Die erste Rede Bildads: 8,1-22
Das Gesetz der Vergeltung: 8,1-7
1 Da antwortete Bildad von Schuach und sprach:
2 Wie lange noch willst du derlei reden? /
Nur heftiger Wind sind die Worte deines Mundes.
3 Beugt etwa Gott das Recht /
oder beugt der Allmächtige die Gerechtigkeit?
1
4 Haben deine Kinder gefehlt gegen ihn, /
gab er sie der Gewalt ihres Frevels preis.
5 Wenn du mit Eifer Gott suchst, /
an den Allmächtigen dich flehend wendest,
6 wenn du rein bist und recht, /
dann wird er über dich wachen, /
dein Heim herstellen, wie es dir zusteht.
7 Und war dein Anfang auch gering, /
dein Ende wird gewaltig groß.
Das Zeugnis der Erfahrung: 8,8-22
8 Ja, frag nur das frühere Geschlecht /
und merk dir, was die Väter erforschten.
2
9 Wir sind von gestern nur und wissen nichts, /
wie Schatten sind auf Erden unsre Tage.
10 Unterweisen sie dich nicht, sprechen sie nicht zu dir, /
geben sie dir nicht Worte aus ihrem Herzen:
11 Wächst ohne Sumpf das Schilfrohr hoch, /
wird Riedgras ohne Wasser groß?
12 In Blüte und noch nicht gemäht, /
verwelkt es schon vor allem Gras.
13 So enden alle, die Gott vergessen, /
des Ruchlosen Hoffen wird zunichte.
34
14 Ein Spinngewebe ist seine Zuversicht, /
ein Spinnennetz sein Verlass.
15 Stützt er sich auf sein Haus, es hält nicht stand, /
klammert er sich daran, es bleibt nicht stehen.
16 Er steht im Saft vor der Sonne, /
seine Zweige überwuchern den Garten,
17 im Geröll verflechten sich seine Wurzeln, /
zwischen Steinen halten sie sich fest.
18 Doch Gott tilgt ihn aus an seiner Stätte, /
sie leugnet ihn: Nie habe ich dich gesehen.
19 Siehe, das ist die Freude seines Weges /
und ein anderer sprießt aus dem Staub.
20 Ja, Gott verschmäht den Schuldlosen nicht, /
die Hand der Boshaften aber hält er nicht fest.
21 Mit Lachen wird er deinen Mund noch füllen, /
deine Lippen mit Jubel.
22 Deine Hasser werden sich kleiden in Schmach, /
das Zelt der Frevler besteht nicht mehr.
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