten wird dich überschatten; darum wird auch das Heilige, welches aus dir geboren werden soll, Sohn Gottes genannt werden.
25207LukasLk42136Und siehe, Elisabeth, deine Verwandte, auch sie hat einen Sohn empfangen in ihrem Alter, und dies ist der sechste Monat für sie, die unfruchtbar heißt,
25208LukasLk42137denn bei Gott ist kein Ding unmöglich.
25209LukasLk42138Maria aber sprach: Siehe, ich bin die Magd des Herrn, mir geschehe, nach deinem Worte! Und der Engel schied von ihr.
25210LukasLk42139Maria aber machte sich in jenen Tagen auf, und ging eilends auf das Gebirge nach einer Stadt des Stammes Juda.
25211LukasLk42140Und sie kam in das Haus des Zacharias, und grüßte Elisabeth.
25212LukasLk42141Und es bagab sich, sobald Elisabeth den Gruß Marias hörte, hüpfte das Kind freudig in ihrem Leibe auf, und Elisabeth ward erfüllet von dem heiligen Geiste.
25213LukasLk42142Und sie rief mit lauter Stimme, und sprach: Gebenedeit bist du unter den Weibern, und gebenedeiet ist die Frucht deines Leibes!
25214LukasLk42143Und woher geschieht mir dies, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt?
25215LukasLk42144Denn siehe, sobald die Stimme deines Grußes an mein Ohr gelangte, hüpfte das Kind freudig in meinem Schoße.
25216LukasLk42145Und selig, die du geglaubt hast, dass in Erfüllung gehen wird, was dir von dem Herrn gesagt ward.
25217LukasLk42146Maria sprach: Hoch preiset meine Seele den Herrn,
25218LukasLk42147und mein Geist frohlocket in Gott, meinem Heilande!
25219LukasLk42148Weil er die Niedrigkeit seiner Magd angesehen hat; denn siehe, von nun an werden mich selig preisen alle Geschlechter.
25220LukasLk42149Denn Großes hat an mir getan, der mächtig, und dessen Name heilig ist!
25221LukasLk42150Und seine Barmherzigkeit währet von Geschlecht zu Geschlecht bei denen, die ihn fürchten.
25222LukasLk42151Er hat Macht geübt mit seinem Arme, zerstreuet, die da hoffärtig sind in ihres Herzens Sinne.
25223LukasLk42152Er hat Gewaltige vom Throne gestürzt, und Niedrige hat er erhöhet.
25224LukasLk42153Hungrige hat er mit Gütern erfüllt, und die Reichen leer ausgehen lassen.
25225LukasLk42154Er hat sich Israels, seines Knechtes, angenommen, eingedenk seiner Barmherzigkeit;
25226LukasLk42155wie er zu unsern Vätern gesprochen hat, zu Abraham und seinen Nachkommen in Ewigkeit.
25227LukasLk42156Und Maria blieb bei ihr ungefähr drei Monate, und kehrte dann zurück in ihr Haus.
25228LukasLk42157Es kam aber die Zeit, da Elisabeth gebären sollte, und sie gebar einen Sohn.
25229LukasLk42158Und ihre Nachbarn und Verwandten hörten es, dass der Herr große Barmherzigkeit an ihr getan habe, und sie freuten sich mit ihr.
25230LukasLk42159Und es geschah am achten Tage, da kamen sie den Knaben zu beschneiden, und sie nannten ihn nach seines Vaters Namen Zacharias.
25231LukasLk42160Seine Mutter aber nahm das Wort, und sprach: Nein, sondern er soll Johannes heißen!
25232LukasLk42161Sie sprachen zu ihr: Es ist doch niemand in deiner Verwandtschaft, der diesen Namen hat.
25233LukasLk42162Da winkten sie seinem Vater, wie er ihn wollte nennen lassen.
25234LukasLk42163Er forderte ein Schreibtäfelchen, und schrieb die Worte: Johannes ist sein Name! Und sie verwunderten sich alle.
25235LukasLk42164Und sogleich ward sein Mund aufgetan, und seine Zunge ward gelöst, und er redete, und lobte Gott.
25236LukasLk42165Da überfiel alle Nachbarn derselben Furcht, und im ganzen Gebirge von Judäa bereitete sich der Ruf aus von all diesen Dingen.
25237LukasLk42166Und alle, die davon hörten, nahmen es zu Herzen, und sprachen: Was wird wohl aus diesem Kinde werden? Denn die Hand des Herrn war mit ihm.
25238LukasLk42167Und Zacharias, sein Vater, ward erfüllt mit dem heiligen Geiste; und er weissagte und sprach:
25239LukasLk42168Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels, denn er hat sein Volk heimgesucht, und ihm Erlösung gewirkt!
25240LukasLk42169Ein Horn des Heiles hat er uns aufgerichtet in dem Hause Davids, seines KNechtes;
25241LukasLk42170wie er es verheissen hat durch den Mund seiner heiligen Propheten, die von Alters her gewesen;
25242LukasLk42171uns zu erlösen von unsern Feinden, und aus der Hand aller, die uns hassen;
25243LukasLk42172Barmherzigkeit zu üben an unsern Vätern, und eingedenk zu sein seines heiligen Bundes,
25244LukasLk42173des Eides, den er unserm Vater Abraham geschworen hat, uns zu verleihen,
25245LukasLk42174dass wir von der Furcht aus der Hand unserer Feinde befreit, ihm dienen,
25246LukasLk42175in Heiligkeit und Gerechtigkeit vor ihm alle Tage unseres Lebens.
25247LukasLk42176Und du, Knabe, wirst ein Prophet des Höchsten genannt werden; denn du wirst vor dem Angesichte der Herrn hergehen, ihm seine Wege zu bereiten;
25248LukasLk42177um sein Volk zur Erkenntnis des Heiles zu führen, zur Vergebung seiner Sünden,
25249LukasLk42178durch die innigste Barmherzigkeit unseres Gottes, in welcher uns heimgesucht hat der Aufgang aus der Höhe;
25250LukasLk42179um Licht zu bringen denen, die in Finsternis und im Todesschatten sitzen, und unsere Füße auf den Weg des Friedens zu leiten.
25251LukasLk42180Der Knabe aber wuchs, und ward stark im Geiste, und war in der Wüste bis zu dem Tage, da er sich zeigen sollte vor Israel.
25252LukasLk4221Es geschah aber in denselben Tagen, dass vom Kaiser Augustus ein Befehl ausging, dass der ganze Erdkreis aufgeschrieben werde.
25253LukasLk4222Diese Aufschreibung war die erste, und geschah durch Cyrinus, den Statthalter von Syrien.
25254LukasLk4223Und alle gingen hin, sich aufschreiben zu lassen, ein jeder in seine Stadt.
25255LukasLk4224Da zog auch Joseph von Galiläa, aus der Stadt Nazareth, hinauf nach Judäa in die Stadt Davids, welche Bethlehem heißt, weil er aus dem Hause und Geschlechte Davids war,
25256LukasLk4225um sich aufschreiben zu lassen mit Maria, seinem verlobten Weibe, welche schwanger war,
25257LukasLk4226Es begab sich aber, als sie daselbst waren, erfüllten sich die Tage, dass sie gebären sollte.
25258LukasLk4227Und sie gebar ihren erstgeborenen Sohn, und wickelte ihn in Windeln, und legte ihn in eine Krippe, weil für sie kein Platz war in der Herberge.
25259LukasLk4228Und es waren Hirten in derselben Gegend, die hüteten und in der Nacht Wache hielten bei ihrer Herde.
25260LukasLk4229Und siehe, ein Engel des Herrn stand vor ihnen, und die Herrlichkeit Gottes umleuchtete sie, und sie fürchteten sich sehr.
25261LukasLk42210Der Engel aber sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! denn sehet, ich verkündige euch große Freude, die allem Volke zuteil werden wird;
25262LukasLk42211dass euch heute der Heiland geboren worden, in der Stadt Davids, welcher Christus, der Herr, ist.
25263LukasLk42212Und dies soll euch zum Zeichen sein: Ihr werdet ein Kind finden, in Windeln eingewickelt und in einer Krippe liegend.
25264LukasLk42213Und plötzlich war bei dem Engel eine Menge der himmlischen Heerschaaren, welche Gott lobten, und sprachen:
25265LukasLk42214Ehre Gott in der Höhe, und Friede den Menschen auf Erden, die guten Willens sind!
25266LukasLk42215Und es geschah, als die Engel von ihnen hinweggegangen waren in den Himmel, sprachen die Hirten zueinander: Lasset uns hingehen bis Bethlehem, und das Wort sehen, das geschehen ist, und das uns der Herr kundgetan hat.
25267LukasLk42216Und sie kamen eilend, und fanden Maria und Joseph, und das Kind, welches in der Krippe lag.
25268LukasLk42217Da sie es aber sahen, machten sie bekannt, was zu ihnen von diesem Kinde gesagt worden war.
25269LukasLk42218Und alle, die es hörten, wunderten sich, und über die Dinge, welche von den Hirten ihnen erzählt worden.
25270LukasLk42219Maria aber bewahrte alle diese Worte, und überlegte sie in ihrem Herzen.
25271LukasLk42220Und die Hirten kehrten zurück, indem sie Gott priesen und lobten um alles dessen willen, was sie gehört und gesehen hatten, so wie es zu ihnen gesagt worden war.
25272LukasLk42221Und nachdem acht Tage um waren, und das Kind beschnitten werden sollte, ward sein Name Jesus genannt, wie ihn schon der Engel genannt hatte, ehe er empfangen ward.
25273LukasLk42222Da nun die Tage ihrer Reinigung nach dem Gesetze Moses erfüllt waren, brachten sie ihn nach Jerusalem, um ihn dem Herrn darzustellen;
25274LukasLk42223wie geschrieben steht im Gesetze des Herrn: Jede männliche Erstgeburt soll dem Herrn geheiligt werden;
25275LukasLk42224und um ein Opfer darzubringen, wie es dem Gesetze des Herrn geboten ist, ein Paar Turteltauben, oder zwei junge Tauben.
25276LukasLk42225Und siehe, es war ein Mann zu Jerusalem, mit Namen Simeon, und dieser Mann war gerecht und gottesfürchtig, und harrte auf den Trost Israels, und der heil. Geist war in ihm.
25277LukasLk42226Es war ihm von dem heil. Geiste geoffenbaret worden, dass er den Tod nicht sehen werde, bis er zuvor den Gesalbten des Herrn geschaut.
25278LukasLk42227Dieser kam aus Antrieb des Geistes in den Tempel; und als die Eltern das Kind Jesus hineinbrachten, um da für ihn zu tun, was nach dem Gesetze Gewohnheit war,
25279LukasLk42228nahm er es auf seine Arme, pries Gott, und sprach:
25280LukasLk42229Nun entlässest du, Herr! deinen Diener nach deinem Worte im Frieden;
25281LukasLk42230denn meine Augen haben dein Heil gesehen,
25282LukasLk42231das du bereitet hast vor dem Angesichte aller Völker,
25283LukasLk42232ein Licht zur Erleuchtung der Heiden und zur Verherrlichung deines Volkes Israel.
25284LukasLk42233Und sein Vater und seine Mutter waren voll Verwunderung über die Dinge, welche von ihm gesagt wurden.
25285LukasLk42234Und Simeon segnete sie, und sprach zu Maria, seiner Mutter: Siehe, dieser ist gesetzt zum Falle und zur Auferstehung vieler in Israel, und zu einem Zeichen, dem widersprochen werden wird;
25286LukasLk42235und auch deine eigene Seele wird ein Schwert durchdringen, damit die Gedanken vieler Herzen offenbar werden.
25287LukasLk42236Es war auch eine Prophetin, Anna, eine Tochter Phanuels, aus dem Stamme Aser; dieselbe war hochbetagt, hatte nach ihrer Jungfrauschaft sieben Jahre mit ihrem Manne gelebt,
25288LukasLk42237und war nun eine Witwe von vierundachtzig Jahren. Sie wich nicht von dem Tempel, und diente Gott mit Fasten und Beten Tag und Nacht.
25289LukasLk42238Auch diese kam zu derselben Stunde hinzu, pries den Herrn, und redete von ihm zu allen, welche die Erlösung Israels erwarteten.
25290LukasLk42239Und nachdem sie alles nach dem Gesetze des Herrn vollendet hatten, kehrten sie nach Galiläa in ihre Stadt Nazareth zurück.
25291LukasLk42240Das Kind aber wuchs und ward stark, voll Weisheit; und Gottes Gnade war auf ihm.
25292LukasLk42241Und seine Eltern gingen alle Jahre nach Jerusalem am Osterfeste.
25293LukasLk42242Als er nun zwölf Jahre alt war, gingen sie nach der Gewohnheit des Festtages nach Jerusalem hinauf.
25294LukasLk42243Und da sie am Ende der Festtage wieder zurückkehrten, blieb der Knabe Jesus in Jerusalem, ohne dass es seine Eltern wussten.
25295LukasLk42244Da sie aber meinten, er sei bei der Reisegesellschaft, gingen sie eine Tagreise weit, und suchten ihn unter den Verwandten und Bekannten.
25296LukasLk42245Und da sie ihn nicht fanden, kehrten sie nach Jerusalem zurück, ihn suchend.
25297LukasLk42246Und es geschah, nach drei Tagen fanden sie ihn im Tempel, wie er unter den Lehrern saß und ihnen zuhörte, und sie befragte.
25298LukasLk42247Es staunten aber alle, die ihn hörten, über seine Einsicht und seine Antworten.
25299LukasLk42248Und als sie ihn sahen, verwunderten sie sich und seine Mutter sprach zu ihm: Sohn! warum hast du uns das getan? Siehe, dein Vater und ich haben dich mit Schmerzen gesucht!
25300LukasLk42249Er sprach zu ihnen: Warum habet ihr mich gesucht? Wusstet ihr nicht, dass ich in dem sein muss, was meines Vaters ist?
25301LukasLk42250Sie aber verstanden dies Wort nicht, das er zu ihnen sagte.
25302LukasLk42251Und er zog mit ihnen hinab, und kam nach Nazareth, und war ihnen untertan. Und seine Mutter bewahrte alle diese Worte in ihrem Herzen.
25303LukasLk42252Jesus aber nahm zu an Weisheit und Alter und Gnade bei Gott und den Menschen.
25304LukasLk4231Im fünfzehnten Jahre der Regierung des Kaisers Tiberius, als Pontius Pilatus Landpfleger von Judäa, und Herodes Vierfürst von Galiläa, Philippus aber, sein Bruder, Vierfürst von Ituräa und der Landschaft Trachonitis, und Lysanias Vierfürst von Abilene war,
25305LukasLk4232unter den Hohenpriestern Annas und Kaiphas, erging das Wort des Herrn an Johannes, den Sohn des Zacharias, in der Wüste.
25306LukasLk4233Und er kam in die ganze Gegend am Jordan, und predigte die Taufe der Buße zur Vergebung der Sünden,
25307LukasLk4234wie geschrieben steht im Buche der Reden Isaias, des Propheten: Stimme eines Rufenden in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn, machet gerade seine Pfade!
25308LukasLk4235Jedes Tal wird ausgefüllt, und jeder Berg und Hügel abgetragen werden; was krumm ist, wird gerade, was uneben ist, wird ebener Weg werden.
25309LukasLk4236Und alles Fleisch wird das Heil Gottes schauen.
25310LukasLk4237Er sprach also zu den Volksscharen, die hinausgingen, um von ihm getauft zu werden: Ihr Natternbrut! Wer hat euch gelehret, dem kommenden Zorne zu entfliehen?
25311LukasLk4238Bringet also würdige Früchte der Buße, und fanget nicht an zu sagen: Wir haben Abraham zum Vater. Denn ich sage euch: Gott vermag aus diesen Steinen den Abraham Kinder zu erwecken!
25312LukasLk4239Denn schon ist die Axt an die Wurzel der Bäume angesetzt. Ein jeder Baum also, der keine gute Frucht bringet, wird umgehauen, und in´s Feuer geworfen werden.
25313LukasLk42310Und das Volk fragte ihn, und sprach: Was sollen wir also tun?
25314LukasLk42311Er aber antwortete, und sprach zu ihnen: Wer zwei Röcke hat, gebe dem einen, der keinen hat; und wer Speise hat, tue desgleichen.
25315LukasLk42312Und es kamen auch Zöllner, um sich taufen zu lassen, und sprachen zu ihm: Meister! Was sollen wir tun?
25316LukasLk42313Er aber sprach zu ihnen: Fordert nicht mehr, als was euch festgesetzt ist!
25317LukasLk42314Und es fragten ihn auch die Kriegsleute, und sprachen: Was sollen denn wir tun? Und er sprach zu ihnen: Verübet gegen niemanden Erpressung noch Unbilde, und seid zufrieden mit euerm Solde!
25318LukasLk42315Da aber das Volk der Meinung war, und alle in ihren Herzen von Johannes dachten, ob er nicht etwa selbst Christus sei,
25319LukasLk42316so antwortete Johannes, und sprach zu allen: Ich zwar taufe euch mit Wasser, es wird aber der kommen, welcher mächtiger ist als ich, dem ich nicht wert bin, die Schuhriemen aufzulösen; dieser wird euch im heiligen Geiste und Feuer taufen.
25320LukasLk42317Er hat seine Wurfschaufel in seiner Hand, und wird seine Tenne reinigen; den Weizen wird er in seine Scheune sammeln, die Spreu aber verbrennen mit unauslöschlichem Feuer.
25321LukasLk42318Und noch viel anderes lehrte und verkündigte er dem Volke.
25322LukasLk42319Als aber Herodes, der Vierfürst, von ihm zurechtgewiesen wurde wegen der Herodias, des Weibes seines Bruders, und wegen aller Übeltaten, die Herodes begangen hatte,
25323LukasLk42320fügte er zu allem noch dieses hinzu, dass er den Johannes im Gefängnisse einschloss.
25324LukasLk42321Es geschah aber, als alles Volk sich taufen ließ, dass auch Jesus getauft wurde, und da er betete, öffnete sich der Himmel;
25325LukasLk42322und der heilige Geist stieg in leiblicher Gestalt gleich einer Taube auf ihn herab und eine Stimme erscholl vom Himmel: Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich mein Wohlgefallen.
25326LukasLk42323Und Jesus war, als er anfing, ungefähr dreißig Janre alt, und wurde für einen Sohn Josephs gehalten; dieser war (ein Sohn) Heli, dieser ein Sohn des Mathat,
25327LukasLk42324dieser ein Sohn des Levi, dieser ein Sohn des Melchi, dieser ein Sohn des Janne, dieser ein Sohn des Joseph,
25328LukasLk42325dieser ein Sohn des Mathatias, dieser ein Sohn des Amos, dieser ein Sohn des Nahum, dieser ein Sohn des Hesli, dieser ein Sohn des Nagge,
25329LukasLk42326dieser ein Sohn des Mahath, dieser ein Sohn des Mathathias, dieser ein Sohn des Semei, dieser ein Sohn des Joseph, dieser ein Sohn des Juda,
25330LukasLk42327dieser ein Sohn des Joanna, dieser ein Sohn des Resa, dieser ein Sohn des Zerobabel, dieser ein Sohn des Salathiel, dieser ein Sohn des Neri,
25331LukasLk42328dieser ein Sohn des Melchi, dieser ein Sohn des Addi, dieser ein Sohn des Cosan, dieser ein Sohn des Elmadam, dieser ein Sohn des Her,
25332LukasLk42329dieser ein Sohn des Jesus, dieser ein Sohn des Eliezer, dieser ein Sohn des Jorim, dieser ein Sohn des Mathat, dieser ein Sohn des Levi,
25333LukasLk42330dieser ein Sohn des Simeon, dieser ein Sohn des Juda, dieser ein Sohn des Joseph, dieser ein Sohn des Jona, dieser ein Sohn des Eliakim,
25334LukasLk42331dieser ein Sohn des Melea, dieser ein Sohn des Menna, dieser ein Sohn des Mathatha, dieser ein Sohn des Nathan, dieser ein Sohn des David,
25335LukasLk42332dieser war ein Sohn des Jesse, dieser ein Sohn des Obed, dieser ein Sohn des Booz, dieser ein Sohn des Salmon, dieser ein Sohn des Naasson.
25336LukasLk42333dieser ein Sohn des Aminadab, dieser ein Sohn des Aram, dieser ein Sohn des Esron, dieser ein Sohn des Phares, dieser ein Sohn des Judas.
25337LukasLk42334dieser ein Sohn des Jakob, dieser ein Sohn des Isaak, dieser ein Sohn des Abraham, dieser ein Sohn des Thare, dieser ein Sohn des Nachor,
25338LukasLk42335dieser ein Sohn des Sarug, dieser ein Sohn des Ragau, dieser ein Sohn des Phaleg, dieser ein Sohn des Heber, dieser ein Sohn des Sale,
25339LukasLk42336dieser ein Sohn des Kainan, dieser ein Sohn des Arphaxad, dieser ein Sohn des Sem, dieser ein Sohn des Noe, dieser ein Sohn des Lamech,
25340LukasLk42337dieser ein Sohn des Mathusale, dieser ein Sohn des Henoch, dieser ein Sohn des Jared, dieser ein Sohn des Malaleel, dieser ein Sohn des Kainan,
25341LukasLk42338dieser ein Sohn des Henos, dieser ein Sohn des Seth, dieser ein Sohn des Adam, dieser war Gottes.
25342LukasLk4241Jesus aber, voll des Heiligen Geistes, kehrte zurück vom Jordan, und ward vom Geiste in die Wüste geführt.
25343LukasLk4242Vierzig Tage blieb er allda, und wurde von dem Teufel versucht. Er aß nichts in jenen Tagen, und als dieselben vorüber waren, hungerte ihn.
25344LukasLk4243Da sprach der Teufel zu ihm: Wenn du Gottes Sohn bist, so sprich zu diesem Steine, dass er Brot werde.
25345LukasLk4244Jesus aber antwortete ihm: Es steht geschrieben: Nicht vom Brote allein lebt der Mensch, sondern von jedem Worte Gottes!
25346LukasLk4245Und der Teufel führte ihn auf einen hohen Berg, und zeigte ihm alle Reiche des Erdkreises in einem Augenblicke,
25347LukasLk4246und sprach zu ihm: Dir werde ich alle diese Macht und ihre Herrlichkeit geben; denn sie sind mir übergeben, und wem ich will, gebe ich sie.
25348LukasLk4247Wenn du mich nun anbetest, so soll alles dein sein.
25349LukasLk4248Jesus antwortete, und sprach zu ihm: Es steht geschrieben: Den Herrn, deinen Gott, sollst du anbeten, und ihm allein dienen!
25350LukasLk4249Und er führte ihn nach Jerusalem, und stellte ihn auf die Zinne des Tempels, und sprach zu ihm: Wenn du Gottes Sohn bist, so stürze dich von hier hinab!
25351LukasLk42410Denn es steht geschrieben: Er hat seinen Engeln deinethalben geboten, dass sie dich bewahren;
25352LukasLk42411und: Sie werden dich auf den Händen tragen, dass du nicht etwa deinen Fuß an einen Stein stoßest.
25353LukasLk42412Jesus antwortete, und sprach zu ihm: Es ist gesagt: Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen!
25354LukasLk42413Nachdem nun der Teufel alle Versuchung vollendet hatte, wich er von ihm auf eine Zeit.
25355LukasLk42414Und Jesus kam in der Kraft des Geistes nach Galiläa zurück, und der Ruf von ihm verbreitete sich in der ganzen Umgebung.
25356LukasLk42415Und er lehrte in ihren Synagogen, und wurde von allen hochgepriesen.
25357LukasLk42416Und er kam nach Nazareth, wo er auferzogen worden war, und ging nach seiner Gewohnheit am Sabbate in die Synagoge, und stand auf, um vorzulesen.
25358LukasLk42417Da wurde ihm das Buch des Propheten Isaias gereicht. Und als er das Buch aufrollte, fand er die Stelle, wo geschrieben stand:
25359LukasLk42418Der Geist des Herrn ist über mir; darum hat er mich gesalbet, und mich gesendet, den Armen das Evangelium zu verkünden, zu heilen, die zerknirschten Herzens sind,
25360LukasLk42419den Gefangenen Erlösung zu verkünden, den Blinden das Gesicht, die Zerschlagenen frei zu entlassen, ein angenehmes Jahr des Herrn und einen Tag der Vergeltung zu predigen.
25361LukasLk42420Und er rollte das Buch zu, gab es dem Diener, und setzte sich. Und aller Augen in der Synagoge waren auf ihn gerichtet.
25362LukasLk42421Er aber fing an zu ihnen zu sprechen: Heute ist diese Schriftstelle vor euch in Erfüllung gegangen.
25363LukasLk42422Und alle gaben ihm Zeugnis, und verwunderten sich über die anmutsvollen Worte, die aus seinem Munde flossen, und sprachen: Ist dieser nicht der Sohn Josephs?
25364LukasLk42423Und er sprach zu ihnen: Freilich werdet ihr mir jenes Sprichwort sagen: Arzt! Heile dich selbst. Die großen Dinge, welche, wie wir gehört, in Kapharnaum geschehen sind, tue auch hier in deiner Vaterstadt!
25365LukasLk42424Er aber sprach: Wahrlich, ich sage euch, kein Prophet ist genehm in seinem Vaterlande!
25366LukasLk42425In Wahrheit sage ich euch: Viele Witwen waren zur Zeit des Elias in Israel, als der Himmel drei Jahre und sechs Monate verschlossen war, da eine große Hungersnot über das ganze Land kam;
25367LukasLk42426aber zu keiner von ihnen ward Elias gesendet, als nach Sarepta in der Landschaft von Sidon zu einer Witwe.
25368LukasLk42427So waren auch zur Zeit des Propheten Elisäua viele Aussätzige in Israel; aber keiner von ihnen wurde gereinigt, als Naaman, der Syrer.
25369LukasLk42428Da wurden alle in der Synagoge voll Zorn, als sie dies hörten.
25370LukasLk42429Und sie standen auf, und stießen ihn zur Stadt hinaus, und führten ihn auf den Hochrand des Berges, auf welchen ihre Stadt gebaut war, um ihn hinabzustürzen.
25371LukasLk42430Er aber schritt mitten durch sie hin, und ging hinweg.
25372LukasLk42431Und er ging hinab nach Kapharnaum, einer Stadt in Galiläa, und lehrte sie daselbst an den Sabbaten.
25373LukasLk42432Und sie erstaunten über seine Lehre, denn seine Rede war gewaltig.
25374LukasLk42433Nun war in der Synagoge ein Mensch, der einen unreinen bösen Geist hatte, dieser rief mit lauter Stimme,
25375LukasLk42434und sprach: Lass uns, was haben wir mit dir zu schaffen, Jesus von Nazareth? Bist du gekommen, uns zu verderben? Ich weiß, wer du bist: der Heilige Gottes!
25376LukasLk42435Jesus schalt ihn, und sprach: Verstumme, und fahre aus von ihm! Und der böse Geist warf ihn mitten hin, und fuhr aus von ihm, ohne ihm Schaden zu tun.
25377LukasLk42436Da kam Schrecken über alle, und sie redeten untereinander, und sprachen: Was ist das für ein Wort, dass er mit Gewalt und Kraft den unreinen Geistern gebietet, und sie ausfahren?
25378LukasLk42437Und der Ruf von ihm verbreitete sich in alle Orte der Umgebung.
25379LukasLk42438Jesus aber machte sich auf aus der Synagoge, und ging in das Haus des Simon. Die Schwiegermutter des Simon aber war von einem heftigen Fieber befallen; und sie baten ihn für sie.
25380LukasLk42439Und sich über sie beugend, gebot er dem Fieber, und es verließ sie. Da stand sie sogleich auf, und bediente sie.
25381LukasLk42440Mit Untergang der Sonne aber brachten alle, welche an verschiedenen Krankheiten Leidende hatten, dieselben zu ihm; und er legte einem jeden einzelnen die Hände auf, und machte sie gesund.
25382LukasLk42441Es fuhren auch von vielen böse Geister aus, indem sie schrien, und sprachen: Du bist der Sohn Gottes! Er aber bedrohte sie, und ließ sie nicht reden, weil sie wussten, dass er Christus sei.
25383LukasLk42442Als es aber Tag geworden, ging er hinaus, und begab sich an einen einsamen Ort. Und das Volk suchte ihn, und kam bis zu ihm: und es hielt ihn zurück, dass er nicht von ihnen gehen sollte.
25384LukasLk42443Er aber sprach zu ihnen: Auch den andern Städten muss ich das Evangelium vom Reiche Gottes verkünden; denn dazu bin ich gesandt.
25385LukasLk42444Und er predigte in den Synagogen von Galiläa.
25386LukasLk4251Es geschah aber, als sich das Volk an ihn herandrängte, um das Wort Gottes zu hören, stand er am See Genesareth.
25387LukasLk4252Und er sah zwei Schiffe am See liegen; die Fischer aber waren ausgestiegen, und wuschen ihre Netze.
25388LukasLk4253Da trat er in das eine der Schiffe, welches dem Simon gehörte, und bat ihn, von dem Lande etwas abzustoßen. Und er setzte sich, und lehrte das Volk von dem Schiffe aus.
25389LukasLk4254Als er aber aufhörte zu reden, sprach er zu Simon: Fahre hinaus, und werfet eure Netze zum Fange aus!
25390LukasLk4255Da antwortete Simon, und sprach zu ihm: Meister! wir haben uns die ganze Nacht abgemüht und nichts gefangen: doch auf dein Wort will ich das Netz auswerfen.
25391LukasLk4256Als sie dies getan hatten, fingen sie eine große Menge Fische, so dass ihr Netz zerriss.
25392LukasLk4257Und sie winkten ihren Genossen, die im anderen Schiffe waren, zu kommen und ihnen zu helfen. Und sie kamen, und füllten beide Schiffe an, so dass sie beinahe versanken!
25393LukasLk4258Als das Simon Petrus sah, fiel er Jesus zu Füßen und sprach: Herr! gehe hinweg von mir: denn ich bin ein sündhafter Mensch.
25394LukasLk4259Denn Staunen hatte ihn ergriffen, und alle, die bei ihm waren, über den Fischfang, den sie gemacht hatten;
25395LukasLk42510desgleichen auch den Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, welche Simons Genossen waren. Jesus aber sprach zu Simon: Fürchte dich nicht; von nun an wirst du Menschen fangen!
25396LukasLk42511Und sie führten ihre Schiffe an das Land, verließen alles, und folgten ihm nach.
25397LukasLk42512Und es geschah, als er in einer der Städte war, siehe, da war ein Mann voll Aussatzes. Als dieser Jesus sah, fiel er auf sein Angesicht, bat ihn, und sprach: Herr! wenn du willst, so kannst du mich rein machen.
25398LukasLk42513Da streckte er die Hand aus, berührte ihn, und sprach: Ich will, sei rein! Und sogleich wich der Aussatz von ihm.
25399LukasLk42514Und er befahl ihm, es niemanden zu sagen; sondern: Gehe hin (sprach er), zeige dich dem Priester und opfere für deine Reinigung, wie Moses angeordnet hat, zum Zeugnisse für sie.
25400LukasLk42515Es breitete sich aber die Rede von ihm noch mehr aus; und es kam viel Volk zusammen, um ihn zu hören, und geheilt zu werden von seinen Krankheiten.
25401LukasLk42516Er aber entwich in die Wüste, und betete.
25402LukasLk42517Und es geschah an einem der Tage, dass er saß und lehrte. Und es saßen auch Pharisäer und Gesetzeslehrer dort, die aus allen Flecken Galiläa´s und Judäa´s, und von Jerusalem gekommen waren; und die Kraft des Herrn war da, um sie zu heilen.
25403LukasLk42518Und siehe, da brachten Männer auf einem Bette einen Menschen daher, welcher gelähmt war; und sie suchten ihn hineinzubringen, und vor ihm hinzulegen.
25404LukasLk42519Da sie vor der Menge des Volkes nicht fanden, von welcher Seite sie ihn hineinbringen könnten, stiegen sie auf das Dach, und ließen ihm mit dem Bett durch die Ziegel hinab mitten hinein vor Jesus hin.
25405LukasLk42520Als er nun ihren Glauben sah, sprach er: Mensch! deine Sünden werden dir vergeben.
25406LukasLk42521Da fingen die Schriftgelehrten und Pharisäer an bei sich zu denken und zu sprechen: Wer ist dieser, der Gotteslästerungen spricht? Wer kann Sünden vergeben, als Gott allein?
25407LukasLk42522Weil aber Jesus ihre Gedanken erkannte, antwortete er, und sprach zu ihnen: Was denkt ihr in euren Herzen?
25408LukasLk42523Was ist leichter zu sagen: Dir werden deine Sünden vergeben; oder zu sagen: Stehe auf, und wandle?
25409LukasLk42524Damit ihr aber wisset, dass der Menschensohn Macht hat, auf Erden die Sünden zu vergeben, (sprach er zu dem Gelähmten:) Ich sage dir, stehe auf, nimm dein Bett, und gehe fort in dein Haus!
25410LukasLk42525Und sogleich stand er vor ihnen auf, nahm das Bett, auf dem er lag, und ging hinweg in sein Haus, Gott preisend.
25411LukasLk42526Und Staunen ergriff alle, und sie priesen Gott, und wurden mit Furcht erfüllt, und sprachen: Wir haben heute wunderbare Dinge gesehen!
25412LukasLk42527Hierauf ging er hinaus, und sah einen Zöllner, mit Namen Levi, an der Zolltüre sitzen, und sprach zu ihm: Folge mir nach!
25413LukasLk42528Und er stand auf, verließ alles, und folgte ihm nach.
25414LukasLk42529Und Levi gab ihm ein großes Gastmahl in seinem Hause; und es war eine große Schar von Zöllnern und von anderen da, die mit ihnen zu Tische saßen.
25415LukasLk42530Darüber murrten die Pharisäer und die Schriftgelehrten derselben und sprachen zu seinen Jüngern: Warum esset und trinket ihr mit den Zöllnern und Sündern?
25416LukasLk42531Da antwortete Jesus, und sprach zu ihnen: Nicht die Gesunden bedürfen eines Arztes, sondern die Kranken.
25417LukasLk42532Ich bin nicht gekommen die Gerechten zu berufen, sondern Sünder zur Buße.
25418LukasLk42533Sie aber sprachen zu ihm: Warum fasten die Jünger des Johannes so oft, und verrichten Gebete, desgleichen auch die Jünger der Pharisäer, die deinigen aber essen und trinken?
25419LukasLk42534Er sprach zu ihnen: Könnt ihr etwa die Gefährten des Bräutigams zum Fasten anhalten, so lange der Bräutigam bei ihnen ist?
25420LukasLk42535Es werden aber Tage kommen, da der Bräutigam von ihnen genommen wird; dann werden sie fasten in jenen Tagen.
25421LukasLk42536Er sagte aber auch ein Gleichnis zu ihnen: Niemand setzt einen Fleck von einem neuen Kleide auf ein altes Kleid; sonst zerreißt auch das neue, und auf das alte passt der Fleck vom neuen nicht.
25422LukasLk42537Und niemand tut neuen Wein in alte Schläuche, sonst wird der neue Wein die Schläuche zersprengen, er selbst wird verschüttet, und die Schläuche werden zu Grunde gehen;
25423LukasLk42538sondern neuen Wein muss man in neue Schläuche tun, und so werden beide erhalten.
25424LukasLk42539Und niemand, der alten Wein trinkt, verlangt sogleich neuen, denn er sagt: Der alte ist besser!
25425LukasLk4261Es geschah aber an einem zweit-ersten Sabbate, dass er durch Saatfelder ging; und seine Jünger pflückten die Ähren ab, zerrieben sie mit den Händen, und aßen.
25426LukasLk4262Da sprachen einige von den Pharisäern zu ihnen: Warum tut ihr, was am Sabbate nicht erlaubt ist?
25427LukasLk4263Jesus antwortete, und sprach zu ihnen: Habt ihr auch das nicht gelesen, was David getan hat, als ihn, und die bei ihm waren, hungerte?
25428LukasLk4264Wie er in das Haus Gottes eintrat, die Schaubrote nahm und aß, und auch denen gab, die bei ihm waren, welche zu essen doch niemanden erlaubt ist, als nur den Priestern?
25429LukasLk4265Und er sagte zu ihnen: Der Menschensohn ist Herr auch über den Sabbat.
25430LukasLk4266Es begab sich aber auch an einem anderen Sabbate, dass er in die Synagoge ging, und lehrte. Und es war daselbst ein Mensch, dessen rechte Hand war verdorrt.
25431LukasLk4267Da gaben die Schriftgelehrten und Pharisäer acht, ob er am Sabbate heilen würde, damit sie etwas fänden, ihn anzuklagen.
25432LukasLk4268Er aber wusste ihre Gedanken, und sprach zu dem Menschen, welcher die verdorrte Hand hatte: Stehe auf, und stelle dich in die Mitte! Und er stand auf, und stellte sich dahin.
25433LukasLk4269Jesus aber sprach zu ihnen: Ich frage euch: Ist es erlaubt, am Sabbate Gutes zu tun, oder Böses? Ein Leben zu retten, oder zu verderben?
25434LukasLk42610Und er blickte sie alle ringsum an, und sprach zu dem Menschen: Strecke deine Hand aus! Da streckte er sie aus, und seine Hand ward wieder gesund.
25435LukasLk42611Sie aber kamen ganz von Sinnen, und besprachen sich untereinander, was sie Jesus antun könnten.
25436LukasLk42612Es geschah aber in jenen Tagen, dass er hinaus ging auf den Berg, um zu beten; und er brachte die Nacht im Gebet mit Gott zu.
25437LukasLk42613Und als es Tag geworden war, berief er seine Jünger, und erwählte zwölf aus ihnen (welche er auch Apostel nannte);
25438LukasLk42614Simon, den er Petrus nannte, und Andreas, seinen Bruder, Jakobus und Johannes, Philippus und Bartholomäus,
25439LukasLk42615Matthäus und Thomas, Jakobus, den Sohn des Alphäus, und Simon, mit dem Beinamen der Eiferer,
25440LukasLk42616Judas, den Bruder des Jakobus, und Judas Iskariot, welcher ein Verräter wurde.
25441LukasLk42617Und er stieg herab mit ihnen, und trat auf einen ebenen Platz, wo die Schar seiner Jünger, und eine große Menge Volkes von ganz Judäa, von Jerusalem, von der Meeresküste, und von Tyrus und Sidon war,
25442LukasLk42618welche gekommen waren, um ihn zu hören, und von ihren Krankheiten geheilt zu werden. Auch die von unreinen Geistern geplagt wurden, wurden geheilt.
25443LukasLk42619Und alles Volk trachtete ihn anzurühren; denn es ging eine Kraft von ihm aus, und heilte alle.
25444LukasLk42620Da erhob er seine Augen auf seine Jünger, und sprach: Selig ihr, die Armen; denn euer ist das Reich Gottes!
25445LukasLk42621Selig ihr, die ihr jetzt Hunger leidet; denn ihr werdet gesättigt werden! Selig ihr, die ihr jetzt weinet; denn ihr werdet lachen!
25446LukasLk42622Selig werdet ihr sein, wenn euch die Menschen hassen, und wenn sie euch ausschliessen, schmähen, und euren Namen als bös verwerfen um des Menschensohnes willen.
25447LukasLk42623Freuet euch an jenem Tage, und frohlocket! denn sehet, euer Lohn ist groß im Himmel; denn auf gleiche Weise haben ihre Väter an den Propheten gehandelt.
25448LukasLk42624Doch wehe euch, ihr Reichen, denn ihr habt euern Trost!
25449LukasLk42625Wehe euch, die ihr gesättiget seid; denn ihr werdet hungern! Wehe euch, die ihr jetzt lachet; denn ihr werdet trauern und weinen!
25450LukasLk42626Wehe, wenn euch die Menschen lobpreisen! Denn ihre Väter haben ebenso an den falschen Propheten getan.
25451LukasLk42627Aber euch, die ihr mich höret, sage ich: Liebet eure Feinde; tuet Gutes denen, die euch hassen!
25452LukasLk42628Segnet die, welche euch fluchen, und betet für die, welche euch verleumden!
25453LukasLk42629Und wer dich auf die Wange schlägt, dem reiche auch die andere dar; und dem, der dir den Mantel nimmt, verweigere auch den Rock nicht!
25454LukasLk42630Gib jedem, der dich bittet; und wer das Deine nimmt, von dem fordere es nicht zurück!
25455LukasLk42631Und wie ihr wollet, dass euch die Leute tun, so tuet auch ihr ihnen desgleichen.
25456LukasLk42632Wenn ihr die liebet, welche euch lieben, was für eine Vergeltung gebührt euch? Denn auch die Sünder lieben die, von welchen sie geliebt werden.
25457LukasLk42633Und wenn ihr denen Gutes tuet, die euch Gutes tun, welche Vergeltung gebührt euch? Denn auch die Sünder tun dasselbe.
25458LukasLk42634Und wenn ihr nur denen leihet, von welchen ihr wieder zu bekommen hoffet, welcher Lohn gebühret euch? Denn auch die Sünder leihen Sündern, dass sie Gleiches wieder erhalten.
25459LukasLk42635Vielmehr, liebet eure Feinde; tuet Gutes, und leihet ohne dafür zu hoffen, so wird euer Lohn groß sein, und ihr werdet Kinder des Allerhöchsten sein; denn er ist gütig gegen die Undankbaren und Bösen.
25460LukasLk42636Seid also barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist!
25461LukasLk42637Richtet nicht, so werdet ihr nicht gerichtet werden; verdammet nicht, so werdet ihr nicht verdammet werden; vergebet, so wird euch vergeben werden!
25462LukasLk42638Gebet, so wird euch gegeben werden, ein gutes, ein eingedrücktes, gerütteltes und aufgehäuftes Maß wird man euch in den Schoß geben; denn mit demselben Maße, mit welchem ihr messet, wird euch wieder gemessen werden!
25463LukasLk42639Er sagte ihnen aber auch ein Gleichnis: Kann wohl ein Blinder einen Blinden führen? Fallen sie nicht beide in die Grube?
25464LukasLk42640Ein Jünger ist nicht über seinen Lehrer; jeder aber wird vollkommen sein, wenn er wie sein Lehrer ist.
25465LukasLk42641Warum schaust du nach dem Splitter in deines Bruders Auge, des Balkens aber in deinem eigenen Auge wirst du nicht gewahr?
25466LukasLk42642Oder wie kannst du zu deinem Bruder sagen: Bruder! lass mich den Splitter aus deinem Auge ziehen, während du selbst in deinem Auge den Balken nicht siehst? Du Heuchler! Ziehe zuvor den Balken aus deinem eigenen Auge; dann magst du sehen, dass du den Splitter aus deines Bruders Auge herausziehest.
25467LukasLk42643Denn es gibt keinen guten Baum, der schlechte Früchte trägt, noch einen schlechten Baum, der gute Früchte trägt.
25468LukasLk42644Denn ein jeder Baum wird an seiner Frucht erkannt. Denn von den Dornen sammelt man keine Feigen, und von der Dornenhecke liest man keine Trauben.
25469LukasLk42645Der gute Mensch bringt aus dem gute Schatze seines Herzens das Gute hervor; und der böse Mensch bringt aus dem bösen Schatze das Böse hervor; denn aus der Fülle des Herzens redet der Mund.
25470LukasLk42646Was aber ruft ihr mich: Herr, Herr! und tuet nicht, was ich sage?
25471LukasLk42647Jeder, der zu mir kommt und meine Rede hört, und sie tut, wem dieser gleich ist, das will ich euch zeigen.
25472LukasLk42648Er ist gleich einem Manne, der ein Haus baute, der tief grub, und den Grund auf den Felsen legte. Als nun eine Überschwemmung kam, stieß der Strom an jenes Haus, und konnte es nicht erschüttern; denn es war auf den Felsen gegründet.
25473LukasLk42649Wer aber hört, und nicht tut, der ist gleich einem Menschen, der sein Haus ohne Untergrund auf die Erde hinbaute; an dieses Haus stieß der Strom, und sogleich fiel es zusammen, und der Zusammensturz dieses Hauses ward groß.
25474LukasLk4271Nachdem er aber alle seine Reden vor den Ohren des Volkes vollendet hatte, ging er hinein nach Kapharnaum.
25475LukasLk4272Und eines Hauptmanns Knecht, der ihm sehr viel wert war, lag auf den Tod krank darnieder.
25476LukasLk4273Da er nun von Jesus gehört hatte, schickte er die Ältesten der Juden zu ihm, und bat ihn, er möchte kommen, und seinen Knecht vom Tode retten.
25477LukasLk4274Als diese zu Jesus kamen, baten sie ihn inständig, und sprachen zu ihm: Er ist es wert, dass du ihm dieses gewährest;
25478LukasLk4275denn er liebt unser Volk, und die Synagoge hat er uns gebaut.
25479LukasLk4276Jesus aber machte sich mit ihnen auf den Weg. Und da er nicht mehr ferne von dem Hause war, schickte der Hauptmann Freunde an ihn, und ließ ihm sagen: Herr! bemühe dich nicht; denn ich bin nicht würdig, dass du unter mein Dach eingehest.
25480LukasLk4277Darum habe ich auch mich selbst nicht für würdig erachtet, zu dir zu kommen, sondern sprich ein Wort, so wird mein Knecht gesund sein.
25481LukasLk4278Denn auch ich, ob ich gleich unter Obergewalt stehe, bin ein Mensch, der Kriegsleute unter sich hat; und sage ich zu einem: Gehe! so geht er; und zu dem anderen: Komm! so kommt er; und zu meinem Knechte: Tue das! so tut er es.
25482LukasLk4279Da Jesus dies hörte, verwunderte er sich, und zu dem ihm folgenden Volke sich wendend sagte er: Wahrlich, ich sage euch, einen so großen Glauben habe ich selbst in Israel nicht gefunden!
25483LukasLk42710Und als die, welche gesendet waren, wieder nach Hause kamen, fanden sie den Knecht, der krank gewesen war, gesund.
25484LukasLk42711Und es geschah hierauf, dass er in eine Stadt ging, welche Naim heißt; und es gingen mit ihm seine Jünger, und viel Volk.
25485LukasLk42712Als er aber nahe an das Stadttor kam, siehe, da trug man einen Toten heraus, den einzigen Sohn seiner Mutter, die Witwe war; und viel Volk aus der Stadt ging mit ihr.
25486LukasLk42713Da nun der Herr sie sah, ward er von Mitleiden über sie gerührt, und sprach zu ihr: Weine nicht!
25487LukasLk42714Und er trat hinzu, und rührte die Bahre an, die Träger aber standen still. Und er sprach: Jüngling, ich sage dir, stehe auf!
25488LukasLk42715Da richtete sich der Tote auf, und fing an zu reden. Und er gab ihn seiner Mutter.
25489LukasLk42716Es ergriff aber alle Furcht, und sie priesen Gott, und sprachen: Ein großer Prophet ist unter uns aufgestanden, und Gott hat sein Volk heimgesucht.
25490LukasLk42717Und es verbreitete sich diese Kunde von ihm in ganz Judäa, und in der ganzen Umgebung.
25491LukasLk42718Und es berichteten dem Johannes seine Jünger über alles dieses.
25492LukasLk42719Da berief Johannes zwei von seinen Jüngern, und sandte sie zu Jesus, und ließ ihm sagen: Bist du es, der da kommen soll, oder haben wir einen anderen zu erwarten?
25493LukasLk42720Und da die Männer zu ihm gekommen, sprachen sie: Johannes, der Täufer, hat uns zu dir gesandt, und lässt dir sagen: Bist du es, der da kommen soll, oder haben wir einen anderen zu erwarten?
25494LukasLk42721(Zu eben jener Stunde aber heilte er viele von Krankheiten, Plagen und bösen Geistern, und vielen Blinden schenkte er das Gesicht.)
25495LukasLk42722Da antwortete er, und sprach zu ihnen: Gehet hin, und verkündiget Johannes, was ihr gehört und gesehen habt: Blinde sehen, Lahme gehen, Aussätzige werden rein, Taube hören, Tote stehen auf, und Armen wird das Evangelium verkündet;
25496LukasLk42723und selig ist, wer sich an mir nicht ärgert!
25497LukasLk42724Als nun die Abgesandten des Johannes fortgegangen waren, fing Jesus an, von Johannes zum Volke zu sprechen: Was seid ihr hinausgezogen in die Wüste zu sehen? Ein Rohr, das vom Winde hin und her bewegt wird?
25498LukasLk42725Oder was seid ihr hinausgegangen zu sehen? Einen Menschen, mit weichlichen Kleidern angetan? Sehet, die kostbare Kleider haben und in Genüssen leben, sind in den Häusern der Könige.
25499LukasLk42726Oder was seid ihr hinausgegangen zu sehen? Einen Propheten? Ja, ich sage euch, er ist noch mehr als ein Prophet!
25500LukasLk42727Dieser ist es, von welchem geschrieben steht: Siehe, ich sende meinen Engel vor deinem Angesichte her, der deinen Weg vor dir bereiten wird.
25501LukasLk42728Denn ich sage euch: Kein größerer Prophet ist unter den Weibern Gebornen als Johannes der Täufer; aber der Geringste im Reiche Gottes ist größer als er.
25502LukasLk42729Und alles Volk, das ihn hörte, und die Zöllner bezeugten die Gerechtigkeit Gottes über sie, und ließen sich mit der Taufe des Johannes taufen.
25503LukasLk42730Die Pharisäer aber und die Gesetzkundigen verachteten den Ratschluss Gottes über sie, und ließen sich nicht von ihm taufen.
25504LukasLk42731Der Herr aber sprach: Wem soll ich denn die Menschen dieses Geschlechtes vergleichen? Und wem sind sie gleich?
25505LukasLk42732Sie sind Kindern gleich, die auf dem Markte sitzen, und einander zurufen und sprechen: Wir haben euch auf Flöten vorgespielt, und ihr habt nicht getanzt; wir haben Klagelieder gesungen, und ihr habt nicht geweinet.
25506LukasLk42733Denn Johannes, der Täufer, ist gekommen, und aß kein Brot, und trank keinen Wein, und ihr saget: er hat einen bösen Geist.
25507LukasLk42734Der Menschensohn ist gekommen, ißt und trinket, und ihr saget: Sehet, dieser Mensch ist ein Fresser und Weinsäufer, ein Freund von Zöllnern und Sündern!
25508LukasLk42735Und die Weisheit wird gerechtfertiget von seiten aller ihrer Kinder!
25509LukasLk42736Es bat aber einer von den Pharisäern, dass er bei ihm ese; und er ging in das Haus des Pharisäers, und setzte sich zu Tische.
25510LukasLk42737Und siehe, ein Weib, die eine in der Stadt bekannte Sünderin war, erfuhr, dass er in dem Hause des Pharisäers zu Tische sei; und brachte ein Gefäß von Alabaster mit Salböl.
25511LukasLk42738stellte sich rückwärts zu seinen Füßen, und fing an seine Füße mit ihren Tränen zu benetzen, und trocknete sie mit den Haaren ihres Hauptes, und küßte seine Füße, und salbte sie mit dem Salböl.
25512LukasLk42739Als dies der Pharisäer sah, der ihn geladen hatte, sprach er bei sich selbst: Wenn dieser ein Prophet wäre, so würde er wohl wissen, wer die ist, die ihn berührt, und was sie für ein Weib ist, dass sie eine Sünderin ist.
25513LukasLk42740Jesus aber hob an, und sprach zu ihm: Simon! Ich habe dir etwas zu sagen. Er aber Sprach: Meister! sage es.
25514LukasLk42741Ein Gläubiger hatte zwei Schuldner. Der eine war ihm fünfhundert Denare schuldig, der andere fünfzig.
25515LukasLk42742Da sie aber nichts hatten, womit sie zahlen konnten, schenkte er es beiden. Welcher nun liebt ihn mehr?
25516LukasLk42743Simon antwortete, und sprach: Ich erachte, der, dem er das Meiste geschenkt hat. Und Jesus sprach zu ihm: Du hast recht geurteilt!52
25517LukasLk42744Dann wandte er sich zu dem Weibe, und sprach zu Simon: Siehst du dieses Weib? Ich kam in dein Haus, und du hast mir kein Wasser für die Füße gegeben; diese aber hat meine Füße mit Tränen benetzt, und sie mit ihren Haaren getrocknet.
25518LukasLk42745Du hast mir keinen Kuss gegeben; diese aber hat, seit sie hereingekommen ist, nicht aufgehört, meine Füße zu küssen.
25519LukasLk42746Du hast mein Haupt nicht mit Öl gesalbt; diese aber hat meine Füße mit Salböl gesalbt.
25520LukasLk42747Darum sage ich dir: Ihr werden viele Sünden vergeben, weil sie viel geliebet hat; wem aber weniger vergeben wird, der liebt auch weniger.
25521LukasLk42748Und er sprach zu ihr: Deine Sünden werden dir vergeben!
25522LukasLk42749Da fingen die, welche mit zu Tische waren, an, bei sich zu sagen: Wer ist dieser, der sogar Sünden vergibt?
25523LukasLk42750Er aber sprach zu dem Weibe: Dein Glaube hat dir geholfen! Gehe hin in Frieden!
25524LukasLk4281Und es geschah darnach, dass er durch Städte und Flecken zog, predigend und die frohe Botschaft vom Reiche Gottes verkündigend, und die Zwölf waren mit ihm,
25525LukasLk4282auch einige Frauen, die er von bösen Geistern und Krankheiten befreit hatte: Maria, Magdalena genannt, aus welcher sieben Teufel ausgefahren waren,
25526LukasLk4283und Johanna, das Weib des Chusa, des Verwalters des Herodes, und Susanna und viele andere, welche ihm mit ihrem Vermögen dienten.
25527LukasLk4284Als aber sehr viel Volk zusammenkam und aus den Städten zu ihm herbeieilte, sprach er gleichnisweise:
25528LukasLk4285Der Sämann ging aus, seinen Samen zu säen; und da er säte, fiel einiges an den Weg hin, und wurde zertreten, und die Vögel des Himmels fraßen es.
25529LukasLk4286Anderes fiel auf felsigen Grund; und da es aufgegangen, verdorrte es, weil es keine Feuchtigkeit hatte.
25530LukasLk4287Anderes fiel unter die Dornen, und die Dornen, die mitaufwuchsen, erstickten es.
25531LukasLk4288Anderes fiel auf gute Erde, und ging auf, und gab hundertfältige Frucht. Indem er dies sagte, rief er: Wer Ohren hat zu hören, der höre!
25532LukasLk4289Es fragten ihn aber seine Jünger, was dieses Gleichnis bedeute.
25533LukasLk42810Und er sprach zu ihnen: Euch ist es gegeben, das Geheimnis des Reiches Gottes zu verstehen; den übrigen aber werden Gleichnisse gegeben, damit sie sehen, und doch nicht sehen, hören, und nicht verstehen.
25534LukasLk42811Das Gleichnis aber bedeutet dieses: Der Same ist das Wort Gottes.
25535LukasLk42812Die an dem Wege hin, sind die, welche es hören, dann kommt der Teufel, und nimmt das Wort aus ihrem Herzen, damit sie nicht glauben und selig werden.
25536LukasLk42813Die auf dem felsigen Grund sind die, welche das Wort mit Freuden aufnehmen, wenn sie es hören; aber sie haben keine Wurzeln, sie glauben eine Zeit lang, und zur Zeit der Versuchung fallen sie ab.
25537LukasLk42814Das, was unter die Dornen fiel, sind die, welche es angehört haben, von dannen gehend aber von den Sorgen, Reichtümern und Wolllüsten des Lebens im Fortgange erstickt werden, und keine Frucht bringen.
25538LukasLk42815Was aber auf die gute Erde fiel, das sind die, welche das Wort hören, und es in aufrichtigem und gutem Herzen behalten, und Frucht bringen in Geduld.
25539LukasLk42816Niemand zündet ein Licht an, und deckt es mit einem Gefäße zu, oder stellt es unter ein Bett; sondern stellt es auf einen Leuchter, damit die Eintretenden das Licht sehen.
25540LukasLk42817Denn es ist nichts verborgen, was nicht offenbar würde, und nichts geheim, was nicht kund würde und an den Tag käme.
25541LukasLk42818Sehet also zu, wie ihr höret,. Denn wer hat, dem wird gegeben werden, und wer nicht hat, dem wird auch das genommen werden, was er zu haben vermeint.
25542LukasLk42819Es kamen aber zu ihm seine Mutter und seine Brüder, und sie konnten wegen der Volksmenge nicht zu ihm gelangen.
25543LukasLk42820Und es wurde ihm berichtet: Deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und wollen dich sehen.
25544LukasLk42821Da antwortete er, und sprach zu ihnen: Meine Mutter und meine Brüder sind die, welche das Wort Gottes hören und tun.
25545LukasLk42822Und es geschah an einem Tage, dass er mit seinen Jüngern in ein Schifflein stieg, und er sprach zu ihnen: Lasset uns auf das andere Ufer des See´s übersetzen! Und sie fuhren ab!
25546LukasLk42823Als sie nun dahinschifften, schlief er ein. Und ein Sturmwind kam herab auf den See, und sie wurden mit Wasser überschüttet, und liefen Gefahr.
25547LukasLk42824Da traten sie hin, weckten ihn auf, und sprachen: Meister! Wir gehen zu Grunde. Er aber stand auf, dräute dem Winde und dem tobenden Wasser, und sie legten sich; und es ward stille.
25548LukasLk42825Und er sprach zu ihnen: Wo ist euer Glaube? Sie aber fürchteten sich, und sprachen voll Verwunderung zueinander: Wer ist wohl dieser, dass er auch den Winden und dem Meere gebietet, und sie ihm gehorchen?
25549LukasLk42826Und sie schifften zur Landschaft der Gerasener, welche Galiläa gegenüber liegt.
25550LukasLk42827Als er aber an das Land gestiegen war, lief ihm ein Mann entgegen, der von langer Zeit her von einem bösen Geiste besessen war, und kein Gewand an sich litt, auch in keinem Hause blieb, sondern in den Grabhöhlen.
25551LukasLk42828Da dieser Jesus sah, fiel er vor ihm nieder, schrie mit lauter Stimme, und sprach: Was habe ich mit dir zu schaffen, Jesus, du Sohn Gottes, des Höchsten? Ich bitte dich, quäle mich nicht!
25552LukasLk42829Er befahl nämlich dem unreinen Geiste auszufahren aus dem Menschen; denn seit langer Zeit hatte er ihn ergriffen, und er ward mit Ketten gebunden, und mit Fesseln verwahrt; er zerbrach aber die Bande, und ward von dem bösen Geiste in die Wüste getrieben.
25553LukasLk42830Jesus nun fragte ihn, und sprach: Wie heißest du? Er sagte: Legion; denn es waren viele Teufel in ihn gefahren.
25554LukasLk42831Und sie baten ihn, dass er ihnen nicht befehle, in den Abgrund zu fahren.
25555LukasLk42832Es war aber daselbst eine Herde von vielen Schweinen, die auf dem Berge weideten; und sie baten ihn, dass er ihnen erlauben möchte, in diese einzufahren. Und er erlaubte es ihnen.
25556LukasLk42833Da fuhren die bösen Geister aus dem Menschen, und fuhren in die Schweine; und die Herde stürmte davon, den Abhang hinab in den See, und ertrank.
25557LukasLk42834Als nun die Hirten sahen, was geschehen war, flohen sie, und berichteten es in der Stadt, und in den Dörfern.
25558LukasLk42835Da gingen sie hinaus, um zu sehen, was geschehen war. Und sie kamen zu Jesus, und fanden den Menschen, von dem die bösen Geister ausgefahren waren, bekleidet und bei gesundem Verstande zu den Füßen Jesu sitzen, und sie fürchteten sich.
25559LukasLk42836Die aber, welche zugesehen hatten, erzählten ihnen, wie er von der Legion befreit worden.
25560LukasLk42837Da bat ihn die ganze Menge des Volkes in dem Gebiete der Gerasener, er möge von ihnen weggehen, denn sie waren von großer Furcht ergriffen. Er aber stieg in das Schiff, und kehrte zurück.
25561LukasLk42838Und der Mann, von welchem die bösen Geister ausgefahren waren, bat ihn, dass er bei ihm bleiben dürfe. Jesus aber hieß ihn von dannen gehen, und sprach:
25562LukasLk42839Kehre zurück in dein Haus, und erzähle, welch große Dinge Gott an dir getan! Und er ging fort, durch die ganze Stadt hin laut verkündigend, welch große Dinge Jesus an ihm getan.
25563LukasLk42840Es geschah aber, als Jesus zurückkehrte, empfing ihn das Volk; denn alle warteten auf ihn.
25564LukasLk42841Und siehe, es kam ein Mann, mit Namen Jairus, welcher Vorsteher der Synagoge war, und fiel Jesus zu Füßen, und bat ihn, dass er in sein Haus kommen möchte;
25565LukasLk42842denn er hatte eine einzige Tochter von ungefähr zwölf Jahren, und diese lag im Sterben. Da geschah es, als er hinging, dass er vom Volk umdrängt wurde.
25566LukasLk42843Und ein Weib, das seit zwölf Jahren am Blutflusse litt, und all ihr Vermögen an die Ärzte verwendet hatte, und von keinem geheilt werden konnte,
25567LukasLk42844trat von rückwärts hinzu, und berührte den Saum seines Kleides; und sogleich stand der Blutfluss still.
25568LukasLk42845Und Jesus sprach: Wer hat mich angerührt? Da nun alle es verneinten, sprach Petrus, und die mit ihm waren: Meister! Die Volksmenge umdrängt und stößt dich, und du sprichst: Wer hat mich angerührt?
25569LukasLk42846Jesus aber sprach: Es hat mich jemand angerührt; denn ich weiß, dass eine Kraft von mir ausgegangen ist.
25570LukasLk42847Da nun das Weib sah, dass sie nicht verborgen blieb, kam sie zitternd, fiel ihm zu Füßen, und entdeckte es vor allem Volke, aus welcher Ursache sie ihn angerührt habe, und wie sie sogleich geheilt worden sei.
25571LukasLk42848Er aber sprach zu ihr: Tochter! Dein Glaube hat dir geholfen. Gehe hin in Frieden!
25572LukasLk42849Während er noch redete, kam jemand zu dem Synagogenvorsteher, und sprach zu ihm: Deine Tochter ist gestorben, bemühe ihn nicht!
25573LukasLk42850Jesus aber, der diese Rede hörte, antwortete dem Vater des Mädchens: Fürchte dich nicht, glaube nur, so wird sie leben!
25574LukasLk42851Und als er in das Haus kam, ließ er niemanden mit sich hineingehen, als Petrus, Jakobus und Johannes, und den Vater und die Mutter des Mädchens.
25575LukasLk42852Sie weinten aber alle, und klagten um dasselbe. Er dagegen sprach: Weinet nicht! Das Mädchen ist nicht tot, sondern schläft.
25576LukasLk42853Da verlachten sie ihn, denn sie wussten, dass sie gestorben war.
25577LukasLk42854Er aber nahm sie bei der Hand, und sprach mit lauter Stimme: Mägdlein, stehe auf!
25578LukasLk42855Da kehrte ihr Geist zurück, und sie stand sogleich auf. Und er befahl, dass man ihr zu essen gebe.
25579LukasLk42856Und ihre Eltern gerieten in Erstaunen; er aber gebot ihnen, niemanden zu sagen, was geschehen war.
25580LukasLk4291Er rief aber die zwölf Apostel zusammen, und gab ihnen Macht und Gewalt über alle bösen Geister, und Krankheiten zu heilen.
25581LukasLk4292Und er sandte sie aus, das Reich Gottes zu predigen, und die Kranken zu heilen.
25582LukasLk4293Und er sprach zu ihnen: Nehmet nichts mit auf den Weg, weder Stab, noch Tasche, noch Brot, noch Geld, auch sollt ihr nicht zwei Röcke haben.
25583LukasLk4294Und wo ihr immer in ein Haus eingetreten seid, daselbst bleibet, und gehet von da nicht hinweg.
25584LukasLk4295Und wenn man euch nicht aufnimmt, so gehet fort aus jener Stadt, und schüttelt sogar den Staub von euren Füßen, zum Zeugnisse über sie.
25585LukasLk4296Da gingen sie aus, und zogen umher durch die Flecken, und predigten die frohe Botschaft, und heilten allenthalben.
25586LukasLk4297Es hörte aber Herodes, der Vierfürst, alles, was von ihm geschah, und er gerietin Unruhe, weil einige sagten:
25587LukasLk4298Johannes ist von den Toten auferstanden; und andere: Elias ist erschienen; und wieder andere: Einer von den alten Propheten ist auferstanden.
25588LukasLk4299Und Herodes sprach: Den Johannes habe ich enthaupten lassen; wer ist aber dieser, von dem ich solche Dinge höre? Und er suchte, ihn zu sehen.
25589LukasLk42910Und die Apostel kehrten zurück, und erzählten ihm alles, was sie getan hatten. Und er nahm sie zu sich, und ging mit ihnen abseits an einen einsamen Ort, der bei Bethsaida ist.
25590LukasLk42911Als die Scharen das erfuhren, folgten sie ihm; und er nahm sie auf, redete zu ihnen vom Reiche Gottes, und machte die, welche der Heilung bedürftig waren, gesund.
25591LukasLk42912Der Tag aber fing an, sich zu neigen. Da traten die Zwölf hinzu, und sprachen zu ihm: Entlasse das Volk, damit es in die umliegenden Flecken und Dörfer hingehe, und Herberge und Speise finde; denn hier sind wir an einem öden Orte.
25592LukasLk42913Er aber sprach zu ihnen: Gebet ihr ihnen zu essen! Sie sprachen: Wir haben nichts als fünf Brote und zwei Fische; es wäre denn, dass wir gehen, und für dies ganze Volk Speise kaufen sollen.
25593LukasLk42914Es waren nämlich bei fünftausend Männer. Da sprach er zu seinen Jüngern: Lasset sie nach Abteilungen sich lagern, je fünfzig zusammen.
25594LukasLk42915Und sie taten so, und ließen alle sich lagern.
25595LukasLk42916Da nahm er die fünf Brote und die zwei Fische, blickte zum Himmel auf, segnete sie, brach sie, und gab sie seinen Jüngern, dass sie dem Volk vorlegten.
25596LukasLk42917Und sie aßen alle, und wurden satt; und man hob auf, was ihnen übrig blieb, zwölf Körbe voll Stücklein.
25597LukasLk42918Und es geschah, dass er allein war, und betete, waren auch seine Jünger bei ihm; und er fragte sie, und sprach: Wer sagen die Leute, dass ich sei?
25598LukasLk42919Sie aber antworteten, und sprachen: Einige Johannes, der Täufer; andere Elias; und wieder andere: Einer der alten Propheten ist auferstanden.
25599LukasLk42920Da sprach er zu ihnen: Ihr aber, wer sagt ihr, dass ich sei? Da antwortete Simon Petrus, und sprach: Der Gesalbte Gottes.
25600LukasLk42921Er aber mahnte sie streng, und gebot ihnen, dies niemanden zu sagen;
25601LukasLk42922denn, sprach er, der Menschensohn muss vieles leiden, von den Ältesten, Hohenpriestern und Schriftgelehrten verworfen und getötet werden, und am dritten Tage auferstehen.
25602LukasLk42923Zu allen aber sagte er. Will mir jemand nachfolgen, so verleugne er sich selbst, nehme täglich sein Kreuz auf sich, und folge mir.
25603LukasLk42924Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren; aber wer sein Leben um meinetwillen verliert, wird es retten.
25604LukasLk42925Denn was nützt es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, sich selbst aber verliert und an sich Schaden leidet?
25605LukasLk42926Denn wer sich meiner und meiner Worte schämt, dessen wird der Menschensohn sich schämen, wenn er kommen wird in seiner und des Vaters und der heiligen Engel Herrlichkeit.
25606LukasLk42927Wahrlich, ich sage euch, es sind einige von denen, die hier stehen, welche den Tod nicht kosten werden, bis sie das Reich Gottes sehen!
25607LukasLk42928Es geschah aber ungefähr acht Tage nach diesen Reden, da nahm er Petrus, Jakobus und Johannes zu sich, und stieg auf den Berg, um zu beten.
25608LukasLk42929Und während er betete, ward das Aussehen seines Angesichtes ein anderes, und sein Gewand weiß und strahlend.
25609LukasLk42930Und siehe, zwei Männer redeten mit ihm, Moses nämlich und Elias,
25610LukasLk42931welche in Herrlichkeit erschienen; und sie sprachen von seinem Ausgange, den er zu Jerusalem vollenden sollte.
25611LukasLk42932Petrus aber, und die bei ihm waren, wurden vom Schlafe beschwert; und da sie aufwachten, sahen sie seine Herrlichkeit, und die zwei Männer, die bei ihm standen.
25612LukasLk42933Und es geschah, als sie von ihm schieden, sprach Petrus zu Jesus: Meister! Hier ist gut sein für uns; lass uns drei Hütten bauen, eine Dir, eine Moses, und eine Elias; und er wusste nicht, was er sagte.
25613LukasLk42934Indem er dies aber sagte, kam eine Wolke, und überschattete sie; und sie fürchteten sich, als jene in die Wolke hineingingen.
25614LukasLk42935Und eine Stimme erscholl aus der Wolke, die sprach: Dieser ist mein geliebter Sohn, ihn höret!
25615LukasLk42936Und als die Stimme erscholl, befand sich Jesus allein. Und sie schwiegen, und sagten in jenen Tagen niemanden etwas von dem, was sie gesehen hatten.
25616LukasLk42937Es geschah aber am folgenden Tage, als sie von dem Berge herabstiegen, kam ihnen viel Volk entgegen.
25617LukasLk42938Und siehe, ein Mann aus dem Volke rief laut, und sprach: Meister! Ich bitte dich, siehe meinen Sohn an, denn er ist mein einziges Kind.
25618LukasLk42939Und siehe, ein Geist ergreift ihn, sofort schreit er; er wirft und reißt ihn hin und her, dass er schäumt, und weicht auch dann kaum, wenn er ihn zerschlägt.
25619LukasLk42940Ich habe deine Jünger gebeten, dass sie ihn austreiben möchten, aber sie konnten es nicht.
25620LukasLk42941Da antwortete Jesus, und sprach: O du ungläubiges und verkehrtes Geschlecht! Wie lange werde ich noch bei euch sein, und euch dulden? Bringe deinen Sohn hierher!
25621LukasLk42942Als er nun hinzutrat, warf ihn der böse Geist nieder, und schüttelte ihn.
25622LukasLk42943Jesus aber bedrohte den unreinen Geist, heilte den Knaben, und gab ihn seinem Vater wieder.
25623LukasLk42944Da erstaunten alle über die Größe Gottes. Als aber alle sich wunderten über alles, was er getan, sprach r zu seinen Jüngern: Nehmet diese Reden wohl zu Herzen! Der Menschensohn nämlich wird in die Hände der Menschen überliefert werden.
25624LukasLk42945Sie aber verstanden dieses Wort nicht, und es war vor ihnen verhüllt, so dass sie es nicht begriffen; auch fürchteten sie sich, ich über diese Rede zu fragen
25625LukasLk42946Es kam ihnen auch in den Sinn, wer der Größte von ihnen wäre.
25626LukasLk42947Da aber Jesus die Gedanken ihres Herzens sah, nahm er ein Kind, stellte es neben sich,
25627LukasLk42948und sprach zu ihnen: Wer immer ein solches Kind aufnimmt in meinem Namen, der nimmt mich auf; und wer immer mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich gesandt hat. Denn wer der Kleinste unter euch allen ist, dieser ist der Größte.
25628LukasLk42949Johannes aber hob an, und sprach: Meister! Wir sahen einen, der in deinem Namen böse Geister austrieb, und wir wehrten es ihm, weil er dir nicht mit uns folgt.
25629LukasLk42950Und Jesus sprach zu ihm: Wehret es nicht! Denn wer nicht wider euch ist, der ist für euch.
25630LukasLk42951Es geschah aber, indes die Tage seiner Aufnahme der Erfüllung nahten, wandte er sein Angesicht, um sich nach Jerusalem zu begeben.
25631LukasLk42952Und er schickte Boten vor sich her. Und sie gingen hin, und kamen in eine Stadt der Samariter, um für seine Aufnahme alles vorzubereiten.
25632LukasLk42953Sie aber nahmen ihn nicht auf, weil sein Angesicht zum Gange nach Jerusalem gerichtet war.
25633LukasLk42954Als dieses sine Jünger, Johannes und Jakobus, sahen, sprachen sie: Herr! Willst du, so sagen wir, dass Feuer vom Himmel falle, und sie verzehre?
25634LukasLk42955Er aber wandte sich um, verwies es ihnen, und sprach: Ihr wisset nicht, wessen Geistes ihr seid!
25635LukasLk42956Der Menschensohn ist nicht gekommen, Seelen zu verderben, sondern selig zu machen. Und sie gingen in einen anderen Flecken.
25636LukasLk42957Es geschah aber, als sie auf dem Wege dahingingen, sprach einer zu ihm: Ich werde dir folgen, wohin du immer gehest.
25637LukasLk42958Jesus sprach zu ihm: Die Füchse haben Höhlen, und die Vögel des Himmels Nester; aber der Menschensohn hat nicht, wo er sein Haupt hinlege.
25638LukasLk42959Zu einem andern aber sprach er: Folge mir nach! Und dieser sprach: Herr! Erlaube mir, zuvor hinzugehen, und meinen Vater zu begraben.
25639LukasLk42960Jesus aber sprach zu ihm: Lass die Toten ihre Toten begraben; du aber gehe hin, und verkünde das Reich Gottes!
25640LukasLk42961Und ein anderer sprach: Herr! Ich werde dir nachfolgen, aber erlaube mir zuvor, von dem, was zu Hause ist, Abschied zu nehmen.
25641LukasLk42962Jesus sprach zu ihm: Niemand, der seine Hand an den Pflug legt, und zurücksieht, ist tauglich für das Reich Gottes.
25642LukasLk42101Darnach aber bestimmte der Herr noch andere zweiundsiebzig, und sandte sie je zwei und zwei vor sich her in alle Städte und Ortschaften, wohin er selbst kommen wollte.
25643LukasLk42102Und er sprach zu ihnen: Die Ernte ist zwar groß, aber der Arbeiter sind wenige. Bittet daher den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter in seine Ernte sende.
25644LukasLk42103Gehet hin! Siehe, ich sende euch wie Lämmer unter Wölfe.
25645LukasLk42104Traget weder Beutel, noch Tasche, noch Schuhe, und grüßet niemanden auf dem Wege.
25646LukasLk42105Wo ihr immer in ein Haus kommet, da sprechet zuerst: Friede sei mit diesem Hause!
25647LukasLk42106Und wenn da selbst ein Kind des Friedens ist, so wird euer Friede auf ihm ruhen; wo aber nicht, so wird er auf euch zurückkehren.
25648LukasLk42107Bleibet aber in demselben Hause, und esset und trinket, was sie haben; denn der Arbeiter ist seines Lohnes wert. Wandert nicht von einem Hause in das andere.
25649LukasLk42108Und wo immer ihr in eine Stadt kommet, und man euch aufnimmt, da esset, was euch vorgesetzt wird.
25650LukasLk42109Und machet die Kranken gesund, die daselbst sind, und sprechet zu ihnen: Das Reich Gottes hat sich euch genaht.
25651LukasLk421010Wo ihr aber immer in eine Stadt kommet, und sie euch nicht aufnehmen, da gehet heraus auf ihre Gassen, und sprechet:
25652LukasLk421011Auch den Staub, der sich uns von eurer Stadt angehängt hat, schütteln wir wider euch ab; wisset jedoch: Das Reich Gottes hat sich genaht!
25653LukasLk421012Ich sage euch: Es wird Sodoma an jenem Tage erträglicher ergehen, als jener Stadt.
25654LukasLk421013Wehe dir, Korazain! Wehe dir, Bethsaida! denn wenn in Tyrus und Sidon die Wunder geschehen wären, die bei euch geschehen sind, so hätten sie längst schon in härenem Kleide und in der Asche sitzend Buße getan.
25655LukasLk421014Jedoch Thyrus und Sidon wird es erträglicher ergehen im Gerichte, als euch.
25656LukasLk421015Und du Kapharnaum! die du bis zum Himmel erhöht bist, wirst bis in die Hölle versenket werden.
25657LukasLk421016Wer euch höret, höret mich, und wer euch verachtet, verachtet mich; wer aber mich verachtet, verachtet den, der mich gesandt hat.
25658LukasLk421017Es kehrten aber die Zweiundsiebzig mit Freuden zurück, und sprachen: Herr! auch die bösen Geister sind uns untertan in deinem Namen.
25659LukasLk421018Er sprach zu ihnen: Ich sah den Satan wie einen Blitz vom Himmel fallen.
25660LukasLk421019Sehet, ich habe euch die Gewalt gegeben, auf Schlangen und Skorpionen zu treten, und über alle Gewalt des Feindes, und nichts wird euch schaden;
25661LukasLk421020jedoch freuet euch nicht darüber, dass euch die Geister unterworfen sind, sondern freuet euch, dass eure Namen im Himmel eingeschrieben stehen.
25662LukasLk421021In derselben Stunde frohlockte Jesus im heiligen Geiste, und sprach: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde! dass du dieses vor Weisen und Klugen verborgen, Kleinen aber geoffenbaret hast. Ja, Vater! denn also ist es wohlgefällig gewesen vor dir.
25663LukasLk421022Alles ist mir von meinem Vater übergeben; und niemand weiß, wer der Sohn ist, als der Vater; und niemand weiss, wer der Vater ist, als der Sohn, und wem es der Sohn offenbaren will.
25664LukasLk421023Und er wandte sich zu seinen Jüngern, und sprach: Selig die Augen, welche sehen, was ihr sehet!
25665LukasLk421024Denn ich sage euch, viele Propheten und Könige verlangten zu sehen, was ihr sehet, und sahen es nicht; und zu hören, was ihr höret, und hörten es nicht.
25666LukasLk421025Und siehe, ein Gesetzeslehrer trat auf, ihn zu versuchen, und sprach: Meister! was muss ich tun, um das ewige Leben zu ererben?
25667LukasLk421026Er aber sprach zu ihm: Was steht geschrieben im Gesetze? Wie liesest du?
25668LukasLk421027Jener antwortete, und sprach: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben aus deinem ganzen Herzen, aus deiner ganzen Seele, aus allen deinen Kräften, und von deinem ganzen Gemüte; und deinen Nächsten wie dich selbst.
25669LukasLk421028Da sprach er zu ihm: Du hast recht geantwortet; dies tue, so wirst du leben!
25670LukasLk421029Jener aber wollte sich rechtfertigen, und sprach zu Jesus: Wer ist denn mein Nächster?
25671LukasLk421030Da nahm Jesus das Brot, und sprach: Es ging ein Mensch von Jerusalem nach Jericho, und fiel unter Räuber. Diese zogen ihn aus, schlugen ihn wund, und gingen hinweg, indem sie ihn halbtot liegen ließen.
25672LukasLk421031Da fügte es sich, dass ein Priester denselben Weg hinabzog; und er sah ihn, und ging vorüber.
25673LukasLk421032Desgleichen auch ein Levit; er kam an den Ort, sah ihn, und ging vorüber.
25674LukasLk421033Ein reisender Samariter aber kam zu ihm, sah ihn, und ward von Mitleid gerührt.
25675LukasLk421034Und er trat zu ihm hin, goß Öl und Wein in seine Wunden, und verband sie; dann hob er ihn auf sein Lasttier, führte ihn in die Herberge, und trug Sorge für ihn.
25676LukasLk421035Des andern Tags zog er zwei Denare heraus, gab sie dem Wirte, und sprach: Trage Sorge für ihn, und was du noch darüber aufwendest, werde ich dir bezahlen, wenn ich zurückkomme!
25677LukasLk421036Welcher von diesen Dreien scheint dir der Nächste für den gewesen zu sein, der unter die Räuber gefallen war?
25678LukasLk421037Jener aber sprach: Der, welcher die Barmherzigkeit an ihm geübt hat. Und Jesus sprach zu ihm: Gehe hin, und tue du desgleichen!
25679LukasLk421038Es geschah aber, als sie dahinzogen, dass er in einen Flecken kam. Da nahm ihn ein Weib, mit Namen Martha, in ihr Herz auf.
25680LukasLk421039Und sie hatte eine Schwester, die Maria hieß. Diese setzte sich zu den Füßen des Herrn, und hörte seinem Worte zu.
25681LukasLk421040Martha aber machte sich viel zu schaffen, um ihn mannigfach zu bedienen, und sie trat hinzu, und sprach: Herr! kümmert es dich nicht, dass meine Schwester mich allein gelasen hat zur Bedienung? Sage ihr doch, dass sie mir helfe!
25682LukasLk421041Und der Herr antwortete, und sprach zu ihr: Martha, Martha! du machst dir Sorge und Unruhe um sehr viele Dinge.
25683LukasLk421042Eines nur ist notwendig. Maria hat den besten Teil erwählt, der ihr nicht wird genommen werden.
25684LukasLk42111Und es geschah, da er an einem Orte betete, sprach, als er aufhörte, einer von seinen Jüngern zu ihm: Herr! lehre uns beten, wie auch Johannes seine Jünger es gelehret hat.
25685LukasLk42112Und er sprach zu ihnen: Wenn ihr betet, so sprechet: Vater,geheiligt werde dein Name! Zukomme uns dein Reich!
25686LukasLk42113Gib uns unser tägliches Brot heute!
25687LukasLk42114Und vergib uns unsere Sünden, wie auch wir vergeben allen unsern Schuldigern! Und führe uns nicht in Versuchung!
25688LukasLk42115Und er sprach zu ihnen: Wenn einer von euch einen Freund hätte, und er käme zu ihm um Mitternacht, und spräche zu ihm: Freund! leihe mir drei Brote,
25689LukasLk42116denn ein Freund von mir ist auf der Reise zu mir gekommen, und ich habe nichts ihm vorzusetzen;
25690LukasLk42117und wenn jener von innen antwortete, und spräche: Belästige mich nicht, schon ist die Türe zugeschlossen, und meine Kinder sind bei mir in der Kammer, ich kann nicht aufstehen, und dir geben.
25691LukasLk42118Und wenn jener doch nicht abließe anzuklopfen: so sage ich euch, wenn er auch nicht aufstünde, und ihm darum gäbe, weil er sein Freund ist, so wird er doch wegen seines Ungestümes aufstehen, und ihm geben, so viel er nötig hat.
25692LukasLk42119Auch ich sage euch: Bittet, so wird euch gegeben werden; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan werden.
25693LukasLk421110Denn jeder, der bittet, empfängt; wer sucht, findet; und wer anklopft, dem wird aufgetan werden.
25694LukasLk421111Und wer von euch bittet seinen Vater um Brot, und erhält von ihm einen Stein? Oder um einen Fisch, und erhält von ihm statt des Fisches eine Schlange?
25695LukasLk421112Oder wenn er um ein Ei bittet, wird er ihm etwa einen Skorpion reichen?
25696LukasLk421113Wenn nun ihr, obschon ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben wisset, wie viel mehr wird euer Vater vom Himmel den guten Geist denen geben, die ihn darum bitten!
25697LukasLk421114Und er trieb einen bösen Geist aus, der stumm war. Und als er den bösen Geist ausgetrieben hatte, redete der Stumme, und das Volk verwunderte sich.
25698LukasLk421115Einige aber von ihnen sagten: Durch Beelzebub, den Obersten der bösen Geister, treibt er die bösen Geister aus.
25699LukasLk421116Andere versuchten ihn, und forderten von ihm ein Zeichen vom Himmel.
25700LukasLk421117Als er aber ihre Gedanken sah, sprach er zu ihnen: Jedes Reich, das wider sich selbst uneins ist, wird verwüstet werden, und ein Haus wird über das andere fallen.
25701LukasLk421118Wenn nun auch der Satan wider sich selbst uneins ist, wie wird denn sein Reich bestehen? Denn ihr saget, ich treibe durch Beelzebub die bösen Geister aus.
25702LukasLk421119Und wenn ich durch Beelzebub die bösen Geister austreibe, durch wen treiben denn eure Kinder sie aus? Darum werden sie eure Richter sein.
25703LukasLk421120Wenn ich aber durch den Finger Gottes die bösen Geister austreibe, so ist ja doch wohl das Reich Gottes zu euch gekommen.
25704LukasLk421121Wenn der Starke bewaffnet seinen Hof bewacht, so ist alles sicher, was er hat.
25705LukasLk421122Wenn aber ein Stärkerer, als er, über ihn kommt, und ihn überwindet, so nimmt er ihm seine ganze Waffenrüstung, auf welche er sich verließ, und verteilt seine Beute.
25706LukasLk421123Wer nicht mit mir ist, der ist wider mich; und wer nicht mit mir sammelt, der zerstreuet.
25707LukasLk421124Wenn der unreine Geist von dem Menschen ausgefahren ist, wandert er durch dürre Orte, und suchet Ruhe; und weil er sie nicht findet, spricht er: Ich will in mein Haus zurückkehren, von dem ich ausgegangen bin.
25708LukasLk421125Und wenn er kommt, findet er es mit Besen gereinigt und geschmückt.
25709LukasLk421126Alsdann geht er hin, nimmt noch sieben andere Geister mit sich, die schlimmer sind als er, und sie ziehen ein, und wohnen daselbst. Und die letzten Dinge dieses Menschen werden ärger als die ersten.
25710LukasLk421127Es geschah aber, als er dies redete, erhob ein Weib unter dem Volke ihre Stimme, und sprach zu ihm: Selig der Leib, der dich getragen hat, und die Brust, die dich genährt hat!
25711LukasLk421128Er aber sprach: Ja, freilich selig, welche Gottes Wort hören, und es beobachten!
25712LukasLk421129Als aber das Volk sich versammelte, fing er an zu sagen: Dieses Geschlecht ist ein böses Geschlecht; es verlangt ein Zeichen, aber es wird ihm kein Zeichen gegeben werden, als das Zeichen Jonas, des Propheten.
25713LukasLk421130Denn gleich wie Jonas den Niniviten ein Zeichen war, so wird es auch der Menschensohn diesem Geschlechte sein.
25714LukasLk421131Die Königin von Mittag wird im Gerichte wider die Männer dieses Geschlechtes auftreten und sie verdammen; denn sie kam von den Enden der Erde, um die Weisheit Salomons zu hören; und siehe, hier ist mehr als Salomon!
25715LukasLk421132Die Männer von Ninive werden im Gerichte wider dieses Geschlecht auftreten, und es verdammen; denn sie haben auf die Predigt des Jonas Buße getan; und siehe, hier ist mehr als Jonas!
25716LukasLk421133Niemand zündet ein Licht an, und stellt es an einen verborgenen Ort, noch unter den Scheffel, sondern auf den Leuchter, damit die Eintretenden das Licht sehen.
25717LukasLk421134Die Leuchte deines Leibes ist dein Auge. Wenn dein Auge unverdorben ist, so wird dein ganzer Leib Licht sein; wenn es aber schlecht ist, so wird auch dein Leib finster sein.
25718LukasLk421135Siehe also zu, dass das Licht, welches in dir ist, nicht Finsternis sei!
25719LukasLk421136Wenn daher dein Leib ganz erleuchtet ist, und nichts Finsteres an sich hat, so wird er ganz erleuchtet sein, und dich erhellen, wie das Leuchten des Blitzes.
25720LukasLk421137Als er so redete, bat ihn ein Pharisäer, dass er bei ihm zu Mittag speisen möchte. Und er ging hinein, und setzte sich zu Tische.
25721LukasLk421138Der Pharisäer aber fing an, bei sich zu denken und zu sagen: Warum doch hat er sich nicht gewaschen vor der Mahlzeit?
25722LukasLk421139Und der Herr sprach zu ihm: Nun denn, ihr Pharisäer, das Auswendige des Bechers und der Schüssel reinigt ihr; euer Inwendiges aber ist voll Raub und Ungerechtigkeit.
25723LukasLk421140Ihr Toren! hat nicht der, welcher das Auswendige gemacht hat, auch das Inwendige gemacht?
25724LukasLk421141Gebet lieber von dem, was euch übrig ist, Almosen; und siehe, alles ist euch rein!
25725LukasLk421142Aber wehe euch Pharisäern! Ihr verzehntet die Krausemünze, die Weinraute und jedes Gemüse; aber das Recht und die Liebe Gottes übertretet ihr. Dieses muss man tun, und jenes nicht unterlassen.
25726LukasLk421143Wehe euch Pharisäern! die ihr die ersten Plätze in den Synagogen und die Begrüßungen auf dem Markte liebet.
25727LukasLk421144Wehe euch, die ihr wie die Gräber seid, welche man nicht sieht, und über welche die Leute hingehen, ohne es zu wissen!
25728LukasLk421145Ein Gesetzesgelehrter aber antwortete, und sprach zu ihm: Meister! wenn du dieses sagest, schmähest du auch uns.
25729LukasLk421146Er aber sprach: Wehe auch euch, ihr Gesetzesgelehrten! Denn ihr leget den Menschen Lasten auf, die sie nicht tragen können, und ihr selbst berühret die Bürden nicht mit einem eurer Finger.
25730LukasLk421147Wehe euch, ihr bauet die Grabmäler der Propheten; eure Väter aber haben sie getötet!
25731LukasLk421148Wahrlich, ihr bezeuget damit, dass ihr den Taten eurer Väter beistimmet; denn diese zwar haben sie getötet, ihr aber bauet ihre Gräber!
25732LukasLk421149Darum hat auch die Weisheit Gottes gesprochen: Ich werde Propheten und Apostel zu ihnen senden; und von diesen werden sie einige töten und verfolgen,
25733LukasLk421150damit das Blut aller Propheten, das seit Anfang der Welt vergossen ward, von diesem Geschlechte gefordert werde,
25734LukasLk421151vom Blute Abels bis zum Blute des Zacharias, der zwischen dem Altare und dem Tempel umgekommen ist. Ja, ich sage euch, von diesem Geschlechte wird es gefordert werden!
25735LukasLk421152Wehe euch Gesetzesgelehrten! Weil ihr den Schlüssel der Erkenntnis weggenommen habet, ihr selbst aber seid nicht hineingegangen, und denen, die hineingehen wollten, habet ihr es gewehret.
25736LukasLk421153Als er aber dieses zu ihnen sagte, fingen die Pharisäer und Gesetzesgelehrten an, ihm heftig zuzusetzen, um ihn mit vielen Reden zu überschreien.
25737LukasLk421154indem sie ihm eine Falle zu legen und etwas aus seinem Munde aufzufangen suchten, um ihn anklagen zu können.
25738LukasLk42121Als nun viele Volksscharen ringsherum standen, so dass sie aufeinander traten, fing er an zu seinen Jüngern zu sagen: Hütet euch vor dem Sauerteige der Pharisäer, welcher die Heuchelei ist!
25739LukasLk42122Es ist aber nichts verborgen, was nicht offenbar, und nichts heimlich, was nicht bekannt würde.
25740LukasLk42123Denn was ihr im Finstern gesprochen habt, das wird im Lichte verkündet werden; und was ihr in den Kammern in`s Ohr geredet habet, das wird auf den Dächern gepredigt werden.
25741LukasLk42124Euch aber, meinen Freunden, sage ich: Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, und darnach nichts mehr tun können!
25742LukasLk42125Ich will euch aber zeigen, wen ihr fürchten sollet: Fürchtet den, welcher, nachdem er getötet hat, Macht hat, in die Hölle zu werfen. Ja, sage ich euch, diesen fürchtet!
25743LukasLk42126Verkauft man nicht fünf Sperlinge um zwei Pfennige? Und nicht einer von ihnen ist in Vergessenheit vor Gott.
25744LukasLk42127Aber auch die Haare eures Hauptes sind alle gezählt. Fürchtet euch also nicht; ihr seid mehr wert als viele Sperlinge.
25745LukasLk42128Ich sage euch aber: Ein jeder, der mich vor den Menschen bekennen wird, den wird auch der Menschensohn vor den Engeln Gottes bekennen.
25746LukasLk42129Wer mich aber vor den Menschen verleugnet, der wird auch vor den Engeln Gottes verleugnet werden.
25747LukasLk421210Und jedem, der ein Wort wider den Menschensohn redet, wird es vergeben werden; dem aber, der wider den heiligen Geist lästert, wird nicht vergeben werden.
25748LukasLk421211Wenn man euch in die Synagogen führt, und vor die Obrigkeiten und die Machthaber, so sorget nicht, wie oder was ihr antworten, oder was ihr reden sollet;
25749LukasLk421212denn der Heilige Geist wird euch in derselben Stunde lehren, was ihr sagen müsst.
25750LukasLk421213Es sprach aber einer aus dem Volke zu ihm: Meister! Sage meinem Bruder, dass er die Erbschaft mit mir teile.
25751LukasLk421214Er aber sprach zu ihm: Mensch! wer hat mich zum Richter oder Erbverteiler über euch gesetzt?
25752LukasLk421215Und er sprach zu ihnen: Sehet zu, und hütet euch vor aller Habsucht; denn wenn auch jemand Überfluss hat, so hängt doch sein Leben nicht von seinen Gütern ab.
25753LukasLk421216Er sagte ihnen auch ein Gleichnis, und sprach: Eines reichen Mannes Acker trug reichliche Früchte.
25754LukasLk421217Da dachte er bei sich selbst, und sprach: Was soll ich tun, da ich nicht Raum habe, wo ich meine Feldfrüchte unterbringen könnte?
25755LukasLk421218Und er sprach: Das will ich tun: Ich werde meine Scheunen abbrechen, und größere bauen; daselbst werde ich alles, was mir gewachsen, und meine Güter zusammenbringen.
25756LukasLk421219Dann werde ich zu meiner Seele sagen: Meine Seele! Du hast viele Güter liegen auf sehr viele Jahre; ruhe aus, iß, trink, lass es dir wohl sein!
25757LukasLk421220Gott aber sprach zu ihm: Du Tor! In dieser Nacht fordert man deine Seele von dir; was du nun bereitet hast, wessen wird es sein?
25758LukasLk421221So geht es dem, der sich Schätze sammelt, und nicht bei Gott reich ist.
25759LukasLk421222Und er sprach zu seinen Jüngern: Darum sage ich euch: Sorget nicht für euer Leben, was ihr essen, noch für den Leib, was ihr anziehen möget.
25760LukasLk421223Das Leben ist mehr als die Speise, und der Leib mehr als die Kleidung.
25761LukasLk421224Betrachtet die Raben, sie säen und ernten nicht, sie haben weder Keller noch Scheunen, und Gott ernähret sie. Wieviel mehr seid ihr wert als sie?
25762LukasLk421225Wer von euch kann mit seinen Sorgen seiner Leibeslänge auch nur eine Elle zusetzen?
25763LukasLk421226Wenn ihr nun auch nicht einmal das Geringste vermöget, was sorget ihr euch für das übrige?
25764LukasLk421227Betrachtet die Lilien, wie sie wachsen. Sie arbeiten nicht, und spinnen nicht; ich sage euch aber, selbst Salomon in seiner ganzen Pracht war nicht gekleidet wie eine von diesen.
25765LukasLk421228Wenn nun Gott das Gras, welches heute auf dem Felde steht, und morgen in den Ofen geworfen wird, also kleidet, wie viel mehr euch, ihr Kleingläubigen!
25766LukasLk421229Darum fraget auch ihr nicht, was ihr essen oder was ihr trinken möget, und trachtet nicht hoch hinaus,
25767LukasLk421230denn nach allem diesem trachten die Heiden. Euer Vater aber weiß, dass ihr dessen bedürfet.
25768LukasLk421231Vielmehr suchet zuerst das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit, so wird euch dieses alles zugegeben werden.
25769LukasLk421232Fürchte dich nicht, du kleine Herde! Denn es hat eurem Vater gefallen, euch das Reich zu geben.
25770LukasLk421233Verkaufet, was ihr besitzet, und gebet Almosen! Machet euch Beutel, die nicht veralten, einen Schatz im Himmel, der nicht abnimmt, wo kein Dieb dazukommt, und den keine Motte verzehrt.
25771LukasLk421234Denn wo euer Schatz ist, da wird auch euer Herz sein.
25772LukasLk421235Eure Lenden seien umgürtet, und die Lampen brennend in euren Händen,
25773LukasLk421236und ihr seiet Menschen ähnlich, die auf ihren Herrn warten, wann er von der Hochzeit zurückkommen wird, damit, wenn er kommt und anklopft, sie ihm sogleich auftun.
25774LukasLk421237Selig jene Knechte, welche der Herr wachend findet, wenn er kommt! Wahrlich, ich sage euch, er wird sich aufgürten, und sie zu Tische sitzen lassen, und umhergehen, und sie bedienen.
25775LukasLk421238Und wenn er in der zweiten Nachtwache kommt, oder in der dritten Nachtwache kommt, und sie so findet, selig sind jene Knechte!
25776LukasLk421239Das aber sollt ihr wissen, wenn der Hausvater wüsste, zu welcher Stunde der Dieb kommt, so würde er sicherlich wachen, und nicht in sein Haus einbrechen lassen.
25777LukasLk421240So seid denn auch ihr bereit; denn zu einer Stunde, da ihr es nicht meinet, wird der Menschensohn kommen.
25778LukasLk421241Petrus aber sprach zu ihm: Herr! sagst du dieses Gleichnis für uns, oder auch für alle?
25779LukasLk421242Und der Herr sprach: Wer ist wohl der treue und kluge Haushalter, den der Herr über sein Gesinde gesetzt hat, damit er ihnen zur rechten Zeit den angemessenen Unterhalt reiche?
25780LukasLk421243Selig ist jener Knecht, den der Herr, wenn er kommt, also handelnd findet!
25781LukasLk421244Wahrlich, ich sage euch, über alle seine Besitztümer wird er ihn setzen!
25782LukasLk421245Wenn aber jener Knecht in seinem Herzen spräche: Mein Herr verziehet zu kommen; und wenn er anfinge die Knechte und Mägde zu schlagen, zu essen, zu trinken, und sich zu berauschen,
25783LukasLk421246so wird der Herr dieses Knechtes kommen an einem Tage, da er es nicht erwartet, und zu einer Stunde, da er es nicht weiß, und wird ihn absondern, und ihm seinen Teil mit den Ungetreuen geben.
25784LukasLk421247Jener Knecht aber, der den Willen seines Herrn gekannt, und sich nicht bereit gehalten, und nicht getan hat nach seinem Willen, wird viele Streiche bekommen.
25785LukasLk421248Der ihn aber nicht gekannt, und das getan hat, was Schläge verdient, wird weniger erhalten. Von einem jeden aber, dem viel gegeben worden ist, wird viel gefordert werden; und wem viel anvertraut worden ist, von dem wird mehr gefordert werden.
25786LukasLk421249Ich bin gekommen, Feuer auf die Erde zu senden, und was will ich anders, als dass es brenne?
25787LukasLk421250Aber ich muss mit einer Taufe getauft werden; und wie drängt es mich, bis es vollbracht wird!
25788LukasLk421251Meinet ihr, dass ich gekommen sei, der Erde Frieden zu geben? Nein, sage ich euch, sondern Entzweiung;
25789LukasLk421252denn von nun an werden fünf in einem Hause uneins sein, drei mit zweien, und zwei mit dreien;
25790LukasLk421253uneins der Vater mit dem Sohne, und der Sohn mit seinem Vater, die Mutter mit der Tochter, und die Tochter mit der Mutter, die Schwiegermutter mit ihrer Schwiegertochter, und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter.
25791LukasLk421254Er sprach aber auch zu dem Volke: Wenn ihr eine Wolke von Abend her aufsteigen sehet, so saget ihr sogleich: Es kommt Regen! Und es trifft so ein;
25792LukasLk421255und wenn ihr den Südwind wehen sehet, saget ihr: Es wird heiß werden! Und es trifft zu.
25793LukasLk421256Ihr Heuchler! das Aussehen des Himmels und der Erde wisset ihr zu prüfen, warum würdigt ihr denn aber diese Zeit nicht?
25794LukasLk421257Warum beurteilet ihr nicht auch von euch selbst, was recht ist?
25795LukasLk421258Wenn du aber mit deinem Widersacher zur Obrigkeit gehest, so gib dir auf dem Wege Mühe, von ihm frei zu werden, damit er dich nicht etwa vor den Richter schleppe, und der Richter dich dem Gerichtsdiener übergebe, und der Gerichtsdiener dich in das Gefängnis werfe.
25796LukasLk421259Ich sage dir, du wirst von da nicht herauskommen, bis du auch den letzten Heller bezahlt hast.
25797LukasLk42131Es waren aber zu derselben Zeit einige gegenwärtig, die ihm von den Galiläern Nachricht gaben, welche Pilatus eben, da sie opferten, hatte niedermetzeln lassen.
25798LukasLk42132Und er antwortete, und sprach zu ihnen: Meinet ihr, diese Galiläer seien größere Sünder gewesen als alle anderen Galiläer, weil sie solches erlitten haben?
25799LukasLk42133Nein, sage ich euch; sondern wenn ihr nicht Buße tuet, werdet ihr alle auf gleiche Weise umkommen.
25800LukasLk42134Oder meinet ihr, dass jene achtzehn, auf welche der Turm in Siloe fiel und die er tötete, schuldiger gewesen seien als alle Bewohner Jerusalems?
25801LukasLk42135Nein, sage ich euch; sondern wenn ihr nicht Buße tuet, so werdet ihr alle auf gleiche Weise umkommen.
25802LukasLk42136Er sagte aber auch dieses Gleichnis: Jemand hatte einen Feigenbaum, der in seinem Weinberge gepflanzt war. Und er kam, und suchte Früchte an demselben, fand aber keine.
25803LukasLk42137Da sprach er zu dem Weingärtner: Siehe, schon drei Jahre sind es, dass ich komme, und an diesem Feigenbaume Frucht suche, und ich finde keine; haue ihn also um! Was soll er noch den Platz einnehmen?
25804LukasLk42138Er aber antwortete, und sprach zu ihm: Herr! lass ihn auch noch dieses Jahr, bis ich um ihn her aufgegraben, und Dünger eingelegt habe,
25805LukasLk42139vielleicht bringt er Frucht; wenn nicht, so magst du ihn auf das kommende Jahr umhauen.
25806LukasLk421310Am Sabbate aber lehrte er in ihrer Synagoge.
25807LukasLk421311Siehe, da war ein Weib, das schon achtzehn Jahre einen Geist der Krankheit hatte; sie war zusammengekrümmt, und konnte durchaus nicht aufwärts blicken.
25808LukasLk421312Da nun Jesus sie sah, rief er sie zu sich, und sprach zu ihr: Weib, du bist von deiner Krankheit befreit!
25809LukasLk421313Und er legte ihr die Hände auf, und sie richtete sich sogleich auf, und pries Gott.
25810LukasLk421314Da nahm der Synagogen-Vorsteher das Wort, entrüstet, dass Jesus am Sabbate geheilt hatte, und sprach zu dem Volke: Sechs Tage sind es, an welchen man arbeiten soll; an diesen also kommet, und lasset euch heilen, aber nicht am Tage des Sabbats!
25811LukasLk421315Der Herr aber antwortete, und sprach zu ihm: Ihr Heuchler! bindet nicht jeder von euch am Sabbate seinen Ochsen oder Esel von der Krippe los, und führt ihn zur Tränke?
25812LukasLk421316Diese Tochter Abrahams aber, die der Satan siehe, achtzehn Jahre gebunden hielt, sollte nicht von dieser Fessel gelöset werden am Tage des Sabbats?
25813LukasLk421317Und als er dieses sagte, schämten sich alle seine Widersacher; das ganze Volk freute sich über alle die herrlichen Taten, die durch ihn geschahen.
25814LukasLk421318Und er sprach: Wem ist das Reich Gottes gleich, und womit soll ich es vergleichen?
25815LukasLk421319Es ist gleich einem Senfkörnlein, welches ein Mensch nahm, und in seinen Garten säte. Es wuchs, und ward zu einem großen Baume, und die Vögel des Himmels ruhten auf seinen Zweigen.
25816LukasLk421320Abermals sprach er: Womit soll ich das Reich Gottes vergleichen?
25817LukasLk421321Es ist gleich einem Sauerteige, den ein Weib nahm, und unter drei Maß Mehl einmengte, bis das Ganze durchsäuert war.
25818LukasLk421322Und er ging durch die Städte und Flecken, und lehrte, und nahm seinen Weg nach Jerusalem.
25819LukasLk421323Einer aber sprach zu ihm: Herr! sind es wenige, die selig werden? Da sprach er zu ihnen:
25820LukasLk421324Bemühet euch mit aller Anstrengung durch die enge Pforte einzugehen, denn ich sage euch: Viele werden suchen einzugehen, und werden es nicht vermögen.
25821LukasLk421325Wenn der Hausvater hineingegangen ist, und die Türe verschlossen hat, dann werdet ihr draußen stehen, und anfangen, an die Türe zu klopfen, und sagen: Herr, tue uns auf! Und er wird antworten, und zu euch sprechen: Ich weiß nicht, woher ihr seid.
25822LukasLk421326Dann werdet ihr anfangen zu sagen: Wir haben vor dir gegessen und getrunken, und du hast auf unsern Straßen gelehrt.
25823LukasLk421327Und er wird zu euch sagen: Ich weiß nicht, woher ihr seid; weichet von mir alle ihr Übeltäter!
25824LukasLk421328Dort wird Heulen und Zähneknirschen sein, wenn ihr Abraham, Isaak und Jakob und alle Propheten im Reiche Gottes sehet, euch aber hinausgestoßen.
25825LukasLk421329Und sie werden kommen von Aufgang und Niedergang, von Mitternacht und Mittag, und zu Tische sitzen im Reiche Gottes.
25826LukasLk421330Und siehe, es sind jetzt Letzte, welche die Ersten sein werden, und Erste, welche die Letzten sein werden.
25827LukasLk421331An demselben Tage traten einige Pharisäer hinzu, und sprachen zu ihm: Gehe fort, und entferne dich von hier; denn Herodes will dich töten!
25828LukasLk421332Und er sprach zu ihnen: Gehet hin, und saget diesem Fuchse: Siehe, ich treibe die bösen Geister aus, und wirke Heilungen heute und morgen, und am dritten Tage werde ich vollendet.
25829LukasLk421333Jedoch heute, morgen und an dem folgenden Tage muss ich noch wandeln; denn es mag nicht sein, dass ein Prophet außerhalb Jerusalems umkomme.
25830LukasLk421334Jerusalem, Jerusalem! die du die Propheten mordest, und steinigest die, welche zu dir gesandt warden, wie oft wollte ich deine Kinder versammeln, wie ein Vogel seine Brut unter die Flügel sammelt, und du hast nicht gewollt!
25831LukasLk421335Siehe, euer Haus wird euch wüste gelassen werden! Ich sage euch aber: Ihr werdet mich nicht mehr sehen, bis die Zeit kommt, da ihr sagen werdet: Gesegnet sei, der da kommt im Namen des Herrn!
25832LukasLk42141Und es geschah, als Jesus in das Haus eines Obersten der Pharisäer an einem Sabbate eintrat, um da zu speisen, beobachteten sie ihn genau.
25833LukasLk42142Und siehe, ein wassersüchtiger Mensch war vor ihm.
25834LukasLk42143Und Jesus nahm das Wort, und sprach zu den Gesetzesgelehrten und Pharisäern: Ist es erlaubt, am Sabbate zu heilen?
25835LukasLk42144Sie aber schwiegen. Da fasste er ihn an, und ließ ihn von dannen gehen.
25836LukasLk42145Und er wandte sich wieder an sie, und sprach zu ihnen: Wer von euch, dessen Esel oder Ochs in eine Grube fiele, würde ihn nicht sogleich herausziehen am Tage des Sabbats?
25837LukasLk42146Und sie konnten ihm darauf nichts antworten.
25838LukasLk42147Er sagte aber auch zu den Geladenen ein Gleichnis, als er bemerkte, wie sie sich die ersten Plätze aussuchten, und sprach zu ihnen:
25839LukasLk42148Wenn du zu einem Hochzeitsmahle geladen wirst, so setze dich nicht auf den ersten Platz, dass nicht etwa ein Vornehmerer als du von ihm geladen sei,
25840LukasLk42149und derjenige, welcher dich und ihn geladen hat, komme, und dir sage: Mache diesem Platz! Und du alsdann mit Schande untenan sitzen müssest.
25841LukasLk421410Sondern wenn du geladen bist, so gehe hin, und setze dich auf den letzten Platz, damit, wenn der, welcher dich geladen hat, kommt, er dir sage: Freund, rücke weiter hinauf! Dann wirst du Ehre haben vor denen, die mit zu Tische sitzen.
25842LukasLk421411Denn ein jeder, der sich selbst erhöhet, wird erniedriget werden; und wer sich selbst erniedriget, wird erhöhet werden.
25843LukasLk421412Zu dem aber, der ihn geladen hatte, sprach er auch: Wenn du ein Mittag- oder Abendmahl gibst, so lade nicht deine Freunde ein, noch deine Brüder, noch Verwandte, noch reiche Nachbarn, damit sie dich nicht etwa wieder einladen, und dir wiedervergolten werde;
25844LukasLk421413sondern wenn du ein Gastmahl gibst, so lade Arme, Schwache, Lahme und Blinde ein;
25845LukasLk421414und selig wirst du sein, weil sie dir nicht vergelten können; denn es wird dir bei der Auferstehung der Gerechten vergolten werden.
25846LukasLk421415Als dieses einer von den Tischgenossen hörte, sprach er zu ihm: Selig, wer im Reiche Gottes speisen wird!
25847LukasLk421416Er aber sprach zu ihm: Ein Mensch bereitete ein großes Abendmahl, und lud viele dazu ein.
25848LukasLk421417Und er sandte seinen Knecht zur Stunde des Abendmahls, um den Geladenen zu sagen, sie möchten kommen, weil schon alles bereit sei.
25849LukasLk421418Es fingen aber alle insgesamt an, sich zu entschuldigen. Der erste sprach zu ihm: Ich habe ein Landgut gekauft, und bin genötigt, es anzusehen; ich bitte dich, erachte mich für entschuldigt.
25850LukasLk421419Und ein anderer sprach: Ich habe fünf Joch Ochsen gekauft, und gehe nun hin, sie zu versuchen; ich bitte dich, erachte mich als entschuldigt.
25851LukasLk421420Und ein anderer sprach: Ich habe ein Weib genommen, und darum kann ich nicht kommen.
25852LukasLk421421Und der Knecht kam zurück, und berichtete dies seinem Herrn. Da ward der Hausvater zornig, und sprach zu seinem Knechte: Gehe eilends hinaus auf die Straßen und Gassen der Stadt, und führe die Armen, Schwachen, Blinden und Lahmen hier herein!
25853LukasLk421422Und der Knecht sprach: Herr! es ist geschehen, wie du befohlen hast; aber es ist noch Platz übrig.
25854LukasLk421423Und der Herr sprach zu dem Knechte: Gehe hinaus an die Wege und Zäune, und nötige sie hereinzukommen, damit mein Haus voll werde!
25855LukasLk421424Ich sage euch aber: Keiner von jenen Männern, die geladen waren, wird mein Abendmahl verkosten!
25856LukasLk421425Es ging aber viel Volk mit ihm, und er wandte sich zu ihnen, und sprach:
25857LukasLk421426Wenn jemand zu mir kommt, und hasset nicht seinen Vater, und Mutter, und Weib, und Kinder, und Brüder, und Schwestern, ja auch sogar sein eigenes Leben, so kann er nicht mein Jünger sein.
25858LukasLk421427Und wer nicht sein Kreuz trägt, und mir nachfolget, kann nicht mein Jünger sein.
25859LukasLk421428Denn wer von euch, der einen Turm bauen will, setzt nicht zuvor hin, und überschlägt die Kosten, die erforderlich sind, ob er auch genug habe zum Ausbau,
25860LukasLk421429damit nicht etwa, wenn er den Grund gelegt hat, und den Bau nicht vollenden kann, alle, die es sehen, ihn zu verspotten anfangen,
25861LukasLk421430und sagen: Dieser Mensch fing an zu bauen, und konnte es nicht zu Ende bringen?
25862LukasLk421431Oder welcher König wird gegen einen andern König ausziehen, um Krieg zu führen, ohne sich zuvor hinzusetzen, und zu überlegen, ob er mit zehntausend Mann dem entgegenrücken kann, der mit zwanzigtausend Mann gegen ihn kommt?
25863LukasLk421432Kann er das nicht, so schickt er Gesandte, während jener noch ferne ist, und bittet um Friedensunterhandlungen.
25864LukasLk421433So kann auch keiner von euch, der nicht allem entsagt, was er besitzt, mein Jünger sein.
25865LukasLk421434Das Salz ist etwas Gutes; wenn aber das Salz schal geworden ist, womit soll es gewürzt werden?
25866LukasLk421435Weder für den Boden noch für den Dünger ist es zu brauchen, sondern man wirft es hinaus. Wer Ohren hat zu hören, der höre.
25867LukasLk42151Es nahten sich ihm aber die Zöllner und Sünder, um ihn zu hören.
25868LukasLk42152Da murrten die Pharisäer und Schriftgelehrten, und sprachen: Dieser nimmt sich der Sünder an, und isst mit ihnen.
25869LukasLk42153Er aber sagte zu ihnen dieses Gleichnis, und sprach:
25870LukasLk42154Wer von euch, der hundert Schafe hat, und eines davon verliert, lässt nicht die neunundneunzig in der Wüste, und geht dem verlornen nach, bis er es findet?
25871LukasLk42155Und hat er es gefunden, so legt er es voll Freude auf seine Schultern;
25872LukasLk42156und wenn er nach Hause kommt, so ruft er seine Freunde und Nachbarn zusammen, und spricht zu ihnen: Freuet euch mit mir, denn ich habe mein Schaf gefunden, welches verloren war!
25873LukasLk42157Ich sage euch: Ebenso wird auch im Himmel Freude sein über einen Sünder, der Buße tut, mehr als über neunundneunzig Gerechte, welche der Buße nicht bedürfen.
25874LukasLk42158Oder welches Weib, die zehn Drachmen hat, zündet nicht, wenn sie eine Drachme verliert, ein Licht an, und kehrt das Haus aus, und sucht sorgfältig, bis sie dieselbe findet?
25875LukasLk42159Und wenn sie dieselbe gefunden hat, ruft sie ihre Freundinnen und Nachbarinnen zusammen, und spricht: Freuet euch mit mir, denn ich habe die Drachme gefunden, die ich verloren hatte!
25876LukasLk421510Ebenso, sage ich euch, wird Freude bei den Engeln Gottes sein über einen einzigen Sünder, welcher Buße tut.
25877LukasLk421511Und er sprach: Ein Mensch hatte zwei Söhne.
25878LukasLk421512Und der jüngere von ihnen sprach zu dem Vater: Vater! gib mir den Anteil des Vermögens, der mir zukommt. Und er teilte unter sie das Vermögen.
25879LukasLk421513Nach wenigen Tagen nun nahm der jüngere Sohn alles zusammen, zog fort in ein fernes Land, und verschwendete daselbst sein Vermögen durch ein schwelgerisches Leben.
25880LukasLk421514Nachdem er aber alles aufgezehrt hatte, entstand eine große Hungersnot in jenem Lande, und er fing an Mangel zu leiden.
25881LukasLk421515Da machte er sich auf, und verdingte sich an einen Bürger desselben Landes. Dieser schickte ihn auf sein Landgut, die Schweine zu hüten.
25882LukasLk421516Und er wünschte seinen Magen mit den Hülsen zu füllen, welche die Schweine fraßen; aber niemand gab sie ihm
25883LukasLk421517Da ging er in sich, und sagte: Wie viele Tagelöhner im Hause meines Vaters haben Überdruß an Brot, ich aber gehe durch Hunger zu Grunde!
25884LukasLk421518Ich will mich aufmachen, und zu meinem Vater gehen, und zu ihm sagen: Vater! ich habe mich versündiget wider den Himmel, und vor dir;
25885LukasLk421519ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu heißen; halte mich wie einen von deinen Taglöhnern.
25886LukasLk421520Und er machte sich auf, und kam zu seinem Vater. Als er aber noch weit entfernt war, sah ihn sein Vater, und ward vom Mitleide gerührt, und lief ihm entgegen, und fiel ihm um den Hals, und küsste ihn.
25887LukasLk421521Der Sohn aber sprach zu ihm: Vater! Ich habe mich versündiget wider den Himmel und vor dir; ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu heißen.
25888LukasLk421522Da sprach der Vater zu seinen Knechten: Geschwind bringet ihm das beste Kleid heraus, ziehet es ihm an, und gebet einen Ring an seine Hand, und Schuhe an seine Füße;
25889LukasLk421523bringet auch das gemästete Kalb her, und schlachtet es, so wollen wir essen und fröhlich sein,
25890LukasLk421524denn dieser mein Sohn war tot, und ist wieder lebendig geworden; er war verloren, und ist gefunden worden. Und sie fingen an, ein Freudenmahl zu halten.
25891LukasLk421525Es war aber sein älterer Sohn auf dem Felde. Als er nun kam, und sich dem Hause nahte, hörte er Musik und Tanz.
25892LukasLk421526Da rief er einen der Knechte, und fragte ihn, was das wäre.
25893LukasLk421527Dieser aber sprach zu ihm: Dein Bruder ist gekommen, und dein Vater hat das gemästete Kalb schlachten lassen, weil er ihn gesund wieder erhalten hat.
25894LukasLk421528Da ward er zornig, und wollte nicht hineingehen. Darum ging sein Vater heraus, und fing an, ihn zu bitten.
25895LukasLk421529Er aber antwortete, und sprach zu seinem Vater: Siehe, so viele Jahre diene ich dir, und habe niemals dein Gebot übertreten, aber nie hast du mir ein Böcklein gegeben, dass ich mit meinen Freunden ein Freudenmahl gehalten hätte;
25896LukasLk421530aber nachdem dieser dein Sohn, der sein Vermögen mit Dirnen verschwendet hat, gekommen ist, ließest du ihm das gemästete Kalb schlachten.
25897LukasLk421531Er aber sprach zu ihm: Mein Sohn! du bist immer bei mir, und alles das Meinige ist dein;
25898LukasLk421532aber ein Freudenmahl musste gehalten werden, weil dieser dein Bruder tot war, und wieder lebendig geworden ist, verloren war, und wiedergefunden worden ist.
25899LukasLk42161Er sprach aber auch zu seinen Jüngern: Es war ein reicher Mann, welcher einen Verwalter hatte; und dieser wurde bei ihm angegeben, als hätte er seine Güter verschleudert.
25900LukasLk42162Er rief ihn also, und sprach zu ihm: Was höre ich da von dir? Gib Rechenschaft von deiner Verwaltung; denn du wirst nicht ferner Verwalter sein können!
25901LukasLk42163Der Verwalter aber sprach bei sich: Was soll ich tun, da mein Herr mir die Verwaltung abnimmt? Zu graben habe ich nicht die Kraft, zu betteln schäme ich mich.
25902LukasLk42164Ich weiß, was ich tue, damit, wenn ich von der Verwaltung entfernt bin, sie mich in ihre Häuser aufnehmen.
25903LukasLk42165Er rief also die Schuldner seines Herrn einen um den anderen zu sich, und sprach zu dem ersten: Wie viel bist du meinem Herrn schuldig?
25904LukasLk42166Dieser aber sprach: Hundert Krüge Öl. Und er sprach zu ihm: Nimm deinen Schuldschein, setze dich geschwind, und schreibe fünfzig!
25905LukasLk42167Dann sprach er zu dem andern: Wie viel aber bist du schuldig? Er sprach: Hundert Maß Weizen. Und er sagte zu ihm: Nimm deine Beschreibung, und schreibe achtzig!
25906LukasLk42168Und es lobte der Herr den ungerechten Verwalter, dass er klug gehandelt habe; denn die Kinder dieser Welt sind in ihrem Geschlechte klüger als die Kinder des Lichtes.
25907LukasLk42169Auch ich sage euch: Machet euch Freunde mittels des ungerechten Reichtumes, damit, wenn ihr abscheidet, sie euch in die ewigen Wohnungen aufnehmen.
25908LukasLk421610Wer im Geringsten treu ist, ist auch im Größern getreu; und wer im Geringen ungerecht ist, ist auch im Größern ungerecht.
25909LukasLk421611Wenn ihr also mit dem ungerechten Reichtume nicht getreu gewesen seid, wer wird euch das wahre Gut anvertrauen?
25910LukasLk421612Und wenn ihr in dem Fremden nicht treu gewesen seid, wer wird euch das geben, was euer ist?
25911LukasLk421613Kein Knecht kann zwei Herren dienen; denn er wird entweder den einen hassen und den andern lieben, oder dem einen anhängen, und den andern vernachlässigen; ihr könnet nicht Gott dienen und dem Reichtume.
25912LukasLk421614Es hörten aber alles dieses die Pharisäer, welche geldgierig waren; und sie verhöhnten ihn.
25913LukasLk421615Und er sprach zu ihnen: Ihr macht euch wohl vor den Menschen selbst gerecht, aber Gott kennt eure Herzen; denn was hoch ist vor den Menschen, ist ein Greuel vor Gott.
25914LukasLk421616Das Gesetz und die Propheten reichen bis auf Johannes; von da an wird die frohe Botschaft vom Reiche Gottes verkündiget, und jeder wendet Gewalt an, es zu erlangen.
25915LukasLk421617Es ist aber leichter, dass Himmel und Erde vergehen, als dass ein einziges Pünktlein vom Gesetze wegfalle.
25916LukasLk421618Ein jeder, der sein Weib entlässt, und eine andere heiratet, der bricht die Ehe; und wer eine vom Manne Entlassene heiratet, bricht die Ehe.
25917LukasLk421619Es war ein reicher Mann, der kleidete sich in Purpur und feine Leinwand, und hielt alle Tage herrliche Gelage.
25918LukasLk421620Es war auch ein Armer, mit Namen Lazarus, der lag vor dessen Türe voller Geschwüre,
25919LukasLk421621und er hätte sich gerne von den Brosamen gesättigt, die von des Reichen Tische fielen, und niemand gab sie ihm; allein auch die Hunde kamen, und leckten seine Geschwüre.
25920LukasLk421622Es geschah aber, dass der Arme starb, und von den Engeln in den Schoß Abrahams getragen wurde. Und es starb auch der Reiche, und wurde in die Hölle begraben.
25921LukasLk421623Als er nun in den Qualen war, und seine Augen erhob, sah er Abraham von ferne, und Lazarus in seinem Schoße.
25922LukasLk421624Und er rief, und sprach: Vater Abraham! erbarme dich meiner, und sende den Lazarus, dass er die Spitze seines Fingers in´s Wasser tauche, und meine Zunge abkühle; denn ich leide große Pein in dieser Flamme.
25923LukasLk421625Abraham aber sprach zu ihm: Gedenke, Sohn! dass du Gutes empfangen hast in deinem Leben, und Lazarus entgegen Übles; jetzt aber wird dieser getröstet, du hingegen wirst gepeiniget.
25924LukasLk421626Und über dies alles ist zwischen uns und euch eine große Kluft gesetzet, dass die, welche von hier zu euch hinübergehen wollen, es nicht können, und die welche, von dort hierher herüberkommen wollen, auch nicht können.
25925LukasLk421627Und er sprach: So bitte ich dich, Vater! dass du ihn in das Haus meines Vaters sendest;
25926LukasLk421628denn ich habe fünf Brüder, dass er ihnen Zeugnis gebe, damit nicht auch sie an diesen Ort der Qual kommen.
25927LukasLk421629Abraham sprach zu ihm: Sie haben Moses und die Propheten, diese sollen sie hören!
25928LukasLk421630Er aber sprach: Nein, Vater Abraham! aber wenn einer von den Toten zu ihnen kommt, so werden sie Buße tun.
25929LukasLk421631Aber er sagte zu ihm: Wenn sie Moses und die Propheten nicht hören, so werden sie auch nicht glauben, wenn jemand von den Toten aufersteht.
25930LukasLk42171Und er sprach zu seinen Jüngern: Es ist unmöglich, dass keine Ärgernisse kommen; wehe aber jenem, durch welchen sie kommen!
25931LukasLk42172Es wäre ihm nützer, wenn ihm ein Mühlstein an den Hals gehängt, und er in das Meer versenket würdet, als dass er einen von diesen Kleinen ärgerte.
25932LukasLk42173Habet acht auf euch selbst! Wenn dein Bruder wider dich sündiget, so verweise es ihm; und wenn es ihn reut, so vergib ihm.
25933LukasLk42174Und wenn er siebenmal des Tages wider dich sündiget, und siebenmal des Tages wieder zu dir kommt, und spricht: Es reuet mich! so vergib ihm.
25934LukasLk42175Und die Apostel sprachen zu dem Herrn: Mehre uns den Glauben!
25935LukasLk42176Der Herr aber sprach: Wenn ihr einen Glauben wie ein Senfkorn habet, so werdet ihr zu diesem Maulbeerbaume sagen: Entwurzle dich, und verpflanze dich in das Meer! und er wird euch gehorchen.
25936LukasLk42177Wer von euch, der einen Knecht hat als Ackerer oder Hirten, wird zu ihm, wenn er vom Felde zurückkommt, sagen: Gehe sogleich her, und setze dich zu Tische?
25937LukasLk42178Wird er nicht vielmehr zu ihm sagen: Richte mein Abendessen zu, umgürte dich, und warte mir auf, bis ich gegessen und getrunken habe, und darnach wirst auch du essen und trinken?
25938LukasLk42179Weiß er wohl diesem Knechte Dank, dass er getan, was er ihm befohlen hatte?
25939LukasLk421710Ich meine nicht. Also auch ihr, wenn ihr alles getan habet, was euch geboten worden ist, so sprechet: Wir sind unnütze Knechte; wir haben nur getan, was wir schuldig waren zu tun.
25940LukasLk421711Und es geschah, als er auf dem Wege nach Jerusalem war, zog er mitten durch Samaria und Galiläa.
25941LukasLk421712Und als er in einen Flecken kam, begegneten ihm zehn aussätzige Männer, welche von ferne stehen blieben.
25942LukasLk421713Und sie erhoben ihre Stimme, und sprachen: Jesus, Meister, erbarme dich unser!
25943LukasLk421714Und da er sie sah, sprach er: Gehet hin, zeiget euch den Priestern! Und es geschah, indem sie hingingen, wurden sie rein.
25944LukasLk421715Ein einziger aber von ihnen kehrte, als er sah, dass er rein sei, um, Gott mit lauter Stimme preisend.
25945LukasLk421716Und er fiel auf sein Angesicht ihm zu Füßen, und sagte ihm Dank. Und dieser war ein Samaritan.
25946LukasLk421717Da antwortete Jesus, und sprach: Sind nicht zehn rein geworden? Wo sind denn die neun?
25947LukasLk421718Keiner fand sich, der zurückkäme, und Gott die Ehre gäbe, als dieser Fremdling.
25948LukasLk421719Und er sprach zu ihm: Stehe auf, gehe hin; dein Glaube hat dir geholfen!
25949LukasLk421720Als er aber von den Pharisäern gefragt wurde: Wann kommt das Reich Gottes? antwortete er ihnen, und sprach: Das Reich Gottes kommt nicht mit äußerlichem Gepränge;
25950LukasLk421721auch wird man nicht sagen: Siehe, hier ist es, oder, siehe dort; denn siehe, das Reich Gottes ist unter euch.
25951LukasLk421722Und er sprach zu seinen Jüngern: Es werden Tage kommen, da ihr wünschen werdet, einen einzigen Tag des Menschensohnes zu sehen, und ihr werdet ihn nicht sehen.
25952LukasLk421723Und man wird zu euch sagen: Siehe, hier ist er, oder siehe dort! Gehet nicht dahin, und folget nicht nach!
25953LukasLk421724Denn gleichwie der unter dem Himmel hervorstrahlende Blitz alles beleuchtet, was unter dem Himmel ist, so wird es auch mit dem Menschensohne an seinem Tage sein.
25954LukasLk421725Zuvor aber muss er vieles leiden, und von diesem Geschlechte verworfen werden.
25955LukasLk421726Und gleichwie es zuging in den Tagen des Noe, so wird es auch in den Tagen des Menschensohnes sein.
25956LukasLk421727Sie aßen und tranken, sie nahmen Frauen, und wurden zur Ehe gegeben bis auf den Tag, an welchem Noe in die Arche ging; und es kam die Flut, und vertilgte alle.
25957LukasLk421728Desgleichen wie es in den Tagen des Lot geschah: Sie aßen und tranken, sie kauften und verkauften, sie pflanzten und bauten;
25958LukasLk421729an dem Tage aber, da Lot aus Sodoma ging, regnete es Feuer und Schwefel vom Himmel, und vertilgte alle.
25959LukasLk421730Auf gleiche Weise wird es zugehen an dem Tage, an welchem der Menschensohn sich offenbaren wird.
25960LukasLk421731Wer in jener Stunde auf dem Dache ist, und sein Hausgerät im Hause hat, steige nicht hinab, um es zu holen; und wer auf dem Felde ist, kehre ebenfalls nicht zurück!
25961LukasLk421732Gedenket an Lots Weib!
25962LukasLk421733Wer immer sein Leben zu retten sucht, wird es verlieren; und wer immer es verliert, der wird es lebendig erhalten.
25963LukasLk421734Ich sage euch: In jener Nacht werden zwei auf einem Lager sein; der eine wird angenommen, der andere zurückgelassen werden.
25964LukasLk421735Zwei werden miteinander beim Mahlen sein; die eine wird angenommen, die andere zurückgelassen werden. Zwei werden auf dem Felde sein; der eine wird angenommen, der andere zurückgelassen werden.
25965LukasLk421736Sie antworteten, und sprachen zu ihm: Wo, Herr?
25966LukasLk421737Und er sprach zu ihnen: Wo der Leichnam ist, dort werden sich auch die Adler versammeln.
25967LukasLk42181Er sagte ihnen aber auch ein Gleichnis darüber, dass man allezeit beten, und nicht nachlassen müsse,
25968LukasLk42182und sprach: Es war ein Richter in einer Stadt, der Gott nicht fürchtete, und keinen Menschen scheute.
25969LukasLk42183Und es war eine Witwe in dieser Stadt, diese kam zu ihm, und sagte: Schaffe mir Recht gegen meinen Widersacher!
25970LukasLk42184Und er wollte lange Zeit nicht. Darnach aber sprach er bei sich selbst: Wenn ich auch Gott nicht fürchte, und keinen Menschen scheue,
25971LukasLk42185so will ich doch dieser Witwe, weil sie mir beschwerlich fällt, Recht schaffen, damit sie nicht endlich komme, und mich anfalle.
25972LukasLk42186Der Herr aber sprach: Höret, was der ungerechte Richter sagt!
25973LukasLk42187Gott aber sollte seinen Auserwählten, die Tag und Nacht zu ihm rufen, nicht Recht schaffen, und sollte dulden, dass sie unterdrückt werden?
25974LukasLk42188Ich sage euch: Er wird ihnen schnell Recht schaffen. Jedoch wenn der Menschensohn kommt, wird er wohl den Glauben finden auf Erden?
25975LukasLk42189Er sagte auch zu einigen, welche das Selbstvertrauen hatten, dass sie gerecht seien, und die übrigen verachteten, dieses Gleichnis:
25976LukasLk421810Zwei Menschen gingen hinauf in den Tempel, um zu beten; der eine ein Pharisäer, der andere ein Zöllner.
25977LukasLk421811Der Pharisäer stellte sich hin, und betete bei sich selbst also: Gott! ich danke dir, dass ich nicht bin wie die übrigen Menschen, wie Räuber, Ungerechte, Ehebrecher, oder auch wie dieser Zöllner da.
25978LukasLk421812Ich faste zweimal in der Woche, und gebe den Zehnten von allem, was ich besitze.
25979LukasLk421813Der Zöllner aber stand von ferne, und wollte nicht einmal die Augen zum Himmel erheben, sondern schlug an seine Brust, und sprach: Gott sei mir Sünder gnädig!
25980LukasLk421814Ich sage euch: Dieser ging gerechtfertigt nach Hause, jener nicht; denn ein jeder, der sich selbst erhöhet, wird erniedriget, und wer sich selbst erniedriget, der wird erhöhet werden.
25981LukasLk421815Sie brachten auch Kinder zu ihm, dass er sie berühren möchte. Da es aber die Jünger sahen, fuhren sie dieselben an.
25982LukasLk421816Jesus aber rief sie herbei, und sprach: Lasset die Kinder zu mir kommen, und wehret es ihnen nicht; denn solcher ist das Reich Gottes!
25983LukasLk421817Wahrlich, ich sage euch, wer das Reich Gottes nicht annimmt wie ein Kind, wird in dasselbe nicht eingehen!
25984LukasLk421818Und es fragte ihn ein Vorsteher, und sprach: Guter Meister! was soll ich tun, um das ewige Leben zu ererben?
25985LukasLk421819Jesus aber sprach zu ihm: Warum nennest du mich gut? Niemand ist gut, als Gott allein.
25986LukasLk421820Die Gebote kennst du: Du sollst nicht töten; du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht falsches Zeugnis geben; ehre deinen Vater und deine Mutter!
25987LukasLk421821Er sprach: Das alles habe ich von meiner Jugend an beobachtet.
25988LukasLk421822Als Jesus dies hörte, sprach er zu ihm: Noch eines mangelt dir; verkaufe alles, was du hast, und gib es den Armen, so wirst du einen Schatz im Himmel haben; und komm,
25989LukasLk421823Als jener dies hörte, ward er betrübt; denn er war sehr reich.
25990LukasLk421824Da nun Jesus sah, dass er traurig geworden, sprach er: Wie schwer werden die, welche Geld haben, in das Reich Gottes eingehen!
25991LukasLk421825Denn es ist leichter, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr hindurch gehe, als dass ein Reicher in das Reich Gottes eingehe.
25992LukasLk421826Da sprachen die, welche es hörten: Und wer kann selig werden?
25993LukasLk421827Er aber sprach zu ihnen: Was unmöglich ist bei den Menschen, das ist möglich bei Gott.
25994LukasLk421828Da sagte Petrus: Siehe, wir haben alles verlassen, und sind dir nachgefolgt.
25995LukasLk421829Und er sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch, niemand ist, der Haus, oder Eltern, oder Brüder, oder Weib, oder Kinder um des Reiches Gottes willen verlassen hat,
25996LukasLk421830und nicht viel mehr dafür erhielte in dieser Zeit, und in der zukünftigen Welt das ewige Leben!
25997LukasLk421831Jesus aber nahm die Zwölf zu sich, und sprach zu ihnen: Siehe, wir gehen hinauf nach Jerusalem, und es wird alles vollendet werden, was durch die Propheten über den Menschensohn geschrieben worden ist!
25998LukasLk421832Denn er wird den Heiden überliefert werden, und wird verspottet, gegeißelt und angespien werden;
25999LukasLk421833und nachdem sie ihn gegeißelt haben, werden sie ihn töten, und am dritten Tage wird er wieder auferstehen.
26000LukasLk421834Sie aber verstanden nichts von diesen Dingen; es war diese Rede vor ihnen verborgen, und sie begriffen nicht, was damit gesagt ward.
26001LukasLk421835Und es geschah, als er sich Jericho näherte, saß ein Blinder an dem Wege, und bettelte.
26002LukasLk421836Und da er das Volk vorbeiziehen hörte, fragte er, was dies wäre.
26003LukasLk421837Sie aber sagten ihm, dass Jesus von Nazareth vorübergehe.
26004LukasLk421838Da rief er, und sprach: Jesus, Sohn Davids, erbarme dich meiner!
26005LukasLk421839Und die vorangingen, fuhren ihn an, dass er schweigen solle. Er aber schrie noch viel mehr: Sohn Davids, erbarme dich meiner!
26006LukasLk421840Da blieb Jesus stehen, und befahl, ihn zu sich zu führen. Und als er sich genähert hatte, fragte er ihn,
26007LukasLk421841und sprach: Was willst du, dass ich dir tue? Er aber sprach: Herr! Dass ich sehend werde.
26008LukasLk421842Jesus sprach zu ihm: Sei sehend! Dein Glaube hat dir geholfen!
26009LukasLk421843Und sogleich ward er sehend, und folgte ihm, Gott preisend. Und alles Volk, das es sah, lobte Gott.
26010LukasLk42191Und er zog ein in Jericho und ging hindurch.
26011LukasLk42192Und siehe, ein Mann war da, mit Namen Zachäus; dieser war ein Oberzöllner und reich.
26012LukasLk42193Und er suchte Jesus zu sehen, wer er sei; aber er konnte es nicht vor dem Volke, denn er war klein von Gestalt.
26013LukasLk42194Da lief er voraus, und stieg auf einen Maulbeerfeigenbaum, um ihn zu sehen; denn da sollte er vorübergehen.
26014LukasLk42195Als nun Jesus an den Ort kam, schaute er hinauf, sah ihn an, und sprach zu ihm: Zachäus! steige eilends herab; denn heute muss ich in deinem Hause bleiben.
26015LukasLk42196Und er stieg eilends herab, und nahm ihn mit Freuden auf.
26016LukasLk42197Und alle, welche dies sahen, murrten, und sprachen: Bei einem Sünder ist er eingekehrt
26017LukasLk42198Zachäus aber trat hin, und sprach zu dem Herrn: Siehe, Herr! Die Hälfte meiner Güter gebe ich den Armen; und wenn ich jemanden betrogen habe, so erstatte ich es vierfach.
26018LukasLk42199Jesus sprach zu ihm: Heute ist diesem Hause Heil widerfahren deshalb, weil auch er ein Sohn Abrahams ist;
26019LukasLk421910denn der Menschensohn ist gekommen zu suchen, und selig zu machen, was verloren war.
26020LukasLk421911Als sie dies hörten, fuhr er fort, und trug ein Gleichnis vor, weil er nahe bei Jerusalem war, und sie meinten, das Reich Gottes werde sogleich offenbar werden.
26021LukasLk421912Er sprach also: Ein vornehmer Mann zog in ein fremdes Land, ein Königreich für sich zu erhalten, und zurückzukehren.
26022LukasLk421913Er rief aber seine zehn Knechte, und gab ihnen zehn Pfunde, und sprach zu ihnen: Treibet Geschäfte, bis ich wiederkomme!
26023LukasLk421914Seine Bürger aber hassten ihn, und schickten eine Gesandtschaft nach, und ließen ihm sagen: Wir wollen nicht, dass dieser über uns König sei!
26024LukasLk421915Und es geschah, dass e wiederkam, nachdem er das Königtum erhalten hatte. Da ließ er die Knechte, denen er das Geld gegeben hatte, rufen, damit er wüsste, wieviel ein jeder sich erhandelt hätte.
26025LukasLk421916Es kam nun der erste, und sprach: Herr! Dein Pfund hat zehn Pfunde dazu erworben.
26026LukasLk421917Er sprach zu ihm: Wohlan, du guter Knecht! Weil du im Geringen treu gewesen bist, sollst du Machthaber über zehn Städte sein.
26027LukasLk421918Und es kam der zweite, und sprach: Herr! Dein Pfund hat fünf Pfunde getragen.
26028LukasLk421919Er sprach auch zu diesem: So sollst auch du über fünf Städte gesetzt sein!
26029LukasLk421920Der andere aber kam, und sprach: Herr! Da ist dein Pfund, ich habe es in einem Schweißtuche aufbewahrt gehalten,
26030LukasLk421921denn ich fürchtete dich, weil du ein harter Mann bist. Du nimmst, was du nicht hingelegt hast, und erntest, was du nicht gesäet hast.
26031LukasLk421922Er sagte zu ihm: Aus deinem Munde richte ich dich, du böser Knecht! Du wusstest, dass ich ein harter Mann bin, dass ich nehme, was ich nicht hingelegt, und ernte, was ich nicht gesäet habe.
26032LukasLk421923Warum hast du mein Geld nicht auf die Wechselbank gegeben, damit ich es doch bei meiner Ankunft mit Gewinn hätte einfordern können?
26033LukasLk421924Und er sprach zu den Umstehenden: Nehmet ihm das Pfund, und gebet es dem, welcher die zehn Pfunde hat!
26034LukasLk421925Sie sprachen zu ihm: Herr! Er hat zehn Pfunde.
26035LukasLk421926Ja, ich sage euch: Einem jeden, der hat, wird gegeben, und er wird im Überflusse haben; dem aber, welcher nicht hat, wird auch das genommen werden, was er hat.
26036LukasLk421927Jedoch meine Feinde, jene, die nicht wollten, dass ich über sie König sein sollte, bringet herbei, und tötet sie vor mir!
26037LukasLk421928Und nachdem er dieses gesagt hatte, schritt er voraus, nach Jerusalem hinaufgehend.
26038LukasLk421929Und es geschah, als er sich Bethphage und Bethania näherte, an dem Berge, welcher Ölberg genannt wird, sandte er zwei seiner Jünger ab,
26039LukasLk421930und sprach: Gehet in den Flecken, der gegenüber liegt; und wenn ihr hineinkommet, werdet ihr ein Füllen einer Eselin, auf welchem noch kein Mensch gesessen ist, angebunden finden; bindet es los, und führt es hierher!
26040LukasLk421931Und wenn euch jemand fragt: Warum bindet ihr es los? So saget also zu ihm: Der Herr begehrt dessen Dienst.
26041LukasLk421932Da gingen die, welche abgesandt waren, fort; und sie fanden das Füllen dastehen, wie er ihnen gesagt.
26042LukasLk421933Als sie aber das Füllen losbanden, sagten dessen Eigentümer zu ihnen: Warum bindet ihr das Füllen los?
26043LukasLk421934Sie aber sprachen: Der Herr bedarf seiner.
26044LukasLk421935Und sie führten es zu Jesus, und warfen ihre Oberkleider auf das Füllen, und setzten Jesus darauf
26045LukasLk421936Da er nun fortzog, bereiteten sie ihre Kleider auf den Weg.
26046LukasLk421937Und als er sich schon dem Abhange des Ölberges näherte, begann die gesamte Schar der Jünger, mit Freuden und mit lauter Stimme Gott zu loben wegen all der Wunderwerke, die sie gesehen hatten;
26047LukasLk421938indem sie sprachen: Hochgelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn; Friede im Himmel und Ehre in der Höhe!
26048LukasLk421939Und einige Pharisäer, die unter dem Volke waren, sprachen zu ihm: Meister! Verweise es deinen Jüngern.
26049LukasLk421940Er sprach zu ihnen: Ich sage euch, wenn diese schweigen, so werden die Steine schreien!
26050LukasLk421941Und als er nahe gekommen war, und die Stadt sah, weinte er über dieselbe, und sprach:
26051LukasLk421942Wenn doch auch du und zwar an diesem deinem Tage, was dir zum Frieden dient; nun aber ist es vor deinen Augen verborgen!
26052LukasLk421943Denn es werden Tage über dich kommen, da deine Feinde dich mit einem Walle umgeben, dich ringsum einschließen, und dich von allen Seiten einengen werden.
26053LukasLk421944Sie werden dich und deine Kinder, die in dir sind, zu Boden schmettern, und werden in dir keinen Stein auf den andern lassen deshalb, weil du die Zeit deiner Heimsuchung nicht erkannt hast.
26054LukasLk421945Und als er in den Tempel eingetreten war, fing er an, die Käufer und Verkäufer, die in demselben waren, hinauszutreiben,
26055LukasLk421946und sprach zu ihnen: Es steht geschrieben: Mein Haus ist ein Haus des Gebetes, ihr aber habt es zu einer Räuberhöhle gemacht!
26056LukasLk421947Und er lehrte täglich im Tempel. Aber die Hohenpriester, die Schriftgelehrten und Vornehmsten des Volkes suchten ihn zu verderben,
26057LukasLk421948und fanden nicht, was sie ihm antun sollten; denn das ganze Volk hing an ihm, und hörte auf ihn.
26058LukasLk42201Und es begab sich an einem jener Tage, da er das Volk im Tempel lehrte, und das Evangelium verkündete, kamen die Hohenpriester und Schriftgelehrten samt den Ältesten hinzu,
26059LukasLk42202und sprachen zu ihm: Sage uns, aus welcher Vollmacht tust du dieses? Oder: Wer ist es, der dir diese Macht gegeben hat?
26060LukasLk42203Jesus aber antwortete, und sprach zu ihnen: Auch ich will euch ein Wort fragen. Antwortet mir!
26061LukasLk42204Die Taufe des Johannes, war sie vom Himmel, oder von Menschen?
26062LukasLk42205Da dachten sie bei sich selbst, und sprachen: Sagen wir, vom Himmel, so wird er sagen: Warum habt ihr ihm denn nicht geglaubt?
26063LukasLk42206Sagen wir aber: Von Menschen, so wird das ganze Volk uns steinigen; denn es ist überzeugt, dass Johannes ein Prophet sei.
26064LukasLk42207Und sie antworteten, sie wüssten nicht, woher sie sei.
26065LukasLk42208Da sprach Jesus zu ihnen: So sage ich euch auch nicht, aus welcher Vollmacht ich dies tue.
26066LukasLk42209Er fing aber an, zu dem Volke dieses Gleichnis zu sprechen: Ein Mensch pflanzte einen Weinberg, und verpachtete ihn an Winzer; und er war lange Zeit in der Ferne.
26067LukasLk422010Und da es Zeit war, sandte er einen Knecht zu den Winzern, dass sie an ihn von dem Ertrage des Weinberges ablieferten. Diese aber schlugen ihn, und schickten ihn leer davon.
26068LukasLk422011Und er sandte nochmals einen andern Knecht; sie aber schlugen auch diesen, schmähten ihn, und schickten ihn leer davon.
26069LukasLk422012Und er sandte noch einen dritten; sie aber verwundeten auch diesen, und warfen ihn hinaus.
26070LukasLk422013Da sprach der Herr des Weinberges: Was soll ich tun? Ich will meinen geliebten Sohn senden; wenn sie diesen sehen, werden sie ihn wohl achten.
26071LukasLk422014Als ihn aber die Winzer sahen, berieten sie untereinander, und sprachen: Dieser ist der Erbe; lasst uns ihn töten, damit das Erbe unser werde!
26072LukasLk422015Und sie warfen ihn zum Weinberge hinaus, und töteten ihn. Was wird nun der Herr des Weinberges ihnen tun?
26073LukasLk422016Er wird kommen, und diese Winzer verderben, und wird den Weinberg anderen geben. Da sie das hörten, sprachen sie zu ihm: Das sei ferne!
26074LukasLk422017Er aber blickte sie an, und sprach: Was will sodann diese Stelle der Schrift sagen: Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, ist zum Ecksteine geworden?
26075LukasLk422018Ein jeder, der auf diesen Stein fällt, wird zerschmettert werden; und auf wen er fällt, den wird er zermalmen.
26076LukasLk422019Da suchten die Hohenpriester und Schriftgelehrten in jener Stunde Hand an ihn zu legen, aber sie fürchteten das Volk; denn sie erkannten, dass er dieses Gleichnis auf sie geredet habe.
26077LukasLk422020Und sie passten ihm auf, und sandten Auflauerer ab, die sich stellen sollten, als seien sie Gerechte, um ihn in einer Rede zu fangen, damit sie ihn der Obrigkeit und der Gewalt des Landpflegers überliefern könnten.
26078LukasLk422021Und sie fragten ihn, und sprachen: Meister! wir wissen, dass du recht redest und lehrest, und auf kein Ansehen der Person achtest, sondern den Weg Gottes in der Wahrheit lehrest.
26079LukasLk422022Ist es uns erlaubt, dem Kaiser Steuern zu geben, oder nicht?
26080LukasLk422023Er aber durchschaute ihre Arglist, und sprach zu ihnen: Was versuchet ihr mich?
26081LukasLk422024Zeiget mir einen Denar! Wessen Bild und Überschrift trägt er? Sie antworteten, und sprachen zu ihm: Des Kaisers.
26082LukasLk422025Und er sprach zu ihnen: So gebet also dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist!
26083LukasLk422026Und sie konnten sein Wort vor dem Volke nicht tadeln, und schwiegen verwundert über seine Antwort.
26084LukasLk422027Es traten aber einige von den Sadducäern hinzu, welche leugnen, dass es eine Auferstehung gibt, und fragten ihn,
26085LukasLk422028und sagten: Meister! Moses hat uns vorgeschrieben: Wenn jemandes Bruder stirbt, der ein Weib hat, und keine Kinder hinterlässt, so soll dessen Bruder sie zum Weibe nehmen, und seinem Bruder Nachkommenschaft erwecken.
26086LukasLk422029Nun waren sieben Brüder; der erste nahm ein Weib, und starb ohne Kinder.
26087LukasLk422030Und der folgende nahm sie, aber auch er starb ohne Kinder.
26088LukasLk422031Und der dritte nahm sie, gleicherweise auch alle sieben; und alle starben, ohne Nachkommen zu hinterlassen.
26089LukasLk422032Zuletzt von allen starb auch das Weib.
26090LukasLk422033Wem nun von ihnen wird bei der Auferstehung das Weib angehören? Denn die sieben haben sie zum Weibe gehabt.
26091LukasLk422034Da sprach Jesus zu ihnen: Die Kinder dieser Welt heiraten und werden verheiratet;
26092LukasLk422035diejenigen aber, welche würdig erachtet werden, an jener Welt und der Auferstehung von den Toten teilzunehmen, werden weder verheiratet werden, noch heiraten;
26093LukasLk422036denn sie werden nicht mehr sterben können, sind sie doch den Engeln gleich, und Kinder Gottes, weil sie Kinder der Auferstehung sind.
26094LukasLk422037Dass aber die Toten auferstehen, hat Moses angedeutet in der Stelle vom Dornbusche, da er den Herrn den Gott Abrahams, den Gott Isaaks, und den Gott Jakobs nennt.
26095LukasLk422038Gott aber ist nicht ein Gott von Toten, sondern von Lebendigen; denn alle leben ihm.
26096LukasLk422039Da antworteten einige Schriftgelehrte, und sprachen zu ihm: Meister, du hast gut gesprochen!
26097LukasLk422040Und sie wagten nicht mehr, ihn um etwas zu befragen.
26098LukasLk422041Er aber sprach zu ihnen: Wie sagen sie denn, dass Christus Davids Sohn sei,
26099LukasLk422042da doch David selbst im Buche der Psalmen spricht: Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten,
26100LukasLk422043bis ich deine Feinde zum Schemel deiner Füße lege?
26101LukasLk422044David nennt ihn also seinen Herrn; wie ist er nun sein Sohn?
26102LukasLk422045Während aber das ganze Volk zuhörte, sprach er zu seinen Jüngern:
26103LukasLk422046Hütet euch vor den Schriftgelehrten, welche gern in langen Gewändern einhergehen, und auf dem Markte gegrüßt sein wollen, in den Synagogen die ersten Sitze und bei Gastmahlen die ersten Plätze lieben!
26104LukasLk422047Sie zehren die Häuser der Witwen auf, indem sie zum Schein lange Gebete sprechen. Diese werden eine größere Verdammnis erfahren.
26105LukasLk42211Als er aber aufblickte, sah er Reiche, die ihre Gaben in den Schatzkasten warfen.
26106LukasLk42212Da sah er auch eine arme Witwe, die zwei Heller hineinwarf.
26107LukasLk42213Und er sprach: Wahrlich, ich sage euch, diese arme Witwe hat mehr hineingeworfen als alle!
26108LukasLk42214Denn diese alle haben von ihrem Überfluße zu den Gaben Gottes Hineingeworfen; sie aber hat von ihrer Armut alles, was sie zu ihrem Lebensunterhalte hatte, hineingeworfen.
26109LukasLk42215Und als einige von dem Tempel sagten, dass er mit schönen Steinen und Weihegeschenken geschmückt sei, sprach er:
26110LukasLk42216Das, was ihr da sehet, - es werden Tage kommen, in welchen kein Stein auf dem anderen gelassen wird, der nicht herabgebrochen wird.
26111LukasLk42217Sie fragten ihn aber, und sprachen: Meister! wann wird dies geschehen, und welches ist das Zeichen, wann es anfangen wird zu geschehen?
26112LukasLk42218Und er sprach: Sehet zu, dass ihr nicht irregeführt werdet; denn viele werden unter meinem Namen kommen, und sagen: Ich bin es, die Zeit ist gekommen; gehet ihnen also nicht nach!
26113LukasLk42219Wenn ihr aber von Kriegen und Empörungen höret, so erschrecket nicht; dies alles muss zuvor geschehen, aber das Ende ist noch nicht sogleich da.
26114LukasLk422110Alsdann sagte er zu ihnen: Es wird Volk wider Volk, und Reich wider Reich aufstehen;
26115LukasLk422111und es werden große Erdbeben sein von Ort zu Ort, Seuchen und Hungersnot, und Schrecknisse vom Himmel und große Zeichen werden sein.
26116LukasLk422112Aber vor diesem allem werden sie an euch Hand anlegen, und euch verfolgen, indem sie euch an die Synagogen und Gefängnisse überliefern, und vor Könige und Statthalter schleppen um meines Namens willen.
26117LukasLk422113Es wird sich aber euch zu einem Zeugnisse gestalten.
26118LukasLk422114So nehmet es euch also zu Herzen, nicht vorher darauf zu denken, wie ihr antworten möget.
26119LukasLk422115Denn ich werde euch Mund und Weisheit geben, welcher alle eure Widersacher nicht werden widerstehen und widersprechen können.
26120LukasLk422116Ihr werdet aber von Eltern und Brüdern, Verwandten und Freunden überliefert werden, und sie werden einige aus euch um´s Leben bringen,
26121LukasLk422117und ihr werdet von allen gehasst sein um meines Namens willen;
26122LukasLk422118aber nicht ein Haar von eurem Haupte wird verloren gehen.
26123LukasLk422119Durch eure Geduld werdet ihr eure Seelen gewinnen.
26124LukasLk422120Wenn ihr aber sehen werdet, dass Jerusalem von einem Heere umlagert wird, dann wisset, dass seine Verwüstung nahe ist.
26125LukasLk422121Dann fliehe, wer in Judäa ist, auf die Berge; und wer in der Stadt ist, entweiche; und wer im Innern des Landes ist, gehe nicht hinein in dieselbe.
26126LukasLk422122Denn dies sind Tage der Rache, damit alles erfüllt werde, was geschrieben steht.
26127LukasLk422123Wehe aber den Schwangern und den Säugenden in jenen Tagen! Denn es wird große Drangsal im Lande sein, und ein Zorngericht über dieses Volk.
26128LukasLk422124Und sie werden durch die Schärfe des Schwertes fallen, und gefangen weggeführt werden unter alle Völker; und Jerusalem wird von den Völkern zertreten werden, bis dass die Zeiten der Völker erfüllt sind.
26129LukasLk422125Und es werden Zeichen an Sonne, Mond und Sternen sein, und auf Erden große Angst unter den Völkern wegen des ungestümen Rauschens des Meeres und der Fluten;
26130LukasLk422126und die Menschen werden vergehen vor Furcht und Erwartung der Dinge, die über den ganzen Erdkreis kommen werden; denn die Kräfte der Himmel werden erschüttert werden.
26131LukasLk422127Dann werden sie den Menschensohn in der Wolke kommen sehen mit großer Macht und Herrlichkeit.
26132LukasLk422128Wenn nun dieses anfängt zu geschehen, dann schauet auf, und erhebet eure Häupter; denn es nahet eure Erlösung.
26133LukasLk422129Und er sagte ihnen ein Gleichnis: Betrachtet den Feigenbaum, und alle Bäume.
26134LukasLk422130Wenn sie bereits Frucht aus sich bringen, so wisset ihr, dass der Sommer nahe ist.
26135LukasLk422131Ebenso wisset auch, dass, wenn ihr dies geschehen sehet, das Reich Gottes nahe ist.
26136LukasLk422132Wahrlich, ich sage euch, dies Geschlecht wird nicht vergehen, bis alles geschieht!
26137LukasLk422133Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen.
26138LukasLk422134Achtet aber auf euch selbst, dass eure Herzen nicht etwa beschwert werden durch Völlerei und Trunkenheit, und Sorgen dieses Lebens, und jener Tag euch unversehens überrasche;
26139LukasLk422135denn wie ein Fallstrick wird er kommen über alle, die auf dem ganzen Erdboden wohnen.
26140LukasLk422136Darum wachet, allezeit betend, damit ihr wert erfunden werdet, allem dem zu entgehen, was da kommen wird, und vor den Menschensohn gestellt zu werden.
26141LukasLk422137Er lehrte aber bei Tage im Tempel, und des Nachts ging er hinaus, und weilte auf dem Berge, welcher Ölberg genannt wird.
26142LukasLk422138Und alles Volk kam des Morgens früh zu ihm in den Tempel, um ihn zu hören.
26143LukasLk42221Es nahete aber das Fest der ungesäuerten Brote, welches Ostern genannt wird.
26144LukasLk42222Und die Hohenpriester und Schriftgelehrten trachteten, wie sie Jesus töten möchten; sie fürchteten jedoch das Volk.
26145LukasLk42223Da fuhr der Satan in Judas, welcher Iskariot genannt wurde, und einer von den Zwölfen war.
26146LukasLk42224Und er ging hin, und redete mit den Hohenpriestern und den Befehlshabern, wie er ihnen denselben überliefern wollte.
26147LukasLk42225Sie freuten sich, und wurden mit ihm eines, ihm Geld zu geben.
26148LukasLk42226Er sagte zu, und suchte eine Gelegenheit, ihn ohne Volksauflauf zu überliefern.
26149LukasLk42227Es kam aber der Tag der ungesäuerten Brote, an welchem das Osterlamm geschlachtet werden musste.
26150LukasLk42228Da sandte er den Petrus und Johannes, und sprach: Gehet hin, und bereitet uns das Osterlamm, dass wir es essen.
26151LukasLk42229Sie aber sprachen: Wo willst du, dass wir es bereiten?
26152LukasLk422210Er sprach zu ihnen: Siehe, wenn ihr in die Stadt hineinkommet, wird euch ein Mensch begegnen, der einen Wasserkrug trägt; folget ihm in das Haus, in welches er hineingeht,
26153LukasLk422211und saget zu dem Hausherrn: Der Meister lässt dir sagen: Wo ist das Gemach, wo ich mit meinen Jüngern das Osterlamm essen kann?
26154LukasLk422212Und derselbe wird euch einen großen eingerichteten Speisesaal zeigen; daselbst bereitet es!
26155LukasLk422213Sie aber gingen hin, und fanden es, wie er ihnen gesagt hatte, und bereiteten das Ostermahl.
26156LukasLk422214Und als die Stunde gekommen war, setzte er sich zu Tische, und die zwölf Apostel mit ihm.
26157LukasLk422215Und er sprach zu ihnen: Sehnlichst hat mich verlangt, dieses Ostermahl mit euch zu essen, ehedem ich leide.
26158LukasLk422216Denn ich sage euch: Ich werde es von nun an nicht mehr essen, bis es seine Erfüllung erhält im Reiche Gottes.
26159LukasLk422217Und er nahm einen Kelch, dankte und sprach: Nehmet hin, und teilet ihn unter euch!
26160LukasLk422218Denn ich sage euch: Ich werde nicht mehr trinken von dem Erzeugnisse des Weinstocks, bis das Reich Gottes kommt.
26161LukasLk422219Und er nahm das Brot, dankte, brach es, und gab es ihnen, indem er sprach: Dieses ist mein Leib, der für euch hingegeben wird. Dieses tut zu meinem Gedächtnisse!
26162LukasLk422220Gleicherweise nahm er auch den Kelch, nach dem Mahle, und sprach: Dies ist der Kelch, der neue Bund in meinem Blute, das für euch vergossen wird!
26163LukasLk422221Jedoch siehe, die Hand meines Verräters ist mit mir auf dem Tische!
26164LukasLk422222Der Menschensohn geht zwar hin, wie es bestimmt ist; aber wehe jenem Menschen, durch welchen er verraten wird!
26165LukasLk422223Und sie fingen an untereinander zu forschen, wer aus ihnen es wäre, der dies tun werde.
26166LukasLk422224Es entstand auch ein Streit unter ihnen, wer von ihnen der Größte zu sein scheine.
26167LukasLk422225Er sprach aber zu ihnen: Die Könige der Heiden herrschen über sie, und die über sie Gewalt üben, werden Gnädige genannt.
26168LukasLk422226Ihr aber nicht so; sondern wer unter euch der Größte ist, werde wie der Kleinste, und wer der Vorsteher ist, werde wie der Dienende.
26169LukasLk422227Denn wer ist größer, der zu Tische sitzt, oder der, welcher bedienet? Nicht wahr, der zu Tische sitzt? Ich aber bin in eurer Mitte wie der, welcher dient.
26170LukasLk422228Ihr aber seid es, welche mit mir in meinen Prüfungen ausgeharrt haben.
26171LukasLk422229Darum bereite ich euch das Reich, wie mir es mein Vater bereitet hat,
26172LukasLk422230dass ihr esset und trinket an meinem Tische in meinem Reiche, und auf Thronen sitzet, die zwölf Stämme Israels richtend.
26173LukasLk422231Es sprach aber der Herr: Simon, Simon! Siehe, der Satan hat nach euch verlangt, um euch sieben zu dürfen, wie den Weizen.
26174LukasLk422232Ich aber habe für dich gebeten, dass dein Glaube nicht aufhöre; und wenn du einst bekehrt bist, so stärke deine Brüder.
26175LukasLk422233Da sprach er zu ihm: Herr! ich bin bereit, mit dir in den Kerker und in den Tod zu gehen.
26176LukasLk422234Er aber sprach: Ich sage dir, Petrus! Es wird heute der Hahn nicht krähen, bis du dreimal geleugnet hast, mich zu kennen. Und er sprach zu ihnen:
26177LukasLk422235Als ich euch aussandte ohne Beutel, ohne Tasche und Schuhe, hat euch etwas gemangelt?
26178LukasLk422236Sie aber sprachen: Nichts! Da sprach er zu ihnen: Nun aber, wer einen Beutel hat, nehme ihn, desgleichen auch eine Tasche; und wer es nicht hat, verkaufe seinen Rock, und kaufe ein Schwert.
26179LukasLk422237Denn ich sage euch: Noch muss an mir erfüllet werden, was geschrieben steht: Er ist unter die Übeltäter gerechnet worden Denn was von mir geschrieben steht, hat ein Ende.
26180LukasLk422238Sie aber sprachen: Herr! siehe, hier sind zwei Schwerter. Er aber sprach zu ihnen: Es ist genug!
26181LukasLk422239Und er ging hinaus, und begab sich nach seiner Gewohnheit an den Ölberg; es folgten ihm aber auch die Jünger.
26182LukasLk422240Und als er an den Ort kam, sprach er zu ihnen: Betet, dass ihr nicht in Versuchung fallet!
26183LukasLk422241Und er entfernte sich von ihnen einen Steinwurf weit, kniete nieder, und betete,
26184LukasLk422242und sprach Vater! Wenn du willst, so nimm diesen Kelch hinweg von mir; jedoch nicht mein Wille, sondern der deine geschehe!
26185LukasLk422243Es erschien ihm aber ein Engel vom Himmel, und stärkte ihn. Und als ihn Todesangst befiel, betete er inständiger.
26186LukasLk422244Und sein Schweiß ward wie Tropfen auf die Erde herabrinnenden Blutes.
26187LukasLk422245Und er stand auf vom Gebete, kam zu seinen Jüngern, und fand sie vor Traurigkeit schlafend.
26188LukasLk422246Und er sprach zu ihnen: Was schlafet ihr? Stehet auf, betet, damit ihr nicht in Versuchung fallet!
26189LukasLk422247Und da er noch redete, siehe da kam eine Schar; und einer von den Zwölf, mit Namen Judas, ging ihnen voraus; und er nahte sich Jesus, um ihn zu küssen.
26190LukasLk422248Jesus aber sprach zu ihm: Judas! mit einem Kusse verrätst du den Menschensohn?
26191LukasLk422249Als aber die, welche um ihn waren, sahen, was geschehen sollte, sprachen sie zu ihm: Herr! Sollen wir mit dem Schwerte dreinschlagen?
26192LukasLk422250Und einer von ihnen schlug auf den Knecht des Hohenpriesters, und hieb ihm das rechte Ohr ab.
26193LukasLk422251Jesus aber entgegnete, und sprach: Lasset ab, nicht weiter! Und er rührte dessen Ohr an, und heilte ihn.
26194LukasLk422252Zu denen aber, die wider ihn gekommen waren, zu den Hohenpriestern, Befehlshabern des Tempels und Ältesten sprach Jesus: Wie auf einen Mörder seid ihr ausgezogen mit Schwertern und Knütteln.
26195LukasLk422253Indes ich täglich bei euch im Tempel war, habet ihr die Hände nicht gegen mich ausgestreckt; aber das ist eure Stunde, und die Gewalt der Finsternis.
26196LukasLk422254Sie aber ergriffen ihn, und führten ihn in das Haus des Hohenpriesters; und Petrus folgte von ferne.
26197LukasLk422255Als sie aber ein Feuer in der Mitte des Hofes angezündet, und sich herumgesetzt hatten, war Petrus mitten unter ihnen.
26198LukasLk422256Da nun eine Magd ihn beim Lichte sitzen sah, schaute sie ihn schärfer an, und sprach: Auch dieser war mit ihm!
26199LukasLk422257Er aber verleugnete ihn, und sprach: Weib, ich kenne ihn nicht!
26200LukasLk422258Und bald darnach sah ihn ein anderer, und sprach: Du bist auch einer von diesen! Petrus aber sprach: O Mensch! ich bin es nicht.
26201LukasLk422259Und über eine Weile, etwa nach einer Stunde, bekräftigte es ein anderer, und sprach: Wahrlich, auch dieser war bei ihm; denn er ist auch ein Galiläer!
26202LukasLk422260Petrus sprach: Mensch! ich weiß nicht, was du sagst. Und alsbald, während er noch redete, krähte ein Hahn.
26203LukasLk422261Da wandte sich der Herr um, und blickte Petrus an. Und Petrus erinnerte sich an das Wort des Herrn, wie er gesagt hatte: Ehe der Hahn krähet, wirst du mich dreimal verleugnen.
26204LukasLk422262Und Petrus ging hinaus, und weinte bitterlich.
26205LukasLk422263Die Männer, welche Jesus festhielten, verspotteten und schlugen ihn.
26206LukasLk422264Und sie verhüllten ihn, und schlugen ihn in´s Angesicht, fragten ihn, und sagten: Weissage, wer ist´s, der dich geschlagen hat?
26207LukasLk422265Und viele andere Lästerungen redeten sie wider ihn.
26208LukasLk422266Als es nun Tag geworden war, kamen die Ältesten des Volkes, die Hohenpriester und die Schriftgelehrten zusammen, und führten ihn in ihren Rat, und sprachen: Wenn du Christus bist, so sage es uns!
26209LukasLk422267Er sprach zu ihnen: Wenn ich es euch sage, so werdet ihr mir nicht glauben.
26210LukasLk422268Wenn ich aber auch frage, so werdet ihr mir nicht antworten, noch mich loslassen.
26211LukasLk422269Von nun aber wird der Menschensohn zur Rechten der Kraft Gottes sitzen.
26212LukasLk422270Da sprachen alle: Du also bist der Sohn Gottes? Er sprach: Ihr saget es; denn ich bin es!
26213LukasLk422271Sie aber sprachen: Was haben wir noch ein Zeugnis nötig? wir haben es ja selbst aus seinem Munde gehört!
26214LukasLk42231Und die ganze Menge derselben erhob sich, und sie führten ihn zu Pilatus.
26215LukasLk42232Sie fingen aber an, ihn anzuklagen, und sagten: Diesen haben wir als Aufwiegler unseres Volkes befunden, und als einen, der verbietet, dem Kaiser Steuern zu geben, und sagt, er sei Christus, König.
26216LukasLk42233Pilatus aber fragte ihn, und sprach: Du bist der König der Juden? Er antwortete und sprach: Du sagst es!
26217LukasLk42234Pilatus aber sprach zu den Hohenpriestern und dem Volke: Ich finde nichts Schuldbares an diesem Menschen.
26218LukasLk42235Sie aber wurden ungestüm, und sprachen: Er wiegelt das Volk auf, indem er in ganz Judäa lehrt, von Galiläa angefangen bis hierher.
26219LukasLk42236Da nun Pilatus von Galiläa hörte, fragte er, ob der Mensch ein Galiläer wäre?
26220LukasLk42237Und nachdem er erfahren, dass er aus dem Gebiete des Herodes sei, sandte er ihn zu Herodes, der in jenen Tagen ebenfalls zu Jerusalem anwesend war.
26221LukasLk42238Als aber Herodes Jesus sah, freute er sich sehr; denn er war seit langer Zeit begierig, ihn zu sehen, weil er vieles von ihm gehört hatte, und hoffte, ein Wunder durch ihn wirken zu sehen.
26222LukasLk42239Er stellte auch viele Fragen an ihn; allein er antwortete ihm nichts.
26223LukasLk422310Die Hohenpriester aber und Schriftgelehrten standen da, und verklagten ihn unaufhörlich.
26224LukasLk422311Da verachtete ihn Herodes mit seinen Kriegsleuten, ließ ihm zum Spotte ein weißes Kleid anziehen, und schickte ihn zu Pilatus zurück.
26225LukasLk422312An demselben Tage wurden Herodes und Pilatus Freunde; denn vorher waren sie einander feind.
26226LukasLk422313Pilatus aber rief die Hohenpriester und die Vorsteher und das Volk zusammen,
26227LukasLk422314und sprach zu ihnen: Ihr habt diesen Menschen zu mir gebracht als einen Volksaufwiegler, und siehe, ich habe ihn in eurer Gegenwart verhört, und an diesem Menschen nichts Schuldbares gefunden von dem, wessen ihr ihn anklaget.
26228LukasLk422315Aber auch Herodes nicht; denn ich habe euch zu ihm gesendet, und siehe, es ist nichts von ihm getan, was ihn des Todes schuldig zeigte.
26229LukasLk422316Ich werde ihn also züchtigen, und freigeben.
26230LukasLk422317Er musste ihnen nämlich auf das Fest einen freigeben.
26231LukasLk422318Da schrie aber der ganze Hause zusammen auf, und rief: Hinweg mit diesem, und gib uns den Barabbas frei!
26232LukasLk422319Dieser war wegen eines in der Stadt erregten Aufruhrs und Todschlages in den Kerker geworfen.
26233LukasLk422320Abermals redete nun Pilatus zu ihnen, da er willens war, Jesus freizugeben;
26234LukasLk422321sie aber schrien entgegen, und sprachen: Kreuzige, kreuzige ihn!
26235LukasLk422322Da sprach er zum dritten Male zu ihnen: Was hat denn dieser Böses getan? Ich finde keine Todesschuld an ihm; ich werde ihn somit züchtigen, und freigeben.
26236LukasLk422323Sie aber setzten ihm mit großem Geschrei zu, und forderten, dass er gekreuziget werde; und ihr Geschrei nahm immer zu.
26237LukasLk422324Da sprach Pilatus das Urteil, dass nach ihrem Verlangen geschehen solle.
26238LukasLk422325Und er gab ihnen jenen los, der wegen Mord und Aufruhr in den Kerker geworfen worden war, den sie verlangten, Jesus dagegen übergab er ihrem Willen.
26239LukasLk422326Und da sie ihn hinführten, hielten sie einen gewissen Simon von Cyrene an, der vom Lande kam, und legten ihm das Kreuz auf, es Jesus nachzutragen.
26240LukasLk422327Es folgte ihm aber eine große Menge Volkes, und Weiber, die ihn beweinten und beklagten.
26241LukasLk422328Jesus aber wendete sich zu ihnen, und sprach: Ihr Töchter Jerusalems! weinet nicht über mich, sondern weinet über euch selbst, und über eure Kinder.
26242LukasLk422329Denn siehe, es werden Tage kommen, an welchen man sagen wird: Selig sind die Unfruchtbaren, und die Leiber, die nicht geboren, und die Brüste, die nicht genährt haben!
26243LukasLk422330Dann wird man anfangen, zu den Bergen zu sagen: Fallet über uns! und zu den Hügeln: Bedecket uns!
26244LukasLk422331Denn wenn sie am grünen Holze solches tun, was wird an dem dürren geschehen?
26245LukasLk422332Es wurden aber auch zwei andere, Missetäter, mit ihm hinausgeführt, um hingerichtet zu werden.
26246LukasLk422333Und als sie an den Ort kamen, den man Schädelstätte heißt, kreuzigten sie ihn daselbst, und die Räuber, den einen zur Rechten, und den andern zur Linken.
26247LukasLk422334Jesus aber sprach: Vater! vergib ihnen; denn sie wissen nicht, was sie tun. Und sie teilten seine Kleider unter sich, das Los darüber werfend.
26248LukasLk422335Und das Volk stand da und schaute zu. Und die Vorsteher verlachten ihn mit ihnen, und sprachen: Anderen hat er geholfen, er helfe sich selbst, wenn er Christus, der Auserwählte Gottes ist!
26249LukasLk422336Es verspotteten ihn aber auch die Soldaten, welche hinzutraten, ihm Essig reichten,
26250LukasLk422337und sprachen: Bist du der König der Juden, so hilf dir!
26251LukasLk422338Es war aber auch die Aufschrift über ihm geschrieben in griechischer, lateinischer und hebräischer Schrift: Dies ist der König der Juden.
26252LukasLk422339Einer aber von den Übeltätern, die am Kreuze hingen, lästerte ihn, und sprach: Wenn du Christus bist, so hilf dir selber und uns!
26253LukasLk422340Da antwortete der andere, verwies es ihm, und sprach: Fürchtest auch du Gott nicht, da du doch dieselbe Strafe erleidest?
26254LukasLk422341Und wir zwar mit Recht, denn wir empfangen, was unsere Taten verdient haben; dieser aber hat nichts Böses getan.
26255LukasLk422342Und er sprach zu Jesus: Herr! gedenke meiner, wenn du in dein Reich kommst.
26256LukasLk422343Jesus sprach zu ihm: Wahrlich, ich sage dir, heute wirst du mit mir im Paradiese sein!
26257LukasLk422344Es war aber um die sechste Stunde, da ward eine Finsternis über die ganze Erde bis zur neunten Stunde.
26258LukasLk422345Die Sonne verfinsterte sich, und der Vorhang des Tempels riss mitten entzwei.
26259LukasLk422346Und Jesus rief mit lauter Stimme, und sprach: Vater, in deine Hände empfehle ich meinen Geist. Und indem er dies sagte, verschied er.
26260LukasLk422347Als aber der Hauptmann sah, was geschehen war, pries er Gott, und sprach: Wahrlich, dieser Mensch war ein Gerechter!
26261LukasLk422348Und alles Volk, das zusammengeströmt war zu diesem Schauspiel, und sah, was geschah, kehrte an seine Brust schlagend zurück.
26262LukasLk422349Es standen auch alle seine Bekannten von ferne, sowie die Frauen, welche ihm aus Galilæa gefolgt waren, und sahen dieses.
26263LukasLk422350Und siehe, ein Mann, Namens Joseph, ein Ratsherr, ein guter und gerechter Mann,
26264LukasLk422351der ihrem Beschlusse und Verfahren nicht beigestimmt hatte, aus Arimathäa, einer Stadt in Judäa, der selbst auch das Reich Gottes erwartete,
26265LukasLk422352dieser trat zu Pilatus, und bat um den Leib Jesu.
26266LukasLk422353Und er nahm ihn ab, wickelte ihn in Leinwand, und legte ihn in ein ausgehauenes Grab, in das noch niemand gelegt worden war.
26267LukasLk422354Es war der Rüsttag, und der Sabbat brach an.
26268LukasLk422355Die Frauen aber, welche mit ihm aus Galiläa gekommen waren, folgten nach, und sahen das Grab an, und wie sein Leib beigesetzt war.
26269LukasLk422356Und sie kehrten zurück, und bereiteten Spezereien und Salben; am Sabbate aber ruhten sie nach dem Gebote.
26270LukasLk42241Am ersten Tage der Woche aber kamen sie am frühesten Morgen zum Grabe, und brachten die Spezereien, welche sie bereitet hatten.
26271LukasLk42242Da fanden sie den Stein vom Grabe weggewälzt.
26272LukasLk42243Und sie gingen hinein, fanden aber den Leib des Herrn Jesus nicht.
26273LukasLk42244Und es geschah, während sie im Gemüte darüber bestürzt waren, siehe, standen zwei Männer in glänzenden Kleidern neben ihnen.
26274LukasLk42245Da sie nun erschracken, und ihr Angesicht zur Erde senkten, sprachen jene zu ihnen: Was suchet ihr den Lebenden bei den Toten?
26275LukasLk42246Er ist nicht hier, sondern ist auferstanden. Erinnert euch, wie er zu euch geredet hat, als er noch in Galiläa war,
26276LukasLk42247da er sprach: Der Menschensohn muss in die Hände der Sünder überliefert und gekreuziget werden, und am dritten Tage auferstehen
26277LukasLk42248Und sie erinnerten sich seiner Worte.
26278LukasLk42249Da kehrten sie vom Grabe zurück, und verkündeten dies alles den Elf und allen übrigen.
26279LukasLk422410Es war aber Maria Magdalena, und Johanna, und Maria, die Mutter des Jaklobus, und die übrigen, die bei ihnen waren, welche dieses den Aposteln sagten.
26280LukasLk422411Und ihre Worte kamen diesen wie ein Märchen vor, und sie glaubten ihnen nicht.
26281LukasLk422412Petrus aber stand auf, und lief zum Grabe, und da er sich hineinbückte, sah er die Leintücher besonders liegen; und er ging hinweg, sich bei sich selbst über das verwundernd, was geschehen war.
26282LukasLk422413Und siehe, zwei von ihnen gingen an demselben Tage in einen Flecken mit Namen Emmaus, der sechzig Stadien von Jerusalem entfernt war.
26283LukasLk422414Sie redeten miteinander über alles dies, was sich zugetragen hatte.
26284LukasLk422415Und es geschah, dass sie sich unterredeten, und einander sich befragten, nahete sich Jesus selbst, und ging mit ihnen.
26285LukasLk422416Ihre Augen aber waren gehalten, dass sie ihn nicht erkannten.
26286LukasLk422417Und er sprach zu ihnen: Was sind das für Reden, die ihr miteinander auf dem Wege führt, und seid traurig?
26287LukasLk422418Da antwortete einer, mit Namen Kleophas, und sprach zu ihm: Bist du allein ein Fremdling in Jerusalem, und hast nicht erfahren, was darin in diesen Tagen geschehen ist?
26288LukasLk422419Er sprach zu ihnen: Was? Sie sprachen: Die Begebenheiten mit Jesus von Nazareth, der ein Prophet war, mächtig in Tat und Wort angesichts Gottes und alles Volkes,
26289LukasLk422420und wie ihn die Hohenpriester und unsere Vorsteher der Verurteilung zum Tode überliefert und ihn gekreuziget haben.
26290LukasLk422421Wir aber hofften, dass er es sei, der Israel erlösen werde. Und nun ist heute nach diesem allem der dritte Tag, dass dieses geschehen ist.
26291LukasLk422422Auch haben uns einige Frauen von de Unsrigen in Erstaunen gesetzt, welche vor Sonnenaufgang am Grabe waren,
26292LukasLk422423und da seinen Leib nicht fanden, kamen sie und sagten, sie hätten auch eine Erscheinung von Engeln gehabt, welche sagten, dass er lebe.
26293LukasLk422424Und einige von den Unsrigen gingen zu dem Grabe, und fanden es so, wie die Frauen gesagt hatten; ihn selbst aber fanden sie nicht.
26294LukasLk422425Da sprach er zu ihnen: O ihr Unverständigen, wie schwer kommt es euch an alles zu glauben, was die Propheten geredet haben!
26295LukasLk422426Musste nicht Christus dies leiden, und so in seine Herrlichkeit eingehen?
26296LukasLk422427Und er fing an von Moses und allen Propheten, und legte ihnen aus, was in der ganzen Schrift von ihm geschrieben steht.
26297LukasLk422428Und sie kamen nahe zu dem Flecken, wohin sie gingen; und er schickte sich an weiter zu gehen.
26298LukasLk422429Aber sie nötigten ihn, und sprachen: Bleibe bei uns, denn es wird Abend, und der Tag hat sich schon geneiget. Und er ging mit ihnen hinein.
26299LukasLk422430Und es geschah, als er mit ihnen zu Tische saß, nahm er das Brot, segnete es, brach es, und reichte es ihnen.
26300LukasLk422431Da wurden ihre Augen aufgetan, und sie erkannten ihn; er aber verschwand aus ihrem Gesichte.
26301LukasLk422432Und sie sprachen zueinander: War nicht unser Herz in uns brennend, während er auf dem Wege redete, und uns die Schrift aufschloss?
26302LukasLk422433Und in der nämlichen Stunde machten sie sich auf, und gingen nach Jerusalem zurück, und fanden die Elf, und die mit ihnen waren, versammelt,
26303LukasLk422434welche sprachen: Der Herr ist wahrhaftig auferstanden, und ist dem Simon erschienen!
26304LukasLk422435Da erzählten auch sie, was sich auf dem Wege zugetragen, und wie sie ihn bei dem Brechen des Brotes erkannt hatten.
26305LukasLk422436Während sie aber dies redeten, stand Jesus in ihrer Mitte, und sprach zu ihnen: Friede sei mit euch. Ich bin es, fürchtet euch nicht!
26306LukasLk422437Sie aber erschracken und fürchteten sich, und meinten, einen Geist zu sehen.
26307LukasLk422438Und er sprach zu ihnen: Warum seid ihr erschrocken, und warum steigen solche Gedanken in euren Herzen auf?
26308LukasLk422439Sehet meine Hände und meine Füße, ich bin es selbst. Rühret mich an und sehet! Denn ein Geist hat nicht Fleisch und Bein, wie ihr sehet, dass ich habe.
26309LukasLk422440Und als er das gesagt hatte, zeigte er ihnen die Hände und die Füße.
26310LukasLk422441Da sie aber noch nicht glaubten vor Freuden, und sich verwunderten, sprach er: Habt ihr etwas zu essen hier?
26311LukasLk422442Da legten sie ihm einen Teil von einem gebratenen Fische, und eine Honigscheibe vor.
26312LukasLk422443Und nachdem er vor ihnen gegessen hatte, nahm er das übrige und gab es ihnen.
26313LukasLk422444Und er sprach zu ihnen: Das sind die Worte, die ich zu euch geredet habe, da ich noch bei euch war, dass alles erfüllt werden müsse, was im Gesetze Moses, in den Propheten und Psalmen von mir geschrieben steht.
26314LukasLk422445Dann erschloss er ihnen den Sinn, dass sie die Schrift verständen.
26315LukasLk422446Und er sprach zu ihnen: Also steht es geschrieben, und also musste Christus leiden, und am dritten Tage von den Toten auferstehen,
26316LukasLk422447und es muss in seinem Namen Buße und Vergebung der Sünden gepredigt werden unter allen Völkern, von Jerusalem angefangen.
26317LukasLk422448Ihr aber seid Zeugen hiervon.
26318LukasLk422449Und ich sende die Verheißung meines Vaters auf euch herab; ihr aber bleibet in der Stadt, bis ihr ausgerüstet werdet mit Kraft aus der Höhe.
26319LukasLk422450Er führte sie aber nach Bethanien hinaus; und seine Hände erhebend, segnete er sie.
26320LukasLk422451Und es geschah, während er sie segnete, schied er von ihnen, und fuhr auf in den Himmel.
26321LukasLk422452Und sie beteten ihn an, und kehrten nach Jerusalem mit großer Freude zurück.
26322LukasLk422453Und sie waren immer im Tempel, Gott lobend und preisend. Amen.
26323JohannesJoh4311Im Anfange war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort.
26324JohannesJoh4312Dieses war im Anfange bei Gott.
26325JohannesJoh4313Alles ist durch dasselbe geworden, und ohne dasselbe ist nichts geworden, was geworden ist.
26326JohannesJoh4314In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen.
26327JohannesJoh4315Und das Licht leuchtet in der Finsternis, aber die Finsternis hat es nicht erfasst.
26328JohannesJoh4316Es war ein Mensch von Gott gesandt, sein Name war Johannes.
26329JohannesJoh4317Dieser kam zum Zeugnisse, damit er Zeugnis von dem Lichte gäbe, auf dass alle durch ihn glaubten.
26330JohannesJoh4318Er war nicht das Licht, sondern er sollte Zeugnis geben von dem Lichte.
26331JohannesJoh4319Es war das wahre Licht, welches jeden Menschen erleuchtet, der in diese Welt kommt.
26332JohannesJoh43110Er war in der Welt, und die Welt ist durch dasselbe gemacht worden, und die Welt hat ihn nicht erkannt.
26333JohannesJoh43111Er kam in sein Eigentum, und die Seinigen nahmen ihn nicht auf.
26334JohannesJoh43112Wie viele ihn aber aufnahmen, denen gab er Macht, Kinder Gottes zu werden, denen nämlich, die an seinen Namen glauben,
26335JohannesJoh43113welche nicht aus dem Geblüte, auch nicht aus dem Willen des Fleisches, noch aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind.
26336JohannesJoh43114Und das Wort ist Fleisch geworden, und hat unter uns gewohnet; und wir haben seine Herrlichkeit gesehen, eine Herrlichkeit als des Eingebornen vom Vater, voll der Gnade und Wahrheit.
26337JohannesJoh43115Johannes gibt Zeugnis von ihm, und ruft und spricht: Dieser war es, von dem ich gesagt habe: Der nach mir kommen wird, ist vor mir gewesen; denn er war eher als ich.
26338JohannesJoh43116Und aus seiner Fülle haben wir alle empfangen, Gnade um Gnade.
26339JohannesJoh43117Denn das Gesetz wurde durch Moses gegeben; die Gnade und die Wahrheit ist durch Jesus Christus geworden.
26340JohannesJoh43118Gott hat niemand je gesehen; der eingeborne Sohn, der im Schoße des Vaters ist, er hat es uns kund getan
26341JohannesJoh43119Und dieses ist das Zeugnis des Johannes, als die Juden von Jerusalem Priester und Leviten an ihn sandten, um ihn zu fragen: Wer bist du?
26342JohannesJoh43120Und er bekannte, und leugnete nicht; und er bekannte: Ich bin nicht Christus!
26343JohannesJoh43121Und sie fragten ihn: Was dann? Bist du Elias? Er sprach: Ich bin es nicht. Bist du der Prophet? Er antwortete: Nein.
26344JohannesJoh43122Sie sprachen also zu ihm: Wer bist du? damit wir denen, die uns gesandt haben, Antwort geben. Was sagst du von dir selbst?
26345JohannesJoh43123Er sprach: Ich bin die Stimme eines Rufenden in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn, wie der Prophet Isaias gesprochen hat.
26346JohannesJoh43124Die Abgesandten aber waren aus den Pharisäern.
26347JohannesJoh43125Und sie fragten ihn und sprachen zu ihm: Warum taufest du denn, wenn du nicht Christus bist, noch Elias, noch der Prophet?
26348JohannesJoh43126Johannes antwortete ihnen und sprach: Ich taufe mit Wasser, mitten unter euch steht der, den ihr nicht kennet.
26349JohannesJoh43127Er ist es, der nach mir kommen wird, der vor mir gewesen ist, und dessen Schuhriemen aufzulösen ich nicht würdig bin.
26350JohannesJoh43128Dies geschah zu Bethania, jenseits des Jordans, wo Johannes taufte.
26351JohannesJoh43129Am andern Tage sah Johannes Jesus zu sich kommen, und sprach: Sehet, das Lamm Gottes, sehet, welches hinwegnimmt die Sünde der Welt!
26352JohannesJoh43130Dieser ist es, von dem ich gesagt habe: Nach mir kommt ein Mann, der mir vorgegangen ist; denn er war eher als ich.
26353JohannesJoh43131Und ich kannte ihn nicht; aber damit er in Israel offenbar würde, deshalb kam ich, mit Wasser taufend.
26354JohannesJoh43132Und Johannes gab Zeugnis, und sprach: Ich sah den Geist wie eine Taube vom Himmel herabsteigen, und er weilte über ihm.
26355JohannesJoh43133Und ich kannte ihn nicht; aber der, welcher mich gesandt hat, mit Wasser zu taufen, sprach zu mir: Über wen du den Geist herabsteigen sehen wirst und über ihm weilen, dieser ist es, der mit dem heiligen Geiste tauft.
26356JohannesJoh43134Und ich habe gesehen, und habe Zeugnis gegeben, dass dieser der Sohn Gottes ist.
26357JohannesJoh43135Des andern Tages stand Johannes abermals da und zwei von seinen Jüngern.
26358JohannesJoh43136Und als er Jesus umherwandeln sah, sprach er: Sehet, das Lamm Gottes!
26359JohannesJoh43137Und die zwei Jünger hörten ihn das sagen, und folgten Jesus nach.
26360JohannesJoh43138Jesus aber wandte sich um, und da er sah, dass sie ihm folgten, sprach er zu ihnen: Was suchet ihr? Sie sprachen zu ihm: Rabbi! (das heißt verdolmetscht Meister) wo wohnest du?
26361JohannesJoh43139Er sprach zu ihnen: Kommet, und sehet es! Da kamen sie, und sahen, wo er sich aufhielt, und blieben diesen Tag bei ihm. Es war um die zehnte Stunde.
26362JohannesJoh43140Andreas aber, der Bruder des Simon Petrus, war einer von den beiden, welche dies von Johannes gehört hatten, und ihm nachgefolgt waren.
26363JohannesJoh43141Dieser fand zuerst seinen Bruder Simon, und sprach zu ihm: Wir haben den Messias (das ist verdolmetscht Christus) gefunden.
26364JohannesJoh43142Und er führte ihn zu Jesus. Jesus aber sah ihn an, und sprach: Du bist Simon, der Sohn des Jonas; du wirst Kephas, das ist Petrus, heißen.
26365JohannesJoh43143Am folgenden Tage wollte er fortgehen nach Galiläa, und fand den Philippus. Und Jesus sprach zu ihm: Folge mir nach!
26366JohannesJoh43144Es war aber Philippus aus Bethsaida, der Stadt des Andreas und Petrus.
26367JohannesJoh43145Philippus traf den Nathanael und sprach zu ihm: Wir haben den gefunden, von welchem Moses im Gesetze und die Propheten geschrieben haben, Jesus, den Sohn Josephs von Nazareth.
26368JohannesJoh43146Und Nathanael sprach zu ihm: Kann denn aus Nazareth etwas Gutes kommen? Philippus sprach zu ihm: Komm, und siehe.
26369JohannesJoh43147Jesus sah den Nathanael zu sich kommen, und sprach von ihm: Siehe, ein wahrer Israelit, in welchem kein Falsch ist!
26370JohannesJoh43148Nathanael sprach zu ihm: Woher kennest du mich? Jesus antwortete, und sprach zu ihm: Bevor dich Philippus rief, da du unter dem Feigenbaume warest, sah ich dich.
26371JohannesJoh43149Nathanael antwortete ihm, und sprach: Rabbi, du bist der Sohn Gottes, du bist der König von Israel!
26372JohannesJoh43150Jesus antwortete, und sprach zu ihm: Weil ich dir gesagt habe, ich sah dich unter dem Feigenbaume, glaubest du: Größeres als dieses wirst du sehen.
26373JohannesJoh43151Und er sprach zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, ihr werdet den Himmel offen sehen und die Engel Gottes auf- und niedersteigen über dem Menschensohne!
26374JohannesJoh4321Am dritten Tage ward eine Hochzeit gehalten zu Kana in Galiläa; und die Mutter Jesu war dabei.
26375JohannesJoh4322Auch Jesus und seine Jünger waren zur Hochzeit geladen.
26376JohannesJoh4323Und da der Wein ausging, sagte die Mutter Jesu zu ihm: Sie haben keinen Wein!
26377JohannesJoh4324Jesus aber sprach zu ihr: Weib! was soll dies mir und dir? Noch ist meine Stunde nicht gekommen.
26378JohannesJoh4325Da sagte seine Mutter zu den Dienern: Was immer er euch sagt, das tut!
26379JohannesJoh4326Es standen aber dort sechs steinerne Wasserkrüge zu den bei den Juden üblichen Reinigungen, wovon ein jeder zwei bis drei Maß hielt.
26380JohannesJoh4327Jesus sprach zu ihnen: Füllet die Krüge mit Wasser! Und sie füllten sie bis oben.
26381JohannesJoh4328Und Jesus sprach zu ihnen: Schöpfet nun, und bringet es dem Speisemeister! Und sie brachten es ihm.
26382JohannesJoh4329Als aber der Speisemeister das Wasser kostete, welches zu Wein geworden war, und nicht wusste, woher es kam (die Diener aber, welche das Wasser geschöpft hatten, wussten es), rief der Speisemeister den Bräutigam
26383JohannesJoh43210und sprach zu ihm: Jedermann setzt zuerst den guten Wein auf, und wenn sie genug getrunken haben, dann erst den geringeren; du aber hast den guten Wein zurückgehalten bis jetzt.
26384JohannesJoh43211Diesen Anfang seiner Wunder machte Jesus zu Kana in Galiläa; und er offenbarte seine Herrlichkeit, und seine Jünger glaubten an ihn.
26385JohannesJoh43212Darnach ging er hinab nach Kapharnaum, er, seine Mutter, seine Brüder und seine Jünger; daselbst blieben sie nur wenige Tage.
26386JohannesJoh43213Das Osterfest der Juden war nahe, und Jesus ging hinauf nach Jerusalem.
26387JohannesJoh43214Und er fand im Tempel die Verkäufer von Ochsen, Schafen und Tauben, und die Wechsler da sitzend.
26388JohannesJoh43215Da machte er eine Geißel aus Stricken, und trieb sie alle zum Tempel hinaus, auch die Schafe und Ochsen, und stieß die Tische um, und verschüttete das Geld der Wechsler.
26389JohannesJoh43216Zu denen aber, welche Tauben verkauften, sprach er: Bringet dies weg von hier, und machet das Haus meines Vaters nicht zu einem Kaufhause!
26390JohannesJoh43217Da erinnerten sich seine Jünger, dass geschrieben steht: Der Eifer für dein Haus verzehret mich.
26391JohannesJoh43218Die Juden nun antworteten und sprachen zu ihm: Welches Wunder zeigest du uns, da du dies tust?
26392JohannesJoh43219Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Brechet diesen Tempel ab, und in drei Tagen werde ich ihn wieder aufrichten.
26393JohannesJoh43220Da sprachen die Juden: In sechsundvierzig Jahren ist dieser Tempel gebaut worden, und du wirst ihn in drei Tagen aufrichten?
26394JohannesJoh43221Er aber redete von dem Tempel seines Leibes.
26395JohannesJoh43222Als er nun von den Toten auferstanden war, erinnerten sich seine Jünger daran, dass er dies gesagt hatte, und sie glaubten der Schrift und der Rede, welche Jesus gesprochen hatte.
26396JohannesJoh43223Als er nun zum Osterfeste zu Jerusalem war, glaubten viele an seinen Namen, da sie seine Wunder sahen, die er wirkte.
26397JohannesJoh43224Jesus selbst aber vertraute sich ihnen nicht, weil er sie alle kannte,
26398JohannesJoh43225und weil er nicht nötig hatte, dass ihm jemand Zeugnis gab von dem Menschen, denn er wusste selbst, was im Menschen war.
26399JohannesJoh4331Es war aber ein Mensch unter den Pharisäern, Nikodemus mit Namen, ein Vorsteher der Juden.
26400JohannesJoh4332Dieser kam zu Jesus des Nachts und sprach zu ihm: Rabbi! wir wissen, dass du von Gott gekommen bist als Lehrer; denn niemand kann diese Wunder wirken, welche du tust, wenn nicht Gott mit ihm ist.
26401JohannesJoh4333Jesus antwortete, und sprach zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir, wenn jemand nicht von neuem geboren wird, so kann er das Reich Gottes nicht sehen!
26402JohannesJoh4334Da sprach Nikodemus zu ihm: Wie kann ein Mensch geboren werden, wenn er alt ist? Kann er etwa in seiner Mutter Schoß noch einmal eingehen und wiedergeboren werden?
26403JohannesJoh4335Jesus antwortete: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir, wenn jemand nicht wiedergeboren wird aus dem Wasser und dem heiligen Geiste, so kann er in das Reich Gottes nicht eingehen!
26404JohannesJoh4336Was aus dem Fleisch geboren ist, ist Fleisch; und was aus dem Geiste geboren ist, ist Geist.
26405JohannesJoh4337Wundere dich nicht, dass ich dir sagte: Ihr müsset von neuem geboren werden!
26406JohannesJoh4338Der Wind weht, wo er will; und du hörest sein Sausen, aber du weißt nicht, woher er kommt, oder wohin er geht; so ist jeder, der aus dem Geiste geboren wird.
26407JohannesJoh4339Nikodemus antwortete, und sprach zu ihm: Wie kann dieses geschehen?
26408JohannesJoh43310Jesus antwortete, und sprach zu ihm: Du bist ein Lehrer Israels und weißt dies nicht?
26409JohannesJoh43311Wahrlich, wahrlich, ich sage dir, was wir wissen, reden wir, und was wir gesehen haben, bezeugen wir, und ihr nehmet unser Zeugnis nicht an!
26410JohannesJoh43312Wenn ich Irdisches zu euch redete, und ihr nicht glaubet, wie werdet ihr glauben, wenn ich zu euch Himmlisches rede?
26411JohannesJoh43313Und niemand ist in den Himmel aufgestiegen, als der von dem Himmel herabgestiegen ist, der Menschensohn, der im Himmel ist.
26412JohannesJoh43314Und gleichwie Moses die Schlange in der Wüste erhöhet hat, so muss der Menschensohn erhöhet werden,
26413JohannesJoh43315damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern das ewige Leben habe.
26414JohannesJoh43316Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern das ewige Leben habe.
26415JohannesJoh43317Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, dass er die Welt richte, sondern dass die Welt durch ihn selig werde.
26416JohannesJoh43318Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer aber nicht glaubt, der ist schon gerichtet, weil er nicht an den Namen des eingebornen Sohnes Gottes glaubt.
26417JohannesJoh43319Das aber ist das Gericht, dass das Licht in die Welt gekommen ist, und es liebten die Menschen die Finsternis mehr als das Licht; denn ihre Werke waren böse.
26418JohannesJoh43320Denn jeder, der Böses tut, hasset das Licht, und kommt nicht an das Licht, damit seine Werke nicht gerügt werden.
26419JohannesJoh43321Wer aber die Wahrheit tut, kommt an das Licht, damit seine Werke offenbar werden, weil sie in Gott getan sind.
26420JohannesJoh43322Darnach kam Jesus mit seinen Jüngern in die Landschaft Judäa, und hielt sich daselbst mit ihnen auf, und taufte.
26421JohannesJoh43323Es taufte aber auch Johannes zu Ännon bei Salim, weil daselbst viel Wasser war; und die Menschen kamen und ließen sich taufen.
26422JohannesJoh43324Denn noch war Johannes nicht in das Gefängnis geworfen worden.
26423JohannesJoh43325Es erhob sich aber eine Streitfrage unter den Jüngern des Johannes und den Juden über die Reinigung.
26424JohannesJoh43326Und sie kamen zu Johannes, und sagten zu ihm: Rabbi! Der, welcher bei dir war jenseits des Jordans, dem du Zeugnis gegeben hast, siehe, dieser tauft, und alle kommen zu ihm.
26425JohannesJoh43327Da antwortete Johannes, und sprach: Ein Mensch kann nichts nehmen, wenn es ihm nicht vom Himmel gegeben ist.
26426JohannesJoh43328Ihr selbst gebet mir Zeugnis, dass ich gesagt habe: Ich bin nicht Christus, sondern ich bin vor ihm hergesandt.
26427JohannesJoh43329Wer die Braut hat, ist der Bräutigam; der Freund des Bräutigams aber, welcher da stehet und ihn höret, freuet sich hoch über die Stimme des Bräutigams. Nun denn, diese meine Freude ist erfüllt.
26428JohannesJoh43330Er muss wachsen, ich aber muss abnehmen.
26429JohannesJoh43331Wer von oben kommt, ist über allen. Wer von der Erde ist, ist von der Erde, und redet von der Erde. Wer vom Himmel kommt, ist über allen.
26430JohannesJoh43332Und was er gesehen und gehört hat, das bezeuget er; und niemand nimmt sein Zeugnis an.
26431JohannesJoh43333Wer aber sein Zeugnis angenommen hat, der hat besiegelt, dass Gott wahrhaftig ist.
26432JohannesJoh43334Denn der, welchen Gott gesandt hat, redet Worte Gottes; denn Gott gibt den Geist nicht nach einem Maße.
26433JohannesJoh43335Der Vater liebt den Sohn, und hat alles in seine Hand gegeben.
26434JohannesJoh43336Wer an den Sohn glaubt, der hat das ewige Leben; wer aber dem Sohne den Glauben verweigert, der wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt über ihm.
26435JohannesJoh4341Als nun Jesus erfuhr, dass die Pharisäer gehört hatten, Jesus gewinne mehr Jünger, und taufe mehr als Johannes,
26436JohannesJoh4342(obwohl Jesus selbst nicht taufte, sondern seine Jünger)
26437JohannesJoh4343so verließ er Judäa, und ging wieder nach Galiläa.
26438JohannesJoh4344Er musste aber seinen Weg durch Samaria nehmen.
26439JohannesJoh4345Da kam er zu einer Stadt von Samaria, welche Sichar heißt, in der Nähe des Feldes, welches Jakob seinem Sohne Joseph gegeben hatte.
26440JohannesJoh4346Es war aber daselbst der Jakobsbrunnen. Da nun Jesus von der Reise ermüdet war, setzte er sich so10n den Brunnen nieder. Es war um die sechste Stunde.
26441JohannesJoh4347Da kam ein Weib, eine Samariterin, um Wasser zu schöpfen. Jesus sprach zu ihr: Gib mir zu trinken!
26442JohannesJoh4348(Seine Jünger waren nämlich in die Stadt gegangen, um Speise zu kaufen.)
26443JohannesJoh4349Das samaritische Weib sagte zu ihm: Wie begehrest du, da du ein Jude bist, von mir zu trinken, da ich ein samaritisches Weib bin? denn die Juden haben keine Gemeinschaft mit den Samaritern.
26444JohannesJoh43410Jesus antwortete, und sprach zu ihr: Wenn du die Gabe Gottes erkenntest, und wer der ist, der zu dir spricht: Gib mir zu trinken; so würdest du ihn wohl gebeten haben, und er hätte dir lebendiges Wasser gegeben.
26445JohannesJoh43411Das Weib sprach zu ihm: Herr! du hast doch nichts, womit du schöpfest, und der Brunnen ist tief; woher also hast du denn das lebendige Wasser?
26446JohannesJoh43412Bist du etwa größer als unser Vater Jakob, der uns den Brunnen gegeben hat? Er selbst trank daraus, auch seine Kinder und sein Vieh.
26447JohannesJoh43413Jesus antwortete, und sprach zu ihr: Jeder, der von diesem Wasser trinkt, den wird wieder dürsten; wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, wird nicht dürsten in Ewigkeit;
26448JohannesJoh43414sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, wird in ihm Quelle eines Wassers werden, das fortströmt in das ewige Leben.
26449JohannesJoh43415Das Weib sprach zu ihm: Herr! gib mir dieses Wasser, damit ich nicht mehr dürste, und nicht mehr hierher kommen darf, um zu schöpfen.
26450JohannesJoh43416Jesus sprach zu ihr: Gehe hin, rufe deinen Mann, und komm hierher!
26451JohannesJoh43417Das Weib antwortete, und sagte: Ich habe keinen Mann! Jesus sprach zu ihr: Du hast mit Recht gesagt: Ich habe keinen Mann!
26452JohannesJoh43418Denn fünf Männer hast du gehabt, und der, den du jetzt hast, ist nicht dein Mann; das hast du der Wahrheit gemäß gesagt.
26453JohannesJoh43419Da sprach das Weib zu ihm: Herr! ich sehe, dass du ein Prophet bist.
26454JohannesJoh43420Unsere Väter haben auf diesem Berge angebetet, und ihr saget, dass zu Jerusalem der Ort sei, wo man anbeten muss.
26455JohannesJoh43421Jesus sprach zu ihr: Weib! glaube mir, es kommt eine Stunde, da ihr weder auf diesem Berge, noch zu Jerusalem den Vater anbeten werdet.
26456JohannesJoh43422Ihr betet an, was ihr nicht kennet; wir beten an, was wir wissen; denn das Heil kommt von den Juden.
26457JohannesJoh43423Aber es kommt eine Stunde, und jetzt ist sie da, wo die wahren Anbeter den Vater in Geist und Wahrheit anbeten werden; denn auch der Vater verlangt solche Anbeter.
26458JohannesJoh43424Gott ist ein Geist, und die ihn anbeten, müssen ihn in Geist und Wahrheit anbeten.
26459JohannesJoh43425Das Weib sagte zu ihm: Ich weiß, dass der Messias kommt, (der Christus heißt); wenn nun dieser kommen wird, wird er uns alles verkünden.
26460JohannesJoh43426Da sprach Jesus zu ihr: Ich bin es, der ich mit dir rede!
26461JohannesJoh43427Während dessen kamen seine Jünger, und sie verwunderten sich, dass er mit einem Weib redete; keiner jedoch sagte: Was wünschest du, oder was redest du mit ihr?
26462JohannesJoh43428Das Weib ließ nun ihren Wasserkrug zurück und ging in die Stadt, und sagte zu den Leuten:
26463JohannesJoh43429Kommet, und sehet einen Mann, der mir alles gesagt hat, was ich je getan habe. Ist er nicht etwa Christus?
26464JohannesJoh43430Sie gingen also aus der Stadt, und kamen zu ihm.
26465JohannesJoh43431Unterdessen baten ihn seine Jünger, und sprachen: Rabbi, iss!
26466JohannesJoh43432Er aber sprach zu ihnen: Ich habe eine Speise zu essen, die ihr nicht kennet.
26467JohannesJoh43433Da sagten die Jünger untereinander: Hat ihm etwa jemand zu essen gebracht?
26468JohannesJoh43434Jesus sprach zu ihnen: Meine Speise ist, dass ich den Willen dessen tue, der mich gesandt hat, damit ich sein Werk vollbringe.
26469JohannesJoh43435Saget ihr nicht! Noch vier Monate, und die Ernte kommt? Siehe, ich sage euch: Erhebet eure Augen, und betrachtet die Felder, die bereits zur Ernte reif sind!
26470JohannesJoh43436Und wer erntet, empfängt Lohn, und sammelt Frucht für´s ewige Leben, dass sowohl der Säende sich freuet wie der Erntende.
26471JohannesJoh43437Denn hierin ist das Wort bewahrheitet: Ein anderer ist, der säet, und ein anderer, der erntet.
26472JohannesJoh43438Ich habe euch gesandt, zu ernten, was ihr nicht gearbeitet habet; andere haben gearbeitet, und ihr seid in ihre Arbeiten eingetreten.
26473JohannesJoh43439Aus jener Stadt aber glaubten viele der Samariter an ihn wegen der Rede des Weibes, welches bezeugte: Er hat mir alles gesagt, was ich je getan habe.
26474JohannesJoh43440Als nun die Samariter zu ihm kamen, baten sie ihn, er möchte dort bleiben. Und er blieb daselbst zwei Tage.
26475JohannesJoh43441Und viel mehrere glaubten an ihn seiner Lehre wegen.
26476JohannesJoh43442Und sie sprachen zu dem Weibe: Wir glauben nun nicht mehr um deiner Rede willen; denn wir haben ihn selbst gehört, und wissen, dass dieser wahrhaftig der Heiland der Welt ist.
26477JohannesJoh43443Nach zwei Tagen aber zog er von da weg, und begab sich nach Galiläa;
26478JohannesJoh43444denn Jesus selbst bezeugte, dass ein Prophet in seinem Vaterlande nicht geehrt wird.
26479JohannesJoh43445Als er nun nach Galiläa kam, nahmen ihn die Galiläer auf, weil sie alles gesehen hatten, was er zu Jerusalem an dem Feste getan; denn auch sie waren zu dem Feste gekommen.
26480JohannesJoh43446Er kam nun wieder nach Kana in Galiläa, wo er das Wasser in Wein verwandelt hatte. Und es war da ein königlicher Beamter, dessen Sohn zu Kapharnaum krank lag.
26481JohannesJoh43447Da dieser gehört hatte, dass Jesus von Judäa nach Galiläa gekommen sei, begab er sich zu ihm, und bat ihn, dass er hinabgehe, und seinen Sohn heile; denn er war nahe am Sterben.
26482JohannesJoh43448Da sprach Jesus zu ihm: Wenn ihr nicht Zeichen und Wunder sehet, glaubet ihr nicht.
26483JohannesJoh43449Der königliche Beamte sprach zu ihm: Herr! gehe hinab, ehe mein Sohn stirbt.
26484JohannesJoh43450Jesus sprach zu ihm: Gehe hin, dein Sohn lebt! Und der Mann glaubte dem Worte, welches ihm Jesus gesagt hatte, und ging.
26485JohannesJoh43451Während er aber bereits hinabging, begegneten ihm seine Knechte, und meldeten ihm, und sagten, dass sein Sohn lebe.
26486JohannesJoh43452Er erforschte also von ihnen die Stunde, in welcher es mit ihm besser geworden war. Sie sprachen zu ihm: Gestern um die siebente Stunde verließ ihn das Fieber.
26487JohannesJoh43453Da erkannte der Vater, dass es in jener Stunde war, in welcher Jesus zu ihm gesagt hatte: Dein Sohn lebt! Und er selbst ward gläubig und sein ganzes Haus.
26488JohannesJoh43454Dieses war das zweite Zeichen, das Jesus tat, als er von Judäa nach Galiläa gekommen war.
26489JohannesJoh4351Hierauf war ein Fest der Juden, und Jesus ging hinauf nach Jerusalem.
26490JohannesJoh4352Es ist aber in Jerusalem ein Schafteich, welcher auf hebräisch Bethsaida heißt, und fünf Hallen hat.
26491JohannesJoh4353In diesen lag eine große Menge von Kranken, Blinden, Lahmen, Schwachen, welche auf die Bewegung des Wassers warteten.
26492JohannesJoh4354Denn ein Engel des Herrn stieg zu Zeiten in den Teich hinab, und das Wasser kam in Bewegung. Wer nun zuerst nach der Bewegung des Wassers in den Teich hinabstieg, wurde gesund, mit welcher Krankheit er auch behaftet sein mochte.
26493JohannesJoh4355Es war aber ein Mann daselbst, welcher seit achtunddreißig Jahren krank war.
26494JohannesJoh4356Als Jesus diesen daliegen sah, und wusste, dass er bereits lange Zeit leide, sprach er zu ihm: Willst du gesund werden?
26495JohannesJoh4357Der Kranke antwortete ihm: Herr! ich habe keinen Menschen, der mich, wenn das Wasser in Wallung kommt, in den Teich brächte; denn während ich komme, steigt ein anderer vor mir hinab.
26496JohannesJoh4358Da sprach Jesus zu ihm: Steh auf, nimm dein Bett, und wandle!
26497JohannesJoh4359Und sogleich ward der Mann gesund; und er nahm sein Bett, und wandelte. Es war aber Sabbat an jenem Tage.
26498JohannesJoh43510Da sprachen die Juden zu dem, der geheilt worden war: Es ist Sabbat; es ist dir nicht erlaubt, dein Bett zu tragen!
26499JohannesJoh43511Er antwortete ihnen: Der mich gesund gemacht hat, sagte zu mir: Nimm dein Bett, und wandle!
26500JohannesJoh43512Da fragten sie ihn: Wer ist der Mensch, der zu dir gesagt hat: Nimm dein Bett, und wandle?
26501JohannesJoh43513Der Geheilte aber wusste nicht, wer es war; denn Jesus war der Volksmenge ausgewichen, die sich an dem Orte befand.
26502JohannesJoh43514Darnach fand ihn Jesus im Tempel, und sprach zu ihm: Siehe, du bist gesund geworden; sündige nicht mehr, dass dir nicht etwas Schlimmeres widerfahre!
26503JohannesJoh43515Da ging jener Mann hin, und meldete den Juden, dass Jesus es sei, der ihn gesund gemacht habe.
26504JohannesJoh43516Darum verfolgten die Juden Jesus, weil er dieses an einem Sabbate getan hatte.
26505JohannesJoh43517Jesus aber antwortete ihnen: Mein Vater wirket bis zur Stunde, und auch ich wirke.
26506JohannesJoh43518Deshalb also trachteten die Juden noch viel mehr, ihn zu töten, weil er nicht nur den Sabbat brach, sondern auch Gott seinen Vater nannte, sich Gott gleichstellend. Jesus antwortete daher, und sprach zu ihnen:
26507JohannesJoh43519Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, der Sohn kann nichts aus sich tun, außer was er den Vater tun sieht; denn alles, was dieser tut, das tut auch der Sohn gleicher Weise.
26508JohannesJoh43520Denn der Vater liebt den Sohn, und zeigt ihm alles, was er selbst tut; und er wird ihm noch größere Werke als diese zeigen, dass ihr staunen werdet.
26509JohannesJoh43521Denn wie der Vater die Toten auferweckt und lebendig macht, so macht auch der Sohn lebendig, welche er will.
26510JohannesJoh43522Denn der Vater richtet niemand, sondern das ganze Gericht hat er dem Sohne übergeben,
26511JohannesJoh43523damit alle den Sohn ehren, ebenso wie sie den Vater ehren. Wer den Sohn nicht ehret, ehret auch den Vater nicht, welcher ihn gesandt hat.
26512JohannesJoh43524Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, wer mein Wort hört, und dem glaubt, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben, und kommt nicht in´s Gericht, sondern ist vom Tode zum Leben übergegangen!
26513JohannesJoh43525Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, es kommt die Stunde, und jetzt ist sie da, dass die Toten die Stimme des Sohnes Gottes hören werden, und die sie hören, werden leben!
26514JohannesJoh43526Denn wie der Vater das Leben in sich selber hat, so hat er auch dem Sohne gegeben, das Leben in sich selber zu haben;
26515JohannesJoh43527und er hat ihm Macht gegeben, auch Gericht zu halten, weil er der Menschensohn ist.
26516JohannesJoh43528Wundert euch nicht darüber; denn es kommt eine Stunde, in der alle, welche in den Gräbern sind, die Stimme des Sohnes Gottes hören werden.
26517JohannesJoh43529Und sie werden hervorgehen, die das Gute getan haben, zur Auferstehung des Lebens, die aber das Böse getan haben, zur Auferstehung des Gerichtes.
26518JohannesJoh43530Ich kann nichts aus mir selbst tun. Wie ich höre, richte ich, und mein Gericht ist gerecht; denn ich suche nicht meinen Willen, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat.
26519JohannesJoh43531Wenn ich von mir selbst Zeugnis gebe, so ist mein Zeugnis nicht wahr.
26520JohannesJoh43532Ein anderer ist, der von mir Zeugnis gibt, und ich weiß, dass das Zeugnis wahrhaftig ist, welches er von mir ablegt.
26521JohannesJoh43533Ihr habt zu Johannes gesandt, und er hat der Wahrheit Zeugnis gegeben;
26522JohannesJoh43534ich aber nehme von einem Menschen kein Zeugnis an, sondern ich sage dies, damit ihr das Heil erlanget.
26523JohannesJoh43535Jener war die brennende und Licht gebende Leuchte; ihr aber wolltet euch für eine Weile an seinem Lichte ergötzen.
26524JohannesJoh43536Ich aber habe ein Zeugnis, welches größer ist, als das des Johannes. Denn die Werke, welche der Vater mir übertragen hat, dass ich sie vollbringe; eben die Werke, welche ich tue, geben Zeugnis von mir, dass der Vater mich gesandt hat.
26525JohannesJoh43537Und der mich gesandt hat, der Vater, hat Zeugnis gegeben von mir; weder habt ihr je seine Stimme gehört, noch seine Gestalt gesehen.
26526JohannesJoh43538Und sein Wort habt ihr nicht bleibend in euch, weil ihr demjenigen nicht glaubet, welchen er gesandt hat.
26527JohannesJoh43539Ihr forschet in der Schrift, weil ihr glaubet, in ihr das ewige Leben zu haben, und sie ist es, welche von mir Zeugnis gibt:
26528JohannesJoh43540und ihr wollet nicht zu mir kommen, damit ihr das Leben habet.
26529JohannesJoh43541Ich nehme nicht Ehre von Menschen an.
26530JohannesJoh43542Aber ich kenne euch, dass ihr die Liebe Gottes nicht in euch habet.
26531JohannesJoh43543Ich bin im Namen meines Vaters gekommen, und ich nehmet mich nicht an; wenn ein anderer in seinem eigenen Namen kommt, den werdet ihr annehmen.
26532JohannesJoh43544Wie könnet ihr glauben, da ihr Ehre voneinander nehmet, und die Ehre, welche von dem alleinigen Gott ist, nicht suchet?
26533JohannesJoh43545Glaubet nicht, dass ich euer Ankläger werde bei dem Vater; es ist einer, der euch anklagt, Moses, auf den ihr eure Hoffnung setzet.
26534JohannesJoh43546Denn wenn ihr Moses glaubtet, so würdet ihr wohl auch mir glauben; denn von mir hat er geschrieben.
26535JohannesJoh43547Wenn ihr aber seinen Schriften nicht glaubet, wie werdet ihr meinen Worten glauben?
26536JohannesJoh4361Hiernach fuhr Jesus über das Meer von Galiläa, das ist von Tiberias
26537JohannesJoh4362Und3es folgte ihm eine große Menge Volkes nach, weil sie die Wunder sahen, welche er an den Kranken tat.
26538JohannesJoh4363Da ging Jesus auf den Berg, und setzte sich daselbst mit seinen Jüngern nieder.
26539JohannesJoh4364Es war aber das Osterfest der Juden nahe.
26540JohannesJoh4365Als nun Jesus die Augen aufhob, und sah, dass eine sehr große Menge Volkes zu ihm kam, sprach er zu Philippus: Woher werden wir Brot kaufen, dass diese zu essen haben?
26541JohannesJoh4366Das sagte er aber, um ihn zu prüfen; denn er selbst wusste wohl, was er tun würde.
26542JohannesJoh4367Philippus antwortete ihm: Brot für zweihundert Denare ist nicht hinreichend für sie, dass jeder nur etwas Weniges bekomme.
26543JohannesJoh4368Da sprach einer von seinen Jüngern, Andreas, der Bruder des Simon Petrus, zu ihm:
26544JohannesJoh4369Es ist ein Knabe hier, welcher fünf Gerstenbrote und zwei Fische hat; allein was ist das auf so viele?
26545JohannesJoh43610Jesus aber sprach: Lasset die Leute sich niedersetzen! Es war aber viel Gras an dem Orte. Da ließen sich die Männer nieder, gegen fünftausend an der Zahl.
26546JohannesJoh43611Jesus aber nahm die Brote, und nachdem er Dank gesagt hatte, teilte er sie unter die aus, welche sich niedergesetzt hatten; desgleichen auch von den Fischen, so viel sie wollten.
26547JohannesJoh43612Als sie aber satt geworden waren, sprach er zu seinen Jüngern: Sammelt die übriggebliebenen Stücke, damit sie nicht zu Grunde gehen!
26548JohannesJoh43613Sie sammelten also, und füllten zwölf Körbe mit den Stücken an, welche von den fünf Gerstenbroten denen übriggeblieben waren, die gegessen hatten.
26549JohannesJoh43614Als nun diese Leute das Wunder sahen, welches Jesus gewirkt hatte, sprachen sie: Dieser ist wahrhaftig der Prophet, welcher in die Welt kommen soll!
26550JohannesJoh43615Als aber Jesus erkannte, dass sie kommen würden, um ihn mit Gewalt zum Könige zu machen, zog er sich wieder auf den Berg zurück, allein.
26551JohannesJoh43616Da es nun Abend geworden war, gingen seine Jünger hinab an das Meer.
26552JohannesJoh43617Und sie stiegen in das Schiff, und fuhren über das Meer nach Kapharnaum. Es war schon dunkel geworden, und Jesus war nicht zu ihnen gekommen.
26553JohannesJoh43618Das Meer aber wogte, weil ein starker Wind wehte.
26554JohannesJoh43619Als sie nun gegen fünfundzwanzig oder dreißig Stadien gerudert waren, sahen sie Jesus auf dem Meere wandeln und dem Schiffe nahe kommen; und sie fürchteten sich.
26555JohannesJoh43620Er aber sprach zu ihnen: Ich bin es, fürchtet euch nicht!
26556JohannesJoh43621Da wollten sie ihn in das Schiff aufnehmen; und alsbald war das Schiff am Lande, nach welchem sie hinfuhren.
26557JohannesJoh43622Am andern Tage erfuhr das Volk, welches jenseits des Meeres stand, dass kein anderes Schiff daselbst war als das eine, und dass Jesus nicht mit seinen Jüngern in das Schiff gestiegen, sondern seine Jünger allein abgefahren waren.
26558JohannesJoh43623Andere Schiffe aber kamen herüber von Tiberias nahe an den Ort, wo sie das Brot gegessen hatten, nachdem der Herr Dank gesagt.
26559JohannesJoh43624Als nun das Volk sah, dass Jesus nicht da sei, noch auch seine Jünger, stiegen sie in die Schiffe, und kamen nach Kapharnaum, Jesus suchend.
26560JohannesJoh43625Und da sie ihn jenseits des Meeres gefunden hatten, sprachen sie zu ihm: Meister! wann bist du hierher gekommen?
26561JohannesJoh43626Jesus antwortete ihnen, und sprach: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, ihr suchet mich nicht, weil ihr Zeichen gesehen, sondern weil ihr von den Broten gegessen habet, und gesättigt worden seid!
26562JohannesJoh43627Bemühet euch nicht um vergängliche Speise, sondern um jene Speise, welche zum ewigen Leben bleibet, die euch der Menschensohn geben wird. Denn diesen hat Gott der Vater mit seinem Siegel bezeichnet.
26563JohannesJoh43628Da sprachen sie zu ihm: Was sollen wir tun, um die Werke Gottes zu wirken?
26564JohannesJoh43629Jesus antwortete, und sprach zu ihnen: Dieses ist das Wort Gottes, dass ihr an den glaubet, welchen er gesandt hat.
26565JohannesJoh43630Sie sprachen zu ihm: Welches Zeichen also tust du, dass wir es sehen, und dir glauben? Was wirkest du?
26566JohannesJoh43631Unsere Väter haben das Manna in der Wüste gegessen, wie geschrieben steht: Brot vom Himmel gab er ihnen zu essen.
26567JohannesJoh43632Da sprach Jesus zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Nicht Moses hat euch das Brot vom Himmel gegeben, sondern mein Vater gibt euch das wahre Brot vom Himmel!
26568JohannesJoh43633Denn das Brot Gottes ist dasjenige, welches vom Himmel herabkommt, und der Welt das Leben gibt!
26569JohannesJoh43634Da sprachen sie zu ihm: Herr, immerdar gib uns dieses Brot!
26570JohannesJoh43635Jesus aber sprach zu ihnen: Ich bin das Brot des Lebens; wer zu mir kommt, wird nicht hungern, und wer an mich glaubt, wird nimmermehr dürsten.
26571JohannesJoh43636Aber ich habe es euch gesagt, auch habet ihr mich gesehen, und glaubet doch nicht.
26572JohannesJoh43637Alles, was mir der Vater gibt, wird zu mir kommen, und den, welcher zu mir kommt, werde ich nicht hinausstoßen;
26573JohannesJoh43638denn ich bin vom Himmel herabgekommen, nicht damit ich meinen Willen tue, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat.
26574JohannesJoh43639Das ist aber der Wille dessen, der mich gesandt hat, des Vaters, dass ich nichts von dem, was er mir gegeben hat, verliere, sondern dass ich es auferwecke am jüngsten Tage.
26575JohannesJoh43640Das ist aber der Wille meines Vaters, der mich gesandt hat, dass jeder, der den Sohn sieht und an ihn glaubt, das ewige Leben habe; und ich werde ihn auferwecken am jüngsten Tage.
26576JohannesJoh43641Da murrten die Juden über ihn, dass er gesagt hatte: Ich bin das lebendige Brot, der ich vom Himmel herabgekommen bin,
26577JohannesJoh43642und sie sagten: Ist dieser nicht Jesus, der Sohn Josephs, dessen Vater und Mutter wir kennen? Wie also sagt dieser: ich bin vom Himmel herabgestiegen?
26578JohannesJoh43643Da antwortete Jesus, und sprach zu ihnen: Murret nicht untereinander!
26579JohannesJoh43644Niemand kann zu mir kommen, wenn der Vater, der mich gesandt hat, ihn nicht zieht; und ich werde ihn auferwecken am jüngsten Tage.
26580JohannesJoh43645Es steht geschrieben in den Propheten: „Und sie werden alle von Gott gelehrt werden.“ Jeder, der von dem Vater gehört und gelernt hat, kommt zu mir.
26581JohannesJoh43646Nicht dass jemand den Vater gesehen hat, außer derjenige, welcher von Gott ist, dieser hat den Vater gesehen.
26582JohannesJoh43647Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, wer an mich glaubt, hat das ewige Leben!
26583JohannesJoh43648Ich bin das Brot des Lebens.
26584JohannesJoh43649Eure Väter haben das Manna in der Wüste gegessen, und sind gestorben.
26585JohannesJoh43650Dieses ist das Brot, welches vom Himmel herabkommt, auf dass derjenige, der davon isst, nicht sterbe.
26586JohannesJoh43651Ich bin das lebendige Brot, der ich vom Himmel herabgekommen bin.
26587JohannesJoh43652Wenn jemand von diesem Brote isst, so wird er leben in Ewigkeit; und das Brot, welches ich geben werde, ist mein Fleisch für das Leben der Welt.
26588JohannesJoh43653Da stritten die Juden untereinander, und sprachen: Wie kann dieser uns sein Fleisch zu essen geben?
26589JohannesJoh43654Jesus aber sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr das Fleisch des Menschensohnes nicht essen und sein Blut nicht trinken werdet, so werdet ihr das Leben nicht in euch haben!
26590JohannesJoh43655Wer mein Fleisch isst, und mein Blut trinkt, der hat das ewige Leben; und ich werde ihn auferwecken am jüngsten Tage.
26591JohannesJoh43656Denn mein Fleisch ist wahrhaft eine Speise, und mein Blut ist wahrhaft ein Trank.
26592JohannesJoh43657Wer mein Fleisch isst, und mein Blut trinkt, bleibt in mir, und ich in ihm.
26593JohannesJoh43658Gleichwie mich der lebendige Vater gesandt hat, und ich lebe um des Vaters willen, so wird auch, wer mich isst, leben um meinetwillen.
26594JohannesJoh43659Dies ist das Brot, welches vom Himmel herabgekommen ist, nicht so, wie eure Väter das Manna gegessen haben und gestorben sind. Wer dieses Brot isst, wird ewig leben.
26595JohannesJoh43660Dieses sagte er in der Synagoge lehrend, in Kapharnaum.
26596JohannesJoh43661Viele nun von seinen Jüngern, welche es hörten, fragten: Diese Rede ist hart, und wer kann sie hören?
26597JohannesJoh43662Weil aber Jesus bei sich selbst wusste, dass seine Jünger darüber murrten, sagte er zu ihnen: Gibt euch dies Anstoß?
26598JohannesJoh43663Wenn ihr nun den Menschensohn dahin auffahren sehet, wo er zuvor war? -
26599JohannesJoh43664Der Geist ist es, der lebendig macht; das Fleisch nützet nichts. Die Worte, welche ich zu euch geredet habe, sind Geist und Leben.
26600JohannesJoh43665Doch es sind unter euch etliche, welche nicht glauben. Denn von Anfang an wusste Jesus, welche es seien, die nicht glaubten, und wer ihn verraten würde.
26601JohannesJoh43666Und er sprach: Darum habe ich euch gesagt: Niemand kann zu mir kommen, wenn es ihm nicht von meinem Vater gegeben ist.
26602JohannesJoh43667Von der Zeit an traten viele von seinen Jüngern zurück, und wandelten nicht mehr mit ihm.
26603JohannesJoh43668Da sprach Jesus zu den Zwölfen: Wollet etwa auch ihr weggehen?
26604JohannesJoh43669Simon Petrus antwortete ihm: Herr! Zu wem werden wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens!
26605JohannesJoh43670Und wir haben geglaubt und erkannt, dass du Christus, der Sohn Gottes bist.
26606JohannesJoh43671Jesus antwortete ihnen: Habe ich nicht euch Zwölfe auserwählet, und von euch ist einer ein Teufel?
26607JohannesJoh43672Er redete aber von Judas Iskariot, Simons Sohne; denn dieser sollte ihn hernach verraten; obwohl er einer aus den Zwölfen war.
26608JohannesJoh4371Hierauf wandelte Jesus in Galiläa umher; denn in Judäa wollte er nicht umherwandeln, weil ihn die Juden umzubringen suchten.
26609JohannesJoh4372Es war aber ein Fest der Juden, das Laubhüttenfest, sehr nahe.
26610JohannesJoh4373Da sprachen seine Brüder zu ihm: Begib dich weg von hier, und gehe nach Judäa, damit auch deine Jünger deine Werke sehen, welche du tust.
26611JohannesJoh4374Denn niemand tut etwas im Verborgenen, und sucht dabei allgemein bekannt zu sein. Wenn du solche Dinge tust, so mache dich der Welt kund.
26612JohannesJoh4375Denn auch seine Brüder glaubten nicht an ihn.
26613JohannesJoh4376Da sprach Jesus zu ihnen: Meine Zeit ist noch nicht gekommen; eure Zeit aber ist immer gelegen.
26614JohannesJoh4377Die Welt kann euch nicht hassen, mich aber hasset sie; denn ich bezeuge von ihr, dass ihre Werke böse sind.
26615JohannesJoh4378Gehet ihr hinauf zu diesem Feste, ich aber gehe nicht hinauf zu diesem Feste; denn meine Zeit ist noch nicht erfüllt.
26616JohannesJoh4379Also sprach er, und blieb in Galiläa.
26617JohannesJoh43710Nachdem aber seine Brüder hinaufgezogen waren, ging auch er hinauf zu dem Feste, nicht offenbar, sondern wie im Geheimen.
26618JohannesJoh43711Die Juden nun suchten ihn an dem Feste, und sprachen: Wo ist er doch?
26619JohannesJoh43712Und es war viel Redens unter dem Volke von ihm. Denn die einen sagten: Er ist gut. Andere aber sagten: Nein, sondern er verführt das Volk.
26620JohannesJoh43713Niemand jedoch redete offen von ihm aus Furcht vor den Juden.
26621JohannesJoh43714Als aber das Fest schon halb vorüber war, ging Jesus hinauf in den Tempel und lehrte.
26622JohannesJoh43715Und die Juden verwunderten sich, und sprachen: Wie versteht dieser die Schriftgelehrsamkeit, da er sie nicht gelernt hat?
26623JohannesJoh43716Jesus antwortete ihnen, und sprach: Meine Lehre ist nicht mein, sondern dessen, der mich gesandt hat.
26624JohannesJoh43717Wenn jemand dessen Willen tun will, so wird er inne werden, ob diese Lehre von Gott sei, oder ob ich aus mir selber rede.
26625JohannesJoh43718Wer aus sich selber redet, sucht seine eigene Ehre; wer aber die Ehre dessen sucht, der ihn gesandt hat, der ist wahrhaft, und es ist keine Ungerechtigkeit in ihm.
26626JohannesJoh43719Hat euch nicht Moses das Gesetz gegeben? Und niemand von euch hält das Gesetz.
26627JohannesJoh43720Warum suchet ihr mich zu töten? Das Volk antwortete, und sprach: Du hast einen bösen Geist! Wer suchet dich zu töten?
26628JohannesJoh43721Jesus antwortete, und sprach zu ihnen: Ein einziges Werk habe ich getan, und ihr alle verwundert euch.
26629JohannesJoh43722Deshalb hat Moses euch die Beschneidung gegeben (nicht als ob sie von Moses herrührte, sondern von den Vätern), und ihr beschneidet einen Menschen am Sabbate.
26630JohannesJoh43723Wenn nun ein Mensch am Sabbate die Beschneidung empfängt, ohne dass das Gesetz Moses ´verletzt wird, zürnet ihr über mich, dass ich am Sabbate einen ganzen Menschen gesund gemacht habe?
26631JohannesJoh43724Richtet nicht nach dem Scheine, sondern fället ein gerechtes Urteil!
26632JohannesJoh43725Da sprachen einige von Jerusalem: Ist dies nicht der, den sie zu töten suchen?
26633JohannesJoh43726Und sehet, er redet freimütig, und sie sagen ihm nichts. Haben etwa die Vorsteher wirklich erkannt, dass er Christus ist?
26634JohannesJoh43727Jedoch von diesem wissen wir ja, woher er ist; wenn aber Christus kommen wird, so weiss niemand, woher er ist.
26635JohannesJoh43728Da rief Jesus im Tempel, lehrte und sprach: Wohl kennet ihr mich, und wisset, woher ich bin;37nd doch bin ich nicht von mir selbst gekommen, sondern wahrhaft ist, der mich gesandt hat, den ihr nicht kennet.
26636JohannesJoh43729Ich kenne ihn; denn ich bin von ihm, und er hat mich gesandt.
26637JohannesJoh43730Sie suchten ihn also zu ergreifen; aber niemand legte Hand an ihn, denn seine Stunde war noch nicht gekommen.
26638JohannesJoh43731Von dem Volke aber glaubten viele an ihn, und sprachen: Wenn Christus kommt, wird er etwa mehr Wunder tun als dieser tut?
26639JohannesJoh43732Die Pharisäer hörten, dass das Volk dies von ihm murmelte; denn die Hohenpriester und Pharisäer schickten Diener aus, dass sie ihn ergreifen sollten.
26640JohannesJoh43733Da sprach Jesus zu ihnen: Noch eine kurze Zeit bin ich bei euch; und ich gehe zu dem, der mich gesandt hat.
26641JohannesJoh43734Ihr werdet mich suchen und nicht finden; und wo ich bin, dahin könnet ihr nicht kommen.
26642JohannesJoh43735Da sprachen die Juden untereinander: Wohin will dieser gehen, dass wir ihn nicht finden werden? Er will doch nicht etwa in die Zerstreuung unter die Heiden gehen, und die Heiden lehren?
26643JohannesJoh43736Was ist das für eine Rede, die er gesprochen hat: Ihr werdet mich suchen, und nicht finden; und wo ich bin, dahin könnet ihr nicht kommen?
26644JohannesJoh43737Am letzten, großen Tage des Festes aber trat Jesus auf, rief und sprach: Wenn jemand dürstet, so komme er zu mir, und trinke.
26645JohannesJoh43738Wer an mich glaubt, aus dessen Innerem werden, wie die Schrift sagt, Ströme lebendigen Wassers fließen!
26646JohannesJoh43739Dies sagte er aber von dem Geiste, welchen diejenigen empfangen sollten, die an ihn glauben würden; denn noch war der Geist nicht gegeben, weil Jesus noch nicht verherrlichet war.
26647JohannesJoh43740Als nun einige aus dem Volke diese seine Worte hörten, sprachen sie: Dieser ist wahrhaftig der Prophet!
26648JohannesJoh43741Andere sagten: Dieser ist Christus! Wieder andere aber sprachen: Soll Christus etwa aus Galiläa kommen?
26649JohannesJoh43742Sagt nicht die Schrift: Aus der Nachkommenschaft Davids, und aus dem Flecken Bethlehem, wo David war, kommt Christus?
26650JohannesJoh43743Es entstand also unter dem Volke eine Spaltung um seinetwillen.
26651JohannesJoh43744Einige aber von ihnen wollten ihn ergreifen; allein niemand legte Hand an ihn.
26652JohannesJoh43745Es kamen also die Gerichtsdiener zu den Hohenpriestern und Pharisäern; und diese sprachen zu ihnen: Warum habt ihr ihn nicht hergebracht?
26653JohannesJoh43746Die Diener antworteten: Niemals hat ein Mensch so geredet, wie dieser Mensch!
26654JohannesJoh43747Da antworteten ihnen die Pharisäer: Seid etwa auch ihr verführt?
26655JohannesJoh43748Ist etwa jemand von den Vorstehern oder Pharisäern gläubig geworden?
26656JohannesJoh43749Doch dieses Volk, welches das Gesetz nicht kennt, verflucht sind sie!
26657JohannesJoh43750Da sprach Nikodemus zu ihnen, derselbe, welcher des Nachts zu ihm gekommen, und einer von ihnen war:
26658JohannesJoh43751Richtet etwa unser Gesetz einen Menschen, wenn es ihn nicht zuvor verhört, und erkannt hat, was er tut?
26659JohannesJoh43752Sie antworteten, und sprachen zu ihm: Bist etwa auch du ein Galiläer? Durchforsche die Schrift, und siehe, dass aus Galiläa kein Prophet ersteht!
26660JohannesJoh43753Und sie kehrten zurück, ein jeder in sein Haus.
26661JohannesJoh4381Jesus aber ging fort auf den Ölberg;
26662JohannesJoh4382und früh Morgens kam er wieder in den Tempel, und alles Volk kam zu ihm, und er setzte sich, und lehrte sie.
26663JohannesJoh4383Die Schriftgelehrten und Pharisäer aber führten ein Weib hinzu, welches im Ehebruch ertappt worden war, stellten es in die Mitte,
26664JohannesJoh4384und sprachen zu ihm: Meister! dieses Weib ist auf frischer Tat im Ehebruch ergriffen worden.
26665JohannesJoh4385Nun hat uns Moses im Gesetze befohlen, solche zu steinigen; was sagst du also?
26666JohannesJoh4386Dies sprachen sie aber, um ihn zu versuchen, damit sie ihn anklagen könnten. Jesus aber bückte sich nieder, und schrieb mit dem Finger auf die Erde.
26667JohannesJoh4387Als sie nun auf ihre Frage an ihn bestanden, richtete er sich auf, und sprach zu ihnen: Wer ohne Sünde ist unter euch, werfe zuerst den Stein auf sie!
26668JohannesJoh4388Und er bückte sich abermals, und schrieb auf die Erde.
26669JohannesJoh4389Da sie es aber hörten, gingen sie einer nach dem anderen hinaus, von den Ältesten angefangen; und Jesus blieb allein zurück, und das Weib, das in der Mitte stand.
26670JohannesJoh43810Jesus aber richtete sich auf, und sprach zu ihr: Weib! wo sind die, welche dich anklagten? Hat niemand dich verdammet?
26671JohannesJoh43811Das Weib sprach: Niemand, Herr! Da sagte Jesus: Auch ich werde dich nicht verdammen. Gehe hin, und sündige fortan nicht mehr!
26672JohannesJoh43812Wiederum nun redete Jesus zu ihnen, und sprach: Ich bin das Licht der Welt; wer mir nachfolget, wandelt nicht in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.
26673JohannesJoh43813Da sprachen die Pharisäer zu ihm: Du gibst Zeugnis von dir selbst; dein Zeugnis ist nicht wahr.
26674JohannesJoh43814Jesus antwortete, und sprach zu ihnen: Auch wenn ich von mir selbst Zeugnis gebe, so ist mein Zeugnis wahr, denn ich weiß, woher ich gekommen bin, und wohin ich gehe; ihr aber wisset nicht, woher ich komme, oder wohin ich gehe.
26675JohannesJoh43815Ihr richtet nach dem Fleische; ich richte niemanden.
26676JohannesJoh43816Auch wenn ich richte, ist mein Gericht wahrhaft; denn ich bin nicht allein, sondern ich, und der mich gesandt hat, der Vater.
26677JohannesJoh43817In eurem Gesetze steht auch geschrieben, dass das Zeugnis zweier Menschen wahr sei.
26678JohannesJoh43818Nun bin ich es, der von sich selbst Zeugnis gibt; und Zeugnis gibt von mir, der mich gesandt hat, der Vater.
26679JohannesJoh43819Da sprachen sie zu ihm: Wo ist dein Vater? Jesus antwortete: Weder mich kennet ihr noch meinen Vater; wenn ihr mich kennen würdet, so würdet ihr auch wohl meinen Vater kennen.
26680JohannesJoh43820Diese Worte redete Jesus bei dem Opferkasten, indem er im Tempel lehrte; und niemand ergriff ihn, denn seine Stunde war noch nicht gekommen.
26681JohannesJoh43821Und Jesus sprach abermals zu ihnen: Ich gehe hin, und ihr werdet mich suchen, aber ihr werdet in eurer Sünde sterben. Wo ich hingehe, dahin könnet ihr nicht kommen.
26682JohannesJoh43822Da sprachen die Juden: Will er sich etwa selbst töten, dass er sagt: Wo ich hingehe, dahin könnet ihr nicht kommen?
26683JohannesJoh43823Und er sprach zu ihnen: Ihr seid von unten, ich bin von oben. Ihr seid von dieser Welt, ich bin nicht von dieser Welt.
26684JohannesJoh43824Darum habe ich euch gesagt: Ihr werdet in euren Sünden sterben; denn wenn ihr nicht glaubet, dass ich es bin, so werdet ihr in eurer Sünde sterben.
26685JohannesJoh43825Da sagten sie zu ihm: Wer bist du denn? Jesus sprach zu ihnen: Der Anfang, der ich auch zu euch rede.
26686JohannesJoh43826Vieles habe ich über euch zu sagen und zu richten; aber der mich gesandt hat, ist wahrhaft, und was ich von ihm gehört habe, das rede ich in der Welt.
26687JohannesJoh43827Und sie erkannten nicht, dass er Gott seinen Vater nannte.
26688JohannesJoh43828Jesus sprach also zu ihnen: Wenn ihr den Menschensohn werdet erhöht haben, dann werdet ihr erkennen, dass ich es bin, und von mir selbst nichts tue, sondern dieses so rede, wie mich mein Vater gelehret hat.
26689JohannesJoh43829Und der mich gesandt hat, ist mit mir, und lässt mich nicht allein, weil ich allezeit tue, was ihm wohlgefällig ist.
26690JohannesJoh43830Als er dies sagte, glaubten viele an ihn.
26691JohannesJoh43831Jesus sprach also zu den Juden, die an ihn glaubten: Wenn ihr in meinem Worte verharret, werdet ihr wahrhaft meine Jünger sein;
26692JohannesJoh43832und werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.
26693JohannesJoh43833Sie antworteten ihm: Wir sind Nachkommen Abrahams, und waren niemals jemandes Knechte. Wie sagst du: Ihr werdet frei sein?
26694JohannesJoh43834Jesus antwortete ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, jeder, der Sünde tut, ist ein Knecht der Sünde!
26695JohannesJoh43835Der Knecht aber bleibt nicht auf ewig in dem Hause; der Sohn aber bleibt ewig.
26696JohannesJoh43836Wenn euch also der Sohn frei macht, so werdet ihr wahrhaft frei sein.
26697JohannesJoh43837Ich weiß, dass ihr Söhne Abrahams seid; aber ihr suchet mich zu töten, weil mein Wort in euch nicht Raum gewinnet.
26698JohannesJoh43838Ich rede, was ich bei meinem Vater gesehen habe; und ihr tut, was ihr bei eurem Vater gesehen habt.
26699JohannesJoh43839Sie antworteten, und sprachen zu ihm: Unser Vater ist Abraham. Jesus sprach zu ihnen: Wenn ihr Kinder Abrahams seid, so tuet die Werke Abrahams!
26700JohannesJoh43840Nun aber suchet ihr mich zu töten, einen Menschen, der zu euch die Wahrheit geredet hat, welche ich von Gott gehört habe; dies hat Abraham nicht getan.
26701JohannesJoh43841Ihr tuet die Werke eures Vaters. Da sprachen sie zu ihm: Wir sind nicht aus Ehebruch geboren; einen Vater haben wir, Gott.
26702JohannesJoh43842Jesus aber sprach zu ihnen: Wenn Gott euer Vater wäre, so würdet ihr mich ja gewiss lieben; weil ich von Gott ausgegangen und gekommen bin; weil ich nicht von mir selbst gekommen bin, sondern er hat mich gesandt.
26703JohannesJoh43843Warum verstehet ihr meine Sprache nicht? Weil ihr mein Wort nicht hören könnet.
26704JohannesJoh43844Ihr habt den Teufel zum Vater, und wollet nach den Gelüsten eures Vaters tun. Dieser war ein Menschenmörder von Anbeginn, und ist in der Wahrheit nicht bestanden; denn Wahrheit ist nicht in ihm. Wenn er Lüge redet, so redet er aus dem, was ihm eigen ist, weil er ein Lügner ist und Vater der Lüge.
26705JohannesJoh43845Wenn ich aber die Wahrheit rede, so glaubet ihr mir nicht.
26706JohannesJoh43846Wer aus euch kann mich einer Sünde beschuldigen? Wenn ich euch die Wahrheit sage, warum glaubet ihr mir nicht?
26707JohannesJoh43847Wer aus Gott ist, der höret die Worte Gottes; darum höret ihr nicht darauf, weil ihr nicht aus Gott seid.
26708JohannesJoh43848Da antworteten die Juden, und sprachen zu ihm: Sagen wir nicht mit Recht, dass du ein Samariter bist, und einen bösen Geist hast?
26709JohannesJoh43849Jesus antwortete: Ich habe keinen bösen Geist, sondern ich ehre meinen Vater, und ihr verunehret mich.
26710JohannesJoh43850Ich aber suche nicht meine Ehre; es ist einer, der sie suchet und richtet.
26711JohannesJoh43851Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, wenn jemand meine Worte bewahrt, wird er den Tod nicht sehen in Ewigkeit!
26712JohannesJoh43852Da sprachen die Juden: Nun wissen wir, dass du einen bösen Geist hast. Abraham ist gestorben und die Propheten, und du sprichst: Wenn jemand mein Wort bewahrt, wird er den Tod nicht kosten in Ewigkeit!
26713JohannesJoh43853Bist du den größer als unser Vater Abraham, der gestorben ist? Auch die Propheten sind gestorben, Zu wem machest du dich selbst?
26714JohannesJoh43854Jesus antwortete: Wenn ich mich selbst verherrliche, so ist meine Ehre nichts; mein Vater ist es, der mich verherrlicht, von welchem ihr saget, er sei euer Gott.
26715JohannesJoh43855Und ihr kennet ihn nicht; ich aber kenne ihn, und wenn ich sagen würde: Ich kenne ihn nicht, so ware ich ein Lügner, gleichwie ihr. Aber ich kenne ihn, und bewahre sein Wort.
26716JohannesJoh43856Abraham, euer Vater, frohlockte, dass er meinen Tag sehen sollte; er sah ihn und freute sich.
26717JohannesJoh43857Da sprachen die Juden zu ihm: Du bist noch nicht fünfzig Jahre alt, und hast Abraham gesehen?
26718JohannesJoh43858Jesus sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, ehedem Abraham ward, bin ich!
26719JohannesJoh43859Da hoben sie Steine auf, um sie auf ihn zu werfen; Jesus aber verbarg sich, und ging hinweg aus dem Tempel.
26720JohannesJoh4391Und als Jesus vorüberging, sah er einen Menschen, der von Geburt an blind war.
26721JohannesJoh4392Da fragten ihn seine Jünger: Meister! wer hat gesündigt, dieser oder seine Eltern, dass er blind geboren wurde?
26722JohannesJoh4393Jesus antwortete: Weder dieser hat gesündigt noch seine Eltern; sondern die Werke Gottes sollen an ihm offenbar werden.
26723JohannesJoh4394Ich muss die Werke desjenigen wirken, der mich gesandt hat, solange es Tag ist; es kommt die Nacht, da niemand wirken kann.
26724JohannesJoh4395So lange ich in der Welt bin, bin ich das Licht der Welt.
26725JohannesJoh4396Als er dies gesagt hatte, spuckte er auf die Erde, machte aus dem Speichel einen Teig und strich den Teig auf die Augen desselben,
26726JohannesJoh4397und sprach zu ihm: Gehe hin, und wasche dich in dem Teiche Siloe (das heißt der Gesandte). Da ging er hin, wusch sich, und kam sehend.
26727JohannesJoh4398Die Nachbarn aber, und die ihn zuvor, weil er ein Bettler war, gesehen hatten, sprachen: Ist dies nicht derselbe, welcher dasaß und bettelte? Einige sagten: Er ist es!
26728JohannesJoh4399Andere aber: Nein, sondern er sieht ihm ähnlich. Jener aber sprach: Ich bin es!
26729JohannesJoh43910Da sprachen sie zu ihm: Wie sind dir die Augen aufgetan worden?
26730JohannesJoh43911Er antwortete: Jener Mann, welcher Jesus genannt wird, bereitete einen Teig, und bestrich meine Augen, und sprach zu mir: Gehe hin zu dem Teiche Siloe, und wasche dich! Da ging ich hin, wusch mich, und ich sehe.
26731JohannesJoh43912Und sie sprachen zu ihm: Wo ist er? Er sprach: Ich weiß es nicht.
26732JohannesJoh43913Da führten sie den, der blind gewesen, zu den Pharisäern.
26733JohannesJoh43914Es war aber Sabbat, als Jesus den Teig bereitete, und ihm die Augen öffnete.
26734JohannesJoh43915Wiederum also fragten ihn die Pharisäer, wie er sehend geworden sei. Er aber sagte zu ihnen: Er legte mir einen Teig auf die Augen, ich wusch mich, und ich sehe.
26735JohannesJoh43916Hierauf sprachen einige von den Pharisäern: Dieser Mensch ist nicht von Gott, da er den Sabbat nicht hält. Andere aber sagten: Wie kann ein sündhafter Mensch diese Wunder tun? Und es war eine Spaltung unter ihnen.
26736JohannesJoh43917Sie sprachen also abermals zu dem Blinden: Was sagst du von dem, der deine Augen aufgetan hat? Er aber sprach: Er ist ein Prophet!
26737JohannesJoh43918Nun glaubten die Juden nicht von ihm, dass er blind gewesen und sehend geworden sei, bis sie die Eltern des Sehendgewordenen herbeiriefen.
26738JohannesJoh43919Diese fragten sie, und sprachen: Ist dies euer Sohn, von welchem ihr saget, dass er blind geboren ist? Wie ist er denn jetzt sehend geworden?
26739JohannesJoh43920Seine Eltern antworteten ihnen, und sprachen: Wir wissen, dass dieser unser Sohn ist, und dass er blind geboren ist;
26740JohannesJoh43921wie er aber jetzt sehend geworden ist, wissen wir nicht; oder wer ihm die Augen aufgetan hat, wissen wir nicht. Fraget ihn selbst! Er ist alt genug, er mag selber von sich reden.
26741JohannesJoh43922Dies sagten seine Eltern, weil sie sich vor den Juden fürchteten; denn die Juden hatten sich schon verabredet, jeden, der ihn als Christus bekennen würde, aus der Gemeinschaft auszuschließen.
26742JohannesJoh43923Darum sprachen seine Eltern: Er ist alt genug, fraget ihn selbst!
26743JohannesJoh43924Sie riefen also den Menschen, der blind gewesen, noch einmal, und sprachen zu ihm: Gib Gott die Ehre! Wir wissen, dass dieser Mensch ein Sünder ist.
26744JohannesJoh43925Da sprach er zu ihnen: Ob er ein Sünder ist, weiß ich nicht; eines weiß ich, dass ich blind war, und nun sehe.
26745JohannesJoh43926Da sprachen sie zu ihm: Was hat er dir getan? Wie hat er dir die Augen aufgetan?
26746JohannesJoh43927Er antwortete ihnen: Ich habe es euch schon gesagt, und ihr habt es gehört; warum wollet ihr es noch einmal hören? Wollet etwa auch ihr seine Jünger werden?
26747JohannesJoh43928Da fluchten sie ihm, und sprachen: Du magst sein Jünger sein, wir aber sind Moses Jünger.
26748JohannesJoh43929Wir wissen, dass Gott zu Moses geredet hat; woher aber dieser ist, wissen wir nicht.
26749JohannesJoh43930Der Mensch antwortete, und sprach zu ihnen: Das ist doch wunderbar, dass ihr nicht wisset, woher er ist, und er hat mir doch die Augen aufgetan!
26750JohannesJoh43931Wir wissen aber, dass Gott Sünder nicht erhört, hingegen wenn jemand Gott dient, und seinen Willen tut, den erhört er.
26751JohannesJoh43932Von Ewigkeit her ist es nicht erhört worden, dass jemand die Augen eines Blindgeborenen aufgetan hat.
26752JohannesJoh43933Wenn dieser nicht von Gott wäre, so hätte er nichts ausrichten können.
26753JohannesJoh43934Sie antworteten, und sprachen zu ihm: Du bist ganz und gar in Sünden geboren, und du lehrest uns? Und sie stießen ihn hinaus.
26754JohannesJoh43935Jesus hörte, dass sie ihn ausgestoßen hatten, und als er auf ihn traf, sprach er zu ihm: Glaubst du an den Sohn Gottes?
26755JohannesJoh43936Er antwortete, und sprach: Wer ist es, Herr! dass ich an ihn glaube?
26756JohannesJoh43937Und Jesus sprach zu ihm: Du hast ihn gesehen, und der mit dir redet, der ist es.
26757JohannesJoh43938Er aber sprach: Herr! ich glaube. Und er fiel nieder, und betete ihn an.
26758JohannesJoh43939Und Jesus sprach: Ich bin zum Gerichte in diese Welt gekommen, dass die Nichtsehenden sehend, und die Sehenden blind werden.
26759JohannesJoh43940Dieses hörten einige von den Pharisäern, die bei ihm waren und sprachen zu ihm: Sind etwa auch wir blind?
26760JohannesJoh43941Jesus sprach zu ihnen: Wenn ihr blind wäret, so hättet ihr keine Sünde; nun aber saget ihr: Wir sehen! Eure Sünde bleibt.
26761JohannesJoh43101Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, wer nicht durch die Tür in den Schafstall eingeht, sondern anderswo einsteigt, der ist ein Dieb und ein Räuber!
26762JohannesJoh43102Wer aber durch die Tür eingeht, der ist ein Hirt der Schafe.
26763JohannesJoh43103Diesem macht der Türhüter auf, und die Schafe hören seine Stimme; und er ruft die eigenen Schafe mit Namen, und führt sie heraus.
26764JohannesJoh43104Und wenn er die eigenen Schafe herausgeführt hat, so geht er vor ihnen her; und die Schafe folgen ihm nach, denn sie kennen seine Stimme.
26765JohannesJoh43105Einem Fremden aber folgen sie nicht, sondern fliehen vor ihm; denn sie kennen die Stimme der Fremden nicht
26766JohannesJoh43106Dieses Gleichnis sagte Jesus zu ihnen; sie aber verstanden nicht, was er zu ihnen redete.
26767JohannesJoh43107Da sprach Jesus abermals zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, ich bin die Türe zu den Schafen!
26768JohannesJoh43108Alle, soviel ihrer kamen, sind Diebe und Räuber, und die Schafe haben auf sie nicht gehört.
26769JohannesJoh43109Ich bin die Türe. Wenn jemand durch mich eingeht, wird er gerettet werden; er wird eingehen und ausgehen, und Weide finden.
26770JohannesJoh431010Der Dieb kommt nur, um zu stehlen, zu morden und zu verderben; ich bin gekommen, damit sie das Leben haben, und überreichlich haben.
26771JohannesJoh431011Ich bin der gute Hirt. Der gute Hirt setzt sein Leben ein für seine Schafe.
26772JohannesJoh431012Der Mietling aber, der nicht Hirt ist, und dem die Schafe nicht eigen sind, sieht den Wolf kommen, und verlässt die Schafe und flieht; und der Wolf raubt und zerstreuet die Schafe.
26773JohannesJoh431013Der Mietling aber flieht, weil er Mietling ist, und ihm an den Schafen nichts liegt.
26774JohannesJoh431014Ich bin der gute Hirt, und kenne die meinen, und die meinen kennen mich,
26775JohannesJoh431015wie mich der Vater kennt, und ich den Vater kenne; und ich gebe mein Leben für meine Schafe.
26776JohannesJoh431016Ich habe noch andere Schafe, welche nicht aus diesem Schafstalle sind; auch diese muss ich herbeiführen, und sie werden meine Stimme hören; und es wird eine Herde werden und ein Hirt.
26777JohannesJoh431017Darum liebt mich der Vater, weil ich mein Leben hingebe, um es wieder zu nehmen.
26778JohannesJoh431018Niemand nimmt es von mir, sondern ich gebe es von mir selbst hin; und ich habe Macht, es hinzugeben, und habe Macht, es wieder zu nehmen. Diesen Auftrag habe ich von meinem Vater empfangen.
26779JohannesJoh431019Da entstand wiederum eine Spaltung unter den Juden um dieser Rede willen.
26780JohannesJoh431020Viele von ihnen sagten: Er hat einen bösen Geist, und ist von Sinnen; was höret ihr ihn an?
26781JohannesJoh431021Andere aber sprachen: Das sind nicht die Reden eines Besessenen. Kann denn ein böser Geist Blinden die Augen öffnen?
26782JohannesJoh431022Es war aber das Fest der Tempelweihe zu Jerusalem, und Winter.
26783JohannesJoh431023Und Jesus wandelte im Tempel in der Halle Salomons.
26784JohannesJoh431024Da umringten ihn die Juden, und sprachen zu ihm: Wie lange hältst du unsere Seele in Ungewissheit? Wenn du Christus bist, so sag es uns frei heraus!
26785JohannesJoh431025Jesus antwortete ihnen: Ich sage es euch, und ihr glaubet nicht. Die Werke, welche ich tue im Namen meines Vaters, diese geben Zeugnis von mir.
26786JohannesJoh431026Aber ihr glaubet nicht, weil ihr nicht zu meinen Schafen gehört.
26787JohannesJoh431027Meine Schafe hören meine Stimme; ich kenne sie, und sie folgen mir.
26788JohannesJoh431028Und ich gebe ihnen das ewige Leben; und sie werden in Ewigkeit nicht verloren gehen, und niemand wird sie meiner Hand entreißen.
26789JohannesJoh431029Was mein Vater mir gegeben hat, ist größer als alles, und niemand vermag sie der Hand meines Vaters zu entreißen.
26790JohannesJoh431030Ich und der Vater sind eines.
26791JohannesJoh431031Da hoben die Juden Steine auf, um ihn zu steinigen.
26792JohannesJoh431032Jesus entgegnete ihnen: Viele gute Werke habe ich euch von meinem Vater her gezeigt, wegen welches dieser Werke steinigt ihr mich?
26793JohannesJoh431033Die Juden antworteten ihm: Nicht eines guten Werkes wegen steinigen wir dich, sondern wegen Gotteslästerung, weil du, ein Mensch, dich selbst zu Gott machst.
26794JohannesJoh431034Jesus antwortete ihnen: Steht nicht in eurem Gesetze geschrieben: Ich habe gesagt, ihr seid Götter?
26795JohannesJoh431035Wenn es diejenigen Götter genannt hat, an welche die Rede Gottes gerichtet war, und die Schrift nicht aufgehoben werden kann,
26796JohannesJoh431036wie saget ihr zu dem, welchen der Vater geheiliget und in die Welt gesandt hat: Du lästerst Gott! weil ich gesagt habe: Ich bin der Sohn Gottes?
26797JohannesJoh431037Wenn ich nicht die Werke meines Vaters tue, so glaubet mir nicht.
26798JohannesJoh431038Wenn ich sie aber tue, so glaubet, wenn ihr mir nicht glauben wollet, den Werken, damit ihr erkennet und glaubet, dass der Vater in mir ist, und ich in dem Vater.
26799JohannesJoh431039Da suchten sie ihn zu ergreifen, er aber entging ihren Händen.
26800JohannesJoh431040Und er begab sich wieder jenseits des Jordan an den Ort, wo Johannes zuerst getauft hatte, und blieb daselbst.
26801JohannesJoh431041Und viele kamen zu ihm, und sprachen: Johannes hat zwar keine Wunder gewirkt,
26802JohannesJoh431042alles aber, was Johannes von diesem gesagt hat, ist wahr gewesen. Und viele glaubten an ihn.
26803JohannesJoh43111Es war aber ein Kranker mit Namen Lazarus, von Bethania, dem Flecken der Maria, und Martha, ihrer Schwester.
26804JohannesJoh43112(Maria war diejenige, die den Herrn mit Balsam gesalbt, und seine Füße mit ihren Haaren getrocknet hatte, deren Bruder Lazarus krank lag.)
26805JohannesJoh43113Da schickten seine Schwestern zu ihm, und ließen ihm sagen: Herr! siehe, der, den du lieb hast, ist krank.
26806JohannesJoh43114Als Jesus dies hörte, sprach er zu ihnen: Diese Krankheit ist nicht zum Tode, sondern zur Ehre Gottes, damit der Sohn Gottes durch sie verherrlichet werde.
26807JohannesJoh43115Jesus aber hatte die Martha, und ihre Schwester Maria, und den Lazarus lieb.
26808JohannesJoh43116Als er nun vernommen hatte, dass er krank sei, blieb er gleichwohl noch zwei Tage an dem Orte, wo er war;
26809JohannesJoh43117Hierauf aber sprach er zu seinen Jüngern: Lasset uns wieder nach Judäa gehen!
26810JohannesJoh43118Die Jünger sprachen zu ihm: Meister! eben erst suchten dich die Juden zu steinigen, und du gehst wieder dorthin?
26811JohannesJoh43119Jesus antwortete: Sind nicht zwölf Stunden im Tage? Wenn jemand bei Tage wandelt, so stößt er nicht an, weil er das Licht dieser Welt sieht;
26812JohannesJoh431110wenn aber jemand bei Nacht wandelt, so stößt er an, weil das Licht nicht in ihm ist.
26813JohannesJoh431111Dieses sagte er, und darnach sprach er zu ihnen: Lazarus, unser Freund, schläft; aber ich gehe, dass ich ihn aus dem Schlummer wecke.
26814JohannesJoh431112Da sprachen seine Jünger: Herr! wenn er schläft, so wird er gesund werden.
26815JohannesJoh431113Jesus aber hatte von seinem Tode gesprochen; sie dagegen meinten, er rede von dem Schlummer des Schlafes.
26816JohannesJoh431114Darum sagte nun Jesus es ihnen gerade heraus: Lazarus ist gestorben;
26817JohannesJoh431115und ich freue mich euretwillen, dass ich nicht dort war, damit ihr glaubet. Aber laßt uns zu ihm gehen!
26818JohannesJoh431116Da sprach Thomas, welcher Zwilling genannt wird, zu seinen Mitjüngern: Gehen auch wir, mit ihm zu sterben!
26819JohannesJoh431117Jesus kam also dahin und fand ihn bereits vier Tage im Grabe liegend.
26820JohannesJoh431118(Bethania war aber nahe bei Jerusalem, ungefähr fünfzehn Stadien entfernt.)
26821JohannesJoh431119Und es waren viele Juden zu Martha und Maria gekommen, um sie ihres Bruders wegen zu trösten.
26822JohannesJoh431120Sobald nun Martha hörte, dass Jesus komme, ging sie ihm entgegen; Maria aber saß zu Hause.
26823JohannesJoh431121Da sprah Martha zu Jesus: Herr! wärest du hier gewesen, mein Bruder wäre nicht gestorben.
26824JohannesJoh431122Doch auch jetzt weiß ich, was du immer von Gott begehrest, das wird Gott dir geben.
26825JohannesJoh431123Jesus sprach zu ihr: Dein Bruder wird auferstehen
26826JohannesJoh431124Martha sprach zu ihm: Ich weiß, dass er auferstehen wird in der Auferstehung am jüngsten Tage.
26827JohannesJoh431125Jesus sprach zu ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben; wer an mich glaubt, wird leben, selbst wenn er gestorben ist;
26828JohannesJoh431126und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird nicht sterben in Ewigkeit. Glaubst du das?
26829JohannesJoh431127Sie sprach zu ihm: Ja, Herr! ich glaube, dass du Christus, der Sohn des lebendigen Gottes bist, der in diese Welt gekommen ist.
26830JohannesJoh431128Und als sie dies gesagt hatte, ging sie hin, rief leise ihre Schwester Maria, und sprach: Der Meister ist da, und ruft dich.
26831JohannesJoh431129Da diese es hörte, stand sie eilends auf, und kam zu ihm.
26832JohannesJoh431130Denn noch war Jesus nicht in den Flecken gekommen, sondern war noch an der Stätte, wo ihm Martha entgegengekommen war.
26833JohannesJoh431131Da die Juden, welche bei ihr im Hause waren und sie trösteten, sahen, dass Maria eilends aufstand und hinausging, folgten sie ihr nach, indem sie sagten: Sie geht zu dem Grabe, um dort zu weinen.
26834JohannesJoh431132Als nun Maria dahin kam, wo Jesus war, fiel sie ihm zu Füßen, sobald sie ihn sah, und sprach zu ihm: Herr! wärest du hier gewesen, so würde mein Bruder nicht gestorben sein.
26835JohannesJoh431133Da nun Jesus sah, wie sie weinte, und wie die Juden, welche mit ihr gekommen waren, weinten, erschauerte er im Geiste, und erbebte innerlich,
26836JohannesJoh431134und sprach: Wo habt ihr ihn hingelegt? Sie sprachen zu ihm: Herr, komm und siehe!
26837JohannesJoh431135Und Jesus weinte.
26838JohannesJoh431136Da sprachen die Juden: Sehet, wie lieb er ihn hatte!
26839JohannesJoh431137Einige aber von ihnen sagten: Hätte nicht der, welcher die Augen des Blindgeborenen geöffnet hat, machen können, dass dieser nicht stürbe?
26840JohannesJoh431138Da erschauerte Jesus abermal in sich selbst, und kam zu dem Grabe. Es war aber eine Höhle, und ein Stein war darauf gelegt.
26841JohannesJoh431139Jesus sprach: Hebet den Stein weg! Da sagte Martha, die Schwester des Verstorbenen zu ihm: Herr! er riecht schon, denn er liegt vier Tage.
26842JohannesJoh431140Jesus sprach zu ihr: Habe ich dir nicht gesagt, wenn du glaubst, so wirst du die Herrlichkeit Gottes sehen?
26843JohannesJoh431141Sie hoben also den Stein weg. Jesus aber erhob seine Augen zum Himmel und sprach: Vater! ich danke dir, dass du mich erhört hast.
26844JohannesJoh431142Ich aber wusste, dass du mich allezeit erhörest; jedoch um des Volkes willen, das herumsteht, habe ich es gesagt, damit sie glauben, dass du mich gesandt hast.
26845JohannesJoh431143Als er dies gesagt hatte, rief er mit lauter Stimme: Lazarus, komm heraus!
26846JohannesJoh431144Und sogleich kam der Verstorbene heraus, gebunden mit Grabtüchern an Händen und Füßen, und sein Angesicht war mit einem Schweißtuche umwunden. Da sprach Jesus zu ihnen: Machet ihn los, und lasset ihn fortgehen!
26847JohannesJoh431145Viele nun von den Juden, welche zu Maria und Martha gekommen waren, und gesehen hatten, was Jesus tat, glaubten an ihn.
26848JohannesJoh431146Einige aber von ihnen gingen hin zu den Pharisäern, und sagten ihnen, was Jesus getan hatte.
26849JohannesJoh431147Da versammelten die Hohenpriester und Pharisäer den hohen Rat, und sprachen: Was tun wir, da dieser Mensch viele Wunder tut?
26850JohannesJoh431148Wenn wir ihn so gehen lassen werden alle an ihn glauben; und die Römer werden kommen, und unsere Stätte und das Volk wegnehmen.
26851JohannesJoh431149Einer aber unter ihnen, Kaiphas mit Namen, der in diesem Jahre Hoherpriester war, sprach zu ihnen: Ihr wisset nichts,
26852JohannesJoh431150und bedenket nicht, dass es besser für euch ist, dass ein Mensch für das Volk stirbt, und nicht das ganze Volk zu Grunde geht.
26853JohannesJoh431151Dies sagte er aber nicht aus sich selbst; sondern, da er in diesem Jahre Hoherpriester war, weissagte er, dass Jesus für das Volk sterben werde;
26854JohannesJoh431152und nicht allein für das Volk, sondern damit er auch die zerstreuten Kinder Gottes in Eins zusammenbrächte.
26855JohannesJoh431153Von diesem Tage an also beschlossen sie, ihn zu töten.
26856JohannesJoh431154Daher wandelte Jesus nicht mehr öffentlich unter den Juden, sondern ging hinweg in die Gegend nahe bei der Wüste, in eine Stadt, welche Ephrem heißt, und weilte daselbst mit seinen Jüngern.
26857JohannesJoh431155Es war aber das Osterfest der Juden nahe, und viele zogen aus derselben Gegend vor dem Osterfeste nach Jerusalem hinauf, um sich zu heiligen.
26858JohannesJoh431156Diese suchten nun Jesus, und sagten zueinander, im Tempel stehend: Was dünket euch? Er kommt wohl nicht auf das Fest? Es hatten aber die Hohenpriester und Pharisäer Befehl gegeben, es sollte wer etwa wüsste, wo er sei, es anzeigen, damit sie ihn ergreifen könnten.
26859JohannesJoh43121Sechs Tage vor dem Osterfeste kam Jesus nach Bethanien, wo Lazarus war, der gestorben gewesen und den Jesus auferweckt hatte.
26860JohannesJoh43122Daselbst bereiteten sie ihm ein Abendmahl, und Martha diente; Lazarus aber war einer von denen, die mit ihm zu Tische saßen.
26861JohannesJoh43123Da nahm Maria ein Pfund kostbaren Salböls von echter Narde, und salbte die Füße Jesu, und trocknete seine Füße mit ihren Haaren. Und das Haus ward voll von dem Dufte der Salbe.
26862JohannesJoh43124Da sagte einer von seinen Jüngern, Judas Iskariot, der ihn darnach verraten sollte:
26863JohannesJoh43125Warum hat man diese Salbe nicht um dreihundert Denare verkauft, und den Armen gegeben?
26864JohannesJoh43126Das sagte er aber nicht, weil er sich um die Armen kümmerte, sondern weil er ein Dieb war, und den Beutel hatte, und das trug, was hineingelegt wurde.
26865JohannesJoh43127Da sprach Jesus: Lasset sie, damit sie es für den Tag meines Begräbnisses bewahre.
26866JohannesJoh43128Denn die Armen habt ihr allezeit bei euch, mich aber habt ihr nicht allezeit.
26867JohannesJoh43129Da nun eine große Menge Juden erfuhr, dass er da sei, kamen sie nicht um Jesu willen allein, sondern auch um Lazarus zu sehen, den er von den Toten auferweckt hatte.
26868JohannesJoh431210Die Hohenpriester aber gingen mit dem Gedanken um, auch den Lazarus zu töten,
26869JohannesJoh431211weil viele Juden um seinetwillen hingingen, und an Jesus glaubten.
26870JohannesJoh431212Als aber am folgenden Tage eine große Volksmenge, welche zu dem Feste gekommen war, hörte, dass Jesus nach Jerusalem komme,
26871JohannesJoh431213nahmen sie Palmzweige und gingen hinaus ihm entgegen, und riefen: Hosianna! Hochgelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn, der König Israels!
26872JohannesJoh431214Und Jesus fand einen jungen Esel, und setzte sich auf denselben, wie geschrieben steht:
26873JohannesJoh431215Fürchte dich nicht, du Tochter Sion! Siehe, dein König kommt, sitzend auf dem Füllen einer Eselin.
26874JohannesJoh431216Dies verstanden seine Jünger vorerst nicht; als aber Jesus verherrlicht worden war, da erinnerten sie sich daran, dass dies von ihm geschrieben war, und sie dies an ihm bestätigt hatten.
26875JohannesJoh431217Das Volk aber, welches bei ihm war, als er den Lazarus aus dem Grabe rief, und von den Toten auferweckte, legte Zeugnis ab.
26876JohannesJoh431218Darum ging ihm auch das Volk entgegen, weil sie gehört hatten, dass er dieses Wunder getan habe.
26877JohannesJoh431219Da sprachen die Pharisäer zueinander: Sehet ihr, dass wir nichts ausrichten? Siehe, alle Welt läuft ihm nach.
26878JohannesJoh431220Es waren aber unter denen, welche hinaufgekommen waren, um am Feste anzubeten, einige Heiden.
26879JohannesJoh431221Diese traten zu Philippus, der von Bethsaida in Galiläa war, baten ihn, und sprachen: Herr! wir möchten gern Jesus sehen.
26880JohannesJoh431222Philippus kam, und sagte es dem Andreas, Andreas hinwiederum und Philippus sagten es Jesus.
26881JohannesJoh431223Jesus aber antwortete ihnen, und sprach: Die Stunde ist gekommen, dass der Menschensohn verherrlichet werde.
26882JohannesJoh431224Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt, und stirbt,
26883JohannesJoh431225so bleibt es allein; wenn es aber stirbt, so bringt es viele Frucht! Wer sein Leben liebt, wird es verlieren; und wer sein Leben in dieser Welt hasset, bewahrt es zum ewigen Leben.
26884JohannesJoh431226Wenn jemand mir dient, folge er mir nach; und wo ich bin, da wird auch mein Diener sein. Wenn jemand mir dienet, wird ihn mein Vater ehren.
26885JohannesJoh431227Jetzt ist meine Seele in Bangigkeit, und was soll ich sagen? Vater, rette mich aus dieser Stunde! Doch darum bin ich in diese Stunde gekommen.
26886JohannesJoh431228Vater, verherrliche deinen Namen! Da kam eine Stimme vom Himmel: Ich habe verherrlichet, und wieder werde ich verherrlichen!
26887JohannesJoh431229Das Volk nun, welches dastand, und die Stimme gehört hatte, sagte, es habe gedonnert. Andere sprachen: Ein Engel hat zu ihm geredet!
26888JohannesJoh431230Jesus antwortete und sprach: Nicht um meinetwillen ist diese Stimme gekommen, sondern um euretwillen.
26889JohannesJoh431231Jetzt ergeht das Gericht über die Welt, jetzt wird der Fürst dieser Welt hinausgestoßen werden.
26890JohannesJoh431232Und ich, wenn ich von der Erde erhöhet bin, werde alles an mich ziehen.
26891JohannesJoh431233(Dies sagte er aber, um anzudeuten, welchen Todes er sterben werde.)
26892JohannesJoh431234Da antwortete ihm das Volk: Wir haben aus dem Gesetze gehört, dass Christus bleibt in Ewigkeit; wie sagst du denn: Der Menschensohn muss erhöht werden? Wer ist dieser Menschensohn?
26893JohannesJoh431235Jesus aber antwortete ihnen: Noch eine kurze Zeit ist das Licht unter euch. Wandelt, so lange ihr das Licht habet, damit euch nicht die Finsternis überfalle; und wer in der Finsternis wandelt, weiß nicht, wohin er geht.
26894JohannesJoh431236So lange ihr das Licht habet, glaubet an das Licht, damit ihr Kinder des Lichtes seiet. Als Jesus dies gesagt hatte, ging er hinweg, und verbarg sich vor ihnen.
26895JohannesJoh431237Obwohl er aber so große Wunder vor ihnen getan hatte, glaubten sie nicht an ihn,
26896JohannesJoh431238damit das Wort des Propheten Isaias erfüllt würde, das er gesprochen: Herr! wer glaubte unsere Verkündigung? Und der Arm des Herrn, wem ist er kund geworden?
26897JohannesJoh431239Darum konnten sie nicht glauben; denn Isaias hat abermal gesagt:
26898JohannesJoh431240Er hat ihre Augen verblendet, und ihr Herz verstockt, dass sie mit den Augen nicht sehen, und mit dem Herzen nicht verstehen, und sie sich bekehren, und ich sie heile.
26899JohannesJoh431241Dies sagte Isaias, da er seine Herrlichkeit sah, und von ihm redete.
26900JohannesJoh431242Doch glaubten auch viele von den Vorstehern an ihn; aber der Pharisäer wegen bekannten sie es nicht, damit sie nicht aus der Gemeinschaft gestoßen würden.
26901JohannesJoh431243Denn sie liebten die Ehre bei den Menschen mehr als die Ehre bei Gott.
26902JohannesJoh431244Jesus aber rief laut und sprach: Wer an mich glaubt, der glaubt nicht an mich, sondern an den, der mich gesandt hat.
26903JohannesJoh431245Und wer mich sieht, der sieht den, der mich gesandt hat.
26904JohannesJoh431246Ich bin als das Licht in die Welt gekommen, damit jeder, der an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibe.
26905JohannesJoh431247Und wenn jemand meine Worte hört, und nicht bewahrt, ich richte ihn nicht; denn ich bin nicht gekommen, die Welt zu richten, sondern die Welt selig zu machen.
26906JohannesJoh431248Wer mich verachtet und meine Worte nicht annimmt, der hat einen, welcher ihn richtet. Das Wort, das ich geredet habe, das wird ihn richten am jüngsten Tage.
26907JohannesJoh431249Denn ich habe nicht von mir selbst geredet, sondern der mich gesandt hat, der Vater, er hat mir das Gebot gegeben, was ich sagen, und was ich reden soll.
26908JohannesJoh431250Und ich weiß, dass sein Gebot das ewige Leben ist. Was ich also rede, rede ich so, wie es mir der Vater gesagt hat.
26909JohannesJoh43131Vor dem Osterfeste, da Jesus wusste, dass seine Stunde gekommen sei, um aus dieser Welt zum Vater zu gehen nachdem er die Seinigen, die in der Welt waren, geliebt, liebte er sie bis an das Ende.
26910JohannesJoh43132Und als das Abendmahl gehalten ward, da der Teufel dem Judas Iskariot, dem Sohne Simons, schon in´s Herz gegeben hatte, ihn zu verraten,
26911JohannesJoh43133stand er, ob er gleich wusste, dass der Vater ihm alles in die Hände gegeben habe, und dass er von Gott ausgegangen sei, und zu Gott zurückkehre,
26912JohannesJoh43134vom Mahle auf, legte seine Oberkleider ab, nahm ein leinenes Tuch, und umgürtete sich damit.
26913JohannesJoh43135Dann goss er Wasser in ein Becken, und fing an, seinen Jüngern die Füße zu waschen, und sie mit dem leinenen Tuche, mit dem er umgürtet war, abzutrocknen.
26914JohannesJoh43136Er kam also zu Simon Petrus. Petrus aber sprach zu ihm: Herr! du willst mir die Füße waschen?
26915JohannesJoh43137Jesus antwortete, und sprach zu ihm: Was ich tue, verstehst du jetzt nicht; du wirst es aber nachher verstehen.
26916JohannesJoh43138Petrus sprach zu ihm: In Ewigkeit wirst du mir die Füße nicht waschen! Jesus antwortete ihm: Wenn ich dich nicht wasche, so wirst du keinen Teil an mir haben.
26917JohannesJoh43139Da sprach Simon Petrus zu ihm: Herr! nicht allein meine Füße, sondern auch die Hände und das Haupt.
26918JohannesJoh431310Jesus sprach zu ihm: Wer gewaschen ist, bedarf nicht mehr, als dass er sich die Füße wasche, sondern er ist ganz rein. Auch ihr seid rein, aber nicht alle.
26919JohannesJoh431311Er wusste nämlich, wer der sei, der ihn verraten würde; darum sagte er: Ihr seid nicht alle rein.
26920JohannesJoh431312Nachdem er nun ihre Füße gewaschen, und seine Oberkleider angelegt hatte, setzte er sich wieder zu Tische, und sprach zu ihnen: Wisset ihr, was ich euch getan habe?
26921JohannesJoh431313Ihr nennet mich Meister und Herr, und mit Recht sagt ihr es; denn ich bin es.
26922JohannesJoh431314Wenn nun ich euch die Füße gewaschen habe, euer Herr und Meister, so müsset auch ihr, einer dem andern, die Füße waschen.
26923JohannesJoh431315Denn ich habe euch ein Beispiel gegeben, damit auch ihr so tuet, wie ich euch getan habe.
26924JohannesJoh431316Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ein Diener ist nicht größer als sein Herr, und ein Gesandter nicht größer als der, welcher ihn gesandt hat!
26925JohannesJoh431317Wenn ihr dieses wisset, selig seid ihr, wenn ihr es tut!
26926JohannesJoh431318Nicht von euch allen rede ich. Ich weiß, welche ich erwählet habe; aber damit die Schrift erfüllet werde: „Der mit mir das Brot ißt, wird wider mich seine Ferse erheben.“
26927JohannesJoh431319Schon jetzt sage ich es euch, ehe es geschieht, damit ihr, wenn es geschehen ist, glaubet, dass ich es bin.
26928JohannesJoh431320Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer jemanden aufnimmmt, den ich senden werde, der nimmt mich auf; wer aber mich aufnimmt, der nimmt den auf, der mich gesandt hat!
26929JohannesJoh431321Als Jesus dieses gesagt hatte, wurde er im Geiste bewegt, und bezeugte und sprach: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Einer von euch wird mich verraten!
26930JohannesJoh431322Da sahen die Jünger einander an, und waren ungewiss, von wem er redete.
26931JohannesJoh431323Einer aber von seinen Jüngern lag zu Tische an der Brust Jesu, der, welchen Jesus liebte.
26932JohannesJoh431324Diesem nun winkte Simon Petrus zu, und sprach zu ihm: Wer ist es, von dem du redest?
26933JohannesJoh431325Da lehnte sich dieser an die Brust Jesu, und sprach zu ihm: Herr! wer ist es?
26934JohannesJoh431326Jesus antwortete: Der ist es, dem ich das Brot, welches ich eintauche, reichen werde. Und er tauchte das Brot ein, und gab es dem Judas Iskariot, dem Sohne Simons.
26935JohannesJoh431327Und nach dem Bissen fuhr der Satan in ihn. Und Jesus sprach zu ihm: Was du tun willst, das tue bald!
26936JohannesJoh431328Es verstand aber keiner von denen, welche zu Tische waren, warum er dieses sagte.
26937JohannesJoh431329Denn einige meinten, weil Judas den Beutel hatte, habe Jesus ihm gesagt: Kaufe, was wir auf das Fest brauchen; oder er sollte den Armen etwas geben.
26938JohannesJoh431330Als er nun den Bissen genommen hatte, ging er sogleich hinaus. Es war aber Nacht.
26939JohannesJoh431331Nachdem er nun hinausgegangen war, sprach Jesus: Jetzt ist der Menschensohn verherrlicht, und Gott ist verherrlicht in ihm!
26940JohannesJoh431332Wenn Gott in ihm verherrlicht ist, so wird Gott ihn auch in sich selbst verherrlichen, ja alsbald wird er ihn verherrlichen.
26941JohannesJoh431333Kindlein! Noch eine kurze Zeit bin ich bei euch. Ihr werdet mich suchen; aber wie ich den Juden gesagt habe: Wo ich hingehe, dahin könnet ihr nicht kommen; so sage ich jetzt auch euch.
26942JohannesJoh431334Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr einander liebet, wie ich euch geliebet habe, so sollt auch ihr einander lieben.
26943JohannesJoh431335Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe habet zueinander.
26944JohannesJoh431336Simon Petrus sprach zu ihm: Herr! wohin gehst du? Jesus antwortete: Wohin ich gehe, dahin kannst du mir jetzt nicht folgen; du wirst mir aber nochmals folgen.
26945JohannesJoh431337Petrus sprach zu ihm: Warum kann ich dir jetzt nicht folgen? Ich will mein Leben für dich einsetzen.
26946JohannesJoh431338Jesus antwortete ihm: Du willst dein Leben für mich einsetzen? Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Der Hahn wird nicht krähen, bis du mich dreimal verleugnet hast.
26947JohannesJoh43141Euer Herz bange nicht! Ihr glaubet an Gott; glaubet auch an mich!
26948JohannesJoh43142In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen. Wenn es nicht so wäre, so hätte ich es euch gesagt; denn ich gehe hin, euch eine Stätte zu bereiten.
26949JohannesJoh43143Und wenn ich hingegangen bin, und euch eine Stätte bereitet habe, so komme ich wieder, und werde euch zu mir nehmen, damit auch ihr seiet, wo ich bin.
26950JohannesJoh43144Wohin ich gehe, wisset ihr, und den Weg wisset ihr auch.
26951JohannesJoh43145Da sprach Thomas zu ihm: Herr! wir wissen nicht, wohin du gehst; und wie können wir den Weg wissen?
26952JohannesJoh43146Jesus sprach zu ihm: Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater, außer durch mich.
26953JohannesJoh43147Wenn ihr mich erkannt hättet, so würdet ihr auch meinen Vater erkannt haben; aber von nun an werdet ihr ihn erkennen, und ihr habt ihn gesehen.
26954JohannesJoh43148Philippus sprach zu ihm: Herr! zeige uns den Vater, und es genügt uns.
26955JohannesJoh43149Jesus sprach zu ihm: So lange Zeit bin ich bei euch, und ihr habt mich noch nicht erkannt? Philippus! wer mich sieht, sieht auch den Vater. Wie kannst du sagen: Zeige uns den Vater?
26956JohannesJoh431410Glaubet ihr nicht, dass ich im Vater bin, und der Vater in mir ist? Die Worte, welche ich zu euch rede, rede ich nicht von mir selbst. Der Vater aber, der in mir wohnt, er tut die Werke.
26957JohannesJoh431411Glaubet ihr nicht, dass ich im Vater bin, und der Vater in mir ist?
26958JohannesJoh431412Wo nicht, da glaubet mir doch um der Werke willen. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, wer an mich glaubt, der wird die Werke, die ich tue, auch tun, und noch größere, als diese tun; denn ich gehe zum Vater!
26959JohannesJoh431413Und um was immer ihr den Vater bitten werdet in meinem Namen, das werde ich tun, damit der Vater in dem Sohne verherrlicht werde.
26960JohannesJoh431414Wenn ihr mich um etwas bitten werdet in meinem Namen, so werde ich es tun.
26961JohannesJoh431415Wenn ihr mich liebet, so haltet meine Gebote.
26962JohannesJoh431416Und ich werde den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Tröster geben, damit er bei euch bleibe in Ewigkeit,
26963JohannesJoh431417den Geist der Wahrheit, welchen die Welt nicht empfangen kann, weil sie ihn nicht sieht, und ihn nicht kennt. Ihr aber werdet ihn kennen; denn er wird bei euch bleiben, und in euch sein.
26964JohannesJoh431418Ich werde euch nicht als Waisen zurücklassen; ich werde zu euch kommen.
26965JohannesJoh431419Noch eine kleine Weile, und die Welt sieht mich nicht mehr. Ihr aber werdet mich sehen, weil ich lebe, und ihr leben werdet.
26966JohannesJoh431420An jenem Tage werdet ihr erkennen, dass ich in meinem Vater bin, und ihr in mir, und ich in euch.
26967JohannesJoh431421Wer meine Gebote hat, und sie hält, der ist es, der mich liebt. Wer aber mich liebt, wird von meinem Vater geliebt werden; und ich werde ihn lieben, und mich selbst ihm offenbaren.
26968JohannesJoh431422Da sprach Judas, nicht der Iskariot, zu ihm: Herr! was ist geschehen, dass du dich uns offenbaren willst, und nicht der Welt?
26969JohannesJoh431423Jesus antwortete, und sprach zu ihm: Wenn jemand mich liebt, so wird er meine Lehre halten, und mein Vater wird ihn lieben; und wir werden zu ihm kommen, und Wohnung bei ihm nehmen.
26970JohannesJoh431424Wer mich nicht liebt, der hält meine Lehre nicht; und die Lehre, welche ihr gehört habet, ist nicht meine, sondern dessen, der mich gesandt hat, des Vaters.
26971JohannesJoh431425Dieses habe ich euch gesagt, da ich noch bei euch weile.
26972JohannesJoh431426Der Tröster aber, der Heilige Geist, den der Vater senden wird in meinem Namen, er wird euch alles lehren, und euch alles in Erinnerung bringen, was immer ich euch gesagt habe.
26973JohannesJoh431427Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht wie die Welt gibt, gebe ich euch. Euer Herz beunruhige sich nicht, und zage nicht!
26974JohannesJoh431428Ihr habt gehört, dass ich euch gesagt habe: Ich gehe hin, und komme zu euch. Wenn ihr mich liebtet, so würdet ihr euch ja freuen, dass ich zum Vater hingehe; denn der Vater ist größer als ich.
26975JohannesJoh431429Auch jetzt habe ich es euch gesagt, ehe es geschieht, damit ihr glaubet, wenn es geschehen ist.
26976JohannesJoh431430Nicht mehr vieles werde ich mit euch reden; denn es kommt der Fürst dieser Welt, und an mir hat er keinen Teil.
26977JohannesJoh431431Aber damit die Welt erkenne, dass ich den Vater liebe, und wie mir der Vater aufgetragen hat, also tue: Stehet auf, lasset uns von hinnen gehen!
26978JohannesJoh43151Ich bin der wahre Weinstock, und mein Vater ist der Weingärtner.
26979JohannesJoh43152Jede Rebe an mir, die keine Frucht bringt, wird er wegnehmen; und jede, die Frucht bringt, wird er reinigen, damit sie mehr Frucht trage.
26980JohannesJoh43153Schon seid ihr rein wegen des Wortes, das ich zu euch gesprochen habe.
26981JohannesJoh43154Bleibet in mir, und ich in euch. Gleichwie die Rebe keine Frucht bringen kann aus sich selbst, wenn sie nicht am Weinstocke bleibt, so auch ihr nicht, wenn ihr nicht in mir bleibet
26982JohannesJoh43155Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibet, und ich in ihm, der bringt viele Frucht; denn ohne mich könnet ihr nichts tun.
26983JohannesJoh43156Wenn jemand nicht in mir bleibt, so wird er wie ein Rebzweig hinausgeworfen werden, und wird verdorren, man wird ihn auflesen und in das Feuer werfen, und er verbrennt.
26984JohannesJoh43157Wenn ihr in mir bleibet, und meine Worte in euch bleiben, so werdet ihr bitten, um was immer ihr wollet, und es wird euch gewährt werden.
26985JohannesJoh43158Darin ist mein Vater verherrlichet, dass ihr viele Frucht bringet, und meine Jünger werdet.
26986JohannesJoh43159So wie mich der Vater geliebt hat, so habe auch ich euch geliebt. Bleibet in meiner Liebe!
26987JohannesJoh431510Wenn ihr meine Gebote haltet, so werdet ihr in meiner Liebe bleiben; so wie auch ich die Gebote meines Vaters gehalten habe, und in seiner Liebe bleibe.
26988JohannesJoh431511Dieses habe ich zu euch geredet, damit meine Freude in euch sei, und eure Freude vollkommen werde.
26989JohannesJoh431512Dies ist mein Gebot, dass ihr euch einander liebet, wie ich euch geliebet habe.
26990JohannesJoh431513Eine größere Liebe hat niemand als diese, dass er sein Leben für seine Freunde hingibt.
26991JohannesJoh431514Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch gebiete.
26992JohannesJoh431515Ich nenne euch nun nicht mehr Knechte, denn der Knecht weiß nicht, was sein Herr tut; euch aber habe ich Freunde genannt; denn alles, was ich von meinem Vater gehört, habe ich euch kundgetan.
26993JohannesJoh431516Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt, und habe euch gesetzt, dass ihr hingehet und Frucht bringet, und eure Frucht bleibe; damit euch der Vater alles gebe, um was ihr ihn in meinem Namen bitten werdet.
26994JohannesJoh431517Dies gebiete ich euch, dass ihr euch einander liebet!
26995JohannesJoh431518Wenn euch die Welt hasst, so wisset, dass sie mich vor euch gehasst hat.
26996JohannesJoh431519Wäret ihr von der Welt gewesen, so würde die Welt das Ihrige lieben; weil ihr aber nicht von der Welt seid, sondern ich euch von der Welt auserwählt habe, darum hasset euch die Welt.
26997JohannesJoh431520Gedenket meiner Worte, die ich zu euch gesagt habe: Der Knecht ist nicht größer als sein Herr. Haben sie mich verfolgt, so werden sie auch euch verfolgen; haben sie meine Worte bewahrt, so werden sie auch das eurige bewahren.
26998JohannesJoh431521Aber dies alles werden sie euch tun um meines Namens willen, weil sie den nicht kennen, der mich gesandt hat.
26999JohannesJoh431522Wenn ich nicht gekommen wäre, und zu ihnen geredet hätte, so hätten sie keine Sünde; nun aber haben sie keine Entschuldigung für ihre Sünde.
27000JohannesJoh431523Wer mich hasst, hasset auch meinen Vater.
27001JohannesJoh431524Wenn ich nicht die Werke unter ihnen getan hätte, die kein anderer getan, so hätten sie keine Sünde; nun aber haben sie mich wie den Vater gesehen und doch gehasst.
27002JohannesJoh431525Doch es sollte das Wort erfüllet werden, das in ihrem Gesetze geschrieben steht: Sie haben mich ohne Ursache gehasst.
27003JohannesJoh431526Wenn aber der Tröster kommen wird, den ich euch vom Vater senden werde, den Geist der Wahrheit, welcher vom Vater ausgeht, so wird er von mir Zeugnis geben.
27004JohannesJoh431527Und auch ihr werdet Zeugnis geben, weil ihr von Anfang an bei mir seid.
27005JohannesJoh43161Dieses habe ich zu euch geredet, damit ihr nicht Anstoß nehmet.
27006JohannesJoh43162Sie werden euch aus den Synagogen ausstoßen; ja, es kommt die Stunde, wo jeder, der euch tötet, meinen wird, Gott einen Dienst zu erweisen.
27007JohannesJoh43163Und dies werden sie euch tun, weil sie weder den Vater noch auch mich kennen.
27008JohannesJoh43164Aber dies habe ich euch gesagt, damit, wenn diese Stunde kommt, ihr euch daran erinnert, dass ich es euch gesagt habe.
27009JohannesJoh43165Dies habe ich euch vom Anfang an nicht gesagt, weil ich bei euch war. Nun aber gehe ich hin zu dem, der mich gesandt hat; und niemand von euch fragt mich: Wo gehst du hin?
27010JohannesJoh43166Vielmehr weil ich dies zu euch gesagt habe, hat Traurigkeit euer Herz erfüllt.
27011JohannesJoh43167Doch ich sage euch die Wahrheit: Es ist gut für euch, dass ich hingehe; denn wenn ich nicht hingehe, so wird der Tröster nicht zu euch kommen; wenn ich aber weggehe, so werde ich ihn zu euch senden.
27012JohannesJoh43168Und wenn dieser kommt, wird er die Welt überführen von der Sünde, und von der Gerechtigkeit, und von dem Gerichte.
27013JohannesJoh43169Von der Sünde, weil sie nicht an mich geglaubt haben.
27014JohannesJoh431610Von der Gerechtigkeit aber, weil ich zum Vater gehe, und ihr mich nicht mehr sehen werdet.
27015JohannesJoh431611Von dem Gerichte, weil der Fürst dieser Welt schon gerichtet ist.
27016JohannesJoh431612Noch vieles habe ich euch zu sagen, aber ihr könnet es jetzt nicht tragen.
27017JohannesJoh431613Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, so wird er euch in alle Wahrheit einführen; denn er wird nicht von sich selbst reden, sondern alles, was er hört, wird er reden, und was zukünftig ist, wird er euch verkünden.
27018JohannesJoh431614Dieser wird mich verherrlichen; denn er wird von dem Meinigen nehmen, und euch verkünden.
27019JohannesJoh431615Alles, was immer der Vater hat, ist mein; darum habe ich gesagt: Er wird von dem Meinigen nehmen, und wird es euch verkündigen.
27020JohannesJoh431616Noch eine kleine Weile, und ihr werdet mich nicht mehr sehen; und wieder eine kleine Weile, und ihr werdet mich sehen; denn ich gehe zum Vater.
27021JohannesJoh431617Da sprachen einige von seinen Jüngern zueinander: Was ist das, was er uns sagt: Noch eine kleine Weile, und ihr werdet mich nicht mehr sehen; und wieder eine kleine Weile, und ihr werdet mich sehen: und: Denn ich gehe zum Vater?
27022JohannesJoh431618Sie sagten also: Was ist das, was er sagt: Noch eine kleine Weile? Wir wissen nicht, was er meint.
27023JohannesJoh431619Jesus aber erkannte, dass sie ihn fragen wollten, und sprach zu ihnen: Darüber fraget ihr einander, dass ich gesagt habe: Eine kleine Weile, und ihr werdet mich nicht sehen; und wieder eine kleine Weile, und ihr werdet mich sehen?
27024JohannesJoh431620Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, ihr werdet weinen und wehklagen; die Welt aber wird sich freuen. Ihr werdet traurig sein; aber eure Traurigkeit wird in Freude gewandelt werden!
27025JohannesJoh431621Wenn das Weib gebärt, ist es traurig, weil seine Stunde gekommen ist; wenn es aber das Kind geboren hat, so gedenkt es nicht mehr an die Bedrängnis, um der Freude willen, dass ein Mensch zur Welt geboren ist.
27026JohannesJoh431622Auch ihr habt jetzt zwar Traurigkeit, wiederum aber werde ich euch sehen, und euer Herz wird sich freuen; und eure Freude wird niemand von euch nehmen.
27027JohannesJoh431623An jenem Tage werdet ihr mich um nichts fragen. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, wenn ihr den Vater um etwas bitten werdet in meinem Namen, so wird er es euch geben!
27028JohannesJoh431624Bisher habt ihr um nichts gebeten in meinem Namen. Bittet, und ihr werdet empfangen, damit eure Freude vollkommen sei.
27029JohannesJoh431625Dieses habe ich in Gleichnissen zu euch geredet. Es kommt die Stunde, da ich nicht mehr in Gleichnissen zu euch rede, sondern unverhüllt euch vom Vater Kunde geben werde.
27030JohannesJoh431626An jenem Tage werdet ihr in meinem Namen bitten; und ich sage euch nicht, dass ich den Vater für euch bitten werde;
27031JohannesJoh431627denn der Vater selbst liebt euch, weil ihr mich geliebt, und geglaubt habet, dass ich von Gott ausgegangen bin.
27032JohannesJoh431628Ich bin vom Vater ausgegangen, und in die Welt gekommen; wiederum verlasse ich die Welt, und gehe zum Vater.
27033JohannesJoh431629Da sprachen seine Jünger zu ihm: Siehe, jetzt redest du unverhüllt, und sagst kein Gleichnis.
27034JohannesJoh431630Jetzt wissen wir, dass du alles weißt, und nicht nötig hast, dass jemand dich frage; darum glauben wir, dass du von Gott ausgegangen bist.
27035JohannesJoh431631Jesus antwortete ihnen: Jetzt glaubet ihr?
27036JohannesJoh431632Siehe, es kommt die Stunde, und sie ist schon da, wo ihr euch zerstreuen werdet, ein jeder in das Seinige, und mich allein lasset. Und ich bin nicht allein, denn der Vater ist bei mir.
27037JohannesJoh431633Dies habe ich zu euch geredet, auf dass ihr in mir Frieden habet. In der Welt werdet ihr Bedrängnis haben; doch seid getrost: Ich habe die Welt überwunden!
27038JohannesJoh43171Dieses redete Jesus; und die Augen zum Himmel erhebend, sprach er: Vater! die Stunde ist gekommen, verherrliche deinen Sohn, damit dein Sohn dich verherrliche.
27039JohannesJoh43172Gleichwie du ihm Macht gegeben hast über alles Fleisch, damit er allen, die du ihm gegeben, das ewige Leben verleihe.
27040JohannesJoh43173Dies ist aber das ewige Leben, dass sie dich erkennen, den alleinigen wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesus Christus.
27041JohannesJoh43174Ich habe dich verherrlichet auf Erden; ich habe das Werk vollbracht, das du mir zu verrichten gegeben.
27042JohannesJoh43175Und jetzt, verherrliche du mich, Vater! bei dir selbst mit der Herrlichkeit, die ich bei dir hatte, ehe die Welt war.
27043JohannesJoh43176Ich habe deinen Namen den Menschen kundgetan, welche du mir von der Welt gegeben hast. Sie waren dein, und du hast sie mir gegeben; und sie haben dein Wort bewahrt.
27044JohannesJoh43177Jetzt haben sie erkannt, dass alles, was du mir gegeben, von dir ist.
27045JohannesJoh43178Denn die Worte, die du mir gegeben hast, habe ich ihnen gegeben, und sie haben dieselben angenommen, und wahrhaftig erkannt, dass ich von dir ausgegangen bin, und geglaubt, dass du mich gesandt hast.
27046JohannesJoh43179Ich bitte für sie. Nicht für die Welt bitte ich, sondern für die, welche du mir gegeben hast, weil sie dein sind.
27047JohannesJoh431710Und alles, was mein ist, ist dein, und was dein ist, ist mein; und ich bin verherrlicht in ihnen.
27048JohannesJoh431711Ich bin nicht mehr in der Welt, aber sie sind in der Welt, und ich komme zu dir. Heiliger Vater! bewahre sie in deinem Namen, die du mir gegeben hast, damit sie eines seien, sowie auch wir.
27049JohannesJoh431712Da ich bei ihnen war, bewahrte ich sie in deinem Namen. Die du mir gegeben hast, habe ich behütet; und keiner von ihnen ging verloren, außer der Sohn des Verderbens, damit die Schrift erfüllt werde.
27050JohannesJoh431713Jetzt aber komme ich zu dir, und dieses rede ich in der Welt, damit sie meine Freude vollkommen in sich haben.
27051JohannesJoh431714Ich habe ihnen dein Wort gegeben, und die Welt hat sie gehasst, weil sie nicht von der Welt sind, so wie auch ich nicht von der Welt bin.
27052JohannesJoh431715Nicht bitte ich, dass du sie aus der Welt wegnehmest, sondern dass du sie bewahrest vor dem Bösen.
27053JohannesJoh431716Sie sind nicht von der Welt, wie auch ich nicht von der Welt bin.
27054JohannesJoh431717Heilige sie in der Wahrheit. Dein Wort ist Wahrheit.
27055JohannesJoh431718Wie du mich in die Welt gesandt hast, habe ich auch sie in die Welt gesandt.
27056JohannesJoh431719Und für sie heilige ich mich selbst, damit auch sie in der Wahrheit geheiligt seien.
27057JohannesJoh431720Aber nicht für sie allein bitte ich, sondern auch für diejenigen, welche durch ihr Wort an mich glauben werden,
27058JohannesJoh431721damit alle eins seien, wie du, Vater! in mir, und ich in dir, damit auch sie in uns eins seien; damit die Welt glaube, dass du mich gesandt hast.
27059JohannesJoh431722Und ich habe die Herrlichkeit, welche du mir gegeben hast, ihnen gegeben; damit sie eins seien, wie auch wir eins sind.
27060JohannesJoh431723Ich in ihnen und du in mir; damit sie vollkommen eins seien, und die Welt erkenne, dass du mich gesandt, und sie geliebt hast, wie du auch mich geliebt.
27061JohannesJoh431724Vater! ich will, dass, wo ich bin, auch die bei mir seien, die du mir gegeben hast, damit sie meine Herrlichkeit sehen, welche du mir verliehen hast, weil du mich liebtest vor Gründung der Welt.
27062JohannesJoh431725Gerechter Vater! die Welt hat dich nicht erkannt; ich aber habe dich erkannt, und diese haben erkannt, dass du mich gesandt hast.
27063JohannesJoh431726Und ich habe ihnen deinen Namen kund getan, und ich werde ihn kund tun, damit die Liebe, mit welcher du mich geliebet, in ihnen sei, und ich in ihnen.
27064JohannesJoh43181Als Jesus dies gesagt hatte, begab er sich mit seinen Jüngern hinaus über den Bach Cedron, wo ein Garten war in diesen trat er mit den Jüngern ein.
27065JohannesJoh43182Es wusste aber auch Judas, welcher ihn verriet, den Ort; denn Jesus war oft mit seinen Jüngern dorthin gekommen.
27066JohannesJoh43183Da nun Judas die Wache mitgenommen hatte und Diener von den Hohenpriestern und Pharisäern, kam er mit Laternen, Fackeln und Waffen dahin.
27067JohannesJoh43184Jesus nun, der alles wusste, was über ihn kommen sollte, trat hervor, und sprach zu ihnen: Wen suchet ihr?
27068JohannesJoh43185Sie antworteten ihm: Jesus von Nazareth. Jesus sprach zu ihnen: ich bin es! Es stand aber auch Judas, der ihn verriet, bei ihnen.
27069JohannesJoh43186Als er ihnen nun sagte: Ich bin es! wichen sie zurück, und fielen zu Boden.
27070JohannesJoh43187Da fragte er sie wiederum: Wen suchet ihr? Sie aber sagten: Jesus von Nazareth.
27071JohannesJoh43188Jesus antwortete: ich habe es euch gesagt, dass ich es bin; wenn ihr also mich suchet, so lasset diese gehen.
27072JohannesJoh43189Damit das Wort erfüllet würde, welches er gesprochen hatte: Die du mir gegeben hast, keinen von ihnen habe ich verloren.
27073JohannesJoh431810Simon Petrus also, der sein Schwert hatte, zog es und schlug den Knecht des Hohenpriesters, und hieb ihm sein rechtes Ohr ab. Der Name des Knechtes aber war Malchus.
27074JohannesJoh431811Da sprach Jesus zu Petrus: Stecke dein Schwert in die Scheide! Soll ich den Kelch, den mir der Vater gegeben hat, nicht trinken?
27075JohannesJoh431812Die Wache aber, der Kriegsoberst und die Diener der Juden ergriffen Jesus, und banden ihn.
27076JohannesJoh431813Und sie führten ihn zuerst zu Annas; er war nämlich der Schwiegervater des Kaiphas, welcher in diesem Jahre Hoherpriester war.
27077JohannesJoh431814Kaiphas aber war derjenige, welcher den Juden den Rat gegeben hatte: Es ist gut, wenn ein Mensch für das Volk stirbt.
27078JohannesJoh431815Simon Petrus aber und ein anderer Jünger folgten Jesus nach. Dieser Jünger war dem Hohenpriester bekannt, und ging mit Jesus hinein in den Vorhof des Hohenpriesters.
27079JohannesJoh431816Petrus aber stand draußen am Torweg. Da ging der andere Jünger, welcher dem Hohenpriester bekannt war, hinaus, redete mit der Torhüterin, und führte Petrus hinein.
27080JohannesJoh431817Da sprach die Magd, welche Torhüterin war, zu Petrus: Bist etwa auch du einer von den Jüngern dieses Menschen? Er sprach: Ich bin keiner.
27081JohannesJoh431818Es standen aber die Knechte und die Diener am Kohlenfeuer, und wärmten sich, denn es war kalt; auch Petrus stand bei ihnen, und wärmte sich.
27082JohannesJoh431819Der Hohepriester also fragte Jesus über seine Jünger und über seine Lehre.
27083JohannesJoh431820Jesus antwortete ihm: ich habe öffentlich zu der Welt geredet; ich habe allezeit in der Synagoge und im Tempel gelehrt, wo alle Juden zusammenkommen; und im Verborgenen habe ich nichts geredet.
27084JohannesJoh431821Was fragst du mich? Frage diejenigen, welche gehört haben, was ich zu ihnen geredet habe; siehe, diese wissen, was ich gesagt habe.
27085JohannesJoh431822Als er aber dieses gesagt hatte, gab einer von den Dienern, der dabei stand, Jesus einen Backenstreich, und sprach: So antwortest du dem Hohenpriester?
27086JohannesJoh431823Jesus antwortete ihm: Wen ich unrecht geredet habe, so beweise, dass es unrecht sei; wenn ich aber recht geredet habe, warum schlägst du mich?
27087JohannesJoh431824Und Annas schickte ihn gebunden zu dem Hohenpriester Kaiphas.
27088JohannesJoh431825Simon Petrus aber stand da, und wärmte sich. Da sprachen sie zu ihm: Bist etwa auch du einer von seinen Jüngern? Er leugnete, und sprach: Ich bin es nicht.
27089JohannesJoh431826Einer von den Knechten des Hohenpriesters, ein Verwandter desjenigen, dem Petrus das Ohr abgehauen hatte, sprach zu ihm: Habe ich dich nicht im Garten bei ihm gesehen?
27090JohannesJoh431827Da leugnete Petrus abermals; und sogleich krähte der Hahn.
27091JohannesJoh431828Sie führten nun Jesus von Kaiphas in das Gerichtshaus. Es war aber früh Morgens. Sie selbst gingen nicht in das Gerichtshaus hinein,damit sie nicht unrein würden, sondern das Ostermahl essen dürften.
27092JohannesJoh431829Pilatus ging also zu ihnen hinaus, und sprach: Welche Anklage bringt ihr gegen diesen Menschen vor?
27093JohannesJoh431830Sie antworteten, und sprachen zu ihm: Wenn dieser kein Übeltäter wäre, so würden wir ihn dir nicht überliefert haben.
27094JohannesJoh431831Da sprach Pilatus zu ihnen: Nehmet ihr ihn hin, und richtet ihn nach euerm Gesetze! Die Juden aber sagten zu ihm: Uns ist es nicht erlaubt, jemanden zu töten.
27095JohannesJoh431832Damit49as Wort Jesu erfüllet würde, das er gesagt hatte, um anzudeuten, welches Todes er sterben werde.
27096JohannesJoh431833Da ging Pilatus wieder in das Gerichtshaus hinein, rief Jesus, und sprach zu ihm: Bist du der König der Juden?
27097JohannesJoh431834Jesus antwortete: Sagst du dieses von dir selbst, oder haben es dir andere von mir gesagt?
27098JohannesJoh431835Pilatus antwortete: Bin ich denn ein Jude? Dein Volk und die Hohenpriester haben dich mir überliefert; was hast du getan?
27099JohannesJoh431836Jesus antwortete: Mein Reich ist nicht von dieser Welt. Wenn mein Reich von dieser Welt wäre, so würden wohl meine Diener kämpfen, dass ich den Juden nicht überliefert würde. Nun aber ist mein Reich nicht von hinnen.
27100JohannesJoh431837Da sprach Pilatus zu ihm: Also ein König bist du? Jesus antwortete: Du sagst es, ich bin ein König. Ich bin dazu geboren, und dazu in die Welt gekommen, dass ich der Wahrheit Zeugnis gebe. Jeder der aus der Wahrheit ist, höret meine Stimme.
27101JohannesJoh431838Pilatus sprach zu ihm: Was ist Wahrheit? Und da er dies gesagt hatte, ging er wieder hinaus zu den Juden, und sprach zu ihnen: Ich finde keine Schuld an ihm.
27102JohannesJoh431839Es ist aber bei euch Herkommen, dass ich euch am Osterfeste einen freigebe. Wollt ihr nun, dass ich euch den König der Juden freigebe?
27103JohannesJoh431840Da schrieen sie wiederum alle, und sagten: Nicht diesen, sondern den Barabbas. Barabbas aber war ein Räuber.
27104JohannesJoh43191Da ließ Pilatus Jesus ergreifen und geißeln.
27105JohannesJoh43192Und die Soldaten flochten eine Krone von Dornen, und setzten sie ihm auf sein Haupt, und legten ihm einen Purpurmantel um.
27106JohannesJoh43193Und sie traten zu ihm, und sprachen: Sei gegrüßt, du König der Juden! Und sie gaben ihm Backenstreiche.
27107JohannesJoh43194Da ging Pilatus abermals hinaus, und sprach zu ihnen: Sehet, ich führe ihn zu euch heraus, damit ihr erkennet, dass ich keine Schuld an ihm finde.
27108JohannesJoh43195(Jesus also trat hinaus, mit der Dornenkrone und dem Purpurmantel angetan.) Und er sprach zu ihnen: Sehet da den Menschen!
27109JohannesJoh43196Als ihn aber die Hohenpriester und Diener sahen, schrieen sie, und sprachen: Kreuzige, kreuzige ihn! Pilatus sprach zu ihnen: Nehmet ihr ihn hin, und kreuziget ihn; denn ich finde keine Schuld an ihm.
27110JohannesJoh43197Die Juden antworteten ihm: Wir haben ein Gesetz, und nach dem Gesetze muss er sterben, weil er sich zum Sohne Gottes gemacht hat.
27111JohannesJoh43198Als nun Pilatus diese Worte hörte, fürchtete er sich noch mehr.
27112JohannesJoh43199Und er ging wiederum in das Gerichtshaus, und sprach zu Jesus: Woher bist du? Aber Jesus gab ihm keine Antwort.
27113JohannesJoh431910Da sprach Pilatus zu ihm: Zu mir redest du nicht? Weisst du nicht, dass ich Macht habe, dich zu kreuzigen, und Macht habe dich freizulassen?
27114JohannesJoh431911Jesus antwortete: Du hättest keine Macht über mich, wenn sie dir nicht von oben herab gegeben wäre; darum hat der, welcher mich dir überlieferte, eine größere Sünde.
27115JohannesJoh431912Von nun an suchte Pilatus ihn freizulassen. Die Juden aber schrieen, und sprachen: Wenn du diesen freigibst, so bist du kein Freund des Kaisers; denn jeder, der sich zum Könige macht, erklärt sich gegen den Kaiser.
27116JohannesJoh431913Als aber Pilatus diese Reden hörte, führte er Jesus hinaus, und setzte sich auf den Richterstuhl, an dem Orte, der Lithostrotos heißt, hebräisch aber Gabbatha.
27117JohannesJoh431914Es war aber der Rüsttag des Osterfestes, ungefähr die sechste Stunde, und er sprach zu den Juden: Sehet, euer König!
27118JohannesJoh431915Diese aber schrieen: Hinweg! Hinweg! Kreuzige ihn! Pilatus sprach zu ihnen: Euren König soll ich kreuzigen? Die Hohenpriester antworteten: Wir haben keinen König, als den Kaiser.
27119JohannesJoh431916Da übergab er ihnen denselben, dass er gekreuziget würde. Sie übernahmen also Jesus, und führten ihn hinaus.
27120JohannesJoh431917Und sich selbst das Kreuz tragend, ging er hinaus zu dem Orte, den man Schädelstätte nennt, hebräisch aber Golgotha.
27121JohannesJoh431918Da kreuzigten sie ihn, und mit ihm zwei andere zu beiden Seiten, in der Mitte aber Jesus.
27122JohannesJoh431919Pilatus aber schrieb auch eine Aufschrift, und setzte sie über das Kreuz. Es war aber geschrieben: Jesus von Nazareth, der König der Juden.
27123JohannesJoh431920Diese Aufschrift nun lasen viele Juden; denn der Ort, wo Jesus gekreuziget wurde, war nahe bei der Stadt, und es war hebräisch, griechisch und lateinisch geschrieben.
27124JohannesJoh431921Da sprachen die Hohenpriester der Juden zu Pilatus: Schreibe nicht: der König der Juden, sondern dieser hat gesagt: Ich bin der König der Juden.
27125JohannesJoh431922Pilatus antwortete: Was ich geschrieben habe, habe ich geschrieben.
27126JohannesJoh431923Nachdem nun die Soldaten Jesus gekreuziget hatten, nahmen sie seine Kleider (und machten vier Teile daraus, für jeden Soldaten einen Teil), und den Rock. Der Rock aber war ohne Naht, von oben bis unten ganz gewebt.
27127JohannesJoh431924Da sagten sie zueinander: Diesen wollen wir nicht zerschneiden, sondern das Los darüber werfen, wessen er sein soll. Damit die Schrift erfüllet würde, welche sagt: Sie haben meine Kleider unter sich geteilt, und über mein Gewand haben sie das Los geworfen. Die Soldaten also taten dies.
27128JohannesJoh431925Es standen aber bei dem Kreuze Jesu seine Mutter, Maria, die Frau des Kleophas, und Maria Magdalena.
27129JohannesJoh431926Da nun Jesus seine Mutter, und den Jünger, den er lieb hatte, stehen sah, sprach er zu seiner Mutter: Weib, siehe da, dein Sohn!
27130JohannesJoh431927Hierauf sprach er zu dem Jünger: Siehe da, deine Mutter! Und von jener Stunde an nahm sie der Jünger zu sich.
27131JohannesJoh431928Hierauf, da Jesus wusste, dass alles vollbracht sei, sprach er, damit die Schrift genz erfüllet würde: Mich dürstet.
27132JohannesJoh431929Es stand aber ein Gefäß da voll Essig. Und sie füllten einen Schwamm mit Essig, steckten ihn auf einen Ysopstengel, und brachten ihn an seinen Mund.
27133JohannesJoh431930Da nun Jesus den Essig genommen hatte, sprach er: Es ist vollbracht! Und das Haupt neigend, übergab er seinen Geist.
27134JohannesJoh431931Damit nun die Leiber nicht am Sabbate am Kreuze blieben, weil es der Rüsttag war (denn jener Sabbat war groß), baten die Juden den Pilatus, dass ihnen die Beine gebrochen, und sie abgenommen werden möchten.
27135JohannesJoh431932Da kamen die Soldaten, und zerbrachen dem ersten die Beine und den anderen, der mit ihm gekreuzigt war.
27136JohannesJoh431933Als sie aber zu Jesus kamen, und sahen, dass er schon gestorben sei, brachen sie ihm die Beine nicht,
27137JohannesJoh431934sondern einer von den Soldaten öffnete seine Seite mit einem Speere, und sogleich kam Blut und Wasser heraus.
27138JohannesJoh431935Und der dies gesehen hat, hat es bezeugt, und sein Zeugnis ist wahrhaftig. Und er weiß, dass er die Wahrheit sagt, damit auch ihr glaubet.
27139JohannesJoh431936Denn dies ist geschehen, damit die Schrift erfüllet würde: Ihr sollet kein Bein an ihm zerbrechen.
27140JohannesJoh431937Und wiederum eine andere Schriftstelle spricht: Sie werden auf den schauen, den sie durchbohrt haben.
27141JohannesJoh431938Hierauf aber bat Joseph von Arimathäa (weil er ein Jünger Jesu war, jedoch aus Furcht vor den Juden ein heimlicher) den Pilatus, dass er den Leichnam Jesu abnehmen dürfte. Und Pilatus erlaubte es. Er kam also, und nahm den Leichnam Jesu ab.
27142JohannesJoh431939Es kam aber auch Nikodemus, welcher vormals des Nachts zu Jesus gekommen war, und brachte eine Mischung von Myrrhe und Aloe, gegen hundert Pfund.
27143JohannesJoh431940Da nahmen sie den Leichnam Jesu, und wickelten ihn samt den Spezereien in leinerne Tücher ein, wie es die Sitte der Juden beim Begraben ist.
27144JohannesJoh431941Es war aber an der Stätte, wo er gekreuzigt ward, ein Garten, und in dem Garten ein neues Grab, in welches noch niemand gelegt worden war.
27145JohannesJoh431942Dorthin legten sie Jesus wegen des Rüsttages der Juden; denn das Grab war nahe.
27146JohannesJoh43201Am ersten Tage der Woche aber kam Maria Magdalena früh, da es noch finster war, zum Grabe, und sah den Stein vom Grabe weggenommen.
27147JohannesJoh43202Da lief sie, und kam zu Simon Petrus, und zu dem andern Jünger, welchen Jesus lieb hatte, und sprach zu ihnen: Sie haben den Herrn aus dem Grabe weggenommen, und wir wissen nicht, wo sie ihn hingelegt haben.
27148JohannesJoh43203Da gingen Petrus und der andere Jünger hinaus, und kamen zum Grabe.
27149JohannesJoh43204Beide liefen aber zugleich, doch der andere Jünger lief schneller voran als Petrus, und kam zuerst zum Grabe.
27150JohannesJoh43205Und sich vorwärts neigend, sah er die Leintücher da liegen, trat jedoch nicht in das Grab.
27151JohannesJoh43206Da kam Simon Petrus, der ihm folgte, trat in das Grab, und sah die Leintücher liegen,
27152JohannesJoh43207und das Schweißtuch, welches auf seinem Haupte gewesen war, das aber nicht zu den Leintüchern gelegt, sondern abgesondert an einem eigenen Orte zusammengewickelt war.
27153JohannesJoh43208Dann trat auch jener Jünger, welcher zuerst zum Grabe gekommen war, in dasselbe; und er sah, und glaubte;
27154JohannesJoh43209denn noch verstanden sie die Schrift nicht, dass er von den Toten auferstehen müsse.
27155JohannesJoh432010Da gingen die Jünger wieder fort nach Hause.
27156JohannesJoh432011Maria aber stand draußen an dem Grabe und weinte. Während sie nun weinte, bückte sie sich, und sah in das Grab hinein.
27157JohannesJoh432012Da erblickte sie zwei Engel in weißen Kleidern da sitzend, wo der Leichnam Jesu gelegen hatte, einen zu Häupten und einen zu Füßen.
27158JohannesJoh432013Diese sagten zu ihr: Weib! was weinest du? Sie sprach zu ihnen: Weil sie meinen Herrn weggenommen haben; und ich weiß nicht, wo sie ihn hingelegt haben.
27159JohannesJoh432014Als sie dies gesagt hatte, wandte sie sich um, und sah Jesus stehen; sie wusste aber nicht, dass es Jesus sei.
27160JohannesJoh432015Jesus sprach zu ihr: Weib! Was weinest du? Wen suchest du? Da meinte sie, es wäre der Gärtner, und sprach zu ihm: Herr! wenn du ihn weggetragen hast, so sage mir, wo du ihn hingelegt hast, und ich werde ihn holen.
27161JohannesJoh432016Jesus sprach zu ihr: Maria! Da wandte sie sich um, und sprach zu ihm: Rabboni (das heißt Meister)!
27162JohannesJoh432017Jesus sprach zu ihr: Rühre mich nicht an, denn ich bin noch nicht aufgefahren zu meinem Vater; gehe aber hin zu meinen Brüdern, und sage ihnen: Ich fahre auf zu meinem Vater und eurem Vater, zu meinem Gott und eurem Gott.
27163JohannesJoh432018Da kam Maria Magdalena, und verkündigte den Jüngern: Ich habe den Herrn gesehen, und dies hat er mir gesagt.
27164JohannesJoh432019Als es nun an demselben Tage, am ersten der Woche, Abend war, und die Türe des Hauses, wo die Jünger sich versammelt hatten, aus Furcht vor den Juden verschlossen waren, kam Jesus, stand in ihrer Mitte, und sprach zu ihnen: Friede sei mit euch!
27165JohannesJoh432020Und als er dieses gesagt hatte, zeigte er ihnen die Hände und die Seite. Da freuten sich die Jünger, dass sie den Herrn sahen.
27166JohannesJoh432021Er sprach abermals zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch.
27167JohannesJoh432022Da er dies gesagt hatte, hauchte er sie an,28nd sprach zu ihnen: Empfanget den Heiligen Geist!
27168JohannesJoh432023Welchen ihr die Sünden nachlassen werdet, denen sind sie nachgelassen;30nd welchen ihr sie behalten werdet, denen sind sie behalten.
27169JohannesJoh432024Thomas aber, einer von den Zwölf, der Zwilling genannt, war nicht bei ihnen, als Jesus kam.
27170JohannesJoh432025Die andern Jünger sagten ihm also: Wir haben den Herrn gesehen. Er aber sprach zu ihnen: Wenn ich nicht an seinen Händen das Mal der Nägel sehe, und meinen Finger in die Stätte der Nägel, und meine Hand in seine Seite lege, so werde ich nicht glauben.
27171JohannesJoh432026Nach acht Tagen waren seine Jünger wieder im Hause beisammen und Thomas mit ihnen. Da kam Jesus bei verschlossenen Türen, stand in ihrer Mitte, und sprach: Friede sei mit euch!
27172JohannesJoh432027Dann sagte er zu Thomas: Lege deinen Finger hierher, und siehe meine Hände, und reiche deine Hand her, und lege sie in meine Seite; und sei nicht ungläubig, sondern gläubig!
27173JohannesJoh432028Thomas antwortete, und sprach zu ihm: Mein Herr und mein Gott!
27174JohannesJoh432029Jesus sprach zu ihm: Weil du mich gesehen hast, Thomas! hast du geglaubt; selig, die nicht gesehen, und doch geglaubt haben.
27175JohannesJoh432030Es hat Jesus zwar noch viele andere Zeichen vor den Augen seiner Jünger getan, welche nicht in diesem Buche geschrieben sind;
27176JohannesJoh432031diese aber sind geschrieben, damit ihr glaubet, dass Jesus Christus ist, der Sohn Gottes; und damit ihr durch den Glauben das Leben habet in seinem Namen.
27177JohannesJoh43211Darnach offenbarte sich Jesus abermals den Jüngern an dem Meere von Tiberias. Er offenbarte sich aber auf folgende Weise:
27178JohannesJoh43212Es waren beieinander Simon Petrus, Thomas, der Zwilling genannt wird, Nathanael von Cana in Galiläa, die Söhne des Zebedäus, und zwei andere von seinen Jüngern.
27179JohannesJoh43213Da sagte Simon Petrus zu ihnen: Ich gehe fischen. Sie sprachen zu ihm: Auch wir gehen mit dir. Sie gingen also hinaus, und stiegen in das Schiff; und in dieser Nacht fingen sie nichts.
27180JohannesJoh43214Als es aber Morgen geworden war, stand Jesus am Ufer; jedoch erkannten die Jünger nicht, dass es Jesus sei.
27181JohannesJoh43215Jesus sprach zu ihnen: Kinder! habt ihr etwas zu essen? Sie antworteten ihm: Nein.
27182JohannesJoh43216Er aber sprach zu ihnen: Werfet das Netz zur Rechten des Schiffes aus, so werdet ihr etwas finden. Da warfen sie es aus, und konnten es nicht mehr ziehen vor der Menge der Fische.
27183JohannesJoh43217Da sagte jener Jünger, den Jesus lieb hatte, zu Petrus: Es ist der Herr! Als Simon Petrus hörte: es ist der Herr, gürtete er sich das Oberkleid um (denn er war unbekleidet), und warf sich in das Meer.
27184JohannesJoh43218Die andern Jünger aber kamen auf dem Schiffe (denn sie waren nicht weit vom Lande, nur etwa zweihundert Ellen); das Netz mit den Fischen hinter sich ziehend.
27185JohannesJoh43219Als sie nun an´s Land stiegen, sahen sie ein Kohlenfeuer angelegt und einen Fisch darauf, und Brot dabei.
27186JohannesJoh432110Jesus sprach zu ihnen: Bringet her von den Fischen, die ihr jetzt gefanget habet!
27187JohannesJoh432111Simon Petrus stieg hinauf, und zog das Netzt an´s Land, welches mit einhundertdreiundfünfzig großen Fischen angefüllt war; und obwohl ihrer so viele waren, zerriss das Netz nicht.
27188JohannesJoh432112Jesus sprach zu ihnen: Kommet und haltet das Mahl! Aber keiner von denen, die sich zum Mahle lagerten, wagte es, ihn zu fragen: Wer bist du? Denn sie wussten, dass es der Herr ist.
27189JohannesJoh432113Da kam Jesus, nahm das Brot, und gab es ihnen, und ebenso auch den Fisch.
27190JohannesJoh432114Dieses war bereits das dritte Mal, dass sich Jesus seinen Jüngern offenbarte, nachdem er von den Toten auferstanden war.
27191JohannesJoh432115Als sie nun gegessen hatten, sprach Jesus zu Simon Petrus: Simon, Sohn des Johannes! liebst du mich mehr als diese? Er sprach zu ihm: Ja, Herr! du weißt, dass ich dich liebe. Jesus sprach zu ihm: Weide meine Lämmer!
27192JohannesJoh432116Abermals sagte er zu ihm: Simon, Sohn des Johannes! liebst du mich? Er sprach zu ihm: Ja, Herr! du weißt, dass ich dich liebe. Jesus sagte zu ihm: Weide meine Lämmer!
27193JohannesJoh432117Er sprach zu ihm zum dritten Male: Simon, Sohn des Johannes! liebst du mich? Da ward Petrus traurig, dass er zum dritten Male zu ihm sagte: Liebst du mich? und sagte zu ihm: Herr! du weißt alles, du weißt, dass ich dich liebe. Jesus sprach zu ihm: Weide meine Schafe!
27194JohannesJoh432118Wahrlich, wahrlich, ich sage dir, da du jünger warest, gürtetest du dich selbst, und wandeltest, wohin du wolltest; wenn du aber alt geworden sein wirst, wirst du deine Hände ausstrecken, und ein anderer wird dich gürten, und dich führen, wohin du nicht willst!
27195JohannesJoh432119Dieses aber sagte er, um anzuzeigen, durch welchen Tod er Gott verherrlichen würde. Und als er dies gesagt hatte, sprach er zu ihm: Folge mir nach!
27196JohannesJoh432120Petrus wandte sich um, und sah den Jünger, welchen Jesus lieb hatte, nachfolgen, denselben, welcher auch beim Abendmahle an seiner Brust gelegen, und sagte: Herr! wer ist es, der dich verraten wird?
27197JohannesJoh432121Da nun Petrus diesen sah, sprach er zu Jesus: Herr! was ist es aber mit diesem?
27198JohannesJoh432122Jesus sprach zu ihm: Wenn ich will, dass er bleibe, bis ich komme; was geht es dich an? Du, folge mir.
27199JohannesJoh432123Daher ging diese Sage aus unter die Brüder, dass jener Jünger nicht sterben werde. Jesus aber sprach nicht zu ihm: er wird nicht sterben; sondern: Wenn ich will, dass er bleibe, bis ich komme; was geht es dich an?
27200JohannesJoh432124Das ist der Jünger, welcher hiervon Zeugnis gibt, und dies geschrieben hat; und wir wissen, dass sein Zeugnis wahr ist.
27201JohannesJoh432125Es sind aber auch noch viele andere Dinge, die Jesus getan hat; wollte man dieses einzeln aufschreiben, so glaube ich, würde die Welt die Bücher nicht fassen, die zu schreiben wären.
27202ApostelgeschichteApg4411In der ersten Erzählung, o Theophilus! habe ich von allem gesprochen, was Jesus zu tun und zu lehren anfing
27203ApostelgeschichteApg4412bis zu dem Tage, an welchem er aufgenommen ward, nachdem er den Aposteln, die er auserwählt hatte, durch den Heiligen Geist seine Aufträge gegeben;
27204ApostelgeschichteApg4413denen er auch nach seinem Leiden durch viele Beweise als lebend sich zeigte, da er ihnen vierzig Tage hindurch erschien, und vom Reiche Gottes redete.
27205ApostelgeschichteApg4414Und da er mit ihnen aß, befahl er ihnen, von Jerusalem nicht wegzugehen, sondern auf die Verheißung des Vaters zu warten, die ihr (sprach er) aus meinem Munde gehört habet.
27206ApostelgeschichteApg4415Denn Johannes zwar taufte mit Wasser, ihr aber werdet mit dem Heiligen Geiste getauft werden, nach wenigen Tagen.
27207ApostelgeschichteApg4416Die nun zusammengekommen waren, fragten ihn, und sprachen: Herr! wirst du wohl in dieser Zeit das Reich Israel wieder herstellen?
27208ApostelgeschichteApg4417Er aber sprach zu ihnen: Es stehet euch nicht zu, Zeit oder Stunde zu wissen, welche der Vater in seiner Macht festgesetzt hat;
27209ApostelgeschichteApg4418aber ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, der über euch kommen wird, und werdet meine Zeugen sein in Jerusalem, und in ganz Judäa und Samaria, und bis an die Grenzen der Erde.
27210ApostelgeschichteApg4419Als er dies gesagt hatte, ward er vor ihren Blicken emporgehoben, und eine Wolke nahm ihn auf, hinweg aus ihren Augen.
27211ApostelgeschichteApg44110Und als sie zum Himmel emporschauten, während er fortging, siehe, da standen zwei Männer bei ihnen in weißen Gewändern,
27212ApostelgeschichteApg44111welche sagten: Ihr Männer von Galiläa! was stehet ihr und schauet gen Himmel? Dieser Jesus, der von euch weg in den Himmel aufgenommen ist, wird ebenso kommen, wie ihr ihn in den Himmel habt auffahren sehen.
27213ApostelgeschichteApg44112Hierauf kehrten sie von dem Berge, welcher Ölberg genannt wird, der nahe bei Jerusalem liegt, einen Sabbatweg weit entfernt, wieder nach Jerusalem zurück.
27214ApostelgeschichteApg44113Und als sie hineingekommen waren, stiegen sie in das Obergemach hinauf, wo sie sich aufzuhalten pflegten, nämlich Petrus und Johannes, Jakobus und Andreas, Philippus und Thomas, Bartholomäus und Matthäus, Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Simon, der Eiferer, und Judas, der Bruder des Jakobus.
27215ApostelgeschichteApg44114Diese alle verharrten einmütig im Gebete samt den Frauen, und Maria, der Mutter Jesu, und seinen Brüdern.
27216ApostelgeschichteApg44115In diesen Tagen erhob sich Petrus inmitten der Brüder (es war aber eine Schar beisammen, von etwa hundert und zwanzig Personen) und sprach:
27217ApostelgeschichteApg44116Brüder! Es muss das Schriftwort erfüllt werden, welches der heilige Geist durch den Mund Davids vorhergesagt hat von Judas, welcher denen, die Jesus gefangen nahmen, zum Führer diente,
27218ApostelgeschichteApg44117der uns beigezählet war und Anteil an diesem Amte erhalten hatte.
27219ApostelgeschichteApg44118Dieser nun erwarb sich einen Acker von dem Lohne der Ruchlosigkeit, und er erhängte sich, und barst mitten entzwei, und alle seine Eingeweide wurden verschüttet.
27220ApostelgeschichteApg44119Und es wurde allen Einwohnern von Jerusalem bekannt, so dass jener Acker in ihrer Sprache Hakeldama, das ist Blutacker, genannt wurde.
27221ApostelgeschichteApg44120Denn es steht im Buche der Psalmen geschrieben: Ihre Wohnstätte stehe verödet, und niemand sei, der darin wohne! Und: Sein Amt erhalte ein anderer.
27222ApostelgeschichteApg44121Es muss also einer von den Männern, welche mit uns zusammen waren während der ganzen Zeit, da der Herr Jesus unter uns aus und ein ging,
27223ApostelgeschichteApg44122von der Taufe des Johannes an bis auf den Tag, an welchem er von uns fort aufgenommen worden ist, mit uns Zeuge seiner Auferstehung werden.
27224ApostelgeschichteApg44123Da stellten sie zwei vor, Joseph, genannt Barsabas, mit dem Zunamen der Gerechte, und Matthias.
27225ApostelgeschichteApg44124Und sie beteten, und sprachen: Du, o Herr! der du die Herzen aller kennst, zeige an, welchen von diesen beiden du erwählet hast,
27226ApostelgeschichteApg44125die Stelle dieses Dienstes und Apostelamtes zu empfangen, von welchem Judas abgefallen ist, um hinzugehen an seinen Ort.
27227ApostelgeschichteApg44126Dann warfen sie das Los über sie, und es fiel das Los auf Matthias, und er ward den elf Aposteln beigezählt.
27228ApostelgeschichteApg4421Als der Tag des Pfingstfestes gekommen war, waren alle einmütig an demselben Orte.
27229ApostelgeschichteApg4422Da entstand plötzlich vom Himmel herab ein Brausen, gleich dem eines daherfahrenden gewaltigen Windes, und erfüllte das ganze Haus, wo sie saßen.
27230ApostelgeschichteApg4423Und es erschienen ihnen zerteilte Zungen wie von Feuer, und es ließ sich auf einen jeden von ihnen nieder.
27231ApostelgeschichteApg4424Und es wurden alle mit dem Heiligen Geiste erfüllet, und fingen an, in verschiedenen Sprachen zu reden, so wie der Heilige Geist ihnen verlieh auszusprechen.
27232ApostelgeschichteApg4425Es waren aber in Jerusalem Juden wohnhaft, gottesfürchtige Männer, aus allen Völkern, die unter dem Himmel sind.
27233ApostelgeschichteApg4426Als nun dieses Getöse entstand, kam die ganze Menge zusammen, und ward bestürzt; denn es hörte sie ein jeder in seiner Sprache reden.
27234ApostelgeschichteApg4427Es waren aber alle außer sich, und sprachen voll Verwunderung zueinander: Sehet, sind nicht alle diese, die da reden, Galiläer?
27235ApostelgeschichteApg4428Wie hören wir denn ein jeder unsere eigene Sprache, in der wir geboren sind?
27236ApostelgeschichteApg4429Parther, Meder, Elamiter und Bewohner von Mesopotamien, von Judäa, Cappadocien, Pontus und Asien,
27237ApostelgeschichteApg44210von Phrygien und Pamphylien, Ägypten und den Landstrichen Libyens bei Cyrene, und Fremdlinge aus Rom,
27238ApostelgeschichteApg44211Juden sowohl wie Bekehrte, Kreter und Araber, wir hören sie in unseren Sprachen die großen Taten Gottes verkündigen.
27239ApostelgeschichteApg44212Und alle staunten, und sprachen voll Verwunderung zueinander: Was mag dies wohl bedeuten?
27240ApostelgeschichteApg44213Einige aber spotteten, und sagten: Sie sind voll süßen Weines!
27241ApostelgeschichteApg44214Da stand Petrus auf mit den Elfen, und seine Stimme erhebend sprach er zu ihnen: Ihr Männer von Judäa, und alle ihr Bewohner von Jerusalem, kund sei euch dieses und vernehmet meine Worte!
27242ApostelgeschichteApg44215Diese sind nicht trunken, wie ihr meinet, es ist ja erst die dritte Stunde des Tages;
27243ApostelgeschichteApg44216sondern dies ist, was durch den Propheten Joel gesagt ist:
27244ApostelgeschichteApg44217Es wird geschehen in den letzten Tagen (spricht der Herr), ich werde von meinem Geiste über alles Fleisch ausgießen; und eure Söhne und eure Töchter werden weissagen, eure Jünglinge werden Gesichte schauen, und euren Greisen werden Traumgesichte erscheinen.
27245ApostelgeschichteApg44218Ja, auch über meine Knechte und über meine Mägde werde ich in jenen Tagen von meinem Geiste ausgießen, und sie werden weissagen.
27246ApostelgeschichteApg44219Und ich werde Wunderzeichen am Himmel oben, und Zeichen auf der Erde unten geben, Blut und Feuer, Dampf und Rauch.
27247ApostelgeschichteApg44220Die Sonne wird in Dunkel verwandelt werden und der Mond in Blut, ehedenn der große und offenbare Tag des Herrn kommt.
27248ApostelgeschichteApg44221Dann wird es geschehen: Ein jeder, der den Namen des Herrn anruft, wird gerettet werden.
27249ApostelgeschichteApg44222Ihr Männer von Israel! höret diese Worte: Jesus von Nazareth, einen Mann, dem Gott unter euch Zeugnis gab durch Machterweise, Wunder und Zeichen, welche Gott durch ihn in eurer Mitte wirkte, wie ihr auch selbst wisset,
27250ApostelgeschichteApg44223diesen, der nach dem festgesetzten Ratschlusse und dem Vorherwissen Gottes überliefert ward, habt ihr durch die Hände der Gottlosen an´s Kreuz geschlagen und getötet.
27251ApostelgeschichteApg44224Gott aber hat ihn auferweckt, von dem Schmerze des Totenreiches ihn befreiend, wie es denn unmöglich war, dass er von demselben festgehalten würde.
27252ApostelgeschichteApg44225Denn David sagt von ihm: Ich sah den Herrn vor meinen Augen allezeit; denn er ist mir zur Rechten, damit ich nicht wanke.
27253ApostelgeschichteApg44226Darum freute sich mein Herz, und meine Zunge frohlockte, ja auch mein Fleisch wird in Hoffnung ruhen.
27254ApostelgeschichteApg44227Denn du wirst meine Seele nicht im Totenreiche lassen, noch zugeben, dass dein Heiliger die Verwesung schaue.
27255ApostelgeschichteApg44228Du hast mir die Pfade des Lebens kundgetan, du wirst mich mit Wonnen erfüllen vor deinem Angesichte.
27256ApostelgeschichteApg44229Ihr Brüder! Es sei mir gestattet, freimütig zu euch zu reden von dem Erzvater David. Er ist gestorben und begraben, und sein Grab ist bei uns bis auf den heutigen Tag
27257ApostelgeschichteApg44230Weil er nun ein Prophet war, und wusste, dass ihm Gott mit einem Eide geschworen, es werde einer seiner Nachkommen auf seinem Throne sitzen,
27258ApostelgeschichteApg44231so hat er in die Zukunft schauend von der Auferstehung Christi gesprochen, dass dieser nämlich nicht im Totenreiche gelassen ward, noch sein Fleisch die Verwesung schaute.
27259ApostelgeschichteApg44232Diesen Jesus hat Gott auferweckt; des sind wir alle Zeuge.
27260ApostelgeschichteApg44233Nachdem er nun zur Rechten Gottes erhöht worden ist, und die Verheißung des Heiligen Geistes vom Vater empfangen hat, hat er diesen ausgegossen, wie ihr sehet und höret.
27261ApostelgeschichteApg44234Denn David ist nicht in den Himmel aufgefahren; er sagt aber selbst: Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten,
27262ApostelgeschichteApg44235bis ich deine Feinde zum Schemel deiner Füße lege.
27263ApostelgeschichteApg44236So wisse denn das ganze Haus Israel unfehlbar gewiss, dass Gott ihn zum Herrn und Christus gemacht hat, diesen Jesus, den ihr gekreuziget habet.
27264ApostelgeschichteApg44237Als sie dies hörten, wurden sie im Herzen zerknirscht, und sie sprachen zu Petrus und den übrigen Aposteln: Was sollen wir tun, ihr Brüder?
27265ApostelgeschichteApg44238Petrus aber sprach zu ihnen: Tuet Buße, und ein jeder von euch lasse sich taufen im Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden; so werdet ihr die Gabe des Heiligen Geistes empfangen.
27266ApostelgeschichteApg44239Denn euch gilt die Verheißung, und euren Kindern und allen, die ferne sind, so viele immer der Herr, unser Gott, berufen wird.
27267ApostelgeschichteApg44240Noch mit sehr vielen anderen Worten legte er Zeugnis ab, und ermahnte sie, indem er sprach: Rettet euch hinweg von diesem verderbten Geschlechte!
27268ApostelgeschichteApg44241Diejenigen, welche sein Wort annahmen, wurden getauft. Und es wurden an jenem Tage hinzugetan bei dreitausend Seelen.
27269ApostelgeschichteApg44242Sie verharrten aber in der Lehre der Apostel, in der Gemeinschaft des Brotbrechens und in den Gebeten.
27270ApostelgeschichteApg44243Und es kam Furcht über alle Seelen; auch geschahen viele Wunder und Zeichen durch die Apostel in Jerusalem, und die Furcht war bei allen groß.
27271ApostelgeschichteApg44244Auch hielten sich alle Gläubigen zusammen, und hatten alles gemeinsam.
27272ApostelgeschichteApg44245Ihr Hab und Gut verkauften sie, und teilten davon allen mit, nach eines jeden Bedürfnis.
27273ApostelgeschichteApg44246Auch verharrten sie täglich einmütig im Tempel, und brachen das Brot von Haus zu Haus und nahmen Speise in Freudigkeit und Einfalt des Herzens,
27274ApostelgeschichteApg44247und lobten Gott, und alles Volk war ihnen wohlgeneigt. Der Herr aber führte täglich diejenigen, welche selig werden sollten, der Gemeinde zu.
27275ApostelgeschichteApg4431Petrus aber und Johannes gingen hinauf in den Tempel zur neunten Stunde des Gebetes.
27276ApostelgeschichteApg4432Da wurde ein Mann herbeigetragen, der vom Mutterleibe an lahm war; den setzten sie täglich an die Pforte des Tempels, welche die schöne heißt, hin, dass er von denen, welche in den Tempel gingen, Almosen heische.
27277ApostelgeschichteApg4433Als dieser den Petrus und Johannes sah, die eben im Begriffe waren in den Tempel hineinzugehen, bat er sie, um ein Almosen zu empfangen.
27278ApostelgeschichteApg4434Petrus aber mit Johannes blickte auf ihn und sprach: Siehe uns an!
27279ApostelgeschichteApg4435Da richtete er seinen Blick auf sie, in der Hoffnung, etwas von ihnen zu empfangen.
27280ApostelgeschichteApg4436Petrus aber sagte: Silber und Gold habe ich nicht, was ich aber habe, das gebe ich dir: Im Namen Jesu Christi, des Nazareners, stehe auf und wandle!
27281ApostelgeschichteApg4437Und er fasste ihn bei der rechten Hand an und richtete ihn auf; und alsbald kam Kraft in seine Füße und Sohlen.
27282ApostelgeschichteApg4438Und aufspringend, stand er und wandelte umher; und er trat mit ihnen in den Tempel, gehend, hüpfend und Gott lobend.
27283ApostelgeschichteApg4439Und alles Volk sah ihn umhergehen und Gott loben.
27284ApostelgeschichteApg44310Da sie nun erkannten, dass er der war, welcher des Almosens wegen an der schönen Pforte des Tempels saß, wurden sie voll Staunens und außer sich über das, was mit ihm vorgegangen war.
27285ApostelgeschichteApg44311Da er aber Petrus und Johannes festhielt, lief das Volk zu ihnen in die Halle, welche Salomons Halle heißt, voll Erstaunen.
27286ApostelgeschichteApg44312Als Petrus das sah, sprach er zu dem Volke: Ihr Männer von Israel! Was wundert ihr euch hierüber, oder was blicket ihr auf uns, als hätte wir aus eigener Kraft oder Macht diesen gehen gemacht?
27287ApostelgeschichteApg44313Der Gott Abrahams, der Gott Isaaks, der Gott Jakobs, der Gott unserer Väter hat seinen Sohn Jesus verherrlicht, welchen ihr überliefert, und vor dem Angesichte des Pilatus verleugnet habt, während er entschieden hatte, ihn freizulassen;
27288ApostelgeschichteApg44314ihr aber habt den Heiligen und Gerechten verleugnet, und verlangt, dass man euch einen Mann, der ein Mörder war, schenkte.
27289ApostelgeschichteApg44315Den Urheber des Lebens dagegen habt ihr getötet, und Gott hat ihn von den Toten auferweckt; des sind wir Zeugen!
27290ApostelgeschichteApg44316Durch den Glauben an seinen Namen hat sein Name diesen, den ihr sehet und kennet, gestärkt; und der Glaube, der durch ihn ist, hat diesem die vollkommene Gesundheit gegeben, wie ihr alle sehet.
27291ApostelgeschichteApg44317Und nun, meine Brüder! ich weiß, dass ihr es aus Unwissenheit getan habt, wie auch eure Vorsteher.
27292ApostelgeschichteApg44318Gott aber hat das, was er durch den Mund aller Propheten vorherverkündiget hat, dass sein Gesalbter leiden werde, so erfüllt.
27293ApostelgeschichteApg44319So tuet denn Buße, und bekehret euch, damit eure Sünden getilgt werden;
27294ApostelgeschichteApg44320damit die Zeiten der Erquickung von dem Angesichte des Herrn kommen, wenn er den, welcher euch verkündigt worden ist, sendet, Jesus Christus.
27295ApostelgeschichteApg44321Für jetzt muss der Himmel denselben aufnehmen bis zu den Zeiten der Wiederherstellung aller Dinge, wovon Gott durch den Mund seiner heiligen Propheten von alters her geredet hat.
27296ApostelgeschichteApg44322So sagte schon Moses: der Herr, euer Gott, wird euch einen Propheten wie mich aus euren Brüdern erwecken; den sollet ihr hören in allem, was er euch immer sagen wird.
27297ApostelgeschichteApg44323Es wird aber geschehen: jede Seele, welche diesen Propheten nicht hört, wird aus dem Volke vertilgt werden.
27298ApostelgeschichteApg44324Und alle Propheten, welche geredet haben, von Samuel angefangen und fernerhin, verkündigten diese Tage.
27299ApostelgeschichteApg44325Ihr seid die Kinder der Propheten und des Bundes, den Gott mit unsern Vätern geschlossen hat, da er zu Abraham sprach: Und in deinem Samen werden alle Geschlechter der Erde gesegnet werden.
27300ApostelgeschichteApg44326Euch zuerst hat Gott seinen Sohn erweckt und gesandt, um euch zu segnen, damit sich ein jeder von seiner Bosheit bekehre.
27301ApostelgeschichteApg4441Da sie aber zu dem Volke redeten, kamen die Priester und der Tempelhaupmann und die Sadducäer dazu,
27302ApostelgeschichteApg4442die unwillig waren, dass sie das Volk lehrten, und in Jesus die Auferstehung von den Toten verkündigten.
27303ApostelgeschichteApg4443Und sie legten Hand an sie, und brachten sie in Gewahrsam bis zum anderen Tage, denn es war schon Abend.
27304ApostelgeschichteApg4444Viele aber von denen, die das Wort gehört hatten, wurden gläubig, und die Anzahl der Männer war fünftausend.
27305ApostelgeschichteApg4445Es geschah aber am andern Tage, dass sich ihre Vorsteher und Ältesten, und die Schriftgelehrten zu Jerusalem versammelten;
27306ApostelgeschichteApg4446auch Annas, der Hohepriester, und Kaiphas, Johannes und Alexander, und alle, die aus priesterlichem Geschlechte waren.
27307ApostelgeschichteApg4447Und sie stellten sie in die Mitte, und fragten: Aus welcher Macht, oder in welchem Namen habt ihr dies getan?
27308ApostelgeschichteApg4448Da ward Petrus vom heiligen Geiste erfüllt, und sprach zu ihnen: Ihr Vorsteher des Volkes und ihr Ältesten höret!
27309ApostelgeschichteApg4449Wenn wir heute vor Gericht gezogen werden wegen einer diesem kranken Menschen erwiesenen Wohltat, durch die er geheilt worden ist,
27310ApostelgeschichteApg44410so sei euch allen und dem ganzen Volke Israel kund: Im Namen unsers Herrn Jesus Christus, des Nazareners, den ihr gekreuziget, den Gott aber von den Toten auferwecket hat, durch diesen steht dieser gesund vor euch.
27311ApostelgeschichteApg44411Er ist jener von euch Bauleuten verworfene Stein, der zum Eckstein geworden ist,
27312ApostelgeschichteApg44412und es ist in keinem andern Heil; denn kein anderer Name unter dem Himmel ist den Menschen gegeben, durch den wir selig werden sollten.
27313ApostelgeschichteApg44413Da sie nun die Standhaftigkeit des Petrus und Johannes sahen, und inne wurden, dass sie ungelehrte und gewöhnliche Leute seien, verwunderten sie sich, und erkannten jetzt auch, dass sie mit Jesus gewesen waren.
27314ApostelgeschichteApg44414Und da sie auch den Menschen, der geheilt worden war, bei ihnen stehen sahen, konnten sie nichts dagegen sagen.
27315ApostelgeschichteApg44415Sie befahlen ihnen aber, aus der Versammlung abzutreten, und berieten sich untereinander.
27316ApostelgeschichteApg44416indem sie sprachen: Was sollen wir mit diesen Leuten machen? Denn es ist doch ein Wunder durch sie geschehen, das allen Bewohnern von Jerusalem bekannt ist, es ist offenkundig, und wir können es nicht leugnen.
27317ApostelgeschichteApg44417Damit es jedoch nicht noch weiterhin unter das Volk verbreitet werde, wollen wir sie scharf bedrohen, nicht mehr in diesem Namen zu irgendeinem Menschen zu reden.
27318ApostelgeschichteApg44418Sie riefen sie hinein, und geboten ihnen, durchaus nicht mehr zu reden und zu lehren im Namen Jesu.
27319ApostelgeschichteApg44419Petrus aber und Johannes antworteten, und sprachen zu ihnen: Ob es recht ist vor Gottes Angesicht, euch mehr zu gehorchen als Gott, das urteilet selbst.
27320ApostelgeschichteApg44420Denn wir können nicht unterlassen das zu verkünden, was wir gesehen und gehört haben.
27321ApostelgeschichteApg44421Jene aber drohten ihnen, und entließen sie, da sie keine Mittel fanden, dieselben zu strafen, wegen des Volkes, weil alle das, was geschehen war, priesen.
27322ApostelgeschichteApg44422Denn der Mann, an dem dieses Wunder der Heilung geschehen, war über vierzig Jahre alt.
27323ApostelgeschichteApg44423Als sie nun freigelassen waren, kamen sie zu den Ihrigen, und verkündigten ihnen alles, was die Hohenpriester und Ältesten zu ihnen gesagt hatten.
27324ApostelgeschichteApg44424Da diese es hörten, erhoben sie einmütig ihre Stimme zu Gott, und sprachen: Herr! du bist es, der den Himmel und die Erde, das Meer und alles, was in ihnen ist, gemacht hat,
27325ApostelgeschichteApg44425der durch den Heiligen Geist aus dem Munde unseres Vaters David, deines Knechtes, gesprochen: Warum toben die Heiden, und sinnen die Völker Eitles?
27326ApostelgeschichteApg44426Es stehen auf die Könige der Erde, und die Fürsten kommen zusammen wider den Herrn und wider seinen Gesalbten.
27327ApostelgeschichteApg44427Denn es sind in Wahrheit in dieser Stadt wider deinen heiligen Sohn Jesus, den du gesalbt hast, Herodes und Pontius Pilatus, mit Heiden und den Stämmen Israels verbunden, zusammengekommen,
27328ApostelgeschichteApg44428um zu tun, was deine Hand und dein Ratschluß festgesetzt hatte, dass geschehen sollte.
27329ApostelgeschichteApg44429Und nun, o Herr! siehe herab auf ihre Drohungen, und gib deinen Dienern, dass sie mit allem Freimut dein Wort reden,
27330ApostelgeschichteApg44430indem du deine Hand zu Heilungen ausstreckest, und dass Zeichen und Wunder geschehen durch den Namen deines heiligen Sohnes Jesus.
27331ApostelgeschichteApg44431Als sie gebetet hatten, ward die Stätte, wo sie versammelt waren, erschüttere, und sie wurden alle mit dem Heiligen Geiste erfüllt, und redeten das Wort Gottes mit Zuversicht.
27332ApostelgeschichteApg44432Die Menge der Gläubigen aber war ein Herz und eine Seele; und keiner sagte, dass etwas von dem, was er besaß, sein eigen sei, sondern sie hatten alles miteinander gemein.
27333ApostelgeschichteApg44433Und mit großer Kraft gaben die Apostel Zeugnis von der Auferstehung Jesu Christi unsers Herrn; und große Gnade war in ihnen allen.
27334ApostelgeschichteApg44434Denn es war kein Dürftiger unter ihnen; alle diejenigen nämlich, welche Besitzer von Äckern oder Häusern waren, verkauften dieselben, und brachten den Erlös des Verkauften herbei,
27335ApostelgeschichteApg44435und legten ihn zu den Füßen der Apostel. Es wurde aber einem jeden zugeteilt, so viel er bedurfte.
27336ApostelgeschichteApg44436Joseph aber, der von den Aposteln den Zunamen Barnabas erhielt (das ist Sohn der Tröstung), ein Levit, aus Cypern gebürtig,
27337ApostelgeschichteApg44437verkaufte einen Acker, den er besaß, und brachte das Geld und legte es zu den Füßen der Apostel nieder.
27338ApostelgeschichteApg4451Ein Mann aber mit Namen Ananias verkaufte samt Saphira, seinem Weibe, einen Acker,
27339ApostelgeschichteApg4452und unterschlug etwas von dem Erlöse des Ackers mit Wissen seines Weibes, und brachte einen Teil, und legte ihn zu den Füßen der Apostel.
27340ApostelgeschichteApg4453Da sprach Petrus: Ananias! warum ließest du vom Satan dein Herz verleiten, dass du dem heiligen Geiste logest und von dem Erlöse des Ackers unterschlugest?
27341ApostelgeschichteApg4454Blieb er nicht unverkauft dein eigen? und als er verkauft war, hattest du nicht Macht, mit dem Gelde zu tun, was du wolltest? Warum beschlossest du solche Tat in deinem Herzen? Nicht Menschen hast du belogen, sondern Gott!
27342ApostelgeschichteApg4455Als Ananias diese Worte hörte, fiel er nieder, und gab den Geist auf. Und große Furcht kam über alle, die es hörten.
27343ApostelgeschichteApg4456Da standen die Jünglinge auf, räumten ihn hinweg, trugen ihn hinaus, und begruben ihn.
27344ApostelgeschichteApg4457Es vergingen aber etwa drei Stunden, da kam auch sein Weib herein, ohne zu wissen, was geschehen war.
27345ApostelgeschichteApg4458Und Petrus sprach zu ihr: Sage mir, Weib! habt ihr den Acker um diesen Preis verkauft? Sie sagte: Ja, um diesen.
27346ApostelgeschichteApg4459Petrus aber sprach zu ihr: Warum seid ihr miteinander übereingekommen, den Geist des Herrn zu versuchen? Siehe, die Füße derer, die deinen Mann begraben haben, sind vor der Türe, und werden auch dich hinaustragen.
27347ApostelgeschichteApg44510Alsbald fiel sie zu seinen Füßen nieder, und gab den Geist auf. Als aber die Jünglinge hereinkamen, fanden sie dieselbe tot, trugen sie hinaus, und begruben sie neben ihrem Manne.
27348ApostelgeschichteApg44511Und es kam eine große Furcht über die ganze Gemeinde, und über alle, die dies hörten.
27349ApostelgeschichteApg44512Durch die Hände der Apostel aber geschahen viele Zeichen und Wunder unter dem Volke. Und sie waren alle einmütig beisammen in der Halle Salomons.
27350ApostelgeschichteApg44513Von den andern jedoch wagte es keiner, sich zu ihnen zu gesellen; das Volk aber pries sie hoch.
27351ApostelgeschichteApg44514Und die Menge der Männer und Weiber, die an den Herrn glaubten, nahm mehr und mehr zu,
27352ApostelgeschichteApg44515so dass sie die Kranken auf die Straßen heraustrugen, und auf Betten und Tragbahren legten, damit, wenn Petrus käme, wenigstens sein Schatten jemanden von ihnen überschattete, und sie von ihren Krankheiten befreit würden.
27353ApostelgeschichteApg44516Es strömten aber auch viele Menschen aus den umliegenden Städten nach Jerusalem zusammen, und brachten Kranke und von unreinen Geistern Geplagte dahin, welche alle geheilt wurden.
27354ApostelgeschichteApg44517Da erhob sich der Hohepriester und alle, die es mit ihm hielten (nämlich die Sekte der Sadducäer), und wurden voll Zorneifers;
27355ApostelgeschichteApg44518und sie legten Hand an die Apostel, und setzten sie in das öffentliche Gefängnis.
27356ApostelgeschichteApg44519Ein Engel des Herrn aber öffnete in der Nacht die Türen des Gefängnisses, führte sie hinaus und sprach:
27357ApostelgeschichteApg44520Gehet hin, tretet im Tempel auf, und sprechet zu dem Volke alle Worte dieses Lebens!
27358ApostelgeschichteApg44521Als sie dies gehört hatten, gingen sie bei Tagesanbruch in den Tempel, und lehrten. Da aber der Hohepriester kam, und die mit ihm waren, beriefen sie den hohen Rat und alle Ältesten der Kinder Israels, und sandten in das Gefängnis, dass sie vorgeführt würden.
27359ApostelgeschichteApg44522Als aber die Diener hinkamen, und das Gefängnis öffneten, und sie nicht fanden, kehrten sie zurück, und berichteten es,
27360ApostelgeschichteApg44523indem sie sagten: Das Gefängnis fanden wir zwar mit aller Sorgfalt, verschlossen, und die Wächter vor den Türen stehend; als wir es aber öffneten, fanden wir niemand darin.
27361ApostelgeschichteApg44524Als nun der Tempelhauptmann und die Hohenpriester diese Reden hörten, wurden sie wegen derselben ratlos, was wohl daraus werden sollte.
27362ApostelgeschichteApg44525Da kam jemand, und verkündete ihnen: Sehet, die Männer, die ihr in das Gefängnis gesetzt habet, stehen im Tempel und lehren das Volk.
27363ApostelgeschichteApg44526Da ging der Tempelhauptmann hin mit den Dienern, und führte sie herbei, jedoch ohne Gewalt; denn sie fürchteten das Volk, sie möchten gesteiniget werden.
27364ApostelgeschichteApg44527Als sie dieselben nun herbeigeführt hatten, stellten sie sie vor den hohen Rat. Und der Hohepriester fragte sie,
27365ApostelgeschichteApg44528und sprach: Haben wir euch nicht auf das strengste geboten, nicht in diesem Namen zu lehren? Und sehet, ihr habt Jerusalem mit eurer Lehre erfüllt, und wollet das Blut dieses Menschen auf uns bringen.
27366ApostelgeschichteApg44529Petrus aber und die Apostel antworteten, und sprachen: Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen.
27367ApostelgeschichteApg44530Der Gott unserer Väter hat Jesus wieder auferweckt, den ihr an das Holz gehängt und getötet habt.
27368ApostelgeschichteApg44531Diesen hat Gott zu seiner Rechten zum Fürsten und Heiland erhöht, um Israel Buße zu verleihen und Vergebung der Sünden.
27369ApostelgeschichteApg44532Und wir sind Zeugen dieser Dinge, und der Heilige Geist, welchen Gott allen, die ihm gehorchen, gegeben hat.
27370ApostelgeschichteApg44533Als sie dies hörten, ergrimmten sie, und gedachten sie zu töten.
27371ApostelgeschichteApg44534Es erhob sich aber im hohen Rate ein Pharisäer, namens Gamaliel, ein Gesetzeslehrer, angesehen bei dem ganzen Volke; dieser befahl, die Männer ein wenig abtreten zu lassen.
27372ApostelgeschichteApg44535Und er sprach zu ihnen: Ihr Männer von Israel! sehet euch wohl vor, was ihr mit diesen Menschen tun wollet.
27373ApostelgeschichteApg44536Denn vor diesen Tagen stand Theodas auf, und sagte, er sei etwas, und es schlug sich eine Zahl von etwa vierhundert Männern zu ihm. Er wurde getötet, und alle, welche ihm glaubten, zerstreuten sich, und wurden zunichte.
27374ApostelgeschichteApg44537Nach diesem erhob sich Judas, der Galiläer, in den Tagen der Schätzung, und zog viel Volk zum Abfall nach sich; auch dieser kam um, und alle, so viele ihrer mit ihm hielten, wurden zerstreut.
27375ApostelgeschichteApg44538Und nun sage ich euch: Stehet ab von diesen Menschen, und lasset sie; denn wenn dieses Vorhaben oder dieses Werk von Menschen ist, so wird es zunichte werden,
27376ApostelgeschichteApg44539wenn es aber von Gott ist, so werdet ihr nicht vermögen, es zunichte zu machen, ihr möchtet sonst etwa als Widersacher Gottes erfunden werden. Da stimmten sie ihm bei.
27377ApostelgeschichteApg44540Alsdann riefen sie die Apostel herein, ließen ihnen Streiche geben, befahlen ihnen, ja nicht mehr im Namen Jesu zu reden, und entließen sie.
27378ApostelgeschichteApg44541Diese gingen nun freudig vom Angesichte des hohen Rates hinweg, weil sie würdig befunden worden, um des Namen Jesu willen, Schmach zu leiden.
27379ApostelgeschichteApg44542Täglich aber ohne Unterlass lehrten sie im Tempel wie in den Häusern umher, und verkündeten die frohe Botschaft von Christus Jesus.
27380ApostelgeschichteApg4461In diesen Tagen aber entstand, als die Zahl der Jünger wuchs, ein Murren der Griechen wider die Hebräer, weil ihre Witwen bei der täglichen Ausspeisung zurückgesetzt würden.
27381ApostelgeschichteApg4462Da riefen die Zwölf die Menge der Jünger zusammen, und sprachen: Es geht nicht an, dass wir vom Worte Gottes ablassen, und den Tisch besorgen.
27382ApostelgeschichteApg4463Darum, Brüder! ersehet euch sieben Männer unter euch aus, die ein gutes Zeugnis haben, und voll des Heiligen Geistes und der Weisheit sind, diese wollen wir für dieses Geschäft bestellen.
27383ApostelgeschichteApg4464Wir aber werden bei dem Gebete und dem Dienste des Wortes beharren.
27384ApostelgeschichteApg4465Diese Rede fand Beifall bei der ganzen Menge; und sie erwählten Stephanus, einen Mann voll des Glaubens und des Heiligen Geistes, und Philippus, und Prochorus, und Nikanor, und Timon, und Parmenas, und Nikolaus, einen Judengenossen aus Antiochia.
27385ApostelgeschichteApg4466Diese stellten sie den Aposteln vor, und sie legten ihnen unter Gebet die Hände auf.
27386ApostelgeschichteApg4467Und das Wort des Herrn wuchs, und die Zahl der Jünger zu Jerusalem vermehrte sich sehr, auch eine große Menge von Priestern ward dem Glauben gehorsam.
27387ApostelgeschichteApg4468Stephanus aber, voll Gnade und Kraft, tat Wunder und große Zeichen unter dem Volke.
27388ApostelgeschichteApg4469Es erhoben sich aber einige aus der Synagoge, welche die der Libertiner heißt, und der Cyrenäer und der Alexandriner, und von denen, die aus Cilicien und Asien waren, und stritten mit Stephanus,
27389ApostelgeschichteApg44610doch sie vermochten der Weisheit und dem Geiste, der aus ihm redete, nicht zu widerstehen.
27390ApostelgeschichteApg44611Da stifteten sie Männer an, welche sagen sollten, sie hätten ihn Worte der Lästerung wider Moses und wider Gott sprechen hören.
27391ApostelgeschichteApg44612Diese also regten das Volk und die Ältesten und Schriftgelehrten auf; es entstand ein Auflauf, und sie schleppten ihn mit sich fort, führten ihn vor den hohen Rat,
27392ApostelgeschichteApg44613und stellten falsche Zeugen auf, welche sagten: Dieser Mensch hört nicht auf, wider die heilige Stätte und das Gesetz Reden auszustoßen;
27393ApostelgeschichteApg44614denn wir haben ihn sagen hören: Dieser Jesus, der Nazarener, wird diese Stätte zerstören, und die Überlieferungen ändern, welche uns Moses übergeben hat.
27394ApostelgeschichteApg44615Und da alle, die im hohen Rate saßen, auf ihn ihre Blicke richteten, sahen sie sein Angesicht wie das Angesicht eines Engels.
27395ApostelgeschichteApg4471Der Hohepriester aber sprach: Ist dem also?
27396ApostelgeschichteApg4472Da sprach er: Ihr Brüder und Väter, höret! Der Gott der Herrlichkeit erschien unserm Vater Abraham, als er in Mesopotamien war, ehe er in Charan wohnte,
27397ApostelgeschichteApg4473und sprach zu ihm: Gehe hinweg aus deinem Lande und von deiner Verwandtschaft, und komme in ein Land, das ich dir zeigen werde!
27398ApostelgeschichteApg4474Da zog er fort aus dem Lande der Chaldäer, und wohnte in Charan. Und von da versetzte Gott ihn nach seines Vaters Tode in dieses Land, in welchem ihr jetzt wohnet.
27399ApostelgeschichteApg4475Und er gab ihm keinen Erbbesitz in demselben, auch nicht einen Fuß breit; sondern verhieß es ihm zum Besitze zu geben und seinen Nachkommen nach ihm, obwohl er noch keinen Sohn hatte.
27400ApostelgeschichteApg4476Gott aber sprach zu ihm: Seine Nachkommen werden heimatlos sein in fremdem Lande, und man wird sie dienstbar machen und übel behandeln vierhundert Jahre.
27401ApostelgeschichteApg4477Aber das Volk, dem sie dienstbar sein werden, werde ich richten, sprach der Herr; und darnach werden sie ausziehen, und werden mir an diesem Orte dienen.
27402ApostelgeschichteApg4478Und er gab ihm den Bund der Beschneidung; und so zeugte er den Isaak, und beschnitt ihn am achten Tage; und Isaak den Jakob, und Jakob die zwölf Stammväter.
27403ApostelgeschichteApg4479Und die Stammväter beneideten den Joseph, und verkauften ihn nach Ägypten; aber Gott war mit ihm,
27404ApostelgeschichteApg44710und errettete ihn aus allen seinen Drangsalen, und gab ihm Gnade und Weisheit vor Pharao, dem Könige von Ägypten, und setzte ihn zum Vorsteher über Ägypten und über sein ganzes Haus.
27405ApostelgeschichteApg44711Es kam aber eine Hungersnot über ganz Ägypten und Kanaan, und große Drangsal; und unsere Väter fanden keine Nahrung.
27406ApostelgeschichteApg44712Als aber Jakob hörte, dass in Ägypten Getreide sei, sandte er unsere Väter zum ersten Male hin.
27407ApostelgeschichteApg44713Und beim zweiten Male ward Joseph von seinen Brüdern erkannt, und seine Herkunft dem Pharao kund.
27408ApostelgeschichteApg44714Joseph aber sandte hin, und ließ seinen Vater Jakob kommen samt dessen ganzer Verwandtschaft, fünfundsiebzig Seelen.
27409ApostelgeschichteApg44715Und Jakob zog hinab nach Ägypten, und starb, er und unsere Väter.
27410ApostelgeschichteApg44716Und sie wurden nach Sichem gebracht, und in der Grabstätte beigesetzt, welche Abraham um Geld von den Söhnen Hemors, des Sohnes Sichems, gekauft hatte.
27411ApostelgeschichteApg44717Als aber die Zeit der Verheißung nahte, die Gott dem Abraham zugesagt hatte, wuchs das Volk und mehrte sich in Ägypten,
27412ApostelgeschichteApg44718bis ein anderer König in Ägypten aufstand, welcher den Joseph nicht kannte.
27413ApostelgeschichteApg44719Dieser verfuhr arglistig gegen unser Geschlecht, und drückte unsere Väter, dass sie ihre Kinder aussetzen mussten, damit diese nicht am Leben blieben.
27414ApostelgeschichteApg44720Zu eben dieser Zeit ward Moses geboren; und Gott hatte Wohlgefallen an ihm. Und er ward drei Monate in seines Vaters Hause genährt.
27415ApostelgeschichteApg44721Als er aber ausgesetzt wurde, nahm ihn die Tochter Pharao´s auf, und erzog ihn als ihren Sohn.
27416ApostelgeschichteApg44722Und Moses ward in aller Weisheit der Ägypter unterrichtet, und war mächtig in seinen Worten und Taten.
27417ApostelgeschichteApg44723Als er aber vierzig Jahre alt war, kam es ihm in den Sinn, seine Brüder, die Kinder Israels, zu besuchen.
27418ApostelgeschichteApg44724Und da er einen Unrecht leiden sah, verteidigte er ihn, und rächte den, der Unrecht litt, indem er den Ägypter erschlug.
27419ApostelgeschichteApg44725Er glaubte aber, seine Brüder würden verstehen, dass Gott ihnen Rettung durch seine Hand verschaffen wolle, allein sie verstanden es nicht.
27420ApostelgeschichteApg44726Am folgenden Tage zeigte er sich ihnen, als sie eben stritten; und er suchte zwischen ihnen Frieden zu stiften, und sprach: Männer! ihr seid Brüder, warum tut ihr einander Unrecht?
27421ApostelgeschichteApg44727Derjenige aber, welcher seinem Nächsten Unrecht tat, stieß ihn zurück, und sagte: Wer hat dich zum Vorsteher und Richter über uns gesetzt?
27422ApostelgeschichteApg44728Willst du mich etwa töten, wie du gestern den Ägypter getötet hast?
27423ApostelgeschichteApg44729Da floh Moses auf dieses Wort, und ward ein Fremdling im Lande Madian, wo er zwei Söhne zeugte.
27424ApostelgeschichteApg44730Und als vierzig Jahre erfüllt waren, erschien ihm in der Wüste des Berges Sina ein Engel in der Feuerflamme eines Dornbusches.
27425ApostelgeschichteApg44731Da Moses dies sah, staunte er über die Erscheinung; und als er hinzutrat, um sie zu betrachten, erging an ihm eine Stimme des Herrn:
27426ApostelgeschichteApg44732Ich bin der Gott deiner Väter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs. Da zitterte Moses, und wagte nicht hinzuschauen.
27427ApostelgeschichteApg44733Der Herr aber sprach zu ihm: Löse die Schuhe von deinen Füßen; denn die Stätte, auf der du stehest, ist heiliger Boden.
27428ApostelgeschichteApg44734Ich habe sehr wohl die Bedrückung meines Volkes, das in Ägypten ist, gesehen, und habe ihr Seufzen gehört, und ich bin herabgekommen, sie zu befreien. Und nun komme, ich will dich nach Ägypten senden.
27429ApostelgeschichteApg44735Diesen Moses, den sie verleugneten, da sie sprachen: Wer hat dich zum Vorsteher und Richter gesetzt? diesen sandte Gott als Oberhaupt und Erretter durch die Hand des Engels, der ihm im Dornbusche erschienen war.
27430ApostelgeschichteApg44736Dieser führte sie heraus, unter Wundern und Zeichen, die er tat, im Lande Ägypten, und im roten Meere, und in der Wüste vierzig Jahre hindurch.
27431ApostelgeschichteApg44737Dies ist jener Moses, der zu den Kindern Israels sprach: Einen Propheten wird euch Gott aus euren Brüdern erwecken, wie mich; diesen sollet ihr hören!
27432ApostelgeschichteApg44738Dieser ist es, der bei der Gemeinde in der Wüste mit dem Engel, der zu ihm auf dem Berge Sina redete, und mit unsern Vätern war; der Worte des Lebens empfing, um sie uns zu geben;
27433ApostelgeschichteApg44739dem unsere Väter nicht gehorsam sein wollten, sondern sie verwarfen ihn, und wandten ihre Herzen nach Ägypten hin,
27434ApostelgeschichteApg44740indem sie zu Aaron sprachen: Mache uns Götter, die vor uns hergehen sollen; denn dieser Moses, der uns aus dem Lande Ägypten geführt hat, wir wissen nicht, was mit ihm geschehen ist.
27435ApostelgeschichteApg44741Und sie machten ein Kalb in jenen Tagen, und brachten dem Götzenbilde ein Opfer dar, und erfreuten sich an den Gebilden ihrer Hände.
27436ApostelgeschichteApg44742Gott aber wandte sich, und gab sie preis, dem Heere des Himmels zu dienen, wie geschrieben steht im Buche der Propheten: Habt ihr mir etwa Schlachtopfer und Gaben dargebracht die vierzig Jahre hindurch in der Wüste, Haus Israel?
27437ApostelgeschichteApg44743Ihr habt ja das Zelt des Moloch aufgenommen, und das Gestirn eures Gottes Rempham, die Bilder, welche ihr gemacht, sie anzubeten. Und ich werde euch wegführen bis über Babylon hinaus.
27438ApostelgeschichteApg44744Das Zelt des Zeugnisses war mit unsern Vätern in der Wüste, wie Gott es ihnen verordnet hatte, da er zu Moses sprach, er solle es nach dem Vorbilde machen, welches er gesehen hatte.
27439ApostelgeschichteApg44745Dieses brachten auch unsere Väter, die es überkommen hatten, mit Jesus in das Besitztum der Heiden, die Gott austrieb vor dem Angesichte unserer Väter, bis zu den Tagen Davids.
27440ApostelgeschichteApg44746Dieser fand Gnade vor Gott, und bat, dass er eine Wohnung finden möchte für den Gott Jakobs.
27441ApostelgeschichteApg44747Salomon aber baute ihm ein Haus.
27442ApostelgeschichteApg44748Allein der Höchste wohnt nicht in Gebäuden, von Menschen Händen gemacht, wie der Prophet sagt:
27443ApostelgeschichteApg44749„Der Himmel ist mein Thron, die Erde aber der Schemel meiner Füße. Welches Haus werdet ihr mir bauen? spricht der Herr; oder welches ist die Stätte meiner Ruhe?
27444ApostelgeschichteApg44750Hat nicht meine Hand dieses alles gemacht?“
27445ApostelgeschichteApg44751Ihr Halsstarrigen und Unbeschnittenen an Herz und Ohren, ihr widerstehet allezeit dem Heiligen Geiste; wie eure Väter, so auch ihr!
27446ApostelgeschichteApg44752Welchen der Propheten haben eure Väter nicht verfolgt? Sie haben sie getötet, die da weissagten von der Ankunft des Gerechten, dessen Verräter und Mörder ihr nun geworden seid,
27447ApostelgeschichteApg44753die ihr das Gesetz durch die Dienstleistung der Engel empfangen, aber nicht bewahrt habt.
27448ApostelgeschichteApg44754Als sie dies hörten, ergrimmten sie in ihren Herzen, und knirschten mit den Zähnen wider ihn.
27449ApostelgeschichteApg44755Er aber voll des Heiligen Geistes, blickte gen Himmel, und sah die Herrlichkeit Gottes, und Jesus zur Rechten Gottes stehen,
27450ApostelgeschichteApg44756und sprach: Sehet, ich sehe die Himmel offen, und den Menschensohn zur Rechten Gottes stehend.
27451ApostelgeschichteApg44757Sie aber mit lauter Stimme aufschreiend, hielten ihre Ohren zu, und stürzten einmütig auf ihn los.
27452ApostelgeschichteApg44758Und nachdem sie ihn zur Stadt hinausgeschleppt, steinigten sie ihn, und die Zeugen legten ihre Kleider zu den Füßen eines jungen Mannes nieder, der Saulus hieß.
27453ApostelgeschichteApg44759Und sie steinigten den Stephanus, welcher betete, und sprach: Herr Jesus, nimm meinen Geist auf!
27454ApostelgeschichteApg44760Und auf die Kniee fallend, rief er mit lauter Stimme, und sprach: Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht an! Und als er dies gesagt hatte, entschlief er im Herrn. Saulus aber willigte mit ein in seinen Tod.
27455ApostelgeschichteApg4481Es erhob sich aber an jenem Tage eine große Verfolgung gegen die Kirche zu Jerusalem, und alle zerstreuten sich in die Gegenden von Judäa und Samaria, die Apostel ausgenommen.
27456ApostelgeschichteApg4482Den Stephanus aber bestatteten gottesfürchtige Männer, und hielten eine große Klage über ihn.
27457ApostelgeschichteApg4483Saulus aber verwüstete die Kirche, indem er in die Häuser eindrang, und Männer und Weiber fortschleppte, und sie ins Gefängnis lieferte.
27458ApostelgeschichteApg4484Diejenigen nun, welche sich zerstreut hatten, zogen umher, und verkündigten die frohe Botschaft des Wortes Gottes.
27459ApostelgeschichteApg4485Philippus aber zog hinab in die Hauptstadt Samaria´s, und predigte ihnen Christus.
27460ApostelgeschichteApg4486Und das Volk achtete einmütig auf das, was Philippus sagte, da es die Zeichen hörte und sah, die er tat.
27461ApostelgeschichteApg4487Denn von vielen, welche unreine Geister hatten, fuhren dieselben unter lautem Geschrei aus. Und viele Gichtbrüchige und Lahme wurden geheilt.
27462ApostelgeschichteApg4488Es entstand also eine große Freude in jener Stadt.
27463ApostelgeschichteApg4489Es war aber ein Mann da mit Namen Simon, der zuvor in der Stadt Zauberei getrieben und das Volk von Samaria irre geführt hatte, indem er vorgab, er sei etwas Großes.
27464ApostelgeschichteApg44810Alle hingen ihm an vom Kleinsten bis zum Größten, indem sie sagten: Dieser ist die Kraft Gottes, welche die große heißt.
27465ApostelgeschichteApg44811Sie achteten aber auf ihn, weil er sie lange Zeit mit seinen Zauberkünsten betört hatte.
27466ApostelgeschichteApg44812Als sie aber den Philippus glaubten, der ihnen die frohe Botschaft vom Reiche Gottes verkündigte, ließen sich Männer und Frauen taufen im Namen Jesu Christi.
27467ApostelgeschichteApg44813Da glaubte auch Simon selbst, ließ sich taufen, und hielt sich zu Philippus; und da er Zeichen und sehr große Wunder geschehen sah, staunte er und verwunderte sich.
27468ApostelgeschichteApg44814Als aber die Apostel, die in Jerusalem waren, hörten, dass Samaria das Wort Gottes angenommen habe, sandten sie den Petrus und Johannes zu ihnen.
27469ApostelgeschichteApg44815Da diese gekommen waren, beteten sie für dieselben, dass sie den heiligen Geist empfangen möchten;
27470ApostelgeschichteApg44816denn er war noch über keinen von ihnen gekommen, sondern sie waren nur im Namen des Herrn getauft worden.
27471ApostelgeschichteApg44817Darauf legten sie ihnen die Hände auf, und sie empfingen den Heiligen Geist.
27472ApostelgeschichteApg44818Als aber Simon sah, dass durch die Auflegung der Hände der Apostel der Heilige Geist verliehen werde, bot er ihnen Geld an,
27473ApostelgeschichteApg44819indem er sprach: Gebet auch mir diese Gewalt, dass jeder, dem ich die Hände auflege, den Heiligen Geist empfange. Petrus aber sprach zu ihm:
27474ApostelgeschichteApg44820Dein Geld sei mit dir in´s Verderben, weil du meintest, die Gnade Gottes werde um Geld erworben.
27475ApostelgeschichteApg44821Du hast keinen Anteil noch Erbe an dieser Lehre; denn dein Herz ist nicht gerade vor Gott.
27476ApostelgeschichteApg44822Bekehre dich also von dieser deiner Bosheit, und bitte Gott, ob dir vielleicht dieser Gedanke deines Herzens vergeben werde.
27477ApostelgeschichteApg44823Denn ich sehe, dass du in der Galle der Bitterkeit und in der Fessel der Ruchlosigkeit bist.
27478ApostelgeschichteApg44824Simon aber antwortete, und sprach: Bittet ihr den Herrn für mich, dass nichts von dem, was ihr gesagt habet, über mich komme!
27479ApostelgeschichteApg44825Nachdem nun diese Zeugnis gegeben und das Wort des Herrn geredet hatten, kehrten sie nach Jerusalem zurück, und verkündeten in vielen Gegenden der Samariter die frohe Botschaft.
27480ApostelgeschichteApg44826Ein Engel des Herrn aber redete zu Philippus, und sprach: Mache dich auf, und gehe gegen Mittag auf den Weg, der von Jerusalem nach Gaza hinabführt. Es ist der öde Weg.
27481ApostelgeschichteApg44827Da machte er sich auf, und ging. Und siehe, ein Mann aus Äthiopien, ein Kämmerer, ein Gewalthaber der Kandace, der Königin von Äthiopien, der über alle ihre Schätze gesetzt war, war nach Jerusalem gekommen, um anzubeten.
27482ApostelgeschichteApg44828und kehrte nun zurück, auf seinem Wagen sitzend, und las den Propheten Isaias.
27483ApostelgeschichteApg44829Der Geist aber sprach zu Philippus: Gehe hinzu, und halte dich zu diesem Wagen!
27484ApostelgeschichteApg44830Da lief Philippus hinzu, und hörte ihn den Propheten Isaias lesen, und sprach: Verstehst du wohl, was du liesest?
27485ApostelgeschichteApg44831Er sagte: Wie kann ich es, wenn mich niemand anleitet? Und er bat den Philippus, aufzusteigen und sich zu ihm zu setzen.
27486ApostelgeschichteApg44832Die Stelle der Schrift aber, die er las, war diese: „Wie ein Schaf ward er zur Schlachtbank geführt; und wie ein Lamm, das vor seinem Scherer stumm ist, so tat er seinen Mund nicht auf.
27487ApostelgeschichteApg44833In seiner Erniedrigung ward sein Gericht aufgehoben. Sein Geschlecht aber wer wird es beschreiben? Denn sein Leben wird von der Erde hinweggenommen werden.“
27488ApostelgeschichteApg44834Es hob aber der Kämmerer an, und sprach zu Philippus: ich bitte dich, von wem sagt der Prophet dieses? Von sich selbst oder von einem anderen?
27489ApostelgeschichteApg44835Da tat Philippus seinen Mund auf, und verkündigte ihm, von dieser Schriftstelle anfangend, die frohe Botschaft von Jesus.
27490ApostelgeschichteApg44836Und als sie auf dem Wege fortzogen, kamen sie an ein Wasser, und der Kämmerer sprach: Siehe, da ist Wasser! Was hindert, dass ich getauft werde?
27491ApostelgeschichteApg44837Philippus aber sprach: Wenn du von ganzem Herzen glaubst, so kann es geschehen. Er antwortete, und sprach: Ich glaube, dass Jesus Christus der Sohn Gottes ist.
27492ApostelgeschichteApg44838Da ließ er den Wagen halten; und sie stiegen beide hinab in das Wasser, Philippus und der Kämmerer; und er taufte ihn.
27493ApostelgeschichteApg44839Als sie aber aus dem Wasser heraufgestiegen waren, entrückte der Geist des Herrn den Philippus und der Kämmerer sah ihn nicht mehr. Er setzte aber seinen Weg fort, voll Freuden.
27494ApostelgeschichteApg44840Philippus aber ward in Azot gefunden. Und er zog durch das Land, und verkündigte das Evangelium allen Städten, bis er nach Cäsarea kam.
27495ApostelgeschichteApg4491Saulus aber noch Drohung und Mord gegen die Jünger des Herrn atmend, ging zum Hohenpriester,
27496ApostelgeschichteApg4492und erbat sich von ihm Briefe nach Damaskus an die Synagogen, damit, wenn er welche fände, die dieses Weges wären, Männer und Weiber, er sie gefesselt nach Jerusalem führte.
27497ApostelgeschichteApg4493Als er nun auf dem Wege war, und sich Damaskus näherte, umleuchtete ihn plötzlich ein Licht vom Himmel.
27498ApostelgeschichteApg4494Und er fiel auf die Erde, und hörte eine Stimme, die zu ihm sprach: Saulus, Saulus! warum verfolgst du mich?
27499ApostelgeschichteApg4495Er sprach: Wer bist du, Herr? und dieser antwortete: Ich bin Jesus, den du verfolgst; es ist dir hart, wider den Stachel auszuschlagen.
27500ApostelgeschichteApg4496Da sprach er zitternd und staunend: Herr! was willst du, dass ich tun soll? Und der Herr sprach zu ihm: Stehe auf, und gehe in die Stadt; dort wird dir gesagt werden, was du tun sollst!
27501ApostelgeschichteApg4497Die Männer aber, welch mit ihm reisten, standen sprachlos, da sie zwar die Stimme hörten, aber niemanden sahen.
27502ApostelgeschichteApg4498Da stand Saulus von der Erde auf; und als er die Augen auftat, sah er nichts. Sie nahmen ihn also bei der Hand, und führten ihn nach Damaskus.
27503ApostelgeschichteApg4499Daselbst war er drei Tage, ohne zu sehen; und er aß nicht, und trank nicht.
27504ApostelgeschichteApg44910Es war aber ein Jünger zu Damaskus, mit Namen Ananias. Zu diesem sprach der Herr in einem Gesichte: Ananias! Er antwortete: Siehe, Herr, hier bin ich.
27505ApostelgeschichteApg44911Und der Herr sprach zu ihm: Stehe auf, und gehe in die Straße, welche die gerade heißt, und frage im Hause des Judas nach jemanden mit Namen Saulus aus Tarsus; denn siehe, er betet.
27506ApostelgeschichteApg44912(Und er hat einen Mann mit Namen Ananias eintreten, und ihm die Hände auflegen sehen, damit er wieder sehend werde.)
27507ApostelgeschichteApg44913Ananias aber antwortete: Herr! ich habe von vielen gehört, wie viel Böses dieser Mann deinen Heiligen in Jerusalem angetan hat.
27508ApostelgeschichteApg44914Und hier hat er Vollmacht von den Hohenpriestern, alle, die deinen Namen anrufen, zu fesseln.
27509ApostelgeschichteApg44915Der Herr sprach zu ihm: Gehe hin! Denn dieser ist mir ein auserwähltes Werkzeug, meinen Namen vor Heiden und Könige und die Kinder Israels zu tragen.
27510ApostelgeschichteApg44916Denn ich werde ihm zeigen, wie viel er für meinen Namen leiden muss.
27511ApostelgeschichteApg44917Da ging Ananias hin, und trat in das Haus, und ihm die Hände auflegend sprach er: Bruder Saulus! der Herr Jesus, der dir auf dem Wege, auf dem du kamest, erschienen ist, hat mich zu dir gesandt, damit du sehend und mit dem Heiligen Geiste erfüllt werdest.
27512ApostelgeschichteApg44918Und sogleich fiel es wie Schuppen von seinen Augen, und er erhielt das Gesicht wieder, stand auf, und wurde getauft.
27513ApostelgeschichteApg44919Dann nahm er Speise, und kam wieder zu Kräften. Er hielt sich aber bei den Jüngern, die zu Damaskus waren, einige Tage auf.
27514ApostelgeschichteApg44920Und alsbald predigte er in den Synagogen Jesus, dass dieser der Sohn Gottes sei.
27515ApostelgeschichteApg44921Es staunten aber alle, die es hörten, und sprachen: ist nicht dieser es, welcher in Jerusalem die Jünger verfolgte, die diesen Namen anriefen? Und der dazu hierher gekommen ist, um sie zu fesseln und so zu den Hohenpriestern zu führen?
27516ApostelgeschichteApg44922Saulus aber erstarkte immer mehr, und brachte die Juden, welche zu Damaskus wohnten, in Verwirrung, indem er bewies,dass dieser Christus sei.
27517ApostelgeschichteApg44923Als nun viele Tage verflossen waren, hielten die Juden miteinander Rat, ihn zu töten.
27518ApostelgeschichteApg44924Jedoch wurden ihre Anschläge dem Saulus bekannt. Sie bewachten aber Tag und Nacht die Tore, damit sie ihn töteten.
27519ApostelgeschichteApg44925Da nahmen ihn die Jünger bei Nacht, und ließen ihn über die Mauer in einem Korbe hinab.
27520ApostelgeschichteApg44926Als er nun nach Jerusalem kam, suchte er sich den Jüngern anzuschließen; aber alle fürchteten sich vor ihm, da sie nicht glaubten, dass er ein Jünger sei.
27521ApostelgeschichteApg44927Barnabas aber nahm sich seiner an, führte ihn zu den Aposteln, und erzählte diesen, wie er auf dem Wege den Herrn gesehen, dass dieser zu ihm geredet, und wie er in Damaskus freimütig im Namen Jesu gepredigt habe.
27522ApostelgeschichteApg44928Und er ging mit ihnen in Jerusalem ein und aus, und sprach freimütig im Namen des Herrn.
27523ApostelgeschichteApg44929Er redete auch mit den Heiden, und stritt mit den griechischen Juden; diese aber suchten ihn zu töten.
27524ApostelgeschichteApg44930Da dieses die Brüder erfuhren, geleiteten sie ihn nach Cäsarea, und entsandten ihn nach Tarsus.
27525ApostelgeschichteApg44931Die Kirche nun in ganz Judäa, Galiläa und Samaria hatte Frieden und wurde erbauet, wandelnd in der Furcht des Herrn, und mit dem Troste des Heiligen Geistes erfüllet.
27526ApostelgeschichteApg44932Es geschah aber, dass Petrus, als er alle besuchte, auch zu den Heiligen kam, die in Lydda wohnten.
27527ApostelgeschichteApg44933Daselbst fand er einen Menschen, mit Namen Äneas, der gelähmt war, und seit acht Jahren zu Bette lag.
27528ApostelgeschichteApg44934Und Petrus sprach zu ihm: Äneas! der Herr Jesus Christus macht dich gesund; stehe auf, und richte dein Bett zurecht. Und sogleich stand er auf.
27529ApostelgeschichteApg44935Da sahen ihn alle Bewohner von Lydda und Sarona, und bekehrten sich zu dem Herrn.
27530ApostelgeschichteApg44936In Joppe aber war eine Jüngerin, mit Namen Tabitha, was auf griechisch Dorkas heißt. Diese war voll guter Werke und Almosen, welche sie spendete.
27531ApostelgeschichteApg44937Es begab sich aber in jenen Tagen, dass sie krank wurde und starb. Als man sie nun gewaschen hatte, legte man sie in das Obergemach.
27532ApostelgeschichteApg44938Da aber Lydda nahe bei Joppe ist, sandten die Jünger, welche hörten, dass Petrus dort sei, zwei Männer zu ihm, und baten: Säume nicht, zu uns zu kommen!
27533ApostelgeschichteApg44939Petrus nun machte sich auf, und ging mit ihnen. Und da er angekommen war, führten sie ihn in das Obergemach. Und es standen um ihn herum alle Witwen, und weinten, und zeigten ihm die Unter- und Oberkleider, welche ihnen Dorkas gemacht hatte.
27534ApostelgeschichteApg44940Da hieß Petrus alle hinausgehen, kniete nieder, und betete. Dann wandte er sich zu der Leiche, und sprach: Tabitha, stehe auf! Sie aber öffnete ihre Augen; und da sie Petrus sah, setzte sie sich auf.
27535ApostelgeschichteApg44941Und er reichte ihr die Hand, und richtete sie auf, rief die Heiligen und die Witwen herein, und stellte sie ihnen lebend vor.
27536ApostelgeschichteApg44942Dies ward in ganz Joppe kund, und viele glaubten an den Herrn.
27537ApostelgeschichteApg44943Es geschah aber, dass er viele Tage in Joppe, bei einem gewissen Simon, einem Gerber, blieb.
27538ApostelgeschichteApg44101Ein Mann aber in Cäsarea mit Namen Kornelius, ein Hauptmann von der Schar, welche die italische hieß;
27539ApostelgeschichteApg44102fromm, und gottesfürchtig mit seinem ganzen Hause, der dem Volke viele Almosen spendete, und zu Gott immerdar betete,
27540ApostelgeschichteApg44103dieser sah in einem Gesichte deutlich, um die neunte Stunde des Tages, einen Engel Gottes zu sich hereintreten, und zu ihm sagen: Kornelius!
27541ApostelgeschichteApg44104Er aber schaute ihn an, und sprach von Furcht ergriffen: Was ist, Herr? Dieser sagte zu ihm: Deine Gebete und deine Almosen sind emporgestiegen zum Andenken vor Gott.
27542ApostelgeschichteApg44105Und jetzt sende Männer nach Joppe, und lass einen gewissen Simon holen, der Petrus genannt wird.
27543ApostelgeschichteApg44106Dieser wohnt bei einem gewissen Simon, einem Gerber, dessen Haus am Meere liegt; er wird dir sagen, was du tun sollst.
27544ApostelgeschichteApg44107Als nun der Engel, der zu ihm redete, weggegangen war, rief er zwei seiner Diener und einen gottesfürchtigen Soldaten von denen, die unter ihm standen.
27545ApostelgeschichteApg44108Diesen erzählte er alles, und sandte sie nach Joppe.
27546ApostelgeschichteApg44109Am andern Tage aber, als jene auf dem Wege waren, und sich der Stadt näherten, stieg Petrus auf das Dach hinauf, um zu beten, um die sechste Stunde.
27547ApostelgeschichteApg441010Und er ward hungrig, und wollte essen. Während sie aber zurichteten, kam eine Entzückung über ihn:
27548ApostelgeschichteApg441011Er sah den Himmel geöffnet, und ein Behältnis herabkommen, wie ein großes Leintuch, welches an vier Enden vom Himmel zur Erde herabgelassen wurde.
27549ApostelgeschichteApg441012In demselben waren alle vierfüßigen und kriechenden Tiere der Erde und die Vögel des Himmels.
27550ApostelgeschichteApg441013Und eine Stimme ließ sich vernehmen: Stehe auf Petrus, schlachte und iß!
27551ApostelgeschichteApg441014Petrus aber sprach: Das sei ferne, Herr! denn niemals habe ich etwas gegessen, was gemein und unrein ist.
27552ApostelgeschichteApg441015Und zum zweiten Male sprach eine Stimme zu ihm: Was Gott gereiniget hat, nenne du nicht gemein.
27553ApostelgeschichteApg441016Dies aber geschah zu dreien Malen; und sofort wurde das Behältnis in den Himmel aufgenommen.
27554ApostelgeschichteApg441017Als nun Petrus bei sich selbst im Zweifel war, was wohl das Gesicht, welches er gesehen, zu bedeuten habe, siehe, da standen die Männer, welche Kornelius gesandt hatte, nach Simons Hause fragend, an der Türe.
27555ApostelgeschichteApg441018Sie riefen und fragten, ob Simon, mit dem Zunamen Petrus, sich daselbst aufhalte.
27556ApostelgeschichteApg441019Indem aber Petrus über das Gesicht nachdachte, sprach der Geist zu ihm: Siehe, drei Männer suchen dich!
27557ApostelgeschichteApg441020Stehe also auf, steige hinab, und gehe ohne Bedenken mit ihnen; denn ich habe sie gesendet.
27558ApostelgeschichteApg441021Da ging Petrus hinab zu den Männern, und sprach: Sehet, ich bin es, den ihr suchet. Was ist die Ursache, weswegen ihr gekommen seid?
27559ApostelgeschichteApg441022Sie sprachen: Kornelius, ein Hauptmann, ein gerechter und gottesfürchtiger Mann, der auch von dem ganzen Volk der Juden ein gutes Zeugnis hat, hat durch einen heiligen Engel Offenbarungen erhalten, dich in sein Haus rufen zu lassen, und Worte von dir zu hören.
27560ApostelgeschichteApg441023Da führte er sie hinein, und beherbergte sie. Am folgenden Tage aber machte er sich mit auf, und zog mit ihnen, und einige der Brüder von Joppe geleiteten ihn.
27561ApostelgeschichteApg441024Des andern Tages kam er nach Cäsarea. Kornelius aber erwartete sie, und hatte seine Verwandten und vertrauten Freunde zusammenberufen.
27562ApostelgeschichteApg441025Und es geschah, da Petrus eintrat, kam ihm Kornelius entgegen, fiel ihm zu Füßen, und betete an.
27563ApostelgeschichteApg441026Petrus aber hob ihn auf, und sprach: Steh auf, auch ich selbst bin ein Mensch!
27564ApostelgeschichteApg441027Und mit ihm redend ging er hinein, und fand viele versammelt.
27565ApostelgeschichteApg441028Da sprach er zu ihnen: Ihr wisset, wie ein Jude es verabscheut, sich einem Fremdlinge anzuschließen, oder zu ihm zu gehen; mir aber hat Gott gezeigt, keinen Menschen gemein oder unrein zu heißen.
27566ApostelgeschichteApg441029Darum bin ich ohne Bedenken gekommen, als ich hergerufen ward. So frage ich denn: Aus welcher Ursache habt ihr mich rufen lassen?
27567ApostelgeschichteApg441030Und Kornelius sprach: Vor vier Tagen um eben diese Stunde betete ich zur neunten Stunde in meinem Hause, und siehe, ein Mann stand vor mir in weißem Gewande, und sprach:
27568ApostelgeschichteApg441031Kornelius, dein Gebet ist erhört, und deiner Almosen ist gedacht worden vor Gott.
27569ApostelgeschichteApg441032Sende also nach Joppe, und lass Simon kommen, der den Beinamen Petrus hat. Er hat seine Herberge im Hause Simons, eines Gerbers, nahe am Meere.
27570ApostelgeschichteApg441033Sogleich nun habe ich nach dir gesendet; und du hast wohl getan, dass du gekommen bist. Jetzt also sind wir alle vor dir gegenwärtig, um alles zu hören, was dir vom Herrn aufgetragen worden ist.
27571ApostelgeschichteApg441034Da tat Petrus seinen Mund auf, und sprach: In Wahrheit erfahre ich, dass Gott nicht die Person ansieht:
27572ApostelgeschichteApg441035sondern in jedem Volke ist, wer ihn fürchtet und Gerechtigkeit übet, ihm angenehm.
27573ApostelgeschichteApg441036Gott sandte das Wort den Kindern Israels, und verkündete Frieden durch Jesus Christus. (Dieser ist Herr über alle.)
27574ApostelgeschichteApg441037Ihr kennt die Begebenheit, welche sich durch ganz Judäa zugetragen hat, von Galiläa angefangen, nach der Taufe, welche Johannes predigte;
27575ApostelgeschichteApg441038wie Gott Jesus von Nazareth mit dem Heiligen Geist und mit Kraft salbte; welcher umherging, Gutes tuend, und alle, die vom Teufel bewältigt waren, heilend, denn Gott war mit ihm.
27576ApostelgeschichteApg441039Und wir sind Zeugen von allem, was er im Lande der Juden und zu Jerusalem getan hat. Sie aber hingen ihn an das Kreuz und töteten ihn.
27577ApostelgeschichteApg441040Diesen hat Gott am dritten Tage auferweckt, und ihn offenbar werden lassen,
27578ApostelgeschichteApg441041nicht dem ganzen Volke, sondern den von Gott vorherbestimmten Zeugen, uns, die wir mit ihm gegessen und getrunken haben, nachdem er von den Toten auferstanden war.
27579ApostelgeschichteApg441042Und er hat uns geboten, dem Volke zu predigen, und Zeugnis zu geben, dass er es ist, der von Gott als Richter der Lebendigen und der Toten bestellt ist.
27580ApostelgeschichteApg441043Diesem geben alle Propheten Zeugnis, dass alle, die an ihn glauben, durch seinen Namen Vergebung der Sünden erlangen.
27581ApostelgeschichteApg441044Während Petrus noch diese Worte sprach, kam der Heilige Geist auf alle, welche das Wort hörten.
27582ApostelgeschichteApg441045Und die Gläubigen aus der Beschneidung, die mit Petrus gekommen waren, staunten, dass auch über die Heiden die Gnade des Heiligen Geistes ausgegossen wurde;
27583ApostelgeschichteApg441046denn sie hörten sie in Sprachen reden, und Gott verherrlichen.
27584ApostelgeschichteApg441047Da nahm Petrus das Wort: Kann wohl jemand das Wasser versagen, dass diese nicht getauft werden, die den Heiligen Geist empfangen haben, so wie auch wir?
27585ApostelgeschichteApg441048Und er befahl, sie im Namen des Herrn Jesus Christus zu taufen. Darnach baten sie ihn, einige Tage bei ihnen zu bleiben.
27586ApostelgeschichteApg44111Es hörten aber die Apostel und die Brüder, die in Judäa waren, dass auch die Heiden das Wort Gottes angenommen hätten.
27587ApostelgeschichteApg44112Als nun Petrus hinaufkam nach Jerusalem, stritten die, welche aus der Beschneidung waren, gegen ihn,
27588ApostelgeschichteApg44113und sprachen: Warum bist du zu Unbeschnittenen eingekehrt, und hast mit ihnen gegessen?
27589ApostelgeschichteApg44114Da begann Petrus, und erzählte ihnen den Hergang der Ordnung nach, und sprach:
27590ApostelgeschichteApg44115Ich war in der Stadt Joppe im Gebete, und sah in der Verzückung ein Gesicht: ein Behältnis, wie ein großes Leintuch, herabsteigen, welches an den vier Ecken vom Himmel herabgelassen wurde, und es kam bis zu mir.
27591ApostelgeschichteApg44116Und indem ich auf dasselbe hinsah, und es betrachtete, sah ich die vierfüßigen Tiere der Erde, und die wilden und die kriechenden Tiere, und die Vögel des Himmels.
27592ApostelgeschichteApg44117Ich hörte aber auch eine Stimme, die zu mir sprach: Stehe auf Petrus, schlachte und iß!
27593ApostelgeschichteApg44118Da sprach ich: Keinesweges, Herr! denn etwas Gemeines oder Unreines ist noch nie in meinen Mund eingegangen.
27594ApostelgeschichteApg44119Eine Stimme aber antwortete zum zweiten Male vom Himmel: Was Gott rein gemacht hat, nenne du nicht gemein.
27595ApostelgeschichteApg441110Dieses aber geschah zu dreien Malen; und alles ward wieder in den Himmel aufgenommen.
27596ApostelgeschichteApg441111Und sehet, alsbald standen drei Männer an dem Hause, in dem ich war, die von Cäsarea zu mir gesandt waren.
27597ApostelgeschichteApg441112Und der Geist sprach zu mir, ich sollte mit ihnen gehen ohne Bedenken. Es kamen aber auch diese sechs Brüder mit mir, und wir traten in das Haus des Mannes.
27598ApostelgeschichteApg441113Da erzählte er uns, wie er den Engel in seinem Hause habe stehen sehen, der zu ihm sprach: Sende nach Joppe, und lass Simon, mit dem Beinamen Petrus, kommen.
27599ApostelgeschichteApg441114Dieser wird Worte zu dir sprechen, durch welche du Heil erlangen wirst, du und dein ganzes Haus.
27600ApostelgeschichteApg441115Als ich nun zu reden anfing, kam plötzlich der Heilige Geist auf sie, so wie auch auf uns am Anfange.
27601ApostelgeschichteApg441116Da gedachte ich des Wortes des Herrn, als er sagte: Johannes hat mit Wasser getauft, ihr aber werdet mit dem Heiligen Geiste getauft werden.
27602ApostelgeschichteApg441117Wenn also Gott ihnen dieselbe Gnade gegeben hat, wie auch uns, die wir an den Herrn Jesus Christus geglaubt haben, wer war ich, dass ich vermocht hätte, Gott zu wehren?
27603ApostelgeschichteApg441118Nachdem sie dies gehört hatten, schwiegen sie, und priesen Gott, indem sie sprachen: Also auch den Heiden hat Gott Buße verliehen zum Leben!
27604ApostelgeschichteApg441119Jene nun, welche wegen der um Stephanus willen gekommenen Bedrängnis zerstreut waren, zogen umher bis Phönicien und Cypern und Antiochia, ohne jemand anders das Wort zu verkündigen, als allein den Juden.
27605ApostelgeschichteApg441120Es waren aber unter ihnen einige Männer aus Cypern und Cyrene, diese redeten, als sie nach Antiochia gekommen, auch zu den Griechen, und verkündigten den Herrn Jesus.
27606ApostelgeschichteApg441121Und die Hand des Herrn war mit ihnen; und eine große Anzahl ward gläubig, und bekehrte sich zu dem Herrn.
27607ApostelgeschichteApg441122Es kam aber die Kunde hiervon zu den Ohren der Kirche zu Jerusalem; und sie sandten den Barnabas bis nach Antiochia.
27608ApostelgeschichteApg441123Als dieser nun hinkam, und die Gnade Gottes sah, freute er sich, und ermahnte alle, mit dem Vorsatze ihres Herzens auszuharren im Herrn;
27609ApostelgeschichteApg441124denn er war ein trefflicher Mann, voll Heiligen Geistes und Glaubens. Und es wurde dem Herrn eine große Menge zugetan.
27610ApostelgeschichteApg441125Barnabas aber reiste nach Tarsus, um Saulus zu suchen; und da er ihn gefunden hatte, führte er ihn nach Antiochia.
27611ApostelgeschichteApg441126Und sie hielten sich daselbst in der Kirche ein ganzes Jahr auf, und lehrten eine große Menge, so dass die Jünger zuerst zu Antiochia Christen genannt wurden.
27612ApostelgeschichteApg441127In diesen Tagen aber kamen Propheten von Jerusalem herab nach Antiochia.
27613ApostelgeschichteApg441128Und einer von ihnen, namens Agabus, stand auf, und zeigte durch den Geist an, das seine große Hungersnot über den ganzen Erdkreis kommen werde, welche auch wirklich unter Claudius eintrat.
27614ApostelgeschichteApg441129Die Jünger aber beschlossen alle, je nachdem ein jeder hatte, etwas an die in Judäa wohnenden Brüder zur Unterstützung zu senden.
27615ApostelgeschichteApg441130Dies taten sie auch, indem sie es an die Vorsteher durch die Hand des Barnabas und Saulus sandten.
27616ApostelgeschichteApg44121Zu derselben Zeit legte König Herodes Hand an, um einige der Angehörigen der Kirche zu misshandeln.
27617ApostelgeschichteApg44122Er tötete Jakobus, den Bruder des Johannes, mit dem Schwerte.
27618ApostelgeschichteApg44123Und da er sah, dass es den Juden wohlgefiel, fuhr er fort, ergriff auch den Petrus. Es waren aber die Tage der ungesäuerten Brote.
27619ApostelgeschichteApg44124Als er ihn nun ergriffen hatte, warf er ihn in´s Gefängnis, und übergab ihn einer vierfachen Wache, von je vier Soldaten zur Bewachung, da er ihn nach Ostern dem Volke vorführen wollte.
27620ApostelgeschichteApg44125Nun ward Petrus in dem Gefängnisse gehalten; aber die Kirche betete ohne Unterlass für ihn zu Gott.
27621ApostelgeschichteApg44126Als aber Herodes im Begriffe war, ihn vorzuführen, in derselben Nacht schlief Petrus zwischen zwei Soldaten, mit zwei Ketten gefesselt; und Wächter bewachten vor der Türe das Gefängnis.
27622ApostelgeschichteApg44127Da siehe, trat ein Engel des Herrn heran, und Licht strahlte im Gemache; und indem er Petrus an die Seite schlug, weckte er ihn auf, und sprach: Stehe eilig auf! Und es fielen ihm die Ketten von den Händen.
27623ApostelgeschichteApg44128Der Engel aber sprach zu ihm: Umgürte dich, und ziehe deine Schuhe an! Und er tat also. Jener aber sprach zu ihm: Wirf deinen Mantel um dich, und folge mir!
27624ApostelgeschichteApg44129Da ging er hinaus, und folgte ihm, und er wusste nicht, dass es Wirklichkeit war, was durch den Engel geschah; sondern er glaubte ein Gesicht zu sehen.
27625ApostelgeschichteApg441210Sie gingen nun vor der ersten und zweiten Wache vorüber, und kamen zu dem eisernen Tore, welches in die Stadt führt. Dieses öffnete sich ihnen von selbst; und sie traten hinaus, und gingen eine Straße vorwärts, und alsbald schied der Engel von ihm.
27626ApostelgeschichteApg441211Da kam Petrus zu sich selbst, und sprach: Jetzt weiß ich wahrhaft, dass der Herr seinen Engel gesandt und mich aus der Hand des Herodes und aller Erwartung des Volkes der Juden entrissen hat.
27627ApostelgeschichteApg441212Und sich besinnend kam er zum Hause der Maria, der Mutter des Johannes, mit dem Zunamen Markus, wo viele versammelt waren, und beteten.
27628ApostelgeschichteApg441213Als er aber an der Pforte des Vorplatzes anklopfte, trat eine Magd, mit Namen Rhode, heraus, um zu horchen.
27629ApostelgeschichteApg441214Und da sie die Stimme des Petrus erkannte, machte sie vor Freude die Pforte nicht auf, sondern lief hinein, und meldete, Petrus stehe vor der Türe.
27630ApostelgeschichteApg441215Sie aber sagten zu ihr: Du bist von Sinnen. Allein sie versicherte, dass es so sei. Jene dagegen sagten: Es ist sein Engel!
27631ApostelgeschichteApg441216Petrus aber fuhr fort zu klopfen. Da sie nun aufmachten, sahen sie ihn, und staunten.
27632ApostelgeschichteApg441217er aber winkte ihnen mit der Hand, dass sie schweigen sollten, und erzählte, wie der Herr ihn aus dem Gefängnisse geführt habe, und sprach: Verkündet dies dem Jakobus und den Brüdern! Und er ging hinaus, und begab sich an einen andern Ort.
27633ApostelgeschichteApg441218Als es nun Tag geworden war, entstand unter den Soldaten eine nicht geringe Bestürzung, was wohl aus Petrus geworden sei.
27634ApostelgeschichteApg441219Herodes aber hielt, als er ihn suchte und nicht fand, Gericht über die Wächter, und befahl sie zum Tode zu führen. Hierauf zog er von Judäa hinab nach Cäsarea, und hielt sich daselbst auf.
27635ApostelgeschichteApg441220Er war aber sehr erzürnt über die Tyrer und Sidonier. Sie aber kamen einmütig zu ihm, und gewannen den Blastus, den Kämmerer des Königs, und baten um Frieden; denn ihr Land bezog von ihm Nahrungsmitel.
27636ApostelgeschichteApg441221An einem bestimmten Tage nun setzte sich Herodes mit königlichem Gewande angetan, auf seinen Thron, und hielt eine Rede an sie.
27637ApostelgeschichteApg441222Das Volk aber rief ihm zu: Eines Gottes Stimme, und nicht eines Menschen!
27638ApostelgeschichteApg441223Alsbald aber schlug ihn ein Engel des Herrn, dafür, dass er nicht Gott die Ehre gab; und von den Würmern verzehrt, gab er den Geist auf.
27639ApostelgeschichteApg441224Das Wort des Herrn aber wuchs, und mehrte sich.
27640ApostelgeschichteApg441225Barnabas aber und Saulus kehrten, nachdem sie die Verteilung der Unterstützung vollzogen, von Jerusalem zurück, und nahmen den Johannes, welcher den Zunamen Markus hat, mit sich.
27641ApostelgeschichteApg44131Es waren aber in der Kirche zu Antiochia Propheten und Lehrer; darunter Barnabas, Simon, genannt Niger, Lucius von Cyrene, Manahen, der Milchbruder des Herodes, des Vierfürsten, und Saulus.
27642ApostelgeschichteApg44132Als diese nun den heiligen Dienst des Herrn verrichteten und fasteten, sprach der Heilige Geist zu ihnen: Sondert mir den Saulus und Barnabas zu dem Werke aus, zu dem ich sie mir berufen habe,
27643ApostelgeschichteApg44133Da fasteten und beteten sie, und legten ihnen die Hände auf, und entließen sie.
27644ApostelgeschichteApg44134Diese, ausgesandt vom Heiligen Geiste, gingen nach Seleucia; und von da fuhren sie zu Schiff nach Cypern.
27645ApostelgeschichteApg44135Und als sie nach Salamis gekommen waren, predigten sie das Wort Gottes in den Synagogen der Juden; sie hatten aber auch den Johannes zum Gehilfen.
27646ApostelgeschichteApg44136Da sie die ganze Insel bis Paphus durchzogen hatten, fanden sie einen Zauberer und falschen Propheten, einen Juden, mit Namen Barjesu.
27647ApostelgeschichteApg44137Dieser war bei dem Statthalter Sergius Paulus, einem verständigen Manne. Sergius berief Barnabas und Saulus zu sich, und begehrte das Wort Gottes zu hören.
27648ApostelgeschichteApg44138Doch Elymas, der Zauberer (denn also wird sein Name verdolmetscht), widersetzte sich ihnen, und suchte den Statthalter vom Glauben abzuwenden.
27649ApostelgeschichteApg44139Saulus aber, der auch Paulus heißt, heftete, erfüllt vom Heiligen Geiste, den Blick auf ihn,
27650ApostelgeschichteApg441310und sprach: O du allen Trugs und aller Arglist voll, du Sohn des Teufels, du Feind aller Gerechtigkeit! hörst du nicht auf, die geraden Wege des Herrn zu verkehren?
27651ApostelgeschichteApg441311Und jetzt, siehe, die Hand des Herrn kommt über dich, und du wirst blind sein, und die Sonne nicht sehen eine Zeitlang! Und sogleich fiel Dunkel und Finsternis auf ihn, und umhergehend suchte er nach jemanden, der ihm die Hand reichte.
27652ApostelgeschichteApg441312Als der Statthalter sah, was geschehen war, glaubte er, staunend über die Lehre des Herrn.
27653ApostelgeschichteApg441313Paulus nun und seine Gefährten fuhren von Paphus ab, und kamen nach Perge in Pamphylien. Johannes aber trennte sich von ihnen, und kehrte nach Jerusalem zurück.
27654ApostelgeschichteApg441314Sie zogen nun von Perge weiter, und kamen nach Antiochia in Pisidien; und gingen in die Synagoge am Sabbat und setzten sich.
27655ApostelgeschichteApg441315Nach der Vorlesung aus dem Gesetze und den Propheten aber sandten die Vorsteher der Synagoge zu ihnen, und ließen ihnen sagen: Brüder! Falls ihr ein Wort der Erbauung für das Volk habet, so redet!
27656ApostelgeschichteApg441316Da stand Paulus auf, gebot mit der Hand Stillschweigen, und sprach: Ihr Männer Israels, und ihr, die ihr Gott fürchtet, höret!
27657ApostelgeschichteApg441317Der Gott des Volkes Israel hat sich unsere Väter erwählt, und hat das Volk erhöht, da sie Fremdlinge im Lande Ägypten waren, und mit erhobenem Arme hat er sie aus demselben herausgeführt.
27658ApostelgeschichteApg441318Eine Zeit von vierzig Jahren hindurch ertrug er ihr Gebahren in der Wüste.
27659ApostelgeschichteApg441319Und er vertilgte sieben Völker im Lande Kanaan, verteilte das Land derselben unter sie durch das Los,
27660ApostelgeschichteApg441320ungefähr nach vierhundert und fünfzig Jahren. Und darnach gab er ihnen Richter bis auf den Propheten Samuel.
27661ApostelgeschichteApg441321Und von da an verlangten sie einen König; und Gott gab ihnen den Saul, den Sohn des Kis, einen Mann aus dem Stamme Benjamin, vierzig Jahre lang.
27662ApostelgeschichteApg441322Und nachdem er diesen verworfen hatte, erweckte er ihnen den David zum Könige, dem er Zeugnis gab, und sprach: Ich habe David, den Sohn des Jesse, als einen Mann nach meinem Herzen gefunden, der meinen Willen in allem tun wird.
27663ApostelgeschichteApg441323Aus dessen Nachkommen hat Gott nach seiner Verheißung Israel einen Heiland gebracht, Jesus,
27664ApostelgeschichteApg441324nachdem Johannes vor dessen Auftreten die Taufe der Buße allem Volke Israel gepredigt.
27665ApostelgeschichteApg441325Als aber Johannes seinen Lauf vollendete, sprach er: Der, für den ihr mich haltet, bin ich nicht, sondern sehet, er kommt nach mir, dem ich nicht würdig bin, die Schuhe von den Füßen zu lösen.
27666ApostelgeschichteApg441326Brüder, Kinder des Geschlechtes Abrahams, und wer unter euch Gott fürchtet, euch ist das Wort dieses Heiles gesandt!
27667ApostelgeschichteApg441327Denn die Bewohner von Jerusalem und ihre Vorsteher haben diesen nicht erkannt, und die Worte der Propheten, welche jeden Sabbat vorgelesen werden, durch seine Verurteilung erfüllt.
27668ApostelgeschichteApg441328Und obwohl sie an ihm keine Todesschuld fanden, verlangten sie doch von Pilatus, dass er getötet würde.
27669ApostelgeschichteApg441329Als sie dann alles, was von ihm geschrieben war, erfüllt hatten, nahmen sie ihn vom Holze ab, und legten ihn in ein Grab.
27670ApostelgeschichteApg441330Gott aber hat ihn am dritten Tage von den Toten auferweckt, und er ist viele Tage hindurch denen erschienen,
27671ApostelgeschichteApg441331die zugleich mit ihm aus Galiläa nach Jerusalem hinaufgezogen waren, sie sind jetzt seine Zeugen vor dem Volke.
27672ApostelgeschichteApg441332Und wir verkündigen euch die Verheißung, welche an unsere Väter ergangen ist;
27673ApostelgeschichteApg441333dass Gott diese an unsern Kindern erfüllt hat, indem er Jesus auferweckt hat, wie es auch im zweiten Psalme geschrieben steht: Mein Sohn bist du, heute habe ich dich gezeuget.
27674ApostelgeschichteApg441334Dass er ihn aber von den Toten erwecket hat, und er nicht mehr zur Verwesung zurückkehren wird, hat er also ausgesprochen: ich will euch das heilige Davids, das Getreue geben.
27675ApostelgeschichteApg441335Darum sagt er auch an einer anderen Stelle: Du wirst nicht zulassen, dass dein Heiliger die Verwesung schaue.
27676ApostelgeschichteApg441336Denn David ist, nachdem er zu seiner Zeit den Willen Gottes gedient hatte, entschlafen, und wurde bei seinen Vätern beigesetzt, und sah die Verwesung;
27677ApostelgeschichteApg441337jener aber, den Gott von den Toten auferwecket hat, sah die Verwesung nicht.
27678ApostelgeschichteApg441338So sei es euch deshalb kund, Brüder! dass durch diesen euch Vergebung der Sünden verkündigt wird; und von allen, wovon ihr nicht gerechtfertiget werden konntet im Gesetze Moses,
27679ApostelgeschichteApg441339wird in diesem ein jeder, der glaubt, gerechtfertiget.
27680ApostelgeschichteApg441340Sehet also zu, dass nicht über euch komme, was in den Propheten gesagt ist:
27681ApostelgeschichteApg441341„Sehet, ihr Verächter! und verwundert euch und vergehet; denn ich tue ein Werk in euren Tagen, ein Werk, das ihr nicht glauben werdet, wenn jemand es euch erzählet.“
27682ApostelgeschichteApg441342Als sie aber hinausgingen, baten sie, dass sie auch am künftigen Sabbate diese Worte zu ihnen reden möchten.
27683ApostelgeschichteApg441343Und als die Versammlung entlassen war, folgten viele Juden und gottesfürchtige Judengenossen dem Paulus und Barnabas; und diese redeten zu ihnen, und ermahnten sie, in der Gnade Gottes zu verharren.
27684ApostelgeschichteApg441344Am folgenden Sabbate aber versammelte sich fast die ganze Stadt, um das Wort Gottes zu hören.
27685ApostelgeschichteApg441345Als nun die Juden das Volk sahen, wurden sie von Zorneifer erfüllt, und widersprachen dem, was Paulus sagte, und lästerten.
27686ApostelgeschichteApg441346Da sprachen Paulus und Barnabas mit Freimut: Zu euch musste zuerst das Wort Gottes geredet werden; weil ihr es aber von euch stoßet, und euch des ewigen Lebens unwürdig erachtet, sehet, so wenden wir uns zu den Heiden.
27687ApostelgeschichteApg441347Denn also hat es uns der Herr geboten: „Ich habe dich zum Lichte der Heiden gesetzt, damit du zum Heile seiest bis an die äußersten Grenzen der Erde.
27688ApostelgeschichteApg441348Da dies die Heiden hörten, freuten sie sich und priesen das Wort ds Herrn; und soviel ihrer zum ewigen Leben verordnet waren, wurden gläubig.
27689ApostelgeschichteApg441349Und es ward das Wort des Herrn durch das ganze Land hin ausgebreitet.
27690ApostelgeschichteApg441350Die Juden aber reizten die andächtigen und angesehenen Frauen und die Ersten der Stadt auf, und erregten eine Verfolgung gegen Paulus und Barnabas, und vertrieben sie aus ihrem Gebiete.
27691ApostelgeschichteApg441351Diese jedoch schüttelten den Staub von ihren Füßen wider sie ab, und kamen nach Ikonium.
27692ApostelgeschichteApg441352Die Jünger hingegen wurden mit Freude erfüllt und dem Heiligen Geiste.
27693ApostelgeschichteApg44141Es geschah aber zu Ikonium, dass sie miteinander in die Synagoge der Juden gingen und mit solchem Erfolge redeten, dass eine große Zahl von Juden und Griechen gläubig ward.
27694ApostelgeschichteApg44142Die Juden aber, welche ungläubig geblieben waren, erregten und verbitterten die Gemüter der Heiden gegen die Brüder.
27695ApostelgeschichteApg44143Eine geraume Zeit nun weilten sie daselbst, freimütig redend im Herrn, der dem Worte seiner Gnade Zeugnis gab, indem er verlieh, dass Zeichen und Wunder durch ihre Hände geschahen.
27696ApostelgeschichteApg44144Allein die Volksmenge der Stadt war geteilt; einige hielten es nämlich mit den Juden, andere hingegen mit den Aposteln.
27697ApostelgeschichteApg44145Als aber die Heiden und die Juden mit ihren Vorstehern sich erhoben, um sie zu misshandeln und zu steinigen,
27698ApostelgeschichteApg44146flohen die Apostel, davon in Kenntnis gesetzt, in die Städte von Lykaonien, Lystra und Derbe, und in die ganze Gegend im Umkreise; und dort verkündeten sie das Evangelium.
27699ApostelgeschichteApg44147Und ein Mann saß in Lystra, kraftlos an den Füßen, lahm vom Mutterleibe an, der noch niemals gegangen war.
27700ApostelgeschichteApg44148Dieser hörte Paulus reden. Da blickte ihn Paulus an, und sah, dass er Glauben hatte, Heilung zu finden,
27701ApostelgeschichteApg44149und sprach mit lauter Stimme: Stelle dich auf deine Füße aufrecht! Und er sprang auf, und ging umher.
27702ApostelgeschichteApg441410Da nun das Volk sah, was Paulus getan hatte, erhob es seine Stimme und sagte auf lykaonisch: Die Götter sind Menschen ähnlich geworden, und zu uns herabgekommen!
27703ApostelgeschichteApg441411Und sie nannten den Barnabas Jupiter, den Paulus aber, weil dieser das Wort führte, Merkurius.
27704ApostelgeschichteApg441412Und der Priester des vor der Stadt befindlichen Jupiters brachte Stiere und Kränze vor die Torhalle, und wollte mit dem Volke opfern.
27705ApostelgeschichteApg441413Als das die Apostel Barnabas und Paulus hörten, zerrissen sie ihre Kleider, und sprangen hinaus unter das Volk, rufend,
27706ApostelgeschichteApg441414und sprechend: Ihr Männer! was tut ihr da? Auch wir sind Sterbliche, Menschen euresgleichen, und verkündigen euch, dass ihr euch von diesen nichtigen Göttern zu dem lebendigen Gott bekehrt, der den Himmel und die Erde, und das Meer und alles, was darin ist, gemacht hat;
27707ApostelgeschichteApg441415welcher in den vergangenen Zeitaltern alle Völker ihre eigenen Wege wandeln ließ.
27708ApostelgeschichteApg441416Dennoch ließ er sich nicht unbezeugt, indem er Wohltaten vom Himmel her spendete, Regen und fruchtbare Zeiten gab, und unsere Herzen mit Speise und Freude erfüllte.
27709ApostelgeschichteApg441417Durch diese Rede brachten sie das Volk mit Mühe davon ab, dass sie ihnen opferten.
27710ApostelgeschichteApg441418Es kamen aber von Antiochia und Ikonium Juden hinzu, und überredeten das Volk, und sie steinigten den Paulus, und schleiften ihn zur Stadt hinaus, in der Meinung, er sei tot.
27711ApostelgeschichteApg441419Da sich aber die Jünger um ihn versammelten, stand er auf, und ging in die Stadt; und am folgenden Tage reiste er mit Barnabas nach Derbe.
27712ApostelgeschichteApg441420Nachdem sie nun dieser Stadt das Evangelium verkündigt und viele unterrichtet hatten, kehrten sie nach Lystra, Ikonium und Antiochia zurück,
27713ApostelgeschichteApg441421bestärkten die Seelen der Jünger, und ermahnten sie, im Glauben auszuharren, und dass wir durch viele Trübsale in das Reich Gottes eingehen müssen.
27714ApostelgeschichteApg441422Und nachdem sie ihnen mit Gebet und Fasten in jeder Kirche Vorsteher bestellt hatten,empfahlen sie sie dem Herrn, an welchen sie gläubig geworden.
27715ApostelgeschichteApg441423Und Pisidien durchziehend, kamen sie nach Pamphylien,
27716ApostelgeschichteApg441424verkündeten das Wort des Herrn in Perge, und zogen hinab nach Atalia,
27717ApostelgeschichteApg441425und von dort schifften sie sich nach Antiochia ein, von wo aus sie der Gnade Gottes übergeben worden waren, zu dem Werke, welches sie vollendet hatten.
27718ApostelgeschichteApg441426Als sie aber angekommen waren, und die Gemeinde versammelt hatten, berichteten sie, wie Großes Gott mit ihnen getan, und dass er den Heiden eine Türe des Glaubens geöffnet habe.
27719ApostelgeschichteApg441427Sie verweilten aber eine geraume Zeit bei den Jüngern.
27720ApostelgeschichteApg44151Es waren nun einige aus Judäa herab gekommen, welche die Brüder lehrten: Wenn ihr euch nicht gemäß dem Brauche des Moses beschneiden lasset, so könnet ihr nicht selig werden.
27721ApostelgeschichteApg44152Da nun Paulus und Barnabas nicht wenig wider sie zu streiten hatten, so ward beschlossen, dass Paulus und Barnabas und einige andere von den übrigen zu den Aposteln und Vorstehern wegen dieser Streitfrage nach Jerusalem hinaufziehen sollten.
27722ApostelgeschichteApg44153Diese also machten sich, geleitet von der Gemeinde, auf den Weg und durchzogen Phönicien und Samaria, die Bekehrung der Heiden berichtend, und verursachten große Freude bei allen Brüdern.
27723ApostelgeschichteApg44154Als sie aber nach Jerusalem gekommen waren, wurden sie von der Gemeinde und von den Aposteln und Vorstehern empfangen; und sie verkündeten, wie Großes Gott mit ihnen getan habe.
27724ApostelgeschichteApg44155Da traten einige aus der Sekte der Pharisäer, welche gläubig geworden waren, auf und sprachen: Man muss sie beschneiden, und ihnen auch gebieten, das Gesetz Moses zu halten.
27725ApostelgeschichteApg44156Und die Apostel und Vorsteher versammelten sich, um diese Sache zu untersuchen.
27726ApostelgeschichteApg44157Als aber viel hin und her geredet ward, erhob sich Petrus, und sprach zu ihnen: Männer, Brüder! Ihr wisset, dass Gott vor langer Zeit mich unter uns erwählet hat, dass die Heiden durch meinen Mund das Wort des Evangeliums hören und glauben sollen.
27727ApostelgeschichteApg44158Und Gott, der die Herzen kennt, hat für sie Zeugnis gegeben, indem er ihnen den Heiligen Geist gab, sowie auch uns;
27728ApostelgeschichteApg44159und er machte keinen Unterschied zwischen uns und ihnen, indem er durch den Glauben ihre Herzen reinigte.
27729ApostelgeschichteApg441510Nun denn, warum versuchet ihr Gott, dem Nacken der Jünger ein Joch aufzulegen, welches weder unsere Väter, noch wir zu tragen vermochten?
27730ApostelgeschichteApg441511Vielmehr glauben wir, durch die Gnade des Herrn Jesus Christus selig zu werden, gleichwie auch jene.
27731ApostelgeschichteApg441512Da schwieg die ganze Menge, und lauschte dem Barnabas und Paulus, welche erzählten, wie große Zeichen und Wunder Gott unter den Heiden durch sie getan.
27732ApostelgeschichteApg441513Als sie nun schwiegen, nahm Jakobus das Wort, und sprach: Brüder, höret mich!
27733ApostelgeschichteApg441514Simon hat erzählt, wie Gott das erste Mal die Heiden heimgesucht hat, ein Volk aus ihnen für seinen Namen zu gewinnen.
27734ApostelgeschichteApg441515Und hiermit stimmen die Worte der Propheten überein, wie geschrieben steht:
27735ApostelgeschichteApg441516Darnach will ich wiederkommen, und das zerfallene Zelt Davids wieder aufrichten, das daran Zerstörte wiederherstellen, und es wieder aufrichten,
27736ApostelgeschichteApg441517damit die übrigen Menschen den Herrn suchen, und alle Völker, über welche mein Name angerufen ist, spricht der Herr, der dieses tut.
27737ApostelgeschichteApg441518Von Ewigkeit her ist ja dem Herrn sein Werk kund.
27738ApostelgeschichteApg441519Darum urteile ich, dass man die Heiden, welche sich zu Gott bekehren, nicht belästigen soll,
27739ApostelgeschichteApg441520sondern an sie schreibe, dass sie sich von den Befleckungen durch Götzen, von der Unzucht, vom Erstickten und vom Blute enthalten sollen.
27740ApostelgeschichteApg441521Dem Moses hat von alten Zeiten her in jeder Stadt seine Prediger in den Synagogen, wo er an jedem Sonnabende vorgelesen wird.
27741ApostelgeschichteApg441522Da gefiel es den Aposteln und den Vorstehern samt der ganzen Gemeinde,19änner aus ihrer Mitte auszuerwählen, und mit Paulus und Barnabas nach Antiochia zu senden, nämlich Judas, mit dem Zunamen Barsabas, und Silas, Männer, die zu den Angesehensten unter den Brüdern gehörten.
27742ApostelgeschichteApg441523Und man gab ihnen folgendes Schreiben mit: Die Apostel und die Presbyter entbieten als Brüder den Brüdern aus den Heiden, die zu Antiochia, und in Syrien und Cilizien sind, ihren Gruß!
27743ApostelgeschichteApg441524Da wir gehört haben, dass einige, die von uns ausgegangen sind, euch durch Reden beunruhigt und eure Gemüter verwirrt haben, ohne von uns einen Auftrag erhalten zu haben,
27744ApostelgeschichteApg441525so haben wir hierüber in einer gemeinsamen Beratung für gut befunden, Männer auszuwählen und zu euch zu senden mit unseren vielgeliebten Barnabas und Paulus,
27745ApostelgeschichteApg441526Männern, welche ihr Leben preisgegeben haben für den Namen unsers Herrn Jesus Christus.
27746ApostelgeschichteApg441527Wir haben also den Judas und den Silas abgesandt, welche euch ebenfalls mündlich dasselbe melden werden.
27747ApostelgeschichteApg441528Denn es hat dem Heiligen Geiste und uns gefallen, euch weiter keine Last aufzulegen, als folgende notwendige Stücke:
27748ApostelgeschichteApg441529dass ihr euch von Götzenopfern, von Blut und Ersticktem, und der Unzucht enthaltet. Wenn ihr euch davor bewahret, werdet ihr wohl tun. Lebet wohl!
27749ApostelgeschichteApg441530Diese wurden also entlassen, und zogen nach Antiochia hinab, und nachdem die ganze Gemeinde versammelt war, übergaben sie den Brief.
27750ApostelgeschichteApg441531Als sie diesen gelesen hatten, wurden sie getröstet und freuten sich.
27751ApostelgeschichteApg441532Aber auch Judas und Silas sprachen, da sie Propheten waren, viel zum Troste der Brüder, und stärkten sie.
27752ApostelgeschichteApg441533Da sie nun einige Zeit daselbst gewesen, wurden sie von den Brüdern mit Friedenswünschen zu denen entlassen, welche sie gesandt hatten.
27753ApostelgeschichteApg441534Silas aber beschloss, daselbst zu bleiben, und Judas ging allein nach Jerusalem.
27754ApostelgeschichteApg441535Paulus aber und Barnabas blieben in Antiochia, und lehrten daselbst und verkündeten mit vielen anderen das Wort des Herrn.
27755ApostelgeschichteApg441536Nach einigen Tagen aber sprach Paulus zu Barnabas: Lass uns zurückkehren und nach den Brüdern sehen in allen Städten, in denen wir das Wort des Herrn gepredigt haben, wie es mit ihnen steht.
27756ApostelgeschichteApg441537Da wollte Barnabas auch den Johannes, der den Zunamen Markus hat, mit sich nehmen.
27757ApostelgeschichteApg441538Paulus aber stellte ihm vor (weil er sie von Pamphylien aus verlassen, und nicht an ihrem Wirken teilgenommen hätte), so solle er nicht mitgenommen werden.
27758ApostelgeschichteApg441539Da entstand ein Zwiespalt, so dass sie sich voneinander trennten, und Barnabas den Markus mit sich nahm, und nach Cypern segelte.
27759ApostelgeschichteApg441540Paulus aber wählte den Silas, und reiste ab, der Gnade Gottes von den Brüdern empfohlen.
27760ApostelgeschichteApg441541Er nahm aber seinen Weg durch Syrien und Cilicien, und stärkte die Kirchen, und gebot die Vorschriften der Apostel und Vorsteher zu halten.
27761ApostelgeschichteApg44161Er kam aber nach Derbe und Lystra. Und siehe, da war ein Jünger mit Namen Timotheus, der Sohn einer gläubigen jüdischen Frau und eines heidnischen Vaters.
27762ApostelgeschichteApg44162Diesem gaben die Brüder, die zu Lystra und Ikonium wohnten, gutes Zeugnis.
27763ApostelgeschichteApg44163Ihn wünschte Paulus als Begleiter auf der Reise. Er nahm ihn also, und ließ ihn beschneiden der Juden wegen, welche an jenem Orte waren; denn alle wussten, dass sein Vater ein Heide war.
27764ApostelgeschichteApg44164Wie sie nun von Stadt zu Stadt zogen, übergaben sie denselben die Beschlüsse, welche von den Aposteln und Vorstehern in Jerusalem festgesetzt worden waren, zur Beobachtung.
27765ApostelgeschichteApg44165Und so wurden die Kirchen im Glauben gestärkt, und nahmen täglich an Zahl zu.
27766ApostelgeschichteApg44166Als sie aber Phrygien und das Gebiet von Galatien durchzogen, ward ihnen vom Heiligen Geiste gewehrt, das Wort Gottes in Asien zu verkünden.
27767ApostelgeschichteApg44167Und da sie nach Mysien kamen, versuchten sie nach Bithynien zu gehen; aber der Geist Jesu ließ sie nicht.
27768ApostelgeschichteApg44168Nachdem sie nun an Mysien vorübergezogen waren, gingen sie hinab nach Troas.
27769ApostelgeschichteApg44169Da hatte Paulus in der Nacht ein Gesicht: Ein Mazedonier stand vor ihm, bat ihn, und sprach: Ziehe hinüber nach Mazedonien, und hilf uns!
27770ApostelgeschichteApg441610Sogleich nach dieser Erscheinung suchten wir nach Mazedonien zu reisen, überzeugt, dass uns Gott berufen habe, ihnen das Evangelium zu verkünden.
27771ApostelgeschichteApg441611Von Troas absegelnd, kamen wir geraden Laufes nach Samothrace, und am folgenden Tage nach Neapolis,
27772ApostelgeschichteApg441612und von da nach Philippi, welches die angesehenste Pflanzstadt dieses Teiles von Mazedonien ist. Wir waren in dieser Stadt einige Tage, und hielten Unterredungen.
27773ApostelgeschichteApg441613Am Sabbat aber gingen wir zum Stadttore hinaus an einen Fluß, wo ein Betort zu sein schien; wir setzten uns, und redeten zu den Frauen, welche dort versammelt waren.
27774ApostelgeschichteApg441614Eine Frau, mit Namen Lydia, eine Purpurhändlerin aus der Stadt Thyatira, welche Gott fürchtete, hörte zu; und der Herr öffnete ihr das Herz, dass sie auf das merkte, was von Paulus gesagt wurde.
27775ApostelgeschichteApg441615Als sie nun samt ihrem Hause getauft worden war, bat sie uns, und sprach: Wenn ihr mir Treue gegen den Herrn zutrauet, so kommet in mein Haus, und bleibet daselbst. Und sie nötigte uns.
27776ApostelgeschichteApg441616Es begab sich aber, als wir zu dem Betorte gingen, kam uns eine Magd entgegen, die einen Wahrsagergeist hatte, und ihrer Herrschaft mit Wahrsagen großen Gewinn verschaffte.
27777ApostelgeschichteApg441617Diese ging hinter Paulus und uns her und rief: Diese Menschen sind Diener des Allerhöchsten, Gottes, die euch den Weg des Heiles verkünden.
27778ApostelgeschichteApg441618Dieses tat sie viele Tage lang. Ungehalten aber darüber wandte sich Paulus um, und sprach zu dem Geiste: ich befehle dir im Namen Jesu Christi, von ihr auszufahren! Und zu derselben Stunde fuhr er aus.
27779ApostelgeschichteApg441619Da nun ihre Herren sahen, dass die Hoffnung ihres Gewinnes ausgefahren war, ergriffen sie den Paulus und Silas, und führten sie auf den Markt vor die Obrigkeit;
27780ApostelgeschichteApg441620und indem sie dieselben der Obrigkeit vorstellten, sprachen sie: Diese Menschen bringen unsere Stadt in Verwirrung; sie sind Juden,
27781ApostelgeschichteApg441621und verkündigen eine Lebensweise, die wir nicht annehmen noch üben dürfen, da wir Römer sind.
27782ApostelgeschichteApg441622Da erhob sich das Volk wider sie; und die Stadtrichter ließen ihnen die Kleider herabreißen, und sie mit Ruten schlagen.
27783ApostelgeschichteApg441623Und nachdem sie ihnen viele Schläge gegeben hatten, warfen sie dieselben in´s Gefängnis, und befahlen dem Kerkermeister, sie sorgfältig zu verwahren.
27784ApostelgeschichteApg441624Da dieser solchen Befehl erhalten hatte, warf er sie in das innerste Gefängnis, und schloss ihre Füße in den Block.
27785ApostelgeschichteApg441625Um Mitternacht aber beteten Paulus und Silas, und lobten Gott; und die Gefangenen hörten ihnen zu.
27786ApostelgeschichteApg441626Da entstand plötzlich ein starkes Erdbeben, so dass der Kerker bis auf den Grund erschüttert wurde. Und alsbald öffneten sich alle Türen, und die Bande aller wurden gelöst.
27787ApostelgeschichteApg441627Als aber der Kerkermeister erwachte, und die Türen des Gefängnisses offen sah, zog er das Schwert, und wollte sich töten, denn er glaubte, die Gefangenen seien entflohen.
27788ApostelgeschichteApg441628Paulus aber rief mit lauter Stimme, und sprach: Tue dir kein Leid; denn wir sind alle hier!
27789ApostelgeschichteApg441629Da forderte er Licht, und ging hinein; und zitternd fiel er Paulus und Silas zu Füßen,
27790ApostelgeschichteApg441630und führte sie hinaus, und sprach: Ihr Herren! was muss ich tun, um selig zu werden?
27791ApostelgeschichteApg441631Sie aber sprachen: Glaube an den Herrn Jesus, so wirst du selig werden, du und dein Haus.
27792ApostelgeschichteApg441632Und sie redeten zu ihm und zu allen, die in seinem Hause waren, das Wort des Herrn.
27793ApostelgeschichteApg441633Da nahm er sie in derselben Stunde der Nacht, und wusch ihnen die Striemen ab, und ließ sich sogleich mit seinem ganzen Hause taufen.
27794ApostelgeschichteApg441634Und nachdem er sie in sein Haus geführt hatte, setzte er ihnen ein Mahl vor; und frohlockte mit seinem ganzen Hause, gläubig geworden an Gott.
27795ApostelgeschichteApg441635Da es nun Tag geworden war, sandten die Stadtobersten ihre Gerichtsdiener, und ließen ihm sagen: Lass diese Menschen frei!
27796ApostelgeschichteApg441636Der Kerkermeister aber meldete Paulus diese Worte: Die Stadtobersten haben hergesandt, dass ihr freigelassen werden sollet. So gehet nun hinaus, und ziehet im Frieden.
27797ApostelgeschichteApg441637Paulus aber sprach zu ihnen: Öffentlich, unverhört haben sie uns, römische Bürger, geißeln lassen, und ins Gefängnis geworfen, und jetzt wollen sie uns heimlich hinausschaffen? Nicht so, sondern sie sollen kommen,
27798ApostelgeschichteApg441638und uns selbst hinausführen. Die Gerichtsdiener berichteten also den Stadtobersten diese Worte, und diese fürchteten sich, da sie hörten, dass es römische Bürger seien.
27799ApostelgeschichteApg441639Und sie kamen, taten Abbitte, führten sie heraus und baten sie, aus der Stadt fortzugehen.
27800ApostelgeschichteApg441640Da gingen sie aus dem Gefängnisse und begaben sich in das Haus der Lydia. Und sie besuchten die Brüder, trösteten sie, und reisten ab.
27801ApostelgeschichteApg44171Nachdem sie nun durch Amphipolis und Apollonia gezogen waren, kamen sie nach Thessalonich, wo eine Synagoge der Juden war.
27802ApostelgeschichteApg44172Da ging Paulus nach seiner Gewohnheit zu ihnen hinein, und sprach drei Sabbate nacheinander zu ihnen aus der Heiligen Schrift,
27803ApostelgeschichteApg44173indem er es ihnen eröffnete und auslegte, dass Christus leiden und von den Toten auferstehen musste, und dass eben dieser Christus Jesus ist, den ich euch verkündige.
27804ApostelgeschichteApg44174Und einige von ihnen wurden gläubig, und schlossen sich Paulus und Silas an, auch eine große Menge von den gottesfürchtigen Heiden, und nicht wenige angesehene Frauen.
27805ApostelgeschichteApg44175Die Juden aber wurden eifersüchtig, nahmen einige schlechte Männer vom Pöbel zu sich, rotteten sich zusammen, und brachten die Stadt in Aufruhr; sie erschienen plötzlich vor dem Hause des Jason, und suchten sie unter das Volk herauszuführen.
27806ApostelgeschichteApg44176Da sie aber dieselben nicht fanden, schleppten sie den Jason und etliche Brüder vor die Staatsobersten, und schrieen: jene Leute, welche die Stadt in Aufruhr bringen, sind auch hierher gekommen,
27807ApostelgeschichteApg44177und Jason hat sie aufgenommen; diese alle handeln gegen die Verordnungen des Kaisers, indem sie sagen, ein anderer sei König, nämlich Jesus.
27808ApostelgeschichteApg44178So reizten sie das Volk, und die Stadtobersten, die dieses hörten, auf.
27809ApostelgeschichteApg44179Nachdem aber Jason und die übrigen Bürgschaft geleistet hatten, entließen sie dieselben.
27810ApostelgeschichteApg441710Die Brüder aber entsendeten alsbald bei der Nacht Paulus und Silas nach Beröa. Als diese dorthin kamen, gingen sie in die Synagoge der Juden.
27811ApostelgeschichteApg441711Diese nun waren edler als jene zu Thessalonich; sie nahmen das Wort mit aller Begierde auf, und forschten täglich in der Schrift nach, ob dieses sich also verhalte.
27812ApostelgeschichteApg441712Und viele von ihnen wurden gläubig, wie auch von angesehenen heidnischen Frauen und Männer nicht wenige.
27813ApostelgeschichteApg441713Als aber die Juden in Thessalonich erfuhren, dass auch in Beröa das Wort Gottes von Paulus verkündet werde, kamen sie auch dahin, und brachten das Volk in Bewegung und Aufruhr.
27814ApostelgeschichteApg441714Sogleich sandten die Brüder den Paulus fort, dass er bis an das Meer reiste. Silas aber und Timotheus blieben daselbst zurück.
27815ApostelgeschichteApg441715Die aber Paulus das Geleite gaben, brachten ihn bis nach Athen; und nachdem sie von ihm den Auftrag an Silas und Timotheus erhalten hatten, dass dieselben so schnell wie möglich zu ihnen kommen sollten, reisten sie ab.
27816ApostelgeschichteApg441716Da nun Paulus zu Athen auf sie wartete, geriet sein Geist in ihm in Eifer, als er sah, dass die Stadt dem Götzendienste ergeben war.
27817ApostelgeschichteApg441717Er redete daher in der Synagoge mit den Juden und den Gottesfürchtigen, und auf dem Marktplatze alle Tage mit denen, die zugegen waren.
27818ApostelgeschichteApg441718Einige epikuräische und stoische Weltweise aber stritten mit ihm, und einige sagten: Was will dieser Schwätzer sagen? Andere aber: Er scheint ein Verkündiger neuer Gottheiten zu sein; weil er ihnen Jesus und die Auferstehung verkündete.
27819ApostelgeschichteApg441719Und sie nahmen ihn und führten ihn vor den Areopag, und sprachen: Können wir erfahren, was das für eine neue Lehre ist, welche von dir verkündigt wird?
27820ApostelgeschichteApg441720Denn fremdartig sind die Dinge, welche du uns hören lassest. Wir wollen also wissen, was dies wohl sein mag!
27821ApostelgeschichteApg441721Die Athener aber insgesamt und die sich dort aufhaltenden Fremden hatten für nichts anderes Sinn, als dafür etwas Neues zu reden, oder zu hören.
27822ApostelgeschichteApg441722Da trat Paulus auf, mitten auf dem Areopag, und sprach: Ihr Männer von Athen! Ich sehe, dass ihr in allen Dingen, ich möchte sagen, übergläubig seid.
27823ApostelgeschichteApg441723Denn als ich an euren Götterbildern vorüberging und sie betrachtete, fand ich auch einen Altar, auf dem geschrieben stand: Einem unbekannten Gott. Was ihr nun verehret, ohne es zu kennen, das verkündige ich euch!
27824ApostelgeschichteApg441724Der Gott, welcher die Welt gemacht hat, und alles, was in ihr ist, der der Herr des Himmels und der Erde ist, wohnt nicht in Tempeln, die von Händen gemacht sind;
27825ApostelgeschichteApg441725noch wird er von Menschenhänden bedient, als bedürfte er etwas, da er selbst allen Leben und Odem und alles gibt.
27826ApostelgeschichteApg441726Er hat gemacht, dass aus einem Einzigen sich das ganze Menschengeschlecht über die gesamte Erde verbreitete, und ordnete und bestimmte vorweg die Zeiten und die Grenzen ihres Aufenthaltes,
27827ApostelgeschichteApg441727damit sie Gott suchen, ob sie ihn etwa fühlen oder finden möchten, obwohl er nicht ferne von einem jeden aus uns ist.
27828ApostelgeschichteApg441728Denn in ihm leben wir, und bewegen wir uns, und sind wir; wie auch einige von euern Dichtern gesagt haben: denn seines Geschlechtes sind auch wir.
27829ApostelgeschichteApg441729Da wir nun also ein Geschlecht Gottes sind, so dürfen wir nicht meinen, die Gottheit sei dem Golde oder Silber ähnlich, einem Gebilde menschlicher Kunst und Erfindung.
27830ApostelgeschichteApg441730Gott hat nun die Zeiten dieser Unwissenheit nachgesehen, und tut jetzt den Menschen kund, dass sie alle, aller Orten, Buße tun sollen;
27831ApostelgeschichteApg441731denn er hat einen Tag festgesetzt, an welchem er den Erdkreis richten wird in Gerechtigkeit, durch einen Mann, den er dazu bestimmt hat, und hat es Jedermann glaubwürdig gemacht, indem er ihn von den Toten auferweckte.
27832ApostelgeschichteApg441732Als sie aber von der Auferstehung der Toten hörten, spotteten einige, die anderen aber sagten: Wir werden dich hierüber ein anderes Mal hören.
27833ApostelgeschichteApg441733Also ging Paulus hinweg aus ihrer Mitte.
27834ApostelgeschichteApg441734Einige Männer aber schlossen sich an ihn an, und wurden gläubig. Unter diesen war auch Dionysius, ein Mitglied des Areopages, und eine Frau mit Namen Damaris, und andere mit ihnen.
27835ApostelgeschichteApg44181Hierauf schied Paulus von Athen, und kam nach Korinth.
27836ApostelgeschichteApg44182Daselbst fand er einen Juden, Namens Aquila, gebürtig aus Pontus, welcher kürzlich mit seinem Weibe Priscilla aus Italien gekommen war, denn Claudius hatte befohlen, dass sich alle Juden aus Rom entfernen sollten; zu diesen gesellte er sich.
27837ApostelgeschichteApg44183Und weil er vom gleichen Handwerke war, blieb er bei ihnen und arbeitete (sie waren aber Zelttuchmacher,ihrem Handwerke nach).
27838ApostelgeschichteApg44184Und er redete in der Synagoge an jedem Sabbat, indem er dabei den Namen des Herrn Jesus vorbrachte, und überzeugte Juden und Griechen.
27839ApostelgeschichteApg44185Als aber Silas und Timotheus aus Mazedonien ankamen, predigte Paulus noch eifriger, und bezeugte den Juden, dass Jesus der Christus sei.
27840ApostelgeschichteApg44186Da sie aber widersprachen und lästerten, schüttelte er seine Kleider aus, und sprach zu ihnen: Euer Blut komme über euer Haupt! ich bin rein; von nun an werde ich zu den Heiden gehen.
27841ApostelgeschichteApg44187Und er ging von da hinweg, und kam in das Haus eines gottesfürchtigen Mannes, namens Titus Justus, dessen Haus an die Synagoge stieß.
27842ApostelgeschichteApg44188Krispus aber, der Synagogenvorsteher, glaubte an den Herrn mit seinem ganzen Hause; und viele von den Korinthern, welche davon hörten, glaubten und wurden getauft.
27843ApostelgeschichteApg44189Der Herr aber sprach des Nachts in einem Gesichte zu Paulus: Fürchte dich nicht, sondern rede, und schweige nicht!
27844ApostelgeschichteApg441810Ich bin mit dir, und niemand wird dich antasten um dir ein Leides zu tun; denn viel Volk in dieser Stadt gehört mir zu.
27845ApostelgeschichteApg441811Er blieb also ein Jahr und sechs Monate daselbst, und predigte bei ihnen das Wort Gottes.
27846ApostelgeschichteApg441812Als aber Gallio Statthalter von Achaja war, erhoben sich die Juden einmütig gegen Paulus, und führten ihn vor den Richterstuhl,
27847ApostelgeschichteApg441813und sprachen: dieser Mensch beredet die Leute zu einer gesetzeswidrigen Gottesverehrung.
27848ApostelgeschichteApg441814Da nun Paulus im Begriff war, den Mund zu öffnen, sagte Gallio zu den Juden: Wenn es sich um ein Unrecht oder rein grobes Vergehen handelte, ihr Juden! so würde ich euch mit Grund anhören.
27849ApostelgeschichteApg441815Wenn es sich aber um Streitfragen handelt über Lehre und Namen und euer Gesetz, so möget ihr selbst zusehen; Richter über solche Dinge will ich nicht sein.
27850ApostelgeschichteApg441816Und er wies sie von dem Richterstuhle weg.
27851ApostelgeschichteApg441817Da ergriffen alle den Sosthenes, den Synagogenvorsteher, und schlugen ihn vor dem Richterstuhle. Und alles dessen nahm Gallio sich nicht an.
27852ApostelgeschichteApg441818Nachdem nun Paulus viele Tage noch daselbst verweilt hatte, nahm er Abschied von den Brüdern, und ging nach Syrien unter Segel (und mit ihm Priscilla und Aquila); zu Kenchreä aber hatte er sich das Haupt scheeren lassen, denn er hatte ein Gelübde.
27853ApostelgeschichteApg441819Und er kam nach Ephesus, und ließ sie daselbst. Er selbst aber ging in die Synagoge, und unterredete sich mit den Juden.
27854ApostelgeschichteApg441820Als sie ihn aber baten, längere Zeit zu bleiben, willigte er nicht ein,
27855ApostelgeschichteApg441821sondern nahm Abschied, und sprach: ich werde wieder zu euch zurückkehren, so Gott will. Dann reiste er von Ephesus ab.
27856ApostelgeschichteApg441822Und nach Cäsarea hinabgekommen, ging er hinauf, und begrüßte die Kirche, und kam hinab nach Antiochia.
27857ApostelgeschichteApg441823Daselbst blieb er einige Zeit und setzte dann seine Reise fort, indem er von Ort zu Ort das Galatische Land und Phrygien durchzog, und alle Jünger bestärkte.
27858ApostelgeschichteApg441824Ein Jude aber namens Apollo, aus Alexandria gebürtig, ein beredter, in der Schrift sehr bewanderter Mann, kam nach Ephesus.
27859ApostelgeschichteApg441825Dieser war unterrichtet in dem Wege des Herrn, und redete glühenden Geistes, und lehrte eifrig von Jesus, obwohl er nur von der Taufe des Johannes Kenntnis hatte.
27860ApostelgeschichteApg441826Dieser nun fing an, in der Synagoge zuversichtlich zu reden. Als aber Aquila und Priscilla ihn gehört hatten, nahmen sie ihn zu sich, und legten ihm den Weg des Herrn genauer dar.
27861ApostelgeschichteApg441827Da er aber nach Achaja gehen wollte, ermahnten die Brüder in einem Schreiben die Jünger, ihn aufzunehmen. Als er dahin gekommen war, war er denen, die gläubig geworden waren, sehr förderlich.
27862ApostelgeschichteApg441828Denn mit Kraft widerlegte er die Juden öffentlich, und zeigte durch die Schriften, dass Jesus der Christus sei.
27863ApostelgeschichteApg44191Es geschah aber, als Apollo in Korinth war, dass Paulus von den oberen Ländern, welche er durchzogen hatte, nach Ephesus kam. Daselbst fand er einige Jünger.
27864ApostelgeschichteApg44192und er sprach zu ihnen: Habt ihr, da ihr gläubig geworden seid, den Heiligen Geist empfangen? Sie aber sprachen zu ihm: Nein, sondern wir haben nicht einmal gehört, ob ein Heiliger Geist ist.
27865ApostelgeschichteApg44193Da sprach er: Worauf seid ihr denn also getauft worden? Sie sagten: Auf die Taufe des Johannes.
27866ApostelgeschichteApg44194Paulus aber sprach: Johannes taufte das Volk mit einer Bußtaufe, indem er sagte, sie sollten an den, welcher nach ihm käme, glauben, das ist, an Jesus.
27867ApostelgeschichteApg44195Da sie dies hörten, ließen sie sich auf den Namen des Herrn Jesus taufen.
27868ApostelgeschichteApg44196Und als Paulus ihnen die Hände auflegte, kam der Heilige Geist über sie, und sie redeten in Sprachen und weissagten.
27869ApostelgeschichteApg44197Es waren aber in allem etwa zwölf Männer.
27870ApostelgeschichteApg44198Und er ging in die Synagoge, und redete drei Monate hindurch mit Zuversicht, von dem Reiche Gottes lehrend und überzeugend.
27871ApostelgeschichteApg44199Da aber einige verstockt waren, und ungläubig blieben, und von dem Wege des Herrn vor der Menge schlecht redeten, trennte er sich von ihnen, und sonderte die Jünger ab, indem er täglich in der Schule eines gewissen Tyrannus Unterredungen hielt.
27872ApostelgeschichteApg441910Dies geschah zwei Jahre lang, so dass alle Bewohner Asiens, Juden und Heiden, das Wort des Herrn vernahmen.
27873ApostelgeschichteApg441911Auch wirkte Gott nicht geringe Wunder durch die Hand des Paulus,
27874ApostelgeschichteApg441912so dass man auch auf die Kranken von seinem Leibe weg Schweißtücher und Gürtel legte, und es wichen die Krankheiten von ihnen, und die bösen Geister fuhren aus.
27875ApostelgeschichteApg441913Es versuchten aber einige von den herumziehenden jüdischen Teufelsbeschwörern über diejenigen, welche von bösen Geistern besessen waren, den Namen des Herrn Jesus anzurufen, und sagten: Ich beschwöre euch bei Jesus, welchen Paulus verkündet!
27876ApostelgeschichteApg441914Es waren nämlich einige Juden, die sieben Söhne des jüdischen Oberpriesters Scevas, die dieses taten.
27877ApostelgeschichteApg441915Der böse Geist aber antwortete, und sprach zu ihnen: Jesus kenne ich, und von Paulus weiß ich; ihr aber, wer seid ihr?
27878ApostelgeschichteApg441916Und der Mensch, in welchem der böse Geist war, sprang auf sie zu, wurde Herr über zwei, und vergewaltigte sie, so dass sie nackt und verwundet aus jenem Hause flohen.
27879ApostelgeschichteApg441917Dies wurde nun allen Juden und Heiden kund, die zu Ephesus wohnten; und es kam über sie alle Furcht, und der Name des Herrn Jesus ward gepriesen.
27880ApostelgeschichteApg441918Und viele der Gläubigen kamen, und bekannten und sagten, was sie getan hatten.
27881ApostelgeschichteApg441919Viele aber von denen, welche Aberglauben getrieben hatten, brachten ihre Bücher zusammen, und verbrannten sie vor aller Augen. Und als man ihren Wert berechnete, fand man eine Summe von fünfzigtausend Denaren.
27882ApostelgeschichteApg441920So breitete sich das Wort Gottes mächtig aus, und ward gewaltig.
27883ApostelgeschichteApg441921Als nun dies vollbracht war, nahm sich Paulus im Geiste vor, durch Mazedonien und Achaja zu ziehen, und nach Jerusalem zu gehen. Und er sprach: Wenn ich dort gewesen bin, muss ich auch Rom sehen.
27884ApostelgeschichteApg441922Er sandte aber zwei seiner Gehilfen, Timotheus und Erastus nach Mazedonien; er selbst blieb noch einige Zeit in Asien.
27885ApostelgeschichteApg441923Um diese Zeit entstand ein nicht geringer Aufruhr, ob des Weges des Herrn.
27886ApostelgeschichteApg441924Ein gewisser Demetrius nämlich, ein Silberschmied, welcher silberne Tempelchen verfertigte, verschaffte den Künstlern einen nicht geringen Erwerb.
27887ApostelgeschichteApg441925Diese versammelte er samt den auf solche Weise beschäftigten Arbeitern, und sagte: Ihr Männer, ihr wisset, dass wir von dieser Arbeit unsern Erwerb haben.
27888ApostelgeschichteApg441926Ihr sehet und höret auch, dass nicht nur zu Ephesus, sondern fast in ganz Asien dieser Paulus viel Volk überredet und abwendig gemacht hat, indem er sagt: Das sind keine Götter, welche durch Hände entstehen.
27889ApostelgeschichteApg441927Aber nicht allein dieser Erwerb läuft uns Gefahr in Verruf zu kommen, sondern auch der Tempel der großen Diana wird für nichts geachtet werden; ja die Herrlichkeit derjenigen, die doch ganz Asien und der Erdkreis verehret, wird allmählich zu nichts werden.
27890ApostelgeschichteApg441928Da sie dies hörten, wurden sie von Zorn erfüllt und schrieen: Groß ist die Diana der Epheser!
27891ApostelgeschichteApg441929Und die ganze Stadt war voll Verwirrung, und alles stürzte einmütig in das Theater, wohin man den Gajus und Aristarchus fortschleppte, die Mazedonier, Gefährten des Paulus.
27892ApostelgeschichteApg441930Als aber Paulus unter das Volk treten wollte, ließen es die Jünger nicht zu.
27893ApostelgeschichteApg441931Auch einige asiatische Vornehme, die seine Freunde waren, sandten zu ihm, und baten ihn, sich nicht in das Theater zu wagen.
27894ApostelgeschichteApg441932Die einen schrieen nun dies, die andern das; denn die Versammlung war voll Verwirrung, und die meisten wussten nicht, warum sie zusammengekommen waren.
27895ApostelgeschichteApg441933Da zogen sie den Alexander, welchen die Juden vorwärts drängten, aus der Menge hervor. Alexander winkte mit der Hand Stillschweigen, und wollte sich vor dem Volk verantworten.
27896ApostelgeschichteApg441934Als sie aber erkannten, dass er ein Jude sei, erhob sich der einstimmige Ruf von allen, und sie schrieen fast zwei Stunden lang: Groß ist die Diana der Epheser!
27897ApostelgeschichteApg441935Endlich hatte der Stadtschreiber das Volk beruhigt, und sagte: Männer von Ephesus! Wo ist wohl ein Mensch, der nicht wüsste, dass die Stadt der Epheser eine Verehrerin der großen Diana, der Tochter des Jupiter ist?
27898ApostelgeschichteApg441936Da nun dies unwidersprechlich ist, so solltet ihr ruhig sein, und nichts übereiltes tun.
27899ApostelgeschichteApg441937Ihr habt nämlich diese Männer hierher geführt, die weder Tempelräuber noch Lästerer eurer Göttin sind.
27900ApostelgeschichteApg441938Hat nun Demetrius, und haben die Künstler, die ihm anhängen, eine Klage gegen jemand, so werden ja Gerichtssitzungen gehalten, und sind Statthalter da; mögen sie einander verklagen!
27901ApostelgeschichteApg441939Habt ihr aber ein anderes Gesuch, so kann es in einer gesetzmäßigen Volksversammlung entschieden werden.
27902ApostelgeschichteApg441940Denn wir laufen sogar Gefahr, wegen des heutigen Aufruhrs zur Verantwortung gezogen zu werden, da kein Schuldiger da ist, von dem wir erweisen könnten, dass er den Auflauf veranlasst habe. Und als er dies gesagt hatte, entließ er die Versammlung.
27903ApostelgeschichteApg44201Nachdem nun der Aufruhr aufgehört hatte, rief Paulus die Jünger zu sich, gab ihnen Ermahnungen, nahm Abschied, und reiste ab, um nach Mazedonien zu gehen.
27904ApostelgeschichteApg44202Als er aber jene Gegenden durchzogen, und die Jünger mit vielen Worten ermahnt hatte, kam er nach Griechenland.
27905ApostelgeschichteApg44203Nachdem er dort drei Monate zugebracht hatte, wurden ihm, als er eben nach Syrien absegeln wollte, von den Juden Nachstellungen bereitet, und er entschloß sich, den Rückweg über Mazedonien zu nehmen.
27906ApostelgeschichteApg44204Es begleiteten ihn aber Sopater aus Beröa, Sohn des Pyrrghus; von den Thessalonichern Aristarchus und Secundus; und Gajus von Derbe und Timotheus; aus Asien aber Tychicus und Trophimus.
27907ApostelgeschichteApg44205Diese gingen voran, und warteten auf uns in Troas.
27908ApostelgeschichteApg44206Wir aber fuhren nach den Tagen der ungesäuerten Brote von Philippi ab, und kamen in fünf Tagen zu ihnen nach Troas, wo wir sieben Tage verweilten.
27909ApostelgeschichteApg44207Als wir aber am ersten Tage der Woche zum Brotbrechen zusammengekommen waren, hielt Paulus eine Unterredung mit Ihnen, weil er am folgenden Tage abreisen wollte, und setzte seine Rede fort bis Mitternacht.
27910ApostelgeschichteApg44208Es waren aber viele Lampen im Obergemache, wo wir versammelt waren.
27911ApostelgeschichteApg44209Nun saß da ein Jüngling mit Namen Eutychus auf dem Fenster. Dieser sank in tiefen Schlaf, als Paulus so lange redete, fiel vom Schlafe überwältigt vom dritten Stockwerke hinunter, und wurde tot aufgehoben.
27912ApostelgeschichteApg442010Da ging Paulus zu ihm hinab, legte sich auf ihn, umfasste ihn, und sprach: seid unbesorgt, denn seine Seele ist in ihm.
27913ApostelgeschichteApg442011Dann ging er wieder hinauf, brach das Brot, aß, und redete noch geraume Zeit, bis zu Tagesanbruch, und so reiste er ab.
27914ApostelgeschichteApg442012Den Jüngling aber führten sie lebend herbei, und wurden nicht wenig getröstet.
27915ApostelgeschichteApg442013Wir aber gingen zu Schiff, und fuhren nach Assos, wo wir Paulus aufnehmen wollten; denn so hatte er angeordnet, da er selbst zu Lande hinreisen wollte.
27916ApostelgeschichteApg442014Als er nun in Assos zu uns kam, nahmen wir ihn auf, und kamen nach Mitylene.
27917ApostelgeschichteApg442015Von dort fuhren wir ab, und kamen am folgenden Tage Chios gegenüber. Des andern Tages landeten wir bei Samos, und am folgenden Tage kamen wir nach Milet.
27918ApostelgeschichteApg442016Denn Paulus hatte beschlossen, an Ephesus vorbeizufahren, damit er in Asien nicht aufgehalten würde; er eilte nämlich, um, wofern es ihm möglich wäre, am Pfingsttage in Jerusalem zu sein.
27919ApostelgeschichteApg442017Von Milet aber sandte er nach Ephesus, und berief die Vorsteher der Kirche.
27920ApostelgeschichteApg442018Als sie nun zu ihm kamen und beisammen waren, sprach er zu ihnen: Ihr wisest, wie ich vom ersten Tage an, da ich nach Asien gekommen, die ganze Zeit hindurch, unter euch gewesen bin,
27921ApostelgeschichteApg442019indem ich den Herrn diente mit aller Demut, unter Tränen und Prüfungen, die mir durch die Nachstellungen der Juden zustießen;
27922ApostelgeschichteApg442020wie ich nichts vorenthielt von dem was heilsam ist, dass ich es euch nicht verkündet, und sowohl öffentlich, als auch in den Häusern gelehrt hätte,
27923ApostelgeschichteApg442021Juden und Heiden Zeugnis gebend von der Bekehrung zu Gott, und dem Glauben an unsern Herrn Jesus Christus.
27924ApostelgeschichteApg442022Und nun sehet, gehe ich gebunden im Geiste nach Jerusalem, ohne zu wissen, was mir dort begegnen wird,
27925ApostelgeschichteApg442023außer dass der Heilige Geist mir von Stadt zu Stadt Zeugnis gibt, und sagt, dass Fesseln und Drangsale zu Jerusalem meiner warten.
27926ApostelgeschichteApg442024Allein von diesem allem fürchte ich nichts, und achte mein Leben nicht höher als mich, wenn ich nur meinen Lauf und den Dienst des Wortes vollende, den ich von dem Herrn Jesus empfangen habe, Zeugnis abzulegen von dem Evangelium der Gnade Gottes.
27927ApostelgeschichteApg442025Und nun sehet, ich weiß, dass ihr alle, bei denen ich auf meinen Reisen das Reich Gottes verkündet habe, mein Angesicht nicht mehr sehen werdet.
27928ApostelgeschichteApg442026Darum bezeuge ich euch an dem heutigen Tage, dass ich rein bin vom Blute aller.
27929ApostelgeschichteApg442027Denn ich habe mich nicht entzogen, euch den ganzen Ratschluss Gottes zu verkünden.
27930ApostelgeschichteApg442028Habet Acht auf euch und auf die gesamte Herde, in welcher euch der Heilige Geist zu Bischöfen gesetzet hat, die Kirche Gottes zu regieren, welche er mit seinem Blute erworben.
27931ApostelgeschichteApg442029Ich weiß, dass nach meiner Abreise reißende Wölfe unter euch eindringen werden, die der Herde nicht schonen.
27932ApostelgeschichteApg442030Und aus euch selbst werden Männer aufstehen, welche Verkehrtes reden, um die Jünger nach sich zu ziehen.
27933ApostelgeschichteApg442031Darum wachet, und seid eingedenk, dass ich drei Jahre lang, Tag und Nacht, nicht aufgehört habe, einen jeden einzelnen von euch mit Tränen zu ermahnen.
27934ApostelgeschichteApg442032Und nunmehr empfehle ich euch Gott und dem Worte seiner Gnade, ihm, der da mächtig ist aufzubauen, und euch mit allen Geheiligten das Erbe zu geben.
27935ApostelgeschichteApg442033Silber oder Gold oder Kleider habe ich von niemanden begehrt, wie
27936ApostelgeschichteApg442034ihr selbst wisset, dass diese meine Hände für meine, und die Bedürfnisse derer, die bei mir waren, gesorgt haben.
27937ApostelgeschichteApg442035In allen Stücken habe ich euch gezeigt, dass man so arbeitend sich der Schwachen annehmen und eingedenk sein muss des Wortes des Herrn Jesus, da er sagte: Geben ist seliger als nehmen.
27938ApostelgeschichteApg442036Als er dies gesagt hatte, kniete er nieder, und betete mit ihnen allen.
27939ApostelgeschichteApg442037Es entstand aber ein lautes Weinen bei allen, und sie fielen Paulus um den Hals, und küssten ihn,
27940ApostelgeschichteApg442038am meisten betrübt über das Wort, welches er gesagt hatte, dass sie sein Angesicht nicht mehr sehen würden. Und sie geleiteten ihn an das Schiff.
27941ApostelgeschichteApg44211Als es aber geschehen war, dass wir uns von ihnen losgerissen hatten und abfuhren, kamen wir geraden Laufes nach Kos, am folgenden Tage nach Rhodus, und von da nach Patara.
27942ApostelgeschichteApg44212Und da wir ein Schiff fanden, welches nach Phönicien fuhr, stiegen wir ein, und fuhren ab.
27943ApostelgeschichteApg44213Als wir nun Cypern zu Gesichte bekamen, ließen wir es links liegen, und fuhren auf Syrien zu, und kamen nach Tyrus; denn dort sollte das Schiff die Fracht ausladen.
27944ApostelgeschichteApg44214Hier fanden wir Jünger, und blieben daselbst sieben Tage. Diese sagten Paulus durch den Geist, er solle nicht nach Jerusalem hinaufgehen.
27945ApostelgeschichteApg44215Nachdem die Tage zu Ende waren, begaben wir uns auf die Reise. Alle geleiteten uns mit Frauen und Kindern bis zur Stadt hinaus; und am Ufer knieten wir nieder und beteten.
27946ApostelgeschichteApg44216Und als wir voneinander Abschied genommen, stiegen wir in das Schiff, sie aber kehrten nach Hause zurück.
27947ApostelgeschichteApg44217Wir beschlossen unsere Seereise mit der Fahrt von Tyrus nach Ptolemais; dort begrüßten wir die Brüder, und blieben einen Tag bei ihnen.
27948ApostelgeschichteApg44218Am anderen Tage aber reisten wir ab, und kamen nach Cäsarea. Dort traten wir in das Haus des Evangelisten Philippus, der einer von den Sieben war, und blieben bei ihm.
27949ApostelgeschichteApg44219Dieser hatte vier Töchter, welche Jungfrauen waren, und weissagten.
27950ApostelgeschichteApg442110Als wir dort einige Tage verweilten, kam ein Prophet von Judäa hinzu, Agabus mit Namen.
27951ApostelgeschichteApg442111Da dieser zu uns kam, nahm er den Gürtel des Paulus, band sich Hände und Füße, und sprach: So spricht der Heilige Geist: Den Mann, dem dieser Gürtel gehört, werden die Juden zu Jerusalem also binden, und ihn in die Hände der Heiden überliefern.
27952ApostelgeschichteApg442112Da wir dies hörten, baten wir und die Einwohner des Ortes, er möchte nicht nach Jerusalem hinaufgehen.
27953ApostelgeschichteApg442113Paulus aber antwortete, und sprach: Was tut ihr, dass ihr weinet, und mir mein Herz betrübet? Ich bin ja bereit, nicht nur mich binden zu lassen, sondern auch zu sterben in Jerusalem für den Namen des Herrn Jesus.
27954ApostelgeschichteApg442114Da wir ihn nun nicht überreden konnten, ließen wir ab und sprachen: Des Herrn Wille geschehe!
27955ApostelgeschichteApg442115Nach diesen Tagen aber machten wir uns reisefertig, und gingen hinauf nach Jerusalem.
27956ApostelgeschichteApg442116Auch einige von den Jüngern aus Cäsarea kamen mit uns, und brachten einen gewissen Mnason aus Cypern, einen alten Jünger mit sich, bei dem wir herbergen sollten.
27957ApostelgeschichteApg442117Da wir nun nach Jerusalem kamen, nahmen uns die Brüder mit Freuden auf.
27958ApostelgeschichteApg442118Am folgenden Tage aber ging Paulus mit uns zu Jakobus, und alle Vorsteher kamen dort zusammen.
27959ApostelgeschichteApg442119Nachdem er diese begrüßt hatte, erzählte er ihnen im einzelnen, was Gott durch seinen Dienst unter den Heiden gewirkt habe.
27960ApostelgeschichteApg442120Als diese es hörten, priesen sie Gott, und sprachen zu ihm: Du siehst, Bruder! wie viele Tausende unter den Juden gläubig geworden sind, die doch alle Eiferer für das Gesetz sind.
27961ApostelgeschichteApg442121Nun haben sie von dir gehört, dass du die Juden, welche unter den Heiden wohnen, zum Abfalle von Moses beredest, und sagest, sie sollten ihre Söhne nicht beschneiden, und nicht nach den Gebräuchen wandeln.
27962ApostelgeschichteApg442122Was ist nun zu tun? Jedenfalls wird das Volk zusammenströmen, denn sie werden hören, dass du gekommen bist.
27963ApostelgeschichteApg442123Deshalb tue das, was wir dir sagen: Es sind vier Männer bei uns, die ein Gelübde auf sich haben.
27964ApostelgeschichteApg442124Diese nimm zu dir, lasse dich mit ihnen heiligen, und bezahle für sie, damit sie sich das Haupt scheren lassen; und so werden alle inne werden, dass das, was sie von dir gehört haben, falsch ist, dass du vielmehr selbst das Gesetz treu beobachtest.
27965ApostelgeschichteApg442125Was aber die Heiden angeht, welche gläubig geworden sind, haben wir geschrieben und entschieden, dass sie sich vom Götzenopfer, vom Blute, vom Erstickten und von der Unzucht enthalten sollen.
27966ApostelgeschichteApg442126Da nahm Paulus die Männer zu sich, reinigte sich mit ihnen am folgenden Tage, ging in den Tempel, und kündigte an, dass die Tage der Reinigung zu Ende gingen, sobald für einen jeden von ihnen das Opfer dargebracht sein würde.
27967ApostelgeschichteApg442127Als aber die sieben Tage vorüber waren, und die Juden aus Asien ihn im Tempel sahen, brachten sie das ganze Volk in Aufruhr, legten Hand an ihn, und schrien:
27968ApostelgeschichteApg442128Ihr Männer von Israel, helft. Dies ist der Mensch, welcher wider das Volk, das Gesetz und diese Stätte alle allenthalben lehrt, überdies hat er auch Heiden in den Tempel eingeführt und diese heilige Stätte entweihet.
27969ApostelgeschichteApg442129Sie hatten nämlich den Trophimus aus Ephesus in der Stadt mit ihm gesehen, und glaubten, Paulus habe ihn mit sich in den Tempel genommen.
27970ApostelgeschichteApg442130Da kam die ganze Stadt in Bewegung, und es entstand ein Zusammenlauf des Volkes. Und sie ergriffen den Paulus, und schleppten ihn aus dem Tempel heraus, und sogleich wurden die Tore geschlossen.
27971ApostelgeschichteApg442131Da sie ihn nun zu töten suchten, wurde dem Obersten der Wache angezeigt: Ganz Jerusalem ist in Aufruhr.
27972ApostelgeschichteApg442132Dieser nahm sogleich Soldaten und Hauptleute zu sich, und eilte zu ihnen hinab. Als sie nun den Obersten und die Soldaten sahen, hörten sie auf, Paulus zu schlagen.
27973ApostelgeschichteApg442133Der oberste aber trat hinzu, ergriff ihn, befahl, ihn mit zwei Ketten zu fesseln, und fragte ihn, wer er sei, und was er getan habe.
27974ApostelgeschichteApg442134Da schrien die einen in der Volksmenge dies, die anderen jenes. Weil er nun wegen des Getümmels nichts Gewisses erfahren konnte, befahl er ihn in das Lager zu bringen.
27975ApostelgeschichteApg442135Als er nun an die Stufen kam, geschah es, dass er von den Soldaten wegen des andrängenden Volkes getragen wurde.
27976ApostelgeschichteApg442136Denn die Volksmenge drängte nach, und schrie: Hinweg mit ihm!
27977ApostelgeschichteApg442137Da nun Paulus eben in das Lager geführt werden sollte, sagte er zu dem Obersten: Ist es mir erlaubt, etwas zu dir zu reden? Er sprach: Du verstehst griechisch?
27978ApostelgeschichteApg442138Bist du denn nicht der Egypter, der vor diesen Tagen Aufruhr anstiftete, und die viertausend Meuchelmörder in die Wüste hinausführte?
27979ApostelgeschichteApg442139Paulus aber sprach zu ihm: Ich bin ein Jude aus Tarsus, Bürger einer nicht unberühmten Stadt Ciliciens. Ich bitte dich aber, erlaube mir zum Volke zu reden.
27980ApostelgeschichteApg442140Als er es nun erlaubte, trat Paulus auf die Stufen und winkte mit der Hand dem Volke. Da entstand eine große Stille, und er redete sie in hebräischer Sprache an, und sagte:
27981ApostelgeschichteApg44221Brüder und Väter! höret jetzt meine Verantwortung vor euch.
27982ApostelgeschichteApg44222Da sie nun hörten, dass er in hebräischer Sprache zu ihnen redete, wurden sie noch stiller.
27983ApostelgeschichteApg44223Und er sprach: Ich bin ein Jude, zu Tarsus in Cilicien geboren, auferzogen aber in dieser Stadt, zu den Füßen Gamaliels, nach der Strenge des väterlichen Gesetzes unterrichtet, war ich ein Eiferer für das Gesetz, wie auch ihr alle es heute seid.
27984ApostelgeschichteApg44224Und ich habe diese Lehre bis auf den Tod verfolgt, indem ich Männer und Frauen fesselte und in´s Gefängnis schleppte,
27985ApostelgeschichteApg44225wie der Hohepriester mir bezeugt und alle Älteste, von welchen ich auch Briefe erhielt, als ich zu den Brüdern nach Damaskus zog, um die, welche dort waren, gefesselt nach Jerusalem zu führen, damit sie gestraft würden.
27986ApostelgeschichteApg44226Da geschah es aber, als ich auf dem Wege war, und mich Damaskus näherte, dass um Mittag, plötzlich vom Himmel her ein großes Licht mich umstrahlte.
27987ApostelgeschichteApg44227Ich fiel zu Boden, und hörte eine Stimme, die zu mir sprach: Saulus, Saulus! was verfolgst du mich?
27988ApostelgeschichteApg44228Ich aber antwortete: Wer bist du Herr? Und er sprach zu mir: Ich bin Jesus von Nazareth, den du verfolgst.
27989ApostelgeschichteApg44229Und die bei mir waren, sahen zwar das Licht, aber die Stimme dessen, der mit mir sprach, hörten sie nicht.
27990ApostelgeschichteApg442210Und ich sagte: Was soll ich tun, Herr? Der Herr aber sprach zu mir: Stehe auf, und gehe nach Damaskus; dort wird dir alles gesagt werden, was du tun sollst.
27991ApostelgeschichteApg442211Als ich nun vor der Klarheit jenes Lichtes nicht mehr sah, ward ich von meinen Begleitern an der Hand geführt, und kam so nach Damaskus.
27992ApostelgeschichteApg442212Ein gewisser Ananias aber, ein Mann nach dem Gesetze, der Zeugnis hat von allen dort wohnenden Juden,
27993ApostelgeschichteApg442213kam zu mir, trat vor mich hin, und sprach: Bruder Saulus, siehe auf! Und zu derselben Stunde schaute ich zu ihm auf.
27994ApostelgeschichteApg442214Er aber sprach: Der Gott unserer Väter hat dich vorherbestimmt, seinen Willen zu erkennen, und den Gerechten zu schauen, und seine Stimme aus seinem Munde zu hören.
27995ApostelgeschichteApg442215Denn du wirst vor allen Menschen sein Zeuge sein von dem, was du gesehen und gehört hast.
27996ApostelgeschichteApg442216Und nun was zögerst du? Stehe auf, lasse dich taufen, und wasche deine Sünden ab, nachdem du seinen Namen angerufen!
27997ApostelgeschichteApg442217Es geschah aber, als ich nach Jerusalem zurückkehrte, und im Tempel betete, dass ich in Verzückung geriet,
27998ApostelgeschichteApg442218und ich ihn sah, wie er zu mir sagte: Eile, und verlasse geschwind Jerusalem; denn sie werden dein Zeugnis von mir nicht annehmen.
27999ApostelgeschichteApg442219Und ich sprach: Herr! sie wissen ja selbst, dass ich diejenigen, welche an dich glaubten, in das Gefängnis warf, und in den Synagogen geißeln ließ.
28000ApostelgeschichteApg442220Und als das Blut des Stephanus, deines Zeugen, vergossen wurde, stand ich dabei, und hatte Wohlgefallen daran, und verwahrte die Kleider derer, die ihn töteten.
28001ApostelgeschichteApg442221Er aber sprach zu mir: Gehe, denn ich will dich fernhin unter die Heiden senden.
28002ApostelgeschichteApg442222Bis zu diesem Worte hörten sie ihn an, doch nun erhoben sie ihre Stimme, und riefen: Weg von der Erde mit einem solchen Menschen! Denn ein solcher Mensch darf nicht leben bleiben.
28003ApostelgeschichteApg442223Als sie nun schrien, und ihre Kleider schüttelten, und Staub in die Luft warfen,
28004ApostelgeschichteApg442224befahl der Oberste, ihn in das Lager zu führen, zu geißeln und zu foltern, um zu erfahren, aus welcher Ursache sie so wider ihn schrien.
28005ApostelgeschichteApg442225Als sie ihn aber zur Geißelung festgebunden hatten, sprach Paulus zu dem Hauptmanne, der dabei stand: Ist es euch erlaubt, einen römischen Bürger, und zwar ohne Richterspruch zu geißeln?
28006ApostelgeschichteApg442226Da der Hauptmann dies hörte, ging er zu dem Obersten, meldete es ihm, und sprach: Was beginnst du? Denn dieser Mensch ist ein römischer Bürger.
28007ApostelgeschichteApg442227Da trat der Oberste hinzu, und sprach zu ihm: Sage mir, bist du ein Römer? Er aber sprach: Ja!
28008ApostelgeschichteApg442228Der Oberste antwortete: Ich habe dies Bürgerrecht um eine hohe Summe erworben. Und Paulus sprach: Ich aber habe es schon von Geburt.
28009ApostelgeschichteApg442229Sogleich nun standen sie, welche ihn foltern wollten, von ihm ab. Auch dem Obersten ward bange, nachdem er erfahren, dass er römischer Bürger sei, und dass er ihn hatte binden lassen.
28010ApostelgeschichteApg442230Am folgenden Tage aber ließ er, da er genau erfahren wollte, aus welcher Ursache er von den Juden angeklagt würde, ihm die Fesseln abnehmen, und befahl, dass die Priester und der ganze hohe Rat sich versammelten, und führte Paulus hin, und stellte ihn in ihre Mitte.
28011ApostelgeschichteApg44231Paulus aber richtete seine Augen auf den hohen Rat, und sprach: Brüder! Mit vollkommen gutem Gewissen habe ich vor Gott gewandelt bis auf den heutigen Tag.
28012ApostelgeschichteApg44232Der Hohepriester Ananias aber befahl denen, die bei ihm standen, ihn auf den Mund zu schlagen.
28013ApostelgeschichteApg44233Da sprach Paulus zu ihm: Gott wird dich schlagen, du übertünchte Wand! Du sitzest hier, mich nach dem Gesetze zu richten, und heißest mich wider das Gesetz schlagen?
28014ApostelgeschichteApg44234Die aber dabei standen, sprachen: Den Hohenpriester Gottes lästerst du?
28015ApostelgeschichteApg44235Und Paulus sprach: Ich wusste nicht, Brüder! dass es der Hohepriester ist. Denn es steht geschrieben: Einen Vorsteher deines Volkes sollst du nicht lästern.
28016ApostelgeschichteApg44236Da aber Paulus wusste, dass der eine Teil Sadducäer, und der andere Pharisäer waren, rief er im hohen Rate mit lauter Stimme: Brüder! Ich bin ein Pharisäer, ein Sohn von Pharisäern, wegen der Hoffnung und Auferstehung der Toten werde ich gerichtet.
28017ApostelgeschichteApg44237Als er dies gesagt hatte, entstand ein Zwiespalt zwischen den Pharisäern und Sadducäern, und die Menge wurde uneins.
28018ApostelgeschichteApg44238Denn die Sadducäer sagen, es gebe weder Auferstehung, noch Engel, noch Geist; die Pharisäer aber bekennen beides.
28019ApostelgeschichteApg44239Es erhob sich aber ein großes Geschrei; und einige von den Pharisäern standen auf, stritten heftig, und sprachen: Wir finden nichts Böses an diesem Menschen. Wie? wenn etwa ein Geist oder ein Engel zu ihm geredet hat?
28020ApostelgeschichteApg442310Als nun der Streit heftig wurde, besorgte der Oberste, Paulus möchte von ihnen zerrissen werden, und befahl, die Soldaten sollten herabkommen, ihn aus ihrer Mitte reißen, und in das Lager führen.
28021ApostelgeschichteApg442311In der darauffolgenden Nacht aber stand der Herr vor ihm, und sprach: Sei guten Mutes! Denn wie du vor mir Zeugnis gegeben in Jerusalem, so musst du auch in Rom Zeugnis ablegen.
28022ApostelgeschichteApg442312Da es aber Tag geworden, rotteten sich einige Juden zusammen, und verschworen sich, weder essen noch trinken zu wollen, bis sie Paulus getötet hätten.
28023ApostelgeschichteApg442313Es waren aber mehr als vierzig Männer, welche diese Verschwörung machten.
28024ApostelgeschichteApg442314Diese gingen zu den Hohenpriestern und Ältesten, und sprachen: Wir haben uns verwünscht und verschworen, nichts zu genießen, bis wir Paulus töten.
28025ApostelgeschichteApg442315Deshalb nun tuet in Gemeinschaft mit dem hohen Rate dem Obersten kund, dass er ihn euch vorführe, als wolltet ihr seine Sache genauer untersuchen. Wir aber sind bereit, ihn, bevor er herbeikommt, zu töten.
28026ApostelgeschichteApg442316Als aber der Schwestersohn des Paulus von dem Anschlage hörte, kam er, und trat in das Lager, und teilte es Paulus mit.
28027ApostelgeschichteApg442317Da rief Paulus einen der Hauptleute zu sich, und sprach: Führe diesen Jüngling zum Obersten, denn er hat ihm etwas anzuzeigen.
28028ApostelgeschichteApg442318Dieser nahm ihn mit sich, führte ihn zu dem Obersten, und sprach: Der gefangene Paulus hat mich gebeten, diesen Jüngling zu dir zu führen, da er dir etwas zu sagen hat.
28029ApostelgeschichteApg442319Da nahm ihn der Oberste bei der Hand, führte ihn abseits, und fragte ihn: Was ist es, was du mir anzuzeigen hast?
28030ApostelgeschichteApg442320Er aber sagte: Die Juden haben sich verabredet, dich zu bitten, dass du morgen Paulus vor den hohen Rat führen lassest, als wollten sie ihn in genaueres Verhör nehmen;
28031ApostelgeschichteApg442321du aber traue ihnen nicht, denn es stellen ihm mehr als vierzig Männer von ihnen nach, die sich verschworen haben, weder zu essen noch zu trinken, bis sie ihn töten; und jetzt sind sie bereit, in Erwartung deiner Zusage.
28032ApostelgeschichteApg442322Da entließ der Oberste den Jüngling, und gebot ihm, niemanden zu sagen, dass er ihm dies angezeigt habe.
28033ApostelgeschichteApg442323Und er rief zwei Hauptleute, und sprach zu ihnen: Machet zweihundert Soldaten marschbereit, dass sie nach Cäsarea ziehen, und siebzig Reiter und zweihundert Lanzenträger, von der dritten Stunde der Nacht an;
28034ApostelgeschichteApg442324Haltet auch Lasttiere bereit; damit sie den Paulus aufsteigen lassen, und ihn wohlbehalten zum Landpfleger Felix bringen.
28035ApostelgeschichteApg442325(Denn er fürchtete, die Juden möchten ihn in ihre Gewalt bringen und töten, er selbst aber möchte nachher in Verdacht geraten, als habe er Geld annehmen wollen.)
28036ApostelgeschichteApg442326Und er schrieb einen Brief dieses Inhaltes: Claudius Lysias entbietet dem würdigsten Landpfleger Felix Gruß.
28037ApostelgeschichteApg442327Diesen Mann haben die Juden ergriffen, und es war nahe daran, dass sie ihn töteten; da kam ich mit Kriegsvolk herbei, und rettete ihn, nachdem ich erfahren, dass er ein Römer ist.
28038ApostelgeschichteApg442328Und da ich die Ursache wissen wollte, deretwegen sie ihn beschuldigten, führte ich ihn vor ihren hohen Rat.
28039ApostelgeschichteApg442329Da fand ich, dass er wegen Streitfragen ihres Gesetzes angeklagt, aber keines Verbrechens schuldig ist, welches Tod oder Fesseln verdiente.
28040ApostelgeschichteApg442330Da mir nun angezeigt ward, dass sie einen Anschlag gegen ihn vorbereitet hatten, habe ich ihn zu dir gesendet, und die Ankläger beschieden, die Klage vor dir vorzubringen. Lebe wohl!
28041ApostelgeschichteApg442331Die Soldaten also nahmen, wie ihnen befohlen war, den Paulus mit sich und führten ihn bei Nacht nach Antipatris.
28042ApostelgeschichteApg442332Am andern Tage aber ließen sie die Reiter mit ihm ziehen, und kehrten in das Lager zurück.
28043ApostelgeschichteApg442333Als sie nun nach Cäsarea gekommen waren, übergaben sie das Schreiben dem Landpfleger, und stellten ihm auch Paulus vor.
28044ApostelgeschichteApg442334Als er es aber gelesen, fragte er, aus welcher Provinz er sei? Und da er vernahm, dass er aus Cilicien sei,
28045ApostelgeschichteApg442335sprach er: Ich werde dich verhören, wenn deine Ankläger gekommen sind. Und er befahl, ihn im Gerichtshause des Herodes zu verwahren.
28046ApostelgeschichteApg44241Nach fünf Tagen aber zog der Hohepriester Ananias mit einigen Ältesten und einem gewissen Redner Tertullus hinab, und wandten sich an den Landpfleger gegen Paulus.
28047ApostelgeschichteApg44242Als nun Paulus vorgerufen war, begann Tertullus die Anklage, indem er sprach: Dass wir in diesem Frieden leben durch dich, und dass durch deine Fürsorge viele Verbesserungen getroffen werden,
28048ApostelgeschichteApg44243das erkennen wir immer und überall, vortrefflichster Felix! mit aller Dankbarkeit an.
28049ApostelgeschichteApg44244Um dich aber nicht länger aufzuhalten, so bitte ich dich, uns nach deiner Güte in Kürze anzuhören.
28050ApostelgeschichteApg44245Wir haben diesen Menschen erfunden als eine Pest, und einen Aufruhrstifter unter allen Juden auf dem ganzen Erdkreise, und als einen Anführer der empörerischen Sekte der Nazarener.
28051ApostelgeschichteApg44246Er hat sogar versucht, den Tempel zu entweihen. Wir haben ihn darum ergriffen, und nach unserm Gesetze richten wollen.
28052ApostelgeschichteApg44247Da kam aber der Kriegsoberste Lysias hinzu, und entriss ihn mit großer Gewalt unsern Händen,
28053ApostelgeschichteApg44248indem er seinem Ankläger befahl, zu dir zu kommen. Von ihm kannst du, wenn du ihn selbst verhörst, alles dies erfahren, wessen wir ihn anklagen.
28054ApostelgeschichteApg44249Die Juden bestätigten alles dies, und sagten, dass es sich so verhalte.
28055ApostelgeschichteApg442410Paulus aber antwortete, als ihm der Landpfleger winkte, dass er reden sollte: Da ich weiß, dass du seit vielen Jahren Richter über dieses Volk bist, so werde ich mich guten Mutes verantworten.
28056ApostelgeschichteApg442411Du kannst erfahren, dass es nicht mehr als zwölf Tage sind, seitdem ich nach Jerusalem hinaufgezogen bin, um anzubeten.
28057ApostelgeschichteApg442412Und weder im Tempel fanden sie mich mit jemand streitend, oder einen Volksauflauf erregend, noch in den Synagogen,
28058ApostelgeschichteApg442413oder in der Stadt, auch können sie dir das nicht beweisen, wessen sie mich jetzt anklagen.
28059ApostelgeschichteApg442414Das aber bekenne ich dir, dass ich nach der Lehre, die sie eine Sekte nennen, meinem Gott und Vater so diene, dass ich alles glaube, was im Gesetze und in den Propheten geschrieben ist,
28060ApostelgeschichteApg442415und die Hoffnung zu Gott habe, welche jene auch selbst erwarten, dass eine Auferstehung der Gerechten und Ungerechten sein wird.
28061ApostelgeschichteApg442416Darum befleiße ich mich auch selbst, allezeit ein vorwurfsfreies Gewissen vor Gott und den Menschen zu haben.
28062ApostelgeschichteApg442417Nach mehreren Jahren aber bin ich gekommen, meinem Volke Almosen zu bringen, zu opfern und zu geloben.
28063ApostelgeschichteApg442418Dabei fanden sie mich, nachdem ich mich gereinigt, im Tempel, nicht mit Volksauflauf, noch mit Aufruhr,
28064ApostelgeschichteApg442419und zwar einige Juden aus Asien; diese hätten nur vor dir erscheinen und Anklage erheben müssen, wenn sie etwas wider mich haben sollten.
28065ApostelgeschichteApg442420Oder diese selbst hier mögen sagen, ob sie an mir etwas Unrechtes gefunden haben, als ich vor dem hohen Rate stand,
28066ApostelgeschichteApg442421es müsste denn einzig das Wort sein, das ich rief, als ich unter ihnen stand: der Auferstehung der Toten wegen werde ich heute von euch gerichtet.
28067ApostelgeschichteApg442422Felix aber, der von dieser Lehre genaue Kenntnis hatte, hielt sie hin, und sprach: Wenn der Oberste Lysias herabkommt, werde ich euch Gehör geben.
28068ApostelgeschichteApg442423Und er befahl dem Hauptmanne, ihn in Verwahr zu nehmen, und milde zu behandeln, auch keinem von den Seinigen zu verwehren, ihm Dienste zu leisten.
28069ApostelgeschichteApg442424Nach einigen Tagen aber kam Felix mit Drusilla, seiner Gattin, die eine Jüdin war, und ließ den Paulus holen, und hörte von ihm den Glauben an Jesus Christus.
28070ApostelgeschichteApg442425Da er aber von Gerechtigkeit, Keuschheit und dem zukünftigen Gerichte sprach, geriet Felix in Furcht und antwortete: Für jetzt gehe, zu einer gelegenen Zeit aber werde ich dich rufen lassen!
28071ApostelgeschichteApg442426Zugleich hoffte er von Paulus Geld zu bekommen; darum ließ er ihn oft zu sich rufen, und redete mit ihm.
28072ApostelgeschichteApg442427Nachdem aber zwei Jahre verflossen waren, erhielt Felix den Portius Festus zum Nachfolger. Da nun Felix sich den Juden gefällig zeigen wollte, ließ er Paulus gefangen zurück.
28073ApostelgeschichteApg44251Als nun Festus in die Provinz gekommen war, begab er sich nach drei Tagen von Cäsarea hinauf nach Jerusalem.
28074ApostelgeschichteApg44252Da traten die Hohenpriester und die Vornehmsten der Juden zu ihm mit der Klage gegen Paulus, und baten es sich
28075ApostelgeschichteApg44253als eine Vergünstigung gegen ihn aus, dass er ihn nach Jerusalem holen lasse, indem sie den Anschlag machten, ihn auf dem Wege zu töten.
28076ApostelgeschichteApg44254Festus aber antwortete, Paulus werde zu Cäsarea in Gewahrsam gehalten, er selbst aber wolle in Bälde abreisen.
28077ApostelgeschichteApg44255Die also unter euch ermächtigt sind, sagte er, mögen hinabkommen, und, wenn der Mann ein Verbrecher ist, ihn anklagen.
28078ApostelgeschichteApg44256Nachdem er sich aber bei ihnen nicht länger als acht oder zehn Tage aufgehalten hatte, zog er nach Cäsarea hinab, setzte sich am andern Tag auf den Richterstuhl, und ließ Paulus vorführen.
28079ApostelgeschichteApg44257Als dieser herbeigeführt war, waren die Juden, welche von Jerusalem herabgekommen waren, zur Stelle, und brachten viele und schwere Anklagen vor, welche sie nicht beweisen konnten,
28080ApostelgeschichteApg44258da Paulus zu seiner Verteidigung sagte: Weder gegen das Gesetz der Juden, noch gegen den Tempel, noch gegen den Kaiser habe ich etwas begangen.
28081ApostelgeschichteApg44259Festus aber, der sich den Juden gefällig erweisen wollte, antwortete dem Paulus, und sprach: Willst du nach Jerusalem hinaufgehen, und dich dort über diese Punkte vor mir richten lassen?
28082ApostelgeschichteApg442510Paulus aber sprach: ich stehe vor dem Richterstuhle des Kaisers, da muss ich gerichtet werden. Den Juden habe ich kein Leid getan, wie du besser weißt.
28083ApostelgeschichteApg442511Wenn ich also im Unrecht bin, oder etwas Todeswürdiges getan habe, so weigere ich mich nicht zu sterben; ist aber nichts an dem, dessen mich diese beschuldigen, so vermag niemand mich ihnen preiszugeben. Ich lege Berufung an den Kaiser ein.
28084ApostelgeschichteApg442512Da besprach sich Festus mit dem Rate, und antwortete: An den Kaiser hast du Berufung eingelegt? Zum Kaiser sollst du gehen!
28085ApostelgeschichteApg442513Nach Verlauf einiger Tage kam der König Agrippa und Bernice hinab nach Cäsarea, um den Festus zu begrüßen.
28086ApostelgeschichteApg442514Da sie sich nun mehrere Tage daselbst aufhielten, erzählte Festus dem Könige von Paulus, und sprach: Es ist ein Mann von Felix als Gefangener zurückgelassen worden,
28087ApostelgeschichteApg442515wegen dessen die Hohenpriester und die Ältesten der Juden, als ich in Jerusalem war, mit einer Klage zu mir traten, und seine Verurteilung verlangten.
28088ApostelgeschichteApg442516Ich antwortete ihnen: Es ist nicht Sitte bei den Römern, jemanden zu verurteilen, bevor dem Angeklagten seine Kläger gegenübergestellt sind, und er Gelegenheit hat, sich zu verteidigen, und von den Beschuldigungen zu reinigen.
28089ApostelgeschichteApg442517Als sie nun hierher zusammengekommen waren, setzte ich mich ohne Verzug am folgenden Tage auf den Richterstuhl, und ließ den Mann vorführen.
28090ApostelgeschichteApg442518Allein als die Kläger gegen ihn auftraten, beschuldigten sie ihn keiner Art von solchen Verbrechen, wie ich vermutete.
28091ApostelgeschichteApg442519Dagegen hatten sie gewisse Streitfragen über ihre Religion gegen ihn, und über einen gewissen verstorbenen Jesus, von dem Paulus behauptete, er lebe.
28092ApostelgeschichteApg442520Da ich nun wegen der Untersuchung solcher Dinge verlegen war, sagte ich, ob er nach Jerusalem gehen, und sich dort hierüber richten lassen wolle.
28093ApostelgeschichteApg442521Weil aber Paulus Berufung einlegte, und bis auf das Erkenntnis des Kaisers in Gewahrsam bleiben wollte, so befahl ich, ihn in solchem zu behalten, bis ich ihn zum Kaiser senden würde.
28094ApostelgeschichteApg442522Agrippa aber sprach zu Festus: ich wünsche selbst diesen Menschen zu hören. Morgen, erwiderte er, sollst du ihn hören.
28095ApostelgeschichteApg442523Als nun am folgenden Tage Agrippa und Bernice mit großem Gepränge gekommen, und mit den Kriegsobersten und den vornehmsten Männern der Stadt in den Verhörsaal eingetreten waren, ward Paulus auf Festus Geheiß vorgeführt.
28096ApostelgeschichteApg442524Und Festus sprach: König Agrippa, und ihr Männer alle, die ihr zugleich mit uns zugegen seid! Da sehet ihr den Mann, wegen dessen die ganze Menge der Juden mich in Jerusalem angegangen hat, mit Bitten und Geschrei, dass er nicht länger leben dürfe.
28097ApostelgeschichteApg442525Ich aber habe befunden, dass er nichts begangen hat, was den Tod verdiente! Doch da er selbst an den Kaiser Berufung eingelegt hat, so habe ich beschlossen, ihn dahin zu senden.
28098ApostelgeschichteApg442526Was ich Sicheres über ihn dem Herrn schreiben soll, weiß ich nicht. Darum habe ich ihn zu euch hergeführt, und vorzüglich zu dir, König Agrippa! Damit ihr ihn fraget und ich wissen möchte, was ich schreiben soll.
28099ApostelgeschichteApg442527Denn es scheint mir unvernünftig, dass jemand, der einen Gefangenen schickt, nicht auch die Anklage gegen ihn angibt.
28100ApostelgeschichteApg44261Agrippa aber sprach zu Paulus: Es wird dir gestattet, für dich selbst zu reden. Da streckte Paulus die Hand aus, und hob an sich zu verantworten.
28101ApostelgeschichteApg44262Ich schätze mich glücklich, König Agrippa! dass ich über alles, dessen die Juden mich beschuldigen, mich vor dir heute verantworten darf,
28102ApostelgeschichteApg44263vorzüglich darum, weil dir alle jüdischen Gebräuche und Streitfragen bekannt sind. Darum bitte ich, du wollest mich mit Geduld anhören.
28103ApostelgeschichteApg44264Mein Lebend von Jugend auf, wie ich es von Anfang an unter meinem Volke in Jerusalem geführt, kennen alle Juden.
28104ApostelgeschichteApg44265Sie kennen mich von jeher (wofern sie es bezeugen wollen), dass ich ehedem nach der strengsten Schule unserer Religion als Pharisäer gelebt habe.
28105ApostelgeschichteApg44266Und nun stehe ich vor Gericht wegen der Hoffnung jener Verheißung, welche von Gott an unsere Väter ergangen ist,
28106ApostelgeschichteApg44267zu welcher unsere zwölf Stämme, Tag und Nacht Gott dienend, zu gelangen hoffen. Dieser Hoffnung wegen, o König! werde ich von den Juden angeklagt.
28107ApostelgeschichteApg44268Warum wird es bei euch für unglaublich gehalten, wenn Gott Tote auferweckt?
28108ApostelgeschichteApg44269Auch ich war der Meinung gegen den Namen Jesus, des Nazareners, viel Feindliches tun zu müssen.
28109ApostelgeschichteApg442610Das habe ich denn auch getan in Jerusalem, und viele der Heiligen habe ich in die Gefängnisse geworfen, nachdem ich von den Hohenpriestern Vollmacht erhalten hatte; und wenn sie getötet werden sollten, habe ich meine Stimme dazu gegeben.
28110ApostelgeschichteApg442611Und von Synagoge zu Synagoge zog ich sie oftmals zur Strafe, und trieb sie an zu lästern; ja immer mehr wutentbrannt verfolgte ich sie bis in die auswärtigen Städte.
28111ApostelgeschichteApg442612Als ich aber in solcher Absicht nach Damaskus reiste, mit Vollmacht und Auftrag von den Hohenpriestern,
28112ApostelgeschichteApg442613da sah ich mitten am Tage, auf dem Wege, o König! ein Licht vom Himmel, heller als der Glanz der Sonne, mich und die, welche mit mir waren, umstrahlen.
28113ApostelgeschichteApg442614Und während wir alle zu Boden fielen, hörte ich eine Stimme in hebräischer Sprache zu mir sagen: Saulus, Saulus! was verfolgst du mich? Es ist hart für dich, gegen den Stachel auszuschlagen.
28114ApostelgeschichteApg442615Ich aber sprach: Wer bist du, Herr? Der Herr aber sprach: Ich bin Jesus, den du verfolgst.
28115ApostelgeschichteApg442616Aber stehe auf, und stelle dich auf deine Füße; denn ich bin erschienen, dich zum Diener und zum Zeugen dessen zu bestellen, was du gesehen hast, und dessen, was ich dir erscheinend kundgeben werde,
28116ApostelgeschichteApg442617indem ich dich aussondere von dem Volke und von den Heiden, unter welche ich dich jetzt sende,
28117ApostelgeschichteApg442618um ihre Augen zu öffnen, auf dass sie sich von der Finsternis zum Lichte, und von der Gewalt des Satans zu Gott bekehren, damit sie die Vergebung der Sünden und ein Erbe unter den Heiligen durch den Glauben an mich erlangen.
28118ApostelgeschichteApg442619Darum, o König Agrippa! war ich der himmlischen Erscheinung nicht ungläubig,
28119ApostelgeschichteApg442620sondern verkündete zuerst denen, die zu Damaskus und Jerusalem bis hinaus in das ganze Land Judäa waren, und den Heiden, dass sie Buße tun, und sich zu Gott bekehren sollten, indem sie würdige Früchte der Buße wirkten.
28120ApostelgeschichteApg442621Und deswillen ergriffen mich die Juden, als ich im Tempel war, und versuchten mich zu töten.
28121ApostelgeschichteApg442622Durch Gottes Hilfe aber geschützt, stehe ich bis auf den heutigen Tag, und lege Zeugnis ab vor Klein und Groß, indem ich nichts anderes sage, als was die Propheten und Moses gesagt haben, dass es geschehen werde;
28122ApostelgeschichteApg442623ob Christus dem Leiden unterworfen, ob er als Erster aus der Auferstehung der Toten dem Volke und den Heiden Licht verkünden werde.
28123ApostelgeschichteApg442624Da er dies zu seiner Verteidigung redete, rief Festus mit lauter Stimme: Du bist von Sinnen, Paulus! Das viele Studieren macht dich unsinnig.
28124ApostelgeschichteApg442625Paulus aber sagte: Ich bin nicht von Sinnen, vortrefflichster Festus, sondern ich rede Worte der Wahrheit und Besonnenheit.
28125ApostelgeschichteApg442626Dem Könige sind diese Dinge bekannt, darum rede ich zu ihm mit Freimut, denn ich glaube, dass ihm nichts von diesen Dingen verborgen sein kann; ist doch nichts davon in einem Winkel geschehen.
28126ApostelgeschichteApg442627Glaubst du den Propheten, König Agrippa? Ja, ich weiß, dass du glaubst.
28127ApostelgeschichteApg442628Agrippa aber sprach zu Paulus: Beinahe überredest du mich, ein Christ zu werden.
28128ApostelgeschichteApg442629Und Paulus sprach: Wollte Gott, dass sowohl durch Weniges, als durch Großes, nicht allein du, sondern auch alle, die mich hören, heute das würden, was ich bin, diese Bande ausgenommen.
28129ApostelgeschichteApg442630Da stand der König auf, und der Landpfleger und Bernice, und die bei ihnen saßen.
28130ApostelgeschichteApg442631Und als sie sich zurückgezogen hatten, sprachen sie miteinander und sagten: Dieser Mensch hat nichts, was Tod oder Bande verdient, getan.
28131ApostelgeschichteApg442632Agrippa aber sagte zu Festus: Man hätte diesen Menschen bereits in Freiheit setzen können, wenn er nicht an den Kaiser Berufung eingelegt hätte.
28132ApostelgeschichteApg44271Nachdem es nun beschlossen war, dass Paulus nach Italien absegeln, und mit anderen Gefangenen einem Hauptmanne von der kaiserlichen Cohorte, namens Julius. Übergeben werden sollte,
28133ApostelgeschichteApg44272bestiegen wir ein Schiff von Adrumet, lichteten die Anker, und schickten uns an, die Seeplätze Asiens anzulaufen. Mit uns war Aristarchus, ein Mazedonier, aus Thessalonich.
28134ApostelgeschichteApg44273Am folgenden Tage liefen wir in Sidon ein. Da nun Julius den Paulus menschenfreundlich behandelte, erlaubte er ihm, zu seinen Freunden zu gehen, und ihre Pflege zu genießen.
28135ApostelgeschichteApg44274Als wir von da wieder abfuhren, segelten wir unterhalb Cypern hin, weil uns die Winde nicht günstig waren.
28136ApostelgeschichteApg44275Und wir durchfuhren das Meer längs Cilicien und Pamphylien, und kamen nach Lystra in Lycien.
28137ApostelgeschichteApg44276Dort traf der Hauptmann ein Schiff von Alexandria, das nach Italien fuhr, und brachte uns auf dasselbe.
28138ApostelgeschichteApg44277Als wir nun viele Tage langsam gesegelt waren, und mit Mühe die Höhe von Gnidus erreicht hatten, schifften wir, weil uns der Wind entgegen war, an Kreta hin, nahe bei Salmone
28139ApostelgeschichteApg44278Und indem wir mühsam der Küste entlang fuhren, kamen wir an einen Ort, welcher Guthafen heißt, in dessen Nähe die Stadt Thalassa war.
28140ApostelgeschichteApg44279Da aber geraume Zeit verflossen, und die Fahrt bereits gefährlich geworden war, denn es war auch schon die Fastenzeit vorüber, ermahnte sie Paulus,
28141ApostelgeschichteApg442710und sprach zu ihnen: Männer! ich sehe, dass die Fahrt anfängt, mit Ungemach und großem Schaden verbunden zu sein, nicht nur für die Ladung, sondern auch für unser Leben.
28142ApostelgeschichteApg442711Der Hauptmann aber glaubte dem Steuermann und dem Schiffsherrn mehr als dem, was Paulus sagte.
28143ApostelgeschichteApg442712Und weil auch der Hafen zum Überwintern nicht bequem war, rieten die meisten von da abzufahren, um, wo möglich, nach Phönice, einem Hafen von Kreta, der gegen Süd- und Nordwest liegt, zu kommen und dort zu überwintern.
28144ApostelgeschichteApg442713Da nun ein leichter Südwind wehte, glaubten sie ihr Vorhaben erreichen zu können, segelten von Asson ab, und fuhren an der Küste von Kreta hin.
28145ApostelgeschichteApg442714Nach kurzer Zeit aber warf sie ein Wirbelwind gegen die Insel herab, Nord-Oststurm genannt.
28146ApostelgeschichteApg442715Dieser riss das Schiff fort, und da es dem Winde nicht widerstehen konnte, überließen wir das Schiff den Winden, und wurden fortgetrieben.
28147ApostelgeschichteApg442716Wir liefen aber gegen eine kleine Insel, namens Kauda, und konnten kaum des Bootes habhaft werden.
28148ApostelgeschichteApg442717Nachdem sie dieses heraufgezogen hatten, wendeten sie Schutzmittel an, indem sie das Schiff unterbanden; und da sie fürchteten, in die Syrte zu geraten, zogen sie die Segel ein, und ließen sich treiben.
28149ApostelgeschichteApg442718Da wir nun vom Sturme gewaltig hin und her getrieben wurden, warfen sie am folgenden Tag einen Teil der Ladung über Bord,
28150ApostelgeschichteApg442719und am dritten Tage warfen sie mit eigenen Händen das Schiffsgerät hinaus.
28151ApostelgeschichteApg442720Da aber mehrere Tage hindurch weder die Sonne schien, noch Sterne zu sehen waren, und der Sturm mit nicht geringer Gewalt anhielt, war uns forthin alle Hoffnung zu unserer Rettung benommen.
28152ApostelgeschichteApg442721Und da sie lange nichts mehr gegessen hatten, trat Paulus mitten unter sie, und sprach: Ihr Männer! man hätte zwar auf mich hören, und nicht von Kreta abfahren, und sich dieses Ungemach und den Schaden ersparen sollen.
28153ApostelgeschichteApg442722Und nun ermahne ich euch, guten Mutes zu sein; denn keiner von euch wird verloren gehen, sondern nur das Schiff.
28154ApostelgeschichteApg442723In dieser Nacht nämlich trat zu mir ein Engel Gottes, dem ich angehöre, und dem ich diene,
28155ApostelgeschichteApg442724und sprach: Fürchte dich nicht, Paulus! Du musst vor dem Kaiser stehen; und siehe, Gott hat dir alle geschenkt, die mit dir im Schiffe sind.
28156ApostelgeschichteApg442725Darum also seid guten Mutes, Männer! denn ich habe auf Gott das Vertrauen, dass es so geschehen wird, wie mir gesagt worden ist.
28157ApostelgeschichteApg442726Wir müssen aber auf eine Insel gelangen.
28158ApostelgeschichteApg442727Als nun die vierzehnte Nacht kam, und wir im adriatischen Meere fuhren, vermuteten die Schiffer um Mitternacht, dass ihnen Land in Sicht komme.
28159ApostelgeschichteApg442728Sie warfen also das Senkblei, und fanden zwanzig Faden Tiefe, und ein wenig weiter davon fanden sie fünfzehn Faden.
28160ApostelgeschichteApg442729Da sie nun fürchteten, wir möchten auf Klippen stoßen, warfen sie vom Hinterteile des Schiffes vier Anker aus, und erwarteten mit Sehnsucht den Tag.
28161ApostelgeschichteApg442730Als aber die Schiffsleute von dem Schiffe zu fliehen suchten, und schon das Boot in´s Meer gelassen hatten, unter dem Vorwande, sie wollten auch vom Vorderteile Anker auswerfen,
28162ApostelgeschichteApg442731sprach Paulus zu dem Hauptmanne und den Soldaten: Wenn diese nicht im Schiffe bleiben, könnet ihr nicht gerettet werden.
28163ApostelgeschichteApg442732Da hieben die Soldaten die Taue des Bootes ab, und ließen es fahren.
28164ApostelgeschichteApg442733Als es nun anfing Tag zu werden, ermahnte Paulus alle, Speise zu nehmen, und sprach: Vierzehn Tage sind es heute, dass ihr wartet und nüchtern bleibet, ohne etwas zu euch zu nehmen.
28165ApostelgeschichteApg442734Darum bitte ich euch, Speise zu eurer Erhaltung zu nehmen; denn keinem von euch wird ein Haar vom Haupte verloren gehen.
28166ApostelgeschichteApg442735Da er dies gesagt hatte, nahm er Brot, dankte Gott vor aller Augen, brach es, und begann zu essen.
28167ApostelgeschichteApg442736Da wurden alle ermutigt, und nahmen gleichfalls Speise zu sich.
28168ApostelgeschichteApg442737Es waren aber unser im ganzen im Schiffe zweihundertsechsundsiebzig Seelen.
28169ApostelgeschichteApg442738Da sie sich nun mit Speise gesättigt hatten, erleichterten sie das Schiff, indem sie das Getreide in´s Meer warfen.
28170ApostelgeschichteApg442739Als es aber Tag geworden war, erkannten sie nicht, was für ein Land es sei, doch gewahrten sie einen Meerbusen, der einen Strand hatte; dahin gedachten sie, wenn möglich, das Schiff zu treiben.
28171ApostelgeschichteApg442740Sie lösten also die Anker ab, und überließen sich dem Meere, indem sie zugleich die Bande der Steuerruder lösten; und nachdem sie das Vordersegel nach dem Winde gerichtet hatten, steuerten sie dem Ufer zu.
28172ApostelgeschichteApg442741Und da wir auf einen Ort gerieten, wo zwei Meeresarme zusammenstießen, ließen wir das Schiff auflaufen, und das Vorderteil blieb, nachdem es sich festgesetzt, unbeweglich, das Hinterteil aber fing durch die Gewalt des Meeres an auseinanderzugehen.
28173ApostelgeschichteApg442742Da waren die Soldaten willens, die Gefangenen zu töten, damit keiner fortschwimme und entkäme.
28174ApostelgeschichteApg442743Der Hauptmann aber, welcher den Paulus retten wollte, ließ es nicht geschehen, sondern befahl, dass die, welche schwimmen könnten, sich zuerst ins Meer werfen sollten, um sich zu retten, und an´s Land zu kommen.
28175ApostelgeschichteApg442744Die übrigen brachten sie, einige auf Bretter, andere auf Schiffstrümmer; und so geschah es, dass sich alle an das Land retteten.
28176ApostelgeschichteApg44281Als wir nun gerettet waren, erfuhren wir, dass die Insel Malta heiße. Die Eingeborenen aber erzeigten uns nicht geringe Menschenfreundlichkeit,
28177ApostelgeschichteApg44282indem sie nämlich ein Feuer anzündeten, und erquickten uns alle wegen des eintretenden Regens und der Kälte.
28178ApostelgeschichteApg44283Da nun Paulus einen Haufen Reiser zusammengefasst und auf das Feuer gelegt hatte, kam wegen der Hitze eine Natter hervor, und hing sich an seine Hand.
28179ApostelgeschichteApg44284Als die Einwohner das Tier an seiner Hand herabhängen sahen, sprachen sie zueinander: Gewiss ist dieser Mensch ein Mörder, denn, nachdem er dem Meere entkommen ist, die Vergeltung nicht leben lässt.
28180ApostelgeschichteApg44285Er aber schüttelte das Tier ab in´s Feuer und es geschah ihm kein Leid.
28181ApostelgeschichteApg44286Jene dagegen erwarteten, er werde aufschwellen, und plötzlich tot niederfallen. Als sie nun nach langem Warten sahen, dass ihm kein Leid widerfuhr, kamen sie auf andere Gedanken, und sagten, er sei ein Gott.
28182ApostelgeschichteApg44287In jener Gegend aber gehörten die Ländereien dem Vornehmsten der Insel, mit Namen Publius. Dieser nahm uns auf, und bewirtete uns drei Tage lang freundlich.
28183ApostelgeschichteApg44288Es traf sich aber, dass der Vater des Publius am Fieber und an der Ruhr schwer darnieder lag. Zu diesem trat Paulus ein, betete, legte ihm die Hände auf, und machte ihn gesund.
28184ApostelgeschichteApg44289Da dies geschehen war, kamen alle Kranken, die auf der Insel waren, herbei und wurden geheilt.
28185ApostelgeschichteApg442810Sie erzeigten uns auch viele Ehren, und bei unserer Abfahrt brachten sie, was wir nötig hatten, auf das Schiff.
28186ApostelgeschichteApg442811Nach drei Monaten aber fuhren wir ab auf einem Schiffe von Alexandria, das auf der Insel überwintert hatte, und als Zeichen die Dioskuren führte.
28187ApostelgeschichteApg442812Wir kamen nach Syrakus, und blieben daselbst drei Tage.
28188ApostelgeschichteApg442813Von dort fuhren wir längs der Küste herum, und kamen nach Rhegium; und als des Tags darauf ein Südwind blies, kamen wir am zweiten Tage nach Puteoli.
28189ApostelgeschichteApg442814Da wir dort Brüder fanden, wurden wir gebeten, sieben Tage lang bei ihnen zu bleiben. Und so kamen wir nach Rom.
28190ApostelgeschichteApg442815Da es nun die Brüder gehört hatten, kamen sie uns von dort entgegen bis Forum Appii und Tres Tabernä. Als Paulus diese sah, dankte er Gott, und fasste Mut.
28191ApostelgeschichteApg442816Als wir nun nach Rom gekommen waren, wurde dem Paulus erlaubt, für sich zu bleiben mit dem Soldaten, der ihn bewachte.
28192ApostelgeschichteApg442817Nach drei Tagen rief Paulus die Vornehmsten der Juden zusammen. Als sie zusammengekommen waren, sprach er zu ihnen: Brüder! Obwohl ich nichts getan habe wider das Volk, oder die väterlichen Gebräuche, bin ich doch gefesselt aus Jerusalem in die Hände der Römer überliefert worden.
28193ApostelgeschichteApg442818Als diese mich verhört hatten, wollten sie mich in Freiheit setzen, weil keine Todesschuld an mir sei.
28194ApostelgeschichteApg442819Da aber die Juden widersprachen, war ich gezwungen, an den Kaiser zu appellieren; nicht als ob ich wider mein Volk eine Anklage hätte.
28195ApostelgeschichteApg442820Aus diesem Grunde nun lud ich euch ein, um euch zu sehen, und mit euch zu reden, denn um der Hoffnung Israels willen bin ich mit dieser Fessel umschlossen.
28196ApostelgeschichteApg442821Sie aber sprachen zu ihm: Wir haben weder Briefe über dich aus Judäa empfangen, noch ist einer der Brüder gekommen, und hat etwas Böses von dir berichtet oder geredet.
28197ApostelgeschichteApg442822Wir wünschten aber von dir zu hören, welcher Meinung du bist; denn von dieser Sekte ist uns bekannt, dass ihr allenthalben widersprochen wird.
28198ApostelgeschichteApg442823Da sie ihm nun einen Tag bestimmt hatten, kamen sehr viele zu ihm in die Herberge. Diesen erklärte er, Zeugnis gebend, das Reich Gottes, und suchte sie von Jesus zu überzeugen aus dem Gesetze Moses und den Propheten vom Morgen bis zum Abend.
28199ApostelgeschichteApg442824Und die einen glaubten dem, was gesagt wurde, die anderen aber glaubten nicht.
28200ApostelgeschichteApg442825Da sie nun untereinander nicht einig waren, gingen sie auseinander, nachdem Paulus ein Wort gesprochen: Treffend hat der Heilige Geist durch den Propheten Isaias zu unsern Vätern gesprochen,
28201ApostelgeschichteApg442826da er sagte: Gehe hin zu diesem Volke, und sprich zu ihnen: Mit Ohren werdet ihr hören, und nicht verstehen; mit Augen sehen, und nicht erkennen;
28202ApostelgeschichteApg442827denn das Herz dieses Volkes ist verstockt; mit den Ohren hörten sie schwer, und ihre Augen haben sie zugedrückt, damit sie nicht etwa mit den Augen sehen, und mit den Ohren hören, und mit dem Herzen verstehen, und sich bekehren, und ich sie heile.
28203ApostelgeschichteApg442828So sei euch denn kundgetan, dass den Heiden dieses Heil Gottes gesandt ist; und diese werden hören!
28204ApostelgeschichteApg442829Als er dies gesagt hatte, gingen die Juden von ihm hinaus, indem sie vielen Streit unter sich hatten.
28205ApostelgeschichteApg442830Er blieb aber zwei volle Jahre in seiner Mietwohnung, und nahm alle auf, die zu ihm kamen,
28206ApostelgeschichteApg442831indem er das Reich Gottes predigte, und von dem Herrn Jesus Christus mit aller Zuversicht, ungehindert lehrte.
28207RömerRöm4511Paulus, Diener Jesu Christi, berufener Apostel, auserwählt für das Evangelium Gottes,
28208RömerRöm4512welches er voraus verheißen hatte durch seine Propheten in den heiligen Schriften,
28209RömerRöm4513über seinen Sohn, welcher ihm aus dem Geschlechte Davids dem Fleische nach geworden ist,
28210RömerRöm4514der vorherbestimmt ist als Gottes Sohn in Macht nach dem Geiste der Heiligung aus der Auferstehung der Toten, über Jesus Christus, unsern Herrn,
28211RömerRöm4515durch welchen wir Gnade und Apostelamt empfangen haben, um alle Völker dem Glauben gehorsam zu machen, um seines Namens willen,
28212RömerRöm4516unter welchen auch ihr seid, Berufene Jesu Christi,
28213RömerRöm4517allen, die zu Rom sind, den Geliebten Gottes, den berufenen Heiligen. Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus!
28214RömerRöm4518Zuerst danke ich meinem Gott durch Jesus Christus um euer aller willen, weil euer Glaube in der ganzen Welt gerühmt wird.
28215RömerRöm4519Denn Gott, dem ich meinem Geiste durch das Evangelium seines Sohnes diene, ist mein Zeuge, dass ich ohne Unterlass euer eingedenk bin
28216RömerRöm45110allzeit in meinen Gebeten, indem ich bitte, ob es mir wohl endlich einmal nach Gottes Willen gelingen möge, zu euch zu kommen.
28217RömerRöm45111Denn ich sehne mich, euch zu sehen, damit ich euch etwas mitteile von geistiger Gnadengabe, um euch zu stärken,
28218RömerRöm45112das heißt, um miteinander getröstet zu werden durch den gegenseitigen Glauben, den eurigen und auch den meinigen.
28219RömerRöm45113Ich will euch aber, Brüder, nicht in Unkenntnis lassen, dass ich mir oft vorgenommen habe, zu euch zu kommen (und ich ward bis jetzt verhindert), um so, wie unter den übrigen Völkern, auch unter euch irgendeine Frucht zu gewinnen.
28220RömerRöm45114Griechen und Nichtgriechen, Weisen und Ungelehrten bin ich Schuldner.
28221RömerRöm45115So bin ich (so viel an mir liegt) bereit, auch euch, die ihr zu Rom seid, das Evangelium zu verkünden.
28222RömerRöm45116Denn ich schäme mich des Evangeliums nicht; denn es ist eine Gotteskraft zum Heile für einen jeden, der glaubt, für die Juden zuerst, und auch für die Heiden.
28223RömerRöm45117Denn die Gerechtigkeit Gottes offenbart sich in ihm aus dem Glauben an den Glauben, wie geschrieben steht: Der Gerechte aber lebt aus dem Glauben.
28224RömerRöm45118Denn es offenbart sich der Zorn Gottes vom Himmel über alle Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit jener Menschen, welche die Wahrheit Gottes in Ungerechtigkeit niederhalten;
28225RömerRöm45119weil das, was von Gott bekannt ist, in ihnen offenbar ist, denn Gott hat es ihnen kundgegeben.
28226RömerRöm45120Denn was an ihm unsichtbar ist, wird am Schöpfungswerke der Welt in den erschaffenen Dingen geistig wahrgenommen: seine ewige Macht und Gottheit, so dass sie unentschuldbar sind,
28227RömerRöm45121weil sie, nachdem sie Gott erkannt hatten, ihn nicht als Gott verherrlichten, noch ihm Dank sagten; sondern sie wurden eitel in ihren Gedanken, und ihr unverständiges Herz war verfinstert.
28228RömerRöm45122Indem sie nämlich behaupteten Weise zu sein, sind sie Toren geworden.
28229RömerRöm45123Und sie vertauschten die Herrlichkeit des unvergänglichen Gottes in der Ähnlichkeit eines Bildes von einem vergänglichen Menschen, und von Vögeln, und vierfüßigen und kriechenden Tieren.
28230RömerRöm45124Darum gab sie Gott den Begierden ihres Herzens preis, der Unreinheit, dass sie ihre Leiber an sich selbst schänden,
28231RömerRöm45125sie, welche die Wahrheit Gottes mit der Lüge vertauschten und eher dem Geschöpfe Verehrung und Anbetung erwiesen, als dem Schöpfer, welcher hochgelobt ist in Ewigkeit! Amen.
28232RömerRöm45126Darum gab sie Gott schmachvollen Leidenschaften preis. Denn ihre Weiber vertauschten den naturgemäßen Gebrauch in den Gebrauch, der wider die Natur ist;
28233RömerRöm45127gleicherweise aber verließen auch die Männer den naturgemäßen Gebrauch des Weibes und entbrannten in ihren Gelüsten gegeneinander, indem sie, Männer an Männern, Schändung trieben und so den Lohn, der ihrer Verirrung gebührte, an sich selbst empfingen.
28234RömerRöm45128Und wie sie es nicht wert erachteten, die Erkenntnis Gottes festzuhalten, überließ sie Gott der verworfenen Gesinnung, dass sie tun, was sich nicht geziemt;
28235RömerRöm45129voll jeglicher Ungerechtigkeit, Bosheit, Unzucht, Habsucht, Schlechtigkeit, voll Neid, Mord, Zanksucht, Arglist, Tücke; Ohrenbläser,
28236RömerRöm45130Verleumder, Gott verhasst, schmähsüchtig, hoffärtig, prahlerisch, erfinderisch in Schlechtigkeiten, ungehorsam gegen die Eltern,
28237RömerRöm45131Toren, unverträglich, lieblos, treulos, erbarmungslos.
28238RömerRöm45132Obgleich sie nämlich die Gerechtigkeit Gottes kannten, sahen sie doch nicht ein, dass die, welche solches tun, des Todes würdig sind; und nicht allein, die solches tun, sondern auch, die denen zustimmen, welche es tun.
28239RömerRöm4521Darum bist du unentschuldbar, o Mensch! ein jeder, der du richtest; denn während du den andern richtest, verurteilst du dich selbst, da du dasselbe tust, was du richtest.
28240RömerRöm4522Denn wir wissen, dass das Gericht Gottes der Wahrheit gemäß ist über die, welche solches tun.
28241RömerRöm4523Meinst du aber das, o Mensch! der du die richtest, welche solches tun, und selbst das nämliche tust, dass du dem Gerichte Gottes entrinnen werdest?
28242RömerRöm4524Oder verachtest du den Reichtum seiner Güte und Geduld und Langmut? Weißt du nicht, dass die Güte Gottes dich zur Buße leitet?
28243RömerRöm4525Aber nach deiner Verstocktheit und deinem unbußfertigen Herzen häufest du dir Zorn auf den Tag des Zorns und der Offenbarung des Gerichtes Gottes,
28244RömerRöm4526der einem jeden vergelten wird nach seinen Werken:
28245RömerRöm4527denen nämlich, welche durch standhafte Übung guter Werke nach Herrlichkeit, Ehre und Unvergänglichkeit streben, mit dem ewigen Leben;
28246RömerRöm4528denen dagegen, welche streitsüchtig sind und sich der Wahrheit nicht unterwerfen, sondern der Ungerechtigkeit sich hingeben, steht Zorn und Grimm bevor.
28247RömerRöm4529Trübsal und Angst über die Seele eines jeden Menschen, der Böses tut, des Juden zuerst, und auch des Heiden;
28248RömerRöm45210Herrlichkeit aber, und Ehre und Friede jedem, der Gutes tut, dem Juden zuerst, und auch den Heiden.
28249RömerRöm45211Denn bei Gott gilt kein Ansehen der Person.
28250RömerRöm45212Denn alle, welche ohne das Gesetz gesündigt haben, werden ohne das Gesetz verloren gehen; und alle, welche unter dem Gesetze gesündigt haben, werden durch das Gesetz gerichtet werden.
28251RömerRöm45213Denn nicht die Hörer des Gesetzes sind gerecht vor Gott, sondern die Vollbringer des Gesetzes werden gerechtfertigt werden.
28252RömerRöm45214Denn wenn Heiden, welche das Gesetz nicht haben, von Natur aus das tun, was zum Gesetze gehört, so sind sie, die das Gesetz nicht haben, sich selbst Gesetz;
28253RömerRöm45215zeigen sie ja, dass das Werk des Gesetzes in ihren Herzen geschrieben ist, indem ihnen ihr Gewissen Zeugnis gibt und die Gedanken sich untereinander anklagen oder auch verteidigen,
28254RömerRöm45216an dem Tage, da Gott das Verborgene der Menschen richten wird nach meinem Evangelium durch Jesus Christus.
28255RömerRöm45217Wenn du aber ein Jude heißest, dich auf das Gesetz verläßest, und dich Gottes rühmest,
28256RömerRöm45218und seinen Willen kennst, und vom Gesetze belehrt das Bessere anerkennst,
28257RömerRöm45219und die Zuversicht hast, dass du ein Führer der Blinden seiest, ein Licht derer, die in Finsternis sind,
28258RömerRöm45220ein Erzieher der Unverständigen, ein Lehrer der Unmündigen, der den Inbegriff der Erkenntnis und der Wahrheit im Gesetze besitze:
28259RömerRöm45221der du also einen andern lehrest, lehrest dich selbst nicht; der du predigest, nicht zu stehlen, stiehlst;
28260RömerRöm45222der du sagst, man solle nicht ehebrechen, brichst die Ehe; der du die Götzenbilder verabscheuest, begehst Tempelraub;
28261RömerRöm45223der du dich des Gesetzes rühmest, verunehrst Gott durch Übertretung des Gesetzes!
28262RömerRöm45224(Denn der Name Gottes wird eurethalben unter den Heiden gelästert, wie geschrieben steht.)
28263RömerRöm45225Die Beschneidung nützt allerdings, wenn du das Gesetz beobachtest; wenn du aber ein Übertreter des Gesetzes bist, so ist deine Beschneidung zur Vorhaut geworden.
28264RömerRöm45226Wenn also der Unbeschnittene die Forderungen des Gesetzes erfüllt, wird ihm seine Vorhaut nicht als Beschneidung gerechnet werden?
28265RömerRöm45227Und wird nicht der von Natur Unbeschnittene, der das Gesetz erfüllt, dich richten, der du bei Schrift und Beschneidung ein Übertreter des Gesetzes bist?
28266RömerRöm45228Denn nicht, wer es äußerlich ist, ist ein wahrer Jude, noch ist die äußere Beschneidung, die am Leibe geschieht, die rechte.
28267RömerRöm45229sondern wer es im Verborgenen ist, ist ein Jude, und die Beschneidung des Herzens, im Geiste, nicht dem Buchstaben nach, ist die rechte. Eines solchen Lob kommt nicht von Menschen, sondern von Gott.
28268RömerRöm4531Was also hat der Jude voraus? Oder welches ist der Nutzen der Beschneidung?
28269RömerRöm4532Viel, in jeder Hinsicht! Erstens nämlich, dass ihnen die Aussprüche Gottes anvertraut wurden.
28270RömerRöm4533Denn wie? Wenn einige von ihnen nicht geglaubt haben, wird etwa ihr Unglaube die Treue Gottes aufheben? Das sei ferne!
28271RömerRöm4534Vielmehr ist Gott wahrhaftig, jeder Mensch dagegen ein Lügner, wie geschrieben steht: Auf dass du gerecht befunden werdest in deinen Worten und obsiegest, wenn mit dir gerechtet wird.
28272RömerRöm4535Wenn aber unsere Ungerechtigkeit Gottes Gerechtigkeit in´s Licht stellt, was werden wir sagen? Ist etwa Gott ungerecht, wenn er Strafe verhängt?
28273RömerRöm4536(Ich rede nach Menschenweise.) Das sei ferne! Denn wie wird sonst Gott diese Welt richten?
28274RömerRöm4537Denn wenn die Wahrheit Gottes durch meine Lüge größer erscheint zu seiner Verherrlichung, was werde ich noch als Sünder gerichtet?
28275RömerRöm4538Und sollten wir nicht (wie wir verleumdet werden, und wie einige behaupten, dass wir sagen) das Böse tun, damit das Gute eintrete? Die Verdammung solcher ist gerecht!
28276RömerRöm4539Wie also? Haben wir einen Vorzug vor ihnen? Keineswegs! Denn wir haben erwiesen, dass sowohl Juden wie Griechen, alle unter der Sünde sind,
28277RömerRöm45310wie geschrieben steht: Keiner ist gerecht,
28278RömerRöm45311keiner ist, der Einsicht hat, keiner, der Gott sucht.
28279RömerRöm45312Alle sind abgewichen, allzumal sind sie unnütz geworden, keiner ist, der Gutes tue, auch nicht einer.
28280RömerRöm45313Ein offenes Grab ist ihre Kehle, mit ihren Zungen übten sie Tücke; Natterngift ist unter ihren Lippen;
28281RömerRöm45314ihr Mund ist voll von Fluch und Bitterkeit;
28282RömerRöm45315schnell sind ihre Füße zum Blutvergießen;
28283RömerRöm45316Zerstörung und Elend ist auf ihren Wegen,
28284RömerRöm45317und den Weg des Friedens kennen sie nicht.
28285RömerRöm45318Die Furcht Gottes ist nicht vor ihren Augen.
28286RömerRöm45319Wir wissen aber, dass das Gesetz alles, was es redet, zu denen sagt, die unter dem Gesetze stehen, damit jeder Mund verstumme und die ganze Welt Gott unterworfen sei,
28287RömerRöm45320da ja aus den Werken des Gesetzes kein Mensch vor ihm gerechtfertigt werden wird; durch das Gesetz nämlich kommt Erkenntnis der Sünde.
28288RömerRöm45321Jetzt aber ist ohne das Gesetz Gottes Gerechtigkeit offenbar geworden, von welcher das Gesetz und die Propheten Zeugnis geben,
28289RömerRöm45322und zwar die Gerechtigkeit Gottes durch den Glauben an Jesus Christus bei allen und über alle, welche an ihn glauben; denn er ist kein Unterschied.
28290RömerRöm45323Denn alle haben gesündigt und ermangeln der Herrlichkeit Gottes,
28291RömerRöm45324indem sie gerechtfertigt werden ohne Verdienst durch seine Gnade, durch die Erlösung, welche in Christus Jesus ist,
28292RömerRöm45325welchen Gott dargestellt hat als Sühne durch den Glauben in seinem Blute, zur Offenbarung seiner Gerechtigkeit wegen der Vergebung der vorher geschehenen Sünden.
28293RömerRöm45326bei der Langmut Gottes, zur Offenbarung seiner Gerechtigkeit in der jetzigen Zeit; damit er gerecht sei und denjenigen rechtfertige, der aus dem Glauben an Jesus Christus ist.
28294RömerRöm45327Wo ist nun dein Rühmen? Es ist ausgeschlossen. Durch welches Gesetz? Durch das Gesetz der Werke? Nein, sondern durch das Gesetz des Glaubens.
28295RömerRöm45328Denn wir halten dafür, dass der Mensch durch den Glauben gerechtfertigt werde ohne die Werke des Gesetzes.
28296RömerRöm45329Oder ist Gott nur der Juden Gott? Nicht auch der Heiden? Ja, auch der Heiden.
28297RömerRöm45330Denn es ist nur ein Gott, der die Beschnittenen aus dem Glauben, und die Unbeschnittenen durch den Glauben rechtfertigt.
28298RömerRöm45331So heben wir also das Gesetz durch den Glauben auf? Das sei ferne! Vielmehr bestätigen wir das Gesetz.
28299RömerRöm4541Was also werden wir sagen, dass Abraham, unser Vater dem Fleische nach, erlangt habe?
28300RömerRöm4542Denn wenn Abraham aus Werken gerechtfertigt worden ist, so hat er wohl Ruhm, aber nicht vor Gott.
28301RömerRöm4543Denn was sagt die Schrift? Abraham glaubte Gott, und es ward ihm zur Gerechtigkeit angerechnet.
28302RömerRöm4544Dem aber, der Werke tut, wird der Lohn nicht nach Gnade, sondern nach Schuldigkeit angerechnet.
28303RömerRöm4545Dem hingegen, der keine Werke tut, wohl aber an den glaubt, der den Gottlosen rechtfertigt, wird sein Glaube nach dem Ratschlusse der Gnade Gottes zur Gerechtigkeit gerechnet.
28304RömerRöm4546Wie ja auch David den Menschen selig preist, dem Gott Gerechtigkeit ohne Werke zurechnet:
28305RömerRöm4547Selig die, deren Missetaten vergeben und deren Sünden bedeck sind!
28306RömerRöm4548Selig der Mann, dem der Herr die Sünde nicht zurechnet!
28307RömerRöm4549Gilt also diese Seligpreisung nur von den Beschnittenen, oder auch von den Unbeschnittenen? Denn wir sagen: Abraham ward der Glaube zur Gerechtigkeit angerechnet.
28308RömerRöm45410Wie ward er ihm also angerechnet? Als er in der Beschneidung war, oder in der Vorhaut? Nicht in der Beschneidung, sondern in der Vorhaut.
28309RömerRöm45411Und er empfing das Zeichen der Beschneidung als Siegel der Gerechtigkeit des Glaubens, den er als Unbeschnittener hatte; auf dass er der Vater aller unbeschnittenen Gläubigen sei, damit es auch ihnen zur Gerechtigkeit zugerechnet werde,
28310RömerRöm45412und er der Vater der Beschnittenen sei, nicht nur derer, welche aus der Beschneidung sind, sondern auch derer, welche in den Fußstapfen des Glaubens wandeln, welchen unser Vater Abraham als Unbeschnittener hatte.
28311RömerRöm45413Denn nicht mittelst des Gesetzes ist dem Abraham oder seiner Nachkommenschaft die Verheißung geworden, dass er der Erbe der Welt sein sollte, sondern durch die Gerechtigkeit aus dem Glauben.
28312RömerRöm45414Denn wenn die aus dem Gesetze Erben sind, so ist der Glaube seiner Kraft beraubt und die Verheißung aufgehoben.
28313RömerRöm45415Das Gesetz nämlich wirkt Zorn; denn wo kein Gesetz ist, da ist auch keine Übertretung.
28314RömerRöm45416Darum ist es aus dem Glauben, damit die Verheißung aus Gnade für alle Nachkommen fest bestehe, nicht nur für die aus dem Gesetze allein, sondern auch für die aus dem Glauben Abrahams, der unser aller Vater ist,
28315RömerRöm45417(wie geschrieben steht: ich habe dich zum Vater vieler Völker gesetzt), vor Gott, dem er geglaubt hat, der die Toten lebendig macht, und das Nichtseiende ruft, wie das Seiende.
28316RömerRöm45418Er hat wider die Hoffnung auf Hoffnung geglaubt, dass er Vater vieler Völker werden würde, dem gemäß, was zu ihm gesagt worden ist: Also wird deine Nachkommenschaft sein!
28317RömerRöm45419Und er wurde nicht schwach im Glauben, noch beachtete er seinen schon erstorbenen Leib, da er schon etwa hundert Jahre alt war, noch den erstorbenen Mutterschoß der Sara.
28318RömerRöm45420An der Verheißung Gottes zweifelte er nicht im Unglauben, sondern erwies sich stark im Glauben, indem er Gott die Ehre gab,
28319RömerRöm45421und vollkommen überzeugt war, dass, was er immer verheißen, er auch zu tun vermag.
28320RömerRöm45422Darum ward es ihm auch zur Gerechtigkeit zugerechnet.
28321RömerRöm45423Es ist aber nicht bloß seinetwegen geschrieben, dass es ihm zur Gerechtigkeit zugerechnet ward,
28322RömerRöm45424sondern auch um unseretwillen, denen es zugerechnet werden soll, wenn wir an den glauben, der Jesus Christus, unsern Herrn, von den Toten auferweckt hat,
28323RömerRöm45425ihn, der unsrer Sünden wegen dahingegeben ward und um unserer Rechtfertigung willen auferstanden ist.
28324RömerRöm4551Da wir nun durch den Glauben gerechtfertigt worden sind, so lasset uns Frieden haben, mit Gott durch unsern Herrn Jesus Christus,
28325RömerRöm4552durch den wir auch mittelst des Glaubens Zutritt zu dieser Gnade haben, in welcher wir stehen und uns rühmen ob der Hoffnung auf die Herrlichkeit der Kinder Gottes.
28326RömerRöm4553Aber nicht allein dies, sondern wir rühmen uns auch der Trübsale, weil wir wissen, dass Trübsal Ausdauer wirket,
28327RömerRöm4554die Ausdauer aber Bewährung, die Bewährung aber Hoffnung,
28328RömerRöm4555die Hoffnung aber macht nicht zu Schanden; weil die Liebe Gottes in unseren Herzen ausgegossen ist durch den heiligen Geist, der uns gegeben ist.
28329RömerRöm4556Denn warum ist Christus, da wir noch schwach waren, zur rechten Zeit für Sünder gestorben?
28330RömerRöm4557Denn kaum stirbt jemand für einen Gerechten; für einen Guten mag ja vielleicht jemand es über sich gewinnen, zu sterben.
28331RömerRöm4558Gott aber erweist seine Liebe zu uns, weil, als wir noch Sünder waren, zur rechten Zeit
28332RömerRöm4559Christus für uns gestorben ist. Um wie viel mehr also werden wir, da wir jetzt in seinem Blute gerechtfertigt sind, durch ihn von dem Zorne gerettet werden.
28333RömerRöm45510Denn wenn wir, als wir noch Feinde waren, mit Gott durch den Tod seines Sohnes versöhnt worden sind, wie viel mehr werden wir als Versöhnte bei seinem Leben gerettet werden.
28334RömerRöm45511Nicht allein aber dies, sondern wir rühmen uns auch in Gott durch unsern Herrn Jesus Christus, durch welchen wir jetzt die Versöhnung erlangt haben.
28335RömerRöm45512Deshalb, gleichwie durch einen Menschen die Sünde in die Welt gekommen ist, und durch die Sünde der Tod, und so auf alle Menschen der Tod übergegangen ist, weil alle in ihm gesündigt haben.
28336RömerRöm45513Denn bis zum Gesetze war die Sünde in der Welt; nur wurde die Sünde nicht zugerechnet, da das Gesetz noch nicht da war.
28337RömerRöm45514Dennoch herrschte der Tod von Adam bis auf Moses auch über die, welche nicht durch eine ähnliche Übertretung wie Adam sündigten, der ein Vorbild des zukünftigen ist.
28338RömerRöm45515Allein nicht wie die Sünde, so ist auch die Gnadengabe; denn wenn durch die Sünde des einen die vielen gestorben sind, so ist um so viel mehr die Gnade Gottes und die Gabe in der Gnade des einen Menschen, Jesus Christus, auf die vielen überreich geströmt.
28339RömerRöm45516Und nicht wie die Sünde durch einen, so auch die Gabe; das Urteil nämlich kam zwar au seiner Sünde zur Verdammung, die Gnadengabe aber rettet von vielen Sünden zur Rechtfertigung.
28340RömerRöm45517Denn wenn durch des einen Sünde der Tod herrschte durch den einen, so werden um so mehr die, welche die Fülle der Gnade, und der Gabe und der Gerechtigkeit erhalten, im Leben herrschen durch den einen Jesus Christus.
28341RömerRöm45518Wie also durch des einen Sünde über alle Menschen das Verdammungsurteil gekommen ist, so kommt auch durch die Gerechtigkeit eines über alle Menschen die Rechtfertigung des Lebens.
28342RömerRöm45519Denn wie durch den Ungehorsam des einen Menschen die vielen zu Sündern geworden sind, so werden auch durch den Gehorsam des einen die vielen zu Gerechten gemacht werden.
28343RömerRöm45520Das Gesetz aber ist dazwischen gekommen, damit die Sünde überhandnehme; als aber die Sünde sich häufte, ward die Gnade überreichlich,
28344RömerRöm45521damit, so wie die Sünde zum Tode herrschte, so auch die Gnade durch die Gerechtigkeit zum ewigen Leben herrsche, durch Jesus Christus, unsern Herrn.
28345RömerRöm4561Was also werden wir sagen? Werden wir in der Sünde verharren, damit die Gnade umso reichlicher werde?
28346RömerRöm4562Das sei ferne! Denn da wir der Sünde gestorben sind, wie sollten wir noch in ihr leben?
28347RömerRöm4563Oder wisest ihr nicht, dass wir alle, die wir auf Christus Jesus getauft sind, auf seinen Tod getauft sind?
28348RömerRöm4564Denn wir sind mit ihm durch die Taufe auf den Tod mitbegraben, damit, wie Christus von den Toten durch die Herrlichkeit des Vaters auferstanden ist, so auch wir in einem neuen Leben wandeln.
28349RömerRöm4565Denn wenn wir mit ihm in der Ähnlichkeit seines Todes innigst verbunden sind, so werden wir es auch zugleich zur Ähnlichkeit der Auferstehung sein,
28350RömerRöm4566da wir wissen, dass unser alter Mensch mitgekreuzigt worden ist, auf dass der Leib der Sünde vernichtet werde, und wir nicht mehr der Sünde dienen.
28351RömerRöm4567Denn wer gestorben ist, ist von der Sünde gerechtfertigt.
28352RömerRöm4568Wenn wir aber mit Christus gestorben sind, so glauben wir, dass wir auch zugleich mit Christus leben werden,
28353RömerRöm4569da wir wissen, dass Christus, nachdem er von den Toten auferstanden ist, nicht mehr stirbt, der Tod nicht mehr über ihn Gewalt haben wird.
28354RömerRöm45610Denn da er der Sünde gestorben, ist er ein für allemal gestorben; da er aber lebt, lebt er für Gott.
28355RömerRöm45611So haltet auch ihr dafür, dass ihr zwar der Sünde gestorben seid, dass ihr aber Gott lebet in Christus Jesus, unserm Herrn.
28356RömerRöm45612Nicht also herrsche die Sünde in eurem sterblichen Leibe, so dass ihr seinen Begierden gehorchet.
28357RömerRöm45613Aber stellet auch eure Glieder nicht der Sünde zu Gebote als Werkzeuge der Ungerechtigkeit, sondern stellet euch Gott dar als aus Toten lebendig Gewordene, und eure Glieder Gott als Werkzeuge der Gerechtigkeit.
28358RömerRöm45614Denn die Sünde wird über euch nicht Gewalt haben, weil ihr nicht unter dem Gesetze steht, sondern unter der Gnade.
28359RömerRöm45615Was also? Werden wir sündigen, weil wir nicht unter dem Gesetze stehen, sondern unter der Gnade? Das sei ferne!
28360RömerRöm45616Wisset ihr nicht, dass, wenn ihr euch als Knechte hingebt zum Gehorsam, ihr Knechte dessen seid, dem ihr gehorcht, sei es der Sünde zum Tode, oder des Gehorsames zur Gerechtigkeit?
28361RömerRöm45617Dank aber sei Gott, dass ihr, die ihr Knechte der Sünde gewesen, dagegen von Herzen gehorsam geworden seid gegen die Vorschriften der Lehre, in die ihr überwiesen worden seid.
28362RömerRöm45618Frei geworden von der Sünde, seid ihr der Gerechtigkeit dienstbar geworden.
28363RömerRöm45619Ich rede nach menschlicher Weise, um der Schwachheit eures Fleisches willen. Denn wie ihr eure Glieder in den Dienst der Unlauterkeit und Gottlosigkeit hingabet zur Gottlosigkeit, so gebet nun eure Glieder zum Dienste der Gerechtigkeit hin zur Heiligung.
28364RömerRöm45620Denn als ihr Knechte der Sünde waret, waret ihr der Gerechtigkeit gegenüber frei.
28365RömerRöm45621Welche Frucht hattet ihr also damals von den Dingen, deren ihr euch nun schämet? Denn das Ende davon ist der Tod.
28366RömerRöm45622Jetzt aber, da ihr von der Sünde frei, Diener Gottes geworden seid, habt ihr eure Frucht zur Heiligung, und als Ziel derselben das ewige Leben.
28367RömerRöm45623Denn der Lohn der Sünde ist der Tod; die Gabe Gottes aber ist ewiges Leben in Christus Jesus, unserm Herrn.
28368RömerRöm4571Oder wissest ihr nicht, Brüder! (denn zu solchen, die das Gesetz kennen, rede ich), dass das Gesetz über den Menschen herrscht, so lange er lebt?
28369RömerRöm4572Denn eine verheiratete Frau ist, so lange der Mann lebt, an das Gesetz gebunden; wenn aber ihr Mann gestorben ist, so ist sie von dem Gesetze des Mannes entbunden.
28370RömerRöm4573Demnach wird sie eine Ehebrecherin heißen, wenn sie, solange der Mann lebt, sich zu einem anderen Mann gesellt; wenn aber ihr Mann gestorben ist, so ist sie befreit von dem Gesetze des Mannes, so dass sie keine Ehebrecherin ist, wenn sie mit einem andern Mann lebt.
28371RömerRöm4574Somit seid auch ihr, meine Brüder! durch den Leib Christi dem Gesetze abgetötet, um einen andern, dem von den Toten Erstandenen, anzugehören, damit wir für Gott Frucht bringen.
28372RömerRöm4575Denn da wir im Fleische waren, waren die durch das Gesetz erregten sündhaften Leidenschaften wirksam in unsern Gliedern, so dass sie für den Tod Frucht brachten.
28373RömerRöm4576Jetzt aber sind wir von dem Gesetze des Todes, in welchem wir festgehalten wurden, befreit, so dass wir in Neuheit des Geistes und nicht nach dem alten Buchstaben dienen.
28374RömerRöm4577Was werden wir also sagen? Ist das Gesetz Sünde? Das sei ferne! Aber ich erkannte die Sünde, nur durch das Gesetz; denn ich hätte nichts von der Begierlichkeit gewußt, wenn das Gesetz nicht sagte: Du sollst nicht begehren!
28375RömerRöm4578Da ergriff die Sünde die Gelegenheit und regte durch das Gebot in mir jegliche Begierde an; denn ohne das Gesetz war die Sünde tot.
28376RömerRöm4579Ich aber lebte einst ohne das Gesetz; sobald aber das Gesetz kam, lebte die Sünde auf;
28377RömerRöm45710ich dagegen starb, und so erwies sich für mich das Gebot, welches zum Leben gegeben war, als zum Tode führend.
28378RömerRöm45711Denn die Sünde nahm Anlass vom Gebote, und verführte mich, und tötete mich durch dasselbe.
28379RömerRöm45712So ist denn das Gesetz heilig, und das Gebot heilig, gerecht und gut.
28380RömerRöm45713Was also gut ist, ist mir zum Tode geworden? Das sei ferne! Aber die Sünde hat, damit sie als Sünde offenbar werde, durch das Gute mir den Tod bewirkt, damit die Sünde über die Maßen sündhaft werde durch das Gebot.
28381RömerRöm45714Denn wir wissen, dass das Gesetz geistig ist; ich aber bin fleischlich, verkauft unter die Gewalt der Sünde.
28382RömerRöm45715Denn was ich tue, erkenne ich nicht; denn nicht das Gute, das ich will, vollbringe ich, sondern das Böse, das ich hasse, tue ich.
28383RömerRöm45716Wenn ich aber das, was ich nicht will, tue, so stimme ich dem Gesetze bei, dass es gut ist.
28384RömerRöm45717Nun aber vollbringe ich es nicht mehr, sondern die mir innewohnende Sünde.
28385RömerRöm45718Denn ich weiß, dass in mir, das ist in meinem Fleische, nichts Gutes wohnt. Denn das Wollen liegt mir nahe, aber das Vollbringen des Guten finde ich nicht.
28386RömerRöm45719Denn nicht, was ich will, das Gute, tue ich; sondern was ich nicht will, das Böse, vollbringe ich.
28387RömerRöm45720Wenn ich aber das tue, was ich nicht will, so bin nicht mehr ich es, der es vollbringt, sondern die mir innewohnende Sünde.
28388RömerRöm45721Ich finde also das Gesetz, dass, wenn ich das Gute tun will, mir das Böse anhängt.
28389RömerRöm45722Denn ich erfreue mich mit am Gesetze Gottes dem innern Menschen nach;
28390RömerRöm45723ich sehe aber ein anderes Gesetz in meinen Gliedern, das dem Gesetze meiner Vernunft widerstreitet und mich zum Sklaven des Gesetzes der Sünde macht, das in meinen Gliedern ist.
28391RömerRöm45724Ich unglückseliger Mensch! Wer wird mich erlösen von dem Leibe dieses Todes?
28392RömerRöm45725Die Gnade Gottes durch Jesus Christus, unsern Herrn. Somit diene ich selbst mit der Vernunft dem Gesetze Gottes, mit dem Fleische aber dem Gesetze der Sünde.
28393RömerRöm4581Keine Verdammnis gibt es demnach jetzt für die, welche in Christus Jesus sind, die nicht nach dem Fleische wandeln.
28394RömerRöm4582Denn das Gesetz des Geistes des Lebens in Christus Jesus hat mich von dem Gesetze der Sünde und des Todes frei gemacht.
28395RömerRöm4583Denn was dem Gesetze unmöglich war, deshalb weil es durch das Fleisch geschwächt ward, das hat Gott bewirkt, indem er seinen Sohn in der Ähnlichkeit des Fleisches der Sünde sandte und wegen der Sünde die Sünder im Fleische verdammte,
28396RömerRöm4584damit die von dem Gesetze geforderte Gerechtigkeit in uns erfüllt werde, die wir nicht nach dem Fleische wandeln, sondern nach dem Geiste.
28397RömerRöm4585Denn die, welche fleischlich sind, sinnen auf das, was des Fleisches ist; die aber geistig sind, streben nach dem, was des Geistes ist.
28398RömerRöm4586Denn die Gesinnung des Fleisches ist Tod; die Gesinnung des Geistes aber Leben und Friede.
28399RömerRöm4587Denn das Sinnen des Fleisches ist feindlich gegen Gott, weil es sich dem Gesetze Gottes nicht unterwirft; denn es vermag dies auch nicht.
28400RömerRöm4588Diejenigen aber, welche fleischlich sind, können Gott nicht gefallen.
28401RömerRöm4589Ihr jedoch seid nicht fleischlich, sondern geistig wenn anders der Geist Gottes in euch wohnt. Wenn aber jemand den Geist Christi nicht hat, der ist nicht sein.
28402RömerRöm45810Wenn dagegen Christus in euch ist, so ist der Leib zwar tot um der Sünde willen, der Geist aber lebt um der Rechtfertigung willen.
28403RömerRöm45811Wenn aber der Geist dessen, der Jesus von den Toten auferweckt hat, in euch wohnt, so wird der, welcher Jesus Christus von den Toten auferweckt hat, auch eure sterblichen Leiber lebendig machen um seines Geistes willen, der in euch wohnt.
28404RömerRöm45812Demnach, Brüder! sind wir nicht dem Fleische verpflichtet, um nach dem Fleische zu leben.
28405RömerRöm45813Denn wenn ihr nach dem Fleische lebt, werdet ihr sterben; wenn ihr aber durch den Geist die Werke des Fleisches ertötet, werdet ihr leben.
28406RömerRöm45814Denn alle, die vom Geiste Gottes getrieben werden, diese sind Kinder Gottes.
28407RömerRöm45815Denn ihr habt nicht den Geist der Knechtschaft empfangen, um euch wiederum zu fürchten, sondern ihr habt den Geist der Kindschaft empfangen, in welchem wir rufen: Abba (Vater)!
28408RömerRöm45816Denn der Geist gibt selbst unserem Geiste Zeugnis, dass wir Kinder Gottes sind.
28409RömerRöm45817Wenn aber Kinder, so sind wir auch Erben: Erbe Gottes und Miterben Christi; wenn wir anders mitleiden, damit wir auch mitverherrlicht werden.
28410RömerRöm45818Denn ich halte dafür, dass die Leiden dieser Zeit nicht zu vergleichen sind mit der zukünftigen Herrlichkeit, welche an uns offenbar werden wird.
28411RömerRöm45819Denn das Harren der Schöpfung erwartet die Offenbarung der Kinder Gottes.
28412RömerRöm45820Denn die Schöpfung ward der Vergänglichkeit unterworfen, nicht freiwillig, sondern um dessen willen, welcher sie unterworfen hat, auf Hoffnung hin,
28413RömerRöm45821dass auch die Schöpfung selber von der Knechtschaft des Verderbnisses befreit werden wird zur Freiheit der Herrlichkeit der Kinder Gottes.
28414RömerRöm45822Denn wir wissen, dass die ganze Schöpfung seufzt und in Wehen liegt bis jetzt.
28415RömerRöm45823Nicht allein aber sie, sondern auch wir selbst, die wir die Erstlinge des Geistes besitzen; auch wir seufzen in uns, die Annahme zur Kindschaft Gottes erwartend, die Erlösung unseres Leibes.
28416RömerRöm45824Denn der Hoffnung nach sind wir gerettet. Die Hoffnung aber, welche geschaut wird, ist keine Hoffnung; denn was jemand schaut, wie hofft der noch darauf?
28417RömerRöm45825Wenn wir aber das hoffen, was wir nicht sehen, so erwarten wir es mit Geduld.
28418RömerRöm45826Ebenso steht aber auch der Geist unserer Schwachheit bei; denn um was wir bitten sollen, wie es sich gebührt, wissen wir nicht, aber der Geist selbst tritt für uns ein mit unaussprechlichen Seufzern.
28419RömerRöm45827Der aber die Herzen durchforscht, weiß, was der Geist begehrt: dass er nach Gottes Wohlgefallen fürbittet für die Heiligen.
28420RömerRöm45828Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Guten mitwirken, denen, die nach dem Ratschlusse zu Heiligen berufen sind.
28421RömerRöm45829Denn die er vorher erkannt hat, hat er auch vorherbestimmt, dem Bilde seines Sohnes gleichförmig zu werden, damit er der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern.
28422RömerRöm45830Die er aber vorherbestimmt hat, diese hat er auch berufen; und die er berufen, diese hat er auch gerechtfertigt; welche er aber gerechtfertigt hat, diese hat er auch verherrlicht.
28423RömerRöm45831Was werden wir also hierzu sagen? Wenn Gott für uns ist, wer ist wider uns?
28424RömerRöm45832Er, der sogar seines eigenen Sohnes nicht geschont, sondern ihn für uns alle dahingegeben hat, wie hat er uns nicht mit ihm alles geschenkt?
28425RömerRöm45833Wer wird gegen die Auserwählten Gottes Anklage erheben? Gott ist es, der freispricht,
28426RömerRöm45834wer ist es, der verdammen sollte? Christus Jesus ist da, der gestorben ist, ja der auch auferstanden ist, der zur rechten Hand Gottes sitzet, der auch fürbittet für uns!
28427RömerRöm45835Wer also wird uns scheiden von der Liebe Christi? Trübsal? oder Bedrängnis? oder Hunger? oder Blöße? oder Gefahr? oder Verfolgung? oder Schwert?
28428RömerRöm45836(Wie geschrieben steht: Um deinetwillen werden wir getötet den ganzen Tag; wir sind wie Schlachtschafe geachtet.)
28429RömerRöm45837Aber in all diesem überwinden wir um dessen willen, der uns geliebt hat.
28430RömerRöm45838Denn ich bin gewiss, das weder Tod noch Leben, weder Engel noch Herrschaften noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, noch Macht,
28431RömerRöm45839weder Höhe noch Tiefe, noch irgendein anderes Geschöpf im Stande sein wird, uns von der Liebe Gottes zu trennen, die da in Christus Jesus, unserm Herrn, ist.
28432RömerRöm4591Ich sage die Wahrheit in Christus, ich lüge nicht; da mein Gewissen mir Zeugnis gibt im Heiligen Geiste,
28433RömerRöm4592dass ich große Trauer und beständigen Schmerz in meinem Herzen trage.
28434RömerRöm4593Denn ich wünsche selbst, verbannt zu sein von Christus für meine Brüder, die dem Fleische nach meine Stammesgenossen sind,
28435RömerRöm4594welche ja Israeliten sind, denen die Kindschaft gehört, und die Herrlichkeit, und der Bund, und die Gesetzgebung, und der Gottesdienst, und die Verheißungen,
28436RömerRöm4595denen die Väter gehören und von denen Christus dem Fleische nach stammt, der da Gott über alles ist, hochgelobt in Ewigkeit! Amen.
28437RömerRöm4596Nicht aber, dass Gottes Verheißung hinfällig geworden sei; denn nicht alle, welche von Israel abstammen, sind Israeliten,
28438RömerRöm4597noch sind alle, die Nachkommen Abrahams sind, auch Kinder, sondern: In Isaak wird dir Nachkommenschaft genannt werden;
28439RömerRöm4598das ist: Nicht die, welche Kinder des Fleisches sind, sind Kinder Gottes, sondern die, welche Kinder der Verheißung sind, werden aus Nachkommenschaft angesehen.
28440RömerRöm4599Denn das Wort der Verheißung ist dieses: Um diese Zeit werde ich kommen, und Sara wird einen Sohn haben.
28441RömerRöm45910Nicht allein aber sie, sondern auch Rebekka, welche au seiner Beiwohnung mit Isaak, unserm Vater, empfangen hatte.
28442RömerRöm45911Denn da sie noch nicht geboren waren oder etwas Gutes oder Böses getan hatten, ward ihr, (damit der eine Auswahl treffende Ratschluß Bestand hätte)
28443RömerRöm45912nicht auf Grund von Werken, sondern auf des Berufenden Willen hin gesagt: Der Ältere wird dem Jüngeren dienen,
28444RömerRöm45913wie geschrieben steht: Jakob habe ich geliebt, Esau aber habe ich gehasst.
28445RömerRöm45914Was werden wir also sagen? Handelt Gott etwa ungerecht? Das sei ferne!
28446RömerRöm45915Denn zu Moses spricht er: ich werde mich erbarmen, wessen ich mich erbarmen will; und ich werde Barmherzigkeit erzeigen, wessen ich mich erbarmen will.
28447RömerRöm45916Daher ist es nicht Sache des Wollenden, noch des Laufenden, sondern des sich erbarmenden Gottes.
28448RömerRöm45917Denn die Schrift sagt zu Pharao: Eben dazu habe ich dich erweckt, dass ich an dir meine Macht zeige, und dass mein Name verkündet werde auf der ganzen Erde.
28449RömerRöm45918Demnach erbarmt er sich, wessen er will, und verhärtet, wen er will.
28450RömerRöm45919Du sagst mir nun: Was beschwert er sich noch? Denn wer widersteht seinem Willen?
28451RömerRöm45920O Mensch! Wer bist du, dass du mit Gott rechten willst? Spricht etwa das Gebilde zu seinem Bildner: Warum hast du mich so gemacht?
28452RömerRöm45921Oder hat nicht der Töpfer Gewalt über den Ton, um aus derselben Masse das eine Gefäß zur Ehre, das andere aber zur Unehre zu machen?
28453RömerRöm45922Wenn aber Gott, obgleich er seinen Zorn zeigen und seine Macht kundtun wollte, mit vieler Langmut die Gefäße des Zorns ertrug, die dem Verderben verfallen sind,
28454RömerRöm45923um den Reichtum seiner Herrlichkeit an den Gefäßen der Erbarmung zu zeigen, die er zur Herrlichkeit vorherbestimmt hat,
28455RömerRöm45924als welche er auch uns berufen hat, nicht allein aus den Juden, sondern auch aus den Heiden,
28456RömerRöm45925sowie er auch bei Oseas spricht: Ich werde das Volk, welches nicht mein Volk ist, mein Volk nennen, und die Nichtgeliebte Geliebte, und die Nichtbegnadigte Begnadigte;
28457RömerRöm45926und es wird geschehen, an dem Orte, wo zu ihnen gesagt wurde: Ihr seid nicht mein Volk! dort werden sie die Kinder des lebendigen Gottes genannt werden.
28458RömerRöm45927Isaias aber ruft über Israel: Wenn auch die Zahl der Kinder Israels wie der Sand des Meeres ist, der Rest wird gerettet werden.
28459RömerRöm45928Denn das Wort erfüllt er und beschleunigt es in Gerechtigkeit; ja schnell wird der Herr das Wort ausführen auf Erden.
28460RömerRöm45929Und wie Isaias vorhergesagt hat: Wenn der Herr der Heerscharen uns nicht einen Samen übriggelassen hätte, so wären wir geworden wie Sodoma, und Gomorrha würden wir gleich sein.
28461RömerRöm45930Was werden wir also sagen? Dass die Heiden, welche nicht nach Gerechtigkeit strebten, Gerechtigkeit erlangt haben, die Gerechtigkeit nämlich, die aus dem Glauben ist;
28462RömerRöm45931Israel hingegen ist im Streben nach dem Gesetze der Gerechtigkeit nicht zum Gesetze der Gerechtigkeit gelangt.
28463RömerRöm45932Warum? Weil es nicht aus dem Glauben, sondern durch die Werke darnach strebte; den sie stießen sich an dem Steine des Anstoßes,
28464RömerRöm45933wie geschrieben steht: Siehe, ich setze in Sion einen Stein des Anstoßes und einen Fels des Ärgernisses; und jeder, der an ihn glaubt, wird nicht zu Schanden werden.
28465RömerRöm45101Brüder! der Wunsch zwar meines Herzens und mein Flehen zu Gott ist für sie, um ihr Heil.
28466RömerRöm45102Denn ich gebe ihnen das Zeugnis, dass sie Eifer für Gott haben, aber nicht nach Einsicht.
28467RömerRöm45103Denn indem sie die Gerechtigkeit Gottes verkannten und ihre eigene geltend zu machen suchten, haben sie sich der Gerechtigkeit Gottes nicht unterworfen.
28468RömerRöm45104Denn das Endziel des Gesetzes ist Christus, zur Gerechtigkeit für jeden, der glaubt.
28469RömerRöm45105Denn Moses hat von der Gerechtigkeit, welche aus dem Gesetze kommt, also geschrieben: der Mensch, welcher sie übt, wird in ihr leben.
28470RömerRöm45106Die Gerechtigkeit aber, die aus dem Glauben ist, spricht also: Sage nicht in deinem Herzen: Wer wird hinaufsteigen in den Himmel? Das ist, um Christus herabzuholen:
28471RömerRöm45107Oder wer wird hinabsteigen in den Abgrund? Das ist, um Christus von den Toten heraufzurufen.
28472RömerRöm45108Sondern was sagt die Schrift? Nahe ist dir das Wort in deinem Munde und in deinem Herzen, das ist das Wort des Glaubens, welches wir verkünden,
28473RömerRöm45109dass, wenn du mit deinem Munde Jesus als den Herrn bekennst, und in deinem Herzen glaubst, dass Gott ihn von den Toten auferweckt hat, so wirst du selig werden.
28474RömerRöm451010Denn mit dem Herzen glaubt man zur Gerechtigkeit, mit dem Munde aber geschieht das Bekenntnis zum Heile.
28475RömerRöm451011Denn die Schrift sagt: Ein jeder, welcher an ihn glaubt, wird nicht zu Schanden werden.
28476RömerRöm451012Denn es ist kein Unterschied zwischen Juden und Griechen; denn ein und derselbe ist Herr aller, reich für alle, die ihn anrufen.
28477RömerRöm451013Denn jeder, der den Namen des Herrn anruft, wird das Heil erlangen.
28478RömerRöm451014Wie nun werden sie den anrufen, an den sie nicht geglaubt haben? Oder wie werden sie an den glauben, von welchem sie nicht gehört haben? Wie aber werden sie hören ohne Verkündiger?
28479RömerRöm451015Wie aber werden sie verkündigen, wenn sie nicht gesendet werden? Wie geschrieben steht: Wie lieblich sind die Füße derer, die den Frieden verkünden, die frohe Botschaft vom Guten bringen!
28480RömerRöm451016Aber nicht alle leisten dem Evangelium Folge; denn Isaias sagt: Herr! wer hat dem geglaubt, was er von uns gehört?
28481RömerRöm451017Also kommt der Glaube aus der Verkündigung, die Verkündigung aber geschieht durch das Wort Christi.
28482RömerRöm451018Aber, sage ich: Haben sie etwa nicht gehört? Und „doch ist über die ganze Erde ihr Schall ergangen und bis an die Enden des Erdkreises ihre Worte.“
28483RömerRöm451019Aber, sage ich: Hat Israel es etwa nicht verstanden? Als der erste spricht Moses: ich werde euch zur Eifersucht bewegen gegen ein Nicht-Volk; gegen ein unverständiges Volk werde ich euch zum Zorne reizen.
28484RömerRöm451020Isaias aber erkühnt sich und sagt: Ich ward von denen gefunden, die mich nicht suchten; ich ward denen offenbar, die nicht nach mir fragten.
28485RömerRöm451021Zu Israel aber spricht er: Den ganzen Tag habe ich meine Hände ausgestreckt nach einem ungläubigen und widerspenstigen Volke.
28486RömerRöm45111Ich sage also: Hat etwa Gott sein Volk verworfen? Das sei ferne! Denn auch ich bin ein Israelit, aus der Nachkommenschaft Abrahams, vom Stamme Benjamin.
28487RömerRöm45112Nicht hat Gott sein Volk verstoßen, das er vorhergekannt hat. Oder wisset ihr nicht, was die Schrift im Abschnitte des Elias sagt, wie er vor Gott wider Israel klagt?
28488RömerRöm45113Herr! sie haben deine Propheten getötet, sie haben deine Altäre umgestürzt; und ich bin allein übriggeblieben, und sie trachten mir nach dem Leben.
28489RömerRöm45114Aber was sagt ihm die göttliche Antwort? Ich habe mir siebentausend Mann übrig behalten, welche ihre Knie nicht gebeugt haben vor Baal.
28490RömerRöm45115So ist also auch in unserer Zeit ein Rest nach der Auswahl der Gnade gerettet worden.
28491RömerRöm45116Wenn aber durch Gnade, so nicht mehr aus Werken, denn sonst ist die Gnade nicht mehr Gnade.
28492RömerRöm45117Wie nun? Was Israel suchte, das hat es nicht erlangt; die Auserwählten aber haben es erlangt, die übrigen dagegen wurden verblendet,
28493RömerRöm45118wie geschrieben steht: Gott gab ihnen einen Geist der Betäubung, Augen, mit denen sie nicht sehen, und Ohren, mit denen sie nicht hören, bis auf den heutigen Tag.
28494RömerRöm45119Und David spricht: Es werde ihnen ihr Tisch zum Fallstricke, zum Fange, zum Anstoße und zur Vergeltung.
28495RömerRöm451110Verdunkelt werden sollen ihre Augen, dass sie nicht sehen, und ihren Rücken beuge immerdar!
28496RömerRöm451111Ich frage nun: Haben sie also etwa angestoßen, um zu fallen? Das sei ferne! Aber durch die Sünde jener ist den Heiden das Heil geworden, damit sie angereizt werden, jenen nachzueifern.
28497RömerRöm451112Wenn aber ihre Sünde der Reichtum der Welt, und ihre Verringerung der Reichtum der Heiden, wie viel mehr werden ihre Vollzahl?
28498RömerRöm451113Denn euch, den Heiden, sage ich: Soweit ich Heidenapostel bin, will ich mein Amt verherrlichen,
28499RömerRöm451114ob ich nicht auf irgendeine Weise die, mit denen ich dem Fleische nach verwandt bin, zur Nacheiferung bewegen und einige von ihnen retten kann.
28500RömerRöm451115Denn wenn ihre Verwerfung die Versöhnung der Welt ist, was wird ihre Aufnahme anders sein, als Aufleben von den Toten?
28501RömerRöm451116Wenn aber die Erstlinge heilig sind, so ist es auch die Masse; und wenn die Wurzel heilig ist, so sind es auch die Zweige.
28502RömerRöm451117Wenn aber einige Zweige abgebrochen wurden, und du als Schoß eines wilden Ölbaumes auf sie eingepfropft und der Wurzel und der Fettigkeit des edlen Ölbaumes teilhaftig geworden bist,
28503RömerRöm451118so rühme dich nicht wider die Zweige. Wenn du dich aber rühmst, so wisse: Nicht du trägst die Wurzel, sondern die Wurzel dich.
28504RömerRöm451119Du wirst nun sagen: Die Zweige wurden abgebrochen, damit ich eingepfropft werde.
28505RömerRöm451120Gut! wegen des Unglaubens sind sie abgebrochen worden; du aber stehst durch den Glauben; sei nicht hoffärtig, sondern fürchte dich!
28506RömerRöm451121Denn wenn Gott der natürlichen Zweige nicht geschont hat, so möchte er auch deiner nicht schonen.
28507RömerRöm451122Siehe also die Güte und die Strenge Gottes: gegen die, welche gefallen sind, die Strenge, gegen dich aber die Güte Gottes, wenn du in der Güte beharrst; sonst wirst auch du abgehauen werden.
28508RömerRöm451123Aber auch jene werden, wenn sie nicht im Unglauben verharren, eingepfropft werden; denn Gott ist mächtig genug, sie wieder einzupfropfen.
28509RömerRöm451124Denn wenn du von dem wilden Ölbaume, dem du der Natur nach angehörst, abgeschnitten und gegen die Natur in den edlen Ölbaum eingepfropft wurdest, um wie viel mehr werden die, welche der Natur nach ihm angehören, ihrem eigenen Ölbaum eingepfropft werden?
28510RömerRöm451125Denn ich will euch, meine Brüder! über dieses Geheimnis nicht in Unwissenheit lassen (damit ihr euch nicht selbst erhebet), dass die Verblendung über einen Teil von Israel gekommen ist, bis die Fülle der Heiden eingeht.
28511RömerRöm451126Und so wird ganz Israel gerettet werden, wie geschrieben steht: Aus Sion wird der Retter kommen, der die Bosheit von Jakob wegnimmt und abwendet.
28512RömerRöm451127Und dies ist mein Bund mit ihnen, wenn ich ihre Sünden werde weggenommen haben.
28513RömerRöm451128Hinsichtlich des Evangeliums sind sie zwar Feinde um euretwillen; hinsichtlich der Auserwählten aber Lieblinge um der Väter willen.
28514RömerRöm451129Denn Gottes Gnadengaben und die Berufung gereuen ihn nicht.
28515RömerRöm451130Denn wie auch ihr einst Gott nicht glaubtet, jetzt aber durch ihren Unglauben Barmherzigkeit erlangt habt,
28516RömerRöm451131so wurden auch sie jetzt ungläubig wegen eurer Begnadigung, damit auch sie Barmherzigkeit erlangen.
28517RömerRöm451132Denn Gott hat alles in dem Unglauben eingeschlossen, damit er sich aller erbarme.
28518RömerRöm451133O Tiefe des Reichtums, der Weisheit und Erkenntnis Gottes! Wie unbegreiflich sind seine Gerichte, und wie unerforschlich seine Wege!
28519RömerRöm451134Denn wer hat den Sinn des Herrn erkannt? Oder wer ist sein Ratgeber gewesen?
28520RömerRöm451135Oder wer hat ihm zuerst etwas gegeben, dass es ihm wieder vergolten werde?
28521RömerRöm451136Denn von ihm und durch ihn und in ihm ist alles. Ihm sei Ehre in Ewigkeit! Amen.
28522RömerRöm45121Darum beschwöre ich euch, Brüder! um der Barmherzigkeit Gottes willen, dass ihr eure Leiber als ein lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Opfer darstellet, so dass euer Gottesdienst geistig sei.
28523RömerRöm45122Und werdet dieser Welt nicht gleichförmig, sondern wandelt euch um durch die Erneuerung eures Geistes, damit ihr prüfet, was der Wille Gottes, was gut, wohlgefällig und vollkommen sei.
28524RömerRöm45123Denn ich sage, vermöge der Gnade, die mir gegeben ist, allen, die unter euch sind, nicht höher von sich zu denken, als sich geziemt, sondern gerecht von sich zu denken, nach dem Maße des Glaubens, das Gott einem jeden zugeteilt hat.
28525RömerRöm45124Denn sowie wir an einem Leibe viele Glieder haben, alle Glieder aber nicht dieselbe Verrichtung haben,
28526RömerRöm45125so sind wir, die vielen ein Leib in Christus, die einzelnen aber einer des andern Glieder.
28527RömerRöm45126Wir haben aber Gaben, die nach der uns verliehenen Gnade verschieden sind. Ist es die Gabe der Weissagung, so werde sie gebraucht nach der Richtschnur des Glaubens;
28528RömerRöm45127hat jemand ein Amt, der bleibe bei seinem Amte; wer lehrt, bleibe bei der Lehre;
28529RömerRöm45128wer ermahnt, beim Ermahnen; wer spendet, spende in Einfalt; wer Vorsteher ist, sei es mit Eifer; wer Barmherzigkeit übt, tue es mit Freudigkeit.
28530RömerRöm45129Die Liebe sei ungeheuchelt: das Böse verabscheuend und an dem Guten festhaltend.
28531RömerRöm451210Seid einander mit brüderlicher Liebe zugetan, kommet einander mit Ehrerbietung zuvor.
28532RömerRöm451211Seid nicht träge im Eifer; seid inbrünstig im Geiste; dienet dem Herrn.
28533RömerRöm451212Seid fröhlich in der Hoffnung; seid geduldig in der Trübsal, beharrlich im Gebete.
28534RömerRöm451213An den Bedürfnissen der Heiligen nehmet Anteil, befleißigt euch der Gastfreundschaft.
28535RömerRöm451214Segnet, die euch verfolgen; segnet und fluchet nicht.
28536RömerRöm451215Freuet euch mit den Fröhlichen, weinet mit den Weinenden.
28537RömerRöm451216Habet einerlei Gesinnung gegeneinander; trachtet nicht nach hohen Dingen, sondern lasset euch herab zum Niedrigen. Haltet euch nicht selbst für klug.
28538RömerRöm451217Vergeltet niemanden Böses mit Bösem; befleißigt euch des Guten nicht nur vor Gott, sondern auch vor allen Menschen.
28539RömerRöm451218Wenn es möglich ist, so habet, soviel an euch liegt, mit allen Menschen Frieden.
28540RömerRöm451219Schaffet euch nicht selbst Recht, Geliebteste! sondern gebt dem Zorngerichte Raum; denn es steht geschrieben: Mein ist die Rache; ich will vergelten, spricht der Herr.
28541RömerRöm451220Vielmehr, wenn dein Feind Hunger, so speise ihn; wenn er dürstet, so tränke ihn; denn wenn du dies tust, wirst du feurige Kohlen auf sein Haupt sammeln.
28542RömerRöm451221Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde durch das Gute das Böse!
28543RömerRöm45131Jedermann sei den obrigkeitlichen Gewalten untertan; denn es gibt keine Gewalt außer von Gott, die aber, welche bestehen, sind von Gott gesetzt.
28544RömerRöm45132Wer demnach sich gegen die obrigkeitliche Gewalt auflehnt, widersetzt sich der Anordnung Gottes. Die sich aber widersetzen, ziehen sich selbst Verdammnis zu.
28545RömerRöm45133Denn die Obrigkeiten sind nicht da zum Schrecken für das gute Werk, sondern für das böse. Willst du aber ohne Furcht sein vor der Gewalt, so tue das Gute, und du wirst von ihr Lob erhalten;
28546RömerRöm45134denn sie ist Gottes Dienerin, dir zum Guten. Wenn du aber das Böse tust, so fürchte, denn nicht umsonst trägt sie das Schwert; ist sie doch Gottes Dienerin, eine Rächerin zur Bestrafung für den, der das Böse tut.
28547RömerRöm45135Darum ist es eure Pflicht, untertan zu sein; nicht nur um der Strafe willen, sondern auch des Gewissens wegen.
28548RömerRöm45136Denn darum leistet ihr auch Abgaben; denn sie sind Gottes Diener, die eben diesem obliegen.
28549RömerRöm45137So leistet denn allen, was ihr schuldig seid: Abgabe, wem Abgabe, Zoll, wem Zoll, Ehrfurcht, wem Ehrfurcht, Ehre, wem Ehre gebührt.
28550RömerRöm45138Bleibet niemanden etwas schuldig, außer dass ihr euch einander liebet; denn wer den Nächsten liebt, hat das Gesetz erfüllt.
28551RömerRöm45139Denn das Verbot: Du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht töten; du sollst nicht stehlen; du sollst kein falsches Zeugnis geben; du sollst nicht begehren; und jedes andere Gebot ist in dieser Vorschrift zusammengefasst: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.
28552RömerRöm451310Die Liebe fügt dem Nächsten nichts Böses zu; die Liebe ist also die Erfüllung des Gesetzes.
28553RömerRöm451311Und dies um so mehr, da wir aus der Zeit erkennen, dass es an der Stunde ist, dass wir vom Schlafe erwachen sollen; denn jetzt ist unser Heil näher, als da wir gläubig wurden.
28554RömerRöm451312Die Nacht ist vorgerückt, der Tag aber hat sich genaht; lasset uns also die Werke der Finsternis ablegen und die Waffen des Lichtes anziehen!
28555RömerRöm451313Wie am Tage lasset uns ehrbar wandeln; nicht in Schmausereien und Gelagen, nicht in Beilagern und Unzucht, nicht in Streit und Eifersucht,
28556RömerRöm451314sondern zieht den Herrn Jesus Christus an, und heget nicht für das Fleisch Fürsorge zu Begierlichkeiten.
28557RömerRöm45141Den Schwachen aber im Glauben nehmet auf, ohne euch über Meinungen zu zanken.
28558RömerRöm45142Denn der eine glaubt, alles essen zu dürfen; wer aber schwach ist, esse Gemüse.
28559RömerRöm45143Wer ißt, verachte den nicht, welcher nicht ißt; und wer nicht ißt, richte den nicht, welcher ißt; denn Gott hat ihn aufgenommen.
28560RömerRöm45144Wer bist du, der du einen fremden Knecht richtest? Seinem Herrn steht oder fällt er; er wird aber stehen, denn Gott vermag ihn aufrecht zu erhalten.
28561RömerRöm45145Denn der eine unterscheidet einen Tag von dem andern, der andere aber halt jeden Tag gleich; ein jeder sei nur in seinem Sinne vollkommen überzeugt.
28562RömerRöm45146Wer auf den Tag hält, der hält darauf um des Herrn willen; und wer ißt, der ißt für den Herrn, denn er sagt Gott Dank; und wer nicht ißt, der ißt für den Herrn nicht und sagt Gott Dank.
28563RömerRöm45147Denn keiner von uns lebt sich selbst, und keiner stirbt sich selbst!
28564RömerRöm45148Denn leben wir, so leben wir dem Herrn; sterben wir, so sterben wir dem Herrn. Wir mögen also leben oder sterben, so sind wir des Herrn.
28565RömerRöm45149Denn dazu ist Christus gestorben und auferstanden, dass er sowohl über die Toten als über die Lebenden herrsche.
28566RömerRöm451410Du aber, was richtest du deinen Bruder? Oder du, warum verachtest du deinen Bruder? Alle werden wir ja vor dem Richterstuhl Christi stehen.
28567RömerRöm451411Denn es steht geschrieben: So wahr ich lebe, spicht der Herr, vor mir wird sich jedes Knie beugen, und jede Zunge wird Gott bekennen!
28568RömerRöm451412Demnach wird ein jeder von uns Gott für sich Rechenschaft geben.
28569RömerRöm451413Lasset uns also nicht mehr einander richten, sondern darauf richtet vielmehr eure Sorge, dass ihr dem Bruder nicht Anstoß oder Ärgernis gebet.
28570RömerRöm451414Ich weiß und bin überzeugt im Herrn Jesus, dass nichts an sich unrein ist; nur dem, welcher etwas für unrein hält, diesem ist es unrein.
28571RömerRöm451415Wenn nun dein Bruder wegen einer Speise gekränkt wird, so wandelst du nicht mehr der Liebe gemäß. Stürze nicht durch deine Speise jenen in´s Verderben, für welchen Christus gestorben ist!
28572RömerRöm451416Darum gebet unser Gut nicht der Lästerung preis!
28573RömerRöm451417Denn das Reich Gottes ist nicht Speise und Trank, sondern Gerechtigkeit und Friede und Freude im Heiligen Geiste.
28574RömerRöm451418Denn wer in diesen Dingen Christus dient, ist Gott wohlgefällig und den Menschen genehm.
28575RömerRöm451419Darum lasset uns dem nachtrachten, was den Frieden fördert, und das gegeneinander beobachten, was zur Erbauung dient.
28576RömerRöm451420Zerstöre nicht um einer Speise willen das Werk Gottes! Wohl ist alles rein, aber es wird zum Übel für den Menschen, der es ißt, obgleich er Anstoß nimmt.
28577RömerRöm451421Es ist gut, kein Fleisch zu essen und keinen Wein zu trinken, noch etwas zu tun, woran dein Bruder Anstoß oder Ärgernis nimmt oder schwach wird.
28578RömerRöm451422Hast du eine feste Überzeugung? Behalte sie für dich vor Gott. Selig wer sich selbst nicht richtet durch das, was er für recht hält!
28579RömerRöm451423Wer aber einen Unterschied macht, ist verurteilt, wenn er ißt, weil er nicht aus fester Überzeugung handelt. Alles aber, was nicht aus fester Überzeugung geschieht, ist Sünde.
28580RömerRöm45151Wir Stärkeren nun müssen die Gebrechlichkeiten der Schwachen tragen, und nicht nach eigenem Gefallen leben.
28581RömerRöm45152Ein jeder von euch sei dem Nächsten gefällig zu seinem Besten, zur Erbauung.
28582RömerRöm45153Denn auch Christus hat nicht sich selbst zu Gefallen gelebt, sondern wie geschrieben steht: Die Schmähungen derer, die dich schmähten, fielen auf mich.
28583RömerRöm45154Denn alles, was geschrieben ist, ist zu unserer Belehrung geschrieben, damit wir durch die Geduld und den Trost aus der Schrift die Hoffnung haben.
28584RömerRöm45155Der Gott der Geduld und des Trostes aber gebe euch, dass ihr eines Sinnes untereinander seiet Jesus Christus gemäß;
28585RömerRöm45156damit ihr einmütig mit einem Munde Gott und den Vater unseres Herrn Jesus Christus preiset.
28586RömerRöm45157Darum nehmet auch einer des andern an, wie auch Christus sich eurer annahm zur Ehre Gottes.
28587RömerRöm45158Denn ich sage: Jesus Christus ist Diener der Beschneidung geworden, um der Wahrhaftigkeit Gottes willen, um die Verheißungen der Väter zu bestätigen;
28588RömerRöm45159die Heiden aber preisen Gott um seiner Barmherzigkeit willen, wie geschrieben steht: Darum will ich dich unter den Völkern preisen, o Herr! und deinem Namen lobsingen.
28589RömerRöm451510Und wiederum sagt die Schrift: Freuet euch, ihr Völker, mit seinem Volke!
28590RömerRöm451511Und abermals: Lobet den Herrn alle Völker, und preiset ihn alle Nationen!
28591RömerRöm451512Und wiederum spricht Isaias: Es wird geschehen, die Wurzel Jesse und der, welcher sich erhebt, die Völker zu beherrschen, auf ihn werden die Völker hoffen.
28592RömerRöm451513Der Gott der Hoffnung aber erfülle euch mit jeglicher Freude und Frieden im Glauben, auf dass ihr überreich seiet in der Hoffnung und in der Kraft des Heiligen Geistes!
28593RömerRöm451514Ich bin aber auch selbst, meine Brüder! In Betreff eurer versichert, dass auch ihr voll seid der Liebe, erfüllt mit aller Erkenntnis, so dass ihr euch einander ermahnen könnet.
28594RömerRöm451515Indes habe ich an euch, Brüder! zum Teile freimütiger geschrieben, um euch daran zu erinnern, kraft der mir von Gott verliehenen Gnade,
28595RömerRöm451516dass ich ein Diener Jesu Christi bei den Heiden bin, und den heiligen Dienst am Evangelium Gottes verrichte, damit die Darbringung der Heiden wohlgefällig werde, geheiligt durch den Heiligen Geist.
28596RömerRöm451517Und so kann ich mich in Christus Jesus dessen rühmen, was Gott betrifft.
28597RömerRöm451518Denn ich vermesse mich nicht, etwas von dem zu sagen, was Christus durch mich nicht gewirkt hat, um die Heiden zum Gehorsam zu bringen durch Wort und Tat,
28598RömerRöm451519in Kraft von Zeichen und Wundern, in Kraft des Heiligen Geistes; so dass ich von Jerusalem an ringsum bis nach Illyrien die frohe Botschaft von Christus verkündet habe.
28599RömerRöm451520So aber hab ich es gehalten, dass ich dieses Evangelium nicht da gepredigt habe, wo Christi Namen bekannt war, damit ich nicht auf fremdem Grunde bauete; sondern wie geschrieben steht:
28600RömerRöm451521Die, welchen keine Kunde von ihm geworden ist, werden sehen; und die nicht gehört haben, werden verstehen.
28601RömerRöm451522Darum bin ich auch vielfach verhindert worden, zu euch zu kommen, und bin auch gehalten bis zur Stunde.
28602RömerRöm451523Da ich nunmehr aber in diesen Gegenden keinen Wirkungskreis habe, schon seit vielen Jahren her aber das Verlangen habe, zu euch zu kommen,
28603RömerRöm451524so hoffe ich, wenn ich meine Reise nach Spanien antreten werde, euch auf der Durchreise zu sehen, und von euch dorthin das Geleite zu empfangen, wenn ich euch zuvor einigermaßen genossen habe.
28604RömerRöm451525Jetzt aber reise ich nach Jerusalem, den Heiligen zu dienen.
28605RömerRöm451526Denn Mazedonien und Achaja fanden für gut, für die Armen unter den Heiligen zu Jerusalem eine Beisteuer zusammenzubringen.
28606RömerRöm451527Sie fanden es für gut, sie sind auch deren Schuldner; denn wenn die Heiden an deren geistigen Gütern teilgenommen haben, so sind sie schuldig, ihnen auch mit den leiblichen zu Diensten zu sein.
28607RömerRöm451528Habe ich nun dieses vollbracht und ihnen diesen Ertrag eingehändigt, so will ich bei euch hindurch nach Spanien reisen.
28608RömerRöm451529Ich weiß aber, dass, wenn ich zu euch komme, ich in Fülle des Segens des Evangeliums Christi kommen werde.
28609RömerRöm451530ich bitte euch also, Brüder! bei unserm Herrn Jesus Christus und bei der Liebe des Heiligen Geistes, dass ihr mir helfet mit eurem Gebete für mich zu Gott,
28610RömerRöm451531damit ich von den Ungläubigen, die in Judäa sind, errettet werde und das Opfer meiner Dienstleistung den Heiligen zu Jerusalem angenehm sei;
28611RömerRöm451532damit ich mit Freuden zu euch komme, nach dem Willen Gottes, und mich mit euch erquicke.
28612RömerRöm451533Der Gott des Friedens aber sei mit euch allen! Amen.
28613RömerRöm45161Ich empfehle euch aber Phöbe, unsere Schwester, die im Dienste der Kirche zu Kenchreä ist,
28614RömerRöm45162dass ihr sie im Herrn, wie es Heiligen ziemt, aufnehmet, und ihr beistehet in allen Anliegen, in denen sie eurer bedarf; denn auch sie hat vielen beigestanden, und auch mir selbst.
28615RömerRöm45163Grüßet Priska und Aquila, meine Mitarbeiter in Christus Jesus,
28616RömerRöm45164(welche für mein Leben ihren Hals eingesetzt haben, denen nicht allein ich, sondern auch alle Gemeinden der Heiden danksagen)
28617RömerRöm45165und grüßet die Versammlung in ihrem Hause. Grüßet meinen geliebten Epänetus, welcher der Erstling Asiens in Christus ist.
28618RömerRöm45166Grüßet Maria, welche sich viele Mühe um euch gemacht hat.
28619RömerRöm45167Grüßet Andronikus und Junias, meine Verwandten und Mitgefangenen, welche bei den Aposteln angesehen sind, die auch vor mir in Christus waren.
28620RömerRöm45168Grüßet meinen im Herrn teuren Ampliatus.
28621RömerRöm45169Grüßet Urbanus, unsern Mitarbeiter in Christus Jesus, und meinen teuren Stachys.
28622RömerRöm451610Grüßet Apelles, den in Christus Bewährten.
28623RömerRöm451611Grüßet die Hausgenossen des Aristobolus. Grüßet Herodion, meinen Verwandten. Grüßet die Hausgenossen des Narcissus, welche im Herrn sind.
28624RömerRöm451612Grüßet Tryphäna und Tryphosa, welche sich im Herrn mühen. grüßet die teure Persis, die im Herrn viel Mühewaltung gehabt hat.
28625RömerRöm451613Grüßet Rufus, den Auserwählten im Herrn, und seine und meine Mutter.
28626RömerRöm451614Grüßet Asynkritus, Phlegon, Hermas, Patrobas, Hermes und die Brüder, die bei ihnen sind.
28627RömerRöm451615Grüßet Philologus und Julia, Nereus und dessen Schwester, und Olympias und alle Heiligen, die bei ihnen sind.
28628RömerRöm451616Grüßet einander im heiligen Kusse. Es grüßen euch alle Gemeinden Christi.
28629RömerRöm451617Ich bitte euch aber, Brüder! dass ihr euch in Acht nehmet vor denen, welche Spaltungen und Ärgernisse verursachen der Lehre entgegen, die ihr gelernt habt; und meidet sie.
28630RömerRöm451618Denn solche Menschen dienen nicht unserm Herrn Christus, sondern ihrem Bauche; und mit süßen Worten und Schmeicheleien verführen sie die Herzen der Arglosen.
28631RömerRöm451619Denn euer Gehorsam ist allerorten kund geworden. Darum freue ich mich über euch; aber ich wünsche, dass ihr weise seiet im Guten und einfältig im Bösen.
28632RömerRöm451620Der Gott des Friedens aber zertrete den Satan alsbald unter euren Füßen. Die Gnade unsres Herrn Jesu Christi sei mit euch!
28633RömerRöm451621Es grüßt euch Timotheus, mein Mitarbeiter, auch Lucius und Jason und Sosipater, meine Verwandten.
28634RömerRöm451622Ich, Tertius, der diesen Brief geschrieben, grüße euch im Herrn.
28635RömerRöm451623Es grüßt euch Kajus, mein Gastfreund, und die ganze Gemeinde. Es grüßt euch Erastus, der Schatzmeister der Stadt, und der Bruder Quartus.
28636RömerRöm451624Die Gnade unsers Herrn Jesu Christi sei mit euch allen! Amen.
28637RömerRöm451625Dem aber, der mächtig ist, euch zu stärken nach meinem Evangelium und der Verkündigung Jesu Christi, gemäß der Offenbarung des Geheimnisses, welches seit ewigen Zeiten verborgen war,
28638RömerRöm451626(welches nun mittelst der Schriften der Propheten nach der Anordnung des ewigen Gottes kundgemacht ist zum Gehorsam des Glaubens), das unter allen Völkern bekannt gemacht worden ist,
28639RömerRöm451627dem allein weisen Gott, ihm sei Ehre und Preis durch Jesus Christus von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.
286401 Korinther1Kor4611Paulus berufener Apostel Jesu Christi durch den Willen Gottes, und Sosthenes, der Bruder,
286411 Korinther1Kor4612an die Gemeinde Gottes zu Korinth, die Geheiligten in Christus Jesus, die berufenen Heiligen samt allen, welche den Namen unseres Herrn Jesus Christus anrufen an jeglichem Orte, dem ihrigen wie dem unseren.
286421 Korinther1Kor4613Gnade sei euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus!
286431 Korinther1Kor4614Ich sage meinem Gott allezeit Dank um euretwillen für die Gnade Gottes, die euch in Christus Jesus geschenkt ist;
286441 Korinther1Kor4615dass ihr in allem durch ihn reich geworden seid, in aller Lehre und in aller Erkenntnis.
286451 Korinther1Kor4616Wie denn das Zeugnis von Christus unter euch befestigt worden ist;
286461 Korinther1Kor4617so dass es euch an keiner Gnade mangelt, die ihr die Offenbarung unseres Herrn Jesus Christus erwartet,
286471 Korinther1Kor4618welcher euch auch bis an´s Ende festigen wird, so dass ihr am Tage der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus unsträflich sein werdet.
286481 Korinther1Kor4619Getreu ist Gott, durch welchen ihr zur Gemeinschaft seines Sohnes Jesus Christus, unseres Herrn, berufen seid.
286491 Korinther1Kor46110Ich bitte aber euch, Brüder! bei dem Namen unseres Herrn Jesus Christus, dass ihr alle die nämliche Sprache führt, und keine Spaltungen unter euch seien; dass ihr vielmehr vollkommen seiet in demselben Sinne und in derselben Meinung.
286501 Korinther1Kor46111Es ist mir nämlich über euch, meine Brüder! von den Angehörigen der Chloe bedeutet worden, dass Streitigkeiten unter euch sind.
286511 Korinther1Kor46112Ich meine aber dies, dass ein jeder von euch sagt: Ich bin des Paulus; ich aber des Apollo; ich hinwieder des Kephas; ich aber bin Christi.
286521 Korinther1Kor46113Ist Christus geteilt? Ist etwa Paulus für euch gekreuzigt worden? Oder seid ihr auf den Namen des Paulus getauft worden?
286531 Korinther1Kor46114Ich sage Gott Dank, dass ich niemanden von euch getauft habe, als den Krispus und Kajus;
286541 Korinther1Kor46115damit nicht jemand sagen könne, ihr seiet auf meinen Namen getauft.
286551 Korinther1Kor46116Doch habe ich auch des Stephanas Haus getauft; außerdem bin ich mir nicht bewusst, einen andern getauft zu haben.
286561 Korinther1Kor46117Denn Christus hat mich nicht gesandt zu taufen, sondern das Evangelium zu verkünden; doch nicht mit Wortweisheit, damit das Kreuz Christi nicht seiner Kraft beraubt werde.
286571 Korinther1Kor46118Denn das Wort vom Kreuze ist zwar denen, die verloren gehen, Torheit; denen aber, die selig werden, das ist uns, ist es Gottes Kraft.
286581 Korinther1Kor46119Denn es steht geschrieben: zu Grunde richten werde ich die Weisheit der Weisen, und die Klugheit der Klugen werde ich verwerfen.
286591 Korinther1Kor46120Wo ist ein Weiser? Wo ein Schriftgelehrter? Wo ein Forscher dieser Welt? Hat Gott nicht die Weisheit dieser Welt zur Torheit gemacht?
286601 Korinther1Kor46121Denn weil die Welt durch ihre Weisheit Gott nicht in seiner Weisheit erkannt, so hat es Gott gefallen, durch die Torheit der Verkündigung diejenigen selig zu machen, welche glauben.
286611 Korinther1Kor46122Denn die Juden fordern Wunderzeichen, und die Griechen suchen Weisheit;
286621 Korinther1Kor46123wir aber verkünden Christus, den Gekreuzigten, den Juden ein Anstoß, den Heiden aber eine Torheit,
286631 Korinther1Kor46124den Berufenen dagegen, Juden sowohl als Griechen, Christus Gottes Kraft und Gottes Weisheit;
286641 Korinther1Kor46125weil das Törichte, das von Gott kommt, die Weisheit der Menschen übertrifft; und das Schwache, das von Gott kommt, mehr vermag, als die Menschen.
286651 Korinther1Kor46126Denn sehet eure Berufung an, Brüder! es sind nicht viele Weise nach dem Fleische, nicht viele Mächtige, nicht viele Vornehme,
286661 Korinther1Kor46127sondern was vor der Welt töricht ist, hat Gott auserwählt, um die Weisen zu beschämen; und das vor der Welt Schwache hat Gott auserwählt, um das Starke zu Schanden zu machen;
286671 Korinther1Kor46128und das vor der Welt Unangesehene, und das Verachtete, und das, was nichts ist, hat Gott auserwählt, um das, was etwas ist, zunichte zu machen,
286681 Korinther1Kor46129damit kein Mensch sich vor ihm rühme.
286691 Korinther1Kor46130Aus ihm aber seid ihr in Christus Jesus, welcher uns zur Weisheit von Gott geworden ist, zur Gerechtigkeit, Heiligung und Erlösung,
286701 Korinther1Kor46131damit, wie geschrieben steht, wer sich rühmt, sich im Herrn rühme.
286711 Korinther1Kor4621Auch ich als ich zu euch kam, Brüder! trat nicht in erhabener Rede oder Weisheit auf, euch das Zeugnis von Christus verkündend;
286721 Korinther1Kor4622denn ich nahm mir vor, nichts unter euch zu wissen, als Jesus Christus, und diesen als Gekreuzigten.
286731 Korinther1Kor4623Und ich war in Schwachheit und Furchtsamkeit und vielem Zagen bei euch,
286741 Korinther1Kor4624und meine Rede und meine Predigt bestand nicht in überredenden Worten menschlicher Weisheit, sondern in Erweisung von Geist und Kraft;
286751 Korinther1Kor4625damit euer Glaube nicht auf Menschenweisheit, sondern auf Gottes Kraft beruhe.
286761 Korinther1Kor4626Freilich reden wir Weisheit unter den Vollkommenen; nicht jedoch Weisheit dieser Welt, noch der Fürsten dieser Welt, welche abgetan werden,
286771 Korinther1Kor4627sondern wir reden Gottes Weisheit im Geheimnis, die verborgen ist, welche Gott vor Beginn der Welt zu unserer Herrlichkeit bestimmt hat,
286781 Korinther1Kor4628die keiner von den Fürsten dieser Welt erkannt hat; den hätten sie diese erkannt, nie würden sie den Herrn der Herrlichkeit gekreuziget haben.
286791 Korinther1Kor4629Sondern wie geschrieben steht: „Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat, und in keines Menschen Herz gekommen ist, was Gott denen bereitet hat, die ihn lieben;“
286801 Korinther1Kor46210uns aber hat es Gott geoffenbart durch seinen Geist; denn der Geist erforscht alles, auch die Tiefen der Gottheit.
286811 Korinther1Kor46211Denn welcher Mensch weiß, was des Menschen ist, als der Geist des Menschen, der in ihm selbst ist? So erkennt auch das, was Gottes ist, niemand, als der Geist Gottes.
286821 Korinther1Kor46212Wir aber haben nicht den Geist dieser Welt empfangen, sondern den Geist, welcher aus Gott ist, damit wir wissen, was uns von Gott verliehen worden ist.
286831 Korinther1Kor46213Und dieses reden wir auch, nicht in erlernten Worten menschlicher Weisheit, sondern wie der Geist lehrt, indem wir Geistiges durch Geistiges erläutern.
286841 Korinther1Kor46214Der sinnliche Mensch aber nimmt das nicht auf, was des Geistes Gottes ist; denn ihm ist es Torheit, und er vermag es nicht zu verstehen, weil es geistig beurteilt werden muss.
286851 Korinther1Kor46215Der Geistige aber beurteilt alles, er selbst aber wird von niemanden beurteilt.
286861 Korinther1Kor46216Denn wer hat den Sinn des Herrn erkannt, dass er ihn unterweise? Wir aber haben den Sinn Christi.
286871 Korinther1Kor4631Auch ich, Brüder! konnte nicht zu euch reden als zu Geistigen, sondern als zu Fleischlichen. Als Unmündigen in Christus
286881 Korinther1Kor4632gab ich euch Milch zu trinken, nicht feste Speise, denn noch waret ihr nicht stark genug; ja, auch jetzt seid ihr es noch nicht, denn noch seid ihr fleischlich.
286891 Korinther1Kor4633Denn da unter euch Eifersucht herrscht und Streit, seid ihr da nicht fleischlich und wandelt nach menschlicher Weise?
286901 Korinther1Kor4634Denn wenn einer sagt: Ich bin des Paulus; der andere aber: Ich des Apollos, seid ihr da nicht Menschen? Was ist denn Apollo? Oder was Paulus?
286911 Korinther1Kor4635Diener dessen, an den ihr gläubig geworden seid, und jeglicher so, wie es der Herr ihm gegeben hat.
286921 Korinther1Kor4636Ich habe gepflanzt, Apollo hat begossen; aber Gott hat das Gedeihen gegeben.
286931 Korinther1Kor4637Daher ist weder der etwas, welcher pflanzt, noch der, welcher begießt, sondern der das Gedeihen gibt, Gott.
286941 Korinther1Kor4638Der da pflanzt, und der begießt, sind eines; ein jeder wird seinen Lohn je nach seiner Arbeit empfangen.
286951 Korinther1Kor4639Denn wir sind Gottes Mitarbeiter, ihr seid Gottes Ackerfeld, seid Gottes Bau.
286961 Korinther1Kor46310Gemäß der Gnade Gottes, die mir gegeben ist, habe ich wie ein weiser Baumeister den Grund gelegt, ein anderer aber baut darauf. Ein jeder aber sehe zu, wie er darauf baue.
286971 Korinther1Kor46311Denn einen anderen Grund kann niemand legen, als den, welcher gelegt ist, welcher ist Christus Jesus.
286981 Korinther1Kor46312Wenn aber jemand auf diesen Grund aufbaut Gold, Silber, Edelsteine, Holz, Heu, Stoppeln,
286991 Korinther1Kor46313so wird eines jeden Werk offenbar werden; denn der Tag des Herrn wird es kundmachen, weil es im Feuer offenbar werden wird, und wie das Werk eines jeden ist, wird das Feuer erproben.
287001 Korinther1Kor46314Wenn jemandes Werk, welches er aufgebaut hat, besteht, so wird er Lohn empfangen.
287011 Korinther1Kor46315Wenn jemandes Werk verbrennt, so wird er Schaden leiden; er selbst aber wird selig werden, so jedoch wie durch Feuer.
287021 Korinther1Kor46316Wisset ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid, und der Geist Gottes in euch wohnt?
287031 Korinther1Kor46317Wenn aber jemand den Tempel Gottes versehrt, so wird ihn Gott verderben; denn der Tempel Gottes ist heilig, das seid ihr.
287041 Korinther1Kor46318Niemand betrüge sich selbst! Wenn jemand unter euch als ein Weiser in dieser Welt gilt, der werde ein Tor, auf dass er ein Weiser werde.
287051 Korinther1Kor46319Denn die Weisheit dieser Welt ist Torheit vor Gott. Denn es steht geschrieben: Ich werde die Weisen fangen in ihrer Schlauheit.
287061 Korinther1Kor46320Und wiederum: Der Herr kennt die Gedanken der Weisen, dass sie nichtig sind.
287071 Korinther1Kor46321Darum rühme sich niemand der Menschen.
287081 Korinther1Kor46322Denn alles ist euer; sei es Paulus oder Apollo oder Kephas, oder Welt oder Leben oder Tod, oder Gegenwart oder Zukunft; denn alles ist euer;
287091 Korinther1Kor46323ihr aber seid Christi, Christus aber Gottes.
287101 Korinther1Kor4641Also sehe uns jedermann an als Diener Christi, und Verwalter der Geheimnisse Gottes.
287111 Korinther1Kor4642Hier wird nun von den Verwaltern gefordert, dass ein jeder treu erfunden werde.
287121 Korinther1Kor4643Mir aber gilt es als etwas sehr Geringes, dass ich von euch oder von einem menschlichen Gerichtstage gerichtet werde; allein auch ich richte mich selbst nicht.
287131 Korinther1Kor4644Denn ich bin mir auch nichts bewußt, so bin ich doch darum noch nicht gerechtfertigt; der mich aber richtet, ist der Herr.
287141 Korinther1Kor4645Darum richtet nicht vor der Zeit, bis der Herr kommt, welcher auch das im Finstern Verborgene an das Licht bringen und die Absichten der Herzen offenbar machen wird; und dann wird einem jeden sein Lob werden von Gott.
287151 Korinther1Kor4646Dies aber, Brüder! habe ich auf mich und Apollo übertragen um euretwillen, damit ihr an uns lernet, dass keiner sich wider den andern über das hinaus, was geschrieben steht, erhebe, um eines andern willen.
287161 Korinther1Kor4647Denn wer zeichnet dich aus? Was hast du aber, das du nicht empfangen hättest? Wenn du es aber empfangen hast, warum rühmst du dich, als hättest du es nicht empfangen?
287171 Korinther1Kor4648Schon seid ihr gesättigt, schon seid ihr reich geworden, ohne uns herrschet ihr; und möchtet ihr doch herrschen, damit auch wir mit euch herrschten!
287181 Korinther1Kor4649Denn ich glaube, dass Gott uns Apostel als die Allerletzten dargestellt habe, als wie dem Tode Geweihte; denn ein Schauspiel sind wir geworden der Welt, den Engeln und den Menschen.
287191 Korinther1Kor46410Wir sind Toren um Christi willen, ihr aber seid klug in Christus; wir sind schwach, ihr aber seid stark; ihr seid hochgeehrt, wir aber geringgeachtet.
287201 Korinther1Kor46411Bis zu dieser Stunde hungern und dürsten wir, sind entblößt, und werden mit Fäusten geschlagen, haben keine Stätte,
287211 Korinther1Kor46412und mühen uns arbeitend mit eigener Hand; wir werden geschmäht, und wir segnen; wir werden verfolgt, und wir leiden es geduldig;
287221 Korinther1Kor46413wir werden gelästert, und wir beten; wie ein Auswurf dieser Welt sind wir geworden, wie ein Abschaum aller bis zu dieser Stunde.
287231 Korinther1Kor46414Nicht um euch zu beschämen, schreibe ich dieses, sondern als meine geliebten Kinder ermahne ich euch.
287241 Korinther1Kor46415Denn wenn ihr zehntausend Erzieher hättet in Christus, so habt ihr doch nicht viele Väter. Denn in Christus Jesus habe ich euch durch das Evangelium gezeugt.
287251 Korinther1Kor46416So bitte ich euch denn, seid meine Nachfolger, gleichwie ich Christi Nachfolger bin.
287261 Korinther1Kor46417Darum habe ich den Timotheus zu euch gesandt, der mein geliebtes und getreues Kind im Herrn ist; er wird euch meine Wege in´s Gedächtnis rufen, die in Christus Jesus sind, so wie ich allenthalben in allen Gemeinden lehre.
287271 Korinther1Kor46418Als ob ich nicht zu euch kommen würde, so aufgeblasen sind einige geworden.
287281 Korinther1Kor46419Ich werde aber bald zu euch kommen, wenn der Herr will; und werde nicht die Worte der Aufgeblasenen, sondern ihre Kraft kennenlernen.
287291 Korinther1Kor46420Denn nicht in Worten besteht das Reich Gottes, sondern in Kraft.
287301 Korinther1Kor46421Was wollt ihr? Soll ich mit der Rute zu euch kommen, oder in Liebe im Geiste der Milde?
287311 Korinther1Kor4651Überhaupt hört man von Unzucht unter euch, und gar von solcher Unzucht, wie sie selbst unter den Heiden nicht vorklommt, dass nämlich jemand das Weib seines Vaters hat.
287321 Korinther1Kor4652Und ihr seid aufgeblasen und nicht vielmehr in Trauer versetzt, damit der aus eurer Mitte hinweggeschafft werde, welcher diese Tat begangen hat.
287331 Korinther1Kor4653Ich meinerseits, zwar abwesend dem Leibe nach, aber gegenwärtig dem Geiste nach, habe schon, als wäre ich gegenwärtig, über den, der solches verübt hat, entschieden:
287341 Korinther1Kor4654Im Namen unseres Herrn Jesu Christi, während ihr und mein Geist versammelt seid, mit der Kraft unsers Herrn Jesus,
287351 Korinther1Kor4655einem solchen dem Satan zu übergeben zum Verderben des Fleisches, damit der Geist gerettet werde an dem Tage unsers Herrn Jesus Christus.
287361 Korinther1Kor4656Nicht gut ist euer Rühmen! Wisset ihr nicht, dass ein wenig Sauerteig den ganzen Teig durchsäuert?
287371 Korinther1Kor4657Feget aus den alten Sauerteig, damit ihr ein neuer Teig seiet, wie ihr denn auch ungesäuert seid; denn unser Osterlamm ist geopfert, Christus.
287381 Korinther1Kor4658So lasset uns also Feste feiern nicht mit dem alten Sauerteige, noch mit dem Sauerteige der Bosheit und Schalkheit, sondern mit dem ungesäuerten Brote der Lauterkeit und Wahrheit.
287391 Korinther1Kor4659Ich habe euch in dem Briefe geschrieben: Habet keinen Verkehr mit Unzüchtigen.
287401 Korinther1Kor46510Dies meinte ich aber nicht überhaupt von den Unzüchtigen dieser Welt, oder den Habsüchtigen, oder Raubsüchtigen, oder Götzendienern; denn sonst müsstet ihr aus dieser Welt hinausgehen.
287411 Korinther1Kor46511Nun aber schrieb ich euch, keinen Verkehr zu haben, wenn einer, der sich Bruder nennt, ein Unzüchtiger, oder ein Habsüchtiger, oder ein Götzendiener, oder ein Lästerer, oder ein Trunkenbold, oder ein Raubsüchtiger ist; mit einem solchen nicht einmal zu essen.
287421 Korinther1Kor46512Denn was steht es mir zu über die, welche draußen sind, zu richten? Richtet ihr nicht die, welche drinnen sind?
287431 Korinther1Kor46513Denn die, welche draußen sind, wird Gott richten. Schaffet den Bösen hinweg aus eurer Mitte!
287441 Korinther1Kor4661Wagt es jemand von euch, der einen Handel mit einem andern hat, denselben bei den Ungerechten entscheiden zu lassen, und nicht bei den Heiligen?
287451 Korinther1Kor4662Oder wissest ihr nicht, dass die Heiligen über diese Welt Richter sein werden? Wenn denn die Welt durch euch gerichtet werden wird, seid ihr nicht würdig, über geringfügige Dinge zu Gericht zu sitzen?
287461 Korinther1Kor4663Wisset ihr nicht, dass wir Engel richten werden? Um wie viel mehr weltliche Dinge?
287471 Korinther1Kor4664Wenn ihr nun weltliche Rechtshändel habt, so bestellet die unansehnlichsten in der Gemeinde zu Richtern.
287481 Korinther1Kor4665Zu eurer Beschämung sage ich es. Also ist denn kein Weiser unter euch, auch nicht einer, der zwischen seinen Brüdern Recht sprechen könnte?
287491 Korinther1Kor4666Vielmehr rechtet ein Bruder mit dem Bruder, und das vor den Ungläubigen?
287501 Korinther1Kor4667Nun ist es schon überhaupt ein Fehler unter euch, dass ihr Rechtsstreite miteinander habt. Warum leidet ihr nicht lieber Unrecht? Warum lasset ihr euch nicht lieber übervorteilen?
287511 Korinther1Kor4668So aber tut ihr selbst Unrecht und übervorteilt, und das an Brüdern.
287521 Korinther1Kor4669Oder wissest ihr nicht, dass Ungerechte das Reich Gottes nicht besitzen werden? Täuschet euch nicht! Weder Unzüchtige, noch Götzendiener, noch Ehebrecher,
287531 Korinther1Kor46610noch Weichlinge, noch Knabenschänder, noch Habsüchtige, noch Geizige, noch Trunkenbolde, noch Lästerer, noch Raubsüchtige werden das Reich Gottes ererben.
287541 Korinther1Kor46611Und solche sind einige von euch gewesen; aber ihr seid abgewaschen, aber ihr seid geheiligt, aber ihr seid gerechtfertigt in dem Namen unsers Herrn Jesus Christus und in dem Geiste unseres Gottes.
287551 Korinther1Kor46612Alles ist mir erlaubt, aber nicht alles frommt; alles ist mir erlaubt, aber ich will mich von nichts knechten lassen.
287561 Korinther1Kor46613Die Speise ist für den Bauch, und der Bauch für die Speise; Gott aber wird sowohl jene als diese abtun. Aber der Leib ist nicht für die Unzucht, sondern für den Herrn, und der Herr für den Leib.
287571 Korinther1Kor46614Gott aber hat nicht nur den Herrn auferweckt, sondern er wird auch uns durch seine Kraft auferwecken.
287581 Korinther1Kor46615Wisset ihr nicht, dass eure Leiber Glieder Christi sind? Sollte ich also die Glieder Christi nehmen und sie zu Gliedern einer Buhlerin machen? Das sei ferne!
287591 Korinther1Kor46616Oder wisset ihr nicht, dass wer einer Buhlerin anhängt, ein Leib mit ihr wird? Denn es werden (sagt er) die Zwei ein Leib sein.
287601 Korinther1Kor46617Wer aber dem Herrn anhängt, ist ein Geist mit ihm.
287611 Korinther1Kor46618Fliehet die Unzucht! Jede Sünde, welche der Mensch begeht, bleibt außerhalb des Leibes; wer aber Unzucht treibt, sündigt gegen seinen eigenen Leib.
287621 Korinther1Kor46619Oder wisset ihr nicht, dass eure Glieder ein Tempel des Heiligen Geistes sind, der in euch ist, den ihr von Gott habt, und dass ihr nicht euer eigen seid?
287631 Korinther1Kor46620Denn um hohen Preis seid ihr erkauft worden. Verherrlichet und traget Gott in eurem Leibe!
287641 Korinther1Kor4671In Betreff dessen, wovon ihr mir geschrieben habt, so tut der Mensch wohl daran, kein Weib zu berühren;
287651 Korinther1Kor4672jedoch um Unzucht zu verhüten, möge ein jeder sein Weib, und eine jede Frau ihren Mann haben.
287661 Korinther1Kor4673Dem Weibe leiste der Mann die Pflicht, gleicherweise auch das Weib dem Manne.
287671 Korinther1Kor4674Das Weib hat nicht Gewalt über ihren Leib, sondern der Mann; gleicherweise aber hat auch der Mann nicht Gewalt über seinen Leib, sondern das Weib.
287681 Korinther1Kor4675Entziehet euch einander nicht, es sei denn mit gegenseitiger Einwilligung, auf eine Zeit, um euch dem Gebete zu widmen; dann kommet wiederum zusammen, damit euch der Satan nicht versuche eurer Unenthaltsamkeit wegen.
287691 Korinther1Kor4676Dies aber sage ich als Zugeständnis, nicht als Gebot.
287701 Korinther1Kor4677Denn ich wünschte, dass ihr alle seiet, wie ich selbst; doch ein jeder hat seine eigene Gabe von Gott, der eine so, der andere aber so.
287711 Korinther1Kor4678Ich sage aber den Unverheirateten und den Witwen: es ist ihnen gut, wenn sie so bleiben, wie auch ich.
287721 Korinther1Kor4679Wenn sie aber nicht enthaltsam sind, so sollen sie heiraten; denn es ist besser heiraten; als entbrannt sein.
287731 Korinther1Kor46710Denen aber, welche ehelich verbunden sind, gebiete nicht ich, sondern der Herr, dass die Frau sich nicht von dem Manne trenne.
287741 Korinther1Kor46711Wenn sie sich aber getrennt hat, bleibe sie unvermählt, oder versöhne sich wieder mit ihrem Manne. Auch entlasse der Mann die Frau nicht.
287751 Korinther1Kor46712Den übrigen aber sage ich, nicht der Herr: Wenn ein Bruder eine ungläubige Frau hat, und diese willigt ein, bei ihm zu wohnen, so entlasse er sie nicht.
287761 Korinther1Kor46713Und wenn eine gläubige Frau einen ungläubigen Mann hat, und dieser willigt ein, mit ihr zu wohnen, so entlasse sie den Mann nicht;
287771 Korinther1Kor46714denn der ungläubige Mann ist durch die gläubige Frau geheiligt, und die ungläubige Frau ist durch den gläubigen Mann geheiligt; sonst wären eure Kinder unrein, nun aber sind sie heilig.
287781 Korinther1Kor46715Wenn aber der Ungläubige sich trennt, so trenne er sich; denn nicht ist der Bruder oder die Schwester an solche gefesselt; im Frieden hat uns Gott berufen.
287791 Korinther1Kor46716Denn woher weißt du, Weib! ob du den Mann zum Heile führen werdest? Oder woher weißt du, Mann! ob du das Weib zum Heile führen werdest?
287801 Korinther1Kor46717Nur soll ein jeder, wie es ihm der Herr zugeteilt hat und wie Gott einen jeden berufen hat, so wandeln; so lehre ich in allen Gemeinden.
287811 Korinther1Kor46718Ist jemand als Beschnittener berufen, so stelle er sich keine Vorhaut künstlich her; ist jemand als Unbeschnittener berufen, so lasse er sich nicht beschneiden.
287821 Korinther1Kor46719Die Beschneidung ist nichts, und die Vorhaut ist nichts, sondern die Beobachtung der Gebote Gottes.
287831 Korinther1Kor46720Ein jeder bleibe in dem Berufe, in welchem er berufen ist.
287841 Korinther1Kor46721Bist du als Sklave berufen, so lass dich dies nicht kümmern; doch wenn du frei werden kannst, so mache es dir lieber zunutze.
287851 Korinther1Kor46722Denn wer im Herrn berufen ward als Knecht, ist ein Freigelassener des Herrn; gleicherweise wer als Freier berufen ist, ist ein Knecht Christi.
287861 Korinther1Kor46723Ihr seid teuer erkauft, werdet nicht Knechte von Menschen!
287871 Korinther1Kor46724Worin ein jeder berufen ist, Brüder! darin bleibe er bei Gott.
287881 Korinther1Kor46725In Hinsicht der Jungfrauen aber habe ich kein Gebot vom Herrn; einen Rat indes gebe ich, als einer, der vom Herrn die Barmherzigkeit erlangt hat, treu zu sein.
287891 Korinther1Kor46726Ich erachte also dafür, es sei dies gut wegen der obwaltenden Not, nämlich, dass es dem Menschen gut ist, so zu sein.
287901 Korinther1Kor46727Bist du an eine Frau gebunden, so suche keine Lösung; bist du aber frei, so suche keine Frau.
287911 Korinther1Kor46728Wenn du aber eine Frau nimmst, so sündigst du nicht; und wenn die Jungfrau heiratet, so sündigt sie nicht; jedoch werden solche Bedrängnis des Fleisches haben. Ich aber schone eurer.
287921 Korinther1Kor46729Dies nun, Brüder! sage ich: Die Zeit ist kurz, es erübrigt, dass auch die, welche Frauen haben, seien, als hätten sie keine;
287931 Korinther1Kor46730und die, welche weinen, als weinten sie nicht; und die, welche sich freuen, als freuten sie sich nicht; und die, welche kaufen, als besäßen sie nichts;
287941 Korinther1Kor46731und die, welche diese Welt genießen, als genössen sie dieselbe nicht; denn die Gestalt dieser Welt vergeht.
287951 Korinther1Kor46732Ich wünschte aber, ihr möchtet ohne Sorge sein. Wer unverheiratet ist, ist um das besorgt, was des Herrn ist, wie er Gott wohlgefallen möge.
287961 Korinther1Kor46733Wer aber verheiratet ist, ist um das besorgt, was der Welt ist, wie er seinem Weibe gefallen möge, und ist geteilt.
287971 Korinther1Kor46734Und das unverheiratete Weib und die Jungfrau ist auf das bedacht, was des Herrn ist, dass sie heilig sei an Leib und Geist; die Verheiratete aber ist auf das bedacht, was der Welt ist, wie sie dem Manne gefallen möge.
287981 Korinther1Kor46735Dieses sage ich jedoch zu eurem Besten; nicht um euch eine Schlinge überzuwerfen, sondern zur Wohlanständigkeit und zur Förderung ungestörten Gebetes zum Herrn.
287991 Korinther1Kor46736Wenn aber jemand meint, es gereiche ihm zur Unehre, wenn seine Jungfrau über die Jahre hinauskommt, und es so geschehen muss, so tue er, was er will; er sündigt nicht, wenn sie heiratet.
288001 Korinther1Kor46737Wer aber in seinem Herzen fest beschlossen hat, ohne Zwang, vielmehr nach seinem Willen frei handelnd, und sich dafür in seinem Herzen entschieden hat, seine Jungfrau zu bewahren, der tut wohl daran.
288011 Korinther1Kor46738Sonach denn, wer seine Jungfrau verheiratet, tut recht; und wer sie nicht verheiratet, tut besser.
288021 Korinther1Kor46739Das Weib ist an das Gesetz gebunden, solange ihr Mann lebt; wenn aber ihr Mann entschlafen ist, so ist sie frei geworden; sie heirate, wen sie will, allein im Herrn.
288031 Korinther1Kor46740Seliger aber wird sie sein, wenn sie so bleibt, nach meinem Rate; ich meine aber, dass auch ich Gottes Geist habe.
288041 Korinther1Kor4681Hinsichtlich dessen aber, was den Götzen geopfert wird, wissen wir, weil wir alle Erkenntnis haben. Die Erkenntnis macht aufgeblasen, die Liebe hingegen erbaut.
288051 Korinther1Kor4682Wenn aber jemand vermeint, etwas zu wissen, so hat er noch nicht erkannt, wie er wissen muss.
288061 Korinther1Kor4683Wenn jemand Gott liebt, der ist von ihm erkannt.
288071 Korinther1Kor4684In Betreff der Speisen aber, welche den Götzen geopfert werden, wissen wir, dass ein Götze nichts in der Welt ist, und dass kein Gott ist, als nur der eine.
288081 Korinther1Kor4685Denn wenn es auch sogenannte Götter gibt, sei es im Himmel, sei es auf Erden (wie es denn viele Götter gibt und viele Herren,
288091 Korinther1Kor4686so haben wir doch nur einen Gott, den Vater, von dem alles ist, und für den wir sind; und einen Herrn, Jesus Christus, durch welchen alles ist, und wir durch ihn.
288101 Korinther1Kor4687Allein nicht alle haben die Erkenntnis; vielmehr essen einige, mit ihren noch nicht abgelegten Begriffen von den Götzen, es als Götzenopfer, und ihr Gewissen wird, weil es schwach ist, dadurch befleckt.
288111 Korinther1Kor4688Speise gibt uns keinen Wert bei Gott. Denn weder werden wir etwas voraus haben, wenn wir essen, noch nachstehen, wenn wir nicht essen.
288121 Korinther1Kor4689Sehet aber zu, dass diese eure Freiheit nicht etwa den Schwachen zum Anstoß werde.
288131 Korinther1Kor46810Denn wenn jemand den, welcher die Erkenntnis hat, im Götzentempel zu Tische sitzen sieht, wird nicht sein Gewissen, da es schwach ist, ermutigt werden, Götzenopfer zu essen?
288141 Korinther1Kor46811So wird durch deine Erkenntnis der schwache Bruder verloren gehen, um dessen willen Christus gestorben ist.
288151 Korinther1Kor46812Wenn ihr auch aber so gegen die Brüder versündigt und ihr schwaches Gewissen verletzt, sündigt ihr gegen Christus.
288161 Korinther1Kor46813Darum werde ich, wenn eine Speise meinem Bruder Anstoß gibt, kein Fleisch essen in Ewigkeit, damit ich meinem Bruder nicht Anstoß gebe
288171 Korinther1Kor4691Bin ich nicht frei? Bin ich nicht ein Apostel? Habe ich nicht Christus Jesus, unsern Herrn, gesehen? Seid nicht ihr mein Werk im Herrn?
288181 Korinther1Kor4692Wenn ich für andere kein Apostel bin, so bin ich es doch für euch; denn das Siegel meines Apostelamtes seid ihr im Herrn.
288191 Korinther1Kor4693Meine Verteidigung vor denen, welche mich zur Rede stellen, ist diese:
288201 Korinther1Kor4694Haben wir nicht die Befugnis, uns Essen und Trinken reichen zu lassen?
288211 Korinther1Kor4695Haben wir nicht die Befugnis, eine Frau, eine Schwester, mitzuführen, wie auch die übrigen Apostel, und die Brüder des Herrn, und Kephas?
288221 Korinther1Kor4696Oder haben nur ich und Barnabas nicht die Befugnis, dies zu tun?
288231 Korinther1Kor4697Wer dient je im Kriege auf eigene Kosten? Wer pflanzt einen Weinberg, und genießt nicht von seiner Frucht? Wer weidet eine Herde, und nährt sich nicht von der Milch der Herde?
288241 Korinther1Kor4698Sage ich dies nach Menschenweise? Oder sagt dies nicht auch das Gesetz?
288251 Korinther1Kor4699Denn es steht geschrieben im Gesetze Moses: Du sollst dem dreschenden Ochsen nicht das Maul verbinden. Trägt Gott etwa für die Ochsen Sorge?
288261 Korinther1Kor46910Oder sagt er dies nicht vielmehr unsertwegen? Ja, unsertwegen ist es geschrieben; dass der Pflügende in Hoffnung pflügen soll, und der Dreschende in der Hoffnung, an der Frucht Anteil zu haben.
288271 Korinther1Kor46911Wenn wir euch das Geistige gesät haben, ist es da etwas Großes, wenn wir euer Fleischliches ernten?
288281 Korinther1Kor46912Wenn andere des Anrechtes auf euch teilhaftig sind, warum nicht vielmehr wir? Aber wir haben von diesem Rechte keinen Gebrauch gemacht, sondern wir ertragen alles, um nicht dem Evangelium Christi ein Hindernis zu bereiten.
288291 Korinther1Kor46913Wisset ihr nicht, dass die, welche im Heiligtume beschäftigt sind, von dem Heiligtume essen, und die, welche des Altares warten, vom Altare ihren Teil empfangen?
288301 Korinther1Kor46914So hat auch der Herr verordnet, dass die, welche das Evangelium predigen, vom Evangelium leben sollen.
288311 Korinther1Kor46915Ich aber habe von nichts derartigem Gebrauch gemacht. Doch schreibe ich dieses nicht, damit es so mit mir gehalten werde; denn besser ist es für mich zu sterben, als dass jemand meinen Ruhm vernichtete.
288321 Korinther1Kor46916Denn wenn ich das Evangelium verkünde, gereicht dies mir nicht zum Ruhme, weil es mir als Notwendigkeit auferlegt ist; den wehe mir, wenn ich das Evangelium nicht verkünde.
288331 Korinther1Kor46917Denn tue ich dies aus eigenem Antrieb, so habe ich Belohnung; tue ich es aber geheißen, so ist mir das Amt anvertraut.
288341 Korinther1Kor46918Welches ist also mein Lohn? Dies, dass ich das Evangelium, welches ich verkünde, ohne Entgelt predige, so dass ich das Recht, das mir bei seiner Verkündigung zukommt, nicht ausnütze.
288351 Korinther1Kor46919Denn ob ich gleich keinem pflichtig war, habe ich mich doch zum Knechte aller gemacht, um desto mehrere zu gewinnen.
288361 Korinther1Kor46920Den Juden bin ich wie ein Jude geworden, um die Juden zu gewinnen;
288371 Korinther1Kor46921denen, welche unter dem Gesetze sind, als wäre ich unter dem Gesetze (obwohl ich selbst nicht unter dem Gesetze war), um die, welche unter dem Gesetze waren, zu gewinnen; denen, welche ohne Gesetz waren, als wäre ich ohne Gesetz (obwohl ich nicht ohne Gottes Gesetz war, sondern unter dem Gesetze Christi), um die zu gewinnen, welche ohne Gesetz waren.
288381 Korinther1Kor46922Den Schwachen bin ich ein Schwacher geworden, um die Schwachen zu gewinnen. Allen bin ich alles geworden, um alle zu retten.
288391 Korinther1Kor46923Alles aber tue ich um des Evangeliums willen, damit ich desselben teilhaftig werde.
288401 Korinther1Kor46924Wisset ihr nicht, dass die, welche in der Rennbahn laufen, zwar alle laufen, aber nur einer erlangt den Preis? Laufet so, dass ihr ihn erlanget!
288411 Korinther1Kor46925Jeder aber, der im Kampfspiele ringt, enthält sich von allem, und zwar jene, um eine vergängliche Krone zu empfangen, wir aber eine unvergängliche.
288421 Korinther1Kor46926Ich laufe demnach, nicht wie in´s Ungewisse; ich kämpfe, nicht indem ich Luststreiche tue,
288431 Korinther1Kor46927sondern ich züchtige meinen Leib, und bringe ihn in die Botmäßigkeit, damit ich nicht etwa, nachdem ich anderen gepredigt habe, selbst verworfen werde.
288441 Korinther1Kor46101Denn ich will euch nicht in Unwissenheit lassen, Brüder! dass unsere Väter alle unter der Wolke waren, und alle durch das Meer hindurch gingen,
288451 Korinther1Kor46102und alle auf Moses getauft wurden, in der Wolke und in dem Meere,
288461 Korinther1Kor46103und alle dieselbe geistige Speise aßen,
288471 Korinther1Kor46104und alle denselben geistigen Trank tranken (sie tranken nämlich aus einem geistigen, sie begleitenden Felsen, der Felsen aber war Christus);
288481 Korinther1Kor46105aber an der Mehrzahl von ihnen hatte Gott kein Wohlgefallen; denn sie wurden niedergestreckt in der Wüste.
288491 Korinther1Kor46106Dies ist uns zum Vorbilde geschehen, dass wir nicht nach dem Bösen begierlich seien, sowie jene begierlich waren.
288501 Korinther1Kor46107Werdet auch nicht Götzendiener, wie einige von ihnen, wie geschrieben steht: Das Volk setzte sich zu essen und zu trinken, und sie standen auf zu spielen.
288511 Korinther1Kor46108Treiben wir auch nicht Unzucht, wie einige von ihnen Unzucht getrieben haben, und an einem Tage dreiundzwanzig Tausend umgekommen sind.
288521 Korinther1Kor46109Lasset uns auch Christus nicht versuchen, wie einige von ihnen ihn versucht haben und durch Schlangen zu Grunde gegangen sind.
288531 Korinther1Kor461010Auch murret nicht, wie einige von ihnen gemurrt haben und durch den Verderber zu Grunde gegangen sind.
288541 Korinther1Kor461011Dieses alles aber widerfuhr ihnen vorbildlich; es ist nämlich zur Warnung geschrieben für uns, die wir in den letzten Zeiten leben.
288551 Korinther1Kor461012Wer demnach zu stehen vermeint, sehe zu, dass er nicht falle.
288561 Korinther1Kor461013Möge euch keine Versuchung befallen, außer eine menschliche. Gott aber ist getreu; er wird euch nicht über eure Kräfte versuchen lassen, sondern der Versuchung auch einen solchen Verlauf geben, dass ihr sie bestehen könnet.
288571 Korinther1Kor461014Darum, meine Geliebten, fliehet vor dem Götzendienste!
288581 Korinther1Kor461015Als zu Verständigen rede ich, beurteilet ihr selbst, was ich sage.
288591 Korinther1Kor461016Der Kelch der Segnung, welchen wir segnen, ist er nicht die Mitteilung des Blutes Christi? Und das Brot, das wir brechen, ist es nicht Teilnahme an dem Leibe des Herrn?
288601 Korinther1Kor461017Denn ein Brot, ein Leib sind wir viele, wir alle, die wir an dem einen Brote teilnehmen.
288611 Korinther1Kor461018Sehet auf Israel nach dem Fleische; haben nicht die, welche die Opfer essen, Teil an dem Altare?
288621 Korinther1Kor461019Was sage ich nun? Dass das Götzenopfer etwas sei, oder dass das Götzenbild etwas sei?
288631 Korinther1Kor461020Mitnichten, sondern was die Heiden opfern, das opfern sie den bösen Geistern, und nicht Gott. Ich will aber nicht, dass ihr Gemeinschaft habet mit den bösen Geistern. Ihr könnet nicht den Kelch des Hern trinken und den Kelch der bösen Geister;
288641 Korinther1Kor461021ihr könnet nicht am Tische des Herrn teilhaben und am Tische der bösen Geister.
288651 Korinther1Kor461022Oder wollen wir den Herrn herausfordern? Sind wir etwa stärker als er? Alles ist mir erlaubt, aber nicht alles frommt.
288661 Korinther1Kor461023Alles ist mir erlaubt, aber nicht alles erbaut.
288671 Korinther1Kor461024Niemand suche das Seinige, sondern was des andern ist.
288681 Korinther1Kor461025Alles, was auf dem Fleischmarkte verkauft wird, das esset, ohne um des Gewissens willen nachzuforschen.
288691 Korinther1Kor461026Des Herrn ist die Erde, und alles, was sie erfüllt.
288701 Korinther1Kor461027Wenn einer von den Ungläubigen euch einladet, und ihr wollet hingehen, so esset alles, was euch vorgesetzt wird, ohne um des Gewissens willen nachzuforschen.
288711 Korinther1Kor461028Wenn aber jemand sagt: Dies ist den Götzen geopfert, so esset nicht, um dessentwillen, welcher es kundgetan hat, und um des Gewissens willen.
288721 Korinther1Kor461029Aber nicht dein Gewissen meine ich, sondern das des andern. Denn warum wird meine Freiheit von einem fremden Gewissen gerichtet?
288731 Korinther1Kor461030Wenn ich mit Dank teilnehme, warum werde ich gelästert wegen dessen, wofür ich Dank sage?
288741 Korinther1Kor461031Ihr möget also esen, oder trinken, oder etwas anderes tun, tuet alles zur Ehre Gottes.
288751 Korinther1Kor461032Seid ohne Anstoß für Juden, und Heiden, und die Kirche Gottes;
288761 Korinther1Kor461033sowie auch ich allen in allem zu Gefallen bin, und nicht suche, was mir, sondern was den vielen nützt, damit sie das Heil erlangen.
288771 Korinther1Kor46111Seid meine Nachfolger, wie auch ich Christi Nachfolger bin.
288781 Korinther1Kor46112Ich lobe euch aber, Brüder! dass ihr in allem eingedenk seid, und meine Vorschriften haltet, sowie ich sie euch überliefert habe.
288791 Korinther1Kor46113Ihr sollt aber wissen, dass das Haupt jedes Mannes Christus ist; das Haupt des Weibes aber ist der Mann; Christi Haupt endlich Gott.
288801 Korinther1Kor46114Jeder Mann, der mit beflecktem Haupte betet, oder weissagt, entehrt sein Haupt.
288811 Korinther1Kor46115Jedes Weib aber, das mit unverhülltem Haupte betet, oder weissagt, entehrt ihr Haupt; denn es ist ein und dasselbe, als wäre sie kahl geschoren.
288821 Korinther1Kor46116Denn wenn ein Weib sich nicht verhüllt, so schneide man ihr die Haare ab; ist es aber für ein Weib schimpflich, geschoren oder kahl gemacht zu werden, so verhülle sie ihr Haupt.
288831 Korinther1Kor46117Der Mann allerdings soll das Haupt nicht verhüllen, denn er ist das Bild und die Ehre Gottes; das Weib aber ist des Mannes Ehre.
288841 Korinther1Kor46118Denn der Mann ist nicht aus dem Weibe, sondern das Weib aus dem Manne;
288851 Korinther1Kor46119auch ist der Mann nicht des Weibes wegen geschaffen, sondern das Weib des Mannes wegen.
288861 Korinther1Kor461110Darum soll das Weib ein Zeichen der Herrschaft auf dem Haupte haben, um der Engel willen.
288871 Korinther1Kor461111Jedoch ist weder der Mann ohne das Weib, noch das Weib ohne den Mann im Herrn;
288881 Korinther1Kor461112denn wie das Weib aus dem Manne ist, so auch der Mann durch das Weib; alles aber ist aus Gott.
288891 Korinther1Kor461113Urteilet ihr selbst: ist es schicklich, dass ein Weib unverhüllt zu Gott bete?
288901 Korinther1Kor461114Lehrt euch nicht die Natur selbst, dass, wenn ein Mann das Haar wachsen lässt, es ihm zur Unehre gereicht,
288911 Korinther1Kor461115wenn aber ein Weib das Haar wachsen lässt, es ihr eine Zierde ist? Denn die Haare sind ihr zum Schleier gegeben.
288921 Korinther1Kor461116Wenn aber jemand meint, sreitsüchtig sein zu dürfen, der wisse, wir haben einen solchen Brauch nicht, und auch die Kirche Gottes nicht.
288931 Korinther1Kor461117Dies verordne ich. Ich lobe aber nicht, dass ihr nicht zur Besserung, sondern zur Verschlimmerung zusammenkommet.
288941 Korinther1Kor461118Erstens nämlich, wenn ihr zusammenkommet zur Versammlung, sind, wie ich höre, Spaltungen unter euch; und zum Teile glaube ich es,
288951 Korinther1Kor461119denn es muss ja Irrlehren geben, damit die, welche bewährt sind, offenbar werden unter euch.
288961 Korinther1Kor461120Wenn ihr also miteinander zusammenkommet, so ist es nicht mehr, um das Abendmahl des Herrn zu halten.
288971 Korinther1Kor461121Denn ein jeder nimmt sein eigenes Abendmahl vorweg beim Essen, und der eine leidet Hunger, der andere hingegen trinkt in Fülle.
288981 Korinther1Kor461122Habt ihr denn nicht Häuser, um zu essen und zu trinken? Oder verachtet ihr die Kirche Gottes, und beschämt die, welche nichts haben? Was soll ich euch sagen? Lobe ich euch? Hierin lobe ich euch nicht.
288991 Korinther1Kor461123Denn ich habe vom Herrn empfangen, was ich euch auch überliefert habe, dass der Herr Jesus in der Nacht, in welcher er verraten wurde, Brot nahm,
289001 Korinther1Kor461124und danksagend brach und sprach: Nehmet hin und esset, dies ist mein Leib, der für euch dahingegeben werden wird; dieses tuet zu meinem Gedächtnisse!
289011 Korinther1Kor461125Gleicherweise auch den Kelch nach dem Mahle, indem er sprach: Dieser Kelch ist der Neue Bund in meinem Blute; dieses tuet, so oft ihr trinket, zu meinem Gedächtnisse!
289021 Korinther1Kor461126Denn so oft ihr dieses Brot esset und diesen Kelch trinket, verkündet ihr den Tod des Herrn, bis er kommt.
289031 Korinther1Kor461127Wer daher unwürdig dieses Brot isst, oder den Kelch des Herrn trinkt, wird des Leibes und Blutes des Herrn schuldig sein.
289041 Korinther1Kor461128Es prüfe aber der Mensch sich selbst; und so esse er von diesem Brote und trinke von dem Kelche.
289051 Korinther1Kor461129Denn wer unwürdig isst und trinkt, isst und trinkt sich das Gericht, indem er den Leib des Herrn nicht unterscheidet.
289061 Korinther1Kor461130Deswegen sind unter euch viele Kranke und Schwache, und entschlafen viele.
289071 Korinther1Kor461131Wenn wir uns aber selbst richteten, so würden wir nicht gerichtet werden.
289081 Korinther1Kor461132Indem wir aber gerichtet werden, werden wir vom Herrn gezüchtigt, damit wir nicht mit dieser Welt verdammt werden.
289091 Korinther1Kor461133Darum, meine Brüder! wenn ihr zum Essen zusammenkommet, so wartet aufeinander.
289101 Korinther1Kor461134Ist aber jemand hungrig, so esse er zu Hause, damit ihr nicht zum Gerichte zusammenkommet. Das übrige aber werde ich anordnen, wenn ich komme.
289111 Korinther1Kor46121Über die Geistesgaben aber will ich euch nicht ohne Belehrung lassen, Brüder!
289121 Korinther1Kor46122Ihr wissest, dass ihr, als ihr Heiden waret, zu den stummen Götzen hinginget, wie ihr geführt wurdet.
289131 Korinther1Kor46123Darum tue ich euch kund, dass niemand, der im Geiste Gottes redet, sagt: Fluch über Jesus; und niemand kann sagen: Herr Jesus, außer im Heiligen Geiste.
289141 Korinther1Kor46124Es sind jedoch verschiedene Gnadengaben, allein derselbe Geist.
289151 Korinther1Kor46125Und es sind verschiedene Ämter, aber derselbe Herr.
289161 Korinther1Kor46126Und es sind verschiedene Wirkungsweisen, allein es ist derselbe Gott, welcher alles in allen wirkt.
289171 Korinther1Kor46127Einem jeden aber wird die Offenbarung des Geistes zum Nutzen gegeben.
289181 Korinther1Kor46128Dem einen wird durch den Geist das Wort der Weisheit verliehen, dem andern aber die Rede der Wissenschaft nach demselben Geiste;
289191 Korinther1Kor46129einem andern Glaube in demselben Geiste; einem andern Gnadengabe zu Heilungen in dem einen Geiste;
289201 Korinther1Kor461210einem andern die Gabe Wunder zu wirken, einem andern Weissagung, einem andern Unterscheidung der Geister, einem andern mancherlei Sprachen, einem andern Sprachenauslegung.
289211 Korinther1Kor461211Dieses alles aber wirkt ein und derselbe Geist, einem jeden zuteilend, wie er will.
289221 Korinther1Kor461212Wie nämlich der Leib einer ist und viele Glieder hat, alle Glieder des Leibes aber, obschon ihrer viele sind, dennoch ein Leib sind, so auch Christus.
289231 Korinther1Kor461213Denn in einem Geiste sind wir alle zu einem Leibe getauft worden, gleichviel ob Juden oder Heiden, Knechte oder Freie; und alle sind wir in einem Geiste getränkt worden.
289241 Korinther1Kor461214Denn auch der Leib ist nicht ein Glied, sondern besteht aus vielen.
289251 Korinther1Kor461215Wenn der Fuß sagte: Weil ich nicht Hand bin, gehöre ich nicht zum Leibe; gehört er darum etwa nicht zum Leibe?
289261 Korinther1Kor461216Und wenn das Ohr sagte: Weil ich nicht Auge bin, gehöre ich nicht zum Leibe; gehört es darum etwa nicht zum Leibe?
289271 Korinther1Kor461217Wenn der ganze Leib Auge wäre, wo wäre das Gehör? Wenn der ganze Leib Gehör wäre, wo wäre der Geruch?
289281 Korinther1Kor461218Nun aber hat Gott die Glieder, ein jedes von ihnen, an dem Leibe gesetzt, wie es ihm wohlgefiel.
289291 Korinther1Kor461219Wenn alle ein Glied wären, wo wäre der Leib?
289301 Korinther1Kor461220Nun aber sind zwar viele Glieder, aber nur ein Leib.
289311 Korinther1Kor461221Es kann aber das Auge nicht zur Hand sagen: Ich bedarf deiner Dienste nicht, oder auch das Haupt zu den Füßen: Ihr seid mir nicht nötig!
289321 Korinther1Kor461222Sondern vielmehr sind diejenigen Glieder des Leibes, welche die schwächeren zu sein scheinen, die notwendigeren;
289331 Korinther1Kor461223und die als die minder ansehnlichen Glieder des Leibes gelten, diese umgeben wir mit reichlicherer Ehre; und die an uns schamhaft sind, haben reichlichere Anständigkeit.
289341 Korinther1Kor461224Das Wohlanständige an uns bedarf nichts; Gott aber hat den Leib so eingerichtet, dass er dem mehr Ehre zu Teil werden ließ, was nachstand,
289351 Korinther1Kor461225damit keine Spaltung im Leibe sei, sondern die Glieder einmütig füreinander Sorge tragen.
289361 Korinther1Kor461226Und wenn ein Glied leidet, leiden alle Glieder mit; oder, wenn ein Glied verherrlicht wird, freuen sich alle Glieder mit.
289371 Korinther1Kor461227Ihr aber seid Christi Leib, und Glied um Glied.
289381 Korinther1Kor461228Und die einen hat Gott in der Kirche gesetzt, erstens als Apostel, zweitens als Propheten, drittens als Lehrmeister, dann Wunderkräfte, ferner Gaben der Heilungen, Hilfeleistungen, Verwaltungen, mancherlei Sprachen zu reden, Reden auszulegen.
289391 Korinther1Kor461229Sind etwa alle Apostel, alle Propheten, alle Lehrer?
289401 Korinther1Kor461230Haben etwa alle Wunderkräfte, alle die Gabe zu heilen, reden alle in Sprachen, können alle auslegen?
289411 Korinther1Kor461231Beeifert euch um die besseren Gnaden. Und noch einen vorzüglicheren Weg zeige ich euch.
289421 Korinther1Kor46131Wenn ich mit den Zungen der Menschen und Engel rede, aber die Liebe nicht habe, so bin ich wie ein tönendes Erz oder eine klingende Schelle geworden.
289431 Korinther1Kor46132Und wenn ich die Gabe der Weissagung habe, und kenne alle Geheimnisse und alle Wissenschaft, und wenn ich allen Glauben habe, so dass ich Berge versetzen könnte, die Liebe aber nicht habe, so bin ich nichts.
289441 Korinther1Kor46133Und wenn ich alle meine Habe zur Speisung der Armen austeile, und wenn ich meinen Leib dahingebe, dass ich verbrannt werde, die Liebe aber nicht habe, so nützt es mir nichts.
289451 Korinther1Kor46134Die Liebe ist langmütig, ist gütig; die Liebe eifert nicht, sie handelt nicht unbescheiden, sie bläht sich nicht auf;
289461 Korinther1Kor46135sie ist nicht ehrsüchtig, sucht nicht das ihre, sie lässt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht an;
289471 Korinther1Kor46136sie freut sich nicht der Ungerechtigkeit, sie freut sich aber mit der Wahrheit;
289481 Korinther1Kor46137alles erträgt sie, alles glaubt sie, alles hofft sie, alles übersteht sie.
289491 Korinther1Kor46138Die Liebe hört nie auf, wenn auch die Weissagungen abgetan werden oder die Sprachen ein Ende nehmen, und die Erkenntnis vergehen wird.
289501 Korinther1Kor46139Denn unser Erkennen ist Stückwerk, und unser Weissagen ist Stückwerk.
289511 Korinther1Kor461310Wenn aber das Vollkommene kommt, dann wird das, was Stückwerk ist, abgetan werden.
289521 Korinther1Kor461311Als ich ein Kind war, redete ich wie ein Kind, dachte wie ein Kind, urteilte wie ein Kind; als ich aber Mann ward, legte ich ab, was des Kindes war.
289531 Korinther1Kor461312Jetzt sehen wir durch einen Spiegel im Rätsel, alsdann aber von Angesicht zu Angesicht. Jetzt ist mein Erkennen Stückwerk, dann aber werde ich erkennen, so wie auch ich erkannt bin.
289541 Korinther1Kor461313Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung Liebe, diese drei; das größte aber unter diesen ist die Liebe.
289551 Korinther1Kor46141Trachtet nach der Liebe! Beeifert euch um die Geistesgaben, vorzüglich aber, dass ihr weissaget.
289561 Korinther1Kor46142Denn wer in Sprachen redet, redet nicht für Menschen, sondern für Gott; denn niemand versteht es. Im Geiste aber redet er Geheimnisse.
289571 Korinther1Kor46143Wer aber weissagt, redet für Menschen zur Erbauung, zur Ermahnung und Tröstung.
289581 Korinther1Kor46144Wer in Sprachen redet, erbaut sich selbst; wer aber weissagt, erbaut die Kirche Gottes.
289591 Korinther1Kor46145Ich wünsche aber, dass ihr alle in Sprachen redet, mehr jedoch, dass ihr weissaget; denn größer ist der, welcher weissagt, als der, welcher in Sprachen redet, wenn er es nicht etwa auslegt, damit die Gemeinde Erbauung empfange.
289601 Korinther1Kor46146Nun aber, Brüder! wenn ich zu euch komme und in Sprachen rede, was würde ich euch nützen, wenn ich nicht zu euch rede, entweder in Offenbarungen, oder in Wissenschaft, oder in Weissagung, oder in Lehre?
289611 Korinther1Kor46147Schon bei leblosen Dingen, die einen Laut von sich geben, bei einer Flöte oder Zither ist es so. Wenn sie nicht bestimmt unterschiedliche Töne geben, wie soll man das Geblasene oder Gespielte erkennen?
289621 Korinther1Kor46148Denn wenn die Trompete einen unbestimmten Ton gibt, wer wird sich zum Kampfe rüsten?
289631 Korinther1Kor46149So auch ihr mit der Sprache! Wenn ihr nicht eine verständliche Rede von euch gebet, wie wird man erkennen, was gesagt wird? Denn ihr werdet in den Wind reden!
289641 Korinther1Kor461410So viele Arten von Sprachen sind wohl in der Welt, und keine davon ist ohne verständlichen Laut.
289651 Korinther1Kor461411Wenn ich also die Bedeutung des Wortes nicht kenne, so werde ich dem Sprechenden ein Fremdling sein, und der Redende wird mir ein Fremdling sein.
289661 Korinther1Kor461412Trachtet also auch ihr, weil ihr euch um die Geistesgaben beeifert, sie zur Erbauung der Kirche in Fülle zu haben.
289671 Korinther1Kor461413Wer daher in Sprachen redet, der bitte um die Gnade der Auslegung.
289681 Korinther1Kor461414Denn wenn ich in Sprachen betet, so betet zwar mein Geist, aber mein Verstand ist ohne Frucht.
289691 Korinther1Kor461415Wie ist es demnach? Ich will mit dem Geiste beten, aber ich will auch mit dem Verstande beten; ich will mit dem Geiste singen, aber ich will auch mit dem Verstande singen.
289701 Korinther1Kor461416Sonst, wenn du mit dem Geiste lobpreisest, wie soll der, welche die Stelle eines Unwissenden einnimmt, zu deiner Lobpreisung das Amen sagen? Er weiß ja nicht, was du sagst.
289711 Korinther1Kor461417Denn du sprichst zwar ein schönes Dankgebet, aber der andere wird nicht erbaut.
289721 Korinther1Kor461418Ich danke meinem Gott, dass ich in euer aller Sprachen rede;
289731 Korinther1Kor461419aber in der gottesdienstlichen Versammlung will ich lieber fünf Worte mit meinem Verstande reden, damit ich auch andere unterweise, als zehntausend Worte in Sprachen.
289741 Korinther1Kor461420Brüder! werdet nicht Kinder an Einsicht, sondern an Bosheit seid Kinder; aber an Einsicht seid vollkommen.
289751 Korinther1Kor461421Im Gesetze steht geschrieben: In fremden Sprachen und mit anderen Lippen werde ich zu diesem Volke reden; und auch so werden sie nicht auf mich hören, spricht der Herr.
289761 Korinther1Kor461422Demnach sind die Sprachen zum Zeichen nicht für die Gläubigen, sondern für die Ungläubigen; die Weissagungen aber nicht für die Ungläubigen, sondern für die Gläubigen.
289771 Korinther1Kor461423Wenn also die ganze Gemeinde miteinander zusammenkommt, und alle in Sprachen reden, es kommen aber Unkundige oder Ungläubige hinein, werden sie nicht sagen, dass ihr von Sinnen seid?
289781 Korinther1Kor461424Wenn aber alle weissagen, und es kommt ein Ungläubiger, oder ein Unkundiger herein, so wird er von allen überwiesen, von allen geurteilt;
289791 Korinther1Kor461425das Verborgene seines Herzens wird offenbar, und so wird er niederfallend auf sein Angesicht Gott anbeten, und verkündigen, dass Gott wahrhaft in euch ist.
289801 Korinther1Kor461426Was ist also zu tun, Brüder? Wenn ihr zusammenkommt, so hat der eine von euch einen Lobgesang, er hat eine Lehre, oder eine Offenbarung, oder eine Sprache, eine Auslegung, alles geschehe zur Erbauung.
289811 Korinther1Kor461427Redet jemand in einer Sprache, so seien es nur zwei oder höchstens drei, und nacheinander, und einer gebe die Auslegung.
289821 Korinther1Kor461428Ist aber kein Ausleger da, so schweige er in der Versammlung; zu sich selbst aber rede er, und zu Gott.
289831 Korinther1Kor461429Weissagend sollen zwei oder drei reden, und die übrigen mögen es beurteilen.
289841 Korinther1Kor461430Wenn aber einem andern, während er da sitzt, eine Offenbarung zu Teil wird, so soll der erste schweigen.
289851 Korinther1Kor461431Denn ihr könnt alle, einer nach dem andern, weissagen, damit alle lernen und alle ermahnt werden.
289861 Korinther1Kor461432Und die Geister der Propheten sind den Propheten unterworfen.
289871 Korinther1Kor461433Denn Gott ist nicht ein Gott der Uneinigkeit, sondern des Friedens; wie ich auch in allen Gemeinden der Heiligen lehre.
289881 Korinther1Kor461434Die Frauen sollen in den Versammlungen schweigen; denn es ist ihnen nicht gestattet zu reden, sondern untertänig zu sein, wie auch das Gesetz sagt.
289891 Korinther1Kor461435Wenn sie aber etwas lernen wollen, so mögen sie zu Hause ihre Männer befragen; denn es steht dem Weibe übel an, in der Versammlung zu reden.
289901 Korinther1Kor461436Ist etwa von euch Gottes Wort ausgegangen? Oder ist es zu euch allein gelangt?
289911 Korinther1Kor461437Wenn jemand vermeint, ein Prophet oder ein Geistbegabter zu sein, so erkenne er, dass dies, was ich euch schreibe, Gebote des Herrn sind.
289921 Korinther1Kor461438Wenn es aber jemand nicht erkennt, so wird er auch nicht erkannt werden.
289931 Korinther1Kor461439Darum, Brüder! strebet nach der Weissagungsgabe, und in Sprachen zu reden wehret nicht.
289941 Korinther1Kor461440Alles aber geschehe geziemend und nach der Ordnung.
289951 Korinther1Kor46151Ich tue euch aber, Brüder! das Evangelium kund, welches ich euch verkündet habe, das ihr auch angenommen habt, in welchem ihr auch feststeht,
289961 Korinther1Kor46152durch das ihr auch errettet werdet, wenn ihr in der Weise, wie ich es euch verkündet habe, es festhaltet, es sei denn, dass ihr vergeblich geglaubt hättet.
289971 Korinther1Kor46153Denn ich habe euch vor allem überliefert, was ich auch empfangen habe, dass Christus für unsere Sünden gestorben ist, der Schrift gemäß,
289981 Korinther1Kor46154dass er begraben worden und am dritten Tage wieder auferstanden ist, der Schrift gemäß,
289991 Korinther1Kor46155und dass er dem Kephas erschienen ist und darnach den Elf.
290001 Korinther1Kor46156Hierauf ist er mehr als fünfhundert Brüdern zugleich erschienen, von welchen viele jetzt noch am Leben, einige aber entschlafen sind.
290011 Korinther1Kor46157Darauf ist er dem Jakobus erschienen, dann sämtlichen Aposteln;
290021 Korinther1Kor46158zuletzt aber unter allen ist er auch mir, gleichsam einer Fehlgeburt erschienen.
290031 Korinther1Kor46159Denn ich bin der geringste unter den Aposteln, der ich nicht würdig bin, Apostel zu heißen, weil ich die Kirche Gottes verfolgt habe.
290041 Korinther1Kor461510Durch Gottes Gnade aber bin ich, was ich bin, und seine Gnade gegen mich ist nicht unwirksam gewesen, sondern ich habe reichlicher als sie alle gearbeitet, doch nicht ich, sondern die Gnade Gottes, die mit mir ist.
290051 Korinther1Kor461511Sei es nun ich, seien es jene, so predigen wir, und so habt ihr geglaubt.
290061 Korinther1Kor461512Wenn aber Christus gepredigt wird, dass er von den Toten auferstanden ist, wie sagen einige unter euch, es gebe keine Auferstehung der Toten?
290071 Korinther1Kor461513Wenn es keine Auferstehung der Toten gibt, so ist auch Christus nicht auferstanden.
290081 Korinther1Kor461514Wenn aber Christus nicht auferstanden ist, so ist unsere Predigt eitel, so ist auch euer Glaube eitel.
290091 Korinther1Kor461515Wir werden aber sogar als falsche Zeugen gegen Gott befunden, weil wir wider Gott bezeugt haben, dass er Christus auferweckt habe, den er nicht auferweckt hat, wenn ja die Toten nicht auferstehen.
290101 Korinther1Kor461516Denn wenn die Toten nicht auferstehen, so ist auch Christus nicht auferstanden.
290111 Korinther1Kor461517Wenn aber Christus nicht auferstanden ist, so ist euer Glaube eitel; denn ihr seid dann noch in euern Sünden.
290121 Korinther1Kor461518Folglich sind auch die in Christus Entschlafenen verloren.
290131 Korinther1Kor461519Wenn wir nur in diesem Leben auf Christus hoffen, so sind wir elender, als alle Menschen.
290141 Korinther1Kor461520Nun aber ist Christus von den Toten auferstanden als Erstling der Entschlafenen.
290151 Korinther1Kor461521Denn wie durch einen Menschen der Tod, so kommt auch die Auferstehung der Toten durch einen Menschen.
290161 Korinther1Kor461522Und gleichwie in Adam alle sterben, so werden auch in Christus alle zum Leben kommen.
290171 Korinther1Kor461523Ein jeder aber nach seiner Ordnung, als Erstling Christus; darnach die, welche Christus angehören und an seine Ankunft geglaubt haben.
290181 Korinther1Kor461524Hierauf ist das Ende, wenn er das Reich Gott und dem Vater übergeben, und jede Herrschaft, jede Gewalt und Macht abgetan haben wird.
290191 Korinther1Kor461525Er muss aber herrschen, bis er alle Feinde unter seine Füße legt.
290201 Korinther1Kor461526Als letzter Feind aber wird der Tod vernichtet werden; denn alles hat er unter seine Füße unterworfen. Wenn er aber sagt:
290211 Korinther1Kor461527Alles ist ihm unterworfen, so ist ohne Zweifel der ausgenommen, welcher ihm alles unterworfen hat.
290221 Korinther1Kor461528Wenn ihm aber alles unterworfen sein wird, dann wird auch der Sohn selbst dem unterworfen sein, der ihm alles unterworfen hat, damit Gott alles in allem sei.
290231 Korinther1Kor461529Was werden sonst die tun, welche sich für die Toten taufen lassen, wenn die Toten überhaupt nicht auferstehen? Warum lassen sie sich für dieselben taufen?
290241 Korinther1Kor461530Zu was bestehen auch wir Gefahren jede Stunde?
290251 Korinther1Kor461531Täglich sterbe ich, bei dem Ruhme über euch, Brüder! den ich in Christus Jesus, unserm Herrn, habe.
290261 Korinther1Kor461532Wenn ich nach Menschenweise in Ephesus mit wilden Tieren gekämpft habe, was nützt es mir, wenn die Toten nicht auferstehen? Lasset uns dann essen und trinken, denn morgen werden wir sterben.
290271 Korinther1Kor461533Lasset euch nicht verführen; böse Reden verderben gute Sitten.
290281 Korinther1Kor461534Werdet nüchtern, ihr Gerechten! und sündiget nicht, denn einige haben keine Erkenntnis Gottes; zu eurer Beschämung sage ich es.
290291 Korinther1Kor461535Aber, wird jemand sagen: Wie stehen die Toten auf? Oder mit welchem Leibe werden sie kommen?
290301 Korinther1Kor461536Du Unverständiger! Was du säest, wird nicht lebendig, wenn es nicht zuvor stirbt.
290311 Korinther1Kor461537Und was du säest, nicht den Körper, welcher werden wird, säest du, sondern ein bloßes Korn, etwa von Weizen, oder von etwas anderem.
290321 Korinther1Kor461538Gott aber gibt ihm einen Körper, so wie er will, und einer jeden Samenart einen eigenen Körper.
290331 Korinther1Kor461539Nicht jedes Fleisch ist dasselbe Fleisch; sondern ein anderes ist das der Menschen, ein anderes das des Viehes, ein anderes das der Vögel, ein anderes das der Fische.
290341 Korinther1Kor461540So gibt es himmlische Körper und irdische Körper; aber eine andere ist die Herrlichkeit der himmlischen, eine andere die der irdischen.
290351 Korinther1Kor461541Ein anderer ist der Glanz der Sonne, ein anderer der Glanz des Mondes, und ein anderer der Glanz der Sterne; denn ein Stern ist vom anderen verschieden an Glanz.
290361 Korinther1Kor461542So ist es auch mit der Auferstehung der Toten. Es wird gesäet in Verweslichkeit, es wird auferstehen in Unverweslichkeit.
290371 Korinther1Kor461543Es wird gesäet in Unehre, auferstehen wird es in Herrlichkeit; gesäet wird es in Schwachheit, auferstehen wird es in Kraft.
290381 Korinther1Kor461544Es wird gesäet ein sinnlicher Leib, auferstehen wird ein geistiger Leib. Wenn ein sinnlicher Leib ist, so ist auch ein geistiger Leib, wie geschrieben steht:
290391 Korinther1Kor461545“Der erste Mensch Adam ward ward eine lebendige Seele,” der letzte Adam ein lebendig machender Geist.
290401 Korinther1Kor461546Aber das Geistige ist nicht das erste, sondern das Sinnliche; dann das Geistige.
290411 Korinther1Kor461547Der erste Mensch aus Erde ist irdisch, der zweite Mensch vom Himmel ist himmlisch.
290421 Korinther1Kor461548Wie der irdische, so auch die irdischen, und wie der himmlische, so auch die himmlischen.
290431 Korinther1Kor461549Wie wir daher das Bild des Irdischen getragen haben, so lasst uns auch das Bild des Himmlischen tragen.
290441 Korinther1Kor461550Dieses aber sage ich, Brüder! Fleisch und Blut können das Reich Gottes nicht in Besitz nehmen; auch wird der Verwesung nicht die Unverweslichkeit besitzen.
290451 Korinther1Kor461551Sehet, ein Geheimnis sage ich euch: Alle zwar werden wir auferstehen, aber nicht alle werden wir verwandelt werden.
290461 Korinther1Kor461552Plötzlich, in einem Augenblick, auf den Schall der letzten Posaune; denn schallen wird die Posaune, und die Toten werden unverweslich auferstehen, und wir werden verwandelt werden.
290471 Korinther1Kor461553Denn dieses Verwesliche muss anziehen die Unverweslichkeit, und dieses Sterbliche anziehen die Unsterblichkeit.
290481 Korinther1Kor461554Wenn aber dieses Sterbliche die Unsterblichkeit angezogen hat, dann wird das Wort erfüllt werden, das geschrieben steht: Verschlungen ist der Tod im Sieg.
290491 Korinther1Kor461555Wo ist dein Sieg, Tod? Wo ist dein Stachel, Tod?
290501 Korinther1Kor461556Der Stachel des Todes aber ist die Sünde; die Stärke der Sünde aber das Gesetz.
290511 Korinther1Kor461557Gott aber sei Dank, der uns den Sieg verliehen hat durch unsern Herrn Jesus Christus.
290521 Korinther1Kor461558Darum, meine lieben Brüder! seid standhaft und unerschütterlich; voll des Eifers im Werke des Herrn allezeit, da ihr wisset, dass eure Arbeit nicht vergeblich ist im Herrn.
290531 Korinther1Kor46161Mit der Sammlung aber, welche für die Heiligen gehalten wird, machet es so, wie ich es für die Gemeinden von Galatien angeordnet habe.
290541 Korinther1Kor46162Am ersten Tage der Woche lege ein jeder von euch bei sich zurück und spare auf, was ihm gut dünkt, damit er nicht erst, wenn ich komme, dann die Sammlung veranstaltet werde.
290551 Korinther1Kor46163Wenn ich aber anwesend sein werde, so will ich diejenigen, welche ihr durch Briefe für tauglich erklärt, nach Jerusalem absenden, eure Gabe zu überbringen.
290561 Korinther1Kor46164Wenn es wert ist, dass auch ich reise, so sollen sie mit mir reisen.
290571 Korinther1Kor46165Ich will aber zu euch kommen, wenn ich Mazedonien durchreist habe; denn ich will Mazedonien durchreisen.
290581 Korinther1Kor46166Bei euch aber werde ich vielleicht verweilen, oder sogar überwintern, damit ihr mir das Geleite gebet, wohin ich etwa gehe.
290591 Korinther1Kor46167Ich will euch jetzt nämlich nicht im Vorbeigehen sehen, denn ich hoffe, einige Zeit bei euch zu verweilen, wenn der Herr es gestattet.
290601 Korinther1Kor46168In Ephesus aber werde ich bis Pfingsten bleiben.
290611 Korinther1Kor46169Denn eine große und weitausscheuende Tür ist mir eröffnet, und der Widersacher sind viele.
290621 Korinther1Kor461610Wenn aber Timotheus kommt, so sehet zu, dass er ohne Furcht bei euch sei; denn er arbeitet am Werke des Herrn, wie auch ich.
290631 Korinther1Kor461611Niemand also verachte ihn, geleitet ihn aber in Frieden, dass er zu mir komme; denn ich erwarte ihn mit den Brüdern.
290641 Korinther1Kor461612Von dem Bruder Apollo aber tue ich euch kund, dass ich ihn dringend gebeten habe, mit den Brüdern zu euch zu kommen; und war es zwar sein Wille nicht, jetzt zu kommen, indes wird er kommen, wenn er Zeit haben wird.
290651 Korinther1Kor461613Seid wachsam; stehet fest im Glauben; handelt mannhaft, und seid stark!
290661 Korinther1Kor461614Alles, was ihr tuet, geschehe in Liebe!
290671 Korinther1Kor461615Ich ermahne euch, Brüder! ihr kennet das Haus des Stephanas, des Fortunatas und des Achaikus, dass sie Erstlinge von Achaja sind und sich dem Dienste der Heiligen gewidmet haben;
290681 Korinther1Kor461616ordnet auch ihr euch solchen unter, und allen, welche mitwirken und arbeiten.
290691 Korinther1Kor461617Ich freue mich über die Anwesenheit des Stephanas, Fortunatas und Achaikus, denn, was eurerseits mangelte, haben diese ersetzt;
290701 Korinther1Kor461618denn sie haben meinen Geist erquickt und den eurigen. Erkennet sie denn als solche an!
290711 Korinther1Kor461619Es grüßen euch die Gemeinden von Asien. Es grüßen euch vielmals im Herrn Aquila und Priscilla samt der Versammlung in ihrem Hause, bei welchen ich auch herberge.
290721 Korinther1Kor461620Es grüßen euch auch alle Brüder. Grüßet einander mit heiligem Kusse.
290731 Korinther1Kor461621Mein Gruß von meiner, des Paulus, Hand.
290741 Korinther1Kor461622Wenn jemand unsern Herrn Jesus Christus nicht liebt, der sei ausgeschlossen. Maranatha.
290751 Korinther1Kor461623Die Gnade unsers Herrn Jesu Christi sei mit euch!
290761 Korinther1Kor461624Meine Liebe mit euch allen in Christus Jesus. Amen.
290772 Korinther2Kor4711Paulus, Apostel Jesu Christi durch den Willen Gottes, und Timotheus, der Bruder, an die Kirche Gottes zu Korinth und an alle Heiligen, welche in ganz Achaja sind.
290782 Korinther2Kor4712Gnade sei euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus.
290792 Korinther2Kor4713Gepriesen sei Gott und der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Erbarmungen, und der Gott alles Trostes,
290802 Korinther2Kor4714der uns tröstet in aller unserer Trübsal, auf dass auch wir diejenigen trösten können, welche in allerlei Bedrängnis sind, durch die Ermunterung, mit der auch wir von Gott getröstet werden.
290812 Korinther2Kor4715Denn so wie die Leiden Christi uns reichlich zu Teil werden, so wird uns auch durch Christus reicher Trost gewährt.
290822 Korinther2Kor4716Ob wir aber Trübsal erleiden, so ist es zu eurer Ermahnung und eurem Heile, oder ob wir getröstet werden, so ist es zu euerm Troste, oder ob wir ermuntert werden, so ist es zu eurer Ermahnung und zu euerm Heile, welches geduldiges Ertragen derselben Leiden wirkt, die auch wir dulden,
290832 Korinther2Kor4717so dass unsere Hoffnung fest ist um euretwillen, da wir wissen, dass ihr, wie ihr Teilhaber der Leiden seid, so es auch der Tröstung sein werdet.
290842 Korinther2Kor4718Denn wir wollen euch, Brüder! nicht in Unkenntnis lassen über unsere Trübsal, die uns in Asien widerfahren ist, dass wir über die Maßen beschwert wurden, über Vermögen, so dass wir sogar des Lebens überdrüssig wurden.
290852 Korinther2Kor4719Aber wir hatten in uns selbst das Todesurteil gesprochen, damit wir unser Vertrauen nicht auf uns selbst setzten, sondern auf Gott, der die Toten auferweckt;
290862 Korinther2Kor47110der uns aus so großen Gefahren errettet hat und errettet; auf den wir hoffen, dass er auch ferner erretten wird,
290872 Korinther2Kor47111da auch ihr durch euer Gebet für uns mitbehilflich seid, damit für die Gabe, die uns um vieler willen verliehen ist, durch viele für uns Dank gesagt werde.
290882 Korinther2Kor47112Denn das ist unser Ruhm, das Zeugnis unseres Gewissens, dass wir in Einfalt des Herzens und Aufrichtigkeit aus Gott, und nicht in fleischlicher Weisheit, sondern in der Gnade Gottes in dieser Welt gewandelt haben, ganz besonders bei euch.
290892 Korinther2Kor47113Denn wir schreiben euch nichts anderes, als was ihr gelesen und erkannt habt; ja, ich hoffe, ihr werdet es bis an´s Ende erkennen.
290902 Korinther2Kor47114wie ihr uns auch zum Teil erkannt habt, dass wir euer Ruhm sind, gleichwie auch ihr der unsrige, am Tage unseres Herrn Jesus Christus.
290912 Korinther2Kor47115Und in diesem Vertrauen wollte ich schon früher zu euch kommen, damit ihr einen zweiten Gnadenerweis hättet,
290922 Korinther2Kor47116und zwar von euch nach Mazedonien reisen, und wiederum von Mazedonien zu euch kommen, und mich von euch nach Judäa geleiten lassen.
290932 Korinther2Kor47117Habe ich nun, da ich dieses vorhatte, leichtsinnig gehandelt? Oder was ich vorhabe, habe ich es dem Fleische gemäß vor, so dass bei mir bald Ja, bald Nein ist?
290942 Korinther2Kor47118Getreu aber ist Gott! Denn unsere Predigt an euch war nicht bald Ja, bald Nein.
290952 Korinther2Kor47119Denn der Sohn Gottes, Jesus Christus, der bei euch durch uns gepredigt worden ist, durch mich, Silvanus und Timotheus, war nicht bald Ja, bald Nein, sondern Ja ist in ihm gewesen.
290962 Korinther2Kor47120Denn alle Verheißungen Gottes sind in ihm Ja, darum ist auch durch ihn das Amen zu Gott zu unserem Ruhme.
290972 Korinther2Kor47121Gott aber ist es, der uns mit euch in Christus befestigt, und der uns gesalbt hat,
290982 Korinther2Kor47122der uns auch das Siegel aufgedrückt, und das Pfand des Geistes in unsere Herzen gegeben hat.
290992 Korinther2Kor47123Ich aber rufe Gott zum Zeugen auf meine Seele an, dass ich aus Schonung für euch noch nicht wieder nach Korinth gekommen bin; nicht als ob wir über euern Glauben Herrschaft ausüben wollten, sondern um Mitbeförderer eurer Freude zu sein; denn ihr stehet fest im Glauben.
291002 Korinther2Kor4721Ich habe aber eben dies bei mir beschlossen, nicht wieder mit Betrübnis zu euch zu kommen.
291012 Korinther2Kor4722Denn wenn ich euch betrübe, wer ist es da, der mich erfreue, als eben der, welcher durch mich betrübt wird?
291022 Korinther2Kor4723Eben darum habe ich dieses geschrieben, damit ich nicht, wenn ich komme, Betrübnis über Betrübnis von Seiten derer habe, an welchen ich Freude haben sollte; denn ich habe zu euch allen das Vertrauen, dass meine Freude euer aller Freude ist.
291032 Korinther2Kor4724Denn aus vieler Trübsal und Herzensangst heraus habe ich euch unter vielen Tränen geschrieben, nicht damit ihr betrübt würdet, sondern damit ihr erkennet, welche Liebe ich vorzüglich gegen euch hege.
291042 Korinther2Kor4725Wenn aber jemand Betrübnis verursacht hat, so hat er mich nicht allein, sondern zum Teile, um ihn nicht zu belasten, wenigstens euch alle betrübt.
291052 Korinther2Kor4726Es genügt einem solchen diese Züchtigung, die von der Mehrheit zu Teil geworden,
291062 Korinther2Kor4727so möget ihr ihm nun im Gegenteile vielmehr verzeihen und ihn trösten, damit er, der in dieser Lage ist, nicht etwa in allzu große Traurigkeit versinke.
291072 Korinther2Kor4728Darum ermahne ich euch, dass ihr gegen ihn Liebe beweiset.
291082 Korinther2Kor4729Denn deswegen habe ich euch geschrieben, um euch zu prüfen, ob ihr in allem gehorsam seid.
291092 Korinther2Kor47210Wenn ihr aber etwas verziehen habt, dem habe auch ich verziehen; denn was ich vergeben habe, wenn ich etwas vergeben habe, habe ich vergeben um euretwillen an Christi Statt,
291102 Korinther2Kor47211damit wir nicht vom Satan überlistet werden; denn seine Anschläge sind uns nicht unbekannt.
291112 Korinther2Kor47212Als ich aber um der Verkündigung des Evangeliums willen nach Troas kam und mir eine Türe im Herrn aufgetan war,
291122 Korinther2Kor47213hatte ich keine Ruhe in meinem Geiste, weil ich Titus, meinen Bruder, nicht antraf; sondern ich nahm von ihnen Abschied und zog nach Mazedonien.
291132 Korinther2Kor47214Gott aber sei Dank, der allezeit macht, dass wir den Sieg erlangen in Christus Jesus, und dass der Wohlgeruch seiner Erkenntnis sich durch uns verbreitet aller Orten;
291142 Korinther2Kor47215denn wir sind für Gott ein Wohlgeruch Christi unter denen, die gerettet werden, und unter denen, die zu Grunde gehen:
291152 Korinther2Kor47216den einen ein Geruch des Todes zum Tode, den andern ein Geruch des Lebens zum Leben. Und wer ist hierzu so tauglich?
291162 Korinther2Kor47217Denn wir sind nicht, wie so viele, Fälscher des Wortes Gottes, sondern aus lauterem Triebe, sondern so wie aus Gott reden wir vor Gott, in Christus.
291172 Korinther2Kor4731Fangen wir an, uns wiederum selbst zu empfehlen? Oder bedürfen wir etwa (wie einige) Empfehlungsbriefe an euch, oder von euch?
291182 Korinther2Kor4732Unser Brief seid ihr, uns in die Herzen geschrieben, gekannt und gelesen von allen Menschen.
291192 Korinther2Kor4733Ihr seid offenbar ein Brief Christi, ausgefertigt von uns, und geschrieben nicht mit Tinte, sondern mit dem Geiste des lebendigen Gottes, nicht auf steinerne Tafeln des Herzens.
291202 Korinther2Kor4734Ein solches Vertrauen aber haben wir durch Christus zu Gott,
291212 Korinther2Kor4735nicht als ob wir tüchtig wären, von uns selbst etwas zu denken, als aus uns selbst, sondern unsere Tüchtigkeit ist aus Gott,
291222 Korinther2Kor4736welcher uns auch fähig gemacht hat, Diener des Neuen Bundes, nicht dem Buchstaben, sondern dem Geiste nach zu sein; denn der Buchstabe tötet, der Geist aber macht lebendig.
291232 Korinther2Kor4737Wenn nun das Amt des todbringenden Buchstabens, das in Steine eingegraben war, eine solche Herrlichkeit hatte, dass die Kinder Israels nicht Moses in das Angesicht schauen konnten, wegen des Glanzes seines Antlitzes, der doch vergänglich war,
291242 Korinther2Kor4738wie wird nicht viel mehr das Amt des Geistes voll Herrlichkeit sein?
291252 Korinther2Kor4739Denn wenn das Amt der Verdammung Herrlichkeit ist, so ist viel mehr das Amt der Gerechtigkeit überreich an Herrlichkeit.
291262 Korinther2Kor47310Ja, was dort verherrlicht war, ist im Vergleich hierzu nicht verherrlicht, wegen der weit überstrahlenden Herrlichkeit.
291272 Korinther2Kor47311Denn wenn das, was vergänglich ist, voll Herrlichkeit ist, so wird noch viel mehr das, was bleibt, Herrlichkeit haben.
291282 Korinther2Kor47312Da wir nun eine solche Hoffnung haben, so handeln wir mit großer Zuversicht,
291292 Korinther2Kor47313und nicht so wie Moses, der eine Hülle über sein Angesicht legte, damit die Söhne Israels das auf seinem Angesichte nicht schauen möchten, was abgetan wird.
291302 Korinther2Kor47314Aber ihr Sinn ist abgestumpft; denn bis auf den heutigen Tag bleibt dieselbe Hülle bei der Lesung des Alten Bundes unaufgedeckt, weil sie in Christus abgenommen wird,
291312 Korinther2Kor47315Vielmehr bis auf den heutigen Tag, wenn Moses gelesen wird, liegt die Decke auf ihrem Herzen.
291322 Korinther2Kor47316Wenn sich aber jemand zu dem Herrn bekehrt, wird die Decke weggenommen werden.
291332 Korinther2Kor47317Der Herr ist Geist; wo aber der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit.
291342 Korinther2Kor47318Und wir alle schauen mit enthülltem Angesichte wie in einem Spiegel die Herrlichkeit des Herrn und werden umgewandelt in dasselbe Bild von Klarheit zu Klarheit, eben wie von dem Geiste des Herrn.
291352 Korinther2Kor4741Darum, weil wir dieses Amt haben, vermöge der uns widerfahrenen Barmherzigkeit, verlieren wir den Mut nicht;
291362 Korinther2Kor4742sondern weisen von uns zaghafte Zurückhaltung, indem wir nicht in Arglist wandeln, noch das Wort Gottes fälschen, sondern uns selbst durch die Offenbarung der Wahrheit an jedes Gewissen der Menschen vor Gott empfehlen.
291372 Korinther2Kor4743Wenn aber unser Evangelium auch verhüllt ist, so ist es nur vor denen verhüllt, welche verloren gehen;
291382 Korinther2Kor4744den Ungläubigen, deren Herzen der Gott dieser Welt verblendet hat, dass ihnen die Erleuchtung des Evangeliums der Herrlichkeit Christi nicht strahle, welcher das Ebenbild Gottes ist.
291392 Korinther2Kor4745Denn nicht uns selbst verkündigen wir, sondern Jesus Christus als unsern Herrn, uns aber als treue Diener durch Jesus.
291402 Korinther2Kor4746Denn Gott, welcher befahl, dass aus Finsternis Licht erglänzte, er ist es, der unsere Herzen erleuchtet hat, dass das Licht der Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes strahlend aufging, im Angesichte Christi Jesu.
291412 Korinther2Kor4747Wir haben aber diesen Schatz in irdenen Gefäßen, damit die Überschwenglichkeit der Kraft nicht uns, sondern Gott beigemessen werde.
291422 Korinther2Kor4748In allem sind wir bedrängt, aber wir werden nicht mutlos; wir sind in Nöten, aber verzagen nicht.
291432 Korinther2Kor4749Wir leiden Verfolgung, aber werden nicht preisgegeben; wir werden niedergeworfen, aber wir gehen nicht zu Grunde.
291442 Korinther2Kor47410Immerdar tragen wir die Tötung Jesu an unserem Leibe herum, damit auch das Leben Jesu an unserem Leibe offenbar werde.
291452 Korinther2Kor47411Denn immerdar werden wir, die wir leben, dem Tode überliefert um Jesu willen, damit auch das Leben Jesu an unserem sterblichen Fleische offenbar werde.
291462 Korinther2Kor47412Demnach ist uns der Tod wirksam, das Leben aber in euch.
291472 Korinther2Kor47413Da wir aber denselben Geist des Glaubens haben, wie geschrieben steht: Ich glaubte, darum redete ich; so glauben auch wir, und darum reden wir auch,
291482 Korinther2Kor47414weil wir wissen, dass der, welcher Jesus auferweckt hat, auch uns mit Jesus auferwecken und mit euch darstellen wird.
291492 Korinther2Kor47415Denn alles geschieht um euretwillen, damit die Gnade, durch den Dank vieler wachsend, zu desto größerer Verherrlichung Gottes diene.
291502 Korinther2Kor47416Darum verlieren wir nicht den Mut, sondern wenn auch unser äußerer Mensch aufgerieben wird, so wird doch der innere von Tag zu Tag neu.
291512 Korinther2Kor47417Denn unsere gegenwärtige Trübsal, die augenblicklich und erträglich ist, bewirkt eine überschwengliche, ewige, alles überwiegende Herrlichkeit in uns,
291522 Korinther2Kor47418wenn wir nicht auf das Sichtbare schauen, sondern auf das Unsichtbare. Denn das Sichtbare ist zeitlich, das Unsichtbare aber ist ewig.
291532 Korinther2Kor4751Denn wir wissen, dass, wenn diese unsere irdische Hütte abgebrochen wird, wir einen Bau von Gott empfangen, ein nicht mit Händen gemachtes ewiges Haus im Himmel.
291542 Korinther2Kor4752Denn auch in dieser Hütte seufzen wir voll Verlangen, mit unserer Wohnung, die vom Himmel ist, überkleidet zu werden;
291552 Korinther2Kor4753wenn anders wir bekleidet, nicht bloß befunden werden.
291562 Korinther2Kor4754Denn da auch wir in diesem Zelte sind, seufzen wir bedrückt, weil wir nicht entkleidet, sondern überkleidet werden wollen, so dass das Sterbliche vom Leben verschlungen wird.
291572 Korinther2Kor4755Der uns aber hierzu bereit macht, ist Gott, der uns das Unterpfand des Geistes gegeben hat.
291582 Korinther2Kor4756Darum hegen wir festes Vertrauen immerdar, indem wir wissen, dass, so lange wir im Leibe sind, wir in der Fremde sind, fern vom Herrn,
291592 Korinther2Kor4757(den im Glauben wandeln wir, und nicht im Schauen.)
291602 Korinther2Kor4758Ja, wir hegen festes Vertrauen und unser Sinn geht darauf, eher auszuziehen aus dem Leibe und einzugehen zu dem Herrn.
291612 Korinther2Kor4759Darum bemühen wir uns auch, sei es im Leibe, sei es außerhalb desselben, ihm zu gefallen.
291622 Korinther2Kor47510Denn alle müssen wir offenbar werden vor dem Richterstuhle Christi, damit ein jeder, je nachdem er in seinem Leibe Gutes oder Böses getan hat, darnach empfange.
291632 Korinther2Kor47511Da wir nun wissen, dass der Herr zu fürchten ist, überzeugen wir die Menschen, und Gott sind wir offenbar. Ich hoffe aber, dass wir auch in euren Gewissen offenbar sind.
291642 Korinther2Kor47512Wir wollen uns euch nicht wiederum empfehlen, sondern geben euch Anlass, euch unser zu rühmen, damit ihr denen antworten könnet, die ihren Ruhm im Äußern und nicht im Innern suchen.
291652 Korinther2Kor47513Denn sei es, dass wir uns übernehmen, so ist es für Gott; sei es, dass wir uns mäßigen, so ist es für euch.
291662 Korinther2Kor47514Denn die Liebe Christi drängt uns, indem wir also urteilen: Ist einer für alle gestorben, so sind alle gestorben;
291672 Korinther2Kor47515und für alle ist Christus gestorben, damit auch die, welche leben, nicht mehr sich selbst leben, sondern dem, der für sie gestorben und auferstanden ist.
291682 Korinther2Kor47516Darum kennen wir von nun an dem Fleische nach niemand mehr; und wenn wir auch dem Fleische nach Christus gekannt haben, so kennen wir ihn doch jetzt nicht mehr.
291692 Korinther2Kor47517Wenn somit jemand in Christus ist, so ist er ein neues Geschöpf, so ist das Alte vorübergegangen; siehe, so ist alles neu geworden.
291702 Korinther2Kor47518Alles aber kommt von Gott, der uns mit sich versöhnt hat durch Christus, und uns das Amt der Versöhnung gegeben hat.
291712 Korinther2Kor47519Denn Gott hat in Christus die Welt mit sich versöhnt, indem er ihnen ihre Vergehen nicht anrechnete, und in uns das Wort der Versöhnung niedergelegt.
291722 Korinther2Kor47520Für Christus also sind wir Gesandte, indem Gott gleichsam durch uns ermahnt. Wir bitten an Christi Statt: Lasset euch versöhnen mit Gott!
291732 Korinther2Kor47521Den, welcher von keiner Sünde wusste, hat er für uns zur Sünde gemacht, damit wir Gerechtigkeit Gottes in ihm würden.
291742 Korinther2Kor4761Als Mitarbeiter aber ermahnen wir euch, dass ihr nicht fruchtlos die Gnade Gottes empfanget.
291752 Korinther2Kor4762Denn er spricht: “Zur genehmen Zeit habe ich dich erhört, und am Tage des Heiles habe ich dir geholfen!” Sehet, jetzt ist die gnadenreiche Zeit, sehet, jetzt ist der Tag des Heiles!
291762 Korinther2Kor4763Geben wir niemanden irgend einen Anstoß, damit unser Amt nicht getadelt werde;
291772 Korinther2Kor4764vielmehr erweisen wir uns in allen Dingen als Diener Gottes in vieler Geduld, in Trübsalen, in Nöten, in Ängsten,
291782 Korinther2Kor4765bei Schlägen, in Gefängnissen, bei Aufruhr, bei Mühen, bei Nachtwachen, bei Fasten,
291792 Korinther2Kor4766durch Reinheit, durch Weisheit, durch Langmut, durch Freundlichkeit, durch den Heiligen Geist, durch ungeheuchelte Liebe,
291802 Korinther2Kor4767durch das Wort der Wahrheit, durch die Kraft Gottes, durch die Waffen der Gerechtigkeit zum Angriff und zur Verteidigung,
291812 Korinther2Kor4768bei Ehre und Schmach, bei schlechtem und gutem Ruf; als Verführer geachtet, und doch wahrhaft, als Unbekannte, und doch Bekannte;
291822 Korinther2Kor4769als Sterbende, und siehe, wir leben; als Gezüchtigte, und doch nicht zum Tode Gebrachte;
291832 Korinther2Kor47610als Trauernde, und doch immerdar Fröhliche, als Arme, und viele Bereichernde, als nichts Habende, und alles Besitzende.
291842 Korinther2Kor47611Unser Mund ist aufgetan gegen euch, ihr Korinther! Unser Herz ist weit geworden.
291852 Korinther2Kor47612Beengt werdet ihr nicht in uns, aber beengt in euren eigenen Herzen.
291862 Korinther2Kor47613Da ihr nun die gleiche Vergeltung haben werdet, ich rede zu meinen Kindern. So erweitert auch ihr euer Herz.
291872 Korinther2Kor47614Ziehet nicht ein Joch mit den Ungläubigen; denn welche Gemeinschaft hat die Gerechtigkeit mit der Ungerechtigkeit? Oder wie kann sich das Licht mit der Finsternis vereinigen?
291882 Korinther2Kor47615Wie stimmt Christus mit Belial überein? Oder welchen Anteil hat der Gläubige mit dem Ungläubigen?
291892 Korinther2Kor47616Wie verträgt sich der Tempel Gottes mit den Götzen? Denn ihr seid ein Tempel des lebendigen Gottes, wie Gott spricht: Ich werde in ihnen wohnen, und unter ihnen wandeln, und ich werde ihr Gott, und sie werden mein Volk sein.
291902 Korinther2Kor47617Darum gehet hinweg aus ihrer Mitte, und sondert euch ab, spricht der Herr, und rühret nicht an, was unrein ist,
291912 Korinther2Kor47618so werde ich euch annehmen; und ich werde euer Vater sein, und ihr werdet meine Söhne und Töchter sein, spricht der Herr, der Allmächtige.
291922 Korinther2Kor4771Da wir nun diese Verheißungen haben, Geliebteste! so lasset uns von alle Befleckung des Fleisches und des Geistes uns reinigen, indem wir die Heiligung in der Furcht Gottes zur Vollendung bringen.
291932 Korinther2Kor4772Fasset uns! Wir haben niemanden Unrecht getan, niemanden zu Grunde gerichtet, niemanden übervorteilt.
291942 Korinther2Kor4773Nicht um euch zu verurteilen sage ich das; denn wir haben schon zuvor gesagt, dass ihr in unseren Herzen seid, um zusammen zu sterben und zu leben.
291952 Korinther2Kor4774Groß ist meine Zuversicht euch gegenüber, groß mein Rühmen über euch, ich bin mit Trost erfüllt, überreich an Freude bei all unserer Trübsal.
291962 Korinther2Kor4775Denn auch als wir nach Mazedonien kamen, hatte unser Fleisch keine Ruhe, sondern wir erduldeten Trübsale aller Art; von außen Kämpfe, von innen Befürchtungen.
291972 Korinther2Kor4776Der aber, welcher die Niedergebeugten tröstet, Gott, tröstete uns durch die Ankunft des Titus;
291982 Korinther2Kor4777nicht allein aber durch seine Ankunft, sondern auch durch den Trost, den er bei euch gefunden, indem er uns von eurer Sehnsucht, euren Tränen und von eurem Eifer für mich berichtete, so dass ich mich noch mehr freute.
291992 Korinther2Kor4778Denn wenn ich euch durch den Brief betrübt habe, so bereue ich es nicht; und wenn es mich auch reute, als ich sah, dass jener Brief euch (obwohl nur auf kurze Zeit) betrübte,
292002 Korinther2Kor4779so freue ich mich jetzt, nicht dass ihr betrübt wurdet, sondern dass ihr zur Buße betrübt worden seid; denn ihr seid gottgefällig betrübt worden, damit ihr durch uns in nichts Schaden leidet.
292012 Korinther2Kor47710Denn die gottgefällige Betrübnis bewirkt standhafte Buße zum Heile; die Betrübnis der Welt aber bewirkt Tod.
292022 Korinther2Kor47711Denn sehet, eben dies, dass ihr in gottgefällige Traurigkeit versetzt wurdet, welch große Sorgsamkeit hat es in euch gewirkt! ja vielmehr Verantwortung, ja, Unwillen, ja Furcht, je Sehnsucht, ja Eifer, ja Bestrafung! In allem habt ihr bewiesen, dass ihr rein seid in ihrer Angelegenheit.
292032 Korinther2Kor47712Also, wenn ich euch schrieb, war es nicht um dessentwillen, der Unrecht getan hat, noch auch um dessentwillen, der es erduldet hat, sondern um unsere Sorge zu offenbaren, welche wir für euch haben
292042 Korinther2Kor47713vor Gott; darum sind wir getröstet. In unserem Troste aber haben wir uns noch weit mehr gefreut über die Freude des Titus, dass sein Geist von euch allen erquickt worden ist.
292052 Korinther2Kor47714Und wenn ich ihm etwas von euch gerühmt habe, so bin ich nicht zu Schanden geworden; sondern wo wie wir euch aller der Wahrheit gemäß gesagt haben, so ist auch unser Rühmen vor Titus Wahrheit geworden;
292062 Korinther2Kor47715und sein Herz ist euch in noch höherem Maße zugetan, da er sich des Gehorsams euer aller erinnert, wie ihr ihn mit Ehrfurcht und Zittern aufgenommen habt.
292072 Korinther2Kor47716Ich freue mich, dass ich mich in allem auf euch verlassen kann.
292082 Korinther2Kor4781Wir tun euch aber, Brüder! die Gnade Gottes kund, welche den Gemeinden Mazedoniens verliehen worden ist,
292092 Korinther2Kor4782dass bei vieler Prüfung durch Trübsal ihre Freude übergroß war, und ihre tiefe Armut sich reich zeigte in der Fülle ihrer Einfalt;
292102 Korinther2Kor4783denn nach Vermögen, ich bezeuge es ihnen, ja über Vermögen sind sie willfährig gewesen,
292112 Korinther2Kor4784und haben uns mit vielem Zureden um die Gnade und die Teilnahme an der Hilfeleistung gegeben, welche für die Heiligen veranstaltet wird.
292122 Korinther2Kor4785Und nicht nur wie wir gehofft hatten, sondern sich selbst gaben sie zuerst dem Herrn hin, dann uns durch den Willen Gottes;
292132 Korinther2Kor4786so dass wir den Titus baten, er möchte, wie er angefangen, so auch dieses Liebeswerk unter euch vollenden.
292142 Korinther2Kor4787Doch wie ihr in allen Dingen überreich seid, in Glauben, und in Wort, und in Erkenntnis, und allem Eifer, überdies auch in eurer Liebe zu uns, so sollt ihr auch in dieser Gnade euch auszeichnen.
292152 Korinther2Kor4788Nicht, als wollte ich befehlen, sage ich es, sondern um durch den Eifer anderer die Echtheit eurer Liebe zu bewähren.
292162 Korinther2Kor4789Denn ihr kennet die Gnade unsers Herrn Jesus Christus, dass er um euretwillen arm geworden ist, da er reich war, damit ihr durch seine Armut reich würdet.
292172 Korinther2Kor47810Und hierin gebe ich euch einen Rat; denn dies ist für euch nützlich, die ihr nicht nur mit dem Tun, sondern auch mit dem Wollen seit dem vorigen Jahre den Anfang gemacht habt;
292182 Korinther2Kor47811jetzt aber führt es auch durch die Tat zu Ende, damit, wie die Bereitwilligkeit des Wollens da ist, so auch das Vollbringen da sei, nach dem Maße dessen, was ihr habt.
292192 Korinther2Kor47812Denn wenn der Wille bereit ist, so ist er nach dem, was er hat, wohlgefällig, nicht nach dem, was er nicht hat.
292202 Korinther2Kor47813Denn es sollen andere nicht Behaglichkeit, ihr aber Bedrängnis haben, sondern es sei Gleichheit.
292212 Korinther2Kor47814In der gegenwärtigen Zeit soll euer Überfluss ihrem Mangel abhelfen, damit auch ihr Überfluss eurem Mangel abhelfe, auf dass Gleichheit eintrete, wie geschrieben steht:
292222 Korinther2Kor47815Wer vieles hat, hatte nicht Überfluss; und wer wenig, litt nicht Mangel.
292232 Korinther2Kor47816Dank aber sei Gott, welcher denselben Eifer für euch Titus in das Herz gegeben hat;
292242 Korinther2Kor47817denn die Aufforderung zwar hat er angenommen, ja, da er eifervoller war, ist er aus freiem Willen zu euch gereist.
292252 Korinther2Kor47818Wir haben auch mit ihm den Bruder gesandt, dessen Lob in Sache des Evangeliums bei allen Gemeinden ist.
292262 Korinther2Kor47819Nicht allein aber dies, sondern er ist auch von den Gemeinden21ls unser Reisegefährte zu diesem Liebeswerke abgeordnet worden, das von uns zur Ehre des Herrn und unserem bestimmten Willen gemäß besorgt wird,
292272 Korinther2Kor47820um zu verhüten, dass nicht jemand uns wegen dieser reichen Gabe, die von uns vermittelt wird, übel nachrede;
292282 Korinther2Kor47821denn wir tragen Sorge für das Gute nicht allein vor Gott, sondern auch vor den Menschen.
292292 Korinther2Kor47822Wir haben aber mit ihnen auch unsern Bruder gesandt, dessen Eifer wir oft in vielen Dingen erprobt haben, und der jetzt in großem Zutrauen zu euch noch viel eifriger ist.
292302 Korinther2Kor47823Gilt es Titus: er ist mein Gefährte und Mitarbeiter bei euch, oder unsere Brüder: sie sind die Abgesandten der Gemeinde, Christi Ehre.
292312 Korinther2Kor47824Gebet denn den Erweis eurer Liebe und unsers Rühmens über euch gegen die im Angesichte der Gemeinden kund.
292322 Korinther2Kor4791Denn von der Hilfeleistung, welche für die Heiligen geschieht, ist es überflüssig für mich, euch zu schreiben.
292332 Korinther2Kor4792Kenne ich doch euer williges Gemüt, wegen dessen ich mich eurer bei den Mazedoniern rühme, dass auch Achaja von dem vergangenen Jahre her bereit ist, und euer Eifer hat so viele von ihnen zur Nachahmung angeeifert.
292342 Korinther2Kor4793Ich habe aber doch die Brüder gesandt, damit unser Rühmen über euch nicht in diesem Stücke zunichte werde, und ihr (wie ich gesagt habe) bereit seiet,
292352 Korinther2Kor4794dass nicht, wenn die Mazedonier mit mir kommen und euch unvorbereitet finden sollten, wir (um nicht zu sagen ihr) beschämt würden in dieser Sache.
292362 Korinther2Kor4795Ich habe es daher für nötig erachtet, die Brüder zu bitten, dass sie zu euch vorausreisen und den verheißenen Segen vorbereiten, damit derselbe bereit liege, und zwar wie Segen, und nicht wie Geiz.
292372 Korinther2Kor4796Dies aber sage ich: Wer spärlich säet, der wird auch spärlich ernten; und wer in Segnungen säet, wird auch in Segnungen ernten.
292382 Korinther2Kor4797Jeder gebe, wie er es sich in seinem Herzen vorgenommen hat, nicht mit Traurigkeit oder aus Zwang; denn einen freudigen Geber liebt Gott.
292392 Korinther2Kor4798Gott aber hat die Macht, euch jegliche Gabe im Überflusse zu geben; damit ihr in allem immer volle Genüge habet und überreich seiet zu jedem guten Werke,
292402 Korinther2Kor4799wie geschrieben steht: Er hat ausgestreut, den Armen gegeben; seine Gerechtigkeit währet von Ewigkeit zu Ewigkeit.
292412 Korinther2Kor47910Und der, welcher dem Sämanne Samen darreicht, wird auch Brot zur Speise gewähren, und euren Samen vervielfältigen, und die Früchte eurer Gerechtigkeit mehren,
292422 Korinther2Kor47911das ihr in allem reich werdet und Überfluss habet zu aller Einfalt, welche durch uns Danksagung gegen Gott bewirkt.
292432 Korinther2Kor47912Denn die Leistung dieser Liebesspende ersetzt nicht nur das, was den Heiligen mangelt, sondern bringt auch reiche Frucht durch viele Danksagungen im Herrn,
292442 Korinther2Kor47913indem sie wegen dieses erprobten Liebesdienstes Gott preisen für den Gehorsam eures Bekenntnisses gegen das Evangelium Christi, und für die Wohlgeneigtheit im Mitteilen, an sie und an alle,
292452 Korinther2Kor47914und in ihrem Gebete für euch, da sie sich herzlich nach euch sehnen wegen der überschwenglichen Gnade Gottes gegen euch.
292462 Korinther2Kor47915Gott sei Dank für seine unaussprechliche Gabe!
292472 Korinther2Kor47101Ich selbst aber, Paulus, bitte euch bei der Sanftmut und Milde Christi, der ich in´s Angesicht zwar gering bin unter euch, abwesend aber Mut habe gegen euch.
292482 Korinther2Kor47102Ich bitte euch nun, dass ich nicht anwesend Mut haben müsse mit jener Zuversicht, mit der ich, wie man meint, Mut habe gegen gewisse, die dafürhalten, dass wir nach dem Fleische wandeln.
292492 Korinther2Kor47103Denn ob wir auch im Fleische wandeln, so kämpfen wir nicht nach dem Fleische.
292502 Korinther2Kor47104Denn die Waffen unseres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig durch Gott zur Zerstörung von Festen, indem wir die Ratschläge zerstören5
292512 Korinther2Kor47105und jede Hoheit, welche sich erhebt wider die Erkenntnis Gottes, jeden Verstand zum Gehorsame Christi gefangen nehmen,
292522 Korinther2Kor47106und bereit sind, allen Ungehorsam zu züchtigen, sobald euer Gehorsam vollendet sein wird.
292532 Korinther2Kor47107Sehet, was vor Augen liegt! Wenn jemand sich zutraut, Christi zu sein, so bedenke er dies wiederum bei sich, dass, wie er Christi ist, so auch wir.
292542 Korinther2Kor47108Denn wenn ich mich auch etwas mehr unserer Gewalt rühmen werde, die uns der Herr zur Auferbauung, und nicht zu eurer Zerstörung gegeben hat, so werde ich nicht zu Schanden werden.
292552 Korinther2Kor47109Damit ihr aber nicht glaubet, ich wollte euch schrecken durch Briefe, -
292562 Korinther2Kor471010denn die Briefe, sagen sie, sind streng und heftig, seine leibliche Gegenwart aber ist schwach, und seine Rede verächtlich -
292572 Korinther2Kor471011so bedenke ein solcher, dass, wie wir abwesend in Worten durch Briefe sind, wir so auch anwesend in der Tat sein werden.
292582 Korinther2Kor471012Denn wir wagen es nicht, uns gewissen Leuten beizugesellen, die sich selbst empfehlen, oder uns mit ihnen zu vergleichen; sondern wir messen uns nach dem, was wir in uns sind, und wir vergleichen uns mit uns selbst.
292592 Korinther2Kor471013Wir werden uns nicht in´s Unbemessene rühmen, sondern nach dem Maße der Richtschnur, welche uns Gott zugeteilt hat, als Maß, um bis zu euch hinzureichen.
292602 Korinther2Kor471014Denn nicht, als wenn wir nicht bis zu euch reichen, dehnen wir uns über Gebühr aus; sondern wir sind bis zu euch hingelangt mit dem Evangelium Christi.
292612 Korinther2Kor471015Nicht in´s Unbemessene rühmen wir uns fremder Arbeiten; wir haben vielmehr die Hoffnung, wenn euer Glaube wächst, durch euch unserer Aufgabe gemäß reichlich zu wachsen.
292622 Korinther2Kor471016So dass wir auch in jenen Gegenden, welche über euch hinausliegen, das Evangelium verkünden, nicht innerhalb einer fremden Aufgabe uns dessen rühmen müssen, was schon zu Stande gebracht ist.
292632 Korinther2Kor471017Wer sich aber rühmt, der rühme sich im Herrn;
292642 Korinther2Kor471018denn nicht, wer sich selbst empfiehlt, ist bewährt, sondern der, welchen Gott empfiehlt.
292652 Korinther2Kor47111Möchtet ihr ein wenig Torheit von mir ertragen! Ja, ertraget mich!
292662 Korinther2Kor47112Denn ich eifere um euch mit Gottes Eifersucht; denn ich habe euch verlobt einem Manne, als keusche Jungfrau euch Christus darzustellen.
292672 Korinther2Kor47113Ich fürchte aber, dass, gleichwie die Schlange mit ihrer Arglist Eva verführt hat, so auch euer Sinn verderbt und der Einfalt entfremdet werden möchte, die in Christus ist.
292682 Korinther2Kor47114Denn wenn der, welcher kommt, einen anderen Christus predigt, den wir nicht gepredigt, oder ihr einen andern Geist empfanget, den ihr nicht empfangen habt, oder ein anderes Evangelium, das ihr nicht überkommen habt, so würdet ihr es mit Recht ertragen.
292692 Korinther2Kor47115Denn ich glaube, dass ich nicht weniger getan habe, als die großen Apostel.
292702 Korinther2Kor47116Denn wenn ich auch unerfahren in der Rede bin, so doch nicht in der Erkenntnis, sondern in allem sind wir euch offenbar geworden.
292712 Korinther2Kor47117Oder habe ich etwa eine Sünde begangen, dass ich mich erniedrigte, damit ihr erhöht würdet? Dass ich euch unentgeltlich das Evangelium Gottes verkündet habe?
292722 Korinther2Kor47118Andere Kirchen habe ich beraubt, indem ich Unterstützung annahm, um euch zu dienen.
292732 Korinther2Kor47119Und als ich bei euch war und Mangel litt, bin ich keinem lästig gewesen; denn was mir mangelte, dem halfen die Brüder ab, welche aus Mazedonien kamen; und in allem habe ich mich gehütet, euch beschwerlich zu sein, und werde es auch ferner tun.
292742 Korinther2Kor471110So gewiss die Wahrheit Christi in mir ist, wird dies mein Rühmen mir in den Gegenden Achajas nicht geschmälert werden.
292752 Korinther2Kor471111Warum? weil ich euch nicht liebe? Gott weiß es!
292762 Korinther2Kor471112Was ich aber tue, werde ich auch ferner tun, um denen die Gelegenheit abzuschneiden, welche eine Gelegenheit suchen, in dem, worin sie sich rühmen, so erfunden zu werden, wie wir.
292772 Korinther2Kor471113Denn solche Leute sind falsche Apostel, betrügerische Arbeiter, welche die Gestalt der Apostel Christi annehmen.
292782 Korinther2Kor471114Und kein Wunder! Denn der Satan selbst nimmt die Gestalt eines Engels des Lichtes an!
292792 Korinther2Kor471115Darum ist es nichts Sonderliches, wenn seine Diener die Gestalt der Gerechtigkeit annehmen; doch ihr Ende wird nach ihren Werken sein.
292802 Korinther2Kor471116Abermals sage ich: Niemand halte mich für töricht! Wenn aber, so nehmet mich wie einen Törichten auf, damit auch ich mich ein wenig rühme.
292812 Korinther2Kor471117Was ich rede, sage ich nicht nach Gott, sondern wie in Torheit in diesem Gegenstande des Rühmens.
292822 Korinther2Kor471118Da viele sich rühmen nach dem Fleische, so werde auch ich mich rühmen.
292832 Korinther2Kor471119Gerne ertragt ihr ja die Toren, da ihr selbst weise seid.
292842 Korinther2Kor471120Denn ihr ertragt es, wenn jemand euch knechtet, wenn jemand euch aussaugt, wenn jemand euch das eure nimmt, wenn jemand sich überhebt, wenn jemand euch in´s Angesicht schlägt.
292852 Korinther2Kor471121Zur Schande sage ich es, als wenn wir in diesem Stücke schwach gewesen; worüber jemand sich zu rühmen wagt, (ich rede in Torheit), wage auch ich es.
292862 Korinther2Kor471122Sie sind Hebräer, auch ich; sie sind Israeliten, auch ich; sie sind Nachkommen Abrahams, auch ich;
292872 Korinther2Kor471123sie sind Diener Christi (dass ich es unweise sage), ich noch mehr; durch Mühseligkeiten in großer Zahl, bei Kerker in Fülle, bei Schlägen über die Maßen, bei häufigen Todesgefahren.
292882 Korinther2Kor471124Von den Juden habe ich fünfmal je vierzig Streiche weniger einen bekommen.
292892 Korinther2Kor471125Dreimal bin ich mit Ruten geschlagen, einmal bin ich gesteinigt worden, dreimal habe ich Schiffbruch erlitten, einen Tag und eine Nacht bin ich in der Meerestiefe gewesen,
292902 Korinther2Kor471126auf Reisen oftmals, in Gefahren von Flüssen, Gefahren von Räubern, Gefahren von meinem Volke, Gefahren von Heiden, Gefahren in Städten, Gefahren in den Wüsteneien, Gefahren auf dem Meere, Gefahren von falschen Brüdern,
292912 Korinther2Kor471127bei Mühsal und Anstrengungen, bei vielfältigen Nachtwachen, bei Hunger und Durst, bei vielmaligem Fasten, bei Kälte und Blöße,
292922 Korinther2Kor471128außer dem, was sonst sich zutrifft, der tägliche Andrang zu mir, die Sorge für alle Gemeinden.
292932 Korinther2Kor471129Wer wird schwach, und ich werde nicht schwach? Wer wird geärgert, und es brennt mich nicht?
292942 Korinther2Kor471130Wenn ich mich rühmen soll, so will ich mich nur meiner Schwachheit rühmen.
292952 Korinther2Kor471131Gott und der Vater unsers Herrn Jesu Christi, der hochgelobt ist in Ewigkeit, weiß, dass ich nicht lüge!
292962 Korinther2Kor471132Zu Damaskus ließ der Statthalter des Königs Aretas die Stadt der Damascener bewachen, um mich zu ergreifen;
292972 Korinther2Kor471133und aus einem Fenster wurde ich in einem Korbe durch die Mauer hinabgelassen, und so entfloh ich seinen Händen.
292982 Korinther2Kor47121Wenn ich mich rühmen muss (es frommt zwar nicht), so will ich auf die Gesichte und Offenbarungen des Herrn kommen.
292992 Korinther2Kor47122Ich kenne einen Menschen in Christus, der vor vierzehn Jahren - ob in dem Leibe, ich weiß es nicht, ob außer dem Leibe, ich weiß es nicht, Gott weiß es - entrückt wurde, bis in den dritten Himmel;
293002 Korinther2Kor47123und ich weiß, dass dieser Mensch, - ob in dem Leibe, oder außer dem Leibe, ich weiß es nicht, Gott weiß es -
293012 Korinther2Kor47124in das Paradies entrückt ward, und geheimnisvolle Worte hörte, die ein Mensch nicht aussprechen darf.
293022 Korinther2Kor47125Von einem solchen will ich rühmen, von mir aber will ich nichts rühmen, außer meine Schwachheiten.
293032 Korinther2Kor47126Denn wenn ich mich auch rühmen wollte, so werde ich nicht töricht sein, denn ich werde die Wahrheit sagen; ich enthalte mich aber dessen, damit niemand mehr von mir halte, als er an mir sieht, oder von mir hört.
293042 Korinther2Kor47127Und damit ich mich nicht wegen der Größe der Offenbarungen überhebe, wurde mir ein Stachel in mein Fleisch gegeben, ein Engel des Satans, dass er mich mit Fäusten schlage.
293052 Korinther2Kor47128Um dessentwillen habe ich dreimal den Herrn gebeten, dass jener von mir weichen möge;
293062 Korinther2Kor47129er aber sprach zu mir: Es genügt dir meine Gnade; denn die Kraft kommt in der Schwachheit zur Vollendung. Gerne will ich mich darum meiner Schwachheiten rühmen, damit in mir die Kraft Christi wohne.
293072 Korinther2Kor471210Darum habe ich Wohlgefallen an meinen Schwachheiten, an Schmähungen, an Nöten, an Verfolgungen, an Bedrängnissen um Christi willen; denn wenn ich schwach bin, dann bin ich stark.
293082 Korinther2Kor471211Ich bin ein Tor geworden, ihr habt mich dazu gezwungen; denn ich hätte von euch sollen empfohlen werden, da ich in nichts denen nachgestanden bin, welche die ausgezeichnetsten Apostel sind, wenn ich auch nichts bin.
293092 Korinther2Kor471212Sind doch die Erweise meines Apostelamtes unter euch erbracht durch alle Geduld, durch Zeichen und Wunder und Kraft.
293102 Korinther2Kor471213Denn was ist es, worin ihr verkürzt worden wäret gegen die übrigen Gemeinden, außer dass ich euch nicht zur Last fiel? Verzeihet mir dieses Unrecht!
293112 Korinther2Kor471214Sehet, zum dritten Male bin ich jetzt bereit, zu euch zu kommen, und ich werde euch nicht zur Last fallen; denn ich suche nicht das Eurige, sondern euch. Nicht die Kinder sollen ja für die Eltern Schätze sammeln, sondern die Eltern für die Kinder.
293122 Korinther2Kor471215Überaus gern will ich alles aufopfern, ja mich selbst will ich opfern für eure Seelen, obgleich ich, je mehr ich euch liebe, umso weniger geliebt werde.
293132 Korinther2Kor471216Doch dem sei so, ich bin euch nicht zur Last gefallen; allein da ich verschlagen sei, habe ich euch mit List gefangen.
293142 Korinther2Kor471217Habe ich etwa durch einen von denen, die ich zu euch gesandt habe, euch überlistet?
293152 Korinther2Kor471218Ich habe den Titus gebeten und mit ihm den Bruder gesendet. Hat euch etwa Titus überlistet? Sind wir nicht in demselben Geiste gewandelt? Nicht in denselben Fußstapfen?
293162 Korinther2Kor471219Ihr meint wohl lange schon, dass wir uns bei euch entschuldigen? Vor Gott in Christus reden wir; alles aber, Geliebte! geschieht um eurer Erbauung willen.
293172 Korinther2Kor471220Denn ich fürchte, dass ich, wenn ich komme, euch etwa nicht so finde, wie ich euch wünsche, und dass ihr mich so findet, wie ihr nicht wünscht; es möchten etwa Streitigkeiten, Eifersüchteleien, Erzürnungen, Entzweiungen, Verleumdungen, Ohrenbläsereien, Aufgeblasenheit, Auflehnungen unter euch sein;
293182 Korinther2Kor471221Gott möchte mich wiederum, wenn ich komme, bei euch demütigen, und ich viele betrauern müssen von denen, welche vorher gesündigt und nicht Buße getan haben wegen der Unlauterkeit, Unzucht und Geilheit, die sie getrieben haben.
293192 Korinther2Kor47131Sehet, ich komme zum dritten Male zu euch. Auf die Aussage zweier oder dreier Zeugen wird eine Sache feststehen.
293202 Korinther2Kor47132Ich habe es vorhergesagt, und sage es vorher, wie bei meiner Anwesenheit, so jetzt bei meiner Abwesenheit, sowohl denen, die vorher gesündigt haben, wie allen übrigen, dass, wenn ich wieder komme, ich nicht schonen werde.
293212 Korinther2Kor47133Verlangt ihr eine Bewährung dessen, der in mir redet, Christus, der an euch nicht schwach, sondern mächtig unter euch ist?
293222 Korinther2Kor47134Denn wenn er auch aus Schwachheit gekreuzigt worden ist, so lebt er doch aus Gottes Kraft; denn auch wir sind schwach in ihm, doch werden wir mit ihm leben aus Gottes Kraft in euch.
293232 Korinther2Kor47135Stellet euch selbst auf die Probe, ob ihr im Glauben seid, prüfet euch selbst! Oder erkennet ihr euch selbst nicht, dass Christus Jesus in euch ist? Ihr müsstet denn etwa unbewährt sein.
293242 Korinther2Kor47136Ich hoffe aber, ihr werdet erkennen, dass wir nicht unbewährt sind.
293252 Korinther2Kor47137Wir flehen aber zu Gott, dass ihr nichts Böses tun möget, nicht, dass wir bewährt erscheinen, sondern damit ihr das Gute tuet, wir aber wie unbewährt seien.
293262 Korinther2Kor47138Denn wir vermögen nichts wider die Wahrheit, sondern für die Wahrheit.
293272 Korinther2Kor47139Wir freuen uns ja, wenn wir schwach sind, ihr aber stark seid; darum beten wir auch um eure Vollendung.
293282 Korinther2Kor471310Darum schreibe ich dies abwesend, damit ich anwesend nicht mit Strenge verfahren müsse, vermöge der Gewalt, die mir der Herr verliehen hat zur Erbauung, und nicht zur Zerstörung.
293292 Korinther2Kor471311Übrigens, Brüder! freuet euch, werdet vollkommen, tröstet einander, seid gleichgesinnt, haltet Frieden, und der Gott des Friedens wird mit euch sein.
293302 Korinther2Kor471312Grüßet einander in heiligem Kusse!
293312 Korinther2Kor471313Es grüßen euch alle Heiligen.
293322 Korinther2Kor471314Die Gnade unsers Herrn Jesus Christus, und die Liebe Gottes, und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen! Amen.
29333GalaterGal4811Paulus, Apostel, nicht von Menschen, noch durch einen Menschen, sondern durch Jesus Christus und Gott, den Vater, der ihn von den Toten auferweckt hat,
29334GalaterGal4812und alle Brüder, die bei mir sind, an die Gemeinden von Galatien.
29335GalaterGal4813Gnade euch und Friede von Gott, dem Vater, und unserm Herrn Jesus Christus,
29336GalaterGal4814welcher sich selbst dahingegeben hat für unsere Sünden, um uns von der gegenwärtigen bösen Welt zu erretten, nach dem Willen Gottes, unseres Vaters,
29337GalaterGal4815dem die Ehre ist von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.
29338GalaterGal4816Ich bin erstaunt, dass ihr euch so bald abwenden lasset von dem, der euch zur Gnade Christi berufen hat, zu einem anderen Evangelium,
29339GalaterGal4817da es doch kein anderes gibt; nur dass sich etliche finden, die euch verwirren und die das Evangelium Christi verkehren wollen.
29340GalaterGal4818Allein wenn auch wir, oder ein Engel vom Himmel euch ein anderes Evangelium verkündete, als wir euch verkündet haben, der sei ausgestoßen!
29341GalaterGal4819Wie wir eben gesagt haben, so sage ich euch jetzt abermals: Wenn jemand euch ein anderes Evangelium verkündet als das, welches ihr empfangen habt, der sei ausgestoßen!
29342GalaterGal48110Suche ich denn nun Menschengunst zu gewinnen, oder ist es mir um Gottes Beifall zu tun? Oder trachte ich, Menschen zu gefallen? Wenn ich noch Menschen gefallen wollte, so wäre ich nicht Christi Diener.
29343GalaterGal48111Denn ich tue euch kund, Brüder! das Evangelium, welches ich verkündet habe, ist nicht Menschenlehre;
29344GalaterGal48112denn auch ich habe es nicht von einem Menschen empfangen, noch gelernt, sondern durch eine Offenbarung Jesu Christi.
29345GalaterGal48113Denn ihr habt ja von meinem ehemaligen Wandel im Judentume gehört, dass ich die Kirche Gottes über die Maßen verfolgte, und sie zu zerstören suchte,
29346GalaterGal48114und wie ich es im Judentume vielen meiner Altersgenossen in meinem Volke zuvorgetan, da ich heftiger eiferte für die Satzungen meiner Väter.
29347GalaterGal48115Als es aber dem, der mich von meiner Mutter Schoße an ausgesondert und durch seine Gnade berufen hat, gefiel,
29348GalaterGal48116seinen Sohn in mir zu offenbaren, damit ich ihn unter den Heiden verkündete, habe ich mich keinen Augenblick an Fleisch und Blut gewandt,
29349GalaterGal48117noch bin ich nach Jerusalem zu denen gegangen, die vor mir Apostel waren, sondern ich zog nach Arabien, und kehrte dann wieder zurück nach Damaskus.
29350GalaterGal48118Hierauf, drei Jahre später, kam ich nach Jerusalem, um Petrus zu sehen, und blieb bei ihm fünfzehn Tage;
29351GalaterGal48119einen andern aber von den Aposteln habe ich nicht gesehen, als Jakobus, den Bruder des Herrn.
29352GalaterGal48120Was ich euch aber schreibe, sehet, bei Gott, ich lüge nicht!
29353GalaterGal48121Dann kam ich in die Gegenden von Syrien und Cilicien.
29354GalaterGal48122Ich war aber den Gemeinden von Judäa, die in Christus sind, von Angesicht unbekannt.
29355GalaterGal48123Nur durch Hörensagen erfuhren sie: Der uns ehedem verfolgte, verkündet nun den Glauben, welchen er ehemals anfocht;
29356GalaterGal48124und sie priesen Gott meinetwegen.
29357GalaterGal4821Hierauf, vierzehn Jahre darnach, ging ich wiederum nach Jerusalem hinauf mit Barnabas, und nahm auch den Titus mit.
29358GalaterGal4822Ich ging aber hin, einer Offenbarung folgend, und legte ihnen das Evangelium vor, das ich unter den Heiden verkünde, insbesondere aber denen, die in Ansehen standen, dass ich nicht etwa vergeblich liefe, oder gelaufen wäre.
29359GalaterGal4823Aber nicht einmal Titus, der bei mir war, wurde, obschon er ein Heide war, gezwungen, sich beschneiden zu lassen.
29360GalaterGal4824Wegen der eingeschlichenen falschen Brüder aber, welche sich eingedrängt hatten, um unserer Freiheit, die wir in Christus Jesus haben, aufzulauern, damit sie uns in Knechtschaft brächten;
29361GalaterGal4825diesen gaben wir auch nicht einen Augenblick durch Unterwerfung nach, damit die Wahrheit des Evangeliums bei euch Bestand habe.
29362GalaterGal4826Diejenigen dagegen, welche in Ansehen standen (wer sie sonst gewesen sind, tut für mich nichts zur Sache; Gott sieht nicht auf das Ansehen der Person), auch diese, welche in Ansehen standen, haben mich nichts Neues gelehrt;
29363GalaterGal4827sondern im Gegenteile, als sie sahen, dass mir das Evangelium bei den Unbeschnittenen anvertraut ist, wie dem Petrus bei den Beschnittenen,
29364GalaterGal4828(denn der mit Petrus wirksam war zum Apostelamte bei den Beschnittenen, war auch mit mir wirksam unter den Heiden)
29365GalaterGal4829und da sie die Gnade erkannten, die mir verliehen ist, gaben Jakobus und Kephas und Johannes, welche als Säulen galten, mir und Barnabas die Hand zur Gemeinschaft, dass wir uns an die Heiden, sie aber sich an die Beschnittenen wendeten;
29366GalaterGal48210nur sollten wir der Armen eingedenk sein, was auch wirklich zu tun ich mich beeifert habe.
29367GalaterGal48211Als aber Kephas nach Antiochia gekommen war, widerstand ich ihm in´s Angesicht, weil er tadelnswert war.
29368GalaterGal48212Denn bevor einige von Jakobus her kamen, aß er mit den Heiden; als sie aber gekommen waren, zog er sich zurück und sonderte sich ab, aus Furcht vor denen, die aus der Beschneidung waren.
29369GalaterGal48213Und seiner Verstellung schlossen sich die übrigen Juden an, so dass sogar Barnabas zu der gleichen Verstellung von ihnen verleitet wurde.
29370GalaterGal48214Da ich aber sah, dass sie nicht recht wandelten, entsprechend der Wahrheit des Evangeliums, sprach ich zu Kephas in Gegenwart aller: Wenn du, obwohl du ein Jude bist, in heidnischer und nicht in jüdischer Weise lebst, wie kannst du die Heiden zwingen jüdische Gebräuche zu beobachten?
29371GalaterGal48215Wir sind von Geburt Juden, und nicht Sünder aus den Heiden her.
29372GalaterGal48216Weil wir aber wissen, dass der Mensch nicht gerechtfertigt wird durch Werke des Gesetzes, sondern durch den Glauben an Jesus Christus, so haben auch wir den Glauben an Christus Jesus angenommen, damit wir gerechtfertigt werden durch den Glauben an Christus, und nicht durch Werke des Gesetzes, weil durch Werke des Gesetzes kein Mensch gerechtfertigt werden wird.
29373GalaterGal48217Wenn wir nun aber, die wir in Christo gerechtfertigt zu werden suchen, selbst auch als Sünder erfunden wurden, ist dann Christus etwa ein Helfer der Sünde? Das sei ferne!
29374GalaterGal48218Denn wenn ich das, was ich niedergerissen habe, wiederum aufbaue, so stelle ich mich als Übertreter dar.
29375GalaterGal48219Durch das Gesetz bin ich ja dem Gesetze abgestorben, damit ich Gott lebe; ich bin mit Christus an das Kreuz geheftet.
29376GalaterGal48220Ich lebe aber, doch nicht mehr ich, sondern Christus lebt in mir. Sofern ich aber jetzt im Fleische lebe, lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt und sich selbst für mich dahingegeben hat.
29377GalaterGal48221Ich verwerfe die Gnade Gottes nicht. Denn wenn durch das Gesetz die Gerechtigkeit kommt, so ist Christus vergeblich gestorben.
29378GalaterGal4831O ihr unverständigen Galater! Wer hat euch bezaubert, der Wahrheit nicht zu gehorchen? Euch, denen Jesus Christus vor Augen gestellt worden, als wäre er unter euch gekreuzigt?
29379GalaterGal4832Dieses nur will ich von euch erfahren: Habt ihr den Geist durch Werke des Gesetzes empfangen, oder durch Annahme des Glaubens?
29380GalaterGal4833So töricht seid ihr, dass, nachdem ihr im Geiste angefangen, ihr im Fleische zur Vollendung geführt werden wollt?
29381GalaterGal4834So Großes habt ihr ohne Grund gelitten? wenn jedoch ohne Grund!
29382GalaterGal4835Nun also, der euch den Geist verleiht und Wunder unter euch wirkt, tut er es durch Gesetzeswerke, oder durch die Annahme der Glaubenspredigt?
29383GalaterGal4836Wie geschrieben steht: Abraham glaubte Gott, und es ward ihm zur Gerechtigkeit angerechnet.
29384GalaterGal4837Erkennet also: die, welche aus dem Glauben sind, diese sind Kinder Abrahams.
29385GalaterGal4838Da aber die Schrift voraussah, dass Gott die Heiden durch den Glauben rechtfertigt, verkündete sie dem Abraham voraus: In dir sollen alle Völker gesegnet werden.
29386GalaterGal4839Somit werden die, welche aus dem Glauben sind, mit dem gläubigen Abraham gesegnet werden.
29387GalaterGal48310Denn alle, die sich auf die Werke des Gesetzes stützen, sind unter dem Fluche; denn es steht geschrieben: Verflucht ein jeder, der nicht verharret in allem, was in dem Buche des Gesetzes geschrieben ist, dass er es tue.
29388GalaterGal48311Dass aber durch das Gesetz niemand bei Gott gerechtfertigt wird, ist offenbar; denn der Gerechte lebt aus dem Glauben.
29389GalaterGal48312Das Gesetz aber ist nicht aus dem Glauben, sondern „wer es tut, wird darin leben“.
29390GalaterGal48313Christus hat uns losgekauft vom Fluche des Gesetzes, da er für uns zum Fluche geworden; denn es steht geschrieben: Verflucht ist jeder, der am Holze hängt;
29391GalaterGal48314damit über die Heiden der Segen Abrahams käme durch Christus Jesus, so dass wir die Verheißung des Geistes empfangen durch den Glauben.
29392GalaterGal48315Brüder! (ich rede nach Menschenweise) eines Menschen rechtskräftiges Testament hält doch niemand für nicht verpflichtend und fügt etwas hinzu.
29393GalaterGal48316Nun sind die Verheißungen dem Abraham zugesagt worden und seinem Samen. Es heißt nicht: „Und den Samen“, wie in Bezug auf viele, sondern von einem: „Und deinem Samen“, das ist Christus.
29394GalaterGal48317Da sage ich nun also: Das von Gott bekräftigte Testament wird durch das Gesetz, welches vierhundert und dreißig Jahre darnach gegeben ward, nicht aufgehoben, so dass die Verheißung vereitelt werden sollte.
29395GalaterGal48318Denn wenn die Erbschaft kraft des Gesetzes käme, so käme sie nicht kraft der Verheißung; dem Abraham aber hat Gott durch die Verheißung sich gnädig erwiesen.
29396GalaterGal48319Wozu nun das Gesetz? Der Übertretungen wegen ist es aufgestellt worden, bis der Same käme, dem die Verheißung galt, verordnet durch Engel, aufgestellt durch einen Mittler.
29397GalaterGal48320Ein Mittler aber ist nicht eines einzigen, Gott hingegen ist ein einziger.
29398GalaterGal48321Ist also das Gesetz wider die Verheißungen Gottes? Das sei ferne! Denn wenn das Gesetz gegeben wäre, so dass es lebendig machen könnte, so käme wirklich die Gerechtigkeit aus dem Gesetze.
29399GalaterGal48322Aber die Schrift hat alles unter die Sünde einbeschlossen, damit die Verheißung durch den Glauben an Jesus Christus denen zu Teil würde, die glauben.
29400GalaterGal48323Bevor aber der Glaube kam, wurden wir unter dem Gesetze in Gewahrsam gehalten, verschlossen auf jenen Glauben hin, der geoffenbart werden sollte.
29401GalaterGal48324Somit ist das Gesetz unser Zuchtmeister auf Christus hin gewesen, damit wir durch den Glauben gerechtfertigt würden.
29402GalaterGal48325Nachdem aber der Glaube gekommen ist, sind wir nicht mehr unter dem Zuchtmeister.
29403GalaterGal48326Denn ihr alle seid Kinder Gottes durch den Glauben, der in Christus Jesus ist.
29404GalaterGal48327Denn ihr alle, die ihr in Christus getauft seid, habt Christus angezogen.
29405GalaterGal48328Da ist nicht Jude noch Grieche, da ist nicht Sklave noch Freier, da ist nicht Mann noch Weib; denn ihr alle seid eines in Christus Jesus.
29406GalaterGal48329Wenn ihr aber Christi seid, so seid ihr Abrahams Same, Erben gemäß der Verheißung.
29407GalaterGal4841Ich sage aber: So lange der Erbe unmündig ist, unterscheidet er sich nicht von dem Knechte, obwohl er Herr von allem ist;
29408GalaterGal4842sondern er steht unter Vormündern und Sachwaltern bis zu der vom Vater festgesetzten Zeit.
29409GalaterGal4843So waren auch wir, als wir unmündig waren, den Anfangsgründen der Welt dienstbar.
29410GalaterGal4844Als aber die Fülle der Zeit kam, sandte Gott seinen Sohn, gebildet aus einem Weibe, unter das Gesetz gestellt,
29411GalaterGal4845damit er die, welche unter dem Gesetze standen, erlöste, damit wir an Kindes Statt angenommen würden.
29412GalaterGal4846Weil ihr aber Kinder seid, so sandte Gott den Geist seines Sohnes in eure Herzen, der da ruft: Abba, Vater!
29413GalaterGal4847So ist er denn nicht mehr Knecht, sondern Sohn; wenn aber Sohn, auch Erbe durch Gott.
29414GalaterGal4848Damals freilich dientet ihr, weil ihr Gott nicht kanntet, Göttern, die in Wirklichkeit keine sind;
29415GalaterGal4849jetzt aber, da ihr Gott erkannt habt, oder vielmehr von Gott erkannt seid, wie wendet ihr euch wieder zu den schwachen und dürftigen Anfangsgründen, denen ihr von neuem dienen wollet?
29416GalaterGal48410Ihr beobachtet Tage, und Monate, und Zeiten, und Jahre.
29417GalaterGal48411Ich bin um euch in Sorge, ich möchte vielleicht vergeblich unter euch gearbeitet haben.
29418GalaterGal48412Seid wie ich; denn auch ich bin wie ihr. Brüder! ich bitte euch, in nichts habt ihr mich gekränkt.
29419GalaterGal48413Ihr wisset aber, dass ich in Schwachheit des Fleisches euch ehedem das Evangelium verkündet habe, und eure Prüfung durch mein Fleisch
29420GalaterGal48414habt ihr nicht für wert gehalten, gegen sie zu kämpfen und sie verschmäht, sondern wie einen Engel Gottes habt ihr mich aufgenommen, wie Jesus Christus.
29421GalaterGal48415Wo ist daher eure Seligpreisung? Ich gebe euch nämlich das Zeugnis, dass ihr, wenn es möglich wäre, euch die Augen ausgerissen und mir gegeben hättet.
29422GalaterGal48416Bin ich denn euer Feind geworden, weil ich euch die Wahrheit sagte?
29423GalaterGal48417Sie eifern um euch nicht, wie es recht ist, sondern vielmehr wollen sie euch ausschließen, damit ihr euch um sie beeifert.
29424GalaterGal48418Es ist aber gut, wenn immer um des Guten willen um euch geeifert wird, und nicht nur, wenn ich bei euch anwesend bin.
29425GalaterGal48419O meine Kindlein, die ich abermals mit Schmerzen gebäre, bis Christus in euch gestaltet wird!
29426GalaterGal48420Ich wünschte wohl jetzt bei euch zu sein, und meine Stimme zu ändern; denn ich bin verlegen um euch.
29427GalaterGal48421Saget mir, die ihr unter dem Gesetze sein wollt, habt ihr das Gesetz nicht gelesen?
29428GalaterGal48422es steht nämlich geschrieben: Abraham hatte zwei Söhne; einen von der Magd, und einen von der Freien.
29429GalaterGal48423Aber der von der Magd war nach dem Fleische geboren, der von der Freien aber kraft der Verheißung.
29430GalaterGal48424Das ist vorbildlich gesprochen; denn dies sind die zwei Testamente: das eine auf dem Berge Sina, welches zur Knechtschaft gebiert, dies ist Agar;
29431GalaterGal48425denn der Sina ist ein Berg in Arabien, der mit dem jetzigen Jerusalem zusammenhängt, das mit seinen Kindern dienstbar ist.
29432GalaterGal48426Jenes Jerusalem von oben aber ist die Freie, welche unsere Mutter ist.
29433GalaterGal48427Denn es steht geschrieben: Freue dich du Unfruchtbare, die du nicht gebierst, frohlocke und jauchze, die du keine Geburtswehen hast; denn viele Kinder hat die Vereinsamte, mehr als die einen Mann hat.
29434GalaterGal48428Wir aber, Brüder! sind nach der Weise Isaaks Kinder der Verheißung.
29435GalaterGal48429Aber so wie damals der nach dem Fleische Geborene den nach dem Geiste Geborenem verfolgte, so auch jetzt.
29436GalaterGal48430Allein was sagt die Schrift? Verstoße die Magd und ihren Sohn; denn der Sohn der Magd soll nicht Erbe sein mit dem Sohn der Freien!
29437GalaterGal48431Demnach, Brüder! sind wir nicht Kinder der Magd, sondern der Freien, vermöge der Freiheit, mit der Christus uns befreit hat.
29438GalaterGal4851Seid standhaft, und lasset euch nicht wieder unter das Joch der Knechtschaft zwingen!
29439GalaterGal4852Sehet, ich Paulus sage euch: Wenn ihr euch beschneiden lasset, so wird Christus euch nichts nützen.
29440GalaterGal4853Ich bezeuge es noch einmal jedem Menschen, der sich beschneiden lässt: er ist schuldig, das ganze Gesetz zu erfüllen.
29441GalaterGal4854Ihr habt keinen Teil mehr an Christus, wenn ihr durch das Gesetz wollt gerechtfertigt werden; ihr seid der Gnade verlustig gegangen.
29442GalaterGal4855Denn wir erwarten im Geiste aus dem Glauben die Hoffnung der Gerechtigkeit.
29443GalaterGal4856In Christus Jesus vermag ja weder Beschneidung etwas, noch Unbeschnittensein, sondern der Glaube, der durch die Liebe wirksam ist.
29444GalaterGal4857Ihr waret in gutem Laufe, wer hat euch aufgehalten, der Wahrheit nicht zu gehorchen?
29445GalaterGal4858Diese Überredung kommt nicht von dem, der euch beruft.
29446GalaterGal4859Ein wenig Sauerteig zersetzt die ganze Masse.
29447GalaterGal48510Ich habe das Vertrauen zu euch im Herrn, dass ihr nicht anders gesinnt sein werdet; wer euch aber irre macht, wird sein Urteil tragen, wer es auch sein mag.
29448GalaterGal48511Wenn ich aber, Brüder! noch die Beschneidung predigte, warum leide ich dann noch Verfolgung? So ist ja das Ärgernis des Kreuzes abgetan!
29449GalaterGal48512Möchten doch die, welche euch irre machen, auch abgeschnitten werden!
29450GalaterGal48513Denn ihr seid zur Freiheit berufen, Brüder! nur gebrauchet die Freiheit nicht zum Anlasse für das Fleisch, sondern dienet einander durch die Liebe des Geistes.
29451GalaterGal48514Denn das ganze Gesetz wird durch das eine Wort erfüllt: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.
29452GalaterGal48515Wenn ihr aber einander beißet und esset, sehet zu, dass ihr euch nicht gegenseitig aufzehret.
29453GalaterGal48516Ich sage aber: Wandelt im Geiste, so werdet ihr die Gelüste des Fleisches nicht vollbringen.
29454GalaterGal48517Denn das Fleisch begehrt wider den Geist, der Geist aber wider das Fleisch; denn diese widerstreben einander, damit ihr nicht das tuet, was ihr wollt.
29455GalaterGal48518Wenn ihr aber durch den Geist geleitet werdet, so seid ihr nicht mehr unter dem Gesetze.
29456GalaterGal48519Offenkundig sind die Werke des Fleisches, welche sind: Unzucht, Unlauterkeit, Unschamhaftigkeit, Unkeuschheit,
29457GalaterGal48520Götzendienst, Zauberei, Feindschaft, Streitigkeiten, Eifersucht, Zorn, Hader, Zerwürfnisse, Spaltungen,
29458GalaterGal48521Missgunst, Mordtaten, Trunkenheit, Schwelgerei, und diesen ähnliches, wovon ich euch voraussage, wie ich es schon ehedem gesagt habe, dass die, welche solches tun, das Reich Gottes nicht erlangen werden.
29459GalaterGal48522Die Frucht des Geistes aber ist: Liebe, Freude, Friede, Geduld, Milde, Güte, Langmut,
29460GalaterGal48523Sanftmut, Treue, Bescheidenheit, Enthaltsamkeit, Keuschheit; gegen dergleichen ist das Gesetz nicht.
29461GalaterGal48524Die aber, welche Christus angehören, haben ihr Fleisch gekreuzigt, samt Leidenschaften und Begierlichkeiten.
29462GalaterGal48525Wenn wir im Geiste leben, lasset uns auch im Geiste wandeln.
29463GalaterGal48526Lasset uns nicht lüstern sein nach eitler Ehre, so dass wir einander herausfordern, einander beneiden!
29464GalaterGal4861Brüder! wenn einmal ein Mensch von irgend einer Sünde übereilt worden ist, so sollt ihr, die ihr geistig gesinnt seid, einen solchen im Geiste der Sanftmut zurechtweisen; auch habe acht auf dich selbst, damit nicht auch du versucht weirdest.
29465GalaterGal4862Traget einer des andern Last, und so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen.
29466GalaterGal4863Denn wenn Jemand etwas zu sein glaubt, da er doch nichts ist, so betrügt er sich selbst.
29467GalaterGal4864Ein jeder aber prüfe sein eigenes Tun, und so wird er nur in sich selbst Ruhm haben, und nicht in dem andern;
29468GalaterGal4865den ein jeder wird seine eigene Last tragen.
29469GalaterGal4866Wer aber unterwiesen wird in Worte, teile dem, der ihn unterweist, von allem Guten mit.
29470GalaterGal4867Täuschet euch nicht! Gott lässt seiner nicht spotten.
29471GalaterGal4868Denn was der Mensch säet, das wird er auch ernten. Wer auf sein Fleisch säet, wird von dem Fleische auch Verderben ernten; wer aber auf den Geist säet, der wird von dem Geiste ewiges Leben ernten.
29472GalaterGal4869Lasset uns also Gutes tun und nicht ermüden; denn zu seiner Zeit werden wir ernten, wenn wir nicht nachlassen.
29473GalaterGal48610Darum, so lange wir Zeit haben, lasset uns Gutes tun an allen, besonders aber an den Glaubensgenossen.
29474GalaterGal48611Sehet, mit welchen Buchstaben ich euch mit eigener Hand geschrieben habe!
29475GalaterGal48612Denn alle, die dem Fleische nach gefallen wollen, diese nötigen euch, euch beschneiden zu lassen, nur damit sie nicht um des Kreuzes Christi willen Verfolgung zu leiden haben.
29476GalaterGal48613Denn auch die, welche sich beschneiden lassen, halten das Gesetz nicht; aber sie wollen, dass ihr euch beschneiden lasset, damit sie sich eures Fleisches rühmen können.
29477GalaterGal48614Von mir aber sei es fern mich zu rühmen, außer in dem Kreuze unsers Herrn Jesus Christus, durch welchen mir die Welt gekreuzigt ist, und ich der Welt.
29478GalaterGal48615Denn in Christus Jesus gilt weder Beschneidung etwas, noch Unbeschnittensein, sondern ein neues Geschöpf.
29479GalaterGal48616Und alle, welche dieser Richtschnur folgen, Friede über sie und Barmherzigkeit, und über das Israel Gottes!
29480GalaterGal48617Fernerhin falle mir Niemand lästig; denn ich trage die Wundmale des Herrn Jesus an meinem Leibe.
29481GalaterGal48618Die Gnade unsers Herrn Jesus Christus sei mit eurem Geiste, Brüder! Amen.
29482EpheserEph4911Paulus, Apostel Jesu Christi durch den Willen Gottes, an alle Heiligen zu Ephesus und Gläubigen in Christus Jesus.
29483EpheserEph4912Gnade sei euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus!
29484EpheserEph4913Gepriesen sei der Gott und Vater unsers Herrn Jesus Christus, der uns gesegnet hat mit jeglichem geistlichen Segen im Himmel in Christus,
29485EpheserEph4914wie er uns denn in ihm auserwählt hat vor Grundlegung der Welt, dass wir heilig und unbefleckt vor ihm seien in Liebe;
29486EpheserEph4915indem er uns vorherbestimmte zur Annahme an Kindesstatt durch Jesus Christus für sich, nach dem Ratschlusse seines Willens,
29487EpheserEph4916zum Lobe der Herrlichkeit seiner Gnade, die er uns huldreich erwies in seinem geliebten Sohne;
29488EpheserEph4917in welchem wir die Erlösung haben durch sein Blut, die Nachlassung der Sünden nach dem Reichtume seiner Gnade,
29489EpheserEph4918welche uns überreich zu Teil geworden ist durch alle Weisheit und Einsicht,
29490EpheserEph4919indem er uns das Geheimnis seines Willens nach seinem Wohlgefallen kundtat, nach welchem er bei sich beschlossen hat,
29491EpheserEph49110die Fülle der Zeiten eintreten zu lassen und alles in Christus zu erneuern, was im Himmel und was auf Erden ist, in ihm,
29492EpheserEph49111in welchem auch wir zur Erbschaft berufen sind, vorherbestimmt nach dem Ratschlusse dessen, der alles nach dem Entschlusse seines Willens wirkt,
29493EpheserEph49112damit wir ein Lob seiner Herrlichkeit seien, die wir schon vorher auf Christus gehofft haben;
29494EpheserEph49113in welchem26uch ihr berufen wurdet, nachdem ihr das Wort von der Wahrheit (die frohe Botschaft eures Heiles) gehört habt, in welchem ihr auch gläubig und so besiegelt wurdet mit dem Heiligen Geiste der Verheißung,
29495EpheserEph49114welcher das Unterpfand unserer Erbschaft ist, zur Erlösung seines Eigentums, zum Lobe seiner Herrlichkeit.
29496EpheserEph49115Darum auch, seitdem ich von eurem Glauben an den Herrn Jesus, und von eurer Liebe zu allen Heiligen gehört habe,
29497EpheserEph49116höre ich nicht auf, euretwillen Dank zu sagen, eurer gedenkend in meinen Gebeten.
29498EpheserEph49117dass der Gott unsers Herrn Jesus Christus der Vater der Herrlichkeit, euch den Geist der Weisheit und Offenbarung verleihe, ihn zu erkennen,
29499EpheserEph49118Erleuchtung der Augen eures Herzens, damit ihr wisset, welches die Hoffnung seiner Berufung, und welches der Reichtum der Herrlichkeit seines Erbes unter den Heiligen ist,
29500EpheserEph49119und welches die überschwengliche Größe seiner Macht in uns ist, die wir glauben, nach der Wirksamkeit der Kraft seiner Stärke,
29501EpheserEph49120welche er an Christus wirkte, indem er ihn von den Toten auferweckte, und zu seiner Rechten im Himmel setzte,
29502EpheserEph49121über alle Oberherrschaften und Gewalten, Mächte, Herrschaften und alle Namen, die genannt werden nicht allein in dieser Welt, sondern auch in der zukünftigen.
29503EpheserEph49122Und alles hat er ihm zu Füßen gelegt und ihn als Haupt über die gesamte Kirche gegeben,
29504EpheserEph49123welche sein Leib ist, und die Fülle dessen, der in allem durch alle erfüllt wird.
29505EpheserEph4921Auch euch, die ihr tot waret durch eure Übertretungen und Sünden,
29506EpheserEph4922in welchen ihr einst wandeltet nach dem Zeitlaufe dieser Welt, nach dem Herrscher, der Macht hat über diese Luft, über den Geist, welcher jetzt wirksam ist in den Kindern des Unglaubens,
29507EpheserEph4923unter welchen auch wir alle einst wandelten in den Begierden unseres Fleisches, die Gelüste des Fleisches und der Gedanken vollbringend, und wir waren von Natur Kinder des Zorns, wie auch die übrigen;
29508EpheserEph4924Gott aber, welcher reich ist an Erbarmen, hat um seiner überaus großen Liebe willen, mit der er uns geliebt hat,
29509EpheserEph4925uns, ob wir gleich tot waren durch Übertretungen, lebendig gemacht mit Christus (durch dessen Gnade ihr gerettet seid)
29510EpheserEph4926und mitauferweckt und mitversetzt in den Himmel in Christus Jesus,
29511EpheserEph4927damit er in den folgenden Zeiten den überströmenden Reichtum seiner Gnade zeige in Güte gegen uns in Christus Jesus.
29512EpheserEph4928Denn durch die Gnade seid ihr errettet mittels des Glaubens, und dies nicht aus euch, denn es ist Gottes Gabe,
29513EpheserEph4929nicht aus Werken, damit Niemand sich rühme.
29514EpheserEph49210Denn sein Gebilde sind wir, geschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, welche Gott vorherbereitet hat, dass wir in denselben wandeln sollen.
29515EpheserEph49211Darum seid eingedenk, das einst ihr, die ihr Heiden waret dem Fleische nach und Unbeschnittene von denen genannt wurdet, an welchen die Beschneidung im Fleische mit Händen geschehen ist,
29516EpheserEph49212dass ihr in jener Zeit ohne Christus waret, ausgeschlossen von der Gemeinschaft Israels, und fremd den Bündnissen waret, ohne Hoffnung auf die Verheißung, und ohne Gott in dieser Welt.
29517EpheserEph49213Jetzt aber seid ihr in Christus Jesus, die ihr einst ferne, nahe gebracht worden durch das Blut Christi.
29518EpheserEph49214Denn er ist unser Friede, er, der aus beiden eines gemacht und die in Mitte stehende Scheidewand, die Feindschaft, durch sein Fleisch aufgehoben hat.
29519EpheserEph49215indem er das Gesetz der Gebote durch Satzungen aufhob, auf dass er die zwei in sich selbst zu einem neuen Menschen schaffe, indem er Frieden stiftete,
29520EpheserEph49216und beide, zu einem Leibe vereinigt, mit Gott versöhnte durch das Kreuz, nachdem er die Feindschaft an sich selbst getötet.
29521EpheserEph49217Er kam und verkündete den Frieden euch, die ihr ferne waret, und Frieden denen, die nahe waren;
29522EpheserEph49218denn durch ihn haben wir beide in einem Geiste Zutritt zum Vater.
29523EpheserEph49219So seid ihr denn nicht mehr Fremdlinge und Beisassen, sondern ihr seid Mitbürger der Heiligen und Hausgenossen Gottes,
29524EpheserEph49220auferbaut auf dem Grunde der Apostel und Propheten, indem Christus Jesus selbst der Eckstein ist,
29525EpheserEph49221in welchem der ganze Bau zusammengefügt ist und heranwächst zu einem heiligen Tempel im Herrn,
29526EpheserEph49222auf welchem auch ihr miterbaut werdet zu einer Wohnung Gottes im Geiste.
29527EpheserEph4931Um deswillen ich Paulus, der Gefangene Jesu für euch Heiden,
29528EpheserEph4932wenn anders ihr von der Mitteilung der Gnade Gottes gehört habt, die mir für euch zu Teil geworden ist;
29529EpheserEph4933dass mir durch Offenbarung das Geheimnis kund getan ward, wie ich es oben in Kürze beschrieben habe;
29530EpheserEph4934woraus ihr, wenn ihr es leset, meine Einsicht in das Geheimnis Christi erkennen könnt,
29531EpheserEph4935welches in andern Zeiten den Menschenkindern nicht kund geworden, wie es jetzt seinen heiligen Aposteln und Propheten durch den Geist geoffenbart worden ist,
29532EpheserEph4936dass die Heiden Miterben sind und Miteinverleibte und Mitteilnehmer an seiner Verheißung in Christus Jesus durch das Evangelium,
29533EpheserEph4937dessen Diener ich geworden bin infolge der Gabe der Gnade Gottes, welche mir nach der Wirksamkeit seiner Macht verliehen ward.
29534EpheserEph4938Mir, dem geringsten unter allen Heiligen, ward diese Gnade verliehen, unter den Heiden den unergründlichen Reichtum Christi zu verkünden,
29535EpheserEph4939und alle zu erleuchten, welches die Veranstaltung des Geheimnisses sei, das von Ewigkeit her in Gott verborgen war, der alles erschaffen hat,
29536EpheserEph49310damit den Herrschaften und Gewalten im Himmel durch die Kirche die mannigfaltige Weisheit Gottes kund werde,
29537EpheserEph49311nach dem von Ewigkeit gefassten Ratschlusse, den er in Christus Jesus, unserm Herrn, vollzogen hat,
29538EpheserEph49312in welchem wir Vertrauen und Zutritt in Zuversicht haben durch den Glauben an ihn.
29539EpheserEph49313Darum bitte ich, werdet nicht mutlos bei den Drangsalen, die ich für euch leide, welche euer Ruhm sind.
29540EpheserEph49314Deshalb beuge ich meine Kniee vor dem Vater unsers Herrn Jesu Christi,
29541EpheserEph49315von dem alle Vaterschaft im Himmel und auf Erden ihren Namen hat,
29542EpheserEph49316dass er euch nach dem Reichtume seiner Herrlichkeit verleihen wolle, mit Kraft gestärkt zu werden durch seinen Geist am inneren Menschen,
29543EpheserEph49317auf das Christus durch den Glauben in euren Herzen wohne, und ihr, in der Liebe festgewurzelt und gegründet,
29544EpheserEph49318damit ihr vermöget mit allen Heiligen inne zu werden, welches die Breite und Länge und Höhe und Tiefe sei,
29545EpheserEph49319und auch die Liebe Christi zu erkennen, welche alles Erkennen übersteigt, damit ihr bis zur ganzen Fülle Gottes erfüllt werdet.
29546EpheserEph49320Dem aber, welcher über alles hinaus zu tun vermag, über die Maßen mehr als was wir bitten oder verstehen, nach der in uns wirksamen Kraft,
29547EpheserEph49321ihm sei die Ehre in der Kirche und in Christus Jesus durch alle Geschlechter von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.
29548EpheserEph4941Ich ermahne euch also, ich, der Gefesselte im Herrn, wandelt würdig des Berufes, zu dem ihr berufen seid,
29549EpheserEph4942mit aller Demut und Sanftmut, mit Geduld, einander in Liebe ertragend,
29550EpheserEph4943eifrig bemüht, die Einheit des Geistes zu bewahren durch das Band des Friedens!
29551EpheserEph4944Ein Leib und ein Geist, wie ihr ja auch berufen seid zu einer Hoffnung eures Berufes.
29552EpheserEph4945Ein Herr, ein Glaube, eine Taufe,
29553EpheserEph4946ein Gott und Vater aller, der da ist über allen, und durch alles und in uns allen.
29554EpheserEph4947Einem jeden einzelnen aber von uns ist die Gnade nach dem Maße verliehen, wie Christus sie gegeben.
29555EpheserEph4948Daher heißt es: “Auffahrend zur Höhe führte er die Gefangenschaft gefangen, teilte er den Menschen Gaben aus.”
29556EpheserEph4949Das Wort aber: “er ist aufgefahren,” was bedeutet es anders, als dass er auch hinabgestiegen ist in die Teile der Erde unten?
29557EpheserEph49410Der hinabgestiegen, eben der ist es auch, welcher aufgefahren ist weit über alle Himmel, damit er alles erfülle.
29558EpheserEph49411Und eben er hat die einen als Apostel eingesetzt, die anderen als Propheten, die anderen als Evangelisten, die anderen aber als Hirten und Lehrer,
29559EpheserEph49412für die Vollendung der Heiligen zur Ausübung des Dienstes, zur Erbauung des Leibes Christi;
29560EpheserEph49413bis wir alle hingelangen zur Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes, zur vollen Mannesreife, zum Altersmaße der Fülle Christi;
29561EpheserEph49414auf dass wir nicht mehr unmündige Kinder seien, hin- und herschwankend und umhergetrieben von jedem Winde der Lehre, durch die Bosheit der Menschen, durch die Arglist, welche durch Ränke der Irrlehre zu verführen weiß,
29562EpheserEph49415vielmehr die Wahrheit üben in Liebe, und wachsen in allen Stücken in ihm, der das Haupt ist, Christus,
29563EpheserEph49416von dem aus der ganze Leib zusammengefügt und verbunden, und mittels aller Bande der Hilfeleistung, nach der einem jeden Gliede zugemessenen Wirksamkeit, das Wachstum des Leibes bewirkt zu seiner Auferbauung in Liebe.
29564EpheserEph49417Dies also sage ich, und beschwöre euch im Herrn, dass ihr nicht mehr wandeln möget, wie die Heiden wandeln in der Eitelkeit ihres Sinnes,
29565EpheserEph49418sie, deren Verstand verfinstert ist, die entfremdet sind dem Leben aus Gott um der Unwissenheit willen, die in ihnen ist, wegen der Verstockung ihres Herzens,
29566EpheserEph49419da sie, ohne Hoffnung sich der Unzucht ergeben haben, zur Ausübung jedweder Unlauterkeit in Gewinnsucht.
29567EpheserEph49420Ihr aber habt Christus nicht also kennen gelernt,
29568EpheserEph49421wenn anders ihr ihn gehört habt und in ihm unterrichtet worden seid, wie die Wahrheit in Jesus ist;
29569EpheserEph49422dass ihr den alten Menschen nach dem früheren Wandel ablegen sollt, welcher verderbt wird infolge der Lüste des Truges.
29570EpheserEph49423Erneuert euch aber im Geiste eures Sinnes,
29571EpheserEph49424und ziehet den neuen Menschen an, der nach Gott geschaffen ist, in Gerechtigkeit und Heiligkeit der Wahrheit.
29572EpheserEph49425Darum leget die Lüge ab und redet die Wahrheit, ein jeder mit seinem Nächsten; denn wir sind untereinander Glieder.
29573EpheserEph49426Zürnet ihr, so sündiget nicht; die Sonne gehe nicht unter über eurem Zorne!
29574EpheserEph49427Gebet nicht dem Teufel Raum!
29575EpheserEph49428Wer ein Dieb war, stehle nicht mehr, sondern arbeite vielmehr, mit seinen Händen Gutes wirkend, damit er etwas habe, dem, der Mangel leidet, mitzuteilen.
29576EpheserEph49429Keine böse Rede gehe aus eurem Munde, sondern solche, die tauglich ist zur Erbauung im Glauben, dass sie den Hörern Gnade bringe.
29577EpheserEph49430Und betrübet nicht den Heiligen Geist Gottes, mit welchem ihr besiegelt seid auf den Tag der Erlösung.
29578EpheserEph49431Alle Bitterkeit, Groll, Zorn, Geschrei und Lästerung werde entfernt von euch, zusamt aller Bosheit!
29579EpheserEph49432Seid vielmehr gegeneinander gütig, barmherzig, einander vergebend, wie auch Gott in Christus euch vergeben hat.
29580EpheserEph4951Seid den Nachahmer Gottes als geliebte Kinder;
29581EpheserEph4952und wandelt in Liebe, wie auch Christus uns geliebt und sich selbst für uns dahingegeben hat als Gabe und Opfer, Gott zum lieblichen Geruche.
29582EpheserEph4953Unzucht und jede Art von Unlauterkeit oder Habsucht werde nicht einmal genannt unter euch, wie es Heiligen geziemt,
29583EpheserEph4954noch schandbares Wesen, oder törichte oder leichtfertige Reden, was ungeziemend ist, sondern vielmehr Danksagung.
29584EpheserEph4955Denn das wisset, indem ihr erkennt, dass kein Unzüchtiger oder Unreiner oder Habsüchtiger, was Götzendienst ist, ein Erbteil hat im Reiche Christi und Gottes.
29585EpheserEph4956Lasset euch von Niemanden täuschen mit eitlen Worten; denn um dieser Dinge willen kommt der Zorn Gottes über die Kinder des Unglaubens.
29586EpheserEph4957Werdet also nicht Teilnehmer an solchen Sünden!
29587EpheserEph4958Denn ihr waret einst Finsternis, jetzt aber seid ihr Licht im Herrn. Wandelt als Kinder des Lichtes!
29588EpheserEph4959Denn die Frucht des Lichtes besteht in jeglicher Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit.
29589EpheserEph49510Prüfet, was Gott wohlgefällig ist,
29590EpheserEph49511und nehmet nicht teil an den unfruchtbaren Werken der Finsternis, sondern rüget sie vielmehr!
29591EpheserEph49512Denn das, was im Verborgenen von ihnen geschieht, ist schändlich auch nur auszusprechen.
29592EpheserEph49513Alles aber, was gerügt wird, wird durch das Licht offenbar; denn alles, was offenbar gemacht wird, ist Licht.
29593EpheserEph49514Darum heißt es: Wache auf, der du schläfst, und stehe auf von den Toten, so wird Christus dich erleuchten!
29594EpheserEph49515So sehet denn zu, Brüder! wie ihr vorsichtig wandelt; nicht wie Unweise,
29595EpheserEph49516sondern wie Weise, indem ihr die Zeit wohl benützet;22enn die Tage sind böse.
29596EpheserEph49517Darum werdet nicht unverständig, sondern sehet ein, was der Wille Gottes ist.
29597EpheserEph49518Auch berauschet euch nicht mit Wein, da dies zur Unreinigkeit führt, sondern werdet voll des Heiligen Geistes,
29598EpheserEph49519zueinander redend in Psalmen und Lobgesängen und geistlichen Liedern, dem Herrn in euren Herzen singend und jubelnd;
29599EpheserEph49520immerdar danksagend für alles im Namen unsers Herrn Jesu Christi, Gott und dem Vater!
29600EpheserEph49521Seid einander untertänig in der Furcht Christi!
29601EpheserEph49522Die Frauen seien ihren Männern untergeben wie dem Herrn;
29602EpheserEph49523denn der Mann ist das Haupt der Frau, wie Christus das Haupt der Kirche ist; er, der Erlöser seines Leibes.
29603EpheserEph49524Nun aber wie die Kirche Christus untertan ist, so seien auch die Frauen ihren Männern in allem unterwürfig.
29604EpheserEph49525Ihr Männer! Liebet eure Frauen, so wie auch Christus die Kirche geliebt und sich selbst für sie hingegeben hat,
29605EpheserEph49526sie zu heiligen, indem er sie reinigte durch das Bad des Wassers, vermittels des Wortes des Lebens,
29606EpheserEph49527damit er sich selbst die Kirche herrlich darstellte, ohne Makel, ohne Runzel oder etwas dergleichen, vielmehr dass sie heilig und fleckenlos sei.
29607EpheserEph49528So sind auch die Männer schuldig ihre Frauen zu lieben, wie ihre eigenen Leiber. Wer sein Weib liebt, liebt sich selbst.
29608EpheserEph49529Denn niemand hat noch sein eigenes Fleisch gehasst, sondern er hegt und pflegt es, wie auch Christus die Kirche;
29609EpheserEph49530weil wir Glieder seines Leibes sind, von seinem Fleisch und von seinem Gebein.
29610EpheserEph49531Darum wird der Mensch seinen Vater und seine Mutter verlassen, und seinem Weibe anhangen; und die zwei werden ein Fleisch sein.
29611EpheserEph49532Dieses Geheimnis ist groß, ich sage aber in Christus und der Kirche.
29612EpheserEph49533Indes sollt auch ihr insgesamt ein jeder sein Weib lieben wie sich selbst; das Weib aber fürchte ihren Mann.
29613EpheserEph4961Ihr Kinder! gehorchet euren Eltern im Herrn; denn das ist recht.
29614EpheserEph4962Ehre deinen Vater und deine Mutter; dies ist das erste Gebot mit der Verheißung,
29615EpheserEph4963dass es dir wohl gehe und du lange lebest auf Erden.
29616EpheserEph4964Und ihr Väter! erbittert eure Kinder nicht, sondern ziehet sie auf in der Zucht und Zurechtweisung des Herrn.
29617EpheserEph4965Ihr Knechte! gehorchet euren leiblichen Herren mit Furcht und Zittern, in der Einfalt eures Herzens, wie Christus;
29618EpheserEph4966nicht in Augendienerei als solche, die Menschen gefallen wollen, sondern als Diener Christi, den Willen Gottes von Herzen erfüllend,
29619EpheserEph4967mit gutem Willen dienend, als dem Herrn, und nicht Menschen;
29620EpheserEph4968im Bewusstsein, dass ein jeder das Gute, das er tut, vom Herrn zurückempfangen wird, er sei Knecht oder Freier.
29621EpheserEph4969Und ihr Herren! tuet dasselbe gegen sie und lasset ab von Drohungen; euch bewusst, dass ihr wie sie einen Herrn im Himmel habt, und das bei ihm kein Ansehen der Person gilt.
29622EpheserEph49610Im übrigen, Brüder! erstarket im Herrn und in der Kraft seiner Macht.
29623EpheserEph49611Ziehet an die Waffenrüstung Gottes, damit ihr standzuhalten vermöget gegen die Nachstellungen des Teufels;
29624EpheserEph49612denn wir haben nicht den Kampf wider Fleisch und Blut zu führen, sondern wider die Mächte und Gewalten, wider die Weltbeherrscher dieser Finsternis, wider die Geister der Bosheit unter dem Himmel.
29625EpheserEph49613Darum ergreifet die Waffenrüstung Gottes, damit ihr am bösen Tage widerstehen und in allem vollkommen standhalten könnet.
29626EpheserEph49614So stehet denn, eure Lenden umgürtet mit Wahrheit, angetan mit dem Panzer der Gerechtigkeit,
29627EpheserEph49615eure Füße beschuht mit der Bereitschaft des Evangeliums des Friedens;
29628EpheserEph49616zu allem den Schild des Glaubens ergreifend, mit welchem ihr alle feurigen Geschosse des Argen auslöschen könnt,
29629EpheserEph49617und nehmet den Helm des Heiles, und das Schwert des Geistes (welches ist das Wort Gottes
29630EpheserEph49618unter Gebet und Flehen jeder Art, indem ihr zu aller Zeit im Geiste bittet, und dafür wachsam seid, mit aller Beharrlichkeit und in Fürbitte für alle Heiligen,
29631EpheserEph49619auch für mich, damit mir das Wort gegeben werde, wenn ich meinen Mund auftue, das Geheimnis des Evangeliums mit Zuversicht kund zu tun,
29632EpheserEph49620für welches ich das Botschafteramt übe in Banden, so dass ich in ihm Zuversicht beweisen möge, wie es meine Pflicht ist zu reden.
29633EpheserEph49621Damit aber auch ihr wisset, wie es mit mir steht, wie ich mich befinde, so wird euch Tychikus alles kund tun, der geliebte Bruder und treue Diener im Herrn,
29634EpheserEph49622welchen ich eben zu dem Zwecke zu euch gesandt habe, damit ihr erfahret, wie es mit uns stehe, und er eure Herzen tröste.
29635EpheserEph49623Friede sei den Brüdern, und Liebe mit Glaube von Gott dem Vater, und dem Herrn Jesus Christus!
29636EpheserEph49624Die Gnade sei mit allen, welche unsern Herrn Jesum Christum in Unvergänglichkeit lieben! Amen.
29637PhilipperPhil5011Paulus und Timotheus, Diener Jesu Christi, an alle Heiligen in Christus Jesus, die zu Philippi sind, samt den Bischöfen und Diakonen.
29638PhilipperPhil5012Gnade euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus!
29639PhilipperPhil5013Ich danke meinem Gott, so oft ich eurer gedenke,
29640PhilipperPhil5014indem ich allezeit in allen meinen Gebeten für euch alle mit Freuden das Gebet verrichte,
29641PhilipperPhil5015wegen der Gemeinschaft mit euch für das Evangelium Christi vom ersten Tage an bis jetzt.
29642PhilipperPhil5016Ich hoffe eben dies mit Zuversicht, dass der, welcher in euch das gute Werk angefangen hat, es auch vollenden wird, bis auf den Tag Christi Jesu;
29643PhilipperPhil5017wie es denn billig für mich ist, solches für euch alle zu denken, weil ich euch im Herzen trage, die ihr sowohl in meinen Banden wie bei der Verteidigung und Bekräftigung des Evangeliums insgesamt Mitgenossen meiner Freude seid.
29644PhilipperPhil5018Denn Gott ist mein Zeuge, wie ich mich nach euch allen sehne in der innigsten Liebe Jesu Christi.
29645PhilipperPhil5019Und zwar bete ich darum, dass eure Liebe mehr und mehr zunehme an Erkenntnis und in allem Verständnis,
29646PhilipperPhil50110auf dass ihr das Bessere erprobet, damit ihr lauter und ohne Anstoß seiet auf den Tag Christi,
29647PhilipperPhil50111erfüllt mit Frucht der Gerechtigkeit durch Jesus Christus zur Ehre und zum Lobe Gottes.
29648PhilipperPhil50112Ich will aber, dass ihr wisset, Brüder! dass meine Lage vielmehr zur Förderung des Evangeliums ausgeschlagen ist,
29649PhilipperPhil50113so dass meine Bande in Christus kundgeworden sind bei der ganzen Leibwache und bei allen übrigen,
29650PhilipperPhil50114und die Mehrzahl der Brüder im Herrn, ermutigt durch meine Bande, es mehr und mehr wagen, ohne Furcht das Wort Gottes zu verkündigen.
29651PhilipperPhil50115Einige freilich verkündigen Christus aus Neid und Streitsucht, aber auch andere aus guter Gesinnung,
29652PhilipperPhil50116die einen aus Liebe, weil sie wissen, dass ich zur Verteidigung des Evangeliums bestimmt bin;
29653PhilipperPhil50117die anderen aber verkündigen Christus aus Streitsucht, nicht aus reiner Absicht, weil sie wähnen, meinen Banden Trübsal zu erwecken.
29654PhilipperPhil50118Doch was liegt daran? Wenn nur auf alle Weise Christus verkündigt wird, sei es zum Vorwande, sei es in Wahrheit; darüber freue ich mich, ja, werde ich mich auch ferner freuen.
29655PhilipperPhil50119Denn ich weiß, dass mir dies zum Heile gereichen wird durch euer Gebet und den Beistand des Geistes Jesu Christi,
29656PhilipperPhil50120wie ich denn die Erwartung und Hoffnung hege, dass ich in keinem Stücke werde zu Schanden werden, sondern dass in aller Zuversicht, wie allezeit, so auch jetzt Christus an meinem Leibe verherrlicht werden wird, sei es durch Leben oder durch Tod.
29657PhilipperPhil50121Denn für mich ist Christus das Leben, und das Sterben Gewinn.
29658PhilipperPhil50122Wenn aber das Leben im Fleische dazu dient, mein Wirken fruchtbar zu machen, so weiß ich nicht, was ich wählen soll.
29659PhilipperPhil50123Ich werde vielmehr von beiden Seiten gedrängt: da ich das Verlangen habe, abzuscheiden und mit Christus zu sein, denn dies ist um vieles besser;
29660PhilipperPhil50124im Fleische aber zu bleiben ist notwendig um euretwillen.
29661PhilipperPhil50125Und dies weiß ich zuversichtlich, dass ich bleiben und bei euch allen verbleiben werde zu eurer Förderung und Freude im Glauben,
29662PhilipperPhil50126damit euer Frohlocken in Christo Jesu durch mich um so reicher werde durch meine abermalige Hinkunft zu euch.
29663PhilipperPhil50127Nur wandelt würdig des Evangeliums Christi, damit ich, sei es, dass ich komme und euch sehe, sei es, dass ich fern bin, von euch höre, dass ihr feststehet in einem Geiste, eines Sinnes, zusammen kämpfend für den Glauben an das Evangelium,
29664PhilipperPhil50128und dass ihr euch in Nichts schrecken lasset von den Widersachern; denn dies ist für sie eine Ursache des Verderbens, für euch aber des Heiles, und das von Gott;
29665PhilipperPhil50129denn euch ist die Gnade zu Teil geworden für Christus, nicht nur an ihn zu glauben, sondern auch für ihn zu leiden,
29666PhilipperPhil50130indem ihr denselben Kampf habt, wie ihr ihn an mir gesehen und jetzt von mir höret.
29667PhilipperPhil5021Wenn es also irgend einen Zuspruch in Christus gibt, wenn irgend einen Trost der Liebe, wenn irgendwelche Gemeinschaft des Geistes, wenn irgend herzliches Erbarmen,
29668PhilipperPhil5022so machet meine Freude voll, dass ihr gleichgesinnt seiet, indem ihr gleiche Liebe habet, einmütig, eines Sinnes,
29669PhilipperPhil5023dass ihr nichts aus Streitsucht noch aus eitler Ehrsucht tuet, sondern in Demut einer den andern für höher achtend als sich selbst,
29670PhilipperPhil5024dass nicht jeder auf das Seinige sehe, sondern auf das, was der andere ist.
29671PhilipperPhil5025Denn so sollt ihr gesinnt sein, wie auch Christus Jesus gesinnt war,
29672PhilipperPhil5026welcher, da er in Gottes Gestalt war, es nicht für einen Raub hielt, Gott gleich zu sein;
29673PhilipperPhil5027sondern sich selbst entäußerte, indem er Knechtsgestalt annahm, den Menschen gleich geworden und im Äußeren als ein Mensch erfunden ward.
29674PhilipperPhil5028er erniedrigte sich selbst, indem er gehorsam ward bis zum Tode, ja, zum Tode am Kreuze.
29675PhilipperPhil5029Darum hat ihn auch Gott hoch erhoben, und ihm einen Namen gegeben, der über alle Namen ist,
29676PhilipperPhil50210auf dass in dem Namen Jesu sich jedes Knie aller Wesen im Himmel, auf Erden und unter der Erde,
29677PhilipperPhil50211und jede Zunge bekenne, dass Jesus Christus der Herr zum Preise Gottes, des Vaters ist.
29678PhilipperPhil50212Demnach, meine Geliebten! (wie ihr allezeit gehorsam gewesen seid), lasset es nicht bewenden bei dem, was in meiner Anwesenheit geschehen, sondern wirket noch viel mehr jetzt, bei meiner Abwesenheit, mit Furcht und Zittern euer Heil.
29679PhilipperPhil50213Denn Gott ist es, der in euch sowohl das Wollen wie das Vollbringen wirkt nach seinem Wohlgefallen.
29680PhilipperPhil50214Tuet alles ohne Murren und Zaudern,
29681PhilipperPhil50215damit ihr tadellos und lautere Kinder Gottes seiet, unsträflich inmitten eines verderbten und verkehrten Geschlechtes, unter denen ihr leuchtet wie Gestirne in der Welt,
29682PhilipperPhil50216indem ihr am Worte des Lebens festhaltet, mir zum Ruhme auf den Tag Christi, dass ich nicht vergeblich gelaufen bin und nicht vergeblich gearbeitet habe.
29683PhilipperPhil50217Aber wenn ich auch hingeopfert werde zu der Opfergabe und dem Dienste eures Glaubens, so freue ich mich und frohlocke mit euch allen.
29684PhilipperPhil50218Über eben dies freuet auch ihr euch und frohlocket mit mir.
29685PhilipperPhil50219Ich hoffe aber im Herrn Jesus, den Timotheus bald zu euch senden zu können, damit auch ich guten Mutes sei, indem ich erfahre, wie es um euch steht.
29686PhilipperPhil50220Denn ich habe keinen an Sinnesart ihm Gleichstehenden, der mit herzlicher Teilnahme für euch besorgt sei.
29687PhilipperPhil50221Denn alle suchen das Ihrige, nicht das, was Jesu Christi ist.
29688PhilipperPhil50222Wie bewährt er aber ist, sollt ihr daran erkennen, dass er, wie ein Sohn seinem Vater, mit mir gedient hat für das Evangelium.
29689PhilipperPhil50223Ihn also hoffe ich zu euch zu senden sobald ich meine Lage absehen kann.
29690PhilipperPhil50224Ich habe aber die Zuversicht im Herrn, dass ich auch selbst bald zu euch kommen werde.
29691PhilipperPhil50225Indes habe ich für notwendig erachtet, den Epaphroditus, meinen Bruder, Mitarbeiter und Mitstreiter, euren Abgesandten und Diener meiner Bedürfnisse, zu euch zu senden,
29692PhilipperPhil50226da er sich nach euch allen sehnte und bekümmert war, weil ihr gehört hattet, dass er krank sei.
29693PhilipperPhil50227Denn wirklich war er dem Tode nahe; aber Gott hat sich seiner erbarmt, nicht allein aber seiner, sondern auch meiner, dass ich nicht Betrübnis über Betrübnis hätte.
29694PhilipperPhil50228Um so eiliger also sende ich ihn, damit ihr euch seines Wiedersehens freuet, und ich keine Betrübnis habe.
29695PhilipperPhil50229Heißet ihn denn willkommen im Herrn mit aller Freude und haltet solche Männer in Ehren.
29696PhilipperPhil50230Denn um des Werkes Christi willen ist er dem Tode nahe gekommen, indem er sein Leben auf´s Spiel setzte, um das zu ersetzen, was von eurer Seite fehlte an der Dienstleistung für mich.
29697PhilipperPhil5031Im Übrigen, meine Brüder! freuet euch im Herrn. Das nämliche euch zu schreiben, ist mir nicht lästig, euch aber notwendig.
29698PhilipperPhil5032Hütet euch3vor den Hunden, hütet euch vor den bösen Arbeitern, hütet euch vor der Zerschneidung!
29699PhilipperPhil5033Denn wir sind die Beschneidung, die wir im Geiste Gott dienen, und uns in Christus Jesus rühmen, und nicht auf das Fleisch unser Vertrauen setzen,
29700PhilipperPhil5034obwohl ich meinerseits auch auf das Fleisch Vertrauen setzen könnte. Wenn irgendein anderer meint, auf das Fleisch vertrauen zu können, so ich noch mehr.
29701PhilipperPhil5035Ich bin beschnitten am achten Tage, bin aus dem Geschlechte Israel, aus dem Stamme Benjamin, ein Hebräer von Hebräern, dem Gesetze nach ein Pharisäer,
29702PhilipperPhil5036dem Eifer nach ein Verfolger der Kirche Gottes, und der auf das Gesetz sich gründenden Gerechtigkeit nach von untadelhaftem Wandel.
29703PhilipperPhil5037Doch was mir Gewinn war, das alles habe ich um Christi willen für Schaden erachtet.
29704PhilipperPhil5038Ja, ich halte alles für Schaden gegen die alles übertreffende Erkenntnis Jesu Christi, meines Herrn, um dessentwillen ich dieses allen verlustig gegangen bin, und es für Kot erachte, damit ich Christus gewinne,
29705PhilipperPhil5039und in ihm erfunden werde, nicht mit meiner Gerechtigkeit, die aus dem Gesetze kommt, sondern mit jener, welche aus dem Glauben an Christus Jesus stammt der Gerechtigkeit aus Gott auf Grund des Glaubens;
29706PhilipperPhil50310um ihn zu erkennen und die Kraft seiner Auferstehung und die Gemeinschaft seiner Leiden, indem ich seinem Tode gleichgestaltet werde,
29707PhilipperPhil50311ob ich etwa zur Auferstehung von den Toten gelangen möge.
29708PhilipperPhil50312Nicht, dass ich es schon erlangt hätte oder schon vollkommen geworden wäre; ich strebe aber darnach, ob ich es etwa ergreifen möchte, weil ich auch von Christus Jesus ergriffen bin.
29709PhilipperPhil50313Brüder! ich halte nicht von mir selbst, dass ich es ergriffen habe; eines aber tue ich: Das, was hinter mir liegt, vergessend, nach dem aber, was vor mir ist, mich ausstreckend,
29710PhilipperPhil50314eile ich dem vorgesteckten Ziele zu, dem Siegespreise der von oben erhaltenen Berufung Gottes in Christus Jesus.
29711PhilipperPhil50315So viele nun vollkommen sind, lasset uns diese Gesinnung haben; und wenn ihr in irgendetwas anderen Sinnes seid, so wird euch Gott auch dies offenbaren.
29712PhilipperPhil50316Indes, wozu wir gelangt sind, in derselben Richtung wollen wir auch, damit wir eines Sinnes seien, verharren.
29713PhilipperPhil50317Werdet meine Nachfolger, Brüder! und schauet auf die, welche also wandeln, wie ihr uns zum Vorbilde habt.
29714PhilipperPhil50318Denn viele wandeln, wie ich euch von ihnen oft gesagt habe, (jetzt aber unter Tränen sage), als die Feinde des Kreuzes Christi,
29715PhilipperPhil50319deren Ende das Verderben, deren Gott der Bauch ist, und deren Ruhm in ihrer Schande besteht, die nach dem Irdischen trachten.
29716PhilipperPhil50320Unser Wandel aber ist im Himmel, von wo wir auch den Heiland erwarten, unsern Herrn Jesus Christus,
29717PhilipperPhil50321welcher den Leib unserer Niedrigkeit umgestalten wird, dass er gleichgestaltet werde dem Leibe seiner Herrlichkeit, vermöge der Kraft, durch welche er sich auch alles unterwerfen kann.
29718PhilipperPhil5041Demnach, meine geliebten und ersehnten Brüder, meine Freude und meine Krone! stehet also fest im Herrn, Geliebte!
29719PhilipperPhil5042Die Evodia ermahne ich, und die Syntyche bitte ich, eines Sinnes zu sein im Herrn.
29720PhilipperPhil5043Ja, ich bitte auch dich, treuer Genosse! nimm dich ihrer an, die mit mir für das Evangelium gearbeitet haben, in Gemeinschaft mit Clemens und meinen übrigen Mitarbeitern, deren Namen im Buche des Lebens stehen.
29721PhilipperPhil5044Freuet euch im Herrn allezeit; abermals sage ich, freuet euch!
29722PhilipperPhil5045Euer freundliches Wesen werde allen Menschen kund; der Herr ist nahe!
29723PhilipperPhil5046Um nichts seid in Sorgen, sondern in allen Dingen mögen durch das Gebet und das Flehen nebst Danksagung eure Anliegen vor Gott kundwerden.
29724PhilipperPhil5047Und der Friede Gottes, der allen Begriff übersteigt, bewahre eure Herzen und eure Gedanken in Christus Jesus.
29725PhilipperPhil5048Im übrigen, Brüder! was immer wahr ist, was ehrbar, was gerecht, was heilig, was liebenswürdig, was rühmlich, wenn etwas eine Tugend, wenn etwas eine lobliche Zucht ist, darauf seid bedacht.
29726PhilipperPhil5049Was ihr auch gelernt, empfangen, gehört und an mir gesehen habt, das tuet; und der Gott des Friedens wird mit euch sein.
29727PhilipperPhil50410Höchlich habe ich mich im Herrn gefreut, dass ihr endlich einmal wieder aufgeblüht seid, für mich besorgt zu sein, wie ihr ja auch besorgt waret; doch ihr waret durch die Umstände behindert.
29728PhilipperPhil50411Nicht als ob ich dies des Mangels wegen sagte; denn ich habe gelernt, mich mit dem, was ich habe, zu begnügen.
29729PhilipperPhil50412Ich weiß mich in kümmerlicher Lage zu finden, ich weiß auch im Überfluss mich zu schicken (ich bin in allen Lagen und in allen Verhältnissen geübt), satt zu werden wie zu Hunger, Überfluss zu haben, wie Mangel zu leiden.
29730PhilipperPhil50413Alles vermag ich in dem, der mich stark macht.
29731PhilipperPhil50414Gleichwohl habt ihr wohl daran getan, dass ihr an meiner Bedrängnis Teil nahmet.
29732PhilipperPhil50415Es ist euch aber auch selbst bekannt, Philipper, dass im Anfange des Evangeliums, als ich aus Mazedonien auszog, keine Gemeinde mit mir in Hinsicht auf Geben und Empfangen in Gemeinschaft trat, als ihr allein.
29733PhilipperPhil50416Denn auch nach Thessalonich habt ihr einmal und ein zweites Mal gesendet, was ich bedurfte.
29734PhilipperPhil50417Nicht als suchte ich die Gabe, sondern ich suche den Gewinn, der sich für eure Rechnung mehrt.
29735PhilipperPhil50418Ich habe aber alles, und habe reichlich; mir ist die Fülle geworden, seitdem ich von Epaphroditus das erhalten habe, was ihr gesandt habt, einen lieblichen Wohlgeruch, ein angenehmes Gott wohlgefälliges Opfer.
29736PhilipperPhil50419Mein Gott aber erfülle all euer Verlangen nach seinem Reichtume in Herrlichkeit in Christus Jesus.
29737PhilipperPhil50420Unserem Gott und Vater aber sei Ehre von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.
29738PhilipperPhil50421Grüßet einen jeden Heiligen in Christus Jesus.
29739PhilipperPhil50422Es grüßen euch die Brüder, welche bei mir sind. Es grüßen euch alle Heiligen, besonders aber die von des Kaisers Hause.
29740PhilipperPhil50423Die Gnade unsers Herrn Jesu Christi sei mit eurem Geiste! Amen.
29741KolosserKol5111Paulus, Apostel Jesu Christi durch den Willen Gottes, und Timotheus, der Bruder,
29742KolosserKol5112den Heiligen und gläubigen Brüdern in Christus Jesus zu Kolossä.
29743KolosserKol5113Gnade sei euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus. Wir danken Gott und dem Vater unsers Jesus Christus immerdar, für euch betend,
29744KolosserKol5114da wir von eurem Glauben an Christus Jesus, und von der Liebe, die ihr zu allen Heiligen hegt, gehört haben,
29745KolosserKol5115um der Hoffnung willen, die euch im Himmel aufbehalten ist, von welcher ihr gehört habt und das Wort der Wahrheit des Evangeliums,
29746KolosserKol5116welches zu euch gekommen ist, wie es auch in der ganzen Welt ist. Und es bringt Frucht und nimmt zu, ebenso wie unter euch, von dem Tage an, da ihr gehört und die Gnade Gottes in Wahrheit erkannt habt,
29747KolosserKol5117so wie ihr sie ja von Epaphras gelernt habt, unserm geliebten Mitdiener, welcher ein treuer Diener Christi Jesu für euch ist,
29748KolosserKol5118der uns auch eure Liebe im Geiste kundgetan hat.
29749KolosserKol5119Deshalb hören auch wir von dem Tage an, da wir es vernommen haben, nicht auf, für euch zu beten und zu bitten, dass ihr erfüllt werden möget mit der Erkenntnis seines Willens in aller geistigen Weisheit und Einsicht,
29750KolosserKol51110dass ihr Gottes würdig wandelt, ihm in allem wohlgefällig, indem ihr an jeglichem guten Werke Frucht bringt und wachset in der Erkenntnis Gottes;
29751KolosserKol51111mit aller Kraft gestärkt, nach der Macht seiner Herrlichkeit, zu aller Standhaftigkeit und Langmut, mit Freuden,
29752KolosserKol51112indem wir Gott, dem Vater, Dank sagen, der uns würdig gemacht hat, Teil zu nehmen am Erbe der Heiligen im Lichte;
29753KolosserKol51113welcher uns aus der Gewalt der Finsternis befreit und in das Reich des Sohnes seiner Liebe versetzt hat,
29754KolosserKol51114in welchem wir die Erlösung haben durch sein Blut, die Vergebung der Sünden;
29755KolosserKol51115welcher das Ebenbild Gottes ist, des Unsichtbaren, der Erstgeborene vor aller Schöpfung;
29756KolosserKol51116denn in ihm ist alles erschaffen, was im Himmel und was auf Erden ist, das Sichtbare und das Unsichtbare, seien es Throne oder Herrschaften, oder Fürstentümer oder Gewalten, alles ist durch ihn und für ihn geschaffen;
29757KolosserKol51117und er ist vor allen, und alles hat seinen Bestand in ihm.
29758KolosserKol51118Und er ist das Haupt des Leibes der Kirche, er, der da ist der Anfang, der Erstgeborne von den Toten, damit er in allem den Vorrang habe;
29759KolosserKol51119denn in ihm gefiel es Gott, die ganze Fülle wohnen zu lassen,
29760KolosserKol51120und durch ihn alles mit sich zu versöhnen, indem er Frieden stiftete durch das Blut seines Kreuzes, sowohl was auf der Erde, als was im Himmel ist.
29761KolosserKol51121Auch euch, die ihr ehedem entfremdet und feindlich gesinnt waret in bösen Werken,
29762KolosserKol51122hat er jetzt versöhnt in dem Leibe seines Fleisches durch den Tod, um euch heilig und unbefleckt und unsträflich darzustellen vor ihm;
29763KolosserKol51123wenn ihr anders im Glauben beharret, festgegründet und beständig, und euch nicht wankend machen lasset in der Hoffnung des Evangeliums, welches ihr gehört habt, das verkündigt worden ist in der ganzen Schöpfung unter dem Himmel, dessen Diener ich, Paulus, geworden bin.
29764KolosserKol51124Jetzt freue ich mich in den Leiden für euch, und ergänze das an meinem Fleische, was an den Leiden Christi noch mangelt für seinen Leib, welcher die Kirche ist,
29765KolosserKol51125deren Diener ich geworden bin nach Gottes Veranstaltung, die mir für euch zuerteilt ward, das Wort Gottes voll zu machen,
29766KolosserKol51126das Geheimnis, welches von Ewigkeit und Alters her verborgen war, jetzt aber seinen Heiligen offenbart worden ist,
29767KolosserKol51127denen Gott kundtun wollte, welches der Reichtum der Herrlichkeit dieses Geheimnisses unter den Heiden sei, das ist Christus, der in euch die Hoffnung der Herrlichkeit ist,
29768KolosserKol51128welchen wir verkündigen, indem wir jedermann ermahnen und jedermann belehren in aller Weisheit, damit wir jedermann vollkommen in Christus Jesus darstellen;
29769KolosserKol51129wofür ich mich auch mühe, kämpfend vermöge seiner Wirksamkeit, die in mir in Kraft schafft.
29770KolosserKol5121Denn ihr sollt wissen, welch große Sorge ich um euch und die in Laodicea, und um alle habe, die mein Angesicht im Fleische nicht gesehen haben,
29771KolosserKol5122dass ihren Herzen Zuspruch zu Teil werde, indem sie in Liebe unterwiesen werden, und zu allem Reichtume der Fülle der Einsicht gelangen, zur Erkenntnis des Geheimnisses Gottes, des Vaters, und Christi Jesu,
29772KolosserKol5123in welchem alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis verborgen sind
29773KolosserKol5124Dies aber sage ich, damit euch niemand täusche mit hochfahrender Rede.
29774KolosserKol5125Denn wenn ich auch dem Leibe nach abwesend bin, so bin ich doch im Geiste bei euch, mich freuend, indem ich eure Ordnung und die Festigkeit eures Glaubens an Christus sehe.
29775KolosserKol5126So wie ihr also Jesus Christus, den Herrn, angenommen habt, so wandelt in ihm,
29776KolosserKol5127festgewurzelt und auferbaut in ihm, und fest im Glauben, so wie ihr gelehrt seid, zunehmend in ihm mit Danksagung.
29777KolosserKol5128Sehet zu, dass euch niemand verführe durch die Weltweisheit und eitlen Trug nach der Überlieferung der Menschen, nach den Anfangsgründen der Welt, und nicht nach Christus,
29778KolosserKol5129denn in ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig,
29779KolosserKol51210und in ihm seid ihr erfüllt, der das Haupt aller Gewalten und Mächte ist;
29780KolosserKol51211in dem ihr auch beschnitten seid, nicht durch eine Beschneidung, welch mit der Hand geschehen, durch Hinwegnahme des Fleisches am Leibe, sondern durch die Beschneidung Christi,
29781KolosserKol51212indem ihr mit ihm in der Taufe begraben wurdet, und in ihm durch den Glauben an die Macht Gottes, der ihn von den Toten auferweckt hat, auch auferstanden seid.
29782KolosserKol51213Auch euch, die ihr tot waret in den Vergehungen und in der Vorhaut eures Fleisches, hat er lebendig gemacht mit ihm, indem er euch alle Vergehungen vergab,
29783KolosserKol51214da er den wider uns lautenden Schuldbrief der Satzungen auslöschte und ihn an das Kreuz heftend wegnahm;
29784KolosserKol51215und da er die Mächte und die Gewalten entwaffnet, stellte er sie kühnlich zur Schau, indem er sie im Triumphe aufführte in sich.
29785KolosserKol51216So soll euch denn Niemand richten wegen Speise oder wegen Trank, oder betreffs eines Festtages oder eines Neumondes oder Sabbats,
29786KolosserKol51217denn diese sind ein Schatten dessen, was zukünftig war; der Körper aber ist Christi.
29787KolosserKol51218Lasset euch von niemand verführen, der an Demut und Dienst der Engel Gefallen findet, indem er sich zu Dingen, die er nicht gesehen hat, versteigt, ohne Grund aufgeblasen von dem Sinne seines Fleisches,
29788KolosserKol51219aber nicht festhaltend an dem Haupte, von welchem aus der ganze Leib, durch Gelenke und Bänder verbunden und zusammengehalten, heranwächst zum Wachstum in Gott.
29789KolosserKol51220Wenn ihr also mit Christus den Anfangsgründen dieser Welt abgestorben seid, was stellt ihr noch Satzungen auf, als lebtet ihr in der Welt?
29790KolosserKol51221„Fasset nicht an, kostet nicht, berühret nicht!“
29791KolosserKol51222Dinge, welche doch alle durch den Gebrauch der Vernichtung geweiht sind, nach den Satzungen und Lehren der Menschen.
29792KolosserKol51223Denn haben diese auch den Schein von Weisheit durch selbstgewählten Gottesdienst und Demut und Schonungslosigkeit gegen den Leib, so dienen sie doch nicht in irgendetwas, was ehrenhaft ist, zur Sättigung des Fleisches.
29793KolosserKol5131Wenn ihr nun mit Christus mit auferstanden seid, so suchet, was droben ist, wo Christus zur Rechten Gottes sitzt.
29794KolosserKol5132Auf das, was oben ist, lasset euren Sinn gerichtet sein, nicht auf das, was auf Erden ist.
29795KolosserKol5133Denn ihr seid gestorben und euer Leben ist verborgen mit Christus in Gott.
29796KolosserKol5134Wenn Christus, euer Leben, erscheinen wird, alsdann werdet auch ihr mit ihm erscheinen in Herrlichkeit.
29797KolosserKol5135So ertötet denn eure Glieder, welche irdisch sind, Unzucht, Unlauterkeit, Geilheit, böse Begierde, und die Habsucht, welche ja Götzendienst ist,
29798KolosserKol5136um deretwillen der Zorn Gottes über die Kinder des Unglaubens kommt,
29799KolosserKol5137in welchen auch ihr einst wandeltet, als ihr unter ihnen lebtet.
29800KolosserKol5138Jetzt aber leget auch ihr dies alles ab: Zorn, Erbitterung, Bosheit, Lästerung, unehrbare Reden aus eurem Munde.
29801KolosserKol5139Belüget einander nicht, ziehet aus den alten Menschen mit seinen Taten,
29802KolosserKol51310und ziehet den neuen an, der da erneuert wird zur Erkenntnis nach dem Ebenbilde dessen, der ihn erschaffen hat,
29803KolosserKol51311wo nicht Heide, noch Jude ist, nicht Beschneidung noch Vorhaut, nicht Barbar und Sytche, nicht Knecht und Freier, sondern alles und in allen Christus.
29804KolosserKol51312Ziehet also an als Auserwählte Gottes, Heilige und Geliebte, herzliches Erbarmen, Güte, Demut, Sanftmut, Langmut;
29805KolosserKol51313indem ihr einander ertraget und einander verzeihet, wenn jemand wider den andern eine Klage hat; so wie der Herr euch vergeben hat, also auch ihr!
29806KolosserKol51314Über alles dies aber habet die Liebe, welche das Band der Vollkommenheit ist.
29807KolosserKol51315Und der Friede Christi herrsche in euren Herzen, zu welchem ihr ja auch berufen seid in einem Leibe; und beweiset euch dankbar!
29808KolosserKol51316Das Wort Christi wohne reichlich unter euch, so dass ihr euch einander mit aller Weisheit belehret und ermuntert durch Psalmen und Lobgesänge und geistliche Lieder, so dass ihr Gott in der Gnade lobsinget in euren Herzen.
29809KolosserKol51317Alles, was ihr immer tun möget in Wort und in Werk, das tuet alles im Namen des Herrn Jesus Christus, indem ihr Gott und den Vater durch ihn danksagt!
29810KolosserKol51318Ihr Frauen! seid euren Männern untergeben, wie es sich ziemt im Herrn.
29811KolosserKol51319Ihr Männer! liebet eure Frauen und lasset euch nicht gegen sie erbittern.
29812KolosserKol51320Ihr Kinder! gehorchet euren Eltern in allem; denn das ist wohlgefällig im Herrn.
29813KolosserKol51321Ihr Väter! reizet eure Kinder nicht zum Zorne, damit sie nicht mutlos werden.
29814KolosserKol51322Ihr Knechte! gehorchet in allem den leiblichen Herren, nicht in Augendienerei, als solche, die Menschen gefallen wollen, sondern in Einfalt des Herzens, als solche, die Gott fürchten.
29815KolosserKol51323Was ihr immer tun möget, das tuet von Herzen, als für den Herrn und nicht für die Menschen;
29816KolosserKol51324da ihr wisset, dass ihr vom Herrn die Vergeltung des Erbes erhalten werdet. Christus, dem Herrn, dienet!
29817KolosserKol51325Denn der, welcher Unrecht tut, wird die Vergeltung empfangen für das, was er Unrecht getan hat; und kein Ansehen der Person gilt bei Gott.
29818KolosserKol5141Ihr Herren! Was gerecht und billig ist, gewähret den Knechten, da ihr wisset, dass auch ihr einen Herrn im Himmel habt.
29819KolosserKol5142Seid beharrlich im Gebete, und seid wachsam darin mit Danksagung.
29820KolosserKol5143Betet auch zugleich für uns, dass Gott uns eine Türe des Wortes auftuen möge, das Geheimnis Christi zu verkündigen (um dessen willen ich auch in Banden bin),
29821KolosserKol5144damit ich es kund tun möge, so wie ich es verkünden soll.
29822KolosserKol5145In Weisheit verhaltet euch gegen die, welche draußen sind, indem ihr die Zeit wohl benützet.
29823KolosserKol5146Eure Rede sei allezeit wohlgefällig, mit Salz gewürzt, so dass ihr wisset, wie ihr einem jeden antworten müsset!
29824KolosserKol5147Das, was mich betrifft, wird euch Tychikus alles kund tun, der geliebte Bruder und treue Diener und Mitknecht im Herrn,
29825KolosserKol5148den ich eben darum zu euch gesandt habe, damit er erfahre, wie es um euch steht, und eure Herzen tröste,
29826KolosserKol5149zugleich mit Onesimus, dem geliebten und treuen Bruder, welcher aus eurer Stadt ist. Alles, was hier vorgeht, werden sie euch kund tun.
29827KolosserKol51410Es grüßt euch Aristarchus, mein Mitgefangener, und Markus, der Geschwistersohn des Barnabas, wegen dessen ihr Weisungen erhalten habt; wenn er zu euch kommt, nehmet euch seiner an;
29828KolosserKol51411und Jesus, genannt Justus. Von denen, welche aus dem Judentume sind, sind diese meine einzigen Mitarbeiter für das Reich Gottes, die mir zum Troste gewesen sind.
29829KolosserKol51412Es grüßt euch Epaphras, der aus eurer Stadt ist, ein Diener Christi Jesu, allezeit besorgt für euch im Gebete, dass ihr vollkommen feststehen möget und vollendet in allem, was Gotte Wille ist.
29830KolosserKol51413Denn ich bezeuge ihm, dass er viel Mühsal hat um euch und um die, welche in Laodicea und in Hierapolis sind.
29831KolosserKol51414Es grüßt euch Lukas, der Arzt, der teure, und Demas.
29832KolosserKol51415Grüßet die Brüder in Laodicea, und den Nymphas, und die in seinem Hause befindliche Gemeinde.
29833KolosserKol51416Und wenn dieser Brief bei euch vorgelesen ist, so sorget, dass er auch in der Gemeinde von Laodicea vorgelesen werde; und dass ihr auch den von Laodicea leset.
29834KolosserKol51417Und saget dem Archippus: Habe Acht auf das Amt, welches du empfangen hast im Herrn, dass du es vollkommen verwaltest.
29835KolosserKol51418Gruß mit meiner, des Paulus, Hand. Seid eingedenk meiner Bande. Die Gnade sei mit euch! Amen.
298361 Thessalonicher1Thes5211Paulus und Silvanus und Timotheus an die Gemeinde der Thessalonicher, die da ist in Gott dem Vater und dem Herrn Jesus Christus.
298371 Thessalonicher1Thes5212Gnade und Friede sei euch! Wir sagen Gott Dank allezeit für euch alle, euer eingedenk in unseren Gebeten, ohne Unterlass
298381 Thessalonicher1Thes5213gedenkend eures Glaubenswerkes und eurer Mühe und Liebe und Standhaftigkeit in der Hoffnung auf unsern Herrn Jesus Christus, vor Gott und unserm Vater,
298391 Thessalonicher1Thes5214indem wir überzeugt sind, von Gott geliebte Brüder! von eurer Auserwählung,
298401 Thessalonicher1Thes5215denn unser Evangelium kam nicht zu euch nur in Worten allein, sondern auch in Kraft und im Heiligen Geiste, und in reicher Fülle, wie ihr denn wisset, was wir bei euch waren um euretwillen.
298411 Thessalonicher1Thes5216Und ihr seid unsere und des Herrn Nachfolger geworden, indem ihr das Wort unter vieler Bedrängnis aufnahmet mit der Freudigkeit des Heiligen Geistes,
298421 Thessalonicher1Thes5217so dass ihr ein Vorbild geworden seid für alle Gläubigen in Mazedonien und Achaja.
298431 Thessalonicher1Thes5218Denn von euch her ist das Wort des Herrn erschollen, nicht nur in Mazedonien und Achaja, sondern überallhin ist euer Glaube an Gott kund geworden, so dass wir nicht nötig haben, etwas davon zu sagen.
298441 Thessalonicher1Thes5219Denn sie selbst verkündigen von uns, welchen Eingang wir bei euch gefunden, und wie ihr euch zu Gott von den Götzen hinweg bekehrt habt, um dem lebendigen und wahren Gott zu dienen,
298451 Thessalonicher1Thes52110und seinen Sohn vom Himmel herab zu erwarten (den er von den Toten auferweckt hat), Jesus, der uns von dem zukünftigen Zorngerichte errettet hat.
298461 Thessalonicher1Thes5221Ihr selbst wisset es ja, Brüder! dass unser Eingang bei euch nicht erfolglos gewesen ist,
298471 Thessalonicher1Thes5222sondern obwohl wir zuvor, wie ihr wisst, in Philippi Leiden und Schmach erduldet hatten, fassten wir, im Vertrauen auf unsern Gott, doch den Mut, euch das Evangelium Gottes zu verkünden in großer Sorgsamkeit.
298481 Thessalonicher1Thes5223Denn unser Zuspruch geht nicht aus Irrwahn, noch aus Unlauterkeit hervor, noch ist er mit Trug verbunden,
298491 Thessalonicher1Thes5224sondern so wie wir von Gott bewährt erfunden wurden, mit dem Evangelium betraut zu werden, so reden wir nicht als solche, die Menschen gefallen wollen, sondern dem Gott, der unsere Herzen prüft.
298501 Thessalonicher1Thes5225Denn weder haben wir uns je schmeichlerischer Worte bedient, wie ihr wisset, noch haben wir Vorwand zur Habsucht gesucht, Gott ist Zeuge!
298511 Thessalonicher1Thes5226noch auch suchten wir Ehre von den Menschen, weder von euch, noch von andern.
298521 Thessalonicher1Thes5227Obwohl wir euch hätten beschwerlich sein dürfen als Apostel Christi, sind wir vielmehr Kinder geworden in eurer Mitte, wie wenn eine Säugende ihre Kinder pflegt.
298531 Thessalonicher1Thes5228So wünschten wir voll Liebe zu euch, von Herzen, euch nicht nur das Evangelium Gottes mitzuteilen, sondern auch unser Leben für euch hinzugeben, weil ihr uns überaus lieb geworden waret.
298541 Thessalonicher1Thes5229Ihr erinnert euch ja, Brüder! unserer Mühe und Beschwerde; wie wir Tag und Nacht arbeiteten, um keinem von euch beschwerlich zu fallen, da wir euch das Evangelium Gottes verkündeten.
298551 Thessalonicher1Thes52210Ihr seid Zeugen und Gott, wie heilig, gerecht und untadelig wir uns bei euch erwiesen haben, die ihr gläubig geworden seid;
298561 Thessalonicher1Thes52211wie wir, ihr wisset es ja, einen jeden von euch (wie ein Vater seine Kinder)
298571 Thessalonicher1Thes52212gebeten, ermuntert und beschworen haben, dass ihr Gottes würdig wandeln möchtet, der euch zu seinem Reiche und zu seiner Herrlichkeit berufen hat.
298581 Thessalonicher1Thes52213Darum danken auch wir Gott ohne Unterlass dafür, dass ihr die Verkündigung des Wortes Gottes, das ihr von uns vernahmet, aufgenommen habt nicht als Menschenwort, sondern (wie es Wahrheit ist) als Gottes Wort, der in euch wirkt, die ihr gläubig geworden seid.
298591 Thessalonicher1Thes52214Denn ihr seid Nachahmer geworden, Brüder, der Kirchen Gottes, welche in Judäa sind in Christus Jesus, da auch ihr dasselbe erlitten habet von euren eigenen Volksgenossen, wie sie von den Juden,
298601 Thessalonicher1Thes52215welche den Herrn Jesus getötet. Ebenso wie die Propheten, und auch uns verfolgt haben, und Gott mißfällig und allen Menschen feindlich sind,
298611 Thessalonicher1Thes52216da sie uns wehren wollen, den Heiden zu predigen, damit diese selig werden, um immerdar das Maß ihrer Sünden voll zu machen; denn der Zorn Gottes ist über sie gekommen zum Ende hin.
298621 Thessalonicher1Thes52217Wir aber, Brüder! verwaist von euch auf kurze Zeit dem Angesichte, nicht dem Herzen nach, haben uns umso mehr beeilt, euer Angesicht zu sehen mit großem Verlangen;
298631 Thessalonicher1Thes52218wollten wir doch zu euch kommen, nämlich ich, Paulus, einmal und ein zweites Mal, doch der Satan hat uns gehindert.
298641 Thessalonicher1Thes52219Denn wer ist unsere Hoffnung oder unsere Freude oder unsere Ruhmeskrone? Seid es nicht ihr vor unserm Herrn Jesus Christus bei seiner Ankunft?
298651 Thessalonicher1Thes52220Ja, ihr seid unsere Ehre und unsere Freude!
298661 Thessalonicher1Thes5231Darum konnten wir es nicht länger ertragen und entschlossen uns, allein in Athen zurückzubleiben,
298671 Thessalonicher1Thes5232inzwischen aber sandten wir den Timotheus, unsern Bruder und Diener Gottes im Evangelium Christi, um euch zu festigen und zu ermuntern in eurem Glauben,
298681 Thessalonicher1Thes5233damit niemand in diesen Drangsalen wankend werde; wisset ihr doch selbst, dass wir dazu bestimmt sind.
298691 Thessalonicher1Thes5234Schon als wir bei euch waren, haben wir es euch ja vorhergesagt, dass wir Drangsale leiden würden, wie es auch geschehen und euch kund ist.
298701 Thessalonicher1Thes5235Darum habe ich auch, da ich es nicht länger ertrug, hingesendet, um Kunde zu erlangen von eurem Glauben, ob nicht vielleicht der Versucher euch versucht habe, und so unsere Arbeit vereitelt werde.
298711 Thessalonicher1Thes5236Jetzt aber, da Timotheus von euch zu uns gekommen ist und uns die Botschaft von eurem Glauben und eurer Liebe gebracht hat, und dass ihr uns stets in gutem Andenken habet, euch sehnend uns zu sehen, wie auch wir euch,
298721 Thessalonicher1Thes5237so sind wir deshalb, meine Brüder, euretwegen getröstet worden bei all unserer Not und Bedrängnis durch euren Glauben;
298731 Thessalonicher1Thes5238denn nun leben wir, wenn ihr feststehet im Herrn.
298741 Thessalonicher1Thes5239Denn welchen Dank können wir Gott für euch darbringen zur Vergeltung für alle Freude, die wir eurethalben empfinden vor unserem Gott,
298751 Thessalonicher1Thes52310indem wir Tag und Nacht eifrigst flehen, dass wir euer Angesicht sehen mögen und das, was eurem Glauben abgeht, vervollständigen dürfen.
298761 Thessalonicher1Thes52311Er aber, Gott, unser Vater, und unser Herr Jesus Christus, wolle unsern Weg zu euch ebnen.
298771 Thessalonicher1Thes52312Euch aber wolle der Herr wachsen und reich werden lassen in eurer Liebe gegeneinander und gegen alle, so wie auch wir sie haben gegen euch,
298781 Thessalonicher1Thes52313eure Herzen zu festigen, dass sie tadellos seien in der Heiligkeit vor Gott und unserem Vater bei der Ankunft unsers Herrn Jesus Christus mit allen seinen Heiligen. Amen.
298791 Thessalonicher1Thes5241Im übrigen nun, Brüder! bitten und ermahnen wir euch im Herrn Jesus, dass ihr so, wie ihr von uns vernommen habet, wie ihr wandeln und wohlgefallen sollt, so auch wirklich wandelt, damit ihr immer mehr zunehmet.
298801 Thessalonicher1Thes5242Ihr wisset ja, welche Vorschriften ich euch gegeben habe durch den Herrn Jesus.
298811 Thessalonicher1Thes5243Das nämlich ist der Wille Gottes, eure Heiligung; das ihr euch enthaltet der Unzucht,
298821 Thessalonicher1Thes5244dass ein jeder von euch wisse sein Gefäß in Heiligkeit und Ehre zu besitzen,
298831 Thessalonicher1Thes5245nicht in sinnlicher Leidenschaft, wie die Heiden, welche Gott nicht kennen;
298841 Thessalonicher1Thes5246und dass niemand übergreife, und seinen Bruder im Geschäfte übervorteile; denn der Herr ist Rächer von allem diesem, wie wir euch schon verkündet und bezeugt haben.
298851 Thessalonicher1Thes5247Denn Gott hat uns nicht berufen zur Unlauterkeit, sondern zur Heiligung.
298861 Thessalonicher1Thes5248Wer daher dies missachtet, missachtet nicht einen Menschen, sondern Gott, denselben, der seinen Heiligen Geist in unsere Herzen gegeben hat.
298871 Thessalonicher1Thes5249Wegen der Bruderliebe aber haben wir nicht nötig, euch zu schreiben, denn ihr seid selbst von Gott gelehrt, euch einander zu lieben.
298881 Thessalonicher1Thes52410Und ihr tut es denn auch gegen alle Brüder in ganz Mazedonien. Wir bitten euch aber, Brüder! nehmet darin mehr und mehr zu,
298891 Thessalonicher1Thes52411und bestrebet euch, ein stilles Leben zu führen, eure eigenen Angelegenheiten zu besorgen und mit euren Händen zu arbeiten, wie wir es euch geboten haben,
298901 Thessalonicher1Thes52412ehrbar zu wandeln vor denen, die draußen sind, und von niemanden etwas zu begehren.
298911 Thessalonicher1Thes52413Wir wollen euch aber, Brüder! nicht in Unkunde lassen über die Entschlafenen, damit ihr nicht traurig seiet wie die übrigen, welche keine Hoffnung haben.
298921 Thessalonicher1Thes52414Denn wenn wir glauben, das Jesus gestorben und auferstanden ist, so wird ja auch Gott die, welche durch Jesus entschlafen sind, mit ihm herbeiführen.
298931 Thessalonicher1Thes52415Denn das sagen wir euch als das Wort des Herrn: Wir, die wir leben, die wir übriggelassen werden bis zur Ankunft des Herrn, werden denen, die entschlafen sind, nicht zuvorkommen.
298941 Thessalonicher1Thes52416Denn er, der Herr wird beim Aufrufe, bei der Stimme des Erzengels und bei der Posaune Gottes, vom Himmel herniedersteigen, und die Toten, die in Christus sind, werden zuerst auferstehen.
298951 Thessalonicher1Thes52417Alsdann werden wir, die wir noch leben, die wir übriggelassen sind, zugleich mit ihnen entrückt werden auf Wolken, Christus entgegen in die Luft, und so werden wir immerdar bei dem Herrn sein.
298961 Thessalonicher1Thes52418So tröstet denn einander mit diesen Worten!
298971 Thessalonicher1Thes5251Über die Zeit und Stunde aber, Brüder! habt ihr nicht nötig, dass wir euch schreiben;
298981 Thessalonicher1Thes5252denn ihr selbst wisset gar wohl, dass der Tag des Herrn so wie ein Dieb in der Nacht kommen wird.
298991 Thessalonicher1Thes5253Denn wenn sie sagen: Friede und Sicherheit! dann wird plötzliches Verderben sie überfallen, wie die Wehen die Schwangere, und sie werden nicht entrinnen.
299001 Thessalonicher1Thes5254Ihr aber, Brüder! seid nicht in Finsternis, so dass euch jener Tag wie ein Dieb überrasche,
299011 Thessalonicher1Thes5255denn alle seid ihr Kinder des Lichtes und Kinder des Tages; wir gehören nicht der Nacht, noch der Finsternis an.
299021 Thessalonicher1Thes5256So lasset uns denn nicht schlafen, wie die übrigen, sondern lasset uns wachen und nüchtern sein.
299031 Thessalonicher1Thes5257Die, welche schlafen, schlafen ja des Nachts, und die, welche sich berauschen, sind des Nachts berauscht.
299041 Thessalonicher1Thes5258Wir aber, die wir dem Tage angehören, wollen nüchtern sein, angetan mit dem Panzer des Glaubens und der Liebe, und mit dem Helme der Hoffnung des Heils.
299051 Thessalonicher1Thes5259Denn Gott hat uns nicht zum Zorne bestimmt, sondern zur Erwerbung des Heiles durch unsern Herrn Jesus Christus,
299061 Thessalonicher1Thes52510der für uns gestorben ist, damit wir, mögen wir nun wachen oder schlafen, zugleich mit ihm leben.
299071 Thessalonicher1Thes52511Darum tröstet einander, und erbauet einander, wie ihr ja auch tuet.
299081 Thessalonicher1Thes52512Wir bitten auch aber, Brüder! dass ihr die anerkennet, welche unter euch arbeiten, und euch im Herrn vorstehen, und euch zurechtweisen,
299091 Thessalonicher1Thes52513dass ihr sie überaus hochhaltet in Liebe um ihres Werkes willen; lebet im Frieden mit ihnen!
299101 Thessalonicher1Thes52514Wir bitten euch aber, Brüder! weiset die Unruhigen zurecht, tröstet die Kleinmütigen, nehmet euch der Schwachen an, seid langmütig gegen alle.
299111 Thessalonicher1Thes52515Sehet zu, dass keiner dem andern Böses mit Bösem vergelte; sondern befleißet euch immerdar des Guten gegeneinander und gegen alle.
299121 Thessalonicher1Thes52516Freuet euch allezeit!
299131 Thessalonicher1Thes52517Betet ohne Unterlass!
299141 Thessalonicher1Thes52518Bei allem saget Dank; denn dies ist der Wille Gottes in Christus Jesus an euch alle.
299151 Thessalonicher1Thes52519Den Geist löschet nicht aus!
299161 Thessalonicher1Thes52520Weissagungen achtet nicht gering!
299171 Thessalonicher1Thes52521Alles aber prüfet; was gut ist, behaltet!
299181 Thessalonicher1Thes52522Meidet jeden Schein des Bösen!
299191 Thessalonicher1Thes52523Er aber, der Gott des Friedens, heilige euch vollkommen, damit euer Geist, eure Seele und euer Leib ganz untadelhaft bewahrt werde zur Ankunft unsers Herrn Jesu Christi.
299201 Thessalonicher1Thes52524Treu ist, der euch berufen hat; er wird es auch vollbringen.
299211 Thessalonicher1Thes52525Brüder! betet für uns.
299221 Thessalonicher1Thes52526Grüßet alle Brüder mit heiligem Kusse!
299231 Thessalonicher1Thes52527Ich beschwöre euch bei dem Herrn, diesen Brief allen heiligen Brüdern vorlesen zu lassen.
299241 Thessalonicher1Thes52528Die Gnade unsers Herrn Jesu Christi sei mit euch! Amen.
299252 Thessalonicher2Thes5311Paulus und Silvanus und Timotheus an die Gemeinde der Thessalonicher in Gott, unserm Vater, un dem Herrn Jesus Christus.
299262 Thessalonicher2Thes5312Gnade euch und Friede von Gott unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus!
299272 Thessalonicher2Thes5313Danksagen müssen wir Gott allezeit euretwegen, Brüder! wie es sich gebührt, weil euer Glaube über die Maßen zunimmt, und euer aller gegenseitige Liebe sich überaus mehrt;
299282 Thessalonicher2Thes5314so dass auch wir selbst uns eurer vor den Gemeinden Gottes rühmen, wegen eurer Geduld und eurer Treue selbst unter allen euren Verfolgungen und den Drangsalen, die ihr ertraget,
299292 Thessalonicher2Thes5315zum Erweise des gerechten Gerichtes Gottes, so dass ihr würdig erachtet werdet des Reiches Gottes, für welches ihr ja auch leidet;
299302 Thessalonicher2Thes5316wenn es anders gerecht ist vor Gott, dass er denjenigen, welche euch in Bedrängnis versetzen, mit Bedrängnis vergelte,
299312 Thessalonicher2Thes5317und euch, den Bedrängten, Ruhe verleihe zugleich mit uns, wenn sich der Herr Jesus vom Himmel herab offenbaren wird mit den Engeln seiner Macht
299322 Thessalonicher2Thes5318in Feuerflammen, wenn er Vergeltung üben wird an denen, welche Gott nicht kennen, und die dem Evangelium unsers Herrn Jesus Christus nicht gehorchen,
299332 Thessalonicher2Thes5319welche ewige Strafe erdulden werden im Verderben, hinweg von dem Angesichte des Herrn und von der Herrlichkeit seiner Macht,
299342 Thessalonicher2Thes53110wenn er kommen wird, herrlich und wunderbar zu erscheinen in seinen Heiligen, in allen, welche gläubig geworden, - denn unser Zeugnis an euch hat Glauben gefunden, - an jenem Tage.
299352 Thessalonicher2Thes53111Darum beten wir auch immerdar für euch, dass unser Gott euch seiner Berufung würdigen, und alles ihm wohlgefällige Gute und das Werk des Glaubens in Kraft zur Vollendung bringen wolle,
299362 Thessalonicher2Thes53112damit der Name unsers Herrn Jesus Christus verherrlicht werde in euch, und ihr in ihm, nach der Gnade unsers Gottes und des Herrn Jesus Christus.
299372 Thessalonicher2Thes5321Wir bitten euch aber, Brüder! bei der Ankunft unsers Herrn Jesus Christus und unserer Vereinigung mit ihm,
299382 Thessalonicher2Thes5322dass ihr nicht so schnell wankelmütig werdet, noch euch erschrecken lasset, weder durch Geisteseingebung, noch durch einen Ausspruch, noch durch einen Brief, als kämen sie von uns, wie wenn der Tag des Herrn nahe bevorstehe.
299392 Thessalonicher2Thes5323Niemand betöre euch auf irgendeine Weise, denn zuvor muss der Abfall kommen und der Mensch der Sünde offenbar werden, der Sohn des Verderbens,
299402 Thessalonicher2Thes5324welcher der Widersacher ist und sich erhebt über alles, was Gott heißt oder göttlich verehrt wird, so dass er sich in den Tempel Gottes setzt und sich zur Schau stellt, als sei er Gott.
299412 Thessalonicher2Thes5325Erinnert ihr euch nicht, dass, als ich noch bei euch war, ich euch dies gesagt habe?
299422 Thessalonicher2Thes5326Auch das, was jetzt noch hemmt, kennt ihr, dass es sich offenbare zu seiner Zeit.
299432 Thessalonicher2Thes5327Denn das Geheimnis der Bosheit ist bereits wirksam; nur dass der, welcher es jetzt aufhält, aufhalte, bis er hinweggeräumt wird.
299442 Thessalonicher2Thes5328Und alsdann wird jener Ruchlose offenbar hervortreten, doch der Herr Jesus wird ihn töten mit dem Hauche seines Mundes und zunichte machen durch den Glanz seiner Ankunft.
299452 Thessalonicher2Thes5329Dessen Ankunft erweist sich gemäß der Wirksamkeit des Satans in jeglicher Krafttat und trügerischen Zeichen und Wundern,
299462 Thessalonicher2Thes53210und in allem Truge der Ungerechtigkeit für die, welche verloren gehen, weil sie die Liebe zur Wahrheit nicht aufgenommen haben, um errettet zu werden.
299472 Thessalonicher2Thes53211Deshalb wird Gott den Trug auf sie wirken lassen, das sie der Lüge glauben,
299482 Thessalonicher2Thes53212damit alle gerichtet werden, welche der Wahrheit nicht geglaubt, sondern der Ungerechtigkeit Beifall geschenkt haben.
299492 Thessalonicher2Thes53213Wir aber müssen Gott allezeit danksagen um euretwillen, von Gott geliebte Brüder! dass Gott euch als Erstlinge zur Seligkeit erwählt hat durch Heiligung des Geistes und Glauben an die Wahrheit;
299502 Thessalonicher2Thes53214wozu er euch auch durch unser Evangelium berufen hat, zur Erlangung der Herrlichkeit unsers Herrn Jesus Christus.
299512 Thessalonicher2Thes53215So stehet denn fest, Brüder! und haltet an den Überlieferungen, die ihr gelernt habt, sei es durch mündliche Rede, sei es durch ein Schreiben von uns.
299522 Thessalonicher2Thes53216Er aber, unser Herr Jesus Christus, und Gott unser Vater, der uns geliebt und ewigen Trost und gute Hoffnung in Gnade gegeben hat,
299532 Thessalonicher2Thes53217ermuntere eure Herzen und stärke sie in jeglichem guten Werke und Worte!
299542 Thessalonicher2Thes5331Im übrigen, Brüder! betet für uns, damit das Wort des Herrn seinen Lauf habe und verherrlicht werde, so wie es bei euch geschehen,
299552 Thessalonicher2Thes5332und dass wir befreit werden von den überlästigen und bösen Menschen; denn der Glaube ist nicht Jedermanns Sache.
299562 Thessalonicher2Thes5333Getreu aber ist Gott, der wird euch stärken und vor dem Bösen bewahren.
299572 Thessalonicher2Thes5334Wir haben aber das Vertrauen zu euch im Herrn, dass ihr sowohl jetzt tuet wie auch tun werdet, was wir anbefohlen.
299582 Thessalonicher2Thes5335Und der Herr lenke eure Herzen zur Liebe Gottes und zur Standhaftigkeit Christi.
299592 Thessalonicher2Thes5336Wir gebieten euch aber, Brüder! im Namen unsers Herrn Jesus Christus, dass ihr euch von jedem Bruder zurückziehet, der unordentlich wandelt, und nicht nach der Vorschrift, welche sie von uns empfangen haben.
299602 Thessalonicher2Thes5337Ihr wisset ja selbst, wie ihr uns nachahmen sollt, den wir sind nicht unstet unter euch gewesen,
299612 Thessalonicher2Thes5338noch haben wir umsonst Brot von jemand gegessen, sondern haben mit Mühe und Beschwerde Tag und Nacht gearbeitet, um niemand unter euch lästig zu fallen.
299622 Thessalonicher2Thes5339Nicht als ob wir nicht dazu die Befugnis gehabt hätten, sondern um uns selbst als Vorbild aufzustellen für euch, damit ihr uns nachfolget.
299632 Thessalonicher2Thes53310Denn auch als wir bei euch haben, haben wir euch dies anbefohlen: wer nicht arbeiten will, soll auch nicht essen.
299642 Thessalonicher2Thes53311Wir haben nämlich gehört, dass einige unter euch unstet wandeln, nicht arbeitend, sondern unnütze Dinge treibend.
299652 Thessalonicher2Thes53312Solchen gebieten wir und ermahnen sie im Herrn Jesus Christus, dass sie, in Ruhe arbeitend, ihr eigenes Brot essen.
299662 Thessalonicher2Thes53313Ihr aber, Brüder! werdet nicht müde, Gutes zu tun.
299672 Thessalonicher2Thes53314Wenn aber jemand unserm Worte in diesem Briefe nicht gehorcht, so bezeichnet diesen, aber habet keinen Umgang mit ihm, damit er beschämt werde.
299682 Thessalonicher2Thes53315Indes betrachtet ihn nicht als Feind, sondern weiset ihn zurecht als Bruder.
299692 Thessalonicher2Thes53316Er aber, der Herr des Friedens, gebe euch Frieden immerdar aller Orten. Der Herr sei mit euch allen!
299702 Thessalonicher2Thes53317Hier mein, des Paulus eigenhändiger Gruß, das Zeichen in jedem Briefe; so schreibe ich.
299712 Thessalonicher2Thes53318Die Gnade unsers Herrn Jesus Christus sei mit euch allen! Amen.
299721 Timotheus1Tim5411Paulus, Apostel Jesu Christi nach der Anordnung Gottes, unsers Heilandes, und Christi Jesu, unserer Hoffnung,
299731 Timotheus1Tim5412an Timotheus, den geliebten Sohn im Glauben. Gnade, Erbarmung und Friede von Gott dem Vater und Christus Jesus, unserm Herrn.
299741 Timotheus1Tim5413Wie ich dich gebeten habe, in Ephesus zu bleiben, als ich nach Mazedonien ging, damit du gewissen Leuten einschärftest, nicht anders zu lehren,
299751 Timotheus1Tim5414und sich nicht mit Fabeln und endlosen Geschlechtsregistern zu befassen, welche viel mehr Streitfragen herbeiführen, als den Gottesbau, welcher auf dem Glauben beruht, fördern.
299761 Timotheus1Tim5415Der Endzweck des Gebotes aber ist Liebe aus reinem Herzen und gutem Gewissen und ungeheucheltem Glauben.
299771 Timotheus1Tim5416Davon sind einige abgeirrt, und sind auf eitles Gerede verfallen,
299781 Timotheus1Tim5417indem sie Gesetzeslehrer sein wollten, ohne zu verstehen, weder was sie reden, noch worüber sie Behauptungen aufstellen.
299791 Timotheus1Tim5418Wir wissen aber, dass das Gesetz gut ist, wenn jemand es gesetzmäßig gebraucht,
299801 Timotheus1Tim5419sofern er weiß, dass das Gesetz nicht dem Gerechten auferlegt ist, sondern den Ungerechten und Unbotmäßigen, Gottlosen und Sündern, Lasterhaften und Unreinen, Vatermördern und Muttermördern, Totschlägern,
299811 Timotheus1Tim54110Unzüchtigen, Knabenschändern, Menschenräubern, Lügnern, Meineidigen und was sonst noch der gefundenen Lehre widerstreitet,
299821 Timotheus1Tim54111welche dem herrlichen Evangelium des seligen Gottes gemäß ist, das mir anvertraut ist.
299831 Timotheus1Tim54112Ich sage dem Dank, der mir Kraft gegeben, Christus Jesus, unserm Herrn, dass er mich für treu erachtet hat, indem er mich in das Amt einsetzte;
299841 Timotheus1Tim54113der ich zuvor ein Lästerer und Verfolger und Bedrücker war; aber ich habe Gottes Barmherzigkeit erlangt, weil ich unwissend gehandelt hatte im Unglauben.
299851 Timotheus1Tim54114Überschwänglich aber erwies sich die Gnade unsers Herrn mit dem Glauben und der Liebe, die in Christus Jesus sind.
299861 Timotheus1Tim54115Zuverlässig ist das Wort und aller Annahme würdig, dass Christus Jesus in diese Welt gekommen ist, die Sünder zu retten, unter denen ich der erste bin.
299871 Timotheus1Tim54116Aber darum habe ich Barmherzigkeit erlangt, damit an mir, als dem ersten, Christus Jesus das ganze Maß seiner Langmut zeigte, zur Belehrung für die, welche an ihn glauben werden zum ewigen Leben.
299881 Timotheus1Tim54117Dem Könige der Ewigkeit aber, dem unsterblichen, unsichtbaren, alleinigen Gott sei Ehre und Herrlichkeit in alle Ewigkeit! Amen.
299891 Timotheus1Tim54118Diese Mahnung lege ich dir an´s Herz, mein Sohn Timotheus! Gemäß den früheren über dich ergangenen Weissagungen, dass du in Kraft derselben den guten Kampf kämpfest,
299901 Timotheus1Tim54119indem du den Glauben und ein gutes Gewissen bewahrst, welches einige von sich gestoßen und so im Glauben Schiffbruch erlitten haben;
299911 Timotheus1Tim54120zu welchen Hymenäus und Alexander gehören, die ich dem Satan übergeben habe, damit sie lernen, nicht zu lästern.
299921 Timotheus1Tim5421Ich ermahne nun vor allem, Gebete, Bitten, Fürbitten, Danksagungen zu verrichten für alle Menschen,
299931 Timotheus1Tim5422für Könige und für alle, die in obrigkeitlichem Ansehen stehen, damit wir ein ruhiges und stilles Leben führen mögen in aller Frömmigkeit und Ehrbarkeit.
299941 Timotheus1Tim5423Denn dies ist gut und wohlgefällig vor Gott, unserm Heilande,
299951 Timotheus1Tim5424der da will, dass alle Menschen das Heil erlangen und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.
299961 Timotheus1Tim5425Denn einer ist Gott, einer auch ist Mittler zwischen Gott und den Menschen, der Mensch Christus Jesus,
299971 Timotheus1Tim5426welcher sich selbst als Lösegeld hingegeben hat für alle, ein Zeugnis zu seiner Zeit,
299981 Timotheus1Tim5427für welches ich bestimmt bin als Prediger und Apostel (ich rede die Wahrheit ich lüge nicht), als Lehrer der Heiden in Glauben und Wahrheit.
299991 Timotheus1Tim5428Ich will nun, dass die Männer aller Orten beten, indem sie reine Hände erheben, ohne Zorn und Streit.
300001 Timotheus1Tim5429Gleicherweise auch, dass die Frauen sich schmücken mit ehrbarer Tracht, in Schamhaftigkeit und Sittsamkeit, nicht mit Haargeflechten, oder Gold, oder Perlen, oder kostbarer Kleidung;
300011 Timotheus1Tim54210sondern, wie es sich ziemt für Frauen, welche sich zur Frömmigkeit bekennen, durch gute Werke.
300021 Timotheus1Tim54211Die Frau lerne in der Stille in aller Untertänigkeit.
300031 Timotheus1Tim54212Zu lehren aber gestatte ich der Frau nicht, noch auch sich über den Mann zu erheben, sondern sie soll sich still verhalten.
300041 Timotheus1Tim54213Denn Adam wurde zuerst gebildet, darnach Eva;
300051 Timotheus1Tim54214und Adam ward nicht verführt, das Weib aber ward verführt und beging so die Übertretung.
300061 Timotheus1Tim54215Sie wird das Heil aber erlangen durch Kindergebären, wenn sie im Glauben und in Liebe und Heiligung mit Eingezogenheit verharrt.
300071 Timotheus1Tim5431Gewiss ist das Wort: wenn jemand das Bischofsamt verlangt, so verlangt er ein vorzügliches Amt.
300081 Timotheus1Tim5432Es muss also ein Bischof untadelhaft sein, nur eines Weibes Mann, nüchtern, klug, würdevoll, ehrbar, gastfrei, zum Lehren geschickt,
300091 Timotheus1Tim5433nicht dem Trunke ergeben, kein Schläger, sondern eingezogen, nicht zänkisch, nicht habsüchtig, sondern
300101 Timotheus1Tim5434seinem eigenen Hause wohl vorstehend, und die Kinder in Untertänigkeit haltend mit aller Ehrbarkeit.
300111 Timotheus1Tim5435Wenn aber jemand seinem eigenen Hause nicht vorzustehen weiß, wie wird er für die Kirche Gottes Sorge tragen?
300121 Timotheus1Tim5436Nicht ein Neubekehrter, damit er nicht, von Dünkel aufgeblasen, dem Gerichte des Teufels anheimfalle.
300131 Timotheus1Tim5437Er muss aber auch ein gutes Zeugnis haben von denen, die draußen sind, damit er nicht in Schmach und in die Fallstricke des Teufels falle.
300141 Timotheus1Tim5438Die Diakone seien desgleichen ehrbar, nicht doppelzüngig, nicht vielem Trinken ergeben, nicht nach schnödem Gewinne trachtend,
300151 Timotheus1Tim5439das Geheimnis des Glaubens in einem reinen Gewissen bewahrend.
300161 Timotheus1Tim54310Und zwar sollen diese zuerst geprüft werden; dann erst, wenn sie untadelig sind, mögen sie das Amt ausüben.
300171 Timotheus1Tim54311Die Frauen sollen gleicherweise ehrbar sein, nicht verleumderisch, nüchtern, treu in allem.
300181 Timotheus1Tim54312Die Diakone seien Männer einer Frau, ihren Kindern und dem eigenen Hause wohl vorstehend;
300191 Timotheus1Tim54313denn diejenigen, welche ihr Amt gut verwalten, werden sich eine wertvolle Ehrenstufe erwerben und große Zuversicht im Glauben, der in Christus Jesus ist.
300201 Timotheus1Tim54314Dies schreibe ich dir, obgleich ich hoffe, bald zu dir zu kommen;
300211 Timotheus1Tim54315wenn ich aber säume, damit du wissest, wie du im Hause Gottes wandeln sollst, das ja ist die Kirche des lebendigen Gottes, eine Säule und Grundfeste des Wahrheit.
300221 Timotheus1Tim54316Ja, anerkannt groß ist das Geheimnis der Frömmigkeit von dem der offenbar ward im Fleische, gerechtfertigt im Geiste, von den Engeln geschaut, verkündet unter den Heiden, geglaubt in der Welt, erhoben in Herrlichkeit.
300231 Timotheus1Tim5441Der Geist aber sagt ausdrücklich, dass in späteren Zeiten manche vom Glauben abfallen werden, indem sie irreführenden Geistern und Lehren der bösen Geister Gehör geben;
300241 Timotheus1Tim5442solche, die mit Heuchelei Lügen reden und ein Brandmal in ihrem eigenen Gewissen tragen,
300251 Timotheus1Tim5443die da verbieten zu heiraten und Speisen zu genießen, welche doch Gott geschaffen hat, dass sie mit Danksagung genossen werden von den Gläubigen und von denen, welche die Wahrheit erkannt haben.
300261 Timotheus1Tim5444Denn alles, was Gott geschaffen hat, ist gut, und nichts ist verwerflich, was mit Danksagung genossen wird;
300271 Timotheus1Tim5445denn es wird geheiligt durch das Wort Gottes und das Gebet.
300281 Timotheus1Tim5446Wenn du dies den Brüdern darlegst, so wirst du ein guter Diener Christi Jesu sein, dich nährend mit den Worten des Glaubens und der guten Lehre, welcher du gefolgt bist.
300291 Timotheus1Tim5447Mit albernen und altweibischen Fabeln dagegen befasse dich nicht; übe dich vielmehr in der Frömmigkeit.
300301 Timotheus1Tim5448Denn die leibliche Übung ist zu wenigem nütze; die Frömmigkeit aber ist zu allem nützlich, da sie die Verheißung dieses und des zukünftigen Lebens hat.
300311 Timotheus1Tim5449Zuverlässig ist das Wort, und aller Annahme würdig.
300321 Timotheus1Tim54410Denn dafür mühen wir uns und leiden wir Schmach, weil wir unsere Hoffnung auf den lebendigen Gott setzen, welcher der Erretter aller Menschen ist, vorzüglich der Gläubigen.
300331 Timotheus1Tim54411Dies schreibe vor und lehre!
300341 Timotheus1Tim54412Niemand missachte deine Jugend, vielmehr sei ein Vorbild für die Gläubigen in Wort, in Wandel, in Liebe, in Glauben, in Reinheit.
300351 Timotheus1Tim54413Bis ich komme, halte an mit Lesen, Ermahnen, Lehren.
300361 Timotheus1Tim54414Vernachlässige nicht die Gnadengabe, die in dir ist, welche dir durch Weissagung mit Handauflegung der Priester verliehen ward.
300371 Timotheus1Tim54415Dies nimm zu Herzen, darin lebe, dass dein Fortschritt offenbar sei vor allen!
300381 Timotheus1Tim54416Habe Acht auf dich selbst und auf die Lehre; dabei verharre! Denn wenn du dies tust, so wirst du dich selbst retten und die, welche dich hören.
300391 Timotheus1Tim5451Einen Älteren fahre nicht hart an, sondern ermahne ihn wie einen Vater, Jüngere wie Brüder;
300401 Timotheus1Tim5452ältere Frauen wie Mütter, jüngere wie Schwestern in aller Reinheit.
300411 Timotheus1Tim5453Witwen halte in Ehren, die wahrhaft Witwen sind.
300421 Timotheus1Tim5454Wenn aber eine Witwe Kinder oder Enkel hat, so lerne sie zuerst ihr eigenes Haus leiten und ihren Eltern Entgelt leisten; denn das ist angenehm vor Gott.
300431 Timotheus1Tim5455Die aber wahrhaft Witwe und vereinsamt ist, setze ihre Hoffnung auf Gott, und verharre im Gebete und Flehen Tag und Nacht.
300441 Timotheus1Tim5456Denn die, welche ein üppiges Leben führt, ist lebendig tot.
300451 Timotheus1Tim5457Dies schärfe ein, damit sie untadelhaft seien.
300461 Timotheus1Tim5458Wenn aber jemand für die seinigen, und besonders für die Hausgenossen nicht Sorge trägt, so hat er den Glauben verleugnet und ist schlimmer als ein Ungläubiger.
300471 Timotheus1Tim5459Als Witwe werde gewählt eine nicht unter sechzig Jahre alte, die nur eines Mannes Frau gewesen ist,
300481 Timotheus1Tim54510die das Zeugnis guter Werke hat, wenn sie Kinder auferzogen, wenn sie Gastfreundschaft geübt, wenn sie den Heiligen die Füße gewaschen, wenn sie den Bedrängten Hilfe geleistet, wenn sie jedem guten Werke nachgestrebt hat.
300491 Timotheus1Tim54511Jüngere Witwen weise zurück; denn wenn sie Christus zuwider üppig geworden sind, wollen sie heiraten,
300501 Timotheus1Tim54512und ziehen das Urteil auf sich, dass sie die erste Treue gebrochen haben.
300511 Timotheus1Tim54513Zugleich lernen sie aber auch, müßig in den Häusern herumlaufen, und nicht nur müßig, sondern auch geschwätzig und vorwitzig, redend, was sich nicht ziemt.
300521 Timotheus1Tim54514Ich will daher, dass die jüngeren heiraten, Kinder gebären, Hausmütter seien, dem Widersacher keinen Anlass geben zur Lästerung.
300531 Timotheus1Tim54515Denn bereits habe sich einige abgewandt, dem Satan nach.
300541 Timotheus1Tim54516Wenn einem Gläubigen die Sorge für Witwen obliegt, so verpflege er sie, und die Gemeinde werde nicht belastet, damit diese für die, welche wahrhaft Witwen sind, sorgen könne.
300551 Timotheus1Tim54517Priester, die gut vorstehen, sollen doppelter Ehre würdig geachtet werden, besonders solche, welche in Wort und Lehre arbeiten.
300561 Timotheus1Tim54518denn die Schrift sagt: Dem dreschenden Ochsen sollst du das Maul nicht verbinden. Und: Der Arbeiter ist seines Lohnes wert.
300571 Timotheus1Tim54519Gegen einen Priester nimm keine Klage an, es sei denn, dass zwei oder drei Zeugen gegen ihn stehen.
300581 Timotheus1Tim54520Die Fehlenden weise vor allen zurecht, damit auch die übrigen Furcht bekommen.
300591 Timotheus1Tim54521Ich beschwöre dich vor Gott und Christus Jesus und den auserwählten Engeln, dass du dies beobachtest ohne Vorurteil und nichts tuest nach parteiischer Zuneigung.
300601 Timotheus1Tim54522Lege niemand die Hände schnell auf und mache dich nicht fremder Sünden teilhaftig. Bewahre dich selbst keusch.
300611 Timotheus1Tim54523Trinke nicht mehr Wasser, sondern genieße ein wenig Wein um deines Magens und deiner häufigen Krankheit willen.
300621 Timotheus1Tim54524Mancher Menschen Sünden sind offenkundig und gehen zum Gerichte voraus, manchen aber folgen sie erst nach.
300631 Timotheus1Tim54525Ebenso sind auch die guten Werke offenkundig, und die, mit denen es sich anders verhält, können nicht verborgen bleiben.
300641 Timotheus1Tim5461Alle, welche unter dem Joche als Sklaven dienen, sollen ihre Herren aller Ehre wert halten, damit nicht der Name des Herrn und die Lehre gelästert werde.
300651 Timotheus1Tim5462Diejenigen aber, welche gläubige Herren haben, sollen diese nicht deswegen geringschätzen, weil sie Brüder sind, sondern nur umso mehr dienstbar sein, weil es Gläubige und Geliebte sind, welche der Wohltat teilhaftig werden. Dies lehre und schärfe ein!
300661 Timotheus1Tim5463Wenn jemand anders lehrt, und nicht an den heilsamen Worten unsers Herrn Jesus Christus hält und der der Frömmigkeit gemäßen Lehre,
300671 Timotheus1Tim5464der ist dünkelhaft, während er doch nichts versteht, vielmehr kränkelt an Streitfragen und Wortgezänk, aus welchen Neid, Hader, Lästerungen, böser Argwohn entstehen,
300681 Timotheus1Tim5465stete Händel von Menschen, die in ihrem Urteil verdorben und der Wahrheit bar sind, welche wähnen, die Frömmigkeit sei ein Mittel zum Gewinn.
300691 Timotheus1Tim5466In der Tat, ein großer Gewinn ist Frömmigkeit, wenn sie mit Genügsamkeit verbunden ist,
300701 Timotheus1Tim5467denn nichts haben wir in diese Welt hineingebracht; ohne Zweifel können wir auch nichts mit hinausnehmen.
300711 Timotheus1Tim5468Wenn wir jedoch Nahrung und Kleidung haben, so wollen wir uns daran genügen lassen.
300721 Timotheus1Tim5469Denn die reich werden wollen, fallen in Versuchung und in Fallstricke des Teufels, und viele unnütze und schädliche Begierden, welche die Menschen in Untergang und Verderben stürzen.
300731 Timotheus1Tim54610Denn die Habsucht ist eine Wurzel aller Übel; einige, die sich ihr ergaben, sind vom Glauben abgeirrt und haben sich in viele Schmerzen verstrickt.
300741 Timotheus1Tim54611Du aber, o Mann Gottes! fliehe dies; strebe vielmehr nach Gerechtigkeit, Frömmigkeit, Glauben, Liebe, Geduld, Sanftmut.
300751 Timotheus1Tim54612Kämpfe den guten Kampf des Glaubens, ergreife das ewige Leben, zu dem du berufen bist und für welches du das gute Bekenntnis abgelegt hast vor vielen Zeugen.
300761 Timotheus1Tim54613Ich gebiete dir vor Gott, der allem Leben gibt, und vor Christus Jesus, der unter Pontius Pilatus Zeugnis abgelegt hat, das gute Bekenntnis,
300771 Timotheus1Tim54614das Gebot unbefleckt und untadelhaft zu halten bis zur Ankunft unsers Herrn Jesus Christus,
300781 Timotheus1Tim54615welche zu seiner Zeit zeigen wird der selige und alleinige Machthaber, der König der Könige, und der Herr der Herrschenden,
300791 Timotheus1Tim54616der allein Unsterblichkeit besitzt und in unnahbarem Lichte wohnt; den kein Mensch gesehen hat, noch auch zu sehen vermag, dem Ehre und ewige Macht sei. Amen.
300801 Timotheus1Tim54617Den Reichen dieser Welt gebiete, nicht hochmütig zu sein und ihre Hoffnung nicht auf unsicheren Reichtum zu setzen, sondern auf den lebendigen Gott (der uns alles reichlich zum Genusse darbietet),
300811 Timotheus1Tim54618Gutes zu tun, reich zu werden an guten Werken, freigebig zu sein, mitzuteilen,
300821 Timotheus1Tim54619sich einen Schatz als eine gute Grundlage für die Zukunft zu sammeln, damit sie das wahrhafte Leben ergreifen.
300831 Timotheus1Tim54620O Timotheus! bewahre, was dir anvertraut ist, indem du die verwerflichen Neuerungen im Reden und die Gegensätze der fälschlich so genannten Wissenschaft meidest,
300841 Timotheus1Tim54621zu welcher einige sich bekannt haben, und so vom Glauben abgefallen sind. Die Gnade sei mit dir! Amen.
300852 Timotheus2Tim5511Paulus, Apostel Jesu Christi durch den Willen Gottes nach der Verheißung des Lebens, welches in Christus Jesus ist,
300862 Timotheus2Tim5512an Timotheus, meinen geliebten Sohn. Gnade, Erbarmung, Friede von Gott dem Vater und Christus Jesus, unserm Herrn.
300872 Timotheus2Tim5513Ich sage Gott Dank, dem ich von den Voreltern her mit reinem Gewissen diene, wie ich ohne Unterlass deiner eingedenk bin in meinen Gebeten Tag und Nacht,
300882 Timotheus2Tim5514voll Sehnsucht dich zu sehen, wenn ich an deine Tränen denke, damit ich mit Freude erfüllt werden möchte,
300892 Timotheus2Tim5515da ich mir jenen Glauben in die Erinnerung rufe, der ungeheuchelt in dir lebt, und der zuerst in deiner Großmutter Lois und deiner Mutter Eunice wohnte, und, ich bin gewiss, auch in dir.
300902 Timotheus2Tim5516Deshalb erinnere ich dich, dass du die Gnadengabe Gottes wieder erweckest, welche in dir ist durch die Auflegung meiner Hände.
300912 Timotheus2Tim5517Denn Gott hat uns nicht einen Geist der Verzagtheit, sondern der Stärke und Liebe und Selbstbeherrschung gegeben.
300922 Timotheus2Tim5518Schäme dich also nicht des Zeugnisses von unserem Herrn, noch meiner, seines Gefangenen, sondern leide mit für das Evangelium vermöge der Kraft Gottes,
300932 Timotheus2Tim5519der uns errettet und berufen hat durch seine heilige Berufung, nicht zufolge unserer Werke, sondern nach seinem Ratschlusse der Gnade, die uns verliehen worden in Christus Jesus vor ewigen Zeiten.
300942 Timotheus2Tim55110Jetzt aber ist sie offenbart worden durch die Erscheinung unseres Heilandes Jesus Christus, der den Tod vernichtet, dagegen Leben und Unverweslichkeit an´s Licht gebracht hat durch das Evangelium,
300952 Timotheus2Tim55111für welches ich bestellt bin als Verkünder und Apostel und Lehrer der Heiden.
300962 Timotheus2Tim55112Um dieser Ursache willen leide ich auch solches. Aber ich schäme mich dessen nicht, denn ich weiß, auf wen ich mein Vertrauen gesetzt habe, und ich bin überzeugt, dass er mächtig ist, meine Hinterlage zu bewahren auf jenen Tag.
300972 Timotheus2Tim55113Das Vorbild heilsamer Worte, welche du von mir gehört hast, bewahre im Glauben und in der Liebe, die in Christus Jesus sind.
300982 Timotheus2Tim55114Die schöne Hinterlage bewahre durch den Heiligen Geist, der in uns wohnt!
300992 Timotheus2Tim55115Du weißt ja, dass alle, die in Asien sind, sich von mir abgewendet haben, unter diesen Phigellus und Hermogenes.
301002 Timotheus2Tim55116Der Herr schenke dem Hause des Onesiphorus sein Erbarmen; denn oftmals hat er mich erquickt und sich meiner Ketten nicht geschämt.
301012 Timotheus2Tim55117Vielmehr forschte er, als er nach Rom kam, eifrig nach mir, und fand mich.
301022 Timotheus2Tim55118Der Herr gebe ihm, dass er Erbarmung finde vor dem Herrn an jenem Tage! Und wie große Dienste er mir in Ephesus geleistet, weißt du am besten.
301032 Timotheus2Tim5521Du also, mein Sohn! erstarke in der Gnade, die in Christus Jesus ist;
301042 Timotheus2Tim5522und was du von mir vernommen hast durch viele Zeugen, das vertraue zuverlässigen Menschen an, welche tüchtig sein werden, auch andere zu lehren.
301052 Timotheus2Tim5523Leide als ein guter Kriegsmann Christi Jesu.
301062 Timotheus2Tim5524Kein Streiter Gottes verwickelt sich in weltliche Geschäfte, damit er dem gefalle, dem er sich verpflichtet hat.
301072 Timotheus2Tim5525Denn auch wer im Wettkampfe streitet, wird nicht gekrönt, wenn er nicht ordnungsgemäß gekämpft hat.
301082 Timotheus2Tim5526Der arbeitende Ackersmann soll zuerst von den Früchten genießen.
301092 Timotheus2Tim5527Verstehe wohl, was ich sage; denn der Herr wird dir in allen Dingen Einsicht geben.
301102 Timotheus2Tim5528Sei eingedenk, dass der Herr Jesus Christus, entsprossen aus dem Samen Davids, auferstanden ist von den Toten, und meinem Evangelium,
301112 Timotheus2Tim5529dessentwegen ich leide bis zu Fesseln, wie ein Übeltäter; doch das Wort Gottes ist nicht gefesselt.
301122 Timotheus2Tim55210Deshalb ertrage ich alles um der Auserwählten willen, damit auch sie das Heil, das in Christus Jesus ist, mit der himmlischen Herrlichkeit erlangen.
301132 Timotheus2Tim55211Zuverlässig ist das Wort; denn wenn wir mit ihm gestorben sind, werden wir auch mit ihm leben;
301142 Timotheus2Tim55212wenn wir duldend ausharren, werden wir auch mitherrschen; wenn wir ihn verleugnen, so wird auch er uns verleugnen;
301152 Timotheus2Tim55213Wenn wir untreu sind, so bleibt er doch treu; er kann sich nicht selbst verleugnen.
301162 Timotheus2Tim55214Dieses bringe in Erinnerung, Zeugnis ablegend vor dem Herrn. Lass dich nicht in Wortgezank ein; denn es nützet zu nichts, als zur Verkehrung der Hörenden.
301172 Timotheus2Tim55215Sei eifrig bemüht, dich selbst Gott bewährt zu erweisen als einen Arbeiter, der keine Scheu kennt, der das Wort der Wahrheit recht behandelt.
301182 Timotheus2Tim55216Unheilige und leere Schwätzereien hingegen meide; denn sie schreiten zu immer größerer Gottlosigkeit fort,
301192 Timotheus2Tim55217und ihr Gerede frißt um sich wie der Krebs. Zu diesen gehören Hymenäus und Philetus,
301202 Timotheus2Tim55218welche von der Wahrheit abgefallen sind, indem sie sagen, die Auferstehung sei schon geschehen, und die so den Glauben mancher zerstört haben.
301212 Timotheus2Tim55219Jedoch der feste Grundbau Gottes steht unerschüttert und hat dies als Siegel: Es kennt der Herr die, welche sein sind, und: Es stehe ab von Ungerechtigkeit ein jeder, der den Namen des Herrn nennt!
301222 Timotheus2Tim55220In einem großen Hause sind aber nicht nur goldene und silberne Gefäße, sondern auch hölzerne und irdene; und zwar die einen zur Ehre, die anderen aber zur Unehre.
301232 Timotheus2Tim55221Wenn nun jemand sich rein hält von diesen, so wird er ein Gefäß zur Ehre sein, geheiligt und brauchbar für den Herrn, zu jedem guten Werke geschickt.
301242 Timotheus2Tim55222Die jugendlichen Gelüste aber fliehe; strebe dagegen nach Gerechtigkeit, Glaube, Hoffnung, Liebe und Friede mit denen, welche den Herrn aus reinem Herzen anrufen.
301252 Timotheus2Tim55223Die törichten und zur Lehre nicht gehörigen Fragen aber meide, da du weißt, dass sie Streitigkeiten erzeugen.
301262 Timotheus2Tim55224Ein Diener des Herrn aber soll nicht streiten, sondern sanftmütig sein gegen alle, fähig zu lehren, duldsam,
301272 Timotheus2Tim55225mit Milde die zurechtweisend, welche der Wahrheit widerstreben; ob Gott ihnen etwa Sinnesänderung verleiht zur Erkenntnis der Wahrheit,
301282 Timotheus2Tim55226und sie wieder zu sich kommen aus den Schlingen des Teufels, von welchen sie gefangen gehalten werden zu seinem Willen.
301292 Timotheus2Tim5531Das aber wisse, dass in den letzten Tagen gefahrvolle Zeiten eintreten werden;
301302 Timotheus2Tim5532Denn es werden Menschen sein, die nur sich lieben habsüchtig, prahlerisch, hoffärtig, schmähsüchtig, gegen die Eltern ungehorsam, undankbar, lasterhaft,
301312 Timotheus2Tim5533lieblos, unfriedsam, verleumderisch, unenthaltsam, unbarmherzig, schonungslos,
301322 Timotheus2Tim5534verräterisch, frech, aufgeblasen, die Wollust mehr liebend als Gott,
301332 Timotheus2Tim5535zwar den äußeren Schein der Frömmigkeit an sich tragend, die Kraft derselben aber verleugnend. Solche meide!
301342 Timotheus2Tim5536Denn zu diesen gehören die, welche sich in die Häuser einschleichen und die schwachen Frauen gefangen nehmen, welche, mit Sünden beschwert, von mannigfaltigen Lüsten geleitet werden,
301352 Timotheus2Tim5537die allezeit lernen und nie zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen können.
301362 Timotheus2Tim5538Wie aber Jannes und Mambres dem Moses widerstanden, so widerstehen auch diese der Wahrheit, Menschen verderbten Sinnes, nicht bewährt im Glauben.
301372 Timotheus2Tim5539Doch sie werden nicht weit vorankommen, denn ihr Unverstand wird allen offenbar werden, wie es auch bei jenen geschah.
301382 Timotheus2Tim55310Du aber bist mir in der Lehre nachgefolgt, im Wandel, im Streben, im Glauben, in der Langmut, in der Liebe, in der Geduld,
301392 Timotheus2Tim55311in den Verfolgungen, in den Leiden, wie mich solche in Antiochia, Ikonium und Lystra getroffen haben, welche Verfolgungen ich bestanden habe, und aus allen hat mich der Herr errettet.
301402 Timotheus2Tim55312So werden alle, die fromm leben wollen in Christus Jesus, Verfolgung leiden.
301412 Timotheus2Tim55313Böse Menschen aber und Verführer werden immer weiter fortschreiten im Argen; irrend und in Irrtum führend.
301422 Timotheus2Tim55314Du indes beharre in dem, was du gelernt hast und was dir anvertraut worden ist; denn du weißt ja, von wem du es gelernt hast;
301432 Timotheus2Tim55315und wie du von Kindheit an die heiligen Schriften kennst, welche dich unterweisen können zum Heile durch den Glauben an Christus Jesus.
301442 Timotheus2Tim55316Alle von Gott eingegebene Schrift ist nützlich zur Belehrung, zur Zurechtweisung, zur Besserung, zur Unterweisung in der Gerechtigkeit,
301452 Timotheus2Tim55317damit der gottgeweihte Mensch vollkommen werde, zu jedem guten Werke geschickt.
301462 Timotheus2Tim5541Ich beschwöre dich vor Gott und Jesus Christus, der Lebendige und Tote richten wird, bei seiner Ankunft und seinem Reiche;
301472 Timotheus2Tim5542verkünde das Wort, halte darauf, es sei gelegen oder ungelegen, überweise, ermahne, rüge in aller Langmut und Belehrung.
301482 Timotheus2Tim5543Denn es wird eine Zeit kommen, wo sie die gesunde Lehre nicht ertragen, sondern nach eigenen Gelüsten sich Lehrer über Lehrer nehmen werden, lüstern nach dem, was den Ohren angenehm,
301492 Timotheus2Tim5544und das Gehör von der Wahrheit abwenden, den Fabeln dagegen sich zuwenden werden.
301502 Timotheus2Tim5545Du aber sei wachsam, ertrage alle Mühseligkeiten, tue das Werk eines Evangelisten, vollbringe dein Amt. Sei nüchtern!
301512 Timotheus2Tim5546Denn ich werde schon hingeopfert, und die Zeit meiner Auflösung ist nahe.
301522 Timotheus2Tim5547Ich habe den guten Kampf gekämpft, den Lauf vollendet, den Glauben bewahrt.
301532 Timotheus2Tim5548Im übrigen ist mir die Krone der Gerechtigkeit hinterlegt, welche mir der Herr an jenem Tage geben wird, der gerechte Richter; nicht allein aber mir, sondern ebenso denen, die seine Ankunft lieben. Beeile dich, bald zu mir zu kommen.
301542 Timotheus2Tim5549Denn Demas hat mich verlassen, aus Liebe zu dieser Welt, und ist nach Thessalonich gegangen,
301552 Timotheus2Tim55410Crescens nach Galatien, Titus nach Dalmatien.
301562 Timotheus2Tim55411Lukas ist allein bei mir. Nimm den Markus zu dir und bring ihn mit dir; denn er ist mir nützlich zur Dienstleistung.
301572 Timotheus2Tim55412Tychikus habe ich nach Ephesus gesandt.
301582 Timotheus2Tim55413Den Mantel, welchen ich in Troas bei Karpus gelassen habe, bringe mit, wenn du kommst; auch die Bücher, besonders aber die Pergamentrollen.
301592 Timotheus2Tim55414Alexander, der Schmied, hat mir viel Böses zugefügt; der Herr wird ihm vergelten nach seinen Werken.
301602 Timotheus2Tim55415Vor ihm magst auch du dich hüten, denn er hat sich unsern Reden heftig widersetzt.
301612 Timotheus2Tim55416Bei meiner ersten Verantwortung hat mir niemand zur Seite gestanden, sondern alle haben mich verlassen; möge es ihnen nicht zugerechnet werden!
301622 Timotheus2Tim55417Der Herr aber hat mir beigestanden und hat mich gestärkt, damit durch mich die Verkündigung vollbracht würde und alle Völker sie hörten, und ich ward aus dem Rachen des Löwen befreit.
301632 Timotheus2Tim55418Der Herr hat mich befreit aus allem Bösen, das man mir bereitet, und wird mir in sein himmlisches Reich helfen, er, welchem Ehre sei von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
301642 Timotheus2Tim55419Grüße Priska und Aquila, und das Haus des Onesiphorus.
301652 Timotheus2Tim55420Erastus ist in Korinth zurückgeblieben, den Trophimus aber habe ich krank in Milet zurückgelassen.
301662 Timotheus2Tim55421Beeile dich, vor dem Winter zu kommen! Es grüßen dich Eubulus, und Pudens, und Linus, und Klaudia, und alle Brüder.
301672 Timotheus2Tim55422Der Herr Jesus Christus sei mit deinem Geiste! Die Gnade sei mit euch! Amen.
30168TitusTit5611Paulus, Diener Gottes, und Apostel Jesu Christi, für den Glauben der Auserwählten Gottes und die Erkenntnis der Wahrheit, welche der Frömmigkeit gemäß ist,
30169TitusTit5612zur Hoffnung des ewigen Lebens, welches Gott, der nicht lügt, vor unvordenklichen Zeiten verheißen,
30170TitusTit5613zu seiner Zeit aber hat er sein Wort kundgetan durch die Verkündigung, mit der ich betraut bin, nach Anordnung unsers Heilandes, Gottes,
30171TitusTit5614an Titus, den geliebten Sohn vermöge des gemeinschaftlichen Glaubens, Gnade und Friede von Gott dem Vater und Christus Jesus, unserem Heiland.
30172TitusTit5615Deshalb habe ich dich auf Kreta zurückgelassen, damit du das, was mangelt, in Ordnung bringest, und von Stadt zu Stadt Vorsteher bestellst, wie ich dich auch angewiesen habe:
30173TitusTit5616wenn einer untadelig ist, nur eines Weibes Mann, gläubige Kinder hat, die nicht wegen Ausschweifung verrufen oder unbotmäßig sind.
30174TitusTit5617Denn der Bischof muss als Haushalter Gottes untadelig sein, nicht eigenmächtig, nicht zornmütig, nicht dem Trunke ergeben, nicht händelsüchtig, nicht nach schnödem Gewinne begierig,
30175TitusTit5618sondern gastfrei, gütig, besonnen, gerecht, heilig, sich selbst beherrschend,
30176TitusTit5619festhaltend an dem der Lehre entsprechenden zuverlässigen Worte, damit er im Stande sei, in der gesunden Lehre zu ermahnen und die Widersprechenden zurechtzuweisen.
30177TitusTit56110Denn es gibt viele Unbotmäßige, leere Schwätzer und Verführer, besonders unter denen aus der Beschneidung.
30178TitusTit56111Diese muss man zum Schweigen bringen; da sie ganze Häuser verkehren, indem sie lehren, was nicht recht ist, schnöden Gewinnes halber.
30179TitusTit56112Es hat einer aus ihnen, ihr eigener Prophet gesagt: Die Kreter sind immerdar Lügner, bösartige Tiere, müßige Bäuche.
30180TitusTit56113Dieses Zeugnis ist wahr. Deswegen weise sie scharf zurecht, damit sie gesund seien im Glauben.
30181TitusTit56114und nicht jüdischen Fabeln Gehör schenken und Geboten von Menschen, die sich von der Wahrheit abwenden.
30182TitusTit56115Alles ist dem Reinen rein; den Befleckten und Ungläubigen aber ist nichts rein, sondern befleckt ist ihr Sinn und ihr Gewissen.
30183TitusTit56116Sie geben vor, Gott zu kennen, in den Werken aber verleugnen sie ihn; denn sie sind verabscheuungswürdig, dem Glauben ungehorsam und zu jedem guten Werke untauglich.
30184TitusTit5621Du aber rede, was der gesunden Lehre angemessen ist:
30185TitusTit5622Dass die bejahrten Männer nüchtern sein sollen, ehrbar, klug gesund im Glauben, in der Liebe, in der Geduld;
30186TitusTit5623die bejahrten Frauen desgleichen in ihrer Haltung, wie es Heiligen geziemt, nicht verleumderisch, nicht dem Trunke ergeben, gute Lehren gebend,
30187TitusTit5624damit sie die jungen Frauen Besonnenheit lehren, ihre Männer und ihre Kinder zu lieben,
30188TitusTit5625besonnen, keusch, sittsam, häuslich, gütig, ihren Männern untertan zu sein, damit das Wort Gottes nicht gelästert werde.
30189TitusTit5626Die jüngeren Männer ermahne auf gleiche Weise, sittsam sich selbst zu beherrschen.
30190TitusTit5627In allen Dingen erweise dich selbst als Vorbild guter Werke, in Lehre, in Unsträflichkeit, in Würde.
30191TitusTit5628Deine Worte seien lauter, untadelig, damit der Widersacher beschämt werde, wenn er nichts Böses hat, das er über uns sagen könnte.
30192TitusTit5629Die Knechte ermahne, ihren Herren untertan, in allem wohlgefällig zu sein, nicht widersprechend,
30193TitusTit56210nichts entwendend, sondern in allem sich vollkommen treu erweisend, damit sie der Lehre Gottes, unsers Heilandes, in allen Stücken zur Zierde gereichen.
30194TitusTit56211Denn die Gnade Gottes, unseres Heilandes ist allen Menschen erschienen.
30195TitusTit56212und unterweist uns, dass wir der Gottlosigkeit und den weltlichen Lüsten entsagen, sittsam, gerecht und fromm leben in dieser Welt,
30196TitusTit56213indem wir der seligen Hoffnung harren und der Ankunft der Herrlichkeit des großen Gottes, und unsers Heilandes Jesus Christus,
30197TitusTit56214welcher sich selbst für uns dahingegeben hat, damit er uns von aller Ungerechtigkeit erlöste, und sich ein Volk rein darstellte, das er sich zu eigen nehmen könne, das eifrig ist in guten Werken.
30198TitusTit56215So rede und ermahne, und weise zurecht mit allem Nachdruck. Niemand dürfe dich gering achten!
30199TitusTit5631Mahne sie, den Fürsten und Gewalten untertan zu sein, den Befehlen Gehorsam zu leisten, zu jedem guten Werke bereit zu sein,
30200TitusTit5632niemanden zu lästern, nicht streitsüchtig, sondern nachgiebig zu sein, und alle Sanftmut zu beweisen gegen alle Menschen.
30201TitusTit5633Denn einst waren auch wir unverständig, ungläubig, verirrt, mancherlei Begierden und Lüsten fröhnend, in Bosheit und Neid dahinlebend, verabscheuungswürdig, einander hassend.
30202TitusTit5634Als aber die Güte und Menschenfreundlichkeit Gottes, unsers Heilandes, erschien,
30203TitusTit5635hat er uns nicht wegen der Werke, die wir in Gerechtigkeit getan, sondern nach seiner Erbarmung gerettet durch das Bad der Wiedergeburt und der Erneuerung des Heiligen Geistes,
30204TitusTit5636welchen er überreichlich auf uns ausgegossen hat durch Jesus Christus, unsern Heiland,
30205TitusTit5637damit wir, gerechtfertigt durch seine Gnade, der Hoffnung gemäß Erben würden des ewigen Lebens.
30206TitusTit5638Zuverlässig ist das Wort, und ich will, dass du dies bekräftigest, damit diejenigen, welche an Gott gläubig geworden sind, beflissen seien gute Werke zu üben. Dies ist den Menschen gut und heilsam.
30207TitusTit5639Auf törichte Streitfragen aber, Geschlechtsregister, Zänkereien und Streitigkeiten über das Gesetz lass dich nicht ein; denn sie sind unnütz und eitel.
30208TitusTit56310Einen ketzerischen Menschen meide, nach ein- oder zweimaliger Zurechtweisung;
30209TitusTit56311da du weißt, dass ein solcher verkehrt ist und sündigt, als einer, der durch sein eigenes Urteil verdammt ist.
30210TitusTit56312Wenn ich Artemas oder Tychikus zu dir sende, so eile zu mir nach Nikopolis zu kommen; denn daselbst habe ich beschlossen, den Winter über zu bleiben.
30211TitusTit56313Zenas, den Gesetzkundigen, und Apollo sende voraus, und sorge, dass ihnen nichts mangle.
30212TitusTit56314Aber auch die Unsrigen mögen lernen, gute Werke zu üben zur Befriedigung nötiger Bedürfnisse, damit sie nicht unfruchtbar seien.
30213TitusTit56315Es grüßen dich alle, die bei mir sind. Grüße die, welche uns im Glauben lieben. Die Gnade Gottes sei mit euch allen! Amen.
30214PhilemonPhim5711Paulus, Gefesselter Jesu, und Timotheus, der Bruder, an Philemon, unseren Geliebten, und Mitarbeiter,
30215PhilemonPhim5712und an Appia, die geliebte Schwester, und an Archippus, unsern Mitstreiter, und an die zu deinem Hause gehörige Gemeinde.
30216PhilemonPhim5713Gnade euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus.
30217PhilemonPhim5714Ich danke meinem Gott, indem ich allezeit deiner eingedenk bin in meinen Gebeten,
30218PhilemonPhim5715da ich von deiner Liebe und dem Glauben höre, welchen du an den Herrn Jesus und für alle Heiligen hast,
30219PhilemonPhim5716so dass die Gemeinschaft deines Glaubens offenbar wird, indem all Das Gute, das bei euch geschieht in Christus Jesus, anerkannt wird.
30220PhilemonPhim5717Denn große Freude und Trost habe ich in deiner Liebe gefunden, das nämlich die Herzen der Gläubigen durch dich, Bruder, erquickt sind.
30221PhilemonPhim5718Darum, obschon ich in Christus Jesus große Zuversicht habe, dir das Geziemende zu befehlen,
30222PhilemonPhim5719bitte ich doch vielmehr um der Liebe willen, da du ein solcher bist, wie Paulus, ein Greis, jetzt aber auch Gefangener Jesu Christi,
30223PhilemonPhim57110bitte ich dich für meinen Sohn, welchen ich in meinen Banden gezeugt habe, für Onesimus,
30224PhilemonPhim57111der dir einst unnütz war, jetzt aber dir und mir nützlich ist,
30225PhilemonPhim57112den ich dir zurücksende. Du aber nimm ihn auf, als wäre es mein eigenes Herz.
30226PhilemonPhim57113Gern hätte ich ihn bei mir behalten, damit er mir an deiner Stelle diene in den Banden, die ich um des Evangeliums willen trage,
30227PhilemonPhim57114doch ohne deine Zustimmung habe ich nichts tun wollen, damit deine Wohltat nicht wie aus Zwang geschähe, sondern freiwillig.
30228PhilemonPhim57115Denn vielleicht ist er deswegen auf kurze Zeit von dir getrennt worden, damit du ihn auf ewig zurückempfingest,
30229PhilemonPhim57116nicht ferner als Knecht, sondern anstatt eines Knechtes als geliebten Bruder, was er mir vorzüglich ist, wie viel mehr aber dir, sowohl dem Fleische nach als im Herrn.
30230PhilemonPhim57117Wenn ich dir daher Mitgenosse bin, so nimm ihn auf wie mich.
30231PhilemonPhim57118Hat er dich aber irgendwie geschädigt, oder ist er dir etwas schuldig, so rechne dies mir an.
30232PhilemonPhim57119Ich, Paulus, schreibe es mit eigner Hand: Ich will es zurückzahlen, um dir nicht zu sagen, dass du auch dich selbst mir schuldig bist.
30233PhilemonPhim57120Ja, Bruder! ich selbst möchte von dir Nutzen ziehen im Herrn; erquicke mein Herz im Herrn!
30234PhilemonPhim57121Voll Vertrauen auf deine Folgsamkeit schreibe ich dir, denn ich weiß, dass du noch mehr tun wirst als ich sage.
30235PhilemonPhim57122Zugleich aber bereite mir auch eine Unterkunft; denn ich hoffe, dass ich euch durch euere Gebete werde geschenkt werden.
30236PhilemonPhim57123Es grüßt dich Epaphras, mein Mitgefangener in Christus Jesus,
30237PhilemonPhim57124Markus, Aristarchus, Demas und Lukas, meine Mitarbeiter.
30238PhilemonPhim57125Die Gnade unsers Herrn Jesus Christus sei mit euerem Geiste! Amen.
30239HebräerHeb5811Nachdem Gott vor Zeiten vielfach und auf vielerlei Weise durch die Propheten zu den Vätern geredet,
30240HebräerHeb5812hat er zuletzt in diesen Tagen zu uns geredet durch den Sohn, welchen er zum Erben über alles gesetzt, durch den er auch die Welt gemacht hat;
30241HebräerHeb5813welcher, da er der Abglanz seiner Herrlichkeit und das Ebenbild seines Wesens ist, und durch das Wort seiner Macht alles trägt, sich, nachdem er uns von Sünden gereinigt, gesetzt hat zur Rechten der Majestät in der Höhe,
30242HebräerHeb5814um so erhabener geworden, als die Engel, je ausgezeichneter der Name ist, den er vor ihnen ererbt hat.
30243HebräerHeb5815Denn zu welchen von den Engeln hat Gott je gesprochen: Du bist mein Sohn, ich habe dich heute gezeugt? Und wiederum: Ich werde ihm Vater, und er wird mir Sohn sein?
30244HebräerHeb5816Und wann er den Erstgeborenen abermals in die Welt einführt, spricht er: und es sollen ihn anbeten alle Engel Gottes!
30245HebräerHeb5817Und von den Engeln heißt es wohl: Er macht zu seinen Boten die Winde, und zu seinen Dienern Feuerflammen;
30246HebräerHeb5818von dem Sohne aber: Dein Thron, o Gott! steht immer in alle Ewigkeit; ein Zepter der Gerechtigkeit ist das Zepter deines Reiches.
30247HebräerHeb5819Du hast die Gerechtigkeit geliebt und das Unrecht gehasst; darum hat dich, o Gott! dein Gott mit dem Öle der Freude gesalbt mehr als deine Genossen.
30248HebräerHeb58110Und: Du hast im Anfange die Erde gegründet, o Herr! und die Werke deiner Hände sind die Himmel.
30249HebräerHeb58111Sie werden vergehen, du aber wirst bleiben, und sie alle werden wie ein Kleid veralten,
30250HebräerHeb58112und wie ein Gewand wirst du sie umwandeln, und sie werden gewandelt werden; du aber bist eben derselbe, und deine Jahre werden nicht aufhören.
30251HebräerHeb58113Zu welchem von den Engeln aber hat er je gesagt: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde als Schemel unter deine Füße lege”?
30252HebräerHeb58114Sind sie nicht alle dienende Geister, zum Dienste ausgesandt um derer willen, welche die Erbschaft des Heiles erlangen sollen?
30253HebräerHeb5821Darum müssen wir um so mehr auf das Acht haben, was wir gehört haben, damit wir nicht untergehen.
30254HebräerHeb5822Denn wenn schon das durch die Engel verkündete Wort fest ward, und jede Übertretung und jeder Ungehorsam gerechte Vergeltung empfing,
30255HebräerHeb5823wie sollen wir entrinnen, wenn wir ein so großes Heil außer Acht lassen, welches zuerst durch den Herrn verkündet worden und von denen, die es gehört, als ein fest gültiges überliefert ist,
30256HebräerHeb5824indem Gott zugleich Zeugnis ablegte, durch Zeichen und Wunder und mannigfache Krafterweisungen und Mitteilungen des Heiligen Geistes nach seinem Willen?
30257HebräerHeb5825Denn nicht Engeln hat Gott die zukünftige Welt unterworfen, von der wir reden.
30258HebräerHeb5826Wohl aber hat einer wo bezeugt und gesagt: Was ist der Mensch, dass du sein gedenkst, oder der Menschensohn, dass du auf ihn siehest?
30259HebräerHeb5827Du hast ihn ein wenig unter die Engel erniedrigt, mit Herrlichkeit und Ehre ihn gekrönt, und ihn über die Werke deiner Hände gesetzt.
30260HebräerHeb5828Alles hast du unter seine Füße unterworfen. Denn indem er ihm alles unterwarf, hat er nichts gelassen, was ihm nicht unterworfen wäre. Jetzt aber sehen wir ihm noch nicht alles unterworfen.
30261HebräerHeb5829Den aber, welcher ein wenig unter die Engel erniedrigt gewesen, damit er nach Gottes gnädigem Willen für alle den Tod kostete, Jesus, sehen wir um des Todesleidens willen mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt.
30262HebräerHeb58210Denn es ziemte sich für den, um dessen willen alle Dinge und durch welchen alle Dinge sind, da er viele Kinder zur Herrlichkeit führen wollte, den Urheber ihres Heiles durch Leiden zur Vollendung zu bringen.
30263HebräerHeb58211Denn der, welcher heiligt, und die, welche geheiligt werden, haben ihren Ursprung von einem. Aus diesem Grunde schämt er sich auch nicht, sie Brüder zu nennen, indem er spricht:
30264HebräerHeb58212Ich werde deinen Namen meinen Brüdern verkündigen; inmitten der Gemeinde werde ich dich preisen.
30265HebräerHeb58213Und wiederum: ich werde auf ihn vertrauen. Und abermals: Siehe, hier bin ich und meine Kinder, die mir Gott gegeben hat.
30266HebräerHeb58214Da nun die Kinder Fleisch und Blut gemein haben, so hat auch er gleichermaßen daran Teil genommen, damit er durch den Tod dem die Macht nehme, welcher die Gewalt des Todes hatte, das ist dem Teufel,
30267HebräerHeb58215und diejenigen befreite, welche durch die Todesfurcht das ganze Leben hindurch in Knechtschaft gehalten wurden.
30268HebräerHeb58216Denn nirgends nimmt er sich der Engel an, sondern der Nachkommenschaft Abrahams nimmt er sich an.
30269HebräerHeb58217Deshalb musste er in allem den Brüdern gleich werden, damit er barmherzig würde, und ein treuer Hoherpriester vor Gott, um die Sünden des Volkes zu sühnen.
30270HebräerHeb58218Denn darum, dass er selbst gelitten hat und versucht worden ist, vermag er auch denen, die versucht werden, zu helfen.
30271HebräerHeb5831Demnach, heilige Brüder, die ihr der himmlischen Berufung teilhaftig seid, sehet auf den Gesandten und Hohenpriester unsers Bekenntnisses, Jesus,
30272HebräerHeb5832der treu ist der,der ihn dazu bestellt hat, wie auch Moses gewesen in seinem ganzen Hause.
30273HebräerHeb5833Denn um so höherer Herrlichkeit ist jener vor Moses gewürdigt, um wie viel höher der an Ehre über dem Hause steht, welcher es gebaut hat.
30274HebräerHeb5834Jedes Haus wird ja von jemand gebaut, der aber, welcher alles erschaffen hat, ist Gott.
30275HebräerHeb5835Und Moses war zwar treu in seinem ganzen Hause als Diener zur Bezeugung dessen, was verkündet werden sollte;
30276HebräerHeb5836Christus aber als Sohn über dem ihm eigenen Hause. Dieses Haus sind wir, wenn wir anders die Zuversicht und den Ruhm der Hoffnung bis an´s Ende unerschütterlich festhalten.
30277HebräerHeb5837Darum, wie der heilige Geist spricht: Heute, wenn ihr seine Stimme höret,
30278HebräerHeb5838verhärtet eure Herzen nicht, wie bei der Verbitterung am Tage der Versuchung in der Wüste,
30279HebräerHeb5839wo mich eure Väter versuchten, mich auf die Probe stellten, und doch sahen sie meine Werke
30280HebräerHeb58310vierzig Jahre hindurch. Darum ward ich zornig über dieses Geschlecht, und sprach: Immerdar gehen sie irre mit ihrem Herzen. Sie aber erkannten meine Wege nicht.
30281HebräerHeb58311So schwur ich denn in meinem Zorne: Sie sollen nicht eingehen in meine Ruhe!
30282HebräerHeb58312Sehet zu, Brüder! dass ja nicht in einem von euch ein böses Herz des Unglaubens sei, geneigt, abzufallen von dem lebendigen Gott;
30283HebräerHeb58313sondern ermahnet euch einander jeden Tag, so lange es noch „Heute“ heißt, damit keiner von euch verhärtet werde durch den Trug der Sünde.
30284HebräerHeb58314Denn wir sind Christi teilhaftig geworden, wenn wir anders die anfängliche Zuversicht bis an´s Ende unerschütterlich festhalten.
30285HebräerHeb58315So lange es heißt: Heute, wenn ihr seine Stimme höret, verhärtet eure Herzen nicht, wie bei jener Verbitterung.
30286HebräerHeb58316Denn einige erbitterten ihn, obwohl sie jene Worte gehört hatten, aber nicht alle, welche unter Moses aus Ägypten ausgezogen waren.
30287HebräerHeb58317Und welchen zürnte er vierzig Jahre lang? Waren es nicht jene, welche gesündigt hatten, deren Leiber in der Wüste hingestreckt wurden?
30288HebräerHeb58318Welchen aber schwur er, sie sollten in seine Ruhe nicht eingehen, wenn nicht denen, welche ungläubig waren?
30289HebräerHeb58319So sehen wir, dass sie wegen des Unglaubens nicht eingehen konnten.
30290HebräerHeb5841Fürchten wir uns also, dass, da noch eine Verheißung, in seine Ruhe einzugehen, übrig gelassen ist, nicht jemand von euch als säumig erfunden werde.
30291HebräerHeb5842Denn auch an uns ist die Botschaft ergangen, gleichwie an jene; aber jenen hat das vernommene Wort nichts genützt, da es nicht vereint war mit Glauben, welchen sie aus dem, was sie gehört, hätten schöpfen sollen.
30292HebräerHeb5843Ja, wir werden eingehen in diese Ruhe, wenn wir geglaubt haben, wie er gesprochen: „So schwur ich denn in meinem Zorne: Sie sollen nicht eingehen in meine Ruhe!” und doch waren die Werke seit Grundlegung der Welt vollendet.
30293HebräerHeb5844Denn es heißt an einer Stelle vom siebenten Tage also: Und es ruhte Gott am siebenten Tage von allen seinen Werken.
30294HebräerHeb5845Und an dieser Stelle wiederum: Sie sollen nicht eingehen in meine Ruhe!
30295HebräerHeb5846Da nun also noch zu erwarten ist, dass einige in dieselbe eingehen, nachdem die, an welche zuerst die Botschaft ergangen war, nicht eingegangen sind wegen ihres Unglaubens,
30296HebräerHeb5847so bestimmt er noch einen Tag, ein heute, indem er so lange Zeit nachher bei David spricht, wie oben angeführt: „Heute, wenn ihr meine Stimme höret, verhärtet eure Herzen nicht!
30297HebräerHeb5848Wenn nämlich Josue sie zur Ruhe gebracht hätte, so würde er nimmermehr von einem andern, nachher kommenden Tage reden.
30298HebräerHeb5849Mithin ist dem Volke Gottes noch eine Sabbatsruhe vorbehalten.
30299HebräerHeb58410Denn wer in seine Ruhe eingegangen ist, hat selber auch Ruhe erlangt von seinen Werken, wie Gott von den seinen.
30300HebräerHeb58411Lasset uns also ernstlich streben, in jene Ruhe einzugehen, damit nicht jemand nach eben diesem Vorbilde des Unglaubens zu Falle komme.
30301HebräerHeb58412Denn lebendig ist das Wort Gottes und wirksam, und schärfer als jedes zweischneidige Schwert, und dringt durch, bis es Seele und Geist, sowohl Gelenke wie Mark scheidet, und ist ein Richter der Gedanken und Gesinnungen des Herzens.
30302HebräerHeb58413Und kein Geschöpf ist vor ihm verborgen, sondern alles ist bloß und offengelegt vor den Augen dessen, dem wir Rechenschaft zu geben haben.
30303HebräerHeb58414Da wir nun einen großen Hohenpriester haben, der durch die Himmel hindurchgedrungen ist, Jesus, den Sohn Gottes, so lasset uns festhalten am Bekenntnisse.
30304HebräerHeb58415Denn wir haben nicht einen Hohenpriester, der nicht Mitleiden haben könnte mit unseren Schwachheiten, vielmehr einen, der in allen Stücken in gleicher Weise versucht worden ist, doch ohne Sünde,
30305HebräerHeb58416So lasset uns denn mit Zuversicht zu dem Throne der Gnade hinzutreten, damit wir Barmherzigkeit erlangen und Gnade finden zu rechtzeitiger Hilfe.
30306HebräerHeb5851Denn jeder Hoherpriester wird als einer, der aus den Menschen genommen, für Menschen bestellt in ihren Angelegenheiten bei Gott, damit er Gaben und Opfer darbringe für die Sünden,
30307HebräerHeb5852als einer der Mitleid zu haben vermag mit den Unwissenden und Irrenden, da er ja auch selbst mit Schwachheit umgeben ist;
30308HebräerHeb5853und darum muss er, wie für das Volk, so auch für sich selbst Opfer darbringen für die Sünden.
30309HebräerHeb5854Und niemand maßt sich selbst die Würde an, sondern wer von Gott berufen wird, wie Aaron.
30310HebräerHeb5855So hat auch Christus nicht sich selbst verherrlicht, dass er Hoherpriester würde, sondern der, welcher zu ihm sprach: “Mein Sohn bist du, heute habe ich dich gezeugt!”
30311HebräerHeb5856Wie er auch an einem anderen Orte sagt: “Du bist Priester in Ewigkeit nach der Ordnung Melchisedechs.“
30312HebräerHeb5857Er, der in den Tagen seines Fleisches Gebet und Flehen mit starkem Geschrei und Tränen dem darbrachte, der ihn von dem Tode erretten konnte, ist erhört worden wegen seiner Ehrfurcht.
30313HebräerHeb5858Und obwohl er der Sohn Gottes war, hat er aus dem, was er litt, Gehorsam gelernt,
30314HebräerHeb5859und, zur Vollendung gebracht, ist er allen, die ihm gehorsam sind, Urheber des ewigen Heiles geworden,
30315HebräerHeb58510von Gott Hoherpriester benannt nach der Ordnung Melchisedechs.
30316HebräerHeb58511Hierüber haben wir große Dinge zu sagen, die schwer zu erklären sind, weil ihr schwach geworden seid im Hören.
30317HebräerHeb58512Denn während ihr der Zeit nach Lehrer sein solltet, habt ihr abermals nötig, dass euch gelehrt werde, welches die Anfangsgründe des Wortes Gottes seien; und ihr seid zu solchen geworden, die der Milch bedürfen, nicht fester Speise.
30318HebräerHeb58513Denn jeder, der Milch erhält, ist unerfahren in der Lehre von der Gerechtigkeit, ist er doch unmündig.
30319HebräerHeb58514Für Vollkommene aber ist die feste Speise, für die, welche durch die Gewöhnung geübte Sinne haben, Gutes und Böses zu unterscheiden.
30320HebräerHeb5861Darum wollen wir die Anfangsgründe der Lehre Christi übergehen und uns zum Vollkommenerem erheben, indem wir nicht wiederum den Grund legen mit der Lehre von der Bekehrung von den toten Werken und dem Glauben an Gott,
30321HebräerHeb5862von den Taufen, der Handauflegung, der Auferstehung der Toten und dem ewigen Gerichte.
30322HebräerHeb5863Ja, dies wollen wir tun, wenn anders Gott es gestattet.
30323HebräerHeb5864Denn es ist unmöglich, dass solche, welche einmal erleuchtet worden und die himmlische Gabe gekostet haben, die des Heiligen Geistes teilhaftig geworden sind,
30324HebräerHeb5865und das köstliche Wort Gottes und die Kräfte der zukünftigen Welt gekostet haben,
30325HebräerHeb5866und doch abgefallen sind, wiederum zur Sinnesumkehr erneuert werden, sie, die für sich den Sohn Gottes von neuem kreuzigen und den Schmähungen preisgeben.
30326HebräerHeb5867Denn ein Land, welches den oftmals darauf herabkommenden Regen einsaugt, und Gewächse trägt zum Nutzen für diejenigen, die es bebauen, empfängt Segen von Gott.
30327HebräerHeb5868Bringt es aber Dornen und Disteln hervor, so ist es verworfen und dem Fluche nahe, und sein Ende ist Verbrennung.
30328HebräerHeb5869Von euch aber, Geliebte! versehen wir uns eines Bessern, dessen, was dem Heile näher ist, obgleich wir diese Sprache führen müssen.
30329HebräerHeb58610Denn Gott ist nicht ungerecht, dass er eures Wirkens und der Liebe vergessen sollte, die ihr gegen seinen Namen bewiesen habt, da ihr den Heiligen dientet und noch dient.
30330HebräerHeb58611Wir wünschten aber, dass ein jeder von euch denselben Eifer beweise, um volle Hoffnung zu haben bis an´s Ende;
30331HebräerHeb58612damit ihr nicht träge werdet, sondern Nachahmer derer, welche durch Glauben und Ausdauer die Verheißungen ererben werden.
30332HebräerHeb58613Denn als Gott dem Abraham eine Verheißung gab, schwor er, da er keinem Höheren schwören konnte, bei sich selbst
30333HebräerHeb58614und sprach: Wahrlich, ich will dich reichlich segnen, und dich überaus mehren.
30334HebräerHeb58615Und da dieser geduldig darauf harrte, erlangte er so das Verheißene.
30335HebräerHeb58616Menschen nämlich schwören bei dem Höheren; und der Eid, zur Bekräftigung geleistet, macht jeder Widerrede unter ihnen ein Ende.
30336HebräerHeb58617Deswegen hat Gott, um den Erben der Verheißung die Unwandelbarkeit seines Ratschlusses umso stärker zu zeigen, einen Eid beigefügt,
30337HebräerHeb58618damit wir, durch zwei unwandelbare Tatsachen, bei denen Gott unmöglich lügen kann, einen festen Trost haben, wir, die wir unsere Zuflucht dazu genommen haben, an der gebotenen Hoffnung festzuhalten,
30338HebräerHeb58619in der wir einen sicheren und festen Anker für unsere Seele haben, der hineinreicht in das Innere hinter dem Vorhange;
30339HebräerHeb58620wohin als Vorläufer für uns Jesus eingegangen ist, indem er nach der Ordnung Melchisedechs Hoherpriester ward in Ewigkeit.
30340HebräerHeb5871Dieser Melchisedech nämlich, König von Salem, Priester des höchsten Gottes, welcher Abraham, als dieser von der Niederwerfung der Könige zurückkehrte, entgegenging und ihn segnete,
30341HebräerHeb5872welchen Abraham auch den Zehnten von allem zuteilte, er, der zuerst verdolmetscht wird König der Gerechtigkeit, sodann aber auch König von Salem, d. i. König des Friedens,
30342HebräerHeb5873ohne Vater, ohne Mutter, ohne Geschlechtsregister, dessen Tage keinen Anfang haben, dessen Leben kein Ende hat, der vielmehr dem Sohne Gottes ähnlich gemacht ist, bleibt Priester auf immerdar.
30343HebräerHeb5874Sehet aber, wie groß der ist, dem selbst Abraham, der Stammvater, den Zehnten von dem Besten gab.
30344HebräerHeb5875Und während jene Söhne Levis, welche das Priestertum erhalten, nach dem Gesetze die Vorschrift haben, von dem Volke den Zehnten zu nehmen, das ist, von ihren Brüdern, obwohl diese ebenfalls aus den Lenden Abrahams hervorgegangen sind,
30345HebräerHeb5876so hat er, der nicht zu ihrem Geschlechte gehört, den Zehnten von Abraham genommen, und den, der die Verheißungen hatte, gesegnet.
30346HebräerHeb5877Ohne alle Widerrede aber wird das Geringere von dem Größeren gesegnet.
30347HebräerHeb5878Und hier zwar empfangen sterbliche Menschen den Zehnten, dort aber einer, von dem bezeugt wird, dass er lebt.
30348HebräerHeb5879Und (so zu sagen) durch Abraham ist auch Levi, der Zehnten empfängt, mit dem Zehnten belegt worden;
30349HebräerHeb58710doch her war noch in den Lenden des Vaters, als diesem Melchisedech begegnete.
30350HebräerHeb58711Wenn nun die Vollendung durch das levitische Priestertum gekommen wäre (unter diesem hat ja das Volk das Gesetz erhalten), was war es dann noch notwendig, dass nach der Ordnung Melchisedechs ein andersartiger Priester auftrete, und nicht nach der Weise des Aaron benannt werde?
30351HebräerHeb58712Denn wenn das Priestertum gewechselt wird, so muss notwendig auch ein Wechsel des Gesetzes eintreten.
30352HebräerHeb58713Derjenige nämlich, auf welchen hin dies gesagt wird, gehört zu einem andern Stamme, aus welchem Niemand Diener des Altares gewesen ist.
30353HebräerHeb58714Denn es ist bekannt, dass unser Herr aus Juda entsprossen ist, bezüglich welchen Stammes Moses nichts vom Priestertume gesagt hat.
30354HebräerHeb58715Und noch mehr ist es offenbar, wenn ein andersartiger Priester auftritt, nach der Ähnlichkeit Melchisedechs,
30355HebräerHeb58716der es nicht nach der Vorschrift einer fleischlichen Bestimmung geworden ist, sondern nach der Kraft unauflöslichen Lebens.
30356HebräerHeb58717Hat er doch das Zeugnis: Du bist Priester in Ewigkeit nach der Ordnung Melchisedechs.
30357HebräerHeb58718Das vorhergehende Gesetz wird abgeschafft wegen seiner Schwäche und Untauglichkeit;
30358HebräerHeb58719denn das Gesetz hat nichts zur Vollendung geführt, hingegen wird eine vorzüglichere Hoffnung eingeführt, durch welche wir Gott nahen.
30359HebräerHeb58720Und in dem Maße, wie es nicht ohne Eidschwur geschieht, denn jene sind ohne Eidschwur Priester geworden,
30360HebräerHeb58721dieser aber mit Eidschwur durch den, welcher zu ihm sprach: Der Herr hat geschworen, und es wird ihn nicht gereuen: Du bist Priester in Ewigkeit,
30361HebräerHeb58722in dem Maße ist Jesus eines vorzüglicheren Bundes Bürge geworden.
30362HebräerHeb58723Und jene sind in Mehrzahl Priester geworden darum, weil sie durch den Tod verhindert wurden zu bleiben;
30363HebräerHeb58724dieser aber hat dadurch, dass er ewig bleibt, ein Priestertum, das unvergänglich ist.
30364HebräerHeb58725Deshalb kann er auch für alle Zeit diejenigen erretten, welche durch ihn Gott nahen, da er immerdar lebt, um für uns fürbittend einzutreten.
30365HebräerHeb58726Denn es geziemte sich, dass wir einen solchen Hohenpriester haben, der heilig ist, schuldlos, unbefleckt, gesondert von den Sündern, und höher geworden als die Himmel,
30366HebräerHeb58727der nicht nötig hat täglich, wie die Hohenpriester, zuerst für seine eigenen Sünden Opfer darzubringen, sodann für die des Volkes; denn dies hat er ein für allemal getan, indem er sich selbst darbrachte.
30367HebräerHeb58728Denn das Gesetz stellt Menschen als Hohenpriester auf, die mit Schwachheiten behaftet sind; das Wort des Eidschwures aber, das nach dem Gesetze ergangen ist, den in Ewigkeit vollendeten Sohn.
30368HebräerHeb5881Der Hauptpunkt aber von dem Gesagten ist: Wir haben einen solchen Hohenpriester, der sich zur Rechten des Thrones der Majestät im Himmel gesetzt hat,
30369HebräerHeb5882als Diener des Heiligtums und des wahrhaften Zeltes, welches der Herr errichtet hat, und nicht ein Mensch.
30370HebräerHeb5883Denn jeder Hohepriester wird dazu bestellt, Gaben und Opfer darzubringen, deshalb ist es notwendig, dass auch dieser etwas hat, was er darbringe.
30371HebräerHeb5884Wäre er nun auf Erden, so würde er nicht einmal Priester sein; da solche da sind, welche dem Gesetze gemäß die Gaben darbringen,
30372HebräerHeb5885sie, welche einem Abbilde und Schattenrisse des Himmlischen dienen; wie denn Moses, als er das Zelt verfertigen sollte, die Weisung empfing: Siehe zu (sprach er), dass du alles nach dem Vorbilde machest, welches dir auf dem Berge gezeigt worden ist.
30373HebräerHeb5886Nun aber ist ihm ein um so viel vorzüglicherer Priesterdienst zu Teil geworden, je vorzüglicher der Bund ist, dessen Mittler er ist, weil dieser auf vorzüglichere Verheißungen gegründet ist.
30374HebräerHeb5887Denn wenn jener erste Bund untadelig gewesen wäre, so würde ja für einen zweiten kein Platz gesucht.
30375HebräerHeb5888Denn tadelnd spricht er zu ihnen: Sehet, es werden Tage kommen, spricht der Herr, da ich mit dem Hause Israel und mit dem Hause Juda einen neuen Bund schließe,
30376HebräerHeb5889nicht nach Art des Bundes, welchen ich mit ihren Vätern gemacht habe am Tage, da ich ihre Hand ergriff, um sie aus dem Lande Ägypten zu führen; denn sie verblieben nicht in meinem Bunde, so habe auch ich sie aufgegeben, spricht der Herr.
30377HebräerHeb58810Dies nämlich ist der Bund, welchen ich mit dem Hause Israel nach jenen Tagen schließen werde, spricht der Herr: Ich will meine Gesetze in ihren Sinn legen, und werde sie in ihr Herz schreiben, und ich werde ihr Gott sein, und sie werden mein Volk sein.
30378HebräerHeb58811Dann wird keiner seinen Nächsten, keiner seinen Bruder lehren, indem er sagt: Erkenne den Herrn! Denn sie alle werden mich kennen, vom Kleinsten bis zum Größten unter ihnen;
30379HebräerHeb58812weil ich ihren Missetaten gnädig sein werde, und ihrer Sünden hinfür nicht mehr gedenken werde.
30380HebräerHeb58813Indem er aber sagt: einen neuen Bund, hat er den ersten für veraltet erklärt; was aber veraltet ist und hinfällig wird, ist dem Verschwinden nahe.
30381HebräerHeb5891Es hatte nun zwar auch der erste Bund Vorschriften für den Gottesdienst und das weltliche Heiligtum.
30382HebräerHeb5892Es war nämlich ein Gezelt errichtet, das vordere, in dem der Leuchter und der Tisch und die Schaubrote waren, welches das Heilige heißt.
30383HebräerHeb5893Hinter dem zweiten Vorhange aber das Zelt, welches das Allerheiligste genannt wird,
30384HebräerHeb5894das goldene Rauchfaß enthaltend und die auf allen Seiten mit Gold überzogene Bundeslade, in welcher die goldene Urne mit dem Manna, der Stab Aarons, der gesproßt hatte, und die Tafeln des Bundes sich befanden,
30385HebräerHeb5895und darüber die Cherubim der Herrlichkeit, die den Gnadenthron überschatteten; wovon jetzt nicht im Einzelnen zu reden ist.
30386HebräerHeb5896So war dies nun eingerichtet, und die Priester traten, wenn sie den Opferdienst verrichteten, allezeit in das vordere Gezelt,
30387HebräerHeb5897dagegen in das hintere Gezelt ging nur einmal im Jahre der Hohepriester allein, nicht ohne Blut, welches er für seine und des Volkes Sünden der Unwissenheit darbringt.
30388HebräerHeb5898So weist der Heilige Geist darauf hin, dass der Weg in das Allerheiligste noch nicht offen steht, so lange das vordere Zelt noch Bestand hat.
30389HebräerHeb5899Dieses nämlich ist ein Sinnbild der gegenwärtigen Zeit, gemäß welchem Gaben und Opfer dargebracht werden, die nicht vermögen, den im Gewissen vollkommen zu machen, welcher den Gottesdienst vollzieht, da sie, wie Speisen und Getränke
30390HebräerHeb58910und verschiedene Abwaschungen nur fleischliche Satzungen sind, die bis zur Zeit der Verbesserung auferlegt waren.
30391HebräerHeb58911Christus aber erschien als Hoherpriester der zukünftigen Güter und ging durch das höhere und vollkommenere Zelt, das nicht mit Händen gemacht, d. i. nicht von dieser Schöpfung ist,
30392HebräerHeb58912auch nicht durch Blut von Böcken und Kälbern, sondern durch sein eigenes Blut ein für allemal in das Allerheiligste ein, nachdem er eine ewige Erlösung gefunden.
30393HebräerHeb58913Denn wenn das Blut von Böcken und Stieren und die Asche des Rindes die Verunreinigten besprengend, heiligt, so dass sie leiblich rein werden,
30394HebräerHeb58914um wie viel mehr wird das Blut Christi, der durch den Heiligen Geist sich selbst als ein unbeflecktes Opfer Gott dargebracht hat, unser Gewissen reinigen von toten Werken, damit wir dem lebendigen Gott dienen!
30395HebräerHeb58915Und deswegen ist er eines neuen Bundes Mittler, damit durch den Tod, welcher zur Erlösung von den unter dem ersten Bunde begangenen Übertretungen erfolgte, die Berufenen die Verheißung des ewigen Erbes empfingen.
30396HebräerHeb58916Denn wo ein Testament ist, muss notwendig der Tod dessen, der das Testament macht, dazwischen treten.
30397HebräerHeb58917Denn ein Testament erlangt durch den Tod feste Geltung, während es noch keine Kraft hat, so lange der lebt, der es gemacht hat.
30398HebräerHeb58918Daher wurde auch das erste nicht ohne Blut eingeweiht.
30399HebräerHeb58919Denn nachdem Moses dem gesamten Volke alle Gebote des Gesetzes vorgelesen hatte, nahm er das Blut von Kälbern und Böcken nebst Wasser, purpurroter Wolle und Ysop, und besprengte das Buch selbst, sowie das ganze Volk,
30400HebräerHeb58920indem er sprach: Dies ist das Blut des Bundes, welchen Gott für euch angeordnet hat.
30401HebräerHeb58921Auch das Gezelt und alle Geräte des Gottesdienstes besprengte er gleicherweise mit dem Blute.
30402HebräerHeb58922Und fast alles wird nach dem Gesetze mit Blut gereinigt, und ohne Blutvergießen findet keine Vergebung statt.
30403HebräerHeb58923So mussten also die Abbilder der himmlischen Dinge hierdurch gereinigt werden; doch das himmlische selbst fordert höhere Opfer als diese.
30404HebräerHeb58924Denn nicht in ein von Menschenhänden gemachtes Allerheiligste ging Jesus ein, das Nachbild des wahrhaftigen, sondern in den Himmel selbst, um nunmehr vor dem Angesichte Gottes für uns zu erscheinen;
30405HebräerHeb58925auch nicht,55m sich selbst oftmals darzubringen, wie der Hohepriester alle Jahre mit fremdem Blute in das Allerheiligste eingeht,
30406HebräerHeb58926sonst hätte er oftmals leiden müssen vom Anbeginn der Welt an; nun aber ist er einmal in der Vollendung der Zeiten zur Hinwegnahme der Sünde durch sein Opfer erschienen.
30407HebräerHeb58927Und gleichwie es dem Menschen bestimmt ist, einmal zu sterben, darnach aber das Gericht folgt,
30408HebräerHeb58928so ist auch Christus einmal dargebracht worden, um die Sünden vieler wegzunehmen; zum zweiten Male wird er ohne Sünde den auf ihn Harrenden zum Heile erscheinen.
30409HebräerHeb58101Denn da das Gesetz nur den Schatten der zukünftigen Güter hat, nicht das wesenhafte Bild der Dinge selbst, so vermag es durch die alljährlich gleichen Opfer, welche man immerfort wieder darbringt, die hinzutretenden nimmermehr zur Vollkommenheit zu bringen.
30410HebräerHeb58102Denn sonst hätte man aufgehört, sie darzubringen, weil ja dann die Gottdienenden, einmal gereinigt, kein Bewusstsein der Sünde mehr hätten.
30411HebräerHeb58103Aber gerade durch dieselben findet alljährlich eine Erinnerung an die Sünden statt.
30412HebräerHeb58104Unmöglich ist es ja, das durch Blut von Stieren und Böcken Sünden hinweggenommen werden.
30413HebräerHeb58105Darum spricht er bei seinem Eintritte in die Welt: Opfer und Gaben hast du nicht gewollt, einen Leib aber hast du mir bereitet.
30414HebräerHeb58106An Brandopfern für die Sünden hattest du kein Wohlgefallen.
30415HebräerHeb58107Da sprach ich: Siehe ich komme (in der Buchrolle steht von mir geschrieben) deinen Willen zu tun, o Gott!
30416HebräerHeb58108Während er zuvor gesagt: Opfer, und Gaben, und Brandopfer für die Sünden hast du nicht gewollt, und hast kein Wohlgefallen an dem, was dem Gesetze gemäß dargebracht wird;
30417HebräerHeb58109ich sprach alsdann: Siehe, ich komme, o Gott! deinen Willen zu tun. Er hebt also das erste auf, um das andere festzusetzen.
30418HebräerHeb581010In diesem Willen sind wir geheiligt durch die Darbringung des Leibes Jesu Christi ein für allemal.
30419HebräerHeb581011Und während jeder Priester dasteht, täglich den heiligen Dienst verrichtend und dieselben Opfer, welche nimmermehr vermögen die Sünden hinwegzunehmen, oftmals darbringend,
30420HebräerHeb581012sitzt dieser, nachdem er ein einziges Opfer für die Sünden dargebracht hat, auf immerdar zur Rechten Gottes,
30421HebräerHeb581013und harret hinfort, bis seine Feinde ihm zum Schemel unter seine Füße gelegt werden;
30422HebräerHeb581014Denn mit einem einzigen Opfer hat er auf ewig die, welche geheiligt werden, zur Vollendung gebracht.
30423HebräerHeb581015Dies bezeugt uns aber auch der Heilige Geist; denn nachdem er gesagt:
30424HebräerHeb581016Dies ist der Bund, den ich mit ihnen schließen werde nach jenen Tagen, spricht der Herr: Ich werde meine Gesetze in ihre Herzen geben und werde sie in ihren Sinn schreiben,
30425HebräerHeb581017und ihrer Sünden und Missetaten werde ich nicht mehr gedenken.
30426HebräerHeb581018Wo diese aber vergeben sind, da ist kein Opfer mehr für Sünde.
30427HebräerHeb581019Da wir nun, Brüder! durch das Blut Christi zuversichtliche Hoffnung haben, in das Heiligtum einzugehen.
30428HebräerHeb581020wohin er uns einen neuen und lebendigen Weg durch den Vorhang, das ist durch sein Fleisch, bereitet hat;
30429HebräerHeb581021und da wir einen großen Priester über das Haus Gottes haben,
30430HebräerHeb581022so lasset uns hinzutreten mit aufrichtigem Herzen, mit vollkommenem Glauben, die Herzen besprengt und frei vom bösen Gewissen, und den Leib gewaschen mit reinem Wasser,
30431HebräerHeb581023lasset uns unwandelbar festhalten am Bekenntnis unserer Hoffnung (denn getreu ist, der die Verheißung gegeben),
30432HebräerHeb581024und lasset uns aufeinander Acht haben, um uns anzueifern zur Liebe und zu guten Werken,
30433HebräerHeb581025indem wir unsere Versammlung nicht verlassen, wie einige die Gewohnheit haben, sondern einander aufmuntern, und das um so mehr, als ihr den Tag herannahen sehet.
30434HebräerHeb581026Denn wenn wir vorsätzlich sündigen, nachdem wir die Erkenntnis der Wahrheit erlangt haben, so ist kein Opfer für Sünden mehr übrig,
30435HebräerHeb581027sondern es wartet unser ein gar schreckliches Gericht und Grimm des Feuers, das die Widersacher verzehren wird.
30436HebräerHeb581028Hat jemand das Gesetz Moses nichtig gemacht, so muss er ohne Erbarmen auf zweier oder dreier Zeugnis hin sterben;
30437HebräerHeb581029wie viel mehr, meinet ihr, verdient derjenige schwerere Strafen, der den Sohn Gottes mit Füßen tritt, und das Blut des Bundes, durch das er geheiligt worden, für unrein achtet, und dem Geiste der Gnade Schmach antut?
30438HebräerHeb581030Denn wir kennen ja den, der gesagt hat: Mein ist die Rache, ich werde vergelten. Und wiederum: der Herr wird sein Volk richten.
30439HebräerHeb581031Schrecklich ist es, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen.
30440HebräerHeb581032erinnert euch aber der früheren Tage, in welchen ihr nach eurer Erleuchtung einen schweren Kampf der Leiden bestanden habt,
30441HebräerHeb581033indem ihr bald durch Beschimpfung und Drangsale selbst zum Schauspiele wurdet, bald Genossen derer, die ein solches Schicksal traf.
30442HebräerHeb581034Denn ihr habt sowohl Mitleid gegen die Gefangenen geübt, wie den Raub eurer Habe mit Freuden hingenommen, da ihr erkanntet, dass ihr ein besseres und bleibendes Gut besitzet.
30443HebräerHeb581035So verlieret denn eure Zuversicht nicht, welche einen großen Lohn hat.
30444HebräerHeb581036Denn Ausdauer ist euch von nöten, damit ihr durch Erfüllung des Willens Gottes die Verheißung erlanget.
30445HebräerHeb581037Denn nur noch eine ganz kleine Weile, und der da kommen soll, wird kommen und nicht verziehen.
30446HebräerHeb581038Mein Gerechter aber lebt aus dem Glauben; wenn er sich jedoch zaghaft zurückzieht, wird meine Seele kein Wohlgefallen an ihm haben.
30447HebräerHeb581039Wir aber sind nicht Kinder der Verzagtheit zum Verderben, sondern des Glaubens zur Gewinnung der Seele.
30448HebräerHeb58111Es ist aber der Glaube eine Zuversicht dessen, was man hofft, eine feste Überzeugung von dem, was man nicht sieht.
30449HebräerHeb58112In ihm haben ja die Alten rühmliches Zeugnis erlangt.
30450HebräerHeb58113Durch den Glauben erkennen wir, dass die Welt durch Gottes Wort bereitet ist, so dass aus Unsichtbarem das Sichtbare entstand.
30451HebräerHeb58114Durch Glauben brachte Abel Gott ein besseres Opfer dar als Kain, und durch denselben erhielt er das Zeugnis, dass er gerecht sei, indem Gott für seine Gaben Zeugnis gab, und durch denselben redet er auch noch, nachdem er schon gestorben.
30452HebräerHeb58115Durch Glauben ward Henoch entrückt, dass er den Tod nicht schaute, und ward nicht mehr gefunden, weil Gott ihn entrückt hatte, denn vor seiner Entrückung erhielt er das Zeugnis, dass er Gott wohlgefallen habe.
30453HebräerHeb58116Ohne Glauben aber ist es unmöglich, Gott wohlzugefallen; denn wer Gott naht, muss glauben, dass er ist, und denen, welche ihn suchen, ein Vergelter ist.
30454HebräerHeb58117Durch Glauben baute Noe, nachdem er Offenbarung erhalten hatte über das, was man doch nicht sah, in sorglicher Vorsicht die Arche zur Rettung seines Hauses, wodurch er die Welt verurteilte, und wurde der Erbe der Gerechtigkeit, die aus dem Glauben kommt.
30455HebräerHeb58118Durch Glauben gehorchte, der Abraham genannt wird, dass er auszog an einen Ort, welchen er zum Erbe erhalten sollte; und er zog aus, ohne zu wissen, wohin er ging.
30456HebräerHeb58119Durch Glauben weilte er als Fremdling im Lande der Verheißung, wie in einem fremden, indem er in Zelten wohnte, ebenso wie Isaak und Jakob, die Miterben derselben Verheißung;
30457HebräerHeb581110denn er erwartete die festgegründete Stadt, deren Erbauer und Schöpfer Gott ist.
30458HebräerHeb581111Durch Glauben empfing auch selbst die unfruchtbare Sara Kraft zur Gründung einer Nachkommenschaft, und dies trotz ihres Alters, weil sie glaubte, dass der, welcher die Verheißung gegeben, treu sei.
30459HebräerHeb581112Darum wurden auch von einem einzigen (und noch dazu von einem mit erstorbenem Leibe) Nachkommen gezeugt, zahlreich wie die Sterne des Himmels und unzählbar wie der Sand am Ufer des Meeres.
30460HebräerHeb581113Im Glauben starben diese alle, ohne das Verheißene empfangen zu haben, sondern sie erblickten und begrüßten es von fern und bekannten, das sie Pilger und Fremdlinge seien auf Erden.
30461HebräerHeb581114Denn die so sprechen, geben dadurch zu erkennen, dass sie ein Vaterland suchen.
30462HebräerHeb581115Würden sie etwa jenes gemeint haben, aus dem sie ausgezogen waren, so hatten sie ja Zeit, wieder dahin zurückzukehren.
30463HebräerHeb581116Nun aber trachten sie nach einem vorzüglicheren, das ist, dem himmlischen. Deshalb schämt sich Gott nicht, ihr Gott zu heißen; denn er hat ihnen eine Stadt bereitet.
30464HebräerHeb581117Durch Glauben brachte Abraham, da er geprüft ward, seinen einzigen Sohn Isaak dar, er, der die Verheißungen empfangen hatte,
30465HebräerHeb581118zu dem gesagt war: In Isaak wird dir eine Nachkommenschaft erzielt werden,
30466HebräerHeb581119Denn er erwog, dass Gott auch von den Toten zu erwecken vermag; weshalb er ihn auch als ein Vorbild wieder erhielt.
30467HebräerHeb581120Durch Glauben segnete auch Isaak für Zukünftiges den Jakob und Esau.
30468HebräerHeb581121Durch Glauben segnete der sterbende Jakob jeden der Söhne Josephs und neigte sich anbetend gegen die Spitze seines Stabes hin.
30469HebräerHeb581122Durch Glauben gedachte Joseph sterbend an den Auszug der Kinder Israels, und gab Auftrag wegen seiner Gebeine.
30470HebräerHeb581123Durch Glauben ward Moses nach seiner Geburt drei Monate lang von seinen Eltern verborgen gehalten, da sie sahen, dass das Kind schön war, und fürchteten das Gebot des Königs nicht.
30471HebräerHeb581124Durch Glauben verschmähte es Moses, als er groß geworden, ein Sohn der Tochter des Pharao zu sein,
30472HebräerHeb581125und zog es vor mit dem Volke Gottes Drangsal zu leiden, als kurz dauernden Genuss von der Sünde zu haben,
30473HebräerHeb581126indem er für größeren Reichtum als Ägyptens Schätze die Schmach Christi achtete; denn er sah hin auf die Vergeltung.
30474HebräerHeb581127Durch Glauben verließ er Ägypten ohne Furcht vor dem Zorne des Königs, denn als ob er den Unsichtbaren sah, hielt er standhaft aus.
30475HebräerHeb581128Durch Glauben veranstaltete er das Ostermahl und die Besprengung mit Blut, damit der Würger der Erstgeburt sie nicht antastete.
30476HebräerHeb581129Durch Glauben zogen sie durch das rote Meer hindurch, wie über trockenes Land, während die Ägypter, als sie es versuchten, verschlungen wurden.
30477HebräerHeb581130Durch Glauben stürzten die Mauern von Jericho ein, nachdem man sieben Tage um sie herumgezogen war.
30478HebräerHeb581131Durch Glauben kam Rahab, die Buhlerin, nicht mit den Ungläubigen um, da sie die Kundschafter in Frieden aufgenommen hatte.
30479HebräerHeb581132Und was soll ich noch mehr sagen? Denn die Zeit würde mir mangeln, von Gedeon, Barak, Samson, Jephte, David, Samuel und den Propheten zu erzählen,
30480HebräerHeb581133welche durch Glauben Reiche bezwangen, Gerechtigkeit übten, Verheißungen erlangten, der Löwen Rachen verschlossen,
30481HebräerHeb581134des Feuers Gewalt auslöschten, der Schärfe des Schwertes entrannen, aus Schwachen Starke wurden, Helden im Kampfe, der Fremden Heerlager überwältigten.
30482HebräerHeb581135Es erhielten Weiber durch Auferstehung ihre Verstorbenen zurück. Andere aber wurden auf die Folter gespannt, und mochten die Freilassung nicht annehmen, um eine bessere Auferstehung zu erlangen.
30483HebräerHeb581136Wieder andere erfuhren Verhöhnungen und Geißelstreiche, dazu Ketten und Gefängnis,
30484HebräerHeb581137sie wurden gesteinigt, zersägt, versucht, starben durch des Schwertes Morden, gingen umher in Schafpelzen, in Ziegenfellen, Mangel leidend, bedrängt, misshandelt;
30485HebräerHeb581138sie, deren die Welt nicht würdig war, irrten in Wüsten und auf Bergen, in Höhlen und in Klüften der Erde umher.
30486HebräerHeb581139Und diese alle, die durch den Glauben Zeugnis empfangen hatten, haben die Verheißung nicht erlangt,
30487HebräerHeb581140da Gott Besseres für uns ausersehen hatte, dass sie nicht ohne uns zur Vollendung kämen.
30488HebräerHeb58121Daher lasset denn auch uns, da wir eine solche Wolke von Zeugen vor uns haben, alle Beschwerung und die uns anhaftende Sünde abwerfen, und mit Ausdauer den uns obliegenden Wettkampf laufen;
30489HebräerHeb58122indem wir auf den Vorgänger und Vollender des Glaubens schauen, Jesus, der für die vor ihm liegende Freude das Kreuz erduldete, die Schmach nicht achtend, und zur Rechten des Thrones Gottes sitzt.
30490HebräerHeb58123Ja, betrachtet ihn, der solchen Widerspruch von den Sündern gegen sich erduldet hat, damit ihr nicht ermattet und euern Mut nicht sinken lasset.
30491HebräerHeb58124Denn noch habt ihr nicht bis auf´s Blut Widerstand geleistet im Kampfe wider die Sünde,
30492HebräerHeb58125und habt des Zuspruchs vergessen, der sich an euch als an Kinder wendet: Mein Sohn! achte die Züchtigung des Herrn nicht gering, und verzage nicht, wenn du von ihm zurechtgewiesen wirst.
30493HebräerHeb58126Denn wen der Herr lieb hat, den züchtigt er, er geißelt aber jeden Sohn, den er annimmt.
30494HebräerHeb58127Haltet aus unter der Züchtigung! Gott verfährt mit euch, wie mit seinen Kindern; denn wo ist ein Sohn, den der Vater nicht züchtigt?
30495HebräerHeb58128Wenn ihr aber ohne Züchtigung seid, deren doch alle teilhaftig geworden sind, so seid ihr ja unrechtmäßige, nicht wahre Söhne.
30496HebräerHeb58129Ferner: unsere leiblichen Väter hatten wir zu Züchtigern, und erwiesen ihnen Ehrfurcht; sollten wir uns nicht viel mehr dem Vater der Geister unterwerfen und so leben?
30497HebräerHeb581210Jene züchtigten uns für die Zeit weniger Tage nach ihrem Gutdünken; er aber für das, was heilsam ist, damit wir an seiner Heiligkeit Anteil erlangen.
30498HebräerHeb581211Jede Züchtigung freilich scheint für die Gegenwart nicht erfreuend zu sein, sondern betrübend; in der Folge aber wird sie denen, die durch sie geübt wurden, eine friedenreiche Frucht der Gerechtigkeit gewähren.
30499HebräerHeb581212Darum richtet die erschlafften Hände und die wankenden Kniee wieder auf,
30500HebräerHeb581213und machet gerade Schritte mit euern Füßen, damit Niemand hinke und abirre, sondern vielmehr geheilt werde.
30501HebräerHeb581214Trachtet nach Frieden mit allen und nach der Heiligung, ohne welche Niemand Gott schauen wird,
30502HebräerHeb581215indem ihr zusehet, dass keiner sich der Gnade Gottes entziehe, damit keine Wurzel der Bitterkeit ausschieße und Beschwerde bringe, und viele durch sie befleckt werden.
30503HebräerHeb581216Keiner sei ein Unzüchtiger oder ein Verächter des Heiligen wie Esau, welcher um einer einzigen Speise willen sein Erstgeburtsrecht verkaufte.
30504HebräerHeb581217Ihr wisset ja, dass er auch, da er nachher den Segen zu erben verlangte, abgewiesen wurde; fand er doch keinen Raum mehr zur Sinnesänderung, obwohl er sie mit Tränen suchte.
30505HebräerHeb581218Denn ihr seid nicht hingetreten zu einem Berge, den man berühren kann, und einem lohenden Feuer und Wettergewölk, und Dunkel und Sturm,
30506HebräerHeb581219und Posaunenklang, und einem Schall von Worten, deren Hörer baten, es möchte die Rede nicht weiter an sie gerichtet werden.
30507HebräerHeb581220Denn sie ertrugen nicht, was gesagt ward: „Selbst wenn auch ein Tier den Berg berührt, soll es gesteinigt werden.“
30508HebräerHeb581221Ja, so schrecklich war die Erscheinung, dass Moses sprach: Ich bin voll Entsetzen und Zittern.
30509HebräerHeb581222Vielmehr seid ihr hinzugetreten zu dem Berge Sion, und zu der Stadt des lebendigen Gottes, dem himmlischen Jerusalem, und zu der Versammlung vieler Tausende von Engeln,
30510HebräerHeb581223und zu der Gemeinde der Erstgeborenen, welche im Himmel aufgezeichnet sind, und zu Gott, dem Richter aller, und zu den Geistern der vollendeten Gerechten,
30511HebräerHeb581224und zu dem Mittler des Neuen Bundes, Jesus, und zu einer Blutbesprengung, welche besser redet als Abel.
30512HebräerHeb581225Sehet zu, dass ihr den, der da redet, nicht abweiset. Denn wenn jene nicht entkamen, welche den abwiesen, der auf Erden seinen Spruch kündete; wie viel weniger wir, wenn wir uns von dem abwenden, der vom Himmel herab zu uns redet!
30513HebräerHeb581226Seine Stimme erschütterte damals die Erde; jetzt aber gibt er die Verheißung: Noch einmal werde ich nicht allein die Erde, sondern auch den Himmel erschüttern.
30514HebräerHeb581227Mit den Worten „Noch einmal“ deutet er die Umkehr des Erschütterten als dessen, was geschaffen ist, an, damit das, was nicht erschüttert wird, bleibe.
30515HebräerHeb581228Da wir nun ein unerschütterliches Reich empfangen, so lasset uns Dankbarkeit beweisen, durch welche wir Gott dienen und ihm zu gefallen suchen mit Furcht und Ehrerbietung.
30516HebräerHeb581229Denn unser Gott ist ein verzehrendes Feuer.
30517HebräerHeb58131Die Bruderliebe bleibe unter euch.
30518HebräerHeb58132Der Gastfreundschaft vergesset nicht; denn durch diese haben einige, ohne es zu wissen, Engel beherbergt.
30519HebräerHeb58133Gedenket der Gefangenen als wäret ihr Mitgefangene, und der Mühseligen, als noch selbst im Leibe Weilende.
30520HebräerHeb58134In Ehren gehalten sei die Ehe in allen Stücken, und das Ehelager unbefleckt; denn Unzüchtige und Ehebrecher wird Gott richten.
30521HebräerHeb58135Euer Wandel sei ohne Habsucht, indem ihr zufrieden seid mit dem, was ihr habt. Denn er selbst hat gesagt: ich will dich nicht verlassen, und dich nicht aufgeben.
30522HebräerHeb58136So können wir getrost sprechen: Der Herr ist mein Helfer; ich werde nicht fürchten, was ein Mensch mir tun möchte.
30523HebräerHeb58137Gedenket eurer Vorsteher, welche euch das Wort Gottes verkündet haben; auf den Ausgang ihres Wandels schauend, ahmet ihren Glauben nach!
30524HebräerHeb58138Jesus Christus derselbe gestern und heute und in Ewigkeit.
30525HebräerHeb58139Lasset euch nicht verführen durch manigfaltige, fremdartige Lehren, denn es ist gut das Herz durch die Gnade zu stärken, nicht durch Speisen, welche denen, die derselben teilhaftig wurden, keinen Nutzen brachten.
30526HebräerHeb581310Wir haben einen Altar, von welchem zu essen die kein Recht haben, welche dem Zelte dienen.
30527HebräerHeb581311Denn die Leiber der Tiere, deren Blut für die Sünde durch den Hohenpriester in das Allerheiligste gebracht wird, werden außerhalb des Lagers verbrannt.
30528HebräerHeb581312Darum hat auch Jesus, um durch sein Blut das Volk zu heiligen, außerhalb des Tores gelitten.
30529HebräerHeb581313So lasset uns denn hinausgehen zu ihm außerhalb des Lagers, indem wir seine Schmach tragen.
30530HebräerHeb581314Denn wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern trachten nach der zukünftigen.
30531HebräerHeb581315Durch ihn also lasset uns Gott allezeit das Opfer des Lobes darbringen, das ist, die Frucht der Lippen, welche seinen Namen preisen.
30532HebräerHeb581316Wohlzutun und mitzuteilen aber vergesset nicht; denn an solchen Opfern hat Gott Wohlgefallen.
30533HebräerHeb581317Gehorchet euern Vorstehern und seid ihnen untertan; denn sie wachen als solche, die für eure Seelen Rechenschaft geben sollen, damit sie dies mit Freuden tun, und nicht mit Seufzen; denn das bringt euch keinen Nutzen.
30534HebräerHeb581318Betet für uns! denn wir vertrauen, dass wir ein gutes Gewissen haben, da wir in allem recht zu wandeln trachten.
30535HebräerHeb581319Um so mehr aber bitte ich euch, dies zu tun, damit ich euch um so eher wiedergegeben werde.
30536HebräerHeb581320Der Gott des Friedens aber, welcher den großen Hirten der Schafe aus den Toten heraufgeführt hat in dem Blute eines ewigen Bundes, unsern Herrn Jesus Christus,
30537HebräerHeb581321möge euch geschickt machen zu jedem guten Werke, auf dass ihr seinen Willen tuet; indem er in euch wirkt, was vor ihm wohlgefällig ist, durch Jesus Christus, welchem die Ehre ist von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.
30538HebräerHeb581322Ich bitte euch aber, Brüder! nehmet dies Wort des Zuspruches gut auf; denn ich habe euch in Kürze geschrieben.
30539HebräerHeb581323Wisset, dass unser Bruder Timotheus wieder frei ist; mit ihm werde ich, wenn er bald eintrifft, euch sehen.
30540HebräerHeb581324Grüßet alle eure Vorsteher und alle Heiligen. Es grüßen euch die Brüder aus Italien.
30541HebräerHeb581325Die Gnade sei mit euch allen! Amen.
30542JakobusJak5911Jakobus, Diener Gottes und unsers Herrn Jesus Christus, den zwölf Stämmen, die in der Zerstreuung sind, Gruß.
30543JakobusJak5912Achtet es für lauter Freude, meine Brüder! wenn ihr mannigfachen Anfechtungen anheimfallet,
30544JakobusJak5913da ihr wisset, dass die Prüfung eures Glaubens Geduld wirkt.
30545JakobusJak5914Die Geduld aber hat ein vollkommenes Werk inne, damit ihr vollkommen und vollendet seiet, in keiner Sache etwas fehlen lassend.
30546JakobusJak5915Wenn es aber einem von euch an Weisheit gebricht, so bitte er Gott, welcher allen reichlich gibt, und es nicht vorrückt; und sie wird ihm gegeben werden.
30547JakobusJak5916Er bitte aber im Glauben, ohne zu zweifeln; denn wer zweifelt, ist einer Meereswoge ähnlich, die vom Winde bewegt und hin und hergetrieben wird.
30548JakobusJak5917Es wähne also ein solcher Mensch ja nicht, dass er etwas von dem Herrn empfangen werde.
30549JakobusJak5918Ein im Herzen geteilter Mann ist unbeständig auf allen seinen Wegen.
30550JakobusJak5919Es rühme sich aber der niedrige Bruder seiner Höhe,
30551JakobusJak59110der Reiche aber seiner Niedrigkeit; denn wie eine Grasesblume wird er vergehen.
30552JakobusJak59111Denn die Sonne ging auf mit ihrer Glut und dörrte das Gras aus, seine Blume fiel ab, und die Schönheit ihres Ansehens verging; so wird auch der Reiche auf seinen Wegen dahinsiechen.
30553JakobusJak59112Selig der Mann, welcher die Anfechtung besteht! Denn wenn er bewährt erfunden ist, wird er die Krone des Lebens empfangen, welche Gott denen verheißen hat, die ihn lieben.
30554JakobusJak59113Niemand sage, wenn er versucht wird, dass er von Gott versucht werde; denn Gott kann nicht zum Bösen versucht werden, er versucht aber auch niemanden.
30555JakobusJak59114Ein jeder wird vielmehr versucht, indem er von seiner eigenen Begierlichkeit hingezogen und gelockt wird.
30556JakobusJak59115Wenn alsdann die Begierlichkeit empfangen hat, gebiert er die Sünde; die Sünde aber gebiert, wenn sie vollendet ist, den Tod.
30557JakobusJak59116Irret also nicht, meine geliebten Brüder!
30558JakobusJak59117Jede gute Gabe und jedes vollkommene Geschenk stammt von oben, herabsteigend vom Vater der Lichter, bei welchem keine Veränderung statthat, noch ein Schatten von Wandel ist.
30559JakobusJak59118Denn aus freiem Willen hat er uns durch das Wort der Wahrheit gezeugt, damit wir gleichsam die Erstlinge seiner Geschöpfe seien.
30560JakobusJak59119Ihr wisset es, meine geliebten Brüder! Es sei aber jeder Mensch schnell zum Hören, langsam aber zum Reden, und langsam zum Zürnen.
30561JakobusJak59120Denn der Zorn des Menschen tut nicht, was vor Gott gerecht ist.
30562JakobusJak59121Darum nehmet als solche, die alle Unreinigkeit und alle Überwucherung der Bosheit abgelegt haben, in Sanftmut das eingepflanzte Wort an, das eure Seelen retten kann.
30563JakobusJak59122Seid aber Vollbringer des Wortes, und nicht allein Hörer, indem ihr euch selbst betrügt.
30564JakobusJak59123Denn wenn jemand ein Hörer des Ortes ist und nicht Vollbringer, ein solcher gleicht einem Manne, welcher sein natürliches Antlitz im Spiegel beschaut.
30565JakobusJak59124Denn hat er sich beschaut und ist hinweggegangen, so hat er sogleich vergessen, wie er aussah.
30566JakobusJak59125Wer aber das vollkommene Gesetz der Freiheit aufmerksam betrachtet hat und dabei beharrt, wer nicht ein vergesslicher Hörer geworden ist, sondern ein Vollbringer der Werke, der wird selig sein durch sein Tun.
30567JakobusJak59126Wenn aber jemand vermeint wahrhaft fromm zu sein und hält seine Zunge nicht im Zaume, sondern täuscht sein Herz, dessen Gottesdienst eitel ist.
30568JakobusJak59127Ein Gottesdienst rein und makellos vor Gott und dem Vater ist dies: die Waisen und Witwen in ihrer Trübsal besuchen, und sich unbefleckt bewahren durch Abwendung von dieser Welt.
30569JakobusJak5921Meine Brüder! haltet doch den Glauben an unsern Herrn der Herrlichkeit Jesus Christus nicht gefangen unter Ansehen der Person.
30570JakobusJak5922Denn wenn in eure Versammlung ein Mann einträte mit goldenem Ringe und in prächtigem Gewande, es käme aber auch ein Armer in schlechter Kleidung,
30571JakobusJak5923und ihr würdet auf den, der das prächtige Gewand trägt, schauen und zu ihm sprechen: Setze du dich bequem hierher! und ihr würdet zu dem Armen sagen: Bleib du dort stehen, oder setze dich hier unten an meinen Fußschemel!
30572JakobusJak5924würdet ihr da nicht ein eigenwilliges Urteil fällen, und Richter ungerechter Grundsätze sein?
30573JakobusJak5925Höret, meine geliebten Brüder! Hat nicht Gott die Armen in dieser Welt auserwählt zu Reichen im Glauben und zu Erben des Reiches, welches Gott denen verheißen hat, die ihn lieben?
30574JakobusJak5926Ihr aber habt den Armen verunehrt. Sind es nicht die Reichen, die euch vergewaltigen, und euch vor die Gerichte schleppen?
30575JakobusJak5927Sind sie es nicht, die den schönen Namen lästern, nach welchem ihr benannt seid?
30576JakobusJak5928Wenn ihr freilich das königliche Gebot erfüllt nach der Schrift: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst, so tut ihr wohl;
30577JakobusJak5929wenn ihr aber die Person ansehet, so begehet ihr Sünde, und werdet von dem Gesetze als Übertreter überwiesen.
30578JakobusJak59210Wer immer nämlich das ganze Gesetz hält, jedoch in einem Stücke fehlt, hat sich an allem verschuldet.
30579JakobusJak59211Denn der gesagt hat: Du sollst nicht ehebrechen, hat auch gesagt: Du sollst nicht töten. Wenn du nun nicht ehebrichst, tötest aber, so bist du ein Übertreter des Gesetzes geworden.
30580JakobusJak59212Redet so und handelt so wie solche, welche durch das Gesetz der Freiheit gerichtet werden sollen.
30581JakobusJak59213Denn ein Gericht ohne Erbarmen wird über den ergehen, der nicht Erbarmen geübt hat, die Barmherzigkeit aber überwiegt das Gericht.
30582JakobusJak59214Was nützet es, meine Brüder! wenn jemand sagt, er habe Glauben, aber keine Werke hat? Wird etwa der Glaube vermögen, ihn zu retten?
30583JakobusJak59215Wenn aber ein Bruder oder eine Schwester von Kleidung entblößt sind, und des täglichen Unterhaltes ermangeln,
30584JakobusJak59216und es sagt jemand unter euch zu ihnen: Gehet in Frieden, wärmet euch und sättiget euch! Ihr gebt ihnen aber nicht, was zur Leibes Notdurft gehört, was nützt dies?
30585JakobusJak59217So ist auch der Glaube, wenn er keine werke hat, tot in sich selbst.
30586JakobusJak59218Ja, es kann jemand sagen: Du hast Glauben und ich habe Werke. Zeige mir deinen Glauben abgesondert von den Werken, und ich will dir aus meinen Werken meinen Glauben zeigen.
30587JakobusJak59219Du glaubst, dass ein einziger Gott ist? Du tust wohl daran; auch die bösen Geister glauben und zittern.
30588JakobusJak59220Willst du aber erkennen, o eitler Mensch! dass der Glaube ohne Werke tot ist?
30589JakobusJak59221Wurde nicht Abraham, unser Vater, aus Werken gerechtfertigt, da er seinen Sohn Isaak auf dem Altare darbrachte?
30590JakobusJak59222Siehst du, dass der Glaube zu seinen Werken mithalf, und dass aus den Werken sein Glaube zur Vollendung gebracht ward?
30591JakobusJak59223So ward die Schrift ergänzt, die da sagt: Abraham glaubte Gott, und es ward ihm zur Gerechtigkeit gerechnet, und er wurde Freund Gottes genannt.
30592JakobusJak59224Sehet ihr, dass der Mensch aus Werken gerechtfertigt wird, und nicht aus dem Glauben allein?
30593JakobusJak59225Wurde nicht in gleicher Weise auch die Buhlerin Rahab aus Werken gerechtfertigt, da sie die Boten aufnahm und auf einem anderen Wege fortschaffte?
30594JakobusJak59226Denn gleichwie der Leib ohne Geist tot ist, so ist auch der Glaube ohne Werke tot.
30595JakobusJak5931Meine Brüder! werdet nicht zahlreich Lehrer, da ihr wisest, dass ihr ein strengeres Gericht auf euch ladet.
30596JakobusJak5932Denn vielfach fehlen wir alle; wer im Worte nicht fehlt, der ist ein vollkommener Mann; er vermag auch den ganzen Leib zu zügeln.
30597JakobusJak5933Wenn wir den Pferden Zäume in´s Maul legen, dass sie uns folgsam seien, so lenken wir auch ihren ganzen Leib.
30598JakobusJak5934Sehet, auch die Schiffe, so groß sie sind, und obgleich von heftigen Winden getrieben, werden von einem kleinen Steuerruder gelenkt, wohin irgend der Wille des Steuernden will.
30599JakobusJak5935So ist auch die Zunge zwar ein kleines Glied, und tut doch gewaltig mit großen Dingen. Sehet, ein wie kleines Feuer, welch großen Wald zündet es an!
30600JakobusJak5936Auch die Zunge ist ein Feuer, die Welt der Ungerechtigkeit. Die Zunge steht da unter unsern Gliedern als die, welche den ganzen Leib befleckt und das Rad unseres Lebens in Flammen setzt, selbst entzündet von der Hölle.
30601JakobusJak5937Denn die Natur aller wilden Tiere, und Vögel, und Schlangen, und der übrigen Tiere wird gezähmt und ist gezähmt worden von der menschlichen Natur;
30602JakobusJak5938die Zunge aber vermag kein Mensch zu zähmen, dies nimmer müde Übel, tödlichen Giftes voll.
30603JakobusJak5939Mit ihr preisen wir Gott und den Vater; und mit ihr verfluchen wir die Menschen, die nach dem Ebenbilde Gottes gemacht sind.
30604JakobusJak59310Aus einem und demselben Munde geht Segen und Fluch hervor. Nicht ziemt sich, meine Brüder! dass dies also geschehe.
30605JakobusJak59311Lässt etwas die Quelle aus einer und derselben Öffnung süßes und bitteres Wasser hervorsprudeln?
30606JakobusJak59312Kann wohl, meine Brüder! der Feigenbaum Trauben hervorbringen, oder der Weinstock Feigen tragen? So kann auch die Salzquelle kein süßes Wasser geben.
30607JakobusJak59313Wer ist unter euch weise und verständnisreich? Er zeige an seinem guten Wandel sein Wirken in der Sanftmut der Weisheit.
30608JakobusJak59314Wenn ihr aber bittere Eifersucht habt und Parteilichkeit in euren Herzen ist, so rühmet euch nicht und lüget nicht wider die Wahrheit.
30609JakobusJak59315Denn diese Weisheit ist keine, die von oben herabkommt, sondern eine irdische, selbstische, teuflische.
30610JakobusJak59316Denn wo Eifersucht und Parteisucht ist, da ist Unordnung und jegliches böse Tun.
30611JakobusJak59317Die Weisheit aber, welche von oben ist, ist erstlich lauter, dann friedfertig, bescheiden, nachgiebig, dem Guten zustimmend, voll Erbarmen und guter Früchte, nicht parteiisch, ohne Heuchelei.
30612JakobusJak59318Die Frucht der Gerechtigkeit aber wird in Frieden gesäet bei denen, welche Frieden üben.
30613JakobusJak5941Woher sind Kriege und Streitigkeiten unter euch? Nicht daher? Aus euren Begierden, die in euren Gliedern kämpfen?
30614JakobusJak5942Ihr begehret, und habet es nicht, ihr mordet und neidet, und könnet es nicht erlangen; ihr streitet und kämpfet, und habt es nicht, weil ihr nicht bittet.
30615JakobusJak5943Ihr bittet, und ihr empfanget es nicht, darum, weil ihr auf schlechte Art bittet, um es auf eure Gelüste zuwenden.
30616JakobusJak5944Ihr Ehebrecher! Wisset ihr nicht, dass die Freundschaft dieser Welt Feindschaft gegen Gott ist? Wer also immer Freund dieser Welt sein will, der stellt sich als Feind Gottes dar.
30617JakobusJak5945Oder meinet ihr, dass die Schrift ohne Grund sagt: Mit Eifersucht liebt der Geist, der in uns wohnt?
30618JakobusJak5946Um so größer aber ist die Gnade, die er gibt. Deshalb heißt es: Gott widerstehet den Hoffärtigen, den Demütigen aber gibt er Gnade.
30619JakobusJak5947Unterwerfet euch also Gott; widerstehet dagegen dem Teufel, so wird er von euch fliehen.
30620JakobusJak5948Nahet euch Gott, so wird er sich euch nahen. Machet rein die Hände, ihr Sünder, und läutert die Herzen, ihr Doppelherzigen.
30621JakobusJak5949Fühlet euer Elend, trauert und klaget; euer Lachen wandle sich in Weinen, und eure Freude in Trauer.
30622JakobusJak59410Demütiget euch vor dem Herrn, so wird er euch erhöhen.
30623JakobusJak59411Redet einander nicht übel nach, Brüder! Wer dem Bruder übel nachredet, oder wer seinen Bruder richtet, der redet dem Gesetze übel nach und richtet das Gesetz. Wenn du aber das Gesetz richtest, so bist du nicht ein Vollbringer des Gesetzes, sondern ein Richter desselben.
30624JakobusJak59412Ein einziger ist, der Gesetzgeber und Richter ist, der Macht hat zu verderben und zu retten.
30625JakobusJak59413Du aber, wer bist du, dass du den Nächsten richtest? Wohlan nun, die ihr sprechet: Heute oder morgen werden wir in diese Stadt geben, und dort ein Jahr zubringen, Handel treiben, und Gewinn machen, -
30626JakobusJak59414die ihr doch nicht wisset, was morgen sein wird!
30627JakobusJak59415Denn was ist euer Leben? Ein Dunst ist es, der eine kleine Weile sichtbar ist und dann verschwindet. Anstatt dass ihr sagtet: Wenn der Herr will, und: Wenn wir noch leben, werden wir dies oder das tun.
30628JakobusJak59416Nun aber rühmt ihr euch in eurer Selbstüberhebung. Alles solches Sichrühmen ist vom Übel.
30629JakobusJak59417Wer nun Gutes zu tun weiß, und es nicht tut, dem ist es Sünde.
30630JakobusJak5951Wohlan nun, ihr Reichen! weinet und wehklaget über die Trübsale, die über euch hereinbrechen werden.
30631JakobusJak5952Euer Reichtum ist vermodert und eure Kleider sind von Motten zerfressen.
30632JakobusJak5953Euer Gold und Silber ist verrostet, und ihr Rost wird ein Zeugnis wider euch sein und wird euer Fleisch wie Feuer verzehren. Ihr habt euch Schätze des Zornes aufgehäuft in den letzten Tagen.
30633JakobusJak5954Sehet, der Lohn der Arbeiter, welche eure Felder gemäht haben, der von euch vorenthalten worden ist, schreit; und ihr Ruf ist zu den Ohren des Herrn der Heerscharen gedrungen.
30634JakobusJak5955Ihr habt auf Erden üppig gelebt und eure Herzen mit Genüssen gemästet für den Tag der Schlachtung.
30635JakobusJak5956Ihr habt den Gerechten verurteilt, ja getötet, und er widerstand euch nicht.
30636JakobusJak5957So geduldet euch nun, Brüder! bis auf die Ankunft des Herrn. Sehet, der Landmann wartet auf die köstliche Frucht der Erde, indem er geduldig harrt, bis sie den Frühregen und Spätregen empfängt.
30637JakobusJak5958So geduldet auch ihr euch und festiget eure Herzen, denn die Ankunft des Herrn ist nahe.
30638JakobusJak5959Seufzet nicht gegeneinander, Brüder! damit ihr nicht gerichtet werdet. Sehet, der Richter steht vor der Türe.
30639JakobusJak59510Zum Vorbilde eines harten Todes, des Leidens und der Geduld nehmet, Brüder! die Propheten, welche im Namen des Herrn geredet haben.
30640JakobusJak59511Sehet, wir preisen sie selig, welche ausgeharrt haben! Von der Geduld Jobs habt ihr gehört und das Ende vom Herrn gesehen; denn barmherzig ist der Herr und voll Erbarmung.
30641JakobusJak59512Vor allem aber, meine Brüder! schwöret nicht, weder bei dem Himmel, noch bei der Erde, noch irgend einen anderen Schwur. Es sei aber eure Rede: Ja, Ja! Nein, Nein! damit ihr nicht dem Gerichte anheimfallet.
30642JakobusJak59513Ist jemand unter euch traurig, so bete er; ist jemand guten Mutes, so singe er Loblieder.
30643JakobusJak59514Ist jemand unter euch krank so rufe er die Priester der Kirche, und sie sollen über ihn beten, indem sie ihn mit Öl salben im Namen des Herrn;
30644JakobusJak59515so wird das Gebet des Glaubens dem Kranken zum Heile sein, und der Herr wird ihn aufrichten; und wenn er in Sünden ist, werden sie ihm nachgelassen werden.
30645JakobusJak59516Bekennet denn einander eure Sünden, und betet füreinander, damit ihr das Heil erlanget; denn viel vermag das beharrliche Gebet der Gerechten.
30646JakobusJak59517Elias war ein Mensch, dem Leiden unterworfen, wie wir, und er betete, dass es nicht regnen möchte auf Erden; und es regnete nicht drei Jahre und sechs Monate hindurch.
30647JakobusJak59518Da betete er abermals, und der Himmel gab Regen, und die Erde brachte ihre Frucht hervor.
30648JakobusJak59519Meine Brüder! wenn einer von euch abirrt von der Wahrheit und es führt ihn jemand zurück,
30649JakobusJak59520so wisse er, dass, wer einen Sünder von seinem Irrwege zurückführt, der wird dessen Seele vom Tode retten und eine Menge Sünden zudecken.
306501 Petrus1Petr6011Petrus, Apostel Jesu Christi, an die auserwählten Fremdlinge in der Zerstreuung von Pontus, Galatien, Kappadocien, Asien und Bithynien,
306511 Petrus1Petr6012gemäß dem Vorauswissen Gottes des Vaters, zur Heiligung des Geistes, zum Gehorsame und zur Besprengung mit dem Blute Jesu Christi: Gnade und Friede werde euch in Fülle!
306521 Petrus1Petr6013Gepriesen sei Gott, der Vater unsers Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu lebendiger Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten,
306531 Petrus1Petr6014zu einem unvergänglichen, unbefleckten und unverwelklichen Erbe, welches im Himmel aufbehalten ist für euch,
306541 Petrus1Petr6015die ihr durch die Kraft Gottes mittelst des Glaubens bewahrt werdet für eine Seligkeit, welche bereit ist offenbart zu werden in der letzten Zeit.
306551 Petrus1Petr6016In dieser werdet ihr frohlocken, wenn ihr jetzt auf eine kleine Weile Betrübnis dulden müsst in mancherlei Anfechtungen,
306561 Petrus1Petr6017damit die Bewährung eures Glaubens um vieles kostbarer als durch Feuer erprobtes Gold erfunden werde zum Lobe und zur Herrlichkeit, und zur Ehre bei der Offenbarung Jesu Christi,
306571 Petrus1Petr6018welchen ihr, ohne ihn gesehen zu haben, liebt, an welchen ihr, obwohl ihr ihn nicht schaut, glaubt; weil ihr aber glaubt, werdet ihr frohlocken mit unaussprechlicher und verklärter Freude,
306581 Petrus1Petr6019indem ihr das Ziel eures Glaubens erlangen werdet, das Heil der Seelen.
306591 Petrus1Petr60110Über dieses Heil suchten und forschten die Propheten, welche von der euch bestimmten Gnade geweissagt haben,
306601 Petrus1Petr60111forschend, auf welche Zeit und Umstände der Geist Christi in ihnen hindeute, indem er die Christus bestimmten Leiden und die darauf folgende Herrlichkeit herverkündete,
306611 Petrus1Petr60112da ihnen geoffenbaret wurde, dass sie nicht für sich selbst, sondern für euch das mitteilten, was euch jetzt durch diejenigen verkündet wird, die euch in Kraft des vom Himmel gesandten Heiligen Geistes das Evangelium verkündigt haben, in welchen Einblick zu haben die Engel begehren.
306621 Petrus1Petr60113Darum umgürtet die Lenden eures Gemütes, seid nüchtern, und setzet eure ganze Hoffnung auf die Gnade, welche euch in der Offenbarung Jesu Christi dargeboten wird,
306631 Petrus1Petr60114als Kinder des Gehorsams, euer Leben nicht nach den Lüsten gestaltend, wie zuvor in eurer Unwissenheit,
306641 Petrus1Petr60115sondern nach dem Vorbilde des Heiligen, der euch berufen hat, erweiset euch auch selbst heilig in allem Wandel;
306651 Petrus1Petr60116denn es steht geschrieben: Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig.
306661 Petrus1Petr60117Und wenn ihr den als Vater anruft, der ohne Ansehen der Person einen jeden nach seinen Werken richtet, so wandelt in Furcht, so lange eure Pilgerfahrt währt,
306671 Petrus1Petr60118da ihr wisest, dass ihr nicht mit vergänglichen Dingen, Gold oder Silber, erlöst seid von eurem eitlen Wandel, der sich von den Vätern auf euch vererbt hatte,
306681 Petrus1Petr60119sondern mit dem kostbaren Blute Christi, als eines unbefleckten und makellosen Lammes;
306691 Petrus1Petr60120welcher vor Grundlegung der Welt ausersehen war, in den letzten Zeiten aber um euretwillen offenbart ward,
306701 Petrus1Petr60121die ihr durch ihn an Gott glaubt, der ihn von den Toten auferweckt und ihm Herrlichkeit verliehen hat, so dass euer Glaube und eure Hoffnung auf Gott beruht.
306711 Petrus1Petr60122Reiniget eure Seelen im Gehorsam der Liebe, zur Bruderliebe, liebet einander innig aus aufrichtigem Herzen;
306721 Petrus1Petr60123da ihr ja wiedergeboren seid nicht aus vergänglichem Samen, sondern aus unvergänglichem, durch das Wort des lebendigen Gottes, der in Ewigkeit bleibt.
306731 Petrus1Petr60124Denn alles Fleisch ist wie Gras, und alle seine Herrlichkeit wie des Grases Blume; das Gras verdorrt, und seine Blume fällt ab;
306741 Petrus1Petr60125das Wort des Herrn aber bleibt in Ewigkeit! Dies aber ist das Wort, welches euch als Evangelium verkündigt worden ist.
306751 Petrus1Petr6021Leget also ab alle Bosheit und alle Arglist, Verstellung und Neid, und alle üblen Nachreden,
306761 Petrus1Petr6022und verlanget als neugeborne Kinder, nach der geistigen, lauteren Milch, um durch sie heranzuwachsen zum Heile,
306771 Petrus1Petr6023wenn ihr anders gekostet habt, wie gütig der Herr ist.
306781 Petrus1Petr6024Zu ihm nun tretet hinzu, dem lebendigen Steine, der zwar von den Menschen verworfen, von Gott aber auserwählt und hoch in Ehren ist;
306791 Petrus1Petr6025und werdet auch ihr als lebendige Steine gebaut auf ihn als ein geistiger Tempel, zu einer heiligen Priesterschaft, um geistige Opfer darzubringen, welche Gott wohlgefällig sind durch Jesus Christus.
306801 Petrus1Petr6026Darum steht in der Schrift: Siehe, ich lege in Sion einen auserlesenen kostbaren Eckstein; und wer an ihn glaubt, wird nicht zu Schanden werden.
306811 Petrus1Petr6027Euer also, die ihr glaubt, ist die Ehre, denen aber, die nicht glauben, ist der Stein, den die Bauleute verworfen haben, der ist zum Eckstein geworden,
306821 Petrus1Petr6028und zum Stein des Anstoßes und zum Fels des Ärgernisses denen, welche Anstoß an dem Worte nehmen, und an dasselbe nicht glauben, wozu sie auch bestimmt sind.
306831 Petrus1Petr6029Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht, ein königliches Priestertum, ein heiliges Volk, ein Volk des Eigentums, auf dass ihr die Tugenden dessen verkündet, der euch aus der Finsternis zu seinem wunderbaren Lichte berufen hat;
306841 Petrus1Petr60210euch, die ihr einst ein Nichtvolk waret, jetzt aber Gottes Volk seid; die ihr Nichtbegnadigte waret, nun aber Begnadigte seid.
306851 Petrus1Petr60211Geliebte! ich ermahne euch, enthaltet euch als Fremdlinge und Pilger, der fleischlichen Begierden, welche wider die Seele streiten,
306861 Petrus1Petr60212indem ihr einen guten Wandel unter den Heiden führt, damit sie, worin sie von euch, als wäret ihr Übeltäter, Arges reden, euch aus den guten Werken erkennen und Gott preisen am Tage der Heimsuchung.
306871 Petrus1Petr60213Seid daher untertan aller menschlichen Ordnung um Gottes willen, sei es dem Könige, als dem Oberherrn,
306881 Petrus1Petr60214oder den Statthaltern, als solchen, welche von ihm abgeordnet sind zur Bestrafung der Übeltäter und zur Belobung derer, die Gutes tun.
306891 Petrus1Petr60215denn so ist es der Wille Gottes, dass ihr durch Rechttun die Unwissenheit der unverständigen Menschen zum Schweigen bringt;
306901 Petrus1Petr60216als solche, die frei sind, aber nicht als solche, welche die Freiheit zum Deckmantel der Bosheit brauchen, sondern als Diener Gottes.
306911 Petrus1Petr60217Ehret alle, liebet die Brüder, fürchtet Gott, ehret den König!
306921 Petrus1Petr60218Ihr Knechte! seid untertan in aller Furcht den Herren, nicht allein den gütigen und milden, sondern auch den unleidlichen.
306931 Petrus1Petr60219Denn das ist wohlgefällig, wenn jemand aus Gewissenhaftigkeit gegen Gott Widerwärtigkeiten erträgt, indem er unverschuldet leidet.
306941 Petrus1Petr60220Was ist ja auch das für ein Ruhm, wenn ihr wegen Vergehungen Züchtigungen erduldet? Aber wenn ihr Gutes tuet, und dabei geduldig leidet, das ist wohlgefällig bei Gott.
306951 Petrus1Petr60221Denn dazu seid ihr berufen, da ja auch Christus für uns gelitten und euch ein Beispiel hinterlassen hat, damit ihr in seine Fußstapfen tretet;
306961 Petrus1Petr60222er, der keine Sünde getan, und in dessen Munde kein Trug gefunden ist,
306971 Petrus1Petr60223der nicht wieder schalt, da er gescholten ward, nicht drohte, da er litt, sondern sich dem überließ, der ihn ungerecht verurteilte;
306981 Petrus1Petr60224der unsere Sünden selbst an seinem Leibe an das Holz trug, damit wir den Sünden abgestorben, der Gerechtigkeit leben mögen, durch dessen Wunden ihr geheilt worden seid.
306991 Petrus1Petr60225Denn ihr waret wie irrende Schafe; nun aber seid ihr bekehrt zu dem Hirten und Bischof eurer Seelen.
307001 Petrus1Petr6031Gleicherweise sollen auch die Frauen ihren Männern untergeben sein, damit auch diejenigen, die etwa dem Worte nicht glauben, durch den Wandel der Frauen ohne Wort gewonnen werden,
307011 Petrus1Petr6032wenn sie euern in Furcht reinen Wandel vor Augen haben.
307021 Petrus1Petr6033Der Schmuck der Frauen sei nicht der äußerliche in Haargeflechten, oder Anlegen goldenen Geschmeides, oder in gesuchtem Anzuge,
307031 Petrus1Petr6034sondern der verborgene Herzensmensch in der Unvergänglichkeit des stillen und sanften Geistes, der vor Gott kostbar ist.
307041 Petrus1Petr6035Denn so schmückten sich einst auch die heiligen Frauen, die auf Gott hofften, indem sie ihren Männern untertan waren.
307051 Petrus1Petr6036So gehorchte, ihn Gebieter nennend, Sara dem Abraham, deren Töchter ihr seid, wenn ihr Gutes tut und bei keiner Widerwärtigkeit den Mut verliert.
307061 Petrus1Petr6037Ihr Männer gleicherweise, lebet in Einsicht mit dem weiblichen Gebilde, als dem schwächeren, zusammen, indem ihr ihnen Achtung erweiset als solchen, die auch Miterben der Gnade des Lebens sind, damit euere Gebete nicht behindert werden.
307071 Petrus1Petr6038Endlich aber seid alle gleichgesinnt, mitleidig, bruderliebend, barmherzig, sittsam, demütig;
307081 Petrus1Petr6039vergeltet nicht Böses mit Bösem, nicht Schmähwort mit Schmähwort, sondern im Gegenteile segnet, weil ihr dazu berufen seid, Segen zu ererben.
307091 Petrus1Petr60310Denn wer das Leben lieben und gute Tage sehen will, halte seine Zunge zurück vom Bösen, und seine Lippen, dass sie nicht Trug reden.
307101 Petrus1Petr60311Er wende sich ab vom Bösen, und tue Gutes; er suche Frieden, und jage ihm nach.
307111 Petrus1Petr60312Denn die Augen des Herrn sind auf die Gerechten gerichtet, und seine Ohren merken auf ihr Flehen; das Angesicht des Herrn aber ist wider die, welche Böses tun.
307121 Petrus1Petr60313Und wer wird euch schaden, wenn ihr eifrig dem Guten nachtrachtet?
307131 Petrus1Petr60314Jedoch wenn ihr auch etwas leiden solltet um der Gerechtigkeit willen, selig seid ihr! Lasset euch nicht von Furcht vor ihnen einnehmen, noch euch beunruhigen.
307141 Petrus1Petr60315Den Herrn Christus aber heiliget in euern Herzen, allezeit bereit zur Verantwortung gegen jeden, der von euch Rechenschaft über die Hoffnung fordert, die ihr in euch habt;
307151 Petrus1Petr60316doch mit Sanftmut und Furcht, indem ihr ein gutes Gewissen habt, damit die, welche euern guten Wandel in Christus verleumden, darin zu Schanden werden, worin sie euch übel nachreden.
307161 Petrus1Petr60317Denn besser ist es, ihr leidet (wenn es Gottes Wille sein sollte), um guter als um böser Taten willen;
307171 Petrus1Petr60318ist ja auch Christus einmal für unsere Sünden gestorben, als Gerechter für Ungerechte, auf dass er uns Gott darbrächte, getötet zwar dem Fleische nach, aber lebendig gemacht dem Geiste nach.
307181 Petrus1Petr60319In diesem ist er auch hingegangen und hat den Geistern, die im Gefängnisse waren, gepredigt,
307191 Petrus1Petr60320die einst ungläubig waren, als sie in den Tagen Noes sich auf Gottes Langmut verließen, während die Arche gebaut ward, in welcher wenige, nämlich acht Seelen, gerettet wurden durch das Wasser,
307201 Petrus1Petr60321wie dies auch im Gegenbilde nun errettet als Taufe, die nicht eine Ablegung körperlicher Unreinigkeit ist, sondern an Gott gerichtete Begehrung eines guten Gewissens, durch die Auferstehung Jesu Christi,
307211 Petrus1Petr60322welcher zur Rechten Gottes ist, nachdem er den Tod verschlungen, damit wir Erben des ewigen Lebens würden, und in den Himmel gegangen ist, wo ihm Engel, Gewalten und Kräfte untertan wurden.
307221 Petrus1Petr6041Da Christus also dem Fleische nach gelitten hat, so waffnet auch ihr euch mit derselben Gesinnung; denn wer dem Fleische nach gelitten hat, der hat aufgehört zu sündigen,
307231 Petrus1Petr6042so dass er nicht mehr den Gelüsten der Menschen, sondern dem Willen Gottes die noch übrige Zeit im Fleische lebt.
307241 Petrus1Petr6043Denn es ist genug, dass sie die vergangene Zeit des Lebens das Verlangen der Heiden erfüllt haben, da sie in Ausschweifungen, Sinneslust, Berauschungen, Schmausereien, Zechgelagen und frevelhaftem Götzendienste wandelten.
307251 Petrus1Petr6044Darüber fasst die Verwunderung, dass ihr nicht mit ihnen den gleichen wüsten Ausschweifungen zulaufet, und sie lästern.
307261 Petrus1Petr6045Doch sie werden dem Rechenschaft geben müssen, der bereit steht zu richten die Lebendigen und die Toten.
307271 Petrus1Petr6046Denn deshalb ist auch den Toten das Evangelium verkündet worden, damit sie, ob sie auch wie alle Menschen dem Fleische nach gerichtet sind, doch nach Gottes Willen im Geiste leben.
307281 Petrus1Petr6047Das Ende aller Dinge aber hat sich genähert. Seid also klug und wachsam im Gebete.
307291 Petrus1Petr6048Vor allem aber lasset eure Liebe zueinander eine anhaltende sein; denn die Liebe bedeckt eine Menge von Sünden.
307301 Petrus1Petr6049Seid gastfrei gegeneinander ohne Murren.
307311 Petrus1Petr60410Dienet einander, jeder mit der Gabe die er empfangen hat, als gute Verwalter der mannigfaltigen Gnaden Gottes.
307321 Petrus1Petr60411Wenn jemand redet, so rede er als Worte Gottes, wenn jemand dient, so diene er als aus der Kraft, die Gott spendet, damit in allen Dingen Gott verherrlicht werde durch Jesus Christus, welchem die Herrlichkeit und die Herrschaft ist von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.
307331 Petrus1Petr60412Geliebte! Lasset euch nicht irre machen durch das Läuterungsfeuer, das zur Prüfung über euch kommt, als begegnete euch etwas Befremdliches,
307341 Petrus1Petr60413sondern in dem Maße, wie ihr Teil habt an den Leiden Christi, freuet euch, damit ihr auch bei der Offenbarung seiner Herrlichkeit euch freuen möget und frohlocken.
307351 Petrus1Petr60414Wenn ihr um des Namens Christi willen geschmäht werdet, so seid ihr selig; denn die Ehre und Herrlichkeit und Kraft Gottes und sein Geist ruht auf euch!
307361 Petrus1Petr60415Keiner von euch aber leide als Mörder, oder Dieb, oder Lästerer, oder als einer, der nach fremden Gute trachtet.
307371 Petrus1Petr60416Leidet er dagegen als Christ, so schäme er sich nicht; vielmehr verherrliche er Gott in diesem Namen.
307381 Petrus1Petr60417Denn es ist die Zeit da, dass das Gericht am Hause Gottes anfange. Wenn es aber zuerst bei uns beginnt, welches wird das Ende derer sein, welche dem Evangelium Gottes nicht glauben?
307391 Petrus1Petr60418Und wenn der Gerechte kaum wird gerettet werden, wo wird der Gottlose und Sünder erscheinen?
307401 Petrus1Petr60419Darum mögen euch die, welche nach dem Willen Gottes leiden, ihre Seelen dem treuen Schöpfer anempfehlen mit guten Werken.
307411 Petrus1Petr6051Die Vorsteher nun, die bei euch sind, ermahne ich, als ihr Mitpriester und Zeuge der Leiden Christi, wie auch Teilnehmer der Herrlichkeit, die einst offenbar werden soll,
307421 Petrus1Petr6052weidet die euch anvertraute Herde Gottes, und traget für sie Sorge nicht aus Zwang, sondern gern, nach Gottes Anordnung, und nicht schnöden Gewinnes wegen, sondern aus willigem Herzen,
307431 Petrus1Petr6053und nicht als solche, die über das Erbe Gottes gewalttätig herrschen wollen, sondern als solche, die Vorbilder der Herde sind von Herzen.
307441 Petrus1Petr6054Und wenn der Erzhirt erscheinen wird, werdet ihr die unverwelkliche Krone der Herrlichkeit empfangen.
307451 Petrus1Petr6055Desgleichen, ihr Jüngeren! seid untertan den Vorstehern. Alle aber lasset euch von der Demut durchdringen gegeneinander; denn Gott widersteht den Hoffärtigen, den Demütigen aber gibt er Gnade.
307461 Petrus1Petr6056Demütiget euch also unter die gewaltige Hand Gottes, damit er euch erhöhe zur Zeit der Heimsuchung,
307471 Petrus1Petr6057indem ihr alle eure Sorgen auf ihn werfet; denn er sorgt für euch.
307481 Petrus1Petr6058Seid nüchtern und wachet; denn euer Widersacher, der Teufel, geht wie ein brüllender Löwe umher und sucht, wen er verschlingen könne;
307491 Petrus1Petr6059ihm widerstehet fest im Glauben, und wisset, dass dieselben Leiden euren Brüdern in der Welt widerfahren!
307501 Petrus1Petr60510Der Gott aller Gnade aber, der uns in Christus Jesus berufen hat zu seiner ewigen Herrlichkeit, er wird uns, nachdem wir eine kurze Weile gelitten haben, vollenden, stärken und festigen.
307511 Petrus1Petr60511Ihm ist die Herrlichkeit und die Herrschaft von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
307521 Petrus1Petr60512Durch Silvanus, den treuen Bruder, habe ich euch, wie ich glaube, in Kürze geschrieben, euch zu ermahnen und zu bezeugen, dass dies die wahrhafte Gnade Gottes ist, in welcher ihr steht.
307531 Petrus1Petr60513Es grüßet euch die mitauserwählte Gemeinde zu Babylon und Markus, mein Sohn.
307541 Petrus1Petr60514Grüßet einander mit dem heiligen Kusse. Gnade sei euch allen, die ihr in Christus Jesus seid! Amen.
307552 Petrus2Petr6111Simon Petrus, Diener und Apostel Jesu Christi, denen, welche mit uns den gleichen kostbaren Glauben erlangt haben, in der Gerechtigkeit unsers Gottes und Heilandes Jesu Christi.
307562 Petrus2Petr6112Gnade und Friede werde euch in immer reicherer Fülle in der Erkenntnis Gottes und Christi Jesu, unsers Herrn!
307572 Petrus2Petr6113Wie seine göttliche Macht und alles, was zum Leben und zur Gottseligkeit dient, durch die Erkenntnis dessen geschenkt hat, der uns berufen hat, in eigener Herrlichkeit und Kraft,
307582 Petrus2Petr6114durch welchen er uns die übergroßen und kostbaren Verheißungen geschenkt hat, damit ihr durch diese der göttlichen Natur teilhaftig werdet, entronnen dem in der Welt herrschenden Verderben der Begierlichkeit.
307592 Petrus2Petr6115So wendet denn allen Eifer an und betätiget in eurem Glauben die sittliche Tatkraft, in der sittlichen Tatkraft aber die Erkenntnis,
307602 Petrus2Petr6116in der Erkenntnis die Enthaltsamkeit, in der Enthaltsamkeit die Geduld, in der Geduld die Gottseligkeit,
307612 Petrus2Petr6117in der Gottseligkeit die Bruderliebe, in der Bruderliebe die Nächstenliebe.
307622 Petrus2Petr6118Denn wenn dies bei euch vorhanden ist und sich mehrt, so wird es euch nicht untätig, noch unfruchtbar sein lassen für die Erkenntnis unseres Herrn Jesus Christus.
307632 Petrus2Petr6119Denn wem dies mangelt, der ist blind, mit der Hand in der Irre tastend, und hat der Reinigung von seinen alten Sünden vergessen.
307642 Petrus2Petr61110Darum, Brüder! beeifert euch umso mehr, eure Berufung und Auserwählung durch gute Werke gewiss zu machen; denn wenn ihr dies tuet, werdet ihr niemals zu Falle kommen.
307652 Petrus2Petr61111Denn so wird euch ein weit offener Eingang in das ewige Reich unsers Herrn und Heilandes Jesus Christus verstattet werden.
307662 Petrus2Petr61112Darum werde ich darauf bedacht sein, euch stets an diese Dinge zu erinnern, obwohl ihr sie wisset und gefestigt seid in der euch gegenwärtigen Wahrheit.
307672 Petrus2Petr61113Ich halte es aber für Pflicht, so lange ich in diesem Gezelte bin, euch aufzumuntern durch Erinnerung,
307682 Petrus2Petr61114da ich weiß, dass mein Gezelt bald abgebrochen werden wird, wie auch unser Herr Jesus Christus mir offenbart hat.
307692 Petrus2Petr61115Ich werde aber Sorge tragen, dass ihr im Stande seiet auch oftmals nach meinem Tode dieser Dinge zu gedenken.
307702 Petrus2Petr61116Denn nicht klug ersonnenen Fabeln folgend haben wir euch die Macht und Ankunft unsers Herrn Jesus Christus kundgetan, sondern als solche, die Augenzeugen seiner Hoheit geworden sind.
307712 Petrus2Petr61117Denn er empfing von Gott, dem Vater, Ehre und Herrlichkeit, als von der hocherhabenen Herrlichkeit eine Stimme zu ihm herabkam, also lautend: Dies ist mein Sohn, der geliebte, an dem ich Wohlgefallen habe, ihn höret!
307722 Petrus2Petr61118Und diese Stimme haben wir gehört, vom Himmel erschallend, da wir mit ihm auf dem heiligen Berge waren.
307732 Petrus2Petr61119Und so ist uns nun das prophetische Wort sicherer, und ihr tut wohl, darauf zu achten als auf eine Leuchte, die da scheint an einem dunklen Orte, bis der Tag anbricht, und der Morgenstern aufgeht in euern Herzen;
307742 Petrus2Petr61120indem ihr dies vor allem erkennet, das keine Weissagung der Schrift Sache eigener Auslegung ist.
307752 Petrus2Petr61121Denn nie ist eine Weissagung durch den Willen eines Menschen ergangen, sondern vom Heiligen Geiste getrieben redeten heilige Gottesmänner.
307762 Petrus2Petr6121Es traten aber auch falsche Propheten unter dem Volke auf, wie auch unter euch falsche Lehrer sein werden, welche Sonderrichtungen des Verderbens einführen werden, indem sie den Herrn, der sie erkauft hat, verleugnen, so schnelles Verderben über sich selbst herbeiführend.
307772 Petrus2Petr6122Und viele werden ihren Ausschweifungen folgen, und der Weg der Wahrheit wird durch sie gelästert werden;
307782 Petrus2Petr6123und sie werden in Habsucht mit erdichteten Worten von euch Gewinn zu ziehen suchen, aber längst schon säumt ihr Gericht nicht, und ihr Verderben schlummert nicht.
307792 Petrus2Petr6124Hat doch Gott die Engel, welche gesündigt hatten, nicht verschont, sondern mit Ketten der Hölle gefesselt, und sie in den Abgrund zur Peinigung verstoßen, damit sie zum Gerichte aufbewahrt werden,
307802 Petrus2Petr6125und der alten Welt nicht geschont, sondern nur Noe, den Prediger der Gerechtigkeit, als den achten geschützt, als er die Sündflut über die Welt der Gottlosen kommen ließ;
307812 Petrus2Petr6126auch die Städte Sodoma und Gomorrha in Asche verwandelt und mit Zerstörung bestraft, und sie als Vorbild für die, welche gottlos handeln werden, aufgestellt,
307822 Petrus2Petr6127während er den gerechten Lot errettete, der unter der Gewalttätigkeit der Frevler und ihrem ausschweifenden Wandel schwer litt;
307832 Petrus2Petr6128denn bei allem, was er sah und hörte, blieb er gerecht, obwohl er inmitten derer wohnte, welche von Tag zu Tag seine gerechte Seele durch böse Werke peinigten.
307842 Petrus2Petr6129Es weiß der Herr die Frommen aus der Versuchung zu erretten, die Ungerechten aber auf den Tag des Gerichtes zur Peinigung aufzubewahren,
307852 Petrus2Petr61210vorzüglich aber diejenigen, welche in unreiner Lust dem Fleische nachwandeln, die Herrschaft verachten, vermessen und selbstgefällig sich nicht scheuen, Trennungen einzuführen und zu lästern;
307862 Petrus2Petr61211während doch Engel, die an Stärke und Macht größer sind, kein Fluchurteil wider einander fällen.
307872 Petrus2Petr61212Diese aber werden, wie unvernünftige Tiere, welche von Natur bestimmt sind gefangen und getötet zu werden, da sie über das lästern, was sie nicht verstehen, in ihrer Verdorbenheit zu Grunde gehen,
307882 Petrus2Petr61213und so den Lohn ihrer Ungerechtigkeit empfangen, sie, die für Lust die Schwelgerei erachten, wie der Tag sie ihnen darbietet, die als Schmutz- und Schandflecken in Üppigkeit schwelgen, bei ihren Gastmählern unter euch prassend,
307892 Petrus2Petr61214die Augen voller Ehebruch und unaufhörlicher Sünde. Sie verlocken die schwankenden Seelen, ihr Herz ist erfüllt von Künsten der Habsucht, sie sind Kinder des Fluches.
307902 Petrus2Petr61215Sie haben den geraden Weg verlassen und sind abgeirrt, indem sie dem Wege Balaans, des Sohnes Bosors, folgten, welcher den Lohn der Ungerechtigkeit liebte,
307912 Petrus2Petr61216aber auch die Zurechtweisung für seine Torheit empfing; ein sprachloses Lasttier redete mit Menschenstimme, und wehrte der Torheit des Propheten.
307922 Petrus2Petr61217Diese sind wasserlose Quellen, Nebelwolken, von Sturmwinden gejagt; ihnen ist das Dunkel der Finsternis aufbehalten.
307932 Petrus2Petr61218Denn indem sie hochfahrende Reden voll Nichtigkeit führen, verlocken sie durch fleischliche Gelüste und Ausschweifungen die, welche kaum denen entrinnen, welche im Irrtume wandeln,
307942 Petrus2Petr61219indem sie ihnen Freiheit verheißen, sie, die selber Sklaven des Verderbens sind; denn von wem jemand überwältigt wird, dessen Sklave ist er auch.
307952 Petrus2Petr61220Denn wenn die, welche durch die Erkenntnis unsers Herrn und Heilandes Jesus Christus den Befleckungen der Welt entronnen sind, sich von denselben doch wieder verstricken und überwinden lassen, so ist bei ihnen das Letzte ärger geworden als das erste.
307962 Petrus2Petr61221Denn es wäre ihnen besser, den Weg der Gerechtigkeit nicht kennengelernt zu haben, als dass sie, nachdem sie ihn erkannt, sich wieder abwenden von dem heiligen Gebote, das ihnen überliefert ist.
307972 Petrus2Petr61222Es ist ihnen widerfahren, was das wahre Sprichwort sagt: “Der Hund wendet sich zurück zu dem, was er gespieen;“ und: „Das Schwein wälzt sich nach der Schwemme wieder im Kote.“
307982 Petrus2Petr6131Sehet, Geliebte! dies ist bereits der zweite Brief, den ich euch schreibe, um durch Ermahnungen euern lauteren Sinn zu wecken,
307992 Petrus2Petr6132auf dass ihr gedenket an die Worte, die ich aus den heiligen Propheten vorher erwähnt habe, und an die von euern Aposteln mitgeteilten Gebote des Herrn und Heilandes.
308002 Petrus2Petr6133Vor allem wisset, dass am Ende der Tage Spötter mit Trug kommen werden, welche nach ihren eigenen Lüsten wandeln,
308012 Petrus2Petr6134und sagen: “Wo ist die Verheißung, oder seine Wiederkunft? Denn von der Zeit her, wo die Väter entschlafen sind, verbleibt alles so, seitdem die geschaffenen Dinge ihren Anfang genommen!“
308022 Petrus2Petr6135Absichtlich nämlich vergessen sie dies, dass der Himmel einst war, und die Erde aus Wasser und durch Wasser kraft des Wortes Gottes sich gestaltet hat,
308032 Petrus2Petr6136wodurch auch die damalige Welt, von Wasser überflutet, zu Grunde ging.
308042 Petrus2Petr6137der jetzige Himmel aber und die Erde sind durch dasselbe Wort aufbewahrt und dem Feuer vorbehalten auf den Tag des Gerichtes und des Verderbens der gottlosen Menschen.
308052 Petrus2Petr6138Dies eine aber vergesset nicht, Geliebte! Dass ein Tag bei dem Herrn ist wie tausend Jahre, und tausend Jahre wie ein Tag.
308062 Petrus2Petr6139Nicht säumt der Herr mit seiner Verheißung, wie einige meinen, sondern er übt Langmut um euretwillen, indem er nicht will, dass jemand verloren gehe, sondern dass sich alle zur Buße wenden.
308072 Petrus2Petr61310Es wird aber der Tag des Herrn kommen wie ein Dieb; alsdann werden die Himmel mit gewaltigem Krachen vergehen, die Elemente sich in Feuersglut verzehren und die Erde samt ihren Werken auf ihr verbrennen.
308082 Petrus2Petr61311Da nun dies alles einst hinschwinden wird, wie sehr sollt ihr euch eines heiligen Wandels und der Gottseligkeit befleißigen,
308092 Petrus2Petr61312indem ihr erwartet und entgegeneilt der Ankunft des Tages des Herrn, durch den die Himmel in Feuer aufgehen und die Elemente in Gluthitze vergehen werden.
308102 Petrus2Petr61313Einen neuen Himmel aber und eine neue Erde erwarten wir nach seinen Verheißungen, in welchen Gerechtigkeit wohnt.
308112 Petrus2Petr61314Darum, Geliebte! beeifert euch, in der Erwartung dessen, unbefleckt und untadelig vor ihm erfunden zu werden in Frieden;
308122 Petrus2Petr61315und achtet die Langmut unsers Herrn für Heil, so wie auch unser geliebter Bruder Paulus nach der ihm verliehenen Weisheit euch geschrieben hat;
308132 Petrus2Petr61316wie auch in allen seinen Briefen, wenn er von diesen Dingen redet, in welchen manches Schwerverständliche vorkommt, was die Unwissenden und Schwankenden ebenso wie die übrigen Schriften zu ihrem eigenen Verderben verdrehen.
308142 Petrus2Petr61317Ihr also, Brüder! die ihr dies voraus wisset, seid auf euer Hut, damit ihr euch nicht durch den Irrwahn der Toren mit fortreißen lasset und eures festen Standes verlustig gehet.
308152 Petrus2Petr61318Wachset vielmehr in der Gnade und in der Erkenntnis unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus. Sein ist die Herrlichkeit, wie jetzt, so auf den Tag der Ewigkeit. Amen.
308161 Johannes1Jo6211Was von Anfang war, was wir gehört, was wir mit unseren Augen gesehen, was wir geschaut und unsere Hände betastet haben, von dem Worte des Lebens,
308171 Johannes1Jo6212 ja, das Leben hat sich offenbart, und wir haben gesehen und bezeugen, und verkündigen euch das ewige Leben, welches bei dem Vater war und uns erschienen ist, -
308181 Johannes1Jo6213was wir gesehen und gehört haben, verkündigen wir euch, damit auch ihr Gemeinschaft mit uns habet und unsere Gemeinschaft eine Gemeinschaft sei mit dem Vater und mit seinem Sohne, Jesus Christus.
308191 Johannes1Jo6214Und dies schreiben wir euch, damit ihr euch freuet und eure Freude vollkommen sei.
308201 Johannes1Jo6215Das ist aber die Verkündigung die wir von ihm gehört haben und euch wieder verkünden: Gott ist Licht, und keine Finsternis ist in ihm.
308211 Johannes1Jo6216Wenn wir sagen: Wir haben Gemeinschaft mit ihm, und wandeln doch in der Finsternis, so lügen wir und tun nicht die Wahrheit.
308221 Johannes1Jo6217Wenn wir aber im Lichte wandeln, wie er selber im Lichte ist, so haben wir Gemeinschaft miteinander, und das Blut Jesu Christi seines Sohnes, reinigt uns von aller Sünde.
308231 Johannes1Jo6218Wenn wir sagen: Wir haben keine Sünde, so führen wir uns selbst in Irrtum, und die Wahrheit ist nicht in uns.
308241 Johannes1Jo6219Wenn wir unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns unsere Sünden vergibt, und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit.
308251 Johannes1Jo62110Wenn wir sagen: Wir haben nicht gesündigt, so machen wir ihn zum Lügner, und sein Wort ist nicht in uns.
308261 Johannes1Jo6221Meine Kindlein! dies schreibe ich euch, damit ihr nicht sündiget. Aber wenn auch jemand gesündigt hat, so haben wir einen Fürsprecher bei dem Vater, Jesus Christus, den Gerechten,
308271 Johannes1Jo6222und er ist die Sühne für unsere Sünden; nicht allein für die unsrigen, sondern auch für die der ganzen Welt.
308281 Johannes1Jo6223Und daraus ersehen wir, dass wir ihn erkannt haben, wenn wir seine Gebote halten.
308291 Johannes1Jo6224Wer da sagt, er habe ihn erkannt, und seine Gebote nicht hält, ist ein Lügner, und in ihm ist die Wahrheit nicht.
308301 Johannes1Jo6225Wer aber sein Wort hält, in dem ist wahrhaft die Liebe Gottes vollkommen, und daran erkennen wir, dass wir in ihm sind.
308311 Johannes1Jo6226Wer sagt, dass er in ihm bleibe, der muss, wie er gewandelt hat, ebenso auch selbst wandeln.
308321 Johannes1Jo6227Geliebte! nicht ein neues Gebot schreibe ich euch, sondern ein altes Gebot, das ihr von Anfang an hattet; das alte Gebot ist das Wort, welche ihr gehört habt.
308331 Johannes1Jo6228Wiederum schreibe ich euch ein neues Gebot, das wahr ist, sowohl bei ihm als bei euch, denn die Finsternis ist vergangen und das wahre Licht leuchtet schon.
308341 Johannes1Jo6229Wer da sagt, er sei im Lichte, und hasst seinen Bruder, der ist in der Finsternis bis zur Stunde.
308351 Johannes1Jo62210Wer seinen Bruder liebt, bleibt im Lichte, und in ihm ist kein Anstoß.
308361 Johannes1Jo62211Wer aber seinen Bruder hasset, ist in der Finsternis, und wandelt in der Finsternis, und weiß nicht, wohin er geht, denn die Finsternis hat seine Augen geblendet.
308371 Johannes1Jo62212Ich schreibe euch, Kinder! da euch ja die Sünden vergeben werden um seines Namens willen.
308381 Johannes1Jo62213Ich schreibe euch Väter! weil ihr ja den erkannt habt, der von Anfang an ist. Ich schreibe euch Jünglinge! weil ihr den Bösen überwunden habet.
308391 Johannes1Jo62214Ich schreibe euch, Kindlein! weil ihr ja den Vater erkannt habt. Ich schreibe euch, Jünglinge! weil ihr stark seid, und das Wort Gottes in euch bleibt, und ihr den Argen überwunden habt.
308401 Johannes1Jo62215Liebet nicht die Welt, noch was in der Welt ist. Wenn jemand die Welt liebt, so ist die Liebe des Vaters nicht in ihm.
308411 Johannes1Jo62216Denn alles, was in der Welt ist, ist Fleischeslust, Augenlust und Hoffart des Lebens, was nicht vom Vater, sondern von der Welt ist.
308421 Johannes1Jo62217Und die Welt vergeht samt ihrer Lust; wer aber den Willen Gottes tut, bleibt in Ewigkeit.
308431 Johannes1Jo62218Kindlein! es ist die letzte Stunde; und wie ihr gehört habt, dass der Antichrist kommt, so sind auch jetzt viele Antichristen erschienen, woraus wir erkennen, dass es die letzte Stunde ist.
308441 Johannes1Jo62219Von uns sind sie ausgegangen, aber sie waren nicht von uns; denn wenn sie von uns gewesen wären, so würden sie doch bei uns geblieben sein; allein es sollte an ihnen offenbar werden, dass nicht alle von uns sind.
308451 Johannes1Jo62220Doch ihr habt die Salbung vom Heiligen und wisset alles.
308461 Johannes1Jo62221Ich schreibe euch nicht, weil ihr die Wahrheit nicht wüsstet, sondern weil ihr sie wisset, und weil keine Lüge aus der Wahrheit kommt.
308471 Johannes1Jo62222Wer anders ist der Lügner als der, welcher leugnet, dass Jesus der Christus ist? Der ist der Antichrist, welcher den Vater und den Sohn leugnet.
308481 Johannes1Jo62223Jeder, der den Sohn leugnet, hat auch den Vater nicht; wer den Sohn bekennt, hat auch den Vater.
308491 Johannes1Jo62224Ihr was ihr von Anfang an gehört habt, das bleibe in euch! Wenn in euch bleibt, was ihr von Anfang an gehört habt, so werdet auch ihr in dem Sohne und in dem Vater bleiben.
308501 Johannes1Jo62225Und das ist die Verheißung, welche er uns gegeben hat, das ewige Leben.
308511 Johannes1Jo62226Dieses habe ich euch über jene geschrieben, welche euch verführen wollen.
308521 Johannes1Jo62227Was euch betrifft, so bleibe die Salbung, die ihr von ihm empfangen habt, in euch, und ihr habt nicht nötig, dass jemand euch belehre; sondern so, wie euch seine Salbung über alles belehrt, so ist es auch wahr und ist keine Lüge. Und wie sie euch belehrt hat, so bleibet in ihm.
308531 Johannes1Jo62228Und nun, Kindlein! bleibet in ihm, damit wir, wenn er erscheinen wird, Zuversicht haben, und nicht mit Scham von ihm weichen müssen bei seiner Ankunft.
308541 Johannes1Jo62229Wenn ihr wisset, dass er gerecht ist, so erkennet auch, dass ein jeder, der Gerechtigkeit tut, aus ihm geboren ist.
308551 Johannes1Jo6231Sehet, welche Liebe uns der Vater erwiesen hat, dass wir Kinder Gottes heißen sollen und sind. Darum erkennt die Welt uns nicht, weil sie ihn nicht erkannt hat.
308561 Johannes1Jo6232Geliebte! jetzt sind wir Kinder Gottes, aber noch ward es nicht offenbar, was wir sein werden. Wir wissen, dass, wenn er sich offenbart, wir ihm ähnlich sein werden, weil wir ihn schauen werden, so wie er ist.
308571 Johannes1Jo6233Und jeder, der diese Hoffnung auf ihn hat, heiligt sich, sowie auch er heilig ist.
308581 Johannes1Jo6234Jeder, der die Sünde tut, tut auch die Gesetzwidrigkeit, und die Sünde ist Gesetzwidrigkeit.
308591 Johannes1Jo6235Und ihr wisset, dass er erschienen ist, um unsere Sünden hinwegzunehmen, und in ihm ist keine Sünde.
308601 Johannes1Jo6236Keiner, der in ihm bleibt, sündigt; und jeder, der sündigt, hat ihn nicht gesehen, noch ihn erkannt.
308611 Johannes1Jo6237Kindlein! lasset euch von niemand verführen! Wer die Gerechtigkeit tut, ist gerecht, gleichwie auch er gerecht ist.
308621 Johannes1Jo6238Wer die Sünde tut, ist vom Teufel, denn der Teufel sündigt von Anfang an. Dazu ist der Sohn Gottes erschienen, dass er die Werke des Teufels zerstöre.
308631 Johannes1Jo6239Jeder, der aus Gott geboren ist, begeht keine Sünde, denn sein Same bleibt in ihm, und er kann nicht sündigen, denn er ist aus Gott geboren.
308641 Johannes1Jo62310Daran sind die Kinder Gottes und die Kinder des Teufels offenbar. Jeder, der nicht gerecht ist, ist nicht aus Gott, so auch, wer seinen Bruder nicht liebt;
308651 Johannes1Jo62311denn dies ist die Verkündigung, welche ihr von Anfang an gehört habt, dass ihr einander lieben sollt.
308661 Johannes1Jo62312Nicht wie Kain, der aus dem Bösen war und seinen Bruder erschlug! Und weshalb erschlug er ihn? Weil seine Werke böse waren, die seines Bruders aber gerecht.
308671 Johannes1Jo62313Wundert euch nicht, Brüder! wenn euch die Welt hasset.
308681 Johannes1Jo62314Wir wissen, dass wir aus dem Tode in das Leben übergegangen sind, weil wir die Brüder lieben. Wer nicht liebt, bleibt im Tode.
308691 Johannes1Jo62315Jeder, der seinen Bruder hasset, ist ein Mörder. Und ihr wisset, das kein Mörder das ewige Leben in sich bleibend hat.
308701 Johannes1Jo62316Daran haben wir die Liebe Gottes erkannt, dass er sein Leben für uns dahingegeben hat; so müssen auch wir für die Brüder das Leben dahingeben.
308711 Johannes1Jo62317Wer die Güter dieser Welt hat, und, wenn er seinen Bruder Not leiden sieht, sein Herz vor ihm verschließt, wie bleibt die Liebe Gotte in ihm?
308721 Johannes1Jo62318Meine Kindlein! lasset uns nicht mit Worten noch mit der Zunge lieben, sondern in Tat und Wahrheit.
308731 Johannes1Jo62319Daran erkennen wir, das wir aus der Wahrheit sind, und dadurch werden unsere Herzen vor seinem Angesichte sich beruhigen,
308741 Johannes1Jo62320dass, wenn uns unser Herz anklagt, Gott größer ist als unser Herz und alles weiß.
308751 Johannes1Jo62321Geliebte! wenn unser Herz uns nicht anklagt, so haben wir Zuversicht zu Gott,
308761 Johannes1Jo62322und werden, um was wir nur bitten, von ihm erlangen, weil wir seine Gebote halten und das tun, was vor ihm wohlgefällig ist.
308771 Johannes1Jo62323Und dies ist sein Gebot: Dass wir an den Namen seines Sohnes Jesus Christus glauben, und einander lieben sollen, wie er uns das Gebot gegeben hat.
308781 Johannes1Jo62324Und wer seine Gebote hält, bleibt in ihm, und er in ihm; und daran erkennen wir, dass er in uns bleibt, an dem Geiste, den er uns gegeben hat.
308791 Johannes1Jo6241Geliebte! glaubet nicht jedem Geiste, sondern prüfet die Geister, ob sie aus Gott sind; denn es sind viele Lügenpropheten in die Welt ausgegangen.
308801 Johannes1Jo6242Daran wird der Geist Gottes erkannt: Jeder Geist, welcher bekennt, dass Jesus Christus im Fleische gekommen ist, ist aus Gott;
308811 Johannes1Jo6243und jeder Geist, welcher Jesus aufhebt, ist nicht aus Gott, und dies ist der Antichrist, von dem ihr gehört habt, dass er kommt, und schon jetzt ist er in der Welt.
308821 Johannes1Jo6244Ihr seid aus Gott, Kindlein! und habt sie überwunden; denn der in euch ist, ist größer als der in der Welt ist.
308831 Johannes1Jo6245Sie sind aus der Welt, darum reden sie aus der Welt, und die Welt hört auf sie.
308841 Johannes1Jo6246Wir sind aus Gott. Wer Gott erkennt, hört auf uns; wer nicht aus Gott ist, hört nicht auf uns; daran erkennen wir den Geist der Wahrheit und den Geist des Irrwahns.
308851 Johannes1Jo6247Geliebte! lasset uns einander lieben, denn die Liebe ist aus Gott; und jeder, der liebt, ist aus Gott geboren und erkennt Gott.
308861 Johannes1Jo6248Wer nicht liebt, hat Gott nicht erkannt; denn Gott ist Liebe.
308871 Johannes1Jo6249Dadurch hat sich Gottes Liebe gegen uns offenbart, dass Gott seinen eingebornen Sohn in die Welt gesandt hat, dass wir durch ihn leben sollen.
308881 Johannes1Jo62410Darin besteht die Liebe; nicht dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns zuerst geliebt und seinen Sohn gesandt hat als Sühne für unsere Sünden.
308891 Johannes1Jo62411Geliebte! wenn Gott uns also geliebt, so müssen auch wir einander lieben.
308901 Johannes1Jo62412Gott hat niemand jemals geschaut. Wenn wir einander lieben, so bleibt Gott in uns, und seine Liebe ist in uns vollkommen.
308911 Johannes1Jo62413Daran erkennen wir, dass wir in ihm bleiben, und er in uns, weil er uns von seinem Geiste gegeben hat.
308921 Johannes1Jo62414Und wir haben es geschaut und bezeugen, dass der Vater seinen Sohn als Heiland der Welt gesendet hat.
308931 Johannes1Jo62415Wer immer bekennt, dass Jesus der Sohn Gottes ist, in dem bleibt Gott, und er in Gott.
308941 Johannes1Jo62416Und wir haben erkannt und geglaubt an die Liebe, welche Gott zu uns hat. Gott ist Liebe, und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott, und Gott in ihm.
308951 Johannes1Jo62417Dadurch ist die Liebe Gottes bei uns vollkommen, dass wir Zuversicht haben auf den Tag des Gerichtes, denn so wie er ist, sind auch wir in dieser Welt.
308961 Johannes1Jo62418Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die vollkommene Liebe treibt die Furcht aus, denn die Furcht hat Pein; wer aber fürchtet, ist nicht vollendet in der Liebe.
308971 Johannes1Jo62419Lasset uns also Gott lieben, weil Gott uns zuerst geliebt hat.
308981 Johannes1Jo62420Wenn jemand sagt: “Ich liebe Gott,“ und hasset seinen Bruder, der ist ein Lügner. Und wer seinen Bruder, den er sieht, nicht liebt, wie vermag der Gott zu lieben, den er nicht sieht?
308991 Johannes1Jo62421Und dieses Gebot haben wir von Gott, dass, wer Gott liebt, auch seinen Bruder lieben soll.
309001 Johannes1Jo6251Jeder, der glaubt, dass Jesus der Christ sei, ist aus Gott geboren; und jeder, welcher den Erzeuger liebt, liebt auch den, der von ihm erzeugt ist.
309011 Johannes1Jo6252Daran erkennen wir, dass wir die Kinder Gottes lieben, wenn wir Gott lieben und seine Gebote halten.
309021 Johannes1Jo6253Denn das ist die Liebe zu Gott, dass wir seine Gebote halten, und seine Gebote sind nicht schwer.
309031 Johannes1Jo6254Denn alles, was aus Gott geboren ist, überwindet die Welt; und das ist der Sieg, welcher die Welt überwindet: der Glaube.
309041 Johannes1Jo6255Wer ist es, der die Welt überwindet, als nur wer glaubt, dass Jesus der Sohn Gottes ist?
309051 Johannes1Jo6256Dieser ist es, der durch Wasser und Blut gekommen ist, Jesus Christus, nicht in Wasser allein, sondern in Wasser und Blut. Und der Geist ist es, welcher Zeugnis gibt, dass Christus die Wahrheit ist.
309061 Johannes1Jo6257Denn drei sind, welche Zeugnis geben im Himmel: Der Vater, das Wort und der Heilige Geist; und diese drei sind eines.
309071 Johannes1Jo6258Und drei sind, welche Zeugnis geben auf Erden: Der Geist und das Wasser, und das Blut; und diese drei sind eines.
309081 Johannes1Jo6259Wenn wir das Zeugnis der Menschen annehmen, so ist das Zeugnis Gottes größer; denn dies ist das Zeugnis Gottes, welches größer ist, dass er Zeugnis gegeben hat von seinem Sohne.
309091 Johannes1Jo62510Wer an den Sohn Gottes glaubt, hat das Zeugnis Gottes in sich. Wer dem Sohne nicht glaubt, macht ihn zum Lügner, weil er an das Zeugnis nicht glaubt, welches Gott über seinen Sohn gegeben hat.
309101 Johannes1Jo62511Und dies ist das Zeugnis, dass uns Gott das ewige Leben gegeben hat; und dieses Leben ist in seinem Sohne.
309111 Johannes1Jo62512Wer den Sohn hat, hat das Leben; wer den Sohn nicht hat, hat das Leben nicht.
309121 Johannes1Jo62513Dieses schreibe ich euch, damit ihr wisset, dass ihr das ewige Leben habt, die ihr an den Namen des Sohnes Gottes glaubt.
309131 Johannes1Jo62514Und dies ist die Zuversicht, welche wir zu ihm haben, dass er uns in allem, was wir nach seinem Willen begehren werden, erhört.
309141 Johannes1Jo62515Und wenn wir wissen, dass er uns erhört, um was wir immer bitten, so wissen wir, dass wir das von ihm Erbetene erlangen.
309151 Johannes1Jo62516Wer weiß, dass sein Bruder sündigt, aber nicht zum Tode, der bitte, und es wird dem, der nicht zum Tode sündigt, das Leben gegeben werden. Es gibt eine Sünde zum Tode; nicht für diese, sage ich, dass jemand beten solle.
309161 Johannes1Jo62517Jede Ungerechtigkeit ist Sünde; so gibt es auch eine Sünde, die zum Tode ist.
309171 Johannes1Jo62518Wir wissen, dass jeder, der aus Gott geboren ist, nicht sündigt, sondern die Geburt aus Gott bewahrt ihn, und der Arge tastet ihn nicht an.
309181 Johannes1Jo62519Wir wissen, dass wir aus Gott sind; und die ganze Welt in dem Argen liegt.
309191 Johannes1Jo62520Und wir wissen, dass der Sohn Gottes gekommen ist, und uns Einsicht verliehen hat, dass wir den wahren Gott erkennen und in seinem wahren Sohne seien. Dies ist der wahre Gott und das ewige Leben.
309201 Johannes1Jo62521Kindlein! hütet euch vor den Götzen. Amen.
309212 Johannes2Jo6311Der Älteste der Elekta, der Herrin, und ihren Kindern, welche ich in Wahrheit liebe, und nicht ich allein, sondern auch alle, welche die Wahrheit erkannt haben,
309222 Johannes2Jo6312um der Wahrheit willen, die in uns bleibt und mit uns sein wird in Ewigkeit.
309232 Johannes2Jo6313Gnade sei mit euch, Erbarmen, Friede von Gott, dem Vater, und von Christus Jesus, dem Sohne des Vaters, in Wahrheit und Liebe!
309242 Johannes2Jo6314Ich habe mich sehr gefreut, dass ich unter deinen Kindern solche fand, welche in der Wahrheit wandeln, sowie wir das Gebot vom Vater empfangen haben.
309252 Johannes2Jo6315Und nun bitte ich dich, Herrin! nicht als ob ich dir ein neues Gebot schriebe, sondern das, welches wir von Anfang an gehabt haben, dass wir einander lieben sollen.
309262 Johannes2Jo6316Und dies ist die Liebe, dass wir nach seinen Geboten wandeln. Denn dies ist das Gebot, dass ihr, wie ihr es von Anfang an gehört habt, in demselben wandelt.
309272 Johannes2Jo6317Denn viele Verführer sind in die Welt ausgegangen, welche nicht bekennen, dass Jesus Christus im Fleische gekommen ist. Ein solcher ist der Verführer und der Antichrist.
309282 Johannes2Jo6318Habet Acht auf euch selbst, damit ihr nicht verlieret, was ihr erarbeitet habt, sondern vollen Lohn empfanget!
309292 Johannes2Jo6319Jeder, der abweicht und nicht in der Lehre Christi bleibt, hat Gott nicht; wer in der Lehre bleibt, der hat sowohl den Vater als den Sohn.
309302 Johannes2Jo63110Wenn jemand zu euch kommt und diese Lehre nicht bringt, so nehmet ihn nicht in das Haus auf, und bietet ihm keinen Gruß.
309312 Johannes2Jo63111Denn wer ihm einen Gruß bietet, nimmt teil an seinen bösen Werken.
309322 Johannes2Jo63112Wiewohl ich euch noch vieles zu schreiben hätte, wollte ich es doch nicht durch Papier und Tinte tun; denn ich hoffe, zu euch zu kommen, und von Mund zu Mund zu reden, damit eure Freude vollkommen sei.
309332 Johannes2Jo63113Es grüßen dich die Kinder deiner Schwester Elekta.
309343 Johannes3Jo6411Der Älteste an Gajus, den Geliebten, den ich in Wahrheit liebe.
309353 Johannes3Jo6412Geliebter! ich bete, dass es dir in allem wohl ergehe und du gesund sein mögest, so wie es deiner Seele wohl ergehe.
309363 Johannes3Jo6413Ich habe mich sehr gefreut, wenn Brüder kamen und deiner Wahrheit Zeugnis gaben, wie du in der Wahrheit wandelst.
309373 Johannes3Jo6414Eine größere Freude habe ich nicht, als wenn ich höre, dass meine Kinder in der Wahrheit wandeln.
309383 Johannes3Jo6415Geliebter! du handelst treulich in allem, was du an den Brüdern tust, und besonders an den Fremden.
309393 Johannes3Jo6416Ja, diese haben von deiner Liebe auch Zeugnis gegeben vor der Gemeinde, und du wirst wohl tun, wenn du sie weiter förderst, wie es Gottes würdig ist.
309403 Johannes3Jo6417Denn für seinen Namen sind sie ausgezogen, ohne von den Heiden etwas anzunehmen.
309413 Johannes3Jo6418Wir also müssen uns solcher annehmen, damit wir Mitarbeiter der Wahrheit werden.
309423 Johannes3Jo6419Ich hätte vielleicht auch an die Gemeinde geschrieben, aber jener, welcher es liebt unter ihnen den Vorsitz zu führen, Diotrephes, nimmt uns nicht an.
309433 Johannes3Jo64110Darum werde ich, wenn ich komme, ihm seine Werke, die er tut, vorhalten, da er mit bösen Reden wider uns schwätzt und, wie wenn dies ihm noch nicht genügte, weder selbst die Brüder aufnimmt, noch es denen, die es tun wollen, gestattet, und sie aus der Versammlung ausstößt.
309443 Johannes3Jo64111Geliebter! ahme nicht das Böse nach, sondern das Gute. Wer Gutes tut, ist aus Gott; wer Böses tut, hat Gott nicht gesehen.
309453 Johannes3Jo64112Demetrius hat von Jedermann und von der Wahrheit selbst ein gutes Zeugnis; aber auch wir geben ein gutes Zeugnis, und du weißt, dass unser Zeugnis wahr ist.
309463 Johannes3Jo64113Noch vieles hätte ich dir zu schreiben, aber ich wollte dir nicht durch Tinte und Feder schreiben.
309473 Johannes3Jo64114Ich hoffe vielmehr dich bald zu sehen dann werden wir von Mund zu Mund reden. Friede sei mit Dir! Es grüßen dich die Freunde, Grüße die Freunde namentlich.
30948JudasJud6511Judas, Diener Jesu Christi und Bruder des Jakobus, den in Gott, dem Vater, Geliebten und für Jesus Christus Bewahrten und Berufenen.
30949JudasJud6512Barmherzigkeit und Friede und Liebe werde euch in Fülle!
30950JudasJud6513Geliebte! da ich mit allem Eifer bedacht war, euch über euer gemeinsames Heil zu schreiben, sah ich mich genötigt euch zu schreiben, dass ihr, wie ich euch inständig bitte, für den einmal den Heiligen überlieferten Glauben kämpfet.
30951JudasJud6514Denn es haben sich gewisse Menschen eingeschlichen (die für ein solches Strafgericht längst vorherbestimmt sind), Gottlose, welche die Gnade unsers Gottes in Ausschweifung verkehren, und unsern alleinigen Gebieter, den Herrn Jesus Christus, verleugnen.
30952JudasJud6515Ich will euch aber, die ihr einmal alles wisset, daran erinnern, dass Jesus, nachdem er sein Volk aus dem Lande Ägypten gerettet, das zweite Mal jene, welche nicht glaubten, vernichtet hat.
30953JudasJud6516Auch hat er die Engel, welche ihre Herrschaft nicht bewahrten, sondern ihre Wohnung verließen, auf das Gericht des großen Tages mit ewigen Banden unter der Finsternis bewahrt.
30954JudasJud6517Wie Sodoma und Gomorrha und die umliegenden Städte, welche in ähnlicher Weise sich in Unzucht erschöpften und unnatürlicher Wollust nachgingen, zum Beispiele geworden sind, indem sie die Strafe ewigen Feuers erleiden.
30955JudasJud6518Ebenso beflecken auch diese das Fleisch, verachten die Herrschaft und lästern die Majestät.
30956JudasJud6519Als der Erzengel Michael, mit dem Teufel rechtend um den Leib des Moses stritt, wagte er es nicht ein lästerndes Urteil gegen ihn zu fällen, sondern sprach: Der Herr gebiete dir!
30957JudasJud65110Diese aber lästern alles, was sie nicht kennen, das aber, was sie von Natur, wie die unvernünftigen Tiere, verstehen, darin verderben sie.
30958JudasJud65111Wehe ihnen, denn sie sind den Weg Kains gewandelt und haben sich in den Irrtum Balaams um Lohnes willen fortreißen lassen und sind in der Auflehnung Kores zu Grunde gegangen.
30959JudasJud65112Diese sind bei ihren Liebesmahlen Schandflecken, indem sie ohne Scheu prassen, sich selbst weiden; wasserlose Wolken, die von den Winden dahingetrieben werden, Bäume im Spätherbst, unfruchtbar, zweifach erstorben, entwurzelt,
30960JudasJud65113tobende Meereswogen, ihre eigene Schande ausschäumend, Irrsterne, welchen der Sturm der Finsternis für ewig aufbehalten ist.
30961JudasJud65114Es hat aber auch auf diese der siebente von Adam, Enoch, geweissagt, indem er sprach: Siehe, es ist der Herr gekommen mit seinen heiligen Taufenden,
30962JudasJud65115Gericht zu halten über alle, und zur Strafe zu ziehen alle Gottlosen wegen aller Werke ihrer Gottlosigkeit, durch welche sie sich gottlos bewiesen, und wegen aller frevelhaften Reden, welche die gottlosen Sünder wider Gott ausgestoßen.
30963JudasJud65116Sie sind murrende, stets klagende, nach ihren Lüsten wandelnde Leute, ihr Mund redet Vermessenes, indes sie den Menschen um des Gewinnes willen schmeicheln.
30964JudasJud65117Ihr aber, Geliebte! seid eingedenk der Worte, die von den Aposteln unsers Herrn Jesus Christus vorhergesagt sind,
30965JudasJud65118welche euch sagten: Zur letzten Stunde werden Spötter kommen, die nach ihren eigenen Gelüsten in Gottlosigkeiten wandeln.
30966JudasJud65119Diese sind es, welche sich absondern, sinnliche Menschen, die den Geist nicht haben.
30967JudasJud65120Ihr aber, Geliebte! bauet euch fest auf euern heiligsten Glauben, betet im Heiligen Geiste,
30968JudasJud65121bewahret euch in der Liebe Gottes, und harret auf das Erbarmen unsers Herrn Jesus Christus zum ewigen Leben.
30969JudasJud65122Und die einen weiset zurecht als schon Gerichtete,
30970JudasJud65123andere aber rettet, indem ihr sie dem Feuer entreißet. Anderer wiederum erbarmet euch in Furcht, so dass ihr selbst das vom Fleische befleckte Kleid verabscheut.
30971JudasJud65124Dem aber, welcher mächtig ist, euch ohne Sünde zu bewahren und vor seiner Herrlichkeit unbefleckt in Frohlocken darzustellen bei der Ankunft unsers Herrn Jesus Christus,
30972JudasJud65125ihm, dem alleinigen Gott, unserm Heilande, durch Jesus Christus, unsern Herrn, ist Herrlichkeit und Majestät, Herrschaft und Macht vor aller Zeit, jetzt und in alle Ewigkeit! Amen.
30973OffenbarungOffb6611Offenbarung Jesu Christi, welche Gott ihm gegeben hat, seinen Dienern kund zu tun, was in Bälde, geschehen soll; und er hat es, indem er seinen Engel sandte, seinem Diener Johannes kund getan,
30974OffenbarungOffb6612welcher das Wort Gottes und das Zeugnis Jesu Christi, alles, was er gesehen, bezeugt hat.
30975OffenbarungOffb6613Selig, wer da liest und hört die Worte dieser Weissagung, und bewahrt, was in ihr geschrieben steht; denn der Zeitpunkt ist nahe!
30976OffenbarungOffb6614Johannes an die sieben Gemeinden in Asien. Gnade euch und Friede von dem, der ist, und der war, und der kommen wird; und von den sieben Geistern, die vor seinem Thron sind;
30977OffenbarungOffb6615und von Jesus Christus, welcher der treue Zeuge ist, der Erstgeborene der Toten, und der Herrscher über die Könige der Erde, der uns geliebt und uns abgewaschen hat von unsern Sünden in seinem Blute,
30978OffenbarungOffb6616und uns zu einem Königtume und zu Priestern für Gott, seinen Vater gemacht hat; ihm die Ehre und die Herrschaft von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.
30979OffenbarungOffb6617Sehet, er kommt in den Wolken, und jegliches Auge wird ihn schauen, auch die, welche ihn durchstochen haben. Und es werden über ihn wehklagen alle Geschlechter der Erde. Ja! Amen.
30980OffenbarungOffb6618Ich bin das A und das O, der Anfang und das Ende, spricht der Herr, Gott der da ist, und der war, und der kommen wird, der Allmächtige.
30981OffenbarungOffb6619Ich Johannes, euer Bruder und Mitgenosse in der Drangsal und im Königtum, und in der Geduld in Christus Jesus, war auf der Insel, die Patmos heißt, um des Wortes Gottes und um des Zeugnisses willen von Jesus.
30982OffenbarungOffb66110Da war ich im Geiste an dem Tage es Herrn, und ich hörte hinter mir eine starke Stimme, wie von einer Posaune,
30983OffenbarungOffb66111die sprach: Was du schaust, schreibe in ein Buch, und sende es den sieben Gemeinden in Asien, nach Ephesus, nach Smyrna, nach Pergamus, nach Thyatira, nach Sardes, nach Philadelphia, und nach Laodicia.
30984OffenbarungOffb66112Und ich wandte mich um, die Stimme zu sehen, die zu mir redete; und da ich mich umwandte, sah ich sieben goldene Leuchter,
30985OffenbarungOffb66113und inmitten der sieben goldenen Leuchter einen, der einem Menschensohne glich, angetan mit einem langen Gewande, und gegürtet um die Brust mit einem goldenen Gürtel.
30986OffenbarungOffb66114Sein Haupt aber und seine Haare waren weiß wie Wolle und wie Schnee, und seine Augen wie Feuerflammen,
30987OffenbarungOffb66115seine Füße ähneln dem im Ofen glühenden Glanzerze, und seine Stimme wie das Rauschen vieler Wasser;
30988OffenbarungOffb66116und er hielt in seiner Rechten sieben Sterne, und aus seinem Munde ging ein zweischneidiges Schwert hervor, und sein Angesicht war, wie wenn die Sonne leuchtet in ihrer Kraft.
30989OffenbarungOffb66117Und als ich ihn sah, fiel ich zu seinen Füßen wie tot nieder, und er legte seine Rechte auf mich und sprach: Fürchte dich nicht, ich bin der Erste und der Letzte,
30990OffenbarungOffb66118und der Lebendige; ich war tot, und siehe, ich lebe in alle Ewigkeit, und habe die Schlüssel des Todes und der Unterwelt
30991OffenbarungOffb66119Schreibe nun, was du gesehen hast, was ist, und was nach diesen geschehen soll.
30992OffenbarungOffb66120Das Geheimnis der sieben Sterne, welche du in meiner Rechten gesehen hast, und die sieben goldenen Leuchter: die sieben Sterne sind die Engel der sieben Gemeinden, und die sieben Leuchter sind die sieben Gemeinden.
30993OffenbarungOffb6621Dem Engel der Gemeinde zu Ephesus schreibe: So spricht der, welcher die sieben Sterne in seiner Rechten hält, welcher wandelt inmitten der sieben goldenen Leuchter:
30994OffenbarungOffb6622Ich kenne deine Werke, und deine Mühe, und deine Geduld, und das du die Bösen nicht ertragen kannst; und du hast die geprüft, welche sich Apostel nennen, und es nicht sind, und hast sie als Lügner erfunden.
30995OffenbarungOffb6623Und du hast Geduld, und hast viel ertragen um meines Namens willen, und bist nicht müde geworden.
30996OffenbarungOffb6624Aber ich habe gegen dich, daß du deine erste Liebe verlassen.
30997OffenbarungOffb6625So gedenke nun, von wo du herabgesunken bist, tue Buße, und übe die ersten Werke: wo nicht, so komme ich schnell über dich und werde deinen Leuchter von seiner Stelle rücken, wenn du nicht Buße tust.
30998OffenbarungOffb6626Aber das hast du, dass du die Werke der Nikolaiten hassest, welche auch ich hasse.
30999OffenbarungOffb6627Wer Ohren hat, der höre, was der Geist zu den Gemeinden spricht: Wer überwindet, dem werde ich zu essen geben von dem Baume des Lebens, der im Paradiese meines Gottes ist.
31000OffenbarungOffb6628Und dem Engel der Gemeinde zu Smyrna schreibe: So spricht der Erste und Letzte, der tot war und lebt:
31001OffenbarungOffb6629Ich kenne deine Bedrängnis, und deine Armut, doch du bist reich, und du wirst gelästert von denen, die sich selbst Juden nennen und es nicht sind, sondern eine Synagoge des Satans.
31002OffenbarungOffb66210Fürchte nichts von dem, was dir an Leiden bevorsteht. Siehe, der Teufel wird einige von euch in das Gefängnis werfen, damit ihr geprüft werdet; und ihr werdet Drangsal haben zehn Tage lang. Sei getreu bis zum Tode, so werde ich dir die Krone des Lebens geben!
31003OffenbarungOffb66211Wer Ohren hat, der höre, was der Geist zu den Gemeinden spricht: Wer siegt, soll keine Schädigung erfahren von dem zweiten Tode.
31004OffenbarungOffb66212Und dem Engel der Gemeinde zu Pergamus schreibe: So spricht, der das zweischneidige Schwert hat:
31005OffenbarungOffb66213Ich weiß, wo du wohnst: wo der Thron Satans ist, und du hältst fest an meinem Namen und hast den Glauben an mich nicht verleugnet. Und in jenen Tagen bewährte Antipas sich als mein treuer Zeuge, der bei euch getötet ward, da, wo der Satan wohnt.
31006OffenbarungOffb66214Aber ich habe wider dich etwas Weniges, dass du dort solche hast, welche zu der Lehre Balaams halten, der den Balak lehrte, Ärgernis auszurichten vor den Kindern Israels, Götzenopfer zu essen und Unzucht zu treiben.
31007OffenbarungOffb66215So hast auch du solche, welche an der Lehre der Nikolaiten festhalten.
31008OffenbarungOffb66216Tue gleicherweise Buße; wo aber nicht, so werde ich schnell über dich kommen, und werde mit ihnen kämpfen mit dem Schwerte meines Mundes.
31009OffenbarungOffb66217Wer Ohren hat, der höre, was der Geist zu den Gemeinden spricht: Wer siegt, dem werde ich von dem verborgenen Manna geben, und werde ihm einen weißen Stein geben, und auf den Stein einen neuen Namen geschrieben, den niemand kennt, als wer ihn empfängt.
31010OffenbarungOffb66218Und dem Engel der Gemeinde zu Thyatira schreibe: Dies spricht der Sohn Gottes, der Augen hat wie Feuerflammen, und dessen Füße wie Glüherz sind:
31011OffenbarungOffb66219Ich kenne deine Werke und deinen Glauben, und deine Liebe und deine Dienstleistung, und deine Geduld, und dass deine letzten Werke mehr sind als die ersten.
31012OffenbarungOffb66220Aber ich habe etwas Weniges wider dich: dass du dem Weibe Jezabel, die sich selbst für eine Prophetin ausgibt, gestattest zu lehren und meine Knechte zu verführen, Unzucht zu treiben und von Götzenopfern zu essen.
31013OffenbarungOffb66221Ich habe ihr Frist gegeben, dass sie Buße tue; aber sie will sich nicht bekehren von ihrer Unzucht.
31014OffenbarungOffb66222Siehe, ich werde sie auf das Krankenbett werfen, und die mit ihr ehebrechen, werden in sehr großer Drangsal sein, wenn sie sich nicht bekehren von ihren Werken.
31015OffenbarungOffb66223Und ihre Kinder werde ich durch Todesgericht töten, alle Gemeinden sollen erkennen, dass ich es bin, der Herz und Nieren erforscht, und ich werde einen jeden von euch nach seinen Werken vergelten. Euch aber sage ich,
31016OffenbarungOffb66224den übrigen in Thyatira, allen, die nicht an dieser Stelle halten und die Tiefen des Satans, wie sie sagen, nicht erkannt haben: Euch werde ich keine andere Last auferlegen;
31017OffenbarungOffb66225jedoch was ihr habt, das bewahret, bis ich komme.
31018OffenbarungOffb66226Und dem, der siegt und meine Werke bis an´s Ende bewahrt, werde ich Macht über die Heiden geben,
31019OffenbarungOffb66227und er wird sie mit eisernem Stabe leiten, und wie Töpfergeschirr werden sie zertrümmert werden,
31020OffenbarungOffb66228so wie auch ich es von meinem Vater empfangen habe; und ich werde ihm den Morgenstern geben.
31021OffenbarungOffb66229Wer Ohren hat, der höre, was der Geist zu den Gemeinden spricht!
31022OffenbarungOffb6631Und dem Engel der Gemeinde zu Sardes schreibe: So spricht der, der die sieben Geister Gottes und die sieben Sterne hat: Ich kenne deine Werke, du hast den Namen, dass du lebst, und du bist tot.
31023OffenbarungOffb6632Werde wach, und stärke das übrige, das im Begriffe war zu sterben. Denn ich finde deine Werke nicht vollkommen vor meinem Gott.
31024OffenbarungOffb6633So sei denn eingedenk, wie du empfangen und gehört hast, und bewahre es, und tue Buße. Wenn du nun nicht wachest, so werde ich über dich kommen wie ein Dieb, und du sollst nicht wissen, um welche Stunde ich über dich kommen werde.
31025OffenbarungOffb6634Doch hast du einige wenige Namen zu Sardes, die ihre Kleider nicht befleckt haben; sie sollen mit mir18n weißen Kleidern wandeln, denn sie sind dessen würdig.
31026OffenbarungOffb6635Wer siegt, wird solchergestalt mit weißen Kleidern bekleidet werden, und ich werde seinen Namen nicht austilgen aus dem Buch des Lebens, und werde seinen Namen bekennen vor meinem Vater und vor seinen Engeln.
31027OffenbarungOffb6636Wer Ohren hat, der höre, was der Geist zu den Gemeinden spricht!
31028OffenbarungOffb6637Und dem Engel der Gemeinde zu Philadelphia schreibe: So spricht der Heilige und der Wahrhaftige, welcher den Schlüssel Davids hat, der öffnet, und niemand schließt, der schließt, und niemand öffnet:
31029OffenbarungOffb6638Ich kenne deine Werke. Siehe, ich habe vor dir eine Tür geöffnet, die niemand schließen kann. Denn du hast wohl geringe Kraft, doch hast du mein Wort bewahrt und meinen Namen nicht verleugnet.
31030OffenbarungOffb6639Siehe, ich werde etliche aus der Synagoge des Satans geben, die sich selbst Juden nennen und es nicht sind, sondern lügen; siehe, ich werde machen, dass sie kommen und dir zu Füßen fallen, und sie werden erkennen, dass ich dich liebe.
31031OffenbarungOffb66310Weil du das Wort meiner Geduld bewahrt hast, werde auch ich dich bewahren vor der Stunde der Versuchung, welche über den ganzen Erdkreis kommen soll, die Bewohner der Erde zu prüfen.
31032OffenbarungOffb66311Siehe, ich komme bald; halte fest, was du hast, damit niemand dir deine Krone nehme.
31033OffenbarungOffb66312Wer siegt, den will ich zu einer Säule im Tempel meines Gottes machen, und er wird nicht mehr von da weichen, und ich werde den Namen meines Gottes auf ihn schreiben, und den Namen der Stadt meines Gottes, des neuen Jerusalem, das vom Himmel, von meinem Gott, herabsteigt, und meinen Namen, den neuen.
31034OffenbarungOffb66313Wer Ohren hat, der höre, was der Geist zu den Gemeinden spricht!
31035OffenbarungOffb66314Und dem Engel der Gemeinde zu Laodicia schreibe: Dies spricht der Amen, der getreue und wahrhaftige Zeuge, welcher der Urgrund der Geschöpfe Gottes ist.
31036OffenbarungOffb66315Ich kenne deine Werke, dass du weder kalt noch warm bist; o dass du kalt oder warm wärest!
31037OffenbarungOffb66316So aber, weil du lau bist, und weder kalt noch warm, werde ich dich ausspeien aus meinem Munde.
31038OffenbarungOffb66317Denn du sagst: Ich bin reich und habe Reichtum erworben und bedarf nichts, und du weißt nicht, dass du elend und erbarmungswürdig, und arm und blind und bloß bist.
31039OffenbarungOffb66318Ich rate dir, von mir Gold zu kaufen, das im Feuer geläutert ist, damit du reich und mit weißen Kleidern angetan werdest, und die Schande deiner Blöße nicht offenbar werde; und salbe deine Augen mit Augensalbe, damit du sehest.
31040OffenbarungOffb66319Ich strafe und züchtige die, welche ich lieb habe. So werde nun eifrig und tue Buße!
31041OffenbarungOffb66320Siehe, ich stehe vor der Tür, und klopfe an. Wenn jemand meine Stimme hört und mir die Tür aufmacht, so werde ich zu ihm eingehen und mit ihm Mahl halten, und er mit mir.
31042OffenbarungOffb66321Wer überwindet dem werde ich verleihen, mit mir auf meinem Throne zu sitzen; so wie auch ich überwunden und mich zu meinem Vater auf seinen Thron gesetzt habe.
31043OffenbarungOffb66322Wer Ohren hat, der höre, was der Geist zu den Gemeinden spricht!
31044OffenbarungOffb6641Nach diesem schaute ich, und siehe, eine Tür war aufgetan im Himmel. Und die vorige Stimme, die ich hörte, wie wenn eine Posaune zu mir redete, sprach. Steige herauf, hierher, so will ich dir zeigen, was nach diesem geschehen soll!
31045OffenbarungOffb6642Alsbald war ich im Geiste. Und siehe, ein Thron stand im Himmel, und auf dem Throne ein Sitzender.
31046OffenbarungOffb6643Und der da saß, war von Ansehen einem Jaspis- und Sardisstein ähnlich; und ein Regenbogen war rings um den Thron, wie Smaragd anzusehen.
31047OffenbarungOffb6644Rings um den Thron waren vierundzwanzig Throne; und auf den Thronen saßen vierundzwanzig Älteste, angetan mit weißen Kleidern, und auf ihren Häuptern goldene Kronen.
31048OffenbarungOffb6645Und von dem Thron gingen Blitze, und Schall, und Donner aus; und sieben Feuerfackeln brannten vor dem Throne, dies sind die sieben Geister Gottes.
31049OffenbarungOffb6646Vor dem Throne war ein gläsernes Meer, dem Kristalle ähnlich, und in der Mitte des Thrones und ringsum den Thron waren vier Wesen voller Augen, vorn und hinten.
31050OffenbarungOffb6647Das erste Wesen glich einem Löwen, das zweite Wesen glich einem Stiere, das dritte Wesen hatte ein Angesicht wie ein Mensch, und das vierte Wesen glich einem fliegenden Adler.
31051OffenbarungOffb6648Jedes der vier Wesen hatte sechs Flügel, und außen herum und innen waren sie ganz voll Augen, und sie riefen ohne Ausruhen Tag und Nacht: Heilig, heilig, heilig ist der Herr, Gott, der Allmächtige, der da war, und der da ist, und der da kommen wird!
31052OffenbarungOffb6649Und wenn die vier Wesen dem, der auf dem Throne sitzt und in alle Ewigkeit lebt, Herrlichkeit, und Ehre, und Dank darbrachten,
31053OffenbarungOffb66410so fielen die vierundzwanzig Ältesten nieder vor dem, der auf dem Throne saß, und beteten den an, der da lebt in alle Ewigkeit und legten ihre Kronen nieder vor dem Throne, und sprachen:
31054OffenbarungOffb66411Würdig bist du, Herr, unser Gott, zu nehmen die Verherrlichung, und die Ehre, und die Macht; denn du hast alle Dinge geschaffen, und wegen deines Willens waren sie und wurden sie geschaffen.
31055OffenbarungOffb6651Und ich sah auf der Rechten dessen, der auf dem Throne saß, ein Buch, das inwendig und auswendig beschrieben und mit sieben Siegeln versiegelt war.
31056OffenbarungOffb6652Und ich sah einen gewaltigen Engel, der mit mächtiger Stimme ausrief: Wer ist würdig, das Buch zu öffnen und seine Siegel zu lösen?
31057OffenbarungOffb6653Und niemand, weder im Himmel, noch auf Erden, noch unter der Erde, vermochte das Buch zu öffnen, noch es einzusehen.
31058OffenbarungOffb6654Da weinte ich sehr, weil niemand würdig erfunden wurde, das Buch zu öffnen, noch es einzusehen.
31059OffenbarungOffb6655Aber einer von den Ältesten sprach zu mir: Weine nicht! Siehe, der Löwe aus dem Stamme Juda, die Wurzel Davids, hat gesiegt, das Buch zu öffnen und die sieben Siegel desselben zu lösen.
31060OffenbarungOffb6656Und ich schaute, und siehe, inmitten des Thrones und der vier lebenden Wesen und inmitten der Ältesten stand ein Lamm wie getötet, und es hatte sieben Hörner und sieben Augen, dies sind die Geister Gottes, welche ausgesandt sind in alle Lande.
31061OffenbarungOffb6657Und es kam, und nahm das Buch aus der Rechten dessen, der auf dem Throne saß
31062OffenbarungOffb6658Und als es das Buch geöffnet hatte, fielen die vier lebenden Wesen und die vierundzwanzig Ältesten nieder vor dem Lamme, jeder eine Harfe und goldene Schalen voll Rauchwerks haltend, welches die Gebete der Heiligen sind.
31063OffenbarungOffb6659Und sie sangen ein neues Lied und sprachen: Würdig bist du, Herr! das Buch zu nehmen und seine Siegel zu öffnen; denn du wurdest getötet und hast uns Gott mit seinem Blute erkauft aus allen Stämmen, und Sprachen, und Völkern, und Nationen.
31064OffenbarungOffb66510und hast uns unserm Gott zu einem Königtume und zu Priestern gemacht; und wir werden herrschen auf der Erde.
31065OffenbarungOffb66511Und ich schaute und hörte die Stimme vieler Engel rings um den Thron her, und um die Wesen und die Ältesten; ihre Zahl war tausendmal tausend;
31066OffenbarungOffb66512und sie riefen mit lauter Stimme: Würdig ist das Lamm, das getötet worden ist, zu empfangen die Macht, und Gottheit, und Weisheit, und Stärke, und Ehre, und Herrlichkeit und Lobpreisung.
31067OffenbarungOffb66513Und alle Geschöpfe, die im Himmel und auf Erden sind und unter der Erde und auf dem Meere und in demselben, alle hörte ich sagen: Dem, der auf dem Throne sitzt, und dem Lamme sei der Preis und die Ehre, und die Herrlichkeit, und die Macht in alle Ewigkeit!
31068OffenbarungOffb66514Und die vier Wesen sprachen: Amen! Und die vierundzwanzig Ältesten fielen auf ihr Angesicht nieder und beteten ihn an, der in alle Ewigkeit lebt.
31069OffenbarungOffb6661Und ich sah, dass das Lamm eines von den sieben Siegeln geöffnete hatte, und ich hörte eines der vier Wesen wie mit Donnerstimme sprechen: Komm und siehe!
31070OffenbarungOffb6662Und ich schaute, und siehe, ein weißes Roß, und der darauf saß, hatte einen Bogen, und es ward ihm eine Krone gegeben, und er zog als Sieger aus, um zu siegen.
31071OffenbarungOffb6663Und als es das zweite Siegel geöffnet, hörte ich das zweite Wesen sagen: Komm und siehe!
31072OffenbarungOffb6664Und ein anderes Roß zog aus, feuerrot, und dem, der darauf saß, wurde verliehen, den Frieden von der Erde wegzunehmen, und sie einander morden zu lassen, und es ward ihm ein großes Schwert gegeben.
31073OffenbarungOffb6665Und als es das dritte Siegel geöffnet, hörte ich das dritte Wesen sagen: Komm und siehe! Und siehe, ein schwarzes Roß, und der darauf saß hielt eine Waage in seiner Hand.
31074OffenbarungOffb6666Und ich hörte wie eine Stimme aus der Mitte der vier Wesen sagen: Ein Maß Weizen um einen Denar, und drei Maß Gerste um einen Denar; das Öl aber und den Wein schädige nicht!
31075OffenbarungOffb6667Und als es das vierte Siegel geöffnet hatte, hörte ich die Stimme des vierten Wesens sagen: Komm und siehe!
31076OffenbarungOffb6668Und siehe, ein fahles Roß, und der auf demselben saß, heißt Tod, und das Totenreich folgte ihm; und es ward ihm Macht gegeben über vier Teile der Erde, zu töten durch Schwert, durch Hunger und durch Pest und durch die wilden Tiere der Erde.
31077OffenbarungOffb6669Und als es das fünfte Siegel geöffnet hatte, sah ich unter dem Altare die Seelen derjenigen, die um des Wortes Gottes willen und um des Zeugnisses willen, an welchem sie hielten, getötet wurden.
31078OffenbarungOffb66610Und sie riefen mit lauter Stimme und sprachen: Wie lange, o Herr! (du Heiliger und Wahrhaftiger) richtest du nicht und rächest nicht unser Blut an den Bewohnern der Erde?
31079OffenbarungOffb66611Und es ward ihnen, einem jeden, ein weißes Kleid gegeben; und es ward ihnen gesagt, dass sie noch eine kurze Zeit ruhen möchten, bis die Zahl ihrer Mitknechte und Brüder erfüllt würde, die noch getötet werden sollten, eben so wie sie.
31080OffenbarungOffb66612Und ich sah, als es das sechste Siegel geöffnet hatte; siehe, da entstand ein großes Erdbeben, die Sonne ward schwarz wie ein härener Sack, und der ganze Mond ward wie Blut;
31081OffenbarungOffb66613und die Sterne fielen vom Himmel auf die Erde, wie der Feigenbaum seine unzeitigen Feigen fallen lässt, wenn er von starkem Winde geschüttelt wird.
31082OffenbarungOffb66614Und der Himmel wich zurück wie ein Buch, das man zusammenrollt, und alle Berge und Inseln wurden von ihrer Stätte gerückt.
31083OffenbarungOffb66615Und die Könige der Erde, und die Fürsten, und die Heerführer, und die Reichen, und die Mächtigen, und alle Knechte und alle Freien verbargen sich in die Höhlen und in die Felsen der Berge,
31084OffenbarungOffb66616und sie sprechen zu den Bergen und den Felsen: Fallet über uns, und bedecket uns vor dem Angesichte dessen, der auf dem Throne sitzt, und vor dem Zorne des Lammes!
31085OffenbarungOffb66617Denn gekommen ist der große Tag ihres Zornes; und wer wird bestehen können?
31086OffenbarungOffb6671Nach diesem sah ich vier Engel stehen an den vier Ecken der Erde; diese hielten die vier Winde der Erde, damit sie nicht auf Erden oder auf dem Meer, noch über einen Baum wehten.
31087OffenbarungOffb6672Und ich sah einen anderen Engel von Sonnenaufgang emporsteigen, der hatte das Siegel des lebendigen Gottes; und er rief mit lauter Stimme den vier Engeln zu, denen Macht gegeben war, die Erde und das Meer zu schädigen,
31088OffenbarungOffb6673und sprach: Schädiget nicht die Erde, noch das Meer, noch die Bäume, bis wir die Diener unsers Gottes auf ihren Stirnen besiegelt haben!
31089OffenbarungOffb6674Und ich hörte die Zahl der Besiegelten: Hundertvierundvierzigtausend Besiegelte aus allen Stämmen der Kinder Israels.
31090OffenbarungOffb6675Aus dem Stamme Juda zwölftausend Besiegelte; aus dem Stamme Ruben zwölftausend Besiegelte; aus dem Stamme Gad zwölftausend Besiegelte;
31091OffenbarungOffb6676aus dem Stamme Aser zwölftausend Besiegelte; aus dem Stamme Nephtali zwölftausend Besiegelte aus dem Stamme Manasse zwölftausend Besiegelte;
31092OffenbarungOffb6677aus dem Stamme Simeon zwölftausend Besiegelte; aus dem Stamme Levi zwölftausend Besiegelte aus dem Stamme Issachar zwölftausend Besiegelte;
31093OffenbarungOffb6678aus dem Stamme Zabulon zwölftausend Besiegelte; aus dem Stamme Joseph zwölftausend Besiegelte; aus dem Stamme Benjamin zwölftausend Besiegelte;
31094OffenbarungOffb6679Nach diesem sah ich eine große Schar, die niemand zählen konnte, aus allen Völkern und Stämmen, und Nationen und Sprachen. Sie standen vor dem Throne und vor dem Lamme, angetan mit weißen Kleidern, und Palmen in ihren Händen;
31095OffenbarungOffb66710und sie riefen mit starker Stimme, und sprachen: Das Heil unserm Gott, der auf dem Throne sitzt und dem Lamme!
31096OffenbarungOffb66711Und alle Engel standen rings um den Thron, und um die Ältesten, und um die vier Wesen, und fielen vor dem Throne auf ihr Angesicht nieder, und beteten Gott an,
31097OffenbarungOffb66712und sprachen: Amen! Die Lobpreisung und die Herrlichkeit, und die Weisheit, und die Danksagung, die Ehre und die Macht und die Stärke unserm Gott in alle Ewigkeit! Amen.
31098OffenbarungOffb66713Da nahm einer von den Ältesten das Wort und sprach zu mir: Diese, welche mit weißen Kleidern angetan sind, wer sind sie, und woher sind sie gekommen?
31099OffenbarungOffb66714Und ich sagte zu ihm: Mein Herr! du weißt es. Er sprach zu mir: Die sind die, welche aus der großen Drangsal kommen und ihre Kleider gewaschen und weiß gemacht haben im Blute des Lammes.
31100OffenbarungOffb66715Darum sind sie vor dem Throne Gottes, und dienen ihm Tag und Nacht in seinem Tempel; und der auf dem Throne sitzt, wird sich auf sie niederlassen.
31101OffenbarungOffb66716Sie werden nicht mehr hungern, noch dürsten, es wird sie nicht mehr die Sonne treffen, noch irgend eine Glut,
31102OffenbarungOffb66717denn das Lamm, das inmitten vor dem Throne ist, wird sie weiden, und zu den Wasserquellen des Lebens führen; und Gott wird alle Tränen abtrocknen von ihren Augen.
31103OffenbarungOffb6681Und als es das siebente Siegel geöffnet hatte, war eine Stille im Himmel, etwa eine halbe Stunde lang.
31104OffenbarungOffb6682Und ich sah die sieben Engel, welche vor Gott standen, und es wurden ihnen sieben Posaunen gegeben.
31105OffenbarungOffb6683Und ein anderer Engel kam und trat vor dem Altar, ein goldenes Rauchfass haltend, und es wurde ihm viel Räucherwerk gegeben, damit er von den Gebeten aller Heiligen auf den goldenen Altar vor dem Throne Gottes legte.
31106OffenbarungOffb6684Und es stieg auf der Rauch des Räucherwerkes von den Gebeten der Heiligen aus der Hand des Engels vor Gott.
31107OffenbarungOffb6685Und der Engel nahm das Weihrauchfass, und füllte es mit Feuer vom Altare, und warf es auf die Erde; da entstanden Donner und Stimmen, und Blitze und großes Erdbeben.
31108OffenbarungOffb6686Und die sieben Engel, welche die sieben Posaunen hatten, machten sich bereit in dieselben zu stoßen.
31109OffenbarungOffb6687Der erste Engel stieß in die Posaune; da entstand Hagel und Feuer mit Blut gemischt, und es ward auf die Erde geworfen, und der dritte Teil der Erde ward verbrannt, der dritte Teil der Bäume ward durch Feuer vernichtet, und alles grüne Gras ward versengt.
31110OffenbarungOffb6688Und der zweite Engel stieß in die Posaune; da wurde etwas wie ein großer im Feuer brennender Berg in das Meer geworfen, und der dritte Teil des Meeres ward zu Blut,
31111OffenbarungOffb6689und es starb der dritte Teil der Geschöpfe, die im Meere leben, und der dritte Teil der Schiffe ging zu Grunde.
31112OffenbarungOffb66810Und der dritte Engel stieß in die Posaune. Da fiel ein großer Stern vom Himmel, brennend wie eine Fackel, und fiel auf den dritten Teil der Flüsse und auf die Wasserquellen.
31113OffenbarungOffb66811Und der Name des Sternes heißt Wermut. Und der dritte Teil der Gewässer ward zu Wermut; und viele Menschen starben von den Wassern, weil sie bitter geworden waren.
31114OffenbarungOffb66812Und der vierte Engel stieß in die Posaune; da ward der dritte Teil der Sonne getroffen, und der dritte Teil des Mondes, und der dritte Teil der Sterne, so dass der dritte Teil derselben verfinstert ward, und der Tag zu einem Drittel nicht mehr hell war, und die Nacht gleicherweise.
31115OffenbarungOffb66813Und ich schaute, und hörte die Stimme eines Adlers, der mitten durch den Himmel flog und mit lauter Stimme rief: Wehe, wehe, wehe den Bewohnern der Erde wegen des übrigen Schalles der drei Engel, die noch in die Posaune stoßen sollen.
31116OffenbarungOffb6691Und der fünfte Engel stieß in die Posaune. Da sah ich einen Stern, der vom Himmel auf die Erde gefallen war, und es ward ihm der Schlüssel zum Schlunde des Abgrundes gegeben.
31117OffenbarungOffb6692Und er öffnete den Schlund des Abgrundes; da stieg Rauch auf aus dem Schlunde wie der Rauch eines großen Ofens, und die Sonne und die Luft wurden verfinstert von dem Rauche des Schlundes.
31118OffenbarungOffb6693Und aus dem Rauche des Schlundes kamen Heuschrecken hervor auf die Erde, und es ward ihnen Macht gegeben, wie sie die Skorpionen der Erde haben.
31119OffenbarungOffb6694Und es wurde ihnen geboten, weder das Gras der Erde, noch irgend etwas Grünes, noch irgend einen Baum zu beschädigen, sondern nur die Menschen, welche nicht das Siegel Gottes auf ihrer Stirn haben.
31120OffenbarungOffb6695Und es ward ihnen gegeben, nicht sie zu töten, sondern sie nur zu peinigen fünf Monate lang; und ihre Pein ist wie die Pein eines Skorpions, wenn er einen Menschen sticht.
31121OffenbarungOffb6696In jenen Tagen werden die Menschen den Tod suchen und ihn nicht finden; sie werden begehren zu sterben, und der Tod wird vor ihnen fliehen.
31122OffenbarungOffb6697Und die Gestalt der Heuschrecken war Rossen ähnlich, gerüstet zum Kampfe, und auf ihren Häuptern waren wie goldene Kronen, und ihre Angesichter waren wie Menschengesichter;
31123OffenbarungOffb6698und sie hatten Haare wie Frauenhaare, und ihre Zähne waren wie Löwenzähne,
31124OffenbarungOffb6699und sie hatten Panzer wie eherne Panzer, und das Rauschen ihrer Flügel war wie das Rasseln von Wagen mit vielen Rossen, die in den Kampf laufen;
31125OffenbarungOffb66910und sie hatten Schwänze ähnlich den Skorpionen, und Stacheln waren an ihren Schwänzen. Und ihre Macht war die Menschen zu schädigen auf fünf Monate.
31126OffenbarungOffb66911Sie hatten über sich als König den Engel des Abgrundes, dessen Name auf hebräisch Abaddon ist, auf griechisch aber Appolyon, was lateinisch heißt der Verderber.
31127OffenbarungOffb66912Das erste Wehe ist vorüber, siehe, es kommen noch zwei Wehe nach diesem.
31128OffenbarungOffb66913Und der sechste Engel posaunte. Da hörte ich eine Stimme von den vier Hörnern des goldenen Altares, der vor Gottes Angesicht steht;
31129OffenbarungOffb66914diese sprach zu dem sechsten Engel, der die Posaune hielt: Löse die vier Engel, die gebunden sind am großen Strome Euphrat!
31130OffenbarungOffb66915Da wurden die vier Engel gelöst, die bereit waren auf Stunde, und Tag, und Monat und Jahr, den dritten Teil der Menschen zu töten.
31131OffenbarungOffb66916Und die Zahl des Reiterheeres war zwanzigtausendmal zehntausend. Ich hörte ihre Zahl.
31132OffenbarungOffb66917Und also schaute ich in dem Gesichte die Rosse, und die darauf saßen, hatten feuerfarbene, gelbe und schwefelfarbige Panzer, die Häupter der Rosse waren wie Löwenhäupter, und aus ihren Mäulern geht Feuer, Rauch und Schwefel hervor.
31133OffenbarungOffb66918Durch diese drei Plagen ward der dritte Teil der Menschen getötet, durch das Feuer, den Rauch und den Schwefel, die aus ihren Mäulern hervorgingen.
31134OffenbarungOffb66919Denn die Macht der Rosse ist in ihrem Maule und in ihren Schweifen; denn ihre Schweife sind Schlangen gleich, und haben Köpfe, und mit diesen tun sie Schaden.
31135OffenbarungOffb66920Und die übrigen Menschen, welche durch diese Plagen nicht getötet wurden, bekehrten sich nicht von den Werken ihrer Hände, dass sie die bösen Geister und die Götzenbilder von Gold, und Silber, und Erz und Stein und Holz nicht mehr anbeteten, die weder sehen können, noch hören, noch gehen;
31136OffenbarungOffb66921und sie taten keine Buße für ihre Mordtaten, noch für ihre Zaubereien, noch für ihre Unzucht, noch für ihre Diebereien.
31137OffenbarungOffb66101Und ich sah einen anderen gewaltigen Engel vom Himmel herabsteigen, angetan mit einer Wolke, und der Regenbogen war über seinem Haupte, sein Antlitz war wie die Sonne, und seine Füße wie Feuersäulen;
31138OffenbarungOffb66102und in seiner Hand hatte er ein geöffnetes Büchlein. Und er setzte seinen rechten Fuß auf das Meer, seinen linken aber auf das Land,
31139OffenbarungOffb66103und rief mit mächtiger Stimme, so wie ein Löwe brüllt. Und als er gerufen hatte, redeten die sieben Donner mit ihrem Schalle.
31140OffenbarungOffb66104Und als die sieben Donner mit ihrem Schalle geredet hatten, wollte ich schreiben; doch ich hörte eine Stimme vom Himmel zu mir sagen: Versiegle, was die sieben Donner geredet haben, und schreibe es nicht!
31141OffenbarungOffb66105Und der Engel, den ich auf dem Meere und auf dem Lande stehen sah, erhob seine Hand zum Himmel,
31142OffenbarungOffb66106und schwor bei dem, der da lebt in alle Ewigkeit, der den Himmel geschaffen hat und was in ihm ist, und die Erde und was auf ihr ist, und das Meer und was in ihm ist, dass hinfort keine Frist mehr sein soll;
31143OffenbarungOffb66107sondern in den Tagen der Stimme des siebenten Engels, wenn er anfängt in die Posaune zu stoßen, wird das Geheimnis Gottes vollendet werden, wie er durch seine Diener, die Propheten, die frohe Botschaft kundgetan.
31144OffenbarungOffb66108Und ich hörte die Stimme aus dem Himmel abermals zu mir reden, und sagen: Gehe hin, und nimm das geöffnete Buch aus der Hand des Engels, der auf dem Meere und auf dem Lande steht!
31145OffenbarungOffb66109Und ich ging hin zu dem Engel, und sagte ihm, dass er mir das Büchlein geben möge. Er sprach zu mir: Nimm das Büchlein, und iss es; in deinem Leibe wird es dir herb sein, aber in deinem Munde süß wie Honig.
31146OffenbarungOffb661010Und ich nahm das Büchlein aus der Hand des Engels und aß es, und es war in meinem Munde süß wie Honig; als ich es aber gegessen hatte, ward es bitter in meinem Leibe.
31147OffenbarungOffb661011Und er sprach zu mir: Du mußt noch einmal weissagen über viele Völker und Nationen und Sprachen und Könige.
31148OffenbarungOffb66111Und es ward mir ein Rohr gegeben, ähnlich einem Maßstabe, und es ward mir gesagt: Auf, und miß den Tempel Gottes, und den Altar und die in ihm anbeten;
31149OffenbarungOffb66112den Vorhof aber, der außerhalb des Tempels ist, wirf hinaus, und miß ihn nicht; denn er ist den Heiden hingegeben, und sie werden sie heilige Stadt zertreten zweiundvierzig Monate lang.
31150OffenbarungOffb66113Und ich werde meinen zwei Zeugen verleihen, dass sie weissagen tausendzweihundertsechzig Tage lang, angetan mit Bußkleidern.
31151OffenbarungOffb66114Das sind die zwei Ölbäume und die zwei Leuchter, die vor dem Herrn der Erde stehen.
31152OffenbarungOffb66115Und wenn jemand ihnen etwas zu Leide tun will, so wird Feuer aus ihrem Munde ausgehen und ihre Feinde verzehren; und wenn jemand sie verletzen will, so soll er also getötet werden.
31153OffenbarungOffb66116Diese haben die Macht, den Himmel zu verschließen, dass kein Regen falle in den Tagen ihrer Weissagung, und sie haben die Macht über die Wasser, sie in Blut zu verwandeln, und die Erde zu schlagen mit jeglicher Plage, so oft sie irgend wollen.
31154OffenbarungOffb66117Und wenn sie ihr Zeugnis vollendet haben, wird das Tier, das aus dem Abgrunde heraufsteigt, mit ihnen Krieg beginnen, und sie überwinden und sie töten.
31155OffenbarungOffb66118Und ihre Leiber werden liegen bleiben auf den Straßen der großen Stadt, welche geistiger Weise Sodoma und Ägypten genannt wird, wo auch ihr Herr gekreuzigt ward.1
31156OffenbarungOffb66119Und viele von den Stämmen und Völkern und Zungen und Nationen werden ihre Leiber sehen drei und einen halben Tag hindurch und man wird ihre Leichname in kein Grab legen lassen.
31157OffenbarungOffb661110Und die Bewohner der Erde werden sich über sie freuen und frohlocken, und werden sich einander Geschenke senden, weil diese zwei Propheten den Bewohnern der Erde Qualen bereiteten.
31158OffenbarungOffb661111Aber nach drei Tagen und einen halben kam der Lebensodem von Gott in sie, und sie stellten sich auf ihre Füße, und große Furcht befiel die, welche sie sahen.
31159OffenbarungOffb661112Und sie hörten eine mächtige Stimme vom Himmel, welche zu ihnen sprach: Steiget auf hierher! Da stiegen sie in den Himmel auf in einer Wolke, und ihre Feinde sahen sie.
31160OffenbarungOffb661113In jener Stunde entstand ein großes Erdbeben, und der zehnte Teil der Stadt fiel, und es wurden durch das Erdbeben siebentausend Menschen getötet, die übrigen aber gerieten in Schrecken und gaben dem Gott des Himmels die Ehre.
31161OffenbarungOffb661114Das zweite Weh ist vorüber gegangen; siehe, das dritte Weh wird alsbald kommen.
31162OffenbarungOffb661115Und der siebente Engel stieß in die Posaune. Da ertönten laute Stimmen im Himmel, welche sprachen: Das Reich dieser Welt ist unserm Herrn und seinem Gesalbten zugefallen, und er wird herrschen in alle Ewigkeit. Amen.
31163OffenbarungOffb661116Und die vierundzwanzig Ältesten, welche vor dem Angesichte Gottes auf ihren Thronen sitzen, fielen auf ihr Angesicht nieder, und beteten Gott an, und sprachen:
31164OffenbarungOffb661117Wir danken dir, Herr, allmächtiger Gott! Der du bist, und der du warst, und der du kommen wirst, das du deine große Macht ergriffen und dich als Herrscher gezeigt hast.
31165OffenbarungOffb661118Die Völker ergrimmten, und es kam dein Grimm, und die Zeit für die Toten gerichtet zu werden, und den Lohn zu geben deinen Dienern, den Propheten, und den Heiligen, und denen, die deinen Namen fürchten, den Kleinen und den Großen, und diejenigen zu verderben, welche die Erde verdarben.
31166OffenbarungOffb661119Und es ward der Tempel Gottes im Himmel aufgetan, und die Lade seines Bunde ward in seinem Tempel sichtbar. Und es kamen Blitze, und Rufe, und Erdbeben, und großer Hagel.
31167OffenbarungOffb66121Und es erschien ein großes Zeichen im Himmel: Ein Weib mit der Sonne bekleidet, den Mond unter ihren Füßen, und auf ihrem Haupte eine Krone von zwölf Sternen.
31168OffenbarungOffb66122Und sie war gesegneten Leibes, und rief in Geburtswehen, und hatte große Pein, um zu gebären.
31169OffenbarungOffb66123Und es erschien ein anderes Zeichen im Himmel; siehe, ein großer, feuerroter Drache mit sieben Köpfen und zehn Hörnern, und auf seinen Köpfen sieben Diademe;
31170OffenbarungOffb66124und sein Schweif riss den dritten Teil der Sterne des Himmels herab und warf sie zur Erde. Und der Drache trat vor das Weib, das im Begriffe war zu gebären, um, wenn sie geboren hätte, ihr Kind zu verschlingen.
31171OffenbarungOffb66125Und sie gebar einen Sohn, einen mannhaften, der alle Völker mit eisernem Stabe beherrschen soll. Und ihr Sohn ward entrückt zu Gott und zu seinem Throne.
31172OffenbarungOffb66126das Weib aber floh in die Wüste, wo sie eine von Gott bereitete Stätte hatte, dass sie daselbst tausendzweihunderundsechzig Tage ernährt würde.
31173OffenbarungOffb66127Und es erhob sich ein großer Kampf im Himmel: Michael und seine Engel kämpften mit dem Drachen, und der Drache und seine Engel stritten,
31174OffenbarungOffb66128aber sie obsiegten nicht, und keine Stätte ward mehr für sie gefunden im Himmel.
31175OffenbarungOffb66129Und jener große Drache ward hinabgeworfen, die alte Schlange, welcher Teufel genannt wird und Satan, welcher die ganze Welt verführt; er ward hinabgeworfen auf die Erde, und seine Engel wurden mit ihm hinabgeworfen.
31176OffenbarungOffb661210Da hörte ich eine starke Stimme im Himmel rufen: Jetzt ist das Heil und die Kraft, und das Reich unserem Gotte geworden, und die Macht seinem Gesalbten; denn hinabgeworfen ist der Ankläger unserer Brüder, der sie vor unserm Gott verklagte Tag und Nacht.
31177OffenbarungOffb661211Und sie haben ihn besiegt um des Blutes des Lammes willen, und um des Wortes ihres Zeugnisses willen, und haben ihre Seelen nicht geliebt bis zum Tode.
31178OffenbarungOffb661212Darum freuet euch, ihr Himmel, und die ihr darin wohnet! Wehe der Erde und dem Meere; denn der Teufel ist zu euch hinabgestiegen mit großem Grimme, da er weiß, dass er eine kurze Frist hat!
31179OffenbarungOffb661213Und als der Drache sah, dass er auf die Erde herabgeworfen war, verfolgte er das Weib, welches den Knaben geboren hatte.
31180OffenbarungOffb661214Da wurden dem Weibe die zwei Flügel des großen Adlers gegeben, dass sie in die Wüste fliege an ihren Ort, wo sie genährt wird durch eine Zeit und zwei Zeiten und eine halbe Zeit, geborgen vor der Schlange.
31181OffenbarungOffb661215Die Schlange aber schoss aus ihrem Rachen hinter dem Weibe her Wasser wie einen Strom, dass sie von dem Strome fortgerissen würde.
31182OffenbarungOffb661216Doch die Erde half dem Weibe, denn sie tat ihren Mund auf und verschlang den Strom, den der Drache aus seinem Rachen geschossen hatte.
31183OffenbarungOffb661217Da ward der Drache zornig über das Weib, und ging hin Krieg zu führen mit den übrigen ihres Samens, welche die Gebote Gottes halten und das Zeugnis Jesu Christi haben.
31184OffenbarungOffb661218Und er stellte sich auf den Sand des Meeres.
31185OffenbarungOffb66131Und ich sah aus dem Meere ein Tier aufsteigen, das hatte sieben Häupter und zehn Hörner, und auf seinen Hörnern zehn Diademe, und auf seinen Häuptern Namen der Lästerung.
31186OffenbarungOffb66132Und das Tier, das ich sah, war einem Panther ähnlich und seine Füße wie Füße eines Bären, sein Rachen wie der Rachen eines Löwen. Und der Drache gab ihm seine Macht und große Gewalt.
31187OffenbarungOffb66133Und ich sah eines von seinen Häuptern wie zum Tode verwundet, aber seine Todeswunde ward geheilt. Und bewundernd folgte die ganze Erde dem Tiere nach.
31188OffenbarungOffb66134Und sie beteten den Drachen an, der die Gewalt dem Tiere gegeben, und sie beteten das Tier an, indem sie sprachen: Wer ist dem Tiere ähnlich? Und wer vermag mit ihm zu kämpfen?
31189OffenbarungOffb66135Und es ward ihm ein Maul gegeben, groß zu sprechen und Lästerungen auszustoßen; auch ward ihm Gewalt gegeben, so zu tun zweiundvierzig Monate lang.
31190OffenbarungOffb66136Und es tat sein Maul auf zu Lästerungen gegen Gott, seinen Namen zu lästern, und sein Gezelt, und die Bewohner des Himmels.
31191OffenbarungOffb66137Auch ward es ihm gegeben, Krieg zu führen mit den Heiligen und sie zu überwinden. Und es ward ihm Gewalt gegeben über alle Stämme und Völker, und Zungen und Nationen.
31192OffenbarungOffb66138Und alle Bewohner der Erde beteten es an, deren Namen nicht geschrieben stehen im Lebensbuche des Lammes, welches geschlachtet ist von Anbeginn der Welt an.
31193OffenbarungOffb66139Wer Ohren hat, der höre!
31194OffenbarungOffb661310Wer in Gefangenschaft führt, soll in Gefangenschaft wandern; wer mit dem Schwerte tötet, soll durch das Schwert getötet werden. Hier ist die Geduld und der Glaube der Heiligen.
31195OffenbarungOffb661311Und ich sah ein anderes Tier aufsteigen aus der Erde; das hatte zwei Hörner, ähnlich einem Lamme, und redete wie der Drache.
31196OffenbarungOffb661312Alle Gewalt des ersten Tieres übte es unter dessen Augen, und es brachte die Erde und ihre Bewohner dazu, dass sie das erste Tier anbeteten, dessen Todeswunde geheilt worden war.
31197OffenbarungOffb661313Und es tat große Zeichen, so dass es selbst Feuer vom Himmel auf die Erde fallen ließ vor den Augen der Menschen.
31198OffenbarungOffb661314Und es verführte die Bewohner der Erde durch die Zeichen, welche ihm zu tun gegeben sind vor dem Tiere, indem es den Bewohnern der Erde sagte, sie sollten dem Tiere ein Bild machen, das die Schwertwunde hatte und wieder auflebte.
31199OffenbarungOffb661315Und es ward ihm gegeben, dem Bilde des Tieres Geist zu verleihen, und dass das Bild des Tieres redet und macht, dass alle, die das Bild des Tieres nicht anbeten, getötet werden.
31200OffenbarungOffb661316Und es bringt alle, Klein und Groß, Reich und Arm, Frei und Unfrei, dazu, ein Malzeichen auf ihrer rechten Hand oder an ihrer Stirn tragen;
31201OffenbarungOffb661317und dass niemand kaufen oder verkaufen kann, außer wer das Malzeichen hat, oder den Namen des Tieres, oder die Zahl seines Namens.
31202OffenbarungOffb661318Hier ist Weisheit. Wer Verstand hat, der berechne die Zahl des Tieres. Es ist nämlich die Zahl eines Menschen, und seine Zahl ist sechshundert sechsundsechzig.
31203OffenbarungOffb66141Und ich schaute, und siehe das Lamm stand auf dem Berge Sion, und mit ihm hundert und vierundvierzig Tausend, welche seinen Namen und seines Vaters Namen auf ihren Stirnen geschrieben trugen.
31204OffenbarungOffb66142Und ich hörte eine Stimme vom Himmel, wie das Rauschen vieler Wasser und wie das Rollen starken Donners, und die Stimme, die ich hörte, war wie das Spiel von Harfenspielern, die auf ihren Harfen spielten.
31205OffenbarungOffb66143Und sie sangen wie ein neues Lied vor dem Throne und vor den lebenden Wesen und den Ältesten; und Niemand konnte das Lied singen, als jene hundertvierundvierzig Tausend, die erkauft sind von der Erde.
31206OffenbarungOffb66144Diese sind es, die sich mit Weibern nicht befleckt haben, denn sie sind jungfräulich. Sie sind es, die dem Lamme folgen, wohin es immer geht. Sie sind erkauft aus den Menschen als Erstlinge Gott und dem Lamme,
31207OffenbarungOffb66145und in ihrem Munde ward kein Trug erfunden; denn sie sind ohne Makel vor dem Throne Gottes.
31208OffenbarungOffb66146Und ich sah einen anderen Engel mitten durch den Himmel hinfliegen, der das ewige Evangelium hatte, frohe Botschaft den Bewohnern der Erde zu bringen, allen Völkern, und Stämmen, und Zungen und Nationen,
31209OffenbarungOffb66147und er sprach mit starker Stimme: Fürchtet den Herrn, und gebet ihm die Ehre; denn die Stunde seines Gerichtes ist gekommen. So betet den an, der den Himmel und die Erde, und das Meer und die Wasserquellen geschaffen hat!
31210OffenbarungOffb66148Und ein zweiter Engel folgte ihm und rief: Gefallen, gefallen ist Babylon, das Große, welches mit dem Zornwein seiner Unzucht alle Völker getränkt hat.
31211OffenbarungOffb66149Und ein dritter Engel folgte ihnen und rief mit lauter Stimme: Wer das Tier und sein Bild anbetet und das Malzeichen an seiner Stirne oder auf seiner Hand annimmt,
31212OffenbarungOffb661410der soll auch von dem Zornweine Gottes trinken, der ungemischt eingeschenkt ist in den Kelch seines Zornes, und soll gepeinigt werden mit Feuer und Schwefel vor den heiligen Engeln und vor dem Lamme.
31213OffenbarungOffb661411Und der Rauch ihrer Qualen wird aufsteigen in alle Ewigkeit; und sie haben keine Ruhe Tag und Nacht, die das Tier und sein Bild anbeteten, und wer das Malzeichen seines Namens annimmt.
31214OffenbarungOffb661412Hier ist die Geduld der Heiligen, welche die Gebote Gottes und den Glauben an Jesus bewahren.
31215OffenbarungOffb661413Und ich hörte eine Stimme vom Himmel zu mir sagen: Schreibe: Selig sind die Toten, die im Herrn sterben! Von nun an bereits, spricht der Geist, sollen sie ausruhen von ihren Mühen; denn ihre Werke folgen ihnen nach.
31216OffenbarungOffb661414Und ich schaute, und siehe eine weiße Wolke, und auf der Wolke saß einer ähnlich einem Menschensohne: der hatte auf seinem Haupte eine goldene Krone, und in seiner Hand eine scharfe Sichel.
31217OffenbarungOffb661415Und ein anderer Engel trat aus dem Tempel hervor und rief mit lauter Stimme dem, der auf der Wolke saß, zu: Lege deine Sichel an und ernte; denn die Stunde der Ernte ist gekommen, denn die Ernte der Erde ist reif geworden.
31218OffenbarungOffb661416Und der auf der Wolke saß, schwang seine Sichel über die Erde, und die Erde ward abgeerntet.
31219OffenbarungOffb661417Und ein anderer Engel trat aus dem Tempel, der im Himmel ist, hervor; auch er eine scharfe Sichel haltend.
31220OffenbarungOffb661418Und ein anderer Engel kam von dem Altare hervor, der hatte Gewalt über das Feuer, und er rief mit lauter Stimme dem zu, der die scharfe Sichel hatte, und sprach: Schwinge deine scharfe Sichel und schneide die Trauben vom Weinstocke der Erde; denn seine Trauben sind reif!
31221OffenbarungOffb661419Und der Engel schwang seine scharfe Sichel über die Erde, und las den Weinstock der Erde ab, und warf es in die große Kelter des Zornes Gottes.
31222OffenbarungOffb661420Und die Kelter ward außerhalb der Stadt getreten, und Blut floß aus der Kelter bis an die Zäume der Pferde, tausend sechshundert Stadien weit.
31223OffenbarungOffb66151Und ich sah ein anderes Zeichen im Himmel, groß und wunderbar: Sieben Engel, welche die sieben letzten Plagen hatten; denn durch sie ward der Zorn Gottes vollendet.
31224OffenbarungOffb66152Und ich schaute, wie ein gläsernes Meer gemischt mit Feuer; und die über das Tier, und sein Bild, und über die Zahl seines Namens gesiegt haten, standen an dem gläsernen Meere, und hatten Harfen Gottes,
31225OffenbarungOffb66153und sangen das Lob Moses, des Dieners Gottes, und das Lied des Lammes, und sprachen: Groß und wunderbar sind deine Werke, Herr, Gott, Allmächtiger! gerecht und wahrhaftig sind deine Wege, König der Ewigkeit!
31226OffenbarungOffb66154Wer sollte dich nicht fürchten, Herr! und deinen Namen preisen? Du allein ja bist heilig. Ja, alle Völker werden kommen, und vor dir anbeten, denn deine Gerichte sind offenbar geworden.
31227OffenbarungOffb66155Und darnach schaute ich, und siehe, der Tempel des Gezeltes des Zeugnisses im Himmel tat sich auf;
31228OffenbarungOffb66156und es gingen die sieben Engel aus dem Tempel hervor, welche die sieben Plagen hatten, angetan mit reiner lichter Leinwand, und um die Brust gegürtet mit goldenen Gürteln.
31229OffenbarungOffb66157Und eines der vier Wesen gab den sieben Engeln sieben goldenen Schalen, gefüllt mit dem Zorne Gottes, der in alle Ewigkeit lebt.
31230OffenbarungOffb66158Und der Tempel ward voll Rauch von der Herrlichkeit Gottes, und von seiner Macht, und niemand konnte in den Tempel eintreten, bis die sieben Plagen der sieben Engel vollendet werden.
31231OffenbarungOffb66161Und ich hörte eine laute Stimme aus dem Tempel zu den sieben Engeln sagen: Gehet hin und gießet die sieben Schalen des Zornes Gottes aus auf die Erde!
31232OffenbarungOffb66162Da ging der erste hin und goß seine Schale aus auf die Erde. Und es kam ein verderbliches und sehr bösartiges Geschwür über die Menschen, welche das Malzeichen des Tieres hatten, und auf die, welche dessen Bild anbeteten.
31233OffenbarungOffb66163Und der zweite Engel goß seine Schale aus auf das Meer; da entstand Blut wie das eines Toten, und alles, was Leben hatte, starb im Meere.
31234OffenbarungOffb66164Und der dritte Engel goß seine Schale aus auf die Flüsse und auf die Wasserquellen, und es ward Blut.
31235OffenbarungOffb66165Da hörte ich den Engel der Gewässer sagen: Gerecht bist du, Herr! der da ist und war, du Heiliger, dass du solches Gericht geübt hast!
31236OffenbarungOffb66166Denn das Blut der Heiligen und der Propheten haben sie vergossen, und Blut hast du ihnen zu trinken gegeben; ja sie haben es verdient.
31237OffenbarungOffb66167Und ich hörte einen anderen Engel vom Altare her sagen: Ja, Herr, Gott, Allmächtiger! Wahrhaft und gerecht sind deine Gerichte.
31238OffenbarungOffb66168Und der vierte Engel goß seine Schale aus auf die Sonne, und es ward ihr Macht gegeben, die Menschen durch Glut und durch Feuer zu peinigen;
31239OffenbarungOffb66169und die Menschen wurden versengt von großer Hitze, und lästerten den Namen Gottes, der Gewalt hat über diese Plagen, und sie taten nicht Buße, dass die ihm die Ehre gaben.
31240OffenbarungOffb661610Und der fünfte Engel goß seine Schale aus auf den Thron des Tieres; und sein Reich ward verfinstert, und sie zerbissen ihre Zungen vor Schmerz,
31241OffenbarungOffb661611und lästerten den Gott des Himmels wegen ihrer Schmerzen und ihrer Geschwüre, und taten nicht Buße über ihre Werke.
31242OffenbarungOffb661612Und der sechste Engel goß seine Schale aus auf den großen Strom Euphrat; und es trocknete sein Wasser aus, damit den Königen vom Aufgang der Sonne her der Weg bereitet würde.
31243OffenbarungOffb661613Und ich sah aus dem Maule des Drachen, und aus dem Maule des Tieres, und aus dem Munde des falschen Propheten drei unreine Geister wie Frösche hervorgehen.
31244OffenbarungOffb661614Es sind nämlich Geister von Teufeln, die Zeichen tun und ausgehen zu den Königen der ganzen Erde, sie zu sammeln zum Kampfe auf den großen Tag des allmächtigen Gottes.
31245OffenbarungOffb661615Siehe, ich komme wie ein Dieb. Selig, wer wachet und seine Kleider bewahrt, dass er nicht bloss wandeln müsse, und man seine Schande sehe!
31246OffenbarungOffb661616Und er wird sie an dem Orte versammeln, der auf hebräisch Armagedon heißt.
31247OffenbarungOffb661617Und der siebente Engel goß seine Schale aus in die Luft, und eine laute Stimme ging aus dem Tempel vom Throne her aus, die sprach: es ist geschehen!
31248OffenbarungOffb661618Da kamen Blitze, und Rufe, und Donner, und ein großes Erdbeben entstand, wie niemals eines gewesen, seitdem Menschen auf Erden waren, ein so gewaltiges Erdbeben.
31249OffenbarungOffb661619Und die große Stadt zerfiel in drei Teile; und die Städte der Völker fielen; und Babylon, des Großen, ward gedacht vor Gott, dass man ihm den Becher des Zornweines seines Grimmes reiche.
31250OffenbarungOffb661620Und alle Inseln verschwanden, und Berge wurden nicht mehr gefunden.
31251OffenbarungOffb661621Und ein großer Hagel. wie Zentnersteine fiel vom Himmel herab auf die Menschen; da lästerten die Menschen Gott wegen der Plage des Hagels, denn sie war überaus groß geworden.
31252OffenbarungOffb66171Und es kam einer von den sieben Engeln, welche die sieben Schalen hatten, und redete mit mir, und sprach: Komm, ich will dir die Verurteilung der großen Buhlerin zeigen, die an den vielen Gewässern sitzt,
31253OffenbarungOffb66172mit welcher die Könige der Erde Unzucht getrieben, und die Bewohner der Erde wurden vom Weine ihrer Unzucht berauscht.
31254OffenbarungOffb66173Und er führte mich im Geiste fort in eine Wüste. Da sah ich ein Weib sitzen auf einem scharlachroten Tiere, welches voll war von Lästernamen und sieben Köpfe und zehn Hörner hatte.
31255OffenbarungOffb66174Und das Weib war bekleidet mit Purpur und Scharlach, bedeckt mit Gold, Edelsteinen und Perlen, und hatte einen goldenen Becher in ihrer Hand, voll von Greueln und von der Unreinigkeit ihrer Unzucht.
31256OffenbarungOffb66175Auf ihrer Stirne war ein Name geschrieben: Geheimnis! Babylon, das große, die Mutter aller Unzucht und Greuel auf Erden.
31257OffenbarungOffb66176Und ich sah das Weib trunken vom Blute der Heiligen und vom Blute der Zeugen Jesu. Und ich verwunderte mich überaus, als ich dieselbe sah.
31258OffenbarungOffb66177Da sprach der Engel zu mir: Warum verwunderst du dich? Ich will dir das Geheimnis des Weibes sagen, und des Tieres, welche sie trägt, das die sieben Häupter und die zehn Hörner hat.
31259OffenbarungOffb66178Das Tier, welches du gesehen hast, war, und ist nicht, und es wird heraufsteigen aus dem Abgrund und in´s Verderben hinfahren; und es werden sich die Bewohner der Erde verwundern (deren Namen nicht geschrieben sind im Buche de Lebens von Grundlegung der Welt an), wenn sie das Tier sehen, das war und nicht ist.
31260OffenbarungOffb66179Hier zeigt sich der Verstand, der Weisheit hat: Die sieben Häupter sind sieben Berge, auf welchen das Weib sitzt, und sind sieben Könige.
31261OffenbarungOffb661710Fünf sind gefallen, der eine ist, und der andere ist noch nicht gekommen; und wenn er kommt, so soll er nur kurze Zeit bleiben.
31262OffenbarungOffb661711Und das Tier, welches war und nicht ist, es ist selbst der Achte, und doch einer von den sieben, und geht hin in´s Verderben.
31263OffenbarungOffb661712Und die zehn Hörner, die du gesehen hast, sind zehn Könige, welche noch kein Königtum empfangen haben, aber sie werden Macht als Könige empfangen auf eine einzige Stunde unter dem Tiere.
31264OffenbarungOffb661713Diese haben einerlei Sinn und werden ihre Kraft und Macht dem Tiere geben.
31265OffenbarungOffb661714Sie werden mit dem Lamme kämpfen, aber das Lamm wird sie überwinden; denn es ist der Herr der Herren und der König der Könige, und die mit ihm sind, sind die Berufenen, Auserwählten und Getreuen.
31266OffenbarungOffb661715Und er sprach zu mir: Die Gewässer, die du gesehen hast, wo die Buhlerin sitzt, sind Völker und Nationen und Zungen.
31267OffenbarungOffb661716Und die zehn Hörner, die du an dem Tiere gesehen hast, diese werden die Buhlerin hassen, und werden sie verödet machen und entblößet, und ihr Fleisch verzehren, und sie mit Feuer verbrennen.
31268OffenbarungOffb661717Denn Gott hat es ihnen in´s Herz gegeben, zu tun, was ihm wohlgefällig ist, ihr Reich dem Tiere zu geben, bis die Worte Gottes vollendet sind.
31269OffenbarungOffb661718Und das Weib, das du gesehen hast, ist die große Stadt, welche die Herrschaft hat über die Könige der Erde.
31270OffenbarungOffb66181Nach diesem sah ich einen anderen Engel vom Himmel herabsteigen, der hatte große Gewalt; und die Erde ward von seiner Herrlichkeit erleuchtet.
31271OffenbarungOffb66182Und er rief mit starker Stimme und sprach: Gefallen, gefallen ist Babylon, das Große! und es ist eine Wohnung der bösen Geister geworden, ein Gefängnis aller unreinen Geister, ein Gewahrsam alles unreinen und verhassten Gevögels;
31272OffenbarungOffb66183denn vom Zornwein ihrer Unzucht haben alle Völker getrunken, und die Könige der Erde haben mit ihr Unzucht getrieben, und die Kaufleute der Erde sind reich geworden durch ihre gewaltige Üppigkeit.
31273OffenbarungOffb66184Und ich hörte eine andere Stimme vom Himmel sagen: Ziehet aus von ihr, mein Volk! Auf dass ihr nicht mit ihren Sünden Gemeinschaft habet, und dass ihr von ihren Plagen nicht empfanget;
31274OffenbarungOffb66185denn ihre Sünden haben sich bis an den Himmel gehäuft, und Gott hat ihrer Freveltaten gedacht.
31275OffenbarungOffb66186Gebet ihr zurück, wie sie euch gegeben, und gebet ihr doppelt nach ihren Taten; in den Becher, den sie euch eingeschenkt hat, schenket ihr doppelt ein!
31276OffenbarungOffb66187Soviel sie sich verherrlicht und geschwelgt hat, so viel gebet ihr Qual und Leid. Denn sie spricht in ihrem Herzen: Ich throne als Königin, und bin keine Witwe, und Leid werde ich nicht sehen.
31277OffenbarungOffb66188Darum werden ihre Plagen an einem Tage kommen, Tod und Leid und Hunger, und sie wird mit Feuer verbrannt werden; denn stark ist Gott, der sie richten wird.
31278OffenbarungOffb66189Und es werden über sie weinen und wehklagen die Könige der Erde, die mit ihr Unzucht getrieben und in Üppigkeit gelebt haben, wenn sie den Rauch ihres Brandes sehen werden.
31279OffenbarungOffb661810Von ferne werden sie stehen, aus Furcht vor ihrer Qual, und sprechen: Wehe! Wehe! Du große Stadt Babylon, du gewaltige Stadt, das in einer Stunde dein Gericht gekommen ist!
31280OffenbarungOffb661811Und die Handelsleute der Erde werden weinen und wehklagen über sie; denn ihre Waren wird niemand mehr kaufen,
31281OffenbarungOffb661812Waren von Gold, Silber, Edelstein und Perlen, feiner Leinwand und Purpur, Seide Scharlach, allerlei kostbares Holz, Geräte von Elfenbein, und allerlei Gefäße von kostbarem Stein, Erz, Eisen und Marmor,
31282OffenbarungOffb661813auch Zimmet, Räucherwerk, Salben, Weihrauch, Wein, Öl, Weißmehl, Weizen, Lastvieh, Schafe, Rosse und Wagen, Sklaven und Menschenseelen.
31283OffenbarungOffb661814Und das Obst, das deines Herzens Lust war, ist von dir gewichen, und alles Leckere und Köstliche ist dir verloren, und nimmer wird man es hinfort mehr finden.
31284OffenbarungOffb661815Die Verkäufer dieser Waren, die reich geworden sind, werden fern von ihr stehen, aus Furcht vor ihren Peinen, weinend und wehklagend,
31285OffenbarungOffb661816und rufend: Wehe! wehe! die große Stadt, die gekleidet war in seine Leinwand, Purpur und Scharlach, und mit Gold, Edelsteinen und Perlen bedeckt war,
31286OffenbarungOffb661817dass in einer Stunde ihr so großer Reichtum dahin geschwunden ist! Und alle Steuerleute, und alle, die das Meer befahren, und alles Schiffsvolk, und alle, die auf dem Meere arbeiten, standen von ferne,
31287OffenbarungOffb661818und schrieen, da sie ihre Brandstätte sahen, und sprachen: Welche Stadt war dieser großen Stadt gleich?
31288OffenbarungOffb661819Und sie warfen Staub auf ihre Häupter, und schrieen weinend und trauernd, und sprachen: Wehe! Wehe! die große Stadt, in welcher alle, die Schiffe auf dem Meere hatten, reich wurden von ihren Kostbarkeiten, dass sie in einer Stunde verödet ward!
31289OffenbarungOffb661820Frohlocke über sie, Himmel, und ihr heiligen Apostel und Propheten! denn Gott hat an ihr für euch das Gericht vollzogen.
31290OffenbarungOffb661821Da hob ein starker Engel einen Stein auf, wie einen großen Mühlstein, und warf ihn in´s Meer, indem er sprach: Mit solchem Ungestüme wird Babylon, die große Stadt, hinabgestürzt und nicht mehr gefunden werden.
31291OffenbarungOffb661822Und der Laut der Harfenspieler und Sänger, und Flötenspieler und Trompetenbläser soll in dir nicht mehr gehört werden; und ein Künstler irgend welcher Kunst soll in dir nicht mehr gefunden werden, und das Geräusch der Mühle soll in dir nicht mehr gehört werden;
31292OffenbarungOffb661823und das Licht deines Leuchters soll in dir nicht mehr scheinen, die Stimme des Bräutigams und der Braut soll in dir nicht mehr gehört werden; denn deine Kaufleute waren die Fürsten der Erde, denn durch deine Zauberei wurden alle Völker berückt.
31293OffenbarungOffb661824Und in ihr ward das Blut der Propheten und Heiligen gefunden, ja aller, die getötet sind auf Erden.
31294OffenbarungOffb66191Hiernach hörte ich wie die Stimme von vielen Scharen im Himmel, die sprachen: Alleluja! Das Heil und die Herrlichkeit und die Macht ist unserm Gott!
31295OffenbarungOffb66192Denn wahrhaft und gerecht sind seine Gerichte, denn gerichtet hat er die große Buhlerin, welche die Erde verderbte durch ihre Unzucht, und hat das Blut seiner Diener von ihrer Hand gerächt.
31296OffenbarungOffb66193Und abermals sprachen sie: Alleluja! Und der Rauch derselben steigt empor von Ewigkeit zu Ewigkeit.
31297OffenbarungOffb66194Und die vierundzwanzig Ältesten und die vier lebenden Wesen fielen nieder und beteten Gott an, der auf dem Throne saß, und sprachen: Amen, Alleluja!
31298OffenbarungOffb66195Und eine Stimme ging vom Throne aus, die sprach: Lobpreiset unsern Gott, alle seine Diener, und die ihr ihn fürchtet, Klein und Groß!
31299OffenbarungOffb66196Und ich hörte wie eine Stimme vielen Volkes und wie das Rauschen großer Wasser, und wie das Rollen starker Donner, welche sprachen: Alleluja! Denn der Herr hat sich als Herrscher gezeigt, unser Gott, der Allmächtige.
31300OffenbarungOffb66197Lasset uns frohlocken und jubeln und ihm den Preis darbringen; denn gekommen ist die Hochzeit des Lammes, und seine Braut hat sich bereitet.
31301OffenbarungOffb66198Und es ward ihr gegeben, sich mit glänzendem, weißen Linnen zu kleiden; denn das Linnen sind gerechte Taten der Heiligen.
31302OffenbarungOffb66199Und er sprach zu mir: Schreibe: Selig, die zum Hochzeitsmahle des Lammes berufen sind! Und er sprach zu mir: Dies sind wahrhaftige Gottesworte!
31303OffenbarungOffb661910Ich aber fiel ihm zu Füßen, um ihn anzubeten. Da sprach er zu mir: Tue es nicht; ich bin dein und deiner Brüder, die das Zeugnis Jesu haben, Mitknecht. Gott bete an! Denn das Zeugnis Jesu ist der Geist der Weissagung.
31304OffenbarungOffb661911Und ich sah den Himmel aufgetan, und siehe, ein weißes Pferd, und der auf ihm saß, ist genannt treu und wahrhaftig, und er richtet und streitet mit Gerechtigkeit.
31305OffenbarungOffb661912Seine Augen aber waren wie Feuerflammen, und auf seinem Haupte waren viele Kronen, er hatte einen Namen geschrieben, den niemand kennt außer er selbst.
31306OffenbarungOffb661913Er war angetan mit einem blutgetränkten Kleide; und sein Name heißt: das Wort Gottes.
31307OffenbarungOffb661914Und die Heerscharen im Himmel folgten ihm auf weißen Rossen, gekleidet in weißes, reines Linnen.
31308OffenbarungOffb661915Und aus seinem Munde geht ein scharfes, zweischneidiges Schwert hervor, um mit ihm die Völker zu schlagen. Und er wird sie leiten mit eisernem Stabe; und er tritt die Kelter des Zornweines, des Grimmes Gottes, des Allmächtigen.
31309OffenbarungOffb661916Auf seinem Kleide und auf seiner Hilfe ist geschrieben: König der Könige und Herr der Herren.
31310OffenbarungOffb661917Und ich sah einen Engel in der Sonne stehen, der rief mit lauter Stimme allen Vögeln zu, die inmitten des Himmels hinflogen: Herbei, sammelt euch zu dem großen Mahle Gottes,
31311OffenbarungOffb661918dass ihr fresset das Fleisch der Könige, und das Fleisch der Heerführer, und das Fleisch der Helden, und das Fleisch der Rosse und ihrer Reiter, und das Fleisch aller Freien und Knechte, Kleinen und Großen!
31312OffenbarungOffb661919Und ich sah das Tier, und die Könige der Erde, und ihre Heere versammelt, um Krieg zu führen mit dem, der auf dem Pferde saß, und mit seinem Heere.
31313OffenbarungOffb661920Und das Tier ward ergriffen, und mit ihm der falsche Prophet, der die Zeichen vor ihm getan, durch welche er die verführte, welche das Malzeichen des Tieres annahmen und dessen Bild anbeteten. Lebendig wurden diese zwei in den Feuerpfuhl geworfen, der mit Schwefel brennt.
31314OffenbarungOffb661921Und die übrigen wurden getötet durch das Schwert dessen, der auf dem Pferde saß, das aus seinem Munde geht, und alle Vögel sättigten sich von ihrem Fleische.
31315OffenbarungOffb66201Und ich sah einen Engel vom Himmel herabsteigen, der hatte den Schlüssel des Abgrundes und eine große Kette in seiner Hand.
31316OffenbarungOffb66202Und er ergriff den Drachen, die alte Schlange, welche der Teufel und Satan ist, und band ihn auf tausend Jahre,
31317OffenbarungOffb66203und warf ihn in den Abgrund, und verschloss und versiegelte diesen über ihm, dass er die Völker nicht mehr verführe, bis die tausend Jahre vollendet sind, nach diesen soll er auf kurze Zeit gelöst werden.
31318OffenbarungOffb66204Und ich sah Throne, und sie setzten sich darauf, und es wurde ihnen verliehen, Gericht zu halten; und ich sah die Seelen derjenigen, welche wegen des Zeugnisses Jesu und wegen des Wortes Gottes enthauptet waren, und die das Tier und sein Bild nicht angebetet, noch dessen Malzeichen an ihrer Stirne oder an ihrer Hand angenommen hatten, und sie wurden lebendig und herrschten mit Christus tausend Jahre.
31319OffenbarungOffb66205Die übrigen Toten wurden nicht lebendig, bis die tausend Jahre vollendet sein werden. Dies ist die erste Auferstehung.
31320OffenbarungOffb66206Selig und heilig, wer Teil hat an der ersten Auferstehung; über diese hat der zweite Tod keine Gewalt, sondern sie werden Priester Gottes und Christi sein und mit ihm tausend Jahre herrschen.
31321OffenbarungOffb66207Und wenn die tausend Jahre vollendet sein werden, wird der Satan aus seinem Gefängnisse losgelassen, und wird ausgehen und die Völker verführen, die an den vier Enden der Erde sind, Gog und Magog, und wird sie zum Kampfe versammeln, deren Zahl ist wie der Sand des Meeres.
31322OffenbarungOffb66208Und sie zogen herauf über die Breite der Erde, und umringten das Heerlager der Heiligen und die geliebte Stadt.
31323OffenbarungOffb66209Da fiel Feuer von Gott aus dem Himmel und verzehrte sie. Und der Teufel, der sie verführt, ward in den Feuer- und Schwefelpfuhl geworfen, wo auch das Tier
31324OffenbarungOffb662010und der falsche Prophet gepeinigt werden Tag und Nacht in alle Ewigkeit.
31325OffenbarungOffb662011Und ich sah einen großen, weißen Thron, und den, der darauf saß; vor seinem Angesicht floh die Erde und der Himmel, und es ward für sie keine Stätte gefunden.
31326OffenbarungOffb662012Und ich sah die Toten, Groß und Klein, vor dem Throne stehend. Und Bücher wurde aufgetan, und ein anderes Buch ward geöffnet, das Buch des Lebens; und die Toten wurden gerichtet nach dem, was in den Büchern geschrieben war, gemäß ihren Werken.
31327OffenbarungOffb662013Und das Meer gab die Toten, die in ihm waren, heraus, und der Tod und das Totenreich gaben ihre Toten, die in ihnen waren; und sie wurden gerichtet, ein jeder nach seinen Werken.
31328OffenbarungOffb662014Und das Totenreich und der Tod wurden in den Feuerpfuhl geworfen. Dies ist der zweite Tod.
31329OffenbarungOffb662015Und wer nicht in dem Buche des Lebens aufgezeichnet erfunden ward, wurde in dem Feuerpfuhl geworfen.
31330OffenbarungOffb66211Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen, und das Meer ist nicht mehr.
31331OffenbarungOffb66212Und ich, Johannes, sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, aus dem Himmel herabsteigen von Gott, zubereitet wie eine Braut für ihren Bräutigam geschmückt ist.
31332OffenbarungOffb66213Und ich hörte eine starke Stimme vom Throne her sagen: Siehe, das Gezelt Gottes bei den Menschen! Er wird bei ihnen wohnen; und sie werden sein Volk sein, und er, Gott selbst, wird bei ihnen sein als ihr Gott.
31333OffenbarungOffb66214Und Gott wird alle Tränen von ihren Augen trocknen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Trauer, noch Klage, noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist dahingegangen.
31334OffenbarungOffb66215Und der auf dem Throne saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu! Und er sprach zu mir: Schreibe, denn diese Worte sind zuverlässig und wahrhaftig.
31335OffenbarungOffb66216Und er sprach zu mir: Es ist geschehen! ich bin das A und das O, der Anfang und das Ende. Ich werde dem Dürstenden aus der Quelle des Lebens Wasser umsonst geben.
31336OffenbarungOffb66217Wer überwindet, soll dies ererben, und ich werde ihm Gott und er wird mir Sohn sein.
31337OffenbarungOffb66218Den Feigen aber, und Ungläubigen, mit Greueln Befleckten, Mördern, Unzüchtigen, Zauberern, Götzendienern und allen Lügnern soll ihr Teil werden in dem Pfuhl, der von Feuer und Schwefel brennt: dies ist der zweite Tod.
31338OffenbarungOffb66219Und es kam einer der sieben Engel, welche die Schalen hatten, die voll waren von den sieben letzten Plagen, und redete mit mir und sagte: Komm, ich will dir die Braut zeigen, die Gemahlin des Lammes!
31339OffenbarungOffb662110Und er führte mich im Geiste fort auf einen großen und hohen Berg und zeigte mir die heilige Stadt Jerusalem, wie sie von Gott aus dem Himmel herabstieg.
31340OffenbarungOffb662111Sie hatte die Herrlichkeit Gottes, und ihr Glanz war gleich einem kostbaren Edelsteine, wie Jaspisstein, wie Kristall.
31341OffenbarungOffb662112Sie hatte eine große, hohe Mauer mit zwölf Toren, und auf den Toren zwölf Engel, und Namen darauf geschrieben, welche die Namen der zwölf Stämme der Kinder Israels sind.
31342OffenbarungOffb662113Nach Morgen drei Tore, nach Mitternacht drei Tore, nach Mittag drei Tore, nach Abend drei Tore.
31343OffenbarungOffb662114Die Mauer der Stadt hatte zwölf Grundsteine, und auf ihnen die zwölf Namen der zwölf Apostel des Lammes.
31344OffenbarungOffb662115Und der mit ihr redete, hatte ein goldenes Rohr, dass er die Stadt und ihre Tore und die Mauer messe.
31345OffenbarungOffb662116Und die Stadt war in´s Gevierte gebaut, und ihre Länge so groß wie ihre Breite. Und er maß die Stadt mit dem goldenen Maßstabe auf zwölftausend Stadien; ihre Länge und die Höhe und die Breite sind gleich.
31346OffenbarungOffb662117Und er maß ihre Mauer: hundert und vierundvierzig Ellen nach Menschenmaß, nach welchem die Engel sich richten.
31347OffenbarungOffb662118Und das Bauwerk ihrer Mauer war aus Jaspis; die Stadt selbst aber reines Gold, ähnlich reinem Glase.
31348OffenbarungOffb662119Die Grundsteine der Mauer der Stadt sind mit allerlei Edelsteinen geschmückt. Der erste Grundstein war ein Jaspis, der zweite ein Saphir, der dritte ein Chaldecon, der vierte ein Smaragd,
31349OffenbarungOffb662120der fünfte ein Sardonyr, der sechste ein Sardis, der siebente ein Chrysolith, der achte ein Beryll, der neunte ein Topas, der zehnte ein Chrysopras, der elfte ein Hyacinth, der zwölfte ein Amethyst.
31350OffenbarungOffb662121Und die zwölf Tore sind zwölf Perlen, jedes Tor war aus einer einzigen Perle; und die Straßen der Stadt reines Gold, durchsichtig wie Kristall.
31351OffenbarungOffb662122Einen Tempel sah ich nicht in ihr; denn der Herr, der allmächtige Gott, ist ihr Tempel, und das Lamm.
31352OffenbarungOffb662123Und die Stadt bedarf nicht der Sonne, noch des Mondes, dass sie in ihr scheinen, denn die Herrlichkeit Gottes hat sie erleuchtet, und ihre Leuchte ist das Lamm.
31353OffenbarungOffb662124Und die Völker werden in ihrem Lichte wandeln; und die Könige der Erde werden ihre Herrlichkeit und Ehre zu ihr bringen.
31354OffenbarungOffb662125Und ihre Tore werden nicht geschlossen werden am Tage; denn Nacht wird daselbst nicht sein.
31355OffenbarungOffb662126Und man wird die Herrlichkeit und die Ehre der Völker zu derselben bringen.
31356OffenbarungOffb662127Nichts Unreines wird in sie eingehen, noch wer Greuel übt und Lüge, sondern nur die, welche im Lebensbuche des Lammes geschrieben sind.
31357OffenbarungOffb66221Und er zeigte mir einen Strom des Wasser des Lebens, glänzend wie Kristall, der vom Throne Gottes und des Lammes ausging.
31358OffenbarungOffb66222In Mitten ihrer Straße und zu beiden Seiten des Stromes war der Baum des Lebens, der zwölfmal Früchte trägt, jeden Monat gibt er seine Frucht, und die Blätter des Baumes dienen zur Heilung der Völker.
31359OffenbarungOffb66223Und kein Baum wird mehr sein, sondern der Thron Gottes und des Lammes wird in ihr sein, und seine Diener werden ihm dienen.
31360OffenbarungOffb66224Sie werden sein Angesicht schauen und seinen Namen an ihren Stirnen tragen.
31361OffenbarungOffb66225Und Nacht wird nicht mehr sein, und man wird nicht des Lichtes einer Leuchte, oder des Lichtes der Sonne bedürfen; denn Gott der Herr wird sie erleuchten, und sie werden herrschen in alle Ewigkeit.
31362OffenbarungOffb66226Und er sprach zu mir: Diese Worte sind zuverlässig und wahrhaftig. Und der Herr, der Gott der Geister der Propheten,hat seinen Engel gesandt, seinen Dienern zu zeigen, was in Bälde geschehen soll.
31363OffenbarungOffb66227Und siehe, ich komme bald! Selig, wer die Worte der Weissagung dieses Buches bewahrt!
31364OffenbarungOffb66228Und ich, Johannes, bin es, der dies gehört und gesehen hat. Und als ich es gehört und gesehen, fiel ich zu den Füßen des Engels, der mir dieses zeigte, nieder, um anzubeten.
31365OffenbarungOffb66229Aber er sprach zu mir: Tue es nicht, denn ich bin dein und deiner Brüder, der Propheten, Mitknecht und derer, welche die Worte der Weissagung dieses Buches bewahren. Gott bete an!
31366OffenbarungOffb662210Und er sprach zu mir: Versiegle die Worte der Weissagung dieses Buches nicht; denn die Zeit ist nahe.
31367OffenbarungOffb662211Wer Schaden tue, tue auch ferner Schaden, und wer unrein ist, sei ferner unrein; wer gerecht ist, übe ferner Gerechtigkeit und wer heilig ist, heilige sich noch weiter.
31368OffenbarungOffb662212Siehe, ich komme bald, und mein Lohn ist mit mir, einem jeden nach seinen Werken zu vergelten.
31369OffenbarungOffb662213Ich bin das A und das O, der Erste und der Letzte, der Anfang und das Ende.
31370OffenbarungOffb662214Selig, die ihre Kleider im Blute des Lammes waschen, dass sie Macht erhalten über den Baum des Lebens und durch die Tore eingehen in die Stadt!
31371OffenbarungOffb662215Draußen sind die Hunde, und die Zauberer, und die Unzüchtigen, und die Mörder, und die Götzendiener, und alle, welche die Lüge lieben und tun.
31372OffenbarungOffb662216Ich, Jesus habe meinen Engel gesendet, um euch dieses in den Gemeinden zu bezeugen. Ich bin die Wurzel und das Geschlecht Davids, der hellleuchtende Morgenstern.
31373OffenbarungOffb662217Und der Geist und die Braut sprechen: Komm! Und wer es hört, der spreche: Komm! Und wen dürstet, der komme; und wer will, der empfange Wasser des Lebens umsonst.
31374OffenbarungOffb662218Ich bezeuge einem jeden, der die Worte der Weissagung dieses Buches hört: Wenn jemand etwas zu denselben hinzu tut, auf den wird Gott alle die Plagen legen, welche in diesem Buche beschrieben sind.
31375OffenbarungOffb662219Und wenn jemand von den Worten des Buches dieser Weissagung hinwegnimmt, so wird Gott seinen Anteil von dem Buche des Lebens hinwegnehmen, und von der heiligen Stadt, und von dem, was in diesem Buche geschrieben ist.
31376OffenbarungOffb662220Es spricht, der dieses bezeugt: Ja, ich komme bald! Amen. Komm, Herr Jesus!
31377OffenbarungOffb662221Die Gnade unsers Herrn Jesus Christus sei mit euch allen! Amen.