bibel/Einheitsübersetztung_html/ot/Est_4.html

66 lines
12 KiB
HTML

<html><head>
<meta http-equiv="Content-Type" content="text/html;charset=utf-8" />
<title>Est 4 &ndash; Das Buch Ester &ndash; Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift (1980) [Quadro-Bibel 5.0]</title>
<script type="text/javascript" src="../metadata.js"></script>
<script type="text/javascript" src="../script.js"></script>
<style type="text/css">div.v { display:inline; } /*changed dynamically*/</style>
<link rel="stylesheet" type="text/css" href="../style.css">
</head>
<body onload="showNavbar('Est', 4);">
<div id="navbar"><a href="../index.html">Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift (1980) [Quadro-Bibel 5.0]</a> &ndash; <b>Das Buch Ester</b> &ndash; <a href="Est_1.html">1</a> <a href="Est_2.html">2</a> <a href="Est_3.html">3</a> <b>4</b> <a href="Est_5.html">5</a> <a href="Est_6.html">6</a> ... <a href="Est_10.html">10</a> </div><hr>
<h1>Est 4</h1>
<!-- PARSED BELOW; EDITING MAY BREAK PARSER -->
<div class="biblehtmlcontent verses" id="verses">
<div class="v" id="v1"><h2>Die Abwendung der Gefahr: 4,1 - 7,10</h2><h4>Esters Vermittlung: 4,1-17</h4><span class="vn">1</span> Als Mordechai von allem, was geschehen war, erfuhr, zerriss er seine Kleider, hüllte sich in Sack und Asche, ging in die Stadt und erhob ein lautes Klagegeschrei.</div>
<div class="v" id="v2"><span class="vn">2</span> So kam er bis vor das Tor des Königspalastes; aber es war nicht erlaubt, im Trauergewand durch das Tor des Palastes zu gehen.</div>
<div class="v" id="v3"><span class="vn">3</span> Auch in allen Provinzen herrschte bei den Juden überall große Trauer, sobald der Erlass und das Gesetz des Königs eintrafen. Man fastete, weinte und klagte. Viele schliefen in Sack und Asche.</div>
<div class="v" id="v4"><span class="vn">4</span> Als die Dienerinnen und Kämmerer zu Ester kamen und ihr berichteten, erschrak die Königin sehr. Sie schickte Mordechai Gewänder, damit er sich bekleiden und das Trauergewand ablegen könne. Doch er nahm sie nicht an.</div>
<div class="v" id="v5"><span class="vn">5</span> Da rief Ester den königlichen Kämmerer Hatach, den der König zu ihrem Diener bestimmt hatte, und schickte ihn zu Mordechai, um zu erfahren, was vorgefallen sei und warum er sich so seltsam verhalte.</div>
<div class="v" id="v6"><span class="vn">6</span> Hatach ging zu Mordechai auf den Marktplatz vor das Tor des Palastes hinaus.</div>
<div class="v" id="v7"><span class="vn">7</span> Und Mordechai erzählte ihm alles, was geschehen war, und sagte ihm sogar, wie viel Silber Haman in die königlichen Schatzkammern liefern wollte, sobald er die Juden ausgerottet hätte.</div>
<div class="v" id="v8"><span class="vn">8</span> Er gab ihm auch eine Abschrift des Erlasses über die Ausrottung der Juden, der in Susa veröffentlicht worden war; ihn sollte Hatach Ester zeigen, ihr alles erzählen und sie dringend bitten, zum König zu gehen und ihn inständig um Gnade für ihr Volk anzuflehen.</div>
<div class="v" id="v9"><span class="vn">9</span> Hatach kam und berichtete Ester, was Mordechai gesagt hatte.</div>
<div class="v" id="v10"><span class="vn">10</span> Ester schickte Hatach wieder zu Mordechai und ließ ihm sagen:</div>
<div class="v" id="v11"><span class="vn">11</span> Alle Diener des Königs und alle Einwohner der königlichen Provinzen wissen, dass für jeden, Mann oder Frau, der zum König in den inneren Hof geht, ohne gerufen worden zu sein, das gleiche Gesetz gilt: Man tötet ihn. Nur wenn der König ihm das goldene Zepter entgegenstreckt, bleibt er am Leben. Ich bin schon dreißig Tage nicht mehr zum König gerufen worden. <sup class="fnm"><a name="fnm1" href="#fn1">1</a></sup></div>
<div class="v" id="v12"><span class="vn">12</span> Hatach teilte Mordechai mit, was Ester gesagt hatte.</div>
<div class="v" id="v13"><span class="vn">13</span> Mordechai ließ Ester erwidern: Glaub ja nicht, weil du im Königspalast lebst, könntest du dich als Einzige von allen Juden retten.</div>
<div class="v" id="v14"><span class="vn">14</span> Wenn du in diesen Tagen schweigst, dann wird den Juden anderswoher Hilfe und Rettung kommen. Du aber und das Haus deines Vaters werden untergehen. Wer weiß, ob du nicht gerade dafür in dieser Zeit Königin geworden bist?</div>
<div class="v" id="v15"><span class="vn">15</span> Ester ließ Mordechai antworten:</div>
<div class="v" id="v16"><span class="vn">16</span> Geh und ruf alle Juden zusammen, die in Susa leben. Fastet für mich! Esst und trinkt drei Tage und Nächte lang nichts! Auch ich und meine Dienerinnen wollen ebenso fasten. Dann will ich zum König gehen, obwohl es gegen das Gesetz verstößt. Wenn ich umkomme, komme ich eben um.</div>
<div class="v" id="v17"><span class="vn">17</span> Mordechai ging weg und tat alles genau so, wie es Ester ihm befohlen hatte.<span class="br-p"><br><br></span></div>
<div class="v" id="v17a"><h4>Das Gebet Mordechais: 4,17a-i G = 13,8-18 Vg</h4><span class="vn">17a</span> Mordechai dachte an alle die Taten des Herrn und er betete zum Herrn:</div>
<div class="v" id="v17b"><span class="vn">17b</span> Herr, Herr, König, du Herrscher über alles! Deiner Macht ist das All unterworfen und niemand kann sich dir widersetzen, wenn du Israel retten willst; <sup class="fnm"><a name="fnm2" href="#fn2">2</a></sup></div>
<div class="v" id="v17c"><span class="vn">17c</span> denn du hast Himmel und Erde gemacht und alles, was wir unter dem Himmel bestaunen. Du bist der Herr über alles und niemand kann es wagen, sich dir, dem Herrn, entgegenzustellen.</div>
<div class="v" id="v17d"><span class="vn">17d</span> Du kennst alles. Du weißt, Herr, dass es weder aus Hochmut, noch aus Überheblichkeit, noch aus Ruhmsucht geschah, wenn ich mich vor dem überheblichen Haman nicht niedergeworfen habe. Denn ich würde gern seine Fußsohlen küssen, wenn es für die Rettung Israels von Nutzen wäre.</div>
<div class="v" id="v17e"><span class="vn">17e</span> Ich habe so gehandelt, weil ich nicht die Ehre eines Menschen über die Ehre Gottes stellen wollte. Ich werde mich vor niemand niederwerfen, außer vor dir, meinem Gott, und ich handle nicht aus Überheblichkeit so.</div>
<div class="v" id="v17f"><span class="vn">17f</span> Und nun, Herr und Gott, König, Gott Abrahams, verschone dein Volk! Denn sie blicken voll Hass auf uns und wollen uns ins Verderben stürzen; sie sind darauf aus zu vernichten, was von Anfang an dein Erbbesitz war.</div>
<div class="v" id="v17g"><span class="vn">17g</span> Übersieh dein Erbteil nicht, das du dir von den Ägyptern losgekauft hast.</div>
<div class="v" id="v17h"><span class="vn">17h</span> Hör auf mein Flehen, hab Erbarmen mit deinem Erbbesitz und verwandle unsere Trauer in Freude, damit wir am Leben bleiben und deinen Namen preisen Herr; lass den Mund derer, die dich loben, nicht verstummen!</div>
<div class="v" id="v17i"><span class="vn">17i</span> Auch ganz Israel schrie mit aller Kraft (zum Herrn); denn der Tod stand ihnen vor Augen.<span class="br-p"><br><br></span></div>
<div class="v" id="v17k"><h4>Das Gebet der Ester: 4,17k-z G = 14,1-19 Vg</h4><span class="vn">17k</span> Auch die Königin Ester wurde von Todesangst ergriffen und suchte Zuflucht beim Herrn. Sie legte ihre prächtigen Gewänder ab und zog die Kleider der Notzeit und Trauer an. Statt der kostbaren Salben tat sie Asche und Staub auf ihr Haupt, vernachlässigte ihren Körper, und wo sie sonst ihren prunkvollen Schmuck trug, hingen jetzt ihre Haare in Strähnen herab. Und sie betete zum Herrn, dem Gott Israels:</div>
<div class="v" id="v17l"><span class="vn">17l</span> Herr, unser König, du bist der Einzige. Hilf mir! Denn ich bin allein und habe keinen Helfer außer dir; die Gefahr steht greifbar vor mir.</div>
<div class="v" id="v17m"><span class="vn">17m</span> Von Kindheit an habe ich in meiner Familie und meinem Stamm gehört, dass du, Herr, Israel aus allen Völkern erwählt hast; du hast dir unsere Väter aus allen ihren Vorfahren als deinen ewigen Erbbesitz ausgesucht und hast an ihnen gehandelt, wie du es versprochen hattest. <sup class="fnm"><a name="fnm3" href="#fn3">3</a></sup></div>
<div class="v" id="v17n"><span class="vn">17n</span> Wir aber haben uns gegen dich verfehlt und du hast uns unseren Feinden ausgeliefert, weil wir ihre Götter verehrt haben. Du bist gerecht, Herr.</div>
<div class="v" id="v17o"><span class="vn">17o</span> Jetzt aber ist es unseren Feinden nicht mehr genug, uns grausam zu unterjochen, sondern sie haben ihren Götzen geschworen, dein Versprechen zu vereiteln, deinen Erbbesitz zu vernichten, den Mund derer, die dich loben, verstummen zu lassen und das Licht deines Tempels und das Feuer auf deinem Altar auszulöschen.</div>
<div class="v" id="v17p"><span class="vn">17p</span> Stattdessen wollen sie den Heiden den Mund öffnen, damit sie ihre nichtigen Götzen preisen und auf ewige Zeiten einen sterblichen König verherrlichen.</div>
<div class="v" id="v17q"><span class="vn">17q</span> Überlass dein Zepter, Herr, nicht den nichtigen Götzen! Man soll nicht höhnisch über unseren Sturz lachen. Lass ihre Pläne sich gegen sie selbst kehren; den aber, der all das gegen uns veranlasst hat, mach zum warnenden Beispiel!</div>
<div class="v" id="v17r"><span class="vn">17r</span> Denk an uns, Herr! Offenbare dich in der Zeit unserer Not und gib mir Mut, König der Götter und Herrscher über alle Mächte!</div>
<div class="v" id="v17s"><span class="vn">17s</span> Leg mir in Gegenwart des Löwen die passenden Worte in den Mund und stimm sein Herz um, damit er unseren Feind hasst und ihn und seine Gesinnungsgenossen vernichtet. <sup class="fnm"><a name="fnm4" href="#fn4">4</a></sup></div>
<div class="v" id="v17t"><span class="vn">17t</span> Uns aber rette mit deiner Hand! Hilf mir, denn ich bin allein und habe niemand außer dir, o Herr!</div>
<div class="v" id="v17u"><span class="vn">17u</span> Du kennst alles. Du weißt auch, dass ich den Prunk der Heiden hasse und das Bett eines Unbeschnittenen und Fremden verabscheue. <sup class="fnm"><a name="fnm5" href="#fn5">5</a></sup></div>
<div class="v" id="v17v"><span class="vn">17v</span> Du weißt, dass ich das Zeichen meiner Würde verabscheue und es an den Tagen meines öffentlichen Auftretens nur unter Zwang auf dem Kopf trage.</div>
<div class="v" id="v17w"><span class="vn">17w</span> Ich verabscheue es wie die blutigen Stofffetzen zur Zeit meiner Unreinheit und trage es nicht an den Tagen, an denen ich meine Ruhe habe. <sup class="fnm"><a name="fnm6" href="#fn6">6</a></sup></div>
<div class="v" id="v17x"><span class="vn">17x</span> Deine Magd hat nicht am Tisch Hamans gegessen, ich habe keinem königlichen Gelage durch meine Anwesenheit Glanz verliehen und habe keinen Opferwein getrunken.</div>
<div class="v" id="v17y"><span class="vn">17y</span> Seit deine Magd hierher kam, bist du für sie der einzige Grund, sich zu freuen, Herr, du Gott Abrahams.</div>
<div class="v" id="v17z"><span class="vn">17z</span> Gott, du hast Macht über alle: Erhöre das Flehen der Verzweifelten und befrei uns aus der Hand der Bösen! Befrei mich von meinen Ängsten!<span class="br-p"><br><br></span></div>
</div>
<div class="biblehtmlcontent footnotes">
<div class="fn"><sup class="fnt"><a name="fn1" href="#fnm1">1</a></sup> ℘ 5,2; 8,4</div>
<div class="fn"><sup class="fnt"><a name="fn2" href="#fnm2">2</a></sup> ℘ 2 Chr 20,6f</div>
<div class="fn"><sup class="fnt"><a name="fn3" href="#fnm3">3</a></sup> ℘ Dtn 6,20-25; Ps 78,3-7; Dtn 7,6; Ri 2,6; Ps 105,6-15</div>
<div class="fn"><sup class="fnt"><a name="fn4" href="#fnm4">4</a></sup> «Löwe» wird hier der König genannt.</div>
<div class="fn"><sup class="fnt"><a name="fn5" href="#fnm5">5</a></sup> Heiden, wörtlich: Gesetzlose, d.h. Menschen, die nicht nach dem Gesetz der Juden leben.</div>
<div class="fn"><sup class="fnt"><a name="fn6" href="#fnm6">6</a></sup> ℘ Lev 15,19</div>
</div>
<!-- PARSED ABOVE; EDITING MAY BREAK PARSER -->
</body></html>