bibel/Einheitsübersetztung_html/ot/Gen_31.html

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<title>Gen 31 &ndash; Das Buch Genesis &ndash; Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift (1980) [Quadro-Bibel 5.0]</title>
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<div id="navbar"><a href="../index.html">Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift (1980) [Quadro-Bibel 5.0]</a> &ndash; <b>Das Buch Genesis</b> &ndash; <a href="Gen_1.html">1</a> ... <a href="Gen_29.html">29</a> <a href="Gen_30.html">30</a> <b>31</b> <a href="Gen_32.html">32</a> <a href="Gen_33.html">33</a> ... <a href="Gen_50.html">50</a> </div><hr>
<h1>Gen 31</h1>
<!-- PARSED BELOW; EDITING MAY BREAK PARSER -->
<div class="biblehtmlcontent verses" id="verses">
<div class="v" id="v1"><h4>Jakobs Trennung von Laban: 31,1 - 32,1</h4><span class="vn">1</span> Jakob hatte erfahren, dass die Söhne Labans sagten: Jakob hat alles, was unserem Vater gehört, weggenommen; auf Kosten unseres Vaters hat er sich so bereichert.</div>
<div class="v" id="v2"><span class="vn">2</span> Jakob sah Laban ins Gesicht: Laban war ihm nicht mehr zugetan wie früher.</div>
<div class="v" id="v3"><span class="vn">3</span> Da sagte der Herr zu Jakob: Kehr zurück in das Land deiner Väter und zu deiner Verwandtschaft! Ich bin mit dir.</div>
<div class="v" id="v4"><span class="vn">4</span> Jakob ließ Rahel und Lea auf das Feld zu seiner Herde rufen</div>
<div class="v" id="v5"><span class="vn">5</span> und sagte zu ihnen: Ich sehe am Gesicht eures Vaters, dass er mir nicht mehr so gesinnt ist wie früher. Aber der Gott meines Vaters war mit mir.</div>
<div class="v" id="v6"><span class="vn">6</span> Ihr wisst, dass ich mit allen Kräften eurem Vater gedient habe.</div>
<div class="v" id="v7"><span class="vn">7</span> Aber euer Vater hat mich hintergangen und meinen Lohn zehnmal geändert; Gott freilich hat ihn daran gehindert, mich zu schädigen.</div>
<div class="v" id="v8"><span class="vn">8</span> Sagte er, die Gesprenkelten sollen dein Lohn sein, dann warfen alle Tiere gesprenkelte Junge; sagte er, die Gestreiften sollen dein Lohn sein, dann warfen alle Tiere gestreifte Junge.</div>
<div class="v" id="v9"><span class="vn">9</span> Gott hat eurem Vater den Viehbestand entzogen und ihn mir gegeben.</div>
<div class="v" id="v10"><span class="vn">10</span> Zur Zeit, da die Tiere brünstig waren, hatte ich einen Traum; ich sah: Gestreifte, gesprenkelte und fleckige Böcke besprangen die Tiere.</div>
<div class="v" id="v11"><span class="vn">11</span> Der Engel Gottes sprach im Traum zu mir: Jakob! Ich antwortete: Hier bin ich.</div>
<div class="v" id="v12"><span class="vn">12</span> Dann sprach er: Schau hin: Alle Böcke, welche die Tiere bespringen, sind gestreift, gesprenkelt oder gefleckt. Ich habe nämlich alles gesehen, was dir Laban antut.</div>
<div class="v" id="v13"><span class="vn">13</span> Ich bin der Gott von Bet-El, wo du das Steinmal gesalbt und mir ein Gelübde gemacht hast. Jetzt auf, zieh fort aus diesem Land und kehr in deine Heimat zurück! <sup class="fnm"><a name="fnm1" href="#fn1">1</a></sup></div>
<div class="v" id="v14"><span class="vn">14</span> Rahel und Lea antworteten ihm: Haben wir noch Anteil oder Erbe im Haus unseres Vaters?</div>
<div class="v" id="v15"><span class="vn">15</span> Gelten wir ihm nicht wie Fremde? Er hat uns ja verkauft und sogar unser Geld aufgezehrt.</div>
<div class="v" id="v16"><span class="vn">16</span> Ja, der ganze Reichtum, den Gott unserem Vater weggenommen hat, uns gehört er und unseren Söhnen. Nun also, tu jetzt alles, was Gott dir gesagt hat.</div>
<div class="v" id="v17"><span class="vn">17</span> Da machte sich Jakob auf, hob seine Söhne und Frauen auf die Kamele</div>
<div class="v" id="v18"><span class="vn">18</span> und führte sein ganzes Vieh fort, seinen ganzen Besitz an Vieh, den er in Paddan-Aram erworben hatte, um zu seinem Vater Isaak nach Kanaan zurückzukehren.</div>
<div class="v" id="v19"><span class="vn">19</span> Laban war weggegangen, um seine Schafe zu scheren; da stahl Rahel die Götterbilder ihres Vaters <sup class="fnm"><a name="fnm2" href="#fn2">2</a></sup></div>
<div class="v" id="v20"><span class="vn">20</span> und Jakob überlistete den Aramäer Laban: Er verriet ihm nicht, dass er sich davonmachen wollte.</div>
<div class="v" id="v21"><span class="vn">21</span> Mit allem, was ihm gehörte, machte er sich auf und davon. Er überquerte den Strom (den Eufrat) und schlug die Richtung zum Gebirge von Gilead ein.</div>
<div class="v" id="v22"><span class="vn">22</span> Am dritten Tag meldete man Laban, Jakob sei auf und davon.</div>
<div class="v" id="v23"><span class="vn">23</span> Da nahm Laban seine Brüder mit und jagte ihm sieben Tage lang nach. Im Gebirge von Gilead war er ihm schon ganz nahe.</div>
<div class="v" id="v24"><span class="vn">24</span> Gott aber kam in einem nächtlichen Traum zum Aramäer Laban und sprach zu ihm: Hüte dich, Jakob auch nur das Geringste vorzuwerfen.</div>
<div class="v" id="v25"><span class="vn">25</span> Laban holte Jakob ein, als dieser gerade im Gebirge die Zelte aufgeschlagen hatte. Da schlug auch Laban mit seinen Brüdern im Gebirge von Gilead die Zelte auf.</div>
<div class="v" id="v26"><span class="vn">26</span> Laban sagte nun zu Jakob: Was hast du getan? Du hast mich überlistet und meine Töchter wie Kriegsgefangene weggeführt.</div>
<div class="v" id="v27"><span class="vn">27</span> Warum hast du mir verheimlicht, dass du dich davonmachen wolltest, und warum hast du mich überlistet und mir nichts gesagt? Ich hätte dir gern das Geleit gegeben mit Gesang, Pauken und Harfen.</div>
<div class="v" id="v28"><span class="vn">28</span> Du hast mir aber nicht einmal gestattet, meine Söhne und Töchter zu küssen. Da hast du töricht gehandelt. <sup class="fnm"><a name="fnm3" href="#fn3">3</a></sup></div>
<div class="v" id="v29"><span class="vn">29</span> Es stünde in meiner Macht, euch Schlimmes anzutun; aber der Gott eures Vaters hat mir gestern Nacht gesagt: Hüte dich, Jakob auch nur das Geringste vorzuwerfen.</div>
<div class="v" id="v30"><span class="vn">30</span> Nun bist du also fortgezogen, weil du Heimweh hattest nach deinem Vaterhaus. Aber warum hast du meine Götter gestohlen?</div>
<div class="v" id="v31"><span class="vn">31</span> Jakob erwiderte Laban: Ich fürchtete mich und meinte, du könntest mir deine Töchter wegnehmen.</div>
<div class="v" id="v32"><span class="vn">32</span> Bei wem du aber deine Götter findest, der soll nicht am Leben bleiben. In Gegenwart unserer Brüder durchsuche, was ich habe, und nimm, was dein ist. Jakob wusste nicht, dass Rahel die Götter gestohlen hatte.</div>
<div class="v" id="v33"><span class="vn">33</span> Laban betrat das Zelt Jakobs, das Zelt der Lea und das der beiden Mägde, fand aber nichts. Vom Zelt der Lea ging er in das Zelt Rahels. <sup class="fnm"><a name="fnm4" href="#fn4">4</a></sup></div>
<div class="v" id="v34"><span class="vn">34</span> Rahel hatte die Götterbilder genommen, sie in die Satteltasche des Kamels gelegt und sich darauf gesetzt. Laban durchstöberte das ganze Zelt, fand aber nichts.</div>
<div class="v" id="v35"><span class="vn">35</span> Rahel aber sagte zu ihrem Vater: Sei nicht böse, mein Herr! Ich kann vor dir nicht aufstehen, es geht mir gerade, wie es eben Frauen ergeht. Er suchte weiter, die Götterbilder aber fand er nicht.</div>
<div class="v" id="v36"><span class="vn">36</span> Da wurde Jakob zornig und begann mit Laban zu streiten. Jakob ergriff das Wort und sagte zu Laban: Was habe ich verbrochen, was habe ich Unrechtes getan, dass du mir nachhetzt?</div>
<div class="v" id="v37"><span class="vn">37</span> Alle meine Sachen hast du durchstöbert. Was hast du gefunden an Sachen, die zu deinem Haus gehören? Leg sie her vor meine und deine Brüder und sie sollen zwischen uns beiden entscheiden. <sup class="fnm"><a name="fnm5" href="#fn5">5</a></sup></div>
<div class="v" id="v38"><span class="vn">38</span> Schon zwanzig Jahre bin ich bei dir. Deine Schafe und Ziegen hatten keinen Fehlwurf. Die Böcke deiner Herde habe ich nicht aufgezehrt.</div>
<div class="v" id="v39"><span class="vn">39</span> Gerissenes Vieh habe ich dir nicht gebracht; ich habe es selbst ersetzt. Du hättest ja doch Ersatz gefordert, ob es mir nun bei Tag oder bei Nacht abhanden kam.</div>
<div class="v" id="v40"><span class="vn">40</span> So ging es mir: Bei Tag fraß mich die Hitze, der Frost bei Nacht und der Schlaf floh meine Augen.</div>
<div class="v" id="v41"><span class="vn">41</span> Schon zwanzig Jahre diene ich in deinem Haus, vierzehn Jahre um deine beiden Töchter und sechs Jahre um dein Vieh. Du aber hast meinen Lohn zehnmal geändert.</div>
<div class="v" id="v42"><span class="vn">42</span> Wäre nicht der Gott meines Vaters, der Gott Abrahams und der Schrecken Isaaks, für mich eingetreten, dann hättest du mich jetzt mit leeren Händen weggeschickt. Doch Gott hat mein Elend und die Mühe meiner Hände gesehen und gestern Nacht hat er entschieden. <sup class="fnm"><a name="fnm6" href="#fn6">6</a></sup></div>
<div class="v" id="v43"><span class="vn">43</span> Darauf ergriff Laban das Wort und sagte zu Jakob: Die Töchter sind meine Töchter und die Söhne sind meine Söhne und das Vieh ist mein Vieh und alles, was du siehst, gehört mir. Was kann ich heute für meine Töchter tun oder für die Söhne, die sie geboren haben?</div>
<div class="v" id="v44"><span class="vn">44</span> Jetzt aber komm, wir wollen einen Vertrag schließen, ich und du. Der Vertrag soll Zeuge sein zwischen mir und dir.</div>
<div class="v" id="v45"><span class="vn">45</span> Da nahm Jakob einen Stein und richtete ihn als Steinmal auf.</div>
<div class="v" id="v46"><span class="vn">46</span> Jakob sagte zu seinen Brüdern: Tragt Steine zusammen! Da holten sie Steine und legten einen Steinhügel an. Dort auf dem Steinhügel aßen sie.</div>
<div class="v" id="v47"><span class="vn">47</span> Laban nannte ihn Jegar-Sahaduta und Jakob nannte ihn Gal-Ed.</div>
<div class="v" id="v48"><span class="vn">48</span> Dieser Steinhügel, sagte Laban, soll heute Zeuge sein zwischen mir und dir. Darum gab er ihm den Namen Gal-Ed (Zeugenhügel)</div>
<div class="v" id="v49"><span class="vn">49</span> und Mizpa (Spähturm), weil er sagte: Der Herr sei Späher zwischen mir und dir, wenn wir voneinander nichts mehr wissen. <sup class="fnm"><a name="fnm7" href="#fn7">7</a></sup></div>
<div class="v" id="v50"><span class="vn">50</span> Solltest du meine Töchter schlecht behandeln oder dir außer meinen Töchtern noch andere Frauen nehmen - auch wenn kein Mensch bei uns ist: Sieh, Gott ist Zeuge zwischen mir und dir.</div>
<div class="v" id="v51"><span class="vn">51</span> Weiter sagte Laban zu Jakob: Hier, dieser Steinhügel, hier, dieses Steinmal, das ich zwischen mir und dir errichtet habe -</div>
<div class="v" id="v52"><span class="vn">52</span> Zeuge sei dieser Steinhügel. Zeuge sei dieses Steinmal: Nie will ich diesen Steinhügel in böser Absicht gegen dich überschreiten und nie sollst du diesen Steinhügel oder dieses Steinmal in böser Absicht gegen mich überschreiten.</div>
<div class="v" id="v53"><span class="vn">53</span> Der Gott Abrahams und der Gott Nahors seien Richter zwischen uns. Da leistete Jakob einen Eid beim Schrecken seines Vaters Isaak. <sup class="fnm"><a name="fnm8" href="#fn8">8</a></sup></div>
<div class="v" id="v54"><span class="vn">54</span> Dann schlachtete Jakob auf dem Berg ein Opfertier und lud seine Brüder zum Mahl ein. Sie aßen und verbrachten die Nacht auf dem Berg.</div>
</div>
<div class="biblehtmlcontent footnotes">
<div class="fn"><sup class="fnt"><a name="fn1" href="#fnm1">1</a></sup> ℘ 28,18.20</div>
<div class="fn"><sup class="fnt"><a name="fn2" href="#fnm2">2</a></sup> Die Schafschur war mit einem Fest verbunden. Laban war daher abgelenkt und für Jakob war das eine günstige Gelegenheit zur Flucht. Nach dem in der Heimat Labans geltenden Erbrecht gehen die Bilder der Familiengötter in den Besitz des Erben über. Durch die Mitnahme der Familiengötter beansprucht Rahel also das Erbrecht.</div>
<div class="fn"><sup class="fnt"><a name="fn3" href="#fnm3">3</a></sup> Söhne: hier im Sinn von «Enkel».</div>
<div class="fn"><sup class="fnt"><a name="fn4" href="#fnm4">4</a></sup> 33-35: Aus der Erzählung klingt eine Verspottung der heidnischen Götter heraus.</div>
<div class="fn"><sup class="fnt"><a name="fn5" href="#fnm5">5</a></sup> Brüder: hier im Sinn von «Verwandte».</div>
<div class="fn"><sup class="fnt"><a name="fn6" href="#fnm6">6</a></sup> «Schrecken Isaaks» ist ein altertümlicher Gottesname.</div>
<div class="fn"><sup class="fnt"><a name="fn7" href="#fnm7">7</a></sup> Gott soll wie ein Späher darüber wachen, dass beide den Vertrag einhalten.</div>
<div class="fn"><sup class="fnt"><a name="fn8" href="#fnm8">8</a></sup> zwischen uns: H fügt hinzu «der Gott ihrer Väter», was G mit Recht weglässt. - Zu «Schrecken seines Vaters» vgl. V. 42 und die dortige Anmerkung.</div>
</div>
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