Die zweite Rede Elihus: 34,1-37
Die Verwegenheit Ijobs: 34,1-9
1 Dann ergriff Elihu das Wort und sprach:
2 Ihr Weisen, hört meine Worte, /
ihr Kundigen, leiht mir Gehör!
3 Denn das Ohr prüft die Worte /
und der Gaumen schmeckt die Speise.
1
4 Lasst das Recht uns untersuchen, /
erkennen unter uns, was gut ist.
5 Denn Ijob sagt: Ich bin im Recht, /
doch Gott hat mir mein Recht entzogen.
6 Meinem Recht zuwider soll ich lügen? /
Unheilbar traf mich ohne Schuld der Pfeil.
2
7 Wo ist ein Mann wie Ijob, /
der Lästerung wie Wasser trinkt,
3
8 der hingeht, um sich den Übeltätern zuzugesellen, /
und mit den Frevlern Umgang pflegt?
9 Er sagte ja: Es nützt dem Menschen nichts, /
dass er in Freundschaft lebt mit Gott.
Das gerechte Handeln des Allmächtigen: 34,10-15
10 Darum hört mir zu, ihr Männer mit Verstand! /
Fern ist es Gott, Unrecht zu tun, /
und dem Allmächtigen, Frevel zu üben.
11 Nein, was der Mensch tut, das vergilt er ihm, /
nach eines jeden Verhalten lässt er es ihn treffen.
4
12 Nein, wahrhaftig, nie tut Gott unrecht /
und der Allmächtige beugt nicht das Recht.
5
13 Wer hat ihm seine Erde anvertraut /
und wer den ganzen Erdkreis hingestellt?
14 Wenn er auf ihn den Sinn nur richtet, /
seinen Geist und Atem zu sich holt,
6
15 muss alles Fleisch zusammen sterben, /
der Mensch zum Staube wiederkehren.
Gottes Macht: 34,16-24
16 Hast du Verstand, so höre dies, /
lausche dem Laut meiner Worte!
17 Kann, wer das Recht hasst, Herrschaft führen? /
Und willst du den Gerechten, /
den Erhabenen verklagen,
7
18 ihn, der zum König sagt: Du Nichtsnutz!, /
zu Edelmännern: Bösewicht!,
8
19 der nicht auf Fürsten Rücksicht nimmt, /
vornehm nicht vor arm begünstigt; /
denn alle sind sie seiner Hände Werk.
9
20 Sie sterben plötzlich, mitten in der Nacht; /
das Volk gerät in Aufruhr und sie müssen fort. /
Starke müssen weichen, /
ohne dass eine Hand sich rührt.
21 Denn seine Augen schauen auf des Menschen Wege, /
alle seine Schritte sieht er wohl.
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22 Kein Dunkel gibt es, keine Finsternis, /
wo sich die Übeltäter bergen könnten.
11
23 Denn dem Menschen setzt er keine Frist, /
zu Gott ins Gericht zu gehen.
12
24 Gewaltige knickt er ohne Verhör /
und stellt andere an ihren Platz.
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Gottes Recht: 34,25-37
25 Wahrhaftig, Gott kennt ja ihre Taten, /
er stürzt sie bei Nacht und sie sind zermalmt.
26 Wie Frevler schlägt er sie /
an einem Ort, wo man es sieht,
27 deshalb, weil sie von ihm wichen, /
nicht achteten auf alle seine Wege.
28 So lässt er der Armen Geschrei zu sich kommen, /
er hört das Geschrei der Gebeugten.
29 Hält er sich still, wer spricht ihn schuldig? /
Verbirgt er sein Gesicht, wer nimmt ihn wahr? /
Über Volk und Menschen aber wacht er,
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30 damit nicht ruchlose Menschen herrschen, /
die dem Volk zum Fallstrick werden.
31 Denn nicht ist's an Gott, zu sagen: /
Geirrt habe ich, ich mach's nicht wieder falsch.
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32 Was ich nicht sehe, lehre du mich! /
Tat ich Unrecht, ich will es nicht mehr tun.
33 Soll er nach deinem Sinn vergelten, /
weil du verwirfst? So musst ja du entscheiden, nicht ich, /
und was du weißt, das sage an!
34 Verständige Männer werden zu mir sagen, /
ein jeder Weise, der mich hört:
35 Bar des Wissens redet Ijob /
und unbedacht sind seine Worte.
36 Wohlan, weiter werde Ijob geprüft, /
weil er nach der Frevler Art erwidert.
37 Denn Frevel fügt er noch zu seiner Sünde, /
in unserer Mitte höhnt er laut, /
mehrt seine Worte gegen Gott.