Die Klage des Verhöhnten: 17,1-10
1 Mein Geist ist verwirrt, /
meine Tage sind ausgelöscht, /
nur Gräber bleiben mir.
1
2 Wahrhaftig, nur Spott begleitet mich. /
In Bitterkeit verbringt mein Auge die Nacht.
3 Hinterleg die Bürgschaft für mich bei dir! /
Wer würde sonst den Handschlag für mich leisten?
4 Ihr Herz hast du der Einsicht verschlossen, /
darum lässt du sie nicht triumphieren.
5 Zum Teilen lädt einer die Freunde ein, /
während die Augen seiner Kinder verschmachten.
6 Zum Spott für die Leute stellte er mich hin, /
ich wurde einer, dem man ins Gesicht spuckt.
23
7 Vor Kummer ist mein Auge matt, /
all meine Glieder schwinden wie Schatten dahin.
4
8 Darüber entsetzen sich die Redlichen, /
der Reine empört sich über den Ruchlosen.
5
9 Doch der Gerechte hält fest an seinem Weg, /
wer reine Hände hat, gewinnt an Kraft.
10 Ihr alle, kehrt um, kommt wieder her, /
ich finde ja noch keinen Weisen bei euch.
Die Not des Verzweifelten: 17,11-16
11 Dahin sind meine Tage, /
zunichte meine Pläne, meine Herzenswünsche.
12 Sie machen mir die Nacht zum Tag, /
das Licht nähert sich dem Dunkel.
6
13 Ich habe keine Hoffnung. /
Die Unterwelt wird mein Haus, /
in der Finsternis breite ich mein Lager aus.
7
14 Zur Grube rufe ich: Mein Vater bist du!, /
Meine Mutter, meine Schwester!, zum Wurm.
8
15 Wo ist dann meine Hoffnung /
und wo mein Glück? Wer kann es schauen?
910
16 Fahren sie zur Unterwelt mit mir hinab, /
sinken wir vereint in den Staub?