Ijobs Gegenrede: 23,1 - 24,25
Der Ruf nach Gott, dem Richter: 23,1-17
1 Da antwortete Ijob und sprach:
2 Auch heute ist meine Klage Widerspruch; /
schwer lastet seine Hand auf meinem Seufzen.
1
3 Wüßte ich doch, wie ich ihn finden könnte, /
gelangen könnte zu seiner Stätte.
4 Ich wollte vor ihm das Recht ausbreiten, /
meinen Mund mit Beweisen füllen.
2
5 Wissen möchte ich die Worte, die er mir entgegnet, /
erfahren, was er zu mir sagt.
6 Würde er in der Fülle der Macht mit mir streiten? /
Nein, gerade er wird auf mich achten.
7 Dort würde ein Redlicher mit ihm rechten /
und ich käme für immer frei von meinem Richter.
8 Geh ich nach Osten, so ist er nicht da, /
nach Westen, so merke ich ihn nicht,
3
9 nach Norden, sein Tun erblicke ich nicht; /
bieg ich nach Süden, sehe ich ihn nicht.
4
10 Doch er kennt den Weg, den ich gehe; /
prüfte er mich, ich ginge wie Gold hervor.
5
11 Mein Fuß hielt fest an seiner Spur, /
seinen Weg hielt ich ein und bog nicht ab.
6
12 Das Gebot seiner Lippen gab ich nicht auf; /
seines Mundes Worte barg ich im Herzen.
7
13 Doch er bleibt sich gleich. Wer stimmt ihn um? /
Wonach ihn gelüstet, das führt er aus.
8
14 Ja, er vollendet, was er mir bestimmt hat; /
und Ähnliches hat er noch viel im Sinn.
15 Darum erschrecke ich vor seinem Angesicht; /
denk ich daran, gerate ich in Angst vor ihm.
9
16 Gott macht mein Herz verzagt, /
der Allmächtige versetzt mich in Schrecken.
17 Denn bin ich nicht von Finsternis umschlossen, /
bedeckt nicht Dunkel mein Angesicht?