1 Schickt Lämmer für den Herrscher des Landes /
von Sela durch die Wüste zum Berg der Tochter Zion!
12
2 Wie flüchtende Vögel, aus dem Nest verscheucht, /
so sind die Töchter Moabs an den Furten des Arnon.
3 Mach einen Plan, triff eine Entscheidung! /
Wie die Nacht breite deinen Schatten aus am helllichten Tag, versteck die Verjagten, /
verrate die Flüchtigen nicht!
4 Lass die Flüchtlinge Moabs bei dir verweilen; /
versteck sie bei dir vor ihrem Verfolger! Ist der Unterdrücker beseitigt, /
der Verfolger vernichtet /
und sind die Eroberer aus dem Land verschwunden,
3
5 dann wird durch (Gottes) Huld ein Thron errichtet; /
darauf sitzt [im Zelt Davids] ein zuverlässiger Richter, /
der das Recht sucht und die Gerechtigkeit fördert.
4
6 Wir haben von Moabs Stolz gehört - /
es ist stolz über die Maßen - von seinem Dünkel (haben wir gehört), /
von seinem Stolz und Übermut, /
und sein Geschwätz ist nicht wahr.
5
7 Darum jammert Moab laut um Moab, /
alle jammern laut. Den Traubenkuchen von Kir-Heres weinen sie nach; /
sie sind ganz niedergeschlagen.
8 Denn die Pflanzungen von Heschbon sind verwelkt, /
verwelkt ist der Weinstock von Sibma. Die Herren der Völker haben seine Reben zertreten, /
die bis Jaser reichten, bis in die Wüste hinaus sich verloren, seine Ranken breiteten sich aus, /
sie zogen sich hin bis zum Meer.
9 Darum weine ich, wie Jaser um dich weint, /
Weinstock von Sibma; /
ich benetze euch mit meinen Tränen, /
Heschbon und Elale. /
Es gibt bei euch keinen Jubel mehr /
über Weinlese und Ernte;
10 verschwunden sind Freude und Jubelgeschrei /
aus dem fruchtbaren Land; /
in den Weinbergen jauchzt man nicht mehr /
und jubelt nicht mehr. Niemand stampft mehr in der Kelter die Trauben. /
Verstummt ist das Jauchzen.
6
11 Darum jammert mein Herz um Moab wie eine Zither, /
mein Inneres klagt um Kir-Heres.
7
12 Wenn aber Moab auf seiner Kulthöhe erscheint /
und sich abmüht (mit Opfern), wenn es in sein Heiligtum geht, um zu beten: /
Es wird nichts erreichen.
13 Dieses Wort hat der Herr einst über Moab gesprochen.
8
14 Jetzt aber hat der Herr so gesprochen: In drei Jahren - drei Söldnerjahren - wird Moabs Macht und all seine Pracht ganz gering; was aber übrig bleibt, wird schwach und unansehnlich sein.
9