bibel/Einheitsübersetztung_html/ot/Dtn_1.html

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<title>Dtn 1 &ndash; Das Buch Deuteronomium &ndash; Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift (1980) [Quadro-Bibel 5.0]</title>
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<div id="navbar"><a href="../index.html">Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift (1980) [Quadro-Bibel 5.0]</a> &ndash; <b>Das Buch Deuteronomium</b> &ndash; <b>1</b> <a href="Dtn_2.html">2</a> <a href="Dtn_3.html">3</a> ... <a href="Dtn_34.html">34</a> </div><hr>
<h1>Dtn 1</h1>
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<div class="biblehtmlcontent prolog">
Das Buch Deuteronomium erzählt von den letzten Lebenstagen des Mose und schließt den Pentateuch ab. Vor seinem Tod verkündet Mose noch einmal das Gesetz vom Sinai. Daher trägt dieses Buch in der griechischen und in der lateinischen Bibel den Namen Deuteronomium (Zweites Gesetz; vgl. 17,18). Die Juden nennen dieses Buch Dewarim (Worte) nach den Anfangsworten Elle haddebarim (Das sind die Worte).<span class="br-p"><br><br></span>Das Buch Deuteronomium enthält zum Teil sehr alte Texte. Doch in seine jetzige Gestalt wuchs es erst in der ausgehenden Königszeit, im Exil und nach dem Exil hinein. Indem Israel seine späteren Ordnungen und Einsichten bis in die Zeit des Mose zurückverlegt, bekennt es, dass es sich dabei um Gottes Weisung und Setzung handelt, an der man für immer festhalten soll.<span class="br-p"><br><br></span>Die letzte Wurzel des deuteronomischen Gesetzes ist wahrscheinlich ein Bundestext aus der Richterzeit, der noch in Ex 34,10-26 erhalten ist. Er spiegelt eine Ordnung, in der Jahwe, der Gott Israels, selbst als Herrscher des Volkes galt. Nachdem Israel einen König erhalten hatte, konnte man zunächst mit solchen Vorstellungen nichts anfangen. Die Tradition wurde aber weitergepflegt und in der frühen Königszeit hatte das Bundesgesetz die Gestalt angenommen, die in Ex 20,22 - 23,33, dem sog. Bundesbuch, erhalten ist. Im ausgehenden 8. Jahrhundert scheint man in Juda bei religiösen Reformversuchen, erstmalig wohl unter König Hiskija, auf diese alten Traditionen zurückgegriffen zu haben. In den neu redigierten Text kamen die Gesetze über die Zentralisierung der Opfer, Abgaben und Wallfahrtsfeste an einem einzigen Heiligtum (Jerusalem; vgl. 2 Kön 18,22); irgendwann wurden Gesetze eingefügt, die am alten Text der Zehn Gebote orientiert waren; damals entstand auch die feierliche »deuteronomische Sprache«, die wohl für den öffentlichen Vortrag bei Bundesschluss oder Bundeserneuerung gedacht war. Im Jahr 622 v. Chr. verpflichtete König Joschija von Jerusalem sein Reich auf ein im Tempel gefundenes Gesetz (2 Kön 22f). Dieses dürfte eine Fassung des deuteronomischen Gesetzes gewesen sein, die mit Dtn 6,4 einsetzte und große Teile der jetzigen Kapitel 6 - 28 enthielt. Dieses Gesetz, das im Lauf der Zeit noch viele Erweiterungen erfuhr, war von da an bis zum Untergang Jerusalems (586 v. Chr.), im Exil und auch nach der Heimkehr die Lebensgrundlage des jüdischen Volkes, bis es durch das »Heiligkeitsgesetz« (Lev 19 - 26) ergänzt und dann zusammen mit vielen anderen gesetzlichen Materialien in der Gesetzgebung des Pentateuch zusammengefasst wurde.<span class="br-p"><br><br></span>Noch zu Lebzeiten Joschijas wurde ein Geschichtswerk verfasst, das von Mose bis zu diesem König reichte. An seinen Anfang wurde das deuteronomische Gesetz gestellt, gewissermaßen als göttlicher Maßstab für die Geschichte des Volkes. Damals wurde es als Moserede stilisiert und mit anderen Reden des Mose umgeben, die zum Teil Rückblicke auf die Wüstenzeit Israels und Ausblicke auf die Geschichte Israels enthalten. Dieses »Deuteronomistische Geschichtswerk« wurde in und nach dem Babylonischen Exil noch mehrfach überarbeitet. Es umfasst jetzt die Bücher Dtn bis 2 Kön. Bei der Herstellung des Pentateuch in nachexilischer Zeit wurde das Buch Deuteronomium von diesem Geschichtswerk abgetrennt und durch einige weitere Texte, vor allem aus der »Priesterschrift«, mit den ersten vier Büchern des Pentateuch verklammert (vgl. die Einleitung zu den Fünf Büchern des Mose).<span class="br-p"><br><br></span>Das Buch stellt sich jetzt als eine Sammlung von Mosereden dar, die durch ein Überschriftensystem in vier Teile gegliedert ist: 1,1 - 4,43 »Rede« des Mose (Rückblick und Mahnung); 4,44 - 28,68 »Weisung« des Mose (Verkündigung des Gesetzes); 28,69 - 32,52 die »Worte, mit denen der Bund geschlossen wurde« (letzte Verfügungen des Mose); 33,1-29 »Segen« des Mose (mit angehängtem Bericht über seinen Tod und sein Begräbnis 34,1-12). Das Moselied (32,1-43) und der Mosesegen (33,2-29) sind alte Dichtungen.<span class="br-p"><br><br></span>Man kann das Deuteronomium als Zeugnis der ersten großen theologischen Synthese in Israel betrachten. Hier werden zum ersten Mal unter den Leitgedanken der Verpflichtung Israels auf den ausschließlichen Dienst für seinen Gott Jahwe und des Verhältnisses Gott-Volk nach Art eines Lehnsverhältnisses zwischen einem Herrn und denen, die sich ihm durch einen Vertrag anvertraut haben (»Bund«), die verschiedensten Traditionen zu einer Einheit zusammengefasst. Für uns sind viele Institutionen, die sich in den Gesetzen spiegeln, Vergangenheit. Doch zeigt dieses alle Lebensbereiche in das Gottesverhältnis hineinziehende Buch, dass Gott sich ein Volk schaffen will, als Zeichen unter den Völkern und als Zeuge seiner Herrschaft.<span class="br-p"><br><br></span>
</div>
<div class="biblehtmlcontent verses" id="verses">
<div class="v" id="v1"><h2>Die Rede des Mose: Rückblick und Mahnung: 1,1 - 4,43</h2><h4>Ort und Zeit: 1,1-5</h4><span class="vn">1</span> Das sind die Worte, die Mose vor ganz Israel gesprochen hat. Er sprach sie jenseits des Jordan, in der Wüste, in der Araba, östlich von Suf, zwischen Paran und Tofel, Laban, Hazerot und Di-Sahab. <sup class="fnm"><a name="fnm1" href="#fn1">1</a></sup></div>
<div class="v" id="v2"><span class="vn">2</span> Elf Tage sind es vom Horeb auf dem Weg zum Gebirge Seïr bis nach Kadesch-Barnea.</div>
<div class="v" id="v3"><span class="vn">3</span> Es war im vierzigsten Jahr, im elften Monat, am ersten Tag des Monats. Mose sagte den Israeliten genau das, was ihm der Herr für sie aufgetragen hatte.</div>
<div class="v" id="v4"><span class="vn">4</span> Nachdem er Sihon, den König der Amoriter, der in Heschbon seinen Sitz hatte, und Og, den König des Baschan, der in Aschtarot seinen Sitz hatte, bei Edreï geschlagen hatte, <sup class="fnm"><a name="fnm2" href="#fn2">2</a></sup></div>
<div class="v" id="v5"><span class="vn">5</span> begann Mose jenseits des Jordan im Land Moab, diese Weisung aufzuschreiben. Er sagte:<span class="br-p"><br><br></span></div>
<div class="v" id="v6"><h4>Der Aufbruch vom Horeb: 1,6-18</h4><span class="vn">6</span> Der Herr, unser Gott, hat am Horeb zu uns gesagt: Ihr habt euch lange genug an diesem Berg aufgehalten. <sup class="fnm"><a name="fnm3" href="#fn3">3</a></sup><sup class="fnm"><a name="fnm4" href="#fn4">4</a></sup></div>
<div class="v" id="v7"><span class="vn">7</span> Nun wendet euch dem Bergland der Amoriter zu, brecht auf und zieht hinauf! Zieht aus gegen alle seine Bewohner in der Araba, auf dem Gebirge, in der Schefela, im Negeb und an der Meeresküste! Zieht in das Land der Kanaaniter und in das Gebiet des Libanon, bis an den großen Strom, den Eufrat! <sup class="fnm"><a name="fnm5" href="#fn5">5</a></sup><sup class="fnm"><a name="fnm6" href="#fn6">6</a></sup></div>
<div class="v" id="v8"><span class="vn">8</span> Hiermit liefere ich euch das Land aus. Zieht hinein und nehmt es in Besitz, das Land, von dem ihr wisst: Der Herr hat euren Vätern Abraham, Isaak und Jakob geschworen, es ihnen und später ihren Nachkommen zu geben. <sup class="fnm"><a name="fnm7" href="#fn7">7</a></sup></div>
<div class="v" id="v9"><span class="vn">9</span> Damals habe ich zu euch gesagt: Ich kann euch nicht allein tragen. <sup class="fnm"><a name="fnm8" href="#fn8">8</a></sup><sup class="fnm"><a name="fnm9" href="#fn9">9</a></sup></div>
<div class="v" id="v10"><span class="vn">10</span> Der Herr, euer Gott, hat euch zahlreich gemacht. Ja, ihr seid heute schon so zahlreich wie die Sterne am Himmel. <sup class="fnm"><a name="fnm10" href="#fn10">10</a></sup></div>
<div class="v" id="v11"><span class="vn">11</span> Und der Herr, der Gott eurer Väter, lasse eure Zahl auf das Tausendfache wachsen und segne euch, wie er es euch versprochen hat.</div>
<div class="v" id="v12"><span class="vn">12</span> Wie soll ich allein euch tragen: eure Bürde, eure Last, eure Rechtshändel?</div>
<div class="v" id="v13"><span class="vn">13</span> Schlagt für jeden eurer Stämme weise, gebildete und bewährte Männer vor, damit ich sie als eure Führer einsetze. <sup class="fnm"><a name="fnm11" href="#fn11">11</a></sup></div>
<div class="v" id="v14"><span class="vn">14</span> Ihr habt mir geantwortet: Das ist ein guter Vorschlag. Führ ihn aus!</div>
<div class="v" id="v15"><span class="vn">15</span> Also habe ich die Führer eurer Stämme, weise und bewährte Männer, genommen und sie zu euren Führern ernannt: als Anführer für je tausend, Anführer für je hundert, Anführer für je fünfzig, Anführer für je zehn, und als Listenführer, für jeden eurer Stämme. <sup class="fnm"><a name="fnm12" href="#fn12">12</a></sup></div>
<div class="v" id="v16"><span class="vn">16</span> Damals habe ich eure Richter verpflichtet: Lasst jeden Streit zwischen euren Brüdern vor euch kommen. Entscheidet gerecht, sei es der Streit eines Mannes mit einem Bruder oder mit einem Fremden. <sup class="fnm"><a name="fnm13" href="#fn13">13</a></sup><sup class="fnm"><a name="fnm14" href="#fn14">14</a></sup></div>
<div class="v" id="v17"><span class="vn">17</span> Kennt vor Gericht kein Ansehen der Person! Klein wie Groß hört an! Fürchtet euch nicht vor angesehenen Leuten; denn das Gericht hat mit Gott zu tun. Und ist euch eine Sache zu schwierig, legt sie mir vor; dann werde ich sie anhören. <sup class="fnm"><a name="fnm15" href="#fn15">15</a></sup><sup class="fnm"><a name="fnm16" href="#fn16">16</a></sup></div>
<div class="v" id="v18"><span class="vn">18</span> Damals habe ich euch alle Vorschriften gegeben, nach denen ihr handeln sollt. <sup class="fnm"><a name="fnm17" href="#fn17">17</a></sup><span class="br-p"><br><br></span></div>
<div class="v" id="v19"><h4>Israels Unglaube in Kadesch-Barnea: 1,19-46</h4><span class="vn">19</span> Dann brachen wir auf, verließen den Horeb und wanderten durch diese ganze große und Furcht erregende Wüste - ihr habt sie erlebt - auf dem Weg zum Amoriterbergland, wie es uns der Herr, unser Gott, befohlen hatte. Wir kamen bis Kadesch-Barnea. <sup class="fnm"><a name="fnm18" href="#fn18">18</a></sup><sup class="fnm"><a name="fnm19" href="#fn19">19</a></sup></div>
<div class="v" id="v20"><span class="vn">20</span> Dort sagte ich zu euch: Nun seid ihr am Bergland der Amoriter angekommen, das der Herr, unser Gott, uns gibt.</div>
<div class="v" id="v21"><span class="vn">21</span> Sieh, der Herr, dein Gott, hat dir das Land ausgeliefert. Zieh hinauf und nimm es in Besitz, wie der Herr, der Gott deiner Väter, es dir befohlen hat. Fürchte dich nicht und hab keine Angst!</div>
<div class="v" id="v22"><span class="vn">22</span> Da seid ihr zu mir gekommen, ihr alle, und habt gesagt: Wir wollen einige Männer vorausschicken. Sie sollen uns das Land auskundschaften und uns Bericht erstatten über den Weg, den wir hinaufziehen, und über die Städte, auf die wir treffen werden.</div>
<div class="v" id="v23"><span class="vn">23</span> Der Vorschlag erschien mir gut. Ich wählte unter euch zwölf Männer aus, für jeden Stamm einen.</div>
<div class="v" id="v24"><span class="vn">24</span> Sie wendeten sich dem Bergland zu, zogen hinauf, gelangten bis zum Traubental und erkundeten es. <sup class="fnm"><a name="fnm20" href="#fn20">20</a></sup></div>
<div class="v" id="v25"><span class="vn">25</span> Sie pflückten einige von den Früchten des Landes, brachten sie zu uns herab und erstatteten uns Bericht. Sie sagten: Das Land, das der Herr, unser Gott, uns gibt, ist prächtig.</div>
<div class="v" id="v26"><span class="vn">26</span> Doch ihr habt euch geweigert hinaufzuziehen. Ihr habt euch dem Befehl des Herrn, eures Gottes, widersetzt</div>
<div class="v" id="v27"><span class="vn">27</span> und habt in euren Zelten gemurrt. Ihr habt gesagt: Weil er uns hasst, hat der Herr uns aus Ägypten geführt. Er will uns in die Gewalt der Amoriter geben, um uns zu vernichten.</div>
<div class="v" id="v28"><span class="vn">28</span> Wohin geraten wir, wenn wir hinaufziehen? Unsere Brüder haben uns den Mut genommen, als sie berichteten: Ein Volk, größer und zahlreicher als wir, Städte, groß, mit himmelhohen Mauern. Sogar Anakiter haben wir dort gesehen. <sup class="fnm"><a name="fnm21" href="#fn21">21</a></sup><sup class="fnm"><a name="fnm22" href="#fn22">22</a></sup></div>
<div class="v" id="v29"><span class="vn">29</span> Da habe ich zu euch gesagt: Ihr dürft nicht vor ihnen zurückweichen und dürft euch nicht vor ihnen fürchten. <sup class="fnm"><a name="fnm23" href="#fn23">23</a></sup></div>
<div class="v" id="v30"><span class="vn">30</span> Der Herr, euer Gott, der euch vorangeht, wird für euch kämpfen, genau so, wie er vor euren Augen in Ägypten auf eurer Seite gekämpft hat.</div>
<div class="v" id="v31"><span class="vn">31</span> Das Gleiche tat er in der Wüste, du hast es selbst erlebt. Da hat der Herr, dein Gott, dich auf dem ganzen Weg, den ihr gewandert seid, getragen, wie ein Vater seinen Sohn trägt, bis ihr an diesen Ort kamt. <sup class="fnm"><a name="fnm24" href="#fn24">24</a></sup></div>
<div class="v" id="v32"><span class="vn">32</span> Trotzdem habt ihr nicht an den Herrn, euren Gott, geglaubt,</div>
<div class="v" id="v33"><span class="vn">33</span> der euch auf dem Weg vorangegangen war, um euch die Stelle für das Lager zu suchen. Bei Nacht ging er im Feuer voran, um euch den Weg zu zeigen, auf dem ihr gehen solltet, bei Tag in der Wolke. <sup class="fnm"><a name="fnm25" href="#fn25">25</a></sup></div>
<div class="v" id="v34"><span class="vn">34</span> Der Herr hörte euer lautes Murren, wurde unwillig und schwor:</div>
<div class="v" id="v35"><span class="vn">35</span> Kein einziger von diesen Männern, von dieser verdorbenen Generation, soll das prächtige Land sehen, von dem ihr wisst: Ich habe geschworen, es euren Vätern zu geben.</div>
<div class="v" id="v36"><span class="vn">36</span> Nur Kaleb, der Sohn Jefunnes, wird es sehen. Ihm und seinen Söhnen werde ich das Land geben, das er betreten hat. Denn er ist dem Herrn ganz und gar nachgefolgt. <sup class="fnm"><a name="fnm26" href="#fn26">26</a></sup></div>
<div class="v" id="v37"><span class="vn">37</span> Auch mir grollte der Herr euretwegen und sagte: Auch du sollst nicht in das Land hineinkommen. <sup class="fnm"><a name="fnm27" href="#fn27">27</a></sup><sup class="fnm"><a name="fnm28" href="#fn28">28</a></sup></div>
<div class="v" id="v38"><span class="vn">38</span> Josua, der Sohn Nuns, dein Gehilfe, wird hineinkommen. Verleih ihm Macht: Er soll das Land an Israel als Erbbesitz verteilen. <sup class="fnm"><a name="fnm29" href="#fn29">29</a></sup><sup class="fnm"><a name="fnm30" href="#fn30">30</a></sup></div>
<div class="v" id="v39"><span class="vn">39</span> Und eure Kleinen, von denen ihr sagt: Zur Beute werden sie!, und eure Kinder, die heute noch nichts von Gut und Böse wissen, sie werden in das Land hineinkommen. Ihnen gebe ich es und sie nehmen es dann auch in Besitz.</div>
<div class="v" id="v40"><span class="vn">40</span> Ihr aber, wendet euch zur Wüste, brecht auf und nehmt den Weg zum Schilfmeer!</div>
<div class="v" id="v41"><span class="vn">41</span> Ihr habt mir darauf erwidert: Wir haben vor dem Herrn gesündigt. Doch jetzt wollen wir hinaufziehen und kämpfen, genau so, wie es uns der Herr, unser Gott, befohlen hat. Und jeder legte die Waffen an und gürtete sich, um ins Bergland zu ziehen. <sup class="fnm"><a name="fnm31" href="#fn31">31</a></sup></div>
<div class="v" id="v42"><span class="vn">42</span> Doch der Herr sprach zu mir: Sag ihnen: Ihr sollt nicht hinaufziehen und nicht kämpfen; denn ich bin nicht in eurer Mitte. Ich will nicht, dass eure Feinde euch niederstoßen.</div>
<div class="v" id="v43"><span class="vn">43</span> Ich habe euch zugeredet, doch ihr habt nicht gehört. Ihr habt euch dem Befehl des Herrn widersetzt. In eurer Vermessenheit seid ihr ins Bergland gezogen.</div>
<div class="v" id="v44"><span class="vn">44</span> Da rückten die Amoriter, die dort im Bergland wohnen, gegen euch aus. Sie verfolgten euch wie ein Bienenschwarm und versprengten euch in Seïr bis nach Horma hin.</div>
<div class="v" id="v45"><span class="vn">45</span> Als ihr zurückkamt, weintet ihr vor dem Herrn. Doch er hat auf eure Klagen nicht gehört und hatte kein Ohr mehr für euch.</div>
<div class="v" id="v46"><span class="vn">46</span> Dann hieltet ihr euch lange in Kadesch auf - die ganze Zeit, die ihr dort geblieben seid. <sup class="fnm"><a name="fnm32" href="#fn32">32</a></sup><sup class="fnm"><a name="fnm33" href="#fn33">33</a></sup><span class="br-p"><br><br></span></div>
</div>
<div class="biblehtmlcontent footnotes">
<div class="fn"><sup class="fnt"><a name="fn1" href="#fnm1">1</a></sup> 1-5: Vorbemerkung zur Rede des Mose 1,6 - 4,40. Die Orts- und Zeitangaben gelten auch für die weiteren Mosereden, vor allem auch für die in 1,5 ausdrücklich genannte «Weisung» 5,1 - 28,68. Die Ortsund Entfernungsangaben sind spätere ergänzende Zusätze, wie sie sich noch mehrfach in Kap. 1 - 4 finden.</div>
<div class="fn"><sup class="fnt"><a name="fn2" href="#fnm2">2</a></sup> ℘ 2,24 - 3,11</div>
<div class="fn"><sup class="fnt"><a name="fn3" href="#fnm3">3</a></sup> ℘ (6-8) Ex 33,1</div>
<div class="fn"><sup class="fnt"><a name="fn4" href="#fnm4">4</a></sup> Horeb ist in Dtn der Name des Sinai.</div>
<div class="fn"><sup class="fnt"><a name="fn5" href="#fnm5">5</a></sup> ℘ 19,8</div>
<div class="fn"><sup class="fnt"><a name="fn6" href="#fnm6">6</a></sup> «Bergland der Amoriter» ist in Dtn der Name für das verheißene Land westlich des Jordan. Es wird hier näher umschrieben und in einer Texterweiterung bis zum Eufrat hin ausgedehnt, ähnlich wie in Dtn 11,24 und Jos 1,4. Das entspricht dem Umfang des davidischen Reichs.</div>
<div class="fn"><sup class="fnt"><a name="fn7" href="#fnm7">7</a></sup> von dem ihr wisst: Die Wendung ist hier und an anderen Stellen eingefügt, weil man die komplizierte hebräische Satzkonstruktion im Deutschen so am besten wiedergeben kann.</div>
<div class="fn"><sup class="fnt"><a name="fn8" href="#fnm8">8</a></sup> ℘ (9-18) Ex 18,13-27; Num 11,11-17</div>
<div class="fn"><sup class="fnt"><a name="fn9" href="#fnm9">9</a></sup> 9-18: Wahrscheinlich ein Zusatz.</div>
<div class="fn"><sup class="fnt"><a name="fn10" href="#fnm10">10</a></sup> ℘ Hebr 11,12</div>
<div class="fn"><sup class="fnt"><a name="fn11" href="#fnm11">11</a></sup> ℘ 1,15; 5,23; 29,9; 33,5</div>
<div class="fn"><sup class="fnt"><a name="fn12" href="#fnm12">12</a></sup> ℘ 1,13; 16,18</div>
<div class="fn"><sup class="fnt"><a name="fn13" href="#fnm13">13</a></sup> ℘ (16-17) 16,18-20; 17,8-13; 2 Chr 19,5-11; Joh 7,51</div>
<div class="fn"><sup class="fnt"><a name="fn14" href="#fnm14">14</a></sup> Im Dtn werden alle Angehörigen des eigenen Volkes als «Brüder» betrachtet. «Fremder» meint hier und häufig in Dtn den Gastbürger mit eingeschränkten Rechten.</div>
<div class="fn"><sup class="fnt"><a name="fn15" href="#fnm15">15</a></sup> ℘ Jak 2,9</div>
<div class="fn"><sup class="fnt"><a name="fn16" href="#fnm16">16</a></sup> Andere Übersetzungsmöglichkeit: denn das Gericht kommt von Gott.</div>
<div class="fn"><sup class="fnt"><a name="fn17" href="#fnm17">17</a></sup> ℘ Ex 24,3-8</div>
<div class="fn"><sup class="fnt"><a name="fn18" href="#fnm18">18</a></sup> ℘ 29,1; (19-46) 9,23; 13-14</div>
<div class="fn"><sup class="fnt"><a name="fn19" href="#fnm19">19</a></sup> 19-45: Der wegen des Unglaubens Israels misslungene Versuch, das verheißene Land von Süden aus zu erobern, ist nach Num 10,11 ins zweite Jahr des Wüstenzugs zu setzen.</div>
<div class="fn"><sup class="fnt"><a name="fn20" href="#fnm20">20</a></sup> Das Traubental liegt bei Hebron.</div>
<div class="fn"><sup class="fnt"><a name="fn21" href="#fnm21">21</a></sup> ℘ 9,1f</div>
<div class="fn"><sup class="fnt"><a name="fn22" href="#fnm22">22</a></sup> Andere Lesart: größer und höher gewachsen als wir. Die Anakiter sind eine auch aus ägyptischen Texten bekannte Gruppe aus der Urbevölkerung des Landes. Sie lebten im Gebiet von Hebron.</div>
<div class="fn"><sup class="fnt"><a name="fn23" href="#fnm23">23</a></sup> ℘ (29-31) 20,2-4</div>
<div class="fn"><sup class="fnt"><a name="fn24" href="#fnm24">24</a></sup> ℘ 29,1; Apg 13,18</div>
<div class="fn"><sup class="fnt"><a name="fn25" href="#fnm25">25</a></sup> ℘ Ex 13,21f</div>
<div class="fn"><sup class="fnt"><a name="fn26" href="#fnm26">26</a></sup> ℘ Jos 14,6-15</div>
<div class="fn"><sup class="fnt"><a name="fn27" href="#fnm27">27</a></sup> ℘ 3,23-27; 4,21f; 31,2</div>
<div class="fn"><sup class="fnt"><a name="fn28" href="#fnm28">28</a></sup> Mose wird der Zugang zum verheißenen Land wegen seiner Verantwortung für das Volk verweigert (vgl. 3,26). Anders in Num 20,12 (P); vgl. Dtn 32,51.</div>
<div class="fn"><sup class="fnt"><a name="fn29" href="#fnm29">29</a></sup> ℘ 3,28; 31,6-8.23; Jos 1,2-9; 13,1-7</div>
<div class="fn"><sup class="fnt"><a name="fn30" href="#fnm30">30</a></sup> Macht verleihen: Ritus der Amtseinsetzung.</div>
<div class="fn"><sup class="fnt"><a name="fn31" href="#fnm31">31</a></sup> Andere Übersetzungsmöglichkeit: Jeder legte die Waffen an und zog leichten Sinnes ins Bergland hinauf.</div>
<div class="fn"><sup class="fnt"><a name="fn32" href="#fnm32">32</a></sup> ℘ Num 20,1</div>
<div class="fn"><sup class="fnt"><a name="fn33" href="#fnm33">33</a></sup> Die umständliche und zugleich unbestimmte Zeitangabe überspielt die Theorie des Buchs Num, nach der die Israeliten 38 Jahre in Kadesch waren. Nach Dtn 2,1.14 sind die Israeliten bald wieder aufgebrochen und 38 Jahre lang in der Wüste umhergezogen.</div>
</div>
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