From d8e2189248635d519eeb95ab9b5ddd8f247bc392 Mon Sep 17 00:00:00 2001 From: Alexander Bocken Date: Wed, 27 May 2020 12:49:44 +0200 Subject: [PATCH] added all the remaining introductions --- bibel.tsv | 10226 ++++++++++++++++++++++++++-------------------------- 1 file changed, 5171 insertions(+), 5055 deletions(-) diff --git a/bibel.tsv b/bibel.tsv index 012ba66..d7af1d3 100644 --- a/bibel.tsv +++ b/bibel.tsv @@ -27677,1075 +27677,1090 @@ Maleachi Mal 46 3 21 An dem Tag, den ich herbeiführe, /werdet ihr die Ruchlosen Maleachi Mal 46 3 22 Denkt an das Gesetz meines Knechtes Mose; /am Horeb habe ich ihm Satzung und Recht übergeben, /die für ganz Israel gelten. Maleachi Mal 46 3 23 Bevor aber der Tag des Herrn kommt, /der große und furchtbare Tag, /seht, da sende ich zu euch den Propheten Elija. Maleachi Mal 46 3 24 Er wird das Herz der Väter wieder den Söhnen zuwenden /und das Herz der Söhne ihren Vätern, damit ich nicht kommen /und das Land dem Untergang weihen muss. -Matthäus Mt 47 1 1 Stammbaum Jesu Christi, des Sohnes Davids, des Sohnes Abrahams: -Matthäus Mt 47 1 2 Abraham war der Vater von Isaak, /Isaak von Jakob, /Jakob von Juda und seinen Brüdern. -Matthäus Mt 47 1 3 Juda war der Vater von Perez und Serach; ihre Mutter war Tamar. /Perez war der Vater von Hezron, /Hezron von Aram, -Matthäus Mt 47 1 4 Aram von Amminadab, /Amminadab von Nachschon, /Nachschon von Salmon. -Matthäus Mt 47 1 5 Salmon war der Vater von Boas; dessen Mutter war Rahab. /Boas war der Vater von Obed; dessen Mutter war Rut. /Obed war der Vater von Isai, -Matthäus Mt 47 1 6 Isai der Vater des Königs David. /David war der Vater von Salomo, dessen Mutter die Frau des Urija war. -Matthäus Mt 47 1 7 Salomo war der Vater von Rehabeam, /Rehabeam von Abija, /Abija von Asa, -Matthäus Mt 47 1 8 Asa von Joschafat, /Joschafat von Joram, /Joram von Usija. -Matthäus Mt 47 1 9 Usija war der Vater von Jotam, /Jotam von Ahas, /Ahas von Hiskija, -Matthäus Mt 47 1 10 Hiskija von Manasse, /Manasse von Amos, /Amos von Joschija. -Matthäus Mt 47 1 11 Joschija war der Vater von Jojachin und seinen Brüdern; das war zur Zeit der Babylonischen Gefangenschaft. -Matthäus Mt 47 1 12 Nach der Babylonischen Gefangenschaft war Jojachin der Vater von Schealtiël, /Schealtiël von Serubbabel, -Matthäus Mt 47 1 13 Serubbabel von Abihud, /Abihud von Eljakim, /Eljakim von Azor. -Matthäus Mt 47 1 14 Azor war der Vater von Zadok, /Zadok von Achim, /Achim von Eliud, -Matthäus Mt 47 1 15 Eliud von Eleasar, /Eleasar von Mattan, /Mattan von Jakob. -Matthäus Mt 47 1 16 Jakob war der Vater von Josef, dem Mann Marias; /von ihr wurde Jesus geboren, /der der Christus (der Messias) genannt wird. -Matthäus Mt 47 1 17 Im Ganzen sind es also von Abraham bis David vierzehn Generationen, von David bis zur Babylonischen Gefangenschaft vierzehn Generationen und von der Babylonischen Gefangenschaft bis zu Christus vierzehn Generationen. -Matthäus Mt 47 1 18 Mit der Geburt Jesu Christi war es so: Maria, seine Mutter, war mit Josef verlobt; noch bevor sie zusammengekommen waren, zeigte sich, dass sie ein Kind erwartete - durch das Wirken des Heiligen Geistes. -Matthäus Mt 47 1 19 Josef, ihr Mann, der gerecht war und sie nicht bloßstellen wollte, beschloss, sich in aller Stille von ihr zu trennen. -Matthäus Mt 47 1 20 Während er noch darüber nachdachte, erschien ihm ein Engel des Herrn im Traum und sagte: Josef, Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria als deine Frau zu dir zu nehmen; denn das Kind, das sie erwartet, ist vom Heiligen Geist. -Matthäus Mt 47 1 21 Sie wird einen Sohn gebären; ihm sollst du den Namen Jesus geben; denn er wird sein Volk von seinen Sünden erlösen. -Matthäus Mt 47 1 22 Dies alles ist geschehen, damit sich erfüllte, was der Herr durch den Propheten gesagt hat: -Matthäus Mt 47 1 23 [Seht, die Jungfrau wird ein Kind empfangen,] /[einen Sohn wird sie gebären,] /[und man wird ihm den Namen Immanuel geben,] /das heißt übersetzt: Gott ist mit uns. -Matthäus Mt 47 1 24 Als Josef erwachte, tat er, was der Engel des Herrn ihm befohlen hatte, und nahm seine Frau zu sich. -Matthäus Mt 47 1 25 Er erkannte sie aber nicht, bis sie ihren Sohn gebar. Und er gab ihm den Namen Jesus. -Matthäus Mt 47 2 1 Als Jesus zur Zeit des Königs Herodes in Betlehem in Judäa geboren worden war, kamen Sterndeuter aus dem Osten nach Jerusalem -Matthäus Mt 47 2 2 und fragten: Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind gekommen, um ihm zu huldigen. -Matthäus Mt 47 2 3 Als König Herodes das hörte, erschrak er und mit ihm ganz Jerusalem. -Matthäus Mt 47 2 4 Er ließ alle Hohenpriester und Schriftgelehrten des Volkes zusammenkommen und erkundigte sich bei ihnen, wo der Messias geboren werden solle. -Matthäus Mt 47 2 5 Sie antworteten ihm: In Betlehem in Judäa; denn so steht es bei dem Propheten: -Matthäus Mt 47 2 6 [Du, Betlehem] im Gebiet von Juda, /bist keineswegs [die unbedeutendste] /[unter den führenden Städten von Juda;] /[denn aus dir wird ein Fürst hervorgehen,] /[der Hirt meines Volkes Israel.] -Matthäus Mt 47 2 7 Danach rief Herodes die Sterndeuter heimlich zu sich und ließ sich von ihnen genau sagen, wann der Stern erschienen war. -Matthäus Mt 47 2 8 Dann schickte er sie nach Betlehem und sagte: Geht und forscht sorgfältig nach, wo das Kind ist; und wenn ihr es gefunden habt, berichtet mir, damit auch ich hingehe und ihm huldige. -Matthäus Mt 47 2 9 Nach diesen Worten des Königs machten sie sich auf den Weg. Und der Stern, den sie hatten aufgehen sehen, zog vor ihnen her bis zu dem Ort, wo das Kind war; dort blieb er stehen. -Matthäus Mt 47 2 10 Als sie den Stern sahen, wurden sie von sehr großer Freude erfüllt. -Matthäus Mt 47 2 11 Sie gingen in das Haus und sahen das Kind und Maria, seine Mutter; da fielen sie nieder und huldigten ihm. Dann holten sie ihre Schätze hervor und brachten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe als Gaben dar. -Matthäus Mt 47 2 12 Weil ihnen aber im Traum geboten wurde, nicht zu Herodes zurückzukehren, zogen sie auf einem anderen Weg heim in ihr Land. -Matthäus Mt 47 2 13 Als die Sterndeuter wieder gegangen waren, erschien dem Josef im Traum ein Engel des Herrn und sagte: Steh auf, nimm das Kind und seine Mutter, und flieh nach Ägypten; dort bleibe, bis ich dir etwas anderes auftrage; denn Herodes wird das Kind suchen, um es zu töten. -Matthäus Mt 47 2 14 Da stand Josef in der Nacht auf und floh mit dem Kind und dessen Mutter nach Ägypten. -Matthäus Mt 47 2 15 Dort blieb er bis zum Tod des Herodes. Denn es sollte sich erfüllen, was der Herr durch den Propheten gesagt hat: [Aus Ägypten habe ich meinen Sohn gerufen.] -Matthäus Mt 47 2 16 Als Herodes merkte, dass ihn die Sterndeuter getäuscht hatten, wurde er sehr zornig und er ließ in Betlehem und der ganzen Umgebung alle Knaben bis zum Alter von zwei Jahren töten, genau der Zeit entsprechend, die er von den Sterndeutern erfahren hatte. -Matthäus Mt 47 2 17 Damals erfüllte sich, was durch den Propheten Jeremia gesagt worden ist: -Matthäus Mt 47 2 18 [Ein Geschrei war in Rama zu hören,] /lautes [Weinen und Klagen:] /[Rahel weinte um ihre Kinder] /[und wollte sich nicht trösten lassen,] /[denn sie waren dahin.] -Matthäus Mt 47 2 19 Als Herodes gestorben war, erschien dem Josef in Ägypten ein Engel des Herrn im Traum -Matthäus Mt 47 2 20 und sagte: Steh auf, nimm das Kind und seine Mutter und zieh in das Land Israel; denn die Leute, die dem Kind nach dem Leben getrachtet haben, sind tot. -Matthäus Mt 47 2 21 Da stand er auf und zog mit dem Kind und dessen Mutter in das Land Israel. -Matthäus Mt 47 2 22 Als er aber hörte, dass in Judäa Archelaus an Stelle seines Vaters Herodes regierte, fürchtete er sich, dorthin zu gehen. Und weil er im Traum einen Befehl erhalten hatte, zog er in das Gebiet von Galiläa -Matthäus Mt 47 2 23 und ließ sich in einer Stadt namens Nazaret nieder. Denn es sollte sich erfüllen, was durch die Propheten gesagt worden ist: Er wird Nazoräer genannt werden. -Matthäus Mt 47 3 1 In jenen Tagen trat Johannes der Täufer auf und verkündete in der Wüste von Judäa: -Matthäus Mt 47 3 2 Kehrt um! Denn das Himmelreich ist nahe. -Matthäus Mt 47 3 3 Er war es, von dem der Prophet Jesaja gesagt hat: [Eine Stimme ruft in der Wüste:] /[Bereitet dem Herrn den Weg!] /[Ebnet] ihm [die Straßen!] -Matthäus Mt 47 3 4 Johannes trug ein Gewand aus Kamelhaaren und einen ledernen Gürtel um seine Hüften; Heuschrecken und wilder Honig waren seine Nahrung. -Matthäus Mt 47 3 5 Die Leute von Jerusalem und ganz Judäa und aus der ganzen Jordangegend zogen zu ihm hinaus; -Matthäus Mt 47 3 6 sie bekannten ihre Sünden und ließen sich im Jordan von ihm taufen. -Matthäus Mt 47 3 7 Als Johannes sah, dass viele Pharisäer und Sadduzäer zur Taufe kamen, sagte er zu ihnen: Ihr Schlangenbrut, wer hat euch denn gelehrt, dass ihr dem kommenden Gericht entrinnen könnt? -Matthäus Mt 47 3 8 Bringt Frucht hervor, die eure Umkehr zeigt, -Matthäus Mt 47 3 9 und meint nicht, ihr könntet sagen: Wir haben ja Abraham zum Vater. Denn ich sage euch: Gott kann aus diesen Steinen Kinder Abrahams machen. -Matthäus Mt 47 3 10 Schon ist die Axt an die Wurzel der Bäume gelegt; jeder Baum, der keine gute Frucht hervorbringt, wird umgehauen und ins Feuer geworfen. -Matthäus Mt 47 3 11 Ich taufe euch nur mit Wasser (zum Zeichen) der Umkehr. Der aber, der nach mir kommt, ist stärker als ich und ich bin es nicht wert, ihm die Schuhe auszuziehen. Er wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen. -Matthäus Mt 47 3 12 Schon hält er die Schaufel in der Hand; er wird die Spreu vom Weizen trennen und den Weizen in seine Scheune bringen; die Spreu aber wird er in nie erlöschendem Feuer verbrennen. -Matthäus Mt 47 3 13 Zu dieser Zeit kam Jesus von Galiläa an den Jordan zu Johannes, um sich von ihm taufen zu lassen. -Matthäus Mt 47 3 14 Johannes aber wollte es nicht zulassen und sagte zu ihm: Ich müsste von dir getauft werden, und du kommst zu mir? -Matthäus Mt 47 3 15 Jesus antwortete ihm: Lass es nur zu! Denn nur so können wir die Gerechtigkeit (die Gott fordert) ganz erfüllen. Da gab Johannes nach. -Matthäus Mt 47 3 16 Kaum war Jesus getauft und aus dem Wasser gestiegen, da öffnete sich der Himmel, und er sah den Geist Gottes wie eine Taube auf sich herabkommen. -Matthäus Mt 47 3 17 Und eine Stimme aus dem Himmel sprach: [Das ist mein geliebter Sohn, an dem ich Gefallen][gefunden habe.] -Matthäus Mt 47 4 1 Dann wurde Jesus vom Geist in die Wüste geführt; dort sollte er vom Teufel in Versuchung geführt werden. -Matthäus Mt 47 4 2 Als er vierzig Tage und vierzig Nächte gefastet hatte, bekam er Hunger. -Matthäus Mt 47 4 3 Da trat der Versucher an ihn heran und sagte: Wenn du Gottes Sohn bist, so befiehl, dass aus diesen Steinen Brot wird. -Matthäus Mt 47 4 4 Er aber antwortete: In der Schrift heißt es: [Der Mensch lebt nicht nur von Brot, sondern von jedem Wort, das aus Gottes Mund kommt.] -Matthäus Mt 47 4 5 Darauf nahm ihn der Teufel mit sich in die Heilige Stadt, stellte ihn oben auf den Tempel -Matthäus Mt 47 4 6 und sagte zu ihm: Wenn du Gottes Sohn bist, so stürz dich hinab; denn es heißt in der Schrift: [Seinen Engeln befiehlt er,] /[dich auf ihren Händen zu tragen,] /[damit dein Fuß nicht an einen Stein stößt.] -Matthäus Mt 47 4 7 Jesus antwortete ihm: In der Schrift heißt es auch: [Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht auf die Probe stellen.] -Matthäus Mt 47 4 8 Wieder nahm ihn der Teufel mit sich und führte ihn auf einen sehr hohen Berg; er zeigte ihm alle Reiche der Welt mit ihrer Pracht -Matthäus Mt 47 4 9 und sagte zu ihm: Das alles will ich dir geben, wenn du dich vor mir niederwirfst und mich anbetest. -Matthäus Mt 47 4 10 Da sagte Jesus zu ihm: Weg mit dir, Satan! Denn in der Schrift steht: [Vor dem Herrn, deinem Gott, sollst du dich niederwerfen und ihm] allein [dienen.] -Matthäus Mt 47 4 11 Darauf ließ der Teufel von ihm ab und es kamen Engel und dienten ihm. -Matthäus Mt 47 4 12 Als Jesus hörte, dass man Johannes ins Gefängnis geworfen hatte, zog er sich nach Galiläa zurück. -Matthäus Mt 47 4 13 Er verließ Nazaret, um in Kafarnaum zu wohnen, das am See liegt, im Gebiet von Sebulon und Naftali. -Matthäus Mt 47 4 14 Denn es sollte sich erfüllen, was durch den Propheten Jesaja gesagt worden ist: -Matthäus Mt 47 4 15 [Das Land Sebulon und das Land Naftali,] /[die Straße am Meer, das Gebiet jenseits des Jordan,] /[das heidnische Galiläa:] -Matthäus Mt 47 4 16 [das Volk, das im Dunkel lebte,] /[hat ein helles Licht gesehen;] /[denen, die im Schattenreich des Todes wohnten,] /[ist ein Licht erschienen.] -Matthäus Mt 47 4 17 Von da an begann Jesus zu verkünden: Kehrt um! Denn das Himmelreich ist nahe. -Matthäus Mt 47 4 18 Als Jesus am See von Galiläa entlangging, sah er zwei Brüder, Simon, genannt Petrus, und seinen Bruder Andreas; sie warfen gerade ihr Netz in den See, denn sie waren Fischer. -Matthäus Mt 47 4 19 Da sagte er zu ihnen: Kommt her, folgt mir nach! Ich werde euch zu Menschenfischern machen. -Matthäus Mt 47 4 20 Sofort ließen sie ihre Netze liegen und folgten ihm. -Matthäus Mt 47 4 21 Als er weiterging, sah er zwei andere Brüder, Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und seinen Bruder Johannes; sie waren mit ihrem Vater Zebedäus im Boot und richteten ihre Netze her. Er rief sie, -Matthäus Mt 47 4 22 und sogleich verließen sie das Boot und ihren Vater und folgten Jesus. -Matthäus Mt 47 4 23 Er zog in ganz Galiläa umher, lehrte in den Synagogen, verkündete das Evangelium vom Reich und heilte im Volk alle Krankheiten und Leiden. -Matthäus Mt 47 4 24 Und sein Ruf verbreitete sich in ganz Syrien. Man brachte Kranke mit den verschiedensten Gebrechen und Leiden zu ihm, Besessene, Mondsüchtige und Gelähmte, und er heilte sie alle. -Matthäus Mt 47 4 25 Scharen von Menschen aus Galiläa, der Dekapolis, aus Jerusalem und Judäa und aus dem Gebiet jenseits des Jordan folgten ihm. -Matthäus Mt 47 5 1 Als Jesus die vielen Menschen sah, stieg er auf einen Berg. Er setzte sich, und seine Jünger traten zu ihm. -Matthäus Mt 47 5 2 Dann begann er zu reden und lehrte sie. -Matthäus Mt 47 5 3 Er sagte: Selig, die arm sind vor Gott; /denn ihnen gehört das Himmelreich. -Matthäus Mt 47 5 4 Selig die Trauernden; /denn sie werden getröstet werden. -Matthäus Mt 47 5 5 Selig, die keine Gewalt anwenden; /denn sie werden das Land erben. -Matthäus Mt 47 5 6 Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit; /denn sie werden satt werden. -Matthäus Mt 47 5 7 Selig die Barmherzigen; /denn sie werden Erbarmen finden. -Matthäus Mt 47 5 8 Selig, die ein reines Herz haben; /denn sie werden Gott schauen. -Matthäus Mt 47 5 9 Selig, die Frieden stiften; /denn sie werden Söhne Gottes genannt werden. -Matthäus Mt 47 5 10 Selig, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; /denn ihnen gehört das Himmelreich. -Matthäus Mt 47 5 11 Selig seid ihr, wenn ihr um meinetwillen beschimpft und verfolgt und auf alle mögliche Weise verleumdet werdet. -Matthäus Mt 47 5 12 Freut euch und jubelt: Euer Lohn im Himmel wird groß sein. Denn so wurden schon vor euch die Propheten verfolgt. -Matthäus Mt 47 5 13 Ihr seid das Salz der Erde. Wenn das Salz seinen Geschmack verliert, womit kann man es wieder salzig machen? Es taugt zu nichts mehr; es wird weggeworfen und von den Leuten zertreten. -Matthäus Mt 47 5 14 Ihr seid das Licht der Welt. Eine Stadt, die auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben. -Matthäus Mt 47 5 15 Man zündet auch nicht ein Licht an und stülpt ein Gefäß darüber, sondern man stellt es auf den Leuchter; dann leuchtet es allen im Haus. -Matthäus Mt 47 5 16 So soll euer Licht vor den Menschen leuchten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen. -Matthäus Mt 47 5 17 Denkt nicht, ich sei gekommen, um das Gesetz und die Propheten aufzuheben. Ich bin nicht gekommen, um aufzuheben, sondern um zu erfüllen. -Matthäus Mt 47 5 18 Amen, das sage ich euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird auch nicht der kleinste Buchstabe des Gesetzes vergehen, bevor nicht alles geschehen ist. -Matthäus Mt 47 5 19 Wer auch nur eines von den kleinsten Geboten aufhebt und die Menschen entsprechend lehrt, der wird im Himmelreich der Kleinste sein. Wer sie aber hält und halten lehrt, der wird groß sein im Himmelreich. -Matthäus Mt 47 5 20 Darum sage ich euch: Wenn eure Gerechtigkeit nicht weit größer ist als die der Schriftgelehrten und der Pharisäer, werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen. -Matthäus Mt 47 5 21 Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt worden ist: [Du sollst nicht töten;] wer aber jemand tötet, soll dem Gericht verfallen sein. -Matthäus Mt 47 5 22 Ich aber sage euch: Jeder, der seinem Bruder auch nur zürnt, soll dem Gericht verfallen sein; und wer zu seinem Bruder sagt: Du Dummkopf!, soll dem Spruch des Hohen Rates verfallen sein; wer aber zu ihm sagt: Du (gottloser) Narr!, soll dem Feuer der Hölle verfallen sein. -Matthäus Mt 47 5 23 Wenn du deine Opfergabe zum Altar bringst und dir dabei einfällt, dass dein Bruder etwas gegen dich hat, -Matthäus Mt 47 5 24 so lass deine Gabe dort vor dem Altar liegen; geh und versöhne dich zuerst mit deinem Bruder, dann komm und opfere deine Gabe. -Matthäus Mt 47 5 25 Schließ ohne Zögern Frieden mit deinem Gegner, solange du mit ihm noch auf dem Weg zum Gericht bist. Sonst wird dich dein Gegner vor den Richter bringen und der Richter wird dich dem Gerichtsdiener übergeben und du wirst ins Gefängnis geworfen. -Matthäus Mt 47 5 26 Amen, das sage ich dir: Du kommst von dort nicht heraus, bis du den letzten Pfennig bezahlt hast. -Matthäus Mt 47 5 27 Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: [Du sollst nicht die Ehe brechen.] -Matthäus Mt 47 5 28 Ich aber sage euch: Wer eine Frau auch nur lüstern ansieht, hat in seinem Herzen schon Ehebruch mit ihr begangen. -Matthäus Mt 47 5 29 Wenn dich dein rechtes Auge zum Bösen verführt, dann reiß es aus und wirf es weg! Denn es ist besser für dich, dass eines deiner Glieder verloren geht, als dass dein ganzer Leib in die Hölle geworfen wird. -Matthäus Mt 47 5 30 Und wenn dich deine rechte Hand zum Bösen verführt, dann hau sie ab und wirf sie weg! Denn es ist besser für dich, dass eines deiner Glieder verloren geht, als dass dein ganzer Leib in die Hölle kommt. -Matthäus Mt 47 5 31 Ferner ist gesagt worden: [Wer seine Frau aus der Ehe entlässt, muss ihr eine Scheidungsurkunde geben.] -Matthäus Mt 47 5 32 Ich aber sage euch: Wer seine Frau entlässt, obwohl kein Fall von Unzucht vorliegt, liefert sie dem Ehebruch aus; und wer eine Frau heiratet, die aus der Ehe entlassen worden ist, begeht Ehebruch. -Matthäus Mt 47 5 33 Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt worden ist: [Du sollst keinen Meineid schwören,] und: Du sollst halten, was du dem Herrn geschworen hast. -Matthäus Mt 47 5 34 Ich aber sage euch: Schwört überhaupt nicht, weder beim [Himmel,] denn er [ist Gottes Thron,] -Matthäus Mt 47 5 35 noch bei der [Erde,] denn sie [ist der Schemel für seine Füße,] noch bei Jerusalem, denn [es ist die Stadt des großen Königs.] -Matthäus Mt 47 5 36 Auch bei deinem Haupt sollst du nicht schwören; denn du kannst kein einziges Haar weiß oder schwarz machen. -Matthäus Mt 47 5 37 Euer Ja sei ein Ja, euer Nein ein Nein; alles andere stammt vom Bösen. -Matthäus Mt 47 5 38 Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: [Auge für Auge] und [Zahn für Zahn.] -Matthäus Mt 47 5 39 Ich aber sage euch: Leistet dem, der euch etwas Böses antut, keinen Widerstand, sondern wenn dich einer auf die rechte Wange schlägt, dann halt ihm auch die andere hin. -Matthäus Mt 47 5 40 Und wenn dich einer vor Gericht bringen will, um dir das Hemd wegzunehmen, dann lass ihm auch den Mantel. -Matthäus Mt 47 5 41 Und wenn dich einer zwingen will, eine Meile mit ihm zu gehen, dann geh zwei mit ihm. -Matthäus Mt 47 5 42 Wer dich bittet, dem gib, und wer von dir borgen will, den weise nicht ab. -Matthäus Mt 47 5 43 Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: [Du sollst deinen Nächsten lieben] und deinen Feind hassen. -Matthäus Mt 47 5 44 Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen, -Matthäus Mt 47 5 45 damit ihr Söhne eures Vaters im Himmel werdet; denn er lässt seine Sonne aufgehen über Bösen und Guten, und er lässt regnen über Gerechte und Ungerechte. -Matthäus Mt 47 5 46 Wenn ihr nämlich nur die liebt, die euch lieben, welchen Lohn könnt ihr dafür erwarten? Tun das nicht auch die Zöllner? -Matthäus Mt 47 5 47 Und wenn ihr nur eure Brüder grüßt, was tut ihr damit Besonderes? Tun das nicht auch die Heiden? -Matthäus Mt 47 5 48 Ihr sollt also vollkommen sein, wie es auch euer himmlischer Vater ist. -Matthäus Mt 47 6 1 Hütet euch, eure Gerechtigkeit vor den Menschen zur Schau zu stellen; sonst habt ihr keinen Lohn von eurem Vater im Himmel zu erwarten. -Matthäus Mt 47 6 2 Wenn du Almosen gibst, lass es also nicht vor dir herposaunen, wie es die Heuchler in den Synagogen und auf den Gassen tun, um von den Leuten gelobt zu werden. Amen, das sage ich euch: Sie haben ihren Lohn bereits erhalten. -Matthäus Mt 47 6 3 Wenn du Almosen gibst, soll deine linke Hand nicht wissen, was deine rechte tut. -Matthäus Mt 47 6 4 Dein Almosen soll verborgen bleiben und dein Vater, der auch das Verborgene sieht, wird es dir vergelten. -Matthäus Mt 47 6 5 Wenn ihr betet, macht es nicht wie die Heuchler. Sie stellen sich beim Gebet gern in die Synagogen und an die Straßenecken, damit sie von den Leuten gesehen werden. Amen, das sage ich euch: Sie haben ihren Lohn bereits erhalten. -Matthäus Mt 47 6 6 Du aber geh in deine Kammer, wenn du betest, und schließ die Tür zu; dann bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist. Dein Vater, der auch das Verborgene sieht, wird es dir vergelten. -Matthäus Mt 47 6 7 Wenn ihr betet, sollt ihr nicht plappern wie die Heiden, die meinen, sie werden nur erhört, wenn sie viele Worte machen. -Matthäus Mt 47 6 8 Macht es nicht wie sie; denn euer Vater weiß, was ihr braucht, noch ehe ihr ihn bittet. -Matthäus Mt 47 6 9 So sollt ihr beten: Unser Vater im Himmel, /dein Name werde geheiligt, -Matthäus Mt 47 6 10 dein Reich komme, /dein Wille geschehe /wie im Himmel, so auf der Erde. -Matthäus Mt 47 6 11 Gib uns heute das Brot, das wir brauchen. -Matthäus Mt 47 6 12 Und erlass uns unsere Schulden, /wie auch wir sie unseren Schuldnern erlassen haben. -Matthäus Mt 47 6 13 Und führe uns nicht in Versuchung, /sondern rette uns vor dem Bösen. -Matthäus Mt 47 6 14 Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, dann wird euer himmlischer Vater auch euch vergeben. -Matthäus Mt 47 6 15 Wenn ihr aber den Menschen nicht vergebt, dann wird euch euer Vater eure Verfehlungen auch nicht vergeben. -Matthäus Mt 47 6 16 Wenn ihr fastet, macht kein finsteres Gesicht wie die Heuchler. Sie geben sich ein trübseliges Aussehen, damit die Leute merken, dass sie fasten. Amen, das sage ich euch: Sie haben ihren Lohn bereits erhalten. -Matthäus Mt 47 6 17 Du aber salbe dein Haar, wenn du fastest, und wasche dein Gesicht, -Matthäus Mt 47 6 18 damit die Leute nicht merken, dass du fastest, sondern nur dein Vater, der auch das Verborgene sieht; und dein Vater, der das Verborgene sieht, wird es dir vergelten. -Matthäus Mt 47 6 19 Sammelt euch nicht Schätze hier auf der Erde, wo Motte und Wurm sie zerstören und wo Diebe einbrechen und sie stehlen, -Matthäus Mt 47 6 20 sondern sammelt euch Schätze im Himmel, wo weder Motte noch Wurm sie zerstören und keine Diebe einbrechen und sie stehlen. -Matthäus Mt 47 6 21 Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz. -Matthäus Mt 47 6 22 Das Auge gibt dem Körper Licht. Wenn dein Auge gesund ist, dann wird dein ganzer Körper hell sein. -Matthäus Mt 47 6 23 Wenn aber dein Auge krank ist, dann wird dein ganzer Körper finster sein. Wenn nun das Licht in dir Finsternis ist, wie groß muss dann die Finsternis sein! -Matthäus Mt 47 6 24 Niemand kann zwei Herren dienen; er wird entweder den einen hassen und den andern lieben oder er wird zu dem einen halten und den andern verachten. Ihr könnt nicht beiden dienen, Gott und dem Mammon. -Matthäus Mt 47 6 25 Deswegen sage ich euch: Sorgt euch nicht um euer Leben und darum, dass ihr etwas zu essen habt, noch um euren Leib und darum, dass ihr etwas anzuziehen habt. Ist nicht das Leben wichtiger als die Nahrung und der Leib wichtiger als die Kleidung? -Matthäus Mt 47 6 26 Seht euch die Vögel des Himmels an: Sie säen nicht, sie ernten nicht und sammeln keine Vorräte in Scheunen; euer himmlischer Vater ernährt sie. Seid ihr nicht viel mehr wert als sie? -Matthäus Mt 47 6 27 Wer von euch kann mit all seiner Sorge sein Leben auch nur um eine kleine Zeitspanne verlängern? -Matthäus Mt 47 6 28 Und was sorgt ihr euch um eure Kleidung? Lernt von den Lilien, die auf dem Feld wachsen: Sie arbeiten nicht und spinnen nicht. -Matthäus Mt 47 6 29 Doch ich sage euch: Selbst Salomo war in all seiner Pracht nicht gekleidet wie eine von ihnen. -Matthäus Mt 47 6 30 Wenn aber Gott schon das Gras so prächtig kleidet, das heute auf dem Feld steht und morgen ins Feuer geworfen wird, wie viel mehr dann euch, ihr Kleingläubigen! -Matthäus Mt 47 6 31 Macht euch also keine Sorgen und fragt nicht: Was sollen wir essen? Was sollen wir trinken? Was sollen wir anziehen? -Matthäus Mt 47 6 32 Denn um all das geht es den Heiden. Euer himmlischer Vater weiß, dass ihr das alles braucht. -Matthäus Mt 47 6 33 Euch aber muss es zuerst um sein Reich und um seine Gerechtigkeit gehen; dann wird euch alles andere dazugegeben. -Matthäus Mt 47 6 34 Sorgt euch also nicht um morgen; denn der morgige Tag wird für sich selbst sorgen. Jeder Tag hat genug eigene Plage. -Matthäus Mt 47 7 1 Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet! -Matthäus Mt 47 7 2 Denn wie ihr richtet, so werdet ihr gerichtet werden, und nach dem Maß, mit dem ihr messt und zuteilt, wird euch zugeteilt werden. -Matthäus Mt 47 7 3 Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem Auge bemerkst du nicht? -Matthäus Mt 47 7 4 Wie kannst du zu deinem Bruder sagen: Lass mich den Splitter aus deinem Auge herausziehen! - und dabei steckt in deinem Auge ein Balken? -Matthäus Mt 47 7 5 Du Heuchler! Zieh zuerst den Balken aus deinem Auge, dann kannst du versuchen, den Splitter aus dem Auge deines Bruders herauszuziehen. -Matthäus Mt 47 7 6 Gebt das Heilige nicht den Hunden und werft eure Perlen nicht den Schweinen vor, denn sie könnten sie mit ihren Füßen zertreten und sich umwenden und euch zerreißen. -Matthäus Mt 47 7 7 Bittet, dann wird euch gegeben; sucht, dann werdet ihr finden; klopft an, dann wird euch geöffnet. -Matthäus Mt 47 7 8 Denn wer bittet, der empfängt; wer sucht, der findet; und wer anklopft, dem wird geöffnet. -Matthäus Mt 47 7 9 Oder ist einer unter euch, der seinem Sohn einen Stein gibt, wenn er um Brot bittet, -Matthäus Mt 47 7 10 oder eine Schlange, wenn er um einen Fisch bittet? -Matthäus Mt 47 7 11 Wenn nun schon ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gebt, was gut ist, wie viel mehr wird euer Vater im Himmel denen Gutes geben, die ihn bitten. -Matthäus Mt 47 7 12 Alles, was ihr also von anderen erwartet, das tut auch ihnen! Darin besteht das Gesetz und die Propheten. -Matthäus Mt 47 7 13 Geht durch das enge Tor! Denn das Tor ist weit, das ins Verderben führt, und der Weg dahin ist breit und viele gehen auf ihm. -Matthäus Mt 47 7 14 Aber das Tor, das zum Leben führt, ist eng und der Weg dahin ist schmal und nur wenige finden ihn. -Matthäus Mt 47 7 15 Hütet euch vor den falschen Propheten; sie kommen zu euch wie (harmlose) Schafe, in Wirklichkeit aber sind sie reißende Wölfe. -Matthäus Mt 47 7 16 An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen. Erntet man etwa von Dornen Trauben oder von Disteln Feigen? -Matthäus Mt 47 7 17 Jeder gute Baum bringt gute Früchte hervor, ein schlechter Baum aber schlechte. -Matthäus Mt 47 7 18 Ein guter Baum kann keine schlechten Früchte hervorbringen und ein schlechter Baum keine guten. -Matthäus Mt 47 7 19 Jeder Baum, der keine guten Früchte hervorbringt, wird umgehauen und ins Feuer geworfen. -Matthäus Mt 47 7 20 An ihren Früchten also werdet ihr sie erkennen. -Matthäus Mt 47 7 21 Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr! Herr!, wird in das Himmelreich kommen, sondern nur, wer den Willen meines Vaters im Himmel erfüllt. -Matthäus Mt 47 7 22 Viele werden an jenem Tag zu mir sagen: Herr, Herr, sind wir nicht in deinem Namen als Propheten aufgetreten und haben wir nicht mit deinem Namen Dämonen ausgetrieben und mit deinem Namen viele Wunder vollbracht? -Matthäus Mt 47 7 23 Dann werde ich ihnen antworten: Ich kenne euch nicht. [Weg von mir, ihr Übertreter des Gesetzes!] -Matthäus Mt 47 7 24 Wer diese meine Worte hört und danach handelt, ist wie ein kluger Mann, der sein Haus auf Fels baute. -Matthäus Mt 47 7 25 Als nun ein Wolkenbruch kam und die Wassermassen heranfluteten, als die Stürme tobten und an dem Haus rüttelten, da stürzte es nicht ein; denn es war auf Fels gebaut. -Matthäus Mt 47 7 26 Wer aber meine Worte hört und nicht danach handelt, ist wie ein unvernünftiger Mann, der sein Haus auf Sand baute. -Matthäus Mt 47 7 27 Als nun ein Wolkenbruch kam und die Wassermassen heranfluteten, als die Stürme tobten und an dem Haus rüttelten, da stürzte es ein und wurde völlig zerstört. -Matthäus Mt 47 7 28 Als Jesus diese Rede beendet hatte, war die Menge sehr betroffen von seiner Lehre; -Matthäus Mt 47 7 29 denn er lehrte sie wie einer, der (göttliche) Vollmacht hat, und nicht wie ihre Schriftgelehrten. -Matthäus Mt 47 8 1 Als Jesus von dem Berg herabstieg, folgten ihm viele Menschen. -Matthäus Mt 47 8 2 Da kam ein Aussätziger, fiel vor ihm nieder und sagte: Herr, wenn du willst, kannst du machen, dass ich rein werde. -Matthäus Mt 47 8 3 Jesus streckte die Hand aus, berührte ihn und sagte: Ich will es werde rein! Im gleichen Augenblick wurde der Aussätzige rein. -Matthäus Mt 47 8 4 Jesus aber sagte zu ihm: Nimm dich in Acht! Erzähl niemand davon, sondern geh, [zeig dich dem Priester] und bring das Opfer dar, das Mose angeordnet hat. Das soll für sie ein Beweis (deiner Heilung) sein. -Matthäus Mt 47 8 5 Als er nach Kafarnaum kam, trat ein Hauptmann an ihn heran und bat ihn: -Matthäus Mt 47 8 6 Herr, mein Diener liegt gelähmt zu Hause und hat große Schmerzen. -Matthäus Mt 47 8 7 Jesus sagte zu ihm: Ich will kommen und ihn gesund machen. -Matthäus Mt 47 8 8 Da antwortete der Hauptmann: Herr, ich bin es nicht wert, dass du mein Haus betrittst; sprich nur ein Wort, dann wird mein Diener gesund. -Matthäus Mt 47 8 9 Auch ich muss Befehlen gehorchen und ich habe selber Soldaten unter mir; sage ich nun zu einem: Geh!, so geht er, und zu einem andern: Komm!, so kommt er, und zu meinem Diener: Tu das!, so tut er es. -Matthäus Mt 47 8 10 Jesus war erstaunt, als er das hörte, und sagte zu denen, die ihm nachfolgten: Amen, das sage ich euch: Einen solchen Glauben habe ich in Israel noch bei niemand gefunden. -Matthäus Mt 47 8 11 Ich sage euch: Viele werden von Osten und Westen kommen und mit Abraham, Isaak und Jakob im Himmelreich zu Tisch sitzen; -Matthäus Mt 47 8 12 die aber, für die das Reich bestimmt war, werden hinausgeworfen in die äußerste Finsternis; dort werden sie heulen und mit den Zähnen knirschen. -Matthäus Mt 47 8 13 Und zum Hauptmann sagte Jesus: Geh! Es soll geschehen, wie du geglaubt hast. Und in derselben Stunde wurde der Diener gesund. -Matthäus Mt 47 8 14 Jesus ging in das Haus des Petrus und sah, dass dessen Schwiegermutter im Bett lag und Fieber hatte. -Matthäus Mt 47 8 15 Da berührte er ihre Hand, und das Fieber wich von ihr. Und sie stand auf und sorgte für ihn. -Matthäus Mt 47 8 16 Am Abend brachte man viele Besessene zu ihm. Er trieb mit seinem Wort die Geister aus und heilte alle Kranken. -Matthäus Mt 47 8 17 Dadurch sollte sich erfüllen, was durch den Propheten Jesaja gesagt worden ist: [Er hat unsere Leiden auf sich genommen und unsere Krankheiten getragen.] -Matthäus Mt 47 8 18 Als Jesus die vielen Menschen sah, die um ihn waren, befahl er, ans andere Ufer zu fahren. -Matthäus Mt 47 8 19 Da kam ein Schriftgelehrter zu ihm und sagte: Meister, ich will dir folgen, wohin du auch gehst. -Matthäus Mt 47 8 20 Jesus antwortete ihm: Die Füchse haben ihre Höhlen und die Vögel ihre Nester; der Menschensohn aber hat keinen Ort, wo er sein Haupt hinlegen kann. -Matthäus Mt 47 8 21 Ein anderer aber, einer seiner Jünger, sagte zu ihm: Herr, lass mich zuerst heimgehen und meinen Vater begraben! -Matthäus Mt 47 8 22 Jesus erwiderte: Folge mir nach; lass die Toten ihre Toten begraben! -Matthäus Mt 47 8 23 Er stieg in das Boot, und seine Jünger folgten ihm. -Matthäus Mt 47 8 24 Plötzlich brach auf dem See ein gewaltiger Sturm los, sodass das Boot von den Wellen überflutet wurde. Jesus aber schlief. -Matthäus Mt 47 8 25 Da traten die Jünger zu ihm und weckten ihn; sie riefen: Herr, rette uns, wir gehen zugrunde! -Matthäus Mt 47 8 26 Er sagte zu ihnen: Warum habt ihr solche Angst, ihr Kleingläubigen? Dann stand er auf, drohte den Winden und dem See und es trat völlige Stille ein. -Matthäus Mt 47 8 27 Die Leute aber staunten und sagten: Was ist das für ein Mensch, dass ihm sogar die Winde und der See gehorchen? -Matthäus Mt 47 8 28 Als Jesus an das andere Ufer kam, in das Gebiet von Gadara, liefen ihm aus den Grabhöhlen zwei Besessene entgegen. Sie waren so gefährlich, dass niemand den Weg benutzen konnte, der dort vorbeiführte. -Matthäus Mt 47 8 29 Sofort begannen sie zu schreien: Was haben wir mit dir zu tun, Sohn Gottes? Bist du hergekommen, um uns schon vor der Zeit zu quälen? -Matthäus Mt 47 8 30 In einiger Entfernung weidete gerade eine große Schweineherde. -Matthäus Mt 47 8 31 Da baten ihn die Dämonen: Wenn du uns austreibst, dann schick uns in die Schweineherde! -Matthäus Mt 47 8 32 Er sagte zu ihnen: Geht! Da verließen sie die beiden und fuhren in die Schweine. Und die ganze Herde stürzte sich den Abhang hinab in den See und kam in den Fluten um. -Matthäus Mt 47 8 33 Die Hirten flohen, liefen in die Stadt und erzählten dort alles, auch das, was mit den Besessenen geschehen war. -Matthäus Mt 47 8 34 Und die ganze Stadt zog zu Jesus hinaus; als sie ihn trafen, baten sie ihn, ihr Gebiet zu verlassen. -Matthäus Mt 47 9 1 Jesus stieg in das Boot, fuhr über den See und kam in seine Stadt. -Matthäus Mt 47 9 2 Da brachte man auf einer Tragbahre einen Gelähmten zu ihm. Als Jesus ihren Glauben sah, sagte er zu dem Gelähmten: Hab Vertrauen, mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben! -Matthäus Mt 47 9 3 Da dachten einige Schriftgelehrte: Er lästert Gott. -Matthäus Mt 47 9 4 Jesus wusste, was sie dachten, und sagte: Warum habt ihr so böse Gedanken im Herzen? -Matthäus Mt 47 9 5 Was ist leichter, zu sagen: Deine Sünden sind dir vergeben!, oder zu sagen: Steh auf und geh umher? -Matthäus Mt 47 9 6 Ihr sollt aber erkennen, dass der Menschensohn die Vollmacht hat, hier auf der Erde Sünden zu vergeben. Darauf sagte er zu dem Gelähmten: Steh auf, nimm deine Tragbahre, und geh nach Hause! -Matthäus Mt 47 9 7 Und der Mann stand auf und ging heim. -Matthäus Mt 47 9 8 Als die Leute das sahen, erschraken sie und priesen Gott, der den Menschen solche Vollmacht gegeben hat. -Matthäus Mt 47 9 9 Als Jesus weiterging, sah er einen Mann namens Matthäus am Zoll sitzen und sagte zu ihm: Folge mir nach! Da stand Matthäus auf und folgte ihm. -Matthäus Mt 47 9 10 Und als Jesus in seinem Haus beim Essen war, kamen viele Zöllner und Sünder und aßen zusammen mit ihm und seinen Jüngern. -Matthäus Mt 47 9 11 Als die Pharisäer das sahen, sagten sie zu seinen Jüngern: Wie kann euer Meister zusammen mit Zöllnern und Sündern essen? -Matthäus Mt 47 9 12 Er hörte es und sagte: Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken. -Matthäus Mt 47 9 13 Darum lernt, was es heißt: [Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer.] Denn ich bin gekommen, um die Sünder zu rufen, nicht die Gerechten. -Matthäus Mt 47 9 14 Da kamen die Jünger des Johannes zu ihm und sagten: Warum fasten deine Jünger nicht, während wir und die Pharisäer fasten? -Matthäus Mt 47 9 15 Jesus antwortete ihnen: Können denn die Hochzeitsgäste trauern, solange der Bräutigam bei ihnen ist? Es werden aber Tage kommen, da wird ihnen der Bräutigam genommen sein; dann werden sie fasten. -Matthäus Mt 47 9 16 Niemand setzt ein Stück neuen Stoff auf ein altes Kleid; denn der neue Stoff reißt doch wieder ab und es entsteht ein noch größerer Riss. -Matthäus Mt 47 9 17 Auch füllt man nicht neuen Wein in alte Schläuche. Sonst reißen die Schläuche, der Wein läuft aus und die Schläuche sind unbrauchbar. Neuen Wein füllt man in neue Schläuche, dann bleibt beides erhalten. -Matthäus Mt 47 9 18 Während Jesus so mit ihnen redete, kam ein Synagogenvorsteher, fiel vor ihm nieder und sagte: Meine Tochter ist eben gestorben; komm doch, leg ihr deine Hand auf, dann wird sie wieder lebendig. -Matthäus Mt 47 9 19 Jesus stand auf und folgte ihm mit seinen Jüngern. -Matthäus Mt 47 9 20 Da trat eine Frau, die schon zwölf Jahre an Blutungen litt, von hinten an ihn heran und berührte den Saum seines Gewandes; -Matthäus Mt 47 9 21 denn sie sagte sich: Wenn ich auch nur sein Gewand berühre, werde ich geheilt. -Matthäus Mt 47 9 22 Jesus wandte sich um, und als er sie sah, sagte er: Hab keine Angst, meine Tochter, dein Glaube hat dir geholfen. Und von dieser Stunde an war die Frau geheilt. -Matthäus Mt 47 9 23 Als Jesus in das Haus des Synagogenvorstehers kam und die Flötenspieler und die Menge der klagenden Leute sah, -Matthäus Mt 47 9 24 sagte er: Geht hinaus! Das Mädchen ist nicht gestorben, es schläft nur. Da lachten sie ihn aus. -Matthäus Mt 47 9 25 Als man die Leute hinausgedrängt hatte, trat er ein und fasste das Mädchen an der Hand; da stand es auf. -Matthäus Mt 47 9 26 Und die Kunde davon verbreitete sich in der ganzen Gegend. -Matthäus Mt 47 9 27 Als Jesus weiterging, folgten ihm zwei Blinde und schrien: Hab Erbarmen mit uns, Sohn Davids! -Matthäus Mt 47 9 28 Nachdem er ins Haus gegangen war, kamen die Blinden zu ihm. Er sagte zu ihnen: Glaubt ihr, dass ich euch helfen kann? Sie antworteten: Ja, Herr. -Matthäus Mt 47 9 29 Darauf berührte er ihre Augen und sagte: Wie ihr geglaubt habt, so soll es geschehen. -Matthäus Mt 47 9 30 Da wurden ihre Augen geöffnet. Jesus aber befahl ihnen: Nehmt euch in Acht! Niemand darf es erfahren. -Matthäus Mt 47 9 31 Doch sie gingen weg und erzählten von ihm in der ganzen Gegend. -Matthäus Mt 47 9 32 Als sie gegangen waren, brachte man zu Jesus einen Stummen, der von einem Dämon besessen war. -Matthäus Mt 47 9 33 Er trieb den Dämon aus, und der Stumme konnte reden. Alle Leute staunten und sagten: So etwas ist in Israel noch nie geschehen. -Matthäus Mt 47 9 34 Die Pharisäer aber sagten: Mit Hilfe des Anführers der Dämonen treibt er die Dämonen aus. -Matthäus Mt 47 9 35 Jesus zog durch alle Städte und Dörfer, lehrte in ihren Synagogen, verkündete das Evangelium vom Reich und heilte alle Krankheiten und Leiden. -Matthäus Mt 47 9 36 Als er die vielen Menschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen; denn sie waren müde und erschöpft [wie Schafe, die keinen Hirten haben.] -Matthäus Mt 47 9 37 Da sagte er zu seinen Jüngern: Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenig Arbeiter. -Matthäus Mt 47 9 38 Bittet also den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte auszusenden. -Matthäus Mt 47 10 1 Dann rief er seine zwölf Jünger zu sich und gab ihnen die Vollmacht, die unreinen Geister auszutreiben und alle Krankheiten und Leiden zu heilen. -Matthäus Mt 47 10 2 Die Namen der zwölf Apostel sind: an erster Stelle Simon, genannt Petrus, und sein Bruder Andreas, dann Jakobus, der Sohn des Zebedäus, und sein Bruder Johannes, -Matthäus Mt 47 10 3 Philippus und Bartholomäus, Thomas und Matthäus, der Zöllner, Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Thaddäus, -Matthäus Mt 47 10 4 Simon Kananäus und Judas Iskariot, der ihn später verraten hat. -Matthäus Mt 47 10 5 Diese Zwölf sandte Jesus aus und gebot ihnen: Geht nicht zu den Heiden und betretet keine Stadt der Samariter, -Matthäus Mt 47 10 6 sondern geht zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel. -Matthäus Mt 47 10 7 Geht und verkündet: Das Himmelreich ist nahe. -Matthäus Mt 47 10 8 Heilt Kranke, weckt Tote auf, macht Aussätzige rein, treibt Dämonen aus! Umsonst habt ihr empfangen, umsonst sollt ihr geben. -Matthäus Mt 47 10 9 Steckt nicht Gold, Silber und Kupfermünzen in euren Gürtel. -Matthäus Mt 47 10 10 Nehmt keine Vorratstasche mit auf den Weg, kein zweites Hemd, keine Schuhe, keinen Wanderstab; denn wer arbeitet, hat ein Recht auf seinen Unterhalt. -Matthäus Mt 47 10 11 Wenn ihr in eine Stadt oder in ein Dorf kommt, erkundigt euch, wer es wert ist, euch aufzunehmen; bei ihm bleibt, bis ihr den Ort wieder verlasst. -Matthäus Mt 47 10 12 Wenn ihr in ein Haus kommt, dann wünscht ihm Frieden. -Matthäus Mt 47 10 13 Wenn das Haus es wert ist, soll der Friede, den ihr ihm wünscht, bei ihm einkehren. Ist das Haus es aber nicht wert, dann soll der Friede zu euch zurückkehren. -Matthäus Mt 47 10 14 Wenn man euch aber in einem Haus oder in einer Stadt nicht aufnimmt und eure Worte nicht hören will, dann geht weg und schüttelt den Staub von euren Füßen. -Matthäus Mt 47 10 15 Amen, das sage ich euch: Dem Gebiet von Sodom und Gomorra wird es am Tag des Gerichts nicht so schlimm ergehen wie dieser Stadt. -Matthäus Mt 47 10 16 Seht, ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe; seid daher klug wie die Schlangen und arglos wie die Tauben! -Matthäus Mt 47 10 17 Nehmt euch aber vor den Menschen in Acht! Denn sie werden euch vor die Gerichte bringen und in ihren Synagogen auspeitschen. -Matthäus Mt 47 10 18 Ihr werdet um meinetwillen vor Statthalter und Könige geführt, damit ihr vor ihnen und den Heiden Zeugnis ablegt. -Matthäus Mt 47 10 19 Wenn man euch vor Gericht stellt, macht euch keine Sorgen, wie und was ihr reden sollt; denn es wird euch in jener Stunde eingegeben, was ihr sagen sollt. -Matthäus Mt 47 10 20 Nicht ihr werdet dann reden, sondern der Geist eures Vaters wird durch euch reden. -Matthäus Mt 47 10 21 Brüder werden einander dem Tod ausliefern und Väter ihre Kinder, und die Kinder werden sich gegen ihre Eltern auflehnen und sie in den Tod schicken. -Matthäus Mt 47 10 22 Und ihr werdet um meines Namens willen von allen gehasst werden; wer aber bis zum Ende standhaft bleibt, der wird gerettet. -Matthäus Mt 47 10 23 Wenn man euch in der einen Stadt verfolgt, so flieht in eine andere. Amen, ich sage euch: Ihr werdet nicht zu Ende kommen mit den Städten Israels, bis der Menschensohn kommt. -Matthäus Mt 47 10 24 Ein Jünger steht nicht über seinem Meister und ein Sklave nicht über seinem Herrn. -Matthäus Mt 47 10 25 Der Jünger muss sich damit begnügen, dass es ihm geht wie seinem Meister, und der Sklave, dass es ihm geht wie seinem Herrn. Wenn man schon den Herrn des Hauses Beelzebul nennt, dann erst recht seine Hausgenossen. -Matthäus Mt 47 10 26 Darum fürchtet euch nicht vor ihnen! Denn nichts ist verhüllt, was nicht enthüllt wird, und nichts ist verborgen, was nicht bekannt wird. -Matthäus Mt 47 10 27 Was ich euch im Dunkeln sage, davon redet am hellen Tag, und was man euch ins Ohr flüstert, das verkündet von den Dächern. -Matthäus Mt 47 10 28 Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht töten können, sondern fürchtet euch vor dem, der Seele und Leib ins Verderben der Hölle stürzen kann. -Matthäus Mt 47 10 29 Verkauft man nicht zwei Spatzen für ein paar Pfennig? Und doch fällt keiner von ihnen zur Erde ohne den Willen eures Vaters. -Matthäus Mt 47 10 30 Bei euch aber sind sogar die Haare auf dem Kopf alle gezählt. -Matthäus Mt 47 10 31 Fürchtet euch also nicht! Ihr seid mehr wert als viele Spatzen. -Matthäus Mt 47 10 32 Wer sich nun vor den Menschen zu mir bekennt, zu dem werde auch ich mich vor meinem Vater im Himmel bekennen. -Matthäus Mt 47 10 33 Wer mich aber vor den Menschen verleugnet, den werde auch ich vor meinem Vater im Himmel verleugnen. -Matthäus Mt 47 10 34 Denkt nicht, ich sei gekommen, um Frieden auf die Erde zu bringen. Ich bin nicht gekommen, um Frieden zu bringen, sondern das Schwert. -Matthäus Mt 47 10 35 Denn ich bin gekommen, um [den Sohn mit seinem Vater] zu entzweien [und die Tochter mit ihrer Mutter und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter;] -Matthäus Mt 47 10 36 und [die Hausgenossen eines Menschen werden seine Feinde sein.] -Matthäus Mt 47 10 37 Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig, und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig. -Matthäus Mt 47 10 38 Und wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und mir nachfolgt, ist meiner nicht würdig. -Matthäus Mt 47 10 39 Wer das Leben gewinnen will, wird es verlieren; wer aber das Leben um meinetwillen verliert, wird es gewinnen. -Matthäus Mt 47 10 40 Wer euch aufnimmt, der nimmt mich auf, und wer mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich gesandt hat. -Matthäus Mt 47 10 41 Wer einen Propheten aufnimmt, weil es ein Prophet ist, wird den Lohn eines Propheten erhalten. Wer einen Gerechten aufnimmt, weil es ein Gerechter ist, wird den Lohn eines Gerechten erhalten. -Matthäus Mt 47 10 42 Und wer einem von diesen Kleinen auch nur einen Becher frisches Wasser zu trinken gibt, weil es ein Jünger ist - amen, ich sage euch: Er wird gewiss nicht um seinen Lohn kommen. -Matthäus Mt 47 11 1 Als Jesus die Unterweisung der zwölf Jünger beendet hatte, zog er weiter, um in den Städten zu lehren und zu predigen. -Matthäus Mt 47 11 2 Johannes hörte im Gefängnis von den Taten Christi. Da schickte er seine Jünger zu ihm -Matthäus Mt 47 11 3 und ließ ihn fragen: Bist du der, der kommen soll, oder müssen wir auf einen andern warten? -Matthäus Mt 47 11 4 Jesus antwortete ihnen: Geht und berichtet Johannes, was ihr hört und seht: -Matthäus Mt 47 11 5 [Blinde sehen wieder] und [Lahme] gehen; Aussätzige werden rein und [Taube hören; Tote stehen auf] und [den Armen wird das Evangelium verkündet.] -Matthäus Mt 47 11 6 Selig ist, wer an mir keinen Anstoß nimmt. -Matthäus Mt 47 11 7 Als sie gegangen waren, begann Jesus zu der Menge über Johannes zu reden; er sagte: Was habt ihr denn sehen wollen, als ihr in die Wüste hinausgegangen seid? Ein Schilfrohr, das im Wind schwankt? -Matthäus Mt 47 11 8 Oder was habt ihr sehen wollen, als ihr hinausgegangen seid? Einen Mann in feiner Kleidung? Leute, die fein gekleidet sind, findet man in den Palästen der Könige. -Matthäus Mt 47 11 9 Oder wozu seid ihr hinausgegangen? Um einen Propheten zu sehen? Ja, ich sage euch: Ihr habt sogar mehr gesehen als einen Propheten. -Matthäus Mt 47 11 10 Er ist der, von dem es in der Schrift heißt: [Ich sende meinen Boten vor dir her;] /[er soll den Weg] für dich [bahnen.] -Matthäus Mt 47 11 11 Amen, das sage ich euch: Unter allen Menschen hat es keinen größeren gegeben als Johannes den Täufer; doch der Kleinste im Himmelreich ist größer als er. -Matthäus Mt 47 11 12 Seit den Tagen Johannes' des Täufers bis heute wird dem Himmelreich Gewalt angetan; die Gewalttätigen reißen es an sich. -Matthäus Mt 47 11 13 Denn bis hin zu Johannes haben alle Propheten und das Gesetz (über diese Dinge) geweissagt. -Matthäus Mt 47 11 14 Und wenn ihr es gelten lassen wollt: Ja, er ist Elija, der wiederkommen soll. -Matthäus Mt 47 11 15 Wer Ohren hat, der höre! -Matthäus Mt 47 11 16 Mit wem soll ich diese Generation vergleichen? Sie gleicht Kindern, die auf dem Marktplatz sitzen und anderen Kindern zurufen: -Matthäus Mt 47 11 17 Wir haben für euch auf der Flöte (Hochzeitslieder) gespielt, und ihr habt nicht getanzt; wir haben Klagelieder gesungen und ihr habt euch nicht an die Brust geschlagen. -Matthäus Mt 47 11 18 Johannes ist gekommen, er isst nicht und trinkt nicht und sie sagen: Er ist von einem Dämon besessen. -Matthäus Mt 47 11 19 Der Menschensohn ist gekommen, er isst und trinkt; darauf sagen sie: Dieser Fresser und Säufer, dieser Freund der Zöllner und Sünder! Und doch hat die Weisheit durch die Taten, die sie bewirkt hat, recht bekommen. -Matthäus Mt 47 11 20 Dann begann er den Städten, in denen er die meisten Wunder getan hatte, Vorwürfe zu machen, weil sie sich nicht bekehrt hatten: -Matthäus Mt 47 11 21 Weh dir, Chorazin! Weh dir, Betsaida! Wenn einst in Tyrus und Sidon die Wunder geschehen wären, die bei euch geschehen sind - man hätte dort in Sack und Asche Buße getan. -Matthäus Mt 47 11 22 Ja, das sage ich euch: Tyrus und Sidon wird es am Tag des Gerichts nicht so schlimm ergehen wie euch. -Matthäus Mt 47 11 23 Und du, Kafarnaum, meinst du etwa, [du wirst bis zum Himmel erhoben? Nein, in die Unterwelt wirst du hinabgeworfen.] Wenn in Sodom die Wunder geschehen wären, die bei dir geschehen sind, dann stünde es noch heute. -Matthäus Mt 47 11 24 Ja, das sage ich euch: Dem Gebiet von Sodom wird es am Tag des Gerichts nicht so schlimm ergehen wie dir. -Matthäus Mt 47 11 25 In jener Zeit sprach Jesus: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du all das den Weisen und Klugen verborgen, den Unmündigen aber offenbart hast. -Matthäus Mt 47 11 26 Ja, Vater, so hat es dir gefallen. -Matthäus Mt 47 11 27 Mir ist von meinem Vater alles übergeben worden; niemand kennt den Sohn, nur der Vater, und niemand kennt den Vater, nur der Sohn und der, dem es der Sohn offenbaren will. -Matthäus Mt 47 11 28 Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Ich werde euch Ruhe verschaffen. -Matthäus Mt 47 11 29 Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir; denn ich bin gütig und von Herzen demütig; [so werdet ihr Ruhe finden für eure Seele.] -Matthäus Mt 47 11 30 Denn mein Joch drückt nicht und meine Last ist leicht. -Matthäus Mt 47 12 1 In jener Zeit ging Jesus an einem Sabbat durch die Kornfelder. Seine Jünger hatten Hunger; sie rissen deshalb Ähren ab und aßen davon. -Matthäus Mt 47 12 2 Die Pharisäer sahen es und sagten zu ihm: Sieh her, deine Jünger tun etwas, das am Sabbat verboten ist. -Matthäus Mt 47 12 3 Da sagte er zu ihnen: Habt ihr nicht gelesen, was David getan hat, als er und seine Begleiter hungrig waren - -Matthäus Mt 47 12 4 wie er in das Haus Gottes ging und wie sie die heiligen Brote aßen, die weder er noch seine Begleiter, sondern nur die Priester essen durften? -Matthäus Mt 47 12 5 Oder habt ihr nicht im Gesetz gelesen, dass am Sabbat die Priester im Tempel den Sabbat entweihen, ohne sich schuldig zu machen? -Matthäus Mt 47 12 6 Ich sage euch: Hier ist einer, der größer ist als der Tempel. -Matthäus Mt 47 12 7 Wenn ihr begriffen hättet, was das heißt: [Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer,] dann hättet ihr nicht Unschuldige verurteilt; -Matthäus Mt 47 12 8 denn der Menschensohn ist Herr über den Sabbat. -Matthäus Mt 47 12 9 Darauf verließ er sie und ging in ihre Synagoge. -Matthäus Mt 47 12 10 Dort saß ein Mann, dessen Hand verdorrt war. Sie fragten ihn: Ist es am Sabbat erlaubt zu heilen? Sie suchten nämlich einen Grund zur Anklage gegen ihn. -Matthäus Mt 47 12 11 Er antwortete: Wer von euch wird, wenn ihm am Sabbat sein Schaf in eine Grube fällt, es nicht sofort wieder herausziehen? -Matthäus Mt 47 12 12 Und wie viel mehr ist ein Mensch wert als ein Schaf! Darum ist es am Sabbat erlaubt, Gutes zu tun. -Matthäus Mt 47 12 13 Dann sagte er zu dem Mann: Streck deine Hand aus! Er streckte sie aus, und die Hand war wieder ebenso gesund wie die andere. -Matthäus Mt 47 12 14 Die Pharisäer aber gingen hinaus und fassten den Beschluss, Jesus umzubringen. -Matthäus Mt 47 12 15 Als Jesus das erfuhr, ging er von dort weg. Viele folgten ihm, und er heilte alle Kranken. -Matthäus Mt 47 12 16 Aber er verbot ihnen, in der Öffentlichkeit von ihm zu reden. -Matthäus Mt 47 12 17 Auf diese Weise sollte sich erfüllen, was durch den Propheten Jesaja gesagt worden ist: -Matthäus Mt 47 12 18 [Seht, das ist mein Knecht, den ich erwählt habe,] /[mein Geliebter, an dem ich Gefallen gefunden habe. Ich werde meinen Geist auf ihn legen] /[und er wird den Völkern das Recht verkünden.] -Matthäus Mt 47 12 19 [Er wird nicht zanken und nicht schreien] /[und man wird seine Stimme nicht auf den Straßen hören.] -Matthäus Mt 47 12 20 [Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen] /[und den glimmenden Docht nicht auslöschen,] /[bis er dem Recht zum Sieg verholfen hat.] -Matthäus Mt 47 12 21 [Und auf seinen Namen werden die Völker ihre Hoffnung setzen.] -Matthäus Mt 47 12 22 Damals brachte man zu ihm einen Besessenen, der blind und stumm war. Jesus heilte ihn, sodass der Stumme wieder reden und sehen konnte. -Matthäus Mt 47 12 23 Da gerieten alle Leute außer sich und sagten: Ist er etwa der Sohn Davids? -Matthäus Mt 47 12 24 Als die Pharisäer das hörten, sagten sie: Nur mit Hilfe von Beelzebul, dem Anführer der Dämonen, kann er die Dämonen austreiben. -Matthäus Mt 47 12 25 Doch Jesus wusste, was sie dachten, und sagte zu ihnen: Jedes Reich, das in sich gespalten ist, geht zugrunde, und keine Stadt und keine Familie, die in sich gespalten ist, wird Bestand haben. -Matthäus Mt 47 12 26 Wenn also der Satan den Satan austreibt, dann liegt der Satan mit sich selbst im Streit. Wie kann sein Reich dann Bestand haben? -Matthäus Mt 47 12 27 Und wenn ich die Dämonen durch Beelzebul austreibe, durch wen treiben dann eure Anhänger sie aus? Sie selbst also sprechen euch das Urteil. -Matthäus Mt 47 12 28 Wenn ich aber die Dämonen durch den Geist Gottes austreibe, dann ist das Reich Gottes schon zu euch gekommen. -Matthäus Mt 47 12 29 Wie kann einer in das Haus eines starken Mannes einbrechen und ihm den Hausrat rauben, wenn er den Mann nicht vorher fesselt? Erst dann kann er sein Haus plündern. -Matthäus Mt 47 12 30 Wer nicht für mich ist, der ist gegen mich; wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut. -Matthäus Mt 47 12 31 Darum sage ich euch: Jede Sünde und Lästerung wird den Menschen vergeben werden, aber die Lästerung gegen den Geist wird nicht vergeben. -Matthäus Mt 47 12 32 Auch dem, der etwas gegen den Menschensohn sagt, wird vergeben werden; wer aber etwas gegen den Heiligen Geist sagt, dem wird nicht vergeben, weder in dieser noch in der zukünftigen Welt. -Matthäus Mt 47 12 33 Entweder: der Baum ist gut - dann sind auch seine Früchte gut. Oder: der Baum ist schlecht - dann sind auch seine Früchte schlecht. An den Früchten also erkennt man den Baum. -Matthäus Mt 47 12 34 Ihr Schlangenbrut, wie könnt ihr Gutes reden, wenn ihr böse seid? Denn wovon das Herz voll ist, davon spricht der Mund. -Matthäus Mt 47 12 35 Ein guter Mensch bringt Gutes hervor, weil er Gutes in sich hat, und ein böser Mensch bringt Böses hervor, weil er Böses in sich hat. -Matthäus Mt 47 12 36 Ich sage euch: Über jedes unnütze Wort, das die Menschen reden, werden sie am Tag des Gerichts Rechenschaft ablegen müssen; -Matthäus Mt 47 12 37 denn aufgrund deiner Worte wirst du freigesprochen und aufgrund deiner Worte wirst du verurteilt werden. -Matthäus Mt 47 12 38 Zu dieser Zeit sagten einige Schriftgelehrte und Pharisäer zu ihm: Meister, wir möchten von dir ein Zeichen sehen. -Matthäus Mt 47 12 39 Er antwortete ihnen: Diese böse und treulose Generation fordert ein Zeichen, aber es wird ihr kein anderes gegeben werden als das Zeichen des Propheten Jona. -Matthäus Mt 47 12 40 Denn wie [Jona drei Tage und drei Nächte im Bauch des Fisches] war, so wird auch der Menschensohn drei Tage und drei Nächte im Innern der Erde sein. -Matthäus Mt 47 12 41 Die Männer von Ninive werden beim Gericht gegen diese Generation auftreten und sie verurteilen; denn sie haben sich nach der Predigt des Jona bekehrt. Hier aber ist einer, der mehr ist als Jona. -Matthäus Mt 47 12 42 Die Königin des Südens wird beim Gericht gegen diese Generation auftreten und sie verurteilen; denn sie kam vom Ende der Erde, um die Weisheit Salomos zu hören. Hier aber ist einer, der mehr ist als Salomo. -Matthäus Mt 47 12 43 Ein unreiner Geist, der einen Menschen verlassen hat, wandert durch die Wüste und sucht einen Ort, wo er bleiben kann. Wenn er aber keinen findet, -Matthäus Mt 47 12 44 dann sagt er: Ich will in mein Haus zurückkehren, das ich verlassen habe. Und wenn er es bei seiner Rückkehr leer antrifft, sauber und geschmückt, -Matthäus Mt 47 12 45 dann geht er und holt sieben andere Geister, die noch schlimmer sind als er selbst. Sie ziehen dort ein und lassen sich nieder. So wird es mit diesem Menschen am Ende schlimmer werden als vorher. Dieser bösen Generation wird es genauso gehen. -Matthäus Mt 47 12 46 Als Jesus noch mit den Leuten redete, standen seine Mutter und seine Brüder vor dem Haus und wollten mit ihm sprechen. -Matthäus Mt 47 12 47 Da sagte jemand zu ihm: Deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und wollen mit dir sprechen. -Matthäus Mt 47 12 48 Dem, der ihm das gesagt hatte, erwiderte er: Wer ist meine Mutter, und wer sind meine Brüder? -Matthäus Mt 47 12 49 Und er streckte die Hand über seine Jünger aus und sagte: Das hier sind meine Mutter und meine Brüder. -Matthäus Mt 47 12 50 Denn wer den Willen meines himmlischen Vaters erfüllt, der ist für mich Bruder und Schwester und Mutter. -Matthäus Mt 47 13 1 An jenem Tag verließ Jesus das Haus und setzte sich an das Ufer des Sees. -Matthäus Mt 47 13 2 Da versammelte sich eine große Menschenmenge um ihn. Er stieg deshalb in ein Boot und setzte sich; die Leute aber standen am Ufer. -Matthäus Mt 47 13 3 Und er sprach lange zu ihnen in Form von Gleichnissen. Er sagte: Ein Sämann ging aufs Feld, um zu säen. -Matthäus Mt 47 13 4 Als er säte, fiel ein Teil der Körner auf den Weg und die Vögel kamen und fraßen sie. -Matthäus Mt 47 13 5 Ein anderer Teil fiel auf felsigen Boden, wo es nur wenig Erde gab, und ging sofort auf, weil das Erdreich nicht tief war; -Matthäus Mt 47 13 6 als aber die Sonne hochstieg, wurde die Saat versengt und verdorrte, weil sie keine Wurzeln hatte. -Matthäus Mt 47 13 7 Wieder ein anderer Teil fiel in die Dornen und die Dornen wuchsen und erstickten die Saat. -Matthäus Mt 47 13 8 Ein anderer Teil schließlich fiel auf guten Boden und brachte Frucht, teils hundertfach, teils sechzigfach, teils dreißigfach. -Matthäus Mt 47 13 9 Wer Ohren hat, der höre! -Matthäus Mt 47 13 10 Da kamen die Jünger zu ihm und sagten: Warum redest du zu ihnen in Gleichnissen? -Matthäus Mt 47 13 11 Er antwortete: Euch ist es gegeben, die Geheimnisse des Himmelreichs zu erkennen; ihnen aber ist es nicht gegeben. -Matthäus Mt 47 13 12 Denn wer hat, dem wird gegeben, und er wird im Überfluss haben; wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er hat. -Matthäus Mt 47 13 13 Deshalb rede ich zu ihnen in Gleichnissen, weil sie sehen und doch nicht sehen, weil sie hören und doch nicht hören und nichts verstehen. -Matthäus Mt 47 13 14 An ihnen erfüllt sich die Weissagung Jesajas: [Hören sollt ihr, hören, aber nicht verstehen;] /[sehen sollt ihr, sehen, aber nicht erkennen.] -Matthäus Mt 47 13 15 [Denn das Herz dieses Volkes ist hart geworden] /[und mit ihren Ohren hören sie nur schwer] /[und ihre Augen halten sie geschlossen,] /[damit sie mit ihren Augen nicht sehen] /[und mit ihren Ohren nicht hören,] /[damit sie mit ihrem Herzen] /[nicht zur Einsicht kommen,] /[damit sie sich nicht bekehren und ich sie nicht heile.] -Matthäus Mt 47 13 16 Ihr aber seid selig, denn eure Augen sehen und eure Ohren hören. -Matthäus Mt 47 13 17 Amen, ich sage euch: Viele Propheten und Gerechte haben sich danach gesehnt zu sehen, was ihr seht, und haben es nicht gesehen, und zu hören, was ihr hört, und haben es nicht gehört. -Matthäus Mt 47 13 18 Hört also, was das Gleichnis vom Sämann bedeutet. -Matthäus Mt 47 13 19 Immer wenn ein Mensch das Wort vom Reich hört und es nicht versteht, kommt der Böse und nimmt alles weg, was diesem Menschen ins Herz gesät wurde; hier ist der Samen auf den Weg gefallen. -Matthäus Mt 47 13 20 Auf felsigen Boden ist der Samen bei dem gefallen, der das Wort hört und sofort freudig aufnimmt, -Matthäus Mt 47 13 21 aber keine Wurzeln hat, sondern unbeständig ist; sobald er um des Wortes willen bedrängt oder verfolgt wird, kommt er zu Fall. -Matthäus Mt 47 13 22 In die Dornen ist der Samen bei dem gefallen, der das Wort zwar hört, aber dann ersticken es die Sorgen dieser Welt und der trügerische Reichtum und es bringt keine Frucht. -Matthäus Mt 47 13 23 Auf guten Boden ist der Samen bei dem gesät, der das Wort hört und es auch versteht; er bringt dann Frucht, hundertfach oder sechzigfach oder dreißigfach. -Matthäus Mt 47 13 24 Und Jesus erzählte ihnen noch ein anderes Gleichnis: Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Mann, der guten Samen auf seinen Acker säte. -Matthäus Mt 47 13 25 Während nun die Leute schliefen, kam sein Feind, säte Unkraut unter den Weizen und ging wieder weg. -Matthäus Mt 47 13 26 Als die Saat aufging und sich die Ähren bildeten, kam auch das Unkraut zum Vorschein. -Matthäus Mt 47 13 27 Da gingen die Knechte zu dem Gutsherrn und sagten: Herr, hast du nicht guten Samen auf deinen Acker gesät? Woher kommt dann das Unkraut? -Matthäus Mt 47 13 28 Er antwortete: Das hat ein Feind von mir getan. Da sagten die Knechte zu ihm: Sollen wir gehen und es ausreißen? -Matthäus Mt 47 13 29 Er entgegnete: Nein, sonst reißt ihr zusammen mit dem Unkraut auch den Weizen aus. -Matthäus Mt 47 13 30 Lasst beides wachsen bis zur Ernte. Wenn dann die Zeit der Ernte da ist, werde ich den Arbeitern sagen: Sammelt zuerst das Unkraut und bindet es in Bündel, um es zu verbrennen; den Weizen aber bringt in meine Scheune. -Matthäus Mt 47 13 31 Er erzählte ihnen ein weiteres Gleichnis und sagte: Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Senfkorn, das ein Mann auf seinen Acker säte. -Matthäus Mt 47 13 32 Es ist das kleinste von allen Samenkörnern; sobald es aber hochgewachsen ist, ist es größer als die anderen Gewächse und wird zu einem [Baum,] sodass [die Vögel des Himmels] kommen und [in seinen Zweigen nisten.] -Matthäus Mt 47 13 33 Und er erzählte ihnen noch ein Gleichnis: Mit dem Himmelreich ist es wie mit dem Sauerteig, den eine Frau unter einen großen Trog Mehl mischte, bis das Ganze durchsäuert war. -Matthäus Mt 47 13 34 Dies alles sagte Jesus der Menschenmenge durch Gleichnisse; er redete nur in Gleichnissen zu ihnen. -Matthäus Mt 47 13 35 Damit sollte sich erfüllen, was durch den Propheten gesagt worden ist: [Ich öffne meinen Mund und rede in Gleichnissen,] /[ich verkünde, was] seit der Schöpfung [verborgen war.] -Matthäus Mt 47 13 36 Dann verließ er die Menge und ging nach Hause. Und seine Jünger kamen zu ihm und sagten: Erkläre uns das Gleichnis vom Unkraut auf dem Acker. -Matthäus Mt 47 13 37 Er antwortete: Der Mann, der den guten Samen sät, ist der Menschensohn; -Matthäus Mt 47 13 38 der Acker ist die Welt; der gute Samen, das sind die Söhne des Reiches; das Unkraut sind die Söhne des Bösen; -Matthäus Mt 47 13 39 der Feind, der es gesät hat, ist der Teufel; die Ernte ist das Ende der Welt; die Arbeiter bei dieser Ernte sind die Engel. -Matthäus Mt 47 13 40 Wie nun das Unkraut aufgesammelt und im Feuer verbrannt wird, so wird es auch am Ende der Welt sein: -Matthäus Mt 47 13 41 Der Menschensohn wird seine Engel aussenden und sie werden aus seinem Reich alle zusammenholen, die andere verführt und Gottes Gesetz übertreten haben, -Matthäus Mt 47 13 42 und werden sie in den Ofen werfen, in dem das Feuer brennt. Dort werden sie heulen und mit den Zähnen knirschen. -Matthäus Mt 47 13 43 Dann werden die Gerechten im Reich ihres Vaters wie die Sonne leuchten. Wer Ohren hat, der höre! -Matthäus Mt 47 13 44 Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Schatz, der in einem Acker vergraben war. Ein Mann entdeckte ihn, grub ihn aber wieder ein. Und in seiner Freude verkaufte er alles, was er besaß, und kaufte den Acker. -Matthäus Mt 47 13 45 Auch ist es mit dem Himmelreich wie mit einem Kaufmann, der schöne Perlen suchte. -Matthäus Mt 47 13 46 Als er eine besonders wertvolle Perle fand, verkaufte er alles, was er besaß, und kaufte sie. -Matthäus Mt 47 13 47 Weiter ist es mit dem Himmelreich wie mit einem Netz, das man ins Meer warf, um Fische aller Art zu fangen. -Matthäus Mt 47 13 48 Als es voll war, zogen es die Fischer ans Ufer; sie setzten sich, lasen die guten Fische aus und legten sie in Körbe, die schlechten aber warfen sie weg. -Matthäus Mt 47 13 49 So wird es auch am Ende der Welt sein: Die Engel werden kommen und die Bösen von den Gerechten trennen -Matthäus Mt 47 13 50 und in den Ofen werfen, in dem das Feuer brennt. Dort werden sie heulen und mit den Zähnen knirschen. -Matthäus Mt 47 13 51 Habt ihr das alles verstanden? Sie antworteten: Ja. -Matthäus Mt 47 13 52 Da sagte er zu ihnen: Jeder Schriftgelehrte also, der ein Jünger des Himmelreichs geworden ist, gleicht einem Hausherrn, der aus seinem reichen Vorrat Neues und Altes hervorholt. -Matthäus Mt 47 13 53 Als Jesus diese Gleichnisse beendet hatte, zog er weiter. -Matthäus Mt 47 13 54 Jesus kam in seine Heimatstadt und lehrte die Menschen dort in der Synagoge. Da staunten alle und sagten: Woher hat er diese Weisheit und die Kraft, Wunder zu tun? -Matthäus Mt 47 13 55 Ist das nicht der Sohn des Zimmermanns? Heißt nicht seine Mutter Maria und sind nicht Jakobus, Josef, Simon und Judas seine Brüder? -Matthäus Mt 47 13 56 Leben nicht alle seine Schwestern unter uns? Woher also hat er das alles? -Matthäus Mt 47 13 57 Und sie nahmen Anstoß an ihm und lehnten ihn ab. Da sagte Jesus zu ihnen: Nirgends hat ein Prophet so wenig Ansehen wie in seiner Heimat und in seiner Familie. -Matthäus Mt 47 13 58 Und wegen ihres Unglaubens tat er dort nur wenige Wunder. -Matthäus Mt 47 14 1 Zu dieser Zeit hörte der Tetrarch Herodes, was man von Jesus erzählte. -Matthäus Mt 47 14 2 Er sagte zu seinem Gefolge: Das ist Johannes der Täufer. Er ist von den Toten auferstanden; deshalb wirken solche Kräfte in ihm. -Matthäus Mt 47 14 3 Herodes hatte nämlich Johannes festnehmen und in Ketten ins Gefängnis werfen lassen. Schuld daran war Herodias, die Frau seines Bruders Philippus. -Matthäus Mt 47 14 4 Denn Johannes hatte zu Herodes gesagt: Du hattest nicht das Recht, sie zur Frau zu nehmen. -Matthäus Mt 47 14 5 Der König wollte ihn deswegen töten lassen, fürchtete sich aber vor dem Volk; denn man hielt Johannes für einen Propheten. -Matthäus Mt 47 14 6 Als aber der Geburtstag des Herodes gefeiert wurde, tanzte die Tochter der Herodias vor den Gästen. Und sie gefiel Herodes so sehr, -Matthäus Mt 47 14 7 dass er schwor, ihr alles zu geben, was sie sich wünschte. -Matthäus Mt 47 14 8 Da sagte sie auf Drängen ihrer Mutter: Lass mir auf einer Schale den Kopf des Täufers Johannes herbringen. -Matthäus Mt 47 14 9 Der König wurde traurig; aber weil er einen Schwur geleistet hatte noch dazu vor allen Gästen -, befahl er, ihr den Kopf zu bringen. -Matthäus Mt 47 14 10 Und er ließ Johannes im Gefängnis enthaupten. -Matthäus Mt 47 14 11 Man brachte den Kopf auf einer Schale und gab ihn dem Mädchen und sie brachte ihn ihrer Mutter. -Matthäus Mt 47 14 12 Die Jünger des Johannes aber holten den Leichnam und begruben ihn. Dann gingen sie zu Jesus und berichteten ihm alles. -Matthäus Mt 47 14 13 Als Jesus all das hörte, fuhr er mit dem Boot in eine einsame Gegend, um allein zu sein. Aber die Leute in den Städten hörten davon und gingen ihm zu Fuß nach. -Matthäus Mt 47 14 14 Als er ausstieg und die vielen Menschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen und heilte die Kranken, die bei ihnen waren. -Matthäus Mt 47 14 15 Als es Abend wurde, kamen die Jünger zu ihm und sagten: Der Ort ist abgelegen und es ist schon spät geworden. Schick doch die Menschen weg, damit sie in die Dörfer gehen und sich etwas zu essen kaufen können. -Matthäus Mt 47 14 16 Jesus antwortete: Sie brauchen nicht wegzugehen. Gebt ihr ihnen zu essen! -Matthäus Mt 47 14 17 Sie sagten zu ihm: Wir haben nur fünf Brote und zwei Fische bei uns. -Matthäus Mt 47 14 18 Darauf antwortete er: Bringt sie her! -Matthäus Mt 47 14 19 Dann ordnete er an, die Leute sollten sich ins Gras setzen. Und er nahm die fünf Brote und die zwei Fische, blickte zum Himmel auf, sprach den Lobpreis, brach die Brote und gab sie den Jüngern; die Jünger aber gaben sie den Leuten, -Matthäus Mt 47 14 20 und alle aßen und wurden satt. Als die Jünger die übrig gebliebenen Brotstücke einsammelten, wurden zwölf Körbe voll. -Matthäus Mt 47 14 21 Es waren etwa fünftausend Männer, die an dem Mahl teilnahmen, dazu noch Frauen und Kinder. -Matthäus Mt 47 14 22 Gleich darauf forderte er die Jünger auf, ins Boot zu steigen und an das andere Ufer vorauszufahren. Inzwischen wollte er die Leute nach Hause schicken. -Matthäus Mt 47 14 23 Nachdem er sie weggeschickt hatte, stieg er auf einen Berg, um in der Einsamkeit zu beten. Spät am Abend war er immer noch allein auf dem Berg. -Matthäus Mt 47 14 24 Das Boot aber war schon viele Stadien vom Land entfernt und wurde von den Wellen hin und her geworfen; denn sie hatten Gegenwind. -Matthäus Mt 47 14 25 In der vierten Nachtwache kam Jesus zu ihnen; er ging auf dem See. -Matthäus Mt 47 14 26 Als ihn die Jünger über den See kommen sahen, erschraken sie, weil sie meinten, es sei ein Gespenst, und sie schrien vor Angst. -Matthäus Mt 47 14 27 Doch Jesus begann mit ihnen zu reden und sagte: Habt Vertrauen, ich bin es; fürchtet euch nicht! -Matthäus Mt 47 14 28 Darauf erwiderte ihm Petrus: Herr, wenn du es bist, so befiehl, dass ich auf dem Wasser zu dir komme. -Matthäus Mt 47 14 29 Jesus sagte: Komm! Da stieg Petrus aus dem Boot und ging über das Wasser auf Jesus zu. -Matthäus Mt 47 14 30 Als er aber sah, wie heftig der Wind war, bekam er Angst und begann unterzugehen. Er schrie: Herr, rette mich! -Matthäus Mt 47 14 31 Jesus streckte sofort die Hand aus, ergriff ihn und sagte zu ihm: Du Kleingläubiger, warum hast du gezweifelt? -Matthäus Mt 47 14 32 Und als sie ins Boot gestiegen waren, legte sich der Wind. -Matthäus Mt 47 14 33 Die Jünger im Boot aber fielen vor Jesus nieder und sagten: Wahrhaftig, du bist Gottes Sohn. -Matthäus Mt 47 14 34 Sie fuhren auf das Ufer zu und kamen nach Gennesaret. -Matthäus Mt 47 14 35 Als die Leute dort ihn erkannten, schickten sie Boten in die ganze Umgebung. Und man brachte alle Kranken zu ihm -Matthäus Mt 47 14 36 und bat ihn, er möge sie wenigstens den Saum seines Gewandes berühren lassen. Und alle, die ihn berührten, wurden geheilt. -Matthäus Mt 47 15 1 Da kamen von Jerusalem Pharisäer und Schriftgelehrte zu Jesus und sagten: -Matthäus Mt 47 15 2 Warum missachten deine Jünger die Überlieferung der Alten? Denn sie waschen sich nicht die Hände vor dem Essen. -Matthäus Mt 47 15 3 Er entgegnete ihnen: Warum missachtet denn ihr Gottes Gebot um eurer Überlieferung willen? -Matthäus Mt 47 15 4 Gott hat gesagt: [Ehre Vater und Mutter!,] und: [Wer Vater oder Mutter verflucht, soll mit dem Tod bestraft werden.] -Matthäus Mt 47 15 5 Ihr aber lehrt: Wer zu Vater oder Mutter sagt: Was ich dir schulde, erkläre ich zur Opfergabe!, -Matthäus Mt 47 15 6 der braucht seinen Vater oder seine Mutter nicht mehr zu ehren. Damit habt ihr Gottes Wort um eurer Überlieferung willen außer Kraft gesetzt. -Matthäus Mt 47 15 7 Ihr Heuchler! Der Prophet Jesaja hatte Recht, als er über euch sagte: -Matthäus Mt 47 15 8 [Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen,] /[sein Herz aber ist weit weg von mir.] -Matthäus Mt 47 15 9 [Es ist sinnlos, wie sie mich verehren;] /[was sie lehren, sind Satzungen von Menschen.] -Matthäus Mt 47 15 10 Und er rief die Leute zu sich und sagte: Hört und begreift: -Matthäus Mt 47 15 11 Nicht das, was durch den Mund in den Menschen hineinkommt, macht ihn unrein, sondern was aus dem Mund des Menschen herauskommt, das macht ihn unrein. -Matthäus Mt 47 15 12 Da kamen die Jünger zu ihm und sagten: Weißt du, dass die Pharisäer über deine Worte empört sind? -Matthäus Mt 47 15 13 Er antwortete ihnen: Jede Pflanze, die nicht mein himmlischer Vater gepflanzt hat, wird ausgerissen werden. -Matthäus Mt 47 15 14 Lasst sie, es sind blinde Blindenführer. Und wenn ein Blinder einen Blinden führt, werden beide in eine Grube fallen. -Matthäus Mt 47 15 15 Da sagte Petrus zu ihm: Erkläre uns jenes rätselhafte Wort! -Matthäus Mt 47 15 16 Er antwortete: Seid auch ihr noch immer ohne Einsicht? -Matthäus Mt 47 15 17 Begreift ihr nicht, dass alles, was durch den Mund (in den Menschen) hineinkommt, in den Magen gelangt und dann wieder ausgeschieden wird? -Matthäus Mt 47 15 18 Was aber aus dem Mund herauskommt, das kommt aus dem Herzen, und das macht den Menschen unrein. -Matthäus Mt 47 15 19 Denn aus dem Herzen kommen böse Gedanken, Mord, Ehebruch, Unzucht, Diebstahl, falsche Zeugenaussagen und Verleumdungen. -Matthäus Mt 47 15 20 Das ist es, was den Menschen unrein macht; aber mit ungewaschenen Händen essen macht ihn nicht unrein. -Matthäus Mt 47 15 21 Von dort zog sich Jesus in das Gebiet von Tyrus und Sidon zurück. -Matthäus Mt 47 15 22 Da kam eine kanaanäische Frau aus jener Gegend zu ihm und rief: Hab Erbarmen mit mir, Herr, du Sohn Davids! Meine Tochter wird von einem Dämon gequält. -Matthäus Mt 47 15 23 Jesus aber gab ihr keine Antwort. Da traten seine Jünger zu ihm und baten: Befrei sie (von ihrer Sorge), denn sie schreit hinter uns her. -Matthäus Mt 47 15 24 Er antwortete: Ich bin nur zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel gesandt. -Matthäus Mt 47 15 25 Doch die Frau kam, fiel vor ihm nieder und sagte: Herr, hilf mir! -Matthäus Mt 47 15 26 Er erwiderte: Es ist nicht recht, das Brot den Kindern wegzunehmen und den Hunden vorzuwerfen. -Matthäus Mt 47 15 27 Da entgegnete sie: Ja, du hast recht, Herr! Aber selbst die Hunde bekommen von den Brotresten, die vom Tisch ihrer Herren fallen. -Matthäus Mt 47 15 28 Darauf antwortete ihr Jesus: Frau, dein Glaube ist groß. Was du willst, soll geschehen. Und von dieser Stunde an war ihre Tochter geheilt. -Matthäus Mt 47 15 29 Jesus zog weiter und kam an den See von Galiläa. Er stieg auf einen Berg und setzte sich. -Matthäus Mt 47 15 30 Da kamen viele Menschen und brachten Lahme, Krüppel, Blinde, Stumme und viele andere Kranke zu ihm; sie legten sie vor ihn hin, und er heilte sie. -Matthäus Mt 47 15 31 Als die Menschen sahen, dass Stumme plötzlich redeten, Krüppel gesund wurden, Lahme gehen und Blinde sehen konnten, waren sie erstaunt und priesen den Gott Israels. -Matthäus Mt 47 15 32 Jesus rief seine Jünger zu sich und sagte: Ich habe Mitleid mit diesen Menschen; sie sind schon drei Tage bei mir und haben nichts mehr zu essen. Ich will sie nicht hungrig wegschicken, sonst brechen sie unterwegs zusammen. -Matthäus Mt 47 15 33 Da sagten die Jünger zu ihm: Wo sollen wir in dieser unbewohnten Gegend so viel Brot hernehmen, um so viele Menschen satt zu machen? -Matthäus Mt 47 15 34 Jesus sagte zu ihnen: Wie viele Brote habt ihr? Sie antworteten: Sieben, und noch ein paar Fische. -Matthäus Mt 47 15 35 Da forderte er die Leute auf, sich auf den Boden zu setzen. -Matthäus Mt 47 15 36 Und er nahm die sieben Brote und die Fische, sprach das Dankgebet, brach die Brote und gab sie den Jüngern und die Jünger verteilten sie an die Leute. -Matthäus Mt 47 15 37 Und alle aßen und wurden satt. Dann sammelte man die übrig gebliebenen Brotstücke ein, sieben Körbe voll. -Matthäus Mt 47 15 38 Es waren viertausend Männer, die an dem Mahl teilgenommen hatten, dazu noch Frauen und Kinder. -Matthäus Mt 47 15 39 Danach schickte er die Menge nach Hause, stieg ins Boot und fuhr in die Gegend von Magadan. -Matthäus Mt 47 16 1 Da kamen die Pharisäer und Sadduzäer zu Jesus, um ihn auf die Probe zu stellen. Sie baten ihn: Lass uns ein Zeichen vom Himmel sehen. -Matthäus Mt 47 16 2 Er antwortete ihnen: -Matthäus Mt 47 16 3 [[]] -Matthäus Mt 47 16 4 Diese böse und treulose Generation fordert ein Zeichen, aber es wird ihr kein anderes gegeben werden als das Zeichen des Jona. Und er ließ sie stehen und ging weg. -Matthäus Mt 47 16 5 Die Jünger fuhren an das andere Ufer. Sie hatten aber vergessen, Brot mitzunehmen. -Matthäus Mt 47 16 6 Und Jesus sagte zu ihnen: Gebt Acht, hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer und Sadduzäer! -Matthäus Mt 47 16 7 Sie aber machten sich Gedanken und sagten zueinander: Wir haben kein Brot mitgenommen. -Matthäus Mt 47 16 8 Als Jesus das merkte, sagte er: Ihr Kleingläubigen, was macht ihr euch darüber Gedanken, dass ihr kein Brot habt? -Matthäus Mt 47 16 9 Begreift ihr immer noch nicht? Erinnert ihr euch nicht an die fünf Brote für die Fünftausend und daran, wie viele Körbe voll ihr wieder eingesammelt habt? -Matthäus Mt 47 16 10 Auch nicht an die sieben Brote für die Viertausend, und wie viele Körbe voll ihr da eingesammelt habt? -Matthäus Mt 47 16 11 Warum begreift ihr denn nicht, dass ich nicht von Brot gesprochen habe, als ich zu euch sagte: Hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer und Sadduzäer? -Matthäus Mt 47 16 12 Da verstanden sie, dass er nicht gemeint hatte, sie sollten sich vor dem Sauerteig hüten, mit dem man Brot backt, sondern vor der Lehre der Pharisäer und Sadduzäer. -Matthäus Mt 47 16 13 Als Jesus in das Gebiet von Cäsarea Philippi kam, fragte er seine Jünger: Für wen halten die Leute den Menschensohn? -Matthäus Mt 47 16 14 Sie sagten: Die einen für Johannes den Täufer, andere für Elija, wieder andere für Jeremia oder sonst einen Propheten. -Matthäus Mt 47 16 15 Da sagte er zu ihnen: Ihr aber, für wen haltet ihr mich? -Matthäus Mt 47 16 16 Simon Petrus antwortete: Du bist der Messias, der Sohn des lebendigen Gottes! -Matthäus Mt 47 16 17 Jesus sagte zu ihm: Selig bist du, Simon Barjona; denn nicht Fleisch und Blut haben dir das offenbart, sondern mein Vater im Himmel. -Matthäus Mt 47 16 18 Ich aber sage dir: Du bist Petrus und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen und die Mächte der Unterwelt werden sie nicht überwältigen. -Matthäus Mt 47 16 19 Ich werde dir die Schlüssel des Himmelreichs geben; was du auf Erden binden wirst, das wird auch im Himmel gebunden sein, und was du auf Erden lösen wirst, das wird auch im Himmel gelöst sein. -Matthäus Mt 47 16 20 Dann befahl er den Jüngern, niemand zu sagen, dass er der Messias sei. -Matthäus Mt 47 16 21 Von da an begann Jesus, seinen Jüngern zu erklären, er müsse nach Jerusalem gehen und von den Ältesten, den Hohenpriestern und den Schriftgelehrten vieles erleiden; er werde getötet werden, aber am dritten Tag werde er auferstehen. -Matthäus Mt 47 16 22 Da nahm ihn Petrus beiseite und machte ihm Vorwürfe; er sagte: Das soll Gott verhüten, Herr! Das darf nicht mit dir geschehen! -Matthäus Mt 47 16 23 Jesus aber wandte sich um und sagte zu Petrus: Weg mit dir, Satan, geh mir aus den Augen! Du willst mich zu Fall bringen; denn du hast nicht das im Sinn, was Gott will, sondern was die Menschen wollen. -Matthäus Mt 47 16 24 Darauf sagte Jesus zu seinen Jüngern: Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach. -Matthäus Mt 47 16 25 Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben um meinetwillen verliert, wird es gewinnen. -Matthäus Mt 47 16 26 Was nützt es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, dabei aber sein Leben einbüßt? Um welchen Preis kann ein Mensch sein Leben zurückkaufen? -Matthäus Mt 47 16 27 Der Menschensohn wird mit seinen Engeln in der Hoheit seines Vaters kommen und [jedem] Menschen [vergelten, wie es seine Taten verdienen.] -Matthäus Mt 47 16 28 Amen, ich sage euch: Von denen, die hier stehen, werden einige den Tod nicht erleiden, bis sie den Menschensohn in seiner königlichen Macht kommen sehen. -Matthäus Mt 47 17 1 Sechs Tage danach nahm Jesus Petrus, Jakobus und dessen Bruder Johannes beiseite und führte sie auf einen hohen Berg. -Matthäus Mt 47 17 2 Und er wurde vor ihren Augen verwandelt; sein Gesicht leuchtete wie die Sonne und seine Kleider wurden blendend weiß wie das Licht. -Matthäus Mt 47 17 3 Da erschienen plötzlich vor ihren Augen Mose und Elija und redeten mit Jesus. -Matthäus Mt 47 17 4 Und Petrus sagte zu ihm: Herr, es ist gut, dass wir hier sind. Wenn du willst, werde ich hier drei Hütten bauen, eine für dich, eine für Mose und eine für Elija. -Matthäus Mt 47 17 5 Noch während er redete, warf eine leuchtende Wolke ihren Schatten auf sie und aus der Wolke rief eine Stimme: Das ist [mein geliebter Sohn, an dem ich Gefallen gefunden habe; auf ihn sollt ihr hören.] -Matthäus Mt 47 17 6 Als die Jünger das hörten, bekamen sie große Angst und warfen sich mit dem Gesicht zu Boden. -Matthäus Mt 47 17 7 Da trat Jesus zu ihnen, fasste sie an und sagte: Steht auf, habt keine Angst! -Matthäus Mt 47 17 8 Und als sie aufblickten, sahen sie nur noch Jesus. -Matthäus Mt 47 17 9 Während sie den Berg hinabstiegen, gebot ihnen Jesus: Erzählt niemand von dem, was ihr gesehen habt, bis der Menschensohn von den Toten auferstanden ist. -Matthäus Mt 47 17 10 Da fragten ihn die Jünger: Warum sagen denn die Schriftgelehrten, zuerst müsse Elija kommen? -Matthäus Mt 47 17 11 Er gab zur Antwort: Ja, Elija kommt [und er wird] alles [wiederherstellen.] -Matthäus Mt 47 17 12 Ich sage euch aber: Elija ist schon gekommen, doch sie haben ihn nicht erkannt, sondern mit ihm gemacht, was sie wollten. Ebenso wird auch der Menschensohn durch sie leiden müssen. -Matthäus Mt 47 17 13 Da verstanden die Jünger, dass er von Johannes dem Täufer sprach. -Matthäus Mt 47 17 14 Als sie zurückkamen, begegneten sie einer großen Zahl von Menschen. Da trat ein Mann auf ihn zu, fiel vor ihm auf die Knie -Matthäus Mt 47 17 15 und sagte: Herr, hab Erbarmen mit meinem Sohn! Er ist mondsüchtig und hat schwer zu leiden. Immer wieder fällt er ins Feuer oder ins Wasser. -Matthäus Mt 47 17 16 Ich habe ihn schon zu deinen Jüngern gebracht, aber sie konnten ihn nicht heilen. -Matthäus Mt 47 17 17 Da sagte Jesus: O du ungläubige und unbelehrbare Generation! Wie lange muss ich noch bei euch sein? Wie lange muss ich euch noch ertragen? Bringt ihn her zu mir! -Matthäus Mt 47 17 18 Dann drohte Jesus dem Dämon. Der Dämon verließ den Jungen, und der Junge war von diesem Augenblick an geheilt. -Matthäus Mt 47 17 19 Als die Jünger mit Jesus allein waren, wandten sie sich an ihn und fragten: Warum konnten denn wir den Dämon nicht austreiben? -Matthäus Mt 47 17 20 Er antwortete: Weil euer Glaube so klein ist. Amen, das sage ich euch: Wenn euer Glaube auch nur so groß ist wie ein Senfkorn, dann werdet ihr zu diesem Berg sagen: Rück von hier nach dort!, und er wird wegrücken. Nichts wird euch unmöglich sein. -Matthäus Mt 47 17 21 [[]] -Matthäus Mt 47 17 22 Als sie in Galiläa zusammen waren, sagte Jesus zu ihnen: Der Menschensohn wird den Menschen ausgeliefert werden, -Matthäus Mt 47 17 23 und sie werden ihn töten; aber am dritten Tag wird er auferstehen. Da wurden sie sehr traurig. -Matthäus Mt 47 17 24 Als Jesus und die Jünger nach Kafarnaum kamen, gingen die Männer, die die Tempelsteuer einzogen, zu Petrus und fragten: Zahlt euer Meister die Doppeldrachme nicht? -Matthäus Mt 47 17 25 Er antwortete: Doch! Als er dann ins Haus hineinging, kam ihm Jesus mit der Frage zuvor: Was meinst du, Simon, von wem erheben die Könige dieser Welt Zölle und Steuern? Von ihren eigenen Söhnen oder von den anderen Leuten? -Matthäus Mt 47 17 26 Als Petrus antwortete: Von den anderen!, sagte Jesus zu ihm: Also sind die Söhne frei. -Matthäus Mt 47 17 27 Damit wir aber bei niemand Anstoß erregen, geh an den See und wirf die Angel aus; den ersten Fisch, den du heraufholst, nimm, öffne ihm das Maul und du wirst ein Vierdrachmenstück finden. Das gib den Männern als Steuer für mich und für dich. -Matthäus Mt 47 18 1 In jener Stunde kamen die Jünger zu Jesus und fragten: Wer ist im Himmelreich der Größte? -Matthäus Mt 47 18 2 Da rief er ein Kind herbei, stellte es in ihre Mitte -Matthäus Mt 47 18 3 und sagte: Amen, das sage ich euch: Wenn ihr nicht umkehrt und wie die Kinder werdet, könnt ihr nicht in das Himmelreich kommen. -Matthäus Mt 47 18 4 Wer so klein sein kann wie dieses Kind, der ist im Himmelreich der Größte. -Matthäus Mt 47 18 5 Und wer ein solches Kind um meinetwillen aufnimmt, der nimmt mich auf. -Matthäus Mt 47 18 6 Wer einen von diesen Kleinen, die an mich glauben, zum Bösen verführt, für den wäre es besser, wenn er mit einem Mühlstein um den Hals im tiefen Meer versenkt würde. -Matthäus Mt 47 18 7 Wehe der Welt mit ihrer Verführung! Es muss zwar Verführung geben; doch wehe dem Menschen, der sie verschuldet. -Matthäus Mt 47 18 8 Wenn dich deine Hand oder dein Fuß zum Bösen verführt, dann hau sie ab und wirf sie weg! Es ist besser für dich, verstümmelt oder lahm in das Leben zu gelangen, als mit zwei Händen und zwei Füßen in das ewige Feuer geworfen zu werden. -Matthäus Mt 47 18 9 Und wenn dich dein Auge zum Bösen verführt, dann reiß es aus und wirf es weg! Es ist besser für dich, einäugig in das Leben zu gelangen, als mit zwei Augen in das Feuer der Hölle geworfen zu werden. -Matthäus Mt 47 18 10 Hütet euch davor, einen von diesen Kleinen zu verachten! Denn ich sage euch: Ihre Engel im Himmel sehen stets das Angesicht meines himmlischen Vaters. -Matthäus Mt 47 18 11 [[]] -Matthäus Mt 47 18 12 Was meint ihr? Wenn jemand hundert Schafe hat und eines von ihnen sich verirrt, lässt er dann nicht die neunundneunzig auf den Bergen zurück und sucht das verirrte? -Matthäus Mt 47 18 13 Und wenn er es findet - amen, ich sage euch: er freut sich über dieses eine mehr als über die neunundneunzig, die sich nicht verirrt haben. -Matthäus Mt 47 18 14 So will auch euer himmlischer Vater nicht, dass einer von diesen Kleinen verloren geht. -Matthäus Mt 47 18 15 Wenn dein Bruder sündigt, dann geh zu ihm und weise ihn unter vier Augen zurecht. Hört er auf dich, so hast du deinen Bruder zurückgewonnen. -Matthäus Mt 47 18 16 Hört er aber nicht auf dich, dann nimm einen oder zwei Männer mit, denn [jede Sache muss durch die Aussage von zwei oder drei Zeugen entschieden werden.] -Matthäus Mt 47 18 17 Hört er auch auf sie nicht, dann sag es der Gemeinde. Hört er aber auch auf die Gemeinde nicht, dann sei er für dich wie ein Heide oder ein Zöllner. -Matthäus Mt 47 18 18 Amen, ich sage euch: Alles, was ihr auf Erden binden werdet, das wird auch im Himmel gebunden sein und alles, was ihr auf Erden lösen werdet, das wird auch im Himmel gelöst sein. -Matthäus Mt 47 18 19 Weiter sage ich euch: Alles, was zwei von euch auf Erden gemeinsam erbitten, werden sie von meinem himmlischen Vater erhalten. -Matthäus Mt 47 18 20 Denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen. -Matthäus Mt 47 18 21 Da trat Petrus zu ihm und fragte: Herr, wie oft muss ich meinem Bruder vergeben, wenn er sich gegen mich versündigt? Siebenmal? -Matthäus Mt 47 18 22 Jesus sagte zu ihm: Nicht [siebenmal,] sondern [siebenundsiebzigmal.] -Matthäus Mt 47 18 23 Mit dem Himmelreich ist es deshalb wie mit einem König, der beschloss, von seinen Dienern Rechenschaft zu verlangen. -Matthäus Mt 47 18 24 Als er nun mit der Abrechnung begann, brachte man einen zu ihm, der ihm zehntausend Talente schuldig war. -Matthäus Mt 47 18 25 Weil er aber das Geld nicht zurückzahlen konnte, befahl der Herr, ihn mit Frau und Kindern und allem, was er besaß, zu verkaufen und so die Schuld zu begleichen. -Matthäus Mt 47 18 26 Da fiel der Diener vor ihm auf die Knie und bat: Hab Geduld mit mir! Ich werde dir alles zurückzahlen. -Matthäus Mt 47 18 27 Der Herr hatte Mitleid mit dem Diener, ließ ihn gehen und schenkte ihm die Schuld. -Matthäus Mt 47 18 28 Als nun der Diener hinausging, traf er einen anderen Diener seines Herrn, der ihm hundert Denare schuldig war. Er packte ihn, würgte ihn und rief: Bezahl, was du mir schuldig bist! -Matthäus Mt 47 18 29 Da fiel der andere vor ihm nieder und flehte: Hab Geduld mit mir! Ich werde es dir zurückzahlen. -Matthäus Mt 47 18 30 Er aber wollte nicht, sondern ging weg und ließ ihn ins Gefängnis werfen, bis er die Schuld bezahlt habe. -Matthäus Mt 47 18 31 Als die übrigen Diener das sahen, waren sie sehr betrübt; sie gingen zu ihrem Herrn und berichteten ihm alles, was geschehen war. -Matthäus Mt 47 18 32 Da ließ ihn sein Herr rufen und sagte zu ihm: Du elender Diener! Deine ganze Schuld habe ich dir erlassen, weil du mich so angefleht hast. -Matthäus Mt 47 18 33 Hättest nicht auch du mit jenem, der gemeinsam mit dir in meinem Dienst steht, Erbarmen haben müssen, so wie ich mit dir Erbarmen hatte? -Matthäus Mt 47 18 34 Und in seinem Zorn übergab ihn der Herr den Folterknechten, bis er die ganze Schuld bezahlt habe. -Matthäus Mt 47 18 35 Ebenso wird mein himmlischer Vater jeden von euch behandeln, der seinem Bruder nicht von ganzem Herzen vergibt. -Matthäus Mt 47 19 1 Als Jesus diese Reden beendet hatte, verließ er Galiläa und zog in das Gebiet von Judäa jenseits des Jordan. -Matthäus Mt 47 19 2 Viele Menschen folgten ihm dorthin und er heilte sie. -Matthäus Mt 47 19 3 Da kamen Pharisäer zu ihm, die ihm eine Falle stellen wollten, und fragten: Darf man seine Frau aus jedem beliebigen Grund aus der Ehe entlassen? -Matthäus Mt 47 19 4 Er antwortete: Habt ihr nicht gelesen, dass der Schöpfer die Menschen am Anfang [als Mann und Frau geschaffen hat] -Matthäus Mt 47 19 5 und dass er gesagt hat: [Darum wird der Mann Vater und Mutter verlassen und sich an seine Frau binden und die zwei werden] ein [Fleisch sein?] -Matthäus Mt 47 19 6 Sie sind also nicht mehr zwei, sondern eins. Was aber Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen. -Matthäus Mt 47 19 7 Da sagten sie zu ihm: Wozu hat dann Mose vorgeschrieben, dass man (der Frau) [eine Scheidungsurkunde geben muss,] wenn man sich trennen will? -Matthäus Mt 47 19 8 Er antwortete: Nur weil ihr so hartherzig seid, hat Mose euch erlaubt, eure Frauen aus der Ehe zu entlassen. Am Anfang war das nicht so. -Matthäus Mt 47 19 9 Ich sage euch: Wer seine Frau entlässt, obwohl kein Fall von Unzucht vorliegt, und eine andere heiratet, der begeht Ehebruch. -Matthäus Mt 47 19 10 Da sagten die Jünger zu ihm: Wenn das die Stellung des Mannes in der Ehe ist, dann ist es nicht gut zu heiraten. -Matthäus Mt 47 19 11 Jesus sagte zu ihnen: Nicht alle können dieses Wort erfassen, sondern nur die, denen es gegeben ist. -Matthäus Mt 47 19 12 Denn es ist so: Manche sind von Geburt an zur Ehe unfähig, manche sind von den Menschen dazu gemacht und manche haben sich selbst dazu gemacht - um des Himmelreiches willen. Wer das erfassen kann, der erfasse es. -Matthäus Mt 47 19 13 Da brachte man Kinder zu ihm, damit er ihnen die Hände auflegte und für sie betete. Die Jünger aber wiesen die Leute schroff ab. -Matthäus Mt 47 19 14 Doch Jesus sagte: Lasst die Kinder zu mir kommen; hindert sie nicht daran! Denn Menschen wie ihnen gehört das Himmelreich. -Matthäus Mt 47 19 15 Dann legte er ihnen die Hände auf und zog weiter. -Matthäus Mt 47 19 16 Es kam ein Mann zu Jesus und fragte: Meister, was muss ich Gutes tun, um das ewige Leben zu gewinnen? -Matthäus Mt 47 19 17 Er antwortete: Was fragst du mich nach dem Guten? Nur einer ist «der Gute». Wenn du aber das Leben erlangen willst, halte die Gebote! -Matthäus Mt 47 19 18 Darauf fragte er ihn: Welche? Jesus antwortete: [Du sollst nicht töten, du sollst nicht die Ehe brechen, du sollst nicht stehlen, du sollst nicht falsch aussagen;] -Matthäus Mt 47 19 19 [ehre Vater und Mutter!] Und: [Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst!] -Matthäus Mt 47 19 20 Der junge Mann erwiderte ihm: Alle diese Gebote habe ich befolgt. Was fehlt mir jetzt noch? -Matthäus Mt 47 19 21 Jesus antwortete ihm: Wenn du vollkommen sein willst, geh, verkauf deinen Besitz und gib das Geld den Armen; so wirst du einen bleibenden Schatz im Himmel haben; dann komm und folge mir nach. -Matthäus Mt 47 19 22 Als der junge Mann das hörte, ging er traurig weg; denn er hatte ein großes Vermögen. -Matthäus Mt 47 19 23 Da sagte Jesus zu seinen Jüngern: Amen, das sage ich euch: Ein Reicher wird nur schwer in das Himmelreich kommen. -Matthäus Mt 47 19 24 Nochmals sage ich euch: Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in das Reich Gottes gelangt. -Matthäus Mt 47 19 25 Als die Jünger das hörten, erschraken sie sehr und sagten: Wer kann dann noch gerettet werden? -Matthäus Mt 47 19 26 Jesus sah sie an und sagte zu ihnen: Für Menschen ist das unmöglich, [für Gott] aber [ist alles möglich.] -Matthäus Mt 47 19 27 Da antwortete Petrus: Du weißt, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt. Was werden wir dafür bekommen? -Matthäus Mt 47 19 28 Jesus erwiderte ihnen: Amen, ich sage euch: Wenn die Welt neu geschaffen wird und der Menschensohn sich auf den Thron der Herrlichkeit setzt, werdet ihr, die ihr mir nachgefolgt seid, auf zwölf Thronen sitzen und die zwölf Stämme Israels richten. -Matthäus Mt 47 19 29 Und jeder, der um meines Namens willen Häuser oder Brüder, Schwestern, Vater, Mutter, Kinder oder Äcker verlassen hat, wird dafür das Hundertfache erhalten und das ewige Leben gewinnen. -Matthäus Mt 47 19 30 Viele aber, die jetzt die Ersten sind, werden dann die Letzten sein, und die Letzten werden die Ersten sein. -Matthäus Mt 47 20 1 Denn mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Gutsbesitzer, der früh am Morgen sein Haus verließ, um Arbeiter für seinen Weinberg anzuwerben. -Matthäus Mt 47 20 2 Er einigte sich mit den Arbeitern auf einen Denar für den Tag und schickte sie in seinen Weinberg. -Matthäus Mt 47 20 3 Um die dritte Stunde ging er wieder auf den Markt und sah andere dastehen, die keine Arbeit hatten. -Matthäus Mt 47 20 4 Er sagte zu ihnen: Geht auch ihr in meinen Weinberg! Ich werde euch geben, was recht ist. -Matthäus Mt 47 20 5 Und sie gingen. Um die sechste und um die neunte Stunde ging der Gutsherr wieder auf den Markt und machte es ebenso. -Matthäus Mt 47 20 6 Als er um die elfte Stunde noch einmal hinging, traf er wieder einige, die dort herumstanden. Er sagte zu ihnen: Was steht ihr hier den ganzen Tag untätig herum? -Matthäus Mt 47 20 7 Sie antworteten: Niemand hat uns angeworben. Da sagte er zu ihnen: Geht auch ihr in meinen Weinberg! -Matthäus Mt 47 20 8 Als es nun Abend geworden war, sagte der Besitzer des Weinbergs zu seinem Verwalter: Ruf die Arbeiter, und zahl ihnen den Lohn aus, angefangen bei den letzten, bis hin zu den ersten. -Matthäus Mt 47 20 9 Da kamen die Männer, die er um die elfte Stunde angeworben hatte, und jeder erhielt einen Denar. -Matthäus Mt 47 20 10 Als dann die ersten an der Reihe waren, glaubten sie, mehr zu bekommen. Aber auch sie erhielten nur einen Denar. -Matthäus Mt 47 20 11 Da begannen sie, über den Gutsherrn zu murren, -Matthäus Mt 47 20 12 und sagten: Diese letzten haben nur eine Stunde gearbeitet, und du hast sie uns gleichgestellt; wir aber haben den ganzen Tag über die Last der Arbeit und die Hitze ertragen. -Matthäus Mt 47 20 13 Da erwiderte er einem von ihnen: Mein Freund, dir geschieht kein Unrecht. Hast du nicht einen Denar mit mir vereinbart? -Matthäus Mt 47 20 14 Nimm dein Geld und geh! Ich will dem letzten ebenso viel geben wie dir. -Matthäus Mt 47 20 15 Darf ich mit dem, was mir gehört, nicht tun, was ich will? Oder bist du neidisch, weil ich (zu anderen) gütig bin? -Matthäus Mt 47 20 16 So werden die Letzten die Ersten sein und die Ersten die Letzten. -Matthäus Mt 47 20 17 Als Jesus nach Jerusalem hinaufzog, nahm er unterwegs die zwölf Jünger beiseite und sagte zu ihnen: -Matthäus Mt 47 20 18 Wir gehen jetzt nach Jerusalem hinauf; dort wird der Menschensohn den Hohenpriestern und Schriftgelehrten ausgeliefert; sie werden ihn zum Tod verurteilen -Matthäus Mt 47 20 19 und den Heiden übergeben, damit er verspottet, gegeißelt und gekreuzigt wird; aber am dritten Tag wird er auferstehen. -Matthäus Mt 47 20 20 Damals kam die Frau des Zebedäus mit ihren Söhnen zu Jesus und fiel vor ihm nieder, weil sie ihn um etwas bitten wollte. -Matthäus Mt 47 20 21 Er fragte sie: Was willst du? Sie antwortete: Versprich, dass meine beiden Söhne in deinem Reich rechts und links neben dir sitzen dürfen. -Matthäus Mt 47 20 22 Jesus erwiderte: Ihr wisst nicht, um was ihr bittet. Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinken werde? Sie sagten zu ihm: Wir können es. -Matthäus Mt 47 20 23 Da antwortete er ihnen: Ihr werdet meinen Kelch trinken; doch den Platz zu meiner Rechten und zu meiner Linken habe nicht ich zu vergeben; dort werden die sitzen, für die mein Vater diese Plätze bestimmt hat. -Matthäus Mt 47 20 24 Als die zehn anderen Jünger das hörten, wurden sie sehr ärgerlich über die beiden Brüder. -Matthäus Mt 47 20 25 Da rief Jesus sie zu sich und sagte: Ihr wisst, dass die Herrscher ihre Völker unterdrücken und die Mächtigen ihre Macht über die Menschen missbrauchen. -Matthäus Mt 47 20 26 Bei euch soll es nicht so sein, sondern wer bei euch groß sein will, der soll euer Diener sein, -Matthäus Mt 47 20 27 und wer bei euch der Erste sein will, soll euer Sklave sein. -Matthäus Mt 47 20 28 Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele. -Matthäus Mt 47 20 29 Als sie Jericho verließen, folgte ihm eine große Zahl von Menschen. -Matthäus Mt 47 20 30 An der Straße aber saßen zwei Blinde, und als sie hörten, dass Jesus vorbeikam, riefen sie laut: Herr, Sohn Davids, hab Erbarmen mit uns! -Matthäus Mt 47 20 31 Die Leute aber wurden ärgerlich und befahlen ihnen zu schweigen. Sie aber schrien noch lauter: Herr, Sohn Davids, hab Erbarmen mit uns! -Matthäus Mt 47 20 32 Jesus blieb stehen, rief sie zu sich und sagte: Was soll ich euch tun? -Matthäus Mt 47 20 33 Sie antworteten: Herr, wir möchten, dass unsere Augen geöffnet werden. -Matthäus Mt 47 20 34 Da hatte Jesus Mitleid mit ihnen und berührte ihre Augen. Im gleichen Augenblick konnten sie wieder sehen, und sie folgten ihm. -Matthäus Mt 47 21 1 Als sich Jesus mit seinen Begleitern Jerusalem näherte und nach Betfage am Ölberg kam, schickte er zwei Jünger voraus -Matthäus Mt 47 21 2 und sagte zu ihnen: Geht in das Dorf, das vor euch liegt; dort werdet ihr eine Eselin angebunden finden und ein Fohlen bei ihr. Bindet sie los und bringt sie zu mir! -Matthäus Mt 47 21 3 Und wenn euch jemand zur Rede stellt, dann sagt: Der Herr braucht sie, er lässt sie aber bald zurückbringen. -Matthäus Mt 47 21 4 Das ist geschehen, damit sich erfüllte, was durch den Propheten gesagt worden ist: -Matthäus Mt 47 21 5 [Sagt der Tochter Zion:] /[Siehe, dein König kommt zu dir.] /[Er ist friedfertig] /[und er reitet auf einer Eselin] /[und auf einem Fohlen,] /[dem Jungen eines Lasttiers.] -Matthäus Mt 47 21 6 Die Jünger gingen und taten, was Jesus ihnen aufgetragen hatte. -Matthäus Mt 47 21 7 Sie brachten die Eselin und das Fohlen, legten ihre Kleider auf sie, und er setzte sich darauf. -Matthäus Mt 47 21 8 Viele Menschen breiteten ihre Kleider auf der Straße aus, andere schnitten Zweige von den Bäumen und streuten sie auf den Weg. -Matthäus Mt 47 21 9 Die Leute aber, die vor ihm hergingen und die ihm folgten, riefen: [Hosanna] dem Sohn Davids! /[Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn.] /[Hosanna] in der Höhe! -Matthäus Mt 47 21 10 Als er in Jerusalem einzog, geriet die ganze Stadt in Aufregung, und man fragte: Wer ist das? -Matthäus Mt 47 21 11 Die Leute sagten: Das ist der Prophet Jesus von Nazaret in Galiläa. -Matthäus Mt 47 21 12 Jesus ging in den Tempel und trieb alle Händler und Käufer aus dem Tempel hinaus; er stieß die Tische der Geldwechsler und die Stände der Taubenhändler um -Matthäus Mt 47 21 13 und sagte: In der Schrift steht: [Mein Haus soll ein Haus des Gebetes sein.] Ihr aber macht daraus [eine Räuberhöhle.] -Matthäus Mt 47 21 14 Im Tempel kamen Lahme und Blinde zu ihm und er heilte sie. -Matthäus Mt 47 21 15 Als nun die Hohenpriester und die Schriftgelehrten die Wunder sahen, die er tat, und die Kinder im Tempel rufen hörten: Hosanna dem Sohn Davids!, da wurden sie ärgerlich -Matthäus Mt 47 21 16 und sagten zu ihm: Hörst du, was sie rufen? Jesus antwortete ihnen: Ja, ich höre es. Habt ihr nie gelesen: [Aus dem Mund der Kinder und Säuglinge schaffst du dir Lob]? -Matthäus Mt 47 21 17 Und er ließ sie stehen und ging aus der Stadt hinaus nach Betanien; dort übernachtete er. -Matthäus Mt 47 21 18 Als er am Morgen in die Stadt zurückkehrte, hatte er Hunger. -Matthäus Mt 47 21 19 Da sah er am Weg einen Feigenbaum und ging auf ihn zu, fand aber nur Blätter daran. Da sagte er zu ihm: In Ewigkeit soll keine Frucht mehr an dir wachsen. Und der Feigenbaum verdorrte auf der Stelle. -Matthäus Mt 47 21 20 Als die Jünger das sahen, fragten sie erstaunt: Wie konnte der Feigenbaum so plötzlich verdorren? -Matthäus Mt 47 21 21 Jesus antwortete ihnen: Amen, das sage ich euch: Wenn ihr Glauben habt und nicht zweifelt, dann werdet ihr nicht nur das vollbringen, was ich mit dem Feigenbaum getan habe; selbst wenn ihr zu diesem Berg sagt: Heb dich empor und stürz dich ins Meer!, wird es geschehen. -Matthäus Mt 47 21 22 Und alles, was ihr im Gebet erbittet, werdet ihr erhalten, wenn ihr glaubt. -Matthäus Mt 47 21 23 Als er in den Tempel ging und dort lehrte, kamen die Hohenpriester und die Ältesten des Volkes zu ihm und fragten: Mit welchem Recht tust du das alles? Wer hat dir dazu die Vollmacht gegeben? -Matthäus Mt 47 21 24 Jesus antwortete ihnen: Auch ich will euch eine Frage stellen. Wenn ihr mir darauf antwortet, dann werde ich euch sagen, mit welchem Recht ich das tue. -Matthäus Mt 47 21 25 Woher stammte die Taufe des Johannes? Vom Himmel oder von den Menschen? Da überlegten sie und sagten zueinander: Wenn wir antworten: Vom Himmel!, so wird er zu uns sagen: Warum habt ihr ihm dann nicht geglaubt? -Matthäus Mt 47 21 26 Wenn wir aber antworten: Von den Menschen!, dann müssen wir uns vor den Leuten fürchten; denn alle halten Johannes für einen Propheten. -Matthäus Mt 47 21 27 Darum antworteten sie Jesus: Wir wissen es nicht. Da erwiderte er: Dann sage auch ich euch nicht, mit welchem Recht ich das alles tue. -Matthäus Mt 47 21 28 Was meint ihr? Ein Mann hatte zwei Söhne. Er ging zum ersten und sagte: Mein Sohn, geh und arbeite heute im Weinberg! -Matthäus Mt 47 21 29 Er antwortete: Ja, Herr!, ging aber nicht. -Matthäus Mt 47 21 30 Da wandte er sich an den zweiten Sohn und sagte zu ihm dasselbe. Dieser antwortete: Ich will nicht. Später aber reute es ihn und er ging doch. -Matthäus Mt 47 21 31 Wer von den beiden hat den Willen seines Vaters erfüllt? Sie antworteten: Der zweite. Da sagte Jesus zu ihnen: Amen, das sage ich euch: Zöllner und Dirnen gelangen eher in das Reich Gottes als ihr. -Matthäus Mt 47 21 32 Denn Johannes ist gekommen, um euch den Weg der Gerechtigkeit zu zeigen, und ihr habt ihm nicht geglaubt; aber die Zöllner und die Dirnen haben ihm geglaubt. Ihr habt es gesehen und doch habt ihr nicht bereut und ihm nicht geglaubt. -Matthäus Mt 47 21 33 Hört noch ein anderes Gleichnis: Es war ein Gutsbesitzer, der [legte einen Weinberg an, zog ringsherum einen Zaun, hob eine Kelter aus und baute einen Turm.] Dann verpachtete er den Weinberg an Winzer und reiste in ein anderes Land. -Matthäus Mt 47 21 34 Als nun die Erntezeit kam, schickte er seine Knechte zu den Winzern, um seinen Anteil an den Früchten holen zu lassen. -Matthäus Mt 47 21 35 Die Winzer aber packten seine Knechte; den einen prügelten sie, den andern brachten sie um, einen dritten steinigten sie. -Matthäus Mt 47 21 36 Darauf schickte er andere Knechte, mehr als das erste Mal; mit ihnen machten sie es genauso. -Matthäus Mt 47 21 37 Zuletzt sandte er seinen Sohn zu ihnen; denn er dachte: Vor meinem Sohn werden sie Achtung haben. -Matthäus Mt 47 21 38 Als die Winzer den Sohn sahen, sagten sie zueinander: Das ist der Erbe. Auf, wir wollen ihn töten, damit wir seinen Besitz erben. -Matthäus Mt 47 21 39 Und sie packten ihn, warfen ihn aus dem Weinberg hinaus und brachten ihn um. -Matthäus Mt 47 21 40 Wenn nun der Besitzer des Weinbergs kommt: Was wird er mit solchen Winzern tun? -Matthäus Mt 47 21 41 Sie sagten zu ihm: Er wird diesen bösen Menschen ein böses Ende bereiten und den Weinberg an andere Winzer verpachten, die ihm die Früchte abliefern, wenn es Zeit dafür ist. -Matthäus Mt 47 21 42 Und Jesus sagte zu ihnen: Habt ihr nie in der Schrift gelesen: [Der Stein, den die Bauleute verworfen haben,] /[er ist zum Eckstein geworden;] /[das hat der Herr vollbracht,] /[vor unseren Augen geschah dieses Wunder]? -Matthäus Mt 47 21 44 Und wer auf diesen Stein fällt, der wird zerschellen; auf wen der Stein aber fällt, den wird er zermalmen. -Matthäus Mt 47 21 45 Als die Hohenpriester und die Pharisäer seine Gleichnisse hörten, merkten sie, dass er von ihnen sprach. -Matthäus Mt 47 21 46 Sie hätten ihn gern verhaften lassen; aber sie fürchteten sich vor den Leuten, weil alle ihn für einen Propheten hielten. -Matthäus Mt 47 22 1 Jesus erzählte ihnen noch ein anderes Gleichnis: -Matthäus Mt 47 22 2 Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem König, der die Hochzeit seines Sohnes vorbereitete. -Matthäus Mt 47 22 3 Er schickte seine Diener, um die eingeladenen Gäste zur Hochzeit rufen zu lassen. Sie aber wollten nicht kommen. -Matthäus Mt 47 22 4 Da schickte er noch einmal Diener und trug ihnen auf: Sagt den Eingeladenen: Mein Mahl ist fertig, die Ochsen und das Mastvieh sind geschlachtet, alles ist bereit. Kommt zur Hochzeit! -Matthäus Mt 47 22 5 Sie aber kümmerten sich nicht darum, sondern der eine ging auf seinen Acker, der andere in seinen Laden, -Matthäus Mt 47 22 6 wieder andere fielen über seine Diener her, misshandelten sie und brachten sie um. -Matthäus Mt 47 22 7 Da wurde der König zornig; er schickte sein Heer, ließ die Mörder töten und ihre Stadt in Schutt und Asche legen. -Matthäus Mt 47 22 8 Dann sagte er zu seinen Dienern: Das Hochzeitsmahl ist vorbereitet, aber die Gäste waren es nicht wert (eingeladen zu werden). -Matthäus Mt 47 22 9 Geht also hinaus auf die Straßen und ladet alle, die ihr trefft, zur Hochzeit ein. -Matthäus Mt 47 22 10 Die Diener gingen auf die Straßen hinaus und holten alle zusammen, die sie trafen, Böse und Gute, und der Festsaal füllte sich mit Gästen. -Matthäus Mt 47 22 11 Als sie sich gesetzt hatten und der König eintrat, um sich die Gäste anzusehen, bemerkte er unter ihnen einen Mann, der kein Hochzeitsgewand anhatte. -Matthäus Mt 47 22 12 Er sagte zu ihm: Mein Freund, wie konntest du hier ohne Hochzeitsgewand erscheinen? Darauf wusste der Mann nichts zu sagen. -Matthäus Mt 47 22 13 Da befahl der König seinen Dienern: Bindet ihm Hände und Füße und werft ihn hinaus in die äußerste Finsternis! Dort wird er heulen und mit den Zähnen knirschen. -Matthäus Mt 47 22 14 Denn viele sind gerufen, aber nur wenige auserwählt. -Matthäus Mt 47 22 15 Damals kamen die Pharisäer zusammen und beschlossen, Jesus mit einer Frage eine Falle zu stellen. -Matthäus Mt 47 22 16 Sie veranlassten ihre Jünger, zusammen mit den Anhängern des Herodes zu ihm zu gehen und zu sagen: Meister, wir wissen, dass du immer die Wahrheit sagst und wirklich den Weg Gottes lehrst, ohne auf jemand Rücksicht zu nehmen; denn du siehst nicht auf die Person. -Matthäus Mt 47 22 17 Sag uns also: Ist es nach deiner Meinung erlaubt, dem Kaiser Steuer zu zahlen, oder nicht? -Matthäus Mt 47 22 18 Jesus aber erkannte ihre böse Absicht und sagte: Ihr Heuchler, warum stellt ihr mir eine Falle? -Matthäus Mt 47 22 19 Zeigt mir die Münze, mit der ihr eure Steuern bezahlt! Da hielten sie ihm einen Denar hin. -Matthäus Mt 47 22 20 Er fragte sie: Wessen Bild und Aufschrift ist das? -Matthäus Mt 47 22 21 Sie antworteten: Des Kaisers. Darauf sagte er zu ihnen: So gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und Gott, was Gott gehört! -Matthäus Mt 47 22 22 Als sie das hörten, waren sie sehr überrascht, wandten sich um und gingen weg. -Matthäus Mt 47 22 23 Am selben Tag kamen zu Jesus einige von den Sadduzäern, die behaupten, es gebe keine Auferstehung. Sie fragten ihn: -Matthäus Mt 47 22 24 Meister, Mose hat gesagt: [Wenn ein Mann stirbt, ohne Kinder zu haben, dann soll sein Bruder dessen Frau heiraten und] seinem [Bruder Nachkommen verschaffen.] -Matthäus Mt 47 22 25 Bei uns lebten einmal sieben Brüder. Der erste heiratete und starb, und weil er keine Nachkommen hatte, hinterließ er seine Frau seinem Bruder, -Matthäus Mt 47 22 26 ebenso der zweite und der dritte und so weiter bis zum siebten. -Matthäus Mt 47 22 27 Als letzte von allen starb die Frau. -Matthäus Mt 47 22 28 Wessen Frau wird sie nun bei der Auferstehung sein? Alle sieben haben sie doch zur Frau gehabt. -Matthäus Mt 47 22 29 Jesus antwortete ihnen: Ihr irrt euch; ihr kennt weder die Schrift noch die Macht Gottes. -Matthäus Mt 47 22 30 Denn nach der Auferstehung werden die Menschen nicht mehr heiraten, sondern sein wie die Engel im Himmel. -Matthäus Mt 47 22 31 Habt ihr im übrigen nicht gelesen, was Gott euch über die Auferstehung der Toten mit den Worten gesagt hat: -Matthäus Mt 47 22 32 [Ich bin der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs] ? Er ist doch nicht der Gott der Toten, sondern der Gott der Lebenden. -Matthäus Mt 47 22 33 Als das Volk das hörte, war es über seine Lehre bestürzt. -Matthäus Mt 47 22 34 Als die Pharisäer hörten, dass Jesus die Sadduzäer zum Schweigen gebracht hatte, kamen sie (bei ihm) zusammen. -Matthäus Mt 47 22 35 Einer von ihnen, ein Gesetzeslehrer, wollte ihn auf die Probe stellen und fragte ihn: -Matthäus Mt 47 22 36 Meister, welches Gebot im Gesetz ist das wichtigste? -Matthäus Mt 47 22 37 Er antwortete ihm: [Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele] und mit all deinen Gedanken. -Matthäus Mt 47 22 38 Das ist das wichtigste und erste Gebot. -Matthäus Mt 47 22 39 Ebenso wichtig ist das zweite: [Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.] -Matthäus Mt 47 22 40 An diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz samt den Propheten. -Matthäus Mt 47 22 41 Danach fragte Jesus die Pharisäer, die bei ihm versammelt waren: -Matthäus Mt 47 22 42 Was denkt ihr über den Messias? Wessen Sohn ist er? Sie antworteten ihm: Der Sohn Davids. -Matthäus Mt 47 22 43 Er sagte zu ihnen: Wie kann ihn dann David, vom Geist (Gottes) erleuchtet, «Herr» nennen? Denn er sagt: -Matthäus Mt 47 22 44 [Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich mir zur Rechten und ich lege dir deine Feinde unter die Füße.] -Matthäus Mt 47 22 45 Wenn ihn also David «Herr» nennt, wie kann er dann Davids Sohn sein? -Matthäus Mt 47 22 46 Niemand konnte ihm darauf etwas erwidern und von diesem Tag an wagte keiner mehr, ihm eine Frage zu stellen. -Matthäus Mt 47 23 1 Darauf wandte sich Jesus an das Volk und an seine Jünger -Matthäus Mt 47 23 2 und sagte: Die Schriftgelehrten und die Pharisäer haben sich auf den Stuhl des Mose gesetzt. -Matthäus Mt 47 23 3 Tut und befolgt also alles, was sie euch sagen, aber richtet euch nicht nach dem, was sie tun; denn sie reden nur, tun selbst aber nicht, was sie sagen. -Matthäus Mt 47 23 4 Sie schnüren schwere Lasten zusammen und legen sie den Menschen auf die Schultern, wollen selber aber keinen Finger rühren, um die Lasten zu tragen. -Matthäus Mt 47 23 5 Alles, was sie tun, tun sie nur, damit die Menschen es sehen: Sie machen ihre Gebetsriemen breit und die Quasten an ihren Gewändern lang, -Matthäus Mt 47 23 6 bei jedem Festmahl möchten sie den Ehrenplatz und in der Synagoge die vordersten Sitze haben, -Matthäus Mt 47 23 7 und auf den Straßen und Plätzen lassen sie sich gern grüßen und von den Leuten Rabbi (Meister) nennen. -Matthäus Mt 47 23 8 Ihr aber sollt euch nicht Rabbi nennen lassen; denn nur einer ist euer Meister, ihr alle aber seid Brüder. -Matthäus Mt 47 23 9 Auch sollt ihr niemand auf Erden euren Vater nennen; denn nur einer ist euer Vater, der im Himmel. -Matthäus Mt 47 23 10 Auch sollt ihr euch nicht Lehrer nennen lassen; denn nur einer ist euer Lehrer, Christus. -Matthäus Mt 47 23 11 Der Größte von euch soll euer Diener sein. -Matthäus Mt 47 23 12 Denn wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt, und wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden. -Matthäus Mt 47 23 13 Weh euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr verschließt den Menschen das Himmelreich. Ihr selbst geht nicht hinein; aber ihr lasst auch die nicht hinein, die hineingehen wollen. -Matthäus Mt 47 23 14 [[]] -Matthäus Mt 47 23 15 Weh euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr zieht über Land und Meer, um einen einzigen Menschen für euren Glauben zu gewinnen; und wenn er gewonnen ist, dann macht ihr ihn zu einem Sohn der Hölle, der doppelt so schlimm ist wie ihr selbst. -Matthäus Mt 47 23 16 Weh euch, ihr seid blinde Führer! Ihr sagt: Wenn einer beim Tempel schwört, so ist das kein Eid; wer aber beim Gold des Tempels schwört, der ist an seinen Eid gebunden. -Matthäus Mt 47 23 17 Ihr blinden Narren! Was ist wichtiger: das Gold oder der Tempel, der das Gold erst heilig macht? -Matthäus Mt 47 23 18 Auch sagt ihr: Wenn einer beim Altar schwört, so ist das kein Eid; wer aber bei dem Opfer schwört, das auf dem Altar liegt, der ist an seinen Eid gebunden. -Matthäus Mt 47 23 19 Ihr Blinden! Was ist wichtiger: das Opfer oder der Altar, der das Opfer erst heilig macht? -Matthäus Mt 47 23 20 Wer beim Altar schwört, der schwört bei ihm und bei allem, was darauf liegt. -Matthäus Mt 47 23 21 Und wer beim Tempel schwört, der schwört bei ihm und bei dem, der darin wohnt. -Matthäus Mt 47 23 22 Und wer beim Himmel schwört, der schwört beim Thron Gottes und bei dem, der darauf sitzt. -Matthäus Mt 47 23 23 Weh euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr gebt den Zehnten von Minze, Dill und Kümmel und lasst das Wichtigste im Gesetz außer Acht: Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Treue. Man muss das eine tun, ohne das andere zu lassen. -Matthäus Mt 47 23 24 Blinde Führer seid ihr: Ihr siebt Mücken aus und verschluckt Kamele. -Matthäus Mt 47 23 25 Weh euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr haltet Becher und Schüsseln außen sauber, innen aber sind sie voll von dem, was ihr in eurer Maßlosigkeit zusammengeraubt habt. -Matthäus Mt 47 23 26 Du blinder Pharisäer! Mach den Becher zuerst innen sauber, dann ist er auch außen rein. -Matthäus Mt 47 23 27 Weh euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr seid wie die Gräber, die außen weiß angestrichen sind und schön aussehen; innen aber sind sie voll Knochen, Schmutz und Verwesung. -Matthäus Mt 47 23 28 So erscheint auch ihr von außen den Menschen gerecht, innen aber seid ihr voll Heuchelei und Ungehorsam gegen Gottes Gesetz. -Matthäus Mt 47 23 29 Weh euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr errichtet den Propheten Grabstätten und schmückt die Denkmäler der Gerechten -Matthäus Mt 47 23 30 und sagt dabei: Wenn wir in den Tagen unserer Väter gelebt hätten, wären wir nicht wie sie am Tod der Propheten schuldig geworden. -Matthäus Mt 47 23 31 Damit bestätigt ihr selbst, dass ihr die Söhne der Prophetenmörder seid. -Matthäus Mt 47 23 32 Macht nur das Maß eurer Väter voll! -Matthäus Mt 47 23 33 Ihr Nattern, ihr Schlangenbrut! Wie wollt ihr dem Strafgericht der Hölle entrinnen? -Matthäus Mt 47 23 34 Darum hört: Ich sende Propheten, Weise und Schriftgelehrte zu euch; ihr aber werdet einige von ihnen töten, ja sogar kreuzigen, andere in euren Synagogen auspeitschen und von Stadt zu Stadt verfolgen. -Matthäus Mt 47 23 35 So wird all das unschuldige Blut über euch kommen, das auf Erden vergossen worden ist, vom Blut Abels, des Gerechten, bis zum Blut des Zacharias, Barachias' Sohn, den ihr im Vorhof zwischen dem Tempelgebäude und dem Altar ermordet habt. -Matthäus Mt 47 23 36 Amen, das sage ich euch: Das alles wird über diese Generation kommen. -Matthäus Mt 47 23 37 Jerusalem, Jerusalem, du tötest die Propheten und steinigst die Boten, die zu dir gesandt sind. Wie oft wollte ich deine Kinder um mich sammeln, so wie eine Henne ihre Küken unter ihre Flügel nimmt; aber ihr habt nicht gewollt. -Matthäus Mt 47 23 38 Darum wird euer Haus (von Gott) verlassen. -Matthäus Mt 47 23 39 Und ich sage euch: Von jetzt an werdet ihr mich nicht mehr sehen, bis ihr ruft: [Gesegnet sei er,][der kommt im Namen des Herrn!] -Matthäus Mt 47 24 1 Als Jesus den Tempel verlassen hatte, wandten sich seine Jünger an ihn und wiesen ihn auf die gewaltigen Bauten des Tempels hin. -Matthäus Mt 47 24 2 Er sagte zu ihnen: Seht ihr das alles? Amen, das sage ich euch: Kein Stein wird hier auf dem andern bleiben; alles wird niedergerissen werden. -Matthäus Mt 47 24 3 Als er auf dem Ölberg saß, wandten sich die Jünger, die mit ihm allein waren, an ihn und fragten: Sag uns, wann wird das geschehen, und was ist das Zeichen für deine Ankunft und das Ende der Welt? -Matthäus Mt 47 24 4 Jesus antwortete: Gebt Acht, dass euch niemand irreführt! -Matthäus Mt 47 24 5 Denn viele werden unter meinem Namen auftreten und sagen: Ich bin der Messias!, und sie werden viele irreführen. -Matthäus Mt 47 24 6 Ihr werdet von Kriegen hören und Nachrichten über Kriege werden euch beunruhigen. Gebt Acht, lasst euch nicht erschrecken! Das [muss geschehen.] Es ist aber noch nicht das Ende. -Matthäus Mt 47 24 7 Denn ein Volk wird sich gegen das andere erheben und ein Reich gegen das andere und an vielen Orten wird es Hungersnöte und Erdbeben geben. -Matthäus Mt 47 24 8 Doch das alles ist erst der Anfang der Wehen. -Matthäus Mt 47 24 9 Dann wird man euch in große Not bringen und euch töten und ihr werdet von allen Völkern um meines Namens willen gehasst. -Matthäus Mt 47 24 10 Dann werden viele zu Fall kommen und einander hassen und verraten. -Matthäus Mt 47 24 11 Viele falsche Propheten werden auftreten und sie werden viele irreführen. -Matthäus Mt 47 24 12 Und weil die Missachtung von Gottes Gesetz überhandnimmt, wird die Liebe bei vielen erkalten. -Matthäus Mt 47 24 13 Wer jedoch bis zum Ende standhaft bleibt, der wird gerettet. -Matthäus Mt 47 24 14 Aber dieses Evangelium vom Reich wird auf der ganzen Welt verkündet werden, damit alle Völker es hören; dann erst kommt das Ende. -Matthäus Mt 47 24 15 Wenn ihr dann am heiligen Ort den [unheilvollen Gräuel] stehen seht, der durch den Propheten Daniel vorhergesagt worden ist - der Leser begreife -, -Matthäus Mt 47 24 16 dann sollen die Bewohner von Judäa in die Berge fliehen; -Matthäus Mt 47 24 17 wer gerade auf dem Dach ist, soll nicht mehr ins Haus gehen, um seine Sachen mitzunehmen; -Matthäus Mt 47 24 18 wer auf dem Feld ist, soll nicht zurückkehren, um seinen Mantel zu holen. -Matthäus Mt 47 24 19 Weh aber den Frauen, die in jenen Tagen schwanger sind oder ein Kind stillen. -Matthäus Mt 47 24 20 Betet darum, dass ihr nicht im Winter oder an einem Sabbat fliehen müsst. -Matthäus Mt 47 24 21 Denn es wird eine so große [Not] kommen, [wie es noch nie eine gegeben hat, seit die Welt besteht, und wie es auch keine mehr geben wird.] -Matthäus Mt 47 24 22 Und wenn jene Zeit nicht verkürzt würde, dann würde kein Mensch gerettet; doch um der Auserwählten willen wird jene Zeit verkürzt werden. -Matthäus Mt 47 24 23 Wenn dann jemand zu euch sagt: Seht, hier ist der Messias!, oder: Da ist er!, so glaubt es nicht! -Matthäus Mt 47 24 24 Denn es wird mancher falsche Messias und mancher falsche Prophet auftreten und sie werden große Zeichen und Wunder tun, um, wenn möglich, auch die Auserwählten irrezuführen. -Matthäus Mt 47 24 25 Denkt daran: Ich habe es euch vorausgesagt. -Matthäus Mt 47 24 26 Wenn sie also zu euch sagen: Seht, er ist draußen in der Wüste!, so geht nicht hinaus; und wenn sie sagen: Seht, er ist im Haus!, so glaubt es nicht. -Matthäus Mt 47 24 27 Denn wie der Blitz bis zum Westen hin leuchtet, wenn er im Osten aufflammt, so wird es bei der Ankunft des Menschensohnes sein. -Matthäus Mt 47 24 28 Überall wo ein Aas ist, da sammeln sich die Geier. -Matthäus Mt 47 24 29 Sofort nach den Tagen der großen Not [wird sich die Sonne verfinstern und der Mond wird nicht mehr scheinen; die Sterne] werden vom Himmel [fallen] und die Kräfte des Himmels werden erschüttert werden. -Matthäus Mt 47 24 30 Danach wird das Zeichen des Menschensohnes am Himmel erscheinen; dann [werden alle Völker der Erde jammern und klagen] und sie werden den [Menschensohn] mit großer Macht und Herrlichkeit [auf den Wolken des Himmels kommen] sehen. -Matthäus Mt 47 24 31 Er wird seine Engel unter lautem Posaunenschall aussenden und sie werden die von ihm Auserwählten [aus allen vier Windrichtungen zusammenführen,] von einem Ende des Himmels bis zum andern. -Matthäus Mt 47 24 32 Lernt etwas aus dem Vergleich mit dem Feigenbaum! Sobald seine Zweige saftig werden und Blätter treiben, wisst ihr, dass der Sommer nahe ist. -Matthäus Mt 47 24 33 Genauso sollt ihr erkennen, wenn ihr das alles seht, dass das Ende vor der Tür steht. -Matthäus Mt 47 24 34 Amen, ich sage euch: Diese Generation wird nicht vergehen, bis das alles eintrifft. -Matthäus Mt 47 24 35 Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen. -Matthäus Mt 47 24 36 Doch jenen Tag und jene Stunde kennt niemand, auch nicht die Engel im Himmel, nicht einmal der Sohn, sondern nur der Vater. -Matthäus Mt 47 24 37 Denn wie es in den Tagen des Noach war, so wird es bei der Ankunft des Menschensohnes sein. -Matthäus Mt 47 24 38 Wie die Menschen in den Tagen vor der Flut aßen und tranken und heirateten, bis zu dem Tag, [an dem Noach in die Arche ging,] -Matthäus Mt 47 24 39 und nichts ahnten, bis die Flut hereinbrach und alle wegraffte, so wird es auch bei der Ankunft des Menschensohnes sein. -Matthäus Mt 47 24 40 Dann wird von zwei Männern, die auf dem Feld arbeiten, einer mitgenommen und einer zurückgelassen. -Matthäus Mt 47 24 41 Und von zwei Frauen, die mit derselben Mühle mahlen, wird eine mitgenommen und eine zurückgelassen. -Matthäus Mt 47 24 42 Seid also wachsam! Denn ihr wisst nicht, an welchem Tag euer Herr kommt. -Matthäus Mt 47 24 43 Bedenkt: Wenn der Herr des Hauses wüsste, zu welcher Stunde in der Nacht der Dieb kommt, würde er wach bleiben und nicht zulassen, dass man in sein Haus einbricht. -Matthäus Mt 47 24 44 Darum haltet auch ihr euch bereit! Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, in der ihr es nicht erwartet. -Matthäus Mt 47 24 45 Wer ist nun der treue und kluge Knecht, den der Herr eingesetzt hat, damit er dem Gesinde zur rechten Zeit gibt, was sie zu essen brauchen? -Matthäus Mt 47 24 46 Selig der Knecht, den der Herr damit beschäftigt findet, wenn er kommt! -Matthäus Mt 47 24 47 Amen, das sage ich euch: Er wird ihn zum Verwalter seines ganzen Vermögens machen. -Matthäus Mt 47 24 48 Wenn aber der Knecht schlecht ist und denkt: Mein Herr kommt noch lange nicht!, -Matthäus Mt 47 24 49 und anfängt, seine Mitknechte zu schlagen, wenn er mit Trinkern Gelage feiert, -Matthäus Mt 47 24 50 dann wird der Herr an einem Tag kommen, an dem der Knecht es nicht erwartet, und zu einer Stunde, die er nicht kennt; -Matthäus Mt 47 24 51 und der Herr wird ihn in Stücke hauen und ihm seinen Platz unter den Heuchlern zuweisen. Dort wird er heulen und mit den Zähnen knirschen. -Matthäus Mt 47 25 1 Dann wird es mit dem Himmelreich sein wie mit zehn Jungfrauen, die ihre Lampen nahmen und dem Bräutigam entgegengingen. -Matthäus Mt 47 25 2 Fünf von ihnen waren töricht und fünf waren klug. -Matthäus Mt 47 25 3 Die törichten nahmen ihre Lampen mit, aber kein Öl, -Matthäus Mt 47 25 4 die klugen aber nahmen außer den Lampen noch Öl in Krügen mit. -Matthäus Mt 47 25 5 Als nun der Bräutigam lange nicht kam, wurden sie alle müde und schliefen ein. -Matthäus Mt 47 25 6 Mitten in der Nacht aber hörte man plötzlich laute Rufe: Der Bräutigam kommt! Geht ihm entgegen! -Matthäus Mt 47 25 7 Da standen die Jungfrauen alle auf und machten ihre Lampen zurecht. -Matthäus Mt 47 25 8 Die törichten aber sagten zu den klugen: Gebt uns von eurem Öl, sonst gehen unsere Lampen aus. -Matthäus Mt 47 25 9 Die klugen erwiderten ihnen: Dann reicht es weder für uns noch für euch; geht doch zu den Händlern und kauft, was ihr braucht. -Matthäus Mt 47 25 10 Während sie noch unterwegs waren, um das Öl zu kaufen, kam der Bräutigam; die Jungfrauen, die bereit waren, gingen mit ihm in den Hochzeitssaal und die Tür wurde zugeschlossen. -Matthäus Mt 47 25 11 Später kamen auch die anderen Jungfrauen und riefen: Herr, Herr, mach uns auf! -Matthäus Mt 47 25 12 Er aber antwortete ihnen: Amen, ich sage euch: Ich kenne euch nicht. -Matthäus Mt 47 25 13 Seid also wachsam! Denn ihr wisst weder den Tag noch die Stunde. -Matthäus Mt 47 25 14 Es ist wie mit einem Mann, der auf Reisen ging: Er rief seine Diener und vertraute ihnen sein Vermögen an. -Matthäus Mt 47 25 15 Dem einen gab er fünf Talente Silbergeld, einem anderen zwei, wieder einem anderen eines, jedem nach seinen Fähigkeiten. Dann reiste er ab. Sofort -Matthäus Mt 47 25 16 begann der Diener, der fünf Talente erhalten hatte, mit ihnen zu wirtschaften, und er gewann noch fünf dazu. -Matthäus Mt 47 25 17 Ebenso gewann der, der zwei erhalten hatte, noch zwei dazu. -Matthäus Mt 47 25 18 Der aber, der das eine Talent erhalten hatte, ging und grub ein Loch in die Erde und versteckte das Geld seines Herrn. -Matthäus Mt 47 25 19 Nach langer Zeit kehrte der Herr zurück, um von den Dienern Rechenschaft zu verlangen. -Matthäus Mt 47 25 20 Da kam der, der die fünf Talente erhalten hatte, brachte fünf weitere und sagte: Herr, fünf Talente hast du mir gegeben; sieh her, ich habe noch fünf dazugewonnen. -Matthäus Mt 47 25 21 Sein Herr sagte zu ihm: Sehr gut, du bist ein tüchtiger und treuer Diener. Du bist im Kleinen ein treuer Verwalter gewesen, ich will dir eine große Aufgabe übertragen. Komm, nimm teil an der Freude deines Herrn! -Matthäus Mt 47 25 22 Dann kam der Diener, der zwei Talente erhalten hatte, und sagte: Herr, du hast mir zwei Talente gegeben; sieh her, ich habe noch zwei dazugewonnen. -Matthäus Mt 47 25 23 Sein Herr sagte zu ihm: Sehr gut, du bist ein tüchtiger und treuer Diener. Du bist im Kleinen ein treuer Verwalter gewesen, ich will dir eine große Aufgabe übertragen. Komm, nimm teil an der Freude deines Herrn! -Matthäus Mt 47 25 24 Zuletzt kam auch der Diener, der das eine Talent erhalten hatte, und sagte: Herr, ich wusste, dass du ein strenger Mann bist; du erntest, wo du nicht gesät hast, und sammelst, wo du nicht ausgestreut hast; -Matthäus Mt 47 25 25 weil ich Angst hatte, habe ich dein Geld in der Erde versteckt. Hier hast du es wieder. -Matthäus Mt 47 25 26 Sein Herr antwortete ihm: Du bist ein schlechter und fauler Diener! Du hast doch gewusst, dass ich ernte, wo ich nicht gesät habe, und sammle, wo ich nicht ausgestreut habe. -Matthäus Mt 47 25 27 Hättest du mein Geld wenigstens auf die Bank gebracht, dann hätte ich es bei meiner Rückkehr mit Zinsen zurückerhalten. -Matthäus Mt 47 25 28 Darum nehmt ihm das Talent weg und gebt es dem, der die zehn Talente hat! -Matthäus Mt 47 25 29 Denn wer hat, dem wird gegeben, und er wird im Überfluss haben; wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er hat. -Matthäus Mt 47 25 30 Werft den nichtsnutzigen Diener hinaus in die äußerste Finsternis! Dort wird er heulen und mit den Zähnen knirschen. -Matthäus Mt 47 25 31 Wenn der Menschensohn in seiner Herrlichkeit [kommt] und alle [Engel mit ihm,] dann wird er sich auf den Thron seiner Herrlichkeit setzen. -Matthäus Mt 47 25 32 Und alle Völker werden vor ihm zusammengerufen werden und er wird sie voneinander scheiden, wie der Hirt die Schafe von den Böcken scheidet. -Matthäus Mt 47 25 33 Er wird die Schafe zu seiner Rechten versammeln, die Böcke aber zur Linken. -Matthäus Mt 47 25 34 Dann wird der König denen auf der rechten Seite sagen: Kommt her, die ihr von meinem Vater gesegnet seid, nehmt das Reich in Besitz, das seit der Erschaffung der Welt für euch bestimmt ist. -Matthäus Mt 47 25 35 Denn ich war hungrig und ihr habt mir zu essen gegeben; ich war durstig und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich war fremd und obdachlos und ihr habt mich aufgenommen; -Matthäus Mt 47 25 36 ich war nackt und ihr habt mir Kleidung gegeben; ich war krank und ihr habt mich besucht; ich war im Gefängnis und ihr seid zu mir gekommen. -Matthäus Mt 47 25 37 Dann werden ihm die Gerechten antworten: Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen und dir zu essen gegeben, oder durstig und dir zu trinken gegeben? -Matthäus Mt 47 25 38 Und wann haben wir dich fremd und obdachlos gesehen und aufgenommen, oder nackt und dir Kleidung gegeben? -Matthäus Mt 47 25 39 Und wann haben wir dich krank oder im Gefängnis gesehen und sind zu dir gekommen? -Matthäus Mt 47 25 40 Darauf wird der König ihnen antworten: Amen, ich sage euch: Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan. -Matthäus Mt 47 25 41 Dann wird er sich auch an die auf der linken Seite wenden und zu ihnen sagen: Weg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das für den Teufel und seine Engel bestimmt ist! -Matthäus Mt 47 25 42 Denn ich war hungrig und ihr habt mir nichts zu essen gegeben; ich war durstig und ihr habt mir nichts zu trinken gegeben; -Matthäus Mt 47 25 43 ich war fremd und obdachlos und ihr habt mich nicht aufgenommen; ich war nackt und ihr habt mir keine Kleidung gegeben; ich war krank und im Gefängnis und ihr habt mich nicht besucht. -Matthäus Mt 47 25 44 Dann werden auch sie antworten: Herr, wann haben wir dich hungrig oder durstig oder obdachlos oder nackt oder krank oder im Gefängnis gesehen und haben dir nicht geholfen? -Matthäus Mt 47 25 45 Darauf wird er ihnen antworten: Amen, ich sage euch: Was ihr für einen dieser Geringsten nicht getan habt, das habt ihr auch mir nicht getan. -Matthäus Mt 47 25 46 Und sie werden weggehen und die ewige Strafe erhalten, die Gerechten aber das ewige Leben. -Matthäus Mt 47 26 1 Als Jesus seine Reden beendet hatte, sagte er zu seinen Jüngern: -Matthäus Mt 47 26 2 Ihr wisst, dass in zwei Tagen das Paschafest beginnt; da wird der Menschensohn ausgeliefert und gekreuzigt werden. -Matthäus Mt 47 26 3 Um die gleiche Zeit versammelten sich die Hohenpriester und die Ältesten des Volkes im Palast des Hohenpriesters, der Kajaphas hieß, -Matthäus Mt 47 26 4 und beschlossen, Jesus mit List in ihre Gewalt zu bringen und ihn zu töten. -Matthäus Mt 47 26 5 Sie sagten aber: Ja nicht am Fest, damit kein Aufruhr im Volk entsteht. -Matthäus Mt 47 26 6 [6.7] Als Jesus in Betanien im Haus Simons des Aussätzigen bei Tisch war, kam eine Frau mit einem Alabastergefäß voll kostbarem, wohlriechendem Öl zu ihm und goss es über sein Haar. -Matthäus Mt 47 26 8 Die Jünger wurden unwillig, als sie das sahen, und sagten: Wozu diese Verschwendung? -Matthäus Mt 47 26 9 Man hätte das Öl teuer verkaufen und das Geld den Armen geben können. -Matthäus Mt 47 26 10 Jesus bemerkte ihren Unwillen und sagte zu ihnen: Warum lasst ihr die Frau nicht in Ruhe? Sie hat ein gutes Werk an mir getan. -Matthäus Mt 47 26 11 Denn die Armen habt ihr immer bei euch, mich aber habt ihr nicht immer. -Matthäus Mt 47 26 12 Als sie das Öl über mich goss, hat sie meinen Leib für das Begräbnis gesalbt. -Matthäus Mt 47 26 13 Amen, ich sage euch: Überall auf der Welt, wo dieses Evangelium verkündet wird, wird man sich an sie erinnern und erzählen, was sie getan hat. -Matthäus Mt 47 26 14 Darauf ging einer der Zwölf namens Judas Iskariot zu den Hohenpriestern -Matthäus Mt 47 26 15 und sagte: Was wollt ihr mir geben, wenn ich euch Jesus ausliefere? Und [sie zahlten] ihm [dreißig Silberstücke.] -Matthäus Mt 47 26 16 Von da an suchte er nach einer Gelegenheit, ihn auszuliefern. -Matthäus Mt 47 26 17 Am ersten Tag des Festes der Ungesäuerten Brote gingen die Jünger zu Jesus und fragten: Wo sollen wir das Paschamahl für dich vorbereiten? -Matthäus Mt 47 26 18 Er antwortete: Geht in die Stadt zu dem und dem und sagt zu ihm: Der Meister lässt dir sagen: Meine Zeit ist da; bei dir will ich mit meinen Jüngern das Paschamahl feiern. -Matthäus Mt 47 26 19 Die Jünger taten, was Jesus ihnen aufgetragen hatte, und bereiteten das Paschamahl vor. -Matthäus Mt 47 26 20 Als es Abend wurde, begab er sich mit den zwölf Jüngern zu Tisch. -Matthäus Mt 47 26 21 Und während sie aßen, sprach er: Amen, ich sage euch: Einer von euch wird mich verraten und ausliefern. -Matthäus Mt 47 26 22 Da waren sie sehr betroffen und einer nach dem andern fragte ihn: Bin ich es etwa, Herr? -Matthäus Mt 47 26 23 Er antwortete: Der, der die Hand mit mir in die Schüssel getaucht hat, wird mich verraten. -Matthäus Mt 47 26 24 Der Menschensohn muss zwar seinen Weg gehen, wie die Schrift über ihn sagt. Doch weh dem Menschen, durch den der Menschensohn verraten wird. Für ihn wäre es besser, wenn er nie geboren wäre. -Matthäus Mt 47 26 25 Da fragte Judas, der ihn verriet: Bin ich es etwa, Rabbi? Jesus sagte zu ihm: Du sagst es. -Matthäus Mt 47 26 26 Während des Mahls nahm Jesus das Brot und sprach den Lobpreis; dann brach er das Brot, reichte es den Jüngern und sagte: Nehmt und esst; das ist mein Leib. -Matthäus Mt 47 26 27 Dann nahm er den Kelch, sprach das Dankgebet und reichte ihn den Jüngern mit den Worten: Trinkt alle daraus; -Matthäus Mt 47 26 28 das ist mein Blut, [das Blut des Bundes,] das für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden. -Matthäus Mt 47 26 29 Ich sage euch: Von jetzt an werde ich nicht mehr von der Frucht des Weinstocks trinken bis zu dem Tag, an dem ich mit euch von neuem davon trinke im Reich meines Vaters. -Matthäus Mt 47 26 30 Nach dem Lobgesang gingen sie zum Ölberg hinaus. -Matthäus Mt 47 26 31 Da sagte Jesus zu ihnen: Ihr alle werdet in dieser Nacht an mir Anstoß nehmen und zu Fall kommen; denn in der Schrift steht: [Ich werde den Hirten erschlagen, dann werden sich die Schafe der Herde zerstreuen.] -Matthäus Mt 47 26 32 Aber nach meiner Auferstehung werde ich euch nach Galiläa vorausgehen. -Matthäus Mt 47 26 33 Petrus erwiderte ihm: Und wenn alle an dir Anstoß nehmen - ich niemals! -Matthäus Mt 47 26 34 Jesus entgegnete ihm: Amen, ich sage dir: In dieser Nacht, noch ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. -Matthäus Mt 47 26 35 Da sagte Petrus zu ihm: Und wenn ich mit dir sterben müsste - ich werde dich nie verleugnen. Das Gleiche sagten auch alle anderen Jünger. -Matthäus Mt 47 26 36 Darauf kam Jesus mit den Jüngern zu einem Grundstück, das man Getsemani nennt, und sagte zu ihnen: Setzt euch und wartet hier, während ich dort bete. -Matthäus Mt 47 26 37 Und er nahm Petrus und die beiden Söhne des Zebedäus mit sich. Da ergriff ihn Angst und Traurigkeit, -Matthäus Mt 47 26 38 und er sagte zu ihnen: Meine Seele ist zu Tode betrübt. Bleibt hier und wacht mit mir! -Matthäus Mt 47 26 39 Und er ging ein Stück weiter, warf sich zu Boden und betete: Mein Vater, wenn es möglich ist, gehe dieser Kelch an mir vorüber. Aber nicht wie ich will, sondern wie du willst. -Matthäus Mt 47 26 40 Und er ging zu den Jüngern zurück und fand sie schlafend. Da sagte er zu Petrus: Konntet ihr nicht einmal eine Stunde mit mir wachen? -Matthäus Mt 47 26 41 Wacht und betet, damit ihr nicht in Versuchung geratet. Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach. -Matthäus Mt 47 26 42 Dann ging er zum zweiten Mal weg und betete: Mein Vater, wenn dieser Kelch an mir nicht vorübergehen kann, ohne dass ich ihn trinke, geschehe dein Wille. -Matthäus Mt 47 26 43 Als er zurückkam, fand er sie wieder schlafend, denn die Augen waren ihnen zugefallen. -Matthäus Mt 47 26 44 Und er ging wieder von ihnen weg und betete zum dritten Mal mit den gleichen Worten. -Matthäus Mt 47 26 45 Danach kehrte er zu den Jüngern zurück und sagte zu ihnen: Schlaft ihr immer noch und ruht euch aus? Die Stunde ist gekommen; jetzt wird der Menschensohn den Sündern ausgeliefert. -Matthäus Mt 47 26 46 Steht auf, wir wollen gehen! Seht, der Verräter, der mich ausliefert, ist da. -Matthäus Mt 47 26 47 Während er noch redete, kam Judas, einer der Zwölf, mit einer großen Schar von Männern, die mit Schwertern und Knüppeln bewaffnet waren; sie waren von den Hohenpriestern und den Ältesten des Volkes geschickt worden. -Matthäus Mt 47 26 48 Der Verräter hatte mit ihnen ein Zeichen verabredet und gesagt: Der, den ich küssen werde, der ist es; nehmt ihn fest. -Matthäus Mt 47 26 49 Sogleich ging er auf Jesus zu und sagte: Sei gegrüßt, Rabbi! Und er küsste ihn. -Matthäus Mt 47 26 50 Jesus erwiderte ihm: Freund, dazu bist du gekommen? Da gingen sie auf Jesus zu, ergriffen ihn und nahmen ihn fest. -Matthäus Mt 47 26 51 Doch einer von den Begleitern Jesu zog sein Schwert, schlug auf den Diener des Hohenpriesters ein und hieb ihm ein Ohr ab. -Matthäus Mt 47 26 52 Da sagte Jesus zu ihm: Steck dein Schwert in die Scheide; denn alle, die zum Schwert greifen, werden durch das Schwert umkommen. -Matthäus Mt 47 26 53 Oder glaubst du nicht, mein Vater würde mir sogleich mehr als zwölf Legionen Engel schicken, wenn ich ihn darum bitte? -Matthäus Mt 47 26 54 Wie würde dann aber die Schrift erfüllt, nach der es so geschehen muss? -Matthäus Mt 47 26 55 Darauf sagte Jesus zu den Männern: Wie gegen einen Räuber seid ihr mit Schwertern und Knüppeln ausgezogen, um mich festzunehmen. Tag für Tag saß ich im Tempel und lehrte und ihr habt mich nicht verhaftet. -Matthäus Mt 47 26 56 Das alles aber ist geschehen, damit die Schriften der Propheten in Erfüllung gehen. Da verließen ihn alle Jünger und flohen. -Matthäus Mt 47 26 57 Nach der Verhaftung führte man Jesus zum Hohenpriester Kajaphas, bei dem sich die Schriftgelehrten und die Ältesten versammelt hatten. -Matthäus Mt 47 26 58 Petrus folgte Jesus von weitem bis zum Hof des hohepriesterlichen Palastes; er ging in den Hof hinein und setzte sich zu den Dienern, um zu sehen, wie alles ausgehen würde. -Matthäus Mt 47 26 59 Die Hohenpriester und der ganze Hohe Rat bemühten sich um falsche Zeugenaussagen gegen Jesus, um ihn zum Tod verurteilen zu können. -Matthäus Mt 47 26 60 Sie erreichten aber nichts, obwohl viele falsche Zeugen auftraten. Zuletzt kamen zwei Männer -Matthäus Mt 47 26 61 und behaupteten: Er hat gesagt: Ich kann den Tempel Gottes niederreißen und in drei Tagen wieder aufbauen. -Matthäus Mt 47 26 62 Da stand der Hohepriester auf und fragte Jesus: Willst du nichts sagen zu dem, was diese Leute gegen dich vorbringen? -Matthäus Mt 47 26 63 Jesus aber schwieg. Darauf sagte der Hohepriester zu ihm: Ich beschwöre dich bei dem lebendigen Gott, sag uns: Bist du der Messias, der Sohn Gottes? -Matthäus Mt 47 26 64 Jesus antwortete: Du hast es gesagt. Doch ich erkläre euch: Von nun an werdet ihr [den Menschensohn zur Rechten] der Macht [sitzen] und [auf den Wolken des Himmels kommen] sehen. -Matthäus Mt 47 26 65 Da zerriss der Hohepriester sein Gewand und rief: Er hat Gott gelästert! Wozu brauchen wir noch Zeugen? Jetzt habt ihr die Gotteslästerung selbst gehört. -Matthäus Mt 47 26 66 Was ist eure Meinung? Sie antworteten: Er ist schuldig und muss sterben. -Matthäus Mt 47 26 67 Dann spuckten sie ihm ins Gesicht und schlugen ihn. Andere ohrfeigten ihn -Matthäus Mt 47 26 68 und riefen: Messias, du bist doch ein Prophet! Sag uns: Wer hat dich geschlagen? -Matthäus Mt 47 26 69 Petrus aber saß draußen im Hof. Da trat eine Magd zu ihm und sagte: Auch du warst mit diesem Jesus aus Galiläa zusammen. -Matthäus Mt 47 26 70 Doch er leugnete es vor allen Leuten und sagte: Ich weiß nicht, wovon du redest. -Matthäus Mt 47 26 71 Und als er zum Tor hinausgehen wollte, sah ihn eine andere Magd und sagte zu denen, die dort standen: Der war mit Jesus aus Nazaret zusammen. -Matthäus Mt 47 26 72 Wieder leugnete er und schwor: Ich kenne den Menschen nicht. -Matthäus Mt 47 26 73 Kurz darauf kamen die Leute, die dort standen, zu Petrus und sagten: Wirklich, auch du gehörst zu ihnen, deine Mundart verrät dich. -Matthäus Mt 47 26 74 Da fing er an, sich zu verfluchen und schwor: Ich kenne den Menschen nicht. Gleich darauf krähte ein Hahn, -Matthäus Mt 47 26 75 und Petrus erinnerte sich an das, was Jesus gesagt hatte: Ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. Und er ging hinaus und weinte bitterlich. -Matthäus Mt 47 27 1 Als es Morgen wurde, fassten die Hohenpriester und die Ältesten des Volkes gemeinsam den Beschluss, Jesus hinrichten zu lassen. -Matthäus Mt 47 27 2 Sie ließen ihn fesseln und abführen und lieferten ihn dem Statthalter Pilatus aus. -Matthäus Mt 47 27 3 Als nun Judas, der ihn verraten hatte, sah, dass Jesus zum Tod verurteilt war, reute ihn seine Tat. Er brachte den Hohenpriestern und den Ältesten die dreißig Silberstücke zurück -Matthäus Mt 47 27 4 und sagte: Ich habe gesündigt, ich habe euch einen unschuldigen Menschen ausgeliefert. Sie antworteten: Was geht das uns an? Das ist deine Sache. -Matthäus Mt 47 27 5 Da warf er die Silberstücke in den Tempel; dann ging er weg und erhängte sich. -Matthäus Mt 47 27 6 Die Hohenpriester nahmen die Silberstücke und sagten: Man darf das Geld nicht in den Tempelschatz tun; denn es klebt Blut daran. -Matthäus Mt 47 27 7 Und sie beschlossen, von dem Geld den Töpferacker zu kaufen als Begräbnisplatz für die Fremden. -Matthäus Mt 47 27 8 Deshalb heißt dieser Acker bis heute Blutacker. -Matthäus Mt 47 27 9 So erfüllte sich, was durch den Propheten Jeremia gesagt worden ist: [Sie nahmen die dreißig Silberstücke - das ist der Preis, den er den Israeliten wert war -] -Matthäus Mt 47 27 10 [und kauften für das Geld den Töpferacker, wie mir der Herr befohlen hatte.] -Matthäus Mt 47 27 11 Als Jesus vor dem Statthalter stand, fragte ihn dieser: Bist du der König der Juden? Jesus antwortete: Du sagst es. -Matthäus Mt 47 27 12 Als aber die Hohenpriester und die Ältesten ihn anklagten, gab er keine Antwort. -Matthäus Mt 47 27 13 Da sagte Pilatus zu ihm: Hörst du nicht, was sie dir alles vorwerfen? -Matthäus Mt 47 27 14 Er aber antwortete ihm auf keine einzige Frage, sodass der Statthalter sehr verwundert war. -Matthäus Mt 47 27 15 Jeweils zum Fest pflegte der Statthalter einen Gefangenen freizulassen, den sich das Volk auswählen konnte. -Matthäus Mt 47 27 16 Damals war gerade ein berüchtigter Mann namens Barabbas im Gefängnis. -Matthäus Mt 47 27 17 Pilatus fragte nun die Menge, die zusammengekommen war: Was wollt ihr? Wen soll ich freilassen, Barabbas oder Jesus, den man den Messias nennt? -Matthäus Mt 47 27 18 Er wusste nämlich, dass man Jesus nur aus Neid an ihn ausgeliefert hatte. -Matthäus Mt 47 27 19 Während Pilatus auf dem Richterstuhl saß, ließ ihm seine Frau sagen: Lass die Hände von diesem Mann, er ist unschuldig. Ich hatte seinetwegen heute Nacht einen schrecklichen Traum. -Matthäus Mt 47 27 20 Inzwischen überredeten die Hohenpriester und die Ältesten die Menge, die Freilassung des Barabbas zu fordern, Jesus aber hinrichten zu lassen. -Matthäus Mt 47 27 21 Der Statthalter fragte sie: Wen von beiden soll ich freilassen? Sie riefen: Barabbas! -Matthäus Mt 47 27 22 Pilatus sagte zu ihnen: Was soll ich dann mit Jesus tun, den man den Messias nennt? Da schrien sie alle: Ans Kreuz mit ihm! -Matthäus Mt 47 27 23 Er erwiderte: Was für ein Verbrechen hat er denn begangen? Da schrien sie noch lauter: Ans Kreuz mit ihm! -Matthäus Mt 47 27 24 Als Pilatus sah, dass er nichts erreichte, sondern dass der Tumult immer größer wurde, ließ er Wasser bringen, wusch sich vor allen Leuten die Hände und sagte: Ich bin unschuldig am Blut dieses Menschen. Das ist eure Sache! -Matthäus Mt 47 27 25 Da rief das ganze Volk: Sein Blut komme über uns und unsere Kinder! -Matthäus Mt 47 27 26 Darauf ließ er Barabbas frei und gab den Befehl, Jesus zu geißeln und zu kreuzigen. -Matthäus Mt 47 27 27 Da nahmen die Soldaten des Statthalters Jesus, führten ihn in das Prätorium, das Amtsgebäude des Statthalters, und versammelten die ganze Kohorte um ihn. -Matthäus Mt 47 27 28 Sie zogen ihn aus und legten ihm einen purpurroten Mantel um. -Matthäus Mt 47 27 29 Dann flochten sie einen Kranz aus Dornen; den setzten sie ihm auf und gaben ihm einen Stock in die rechte Hand. Sie fielen vor ihm auf die Knie und verhöhnten ihn, indem sie riefen: Heil dir, König der Juden! -Matthäus Mt 47 27 30 Und sie spuckten ihn an, nahmen ihm den Stock wieder weg und schlugen ihm damit auf den Kopf. -Matthäus Mt 47 27 31 [31b] Dann führten sie Jesus hinaus, um ihn zu kreuzigen. -Matthäus Mt 47 27 32 Auf dem Weg trafen sie einen Mann aus Zyrene namens Simon; ihn zwangen sie, Jesus das Kreuz zu tragen. -Matthäus Mt 47 27 33 So kamen sie an den Ort, der Golgota genannt wird, das heißt Schädelhöhe. -Matthäus Mt 47 27 34 Und [sie gaben] ihm Wein [zu trinken,] der mit [Galle] vermischt war; als er aber davon gekostet hatte, wollte er ihn nicht trinken. -Matthäus Mt 47 27 35 Nachdem sie ihn gekreuzigt hatten, [warfen sie das Los und verteilten] seine [Kleider unter sich.] -Matthäus Mt 47 27 36 Dann setzten sie sich nieder und bewachten ihn. -Matthäus Mt 47 27 37 Über seinem Kopf hatten sie eine Aufschrift angebracht, die seine Schuld angab: Das ist Jesus, der König der Juden. -Matthäus Mt 47 27 38 Zusammen mit ihm wurden zwei Räuber gekreuzigt, der eine rechts von ihm, der andere links. -Matthäus Mt 47 27 39 Die Leute, die vorbeikamen, verhöhnten ihn, [schüttelten den Kopf] -Matthäus Mt 47 27 40 und riefen: Du willst den Tempel niederreißen und in drei Tagen wieder aufbauen? Wenn du Gottes Sohn bist, hilf dir selbst, und steig herab vom Kreuz! -Matthäus Mt 47 27 41 Auch die Hohenpriester, die Schriftgelehrten und die Ältesten verhöhnten ihn und sagten: -Matthäus Mt 47 27 42 Anderen hat er geholfen, sich selbst kann er nicht helfen. Er ist doch der König von Israel! Er soll vom Kreuz herabsteigen, dann werden wir an ihn glauben. -Matthäus Mt 47 27 43 [Er hat auf Gott vertraut: der soll ihn] jetzt [retten, wenn er an ihm Gefallen hat;] er hat doch gesagt: Ich bin Gottes Sohn. -Matthäus Mt 47 27 44 Ebenso beschimpften ihn die beiden Räuber, die man zusammen mit ihm gekreuzigt hatte. -Matthäus Mt 47 27 45 Von der sechsten bis zur neunten Stunde herrschte eine Finsternis im ganzen Land. -Matthäus Mt 47 27 46 Um die neunte Stunde rief Jesus laut: [Eli, Eli, lema sabachtani?,] das heißt: [Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?] -Matthäus Mt 47 27 47 Einige von denen, die dabeistanden und es hörten, sagten: Er ruft nach Elija. -Matthäus Mt 47 27 48 Sogleich lief einer von ihnen hin, tauchte einen Schwamm in [Essig,] steckte ihn auf einen Stock und [gab] Jesus [zu trinken.] -Matthäus Mt 47 27 49 Die anderen aber sagten: Lass doch, wir wollen sehen, ob Elija kommt und ihm hilft. -Matthäus Mt 47 27 50 Jesus aber schrie noch einmal laut auf. Dann hauchte er den Geist aus. -Matthäus Mt 47 27 51 Da riss der Vorhang im Tempel von oben bis unten entzwei. Die Erde bebte und die Felsen spalteten sich. -Matthäus Mt 47 27 52 Die Gräber öffneten sich und die Leiber vieler Heiligen, die entschlafen waren, wurden auferweckt. -Matthäus Mt 47 27 53 Nach der Auferstehung Jesu verließen sie ihre Gräber, kamen in die Heilige Stadt und erschienen vielen. -Matthäus Mt 47 27 54 Als der Hauptmann und die Männer, die mit ihm zusammen Jesus bewachten, das Erdbeben bemerkten und sahen, was geschah, erschraken sie sehr und sagten: Wahrhaftig, das war Gottes Sohn! -Matthäus Mt 47 27 55 Auch viele Frauen waren dort und sahen von weitem zu; sie waren Jesus seit der Zeit in Galiläa nachgefolgt und hatten ihm gedient. -Matthäus Mt 47 27 56 Zu ihnen gehörten Maria aus Magdala, Maria, die Mutter des Jakobus und des Josef, und die Mutter der Söhne des Zebedäus. -Matthäus Mt 47 27 57 Gegen Abend kam ein reicher Mann aus Arimathäa namens Josef; auch er war ein Jünger Jesu. -Matthäus Mt 47 27 58 Er ging zu Pilatus und bat um den Leichnam Jesu. Da befahl Pilatus, ihm den Leichnam zu überlassen. -Matthäus Mt 47 27 59 Josef nahm ihn und hüllte ihn in ein reines Leinentuch. -Matthäus Mt 47 27 60 Dann legte er ihn in ein neues Grab, das er für sich selbst in einen Felsen hatte hauen lassen. Er wälzte einen großen Stein vor den Eingang des Grabes und ging weg. -Matthäus Mt 47 27 61 Auch Maria aus Magdala und die andere Maria waren dort; sie saßen dem Grab gegenüber. -Matthäus Mt 47 27 62 Am nächsten Tag gingen die Hohenpriester und die Pharisäer gemeinsam zu Pilatus; es war der Tag nach dem Rüsttag. -Matthäus Mt 47 27 63 Sie sagten: Herr, es fiel uns ein, dass dieser Betrüger, als er noch lebte, behauptet hat: Ich werde nach drei Tagen auferstehen. -Matthäus Mt 47 27 64 Gib also den Befehl, dass das Grab bis zum dritten Tag sicher bewacht wird. Sonst könnten seine Jünger kommen, ihn stehlen und dem Volk sagen: Er ist von den Toten auferstanden. Und dieser letzte Betrug wäre noch schlimmer als alles zuvor. -Matthäus Mt 47 27 65 Pilatus antwortete ihnen: Ihr sollt eine Wache haben. Geht und sichert das Grab, so gut ihr könnt. -Matthäus Mt 47 27 66 Darauf gingen sie, um das Grab zu sichern. Sie versiegelten den Eingang und ließen die Wache dort. -Matthäus Mt 47 28 1 Nach dem Sabbat kamen in der Morgendämmerung des ersten Tages der Woche Maria aus Magdala und die andere Maria, um nach dem Grab zu sehen. -Matthäus Mt 47 28 2 Plötzlich entstand ein gewaltiges Erdbeben; denn ein Engel des Herrn kam vom Himmel herab, trat an das Grab, wälzte den Stein weg und setzte sich darauf. -Matthäus Mt 47 28 3 Seine Gestalt leuchtete wie ein Blitz und sein Gewand war weiß wie Schnee. -Matthäus Mt 47 28 4 Die Wächter begannen vor Angst zu zittern und fielen wie tot zu Boden. -Matthäus Mt 47 28 5 Der Engel aber sagte zu den Frauen: Fürchtet euch nicht! Ich weiß, ihr sucht Jesus, den Gekreuzigten. -Matthäus Mt 47 28 6 Er ist nicht hier; denn er ist auferstanden, wie er gesagt hat. Kommt her und seht euch die Stelle an, wo er lag. -Matthäus Mt 47 28 7 Dann geht schnell zu seinen Jüngern und sagt ihnen: Er ist von den Toten auferstanden. Er geht euch voraus nach Galiläa, dort werdet ihr ihn sehen. Ich habe es euch gesagt. -Matthäus Mt 47 28 8 Sogleich verließen sie das Grab und eilten voll Furcht und großer Freude zu seinen Jüngern, um ihnen die Botschaft zu verkünden. -Matthäus Mt 47 28 9 Plötzlich kam ihnen Jesus entgegen und sagte: Seid gegrüßt! Sie gingen auf ihn zu, warfen sich vor ihm nieder und umfassten seine Füße. -Matthäus Mt 47 28 10 Da sagte Jesus zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Geht und sagt meinen Brüdern, sie sollen nach Galiläa gehen und dort werden sie mich sehen. -Matthäus Mt 47 28 11 Noch während die Frauen unterwegs waren, kamen einige von den Wächtern in die Stadt und berichteten den Hohenpriestern alles, was geschehen war. -Matthäus Mt 47 28 12 Diese fassten gemeinsam mit den Ältesten den Beschluss, die Soldaten zu bestechen. Sie gaben ihnen viel Geld -Matthäus Mt 47 28 13 und sagten: Erzählt den Leuten: Seine Jünger sind bei Nacht gekommen und haben ihn gestohlen, während wir schliefen. -Matthäus Mt 47 28 14 Falls der Statthalter davon hört, werden wir ihn beschwichtigen und dafür sorgen, dass ihr nichts zu befürchten habt. -Matthäus Mt 47 28 15 Die Soldaten nahmen das Geld und machten alles so, wie man es ihnen gesagt hatte. So kommt es, dass dieses Gerücht bei den Juden bis heute verbreitet ist. -Matthäus Mt 47 28 16 Die elf Jünger gingen nach Galiläa auf den Berg, den Jesus ihnen genannt hatte. -Matthäus Mt 47 28 17 Und als sie Jesus sahen, fielen sie vor ihm nieder. Einige aber hatten Zweifel. -Matthäus Mt 47 28 18 Da trat Jesus auf sie zu und sagte zu ihnen: Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf der Erde. -Matthäus Mt 47 28 19 Darum geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, -Matthäus Mt 47 28 20 und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe. Seid gewiss: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt. +Die Schriften des Neuen Testaments EinlNT 47 1 1 Jesus Christus erhob den Anspruch, der Retter und Heilbringer zu sein, den Gott im Alten Testament verheißen hatte. So übernahm die christliche Kirche das Alte Testament als Heilige Schrift; daneben überlieferte sie die Worte Jesu und die Berichte über seine Taten und sein Schicksal. Die Worte Jesu wurden schon früh aufgezeichnet, um sie für die Glaubensunterweisung, die Verkündigung im Gottesdienst und für die Missionspredigt verwenden zu können. Bald wurden auch die Berichte über das Leiden Jesu und über die Ereignisse nach seinem Tod niedergeschrieben. Markus verfasste als erster ein Evangelium. Weitere Evangelienbücher folgten. Daneben entstanden auch andere urchristliche Schriften verschiedenster Art: Briefe von Aposteln und führenden Männern der Kirche an christliche Gemeinden und einzelne Persönlichkeiten; eine Geschichte der jungen Kirche bis zum Aufenthalt des Apostels Paulus in Rom; theologische Lehrschriften, seelsorgliche Anweisungen und ein prophetisches Buch über das Schicksal der Kirche in Gegenwart und Zukunft. Alle diese Schriften wurden etwa zwischen 50 und 120 n. Chr. abgefasst. +Die Schriften des Neuen Testaments EinlNT 47 1 2 Die im Neuen Testament, dem Buch des Neuen Bundes, enthaltenen urchristlichen Schriften wurden von der Kirche des 2. Jahrhunderts gesammelt, weil sie den Glauben der apostolischen und nachapostolischen Zeit auf zuverlässige Weise bezeugen. Nach Auffassung der Kirche sind sie unter dem Beistand des Heiligen Geistes abgefasst worden. Sie galten von früh an als für den Glauben und das Leben der Kirche maßgebliche Urkunden (kanonische, das heißt maßgebliche Schriften). Obwohl einige Schriften (Hebr, Jak, 2 Petr, Offb) noch bis ins 4. Jahrhundert umstritten blieben, hat sich der in der Kirche gültige »Kanon« (Maßstab, verbindliches Verzeichnis) im wesentlichen in der 2. Hälfte des 2. Jahrhunderts durchgesetzt. Er weist heute folgende Ordnung auf: die vier Evangelien und die Apostelgeschichte, dreizehn Briefe des Apostels Paulus, der Brief an die Hebräer, die sieben sog. Katholischen Briefe und die Offenbarung des Johannes. +Matthäus Mt 48 0 1 Vier Evangelienbücher fanden Aufnahme in das Neue Testament. Sie bezeugen, jedes auf seine Weise, das eine Evangelium von Jesus Christus. Ihre literarische Form zeigt an, dass die Evangelien sog. Sammelwerke sind; ursprünglich einzeln weitergegebene Überlieferungsstücke über Worte und Taten Jesu sind von den Evangelisten gesammelt und durch redaktionelle Überleitungen zu einem Ganzen zusammengefügt worden. Diese Bücher wurden von der frühen Kirche wahrscheinlich nach der damals angenommenen Abfassungszeit geordnet. Das Wort »Evangelium« stammt aus dem Griechischen (euangélion) und bedeutet »gute Nachricht«, »frohe Botschaft«. Mit diesem Wort benannten die Christen ihre Verkündigung von dem endgültigen Heil, das Gott durch Jesus Christus allen Menschen anbietet. Markus verwendete als erster dieses Wort als Überschrift seines Berichts über die Worte, die Taten und das Schicksal Jesu (1,1). Damit entstand eine neue Form religiöser Schriften, die Evangelien. +Matthäus Mt 48 0 2 Die Überschriften der kanonischen Evangelien lauten seit dem 2. Jahrhundert: Das Evangelium nach Matthäus, nach Markus, nach Lukas, nach Johannes. Die ersten drei Evangelien sind untereinander nach Inhalt, Aufbau und Sprache eng verknüpft; darum werden sie »synoptische« Evangelien genannt (synopsis, das heißt Zusammenschau). +Matthäus Mt 48 0 3 Die Überschrift des ersten Evangeliums nennt einen Matthäus als Verfasser und will wohl auf den Zöllner von Kafarnaum verweisen, den Jesus nach Mt 9,9 und 10,3 in den Kreis der Zwölf berief. Matthäus setzt ihn mit dem Levi des Markus- und des Lukasevangeliums gleich (vgl. Mk 2,13-17; Lk 5,27-32). Nach alter kirchlicher Überlieferung soll Matthäus als erster ein Evangelium in hebräischer Sprache verfasst haben. Es sind aber keine Texte von einem solchen hebräischen Evangelium erhalten. +Matthäus Mt 48 0 4 Das uns überlieferte Evangelium wurde in griechischer Sprache abgefasst, und es benutzt das griechisch geschriebene Markusevangelium als Vorlage. Es schöpft außerdem aus einer anderen griechischen Vorlage, die auch Lukas verwertet hat, einer heute verloren gegangenen Sammlung von Worten Jesu (sog. Spruch- oder Redequelle). Daraus sind die Bergpredigt, das Vaterunser und eine Reihe von Gleichnissen genommen, die sich bei Matthäus und Lukas, nicht aber bei Markus finden. Außerdem bietet Matthäus Überlieferungen, die weder bei Markus noch bei Lukas begegnen (sog. Sondergut). +Matthäus Mt 48 0 5 Das Evangelium setzt den Untergang Jerusalems (70 n. Chr.) voraus; es ist wohl um 80 n. Chr. verfasst worden, und zwar vermutlich in Syrien (eher als in Palästina). Seinem Inhalt ist zu entnehmen, dass es in einem Gebiet entstanden sein muss, in dem Christen und Juden zusammenlebten. Als Verfasser nimmt man heute einen uns nicht näher bekannten judenchristlichen Lehrer an, der noch Schüler der Apostel war. +Matthäus Mt 48 0 6 Matthäus sammelt Überlieferungen über Jesus, vor allem Worte Jesu, und ordnet sie zeitlich und thematisch in den dreistufigen Aufbau ein, den das Markusevangelium bietet: Anfang in Galiläa; Unterweisung der Jünger und Zug nach Jerusalem; Leiden und Tod in dieser Stadt. An den Anfang stellt er die Vorgeschichte Jesu, an das Ende einen Bericht von der abschließenden Erscheinung des Auferstandenen in Galiläa. +Matthäus Mt 48 0 7 Im Einzelnen lässt sich folgender Aufbau feststellen: Die Herkunft und Kindheit Jesu (1,1 - 2,23). Das Wirken Jesu in Galiläa (3,1 - 18,35) mit den Abschnitten: Vorbereitung (3,1 - 4,11: Taufe, Versuchung), erstes Auftreten in Galiläa und Berufung der ersten Jünger (4,12-25), die Verkündigung des Messias (5,1 - 7,29) und seine Taten (8,1 - 9,34), Aussendungsrede (9,35 - 11,1), Beginn der Entscheidung (11,2 - 12,50), die Rede über das Himmelreich (13,1-53), Belehrung der Jünger (13,54 - 17,27), die Rede über das Leben in der Gemeinde (18,1-35). Das Wirken Jesu in Judäa und Jerusalem (19,1 - 25,46) mit den Abschnitten: der Weg nach Jerusalem (19,1 - 20,34), die Auseinandersetzung mit den Gegnern (21,1 - 23,39) und die Rede über die Endereignisse (24,1 - 25,46). Darauf folgen das Leiden Jesu (26,1 - 27,66) und die Ostergeschichte (28,1-20). +Matthäus Mt 48 0 8 Der Evangelist wollte offenbar seiner Kirche eine Art Handbuch über Jesus und seine Lehre bieten. Seine Darstellung ist von der Absicht geprägt, Jesus als den Erben Abrahams zu erweisen, den verheißenen Messias Israels, der von Anfang an von den religiösen Führern seines Volkes abgelehnt und verfolgt, von Sündern und Heiden aber anerkannt wurde (vgl. 1,1.17.22f; 8,11f; 23,34-39). Diesem Zweck dienen auch die vielen Zitate aus dem Alten Testament. An die Stelle Israels ist nun die Kirche getreten als das wahre Volk Gottes, bestehend aus Juden und Heiden, aufgebaut auf dem Fels Petrus (22,1-14; 21,43; 27,42; 23,38; 16,13-20). Jesus ist als der Sohn des lebendigen Gottes (16,16; 11,25-27) der endgültige Offenbarer, Gesetzgeber und Lehrer (1,21; 11,25-27; 28,16-20). Das zeigen vor allem die fünf großen Reden: die Bergpredigt (Kap. 5 - 7), die Aussendungsrede (9,35 - 11,1), die Reich-Gottes-Rede (Kap. 13), die Rede über die rechte Ordnung in der Gemeinde (18,1-35), die Gerichtsrede über die Schriftgelehrten und Pharisäer und über die letzten Dinge (Kap. 23 - 25). Die Mitte der Forderungen Gottes bildet das Liebesgebot (22,34-40), das nicht nur dem Nächsten, sondern auch dem Feind gegenüber gilt (5,43-48); als Goldene Regel steht es auch an zentraler Stelle der Bergpredigt (7,12; vgl. 18,23-35 und 19,19). Mit der Auferstehung Jesu ist der Weg des Heils zu allen Menschen offen, alle sollen Jünger Jesu und Kinder des Vaters im Himmel werden (28,18-20). +Matthäus Mt 48 0 9 In der Alten Kirche wurde das erste Evangelium am meisten gelesen und beachtet und wurde so zu dem Evangelium der Kirche. +Matthäus Mt 48 1 1 Stammbaum Jesu Christi, des Sohnes Davids, des Sohnes Abrahams: +Matthäus Mt 48 1 2 Abraham war der Vater von Isaak, /Isaak von Jakob, /Jakob von Juda und seinen Brüdern. +Matthäus Mt 48 1 3 Juda war der Vater von Perez und Serach; ihre Mutter war Tamar. /Perez war der Vater von Hezron, /Hezron von Aram, +Matthäus Mt 48 1 4 Aram von Amminadab, /Amminadab von Nachschon, /Nachschon von Salmon. +Matthäus Mt 48 1 5 Salmon war der Vater von Boas; dessen Mutter war Rahab. /Boas war der Vater von Obed; dessen Mutter war Rut. /Obed war der Vater von Isai, +Matthäus Mt 48 1 6 Isai der Vater des Königs David. /David war der Vater von Salomo, dessen Mutter die Frau des Urija war. +Matthäus Mt 48 1 7 Salomo war der Vater von Rehabeam, /Rehabeam von Abija, /Abija von Asa, +Matthäus Mt 48 1 8 Asa von Joschafat, /Joschafat von Joram, /Joram von Usija. +Matthäus Mt 48 1 9 Usija war der Vater von Jotam, /Jotam von Ahas, /Ahas von Hiskija, +Matthäus Mt 48 1 10 Hiskija von Manasse, /Manasse von Amos, /Amos von Joschija. +Matthäus Mt 48 1 11 Joschija war der Vater von Jojachin und seinen Brüdern; das war zur Zeit der Babylonischen Gefangenschaft. +Matthäus Mt 48 1 12 Nach der Babylonischen Gefangenschaft war Jojachin der Vater von Schealtiël, /Schealtiël von Serubbabel, +Matthäus Mt 48 1 13 Serubbabel von Abihud, /Abihud von Eljakim, /Eljakim von Azor. +Matthäus Mt 48 1 14 Azor war der Vater von Zadok, /Zadok von Achim, /Achim von Eliud, +Matthäus Mt 48 1 15 Eliud von Eleasar, /Eleasar von Mattan, /Mattan von Jakob. +Matthäus Mt 48 1 16 Jakob war der Vater von Josef, dem Mann Marias; /von ihr wurde Jesus geboren, /der der Christus (der Messias) genannt wird. +Matthäus Mt 48 1 17 Im Ganzen sind es also von Abraham bis David vierzehn Generationen, von David bis zur Babylonischen Gefangenschaft vierzehn Generationen und von der Babylonischen Gefangenschaft bis zu Christus vierzehn Generationen. +Matthäus Mt 48 1 18 Mit der Geburt Jesu Christi war es so: Maria, seine Mutter, war mit Josef verlobt; noch bevor sie zusammengekommen waren, zeigte sich, dass sie ein Kind erwartete - durch das Wirken des Heiligen Geistes. +Matthäus Mt 48 1 19 Josef, ihr Mann, der gerecht war und sie nicht bloßstellen wollte, beschloss, sich in aller Stille von ihr zu trennen. +Matthäus Mt 48 1 20 Während er noch darüber nachdachte, erschien ihm ein Engel des Herrn im Traum und sagte: Josef, Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria als deine Frau zu dir zu nehmen; denn das Kind, das sie erwartet, ist vom Heiligen Geist. +Matthäus Mt 48 1 21 Sie wird einen Sohn gebären; ihm sollst du den Namen Jesus geben; denn er wird sein Volk von seinen Sünden erlösen. +Matthäus Mt 48 1 22 Dies alles ist geschehen, damit sich erfüllte, was der Herr durch den Propheten gesagt hat: +Matthäus Mt 48 1 23 [Seht, die Jungfrau wird ein Kind empfangen,] /[einen Sohn wird sie gebären,] /[und man wird ihm den Namen Immanuel geben,] /das heißt übersetzt: Gott ist mit uns. +Matthäus Mt 48 1 24 Als Josef erwachte, tat er, was der Engel des Herrn ihm befohlen hatte, und nahm seine Frau zu sich. +Matthäus Mt 48 1 25 Er erkannte sie aber nicht, bis sie ihren Sohn gebar. Und er gab ihm den Namen Jesus. +Matthäus Mt 48 2 1 Als Jesus zur Zeit des Königs Herodes in Betlehem in Judäa geboren worden war, kamen Sterndeuter aus dem Osten nach Jerusalem +Matthäus Mt 48 2 2 und fragten: Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind gekommen, um ihm zu huldigen. +Matthäus Mt 48 2 3 Als König Herodes das hörte, erschrak er und mit ihm ganz Jerusalem. +Matthäus Mt 48 2 4 Er ließ alle Hohenpriester und Schriftgelehrten des Volkes zusammenkommen und erkundigte sich bei ihnen, wo der Messias geboren werden solle. +Matthäus Mt 48 2 5 Sie antworteten ihm: In Betlehem in Judäa; denn so steht es bei dem Propheten: +Matthäus Mt 48 2 6 [Du, Betlehem] im Gebiet von Juda, /bist keineswegs [die unbedeutendste] /[unter den führenden Städten von Juda;] /[denn aus dir wird ein Fürst hervorgehen,] /[der Hirt meines Volkes Israel.] +Matthäus Mt 48 2 7 Danach rief Herodes die Sterndeuter heimlich zu sich und ließ sich von ihnen genau sagen, wann der Stern erschienen war. +Matthäus Mt 48 2 8 Dann schickte er sie nach Betlehem und sagte: Geht und forscht sorgfältig nach, wo das Kind ist; und wenn ihr es gefunden habt, berichtet mir, damit auch ich hingehe und ihm huldige. +Matthäus Mt 48 2 9 Nach diesen Worten des Königs machten sie sich auf den Weg. Und der Stern, den sie hatten aufgehen sehen, zog vor ihnen her bis zu dem Ort, wo das Kind war; dort blieb er stehen. +Matthäus Mt 48 2 10 Als sie den Stern sahen, wurden sie von sehr großer Freude erfüllt. +Matthäus Mt 48 2 11 Sie gingen in das Haus und sahen das Kind und Maria, seine Mutter; da fielen sie nieder und huldigten ihm. Dann holten sie ihre Schätze hervor und brachten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe als Gaben dar. +Matthäus Mt 48 2 12 Weil ihnen aber im Traum geboten wurde, nicht zu Herodes zurückzukehren, zogen sie auf einem anderen Weg heim in ihr Land. +Matthäus Mt 48 2 13 Als die Sterndeuter wieder gegangen waren, erschien dem Josef im Traum ein Engel des Herrn und sagte: Steh auf, nimm das Kind und seine Mutter, und flieh nach Ägypten; dort bleibe, bis ich dir etwas anderes auftrage; denn Herodes wird das Kind suchen, um es zu töten. +Matthäus Mt 48 2 14 Da stand Josef in der Nacht auf und floh mit dem Kind und dessen Mutter nach Ägypten. +Matthäus Mt 48 2 15 Dort blieb er bis zum Tod des Herodes. Denn es sollte sich erfüllen, was der Herr durch den Propheten gesagt hat: [Aus Ägypten habe ich meinen Sohn gerufen.] +Matthäus Mt 48 2 16 Als Herodes merkte, dass ihn die Sterndeuter getäuscht hatten, wurde er sehr zornig und er ließ in Betlehem und der ganzen Umgebung alle Knaben bis zum Alter von zwei Jahren töten, genau der Zeit entsprechend, die er von den Sterndeutern erfahren hatte. +Matthäus Mt 48 2 17 Damals erfüllte sich, was durch den Propheten Jeremia gesagt worden ist: +Matthäus Mt 48 2 18 [Ein Geschrei war in Rama zu hören,] /lautes [Weinen und Klagen:] /[Rahel weinte um ihre Kinder] /[und wollte sich nicht trösten lassen,] /[denn sie waren dahin.] +Matthäus Mt 48 2 19 Als Herodes gestorben war, erschien dem Josef in Ägypten ein Engel des Herrn im Traum +Matthäus Mt 48 2 20 und sagte: Steh auf, nimm das Kind und seine Mutter und zieh in das Land Israel; denn die Leute, die dem Kind nach dem Leben getrachtet haben, sind tot. +Matthäus Mt 48 2 21 Da stand er auf und zog mit dem Kind und dessen Mutter in das Land Israel. +Matthäus Mt 48 2 22 Als er aber hörte, dass in Judäa Archelaus an Stelle seines Vaters Herodes regierte, fürchtete er sich, dorthin zu gehen. Und weil er im Traum einen Befehl erhalten hatte, zog er in das Gebiet von Galiläa +Matthäus Mt 48 2 23 und ließ sich in einer Stadt namens Nazaret nieder. Denn es sollte sich erfüllen, was durch die Propheten gesagt worden ist: Er wird Nazoräer genannt werden. +Matthäus Mt 48 3 1 In jenen Tagen trat Johannes der Täufer auf und verkündete in der Wüste von Judäa: +Matthäus Mt 48 3 2 Kehrt um! Denn das Himmelreich ist nahe. +Matthäus Mt 48 3 3 Er war es, von dem der Prophet Jesaja gesagt hat: [Eine Stimme ruft in der Wüste:] /[Bereitet dem Herrn den Weg!] /[Ebnet] ihm [die Straßen!] +Matthäus Mt 48 3 4 Johannes trug ein Gewand aus Kamelhaaren und einen ledernen Gürtel um seine Hüften; Heuschrecken und wilder Honig waren seine Nahrung. +Matthäus Mt 48 3 5 Die Leute von Jerusalem und ganz Judäa und aus der ganzen Jordangegend zogen zu ihm hinaus; +Matthäus Mt 48 3 6 sie bekannten ihre Sünden und ließen sich im Jordan von ihm taufen. +Matthäus Mt 48 3 7 Als Johannes sah, dass viele Pharisäer und Sadduzäer zur Taufe kamen, sagte er zu ihnen: Ihr Schlangenbrut, wer hat euch denn gelehrt, dass ihr dem kommenden Gericht entrinnen könnt? +Matthäus Mt 48 3 8 Bringt Frucht hervor, die eure Umkehr zeigt, +Matthäus Mt 48 3 9 und meint nicht, ihr könntet sagen: Wir haben ja Abraham zum Vater. Denn ich sage euch: Gott kann aus diesen Steinen Kinder Abrahams machen. +Matthäus Mt 48 3 10 Schon ist die Axt an die Wurzel der Bäume gelegt; jeder Baum, der keine gute Frucht hervorbringt, wird umgehauen und ins Feuer geworfen. +Matthäus Mt 48 3 11 Ich taufe euch nur mit Wasser (zum Zeichen) der Umkehr. Der aber, der nach mir kommt, ist stärker als ich und ich bin es nicht wert, ihm die Schuhe auszuziehen. Er wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen. +Matthäus Mt 48 3 12 Schon hält er die Schaufel in der Hand; er wird die Spreu vom Weizen trennen und den Weizen in seine Scheune bringen; die Spreu aber wird er in nie erlöschendem Feuer verbrennen. +Matthäus Mt 48 3 13 Zu dieser Zeit kam Jesus von Galiläa an den Jordan zu Johannes, um sich von ihm taufen zu lassen. +Matthäus Mt 48 3 14 Johannes aber wollte es nicht zulassen und sagte zu ihm: Ich müsste von dir getauft werden, und du kommst zu mir? +Matthäus Mt 48 3 15 Jesus antwortete ihm: Lass es nur zu! Denn nur so können wir die Gerechtigkeit (die Gott fordert) ganz erfüllen. Da gab Johannes nach. +Matthäus Mt 48 3 16 Kaum war Jesus getauft und aus dem Wasser gestiegen, da öffnete sich der Himmel, und er sah den Geist Gottes wie eine Taube auf sich herabkommen. +Matthäus Mt 48 3 17 Und eine Stimme aus dem Himmel sprach: [Das ist mein geliebter Sohn, an dem ich Gefallen][gefunden habe.] +Matthäus Mt 48 4 1 Dann wurde Jesus vom Geist in die Wüste geführt; dort sollte er vom Teufel in Versuchung geführt werden. +Matthäus Mt 48 4 2 Als er vierzig Tage und vierzig Nächte gefastet hatte, bekam er Hunger. +Matthäus Mt 48 4 3 Da trat der Versucher an ihn heran und sagte: Wenn du Gottes Sohn bist, so befiehl, dass aus diesen Steinen Brot wird. +Matthäus Mt 48 4 4 Er aber antwortete: In der Schrift heißt es: [Der Mensch lebt nicht nur von Brot, sondern von jedem Wort, das aus Gottes Mund kommt.] +Matthäus Mt 48 4 5 Darauf nahm ihn der Teufel mit sich in die Heilige Stadt, stellte ihn oben auf den Tempel +Matthäus Mt 48 4 6 und sagte zu ihm: Wenn du Gottes Sohn bist, so stürz dich hinab; denn es heißt in der Schrift: [Seinen Engeln befiehlt er,] /[dich auf ihren Händen zu tragen,] /[damit dein Fuß nicht an einen Stein stößt.] +Matthäus Mt 48 4 7 Jesus antwortete ihm: In der Schrift heißt es auch: [Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht auf die Probe stellen.] +Matthäus Mt 48 4 8 Wieder nahm ihn der Teufel mit sich und führte ihn auf einen sehr hohen Berg; er zeigte ihm alle Reiche der Welt mit ihrer Pracht +Matthäus Mt 48 4 9 und sagte zu ihm: Das alles will ich dir geben, wenn du dich vor mir niederwirfst und mich anbetest. +Matthäus Mt 48 4 10 Da sagte Jesus zu ihm: Weg mit dir, Satan! Denn in der Schrift steht: [Vor dem Herrn, deinem Gott, sollst du dich niederwerfen und ihm] allein [dienen.] +Matthäus Mt 48 4 11 Darauf ließ der Teufel von ihm ab und es kamen Engel und dienten ihm. +Matthäus Mt 48 4 12 Als Jesus hörte, dass man Johannes ins Gefängnis geworfen hatte, zog er sich nach Galiläa zurück. +Matthäus Mt 48 4 13 Er verließ Nazaret, um in Kafarnaum zu wohnen, das am See liegt, im Gebiet von Sebulon und Naftali. +Matthäus Mt 48 4 14 Denn es sollte sich erfüllen, was durch den Propheten Jesaja gesagt worden ist: +Matthäus Mt 48 4 15 [Das Land Sebulon und das Land Naftali,] /[die Straße am Meer, das Gebiet jenseits des Jordan,] /[das heidnische Galiläa:] +Matthäus Mt 48 4 16 [das Volk, das im Dunkel lebte,] /[hat ein helles Licht gesehen;] /[denen, die im Schattenreich des Todes wohnten,] /[ist ein Licht erschienen.] +Matthäus Mt 48 4 17 Von da an begann Jesus zu verkünden: Kehrt um! Denn das Himmelreich ist nahe. +Matthäus Mt 48 4 18 Als Jesus am See von Galiläa entlangging, sah er zwei Brüder, Simon, genannt Petrus, und seinen Bruder Andreas; sie warfen gerade ihr Netz in den See, denn sie waren Fischer. +Matthäus Mt 48 4 19 Da sagte er zu ihnen: Kommt her, folgt mir nach! Ich werde euch zu Menschenfischern machen. +Matthäus Mt 48 4 20 Sofort ließen sie ihre Netze liegen und folgten ihm. +Matthäus Mt 48 4 21 Als er weiterging, sah er zwei andere Brüder, Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und seinen Bruder Johannes; sie waren mit ihrem Vater Zebedäus im Boot und richteten ihre Netze her. Er rief sie, +Matthäus Mt 48 4 22 und sogleich verließen sie das Boot und ihren Vater und folgten Jesus. +Matthäus Mt 48 4 23 Er zog in ganz Galiläa umher, lehrte in den Synagogen, verkündete das Evangelium vom Reich und heilte im Volk alle Krankheiten und Leiden. +Matthäus Mt 48 4 24 Und sein Ruf verbreitete sich in ganz Syrien. Man brachte Kranke mit den verschiedensten Gebrechen und Leiden zu ihm, Besessene, Mondsüchtige und Gelähmte, und er heilte sie alle. +Matthäus Mt 48 4 25 Scharen von Menschen aus Galiläa, der Dekapolis, aus Jerusalem und Judäa und aus dem Gebiet jenseits des Jordan folgten ihm. +Matthäus Mt 48 5 1 Als Jesus die vielen Menschen sah, stieg er auf einen Berg. Er setzte sich, und seine Jünger traten zu ihm. +Matthäus Mt 48 5 2 Dann begann er zu reden und lehrte sie. +Matthäus Mt 48 5 3 Er sagte: Selig, die arm sind vor Gott; /denn ihnen gehört das Himmelreich. +Matthäus Mt 48 5 4 Selig die Trauernden; /denn sie werden getröstet werden. +Matthäus Mt 48 5 5 Selig, die keine Gewalt anwenden; /denn sie werden das Land erben. +Matthäus Mt 48 5 6 Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit; /denn sie werden satt werden. +Matthäus Mt 48 5 7 Selig die Barmherzigen; /denn sie werden Erbarmen finden. +Matthäus Mt 48 5 8 Selig, die ein reines Herz haben; /denn sie werden Gott schauen. +Matthäus Mt 48 5 9 Selig, die Frieden stiften; /denn sie werden Söhne Gottes genannt werden. +Matthäus Mt 48 5 10 Selig, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; /denn ihnen gehört das Himmelreich. +Matthäus Mt 48 5 11 Selig seid ihr, wenn ihr um meinetwillen beschimpft und verfolgt und auf alle mögliche Weise verleumdet werdet. +Matthäus Mt 48 5 12 Freut euch und jubelt: Euer Lohn im Himmel wird groß sein. Denn so wurden schon vor euch die Propheten verfolgt. +Matthäus Mt 48 5 13 Ihr seid das Salz der Erde. Wenn das Salz seinen Geschmack verliert, womit kann man es wieder salzig machen? Es taugt zu nichts mehr; es wird weggeworfen und von den Leuten zertreten. +Matthäus Mt 48 5 14 Ihr seid das Licht der Welt. Eine Stadt, die auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben. +Matthäus Mt 48 5 15 Man zündet auch nicht ein Licht an und stülpt ein Gefäß darüber, sondern man stellt es auf den Leuchter; dann leuchtet es allen im Haus. +Matthäus Mt 48 5 16 So soll euer Licht vor den Menschen leuchten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen. +Matthäus Mt 48 5 17 Denkt nicht, ich sei gekommen, um das Gesetz und die Propheten aufzuheben. Ich bin nicht gekommen, um aufzuheben, sondern um zu erfüllen. +Matthäus Mt 48 5 18 Amen, das sage ich euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird auch nicht der kleinste Buchstabe des Gesetzes vergehen, bevor nicht alles geschehen ist. +Matthäus Mt 48 5 19 Wer auch nur eines von den kleinsten Geboten aufhebt und die Menschen entsprechend lehrt, der wird im Himmelreich der Kleinste sein. Wer sie aber hält und halten lehrt, der wird groß sein im Himmelreich. +Matthäus Mt 48 5 20 Darum sage ich euch: Wenn eure Gerechtigkeit nicht weit größer ist als die der Schriftgelehrten und der Pharisäer, werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen. +Matthäus Mt 48 5 21 Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt worden ist: [Du sollst nicht töten;] wer aber jemand tötet, soll dem Gericht verfallen sein. +Matthäus Mt 48 5 22 Ich aber sage euch: Jeder, der seinem Bruder auch nur zürnt, soll dem Gericht verfallen sein; und wer zu seinem Bruder sagt: Du Dummkopf!, soll dem Spruch des Hohen Rates verfallen sein; wer aber zu ihm sagt: Du (gottloser) Narr!, soll dem Feuer der Hölle verfallen sein. +Matthäus Mt 48 5 23 Wenn du deine Opfergabe zum Altar bringst und dir dabei einfällt, dass dein Bruder etwas gegen dich hat, +Matthäus Mt 48 5 24 so lass deine Gabe dort vor dem Altar liegen; geh und versöhne dich zuerst mit deinem Bruder, dann komm und opfere deine Gabe. +Matthäus Mt 48 5 25 Schließ ohne Zögern Frieden mit deinem Gegner, solange du mit ihm noch auf dem Weg zum Gericht bist. Sonst wird dich dein Gegner vor den Richter bringen und der Richter wird dich dem Gerichtsdiener übergeben und du wirst ins Gefängnis geworfen. +Matthäus Mt 48 5 26 Amen, das sage ich dir: Du kommst von dort nicht heraus, bis du den letzten Pfennig bezahlt hast. +Matthäus Mt 48 5 27 Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: [Du sollst nicht die Ehe brechen.] +Matthäus Mt 48 5 28 Ich aber sage euch: Wer eine Frau auch nur lüstern ansieht, hat in seinem Herzen schon Ehebruch mit ihr begangen. +Matthäus Mt 48 5 29 Wenn dich dein rechtes Auge zum Bösen verführt, dann reiß es aus und wirf es weg! Denn es ist besser für dich, dass eines deiner Glieder verloren geht, als dass dein ganzer Leib in die Hölle geworfen wird. +Matthäus Mt 48 5 30 Und wenn dich deine rechte Hand zum Bösen verführt, dann hau sie ab und wirf sie weg! Denn es ist besser für dich, dass eines deiner Glieder verloren geht, als dass dein ganzer Leib in die Hölle kommt. +Matthäus Mt 48 5 31 Ferner ist gesagt worden: [Wer seine Frau aus der Ehe entlässt, muss ihr eine Scheidungsurkunde geben.] +Matthäus Mt 48 5 32 Ich aber sage euch: Wer seine Frau entlässt, obwohl kein Fall von Unzucht vorliegt, liefert sie dem Ehebruch aus; und wer eine Frau heiratet, die aus der Ehe entlassen worden ist, begeht Ehebruch. +Matthäus Mt 48 5 33 Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt worden ist: [Du sollst keinen Meineid schwören,] und: Du sollst halten, was du dem Herrn geschworen hast. +Matthäus Mt 48 5 34 Ich aber sage euch: Schwört überhaupt nicht, weder beim [Himmel,] denn er [ist Gottes Thron,] +Matthäus Mt 48 5 35 noch bei der [Erde,] denn sie [ist der Schemel für seine Füße,] noch bei Jerusalem, denn [es ist die Stadt des großen Königs.] +Matthäus Mt 48 5 36 Auch bei deinem Haupt sollst du nicht schwören; denn du kannst kein einziges Haar weiß oder schwarz machen. +Matthäus Mt 48 5 37 Euer Ja sei ein Ja, euer Nein ein Nein; alles andere stammt vom Bösen. +Matthäus Mt 48 5 38 Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: [Auge für Auge] und [Zahn für Zahn.] +Matthäus Mt 48 5 39 Ich aber sage euch: Leistet dem, der euch etwas Böses antut, keinen Widerstand, sondern wenn dich einer auf die rechte Wange schlägt, dann halt ihm auch die andere hin. +Matthäus Mt 48 5 40 Und wenn dich einer vor Gericht bringen will, um dir das Hemd wegzunehmen, dann lass ihm auch den Mantel. +Matthäus Mt 48 5 41 Und wenn dich einer zwingen will, eine Meile mit ihm zu gehen, dann geh zwei mit ihm. +Matthäus Mt 48 5 42 Wer dich bittet, dem gib, und wer von dir borgen will, den weise nicht ab. +Matthäus Mt 48 5 43 Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: [Du sollst deinen Nächsten lieben] und deinen Feind hassen. +Matthäus Mt 48 5 44 Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen, +Matthäus Mt 48 5 45 damit ihr Söhne eures Vaters im Himmel werdet; denn er lässt seine Sonne aufgehen über Bösen und Guten, und er lässt regnen über Gerechte und Ungerechte. +Matthäus Mt 48 5 46 Wenn ihr nämlich nur die liebt, die euch lieben, welchen Lohn könnt ihr dafür erwarten? Tun das nicht auch die Zöllner? +Matthäus Mt 48 5 47 Und wenn ihr nur eure Brüder grüßt, was tut ihr damit Besonderes? Tun das nicht auch die Heiden? +Matthäus Mt 48 5 48 Ihr sollt also vollkommen sein, wie es auch euer himmlischer Vater ist. +Matthäus Mt 48 6 1 Hütet euch, eure Gerechtigkeit vor den Menschen zur Schau zu stellen; sonst habt ihr keinen Lohn von eurem Vater im Himmel zu erwarten. +Matthäus Mt 48 6 2 Wenn du Almosen gibst, lass es also nicht vor dir herposaunen, wie es die Heuchler in den Synagogen und auf den Gassen tun, um von den Leuten gelobt zu werden. Amen, das sage ich euch: Sie haben ihren Lohn bereits erhalten. +Matthäus Mt 48 6 3 Wenn du Almosen gibst, soll deine linke Hand nicht wissen, was deine rechte tut. +Matthäus Mt 48 6 4 Dein Almosen soll verborgen bleiben und dein Vater, der auch das Verborgene sieht, wird es dir vergelten. +Matthäus Mt 48 6 5 Wenn ihr betet, macht es nicht wie die Heuchler. Sie stellen sich beim Gebet gern in die Synagogen und an die Straßenecken, damit sie von den Leuten gesehen werden. Amen, das sage ich euch: Sie haben ihren Lohn bereits erhalten. +Matthäus Mt 48 6 6 Du aber geh in deine Kammer, wenn du betest, und schließ die Tür zu; dann bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist. Dein Vater, der auch das Verborgene sieht, wird es dir vergelten. +Matthäus Mt 48 6 7 Wenn ihr betet, sollt ihr nicht plappern wie die Heiden, die meinen, sie werden nur erhört, wenn sie viele Worte machen. +Matthäus Mt 48 6 8 Macht es nicht wie sie; denn euer Vater weiß, was ihr braucht, noch ehe ihr ihn bittet. +Matthäus Mt 48 6 9 So sollt ihr beten: Unser Vater im Himmel, /dein Name werde geheiligt, +Matthäus Mt 48 6 10 dein Reich komme, /dein Wille geschehe /wie im Himmel, so auf der Erde. +Matthäus Mt 48 6 11 Gib uns heute das Brot, das wir brauchen. +Matthäus Mt 48 6 12 Und erlass uns unsere Schulden, /wie auch wir sie unseren Schuldnern erlassen haben. +Matthäus Mt 48 6 13 Und führe uns nicht in Versuchung, /sondern rette uns vor dem Bösen. +Matthäus Mt 48 6 14 Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, dann wird euer himmlischer Vater auch euch vergeben. +Matthäus Mt 48 6 15 Wenn ihr aber den Menschen nicht vergebt, dann wird euch euer Vater eure Verfehlungen auch nicht vergeben. +Matthäus Mt 48 6 16 Wenn ihr fastet, macht kein finsteres Gesicht wie die Heuchler. Sie geben sich ein trübseliges Aussehen, damit die Leute merken, dass sie fasten. Amen, das sage ich euch: Sie haben ihren Lohn bereits erhalten. +Matthäus Mt 48 6 17 Du aber salbe dein Haar, wenn du fastest, und wasche dein Gesicht, +Matthäus Mt 48 6 18 damit die Leute nicht merken, dass du fastest, sondern nur dein Vater, der auch das Verborgene sieht; und dein Vater, der das Verborgene sieht, wird es dir vergelten. +Matthäus Mt 48 6 19 Sammelt euch nicht Schätze hier auf der Erde, wo Motte und Wurm sie zerstören und wo Diebe einbrechen und sie stehlen, +Matthäus Mt 48 6 20 sondern sammelt euch Schätze im Himmel, wo weder Motte noch Wurm sie zerstören und keine Diebe einbrechen und sie stehlen. +Matthäus Mt 48 6 21 Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz. +Matthäus Mt 48 6 22 Das Auge gibt dem Körper Licht. Wenn dein Auge gesund ist, dann wird dein ganzer Körper hell sein. +Matthäus Mt 48 6 23 Wenn aber dein Auge krank ist, dann wird dein ganzer Körper finster sein. Wenn nun das Licht in dir Finsternis ist, wie groß muss dann die Finsternis sein! +Matthäus Mt 48 6 24 Niemand kann zwei Herren dienen; er wird entweder den einen hassen und den andern lieben oder er wird zu dem einen halten und den andern verachten. Ihr könnt nicht beiden dienen, Gott und dem Mammon. +Matthäus Mt 48 6 25 Deswegen sage ich euch: Sorgt euch nicht um euer Leben und darum, dass ihr etwas zu essen habt, noch um euren Leib und darum, dass ihr etwas anzuziehen habt. Ist nicht das Leben wichtiger als die Nahrung und der Leib wichtiger als die Kleidung? +Matthäus Mt 48 6 26 Seht euch die Vögel des Himmels an: Sie säen nicht, sie ernten nicht und sammeln keine Vorräte in Scheunen; euer himmlischer Vater ernährt sie. Seid ihr nicht viel mehr wert als sie? +Matthäus Mt 48 6 27 Wer von euch kann mit all seiner Sorge sein Leben auch nur um eine kleine Zeitspanne verlängern? +Matthäus Mt 48 6 28 Und was sorgt ihr euch um eure Kleidung? Lernt von den Lilien, die auf dem Feld wachsen: Sie arbeiten nicht und spinnen nicht. +Matthäus Mt 48 6 29 Doch ich sage euch: Selbst Salomo war in all seiner Pracht nicht gekleidet wie eine von ihnen. +Matthäus Mt 48 6 30 Wenn aber Gott schon das Gras so prächtig kleidet, das heute auf dem Feld steht und morgen ins Feuer geworfen wird, wie viel mehr dann euch, ihr Kleingläubigen! +Matthäus Mt 48 6 31 Macht euch also keine Sorgen und fragt nicht: Was sollen wir essen? Was sollen wir trinken? Was sollen wir anziehen? +Matthäus Mt 48 6 32 Denn um all das geht es den Heiden. Euer himmlischer Vater weiß, dass ihr das alles braucht. +Matthäus Mt 48 6 33 Euch aber muss es zuerst um sein Reich und um seine Gerechtigkeit gehen; dann wird euch alles andere dazugegeben. +Matthäus Mt 48 6 34 Sorgt euch also nicht um morgen; denn der morgige Tag wird für sich selbst sorgen. Jeder Tag hat genug eigene Plage. +Matthäus Mt 48 7 1 Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet! +Matthäus Mt 48 7 2 Denn wie ihr richtet, so werdet ihr gerichtet werden, und nach dem Maß, mit dem ihr messt und zuteilt, wird euch zugeteilt werden. +Matthäus Mt 48 7 3 Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem Auge bemerkst du nicht? +Matthäus Mt 48 7 4 Wie kannst du zu deinem Bruder sagen: Lass mich den Splitter aus deinem Auge herausziehen! - und dabei steckt in deinem Auge ein Balken? +Matthäus Mt 48 7 5 Du Heuchler! Zieh zuerst den Balken aus deinem Auge, dann kannst du versuchen, den Splitter aus dem Auge deines Bruders herauszuziehen. +Matthäus Mt 48 7 6 Gebt das Heilige nicht den Hunden und werft eure Perlen nicht den Schweinen vor, denn sie könnten sie mit ihren Füßen zertreten und sich umwenden und euch zerreißen. +Matthäus Mt 48 7 7 Bittet, dann wird euch gegeben; sucht, dann werdet ihr finden; klopft an, dann wird euch geöffnet. +Matthäus Mt 48 7 8 Denn wer bittet, der empfängt; wer sucht, der findet; und wer anklopft, dem wird geöffnet. +Matthäus Mt 48 7 9 Oder ist einer unter euch, der seinem Sohn einen Stein gibt, wenn er um Brot bittet, +Matthäus Mt 48 7 10 oder eine Schlange, wenn er um einen Fisch bittet? +Matthäus Mt 48 7 11 Wenn nun schon ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gebt, was gut ist, wie viel mehr wird euer Vater im Himmel denen Gutes geben, die ihn bitten. +Matthäus Mt 48 7 12 Alles, was ihr also von anderen erwartet, das tut auch ihnen! Darin besteht das Gesetz und die Propheten. +Matthäus Mt 48 7 13 Geht durch das enge Tor! Denn das Tor ist weit, das ins Verderben führt, und der Weg dahin ist breit und viele gehen auf ihm. +Matthäus Mt 48 7 14 Aber das Tor, das zum Leben führt, ist eng und der Weg dahin ist schmal und nur wenige finden ihn. +Matthäus Mt 48 7 15 Hütet euch vor den falschen Propheten; sie kommen zu euch wie (harmlose) Schafe, in Wirklichkeit aber sind sie reißende Wölfe. +Matthäus Mt 48 7 16 An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen. Erntet man etwa von Dornen Trauben oder von Disteln Feigen? +Matthäus Mt 48 7 17 Jeder gute Baum bringt gute Früchte hervor, ein schlechter Baum aber schlechte. +Matthäus Mt 48 7 18 Ein guter Baum kann keine schlechten Früchte hervorbringen und ein schlechter Baum keine guten. +Matthäus Mt 48 7 19 Jeder Baum, der keine guten Früchte hervorbringt, wird umgehauen und ins Feuer geworfen. +Matthäus Mt 48 7 20 An ihren Früchten also werdet ihr sie erkennen. +Matthäus Mt 48 7 21 Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr! Herr!, wird in das Himmelreich kommen, sondern nur, wer den Willen meines Vaters im Himmel erfüllt. +Matthäus Mt 48 7 22 Viele werden an jenem Tag zu mir sagen: Herr, Herr, sind wir nicht in deinem Namen als Propheten aufgetreten und haben wir nicht mit deinem Namen Dämonen ausgetrieben und mit deinem Namen viele Wunder vollbracht? +Matthäus Mt 48 7 23 Dann werde ich ihnen antworten: Ich kenne euch nicht. [Weg von mir, ihr Übertreter des Gesetzes!] +Matthäus Mt 48 7 24 Wer diese meine Worte hört und danach handelt, ist wie ein kluger Mann, der sein Haus auf Fels baute. +Matthäus Mt 48 7 25 Als nun ein Wolkenbruch kam und die Wassermassen heranfluteten, als die Stürme tobten und an dem Haus rüttelten, da stürzte es nicht ein; denn es war auf Fels gebaut. +Matthäus Mt 48 7 26 Wer aber meine Worte hört und nicht danach handelt, ist wie ein unvernünftiger Mann, der sein Haus auf Sand baute. +Matthäus Mt 48 7 27 Als nun ein Wolkenbruch kam und die Wassermassen heranfluteten, als die Stürme tobten und an dem Haus rüttelten, da stürzte es ein und wurde völlig zerstört. +Matthäus Mt 48 7 28 Als Jesus diese Rede beendet hatte, war die Menge sehr betroffen von seiner Lehre; +Matthäus Mt 48 7 29 denn er lehrte sie wie einer, der (göttliche) Vollmacht hat, und nicht wie ihre Schriftgelehrten. +Matthäus Mt 48 8 1 Als Jesus von dem Berg herabstieg, folgten ihm viele Menschen. +Matthäus Mt 48 8 2 Da kam ein Aussätziger, fiel vor ihm nieder und sagte: Herr, wenn du willst, kannst du machen, dass ich rein werde. +Matthäus Mt 48 8 3 Jesus streckte die Hand aus, berührte ihn und sagte: Ich will es werde rein! Im gleichen Augenblick wurde der Aussätzige rein. +Matthäus Mt 48 8 4 Jesus aber sagte zu ihm: Nimm dich in Acht! Erzähl niemand davon, sondern geh, [zeig dich dem Priester] und bring das Opfer dar, das Mose angeordnet hat. Das soll für sie ein Beweis (deiner Heilung) sein. +Matthäus Mt 48 8 5 Als er nach Kafarnaum kam, trat ein Hauptmann an ihn heran und bat ihn: +Matthäus Mt 48 8 6 Herr, mein Diener liegt gelähmt zu Hause und hat große Schmerzen. +Matthäus Mt 48 8 7 Jesus sagte zu ihm: Ich will kommen und ihn gesund machen. +Matthäus Mt 48 8 8 Da antwortete der Hauptmann: Herr, ich bin es nicht wert, dass du mein Haus betrittst; sprich nur ein Wort, dann wird mein Diener gesund. +Matthäus Mt 48 8 9 Auch ich muss Befehlen gehorchen und ich habe selber Soldaten unter mir; sage ich nun zu einem: Geh!, so geht er, und zu einem andern: Komm!, so kommt er, und zu meinem Diener: Tu das!, so tut er es. +Matthäus Mt 48 8 10 Jesus war erstaunt, als er das hörte, und sagte zu denen, die ihm nachfolgten: Amen, das sage ich euch: Einen solchen Glauben habe ich in Israel noch bei niemand gefunden. +Matthäus Mt 48 8 11 Ich sage euch: Viele werden von Osten und Westen kommen und mit Abraham, Isaak und Jakob im Himmelreich zu Tisch sitzen; +Matthäus Mt 48 8 12 die aber, für die das Reich bestimmt war, werden hinausgeworfen in die äußerste Finsternis; dort werden sie heulen und mit den Zähnen knirschen. +Matthäus Mt 48 8 13 Und zum Hauptmann sagte Jesus: Geh! Es soll geschehen, wie du geglaubt hast. Und in derselben Stunde wurde der Diener gesund. +Matthäus Mt 48 8 14 Jesus ging in das Haus des Petrus und sah, dass dessen Schwiegermutter im Bett lag und Fieber hatte. +Matthäus Mt 48 8 15 Da berührte er ihre Hand, und das Fieber wich von ihr. Und sie stand auf und sorgte für ihn. +Matthäus Mt 48 8 16 Am Abend brachte man viele Besessene zu ihm. Er trieb mit seinem Wort die Geister aus und heilte alle Kranken. +Matthäus Mt 48 8 17 Dadurch sollte sich erfüllen, was durch den Propheten Jesaja gesagt worden ist: [Er hat unsere Leiden auf sich genommen und unsere Krankheiten getragen.] +Matthäus Mt 48 8 18 Als Jesus die vielen Menschen sah, die um ihn waren, befahl er, ans andere Ufer zu fahren. +Matthäus Mt 48 8 19 Da kam ein Schriftgelehrter zu ihm und sagte: Meister, ich will dir folgen, wohin du auch gehst. +Matthäus Mt 48 8 20 Jesus antwortete ihm: Die Füchse haben ihre Höhlen und die Vögel ihre Nester; der Menschensohn aber hat keinen Ort, wo er sein Haupt hinlegen kann. +Matthäus Mt 48 8 21 Ein anderer aber, einer seiner Jünger, sagte zu ihm: Herr, lass mich zuerst heimgehen und meinen Vater begraben! +Matthäus Mt 48 8 22 Jesus erwiderte: Folge mir nach; lass die Toten ihre Toten begraben! +Matthäus Mt 48 8 23 Er stieg in das Boot, und seine Jünger folgten ihm. +Matthäus Mt 48 8 24 Plötzlich brach auf dem See ein gewaltiger Sturm los, sodass das Boot von den Wellen überflutet wurde. Jesus aber schlief. +Matthäus Mt 48 8 25 Da traten die Jünger zu ihm und weckten ihn; sie riefen: Herr, rette uns, wir gehen zugrunde! +Matthäus Mt 48 8 26 Er sagte zu ihnen: Warum habt ihr solche Angst, ihr Kleingläubigen? Dann stand er auf, drohte den Winden und dem See und es trat völlige Stille ein. +Matthäus Mt 48 8 27 Die Leute aber staunten und sagten: Was ist das für ein Mensch, dass ihm sogar die Winde und der See gehorchen? +Matthäus Mt 48 8 28 Als Jesus an das andere Ufer kam, in das Gebiet von Gadara, liefen ihm aus den Grabhöhlen zwei Besessene entgegen. Sie waren so gefährlich, dass niemand den Weg benutzen konnte, der dort vorbeiführte. +Matthäus Mt 48 8 29 Sofort begannen sie zu schreien: Was haben wir mit dir zu tun, Sohn Gottes? Bist du hergekommen, um uns schon vor der Zeit zu quälen? +Matthäus Mt 48 8 30 In einiger Entfernung weidete gerade eine große Schweineherde. +Matthäus Mt 48 8 31 Da baten ihn die Dämonen: Wenn du uns austreibst, dann schick uns in die Schweineherde! +Matthäus Mt 48 8 32 Er sagte zu ihnen: Geht! Da verließen sie die beiden und fuhren in die Schweine. Und die ganze Herde stürzte sich den Abhang hinab in den See und kam in den Fluten um. +Matthäus Mt 48 8 33 Die Hirten flohen, liefen in die Stadt und erzählten dort alles, auch das, was mit den Besessenen geschehen war. +Matthäus Mt 48 8 34 Und die ganze Stadt zog zu Jesus hinaus; als sie ihn trafen, baten sie ihn, ihr Gebiet zu verlassen. +Matthäus Mt 48 9 1 Jesus stieg in das Boot, fuhr über den See und kam in seine Stadt. +Matthäus Mt 48 9 2 Da brachte man auf einer Tragbahre einen Gelähmten zu ihm. Als Jesus ihren Glauben sah, sagte er zu dem Gelähmten: Hab Vertrauen, mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben! +Matthäus Mt 48 9 3 Da dachten einige Schriftgelehrte: Er lästert Gott. +Matthäus Mt 48 9 4 Jesus wusste, was sie dachten, und sagte: Warum habt ihr so böse Gedanken im Herzen? +Matthäus Mt 48 9 5 Was ist leichter, zu sagen: Deine Sünden sind dir vergeben!, oder zu sagen: Steh auf und geh umher? +Matthäus Mt 48 9 6 Ihr sollt aber erkennen, dass der Menschensohn die Vollmacht hat, hier auf der Erde Sünden zu vergeben. Darauf sagte er zu dem Gelähmten: Steh auf, nimm deine Tragbahre, und geh nach Hause! +Matthäus Mt 48 9 7 Und der Mann stand auf und ging heim. +Matthäus Mt 48 9 8 Als die Leute das sahen, erschraken sie und priesen Gott, der den Menschen solche Vollmacht gegeben hat. +Matthäus Mt 48 9 9 Als Jesus weiterging, sah er einen Mann namens Matthäus am Zoll sitzen und sagte zu ihm: Folge mir nach! Da stand Matthäus auf und folgte ihm. +Matthäus Mt 48 9 10 Und als Jesus in seinem Haus beim Essen war, kamen viele Zöllner und Sünder und aßen zusammen mit ihm und seinen Jüngern. +Matthäus Mt 48 9 11 Als die Pharisäer das sahen, sagten sie zu seinen Jüngern: Wie kann euer Meister zusammen mit Zöllnern und Sündern essen? +Matthäus Mt 48 9 12 Er hörte es und sagte: Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken. +Matthäus Mt 48 9 13 Darum lernt, was es heißt: [Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer.] Denn ich bin gekommen, um die Sünder zu rufen, nicht die Gerechten. +Matthäus Mt 48 9 14 Da kamen die Jünger des Johannes zu ihm und sagten: Warum fasten deine Jünger nicht, während wir und die Pharisäer fasten? +Matthäus Mt 48 9 15 Jesus antwortete ihnen: Können denn die Hochzeitsgäste trauern, solange der Bräutigam bei ihnen ist? Es werden aber Tage kommen, da wird ihnen der Bräutigam genommen sein; dann werden sie fasten. +Matthäus Mt 48 9 16 Niemand setzt ein Stück neuen Stoff auf ein altes Kleid; denn der neue Stoff reißt doch wieder ab und es entsteht ein noch größerer Riss. +Matthäus Mt 48 9 17 Auch füllt man nicht neuen Wein in alte Schläuche. Sonst reißen die Schläuche, der Wein läuft aus und die Schläuche sind unbrauchbar. Neuen Wein füllt man in neue Schläuche, dann bleibt beides erhalten. +Matthäus Mt 48 9 18 Während Jesus so mit ihnen redete, kam ein Synagogenvorsteher, fiel vor ihm nieder und sagte: Meine Tochter ist eben gestorben; komm doch, leg ihr deine Hand auf, dann wird sie wieder lebendig. +Matthäus Mt 48 9 19 Jesus stand auf und folgte ihm mit seinen Jüngern. +Matthäus Mt 48 9 20 Da trat eine Frau, die schon zwölf Jahre an Blutungen litt, von hinten an ihn heran und berührte den Saum seines Gewandes; +Matthäus Mt 48 9 21 denn sie sagte sich: Wenn ich auch nur sein Gewand berühre, werde ich geheilt. +Matthäus Mt 48 9 22 Jesus wandte sich um, und als er sie sah, sagte er: Hab keine Angst, meine Tochter, dein Glaube hat dir geholfen. Und von dieser Stunde an war die Frau geheilt. +Matthäus Mt 48 9 23 Als Jesus in das Haus des Synagogenvorstehers kam und die Flötenspieler und die Menge der klagenden Leute sah, +Matthäus Mt 48 9 24 sagte er: Geht hinaus! Das Mädchen ist nicht gestorben, es schläft nur. Da lachten sie ihn aus. +Matthäus Mt 48 9 25 Als man die Leute hinausgedrängt hatte, trat er ein und fasste das Mädchen an der Hand; da stand es auf. +Matthäus Mt 48 9 26 Und die Kunde davon verbreitete sich in der ganzen Gegend. +Matthäus Mt 48 9 27 Als Jesus weiterging, folgten ihm zwei Blinde und schrien: Hab Erbarmen mit uns, Sohn Davids! +Matthäus Mt 48 9 28 Nachdem er ins Haus gegangen war, kamen die Blinden zu ihm. Er sagte zu ihnen: Glaubt ihr, dass ich euch helfen kann? Sie antworteten: Ja, Herr. +Matthäus Mt 48 9 29 Darauf berührte er ihre Augen und sagte: Wie ihr geglaubt habt, so soll es geschehen. +Matthäus Mt 48 9 30 Da wurden ihre Augen geöffnet. Jesus aber befahl ihnen: Nehmt euch in Acht! Niemand darf es erfahren. +Matthäus Mt 48 9 31 Doch sie gingen weg und erzählten von ihm in der ganzen Gegend. +Matthäus Mt 48 9 32 Als sie gegangen waren, brachte man zu Jesus einen Stummen, der von einem Dämon besessen war. +Matthäus Mt 48 9 33 Er trieb den Dämon aus, und der Stumme konnte reden. Alle Leute staunten und sagten: So etwas ist in Israel noch nie geschehen. +Matthäus Mt 48 9 34 Die Pharisäer aber sagten: Mit Hilfe des Anführers der Dämonen treibt er die Dämonen aus. +Matthäus Mt 48 9 35 Jesus zog durch alle Städte und Dörfer, lehrte in ihren Synagogen, verkündete das Evangelium vom Reich und heilte alle Krankheiten und Leiden. +Matthäus Mt 48 9 36 Als er die vielen Menschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen; denn sie waren müde und erschöpft [wie Schafe, die keinen Hirten haben.] +Matthäus Mt 48 9 37 Da sagte er zu seinen Jüngern: Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenig Arbeiter. +Matthäus Mt 48 9 38 Bittet also den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte auszusenden. +Matthäus Mt 48 10 1 Dann rief er seine zwölf Jünger zu sich und gab ihnen die Vollmacht, die unreinen Geister auszutreiben und alle Krankheiten und Leiden zu heilen. +Matthäus Mt 48 10 2 Die Namen der zwölf Apostel sind: an erster Stelle Simon, genannt Petrus, und sein Bruder Andreas, dann Jakobus, der Sohn des Zebedäus, und sein Bruder Johannes, +Matthäus Mt 48 10 3 Philippus und Bartholomäus, Thomas und Matthäus, der Zöllner, Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Thaddäus, +Matthäus Mt 48 10 4 Simon Kananäus und Judas Iskariot, der ihn später verraten hat. +Matthäus Mt 48 10 5 Diese Zwölf sandte Jesus aus und gebot ihnen: Geht nicht zu den Heiden und betretet keine Stadt der Samariter, +Matthäus Mt 48 10 6 sondern geht zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel. +Matthäus Mt 48 10 7 Geht und verkündet: Das Himmelreich ist nahe. +Matthäus Mt 48 10 8 Heilt Kranke, weckt Tote auf, macht Aussätzige rein, treibt Dämonen aus! Umsonst habt ihr empfangen, umsonst sollt ihr geben. +Matthäus Mt 48 10 9 Steckt nicht Gold, Silber und Kupfermünzen in euren Gürtel. +Matthäus Mt 48 10 10 Nehmt keine Vorratstasche mit auf den Weg, kein zweites Hemd, keine Schuhe, keinen Wanderstab; denn wer arbeitet, hat ein Recht auf seinen Unterhalt. +Matthäus Mt 48 10 11 Wenn ihr in eine Stadt oder in ein Dorf kommt, erkundigt euch, wer es wert ist, euch aufzunehmen; bei ihm bleibt, bis ihr den Ort wieder verlasst. +Matthäus Mt 48 10 12 Wenn ihr in ein Haus kommt, dann wünscht ihm Frieden. +Matthäus Mt 48 10 13 Wenn das Haus es wert ist, soll der Friede, den ihr ihm wünscht, bei ihm einkehren. Ist das Haus es aber nicht wert, dann soll der Friede zu euch zurückkehren. +Matthäus Mt 48 10 14 Wenn man euch aber in einem Haus oder in einer Stadt nicht aufnimmt und eure Worte nicht hören will, dann geht weg und schüttelt den Staub von euren Füßen. +Matthäus Mt 48 10 15 Amen, das sage ich euch: Dem Gebiet von Sodom und Gomorra wird es am Tag des Gerichts nicht so schlimm ergehen wie dieser Stadt. +Matthäus Mt 48 10 16 Seht, ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe; seid daher klug wie die Schlangen und arglos wie die Tauben! +Matthäus Mt 48 10 17 Nehmt euch aber vor den Menschen in Acht! Denn sie werden euch vor die Gerichte bringen und in ihren Synagogen auspeitschen. +Matthäus Mt 48 10 18 Ihr werdet um meinetwillen vor Statthalter und Könige geführt, damit ihr vor ihnen und den Heiden Zeugnis ablegt. +Matthäus Mt 48 10 19 Wenn man euch vor Gericht stellt, macht euch keine Sorgen, wie und was ihr reden sollt; denn es wird euch in jener Stunde eingegeben, was ihr sagen sollt. +Matthäus Mt 48 10 20 Nicht ihr werdet dann reden, sondern der Geist eures Vaters wird durch euch reden. +Matthäus Mt 48 10 21 Brüder werden einander dem Tod ausliefern und Väter ihre Kinder, und die Kinder werden sich gegen ihre Eltern auflehnen und sie in den Tod schicken. +Matthäus Mt 48 10 22 Und ihr werdet um meines Namens willen von allen gehasst werden; wer aber bis zum Ende standhaft bleibt, der wird gerettet. +Matthäus Mt 48 10 23 Wenn man euch in der einen Stadt verfolgt, so flieht in eine andere. Amen, ich sage euch: Ihr werdet nicht zu Ende kommen mit den Städten Israels, bis der Menschensohn kommt. +Matthäus Mt 48 10 24 Ein Jünger steht nicht über seinem Meister und ein Sklave nicht über seinem Herrn. +Matthäus Mt 48 10 25 Der Jünger muss sich damit begnügen, dass es ihm geht wie seinem Meister, und der Sklave, dass es ihm geht wie seinem Herrn. Wenn man schon den Herrn des Hauses Beelzebul nennt, dann erst recht seine Hausgenossen. +Matthäus Mt 48 10 26 Darum fürchtet euch nicht vor ihnen! Denn nichts ist verhüllt, was nicht enthüllt wird, und nichts ist verborgen, was nicht bekannt wird. +Matthäus Mt 48 10 27 Was ich euch im Dunkeln sage, davon redet am hellen Tag, und was man euch ins Ohr flüstert, das verkündet von den Dächern. +Matthäus Mt 48 10 28 Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht töten können, sondern fürchtet euch vor dem, der Seele und Leib ins Verderben der Hölle stürzen kann. +Matthäus Mt 48 10 29 Verkauft man nicht zwei Spatzen für ein paar Pfennig? Und doch fällt keiner von ihnen zur Erde ohne den Willen eures Vaters. +Matthäus Mt 48 10 30 Bei euch aber sind sogar die Haare auf dem Kopf alle gezählt. +Matthäus Mt 48 10 31 Fürchtet euch also nicht! Ihr seid mehr wert als viele Spatzen. +Matthäus Mt 48 10 32 Wer sich nun vor den Menschen zu mir bekennt, zu dem werde auch ich mich vor meinem Vater im Himmel bekennen. +Matthäus Mt 48 10 33 Wer mich aber vor den Menschen verleugnet, den werde auch ich vor meinem Vater im Himmel verleugnen. +Matthäus Mt 48 10 34 Denkt nicht, ich sei gekommen, um Frieden auf die Erde zu bringen. Ich bin nicht gekommen, um Frieden zu bringen, sondern das Schwert. +Matthäus Mt 48 10 35 Denn ich bin gekommen, um [den Sohn mit seinem Vater] zu entzweien [und die Tochter mit ihrer Mutter und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter;] +Matthäus Mt 48 10 36 und [die Hausgenossen eines Menschen werden seine Feinde sein.] +Matthäus Mt 48 10 37 Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig, und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig. +Matthäus Mt 48 10 38 Und wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und mir nachfolgt, ist meiner nicht würdig. +Matthäus Mt 48 10 39 Wer das Leben gewinnen will, wird es verlieren; wer aber das Leben um meinetwillen verliert, wird es gewinnen. +Matthäus Mt 48 10 40 Wer euch aufnimmt, der nimmt mich auf, und wer mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich gesandt hat. +Matthäus Mt 48 10 41 Wer einen Propheten aufnimmt, weil es ein Prophet ist, wird den Lohn eines Propheten erhalten. Wer einen Gerechten aufnimmt, weil es ein Gerechter ist, wird den Lohn eines Gerechten erhalten. +Matthäus Mt 48 10 42 Und wer einem von diesen Kleinen auch nur einen Becher frisches Wasser zu trinken gibt, weil es ein Jünger ist - amen, ich sage euch: Er wird gewiss nicht um seinen Lohn kommen. +Matthäus Mt 48 11 1 Als Jesus die Unterweisung der zwölf Jünger beendet hatte, zog er weiter, um in den Städten zu lehren und zu predigen. +Matthäus Mt 48 11 2 Johannes hörte im Gefängnis von den Taten Christi. Da schickte er seine Jünger zu ihm +Matthäus Mt 48 11 3 und ließ ihn fragen: Bist du der, der kommen soll, oder müssen wir auf einen andern warten? +Matthäus Mt 48 11 4 Jesus antwortete ihnen: Geht und berichtet Johannes, was ihr hört und seht: +Matthäus Mt 48 11 5 [Blinde sehen wieder] und [Lahme] gehen; Aussätzige werden rein und [Taube hören; Tote stehen auf] und [den Armen wird das Evangelium verkündet.] +Matthäus Mt 48 11 6 Selig ist, wer an mir keinen Anstoß nimmt. +Matthäus Mt 48 11 7 Als sie gegangen waren, begann Jesus zu der Menge über Johannes zu reden; er sagte: Was habt ihr denn sehen wollen, als ihr in die Wüste hinausgegangen seid? Ein Schilfrohr, das im Wind schwankt? +Matthäus Mt 48 11 8 Oder was habt ihr sehen wollen, als ihr hinausgegangen seid? Einen Mann in feiner Kleidung? Leute, die fein gekleidet sind, findet man in den Palästen der Könige. +Matthäus Mt 48 11 9 Oder wozu seid ihr hinausgegangen? Um einen Propheten zu sehen? Ja, ich sage euch: Ihr habt sogar mehr gesehen als einen Propheten. +Matthäus Mt 48 11 10 Er ist der, von dem es in der Schrift heißt: [Ich sende meinen Boten vor dir her;] /[er soll den Weg] für dich [bahnen.] +Matthäus Mt 48 11 11 Amen, das sage ich euch: Unter allen Menschen hat es keinen größeren gegeben als Johannes den Täufer; doch der Kleinste im Himmelreich ist größer als er. +Matthäus Mt 48 11 12 Seit den Tagen Johannes' des Täufers bis heute wird dem Himmelreich Gewalt angetan; die Gewalttätigen reißen es an sich. +Matthäus Mt 48 11 13 Denn bis hin zu Johannes haben alle Propheten und das Gesetz (über diese Dinge) geweissagt. +Matthäus Mt 48 11 14 Und wenn ihr es gelten lassen wollt: Ja, er ist Elija, der wiederkommen soll. +Matthäus Mt 48 11 15 Wer Ohren hat, der höre! +Matthäus Mt 48 11 16 Mit wem soll ich diese Generation vergleichen? Sie gleicht Kindern, die auf dem Marktplatz sitzen und anderen Kindern zurufen: +Matthäus Mt 48 11 17 Wir haben für euch auf der Flöte (Hochzeitslieder) gespielt, und ihr habt nicht getanzt; wir haben Klagelieder gesungen und ihr habt euch nicht an die Brust geschlagen. +Matthäus Mt 48 11 18 Johannes ist gekommen, er isst nicht und trinkt nicht und sie sagen: Er ist von einem Dämon besessen. +Matthäus Mt 48 11 19 Der Menschensohn ist gekommen, er isst und trinkt; darauf sagen sie: Dieser Fresser und Säufer, dieser Freund der Zöllner und Sünder! Und doch hat die Weisheit durch die Taten, die sie bewirkt hat, recht bekommen. +Matthäus Mt 48 11 20 Dann begann er den Städten, in denen er die meisten Wunder getan hatte, Vorwürfe zu machen, weil sie sich nicht bekehrt hatten: +Matthäus Mt 48 11 21 Weh dir, Chorazin! Weh dir, Betsaida! Wenn einst in Tyrus und Sidon die Wunder geschehen wären, die bei euch geschehen sind - man hätte dort in Sack und Asche Buße getan. +Matthäus Mt 48 11 22 Ja, das sage ich euch: Tyrus und Sidon wird es am Tag des Gerichts nicht so schlimm ergehen wie euch. +Matthäus Mt 48 11 23 Und du, Kafarnaum, meinst du etwa, [du wirst bis zum Himmel erhoben? Nein, in die Unterwelt wirst du hinabgeworfen.] Wenn in Sodom die Wunder geschehen wären, die bei dir geschehen sind, dann stünde es noch heute. +Matthäus Mt 48 11 24 Ja, das sage ich euch: Dem Gebiet von Sodom wird es am Tag des Gerichts nicht so schlimm ergehen wie dir. +Matthäus Mt 48 11 25 In jener Zeit sprach Jesus: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du all das den Weisen und Klugen verborgen, den Unmündigen aber offenbart hast. +Matthäus Mt 48 11 26 Ja, Vater, so hat es dir gefallen. +Matthäus Mt 48 11 27 Mir ist von meinem Vater alles übergeben worden; niemand kennt den Sohn, nur der Vater, und niemand kennt den Vater, nur der Sohn und der, dem es der Sohn offenbaren will. +Matthäus Mt 48 11 28 Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Ich werde euch Ruhe verschaffen. +Matthäus Mt 48 11 29 Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir; denn ich bin gütig und von Herzen demütig; [so werdet ihr Ruhe finden für eure Seele.] +Matthäus Mt 48 11 30 Denn mein Joch drückt nicht und meine Last ist leicht. +Matthäus Mt 48 12 1 In jener Zeit ging Jesus an einem Sabbat durch die Kornfelder. Seine Jünger hatten Hunger; sie rissen deshalb Ähren ab und aßen davon. +Matthäus Mt 48 12 2 Die Pharisäer sahen es und sagten zu ihm: Sieh her, deine Jünger tun etwas, das am Sabbat verboten ist. +Matthäus Mt 48 12 3 Da sagte er zu ihnen: Habt ihr nicht gelesen, was David getan hat, als er und seine Begleiter hungrig waren - +Matthäus Mt 48 12 4 wie er in das Haus Gottes ging und wie sie die heiligen Brote aßen, die weder er noch seine Begleiter, sondern nur die Priester essen durften? +Matthäus Mt 48 12 5 Oder habt ihr nicht im Gesetz gelesen, dass am Sabbat die Priester im Tempel den Sabbat entweihen, ohne sich schuldig zu machen? +Matthäus Mt 48 12 6 Ich sage euch: Hier ist einer, der größer ist als der Tempel. +Matthäus Mt 48 12 7 Wenn ihr begriffen hättet, was das heißt: [Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer,] dann hättet ihr nicht Unschuldige verurteilt; +Matthäus Mt 48 12 8 denn der Menschensohn ist Herr über den Sabbat. +Matthäus Mt 48 12 9 Darauf verließ er sie und ging in ihre Synagoge. +Matthäus Mt 48 12 10 Dort saß ein Mann, dessen Hand verdorrt war. Sie fragten ihn: Ist es am Sabbat erlaubt zu heilen? Sie suchten nämlich einen Grund zur Anklage gegen ihn. +Matthäus Mt 48 12 11 Er antwortete: Wer von euch wird, wenn ihm am Sabbat sein Schaf in eine Grube fällt, es nicht sofort wieder herausziehen? +Matthäus Mt 48 12 12 Und wie viel mehr ist ein Mensch wert als ein Schaf! Darum ist es am Sabbat erlaubt, Gutes zu tun. +Matthäus Mt 48 12 13 Dann sagte er zu dem Mann: Streck deine Hand aus! Er streckte sie aus, und die Hand war wieder ebenso gesund wie die andere. +Matthäus Mt 48 12 14 Die Pharisäer aber gingen hinaus und fassten den Beschluss, Jesus umzubringen. +Matthäus Mt 48 12 15 Als Jesus das erfuhr, ging er von dort weg. Viele folgten ihm, und er heilte alle Kranken. +Matthäus Mt 48 12 16 Aber er verbot ihnen, in der Öffentlichkeit von ihm zu reden. +Matthäus Mt 48 12 17 Auf diese Weise sollte sich erfüllen, was durch den Propheten Jesaja gesagt worden ist: +Matthäus Mt 48 12 18 [Seht, das ist mein Knecht, den ich erwählt habe,] /[mein Geliebter, an dem ich Gefallen gefunden habe. Ich werde meinen Geist auf ihn legen] /[und er wird den Völkern das Recht verkünden.] +Matthäus Mt 48 12 19 [Er wird nicht zanken und nicht schreien] /[und man wird seine Stimme nicht auf den Straßen hören.] +Matthäus Mt 48 12 20 [Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen] /[und den glimmenden Docht nicht auslöschen,] /[bis er dem Recht zum Sieg verholfen hat.] +Matthäus Mt 48 12 21 [Und auf seinen Namen werden die Völker ihre Hoffnung setzen.] +Matthäus Mt 48 12 22 Damals brachte man zu ihm einen Besessenen, der blind und stumm war. Jesus heilte ihn, sodass der Stumme wieder reden und sehen konnte. +Matthäus Mt 48 12 23 Da gerieten alle Leute außer sich und sagten: Ist er etwa der Sohn Davids? +Matthäus Mt 48 12 24 Als die Pharisäer das hörten, sagten sie: Nur mit Hilfe von Beelzebul, dem Anführer der Dämonen, kann er die Dämonen austreiben. +Matthäus Mt 48 12 25 Doch Jesus wusste, was sie dachten, und sagte zu ihnen: Jedes Reich, das in sich gespalten ist, geht zugrunde, und keine Stadt und keine Familie, die in sich gespalten ist, wird Bestand haben. +Matthäus Mt 48 12 26 Wenn also der Satan den Satan austreibt, dann liegt der Satan mit sich selbst im Streit. Wie kann sein Reich dann Bestand haben? +Matthäus Mt 48 12 27 Und wenn ich die Dämonen durch Beelzebul austreibe, durch wen treiben dann eure Anhänger sie aus? Sie selbst also sprechen euch das Urteil. +Matthäus Mt 48 12 28 Wenn ich aber die Dämonen durch den Geist Gottes austreibe, dann ist das Reich Gottes schon zu euch gekommen. +Matthäus Mt 48 12 29 Wie kann einer in das Haus eines starken Mannes einbrechen und ihm den Hausrat rauben, wenn er den Mann nicht vorher fesselt? Erst dann kann er sein Haus plündern. +Matthäus Mt 48 12 30 Wer nicht für mich ist, der ist gegen mich; wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut. +Matthäus Mt 48 12 31 Darum sage ich euch: Jede Sünde und Lästerung wird den Menschen vergeben werden, aber die Lästerung gegen den Geist wird nicht vergeben. +Matthäus Mt 48 12 32 Auch dem, der etwas gegen den Menschensohn sagt, wird vergeben werden; wer aber etwas gegen den Heiligen Geist sagt, dem wird nicht vergeben, weder in dieser noch in der zukünftigen Welt. +Matthäus Mt 48 12 33 Entweder: der Baum ist gut - dann sind auch seine Früchte gut. Oder: der Baum ist schlecht - dann sind auch seine Früchte schlecht. An den Früchten also erkennt man den Baum. +Matthäus Mt 48 12 34 Ihr Schlangenbrut, wie könnt ihr Gutes reden, wenn ihr böse seid? Denn wovon das Herz voll ist, davon spricht der Mund. +Matthäus Mt 48 12 35 Ein guter Mensch bringt Gutes hervor, weil er Gutes in sich hat, und ein böser Mensch bringt Böses hervor, weil er Böses in sich hat. +Matthäus Mt 48 12 36 Ich sage euch: Über jedes unnütze Wort, das die Menschen reden, werden sie am Tag des Gerichts Rechenschaft ablegen müssen; +Matthäus Mt 48 12 37 denn aufgrund deiner Worte wirst du freigesprochen und aufgrund deiner Worte wirst du verurteilt werden. +Matthäus Mt 48 12 38 Zu dieser Zeit sagten einige Schriftgelehrte und Pharisäer zu ihm: Meister, wir möchten von dir ein Zeichen sehen. +Matthäus Mt 48 12 39 Er antwortete ihnen: Diese böse und treulose Generation fordert ein Zeichen, aber es wird ihr kein anderes gegeben werden als das Zeichen des Propheten Jona. +Matthäus Mt 48 12 40 Denn wie [Jona drei Tage und drei Nächte im Bauch des Fisches] war, so wird auch der Menschensohn drei Tage und drei Nächte im Innern der Erde sein. +Matthäus Mt 48 12 41 Die Männer von Ninive werden beim Gericht gegen diese Generation auftreten und sie verurteilen; denn sie haben sich nach der Predigt des Jona bekehrt. Hier aber ist einer, der mehr ist als Jona. +Matthäus Mt 48 12 42 Die Königin des Südens wird beim Gericht gegen diese Generation auftreten und sie verurteilen; denn sie kam vom Ende der Erde, um die Weisheit Salomos zu hören. Hier aber ist einer, der mehr ist als Salomo. +Matthäus Mt 48 12 43 Ein unreiner Geist, der einen Menschen verlassen hat, wandert durch die Wüste und sucht einen Ort, wo er bleiben kann. Wenn er aber keinen findet, +Matthäus Mt 48 12 44 dann sagt er: Ich will in mein Haus zurückkehren, das ich verlassen habe. Und wenn er es bei seiner Rückkehr leer antrifft, sauber und geschmückt, +Matthäus Mt 48 12 45 dann geht er und holt sieben andere Geister, die noch schlimmer sind als er selbst. Sie ziehen dort ein und lassen sich nieder. So wird es mit diesem Menschen am Ende schlimmer werden als vorher. Dieser bösen Generation wird es genauso gehen. +Matthäus Mt 48 12 46 Als Jesus noch mit den Leuten redete, standen seine Mutter und seine Brüder vor dem Haus und wollten mit ihm sprechen. +Matthäus Mt 48 12 47 Da sagte jemand zu ihm: Deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und wollen mit dir sprechen. +Matthäus Mt 48 12 48 Dem, der ihm das gesagt hatte, erwiderte er: Wer ist meine Mutter, und wer sind meine Brüder? +Matthäus Mt 48 12 49 Und er streckte die Hand über seine Jünger aus und sagte: Das hier sind meine Mutter und meine Brüder. +Matthäus Mt 48 12 50 Denn wer den Willen meines himmlischen Vaters erfüllt, der ist für mich Bruder und Schwester und Mutter. +Matthäus Mt 48 13 1 An jenem Tag verließ Jesus das Haus und setzte sich an das Ufer des Sees. +Matthäus Mt 48 13 2 Da versammelte sich eine große Menschenmenge um ihn. Er stieg deshalb in ein Boot und setzte sich; die Leute aber standen am Ufer. +Matthäus Mt 48 13 3 Und er sprach lange zu ihnen in Form von Gleichnissen. Er sagte: Ein Sämann ging aufs Feld, um zu säen. +Matthäus Mt 48 13 4 Als er säte, fiel ein Teil der Körner auf den Weg und die Vögel kamen und fraßen sie. +Matthäus Mt 48 13 5 Ein anderer Teil fiel auf felsigen Boden, wo es nur wenig Erde gab, und ging sofort auf, weil das Erdreich nicht tief war; +Matthäus Mt 48 13 6 als aber die Sonne hochstieg, wurde die Saat versengt und verdorrte, weil sie keine Wurzeln hatte. +Matthäus Mt 48 13 7 Wieder ein anderer Teil fiel in die Dornen und die Dornen wuchsen und erstickten die Saat. +Matthäus Mt 48 13 8 Ein anderer Teil schließlich fiel auf guten Boden und brachte Frucht, teils hundertfach, teils sechzigfach, teils dreißigfach. +Matthäus Mt 48 13 9 Wer Ohren hat, der höre! +Matthäus Mt 48 13 10 Da kamen die Jünger zu ihm und sagten: Warum redest du zu ihnen in Gleichnissen? +Matthäus Mt 48 13 11 Er antwortete: Euch ist es gegeben, die Geheimnisse des Himmelreichs zu erkennen; ihnen aber ist es nicht gegeben. +Matthäus Mt 48 13 12 Denn wer hat, dem wird gegeben, und er wird im Überfluss haben; wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er hat. +Matthäus Mt 48 13 13 Deshalb rede ich zu ihnen in Gleichnissen, weil sie sehen und doch nicht sehen, weil sie hören und doch nicht hören und nichts verstehen. +Matthäus Mt 48 13 14 An ihnen erfüllt sich die Weissagung Jesajas: [Hören sollt ihr, hören, aber nicht verstehen;] /[sehen sollt ihr, sehen, aber nicht erkennen.] +Matthäus Mt 48 13 15 [Denn das Herz dieses Volkes ist hart geworden] /[und mit ihren Ohren hören sie nur schwer] /[und ihre Augen halten sie geschlossen,] /[damit sie mit ihren Augen nicht sehen] /[und mit ihren Ohren nicht hören,] /[damit sie mit ihrem Herzen] /[nicht zur Einsicht kommen,] /[damit sie sich nicht bekehren und ich sie nicht heile.] +Matthäus Mt 48 13 16 Ihr aber seid selig, denn eure Augen sehen und eure Ohren hören. +Matthäus Mt 48 13 17 Amen, ich sage euch: Viele Propheten und Gerechte haben sich danach gesehnt zu sehen, was ihr seht, und haben es nicht gesehen, und zu hören, was ihr hört, und haben es nicht gehört. +Matthäus Mt 48 13 18 Hört also, was das Gleichnis vom Sämann bedeutet. +Matthäus Mt 48 13 19 Immer wenn ein Mensch das Wort vom Reich hört und es nicht versteht, kommt der Böse und nimmt alles weg, was diesem Menschen ins Herz gesät wurde; hier ist der Samen auf den Weg gefallen. +Matthäus Mt 48 13 20 Auf felsigen Boden ist der Samen bei dem gefallen, der das Wort hört und sofort freudig aufnimmt, +Matthäus Mt 48 13 21 aber keine Wurzeln hat, sondern unbeständig ist; sobald er um des Wortes willen bedrängt oder verfolgt wird, kommt er zu Fall. +Matthäus Mt 48 13 22 In die Dornen ist der Samen bei dem gefallen, der das Wort zwar hört, aber dann ersticken es die Sorgen dieser Welt und der trügerische Reichtum und es bringt keine Frucht. +Matthäus Mt 48 13 23 Auf guten Boden ist der Samen bei dem gesät, der das Wort hört und es auch versteht; er bringt dann Frucht, hundertfach oder sechzigfach oder dreißigfach. +Matthäus Mt 48 13 24 Und Jesus erzählte ihnen noch ein anderes Gleichnis: Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Mann, der guten Samen auf seinen Acker säte. +Matthäus Mt 48 13 25 Während nun die Leute schliefen, kam sein Feind, säte Unkraut unter den Weizen und ging wieder weg. +Matthäus Mt 48 13 26 Als die Saat aufging und sich die Ähren bildeten, kam auch das Unkraut zum Vorschein. +Matthäus Mt 48 13 27 Da gingen die Knechte zu dem Gutsherrn und sagten: Herr, hast du nicht guten Samen auf deinen Acker gesät? Woher kommt dann das Unkraut? +Matthäus Mt 48 13 28 Er antwortete: Das hat ein Feind von mir getan. Da sagten die Knechte zu ihm: Sollen wir gehen und es ausreißen? +Matthäus Mt 48 13 29 Er entgegnete: Nein, sonst reißt ihr zusammen mit dem Unkraut auch den Weizen aus. +Matthäus Mt 48 13 30 Lasst beides wachsen bis zur Ernte. Wenn dann die Zeit der Ernte da ist, werde ich den Arbeitern sagen: Sammelt zuerst das Unkraut und bindet es in Bündel, um es zu verbrennen; den Weizen aber bringt in meine Scheune. +Matthäus Mt 48 13 31 Er erzählte ihnen ein weiteres Gleichnis und sagte: Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Senfkorn, das ein Mann auf seinen Acker säte. +Matthäus Mt 48 13 32 Es ist das kleinste von allen Samenkörnern; sobald es aber hochgewachsen ist, ist es größer als die anderen Gewächse und wird zu einem [Baum,] sodass [die Vögel des Himmels] kommen und [in seinen Zweigen nisten.] +Matthäus Mt 48 13 33 Und er erzählte ihnen noch ein Gleichnis: Mit dem Himmelreich ist es wie mit dem Sauerteig, den eine Frau unter einen großen Trog Mehl mischte, bis das Ganze durchsäuert war. +Matthäus Mt 48 13 34 Dies alles sagte Jesus der Menschenmenge durch Gleichnisse; er redete nur in Gleichnissen zu ihnen. +Matthäus Mt 48 13 35 Damit sollte sich erfüllen, was durch den Propheten gesagt worden ist: [Ich öffne meinen Mund und rede in Gleichnissen,] /[ich verkünde, was] seit der Schöpfung [verborgen war.] +Matthäus Mt 48 13 36 Dann verließ er die Menge und ging nach Hause. Und seine Jünger kamen zu ihm und sagten: Erkläre uns das Gleichnis vom Unkraut auf dem Acker. +Matthäus Mt 48 13 37 Er antwortete: Der Mann, der den guten Samen sät, ist der Menschensohn; +Matthäus Mt 48 13 38 der Acker ist die Welt; der gute Samen, das sind die Söhne des Reiches; das Unkraut sind die Söhne des Bösen; +Matthäus Mt 48 13 39 der Feind, der es gesät hat, ist der Teufel; die Ernte ist das Ende der Welt; die Arbeiter bei dieser Ernte sind die Engel. +Matthäus Mt 48 13 40 Wie nun das Unkraut aufgesammelt und im Feuer verbrannt wird, so wird es auch am Ende der Welt sein: +Matthäus Mt 48 13 41 Der Menschensohn wird seine Engel aussenden und sie werden aus seinem Reich alle zusammenholen, die andere verführt und Gottes Gesetz übertreten haben, +Matthäus Mt 48 13 42 und werden sie in den Ofen werfen, in dem das Feuer brennt. Dort werden sie heulen und mit den Zähnen knirschen. +Matthäus Mt 48 13 43 Dann werden die Gerechten im Reich ihres Vaters wie die Sonne leuchten. Wer Ohren hat, der höre! +Matthäus Mt 48 13 44 Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Schatz, der in einem Acker vergraben war. Ein Mann entdeckte ihn, grub ihn aber wieder ein. Und in seiner Freude verkaufte er alles, was er besaß, und kaufte den Acker. +Matthäus Mt 48 13 45 Auch ist es mit dem Himmelreich wie mit einem Kaufmann, der schöne Perlen suchte. +Matthäus Mt 48 13 46 Als er eine besonders wertvolle Perle fand, verkaufte er alles, was er besaß, und kaufte sie. +Matthäus Mt 48 13 47 Weiter ist es mit dem Himmelreich wie mit einem Netz, das man ins Meer warf, um Fische aller Art zu fangen. +Matthäus Mt 48 13 48 Als es voll war, zogen es die Fischer ans Ufer; sie setzten sich, lasen die guten Fische aus und legten sie in Körbe, die schlechten aber warfen sie weg. +Matthäus Mt 48 13 49 So wird es auch am Ende der Welt sein: Die Engel werden kommen und die Bösen von den Gerechten trennen +Matthäus Mt 48 13 50 und in den Ofen werfen, in dem das Feuer brennt. Dort werden sie heulen und mit den Zähnen knirschen. +Matthäus Mt 48 13 51 Habt ihr das alles verstanden? Sie antworteten: Ja. +Matthäus Mt 48 13 52 Da sagte er zu ihnen: Jeder Schriftgelehrte also, der ein Jünger des Himmelreichs geworden ist, gleicht einem Hausherrn, der aus seinem reichen Vorrat Neues und Altes hervorholt. +Matthäus Mt 48 13 53 Als Jesus diese Gleichnisse beendet hatte, zog er weiter. +Matthäus Mt 48 13 54 Jesus kam in seine Heimatstadt und lehrte die Menschen dort in der Synagoge. Da staunten alle und sagten: Woher hat er diese Weisheit und die Kraft, Wunder zu tun? +Matthäus Mt 48 13 55 Ist das nicht der Sohn des Zimmermanns? Heißt nicht seine Mutter Maria und sind nicht Jakobus, Josef, Simon und Judas seine Brüder? +Matthäus Mt 48 13 56 Leben nicht alle seine Schwestern unter uns? Woher also hat er das alles? +Matthäus Mt 48 13 57 Und sie nahmen Anstoß an ihm und lehnten ihn ab. Da sagte Jesus zu ihnen: Nirgends hat ein Prophet so wenig Ansehen wie in seiner Heimat und in seiner Familie. +Matthäus Mt 48 13 58 Und wegen ihres Unglaubens tat er dort nur wenige Wunder. +Matthäus Mt 48 14 1 Zu dieser Zeit hörte der Tetrarch Herodes, was man von Jesus erzählte. +Matthäus Mt 48 14 2 Er sagte zu seinem Gefolge: Das ist Johannes der Täufer. Er ist von den Toten auferstanden; deshalb wirken solche Kräfte in ihm. +Matthäus Mt 48 14 3 Herodes hatte nämlich Johannes festnehmen und in Ketten ins Gefängnis werfen lassen. Schuld daran war Herodias, die Frau seines Bruders Philippus. +Matthäus Mt 48 14 4 Denn Johannes hatte zu Herodes gesagt: Du hattest nicht das Recht, sie zur Frau zu nehmen. +Matthäus Mt 48 14 5 Der König wollte ihn deswegen töten lassen, fürchtete sich aber vor dem Volk; denn man hielt Johannes für einen Propheten. +Matthäus Mt 48 14 6 Als aber der Geburtstag des Herodes gefeiert wurde, tanzte die Tochter der Herodias vor den Gästen. Und sie gefiel Herodes so sehr, +Matthäus Mt 48 14 7 dass er schwor, ihr alles zu geben, was sie sich wünschte. +Matthäus Mt 48 14 8 Da sagte sie auf Drängen ihrer Mutter: Lass mir auf einer Schale den Kopf des Täufers Johannes herbringen. +Matthäus Mt 48 14 9 Der König wurde traurig; aber weil er einen Schwur geleistet hatte noch dazu vor allen Gästen -, befahl er, ihr den Kopf zu bringen. +Matthäus Mt 48 14 10 Und er ließ Johannes im Gefängnis enthaupten. +Matthäus Mt 48 14 11 Man brachte den Kopf auf einer Schale und gab ihn dem Mädchen und sie brachte ihn ihrer Mutter. +Matthäus Mt 48 14 12 Die Jünger des Johannes aber holten den Leichnam und begruben ihn. Dann gingen sie zu Jesus und berichteten ihm alles. +Matthäus Mt 48 14 13 Als Jesus all das hörte, fuhr er mit dem Boot in eine einsame Gegend, um allein zu sein. Aber die Leute in den Städten hörten davon und gingen ihm zu Fuß nach. +Matthäus Mt 48 14 14 Als er ausstieg und die vielen Menschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen und heilte die Kranken, die bei ihnen waren. +Matthäus Mt 48 14 15 Als es Abend wurde, kamen die Jünger zu ihm und sagten: Der Ort ist abgelegen und es ist schon spät geworden. Schick doch die Menschen weg, damit sie in die Dörfer gehen und sich etwas zu essen kaufen können. +Matthäus Mt 48 14 16 Jesus antwortete: Sie brauchen nicht wegzugehen. Gebt ihr ihnen zu essen! +Matthäus Mt 48 14 17 Sie sagten zu ihm: Wir haben nur fünf Brote und zwei Fische bei uns. +Matthäus Mt 48 14 18 Darauf antwortete er: Bringt sie her! +Matthäus Mt 48 14 19 Dann ordnete er an, die Leute sollten sich ins Gras setzen. Und er nahm die fünf Brote und die zwei Fische, blickte zum Himmel auf, sprach den Lobpreis, brach die Brote und gab sie den Jüngern; die Jünger aber gaben sie den Leuten, +Matthäus Mt 48 14 20 und alle aßen und wurden satt. Als die Jünger die übrig gebliebenen Brotstücke einsammelten, wurden zwölf Körbe voll. +Matthäus Mt 48 14 21 Es waren etwa fünftausend Männer, die an dem Mahl teilnahmen, dazu noch Frauen und Kinder. +Matthäus Mt 48 14 22 Gleich darauf forderte er die Jünger auf, ins Boot zu steigen und an das andere Ufer vorauszufahren. Inzwischen wollte er die Leute nach Hause schicken. +Matthäus Mt 48 14 23 Nachdem er sie weggeschickt hatte, stieg er auf einen Berg, um in der Einsamkeit zu beten. Spät am Abend war er immer noch allein auf dem Berg. +Matthäus Mt 48 14 24 Das Boot aber war schon viele Stadien vom Land entfernt und wurde von den Wellen hin und her geworfen; denn sie hatten Gegenwind. +Matthäus Mt 48 14 25 In der vierten Nachtwache kam Jesus zu ihnen; er ging auf dem See. +Matthäus Mt 48 14 26 Als ihn die Jünger über den See kommen sahen, erschraken sie, weil sie meinten, es sei ein Gespenst, und sie schrien vor Angst. +Matthäus Mt 48 14 27 Doch Jesus begann mit ihnen zu reden und sagte: Habt Vertrauen, ich bin es; fürchtet euch nicht! +Matthäus Mt 48 14 28 Darauf erwiderte ihm Petrus: Herr, wenn du es bist, so befiehl, dass ich auf dem Wasser zu dir komme. +Matthäus Mt 48 14 29 Jesus sagte: Komm! Da stieg Petrus aus dem Boot und ging über das Wasser auf Jesus zu. +Matthäus Mt 48 14 30 Als er aber sah, wie heftig der Wind war, bekam er Angst und begann unterzugehen. Er schrie: Herr, rette mich! +Matthäus Mt 48 14 31 Jesus streckte sofort die Hand aus, ergriff ihn und sagte zu ihm: Du Kleingläubiger, warum hast du gezweifelt? +Matthäus Mt 48 14 32 Und als sie ins Boot gestiegen waren, legte sich der Wind. +Matthäus Mt 48 14 33 Die Jünger im Boot aber fielen vor Jesus nieder und sagten: Wahrhaftig, du bist Gottes Sohn. +Matthäus Mt 48 14 34 Sie fuhren auf das Ufer zu und kamen nach Gennesaret. +Matthäus Mt 48 14 35 Als die Leute dort ihn erkannten, schickten sie Boten in die ganze Umgebung. Und man brachte alle Kranken zu ihm +Matthäus Mt 48 14 36 und bat ihn, er möge sie wenigstens den Saum seines Gewandes berühren lassen. Und alle, die ihn berührten, wurden geheilt. +Matthäus Mt 48 15 1 Da kamen von Jerusalem Pharisäer und Schriftgelehrte zu Jesus und sagten: +Matthäus Mt 48 15 2 Warum missachten deine Jünger die Überlieferung der Alten? Denn sie waschen sich nicht die Hände vor dem Essen. +Matthäus Mt 48 15 3 Er entgegnete ihnen: Warum missachtet denn ihr Gottes Gebot um eurer Überlieferung willen? +Matthäus Mt 48 15 4 Gott hat gesagt: [Ehre Vater und Mutter!,] und: [Wer Vater oder Mutter verflucht, soll mit dem Tod bestraft werden.] +Matthäus Mt 48 15 5 Ihr aber lehrt: Wer zu Vater oder Mutter sagt: Was ich dir schulde, erkläre ich zur Opfergabe!, +Matthäus Mt 48 15 6 der braucht seinen Vater oder seine Mutter nicht mehr zu ehren. Damit habt ihr Gottes Wort um eurer Überlieferung willen außer Kraft gesetzt. +Matthäus Mt 48 15 7 Ihr Heuchler! Der Prophet Jesaja hatte Recht, als er über euch sagte: +Matthäus Mt 48 15 8 [Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen,] /[sein Herz aber ist weit weg von mir.] +Matthäus Mt 48 15 9 [Es ist sinnlos, wie sie mich verehren;] /[was sie lehren, sind Satzungen von Menschen.] +Matthäus Mt 48 15 10 Und er rief die Leute zu sich und sagte: Hört und begreift: +Matthäus Mt 48 15 11 Nicht das, was durch den Mund in den Menschen hineinkommt, macht ihn unrein, sondern was aus dem Mund des Menschen herauskommt, das macht ihn unrein. +Matthäus Mt 48 15 12 Da kamen die Jünger zu ihm und sagten: Weißt du, dass die Pharisäer über deine Worte empört sind? +Matthäus Mt 48 15 13 Er antwortete ihnen: Jede Pflanze, die nicht mein himmlischer Vater gepflanzt hat, wird ausgerissen werden. +Matthäus Mt 48 15 14 Lasst sie, es sind blinde Blindenführer. Und wenn ein Blinder einen Blinden führt, werden beide in eine Grube fallen. +Matthäus Mt 48 15 15 Da sagte Petrus zu ihm: Erkläre uns jenes rätselhafte Wort! +Matthäus Mt 48 15 16 Er antwortete: Seid auch ihr noch immer ohne Einsicht? +Matthäus Mt 48 15 17 Begreift ihr nicht, dass alles, was durch den Mund (in den Menschen) hineinkommt, in den Magen gelangt und dann wieder ausgeschieden wird? +Matthäus Mt 48 15 18 Was aber aus dem Mund herauskommt, das kommt aus dem Herzen, und das macht den Menschen unrein. +Matthäus Mt 48 15 19 Denn aus dem Herzen kommen böse Gedanken, Mord, Ehebruch, Unzucht, Diebstahl, falsche Zeugenaussagen und Verleumdungen. +Matthäus Mt 48 15 20 Das ist es, was den Menschen unrein macht; aber mit ungewaschenen Händen essen macht ihn nicht unrein. +Matthäus Mt 48 15 21 Von dort zog sich Jesus in das Gebiet von Tyrus und Sidon zurück. +Matthäus Mt 48 15 22 Da kam eine kanaanäische Frau aus jener Gegend zu ihm und rief: Hab Erbarmen mit mir, Herr, du Sohn Davids! Meine Tochter wird von einem Dämon gequält. +Matthäus Mt 48 15 23 Jesus aber gab ihr keine Antwort. Da traten seine Jünger zu ihm und baten: Befrei sie (von ihrer Sorge), denn sie schreit hinter uns her. +Matthäus Mt 48 15 24 Er antwortete: Ich bin nur zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel gesandt. +Matthäus Mt 48 15 25 Doch die Frau kam, fiel vor ihm nieder und sagte: Herr, hilf mir! +Matthäus Mt 48 15 26 Er erwiderte: Es ist nicht recht, das Brot den Kindern wegzunehmen und den Hunden vorzuwerfen. +Matthäus Mt 48 15 27 Da entgegnete sie: Ja, du hast recht, Herr! Aber selbst die Hunde bekommen von den Brotresten, die vom Tisch ihrer Herren fallen. +Matthäus Mt 48 15 28 Darauf antwortete ihr Jesus: Frau, dein Glaube ist groß. Was du willst, soll geschehen. Und von dieser Stunde an war ihre Tochter geheilt. +Matthäus Mt 48 15 29 Jesus zog weiter und kam an den See von Galiläa. Er stieg auf einen Berg und setzte sich. +Matthäus Mt 48 15 30 Da kamen viele Menschen und brachten Lahme, Krüppel, Blinde, Stumme und viele andere Kranke zu ihm; sie legten sie vor ihn hin, und er heilte sie. +Matthäus Mt 48 15 31 Als die Menschen sahen, dass Stumme plötzlich redeten, Krüppel gesund wurden, Lahme gehen und Blinde sehen konnten, waren sie erstaunt und priesen den Gott Israels. +Matthäus Mt 48 15 32 Jesus rief seine Jünger zu sich und sagte: Ich habe Mitleid mit diesen Menschen; sie sind schon drei Tage bei mir und haben nichts mehr zu essen. Ich will sie nicht hungrig wegschicken, sonst brechen sie unterwegs zusammen. +Matthäus Mt 48 15 33 Da sagten die Jünger zu ihm: Wo sollen wir in dieser unbewohnten Gegend so viel Brot hernehmen, um so viele Menschen satt zu machen? +Matthäus Mt 48 15 34 Jesus sagte zu ihnen: Wie viele Brote habt ihr? Sie antworteten: Sieben, und noch ein paar Fische. +Matthäus Mt 48 15 35 Da forderte er die Leute auf, sich auf den Boden zu setzen. +Matthäus Mt 48 15 36 Und er nahm die sieben Brote und die Fische, sprach das Dankgebet, brach die Brote und gab sie den Jüngern und die Jünger verteilten sie an die Leute. +Matthäus Mt 48 15 37 Und alle aßen und wurden satt. Dann sammelte man die übrig gebliebenen Brotstücke ein, sieben Körbe voll. +Matthäus Mt 48 15 38 Es waren viertausend Männer, die an dem Mahl teilgenommen hatten, dazu noch Frauen und Kinder. +Matthäus Mt 48 15 39 Danach schickte er die Menge nach Hause, stieg ins Boot und fuhr in die Gegend von Magadan. +Matthäus Mt 48 16 1 Da kamen die Pharisäer und Sadduzäer zu Jesus, um ihn auf die Probe zu stellen. Sie baten ihn: Lass uns ein Zeichen vom Himmel sehen. +Matthäus Mt 48 16 2 Er antwortete ihnen: +Matthäus Mt 48 16 3 [[]] +Matthäus Mt 48 16 4 Diese böse und treulose Generation fordert ein Zeichen, aber es wird ihr kein anderes gegeben werden als das Zeichen des Jona. Und er ließ sie stehen und ging weg. +Matthäus Mt 48 16 5 Die Jünger fuhren an das andere Ufer. Sie hatten aber vergessen, Brot mitzunehmen. +Matthäus Mt 48 16 6 Und Jesus sagte zu ihnen: Gebt Acht, hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer und Sadduzäer! +Matthäus Mt 48 16 7 Sie aber machten sich Gedanken und sagten zueinander: Wir haben kein Brot mitgenommen. +Matthäus Mt 48 16 8 Als Jesus das merkte, sagte er: Ihr Kleingläubigen, was macht ihr euch darüber Gedanken, dass ihr kein Brot habt? +Matthäus Mt 48 16 9 Begreift ihr immer noch nicht? Erinnert ihr euch nicht an die fünf Brote für die Fünftausend und daran, wie viele Körbe voll ihr wieder eingesammelt habt? +Matthäus Mt 48 16 10 Auch nicht an die sieben Brote für die Viertausend, und wie viele Körbe voll ihr da eingesammelt habt? +Matthäus Mt 48 16 11 Warum begreift ihr denn nicht, dass ich nicht von Brot gesprochen habe, als ich zu euch sagte: Hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer und Sadduzäer? +Matthäus Mt 48 16 12 Da verstanden sie, dass er nicht gemeint hatte, sie sollten sich vor dem Sauerteig hüten, mit dem man Brot backt, sondern vor der Lehre der Pharisäer und Sadduzäer. +Matthäus Mt 48 16 13 Als Jesus in das Gebiet von Cäsarea Philippi kam, fragte er seine Jünger: Für wen halten die Leute den Menschensohn? +Matthäus Mt 48 16 14 Sie sagten: Die einen für Johannes den Täufer, andere für Elija, wieder andere für Jeremia oder sonst einen Propheten. +Matthäus Mt 48 16 15 Da sagte er zu ihnen: Ihr aber, für wen haltet ihr mich? +Matthäus Mt 48 16 16 Simon Petrus antwortete: Du bist der Messias, der Sohn des lebendigen Gottes! +Matthäus Mt 48 16 17 Jesus sagte zu ihm: Selig bist du, Simon Barjona; denn nicht Fleisch und Blut haben dir das offenbart, sondern mein Vater im Himmel. +Matthäus Mt 48 16 18 Ich aber sage dir: Du bist Petrus und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen und die Mächte der Unterwelt werden sie nicht überwältigen. +Matthäus Mt 48 16 19 Ich werde dir die Schlüssel des Himmelreichs geben; was du auf Erden binden wirst, das wird auch im Himmel gebunden sein, und was du auf Erden lösen wirst, das wird auch im Himmel gelöst sein. +Matthäus Mt 48 16 20 Dann befahl er den Jüngern, niemand zu sagen, dass er der Messias sei. +Matthäus Mt 48 16 21 Von da an begann Jesus, seinen Jüngern zu erklären, er müsse nach Jerusalem gehen und von den Ältesten, den Hohenpriestern und den Schriftgelehrten vieles erleiden; er werde getötet werden, aber am dritten Tag werde er auferstehen. +Matthäus Mt 48 16 22 Da nahm ihn Petrus beiseite und machte ihm Vorwürfe; er sagte: Das soll Gott verhüten, Herr! Das darf nicht mit dir geschehen! +Matthäus Mt 48 16 23 Jesus aber wandte sich um und sagte zu Petrus: Weg mit dir, Satan, geh mir aus den Augen! Du willst mich zu Fall bringen; denn du hast nicht das im Sinn, was Gott will, sondern was die Menschen wollen. +Matthäus Mt 48 16 24 Darauf sagte Jesus zu seinen Jüngern: Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach. +Matthäus Mt 48 16 25 Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben um meinetwillen verliert, wird es gewinnen. +Matthäus Mt 48 16 26 Was nützt es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, dabei aber sein Leben einbüßt? Um welchen Preis kann ein Mensch sein Leben zurückkaufen? +Matthäus Mt 48 16 27 Der Menschensohn wird mit seinen Engeln in der Hoheit seines Vaters kommen und [jedem] Menschen [vergelten, wie es seine Taten verdienen.] +Matthäus Mt 48 16 28 Amen, ich sage euch: Von denen, die hier stehen, werden einige den Tod nicht erleiden, bis sie den Menschensohn in seiner königlichen Macht kommen sehen. +Matthäus Mt 48 17 1 Sechs Tage danach nahm Jesus Petrus, Jakobus und dessen Bruder Johannes beiseite und führte sie auf einen hohen Berg. +Matthäus Mt 48 17 2 Und er wurde vor ihren Augen verwandelt; sein Gesicht leuchtete wie die Sonne und seine Kleider wurden blendend weiß wie das Licht. +Matthäus Mt 48 17 3 Da erschienen plötzlich vor ihren Augen Mose und Elija und redeten mit Jesus. +Matthäus Mt 48 17 4 Und Petrus sagte zu ihm: Herr, es ist gut, dass wir hier sind. Wenn du willst, werde ich hier drei Hütten bauen, eine für dich, eine für Mose und eine für Elija. +Matthäus Mt 48 17 5 Noch während er redete, warf eine leuchtende Wolke ihren Schatten auf sie und aus der Wolke rief eine Stimme: Das ist [mein geliebter Sohn, an dem ich Gefallen gefunden habe; auf ihn sollt ihr hören.] +Matthäus Mt 48 17 6 Als die Jünger das hörten, bekamen sie große Angst und warfen sich mit dem Gesicht zu Boden. +Matthäus Mt 48 17 7 Da trat Jesus zu ihnen, fasste sie an und sagte: Steht auf, habt keine Angst! +Matthäus Mt 48 17 8 Und als sie aufblickten, sahen sie nur noch Jesus. +Matthäus Mt 48 17 9 Während sie den Berg hinabstiegen, gebot ihnen Jesus: Erzählt niemand von dem, was ihr gesehen habt, bis der Menschensohn von den Toten auferstanden ist. +Matthäus Mt 48 17 10 Da fragten ihn die Jünger: Warum sagen denn die Schriftgelehrten, zuerst müsse Elija kommen? +Matthäus Mt 48 17 11 Er gab zur Antwort: Ja, Elija kommt [und er wird] alles [wiederherstellen.] +Matthäus Mt 48 17 12 Ich sage euch aber: Elija ist schon gekommen, doch sie haben ihn nicht erkannt, sondern mit ihm gemacht, was sie wollten. Ebenso wird auch der Menschensohn durch sie leiden müssen. +Matthäus Mt 48 17 13 Da verstanden die Jünger, dass er von Johannes dem Täufer sprach. +Matthäus Mt 48 17 14 Als sie zurückkamen, begegneten sie einer großen Zahl von Menschen. Da trat ein Mann auf ihn zu, fiel vor ihm auf die Knie +Matthäus Mt 48 17 15 und sagte: Herr, hab Erbarmen mit meinem Sohn! Er ist mondsüchtig und hat schwer zu leiden. Immer wieder fällt er ins Feuer oder ins Wasser. +Matthäus Mt 48 17 16 Ich habe ihn schon zu deinen Jüngern gebracht, aber sie konnten ihn nicht heilen. +Matthäus Mt 48 17 17 Da sagte Jesus: O du ungläubige und unbelehrbare Generation! Wie lange muss ich noch bei euch sein? Wie lange muss ich euch noch ertragen? Bringt ihn her zu mir! +Matthäus Mt 48 17 18 Dann drohte Jesus dem Dämon. Der Dämon verließ den Jungen, und der Junge war von diesem Augenblick an geheilt. +Matthäus Mt 48 17 19 Als die Jünger mit Jesus allein waren, wandten sie sich an ihn und fragten: Warum konnten denn wir den Dämon nicht austreiben? +Matthäus Mt 48 17 20 Er antwortete: Weil euer Glaube so klein ist. Amen, das sage ich euch: Wenn euer Glaube auch nur so groß ist wie ein Senfkorn, dann werdet ihr zu diesem Berg sagen: Rück von hier nach dort!, und er wird wegrücken. Nichts wird euch unmöglich sein. +Matthäus Mt 48 17 21 [[]] +Matthäus Mt 48 17 22 Als sie in Galiläa zusammen waren, sagte Jesus zu ihnen: Der Menschensohn wird den Menschen ausgeliefert werden, +Matthäus Mt 48 17 23 und sie werden ihn töten; aber am dritten Tag wird er auferstehen. Da wurden sie sehr traurig. +Matthäus Mt 48 17 24 Als Jesus und die Jünger nach Kafarnaum kamen, gingen die Männer, die die Tempelsteuer einzogen, zu Petrus und fragten: Zahlt euer Meister die Doppeldrachme nicht? +Matthäus Mt 48 17 25 Er antwortete: Doch! Als er dann ins Haus hineinging, kam ihm Jesus mit der Frage zuvor: Was meinst du, Simon, von wem erheben die Könige dieser Welt Zölle und Steuern? Von ihren eigenen Söhnen oder von den anderen Leuten? +Matthäus Mt 48 17 26 Als Petrus antwortete: Von den anderen!, sagte Jesus zu ihm: Also sind die Söhne frei. +Matthäus Mt 48 17 27 Damit wir aber bei niemand Anstoß erregen, geh an den See und wirf die Angel aus; den ersten Fisch, den du heraufholst, nimm, öffne ihm das Maul und du wirst ein Vierdrachmenstück finden. Das gib den Männern als Steuer für mich und für dich. +Matthäus Mt 48 18 1 In jener Stunde kamen die Jünger zu Jesus und fragten: Wer ist im Himmelreich der Größte? +Matthäus Mt 48 18 2 Da rief er ein Kind herbei, stellte es in ihre Mitte +Matthäus Mt 48 18 3 und sagte: Amen, das sage ich euch: Wenn ihr nicht umkehrt und wie die Kinder werdet, könnt ihr nicht in das Himmelreich kommen. +Matthäus Mt 48 18 4 Wer so klein sein kann wie dieses Kind, der ist im Himmelreich der Größte. +Matthäus Mt 48 18 5 Und wer ein solches Kind um meinetwillen aufnimmt, der nimmt mich auf. +Matthäus Mt 48 18 6 Wer einen von diesen Kleinen, die an mich glauben, zum Bösen verführt, für den wäre es besser, wenn er mit einem Mühlstein um den Hals im tiefen Meer versenkt würde. +Matthäus Mt 48 18 7 Wehe der Welt mit ihrer Verführung! Es muss zwar Verführung geben; doch wehe dem Menschen, der sie verschuldet. +Matthäus Mt 48 18 8 Wenn dich deine Hand oder dein Fuß zum Bösen verführt, dann hau sie ab und wirf sie weg! Es ist besser für dich, verstümmelt oder lahm in das Leben zu gelangen, als mit zwei Händen und zwei Füßen in das ewige Feuer geworfen zu werden. +Matthäus Mt 48 18 9 Und wenn dich dein Auge zum Bösen verführt, dann reiß es aus und wirf es weg! Es ist besser für dich, einäugig in das Leben zu gelangen, als mit zwei Augen in das Feuer der Hölle geworfen zu werden. +Matthäus Mt 48 18 10 Hütet euch davor, einen von diesen Kleinen zu verachten! Denn ich sage euch: Ihre Engel im Himmel sehen stets das Angesicht meines himmlischen Vaters. +Matthäus Mt 48 18 11 [[]] +Matthäus Mt 48 18 12 Was meint ihr? Wenn jemand hundert Schafe hat und eines von ihnen sich verirrt, lässt er dann nicht die neunundneunzig auf den Bergen zurück und sucht das verirrte? +Matthäus Mt 48 18 13 Und wenn er es findet - amen, ich sage euch: er freut sich über dieses eine mehr als über die neunundneunzig, die sich nicht verirrt haben. +Matthäus Mt 48 18 14 So will auch euer himmlischer Vater nicht, dass einer von diesen Kleinen verloren geht. +Matthäus Mt 48 18 15 Wenn dein Bruder sündigt, dann geh zu ihm und weise ihn unter vier Augen zurecht. Hört er auf dich, so hast du deinen Bruder zurückgewonnen. +Matthäus Mt 48 18 16 Hört er aber nicht auf dich, dann nimm einen oder zwei Männer mit, denn [jede Sache muss durch die Aussage von zwei oder drei Zeugen entschieden werden.] +Matthäus Mt 48 18 17 Hört er auch auf sie nicht, dann sag es der Gemeinde. Hört er aber auch auf die Gemeinde nicht, dann sei er für dich wie ein Heide oder ein Zöllner. +Matthäus Mt 48 18 18 Amen, ich sage euch: Alles, was ihr auf Erden binden werdet, das wird auch im Himmel gebunden sein und alles, was ihr auf Erden lösen werdet, das wird auch im Himmel gelöst sein. +Matthäus Mt 48 18 19 Weiter sage ich euch: Alles, was zwei von euch auf Erden gemeinsam erbitten, werden sie von meinem himmlischen Vater erhalten. +Matthäus Mt 48 18 20 Denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen. +Matthäus Mt 48 18 21 Da trat Petrus zu ihm und fragte: Herr, wie oft muss ich meinem Bruder vergeben, wenn er sich gegen mich versündigt? Siebenmal? +Matthäus Mt 48 18 22 Jesus sagte zu ihm: Nicht [siebenmal,] sondern [siebenundsiebzigmal.] +Matthäus Mt 48 18 23 Mit dem Himmelreich ist es deshalb wie mit einem König, der beschloss, von seinen Dienern Rechenschaft zu verlangen. +Matthäus Mt 48 18 24 Als er nun mit der Abrechnung begann, brachte man einen zu ihm, der ihm zehntausend Talente schuldig war. +Matthäus Mt 48 18 25 Weil er aber das Geld nicht zurückzahlen konnte, befahl der Herr, ihn mit Frau und Kindern und allem, was er besaß, zu verkaufen und so die Schuld zu begleichen. +Matthäus Mt 48 18 26 Da fiel der Diener vor ihm auf die Knie und bat: Hab Geduld mit mir! Ich werde dir alles zurückzahlen. +Matthäus Mt 48 18 27 Der Herr hatte Mitleid mit dem Diener, ließ ihn gehen und schenkte ihm die Schuld. +Matthäus Mt 48 18 28 Als nun der Diener hinausging, traf er einen anderen Diener seines Herrn, der ihm hundert Denare schuldig war. Er packte ihn, würgte ihn und rief: Bezahl, was du mir schuldig bist! +Matthäus Mt 48 18 29 Da fiel der andere vor ihm nieder und flehte: Hab Geduld mit mir! Ich werde es dir zurückzahlen. +Matthäus Mt 48 18 30 Er aber wollte nicht, sondern ging weg und ließ ihn ins Gefängnis werfen, bis er die Schuld bezahlt habe. +Matthäus Mt 48 18 31 Als die übrigen Diener das sahen, waren sie sehr betrübt; sie gingen zu ihrem Herrn und berichteten ihm alles, was geschehen war. +Matthäus Mt 48 18 32 Da ließ ihn sein Herr rufen und sagte zu ihm: Du elender Diener! Deine ganze Schuld habe ich dir erlassen, weil du mich so angefleht hast. +Matthäus Mt 48 18 33 Hättest nicht auch du mit jenem, der gemeinsam mit dir in meinem Dienst steht, Erbarmen haben müssen, so wie ich mit dir Erbarmen hatte? +Matthäus Mt 48 18 34 Und in seinem Zorn übergab ihn der Herr den Folterknechten, bis er die ganze Schuld bezahlt habe. +Matthäus Mt 48 18 35 Ebenso wird mein himmlischer Vater jeden von euch behandeln, der seinem Bruder nicht von ganzem Herzen vergibt. +Matthäus Mt 48 19 1 Als Jesus diese Reden beendet hatte, verließ er Galiläa und zog in das Gebiet von Judäa jenseits des Jordan. +Matthäus Mt 48 19 2 Viele Menschen folgten ihm dorthin und er heilte sie. +Matthäus Mt 48 19 3 Da kamen Pharisäer zu ihm, die ihm eine Falle stellen wollten, und fragten: Darf man seine Frau aus jedem beliebigen Grund aus der Ehe entlassen? +Matthäus Mt 48 19 4 Er antwortete: Habt ihr nicht gelesen, dass der Schöpfer die Menschen am Anfang [als Mann und Frau geschaffen hat] +Matthäus Mt 48 19 5 und dass er gesagt hat: [Darum wird der Mann Vater und Mutter verlassen und sich an seine Frau binden und die zwei werden] ein [Fleisch sein?] +Matthäus Mt 48 19 6 Sie sind also nicht mehr zwei, sondern eins. Was aber Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen. +Matthäus Mt 48 19 7 Da sagten sie zu ihm: Wozu hat dann Mose vorgeschrieben, dass man (der Frau) [eine Scheidungsurkunde geben muss,] wenn man sich trennen will? +Matthäus Mt 48 19 8 Er antwortete: Nur weil ihr so hartherzig seid, hat Mose euch erlaubt, eure Frauen aus der Ehe zu entlassen. Am Anfang war das nicht so. +Matthäus Mt 48 19 9 Ich sage euch: Wer seine Frau entlässt, obwohl kein Fall von Unzucht vorliegt, und eine andere heiratet, der begeht Ehebruch. +Matthäus Mt 48 19 10 Da sagten die Jünger zu ihm: Wenn das die Stellung des Mannes in der Ehe ist, dann ist es nicht gut zu heiraten. +Matthäus Mt 48 19 11 Jesus sagte zu ihnen: Nicht alle können dieses Wort erfassen, sondern nur die, denen es gegeben ist. +Matthäus Mt 48 19 12 Denn es ist so: Manche sind von Geburt an zur Ehe unfähig, manche sind von den Menschen dazu gemacht und manche haben sich selbst dazu gemacht - um des Himmelreiches willen. Wer das erfassen kann, der erfasse es. +Matthäus Mt 48 19 13 Da brachte man Kinder zu ihm, damit er ihnen die Hände auflegte und für sie betete. Die Jünger aber wiesen die Leute schroff ab. +Matthäus Mt 48 19 14 Doch Jesus sagte: Lasst die Kinder zu mir kommen; hindert sie nicht daran! Denn Menschen wie ihnen gehört das Himmelreich. +Matthäus Mt 48 19 15 Dann legte er ihnen die Hände auf und zog weiter. +Matthäus Mt 48 19 16 Es kam ein Mann zu Jesus und fragte: Meister, was muss ich Gutes tun, um das ewige Leben zu gewinnen? +Matthäus Mt 48 19 17 Er antwortete: Was fragst du mich nach dem Guten? Nur einer ist «der Gute». Wenn du aber das Leben erlangen willst, halte die Gebote! +Matthäus Mt 48 19 18 Darauf fragte er ihn: Welche? Jesus antwortete: [Du sollst nicht töten, du sollst nicht die Ehe brechen, du sollst nicht stehlen, du sollst nicht falsch aussagen;] +Matthäus Mt 48 19 19 [ehre Vater und Mutter!] Und: [Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst!] +Matthäus Mt 48 19 20 Der junge Mann erwiderte ihm: Alle diese Gebote habe ich befolgt. Was fehlt mir jetzt noch? +Matthäus Mt 48 19 21 Jesus antwortete ihm: Wenn du vollkommen sein willst, geh, verkauf deinen Besitz und gib das Geld den Armen; so wirst du einen bleibenden Schatz im Himmel haben; dann komm und folge mir nach. +Matthäus Mt 48 19 22 Als der junge Mann das hörte, ging er traurig weg; denn er hatte ein großes Vermögen. +Matthäus Mt 48 19 23 Da sagte Jesus zu seinen Jüngern: Amen, das sage ich euch: Ein Reicher wird nur schwer in das Himmelreich kommen. +Matthäus Mt 48 19 24 Nochmals sage ich euch: Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in das Reich Gottes gelangt. +Matthäus Mt 48 19 25 Als die Jünger das hörten, erschraken sie sehr und sagten: Wer kann dann noch gerettet werden? +Matthäus Mt 48 19 26 Jesus sah sie an und sagte zu ihnen: Für Menschen ist das unmöglich, [für Gott] aber [ist alles möglich.] +Matthäus Mt 48 19 27 Da antwortete Petrus: Du weißt, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt. Was werden wir dafür bekommen? +Matthäus Mt 48 19 28 Jesus erwiderte ihnen: Amen, ich sage euch: Wenn die Welt neu geschaffen wird und der Menschensohn sich auf den Thron der Herrlichkeit setzt, werdet ihr, die ihr mir nachgefolgt seid, auf zwölf Thronen sitzen und die zwölf Stämme Israels richten. +Matthäus Mt 48 19 29 Und jeder, der um meines Namens willen Häuser oder Brüder, Schwestern, Vater, Mutter, Kinder oder Äcker verlassen hat, wird dafür das Hundertfache erhalten und das ewige Leben gewinnen. +Matthäus Mt 48 19 30 Viele aber, die jetzt die Ersten sind, werden dann die Letzten sein, und die Letzten werden die Ersten sein. +Matthäus Mt 48 20 1 Denn mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Gutsbesitzer, der früh am Morgen sein Haus verließ, um Arbeiter für seinen Weinberg anzuwerben. +Matthäus Mt 48 20 2 Er einigte sich mit den Arbeitern auf einen Denar für den Tag und schickte sie in seinen Weinberg. +Matthäus Mt 48 20 3 Um die dritte Stunde ging er wieder auf den Markt und sah andere dastehen, die keine Arbeit hatten. +Matthäus Mt 48 20 4 Er sagte zu ihnen: Geht auch ihr in meinen Weinberg! Ich werde euch geben, was recht ist. +Matthäus Mt 48 20 5 Und sie gingen. Um die sechste und um die neunte Stunde ging der Gutsherr wieder auf den Markt und machte es ebenso. +Matthäus Mt 48 20 6 Als er um die elfte Stunde noch einmal hinging, traf er wieder einige, die dort herumstanden. Er sagte zu ihnen: Was steht ihr hier den ganzen Tag untätig herum? +Matthäus Mt 48 20 7 Sie antworteten: Niemand hat uns angeworben. Da sagte er zu ihnen: Geht auch ihr in meinen Weinberg! +Matthäus Mt 48 20 8 Als es nun Abend geworden war, sagte der Besitzer des Weinbergs zu seinem Verwalter: Ruf die Arbeiter, und zahl ihnen den Lohn aus, angefangen bei den letzten, bis hin zu den ersten. +Matthäus Mt 48 20 9 Da kamen die Männer, die er um die elfte Stunde angeworben hatte, und jeder erhielt einen Denar. +Matthäus Mt 48 20 10 Als dann die ersten an der Reihe waren, glaubten sie, mehr zu bekommen. Aber auch sie erhielten nur einen Denar. +Matthäus Mt 48 20 11 Da begannen sie, über den Gutsherrn zu murren, +Matthäus Mt 48 20 12 und sagten: Diese letzten haben nur eine Stunde gearbeitet, und du hast sie uns gleichgestellt; wir aber haben den ganzen Tag über die Last der Arbeit und die Hitze ertragen. +Matthäus Mt 48 20 13 Da erwiderte er einem von ihnen: Mein Freund, dir geschieht kein Unrecht. Hast du nicht einen Denar mit mir vereinbart? +Matthäus Mt 48 20 14 Nimm dein Geld und geh! Ich will dem letzten ebenso viel geben wie dir. +Matthäus Mt 48 20 15 Darf ich mit dem, was mir gehört, nicht tun, was ich will? Oder bist du neidisch, weil ich (zu anderen) gütig bin? +Matthäus Mt 48 20 16 So werden die Letzten die Ersten sein und die Ersten die Letzten. +Matthäus Mt 48 20 17 Als Jesus nach Jerusalem hinaufzog, nahm er unterwegs die zwölf Jünger beiseite und sagte zu ihnen: +Matthäus Mt 48 20 18 Wir gehen jetzt nach Jerusalem hinauf; dort wird der Menschensohn den Hohenpriestern und Schriftgelehrten ausgeliefert; sie werden ihn zum Tod verurteilen +Matthäus Mt 48 20 19 und den Heiden übergeben, damit er verspottet, gegeißelt und gekreuzigt wird; aber am dritten Tag wird er auferstehen. +Matthäus Mt 48 20 20 Damals kam die Frau des Zebedäus mit ihren Söhnen zu Jesus und fiel vor ihm nieder, weil sie ihn um etwas bitten wollte. +Matthäus Mt 48 20 21 Er fragte sie: Was willst du? Sie antwortete: Versprich, dass meine beiden Söhne in deinem Reich rechts und links neben dir sitzen dürfen. +Matthäus Mt 48 20 22 Jesus erwiderte: Ihr wisst nicht, um was ihr bittet. Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinken werde? Sie sagten zu ihm: Wir können es. +Matthäus Mt 48 20 23 Da antwortete er ihnen: Ihr werdet meinen Kelch trinken; doch den Platz zu meiner Rechten und zu meiner Linken habe nicht ich zu vergeben; dort werden die sitzen, für die mein Vater diese Plätze bestimmt hat. +Matthäus Mt 48 20 24 Als die zehn anderen Jünger das hörten, wurden sie sehr ärgerlich über die beiden Brüder. +Matthäus Mt 48 20 25 Da rief Jesus sie zu sich und sagte: Ihr wisst, dass die Herrscher ihre Völker unterdrücken und die Mächtigen ihre Macht über die Menschen missbrauchen. +Matthäus Mt 48 20 26 Bei euch soll es nicht so sein, sondern wer bei euch groß sein will, der soll euer Diener sein, +Matthäus Mt 48 20 27 und wer bei euch der Erste sein will, soll euer Sklave sein. +Matthäus Mt 48 20 28 Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele. +Matthäus Mt 48 20 29 Als sie Jericho verließen, folgte ihm eine große Zahl von Menschen. +Matthäus Mt 48 20 30 An der Straße aber saßen zwei Blinde, und als sie hörten, dass Jesus vorbeikam, riefen sie laut: Herr, Sohn Davids, hab Erbarmen mit uns! +Matthäus Mt 48 20 31 Die Leute aber wurden ärgerlich und befahlen ihnen zu schweigen. Sie aber schrien noch lauter: Herr, Sohn Davids, hab Erbarmen mit uns! +Matthäus Mt 48 20 32 Jesus blieb stehen, rief sie zu sich und sagte: Was soll ich euch tun? +Matthäus Mt 48 20 33 Sie antworteten: Herr, wir möchten, dass unsere Augen geöffnet werden. +Matthäus Mt 48 20 34 Da hatte Jesus Mitleid mit ihnen und berührte ihre Augen. Im gleichen Augenblick konnten sie wieder sehen, und sie folgten ihm. +Matthäus Mt 48 21 1 Als sich Jesus mit seinen Begleitern Jerusalem näherte und nach Betfage am Ölberg kam, schickte er zwei Jünger voraus +Matthäus Mt 48 21 2 und sagte zu ihnen: Geht in das Dorf, das vor euch liegt; dort werdet ihr eine Eselin angebunden finden und ein Fohlen bei ihr. Bindet sie los und bringt sie zu mir! +Matthäus Mt 48 21 3 Und wenn euch jemand zur Rede stellt, dann sagt: Der Herr braucht sie, er lässt sie aber bald zurückbringen. +Matthäus Mt 48 21 4 Das ist geschehen, damit sich erfüllte, was durch den Propheten gesagt worden ist: +Matthäus Mt 48 21 5 [Sagt der Tochter Zion:] /[Siehe, dein König kommt zu dir.] /[Er ist friedfertig] /[und er reitet auf einer Eselin] /[und auf einem Fohlen,] /[dem Jungen eines Lasttiers.] +Matthäus Mt 48 21 6 Die Jünger gingen und taten, was Jesus ihnen aufgetragen hatte. +Matthäus Mt 48 21 7 Sie brachten die Eselin und das Fohlen, legten ihre Kleider auf sie, und er setzte sich darauf. +Matthäus Mt 48 21 8 Viele Menschen breiteten ihre Kleider auf der Straße aus, andere schnitten Zweige von den Bäumen und streuten sie auf den Weg. +Matthäus Mt 48 21 9 Die Leute aber, die vor ihm hergingen und die ihm folgten, riefen: [Hosanna] dem Sohn Davids! /[Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn.] /[Hosanna] in der Höhe! +Matthäus Mt 48 21 10 Als er in Jerusalem einzog, geriet die ganze Stadt in Aufregung, und man fragte: Wer ist das? +Matthäus Mt 48 21 11 Die Leute sagten: Das ist der Prophet Jesus von Nazaret in Galiläa. +Matthäus Mt 48 21 12 Jesus ging in den Tempel und trieb alle Händler und Käufer aus dem Tempel hinaus; er stieß die Tische der Geldwechsler und die Stände der Taubenhändler um +Matthäus Mt 48 21 13 und sagte: In der Schrift steht: [Mein Haus soll ein Haus des Gebetes sein.] Ihr aber macht daraus [eine Räuberhöhle.] +Matthäus Mt 48 21 14 Im Tempel kamen Lahme und Blinde zu ihm und er heilte sie. +Matthäus Mt 48 21 15 Als nun die Hohenpriester und die Schriftgelehrten die Wunder sahen, die er tat, und die Kinder im Tempel rufen hörten: Hosanna dem Sohn Davids!, da wurden sie ärgerlich +Matthäus Mt 48 21 16 und sagten zu ihm: Hörst du, was sie rufen? Jesus antwortete ihnen: Ja, ich höre es. Habt ihr nie gelesen: [Aus dem Mund der Kinder und Säuglinge schaffst du dir Lob]? +Matthäus Mt 48 21 17 Und er ließ sie stehen und ging aus der Stadt hinaus nach Betanien; dort übernachtete er. +Matthäus Mt 48 21 18 Als er am Morgen in die Stadt zurückkehrte, hatte er Hunger. +Matthäus Mt 48 21 19 Da sah er am Weg einen Feigenbaum und ging auf ihn zu, fand aber nur Blätter daran. Da sagte er zu ihm: In Ewigkeit soll keine Frucht mehr an dir wachsen. Und der Feigenbaum verdorrte auf der Stelle. +Matthäus Mt 48 21 20 Als die Jünger das sahen, fragten sie erstaunt: Wie konnte der Feigenbaum so plötzlich verdorren? +Matthäus Mt 48 21 21 Jesus antwortete ihnen: Amen, das sage ich euch: Wenn ihr Glauben habt und nicht zweifelt, dann werdet ihr nicht nur das vollbringen, was ich mit dem Feigenbaum getan habe; selbst wenn ihr zu diesem Berg sagt: Heb dich empor und stürz dich ins Meer!, wird es geschehen. +Matthäus Mt 48 21 22 Und alles, was ihr im Gebet erbittet, werdet ihr erhalten, wenn ihr glaubt. +Matthäus Mt 48 21 23 Als er in den Tempel ging und dort lehrte, kamen die Hohenpriester und die Ältesten des Volkes zu ihm und fragten: Mit welchem Recht tust du das alles? Wer hat dir dazu die Vollmacht gegeben? +Matthäus Mt 48 21 24 Jesus antwortete ihnen: Auch ich will euch eine Frage stellen. Wenn ihr mir darauf antwortet, dann werde ich euch sagen, mit welchem Recht ich das tue. +Matthäus Mt 48 21 25 Woher stammte die Taufe des Johannes? Vom Himmel oder von den Menschen? Da überlegten sie und sagten zueinander: Wenn wir antworten: Vom Himmel!, so wird er zu uns sagen: Warum habt ihr ihm dann nicht geglaubt? +Matthäus Mt 48 21 26 Wenn wir aber antworten: Von den Menschen!, dann müssen wir uns vor den Leuten fürchten; denn alle halten Johannes für einen Propheten. +Matthäus Mt 48 21 27 Darum antworteten sie Jesus: Wir wissen es nicht. Da erwiderte er: Dann sage auch ich euch nicht, mit welchem Recht ich das alles tue. +Matthäus Mt 48 21 28 Was meint ihr? Ein Mann hatte zwei Söhne. Er ging zum ersten und sagte: Mein Sohn, geh und arbeite heute im Weinberg! +Matthäus Mt 48 21 29 Er antwortete: Ja, Herr!, ging aber nicht. +Matthäus Mt 48 21 30 Da wandte er sich an den zweiten Sohn und sagte zu ihm dasselbe. Dieser antwortete: Ich will nicht. Später aber reute es ihn und er ging doch. +Matthäus Mt 48 21 31 Wer von den beiden hat den Willen seines Vaters erfüllt? Sie antworteten: Der zweite. Da sagte Jesus zu ihnen: Amen, das sage ich euch: Zöllner und Dirnen gelangen eher in das Reich Gottes als ihr. +Matthäus Mt 48 21 32 Denn Johannes ist gekommen, um euch den Weg der Gerechtigkeit zu zeigen, und ihr habt ihm nicht geglaubt; aber die Zöllner und die Dirnen haben ihm geglaubt. Ihr habt es gesehen und doch habt ihr nicht bereut und ihm nicht geglaubt. +Matthäus Mt 48 21 33 Hört noch ein anderes Gleichnis: Es war ein Gutsbesitzer, der [legte einen Weinberg an, zog ringsherum einen Zaun, hob eine Kelter aus und baute einen Turm.] Dann verpachtete er den Weinberg an Winzer und reiste in ein anderes Land. +Matthäus Mt 48 21 34 Als nun die Erntezeit kam, schickte er seine Knechte zu den Winzern, um seinen Anteil an den Früchten holen zu lassen. +Matthäus Mt 48 21 35 Die Winzer aber packten seine Knechte; den einen prügelten sie, den andern brachten sie um, einen dritten steinigten sie. +Matthäus Mt 48 21 36 Darauf schickte er andere Knechte, mehr als das erste Mal; mit ihnen machten sie es genauso. +Matthäus Mt 48 21 37 Zuletzt sandte er seinen Sohn zu ihnen; denn er dachte: Vor meinem Sohn werden sie Achtung haben. +Matthäus Mt 48 21 38 Als die Winzer den Sohn sahen, sagten sie zueinander: Das ist der Erbe. Auf, wir wollen ihn töten, damit wir seinen Besitz erben. +Matthäus Mt 48 21 39 Und sie packten ihn, warfen ihn aus dem Weinberg hinaus und brachten ihn um. +Matthäus Mt 48 21 40 Wenn nun der Besitzer des Weinbergs kommt: Was wird er mit solchen Winzern tun? +Matthäus Mt 48 21 41 Sie sagten zu ihm: Er wird diesen bösen Menschen ein böses Ende bereiten und den Weinberg an andere Winzer verpachten, die ihm die Früchte abliefern, wenn es Zeit dafür ist. +Matthäus Mt 48 21 42 Und Jesus sagte zu ihnen: Habt ihr nie in der Schrift gelesen: [Der Stein, den die Bauleute verworfen haben,] /[er ist zum Eckstein geworden;] /[das hat der Herr vollbracht,] /[vor unseren Augen geschah dieses Wunder]? +Matthäus Mt 48 21 44 Und wer auf diesen Stein fällt, der wird zerschellen; auf wen der Stein aber fällt, den wird er zermalmen. +Matthäus Mt 48 21 45 Als die Hohenpriester und die Pharisäer seine Gleichnisse hörten, merkten sie, dass er von ihnen sprach. +Matthäus Mt 48 21 46 Sie hätten ihn gern verhaften lassen; aber sie fürchteten sich vor den Leuten, weil alle ihn für einen Propheten hielten. +Matthäus Mt 48 22 1 Jesus erzählte ihnen noch ein anderes Gleichnis: +Matthäus Mt 48 22 2 Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem König, der die Hochzeit seines Sohnes vorbereitete. +Matthäus Mt 48 22 3 Er schickte seine Diener, um die eingeladenen Gäste zur Hochzeit rufen zu lassen. Sie aber wollten nicht kommen. +Matthäus Mt 48 22 4 Da schickte er noch einmal Diener und trug ihnen auf: Sagt den Eingeladenen: Mein Mahl ist fertig, die Ochsen und das Mastvieh sind geschlachtet, alles ist bereit. Kommt zur Hochzeit! +Matthäus Mt 48 22 5 Sie aber kümmerten sich nicht darum, sondern der eine ging auf seinen Acker, der andere in seinen Laden, +Matthäus Mt 48 22 6 wieder andere fielen über seine Diener her, misshandelten sie und brachten sie um. +Matthäus Mt 48 22 7 Da wurde der König zornig; er schickte sein Heer, ließ die Mörder töten und ihre Stadt in Schutt und Asche legen. +Matthäus Mt 48 22 8 Dann sagte er zu seinen Dienern: Das Hochzeitsmahl ist vorbereitet, aber die Gäste waren es nicht wert (eingeladen zu werden). +Matthäus Mt 48 22 9 Geht also hinaus auf die Straßen und ladet alle, die ihr trefft, zur Hochzeit ein. +Matthäus Mt 48 22 10 Die Diener gingen auf die Straßen hinaus und holten alle zusammen, die sie trafen, Böse und Gute, und der Festsaal füllte sich mit Gästen. +Matthäus Mt 48 22 11 Als sie sich gesetzt hatten und der König eintrat, um sich die Gäste anzusehen, bemerkte er unter ihnen einen Mann, der kein Hochzeitsgewand anhatte. +Matthäus Mt 48 22 12 Er sagte zu ihm: Mein Freund, wie konntest du hier ohne Hochzeitsgewand erscheinen? Darauf wusste der Mann nichts zu sagen. +Matthäus Mt 48 22 13 Da befahl der König seinen Dienern: Bindet ihm Hände und Füße und werft ihn hinaus in die äußerste Finsternis! Dort wird er heulen und mit den Zähnen knirschen. +Matthäus Mt 48 22 14 Denn viele sind gerufen, aber nur wenige auserwählt. +Matthäus Mt 48 22 15 Damals kamen die Pharisäer zusammen und beschlossen, Jesus mit einer Frage eine Falle zu stellen. +Matthäus Mt 48 22 16 Sie veranlassten ihre Jünger, zusammen mit den Anhängern des Herodes zu ihm zu gehen und zu sagen: Meister, wir wissen, dass du immer die Wahrheit sagst und wirklich den Weg Gottes lehrst, ohne auf jemand Rücksicht zu nehmen; denn du siehst nicht auf die Person. +Matthäus Mt 48 22 17 Sag uns also: Ist es nach deiner Meinung erlaubt, dem Kaiser Steuer zu zahlen, oder nicht? +Matthäus Mt 48 22 18 Jesus aber erkannte ihre böse Absicht und sagte: Ihr Heuchler, warum stellt ihr mir eine Falle? +Matthäus Mt 48 22 19 Zeigt mir die Münze, mit der ihr eure Steuern bezahlt! Da hielten sie ihm einen Denar hin. +Matthäus Mt 48 22 20 Er fragte sie: Wessen Bild und Aufschrift ist das? +Matthäus Mt 48 22 21 Sie antworteten: Des Kaisers. Darauf sagte er zu ihnen: So gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und Gott, was Gott gehört! +Matthäus Mt 48 22 22 Als sie das hörten, waren sie sehr überrascht, wandten sich um und gingen weg. +Matthäus Mt 48 22 23 Am selben Tag kamen zu Jesus einige von den Sadduzäern, die behaupten, es gebe keine Auferstehung. Sie fragten ihn: +Matthäus Mt 48 22 24 Meister, Mose hat gesagt: [Wenn ein Mann stirbt, ohne Kinder zu haben, dann soll sein Bruder dessen Frau heiraten und] seinem [Bruder Nachkommen verschaffen.] +Matthäus Mt 48 22 25 Bei uns lebten einmal sieben Brüder. Der erste heiratete und starb, und weil er keine Nachkommen hatte, hinterließ er seine Frau seinem Bruder, +Matthäus Mt 48 22 26 ebenso der zweite und der dritte und so weiter bis zum siebten. +Matthäus Mt 48 22 27 Als letzte von allen starb die Frau. +Matthäus Mt 48 22 28 Wessen Frau wird sie nun bei der Auferstehung sein? Alle sieben haben sie doch zur Frau gehabt. +Matthäus Mt 48 22 29 Jesus antwortete ihnen: Ihr irrt euch; ihr kennt weder die Schrift noch die Macht Gottes. +Matthäus Mt 48 22 30 Denn nach der Auferstehung werden die Menschen nicht mehr heiraten, sondern sein wie die Engel im Himmel. +Matthäus Mt 48 22 31 Habt ihr im übrigen nicht gelesen, was Gott euch über die Auferstehung der Toten mit den Worten gesagt hat: +Matthäus Mt 48 22 32 [Ich bin der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs] ? Er ist doch nicht der Gott der Toten, sondern der Gott der Lebenden. +Matthäus Mt 48 22 33 Als das Volk das hörte, war es über seine Lehre bestürzt. +Matthäus Mt 48 22 34 Als die Pharisäer hörten, dass Jesus die Sadduzäer zum Schweigen gebracht hatte, kamen sie (bei ihm) zusammen. +Matthäus Mt 48 22 35 Einer von ihnen, ein Gesetzeslehrer, wollte ihn auf die Probe stellen und fragte ihn: +Matthäus Mt 48 22 36 Meister, welches Gebot im Gesetz ist das wichtigste? +Matthäus Mt 48 22 37 Er antwortete ihm: [Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele] und mit all deinen Gedanken. +Matthäus Mt 48 22 38 Das ist das wichtigste und erste Gebot. +Matthäus Mt 48 22 39 Ebenso wichtig ist das zweite: [Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.] +Matthäus Mt 48 22 40 An diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz samt den Propheten. +Matthäus Mt 48 22 41 Danach fragte Jesus die Pharisäer, die bei ihm versammelt waren: +Matthäus Mt 48 22 42 Was denkt ihr über den Messias? Wessen Sohn ist er? Sie antworteten ihm: Der Sohn Davids. +Matthäus Mt 48 22 43 Er sagte zu ihnen: Wie kann ihn dann David, vom Geist (Gottes) erleuchtet, «Herr» nennen? Denn er sagt: +Matthäus Mt 48 22 44 [Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich mir zur Rechten und ich lege dir deine Feinde unter die Füße.] +Matthäus Mt 48 22 45 Wenn ihn also David «Herr» nennt, wie kann er dann Davids Sohn sein? +Matthäus Mt 48 22 46 Niemand konnte ihm darauf etwas erwidern und von diesem Tag an wagte keiner mehr, ihm eine Frage zu stellen. +Matthäus Mt 48 23 1 Darauf wandte sich Jesus an das Volk und an seine Jünger +Matthäus Mt 48 23 2 und sagte: Die Schriftgelehrten und die Pharisäer haben sich auf den Stuhl des Mose gesetzt. +Matthäus Mt 48 23 3 Tut und befolgt also alles, was sie euch sagen, aber richtet euch nicht nach dem, was sie tun; denn sie reden nur, tun selbst aber nicht, was sie sagen. +Matthäus Mt 48 23 4 Sie schnüren schwere Lasten zusammen und legen sie den Menschen auf die Schultern, wollen selber aber keinen Finger rühren, um die Lasten zu tragen. +Matthäus Mt 48 23 5 Alles, was sie tun, tun sie nur, damit die Menschen es sehen: Sie machen ihre Gebetsriemen breit und die Quasten an ihren Gewändern lang, +Matthäus Mt 48 23 6 bei jedem Festmahl möchten sie den Ehrenplatz und in der Synagoge die vordersten Sitze haben, +Matthäus Mt 48 23 7 und auf den Straßen und Plätzen lassen sie sich gern grüßen und von den Leuten Rabbi (Meister) nennen. +Matthäus Mt 48 23 8 Ihr aber sollt euch nicht Rabbi nennen lassen; denn nur einer ist euer Meister, ihr alle aber seid Brüder. +Matthäus Mt 48 23 9 Auch sollt ihr niemand auf Erden euren Vater nennen; denn nur einer ist euer Vater, der im Himmel. +Matthäus Mt 48 23 10 Auch sollt ihr euch nicht Lehrer nennen lassen; denn nur einer ist euer Lehrer, Christus. +Matthäus Mt 48 23 11 Der Größte von euch soll euer Diener sein. +Matthäus Mt 48 23 12 Denn wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt, und wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden. +Matthäus Mt 48 23 13 Weh euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr verschließt den Menschen das Himmelreich. Ihr selbst geht nicht hinein; aber ihr lasst auch die nicht hinein, die hineingehen wollen. +Matthäus Mt 48 23 14 [[]] +Matthäus Mt 48 23 15 Weh euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr zieht über Land und Meer, um einen einzigen Menschen für euren Glauben zu gewinnen; und wenn er gewonnen ist, dann macht ihr ihn zu einem Sohn der Hölle, der doppelt so schlimm ist wie ihr selbst. +Matthäus Mt 48 23 16 Weh euch, ihr seid blinde Führer! Ihr sagt: Wenn einer beim Tempel schwört, so ist das kein Eid; wer aber beim Gold des Tempels schwört, der ist an seinen Eid gebunden. +Matthäus Mt 48 23 17 Ihr blinden Narren! Was ist wichtiger: das Gold oder der Tempel, der das Gold erst heilig macht? +Matthäus Mt 48 23 18 Auch sagt ihr: Wenn einer beim Altar schwört, so ist das kein Eid; wer aber bei dem Opfer schwört, das auf dem Altar liegt, der ist an seinen Eid gebunden. +Matthäus Mt 48 23 19 Ihr Blinden! Was ist wichtiger: das Opfer oder der Altar, der das Opfer erst heilig macht? +Matthäus Mt 48 23 20 Wer beim Altar schwört, der schwört bei ihm und bei allem, was darauf liegt. +Matthäus Mt 48 23 21 Und wer beim Tempel schwört, der schwört bei ihm und bei dem, der darin wohnt. +Matthäus Mt 48 23 22 Und wer beim Himmel schwört, der schwört beim Thron Gottes und bei dem, der darauf sitzt. +Matthäus Mt 48 23 23 Weh euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr gebt den Zehnten von Minze, Dill und Kümmel und lasst das Wichtigste im Gesetz außer Acht: Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Treue. Man muss das eine tun, ohne das andere zu lassen. +Matthäus Mt 48 23 24 Blinde Führer seid ihr: Ihr siebt Mücken aus und verschluckt Kamele. +Matthäus Mt 48 23 25 Weh euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr haltet Becher und Schüsseln außen sauber, innen aber sind sie voll von dem, was ihr in eurer Maßlosigkeit zusammengeraubt habt. +Matthäus Mt 48 23 26 Du blinder Pharisäer! Mach den Becher zuerst innen sauber, dann ist er auch außen rein. +Matthäus Mt 48 23 27 Weh euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr seid wie die Gräber, die außen weiß angestrichen sind und schön aussehen; innen aber sind sie voll Knochen, Schmutz und Verwesung. +Matthäus Mt 48 23 28 So erscheint auch ihr von außen den Menschen gerecht, innen aber seid ihr voll Heuchelei und Ungehorsam gegen Gottes Gesetz. +Matthäus Mt 48 23 29 Weh euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr errichtet den Propheten Grabstätten und schmückt die Denkmäler der Gerechten +Matthäus Mt 48 23 30 und sagt dabei: Wenn wir in den Tagen unserer Väter gelebt hätten, wären wir nicht wie sie am Tod der Propheten schuldig geworden. +Matthäus Mt 48 23 31 Damit bestätigt ihr selbst, dass ihr die Söhne der Prophetenmörder seid. +Matthäus Mt 48 23 32 Macht nur das Maß eurer Väter voll! +Matthäus Mt 48 23 33 Ihr Nattern, ihr Schlangenbrut! Wie wollt ihr dem Strafgericht der Hölle entrinnen? +Matthäus Mt 48 23 34 Darum hört: Ich sende Propheten, Weise und Schriftgelehrte zu euch; ihr aber werdet einige von ihnen töten, ja sogar kreuzigen, andere in euren Synagogen auspeitschen und von Stadt zu Stadt verfolgen. +Matthäus Mt 48 23 35 So wird all das unschuldige Blut über euch kommen, das auf Erden vergossen worden ist, vom Blut Abels, des Gerechten, bis zum Blut des Zacharias, Barachias' Sohn, den ihr im Vorhof zwischen dem Tempelgebäude und dem Altar ermordet habt. +Matthäus Mt 48 23 36 Amen, das sage ich euch: Das alles wird über diese Generation kommen. +Matthäus Mt 48 23 37 Jerusalem, Jerusalem, du tötest die Propheten und steinigst die Boten, die zu dir gesandt sind. Wie oft wollte ich deine Kinder um mich sammeln, so wie eine Henne ihre Küken unter ihre Flügel nimmt; aber ihr habt nicht gewollt. +Matthäus Mt 48 23 38 Darum wird euer Haus (von Gott) verlassen. +Matthäus Mt 48 23 39 Und ich sage euch: Von jetzt an werdet ihr mich nicht mehr sehen, bis ihr ruft: [Gesegnet sei er,][der kommt im Namen des Herrn!] +Matthäus Mt 48 24 1 Als Jesus den Tempel verlassen hatte, wandten sich seine Jünger an ihn und wiesen ihn auf die gewaltigen Bauten des Tempels hin. +Matthäus Mt 48 24 2 Er sagte zu ihnen: Seht ihr das alles? Amen, das sage ich euch: Kein Stein wird hier auf dem andern bleiben; alles wird niedergerissen werden. +Matthäus Mt 48 24 3 Als er auf dem Ölberg saß, wandten sich die Jünger, die mit ihm allein waren, an ihn und fragten: Sag uns, wann wird das geschehen, und was ist das Zeichen für deine Ankunft und das Ende der Welt? +Matthäus Mt 48 24 4 Jesus antwortete: Gebt Acht, dass euch niemand irreführt! +Matthäus Mt 48 24 5 Denn viele werden unter meinem Namen auftreten und sagen: Ich bin der Messias!, und sie werden viele irreführen. +Matthäus Mt 48 24 6 Ihr werdet von Kriegen hören und Nachrichten über Kriege werden euch beunruhigen. Gebt Acht, lasst euch nicht erschrecken! Das [muss geschehen.] Es ist aber noch nicht das Ende. +Matthäus Mt 48 24 7 Denn ein Volk wird sich gegen das andere erheben und ein Reich gegen das andere und an vielen Orten wird es Hungersnöte und Erdbeben geben. +Matthäus Mt 48 24 8 Doch das alles ist erst der Anfang der Wehen. +Matthäus Mt 48 24 9 Dann wird man euch in große Not bringen und euch töten und ihr werdet von allen Völkern um meines Namens willen gehasst. +Matthäus Mt 48 24 10 Dann werden viele zu Fall kommen und einander hassen und verraten. +Matthäus Mt 48 24 11 Viele falsche Propheten werden auftreten und sie werden viele irreführen. +Matthäus Mt 48 24 12 Und weil die Missachtung von Gottes Gesetz überhandnimmt, wird die Liebe bei vielen erkalten. +Matthäus Mt 48 24 13 Wer jedoch bis zum Ende standhaft bleibt, der wird gerettet. +Matthäus Mt 48 24 14 Aber dieses Evangelium vom Reich wird auf der ganzen Welt verkündet werden, damit alle Völker es hören; dann erst kommt das Ende. +Matthäus Mt 48 24 15 Wenn ihr dann am heiligen Ort den [unheilvollen Gräuel] stehen seht, der durch den Propheten Daniel vorhergesagt worden ist - der Leser begreife -, +Matthäus Mt 48 24 16 dann sollen die Bewohner von Judäa in die Berge fliehen; +Matthäus Mt 48 24 17 wer gerade auf dem Dach ist, soll nicht mehr ins Haus gehen, um seine Sachen mitzunehmen; +Matthäus Mt 48 24 18 wer auf dem Feld ist, soll nicht zurückkehren, um seinen Mantel zu holen. +Matthäus Mt 48 24 19 Weh aber den Frauen, die in jenen Tagen schwanger sind oder ein Kind stillen. +Matthäus Mt 48 24 20 Betet darum, dass ihr nicht im Winter oder an einem Sabbat fliehen müsst. +Matthäus Mt 48 24 21 Denn es wird eine so große [Not] kommen, [wie es noch nie eine gegeben hat, seit die Welt besteht, und wie es auch keine mehr geben wird.] +Matthäus Mt 48 24 22 Und wenn jene Zeit nicht verkürzt würde, dann würde kein Mensch gerettet; doch um der Auserwählten willen wird jene Zeit verkürzt werden. +Matthäus Mt 48 24 23 Wenn dann jemand zu euch sagt: Seht, hier ist der Messias!, oder: Da ist er!, so glaubt es nicht! +Matthäus Mt 48 24 24 Denn es wird mancher falsche Messias und mancher falsche Prophet auftreten und sie werden große Zeichen und Wunder tun, um, wenn möglich, auch die Auserwählten irrezuführen. +Matthäus Mt 48 24 25 Denkt daran: Ich habe es euch vorausgesagt. +Matthäus Mt 48 24 26 Wenn sie also zu euch sagen: Seht, er ist draußen in der Wüste!, so geht nicht hinaus; und wenn sie sagen: Seht, er ist im Haus!, so glaubt es nicht. +Matthäus Mt 48 24 27 Denn wie der Blitz bis zum Westen hin leuchtet, wenn er im Osten aufflammt, so wird es bei der Ankunft des Menschensohnes sein. +Matthäus Mt 48 24 28 Überall wo ein Aas ist, da sammeln sich die Geier. +Matthäus Mt 48 24 29 Sofort nach den Tagen der großen Not [wird sich die Sonne verfinstern und der Mond wird nicht mehr scheinen; die Sterne] werden vom Himmel [fallen] und die Kräfte des Himmels werden erschüttert werden. +Matthäus Mt 48 24 30 Danach wird das Zeichen des Menschensohnes am Himmel erscheinen; dann [werden alle Völker der Erde jammern und klagen] und sie werden den [Menschensohn] mit großer Macht und Herrlichkeit [auf den Wolken des Himmels kommen] sehen. +Matthäus Mt 48 24 31 Er wird seine Engel unter lautem Posaunenschall aussenden und sie werden die von ihm Auserwählten [aus allen vier Windrichtungen zusammenführen,] von einem Ende des Himmels bis zum andern. +Matthäus Mt 48 24 32 Lernt etwas aus dem Vergleich mit dem Feigenbaum! Sobald seine Zweige saftig werden und Blätter treiben, wisst ihr, dass der Sommer nahe ist. +Matthäus Mt 48 24 33 Genauso sollt ihr erkennen, wenn ihr das alles seht, dass das Ende vor der Tür steht. +Matthäus Mt 48 24 34 Amen, ich sage euch: Diese Generation wird nicht vergehen, bis das alles eintrifft. +Matthäus Mt 48 24 35 Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen. +Matthäus Mt 48 24 36 Doch jenen Tag und jene Stunde kennt niemand, auch nicht die Engel im Himmel, nicht einmal der Sohn, sondern nur der Vater. +Matthäus Mt 48 24 37 Denn wie es in den Tagen des Noach war, so wird es bei der Ankunft des Menschensohnes sein. +Matthäus Mt 48 24 38 Wie die Menschen in den Tagen vor der Flut aßen und tranken und heirateten, bis zu dem Tag, [an dem Noach in die Arche ging,] +Matthäus Mt 48 24 39 und nichts ahnten, bis die Flut hereinbrach und alle wegraffte, so wird es auch bei der Ankunft des Menschensohnes sein. +Matthäus Mt 48 24 40 Dann wird von zwei Männern, die auf dem Feld arbeiten, einer mitgenommen und einer zurückgelassen. +Matthäus Mt 48 24 41 Und von zwei Frauen, die mit derselben Mühle mahlen, wird eine mitgenommen und eine zurückgelassen. +Matthäus Mt 48 24 42 Seid also wachsam! Denn ihr wisst nicht, an welchem Tag euer Herr kommt. +Matthäus Mt 48 24 43 Bedenkt: Wenn der Herr des Hauses wüsste, zu welcher Stunde in der Nacht der Dieb kommt, würde er wach bleiben und nicht zulassen, dass man in sein Haus einbricht. +Matthäus Mt 48 24 44 Darum haltet auch ihr euch bereit! Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, in der ihr es nicht erwartet. +Matthäus Mt 48 24 45 Wer ist nun der treue und kluge Knecht, den der Herr eingesetzt hat, damit er dem Gesinde zur rechten Zeit gibt, was sie zu essen brauchen? +Matthäus Mt 48 24 46 Selig der Knecht, den der Herr damit beschäftigt findet, wenn er kommt! +Matthäus Mt 48 24 47 Amen, das sage ich euch: Er wird ihn zum Verwalter seines ganzen Vermögens machen. +Matthäus Mt 48 24 48 Wenn aber der Knecht schlecht ist und denkt: Mein Herr kommt noch lange nicht!, +Matthäus Mt 48 24 49 und anfängt, seine Mitknechte zu schlagen, wenn er mit Trinkern Gelage feiert, +Matthäus Mt 48 24 50 dann wird der Herr an einem Tag kommen, an dem der Knecht es nicht erwartet, und zu einer Stunde, die er nicht kennt; +Matthäus Mt 48 24 51 und der Herr wird ihn in Stücke hauen und ihm seinen Platz unter den Heuchlern zuweisen. Dort wird er heulen und mit den Zähnen knirschen. +Matthäus Mt 48 25 1 Dann wird es mit dem Himmelreich sein wie mit zehn Jungfrauen, die ihre Lampen nahmen und dem Bräutigam entgegengingen. +Matthäus Mt 48 25 2 Fünf von ihnen waren töricht und fünf waren klug. +Matthäus Mt 48 25 3 Die törichten nahmen ihre Lampen mit, aber kein Öl, +Matthäus Mt 48 25 4 die klugen aber nahmen außer den Lampen noch Öl in Krügen mit. +Matthäus Mt 48 25 5 Als nun der Bräutigam lange nicht kam, wurden sie alle müde und schliefen ein. +Matthäus Mt 48 25 6 Mitten in der Nacht aber hörte man plötzlich laute Rufe: Der Bräutigam kommt! Geht ihm entgegen! +Matthäus Mt 48 25 7 Da standen die Jungfrauen alle auf und machten ihre Lampen zurecht. +Matthäus Mt 48 25 8 Die törichten aber sagten zu den klugen: Gebt uns von eurem Öl, sonst gehen unsere Lampen aus. +Matthäus Mt 48 25 9 Die klugen erwiderten ihnen: Dann reicht es weder für uns noch für euch; geht doch zu den Händlern und kauft, was ihr braucht. +Matthäus Mt 48 25 10 Während sie noch unterwegs waren, um das Öl zu kaufen, kam der Bräutigam; die Jungfrauen, die bereit waren, gingen mit ihm in den Hochzeitssaal und die Tür wurde zugeschlossen. +Matthäus Mt 48 25 11 Später kamen auch die anderen Jungfrauen und riefen: Herr, Herr, mach uns auf! +Matthäus Mt 48 25 12 Er aber antwortete ihnen: Amen, ich sage euch: Ich kenne euch nicht. +Matthäus Mt 48 25 13 Seid also wachsam! Denn ihr wisst weder den Tag noch die Stunde. +Matthäus Mt 48 25 14 Es ist wie mit einem Mann, der auf Reisen ging: Er rief seine Diener und vertraute ihnen sein Vermögen an. +Matthäus Mt 48 25 15 Dem einen gab er fünf Talente Silbergeld, einem anderen zwei, wieder einem anderen eines, jedem nach seinen Fähigkeiten. Dann reiste er ab. Sofort +Matthäus Mt 48 25 16 begann der Diener, der fünf Talente erhalten hatte, mit ihnen zu wirtschaften, und er gewann noch fünf dazu. +Matthäus Mt 48 25 17 Ebenso gewann der, der zwei erhalten hatte, noch zwei dazu. +Matthäus Mt 48 25 18 Der aber, der das eine Talent erhalten hatte, ging und grub ein Loch in die Erde und versteckte das Geld seines Herrn. +Matthäus Mt 48 25 19 Nach langer Zeit kehrte der Herr zurück, um von den Dienern Rechenschaft zu verlangen. +Matthäus Mt 48 25 20 Da kam der, der die fünf Talente erhalten hatte, brachte fünf weitere und sagte: Herr, fünf Talente hast du mir gegeben; sieh her, ich habe noch fünf dazugewonnen. +Matthäus Mt 48 25 21 Sein Herr sagte zu ihm: Sehr gut, du bist ein tüchtiger und treuer Diener. Du bist im Kleinen ein treuer Verwalter gewesen, ich will dir eine große Aufgabe übertragen. Komm, nimm teil an der Freude deines Herrn! +Matthäus Mt 48 25 22 Dann kam der Diener, der zwei Talente erhalten hatte, und sagte: Herr, du hast mir zwei Talente gegeben; sieh her, ich habe noch zwei dazugewonnen. +Matthäus Mt 48 25 23 Sein Herr sagte zu ihm: Sehr gut, du bist ein tüchtiger und treuer Diener. Du bist im Kleinen ein treuer Verwalter gewesen, ich will dir eine große Aufgabe übertragen. Komm, nimm teil an der Freude deines Herrn! +Matthäus Mt 48 25 24 Zuletzt kam auch der Diener, der das eine Talent erhalten hatte, und sagte: Herr, ich wusste, dass du ein strenger Mann bist; du erntest, wo du nicht gesät hast, und sammelst, wo du nicht ausgestreut hast; +Matthäus Mt 48 25 25 weil ich Angst hatte, habe ich dein Geld in der Erde versteckt. Hier hast du es wieder. +Matthäus Mt 48 25 26 Sein Herr antwortete ihm: Du bist ein schlechter und fauler Diener! Du hast doch gewusst, dass ich ernte, wo ich nicht gesät habe, und sammle, wo ich nicht ausgestreut habe. +Matthäus Mt 48 25 27 Hättest du mein Geld wenigstens auf die Bank gebracht, dann hätte ich es bei meiner Rückkehr mit Zinsen zurückerhalten. +Matthäus Mt 48 25 28 Darum nehmt ihm das Talent weg und gebt es dem, der die zehn Talente hat! +Matthäus Mt 48 25 29 Denn wer hat, dem wird gegeben, und er wird im Überfluss haben; wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er hat. +Matthäus Mt 48 25 30 Werft den nichtsnutzigen Diener hinaus in die äußerste Finsternis! Dort wird er heulen und mit den Zähnen knirschen. +Matthäus Mt 48 25 31 Wenn der Menschensohn in seiner Herrlichkeit [kommt] und alle [Engel mit ihm,] dann wird er sich auf den Thron seiner Herrlichkeit setzen. +Matthäus Mt 48 25 32 Und alle Völker werden vor ihm zusammengerufen werden und er wird sie voneinander scheiden, wie der Hirt die Schafe von den Böcken scheidet. +Matthäus Mt 48 25 33 Er wird die Schafe zu seiner Rechten versammeln, die Böcke aber zur Linken. +Matthäus Mt 48 25 34 Dann wird der König denen auf der rechten Seite sagen: Kommt her, die ihr von meinem Vater gesegnet seid, nehmt das Reich in Besitz, das seit der Erschaffung der Welt für euch bestimmt ist. +Matthäus Mt 48 25 35 Denn ich war hungrig und ihr habt mir zu essen gegeben; ich war durstig und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich war fremd und obdachlos und ihr habt mich aufgenommen; +Matthäus Mt 48 25 36 ich war nackt und ihr habt mir Kleidung gegeben; ich war krank und ihr habt mich besucht; ich war im Gefängnis und ihr seid zu mir gekommen. +Matthäus Mt 48 25 37 Dann werden ihm die Gerechten antworten: Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen und dir zu essen gegeben, oder durstig und dir zu trinken gegeben? +Matthäus Mt 48 25 38 Und wann haben wir dich fremd und obdachlos gesehen und aufgenommen, oder nackt und dir Kleidung gegeben? +Matthäus Mt 48 25 39 Und wann haben wir dich krank oder im Gefängnis gesehen und sind zu dir gekommen? +Matthäus Mt 48 25 40 Darauf wird der König ihnen antworten: Amen, ich sage euch: Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan. +Matthäus Mt 48 25 41 Dann wird er sich auch an die auf der linken Seite wenden und zu ihnen sagen: Weg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das für den Teufel und seine Engel bestimmt ist! +Matthäus Mt 48 25 42 Denn ich war hungrig und ihr habt mir nichts zu essen gegeben; ich war durstig und ihr habt mir nichts zu trinken gegeben; +Matthäus Mt 48 25 43 ich war fremd und obdachlos und ihr habt mich nicht aufgenommen; ich war nackt und ihr habt mir keine Kleidung gegeben; ich war krank und im Gefängnis und ihr habt mich nicht besucht. +Matthäus Mt 48 25 44 Dann werden auch sie antworten: Herr, wann haben wir dich hungrig oder durstig oder obdachlos oder nackt oder krank oder im Gefängnis gesehen und haben dir nicht geholfen? +Matthäus Mt 48 25 45 Darauf wird er ihnen antworten: Amen, ich sage euch: Was ihr für einen dieser Geringsten nicht getan habt, das habt ihr auch mir nicht getan. +Matthäus Mt 48 25 46 Und sie werden weggehen und die ewige Strafe erhalten, die Gerechten aber das ewige Leben. +Matthäus Mt 48 26 1 Als Jesus seine Reden beendet hatte, sagte er zu seinen Jüngern: +Matthäus Mt 48 26 2 Ihr wisst, dass in zwei Tagen das Paschafest beginnt; da wird der Menschensohn ausgeliefert und gekreuzigt werden. +Matthäus Mt 48 26 3 Um die gleiche Zeit versammelten sich die Hohenpriester und die Ältesten des Volkes im Palast des Hohenpriesters, der Kajaphas hieß, +Matthäus Mt 48 26 4 und beschlossen, Jesus mit List in ihre Gewalt zu bringen und ihn zu töten. +Matthäus Mt 48 26 5 Sie sagten aber: Ja nicht am Fest, damit kein Aufruhr im Volk entsteht. +Matthäus Mt 48 26 6 [6.7] Als Jesus in Betanien im Haus Simons des Aussätzigen bei Tisch war, kam eine Frau mit einem Alabastergefäß voll kostbarem, wohlriechendem Öl zu ihm und goss es über sein Haar. +Matthäus Mt 48 26 8 Die Jünger wurden unwillig, als sie das sahen, und sagten: Wozu diese Verschwendung? +Matthäus Mt 48 26 9 Man hätte das Öl teuer verkaufen und das Geld den Armen geben können. +Matthäus Mt 48 26 10 Jesus bemerkte ihren Unwillen und sagte zu ihnen: Warum lasst ihr die Frau nicht in Ruhe? Sie hat ein gutes Werk an mir getan. +Matthäus Mt 48 26 11 Denn die Armen habt ihr immer bei euch, mich aber habt ihr nicht immer. +Matthäus Mt 48 26 12 Als sie das Öl über mich goss, hat sie meinen Leib für das Begräbnis gesalbt. +Matthäus Mt 48 26 13 Amen, ich sage euch: Überall auf der Welt, wo dieses Evangelium verkündet wird, wird man sich an sie erinnern und erzählen, was sie getan hat. +Matthäus Mt 48 26 14 Darauf ging einer der Zwölf namens Judas Iskariot zu den Hohenpriestern +Matthäus Mt 48 26 15 und sagte: Was wollt ihr mir geben, wenn ich euch Jesus ausliefere? Und [sie zahlten] ihm [dreißig Silberstücke.] +Matthäus Mt 48 26 16 Von da an suchte er nach einer Gelegenheit, ihn auszuliefern. +Matthäus Mt 48 26 17 Am ersten Tag des Festes der Ungesäuerten Brote gingen die Jünger zu Jesus und fragten: Wo sollen wir das Paschamahl für dich vorbereiten? +Matthäus Mt 48 26 18 Er antwortete: Geht in die Stadt zu dem und dem und sagt zu ihm: Der Meister lässt dir sagen: Meine Zeit ist da; bei dir will ich mit meinen Jüngern das Paschamahl feiern. +Matthäus Mt 48 26 19 Die Jünger taten, was Jesus ihnen aufgetragen hatte, und bereiteten das Paschamahl vor. +Matthäus Mt 48 26 20 Als es Abend wurde, begab er sich mit den zwölf Jüngern zu Tisch. +Matthäus Mt 48 26 21 Und während sie aßen, sprach er: Amen, ich sage euch: Einer von euch wird mich verraten und ausliefern. +Matthäus Mt 48 26 22 Da waren sie sehr betroffen und einer nach dem andern fragte ihn: Bin ich es etwa, Herr? +Matthäus Mt 48 26 23 Er antwortete: Der, der die Hand mit mir in die Schüssel getaucht hat, wird mich verraten. +Matthäus Mt 48 26 24 Der Menschensohn muss zwar seinen Weg gehen, wie die Schrift über ihn sagt. Doch weh dem Menschen, durch den der Menschensohn verraten wird. Für ihn wäre es besser, wenn er nie geboren wäre. +Matthäus Mt 48 26 25 Da fragte Judas, der ihn verriet: Bin ich es etwa, Rabbi? Jesus sagte zu ihm: Du sagst es. +Matthäus Mt 48 26 26 Während des Mahls nahm Jesus das Brot und sprach den Lobpreis; dann brach er das Brot, reichte es den Jüngern und sagte: Nehmt und esst; das ist mein Leib. +Matthäus Mt 48 26 27 Dann nahm er den Kelch, sprach das Dankgebet und reichte ihn den Jüngern mit den Worten: Trinkt alle daraus; +Matthäus Mt 48 26 28 das ist mein Blut, [das Blut des Bundes,] das für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden. +Matthäus Mt 48 26 29 Ich sage euch: Von jetzt an werde ich nicht mehr von der Frucht des Weinstocks trinken bis zu dem Tag, an dem ich mit euch von neuem davon trinke im Reich meines Vaters. +Matthäus Mt 48 26 30 Nach dem Lobgesang gingen sie zum Ölberg hinaus. +Matthäus Mt 48 26 31 Da sagte Jesus zu ihnen: Ihr alle werdet in dieser Nacht an mir Anstoß nehmen und zu Fall kommen; denn in der Schrift steht: [Ich werde den Hirten erschlagen, dann werden sich die Schafe der Herde zerstreuen.] +Matthäus Mt 48 26 32 Aber nach meiner Auferstehung werde ich euch nach Galiläa vorausgehen. +Matthäus Mt 48 26 33 Petrus erwiderte ihm: Und wenn alle an dir Anstoß nehmen - ich niemals! +Matthäus Mt 48 26 34 Jesus entgegnete ihm: Amen, ich sage dir: In dieser Nacht, noch ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. +Matthäus Mt 48 26 35 Da sagte Petrus zu ihm: Und wenn ich mit dir sterben müsste - ich werde dich nie verleugnen. Das Gleiche sagten auch alle anderen Jünger. +Matthäus Mt 48 26 36 Darauf kam Jesus mit den Jüngern zu einem Grundstück, das man Getsemani nennt, und sagte zu ihnen: Setzt euch und wartet hier, während ich dort bete. +Matthäus Mt 48 26 37 Und er nahm Petrus und die beiden Söhne des Zebedäus mit sich. Da ergriff ihn Angst und Traurigkeit, +Matthäus Mt 48 26 38 und er sagte zu ihnen: Meine Seele ist zu Tode betrübt. Bleibt hier und wacht mit mir! +Matthäus Mt 48 26 39 Und er ging ein Stück weiter, warf sich zu Boden und betete: Mein Vater, wenn es möglich ist, gehe dieser Kelch an mir vorüber. Aber nicht wie ich will, sondern wie du willst. +Matthäus Mt 48 26 40 Und er ging zu den Jüngern zurück und fand sie schlafend. Da sagte er zu Petrus: Konntet ihr nicht einmal eine Stunde mit mir wachen? +Matthäus Mt 48 26 41 Wacht und betet, damit ihr nicht in Versuchung geratet. Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach. +Matthäus Mt 48 26 42 Dann ging er zum zweiten Mal weg und betete: Mein Vater, wenn dieser Kelch an mir nicht vorübergehen kann, ohne dass ich ihn trinke, geschehe dein Wille. +Matthäus Mt 48 26 43 Als er zurückkam, fand er sie wieder schlafend, denn die Augen waren ihnen zugefallen. +Matthäus Mt 48 26 44 Und er ging wieder von ihnen weg und betete zum dritten Mal mit den gleichen Worten. +Matthäus Mt 48 26 45 Danach kehrte er zu den Jüngern zurück und sagte zu ihnen: Schlaft ihr immer noch und ruht euch aus? Die Stunde ist gekommen; jetzt wird der Menschensohn den Sündern ausgeliefert. +Matthäus Mt 48 26 46 Steht auf, wir wollen gehen! Seht, der Verräter, der mich ausliefert, ist da. +Matthäus Mt 48 26 47 Während er noch redete, kam Judas, einer der Zwölf, mit einer großen Schar von Männern, die mit Schwertern und Knüppeln bewaffnet waren; sie waren von den Hohenpriestern und den Ältesten des Volkes geschickt worden. +Matthäus Mt 48 26 48 Der Verräter hatte mit ihnen ein Zeichen verabredet und gesagt: Der, den ich küssen werde, der ist es; nehmt ihn fest. +Matthäus Mt 48 26 49 Sogleich ging er auf Jesus zu und sagte: Sei gegrüßt, Rabbi! Und er küsste ihn. +Matthäus Mt 48 26 50 Jesus erwiderte ihm: Freund, dazu bist du gekommen? Da gingen sie auf Jesus zu, ergriffen ihn und nahmen ihn fest. +Matthäus Mt 48 26 51 Doch einer von den Begleitern Jesu zog sein Schwert, schlug auf den Diener des Hohenpriesters ein und hieb ihm ein Ohr ab. +Matthäus Mt 48 26 52 Da sagte Jesus zu ihm: Steck dein Schwert in die Scheide; denn alle, die zum Schwert greifen, werden durch das Schwert umkommen. +Matthäus Mt 48 26 53 Oder glaubst du nicht, mein Vater würde mir sogleich mehr als zwölf Legionen Engel schicken, wenn ich ihn darum bitte? +Matthäus Mt 48 26 54 Wie würde dann aber die Schrift erfüllt, nach der es so geschehen muss? +Matthäus Mt 48 26 55 Darauf sagte Jesus zu den Männern: Wie gegen einen Räuber seid ihr mit Schwertern und Knüppeln ausgezogen, um mich festzunehmen. Tag für Tag saß ich im Tempel und lehrte und ihr habt mich nicht verhaftet. +Matthäus Mt 48 26 56 Das alles aber ist geschehen, damit die Schriften der Propheten in Erfüllung gehen. Da verließen ihn alle Jünger und flohen. +Matthäus Mt 48 26 57 Nach der Verhaftung führte man Jesus zum Hohenpriester Kajaphas, bei dem sich die Schriftgelehrten und die Ältesten versammelt hatten. +Matthäus Mt 48 26 58 Petrus folgte Jesus von weitem bis zum Hof des hohepriesterlichen Palastes; er ging in den Hof hinein und setzte sich zu den Dienern, um zu sehen, wie alles ausgehen würde. +Matthäus Mt 48 26 59 Die Hohenpriester und der ganze Hohe Rat bemühten sich um falsche Zeugenaussagen gegen Jesus, um ihn zum Tod verurteilen zu können. +Matthäus Mt 48 26 60 Sie erreichten aber nichts, obwohl viele falsche Zeugen auftraten. Zuletzt kamen zwei Männer +Matthäus Mt 48 26 61 und behaupteten: Er hat gesagt: Ich kann den Tempel Gottes niederreißen und in drei Tagen wieder aufbauen. +Matthäus Mt 48 26 62 Da stand der Hohepriester auf und fragte Jesus: Willst du nichts sagen zu dem, was diese Leute gegen dich vorbringen? +Matthäus Mt 48 26 63 Jesus aber schwieg. Darauf sagte der Hohepriester zu ihm: Ich beschwöre dich bei dem lebendigen Gott, sag uns: Bist du der Messias, der Sohn Gottes? +Matthäus Mt 48 26 64 Jesus antwortete: Du hast es gesagt. Doch ich erkläre euch: Von nun an werdet ihr [den Menschensohn zur Rechten] der Macht [sitzen] und [auf den Wolken des Himmels kommen] sehen. +Matthäus Mt 48 26 65 Da zerriss der Hohepriester sein Gewand und rief: Er hat Gott gelästert! Wozu brauchen wir noch Zeugen? Jetzt habt ihr die Gotteslästerung selbst gehört. +Matthäus Mt 48 26 66 Was ist eure Meinung? Sie antworteten: Er ist schuldig und muss sterben. +Matthäus Mt 48 26 67 Dann spuckten sie ihm ins Gesicht und schlugen ihn. Andere ohrfeigten ihn +Matthäus Mt 48 26 68 und riefen: Messias, du bist doch ein Prophet! Sag uns: Wer hat dich geschlagen? +Matthäus Mt 48 26 69 Petrus aber saß draußen im Hof. Da trat eine Magd zu ihm und sagte: Auch du warst mit diesem Jesus aus Galiläa zusammen. +Matthäus Mt 48 26 70 Doch er leugnete es vor allen Leuten und sagte: Ich weiß nicht, wovon du redest. +Matthäus Mt 48 26 71 Und als er zum Tor hinausgehen wollte, sah ihn eine andere Magd und sagte zu denen, die dort standen: Der war mit Jesus aus Nazaret zusammen. +Matthäus Mt 48 26 72 Wieder leugnete er und schwor: Ich kenne den Menschen nicht. +Matthäus Mt 48 26 73 Kurz darauf kamen die Leute, die dort standen, zu Petrus und sagten: Wirklich, auch du gehörst zu ihnen, deine Mundart verrät dich. +Matthäus Mt 48 26 74 Da fing er an, sich zu verfluchen und schwor: Ich kenne den Menschen nicht. Gleich darauf krähte ein Hahn, +Matthäus Mt 48 26 75 und Petrus erinnerte sich an das, was Jesus gesagt hatte: Ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. Und er ging hinaus und weinte bitterlich. +Matthäus Mt 48 27 1 Als es Morgen wurde, fassten die Hohenpriester und die Ältesten des Volkes gemeinsam den Beschluss, Jesus hinrichten zu lassen. +Matthäus Mt 48 27 2 Sie ließen ihn fesseln und abführen und lieferten ihn dem Statthalter Pilatus aus. +Matthäus Mt 48 27 3 Als nun Judas, der ihn verraten hatte, sah, dass Jesus zum Tod verurteilt war, reute ihn seine Tat. Er brachte den Hohenpriestern und den Ältesten die dreißig Silberstücke zurück +Matthäus Mt 48 27 4 und sagte: Ich habe gesündigt, ich habe euch einen unschuldigen Menschen ausgeliefert. Sie antworteten: Was geht das uns an? Das ist deine Sache. +Matthäus Mt 48 27 5 Da warf er die Silberstücke in den Tempel; dann ging er weg und erhängte sich. +Matthäus Mt 48 27 6 Die Hohenpriester nahmen die Silberstücke und sagten: Man darf das Geld nicht in den Tempelschatz tun; denn es klebt Blut daran. +Matthäus Mt 48 27 7 Und sie beschlossen, von dem Geld den Töpferacker zu kaufen als Begräbnisplatz für die Fremden. +Matthäus Mt 48 27 8 Deshalb heißt dieser Acker bis heute Blutacker. +Matthäus Mt 48 27 9 So erfüllte sich, was durch den Propheten Jeremia gesagt worden ist: [Sie nahmen die dreißig Silberstücke - das ist der Preis, den er den Israeliten wert war -] +Matthäus Mt 48 27 10 [und kauften für das Geld den Töpferacker, wie mir der Herr befohlen hatte.] +Matthäus Mt 48 27 11 Als Jesus vor dem Statthalter stand, fragte ihn dieser: Bist du der König der Juden? Jesus antwortete: Du sagst es. +Matthäus Mt 48 27 12 Als aber die Hohenpriester und die Ältesten ihn anklagten, gab er keine Antwort. +Matthäus Mt 48 27 13 Da sagte Pilatus zu ihm: Hörst du nicht, was sie dir alles vorwerfen? +Matthäus Mt 48 27 14 Er aber antwortete ihm auf keine einzige Frage, sodass der Statthalter sehr verwundert war. +Matthäus Mt 48 27 15 Jeweils zum Fest pflegte der Statthalter einen Gefangenen freizulassen, den sich das Volk auswählen konnte. +Matthäus Mt 48 27 16 Damals war gerade ein berüchtigter Mann namens Barabbas im Gefängnis. +Matthäus Mt 48 27 17 Pilatus fragte nun die Menge, die zusammengekommen war: Was wollt ihr? Wen soll ich freilassen, Barabbas oder Jesus, den man den Messias nennt? +Matthäus Mt 48 27 18 Er wusste nämlich, dass man Jesus nur aus Neid an ihn ausgeliefert hatte. +Matthäus Mt 48 27 19 Während Pilatus auf dem Richterstuhl saß, ließ ihm seine Frau sagen: Lass die Hände von diesem Mann, er ist unschuldig. Ich hatte seinetwegen heute Nacht einen schrecklichen Traum. +Matthäus Mt 48 27 20 Inzwischen überredeten die Hohenpriester und die Ältesten die Menge, die Freilassung des Barabbas zu fordern, Jesus aber hinrichten zu lassen. +Matthäus Mt 48 27 21 Der Statthalter fragte sie: Wen von beiden soll ich freilassen? Sie riefen: Barabbas! +Matthäus Mt 48 27 22 Pilatus sagte zu ihnen: Was soll ich dann mit Jesus tun, den man den Messias nennt? Da schrien sie alle: Ans Kreuz mit ihm! +Matthäus Mt 48 27 23 Er erwiderte: Was für ein Verbrechen hat er denn begangen? Da schrien sie noch lauter: Ans Kreuz mit ihm! +Matthäus Mt 48 27 24 Als Pilatus sah, dass er nichts erreichte, sondern dass der Tumult immer größer wurde, ließ er Wasser bringen, wusch sich vor allen Leuten die Hände und sagte: Ich bin unschuldig am Blut dieses Menschen. Das ist eure Sache! +Matthäus Mt 48 27 25 Da rief das ganze Volk: Sein Blut komme über uns und unsere Kinder! +Matthäus Mt 48 27 26 Darauf ließ er Barabbas frei und gab den Befehl, Jesus zu geißeln und zu kreuzigen. +Matthäus Mt 48 27 27 Da nahmen die Soldaten des Statthalters Jesus, führten ihn in das Prätorium, das Amtsgebäude des Statthalters, und versammelten die ganze Kohorte um ihn. +Matthäus Mt 48 27 28 Sie zogen ihn aus und legten ihm einen purpurroten Mantel um. +Matthäus Mt 48 27 29 Dann flochten sie einen Kranz aus Dornen; den setzten sie ihm auf und gaben ihm einen Stock in die rechte Hand. Sie fielen vor ihm auf die Knie und verhöhnten ihn, indem sie riefen: Heil dir, König der Juden! +Matthäus Mt 48 27 30 Und sie spuckten ihn an, nahmen ihm den Stock wieder weg und schlugen ihm damit auf den Kopf. +Matthäus Mt 48 27 31 [31b] Dann führten sie Jesus hinaus, um ihn zu kreuzigen. +Matthäus Mt 48 27 32 Auf dem Weg trafen sie einen Mann aus Zyrene namens Simon; ihn zwangen sie, Jesus das Kreuz zu tragen. +Matthäus Mt 48 27 33 So kamen sie an den Ort, der Golgota genannt wird, das heißt Schädelhöhe. +Matthäus Mt 48 27 34 Und [sie gaben] ihm Wein [zu trinken,] der mit [Galle] vermischt war; als er aber davon gekostet hatte, wollte er ihn nicht trinken. +Matthäus Mt 48 27 35 Nachdem sie ihn gekreuzigt hatten, [warfen sie das Los und verteilten] seine [Kleider unter sich.] +Matthäus Mt 48 27 36 Dann setzten sie sich nieder und bewachten ihn. +Matthäus Mt 48 27 37 Über seinem Kopf hatten sie eine Aufschrift angebracht, die seine Schuld angab: Das ist Jesus, der König der Juden. +Matthäus Mt 48 27 38 Zusammen mit ihm wurden zwei Räuber gekreuzigt, der eine rechts von ihm, der andere links. +Matthäus Mt 48 27 39 Die Leute, die vorbeikamen, verhöhnten ihn, [schüttelten den Kopf] +Matthäus Mt 48 27 40 und riefen: Du willst den Tempel niederreißen und in drei Tagen wieder aufbauen? Wenn du Gottes Sohn bist, hilf dir selbst, und steig herab vom Kreuz! +Matthäus Mt 48 27 41 Auch die Hohenpriester, die Schriftgelehrten und die Ältesten verhöhnten ihn und sagten: +Matthäus Mt 48 27 42 Anderen hat er geholfen, sich selbst kann er nicht helfen. Er ist doch der König von Israel! Er soll vom Kreuz herabsteigen, dann werden wir an ihn glauben. +Matthäus Mt 48 27 43 [Er hat auf Gott vertraut: der soll ihn] jetzt [retten, wenn er an ihm Gefallen hat;] er hat doch gesagt: Ich bin Gottes Sohn. +Matthäus Mt 48 27 44 Ebenso beschimpften ihn die beiden Räuber, die man zusammen mit ihm gekreuzigt hatte. +Matthäus Mt 48 27 45 Von der sechsten bis zur neunten Stunde herrschte eine Finsternis im ganzen Land. +Matthäus Mt 48 27 46 Um die neunte Stunde rief Jesus laut: [Eli, Eli, lema sabachtani?,] das heißt: [Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?] +Matthäus Mt 48 27 47 Einige von denen, die dabeistanden und es hörten, sagten: Er ruft nach Elija. +Matthäus Mt 48 27 48 Sogleich lief einer von ihnen hin, tauchte einen Schwamm in [Essig,] steckte ihn auf einen Stock und [gab] Jesus [zu trinken.] +Matthäus Mt 48 27 49 Die anderen aber sagten: Lass doch, wir wollen sehen, ob Elija kommt und ihm hilft. +Matthäus Mt 48 27 50 Jesus aber schrie noch einmal laut auf. Dann hauchte er den Geist aus. +Matthäus Mt 48 27 51 Da riss der Vorhang im Tempel von oben bis unten entzwei. Die Erde bebte und die Felsen spalteten sich. +Matthäus Mt 48 27 52 Die Gräber öffneten sich und die Leiber vieler Heiligen, die entschlafen waren, wurden auferweckt. +Matthäus Mt 48 27 53 Nach der Auferstehung Jesu verließen sie ihre Gräber, kamen in die Heilige Stadt und erschienen vielen. +Matthäus Mt 48 27 54 Als der Hauptmann und die Männer, die mit ihm zusammen Jesus bewachten, das Erdbeben bemerkten und sahen, was geschah, erschraken sie sehr und sagten: Wahrhaftig, das war Gottes Sohn! +Matthäus Mt 48 27 55 Auch viele Frauen waren dort und sahen von weitem zu; sie waren Jesus seit der Zeit in Galiläa nachgefolgt und hatten ihm gedient. +Matthäus Mt 48 27 56 Zu ihnen gehörten Maria aus Magdala, Maria, die Mutter des Jakobus und des Josef, und die Mutter der Söhne des Zebedäus. +Matthäus Mt 48 27 57 Gegen Abend kam ein reicher Mann aus Arimathäa namens Josef; auch er war ein Jünger Jesu. +Matthäus Mt 48 27 58 Er ging zu Pilatus und bat um den Leichnam Jesu. Da befahl Pilatus, ihm den Leichnam zu überlassen. +Matthäus Mt 48 27 59 Josef nahm ihn und hüllte ihn in ein reines Leinentuch. +Matthäus Mt 48 27 60 Dann legte er ihn in ein neues Grab, das er für sich selbst in einen Felsen hatte hauen lassen. Er wälzte einen großen Stein vor den Eingang des Grabes und ging weg. +Matthäus Mt 48 27 61 Auch Maria aus Magdala und die andere Maria waren dort; sie saßen dem Grab gegenüber. +Matthäus Mt 48 27 62 Am nächsten Tag gingen die Hohenpriester und die Pharisäer gemeinsam zu Pilatus; es war der Tag nach dem Rüsttag. +Matthäus Mt 48 27 63 Sie sagten: Herr, es fiel uns ein, dass dieser Betrüger, als er noch lebte, behauptet hat: Ich werde nach drei Tagen auferstehen. +Matthäus Mt 48 27 64 Gib also den Befehl, dass das Grab bis zum dritten Tag sicher bewacht wird. Sonst könnten seine Jünger kommen, ihn stehlen und dem Volk sagen: Er ist von den Toten auferstanden. Und dieser letzte Betrug wäre noch schlimmer als alles zuvor. +Matthäus Mt 48 27 65 Pilatus antwortete ihnen: Ihr sollt eine Wache haben. Geht und sichert das Grab, so gut ihr könnt. +Matthäus Mt 48 27 66 Darauf gingen sie, um das Grab zu sichern. Sie versiegelten den Eingang und ließen die Wache dort. +Matthäus Mt 48 28 1 Nach dem Sabbat kamen in der Morgendämmerung des ersten Tages der Woche Maria aus Magdala und die andere Maria, um nach dem Grab zu sehen. +Matthäus Mt 48 28 2 Plötzlich entstand ein gewaltiges Erdbeben; denn ein Engel des Herrn kam vom Himmel herab, trat an das Grab, wälzte den Stein weg und setzte sich darauf. +Matthäus Mt 48 28 3 Seine Gestalt leuchtete wie ein Blitz und sein Gewand war weiß wie Schnee. +Matthäus Mt 48 28 4 Die Wächter begannen vor Angst zu zittern und fielen wie tot zu Boden. +Matthäus Mt 48 28 5 Der Engel aber sagte zu den Frauen: Fürchtet euch nicht! Ich weiß, ihr sucht Jesus, den Gekreuzigten. +Matthäus Mt 48 28 6 Er ist nicht hier; denn er ist auferstanden, wie er gesagt hat. Kommt her und seht euch die Stelle an, wo er lag. +Matthäus Mt 48 28 7 Dann geht schnell zu seinen Jüngern und sagt ihnen: Er ist von den Toten auferstanden. Er geht euch voraus nach Galiläa, dort werdet ihr ihn sehen. Ich habe es euch gesagt. +Matthäus Mt 48 28 8 Sogleich verließen sie das Grab und eilten voll Furcht und großer Freude zu seinen Jüngern, um ihnen die Botschaft zu verkünden. +Matthäus Mt 48 28 9 Plötzlich kam ihnen Jesus entgegen und sagte: Seid gegrüßt! Sie gingen auf ihn zu, warfen sich vor ihm nieder und umfassten seine Füße. +Matthäus Mt 48 28 10 Da sagte Jesus zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Geht und sagt meinen Brüdern, sie sollen nach Galiläa gehen und dort werden sie mich sehen. +Matthäus Mt 48 28 11 Noch während die Frauen unterwegs waren, kamen einige von den Wächtern in die Stadt und berichteten den Hohenpriestern alles, was geschehen war. +Matthäus Mt 48 28 12 Diese fassten gemeinsam mit den Ältesten den Beschluss, die Soldaten zu bestechen. Sie gaben ihnen viel Geld +Matthäus Mt 48 28 13 und sagten: Erzählt den Leuten: Seine Jünger sind bei Nacht gekommen und haben ihn gestohlen, während wir schliefen. +Matthäus Mt 48 28 14 Falls der Statthalter davon hört, werden wir ihn beschwichtigen und dafür sorgen, dass ihr nichts zu befürchten habt. +Matthäus Mt 48 28 15 Die Soldaten nahmen das Geld und machten alles so, wie man es ihnen gesagt hatte. So kommt es, dass dieses Gerücht bei den Juden bis heute verbreitet ist. +Matthäus Mt 48 28 16 Die elf Jünger gingen nach Galiläa auf den Berg, den Jesus ihnen genannt hatte. +Matthäus Mt 48 28 17 Und als sie Jesus sahen, fielen sie vor ihm nieder. Einige aber hatten Zweifel. +Matthäus Mt 48 28 18 Da trat Jesus auf sie zu und sagte zu ihnen: Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf der Erde. +Matthäus Mt 48 28 19 Darum geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, +Matthäus Mt 48 28 20 und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe. Seid gewiss: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt. +Markus Mk 48 0 1 Das älteste, griechisch geschriebene Evangelium wird nach altkirchlicher Überlieferung Markus zugeschrieben. Damit ist gemeint Johannes Markus aus Jerusalem, Sohn einer Maria, in deren Haus sich die Urgemeinde in Jerusalem versammelte; er war ein Vetter des Barnabas, Mitarbeiter des Paulus und später auch des Petrus (Phlm 24; Kol 4,10; Apg 12,12; 13,5; 15,36-39; 1 Petr 5,13). Ebenfalls nach altkirchlicher Überlieferung schrieb er sein Evangelium in Rom. Es steht in zeitlichem Zusammenhang mit der Zerstörung Jerusalems (Mk 13) und ist deshalb um 70 n. Chr. verfasst, und zwar für Heiden und Heidenchristen (vgl. 7,3f). +Markus Mk 48 0 2 Markus sammelte Überlieferungen über Jesus, vor allem Wundererzählungen, Gleichnisse, Geschichten, die in einem Jesuswort gipfeln, Einzelworte und Zeugnisse über die Passion. Er ordnete diese Stoffe zeitlich und sachlich und verarbeitete sie so zu einem Evangelium. Der geographisch bestimmte Aufriss ist folgender: Wirken Jesu in Galiläa (1,14 - 5,43); Wanderung durch jüdisch-heidnisches Gebiet mit Belehrung der Jünger (6,1 - 9,50); Zug nach Jerusalem, Ringen mit den jüdischen Führern und Tod am Kreuz (10,1 - 15,47). Sein Evangelium beginnt mit dem Auftreten des Täufers (1,1-13) und endet mit dem Auffinden des leeren Grabes durch Fauen am Ostermorgen (16,1-8). +Markus Mk 48 0 3 Der Anhang (16,9-20) wurde erst im 2. Jahrhundert von unbekannter Hand angefügt, vermutlich weil der jähe Schluss 16,8 nicht befriedigte. Die Annahme, dass ein ursprünglicher Schluss verloren ging, ist wenig wahrscheinlich. +Markus Mk 48 0 4 Indem Markus vom Wirken und vom Schicksal Jesu berichtet, verkündet er, dass Gott durch diesen Jesus seinen Willen offenbart hat, die Menschen zu retten: Jesus ist der verheißene Messias, der Sohn Gottes; durch sein Wirken ist die Heilszeit angebrochen (1,14). Er überwindet das Unheil, die Herrschaft des Satan und seiner Helfer (Dämonenaustreibungen und Krankenheilungen), er vergibt Sünden (2,1-12), verkündet den unverfälschten Willen Gottes (2,27f; 7,1-23) und richtet das Reich Gottes auf (Kap. 4). Weil in seiner Person Gottes Vollmacht in menschlicher Niedrigkeit auftritt, wird sein Geheimnis nicht begriffen, nicht von den Juden, aber auch nicht von den Jüngern vor der Auferstehung Jesu (6,4-6; 8,14-21; 14,26-42; vgl. auch die Schweigegebote Jesu 5,43; 8,30; 9,9). Die einzig angemessene Haltung der Botschaft Jesu gegenüber ist unbedingter Glaube (5,36; 9,19-24; 11,22-25). Christsein heißt, Jesus in Glaube, Selbstlosigkeit, Bereitschaft zum Dienen und Mut zum Leiden nachzufolgen (8,31-33; 9,42-48; 10,17-27.41-45) und so die Kraft des Reiches Gottes zu erfahren. Der erste Heide, der das Geheimnis Jesu erkannte, ist der Hauptmann unter dem Kreuz: »Wahrhaftig, dieser Mensch war Gottes Sohn« (15,39). In ihm sieht Markus die Heidenkirche beim Kreuz Christi vertreten. Die bedrängten Heidenchristen will Markus durch sein Evangelium in ihrem Glauben stärken und ermutigen, Christus auch in Verfolgungen treu zu bleiben.r Markus Mk 48 1 1 Anfang des Evangeliums von Jesus Christus, dem Sohn Gottes: Markus Mk 48 1 2 Es begann, wie es bei dem Propheten Jesaja steht: [Ich sende meinen Boten vor dir her;] /[er soll den Weg] für dich [bahnen.] Markus Mk 48 1 3 [Eine Stimme ruft in der Wüste:] /[Bereitet dem Herrn den Weg!] /[Ebnet] ihm [die Straßen!] @@ -29119,311 +29134,318 @@ Markus Mk 48 9 47 Und wenn dich dein Auge zum Bösen verführt, dann reiß es au Markus Mk 48 9 48 [wo ihr Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht erlischt.] Markus Mk 48 9 49 Denn jeder wird mit Feuer gesalzen werden. Markus Mk 48 9 50 Das Salz ist etwas Gutes. Wenn das Salz die Kraft zum Salzen verliert, womit wollt ihr ihm seine Würze wiedergeben? Habt Salz in euch und haltet Frieden untereinander! -Markus Mk 48 10 1 Von dort brach Jesus auf und kam nach Judäa und in das Gebiet jenseits des Jordan. Wieder versammelten sich viele Leute bei ihm, und er lehrte sie, wie er es gewohnt war. -Markus Mk 48 10 2 Da kamen Pharisäer zu ihm und fragten: Darf ein Mann seine Frau aus der Ehe entlassen? Damit wollten sie ihm eine Falle stellen. -Markus Mk 48 10 3 Er antwortete ihnen: Was hat euch Mose vorgeschrieben? -Markus Mk 48 10 4 Sie sagten: Mose hat erlaubt, [eine Scheidungsurkunde auszustellen und] (die Frau) [aus der Ehe zu entlassen.] -Markus Mk 48 10 5 Jesus entgegnete ihnen: Nur weil ihr so hartherzig seid, hat er euch dieses Gebot gegeben. -Markus Mk 48 10 6 Am Anfang der Schöpfung aber [hat Gott sie als Mann und Frau geschaffen.] -Markus Mk 48 10 7 [Darum wird der Mann Vater und Mutter verlassen,] -Markus Mk 48 10 8 [und die zwei werden ein Fleisch sein.] Sie sind also nicht mehr zwei, sondern eins. -Markus Mk 48 10 9 Was aber Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen. -Markus Mk 48 10 10 Zu Hause befragten ihn die Jünger noch einmal darüber. -Markus Mk 48 10 11 Er antwortete ihnen: Wer seine Frau aus der Ehe entlässt und eine andere heiratet, begeht ihr gegenüber Ehebruch. -Markus Mk 48 10 12 Auch eine Frau begeht Ehebruch, wenn sie ihren Mann aus der Ehe entlässt und einen anderen heiratet. -Markus Mk 48 10 13 Da brachte man Kinder zu ihm, damit er ihnen die Hände auflegte. Die Jünger aber wiesen die Leute schroff ab. -Markus Mk 48 10 14 Als Jesus das sah, wurde er unwillig und sagte zu ihnen: Lasst die Kinder zu mir kommen; hindert sie nicht daran! Denn Menschen wie ihnen gehört das Reich Gottes. -Markus Mk 48 10 15 Amen, das sage ich euch: Wer das Reich Gottes nicht so annimmt, wie ein Kind, der wird nicht hineinkommen. -Markus Mk 48 10 16 Und er nahm die Kinder in seine Arme; dann legte er ihnen die Hände auf und segnete sie. -Markus Mk 48 10 17 Als sich Jesus wieder auf den Weg machte, lief ein Mann auf ihn zu, fiel vor ihm auf die Knie und fragte ihn: Guter Meister, was muss ich tun, um das ewige Leben zu gewinnen? -Markus Mk 48 10 18 Jesus antwortete: Warum nennst du mich gut? Niemand ist gut außer Gott, dem Einen. -Markus Mk 48 10 19 Du kennst doch die Gebote: [Du sollst nicht töten, du sollst nicht die Ehe brechen, du sollst nicht stehlen, du sollst nicht falsch aussagen,] du sollst keinen Raub begehen; [ehre deinen Vater und deine Mutter!] -Markus Mk 48 10 20 Er erwiderte ihm: Meister, alle diese Gebote habe ich von Jugend an befolgt. -Markus Mk 48 10 21 Da sah ihn Jesus an, und weil er ihn liebte, sagte er: Eines fehlt dir noch: Geh, verkaufe, was du hast, gib das Geld den Armen, und du wirst einen bleibenden Schatz im Himmel haben; dann komm und folge mir nach! -Markus Mk 48 10 22 Der Mann aber war betrübt, als er das hörte, und ging traurig weg; denn er hatte ein großes Vermögen. -Markus Mk 48 10 23 Da sah Jesus seine Jünger an und sagte zu ihnen: Wie schwer ist es für Menschen, die viel besitzen, in das Reich Gottes zu kommen! -Markus Mk 48 10 24 Die Jünger waren über seine Worte bestürzt. Jesus aber sagte noch einmal zu ihnen: Meine Kinder, wie schwer ist es, in das Reich Gottes zu kommen! -Markus Mk 48 10 25 Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in das Reich Gottes gelangt. -Markus Mk 48 10 26 Sie aber erschraken noch mehr und sagten zueinander: Wer kann dann noch gerettet werden? -Markus Mk 48 10 27 Jesus sah sie an und sagte: Für Menschen ist das unmöglich, aber nicht für Gott; denn [für Gott ist alles möglich.] -Markus Mk 48 10 28 Da sagte Petrus zu ihm: Du weißt, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt. -Markus Mk 48 10 29 Jesus antwortete: Amen, ich sage euch: Jeder, der um meinetwillen und um des Evangeliums willen Haus oder Brüder, Schwestern, Mutter, Vater, Kinder oder Äcker verlassen hat, -Markus Mk 48 10 30 wird das Hundertfache dafür empfangen: Jetzt in dieser Zeit wird er Häuser, Brüder, Schwestern, Mütter, Kinder und Äcker erhalten, wenn auch unter Verfolgungen, und in der kommenden Welt das ewige Leben. -Markus Mk 48 10 31 Viele aber, die jetzt die Ersten sind, werden dann die Letzten sein, und die Letzten werden die Ersten sein. -Markus Mk 48 10 32 Während sie auf dem Weg hinauf nach Jerusalem waren, ging Jesus voraus. Die Leute wunderten sich über ihn, die Jünger aber hatten Angst. Da versammelte er die Zwölf wieder um sich und kündigte ihnen an, was ihm bevorstand. -Markus Mk 48 10 33 Er sagte: Wir gehen jetzt nach Jerusalem hinauf; dort wird der Menschensohn den Hohenpriestern und den Schriftgelehrten ausgeliefert; sie werden ihn zum Tod verurteilen und den Heiden übergeben; -Markus Mk 48 10 34 sie werden ihn verspotten, anspucken, geißeln und töten. Aber nach drei Tagen wird er auferstehen. -Markus Mk 48 10 35 Da traten Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, zu ihm und sagten: Meister, wir möchten, dass du uns eine Bitte erfüllst. -Markus Mk 48 10 36 Er antwortete: Was soll ich für euch tun? -Markus Mk 48 10 37 Sie sagten zu ihm: Lass in deinem Reich einen von uns rechts und den andern links neben dir sitzen. -Markus Mk 48 10 38 Jesus erwiderte: Ihr wisst nicht, um was ihr bittet. Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinke, oder die Taufe auf euch nehmen, mit der ich getauft werde? -Markus Mk 48 10 39 Sie antworteten: Wir können es. Da sagte Jesus zu ihnen: Ihr werdet den Kelch trinken, den ich trinke, und die Taufe empfangen, mit der ich getauft werde. -Markus Mk 48 10 40 Doch den Platz zu meiner Rechten und zu meiner Linken habe nicht ich zu vergeben; dort werden die sitzen, für die diese Plätze bestimmt sind. -Markus Mk 48 10 41 Als die zehn anderen Jünger das hörten, wurden sie sehr ärgerlich über Jakobus und Johannes. -Markus Mk 48 10 42 Da rief Jesus sie zu sich und sagte: Ihr wisst, dass die, die als Herrscher gelten, ihre Völker unterdrücken und die Mächtigen ihre Macht über die Menschen missbrauchen. -Markus Mk 48 10 43 Bei euch aber soll es nicht so sein, sondern wer bei euch groß sein will, der soll euer Diener sein, -Markus Mk 48 10 44 und wer bei euch der Erste sein will, soll der Sklave aller sein. -Markus Mk 48 10 45 Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele. -Markus Mk 48 10 46 Sie kamen nach Jericho. Als er mit seinen Jüngern und einer großen Menschenmenge Jericho wieder verließ, saß an der Straße ein blinder Bettler, Bartimäus, der Sohn des Timäus. -Markus Mk 48 10 47 Sobald er hörte, dass es Jesus von Nazaret war, rief er laut: Sohn Davids, Jesus, hab Erbarmen mit mir! -Markus Mk 48 10 48 Viele wurden ärgerlich und befahlen ihm zu schweigen. Er aber schrie noch viel lauter: Sohn Davids, hab Erbarmen mit mir! -Markus Mk 48 10 49 Jesus blieb stehen und sagte: Ruft ihn her! Sie riefen den Blinden und sagten zu ihm: Hab nur Mut, steh auf, er ruft dich. -Markus Mk 48 10 50 Da warf er seinen Mantel weg, sprang auf und lief auf Jesus zu. -Markus Mk 48 10 51 Und Jesus fragte ihn: Was soll ich dir tun? Der Blinde antwortete: Rabbuni, ich möchte wieder sehen können. -Markus Mk 48 10 52 Da sagte Jesus zu ihm: Geh! Dein Glaube hat dir geholfen. Im gleichen Augenblick konnte er wieder sehen, und er folgte Jesus auf seinem Weg. -Markus Mk 48 11 1 Als sie in die Nähe von Jerusalem kamen, nach Betfage und Betanien am Ölberg, schickte er zwei seiner Jünger voraus. -Markus Mk 48 11 2 Er sagte zu ihnen: Geht in das Dorf, das vor euch liegt; gleich wenn ihr hineinkommt, werdet ihr einen jungen Esel angebunden finden, auf dem noch nie ein Mensch gesessen hat. Bindet ihn los, und bringt ihn her! -Markus Mk 48 11 3 Und wenn jemand zu euch sagt: Was tut ihr da?, dann antwortet: Der Herr braucht ihn; er lässt ihn bald wieder zurückbringen. -Markus Mk 48 11 4 Da machten sie sich auf den Weg und fanden außen an einer Tür an der Straße einen jungen Esel angebunden und sie banden ihn los. -Markus Mk 48 11 5 Einige, die dabeistanden, sagten zu ihnen: Wie kommt ihr dazu, den Esel loszubinden? -Markus Mk 48 11 6 Sie gaben ihnen zur Antwort, was Jesus gesagt hatte, und man ließ sie gewähren. -Markus Mk 48 11 7 Sie brachten den jungen Esel zu Jesus, legten ihre Kleider auf das Tier und er setzte sich darauf. -Markus Mk 48 11 8 Und viele breiteten ihre Kleider auf der Straße aus; andere rissen auf den Feldern Zweige (von den Büschen) ab und streuten sie auf den Weg. -Markus Mk 48 11 9 Die Leute, die vor ihm hergingen und die ihm folgten, riefen: [Hosanna!] /[Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn!] -Markus Mk 48 11 10 Gesegnet sei das Reich unseres Vaters David, /das nun kommt. /[Hosanna] in der Höhe! -Markus Mk 48 11 11 Und er zog nach Jerusalem hinein, in den Tempel; nachdem er sich alles angesehen hatte, ging er spät am Abend mit den Zwölf nach Betanien hinaus. -Markus Mk 48 11 12 Als sie am nächsten Tag Betanien verließen, hatte er Hunger. -Markus Mk 48 11 13 Da sah er von weitem einen Feigenbaum mit Blättern und ging hin, um nach Früchten zu suchen. Aber er fand an dem Baum nichts als Blätter; denn es war nicht die Zeit der Feigenernte. -Markus Mk 48 11 14 Da sagte er zu ihm: In Ewigkeit soll niemand mehr eine Frucht von dir essen. Und seine Jünger hörten es. -Markus Mk 48 11 15 Dann kamen sie nach Jerusalem. Jesus ging in den Tempel und begann, die Händler und Käufer aus dem Tempel hinauszutreiben; er stieß die Tische der Geldwechsler und die Stände der Taubenhändler um -Markus Mk 48 11 16 und ließ nicht zu, dass jemand irgendetwas durch den Tempelbezirk trug. -Markus Mk 48 11 17 Er belehrte sie und sagte: Heißt es nicht in der Schrift: [Mein Haus soll ein Haus des Gebetes für alle Völker sein?] Ihr aber habt daraus [eine Räuberhöhle] gemacht. -Markus Mk 48 11 18 Die Hohenpriester und die Schriftgelehrten hörten davon und suchten nach einer Möglichkeit, ihn umzubringen. Denn sie fürchteten ihn, weil alle Leute von seiner Lehre sehr beeindruckt waren. -Markus Mk 48 11 19 Als es Abend wurde, verließ Jesus mit seinen Jüngern die Stadt. -Markus Mk 48 11 20 Als sie am nächsten Morgen an dem Feigenbaum vorbeikamen, sahen sie, dass er bis zu den Wurzeln verdorrt war. -Markus Mk 48 11 21 Da erinnerte sich Petrus und sagte zu Jesus: Rabbi, sieh doch, der Feigenbaum, den du verflucht hast, ist verdorrt. -Markus Mk 48 11 22 Jesus sagte zu ihnen: Ihr müsst Glauben an Gott haben. -Markus Mk 48 11 23 Amen, das sage ich euch: Wenn jemand zu diesem Berg sagt: Heb dich empor und stürz dich ins Meer!, und wenn er in seinem Herzen nicht zweifelt, sondern glaubt, dass geschieht, was er sagt, dann wird es geschehen. -Markus Mk 48 11 24 Darum sage ich euch: Alles, worum ihr betet und bittet - glaubt nur, dass ihr es schon erhalten habt, dann wird es euch zuteil. -Markus Mk 48 11 25 Und wenn ihr beten wollt und ihr habt einem anderen etwas vorzuwerfen, dann vergebt ihm, damit auch euer Vater im Himmel euch eure Verfehlungen vergibt. -Markus Mk 48 11 26 [[]] -Markus Mk 48 11 27 Sie kamen wieder nach Jerusalem. Als er im Tempel umherging, kamen die Hohenpriester, die Schriftgelehrten und die Ältesten zu ihm -Markus Mk 48 11 28 und fragten ihn: Mit welchem Recht tust du das alles? Wer hat dir die Vollmacht gegeben, das zu tun? -Markus Mk 48 11 29 Jesus sagte zu ihnen: Zuerst will ich euch eine Frage vorlegen. Antwortet mir, dann werde ich euch sagen, mit welchem Recht ich das tue. -Markus Mk 48 11 30 Stammte die Taufe des Johannes vom Himmel oder von den Menschen? Antwortet mir! -Markus Mk 48 11 31 Da überlegten sie und sagten zueinander: Wenn wir antworten: Vom Himmel!, so wird er sagen: Warum habt ihr ihm dann nicht geglaubt? -Markus Mk 48 11 32 Sollen wir also antworten: Von den Menschen? Sie fürchteten sich aber vor den Leuten; denn alle glaubten, dass Johannes wirklich ein Prophet war. -Markus Mk 48 11 33 Darum antworteten sie Jesus: Wir wissen es nicht. Jesus erwiderte: Dann sage auch ich euch nicht, mit welchem Recht ich das alles tue. -Markus Mk 48 12 1 Jesus begann zu ihnen (wieder) in Form von Gleichnissen zu reden. (Er sagte:) Ein Mann [legte einen Weinberg an, zog ringsherum einen Zaun, hob eine Kelter aus und baute einen Turm.] Dann verpachtete er den Weinberg an Winzer und reiste in ein anderes Land. -Markus Mk 48 12 2 Als nun die Zeit dafür gekommen war, schickte er einen Knecht zu den Winzern, um bei ihnen seinen Anteil an den Früchten des Weinbergs holen zu lassen. -Markus Mk 48 12 3 Sie aber packten und prügelten ihn und jagten ihn mit leeren Händen fort. -Markus Mk 48 12 4 Darauf schickte er einen anderen Knecht zu ihnen; auch ihn misshandelten und beschimpften sie. -Markus Mk 48 12 5 Als er einen dritten schickte, brachten sie ihn um. Ähnlich ging es vielen anderen; die einen wurden geprügelt, die andern umgebracht. -Markus Mk 48 12 6 Schließlich blieb ihm nur noch einer: sein geliebter Sohn. Ihn sandte er als letzten zu ihnen, denn er dachte: Vor meinem Sohn werden sie Achtung haben. -Markus Mk 48 12 7 Die Winzer aber sagten zueinander: Das ist der Erbe. Auf, wir wollen ihn töten, dann gehört sein Erbgut uns. -Markus Mk 48 12 8 Und sie packten ihn und brachten ihn um und warfen ihn aus dem Weinberg hinaus. -Markus Mk 48 12 9 Was wird nun der Besitzer des Weinbergs tun? Er wird kommen und die Winzer töten und den Weinberg anderen geben. -Markus Mk 48 12 10 Habt ihr nicht das Schriftwort gelesen: [Der Stein, den die Bauleute verworfen haben,] /[er ist zum Eckstein geworden;] -Markus Mk 48 12 11 [das hat der Herr vollbracht,] /[vor unseren Augen geschah dieses Wunder?] -Markus Mk 48 12 12 Daraufhin hätten sie Jesus gern verhaften lassen; aber sie fürchteten die Menge. Denn sie hatten gemerkt, dass er mit diesem Gleichnis sie meinte. Da ließen sie ihn stehen und gingen weg. -Markus Mk 48 12 13 Einige Pharisäer und einige Anhänger des Herodes wurden zu Jesus geschickt, um ihn mit einer Frage in eine Falle zu locken. -Markus Mk 48 12 14 Sie kamen zu ihm und sagten: Meister, wir wissen, dass du immer die Wahrheit sagst und dabei auf niemand Rücksicht nimmst; denn du siehst nicht auf die Person, sondern lehrst wirklich den Weg Gottes. Ist es erlaubt, dem Kaiser Steuer zu zahlen, oder nicht? Sollen wir sie zahlen oder nicht zahlen? -Markus Mk 48 12 15 Er aber durchschaute ihre Heuchelei und sagte zu ihnen: Warum stellt ihr mir eine Falle? Bringt mir einen Denar, ich will ihn sehen. -Markus Mk 48 12 16 Man brachte ihm einen. Da fragte er sie: Wessen Bild und Aufschrift ist das? Sie antworteten ihm: Des Kaisers. -Markus Mk 48 12 17 Da sagte Jesus zu ihnen: So gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und Gott, was Gott gehört! Und sie waren sehr erstaunt über ihn. -Markus Mk 48 12 18 Von den Sadduzäern, die behaupten, es gebe keine Auferstehung, kamen einige zu Jesus und fragten ihn: -Markus Mk 48 12 19 Meister, Mose hat uns vorgeschrieben: [Wenn ein Mann, der einen Bruder hat, stirbt und] eine Frau hinterlässt, [aber kein Kind, dann soll sein Bruder die Frau heiraten und] seinem [Bruder Nachkommen verschaffen.] -Markus Mk 48 12 20 Es lebten einmal sieben Brüder. Der erste nahm sich eine Frau, und als er starb, hinterließ er keine Nachkommen. -Markus Mk 48 12 21 Da nahm sie der zweite; auch er starb, ohne Nachkommen zu hinterlassen, und ebenso der dritte. -Markus Mk 48 12 22 Keiner der sieben hatte Nachkommen. Als letzte von allen starb die Frau. -Markus Mk 48 12 23 Wessen Frau wird sie nun bei der Auferstehung sein? Alle sieben haben sie doch zur Frau gehabt. -Markus Mk 48 12 24 Jesus sagte zu ihnen: Ihr irrt euch, ihr kennt weder die Schrift noch die Macht Gottes. -Markus Mk 48 12 25 Wenn nämlich die Menschen von den Toten auferstehen, werden sie nicht mehr heiraten, sondern sie werden sein wie die Engel im Himmel. -Markus Mk 48 12 26 Dass aber die Toten auferstehen, habt ihr das nicht im Buch des Mose gelesen, in der Geschichte vom Dornbusch, in der Gott zu Mose spricht: [Ich bin der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs?] -Markus Mk 48 12 27 Er ist doch nicht ein Gott von Toten, sondern von Lebenden. Ihr irrt euch sehr. -Markus Mk 48 12 28 Ein Schriftgelehrter hatte ihrem Streit zugehört; und da er bemerkt hatte, wie treffend Jesus ihnen antwortete, ging er zu ihm hin und fragte ihn: Welches Gebot ist das erste von allen? -Markus Mk 48 12 29 Jesus antwortete: Das erste ist: [Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist der einzige Herr.] -Markus Mk 48 12 30 [Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele,] mit all deinen Gedanken [und all deiner Kraft.] -Markus Mk 48 12 31 Als zweites kommt hinzu: [Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.] Kein anderes Gebot ist größer als diese beiden. -Markus Mk 48 12 32 Da sagte der Schriftgelehrte zu ihm: Sehr gut, Meister! Ganz richtig hast du gesagt: Er allein ist der Herr, und es gibt keinen anderen außer ihm, -Markus Mk 48 12 33 und ihn mit ganzem Herzen, ganzem Verstand und ganzer Kraft zu lieben und den Nächsten zu lieben wie sich selbst, ist weit mehr als alle Brandopfer und anderen Opfer. -Markus Mk 48 12 34 Jesus sah, dass er mit Verständnis geantwortet hatte, und sagte zu ihm: Du bist nicht fern vom Reich Gottes. Und keiner wagte mehr, Jesus eine Frage zu stellen. -Markus Mk 48 12 35 Als Jesus im Tempel lehrte, sagte er: Wie können die Schriftgelehrten behaupten, der Messias sei der Sohn Davids? -Markus Mk 48 12 36 Denn David hat, vom Heiligen Geist erfüllt, selbst gesagt: [Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich mir zur Rechten und ich lege dir deine Feinde unter die Füße.] -Markus Mk 48 12 37 [37b] Es war eine große Menschenmenge versammelt und hörte ihm mit Freude zu. -Markus Mk 48 12 38 Er lehrte sie und sagte: Nehmt euch in Acht vor den Schriftgelehrten! Sie gehen gern in langen Gewändern umher, lieben es, wenn man sie auf den Straßen und Plätzen grüßt, -Markus Mk 48 12 39 und sie wollen in der Synagoge die vordersten Sitze und bei jedem Festmahl die Ehrenplätze haben. -Markus Mk 48 12 40 Sie bringen die Witwen um ihre Häuser und verrichten in ihrer Scheinheiligkeit lange Gebete. Aber um so härter wird das Urteil sein, das sie erwartet. -Markus Mk 48 12 41 Als Jesus einmal dem Opferkasten gegenübersaß, sah er zu, wie die Leute Geld in den Kasten warfen. Viele Reiche kamen und gaben viel. -Markus Mk 48 12 42 Da kam auch eine arme Witwe und warf zwei kleine Münzen hinein. -Markus Mk 48 12 43 Er rief seine Jünger zu sich und sagte: Amen, ich sage euch: Diese arme Witwe hat mehr in den Opferkasten hineingeworfen als alle andern. -Markus Mk 48 12 44 Denn sie alle haben nur etwas von ihrem Überfluss hergegeben; diese Frau aber, die kaum das Nötigste zum Leben hat, sie hat alles gegeben, was sie besaß, ihren ganzen Lebensunterhalt. -Markus Mk 48 13 1 Als Jesus den Tempel verließ, sagte einer von seinen Jüngern zu ihm: Meister, sieh, was für Steine und was für Bauten! -Markus Mk 48 13 2 Jesus sagte zu ihm: Siehst du diese großen Bauten? Kein Stein wird auf dem andern bleiben, alles wird niedergerissen. -Markus Mk 48 13 3 Und als er auf dem Ölberg saß, dem Tempel gegenüber, fragten ihn Petrus, Jakobus, Johannes und Andreas, die mit ihm allein waren: -Markus Mk 48 13 4 Sag uns, wann wird das geschehen, und an welchem Zeichen wird man erkennen, dass das Ende von all dem bevorsteht? -Markus Mk 48 13 5 Jesus sagte zu ihnen: Gebt Acht, dass euch niemand irreführt! -Markus Mk 48 13 6 Viele werden unter meinem Namen auftreten und sagen: Ich bin es! Und sie werden viele irreführen. -Markus Mk 48 13 7 Wenn ihr dann von Kriegen hört und Nachrichten über Kriege euch beunruhigen, lasst euch nicht erschrecken! Das [muss geschehen.] Es ist aber noch nicht das Ende. -Markus Mk 48 13 8 Denn ein Volk wird sich gegen das andere erheben und ein Reich gegen das andere. Und an vielen Orten wird es Erdbeben und Hungersnöte geben. Doch das ist erst der Anfang der Wehen. -Markus Mk 48 13 9 Ihr aber, macht euch darauf gefasst: Man wird euch um meinetwillen vor die Gerichte bringen, in den Synagogen misshandeln und vor Statthalter und Könige stellen, damit ihr vor ihnen Zeugnis ablegt. -Markus Mk 48 13 10 Vor dem Ende aber muss allen Völkern das Evangelium verkündet werden. -Markus Mk 48 13 11 Und wenn man euch abführt und vor Gericht stellt, dann macht euch nicht im voraus Sorgen, was ihr sagen sollt; sondern was euch in jener Stunde eingegeben wird, das sagt! Denn nicht ihr werdet dann reden, sondern der Heilige Geist. -Markus Mk 48 13 12 Brüder werden einander dem Tod ausliefern und Väter ihre Kinder, und die Kinder werden sich gegen ihre Eltern auflehnen und sie in den Tod schicken. -Markus Mk 48 13 13 Und ihr werdet um meines Namens willen von allen gehasst werden; wer aber bis zum Ende standhaft bleibt, der wird gerettet. -Markus Mk 48 13 14 Wenn ihr aber den [unheilvollen Gräuel] an dem Ort seht, wo er nicht stehen darf - der Leser begreife -, dann sollen die Bewohner von Judäa in die Berge fliehen; -Markus Mk 48 13 15 wer gerade auf dem Dach ist, soll nicht hinabsteigen und ins Haus gehen, um etwas mitzunehmen; -Markus Mk 48 13 16 wer auf dem Feld ist, soll nicht zurückkehren, um seinen Mantel zu holen. -Markus Mk 48 13 17 Weh aber den Frauen, die in jenen Tagen schwanger sind oder ein Kind stillen. -Markus Mk 48 13 18 Betet darum, dass dies alles nicht im Winter eintritt. -Markus Mk 48 13 19 Denn jene Tage werden eine [Not] bringen, [wie es noch nie eine gegeben hat, seit] Gott [die Welt] erschuf, [und wie es auch keine mehr geben wird.] -Markus Mk 48 13 20 Und wenn der Herr diese Zeit nicht verkürzen würde, dann würde kein Mensch gerettet; aber um seiner Auserwählten willen hat er diese Zeit verkürzt. -Markus Mk 48 13 21 Wenn dann jemand zu euch sagt: Seht, hier ist der Messias!, oder: Seht, dort ist er!, so glaubt es nicht! -Markus Mk 48 13 22 Denn es wird mancher falsche Messias und mancher falsche Prophet auftreten und sie werden Zeichen und Wunder tun, um, wenn möglich, die Auserwählten irrezuführen. -Markus Mk 48 13 23 Ihr aber, seht euch vor! Ich habe euch alles vorausgesagt. -Markus Mk 48 13 24 Aber in jenen Tagen, nach der großen Not, [wird sich die Sonne verfinstern und der Mond wird nicht mehr scheinen;] -Markus Mk 48 13 25 [die Sterne werden] vom Himmel [fallen] und die Kräfte des Himmels werden erschüttert werden. -Markus Mk 48 13 26 Dann wird man den [Menschensohn] mit großer Macht und Herrlichkeit [auf den Wolken kommen] sehen. -Markus Mk 48 13 27 Und er wird die Engel aussenden und die von ihm Auserwählten [aus allen vier Windrichtungen zusammenführen,] vom Ende der Erde bis zum Ende des Himmels. -Markus Mk 48 13 28 Lernt etwas aus dem Vergleich mit dem Feigenbaum! Sobald seine Zweige saftig werden und Blätter treiben, wisst ihr, dass der Sommer nahe ist. -Markus Mk 48 13 29 Genauso sollt ihr erkennen, wenn ihr (all) das geschehen seht, dass das Ende vor der Tür steht. -Markus Mk 48 13 30 Amen, ich sage euch: Diese Generation wird nicht vergehen, bis das alles eintrifft. -Markus Mk 48 13 31 Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen. -Markus Mk 48 13 32 Doch jenen Tag und jene Stunde kennt niemand, auch nicht die Engel im Himmel, nicht einmal der Sohn, sondern nur der Vater. -Markus Mk 48 13 33 Seht euch also vor und bleibt wach! Denn ihr wisst nicht, wann die Zeit da ist. -Markus Mk 48 13 34 Es ist wie mit einem Mann, der sein Haus verließ, um auf Reisen zu gehen: Er übertrug alle Verantwortung seinen Dienern, jedem eine bestimmte Aufgabe; dem Türhüter befahl er, wachsam zu sein. -Markus Mk 48 13 35 Seid also wachsam! Denn ihr wisst nicht, wann der Hausherr kommt, ob am Abend oder um Mitternacht, ob beim Hahnenschrei oder erst am Morgen. -Markus Mk 48 13 36 Er soll euch, wenn er plötzlich kommt, nicht schlafend antreffen. -Markus Mk 48 13 37 Was ich aber euch sage, das sage ich allen: Seid wachsam! -Markus Mk 48 14 1 Es war zwei Tage vor dem Pascha und dem Fest der Ungesäuerten Brote. Die Hohenpriester und die Schriftgelehrten suchten nach einer Möglichkeit, Jesus mit List in ihre Gewalt zu bringen, um ihn zu töten. -Markus Mk 48 14 2 Sie sagten aber: Ja nicht am Fest, damit es im Volk keinen Aufruhr gibt. -Markus Mk 48 14 3 Als Jesus in Betanien im Haus Simons des Aussätzigen bei Tisch war, kam eine Frau mit einem Alabastergefäß voll echtem, kostbarem Nardenöl, zerbrach es und goss das Öl über sein Haar. -Markus Mk 48 14 4 Einige aber wurden unwillig und sagten zueinander: Wozu diese Verschwendung? -Markus Mk 48 14 5 Man hätte das Öl um mehr als dreihundert Denare verkaufen und das Geld den Armen geben können. Und sie machten der Frau heftige Vorwürfe. -Markus Mk 48 14 6 Jesus aber sagte: Hört auf! Warum lasst ihr sie nicht in Ruhe? Sie hat ein gutes Werk an mir getan. -Markus Mk 48 14 7 Denn die Armen habt ihr immer bei euch und ihr könnt ihnen Gutes tun, so oft ihr wollt; mich aber habt ihr nicht immer. -Markus Mk 48 14 8 Sie hat getan, was sie konnte. Sie hat im voraus meinen Leib für das Begräbnis gesalbt. -Markus Mk 48 14 9 Amen, ich sage euch: Überall auf der Welt, wo das Evangelium verkündet wird, wird man sich an sie erinnern und erzählen, was sie getan hat. -Markus Mk 48 14 10 Judas Iskariot, einer der Zwölf, ging zu den Hohenpriestern. Er wollte Jesus an sie ausliefern. -Markus Mk 48 14 11 Als sie das hörten, freuten sie sich und versprachen, ihm Geld dafür zu geben. Von da an suchte er nach einer günstigen Gelegenheit, ihn auszuliefern. -Markus Mk 48 14 12 Am ersten Tag des Festes der Ungesäuerten Brote, an dem man das Paschalamm schlachtete, sagten die Jünger zu Jesus: Wo sollen wir das Paschamahl für dich vorbereiten? -Markus Mk 48 14 13 Da schickte er zwei seiner Jünger voraus und sagte zu ihnen: Geht in die Stadt; dort wird euch ein Mann begegnen, der einen Wasserkrug trägt. Folgt ihm, -Markus Mk 48 14 14 bis er in ein Haus hineingeht; dann sagt zu dem Herrn des Hauses: Der Meister lässt dich fragen: Wo ist der Raum, in dem ich mit meinen Jüngern das Paschalamm essen kann? -Markus Mk 48 14 15 Und der Hausherr wird euch einen großen Raum im Obergeschoss zeigen, der schon für das Festmahl hergerichtet und mit Polstern ausgestattet ist. Dort bereitet alles für uns vor! -Markus Mk 48 14 16 Die Jünger machten sich auf den Weg und kamen in die Stadt. Sie fanden alles so, wie er es ihnen gesagt hatte, und bereiteten das Paschamahl vor. -Markus Mk 48 14 17 Als es Abend wurde, kam Jesus mit den Zwölf. -Markus Mk 48 14 18 Während sie nun bei Tisch waren und aßen, sagte er: Amen, ich sage euch: Einer von euch wird mich verraten und ausliefern, [einer von denen, die zusammen mit mir essen.] -Markus Mk 48 14 19 Da wurden sie traurig und einer nach dem andern fragte ihn: Doch nicht etwa ich? -Markus Mk 48 14 20 Er sagte zu ihnen: Einer von euch Zwölf, der mit mir aus derselben Schüssel isst. -Markus Mk 48 14 21 Der Menschensohn muss zwar seinen Weg gehen, wie die Schrift über ihn sagt. Doch weh dem Menschen, durch den der Menschensohn verraten wird. Für ihn wäre es besser, wenn er nie geboren wäre. -Markus Mk 48 14 22 Während des Mahls nahm er das Brot und sprach den Lobpreis; dann brach er das Brot, reichte es ihnen und sagte: Nehmt, das ist mein Leib. -Markus Mk 48 14 23 Dann nahm er den Kelch, sprach das Dankgebet, reichte ihn den Jüngern und sie tranken alle daraus. -Markus Mk 48 14 24 Und er sagte zu ihnen: Das ist mein Blut, [das Blut des Bundes,] das für viele vergossen wird. -Markus Mk 48 14 25 Amen, ich sage euch: Ich werde nicht mehr von der Frucht des Weinstocks trinken bis zu dem Tag, an dem ich von neuem davon trinke im Reich Gottes. -Markus Mk 48 14 26 Nach dem Lobgesang gingen sie zum Ölberg hinaus. -Markus Mk 48 14 27 Da sagte Jesus zu ihnen: Ihr werdet alle (an mir) Anstoß nehmen und zu Fall kommen; denn in der Schrift steht: [Ich werde den Hirten erschlagen, dann werden sich die Schafe zerstreuen.] -Markus Mk 48 14 28 Aber nach meiner Auferstehung werde ich euch nach Galiläa vorausgehen. -Markus Mk 48 14 29 Da sagte Petrus zu ihm: Auch wenn alle (an dir) Anstoß nehmen - ich nicht! -Markus Mk 48 14 30 Jesus antwortete ihm: Amen, ich sage dir: Noch heute Nacht, ehe der Hahn zweimal kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. -Markus Mk 48 14 31 Petrus aber beteuerte: Und wenn ich mit dir sterben müsste - ich werde dich nie verleugnen. Das gleiche sagten auch alle anderen. -Markus Mk 48 14 32 Sie kamen zu einem Grundstück, das Getsemani heißt, und er sagte zu seinen Jüngern: Setzt euch und wartet hier, während ich bete. -Markus Mk 48 14 33 Und er nahm Petrus, Jakobus und Johannes mit sich. Da ergriff ihn Furcht und Angst, -Markus Mk 48 14 34 und er sagte zu ihnen: Meine Seele ist zu Tode betrübt. Bleibt hier und wacht! -Markus Mk 48 14 35 Und er ging ein Stück weiter, warf sich auf die Erde nieder und betete, dass die Stunde, wenn möglich, an ihm vorübergehe. -Markus Mk 48 14 36 Er sprach: Abba, Vater, alles ist dir möglich. Nimm diesen Kelch von mir! Aber nicht, was ich will, sondern was du willst (soll geschehen). -Markus Mk 48 14 37 Und er ging zurück und fand sie schlafend. Da sagte er zu Petrus: Simon, du schläfst? Konntest du nicht einmal eine Stunde wach bleiben? -Markus Mk 48 14 38 Wacht und betet, damit ihr nicht in Versuchung geratet. Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach. -Markus Mk 48 14 39 Und er ging wieder weg und betete mit den gleichen Worten. -Markus Mk 48 14 40 Als er zurückkam, fand er sie wieder schlafend, denn die Augen waren ihnen zugefallen; und sie wussten nicht, was sie ihm antworten sollten. -Markus Mk 48 14 41 Und er kam zum dritten Mal und sagte zu ihnen: Schlaft ihr immer noch und ruht euch aus? Es ist genug. Die Stunde ist gekommen; jetzt wird der Menschensohn den Sündern ausgeliefert. -Markus Mk 48 14 42 Steht auf, wir wollen gehen! Seht, der Verräter, der mich ausliefert, ist da. -Markus Mk 48 14 43 Noch während er redete, kam Judas, einer der Zwölf, mit einer Schar von Männern, die mit Schwertern und Knüppeln bewaffnet waren; sie waren von den Hohenpriestern, den Schriftgelehrten und den Ältesten geschickt worden. -Markus Mk 48 14 44 Der Verräter hatte mit ihnen ein Zeichen vereinbart und gesagt: Der, den ich küssen werde, der ist es. Nehmt ihn fest, führt ihn ab und lasst ihn nicht entkommen. -Markus Mk 48 14 45 Und als er kam, ging er sogleich auf Jesus zu und sagte: Rabbi! Und er küsste ihn. -Markus Mk 48 14 46 Da ergriffen sie ihn und nahmen ihn fest. -Markus Mk 48 14 47 Einer von denen, die dabeistanden, zog das Schwert, schlug auf den Diener des Hohenpriesters ein und hieb ihm ein Ohr ab. -Markus Mk 48 14 48 Da sagte Jesus zu ihnen: Wie gegen einen Räuber seid ihr mit Schwertern und Knüppeln ausgezogen, um mich festzunehmen. -Markus Mk 48 14 49 Tag für Tag war ich bei euch im Tempel und lehrte und ihr habt mich nicht verhaftet; aber (das ist geschehen), damit die Schrift in Erfüllung geht. -Markus Mk 48 14 50 Da verließen ihn alle und flohen. -Markus Mk 48 14 51 Ein junger Mann aber, der nur mit einem leinenen Tuch bekleidet war, wollte ihm nachgehen. Da packten sie ihn; -Markus Mk 48 14 52 er aber ließ das Tuch fallen und lief nackt davon. -Markus Mk 48 14 53 Darauf führten sie Jesus zum Hohenpriester und es versammelten sich alle Hohenpriester und Ältesten und Schriftgelehrten. -Markus Mk 48 14 54 Petrus aber war Jesus von weitem bis in den Hof des hohepriesterlichen Palastes gefolgt; nun saß er dort bei den Dienern und wärmte sich am Feuer. -Markus Mk 48 14 55 Die Hohenpriester und der ganze Hohe Rat bemühten sich um Zeugenaussagen gegen Jesus, um ihn zum Tod verurteilen zu können; sie fanden aber nichts. -Markus Mk 48 14 56 Viele machten zwar falsche Aussagen über ihn, aber die Aussagen stimmten nicht überein. -Markus Mk 48 14 57 Einige der falschen Zeugen, die gegen ihn auftraten, behaupteten: -Markus Mk 48 14 58 Wir haben ihn sagen hören: Ich werde diesen von Menschen erbauten Tempel niederreißen und in drei Tagen einen anderen errichten, der nicht von Menschenhand gemacht ist. -Markus Mk 48 14 59 Aber auch in diesem Fall stimmten die Aussagen nicht überein. -Markus Mk 48 14 60 Da stand der Hohepriester auf, trat in die Mitte und fragte Jesus: Willst du denn nichts sagen zu dem, was diese Leute gegen dich vorbringen? -Markus Mk 48 14 61 Er aber schwieg und gab keine Antwort. Da wandte sich der Hohepriester nochmals an ihn und fragte: Bist du der Messias, der Sohn des Hochgelobten? -Markus Mk 48 14 62 Jesus sagte: Ich bin es. Und ihr werdet [den Menschensohn zur Rechten] der Macht [sitzen] und [mit den Wolken des Himmels kommen] sehen. -Markus Mk 48 14 63 Da zerriss der Hohepriester sein Gewand und rief: Wozu brauchen wir noch Zeugen? -Markus Mk 48 14 64 Ihr habt die Gotteslästerung gehört. Was ist eure Meinung? Und sie fällten einstimmig das Urteil: Er ist schuldig und muss sterben. -Markus Mk 48 14 65 Und einige spuckten ihn an, verhüllten sein Gesicht, schlugen ihn und riefen: Zeig, dass du ein Prophet bist! Auch die Diener schlugen ihn ins Gesicht. -Markus Mk 48 14 66 Als Petrus unten im Hof war, kam eine von den Mägden des Hohenpriesters. -Markus Mk 48 14 67 Sie sah, wie Petrus sich wärmte, blickte ihn an und sagte: Auch du warst mit diesem Jesus aus Nazaret zusammen. -Markus Mk 48 14 68 Doch er leugnete es und sagte: Ich weiß nicht und verstehe nicht, wovon du redest. Dann ging er in den Vorhof hinaus. -Markus Mk 48 14 69 Als die Magd ihn dort bemerkte, sagte sie zu denen, die dabeistanden, noch einmal: Der gehört zu ihnen. -Markus Mk 48 14 70 Er aber leugnete es wieder ab. Wenig später sagten die Leute, die dort standen, von neuem zu Petrus: Du gehörst wirklich zu ihnen; du bist doch auch ein Galiläer. -Markus Mk 48 14 71 Da fing er an zu fluchen und schwor: Ich kenne diesen Menschen nicht, von dem ihr redet. -Markus Mk 48 14 72 Gleich darauf krähte der Hahn zum zweiten Mal, und Petrus erinnerte sich, dass Jesus zu ihm gesagt hatte: Ehe der Hahn zweimal kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. Und er begann zu weinen. -Markus Mk 48 15 1 Gleich in der Frühe fassten die Hohenpriester, die Ältesten und die Schriftgelehrten, also der ganze Hohe Rat, über Jesus einen Beschluss: Sie ließen ihn fesseln und abführen und lieferten ihn Pilatus aus. -Markus Mk 48 15 2 Pilatus fragte ihn: Bist du der König der Juden? Er antwortete ihm: Du sagst es. -Markus Mk 48 15 3 Die Hohenpriester brachten viele Anklagen gegen ihn vor. -Markus Mk 48 15 4 Da wandte sich Pilatus wieder an ihn und fragte: Willst du denn nichts dazu sagen? Sieh doch, wie viele Anklagen sie gegen dich vorbringen. -Markus Mk 48 15 5 Jesus aber gab keine Antwort mehr, sodass Pilatus sich wunderte. -Markus Mk 48 15 6 Jeweils zum Fest ließ Pilatus einen Gefangenen frei, den sie sich ausbitten durften. -Markus Mk 48 15 7 Damals saß gerade ein Mann namens Barabbas im Gefängnis, zusammen mit anderen Aufrührern, die bei einem Aufstand einen Mord begangen hatten. -Markus Mk 48 15 8 Die Volksmenge zog (zu Pilatus) hinauf und bat, ihnen die gleiche Gunst zu gewähren wie sonst. -Markus Mk 48 15 9 Pilatus fragte sie: Wollt ihr, dass ich den König der Juden freilasse? -Markus Mk 48 15 10 Er merkte nämlich, dass die Hohenpriester nur aus Neid Jesus an ihn ausgeliefert hatten. -Markus Mk 48 15 11 Die Hohenpriester aber wiegelten die Menge auf, lieber die Freilassung des Barabbas zu fordern. -Markus Mk 48 15 12 Pilatus wandte sich von neuem an sie und fragte: Was soll ich dann mit dem tun, den ihr den König der Juden nennt? -Markus Mk 48 15 13 Da schrien sie: Kreuzige ihn! -Markus Mk 48 15 14 Pilatus entgegnete: Was hat er denn für ein Verbrechen begangen? Sie schrien noch lauter: Kreuzige ihn! -Markus Mk 48 15 15 Darauf ließ Pilatus, um die Menge zufrieden zu stellen, Barabbas frei und gab den Befehl, Jesus zu geißeln und zu kreuzigen. -Markus Mk 48 15 16 Die Soldaten führten ihn in den Palast hinein, das heißt in das Prätorium, und riefen die ganze Kohorte zusammen. -Markus Mk 48 15 17 Dann legten sie ihm einen Purpurmantel um und flochten einen Dornenkranz; den setzten sie ihm auf -Markus Mk 48 15 18 und grüßten ihn: Heil dir, König der Juden! -Markus Mk 48 15 19 Sie schlugen ihm mit einem Stock auf den Kopf und spuckten ihn an, knieten vor ihm nieder und huldigten ihm. [20a] Nachdem sie so ihren Spott mit ihm getrieben hatten, nahmen sie ihm den Purpurmantel ab und zogen ihm seine eigenen Kleider wieder an. -Markus Mk 48 15 20 [20b] Dann führten sie Jesus hinaus, um ihn zu kreuzigen. -Markus Mk 48 15 21 Einen Mann, der gerade vom Feld kam, Simon von Zyrene, den Vater des Alexander und des Rufus, zwangen sie, sein Kreuz zu tragen. -Markus Mk 48 15 22 Und sie brachten Jesus an einen Ort namens Golgota, das heißt übersetzt: Schädelhöhe. -Markus Mk 48 15 23 Dort reichten sie ihm Wein, der mit Myrrhe gewürzt war; er aber nahm ihn nicht. -Markus Mk 48 15 24 Dann kreuzigten sie ihn. [Sie warfen das Los und verteilten] seine [Kleider unter sich] und gaben jedem, was ihm zufiel. -Markus Mk 48 15 25 Es war die dritte Stunde, als sie ihn kreuzigten. -Markus Mk 48 15 26 Und eine Aufschrift (auf einer Tafel) gab seine Schuld an: Der König der Juden. -Markus Mk 48 15 27 Zusammen mit ihm kreuzigten sie zwei Räuber, den einen rechts von ihm, den andern links. -Markus Mk 48 15 28 [[]] -Markus Mk 48 15 29 Die Leute, die vorbeikamen, verhöhnten ihn, [schüttelten den Kopf] und riefen: Ach, du willst den Tempel niederreißen und in drei Tagen wieder aufbauen? -Markus Mk 48 15 30 Hilf dir doch selbst und steig herab vom Kreuz! -Markus Mk 48 15 31 Auch die Hohenpriester und die Schriftgelehrten verhöhnten ihn und sagten zueinander: Anderen hat er geholfen, sich selbst kann er nicht helfen. -Markus Mk 48 15 32 Der Messias, der König von Israel! Er soll doch jetzt vom Kreuz herabsteigen, damit wir sehen und glauben. Auch die beiden Männer, die mit ihm zusammen gekreuzigt wurden, beschimpften ihn. -Markus Mk 48 15 33 Als die sechste Stunde kam, brach über das ganze Land eine Finsternis herein. Sie dauerte bis zur neunten Stunde. -Markus Mk 48 15 34 Und in der neunten Stunde rief Jesus mit lauter Stimme: [Eloï, Eloï, lema sabachtani?,] das heißt übersetzt: [Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?] -Markus Mk 48 15 35 Einige von denen, die dabeistanden und es hörten, sagten: Hört, er ruft nach Elija! -Markus Mk 48 15 36 Einer lief hin, tauchte einen Schwamm in [Essig,] steckte ihn auf einen Stock und [gab] Jesus [zu trinken.] Dabei sagte er: Lasst uns doch sehen, ob Elija kommt und ihn herabnimmt. -Markus Mk 48 15 37 Jesus aber schrie laut auf. Dann hauchte er den Geist aus. -Markus Mk 48 15 38 Da riss der Vorhang im Tempel von oben bis unten entzwei. -Markus Mk 48 15 39 Als der Hauptmann, der Jesus gegenüberstand, ihn auf diese Weise sterben sah, sagte er: Wahrhaftig, dieser Mensch war Gottes Sohn. -Markus Mk 48 15 40 Auch einige Frauen sahen von weitem zu, darunter Maria aus Magdala, Maria, die Mutter von Jakobus dem Kleinen und Joses, sowie Salome; -Markus Mk 48 15 41 sie waren Jesus schon in Galiläa nachgefolgt und hatten ihm gedient. Noch viele andere Frauen waren dabei, die mit ihm nach Jerusalem hinaufgezogen waren. -Markus Mk 48 15 42 Da es Rüsttag war, der Tag vor dem Sabbat, und es schon Abend wurde, -Markus Mk 48 15 43 ging Josef von Arimathäa, ein vornehmer Ratsherr, der auch auf das Reich Gottes wartete, zu Pilatus und wagte es, um den Leichnam Jesu zu bitten. -Markus Mk 48 15 44 Pilatus war überrascht, als er hörte, dass Jesus schon tot sei. Er ließ den Hauptmann kommen und fragte ihn, ob Jesus bereits gestorben sei. -Markus Mk 48 15 45 Als der Hauptmann ihm das bestätigte, überließ er Josef den Leichnam. -Markus Mk 48 15 46 Josef kaufte ein Leinentuch, nahm Jesus vom Kreuz, wickelte ihn in das Tuch und legte ihn in ein Grab, das in einen Felsen gehauen war. Dann wälzte er einen Stein vor den Eingang des Grabes. -Markus Mk 48 15 47 Maria aus Magdala aber und Maria, die Mutter des Joses, beobachteten, wohin der Leichnam gelegt wurde. -Markus Mk 48 16 1 Als der Sabbat vorüber war, kauften Maria aus Magdala, Maria, die Mutter des Jakobus, und Salome wohlriechende Öle, um damit zum Grab zu gehen und Jesus zu salben. -Markus Mk 48 16 2 Am ersten Tag der Woche kamen sie in aller Frühe zum Grab, als eben die Sonne aufging. -Markus Mk 48 16 3 Sie sagten zueinander: Wer könnte uns den Stein vom Eingang des Grabes wegwälzen? -Markus Mk 48 16 4 Doch als sie hinblickten, sahen sie, dass der Stein schon weggewälzt war; er war sehr groß. -Markus Mk 48 16 5 Sie gingen in das Grab hinein und sahen auf der rechten Seite einen jungen Mann sitzen, der mit einem weißen Gewand bekleidet war; da erschraken sie sehr. -Markus Mk 48 16 6 Er aber sagte zu ihnen: Erschreckt nicht! Ihr sucht Jesus von Nazaret, den Gekreuzigten. Er ist auferstanden; er ist nicht hier. Seht, da ist die Stelle, wo man ihn hingelegt hatte. -Markus Mk 48 16 7 Nun aber geht und sagt seinen Jüngern, vor allem Petrus: Er geht euch voraus nach Galiläa; dort werdet ihr ihn sehen, wie er es euch gesagt hat. -Markus Mk 48 16 8 Da verließen sie das Grab und flohen; denn Schrecken und Entsetzen hatte sie gepackt. Und sie sagten niemand etwas davon; denn sie fürchteten sich. -Markus Mk 48 16 9 Als Jesus am frühen Morgen des ersten Wochentages auferstanden war, erschien er zuerst Maria aus Magdala, aus der er sieben Dämonen ausgetrieben hatte. -Markus Mk 48 16 10 Sie ging und berichtete es denen, die mit ihm zusammen gewesen waren und die nun klagten und weinten. -Markus Mk 48 16 11 Als sie hörten, er lebe und sei von ihr gesehen worden, glaubten sie es nicht. -Markus Mk 48 16 12 Darauf erschien er in einer anderen Gestalt zweien von ihnen, als sie unterwegs waren und aufs Land gehen wollten. -Markus Mk 48 16 13 Auch sie gingen und berichteten es den anderen und auch ihnen glaubte man nicht. -Markus Mk 48 16 14 Später erschien Jesus auch den Elf, als sie bei Tisch waren; er tadelte ihren Unglauben und ihre Verstocktheit, weil sie denen nicht glaubten, die ihn nach seiner Auferstehung gesehen hatten. -Markus Mk 48 16 15 Dann sagte er zu ihnen: Geht hinaus in die ganze Welt, und verkündet das Evangelium allen Geschöpfen! -Markus Mk 48 16 16 Wer glaubt und sich taufen lässt, wird gerettet; wer aber nicht glaubt, wird verdammt werden. -Markus Mk 48 16 17 Und durch die, die zum Glauben gekommen sind, werden folgende Zeichen geschehen: In meinem Namen werden sie Dämonen austreiben; sie werden in neuen Sprachen reden; -Markus Mk 48 16 18 wenn sie Schlangen anfassen oder tödliches Gift trinken, wird es ihnen nicht schaden; und die Kranken, denen sie die Hände auflegen, werden gesund werden. -Markus Mk 48 16 19 Nachdem Jesus, der Herr, dies zu ihnen gesagt hatte, [wurde er in den Himmel aufgenommen] und [setzte sich zur Rechten] Gottes. -Markus Mk 48 16 20 Sie aber zogen aus und predigten überall. Der Herr stand ihnen bei und bekräftigte die Verkündigung durch die Zeichen, die er geschehen ließ.]] +Markus Mk 48 11 1 Von dort brach Jesus auf und kam nach Judäa und in das Gebiet jenseits des Jordan. Wieder versammelten sich viele Leute bei ihm, und er lehrte sie, wie er es gewohnt war. +Markus Mk 48 11 2 Da kamen Pharisäer zu ihm und fragten: Darf ein Mann seine Frau aus der Ehe entlassen? Damit wollten sie ihm eine Falle stellen. +Markus Mk 48 11 3 Er antwortete ihnen: Was hat euch Mose vorgeschrieben? +Markus Mk 48 11 4 Sie sagten: Mose hat erlaubt, [eine Scheidungsurkunde auszustellen und] (die Frau) [aus der Ehe zu entlassen.] +Markus Mk 48 11 5 Jesus entgegnete ihnen: Nur weil ihr so hartherzig seid, hat er euch dieses Gebot gegeben. +Markus Mk 48 11 6 Am Anfang der Schöpfung aber [hat Gott sie als Mann und Frau geschaffen.] +Markus Mk 48 11 7 [Darum wird der Mann Vater und Mutter verlassen,] +Markus Mk 48 11 8 [und die zwei werden ein Fleisch sein.] Sie sind also nicht mehr zwei, sondern eins. +Markus Mk 48 11 9 Was aber Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen. +Markus Mk 48 11 10 Zu Hause befragten ihn die Jünger noch einmal darüber. +Markus Mk 48 11 11 Er antwortete ihnen: Wer seine Frau aus der Ehe entlässt und eine andere heiratet, begeht ihr gegenüber Ehebruch. +Markus Mk 48 11 12 Auch eine Frau begeht Ehebruch, wenn sie ihren Mann aus der Ehe entlässt und einen anderen heiratet. +Markus Mk 48 11 13 Da brachte man Kinder zu ihm, damit er ihnen die Hände auflegte. Die Jünger aber wiesen die Leute schroff ab. +Markus Mk 48 11 14 Als Jesus das sah, wurde er unwillig und sagte zu ihnen: Lasst die Kinder zu mir kommen; hindert sie nicht daran! Denn Menschen wie ihnen gehört das Reich Gottes. +Markus Mk 48 11 15 Amen, das sage ich euch: Wer das Reich Gottes nicht so annimmt, wie ein Kind, der wird nicht hineinkommen. +Markus Mk 48 11 16 Und er nahm die Kinder in seine Arme; dann legte er ihnen die Hände auf und segnete sie. +Markus Mk 48 11 17 Als sich Jesus wieder auf den Weg machte, lief ein Mann auf ihn zu, fiel vor ihm auf die Knie und fragte ihn: Guter Meister, was muss ich tun, um das ewige Leben zu gewinnen? +Markus Mk 48 11 18 Jesus antwortete: Warum nennst du mich gut? Niemand ist gut außer Gott, dem Einen. +Markus Mk 48 11 19 Du kennst doch die Gebote: [Du sollst nicht töten, du sollst nicht die Ehe brechen, du sollst nicht stehlen, du sollst nicht falsch aussagen,] du sollst keinen Raub begehen; [ehre deinen Vater und deine Mutter!] +Markus Mk 48 11 20 Er erwiderte ihm: Meister, alle diese Gebote habe ich von Jugend an befolgt. +Markus Mk 48 11 21 Da sah ihn Jesus an, und weil er ihn liebte, sagte er: Eines fehlt dir noch: Geh, verkaufe, was du hast, gib das Geld den Armen, und du wirst einen bleibenden Schatz im Himmel haben; dann komm und folge mir nach! +Markus Mk 48 11 22 Der Mann aber war betrübt, als er das hörte, und ging traurig weg; denn er hatte ein großes Vermögen. +Markus Mk 48 11 23 Da sah Jesus seine Jünger an und sagte zu ihnen: Wie schwer ist es für Menschen, die viel besitzen, in das Reich Gottes zu kommen! +Markus Mk 48 11 24 Die Jünger waren über seine Worte bestürzt. Jesus aber sagte noch einmal zu ihnen: Meine Kinder, wie schwer ist es, in das Reich Gottes zu kommen! +Markus Mk 48 11 25 Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in das Reich Gottes gelangt. +Markus Mk 48 11 26 Sie aber erschraken noch mehr und sagten zueinander: Wer kann dann noch gerettet werden? +Markus Mk 48 11 27 Jesus sah sie an und sagte: Für Menschen ist das unmöglich, aber nicht für Gott; denn [für Gott ist alles möglich.] +Markus Mk 48 11 28 Da sagte Petrus zu ihm: Du weißt, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt. +Markus Mk 48 11 29 Jesus antwortete: Amen, ich sage euch: Jeder, der um meinetwillen und um des Evangeliums willen Haus oder Brüder, Schwestern, Mutter, Vater, Kinder oder Äcker verlassen hat, +Markus Mk 48 11 30 wird das Hundertfache dafür empfangen: Jetzt in dieser Zeit wird er Häuser, Brüder, Schwestern, Mütter, Kinder und Äcker erhalten, wenn auch unter Verfolgungen, und in der kommenden Welt das ewige Leben. +Markus Mk 48 11 31 Viele aber, die jetzt die Ersten sind, werden dann die Letzten sein, und die Letzten werden die Ersten sein. +Markus Mk 48 11 32 Während sie auf dem Weg hinauf nach Jerusalem waren, ging Jesus voraus. Die Leute wunderten sich über ihn, die Jünger aber hatten Angst. Da versammelte er die Zwölf wieder um sich und kündigte ihnen an, was ihm bevorstand. +Markus Mk 48 11 33 Er sagte: Wir gehen jetzt nach Jerusalem hinauf; dort wird der Menschensohn den Hohenpriestern und den Schriftgelehrten ausgeliefert; sie werden ihn zum Tod verurteilen und den Heiden übergeben; +Markus Mk 48 11 34 sie werden ihn verspotten, anspucken, geißeln und töten. Aber nach drei Tagen wird er auferstehen. +Markus Mk 48 11 35 Da traten Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, zu ihm und sagten: Meister, wir möchten, dass du uns eine Bitte erfüllst. +Markus Mk 48 11 36 Er antwortete: Was soll ich für euch tun? +Markus Mk 48 11 37 Sie sagten zu ihm: Lass in deinem Reich einen von uns rechts und den andern links neben dir sitzen. +Markus Mk 48 11 38 Jesus erwiderte: Ihr wisst nicht, um was ihr bittet. Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinke, oder die Taufe auf euch nehmen, mit der ich getauft werde? +Markus Mk 48 11 39 Sie antworteten: Wir können es. Da sagte Jesus zu ihnen: Ihr werdet den Kelch trinken, den ich trinke, und die Taufe empfangen, mit der ich getauft werde. +Markus Mk 48 11 40 Doch den Platz zu meiner Rechten und zu meiner Linken habe nicht ich zu vergeben; dort werden die sitzen, für die diese Plätze bestimmt sind. +Markus Mk 48 11 41 Als die zehn anderen Jünger das hörten, wurden sie sehr ärgerlich über Jakobus und Johannes. +Markus Mk 48 11 42 Da rief Jesus sie zu sich und sagte: Ihr wisst, dass die, die als Herrscher gelten, ihre Völker unterdrücken und die Mächtigen ihre Macht über die Menschen missbrauchen. +Markus Mk 48 11 43 Bei euch aber soll es nicht so sein, sondern wer bei euch groß sein will, der soll euer Diener sein, +Markus Mk 48 11 44 und wer bei euch der Erste sein will, soll der Sklave aller sein. +Markus Mk 48 11 45 Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele. +Markus Mk 48 11 46 Sie kamen nach Jericho. Als er mit seinen Jüngern und einer großen Menschenmenge Jericho wieder verließ, saß an der Straße ein blinder Bettler, Bartimäus, der Sohn des Timäus. +Markus Mk 48 11 47 Sobald er hörte, dass es Jesus von Nazaret war, rief er laut: Sohn Davids, Jesus, hab Erbarmen mit mir! +Markus Mk 48 11 48 Viele wurden ärgerlich und befahlen ihm zu schweigen. Er aber schrie noch viel lauter: Sohn Davids, hab Erbarmen mit mir! +Markus Mk 48 11 49 Jesus blieb stehen und sagte: Ruft ihn her! Sie riefen den Blinden und sagten zu ihm: Hab nur Mut, steh auf, er ruft dich. +Markus Mk 48 11 50 Da warf er seinen Mantel weg, sprang auf und lief auf Jesus zu. +Markus Mk 48 11 51 Und Jesus fragte ihn: Was soll ich dir tun? Der Blinde antwortete: Rabbuni, ich möchte wieder sehen können. +Markus Mk 48 11 52 Da sagte Jesus zu ihm: Geh! Dein Glaube hat dir geholfen. Im gleichen Augenblick konnte er wieder sehen, und er folgte Jesus auf seinem Weg. +Markus Mk 48 12 1 Als sie in die Nähe von Jerusalem kamen, nach Betfage und Betanien am Ölberg, schickte er zwei seiner Jünger voraus. +Markus Mk 48 12 2 Er sagte zu ihnen: Geht in das Dorf, das vor euch liegt; gleich wenn ihr hineinkommt, werdet ihr einen jungen Esel angebunden finden, auf dem noch nie ein Mensch gesessen hat. Bindet ihn los, und bringt ihn her! +Markus Mk 48 12 3 Und wenn jemand zu euch sagt: Was tut ihr da?, dann antwortet: Der Herr braucht ihn; er lässt ihn bald wieder zurückbringen. +Markus Mk 48 12 4 Da machten sie sich auf den Weg und fanden außen an einer Tür an der Straße einen jungen Esel angebunden und sie banden ihn los. +Markus Mk 48 12 5 Einige, die dabeistanden, sagten zu ihnen: Wie kommt ihr dazu, den Esel loszubinden? +Markus Mk 48 12 6 Sie gaben ihnen zur Antwort, was Jesus gesagt hatte, und man ließ sie gewähren. +Markus Mk 48 12 7 Sie brachten den jungen Esel zu Jesus, legten ihre Kleider auf das Tier und er setzte sich darauf. +Markus Mk 48 12 8 Und viele breiteten ihre Kleider auf der Straße aus; andere rissen auf den Feldern Zweige (von den Büschen) ab und streuten sie auf den Weg. +Markus Mk 48 12 9 Die Leute, die vor ihm hergingen und die ihm folgten, riefen: [Hosanna!] /[Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn!] +Markus Mk 48 12 10 Gesegnet sei das Reich unseres Vaters David, /das nun kommt. /[Hosanna] in der Höhe! +Markus Mk 48 12 11 Und er zog nach Jerusalem hinein, in den Tempel; nachdem er sich alles angesehen hatte, ging er spät am Abend mit den Zwölf nach Betanien hinaus. +Markus Mk 48 12 12 Als sie am nächsten Tag Betanien verließen, hatte er Hunger. +Markus Mk 48 12 13 Da sah er von weitem einen Feigenbaum mit Blättern und ging hin, um nach Früchten zu suchen. Aber er fand an dem Baum nichts als Blätter; denn es war nicht die Zeit der Feigenernte. +Markus Mk 48 12 14 Da sagte er zu ihm: In Ewigkeit soll niemand mehr eine Frucht von dir essen. Und seine Jünger hörten es. +Markus Mk 48 12 15 Dann kamen sie nach Jerusalem. Jesus ging in den Tempel und begann, die Händler und Käufer aus dem Tempel hinauszutreiben; er stieß die Tische der Geldwechsler und die Stände der Taubenhändler um +Markus Mk 48 12 16 und ließ nicht zu, dass jemand irgendetwas durch den Tempelbezirk trug. +Markus Mk 48 12 17 Er belehrte sie und sagte: Heißt es nicht in der Schrift: [Mein Haus soll ein Haus des Gebetes für alle Völker sein?] Ihr aber habt daraus [eine Räuberhöhle] gemacht. +Markus Mk 48 12 18 Die Hohenpriester und die Schriftgelehrten hörten davon und suchten nach einer Möglichkeit, ihn umzubringen. Denn sie fürchteten ihn, weil alle Leute von seiner Lehre sehr beeindruckt waren. +Markus Mk 48 12 19 Als es Abend wurde, verließ Jesus mit seinen Jüngern die Stadt. +Markus Mk 48 12 20 Als sie am nächsten Morgen an dem Feigenbaum vorbeikamen, sahen sie, dass er bis zu den Wurzeln verdorrt war. +Markus Mk 48 12 21 Da erinnerte sich Petrus und sagte zu Jesus: Rabbi, sieh doch, der Feigenbaum, den du verflucht hast, ist verdorrt. +Markus Mk 48 12 22 Jesus sagte zu ihnen: Ihr müsst Glauben an Gott haben. +Markus Mk 48 12 23 Amen, das sage ich euch: Wenn jemand zu diesem Berg sagt: Heb dich empor und stürz dich ins Meer!, und wenn er in seinem Herzen nicht zweifelt, sondern glaubt, dass geschieht, was er sagt, dann wird es geschehen. +Markus Mk 48 12 24 Darum sage ich euch: Alles, worum ihr betet und bittet - glaubt nur, dass ihr es schon erhalten habt, dann wird es euch zuteil. +Markus Mk 48 12 25 Und wenn ihr beten wollt und ihr habt einem anderen etwas vorzuwerfen, dann vergebt ihm, damit auch euer Vater im Himmel euch eure Verfehlungen vergibt. +Markus Mk 48 12 26 [[]] +Markus Mk 48 12 27 Sie kamen wieder nach Jerusalem. Als er im Tempel umherging, kamen die Hohenpriester, die Schriftgelehrten und die Ältesten zu ihm +Markus Mk 48 12 28 und fragten ihn: Mit welchem Recht tust du das alles? Wer hat dir die Vollmacht gegeben, das zu tun? +Markus Mk 48 12 29 Jesus sagte zu ihnen: Zuerst will ich euch eine Frage vorlegen. Antwortet mir, dann werde ich euch sagen, mit welchem Recht ich das tue. +Markus Mk 48 12 30 Stammte die Taufe des Johannes vom Himmel oder von den Menschen? Antwortet mir! +Markus Mk 48 12 31 Da überlegten sie und sagten zueinander: Wenn wir antworten: Vom Himmel!, so wird er sagen: Warum habt ihr ihm dann nicht geglaubt? +Markus Mk 48 12 32 Sollen wir also antworten: Von den Menschen? Sie fürchteten sich aber vor den Leuten; denn alle glaubten, dass Johannes wirklich ein Prophet war. +Markus Mk 48 12 33 Darum antworteten sie Jesus: Wir wissen es nicht. Jesus erwiderte: Dann sage auch ich euch nicht, mit welchem Recht ich das alles tue. +Markus Mk 48 13 1 Jesus begann zu ihnen (wieder) in Form von Gleichnissen zu reden. (Er sagte:) Ein Mann [legte einen Weinberg an, zog ringsherum einen Zaun, hob eine Kelter aus und baute einen Turm.] Dann verpachtete er den Weinberg an Winzer und reiste in ein anderes Land. +Markus Mk 48 13 2 Als nun die Zeit dafür gekommen war, schickte er einen Knecht zu den Winzern, um bei ihnen seinen Anteil an den Früchten des Weinbergs holen zu lassen. +Markus Mk 48 13 3 Sie aber packten und prügelten ihn und jagten ihn mit leeren Händen fort. +Markus Mk 48 13 4 Darauf schickte er einen anderen Knecht zu ihnen; auch ihn misshandelten und beschimpften sie. +Markus Mk 48 13 5 Als er einen dritten schickte, brachten sie ihn um. Ähnlich ging es vielen anderen; die einen wurden geprügelt, die andern umgebracht. +Markus Mk 48 13 6 Schließlich blieb ihm nur noch einer: sein geliebter Sohn. Ihn sandte er als letzten zu ihnen, denn er dachte: Vor meinem Sohn werden sie Achtung haben. +Markus Mk 48 13 7 Die Winzer aber sagten zueinander: Das ist der Erbe. Auf, wir wollen ihn töten, dann gehört sein Erbgut uns. +Markus Mk 48 13 8 Und sie packten ihn und brachten ihn um und warfen ihn aus dem Weinberg hinaus. +Markus Mk 48 13 9 Was wird nun der Besitzer des Weinbergs tun? Er wird kommen und die Winzer töten und den Weinberg anderen geben. +Markus Mk 48 13 10 Habt ihr nicht das Schriftwort gelesen: [Der Stein, den die Bauleute verworfen haben,] /[er ist zum Eckstein geworden;] +Markus Mk 48 13 11 [das hat der Herr vollbracht,] /[vor unseren Augen geschah dieses Wunder?] +Markus Mk 48 13 12 Daraufhin hätten sie Jesus gern verhaften lassen; aber sie fürchteten die Menge. Denn sie hatten gemerkt, dass er mit diesem Gleichnis sie meinte. Da ließen sie ihn stehen und gingen weg. +Markus Mk 48 13 13 Einige Pharisäer und einige Anhänger des Herodes wurden zu Jesus geschickt, um ihn mit einer Frage in eine Falle zu locken. +Markus Mk 48 13 14 Sie kamen zu ihm und sagten: Meister, wir wissen, dass du immer die Wahrheit sagst und dabei auf niemand Rücksicht nimmst; denn du siehst nicht auf die Person, sondern lehrst wirklich den Weg Gottes. Ist es erlaubt, dem Kaiser Steuer zu zahlen, oder nicht? Sollen wir sie zahlen oder nicht zahlen? +Markus Mk 48 13 15 Er aber durchschaute ihre Heuchelei und sagte zu ihnen: Warum stellt ihr mir eine Falle? Bringt mir einen Denar, ich will ihn sehen. +Markus Mk 48 13 16 Man brachte ihm einen. Da fragte er sie: Wessen Bild und Aufschrift ist das? Sie antworteten ihm: Des Kaisers. +Markus Mk 48 13 17 Da sagte Jesus zu ihnen: So gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und Gott, was Gott gehört! Und sie waren sehr erstaunt über ihn. +Markus Mk 48 13 18 Von den Sadduzäern, die behaupten, es gebe keine Auferstehung, kamen einige zu Jesus und fragten ihn: +Markus Mk 48 13 19 Meister, Mose hat uns vorgeschrieben: [Wenn ein Mann, der einen Bruder hat, stirbt und] eine Frau hinterlässt, [aber kein Kind, dann soll sein Bruder die Frau heiraten und] seinem [Bruder Nachkommen verschaffen.] +Markus Mk 48 13 20 Es lebten einmal sieben Brüder. Der erste nahm sich eine Frau, und als er starb, hinterließ er keine Nachkommen. +Markus Mk 48 13 21 Da nahm sie der zweite; auch er starb, ohne Nachkommen zu hinterlassen, und ebenso der dritte. +Markus Mk 48 13 22 Keiner der sieben hatte Nachkommen. Als letzte von allen starb die Frau. +Markus Mk 48 13 23 Wessen Frau wird sie nun bei der Auferstehung sein? Alle sieben haben sie doch zur Frau gehabt. +Markus Mk 48 13 24 Jesus sagte zu ihnen: Ihr irrt euch, ihr kennt weder die Schrift noch die Macht Gottes. +Markus Mk 48 13 25 Wenn nämlich die Menschen von den Toten auferstehen, werden sie nicht mehr heiraten, sondern sie werden sein wie die Engel im Himmel. +Markus Mk 48 13 26 Dass aber die Toten auferstehen, habt ihr das nicht im Buch des Mose gelesen, in der Geschichte vom Dornbusch, in der Gott zu Mose spricht: [Ich bin der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs?] +Markus Mk 48 13 27 Er ist doch nicht ein Gott von Toten, sondern von Lebenden. Ihr irrt euch sehr. +Markus Mk 48 13 28 Ein Schriftgelehrter hatte ihrem Streit zugehört; und da er bemerkt hatte, wie treffend Jesus ihnen antwortete, ging er zu ihm hin und fragte ihn: Welches Gebot ist das erste von allen? +Markus Mk 48 13 29 Jesus antwortete: Das erste ist: [Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist der einzige Herr.] +Markus Mk 48 13 30 [Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele,] mit all deinen Gedanken [und all deiner Kraft.] +Markus Mk 48 13 31 Als zweites kommt hinzu: [Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.] Kein anderes Gebot ist größer als diese beiden. +Markus Mk 48 13 32 Da sagte der Schriftgelehrte zu ihm: Sehr gut, Meister! Ganz richtig hast du gesagt: Er allein ist der Herr, und es gibt keinen anderen außer ihm, +Markus Mk 48 13 33 und ihn mit ganzem Herzen, ganzem Verstand und ganzer Kraft zu lieben und den Nächsten zu lieben wie sich selbst, ist weit mehr als alle Brandopfer und anderen Opfer. +Markus Mk 48 13 34 Jesus sah, dass er mit Verständnis geantwortet hatte, und sagte zu ihm: Du bist nicht fern vom Reich Gottes. Und keiner wagte mehr, Jesus eine Frage zu stellen. +Markus Mk 48 13 35 Als Jesus im Tempel lehrte, sagte er: Wie können die Schriftgelehrten behaupten, der Messias sei der Sohn Davids? +Markus Mk 48 13 36 Denn David hat, vom Heiligen Geist erfüllt, selbst gesagt: [Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich mir zur Rechten und ich lege dir deine Feinde unter die Füße.] +Markus Mk 48 13 37 [37b] Es war eine große Menschenmenge versammelt und hörte ihm mit Freude zu. +Markus Mk 48 13 38 Er lehrte sie und sagte: Nehmt euch in Acht vor den Schriftgelehrten! Sie gehen gern in langen Gewändern umher, lieben es, wenn man sie auf den Straßen und Plätzen grüßt, +Markus Mk 48 13 39 und sie wollen in der Synagoge die vordersten Sitze und bei jedem Festmahl die Ehrenplätze haben. +Markus Mk 48 13 40 Sie bringen die Witwen um ihre Häuser und verrichten in ihrer Scheinheiligkeit lange Gebete. Aber um so härter wird das Urteil sein, das sie erwartet. +Markus Mk 48 13 41 Als Jesus einmal dem Opferkasten gegenübersaß, sah er zu, wie die Leute Geld in den Kasten warfen. Viele Reiche kamen und gaben viel. +Markus Mk 48 13 42 Da kam auch eine arme Witwe und warf zwei kleine Münzen hinein. +Markus Mk 48 13 43 Er rief seine Jünger zu sich und sagte: Amen, ich sage euch: Diese arme Witwe hat mehr in den Opferkasten hineingeworfen als alle andern. +Markus Mk 48 13 44 Denn sie alle haben nur etwas von ihrem Überfluss hergegeben; diese Frau aber, die kaum das Nötigste zum Leben hat, sie hat alles gegeben, was sie besaß, ihren ganzen Lebensunterhalt. +Markus Mk 48 14 1 Als Jesus den Tempel verließ, sagte einer von seinen Jüngern zu ihm: Meister, sieh, was für Steine und was für Bauten! +Markus Mk 48 14 2 Jesus sagte zu ihm: Siehst du diese großen Bauten? Kein Stein wird auf dem andern bleiben, alles wird niedergerissen. +Markus Mk 48 14 3 Und als er auf dem Ölberg saß, dem Tempel gegenüber, fragten ihn Petrus, Jakobus, Johannes und Andreas, die mit ihm allein waren: +Markus Mk 48 14 4 Sag uns, wann wird das geschehen, und an welchem Zeichen wird man erkennen, dass das Ende von all dem bevorsteht? +Markus Mk 48 14 5 Jesus sagte zu ihnen: Gebt Acht, dass euch niemand irreführt! +Markus Mk 48 14 6 Viele werden unter meinem Namen auftreten und sagen: Ich bin es! Und sie werden viele irreführen. +Markus Mk 48 14 7 Wenn ihr dann von Kriegen hört und Nachrichten über Kriege euch beunruhigen, lasst euch nicht erschrecken! Das [muss geschehen.] Es ist aber noch nicht das Ende. +Markus Mk 48 14 8 Denn ein Volk wird sich gegen das andere erheben und ein Reich gegen das andere. Und an vielen Orten wird es Erdbeben und Hungersnöte geben. Doch das ist erst der Anfang der Wehen. +Markus Mk 48 14 9 Ihr aber, macht euch darauf gefasst: Man wird euch um meinetwillen vor die Gerichte bringen, in den Synagogen misshandeln und vor Statthalter und Könige stellen, damit ihr vor ihnen Zeugnis ablegt. +Markus Mk 48 14 10 Vor dem Ende aber muss allen Völkern das Evangelium verkündet werden. +Markus Mk 48 14 11 Und wenn man euch abführt und vor Gericht stellt, dann macht euch nicht im voraus Sorgen, was ihr sagen sollt; sondern was euch in jener Stunde eingegeben wird, das sagt! Denn nicht ihr werdet dann reden, sondern der Heilige Geist. +Markus Mk 48 14 12 Brüder werden einander dem Tod ausliefern und Väter ihre Kinder, und die Kinder werden sich gegen ihre Eltern auflehnen und sie in den Tod schicken. +Markus Mk 48 14 13 Und ihr werdet um meines Namens willen von allen gehasst werden; wer aber bis zum Ende standhaft bleibt, der wird gerettet. +Markus Mk 48 14 14 Wenn ihr aber den [unheilvollen Gräuel] an dem Ort seht, wo er nicht stehen darf - der Leser begreife -, dann sollen die Bewohner von Judäa in die Berge fliehen; +Markus Mk 48 14 15 wer gerade auf dem Dach ist, soll nicht hinabsteigen und ins Haus gehen, um etwas mitzunehmen; +Markus Mk 48 14 16 wer auf dem Feld ist, soll nicht zurückkehren, um seinen Mantel zu holen. +Markus Mk 48 14 17 Weh aber den Frauen, die in jenen Tagen schwanger sind oder ein Kind stillen. +Markus Mk 48 14 18 Betet darum, dass dies alles nicht im Winter eintritt. +Markus Mk 48 14 19 Denn jene Tage werden eine [Not] bringen, [wie es noch nie eine gegeben hat, seit] Gott [die Welt] erschuf, [und wie es auch keine mehr geben wird.] +Markus Mk 48 14 20 Und wenn der Herr diese Zeit nicht verkürzen würde, dann würde kein Mensch gerettet; aber um seiner Auserwählten willen hat er diese Zeit verkürzt. +Markus Mk 48 14 21 Wenn dann jemand zu euch sagt: Seht, hier ist der Messias!, oder: Seht, dort ist er!, so glaubt es nicht! +Markus Mk 48 14 22 Denn es wird mancher falsche Messias und mancher falsche Prophet auftreten und sie werden Zeichen und Wunder tun, um, wenn möglich, die Auserwählten irrezuführen. +Markus Mk 48 14 23 Ihr aber, seht euch vor! Ich habe euch alles vorausgesagt. +Markus Mk 48 14 24 Aber in jenen Tagen, nach der großen Not, [wird sich die Sonne verfinstern und der Mond wird nicht mehr scheinen;] +Markus Mk 48 14 25 [die Sterne werden] vom Himmel [fallen] und die Kräfte des Himmels werden erschüttert werden. +Markus Mk 48 14 26 Dann wird man den [Menschensohn] mit großer Macht und Herrlichkeit [auf den Wolken kommen] sehen. +Markus Mk 48 14 27 Und er wird die Engel aussenden und die von ihm Auserwählten [aus allen vier Windrichtungen zusammenführen,] vom Ende der Erde bis zum Ende des Himmels. +Markus Mk 48 14 28 Lernt etwas aus dem Vergleich mit dem Feigenbaum! Sobald seine Zweige saftig werden und Blätter treiben, wisst ihr, dass der Sommer nahe ist. +Markus Mk 48 14 29 Genauso sollt ihr erkennen, wenn ihr (all) das geschehen seht, dass das Ende vor der Tür steht. +Markus Mk 48 14 30 Amen, ich sage euch: Diese Generation wird nicht vergehen, bis das alles eintrifft. +Markus Mk 48 14 31 Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen. +Markus Mk 48 14 32 Doch jenen Tag und jene Stunde kennt niemand, auch nicht die Engel im Himmel, nicht einmal der Sohn, sondern nur der Vater. +Markus Mk 48 14 33 Seht euch also vor und bleibt wach! Denn ihr wisst nicht, wann die Zeit da ist. +Markus Mk 48 14 34 Es ist wie mit einem Mann, der sein Haus verließ, um auf Reisen zu gehen: Er übertrug alle Verantwortung seinen Dienern, jedem eine bestimmte Aufgabe; dem Türhüter befahl er, wachsam zu sein. +Markus Mk 48 14 35 Seid also wachsam! Denn ihr wisst nicht, wann der Hausherr kommt, ob am Abend oder um Mitternacht, ob beim Hahnenschrei oder erst am Morgen. +Markus Mk 48 14 36 Er soll euch, wenn er plötzlich kommt, nicht schlafend antreffen. +Markus Mk 48 14 37 Was ich aber euch sage, das sage ich allen: Seid wachsam! +Markus Mk 48 15 1 Es war zwei Tage vor dem Pascha und dem Fest der Ungesäuerten Brote. Die Hohenpriester und die Schriftgelehrten suchten nach einer Möglichkeit, Jesus mit List in ihre Gewalt zu bringen, um ihn zu töten. +Markus Mk 48 15 2 Sie sagten aber: Ja nicht am Fest, damit es im Volk keinen Aufruhr gibt. +Markus Mk 48 15 3 Als Jesus in Betanien im Haus Simons des Aussätzigen bei Tisch war, kam eine Frau mit einem Alabastergefäß voll echtem, kostbarem Nardenöl, zerbrach es und goss das Öl über sein Haar. +Markus Mk 48 15 4 Einige aber wurden unwillig und sagten zueinander: Wozu diese Verschwendung? +Markus Mk 48 15 5 Man hätte das Öl um mehr als dreihundert Denare verkaufen und das Geld den Armen geben können. Und sie machten der Frau heftige Vorwürfe. +Markus Mk 48 15 6 Jesus aber sagte: Hört auf! Warum lasst ihr sie nicht in Ruhe? Sie hat ein gutes Werk an mir getan. +Markus Mk 48 15 7 Denn die Armen habt ihr immer bei euch und ihr könnt ihnen Gutes tun, so oft ihr wollt; mich aber habt ihr nicht immer. +Markus Mk 48 15 8 Sie hat getan, was sie konnte. Sie hat im voraus meinen Leib für das Begräbnis gesalbt. +Markus Mk 48 15 9 Amen, ich sage euch: Überall auf der Welt, wo das Evangelium verkündet wird, wird man sich an sie erinnern und erzählen, was sie getan hat. +Markus Mk 48 15 10 Judas Iskariot, einer der Zwölf, ging zu den Hohenpriestern. Er wollte Jesus an sie ausliefern. +Markus Mk 48 15 11 Als sie das hörten, freuten sie sich und versprachen, ihm Geld dafür zu geben. Von da an suchte er nach einer günstigen Gelegenheit, ihn auszuliefern. +Markus Mk 48 15 12 Am ersten Tag des Festes der Ungesäuerten Brote, an dem man das Paschalamm schlachtete, sagten die Jünger zu Jesus: Wo sollen wir das Paschamahl für dich vorbereiten? +Markus Mk 48 15 13 Da schickte er zwei seiner Jünger voraus und sagte zu ihnen: Geht in die Stadt; dort wird euch ein Mann begegnen, der einen Wasserkrug trägt. Folgt ihm, +Markus Mk 48 15 14 bis er in ein Haus hineingeht; dann sagt zu dem Herrn des Hauses: Der Meister lässt dich fragen: Wo ist der Raum, in dem ich mit meinen Jüngern das Paschalamm essen kann? +Markus Mk 48 15 15 Und der Hausherr wird euch einen großen Raum im Obergeschoss zeigen, der schon für das Festmahl hergerichtet und mit Polstern ausgestattet ist. Dort bereitet alles für uns vor! +Markus Mk 48 15 16 Die Jünger machten sich auf den Weg und kamen in die Stadt. Sie fanden alles so, wie er es ihnen gesagt hatte, und bereiteten das Paschamahl vor. +Markus Mk 48 15 17 Als es Abend wurde, kam Jesus mit den Zwölf. +Markus Mk 48 15 18 Während sie nun bei Tisch waren und aßen, sagte er: Amen, ich sage euch: Einer von euch wird mich verraten und ausliefern, [einer von denen, die zusammen mit mir essen.] +Markus Mk 48 15 19 Da wurden sie traurig und einer nach dem andern fragte ihn: Doch nicht etwa ich? +Markus Mk 48 15 20 Er sagte zu ihnen: Einer von euch Zwölf, der mit mir aus derselben Schüssel isst. +Markus Mk 48 15 21 Der Menschensohn muss zwar seinen Weg gehen, wie die Schrift über ihn sagt. Doch weh dem Menschen, durch den der Menschensohn verraten wird. Für ihn wäre es besser, wenn er nie geboren wäre. +Markus Mk 48 15 22 Während des Mahls nahm er das Brot und sprach den Lobpreis; dann brach er das Brot, reichte es ihnen und sagte: Nehmt, das ist mein Leib. +Markus Mk 48 15 23 Dann nahm er den Kelch, sprach das Dankgebet, reichte ihn den Jüngern und sie tranken alle daraus. +Markus Mk 48 15 24 Und er sagte zu ihnen: Das ist mein Blut, [das Blut des Bundes,] das für viele vergossen wird. +Markus Mk 48 15 25 Amen, ich sage euch: Ich werde nicht mehr von der Frucht des Weinstocks trinken bis zu dem Tag, an dem ich von neuem davon trinke im Reich Gottes. +Markus Mk 48 15 26 Nach dem Lobgesang gingen sie zum Ölberg hinaus. +Markus Mk 48 15 27 Da sagte Jesus zu ihnen: Ihr werdet alle (an mir) Anstoß nehmen und zu Fall kommen; denn in der Schrift steht: [Ich werde den Hirten erschlagen, dann werden sich die Schafe zerstreuen.] +Markus Mk 48 15 28 Aber nach meiner Auferstehung werde ich euch nach Galiläa vorausgehen. +Markus Mk 48 15 29 Da sagte Petrus zu ihm: Auch wenn alle (an dir) Anstoß nehmen - ich nicht! +Markus Mk 48 15 30 Jesus antwortete ihm: Amen, ich sage dir: Noch heute Nacht, ehe der Hahn zweimal kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. +Markus Mk 48 15 31 Petrus aber beteuerte: Und wenn ich mit dir sterben müsste - ich werde dich nie verleugnen. Das gleiche sagten auch alle anderen. +Markus Mk 48 15 32 Sie kamen zu einem Grundstück, das Getsemani heißt, und er sagte zu seinen Jüngern: Setzt euch und wartet hier, während ich bete. +Markus Mk 48 15 33 Und er nahm Petrus, Jakobus und Johannes mit sich. Da ergriff ihn Furcht und Angst, +Markus Mk 48 15 34 und er sagte zu ihnen: Meine Seele ist zu Tode betrübt. Bleibt hier und wacht! +Markus Mk 48 15 35 Und er ging ein Stück weiter, warf sich auf die Erde nieder und betete, dass die Stunde, wenn möglich, an ihm vorübergehe. +Markus Mk 48 15 36 Er sprach: Abba, Vater, alles ist dir möglich. Nimm diesen Kelch von mir! Aber nicht, was ich will, sondern was du willst (soll geschehen). +Markus Mk 48 15 37 Und er ging zurück und fand sie schlafend. Da sagte er zu Petrus: Simon, du schläfst? Konntest du nicht einmal eine Stunde wach bleiben? +Markus Mk 48 15 38 Wacht und betet, damit ihr nicht in Versuchung geratet. Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach. +Markus Mk 48 15 39 Und er ging wieder weg und betete mit den gleichen Worten. +Markus Mk 48 15 40 Als er zurückkam, fand er sie wieder schlafend, denn die Augen waren ihnen zugefallen; und sie wussten nicht, was sie ihm antworten sollten. +Markus Mk 48 15 41 Und er kam zum dritten Mal und sagte zu ihnen: Schlaft ihr immer noch und ruht euch aus? Es ist genug. Die Stunde ist gekommen; jetzt wird der Menschensohn den Sündern ausgeliefert. +Markus Mk 48 15 42 Steht auf, wir wollen gehen! Seht, der Verräter, der mich ausliefert, ist da. +Markus Mk 48 15 43 Noch während er redete, kam Judas, einer der Zwölf, mit einer Schar von Männern, die mit Schwertern und Knüppeln bewaffnet waren; sie waren von den Hohenpriestern, den Schriftgelehrten und den Ältesten geschickt worden. +Markus Mk 48 15 44 Der Verräter hatte mit ihnen ein Zeichen vereinbart und gesagt: Der, den ich küssen werde, der ist es. Nehmt ihn fest, führt ihn ab und lasst ihn nicht entkommen. +Markus Mk 48 15 45 Und als er kam, ging er sogleich auf Jesus zu und sagte: Rabbi! Und er küsste ihn. +Markus Mk 48 15 46 Da ergriffen sie ihn und nahmen ihn fest. +Markus Mk 48 15 47 Einer von denen, die dabeistanden, zog das Schwert, schlug auf den Diener des Hohenpriesters ein und hieb ihm ein Ohr ab. +Markus Mk 48 15 48 Da sagte Jesus zu ihnen: Wie gegen einen Räuber seid ihr mit Schwertern und Knüppeln ausgezogen, um mich festzunehmen. +Markus Mk 48 15 49 Tag für Tag war ich bei euch im Tempel und lehrte und ihr habt mich nicht verhaftet; aber (das ist geschehen), damit die Schrift in Erfüllung geht. +Markus Mk 48 15 50 Da verließen ihn alle und flohen. +Markus Mk 48 15 51 Ein junger Mann aber, der nur mit einem leinenen Tuch bekleidet war, wollte ihm nachgehen. Da packten sie ihn; +Markus Mk 48 15 52 er aber ließ das Tuch fallen und lief nackt davon. +Markus Mk 48 15 53 Darauf führten sie Jesus zum Hohenpriester und es versammelten sich alle Hohenpriester und Ältesten und Schriftgelehrten. +Markus Mk 48 15 54 Petrus aber war Jesus von weitem bis in den Hof des hohepriesterlichen Palastes gefolgt; nun saß er dort bei den Dienern und wärmte sich am Feuer. +Markus Mk 48 15 55 Die Hohenpriester und der ganze Hohe Rat bemühten sich um Zeugenaussagen gegen Jesus, um ihn zum Tod verurteilen zu können; sie fanden aber nichts. +Markus Mk 48 15 56 Viele machten zwar falsche Aussagen über ihn, aber die Aussagen stimmten nicht überein. +Markus Mk 48 15 57 Einige der falschen Zeugen, die gegen ihn auftraten, behaupteten: +Markus Mk 48 15 58 Wir haben ihn sagen hören: Ich werde diesen von Menschen erbauten Tempel niederreißen und in drei Tagen einen anderen errichten, der nicht von Menschenhand gemacht ist. +Markus Mk 48 15 59 Aber auch in diesem Fall stimmten die Aussagen nicht überein. +Markus Mk 48 15 60 Da stand der Hohepriester auf, trat in die Mitte und fragte Jesus: Willst du denn nichts sagen zu dem, was diese Leute gegen dich vorbringen? +Markus Mk 48 15 61 Er aber schwieg und gab keine Antwort. Da wandte sich der Hohepriester nochmals an ihn und fragte: Bist du der Messias, der Sohn des Hochgelobten? +Markus Mk 48 15 62 Jesus sagte: Ich bin es. Und ihr werdet [den Menschensohn zur Rechten] der Macht [sitzen] und [mit den Wolken des Himmels kommen] sehen. +Markus Mk 48 15 63 Da zerriss der Hohepriester sein Gewand und rief: Wozu brauchen wir noch Zeugen? +Markus Mk 48 15 64 Ihr habt die Gotteslästerung gehört. Was ist eure Meinung? Und sie fällten einstimmig das Urteil: Er ist schuldig und muss sterben. +Markus Mk 48 15 65 Und einige spuckten ihn an, verhüllten sein Gesicht, schlugen ihn und riefen: Zeig, dass du ein Prophet bist! Auch die Diener schlugen ihn ins Gesicht. +Markus Mk 48 15 66 Als Petrus unten im Hof war, kam eine von den Mägden des Hohenpriesters. +Markus Mk 48 15 67 Sie sah, wie Petrus sich wärmte, blickte ihn an und sagte: Auch du warst mit diesem Jesus aus Nazaret zusammen. +Markus Mk 48 15 68 Doch er leugnete es und sagte: Ich weiß nicht und verstehe nicht, wovon du redest. Dann ging er in den Vorhof hinaus. +Markus Mk 48 15 69 Als die Magd ihn dort bemerkte, sagte sie zu denen, die dabeistanden, noch einmal: Der gehört zu ihnen. +Markus Mk 48 15 70 Er aber leugnete es wieder ab. Wenig später sagten die Leute, die dort standen, von neuem zu Petrus: Du gehörst wirklich zu ihnen; du bist doch auch ein Galiläer. +Markus Mk 48 15 71 Da fing er an zu fluchen und schwor: Ich kenne diesen Menschen nicht, von dem ihr redet. +Markus Mk 48 15 72 Gleich darauf krähte der Hahn zum zweiten Mal, und Petrus erinnerte sich, dass Jesus zu ihm gesagt hatte: Ehe der Hahn zweimal kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. Und er begann zu weinen. +Markus Mk 48 16 1 Gleich in der Frühe fassten die Hohenpriester, die Ältesten und die Schriftgelehrten, also der ganze Hohe Rat, über Jesus einen Beschluss: Sie ließen ihn fesseln und abführen und lieferten ihn Pilatus aus. +Markus Mk 48 16 2 Pilatus fragte ihn: Bist du der König der Juden? Er antwortete ihm: Du sagst es. +Markus Mk 48 16 3 Die Hohenpriester brachten viele Anklagen gegen ihn vor. +Markus Mk 48 16 4 Da wandte sich Pilatus wieder an ihn und fragte: Willst du denn nichts dazu sagen? Sieh doch, wie viele Anklagen sie gegen dich vorbringen. +Markus Mk 48 16 5 Jesus aber gab keine Antwort mehr, sodass Pilatus sich wunderte. +Markus Mk 48 16 6 Jeweils zum Fest ließ Pilatus einen Gefangenen frei, den sie sich ausbitten durften. +Markus Mk 48 16 7 Damals saß gerade ein Mann namens Barabbas im Gefängnis, zusammen mit anderen Aufrührern, die bei einem Aufstand einen Mord begangen hatten. +Markus Mk 48 16 8 Die Volksmenge zog (zu Pilatus) hinauf und bat, ihnen die gleiche Gunst zu gewähren wie sonst. +Markus Mk 48 16 9 Pilatus fragte sie: Wollt ihr, dass ich den König der Juden freilasse? +Markus Mk 48 16 10 Er merkte nämlich, dass die Hohenpriester nur aus Neid Jesus an ihn ausgeliefert hatten. +Markus Mk 48 16 11 Die Hohenpriester aber wiegelten die Menge auf, lieber die Freilassung des Barabbas zu fordern. +Markus Mk 48 16 12 Pilatus wandte sich von neuem an sie und fragte: Was soll ich dann mit dem tun, den ihr den König der Juden nennt? +Markus Mk 48 16 13 Da schrien sie: Kreuzige ihn! +Markus Mk 48 16 14 Pilatus entgegnete: Was hat er denn für ein Verbrechen begangen? Sie schrien noch lauter: Kreuzige ihn! +Markus Mk 48 16 15 Darauf ließ Pilatus, um die Menge zufrieden zu stellen, Barabbas frei und gab den Befehl, Jesus zu geißeln und zu kreuzigen. +Markus Mk 48 16 16 Die Soldaten führten ihn in den Palast hinein, das heißt in das Prätorium, und riefen die ganze Kohorte zusammen. +Markus Mk 48 16 17 Dann legten sie ihm einen Purpurmantel um und flochten einen Dornenkranz; den setzten sie ihm auf +Markus Mk 48 16 18 und grüßten ihn: Heil dir, König der Juden! +Markus Mk 48 16 19 Sie schlugen ihm mit einem Stock auf den Kopf und spuckten ihn an, knieten vor ihm nieder und huldigten ihm. [20a] Nachdem sie so ihren Spott mit ihm getrieben hatten, nahmen sie ihm den Purpurmantel ab und zogen ihm seine eigenen Kleider wieder an. +Markus Mk 48 16 20 [20b] Dann führten sie Jesus hinaus, um ihn zu kreuzigen. +Markus Mk 48 16 21 Einen Mann, der gerade vom Feld kam, Simon von Zyrene, den Vater des Alexander und des Rufus, zwangen sie, sein Kreuz zu tragen. +Markus Mk 48 16 22 Und sie brachten Jesus an einen Ort namens Golgota, das heißt übersetzt: Schädelhöhe. +Markus Mk 48 16 23 Dort reichten sie ihm Wein, der mit Myrrhe gewürzt war; er aber nahm ihn nicht. +Markus Mk 48 16 24 Dann kreuzigten sie ihn. [Sie warfen das Los und verteilten] seine [Kleider unter sich] und gaben jedem, was ihm zufiel. +Markus Mk 48 16 25 Es war die dritte Stunde, als sie ihn kreuzigten. +Markus Mk 48 16 26 Und eine Aufschrift (auf einer Tafel) gab seine Schuld an: Der König der Juden. +Markus Mk 48 16 27 Zusammen mit ihm kreuzigten sie zwei Räuber, den einen rechts von ihm, den andern links. +Markus Mk 48 16 28 [[]] +Markus Mk 48 16 29 Die Leute, die vorbeikamen, verhöhnten ihn, [schüttelten den Kopf] und riefen: Ach, du willst den Tempel niederreißen und in drei Tagen wieder aufbauen? +Markus Mk 48 16 30 Hilf dir doch selbst und steig herab vom Kreuz! +Markus Mk 48 16 31 Auch die Hohenpriester und die Schriftgelehrten verhöhnten ihn und sagten zueinander: Anderen hat er geholfen, sich selbst kann er nicht helfen. +Markus Mk 48 16 32 Der Messias, der König von Israel! Er soll doch jetzt vom Kreuz herabsteigen, damit wir sehen und glauben. Auch die beiden Männer, die mit ihm zusammen gekreuzigt wurden, beschimpften ihn. +Markus Mk 48 16 33 Als die sechste Stunde kam, brach über das ganze Land eine Finsternis herein. Sie dauerte bis zur neunten Stunde. +Markus Mk 48 16 34 Und in der neunten Stunde rief Jesus mit lauter Stimme: [Eloï, Eloï, lema sabachtani?,] das heißt übersetzt: [Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?] +Markus Mk 48 16 35 Einige von denen, die dabeistanden und es hörten, sagten: Hört, er ruft nach Elija! +Markus Mk 48 16 36 Einer lief hin, tauchte einen Schwamm in [Essig,] steckte ihn auf einen Stock und [gab] Jesus [zu trinken.] Dabei sagte er: Lasst uns doch sehen, ob Elija kommt und ihn herabnimmt. +Markus Mk 48 16 37 Jesus aber schrie laut auf. Dann hauchte er den Geist aus. +Markus Mk 48 16 38 Da riss der Vorhang im Tempel von oben bis unten entzwei. +Markus Mk 48 16 39 Als der Hauptmann, der Jesus gegenüberstand, ihn auf diese Weise sterben sah, sagte er: Wahrhaftig, dieser Mensch war Gottes Sohn. +Markus Mk 48 16 40 Auch einige Frauen sahen von weitem zu, darunter Maria aus Magdala, Maria, die Mutter von Jakobus dem Kleinen und Joses, sowie Salome; +Markus Mk 48 16 41 sie waren Jesus schon in Galiläa nachgefolgt und hatten ihm gedient. Noch viele andere Frauen waren dabei, die mit ihm nach Jerusalem hinaufgezogen waren. +Markus Mk 48 16 42 Da es Rüsttag war, der Tag vor dem Sabbat, und es schon Abend wurde, +Markus Mk 48 16 43 ging Josef von Arimathäa, ein vornehmer Ratsherr, der auch auf das Reich Gottes wartete, zu Pilatus und wagte es, um den Leichnam Jesu zu bitten. +Markus Mk 48 16 44 Pilatus war überrascht, als er hörte, dass Jesus schon tot sei. Er ließ den Hauptmann kommen und fragte ihn, ob Jesus bereits gestorben sei. +Markus Mk 48 16 45 Als der Hauptmann ihm das bestätigte, überließ er Josef den Leichnam. +Markus Mk 48 16 46 Josef kaufte ein Leinentuch, nahm Jesus vom Kreuz, wickelte ihn in das Tuch und legte ihn in ein Grab, das in einen Felsen gehauen war. Dann wälzte er einen Stein vor den Eingang des Grabes. +Markus Mk 48 16 47 Maria aus Magdala aber und Maria, die Mutter des Joses, beobachteten, wohin der Leichnam gelegt wurde. +Markus Mk 48 17 1 Als der Sabbat vorüber war, kauften Maria aus Magdala, Maria, die Mutter des Jakobus, und Salome wohlriechende Öle, um damit zum Grab zu gehen und Jesus zu salben. +Markus Mk 48 17 2 Am ersten Tag der Woche kamen sie in aller Frühe zum Grab, als eben die Sonne aufging. +Markus Mk 48 17 3 Sie sagten zueinander: Wer könnte uns den Stein vom Eingang des Grabes wegwälzen? +Markus Mk 48 17 4 Doch als sie hinblickten, sahen sie, dass der Stein schon weggewälzt war; er war sehr groß. +Markus Mk 48 17 5 Sie gingen in das Grab hinein und sahen auf der rechten Seite einen jungen Mann sitzen, der mit einem weißen Gewand bekleidet war; da erschraken sie sehr. +Markus Mk 48 17 6 Er aber sagte zu ihnen: Erschreckt nicht! Ihr sucht Jesus von Nazaret, den Gekreuzigten. Er ist auferstanden; er ist nicht hier. Seht, da ist die Stelle, wo man ihn hingelegt hatte. +Markus Mk 48 17 7 Nun aber geht und sagt seinen Jüngern, vor allem Petrus: Er geht euch voraus nach Galiläa; dort werdet ihr ihn sehen, wie er es euch gesagt hat. +Markus Mk 48 17 8 Da verließen sie das Grab und flohen; denn Schrecken und Entsetzen hatte sie gepackt. Und sie sagten niemand etwas davon; denn sie fürchteten sich. +Markus Mk 48 17 9 Als Jesus am frühen Morgen des ersten Wochentages auferstanden war, erschien er zuerst Maria aus Magdala, aus der er sieben Dämonen ausgetrieben hatte. +Markus Mk 48 17 10 Sie ging und berichtete es denen, die mit ihm zusammen gewesen waren und die nun klagten und weinten. +Markus Mk 48 17 11 Als sie hörten, er lebe und sei von ihr gesehen worden, glaubten sie es nicht. +Markus Mk 48 17 12 Darauf erschien er in einer anderen Gestalt zweien von ihnen, als sie unterwegs waren und aufs Land gehen wollten. +Markus Mk 48 17 13 Auch sie gingen und berichteten es den anderen und auch ihnen glaubte man nicht. +Markus Mk 48 17 14 Später erschien Jesus auch den Elf, als sie bei Tisch waren; er tadelte ihren Unglauben und ihre Verstocktheit, weil sie denen nicht glaubten, die ihn nach seiner Auferstehung gesehen hatten. +Markus Mk 48 17 15 Dann sagte er zu ihnen: Geht hinaus in die ganze Welt, und verkündet das Evangelium allen Geschöpfen! +Markus Mk 48 17 16 Wer glaubt und sich taufen lässt, wird gerettet; wer aber nicht glaubt, wird verdammt werden. +Markus Mk 48 17 17 Und durch die, die zum Glauben gekommen sind, werden folgende Zeichen geschehen: In meinem Namen werden sie Dämonen austreiben; sie werden in neuen Sprachen reden; +Markus Mk 48 17 18 wenn sie Schlangen anfassen oder tödliches Gift trinken, wird es ihnen nicht schaden; und die Kranken, denen sie die Hände auflegen, werden gesund werden. +Markus Mk 48 17 19 Nachdem Jesus, der Herr, dies zu ihnen gesagt hatte, [wurde er in den Himmel aufgenommen] und [setzte sich zur Rechten] Gottes. +Markus Mk 48 17 20 Sie aber zogen aus und predigten überall. Der Herr stand ihnen bei und bekräftigte die Verkündigung durch die Zeichen, die er geschehen ließ.]] +Lukas Lk 49 0 1 Die altkirchliche Überlieferung nennt als Verfasser des dritten Evangeliums und der Apostelgeschichte »Lukas, den geliebten Arzt« (vgl. Kol 4,14; Phlm 24; auch 2 Tim 4,11), der Heidenchrist war und mit Paulus in Verbindung stand. Lukas benutzt das Evangelium des Markus und schöpft aus einer mit Matthäus gemeinsamen Sammlung von Jesusworten; er blickt auf den Untergang Jerusalems (70 n. Chr.) zurück (21,20-24) und erwartet die Wiederkunft Christi nicht mehr als unmittelbar bevorstehend (17,20f; 21,24; Apg 1,8). Die Abfassung des Evangeliums (wie der Apostelgeschichte) fällt wohl in die Jahre 8090. Ob es in Kleinasien oder in Griechenland entstanden ist, lässt sich nicht sicher bestimmen. +Lukas Lk 49 0 2 Lukas legt seinem Evangelium den dreistufigen Aufriss des Markusevangeliums zugrunde und ordnet seinen übrigen Stoff vor allem in zwei Blöcken in diesen Rahmen ein: 6,20 - 8,3 und 9,51 - 18,14. Die »kleine Einschaltung« (6,20 - 8,3) enthält die Bergpredigtüberlieferung; die »große Einschaltung« (9,51 - 18,14) hat er zu einem umfänglichen Bericht über die letzte Reise Jesu nach Jerusalem ausgestaltet (»Reisebericht«). Vorangestellt hat er wie Matthäus eine Vorgeschichte über Herkunft und Kindheit des Täufers und Jesu (Kap. 1 - 2), angeschlossen mehrere Berichte von Erscheinungen des Auferstandenen in und bei Jerusalem (Kap. 24). +Lukas Lk 49 0 3 Lukas will ein Schriftwerk für gebildete Heiden und Heidenchristen schaffen, wie das kunstvoll gestaltete Vorwort (1,1-4) zeigt. Darin berichtet er, dass schon viele vor ihm die auf Augenzeugen zurückgehenden Überlieferungen über Jesus zusammengestellt hätten, er also verschiedene schriftliche Vorlagen hatte, und dass er allem genau nachgegangen sei, um die Verkündigung der Kirche historisch und theologisch als zuverlässig zu erweisen. +Lukas Lk 49 0 4 Lukas verdanken wir verschiedene wertvolle Überlieferungen, die sich in den anderen Evangelien nicht finden, darunter die Gleichnisse vom barmherzigen Samariter, vom verlorenen Sohn, vom klugen Verwalter, vom Pharisäer und Zöllner, eine Reihe von urchristlichen Gebeten und Hymnen (Lobgesang Marias: 1,46-55; Lobgesang des Zacharias: 1,68-79; Lobgesang des Simeon: 2,29-32), wichtige Hinweise auf das Verhalten Jesu gegenüber Frauen, Zöllnern und Sündern, auch bedeutsame Einzelzüge des Passionsgeschehens. +Lukas Lk 49 0 5 Die Sonderüberlieferungen des Lukas stehen im Dienst seiner theologischen Aussagen. Er zeigt in Jesus den Heiland der Verlorenen, der sozial Entrechteten, der Frauen, der Zöllner und Sünder. Jesus offenbarte die Menschenliebe Gottes auf bezwingende Weise. Alle Christen müssen daher ebenso wie Jesus handeln. Wo jemand sich dem Wort Jesu öffnet, wird er zu einem guten und edlen Menschen (8,15). Das Leben des Christen hat seine Mitte in der dienenden Liebe, die auch dem Feind und dem Fremden gilt (6,27-36; 10,25-37) und sich besonders an der Einstellung zu Reichtum und Besitz bewähren muss (12,13-21.33f; 14,12-14; 16,9-13.19-31). Jesus zeigt im Leben und im Sterben, wie sich ein Mensch gut und richtig verhalten soll. +Lukas Lk 49 0 6 Durch Jesus ist die entscheidende Wende der Heilsgeschichte eingetreten (16,16f). Jesus, nicht der als Friedensbringer verehrte Kaiser in Rom, ist der wahre Heiland der Welt (2,11: »Heute ist euch der Retter geboren«). Darum verknüpfte Lukas die Geschichte Jesu mit der Weltgeschichte (1,5; 2,1f; 3,1f). Der Alte Bund und die Geschichte Israels finden ihre Vollendung in der Kirche Christi, die aus Juden und Heiden besteht. +Lukas Lk 49 0 7 Mit der Auferstehung Jesu und dem Untergang Jerusalems ist die Epoche der Heidenmission, die Zeit der Sammlung aller Menschen zum einen Volk Gottes angebrochen. Wenn die »Zeit der Heiden« zu Ende ist (21,24), wird auch Israel Jesus als Messias anerkennen (13,35). Das Christusbild des Lukas und sein Aufruf zu sozialem Verhalten sind bis heute maßgebend für die christliche Vorstellung vom Menschen und vom rechten Verhalten in der Gemeinschaft. Lukas Lk 49 1 1 Schon viele haben es unternommen, einen Bericht über all das abzufassen, was sich unter uns ereignet und erfüllt hat. Lukas Lk 49 1 2 Dabei hielten sie sich an die Überlieferung derer, die von Anfang an Augenzeugen und Diener des Wortes waren. Lukas Lk 49 1 3 Nun habe auch ich mich entschlossen, allem von Grund auf sorgfältig nachzugehen, um es für dich, hochverehrter Theophilus, der Reihe nach aufzuschreiben. @@ -29894,1564 +29916,1574 @@ Lukas Lk 49 9 59 Zu einem anderen sagte er: Folge mir nach! Der erwiderte: Lass Lukas Lk 49 9 60 Jesus sagte zu ihm: Lass die Toten ihre Toten begraben; du aber geh und verkünde das Reich Gottes! Lukas Lk 49 9 61 Wieder ein anderer sagte: Ich will dir nachfolgen, Herr. Zuvor aber lass mich von meiner Familie Abschied nehmen. Lukas Lk 49 9 62 Jesus erwiderte ihm: Keiner, der die Hand an den Pflug gelegt hat und nochmals zurückblickt, taugt für das Reich Gottes. -Lukas Lk 49 10 1 Danach suchte der Herr zweiundsiebzig andere aus und sandte sie zu zweit voraus in alle Städte und Ortschaften, in die er selbst gehen wollte. -Lukas Lk 49 10 2 Er sagte zu ihnen: Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenig Arbeiter. Bittet also den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte auszusenden. -Lukas Lk 49 10 3 Geht! Ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe. -Lukas Lk 49 10 4 Nehmt keinen Geldbeutel mit, keine Vorratstasche und keine Schuhe! Grüßt niemand unterwegs! -Lukas Lk 49 10 5 Wenn ihr in ein Haus kommt, so sagt als erstes: Friede diesem Haus! -Lukas Lk 49 10 6 Und wenn dort ein Mann des Friedens wohnt, wird der Friede, den ihr ihm wünscht, auf ihm ruhen; andernfalls wird er zu euch zurückkehren. -Lukas Lk 49 10 7 Bleibt in diesem Haus, esst und trinkt, was man euch anbietet; denn wer arbeitet, hat ein Recht auf seinen Lohn. Zieht nicht von einem Haus in ein anderes! -Lukas Lk 49 10 8 Wenn ihr in eine Stadt kommt und man euch aufnimmt, so esst, was man euch vorsetzt. -Lukas Lk 49 10 9 Heilt die Kranken, die dort sind, und sagt den Leuten: Das Reich Gottes ist euch nahe. -Lukas Lk 49 10 10 Wenn ihr aber in eine Stadt kommt, in der man euch nicht aufnimmt, dann stellt euch auf die Straße und ruft: -Lukas Lk 49 10 11 Selbst den Staub eurer Stadt, der an unseren Füßen klebt, lassen wir euch zurück; doch das sollt ihr wissen: Das Reich Gottes ist nahe. -Lukas Lk 49 10 12 Ich sage euch: Sodom wird es an jenem Tag nicht so schlimm ergehen wie dieser Stadt. -Lukas Lk 49 10 13 Weh dir, Chorazin! Weh dir, Betsaida! Wenn einst in Tyrus und Sidon die Wunder geschehen wären, die bei euch geschehen sind - man hätte dort in Sack und Asche Buße getan. -Lukas Lk 49 10 14 Tyrus und Sidon wird es beim Gericht nicht so schlimm ergehen wie euch. -Lukas Lk 49 10 15 Und du, Kafarnaum, meinst du etwa, [du wirst bis zum Himmel erhoben? Nein, in die Unterwelt wirst du hinabgeworfen.] -Lukas Lk 49 10 16 Wer euch hört, der hört mich, und wer euch ablehnt, der lehnt mich ab; wer aber mich ablehnt, der lehnt den ab, der mich gesandt hat. -Lukas Lk 49 10 17 Die Zweiundsiebzig kehrten zurück und berichteten voll Freude: Herr, sogar die Dämonen gehorchen uns, wenn wir deinen Namen aussprechen. -Lukas Lk 49 10 18 Da sagte er zu ihnen: Ich sah den Satan wie einen Blitz vom Himmel fallen. -Lukas Lk 49 10 19 Seht, ich habe euch die Vollmacht gegeben, auf Schlangen und Skorpione zu treten und die ganze Macht des Feindes zu überwinden. Nichts wird euch schaden können. -Lukas Lk 49 10 20 Doch freut euch nicht darüber, dass euch die Geister gehorchen, sondern freut euch darüber, dass eure Namen im Himmel verzeichnet sind. -Lukas Lk 49 10 21 In dieser Stunde rief Jesus, vom Heiligen Geist erfüllt, voll Freude aus: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du all das den Weisen und Klugen verborgen, den Unmündigen aber offenbart hast. Ja, Vater, so hat es dir gefallen. -Lukas Lk 49 10 22 Mir ist von meinem Vater alles übergeben worden; niemand weiß, wer der Sohn ist, nur der Vater, und niemand weiß, wer der Vater ist, nur der Sohn und der, dem es der Sohn offenbaren will. -Lukas Lk 49 10 23 Jesus wandte sich an die Jünger und sagte zu ihnen allein: Selig sind die, deren Augen sehen, was ihr seht. -Lukas Lk 49 10 24 Ich sage euch: Viele Propheten und Könige wollten sehen, was ihr seht, und haben es nicht gesehen und wollten hören, was ihr hört, und haben es nicht gehört. -Lukas Lk 49 10 25 Da stand ein Gesetzeslehrer auf, und um Jesus auf die Probe zu stellen, fragte er ihn: Meister, was muss ich tun, um das ewige Leben zu gewinnen? -Lukas Lk 49 10 26 Jesus sagte zu ihm: Was steht im Gesetz? Was liest du dort? -Lukas Lk 49 10 27 Er antwortete: [Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele, mit all deiner Kraft] und all deinen Gedanken, und: [Deinen Nächsten sollst du lieben wie dich selbst.] -Lukas Lk 49 10 28 Jesus sagte zu ihm: Du hast richtig geantwortet. Handle danach und du wirst leben. -Lukas Lk 49 10 29 Der Gesetzeslehrer wollte seine Frage rechtfertigen und sagte zu Jesus: Und wer ist mein Nächster? -Lukas Lk 49 10 30 Darauf antwortete ihm Jesus: Ein Mann ging von Jerusalem nach Jericho hinab und wurde von Räubern überfallen. Sie plünderten ihn aus und schlugen ihn nieder; dann gingen sie weg und ließen ihn halb tot liegen. -Lukas Lk 49 10 31 Zufällig kam ein Priester denselben Weg herab; er sah ihn und ging weiter. -Lukas Lk 49 10 32 Auch ein Levit kam zu der Stelle; er sah ihn und ging weiter. -Lukas Lk 49 10 33 Dann kam ein Mann aus Samarien, der auf der Reise war. Als er ihn sah, hatte er Mitleid, -Lukas Lk 49 10 34 ging zu ihm hin, goss Öl und Wein auf seine Wunden und verband sie. Dann hob er ihn auf sein Reittier, brachte ihn zu einer Herberge und sorgte für ihn. -Lukas Lk 49 10 35 Am andern Morgen holte er zwei Denare hervor, gab sie dem Wirt und sagte: Sorge für ihn, und wenn du mehr für ihn brauchst, werde ich es dir bezahlen, wenn ich wiederkomme. -Lukas Lk 49 10 36 Was meinst du: Wer von diesen dreien hat sich als der Nächste dessen erwiesen, der von den Räubern überfallen wurde? -Lukas Lk 49 10 37 Der Gesetzeslehrer antwortete: Der, der barmherzig an ihm gehandelt hat. Da sagte Jesus zu ihm: Dann geh und handle genauso! -Lukas Lk 49 10 38 Sie zogen zusammen weiter und er kam in ein Dorf. Eine Frau namens Marta nahm ihn freundlich auf. -Lukas Lk 49 10 39 Sie hatte eine Schwester, die Maria hieß. Maria setzte sich dem Herrn zu Füßen und hörte seinen Worten zu. -Lukas Lk 49 10 40 Marta aber war ganz davon in Anspruch genommen, für ihn zu sorgen. Sie kam zu ihm und sagte: Herr, kümmert es dich nicht, dass meine Schwester die ganze Arbeit mir allein überlässt? Sag ihr doch, sie soll mir helfen! -Lukas Lk 49 10 41 Der Herr antwortete: Marta, Marta, du machst dir viele Sorgen und Mühen. -Lukas Lk 49 10 42 Aber nur eines ist notwendig. Maria hat das Bessere gewählt, das soll ihr nicht genommen werden. -Lukas Lk 49 11 1 Jesus betete einmal an einem Ort; und als er das Gebet beendet hatte, sagte einer seiner Jünger zu ihm: Herr, lehre uns beten, wie schon Johannes seine Jünger beten gelehrt hat. -Lukas Lk 49 11 2 Da sagte er zu ihnen: Wenn ihr betet, so sprecht: Vater, /dein Name werde geheiligt. /Dein Reich komme. -Lukas Lk 49 11 3 Gib uns täglich das Brot, das wir brauchen. -Lukas Lk 49 11 4 Und erlass uns unsere Sünden; /denn auch wir erlassen jedem, was er uns schuldig ist. /Und führe uns nicht in Versuchung. -Lukas Lk 49 11 5 Dann sagte er zu ihnen: Wenn einer von euch einen Freund hat und um Mitternacht zu ihm geht und sagt: Freund, leih mir drei Brote; -Lukas Lk 49 11 6 denn einer meiner Freunde, der auf Reisen ist, ist zu mir gekommen, und ich habe ihm nichts anzubieten!, -Lukas Lk 49 11 7 wird dann etwa der Mann drinnen antworten: Lass mich in Ruhe, die Tür ist schon verschlossen und meine Kinder schlafen bei mir; ich kann nicht aufstehen und dir etwas geben? -Lukas Lk 49 11 8 Ich sage euch: Wenn er schon nicht deswegen aufsteht und ihm seine Bitte erfüllt, weil er sein Freund ist, so wird er doch wegen seiner Zudringlichkeit aufstehen und ihm geben, was er braucht. -Lukas Lk 49 11 9 Darum sage ich euch: Bittet, dann wird euch gegeben; sucht, dann werdet ihr finden; klopft an, dann wird euch geöffnet. -Lukas Lk 49 11 10 Denn wer bittet, der empfängt; wer sucht, der findet; und wer anklopft, dem wird geöffnet. -Lukas Lk 49 11 11 Oder ist unter euch ein Vater, der seinem Sohn eine Schlange gibt, wenn er um einen Fisch bittet, -Lukas Lk 49 11 12 oder einen Skorpion, wenn er um ein Ei bittet? -Lukas Lk 49 11 13 Wenn nun schon ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gebt, was gut ist, wie viel mehr wird der Vater im Himmel den Heiligen Geist denen geben, die ihn bitten. -Lukas Lk 49 11 14 Jesus trieb einen Dämon aus, der stumm war. Als der Dämon den Stummen verlassen hatte, konnte der Mann reden. Alle Leute staunten. -Lukas Lk 49 11 15 Einige von ihnen aber sagten: Mit Hilfe von Beelzebul, dem Anführer der Dämonen, treibt er die Dämonen aus. -Lukas Lk 49 11 16 Andere wollten ihn auf die Probe stellen und forderten von ihm ein Zeichen vom Himmel. -Lukas Lk 49 11 17 Doch er wusste, was sie dachten, und sagte zu ihnen: Jedes Reich, das in sich gespalten ist, wird veröden und ein Haus ums andere stürzt ein. -Lukas Lk 49 11 18 Wenn also der Satan mit sich selbst im Streit liegt, wie kann sein Reich dann Bestand haben? Ihr sagt doch, dass ich die Dämonen mit Hilfe von Beelzebul austreibe. -Lukas Lk 49 11 19 Wenn ich die Dämonen durch Beelzebul austreibe, durch wen treiben dann eure Anhänger sie aus? Sie selbst also sprechen euch das Urteil. -Lukas Lk 49 11 20 Wenn ich aber die Dämonen durch den Finger Gottes austreibe, dann ist doch das Reich Gottes schon zu euch gekommen. -Lukas Lk 49 11 21 Solange ein bewaffneter starker Mann seinen Hof bewacht, ist sein Besitz sicher; -Lukas Lk 49 11 22 wenn ihn aber ein Stärkerer angreift und besiegt, dann nimmt ihm der Stärkere all seine Waffen weg, auf die er sich verlassen hat, und verteilt die Beute. -Lukas Lk 49 11 23 Wer nicht für mich ist, der ist gegen mich; wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut. -Lukas Lk 49 11 24 Ein unreiner Geist, der einen Menschen verlassen hat, wandert durch die Wüste und sucht einen Ort, wo er bleiben kann. Wenn er keinen findet, sagt er: Ich will in mein Haus zurückkehren, das ich verlassen habe. -Lukas Lk 49 11 25 Und wenn er es bei seiner Rückkehr sauber und geschmückt antrifft, -Lukas Lk 49 11 26 dann geht er und holt sieben andere Geister, die noch schlimmer sind als er selbst. Sie ziehen dort ein und lassen sich nieder. So wird es mit diesem Menschen am Ende schlimmer werden als vorher. -Lukas Lk 49 11 27 Als er das sagte, rief eine Frau aus der Menge ihm zu: Selig die Frau, deren Leib dich getragen und deren Brust dich genährt hat. -Lukas Lk 49 11 28 Er aber erwiderte: Selig sind vielmehr die, die das Wort Gottes hören und es befolgen. -Lukas Lk 49 11 29 Als immer mehr Menschen zu ihm kamen, sagte er: Diese Generation ist böse. Sie fordert ein Zeichen; aber es wird ihr kein anderes gegeben werden als das Zeichen des Jona. -Lukas Lk 49 11 30 Denn wie Jona für die Einwohner von Ninive ein Zeichen war, so wird es auch der Menschensohn für diese Generation sein. -Lukas Lk 49 11 31 Die Königin des Südens wird beim Gericht gegen die Männer dieser Generation auftreten und sie verurteilen; denn sie kam vom Ende der Erde, um die Weisheit Salomos zu hören. Hier aber ist einer, der mehr ist als Salomo. -Lukas Lk 49 11 32 Die Männer von Ninive werden beim Gericht gegen diese Generation auftreten und sie verurteilen; denn sie haben sich nach der Predigt des Jona bekehrt. Hier aber ist einer, der mehr ist als Jona. -Lukas Lk 49 11 33 Niemand zündet ein Licht an und stellt es in einen versteckten Winkel oder stülpt ein Gefäß darüber, sondern man stellt es auf einen Leuchter, damit alle, die eintreten, es leuchten sehen. -Lukas Lk 49 11 34 Dein Auge gibt dem Körper Licht. Wenn dein Auge gesund ist, dann wird auch dein ganzer Körper hell sein. Wenn es aber krank ist, dann wird dein Körper finster sein. -Lukas Lk 49 11 35 Achte also darauf, dass in dir nicht Finsternis statt Licht ist. -Lukas Lk 49 11 36 Wenn dein ganzer Körper von Licht erfüllt und nichts Finsteres in ihm ist, dann wird er so hell sein, wie wenn die Lampe dich mit ihrem Schein beleuchtet. -Lukas Lk 49 11 37 Nach dieser Rede lud ein Pharisäer Jesus zum Essen ein. Jesus ging zu ihm und setzte sich zu Tisch. -Lukas Lk 49 11 38 Als der Pharisäer sah, dass er sich vor dem Essen nicht die Hände wusch, war er verwundert. -Lukas Lk 49 11 39 Da sagte der Herr zu ihm: O ihr Pharisäer! Ihr haltet zwar Becher und Teller außen sauber, innen aber seid ihr voll Raubgier und Bosheit. -Lukas Lk 49 11 40 Ihr Unverständigen! Hat nicht der, der das Äußere schuf, auch das Innere geschaffen? -Lukas Lk 49 11 41 Gebt lieber, was in den Schüsseln ist, den Armen, dann ist für euch alles rein. -Lukas Lk 49 11 42 Doch weh euch Pharisäern! Ihr gebt den Zehnten von Minze, Gewürzkraut und allem Gemüse, die Gerechtigkeit aber und die Liebe zu Gott vergesst ihr. Man muss das eine tun, ohne das andere zu unterlassen. -Lukas Lk 49 11 43 Weh euch Pharisäern! Ihr wollt in den Synagogen den vordersten Sitz haben und auf den Straßen und Plätzen von allen gegrüßt werden. -Lukas Lk 49 11 44 Weh euch: Ihr seid wie Gräber, die man nicht mehr sieht; die Leute gehen darüber, ohne es zu merken. -Lukas Lk 49 11 45 Darauf erwiderte ihm ein Gesetzeslehrer: Meister, damit beleidigst du auch uns. -Lukas Lk 49 11 46 Er antwortete: Weh auch euch Gesetzeslehrern! Ihr ladet den Menschen Lasten auf, die sie kaum tragen können, selbst aber rührt ihr keinen Finger dafür. -Lukas Lk 49 11 47 Weh euch! Ihr errichtet Denkmäler für die Propheten, die von euren Vätern umgebracht wurden. -Lukas Lk 49 11 48 Damit bestätigt und billigt ihr, was eure Väter getan haben. Sie haben die Propheten umgebracht, ihr errichtet ihnen Bauten. -Lukas Lk 49 11 49 Deshalb hat auch die Weisheit Gottes gesagt: Ich werde Propheten und Apostel zu ihnen senden und sie werden einige von ihnen töten und andere verfolgen, -Lukas Lk 49 11 50 damit das Blut aller Propheten, das seit der Erschaffung der Welt vergossen worden ist, an dieser Generation gerächt wird, -Lukas Lk 49 11 51 vom Blut Abels bis zum Blut des Zacharias, der im Vorhof zwischen Altar und Tempel umgebracht wurde. Ja, das sage ich euch: An dieser Generation wird es gerächt werden. -Lukas Lk 49 11 52 Weh euch Gesetzeslehrern! Ihr habt den Schlüssel (der Tür) zur Erkenntnis weggenommen. Ihr selbst seid nicht hineingegangen und die, die hineingehen wollten, habt ihr daran gehindert. -Lukas Lk 49 11 53 Als Jesus das Haus verlassen hatte, begannen die Schriftgelehrten und die Pharisäer, ihn mit vielerlei Fragen hartnäckig zu bedrängen; -Lukas Lk 49 11 54 sie versuchten, ihm eine Falle zu stellen, damit er sich in seinen eigenen Worten verfange. -Lukas Lk 49 12 1 Unterdessen strömten Tausende von Menschen zusammen, sodass es ein gefährliches Gedränge gab. Jesus wandte sich zuerst an seine Jünger und sagte: Hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer, das heißt vor der Heuchelei. -Lukas Lk 49 12 2 Nichts ist verhüllt, was nicht enthüllt wird, und nichts ist verborgen, was nicht bekannt wird. -Lukas Lk 49 12 3 Deshalb wird man alles, was ihr im Dunkeln redet, am hellen Tag hören, und was ihr einander hinter verschlossenen Türen ins Ohr flüstert, das wird man auf den Dächern verkünden. -Lukas Lk 49 12 4 Euch aber, meinen Freunden, sage ich: Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, euch aber sonst nichts tun können. -Lukas Lk 49 12 5 Ich will euch zeigen, wen ihr fürchten sollt: Fürchtet euch vor dem, der nicht nur töten kann, sondern die Macht hat, euch auch noch in die Hölle zu werfen. Ja, das sage ich euch: Ihn sollt ihr fürchten. -Lukas Lk 49 12 6 Verkauft man nicht fünf Spatzen für ein paar Pfennig? Und doch vergisst Gott nicht einen von ihnen. -Lukas Lk 49 12 7 Bei euch aber sind sogar die Haare auf dem Kopf alle gezählt. Fürchtet euch nicht! Ihr seid mehr wert als viele Spatzen. -Lukas Lk 49 12 8 Ich sage euch: Wer sich vor den Menschen zu mir bekennt, zu dem wird sich auch der Menschensohn vor den Engeln Gottes bekennen. -Lukas Lk 49 12 9 Wer mich aber vor den Menschen verleugnet, der wird auch vor den Engeln Gottes verleugnet werden. -Lukas Lk 49 12 10 Jedem, der etwas gegen den Menschensohn sagt, wird vergeben werden; wer aber den Heiligen Geist lästert, dem wird nicht vergeben. -Lukas Lk 49 12 11 Wenn man euch vor die Gerichte der Synagogen und vor die Herrscher und Machthaber schleppt, dann macht euch keine Sorgen, wie ihr euch verteidigen oder was ihr sagen sollt. -Lukas Lk 49 12 12 Denn der Heilige Geist wird euch in der gleichen Stunde eingeben, was ihr sagen müsst. -Lukas Lk 49 12 13 Einer aus der Volksmenge bat Jesus: Meister, sag meinem Bruder, er soll das Erbe mit mir teilen. -Lukas Lk 49 12 14 Er erwiderte ihm: Mensch, wer hat mich zum Richter oder Schlichter bei euch gemacht? -Lukas Lk 49 12 15 Dann sagte er zu den Leuten: Gebt Acht, hütet euch vor jeder Art von Habgier. Denn der Sinn des Lebens besteht nicht darin, dass ein Mensch aufgrund seines großen Vermögens im Überfluss lebt. -Lukas Lk 49 12 16 Und er erzählte ihnen folgendes Beispiel: Auf den Feldern eines reichen Mannes stand eine gute Ernte. -Lukas Lk 49 12 17 Da überlegte er hin und her: Was soll ich tun? Ich weiß nicht, wo ich meine Ernte unterbringen soll. -Lukas Lk 49 12 18 Schließlich sagte er: So will ich es machen: Ich werde meine Scheunen abreißen und größere bauen; dort werde ich mein ganzes Getreide und meine Vorräte unterbringen. -Lukas Lk 49 12 19 Dann kann ich zu mir selber sagen: Nun hast du einen großen Vorrat, der für viele Jahre reicht. Ruh dich aus, iss und trink und freu dich des Lebens! -Lukas Lk 49 12 20 Da sprach Gott zu ihm: Du Narr! Noch in dieser Nacht wird man dein Leben von dir zurückfordern. Wem wird dann all das gehören, was du angehäuft hast? -Lukas Lk 49 12 21 So geht es jedem, der nur für sich selbst Schätze sammelt, aber vor Gott nicht reich ist. -Lukas Lk 49 12 22 Und er sagte zu seinen Jüngern: Deswegen sage ich euch: Sorgt euch nicht um euer Leben und darum, dass ihr etwas zu essen habt, noch um euren Leib und darum, dass ihr etwas anzuziehen habt. -Lukas Lk 49 12 23 Das Leben ist wichtiger als die Nahrung und der Leib wichtiger als die Kleidung. -Lukas Lk 49 12 24 Seht auf die Raben: Sie säen nicht und ernten nicht, sie haben keinen Speicher und keine Scheune; denn Gott ernährt sie. Wie viel mehr seid ihr wert als die Vögel! -Lukas Lk 49 12 25 Wer von euch kann mit all seiner Sorge sein Leben auch nur um eine kleine Zeitspanne verlängern? -Lukas Lk 49 12 26 Wenn ihr nicht einmal etwas so Geringes könnt, warum macht ihr euch dann Sorgen um all das übrige? -Lukas Lk 49 12 27 Seht euch die Lilien an: Sie arbeiten nicht und spinnen nicht. Doch ich sage euch: Selbst Salomo war in all seiner Pracht nicht gekleidet wie eine von ihnen. -Lukas Lk 49 12 28 Wenn aber Gott schon das Gras so prächtig kleidet, das heute auf dem Feld steht und morgen ins Feuer geworfen wird, wie viel mehr dann euch, ihr Kleingläubigen! -Lukas Lk 49 12 29 Darum fragt nicht, was ihr essen und was ihr trinken sollt, und ängstigt euch nicht! -Lukas Lk 49 12 30 Denn um all das geht es den Heiden in der Welt. Euer Vater weiß, dass ihr das braucht. -Lukas Lk 49 12 31 Euch jedoch muss es um sein Reich gehen; dann wird euch das andere dazugegeben. -Lukas Lk 49 12 32 Fürchte dich nicht, du kleine Herde! Denn euer Vater hat beschlossen, euch das Reich zu geben. -Lukas Lk 49 12 33 Verkauft eure Habe und gebt den Erlös den Armen! Macht euch Geldbeutel, die nicht zerreißen. Verschafft euch einen Schatz, der nicht abnimmt, droben im Himmel, wo kein Dieb ihn findet und keine Motte ihn frisst. -Lukas Lk 49 12 34 Denn wo euer Schatz ist, da ist auch euer Herz. -Lukas Lk 49 12 35 Legt euren Gürtel nicht ab und lasst eure Lampen brennen! -Lukas Lk 49 12 36 Seid wie Menschen, die auf die Rückkehr ihres Herrn warten, der auf einer Hochzeit ist, und die ihm öffnen, sobald er kommt und anklopft. -Lukas Lk 49 12 37 Selig die Knechte, die der Herr wach findet, wenn er kommt! Amen, ich sage euch: Er wird sich gürten, sie am Tisch Platz nehmen lassen und sie der Reihe nach bedienen. -Lukas Lk 49 12 38 Und kommt er erst in der zweiten oder dritten Nachtwache und findet sie wach - selig sind sie. -Lukas Lk 49 12 39 Bedenkt: Wenn der Herr des Hauses wüsste, in welcher Stunde der Dieb kommt, so würde er verhindern, dass man in sein Haus einbricht. -Lukas Lk 49 12 40 Haltet auch ihr euch bereit! Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, in der ihr es nicht erwartet. -Lukas Lk 49 12 41 Da sagte Petrus: Herr, meinst du mit diesem Gleichnis nur uns oder auch all die anderen? -Lukas Lk 49 12 42 Der Herr antwortete: Wer ist denn der treue und kluge Verwalter, den der Herr einsetzen wird, damit er seinem Gesinde zur rechten Zeit die Nahrung zuteilt? -Lukas Lk 49 12 43 Selig der Knecht, den der Herr damit beschäftigt findet, wenn er kommt! -Lukas Lk 49 12 44 Wahrhaftig, das sage ich euch: Er wird ihn zum Verwalter seines ganzen Vermögens machen. -Lukas Lk 49 12 45 Wenn aber der Knecht denkt: Mein Herr kommt noch lange nicht zurück!, und anfängt, die Knechte und Mägde zu schlagen; wenn er isst und trinkt und sich berauscht, -Lukas Lk 49 12 46 dann wird der Herr an einem Tag kommen, an dem der Knecht es nicht erwartet, und zu einer Stunde, die er nicht kennt; und der Herr wird ihn in Stücke hauen und ihm seinen Platz unter den Ungläubigen zuweisen. -Lukas Lk 49 12 47 Der Knecht, der den Willen seines Herrn kennt, sich aber nicht darum kümmert und nicht danach handelt, der wird viele Schläge bekommen. -Lukas Lk 49 12 48 Wer aber, ohne den Willen des Herrn zu kennen, etwas tut, was Schläge verdient, der wird wenig Schläge bekommen. Wem viel gegeben wurde, von dem wird viel zurückgefordert werden, und wem man viel anvertraut hat, von dem wird man um so mehr verlangen. -Lukas Lk 49 12 49 Ich bin gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen. Wie froh wäre ich, es würde schon brennen! -Lukas Lk 49 12 50 Ich muss mit einer Taufe getauft werden und ich bin sehr bedrückt, solange sie noch nicht vollzogen ist. -Lukas Lk 49 12 51 Meint ihr, ich sei gekommen, um Frieden auf die Erde zu bringen? Nein, sage ich euch, nicht Frieden, sondern Spaltung. -Lukas Lk 49 12 52 Denn von nun an wird es so sein: Wenn fünf Menschen im gleichen Haus leben, wird Zwietracht herrschen: Drei werden gegen zwei stehen und zwei gegen drei, -Lukas Lk 49 12 53 der Vater gegen den Sohn und [der Sohn gegen den Vater,] die Mutter gegen die Tochter und [die Tochter gegen die Mutter,] die Schwiegermutter gegen ihre Schwiegertochter und [die Schwiegertochter gegen die Schwiegermutter.] -Lukas Lk 49 12 54 Außerdem sagte Jesus zu den Leuten: Sobald ihr im Westen Wolken aufsteigen seht, sagt ihr: Es gibt Regen. Und es kommt so. -Lukas Lk 49 12 55 Und wenn der Südwind weht, dann sagt ihr: Es wird heiß. Und es trifft ein. -Lukas Lk 49 12 56 Ihr Heuchler! Das Aussehen der Erde und des Himmels könnt ihr deuten. Warum könnt ihr dann die Zeichen dieser Zeit nicht deuten? -Lukas Lk 49 12 57 Warum findet ihr nicht schon von selbst das rechte Urteil? -Lukas Lk 49 12 58 Wenn du mit deinem Gegner vor Gericht gehst, bemüh dich noch auf dem Weg, dich mit ihm zu einigen. Sonst wird er dich vor den Richter schleppen und der Richter wird dich dem Gerichtsdiener übergeben, und der Gerichtsdiener wird dich ins Gefängnis werfen. -Lukas Lk 49 12 59 Ich sage dir: Du kommst von dort nicht heraus, bis du auch den letzten Pfennig bezahlt hast. -Lukas Lk 49 13 1 Zu dieser Zeit kamen einige Leute zu Jesus und berichteten ihm von den Galiläern, die Pilatus beim Opfern umbringen ließ, sodass sich ihr Blut mit dem ihrer Opfertiere vermischte. -Lukas Lk 49 13 2 Da sagte er zu ihnen: Meint ihr, dass nur diese Galiläer Sünder waren, weil das mit ihnen geschehen ist, alle anderen Galiläer aber nicht? -Lukas Lk 49 13 3 Nein, im Gegenteil: Ihr alle werdet genauso umkommen, wenn ihr euch nicht bekehrt. -Lukas Lk 49 13 4 Oder jene achtzehn Menschen, die beim Einsturz des Turms von Schiloach erschlagen wurden - meint ihr, dass nur sie Schuld auf sich geladen hatten, alle anderen Einwohner von Jerusalem aber nicht? -Lukas Lk 49 13 5 Nein, im Gegenteil: Ihr alle werdet genauso umkommen, wenn ihr euch nicht bekehrt. -Lukas Lk 49 13 6 Und er erzählte ihnen dieses Gleichnis: Ein Mann hatte in seinem Weinberg einen Feigenbaum; und als er kam und nachsah, ob er Früchte trug, fand er keine. -Lukas Lk 49 13 7 Da sagte er zu seinem Weingärtner: Jetzt komme ich schon drei Jahre und sehe nach, ob dieser Feigenbaum Früchte trägt, und finde nichts. Hau ihn um! Was soll er weiter dem Boden seine Kraft nehmen? -Lukas Lk 49 13 8 Der Weingärtner erwiderte: Herr, lass ihn dieses Jahr noch stehen; ich will den Boden um ihn herum aufgraben und düngen. -Lukas Lk 49 13 9 Vielleicht trägt er doch noch Früchte; wenn nicht, dann lass ihn umhauen. -Lukas Lk 49 13 10 Am Sabbat lehrte Jesus in einer Synagoge. -Lukas Lk 49 13 11 Dort saß eine Frau, die seit achtzehn Jahren krank war, weil sie von einem Dämon geplagt wurde; ihr Rücken war verkrümmt und sie konnte nicht mehr aufrecht gehen. -Lukas Lk 49 13 12 Als Jesus sie sah, rief er sie zu sich und sagte: Frau, du bist von deinem Leiden erlöst. -Lukas Lk 49 13 13 Und er legte ihr die Hände auf. Im gleichen Augenblick richtete sie sich auf und pries Gott. -Lukas Lk 49 13 14 Der Synagogenvorsteher aber war empört darüber, dass Jesus am Sabbat heilte, und sagte zu den Leuten: Sechs Tage sind zum Arbeiten da. Kommt also an diesen Tagen und lasst euch heilen, nicht am Sabbat! -Lukas Lk 49 13 15 Der Herr erwiderte ihm: Ihr Heuchler! Bindet nicht jeder von euch am Sabbat seinen Ochsen oder Esel von der Krippe los und führt ihn zur Tränke? -Lukas Lk 49 13 16 Diese Tochter Abrahams aber, die der Satan schon seit achtzehn Jahren gefesselt hielt, sollte am Sabbat nicht davon befreit werden dürfen? -Lukas Lk 49 13 17 Durch diese Worte wurden alle seine Gegner beschämt; das ganze Volk aber freute sich über all die großen Taten, die er vollbrachte. -Lukas Lk 49 13 18 Er sagte: Wem ist das Reich Gottes ähnlich, womit soll ich es vergleichen? -Lukas Lk 49 13 19 Es ist wie ein Senfkorn, das ein Mann in seinem Garten in die Erde steckte; es wuchs und wurde zu einem [Baum] und [die Vögel des Himmels nisteten in seinen Zweigen.] -Lukas Lk 49 13 20 Außerdem sagte er: Womit soll ich das Reich Gottes vergleichen? -Lukas Lk 49 13 21 Es ist wie der Sauerteig, den eine Frau unter einen großen Trog Mehl mischte, bis das Ganze durchsäuert war. -Lukas Lk 49 13 22 Auf seinem Weg nach Jerusalem zog er von Stadt zu Stadt und von Dorf zu Dorf und lehrte. -Lukas Lk 49 13 23 Da fragte ihn einer: Herr, sind es nur wenige, die gerettet werden? Er sagte zu ihnen: -Lukas Lk 49 13 24 Bemüht euch mit allen Kräften, durch die enge Tür zu gelangen; denn viele, sage ich euch, werden versuchen hineinzukommen, aber es wird ihnen nicht gelingen. -Lukas Lk 49 13 25 Wenn der Herr des Hauses aufsteht und die Tür verschließt, dann steht ihr draußen, klopft an die Tür und ruft: Herr, mach uns auf! Er aber wird euch antworten: Ich weiß nicht, woher ihr seid. -Lukas Lk 49 13 26 Dann werdet ihr sagen: Wir haben doch mit dir gegessen und getrunken und du hast auf unseren Straßen gelehrt. -Lukas Lk 49 13 27 Er aber wird erwidern: Ich sage euch, ich weiß nicht, woher ihr seid. [Weg von mir, ihr habt alle Unrecht getan!] -Lukas Lk 49 13 28 Da werdet ihr heulen und mit den Zähnen knirschen, wenn ihr seht, dass Abraham, Isaak und Jakob und alle Propheten im Reich Gottes sind, ihr selbst aber ausgeschlossen seid. -Lukas Lk 49 13 29 Und man wird von Osten und Westen und von Norden und Süden kommen und im Reich Gottes zu Tisch sitzen. -Lukas Lk 49 13 30 Dann werden manche von den Letzten die Ersten sein und manche von den Ersten die Letzten. -Lukas Lk 49 13 31 Zu dieser Zeit kamen einige Pharisäer zu ihm und sagten: Geh weg, verlass dieses Gebiet, denn Herodes will dich töten. -Lukas Lk 49 13 32 Er antwortete ihnen: Geht und sagt diesem Fuchs: Ich treibe Dämonen aus und heile Kranke, heute und morgen, und am dritten Tag werde ich mein Werk vollenden. -Lukas Lk 49 13 33 Doch heute und morgen und am folgenden Tag muss ich weiterwandern; denn ein Prophet darf nirgendwo anders als in Jerusalem umkommen. -Lukas Lk 49 13 34 Jerusalem, Jerusalem, du tötest die Propheten und steinigst die Boten, die zu dir gesandt sind. Wie oft wollte ich deine Kinder um mich sammeln, so wie eine Henne ihre Küken unter ihre Flügel nimmt; aber ihr habt nicht gewollt. -Lukas Lk 49 13 35 Darum wird euer Haus (von Gott) verlassen. Ich sage euch: Ihr werdet mich nicht mehr sehen, bis die Zeit kommt, in der ihr ruft: [Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn!] -Lukas Lk 49 14 1 Als Jesus an einem Sabbat in das Haus eines führenden Pharisäers zum Essen kam, beobachtete man ihn genau. -Lukas Lk 49 14 2 Da stand auf einmal ein Mann vor ihm, der an Wassersucht litt. -Lukas Lk 49 14 3 Jesus wandte sich an die Gesetzeslehrer und die Pharisäer und fragte: Ist es am Sabbat erlaubt zu heilen, oder nicht? -Lukas Lk 49 14 4 Sie schwiegen. Da berührte er den Mann, heilte ihn und ließ ihn gehen. -Lukas Lk 49 14 5 Zu ihnen aber sagte er: Wer von euch wird seinen Sohn oder seinen Ochsen, der in den Brunnen fällt, nicht sofort herausziehen, auch am Sabbat? -Lukas Lk 49 14 6 Darauf konnten sie ihm nichts erwidern. -Lukas Lk 49 14 7 Als er bemerkte, wie sich die Gäste die Ehrenplätze aussuchten, nahm er das zum Anlass, ihnen eine Lehre zu erteilen. Er sagte zu ihnen: -Lukas Lk 49 14 8 Wenn du zu einer Hochzeit eingeladen bist, such dir nicht den Ehrenplatz aus. Denn es könnte ein anderer eingeladen sein, der vornehmer ist als du, -Lukas Lk 49 14 9 und dann würde der Gastgeber, der dich und ihn eingeladen hat, kommen und zu dir sagen: Mach diesem hier Platz! Du aber wärst beschämt und müsstest den untersten Platz einnehmen. -Lukas Lk 49 14 10 Wenn du also eingeladen bist, setz dich lieber, wenn du hinkommst, auf den untersten Platz; dann wird der Gastgeber zu dir kommen und sagen: Mein Freund, rück weiter hinauf! Das wird für dich eine Ehre sein vor allen anderen Gästen. -Lukas Lk 49 14 11 Denn wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt, und wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden. -Lukas Lk 49 14 12 Dann sagte er zu dem Gastgeber: Wenn du mittags oder abends ein Essen gibst, so lade nicht deine Freunde oder deine Brüder, deine Verwandten oder reiche Nachbarn ein; sonst laden auch sie dich ein, und damit ist dir wieder alles vergolten. -Lukas Lk 49 14 13 Nein, wenn du ein Essen gibst, dann lade Arme, Krüppel, Lahme und Blinde ein. -Lukas Lk 49 14 14 Du wirst selig sein, denn sie können es dir nicht vergelten; es wird dir vergolten werden bei der Auferstehung der Gerechten. -Lukas Lk 49 14 15 Als einer der Gäste das hörte, sagte er zu Jesus: Selig, wer im Reich Gottes am Mahl teilnehmen darf. -Lukas Lk 49 14 16 Jesus sagte zu ihm: Ein Mann veranstaltete ein großes Festmahl und lud viele dazu ein. -Lukas Lk 49 14 17 Als das Fest beginnen sollte, schickte er seinen Diener und ließ den Gästen, die er eingeladen hatte, sagen: Kommt, es steht alles bereit! -Lukas Lk 49 14 18 Aber einer nach dem andern ließ sich entschuldigen. Der erste ließ ihm sagen: Ich habe einen Acker gekauft und muss jetzt gehen und ihn besichtigen. Bitte, entschuldige mich! -Lukas Lk 49 14 19 Ein anderer sagte: Ich habe fünf Ochsengespanne gekauft und bin auf dem Weg, sie mir genauer anzusehen. Bitte, entschuldige mich! -Lukas Lk 49 14 20 Wieder ein anderer sagte: Ich habe geheiratet und kann deshalb nicht kommen. -Lukas Lk 49 14 21 Der Diener kehrte zurück und berichtete alles seinem Herrn. Da wurde der Herr zornig und sagte zu seinem Diener: Geh schnell auf die Straßen und Gassen der Stadt und hol die Armen und die Krüppel, die Blinden und die Lahmen herbei. -Lukas Lk 49 14 22 Bald darauf meldete der Diener: Herr, dein Auftrag ist ausgeführt; aber es ist immer noch Platz. -Lukas Lk 49 14 23 Da sagte der Herr zu dem Diener: Dann geh auf die Landstraßen und vor die Stadt hinaus und nötige die Leute zu kommen, damit mein Haus voll wird. -Lukas Lk 49 14 24 Das aber sage ich euch: Keiner von denen, die eingeladen waren, wird an meinem Mahl teilnehmen. -Lukas Lk 49 14 25 Viele Menschen begleiteten ihn; da wandte er sich an sie und sagte: -Lukas Lk 49 14 26 Wenn jemand zu mir kommt und nicht Vater und Mutter, Frau und Kinder, Brüder und Schwestern, ja sogar sein Leben gering achtet, dann kann er nicht mein Jünger sein. -Lukas Lk 49 14 27 Wer nicht sein Kreuz trägt und mir nachfolgt, der kann nicht mein Jünger sein. -Lukas Lk 49 14 28 Wenn einer von euch einen Turm bauen will, setzt er sich dann nicht zuerst hin und rechnet, ob seine Mittel für das ganze Vorhaben ausreichen? -Lukas Lk 49 14 29 Sonst könnte es geschehen, dass er das Fundament gelegt hat, dann aber den Bau nicht fertig stellen kann. Und alle, die es sehen, würden ihn verspotten -Lukas Lk 49 14 30 und sagen: Der da hat einen Bau begonnen und konnte ihn nicht zu Ende führen. -Lukas Lk 49 14 31 Oder wenn ein König gegen einen anderen in den Krieg zieht, setzt er sich dann nicht zuerst hin und überlegt, ob er sich mit seinen zehntausend Mann dem entgegenstellen kann, der mit zwanzigtausend gegen ihn anrückt? -Lukas Lk 49 14 32 Kann er es nicht, dann schickt er eine Gesandtschaft, solange der andere noch weit weg ist, und bittet um Frieden. -Lukas Lk 49 14 33 Darum kann keiner von euch mein Jünger sein, wenn er nicht auf seinen ganzen Besitz verzichtet. -Lukas Lk 49 14 34 Das Salz ist etwas Gutes. Wenn aber das Salz seinen Geschmack verliert, womit kann man ihm die Würze wiedergeben? -Lukas Lk 49 14 35 Es taugt weder für den Acker noch für den Misthaufen, man wirft es weg. Wer Ohren hat zum Hören, der höre! -Lukas Lk 49 15 1 Alle Zöllner und Sünder kamen zu ihm, um ihn zu hören. -Lukas Lk 49 15 2 Die Pharisäer und die Schriftgelehrten empörten sich darüber und sagten: Er gibt sich mit Sündern ab und isst sogar mit ihnen. -Lukas Lk 49 15 3 Da erzählte er ihnen ein Gleichnis und sagte: -Lukas Lk 49 15 4 Wenn einer von euch hundert Schafe hat und eins davon verliert, lässt er dann nicht die neunundneunzig in der Steppe zurück und geht dem verlorenen nach, bis er es findet? -Lukas Lk 49 15 5 Und wenn er es gefunden hat, nimmt er es voll Freude auf die Schultern, -Lukas Lk 49 15 6 und wenn er nach Hause kommt, ruft er seine Freunde und Nachbarn zusammen und sagt zu ihnen: Freut euch mit mir; ich habe mein Schaf wiedergefunden, das verloren war. -Lukas Lk 49 15 7 Ich sage euch: Ebenso wird auch im Himmel mehr Freude herrschen über einen einzigen Sünder, der umkehrt, als über neunundneunzig Gerechte, die es nicht nötig haben umzukehren. -Lukas Lk 49 15 8 Oder wenn eine Frau zehn Drachmen hat und eine davon verliert, zündet sie dann nicht eine Lampe an, fegt das ganze Haus und sucht unermüdlich, bis sie das Geldstück findet? -Lukas Lk 49 15 9 Und wenn sie es gefunden hat, ruft sie ihre Freundinnen und Nachbarinnen zusammen und sagt: Freut euch mit mir; ich habe die Drachme wiedergefunden, die ich verloren hatte. -Lukas Lk 49 15 10 Ich sage euch: Ebenso herrscht auch bei den Engeln Gottes Freude über einen einzigen Sünder, der umkehrt. -Lukas Lk 49 15 11 Weiter sagte Jesus: Ein Mann hatte zwei Söhne. -Lukas Lk 49 15 12 Der jüngere von ihnen sagte zu seinem Vater: Vater, gib mir das Erbteil, das mir zusteht. Da teilte der Vater das Vermögen auf. -Lukas Lk 49 15 13 Nach wenigen Tagen packte der jüngere Sohn alles zusammen und zog in ein fernes Land. Dort führte er ein zügelloses Leben und verschleuderte sein Vermögen. -Lukas Lk 49 15 14 Als er alles durchgebracht hatte, kam eine große Hungersnot über das Land und es ging ihm sehr schlecht. -Lukas Lk 49 15 15 Da ging er zu einem Bürger des Landes und drängte sich ihm auf; der schickte ihn aufs Feld zum Schweinehüten. -Lukas Lk 49 15 16 Er hätte gern seinen Hunger mit den Futterschoten gestillt, die die Schweine fraßen; aber niemand gab ihm davon. -Lukas Lk 49 15 17 Da ging er in sich und sagte: Wie viele Tagelöhner meines Vaters haben mehr als genug zu essen und ich komme hier vor Hunger um. -Lukas Lk 49 15 18 Ich will aufbrechen und zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen: Vater, ich habe mich gegen den Himmel und gegen dich versündigt. -Lukas Lk 49 15 19 Ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu sein; mach mich zu einem deiner Tagelöhner. -Lukas Lk 49 15 20 Dann brach er auf und ging zu seinem Vater. Der Vater sah ihn schon von weitem kommen und er hatte Mitleid mit ihm. Er lief dem Sohn entgegen, fiel ihm um den Hals und küsste ihn. -Lukas Lk 49 15 21 Da sagte der Sohn: Vater, ich habe mich gegen den Himmel und gegen dich versündigt; ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu sein. -Lukas Lk 49 15 22 Der Vater aber sagte zu seinen Knechten: Holt schnell das beste Gewand und zieht es ihm an, steckt ihm einen Ring an die Hand und zieht ihm Schuhe an. -Lukas Lk 49 15 23 Bringt das Mastkalb her und schlachtet es; wir wollen essen und fröhlich sein. -Lukas Lk 49 15 24 Denn mein Sohn war tot und lebt wieder; er war verloren und ist wiedergefunden worden. Und sie begannen, ein fröhliches Fest zu feiern. -Lukas Lk 49 15 25 Sein älterer Sohn war unterdessen auf dem Feld. Als er heimging und in die Nähe des Hauses kam, hörte er Musik und Tanz. -Lukas Lk 49 15 26 Da rief er einen der Knechte und fragte, was das bedeuten solle. -Lukas Lk 49 15 27 Der Knecht antwortete: Dein Bruder ist gekommen und dein Vater hat das Mastkalb schlachten lassen, weil er ihn heil und gesund wiederbekommen hat. -Lukas Lk 49 15 28 Da wurde er zornig und wollte nicht hineingehen. Sein Vater aber kam heraus und redete ihm gut zu. -Lukas Lk 49 15 29 Doch er erwiderte dem Vater: So viele Jahre schon diene ich dir, und nie habe ich gegen deinen Willen gehandelt; mir aber hast du nie auch nur einen Ziegenbock geschenkt, damit ich mit meinen Freunden ein Fest feiern konnte. -Lukas Lk 49 15 30 Kaum aber ist der hier gekommen, dein Sohn, der dein Vermögen mit Dirnen durchgebracht hat, da hast du für ihn das Mastkalb geschlachtet. -Lukas Lk 49 15 31 Der Vater antwortete ihm: Mein Kind, du bist immer bei mir, und alles, was mein ist, ist auch dein. -Lukas Lk 49 15 32 Aber jetzt müssen wir uns doch freuen und ein Fest feiern; denn dein Bruder war tot und lebt wieder; er war verloren und ist wiedergefunden worden. -Lukas Lk 49 16 1 Jesus sagte zu den Jüngern: Ein reicher Mann hatte einen Verwalter. Diesen beschuldigte man bei ihm, er verschleudere sein Vermögen. -Lukas Lk 49 16 2 Darauf ließ er ihn rufen und sagte zu ihm: Was höre ich über dich? Leg Rechenschaft ab über deine Verwaltung! Du kannst nicht länger mein Verwalter sein. -Lukas Lk 49 16 3 Da überlegte der Verwalter: Mein Herr entzieht mir die Verwaltung. Was soll ich jetzt tun? Zu schwerer Arbeit tauge ich nicht, und zu betteln schäme ich mich. -Lukas Lk 49 16 4 Doch - ich weiß, was ich tun muss, damit mich die Leute in ihre Häuser aufnehmen, wenn ich als Verwalter abgesetzt bin. -Lukas Lk 49 16 5 Und er ließ die Schuldner seines Herrn, einen nach dem andern, zu sich kommen und fragte den ersten: Wie viel bist du meinem Herrn schuldig? -Lukas Lk 49 16 6 Er antwortete: Hundert Fass Öl. Da sagte er zu ihm: Nimm deinen Schuldschein, setz dich gleich hin und schreib «fünfzig». -Lukas Lk 49 16 7 Dann fragte er einen andern: Wie viel bist du schuldig? Der antwortete: Hundert Sack Weizen. Da sagte er zu ihm: Nimm deinen Schuldschein und schreib «achtzig». -Lukas Lk 49 16 8 Und der Herr lobte die Klugheit des unehrlichen Verwalters und sagte: Die Kinder dieser Welt sind im Umgang mit ihresgleichen klüger als die Kinder des Lichtes. -Lukas Lk 49 16 9 Ich sage euch: Macht euch Freunde mit Hilfe des ungerechten Mammons, damit ihr in die ewigen Wohnungen aufgenommen werdet, wenn es (mit euch) zu Ende geht. -Lukas Lk 49 16 10 Wer in den kleinsten Dingen zuverlässig ist, der ist es auch in den großen, und wer bei den kleinsten Dingen Unrecht tut, der tut es auch bei den großen. -Lukas Lk 49 16 11 Wenn ihr im Umgang mit dem ungerechten Reichtum nicht zuverlässig gewesen seid, wer wird euch dann das wahre Gut anvertrauen? -Lukas Lk 49 16 12 Und wenn ihr im Umgang mit dem fremden Gut nicht zuverlässig gewesen seid, wer wird euch dann euer (wahres) Eigentum geben? -Lukas Lk 49 16 13 Kein Sklave kann zwei Herren dienen; er wird entweder den einen hassen und den andern lieben, oder er wird zu dem einen halten und den andern verachten. Ihr könnt nicht beiden dienen, Gott und dem Mammon. -Lukas Lk 49 16 14 Das alles hörten auch die Pharisäer, die sehr am Geld hingen, und sie lachten über ihn. -Lukas Lk 49 16 15 Da sagte er zu ihnen: Ihr redet den Leuten ein, dass ihr gerecht seid; aber Gott kennt euer Herz. Denn was die Menschen für großartig halten, das ist in den Augen Gottes ein Gräuel. -Lukas Lk 49 16 16 Bis zu Johannes hatte man nur das Gesetz und die Propheten. Seitdem wird das Evangelium vom Reich Gottes verkündet und alle drängen sich danach, hineinzukommen. -Lukas Lk 49 16 17 Aber eher werden Himmel und Erde vergehen, als dass auch nur der kleinste Buchstabe im Gesetz wegfällt. -Lukas Lk 49 16 18 Wer seine Frau aus der Ehe entlässt und eine andere heiratet, begeht Ehebruch; auch wer eine Frau heiratet, die von ihrem Mann aus der Ehe entlassen worden ist, begeht Ehebruch. -Lukas Lk 49 16 19 Es war einmal ein reicher Mann, der sich in Purpur und feines Leinen kleidete und Tag für Tag herrlich und in Freuden lebte. -Lukas Lk 49 16 20 Vor der Tür des Reichen aber lag ein armer Mann namens Lazarus, dessen Leib voller Geschwüre war. -Lukas Lk 49 16 21 Er hätte gern seinen Hunger mit dem gestillt, was vom Tisch des Reichen herunterfiel. Stattdessen kamen die Hunde und leckten an seinen Geschwüren. -Lukas Lk 49 16 22 Als nun der Arme starb, wurde er von den Engeln in Abrahams Schoß getragen. Auch der Reiche starb und wurde begraben. -Lukas Lk 49 16 23 In der Unterwelt, wo er qualvolle Schmerzen litt, blickte er auf und sah von weitem Abraham, und Lazarus in seinem Schoß. -Lukas Lk 49 16 24 Da rief er: Vater Abraham, hab Erbarmen mit mir und schick Lazarus zu mir; er soll wenigstens die Spitze seines Fingers ins Wasser tauchen und mir die Zunge kühlen, denn ich leide große Qual in diesem Feuer. -Lukas Lk 49 16 25 Abraham erwiderte: Mein Kind, denk daran, dass du schon zu Lebzeiten deinen Anteil am Guten erhalten hast, Lazarus aber nur Schlechtes. Jetzt wird er dafür getröstet, du aber musst leiden. -Lukas Lk 49 16 26 Außerdem ist zwischen uns und euch ein tiefer, unüberwindlicher Abgrund, sodass niemand von hier zu euch oder von dort zu uns kommen kann, selbst wenn er wollte. -Lukas Lk 49 16 27 Da sagte der Reiche: Dann bitte ich dich, Vater, schick ihn in das Haus meines Vaters! -Lukas Lk 49 16 28 Denn ich habe noch fünf Brüder. Er soll sie warnen, damit nicht auch sie an diesen Ort der Qual kommen. -Lukas Lk 49 16 29 Abraham aber sagte: Sie haben Mose und die Propheten, auf die sollen sie hören. -Lukas Lk 49 16 30 Er erwiderte: Nein, Vater Abraham, nur wenn einer von den Toten zu ihnen kommt, werden sie umkehren. -Lukas Lk 49 16 31 Darauf sagte Abraham: Wenn sie auf Mose und die Propheten nicht hören, werden sie sich auch nicht überzeugen lassen, wenn einer von den Toten aufersteht. -Lukas Lk 49 17 1 Er sagte zu seinen Jüngern: Es ist unvermeidlich, dass Verführungen kommen. Aber wehe dem, der sie verschuldet. -Lukas Lk 49 17 2 Es wäre besser für ihn, man würde ihn mit einem Mühlstein um den Hals ins Meer werfen, als dass er einen von diesen Kleinen zum Bösen verführt. -Lukas Lk 49 17 3 [3b] Wenn dein Bruder sündigt, weise ihn zurecht; und wenn er sich ändert, vergib ihm. -Lukas Lk 49 17 4 Und wenn er sich siebenmal am Tag gegen dich versündigt und siebenmal wieder zu dir kommt und sagt: Ich will mich ändern!, so sollst du ihm vergeben. -Lukas Lk 49 17 5 Die Apostel baten den Herrn: Stärke unseren Glauben! -Lukas Lk 49 17 6 Der Herr erwiderte: Wenn euer Glaube auch nur so groß wäre wie ein Senfkorn, würdet ihr zu dem Maulbeerbaum hier sagen: Heb dich samt deinen Wurzeln aus dem Boden und verpflanz dich ins Meer!, und er würde euch gehorchen. -Lukas Lk 49 17 7 Wenn einer von euch einen Sklaven hat, der pflügt oder das Vieh hütet, wird er etwa zu ihm, wenn er vom Feld kommt, sagen: Nimm gleich Platz zum Essen? -Lukas Lk 49 17 8 Wird er nicht vielmehr zu ihm sagen: Mach mir etwas zu essen, gürte dich und bediene mich; wenn ich gegessen und getrunken habe, kannst auch du essen und trinken. -Lukas Lk 49 17 9 Bedankt er sich etwa bei dem Sklaven, weil er getan hat, was ihm befohlen wurde? -Lukas Lk 49 17 10 So soll es auch bei euch sein: Wenn ihr alles getan habt, was euch befohlen wurde, sollt ihr sagen: Wir sind unnütze Sklaven; wir haben nur unsere Schuldigkeit getan. -Lukas Lk 49 17 11 Auf dem Weg nach Jerusalem zog Jesus durch das Grenzgebiet von Samarien und Galiläa. -Lukas Lk 49 17 12 Als er in ein Dorf hineingehen wollte, kamen ihm zehn Aussätzige entgegen. Sie blieben in der Ferne stehen -Lukas Lk 49 17 13 und riefen: Jesus, Meister, hab Erbarmen mit uns! -Lukas Lk 49 17 14 Als er sie sah, sagte er zu ihnen: Geht, [zeigt euch den Priestern]! Und während sie zu den Priestern gingen, wurden sie rein. -Lukas Lk 49 17 15 Einer von ihnen aber kehrte um, als er sah, dass er geheilt war; und er lobte Gott mit lauter Stimme. -Lukas Lk 49 17 16 Er warf sich vor den Füßen Jesu zu Boden und dankte ihm. Dieser Mann war aus Samarien. -Lukas Lk 49 17 17 Da sagte Jesus: Es sind doch alle zehn rein geworden. Wo sind die übrigen neun? -Lukas Lk 49 17 18 Ist denn keiner umgekehrt, um Gott zu ehren, außer diesem Fremden? -Lukas Lk 49 17 19 Und er sagte zu ihm: Steh auf und geh! Dein Glaube hat dir geholfen. -Lukas Lk 49 17 20 Als Jesus von den Pharisäern gefragt wurde, wann das Reich Gottes komme, antwortete er: Das Reich Gottes kommt nicht so, dass man es an äußeren Zeichen erkennen könnte. -Lukas Lk 49 17 21 Man kann auch nicht sagen: Seht, hier ist es!, oder: Dort ist es! Denn: Das Reich Gottes ist (schon) mitten unter euch. -Lukas Lk 49 17 22 Er sagte zu den Jüngern: Es wird eine Zeit kommen, in der ihr euch danach sehnt, auch nur einen von den Tagen des Menschensohnes zu erleben; aber ihr werdet ihn nicht erleben. -Lukas Lk 49 17 23 Und wenn man zu euch sagt: Dort ist er! Hier ist er!, so geht nicht hin und lauft nicht hinterher! -Lukas Lk 49 17 24 Denn wie der Blitz von einem Ende des Himmels bis zum andern leuchtet, so wird der Menschensohn an seinem Tag erscheinen. -Lukas Lk 49 17 25 Vorher aber muss er vieles erleiden und von dieser Generation verworfen werden. -Lukas Lk 49 17 26 Und wie es zur Zeit des Noach war, so wird es auch in den Tagen des Menschensohnes sein. -Lukas Lk 49 17 27 Die Menschen aßen und tranken und heirateten bis zu dem Tag, an dem [Noach in die Arche ging;] dann kam die Flut und vernichtete alle. -Lukas Lk 49 17 28 Und es wird ebenso sein, wie es zur Zeit des Lot war: Sie aßen und tranken, kauften und verkauften, pflanzten und bauten. -Lukas Lk 49 17 29 Aber an dem Tag, als Lot Sodom verließ, [regnete es Feuer und Schwefel vom Himmel] und alle kamen um. -Lukas Lk 49 17 30 Ebenso wird es an dem Tag sein, an dem sich der Menschensohn offenbart. -Lukas Lk 49 17 31 Wer dann auf dem Dach ist und seine Sachen im Haus hat, soll nicht hinabsteigen, um sie zu holen, und wer auf dem Feld ist, soll nicht zurückkehren. -Lukas Lk 49 17 32 Denkt an die Frau des Lot! -Lukas Lk 49 17 33 Wer sein Leben zu bewahren sucht, wird es verlieren; wer es dagegen verliert, wird es gewinnen. -Lukas Lk 49 17 34 Ich sage euch: Von zwei Männern, die in jener Nacht auf einem Bett liegen, wird der eine mitgenommen und der andere zurückgelassen. -Lukas Lk 49 17 35 Von zwei Frauen, die mit derselben Mühle Getreide mahlen, wird die eine mitgenommen und die andere zurückgelassen. -Lukas Lk 49 17 36 [[]] -Lukas Lk 49 17 37 Da fragten sie ihn: Wo wird das geschehen, Herr? Er antwortete: Wo ein Aas ist, da sammeln sich auch die Geier. -Lukas Lk 49 18 1 Jesus sagte ihnen durch ein Gleichnis, dass sie allezeit beten und darin nicht nachlassen sollten: -Lukas Lk 49 18 2 In einer Stadt lebte ein Richter, der Gott nicht fürchtete und auf keinen Menschen Rücksicht nahm. -Lukas Lk 49 18 3 In der gleichen Stadt lebte auch eine Witwe, die immer wieder zu ihm kam und sagte: Verschaff mir Recht gegen meinen Feind! -Lukas Lk 49 18 4 Lange wollte er nichts davon wissen. Dann aber sagte er sich: Ich fürchte zwar Gott nicht und nehme auch auf keinen Menschen Rücksicht; -Lukas Lk 49 18 5 trotzdem will ich dieser Witwe zu ihrem Recht verhelfen, denn sie lässt mich nicht in Ruhe. Sonst kommt sie am Ende noch und schlägt mich ins Gesicht. -Lukas Lk 49 18 6 Und der Herr fügte hinzu: Bedenkt, was der ungerechte Richter sagt. -Lukas Lk 49 18 7 Sollte Gott seinen Auserwählten, die Tag und Nacht zu ihm schreien, nicht zu ihrem Recht verhelfen, sondern zögern? -Lukas Lk 49 18 8 Ich sage euch: Er wird ihnen unverzüglich ihr Recht verschaffen. Wird jedoch der Menschensohn, wenn er kommt, auf der Erde (noch) Glauben vorfinden? -Lukas Lk 49 18 9 Einigen, die von ihrer eigenen Gerechtigkeit überzeugt waren und die anderen verachteten, erzählte Jesus dieses Beispiel: -Lukas Lk 49 18 10 Zwei Männer gingen zum Tempel hinauf, um zu beten; der eine war ein Pharisäer, der andere ein Zöllner. -Lukas Lk 49 18 11 Der Pharisäer stellte sich hin und sprach leise dieses Gebet: Gott, ich danke dir, dass ich nicht wie die anderen Menschen bin, die Räuber, Betrüger, Ehebrecher oder auch wie dieser Zöllner dort. -Lukas Lk 49 18 12 Ich faste zweimal in der Woche und gebe dem Tempel den zehnten Teil meines ganzen Einkommens. -Lukas Lk 49 18 13 Der Zöllner aber blieb ganz hinten stehen und wagte nicht einmal, seine Augen zum Himmel zu erheben, sondern schlug sich an die Brust und betete: Gott, sei mir Sünder gnädig! -Lukas Lk 49 18 14 Ich sage euch: Dieser kehrte als Gerechter nach Hause zurück, der andere nicht. Denn wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt, wer sich aber selbst erniedrigt, wird erhöht werden. -Lukas Lk 49 18 15 Man brachte auch kleine Kinder zu ihm, damit er ihnen die Hände auflegte. Als die Jünger das sahen, wiesen sie die Leute schroff ab. -Lukas Lk 49 18 16 Jesus aber rief die Kinder zu sich und sagte: Lasst die Kinder zu mir kommen; hindert sie nicht daran! Denn Menschen wie ihnen gehört das Reich Gottes. -Lukas Lk 49 18 17 Amen, das sage ich euch: Wer das Reich Gottes nicht so annimmt wie ein Kind, der wird nicht hineinkommen. -Lukas Lk 49 18 18 Einer von den führenden Männern fragte ihn: Guter Meister, was muss ich tun, um das ewige Leben zu gewinnen? -Lukas Lk 49 18 19 Jesus antwortete: Warum nennst du mich gut? Niemand ist gut außer Gott, dem Einen. -Lukas Lk 49 18 20 Du kennst doch die Gebote: [Du sollst nicht die Ehe brechen, du sollst nicht töten, du sollst nicht stehlen, du sollst nicht falsch aussagen; ehre deinen Vater und deine Mutter!] -Lukas Lk 49 18 21 Er erwiderte: Alle diese Gebote habe ich von Jugend an befolgt. -Lukas Lk 49 18 22 Als Jesus das hörte, sagte er: Eines fehlt dir noch: Verkauf alles, was du hast, verteil das Geld an die Armen und du wirst einen bleibenden Schatz im Himmel haben; dann komm und folge mir nach! -Lukas Lk 49 18 23 Der Mann aber wurde sehr traurig, als er das hörte; denn er war überaus reich. -Lukas Lk 49 18 24 Jesus sah ihn an und sagte: Wie schwer ist es für Menschen, die viel besitzen, in das Reich Gottes zu kommen! -Lukas Lk 49 18 25 Denn eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in das Reich Gottes gelangt. -Lukas Lk 49 18 26 Die Leute, die das hörten, fragten: Wer kann dann noch gerettet werden? -Lukas Lk 49 18 27 Er erwiderte: Was für Menschen unmöglich ist, ist [für Gott möglich.] -Lukas Lk 49 18 28 Da sagte Petrus: Du weißt, wir haben unser Eigentum verlassen und sind dir nachgefolgt. -Lukas Lk 49 18 29 Jesus antwortete ihnen: Amen, ich sage euch: Jeder, der um des Reiches Gottes willen Haus oder Frau, Brüder, Eltern oder Kinder verlassen hat, -Lukas Lk 49 18 30 wird dafür schon in dieser Zeit das Vielfache erhalten und in der kommenden Welt das ewige Leben. -Lukas Lk 49 18 31 Jesus versammelte die Zwölf um sich und sagte zu ihnen: Wir gehen jetzt nach Jerusalem hinauf; dort wird sich alles erfüllen, was bei den Propheten über den Menschensohn steht: -Lukas Lk 49 18 32 Er wird den Heiden ausgeliefert, wird verspottet, misshandelt und angespuckt werden, -Lukas Lk 49 18 33 und man wird ihn geißeln und töten. Aber am dritten Tag wird er auferstehen. -Lukas Lk 49 18 34 Doch die Zwölf verstanden das alles nicht; der Sinn der Worte war ihnen verschlossen und sie begriffen nicht, was er sagte. -Lukas Lk 49 18 35 Als Jesus in die Nähe von Jericho kam, saß ein Blinder an der Straße und bettelte. -Lukas Lk 49 18 36 Er hörte, dass viele Menschen vorbeigingen, und fragte: Was hat das zu bedeuten? -Lukas Lk 49 18 37 Man sagte ihm: Jesus von Nazaret geht vorüber. -Lukas Lk 49 18 38 Da rief er: Jesus, Sohn Davids, hab Erbarmen mit mir! -Lukas Lk 49 18 39 Die Leute, die vorausgingen, wurden ärgerlich und befahlen ihm zu schweigen. Er aber schrie noch viel lauter: Sohn Davids, hab Erbarmen mit mir! -Lukas Lk 49 18 40 Jesus blieb stehen und ließ ihn zu sich herführen. Als der Mann vor ihm stand, fragte ihn Jesus: -Lukas Lk 49 18 41 Was soll ich dir tun? Er antwortete: Herr, ich möchte wieder sehen können. -Lukas Lk 49 18 42 Da sagte Jesus zu ihm: Du sollst wieder sehen. Dein Glaube hat dir geholfen. -Lukas Lk 49 18 43 Im gleichen Augenblick konnte er wieder sehen. Da pries er Gott und folgte Jesus. Und alle Leute, die das gesehen hatten, lobten Gott. -Lukas Lk 49 19 1 Dann kam er nach Jericho und ging durch die Stadt. -Lukas Lk 49 19 2 Dort wohnte ein Mann namens Zachäus; er war der oberste Zollpächter und war sehr reich. -Lukas Lk 49 19 3 Er wollte gern sehen, wer dieser Jesus sei, doch die Menschenmenge versperrte ihm die Sicht; denn er war klein. -Lukas Lk 49 19 4 Darum lief er voraus und stieg auf einen Maulbeerfeigenbaum, um Jesus zu sehen, der dort vorbeikommen musste. -Lukas Lk 49 19 5 Als Jesus an die Stelle kam, schaute er hinauf und sagte zu ihm: Zachäus, komm schnell herunter! Denn ich muss heute in deinem Haus zu Gast sein. -Lukas Lk 49 19 6 Da stieg er schnell herunter und nahm Jesus freudig bei sich auf. -Lukas Lk 49 19 7 Als die Leute das sahen, empörten sie sich und sagten: Er ist bei einem Sünder eingekehrt. -Lukas Lk 49 19 8 Zachäus aber wandte sich an den Herrn und sagte: Herr, die Hälfte meines Vermögens will ich den Armen geben, und wenn ich von jemand zu viel gefordert habe, gebe ich ihm das Vierfache zurück. -Lukas Lk 49 19 9 Da sagte Jesus zu ihm: Heute ist diesem Haus das Heil geschenkt worden, weil auch dieser Mann ein Sohn Abrahams ist. -Lukas Lk 49 19 10 Denn der Menschensohn ist gekommen, um zu suchen und zu retten, was verloren ist. -Lukas Lk 49 19 11 Weil Jesus schon nahe bei Jerusalem war, meinten die Menschen, die von all dem hörten, das Reich Gottes werde sofort erscheinen. Daher erzählte er ihnen ein weiteres Gleichnis. -Lukas Lk 49 19 12 Er sagte: Ein Mann von vornehmer Herkunft wollte in ein fernes Land reisen, um die Königswürde zu erlangen und dann zurückzukehren. -Lukas Lk 49 19 13 Er rief zehn seiner Diener zu sich, verteilte unter sie Geld im Wert von zehn Minen und sagte: Macht Geschäfte damit, bis ich wiederkomme. -Lukas Lk 49 19 14 Da ihn aber die Einwohner seines Landes hassten, schickten sie eine Gesandtschaft hinter ihm her und ließen sagen: Wir wollen nicht, dass dieser Mann unser König wird. -Lukas Lk 49 19 15 Dennoch wurde er als König eingesetzt. Nach seiner Rückkehr ließ er die Diener, denen er das Geld gegeben hatte, zu sich rufen. Er wollte sehen, welchen Gewinn jeder bei seinen Geschäften erzielt hatte. -Lukas Lk 49 19 16 Der erste kam und sagte: Herr, ich habe mit deiner Mine zehn Minen erwirtschaftet. -Lukas Lk 49 19 17 Da sagte der König zu ihm: Sehr gut, du bist ein tüchtiger Diener. Weil du im Kleinsten zuverlässig warst, sollst du Herr über zehn Städte werden. -Lukas Lk 49 19 18 Der zweite kam und sagte: Herr, ich habe mit deiner Mine fünf Minen erwirtschaftet. -Lukas Lk 49 19 19 Zu ihm sagte der König: Du sollst über fünf Städte herrschen. -Lukas Lk 49 19 20 Nun kam ein anderer und sagte: Herr, hier hast du dein Geld zurück. Ich habe es in ein Tuch eingebunden und aufbewahrt; -Lukas Lk 49 19 21 denn ich hatte Angst vor dir, weil du ein strenger Mann bist: Du hebst ab, was du nicht eingezahlt hast, und erntest, was du nicht gesät hast. -Lukas Lk 49 19 22 Der König antwortete: Aufgrund deiner eigenen Worte spreche ich dir das Urteil. Du bist ein schlechter Diener. Du hast gewusst, dass ich ein strenger Mann bin? Dass ich abhebe, was ich nicht eingezahlt habe, und ernte, was ich nicht gesät habe? -Lukas Lk 49 19 23 Warum hast du dann mein Geld nicht auf die Bank gebracht? Dann hätte ich es bei der Rückkehr mit Zinsen abheben können. -Lukas Lk 49 19 24 Und zu den anderen, die dabeistanden, sagte er: Nehmt ihm das Geld weg, und gebt es dem, der die zehn Minen hat. -Lukas Lk 49 19 25 Sie sagten zu ihm: Herr, er hat doch schon zehn. -Lukas Lk 49 19 26 (Da erwiderte er:) Ich sage euch: Wer hat, dem wird gegeben werden; wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er hat. -Lukas Lk 49 19 27 Doch meine Feinde, die nicht wollten, dass ich ihr König werde bringt sie her und macht sie vor meinen Augen nieder! -Lukas Lk 49 19 28 Nach dieser Rede zog Jesus weiter und ging nach Jerusalem hinauf. -Lukas Lk 49 19 29 Als er in die Nähe von Betfage und Betanien kam, an den Berg, der Ölberg heißt, schickte er zwei seiner Jünger voraus -Lukas Lk 49 19 30 und sagte: Geht in das Dorf, das vor uns liegt. Wenn ihr hineinkommt, werdet ihr dort einen jungen Esel angebunden finden, auf dem noch nie ein Mensch gesessen hat. Bindet ihn los und bringt ihn her! -Lukas Lk 49 19 31 Und wenn euch jemand fragt: Warum bindet ihr ihn los?, dann antwortet: Der Herr braucht ihn. -Lukas Lk 49 19 32 Die beiden machten sich auf den Weg und fanden alles so, wie er es ihnen gesagt hatte. -Lukas Lk 49 19 33 Als sie den jungen Esel losbanden, sagten die Leute, denen er gehörte: Warum bindet ihr den Esel los? -Lukas Lk 49 19 34 Sie antworteten: Der Herr braucht ihn. -Lukas Lk 49 19 35 Dann führten sie ihn zu Jesus, legten ihre Kleider auf das Tier und halfen Jesus hinauf. -Lukas Lk 49 19 36 Während er dahinritt, breiteten die Jünger ihre Kleider auf der Straße aus. -Lukas Lk 49 19 37 Als er an die Stelle kam, wo der Weg vom Ölberg hinabführt, begannen alle Jünger freudig und mit lauter Stimme Gott zu loben wegen all der Wundertaten, die sie erlebt hatten. -Lukas Lk 49 19 38 Sie riefen: [Gesegnet sei] der König, [der kommt im Namen des Herrn.] Im Himmel Friede und Herrlichkeit in der Höhe! -Lukas Lk 49 19 39 Da riefen ihm einige Pharisäer aus der Menge zu: Meister, bring deine Jünger zum Schweigen! -Lukas Lk 49 19 40 Er erwiderte: Ich sage euch: Wenn sie schweigen, werden die Steine schreien. -Lukas Lk 49 19 41 Als er näher kam und die Stadt sah, weinte er über sie -Lukas Lk 49 19 42 und sagte: Wenn doch auch du an diesem Tag erkannt hättest, was dir Frieden bringt. Jetzt aber bleibt es vor deinen Augen verborgen. -Lukas Lk 49 19 43 Es wird eine Zeit für dich kommen, in der deine Feinde rings um dich einen Wall aufwerfen, dich einschließen und von allen Seiten bedrängen. -Lukas Lk 49 19 44 Sie werden dich und deine Kinder zerschmettern und keinen Stein auf dem andern lassen; denn du hast die Zeit der Gnade nicht erkannt. -Lukas Lk 49 19 45 Dann ging er in den Tempel und begann, die Händler hinauszutreiben. -Lukas Lk 49 19 46 Er sagte zu ihnen: In der Schrift steht: [Mein Haus soll ein Haus des Gebetes sein.] Ihr aber habt daraus [eine Räuberhöhle] gemacht. -Lukas Lk 49 19 47 Er lehrte täglich im Tempel. Die Hohenpriester, die Schriftgelehrten und die übrigen Führer des Volkes aber suchten ihn umzubringen. -Lukas Lk 49 19 48 Sie wussten jedoch nicht, wie sie es machen sollten, denn das ganze Volk hing an ihm und hörte ihn gern. -Lukas Lk 49 20 1 Als er eines Tages im Tempel das Volk lehrte und das Evangelium verkündete, kamen die Hohenpriester und die Schriftgelehrten mit den Ältesten hinzu -Lukas Lk 49 20 2 und fragten ihn: Sag uns: Mit welchem Recht tust du das alles? Wer hat dir dazu die Vollmacht gegeben? -Lukas Lk 49 20 3 Er antwortete ihnen: Auch ich will euch eine Frage stellen. Sagt mir: -Lukas Lk 49 20 4 Stammte die Taufe des Johannes vom Himmel oder von den Menschen? -Lukas Lk 49 20 5 Da überlegten sie und sagten zueinander: Wenn wir antworten: Vom Himmel!, so wird er sagen: Warum habt ihr ihm dann nicht geglaubt? -Lukas Lk 49 20 6 Wenn wir aber antworten: Von den Menschen!, dann wird das ganze Volk uns steinigen; denn sie sind überzeugt, dass Johannes ein Prophet gewesen ist. -Lukas Lk 49 20 7 Darum antworteten sie: Wir wissen nicht, woher. -Lukas Lk 49 20 8 Jesus erwiderte: Dann sage auch ich euch nicht, mit welchem Recht ich das alles tue. -Lukas Lk 49 20 9 Er erzählte dem Volk dieses Gleichnis: Ein Mann legte einen Weinberg an, verpachtete ihn an Winzer und reiste für längere Zeit in ein anderes Land. -Lukas Lk 49 20 10 Als nun die Zeit dafür gekommen war, schickte er einen Knecht zu den Winzern, damit sie ihm seinen Anteil am Ertrag des Weinbergs ablieferten. Die Winzer aber prügelten ihn und jagten ihn mit leeren Händen fort. -Lukas Lk 49 20 11 Darauf schickte er einen anderen Knecht; auch ihn prügelten und beschimpften sie und jagten ihn mit leeren Händen fort. -Lukas Lk 49 20 12 Er schickte noch einen dritten Knecht; aber auch ihn schlugen sie blutig und warfen ihn hinaus. -Lukas Lk 49 20 13 Da sagte der Besitzer des Weinbergs: Was soll ich tun? Ich will meinen geliebten Sohn zu ihnen schicken. Vielleicht werden sie vor ihm Achtung haben. -Lukas Lk 49 20 14 Als die Winzer den Sohn sahen, überlegten sie und sagten zueinander: Das ist der Erbe; wir wollen ihn töten, damit das Erbgut uns gehört. -Lukas Lk 49 20 15 Und sie warfen ihn aus dem Weinberg hinaus und brachten ihn um. Was wird nun der Besitzer des Weinbergs mit ihnen tun? -Lukas Lk 49 20 16 Er wird kommen und diese Winzer töten und den Weinberg anderen geben. Als sie das hörten, sagten sie: Das darf nicht geschehen! -Lukas Lk 49 20 17 Da sah Jesus sie an und sagte: Was bedeutet das Schriftwort: [Der Stein, den die Bauleute verworfen haben,] /[er ist zum Eckstein geworden]? -Lukas Lk 49 20 18 Jeder, der auf diesen Stein fällt, wird zerschellen; auf wen der Stein aber fällt, den wird er zermalmen. -Lukas Lk 49 20 19 Die Schriftgelehrten und die Hohenpriester hätten ihn gern noch in derselben Stunde festgenommen; aber sie fürchteten das Volk. Denn sie hatten gemerkt, dass er sie mit diesem Gleichnis meinte. -Lukas Lk 49 20 20 Daher lauerten sie ihm auf und schickten Spitzel, die sich fromm stellen und ihn bei einer (unüberlegten) Antwort ertappen sollten. Denn sie wollten ihn der Gerichtsbarkeit des Statthalters übergeben. -Lukas Lk 49 20 21 Die Spitzel fragten ihn: Meister, wir wissen, dass du aufrichtig redest und lehrst und nicht auf die Person siehst, sondern wirklich den Weg Gottes lehrst. -Lukas Lk 49 20 22 Ist es uns erlaubt, dem Kaiser Steuer zu zahlen, oder nicht? -Lukas Lk 49 20 23 Er aber durchschaute ihre Hinterlist und sagte zu ihnen: -Lukas Lk 49 20 24 Zeigt mir einen Denar! Wessen Bild und Aufschrift sind darauf? Sie antworteten: Die des Kaisers. -Lukas Lk 49 20 25 Da sagte er zu ihnen: Dann gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und Gott, was Gott gehört! -Lukas Lk 49 20 26 So gelang es ihnen nicht, ihn öffentlich bei einem (unüberlegten) Wort zu ertappen. Sie waren von seiner Antwort sehr überrascht und schwiegen. -Lukas Lk 49 20 27 Von den Sadduzäern, die die Auferstehung leugnen, kamen einige zu Jesus und fragten ihn: -Lukas Lk 49 20 28 Meister, Mose hat uns vorgeschrieben: [Wenn ein Mann, der einen Bruder hat, stirbt] und eine Frau [hinterlässt, ohne Kinder zu haben, dann soll sein Bruder die Frau heiraten und] seinem [Bruder Nachkommen verschaffen.] -Lukas Lk 49 20 29 Nun lebten einmal sieben Brüder. Der erste nahm sich eine Frau, starb aber kinderlos. -Lukas Lk 49 20 30 Da nahm sie der zweite, -Lukas Lk 49 20 31 danach der dritte und ebenso die anderen bis zum siebten; sie alle hinterließen keine Kinder, als sie starben. -Lukas Lk 49 20 32 Schließlich starb auch die Frau. -Lukas Lk 49 20 33 Wessen Frau wird sie nun bei der Auferstehung sein? Alle sieben haben sie doch zur Frau gehabt. -Lukas Lk 49 20 34 Da sagte Jesus zu ihnen: Nur in dieser Welt heiraten die Menschen. -Lukas Lk 49 20 35 Die aber, die Gott für würdig hält, an jener Welt und an der Auferstehung von den Toten teilzuhaben, werden dann nicht mehr heiraten. -Lukas Lk 49 20 36 Sie können auch nicht mehr sterben, weil sie den Engeln gleich und durch die Auferstehung zu Söhnen Gottes geworden sind. -Lukas Lk 49 20 37 Dass aber die Toten auferstehen, hat schon Mose in der Geschichte vom Dornbusch angedeutet, in der er den Herrn [den Gott Abrahams, den Gott Isaaks und den Gott Jakobs] nennt. -Lukas Lk 49 20 38 Er ist doch kein Gott von Toten, sondern von Lebenden; denn für ihn sind alle lebendig. -Lukas Lk 49 20 39 Da sagten einige Schriftgelehrte: Meister, du hast gut geantwortet. -Lukas Lk 49 20 40 Und man wagte nicht mehr, ihn etwas zu fragen. -Lukas Lk 49 20 41 Da fragte er sie: Wie kann man behaupten, der Messias sei der Sohn Davids? -Lukas Lk 49 20 42 Denn David selbst sagt im Buch der Psalmen: [Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich mir zur Rechten,] -Lukas Lk 49 20 43 [und ich lege dir deine Feinde als Schemel unter die Füße.] -Lukas Lk 49 20 44 David nennt ihn also «Herr». Wie kann er dann Davids Sohn sein? -Lukas Lk 49 20 45 Jesus sagte vor dem ganzen Volk zu seinen Jüngern: -Lukas Lk 49 20 46 Hütet euch vor den Schriftgelehrten! Sie gehen gern in langen Gewändern umher, lieben es, wenn man sie auf den Straßen und Plätzen grüßt, und wollen in der Synagoge die vordersten Sitze und bei jedem Festmahl die Ehrenplätze haben. -Lukas Lk 49 20 47 Sie bringen die Witwen um ihre Häuser und verrichten in ihrer Scheinheiligkeit lange Gebete. Aber um so härter wird das Urteil sein, das sie erwartet. -Lukas Lk 49 21 1 Er blickte auf und sah, wie die Reichen ihre Gaben in den Opferkasten legten. -Lukas Lk 49 21 2 Dabei sah er auch eine arme Witwe, die zwei kleine Münzen hineinwarf. -Lukas Lk 49 21 3 Da sagte er: Wahrhaftig, ich sage euch: Diese arme Witwe hat mehr hineingeworfen als alle anderen. -Lukas Lk 49 21 4 Denn sie alle haben nur etwas von ihrem Überfluss geopfert; diese Frau aber, die kaum das Nötigste zum Leben hat, sie hat ihren ganzen Lebensunterhalt hergegeben. -Lukas Lk 49 21 5 Als einige darüber sprachen, dass der Tempel mit schönen Steinen und Weihegeschenken geschmückt sei, sagte Jesus: -Lukas Lk 49 21 6 Es wird eine Zeit kommen, da wird von allem, was ihr hier seht, kein Stein auf dem andern bleiben; alles wird niedergerissen werden. -Lukas Lk 49 21 7 Sie fragten ihn: Meister, wann wird das geschehen und an welchem Zeichen wird man erkennen, dass es beginnt? -Lukas Lk 49 21 8 Er antwortete: Gebt Acht, dass man euch nicht irreführt! Denn viele werden unter meinem Namen auftreten und sagen: Ich bin es!, und: Die Zeit ist da. - Lauft ihnen nicht nach! -Lukas Lk 49 21 9 Und wenn ihr von Kriegen und Unruhen hört, lasst euch dadurch nicht erschrecken! Denn das [muss] als erstes [geschehen;] aber das Ende kommt noch nicht sofort. -Lukas Lk 49 21 10 Dann sagte er zu ihnen: Ein Volk wird sich gegen das andere erheben und ein Reich gegen das andere. -Lukas Lk 49 21 11 Es wird gewaltige Erdbeben und an vielen Orten Seuchen und Hungersnöte geben; schreckliche Dinge werden geschehen und am Himmel wird man gewaltige Zeichen sehen. -Lukas Lk 49 21 12 Aber bevor das alles geschieht, wird man euch festnehmen und euch verfolgen. Man wird euch um meines Namens willen den Gerichten der Synagogen übergeben, ins Gefängnis werfen und vor Könige und Statthalter bringen. -Lukas Lk 49 21 13 Dann werdet ihr Zeugnis ablegen können. -Lukas Lk 49 21 14 Nehmt euch fest vor, nicht im voraus für eure Verteidigung zu sorgen; -Lukas Lk 49 21 15 denn ich werde euch die Worte und die Weisheit eingeben, sodass alle eure Gegner nicht dagegen ankommen und nichts dagegen sagen können. -Lukas Lk 49 21 16 Sogar eure Eltern und Geschwister, eure Verwandten und Freunde werden euch ausliefern und manche von euch wird man töten. -Lukas Lk 49 21 17 Und ihr werdet um meines Namens willen von allen gehasst werden. -Lukas Lk 49 21 18 Und doch wird euch kein Haar gekrümmt werden. -Lukas Lk 49 21 19 Wenn ihr standhaft bleibt, werdet ihr das Leben gewinnen. -Lukas Lk 49 21 20 Wenn ihr aber seht, dass Jerusalem von einem Heer eingeschlossen wird, dann könnt ihr daran erkennen, dass die Stadt bald verwüstet wird. -Lukas Lk 49 21 21 Dann sollen die Bewohner von Judäa in die Berge fliehen; wer in der Stadt ist, soll sie verlassen, und wer auf dem Land ist, soll nicht in die Stadt gehen. -Lukas Lk 49 21 22 Denn das sind die [Tage der Vergeltung,] an denen alles in Erfüllung gehen soll, was in der Schrift steht. -Lukas Lk 49 21 23 Wehe den Frauen, die in jenen Tagen schwanger sind oder ein Kind stillen. Denn eine große Not wird über das Land hereinbrechen: Der Zorn (Gottes) wird über dieses Volk kommen. -Lukas Lk 49 21 24 Mit scharfem Schwert wird man sie erschlagen, als Gefangene wird man sie in alle Länder verschleppen und [Jerusalem] wird von [den Heiden zertreten] werden, bis die Zeiten der Heiden sich erfüllen. -Lukas Lk 49 21 25 Es werden Zeichen sichtbar werden an Sonne, Mond und Sternen, und auf der Erde werden die Völker bestürzt und ratlos sein über das Toben und Donnern des Meeres. -Lukas Lk 49 21 26 Die Menschen werden vor Angst vergehen in der Erwartung der Dinge, die über die Erde kommen; denn die Kräfte des Himmels werden erschüttert werden. -Lukas Lk 49 21 27 Dann wird man den [Menschensohn] mit großer Macht und Herrlichkeit [auf einer Wolke kommen] sehen. -Lukas Lk 49 21 28 Wenn (all) das beginnt, dann richtet euch auf, und erhebt eure Häupter; denn eure Erlösung ist nahe. -Lukas Lk 49 21 29 Und er gebrauchte einen Vergleich und sagte: Seht euch den Feigenbaum und die anderen Bäume an: -Lukas Lk 49 21 30 Sobald ihr merkt, dass sie Blätter treiben, wisst ihr, dass der Sommer nahe ist. -Lukas Lk 49 21 31 Genauso sollt ihr erkennen, wenn ihr (all) das geschehen seht, dass das Reich Gottes nahe ist. -Lukas Lk 49 21 32 Amen, ich sage euch: Diese Generation wird nicht vergehen, bis alles eintrifft. -Lukas Lk 49 21 33 Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen. -Lukas Lk 49 21 34 Nehmt euch in Acht, dass Rausch und Trunkenheit und die Sorgen des Alltags euch nicht verwirren und dass jener Tag euch nicht plötzlich überrascht, -Lukas Lk 49 21 35 (so) wie (man in) eine Falle (gerät); denn er wird über alle Bewohner der ganzen Erde hereinbrechen. -Lukas Lk 49 21 36 Wacht und betet allezeit, damit ihr allem, was geschehen wird, entrinnen und vor den Menschensohn hintreten könnt. -Lukas Lk 49 21 3 Luk 21:38 [37] Tagsüber lehrte Jesus im Tempel; abends aber ging er zum Ölberg hinaus und verbrachte dort die Nacht. -Lukas Lk 49 22 1 Das Fest der Ungesäuerten Brote, das Pascha genannt wird, war nahe. -Lukas Lk 49 22 2 Und die Hohenpriester und die Schriftgelehrten suchten nach einer Möglichkeit, Jesus (unauffällig) zu beseitigen; denn sie fürchteten sich vor dem Volk. -Lukas Lk 49 22 3 Der Satan aber ergriff Besitz von Judas, genannt Iskariot, der zu den Zwölf gehörte. -Lukas Lk 49 22 4 Judas ging zu den Hohenpriestern und den Hauptleuten und beriet mit ihnen, wie er Jesus an sie ausliefern könnte. -Lukas Lk 49 22 5 Da freuten sie sich und kamen mit ihm überein, ihm Geld dafür zu geben. -Lukas Lk 49 22 6 Er sagte zu und suchte von da an nach einer Gelegenheit, ihn an sie auszuliefern, ohne dass das Volk es merkte. -Lukas Lk 49 22 7 Dann kam der Tag der Ungesäuerten Brote, an dem das Paschalamm geschlachtet werden musste. -Lukas Lk 49 22 8 Jesus schickte Petrus und Johannes in die Stadt und sagte: Geht und bereitet das Paschamahl für uns vor, damit wir es gemeinsam essen können. -Lukas Lk 49 22 9 Sie fragten ihn: Wo sollen wir es vorbereiten? -Lukas Lk 49 22 10 Er antwortete ihnen: Wenn ihr in die Stadt kommt, wird euch ein Mann begegnen, der einen Wasserkrug trägt. Folgt ihm in das Haus, in das er hineingeht, -Lukas Lk 49 22 11 und sagt zu dem Herrn des Hauses: Der Meister lässt dich fragen: Wo ist der Raum, in dem ich mit meinen Jüngern das Paschalamm essen kann? -Lukas Lk 49 22 12 Und der Hausherr wird euch einen großen Raum im Obergeschoss zeigen, der mit Polstern ausgestattet ist. Dort bereitet alles vor! -Lukas Lk 49 22 13 Sie gingen und fanden alles so, wie er es ihnen gesagt hatte, und bereiteten das Paschamahl vor. -Lukas Lk 49 22 14 Als die Stunde gekommen war, begab er sich mit den Aposteln zu Tisch. -Lukas Lk 49 22 15 Und er sagte zu ihnen: Ich habe mich sehr danach gesehnt, vor meinem Leiden dieses Paschamahl mit euch zu essen. -Lukas Lk 49 22 16 Denn ich sage euch: Ich werde es nicht mehr essen, bis das Mahl seine Erfüllung findet im Reich Gottes. -Lukas Lk 49 22 17 Und er nahm den Kelch, sprach das Dankgebet und sagte: Nehmt den Wein und verteilt ihn untereinander! -Lukas Lk 49 22 18 Denn ich sage euch: Von nun an werde ich nicht mehr von der Frucht des Weinstocks trinken, bis das Reich Gottes kommt. -Lukas Lk 49 22 19 Und er nahm Brot, sprach das Dankgebet, brach das Brot und reichte es ihnen mit den Worten: Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird. Tut dies zu meinem Gedächtnis! -Lukas Lk 49 22 20 Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch und sagte: Dieser Kelch ist [der Neue Bund] in meinem Blut, das für euch vergossen wird. -Lukas Lk 49 22 21 Doch seht, der Mann, der mich verrät und ausliefert, sitzt mit mir am Tisch. -Lukas Lk 49 22 22 Der Menschensohn muss zwar den Weg gehen, der ihm bestimmt ist. Aber weh dem Menschen, durch den er verraten wird. -Lukas Lk 49 22 23 Da fragte einer den andern, wer von ihnen das wohl sei, der so etwas tun werde. -Lukas Lk 49 22 24 Es entstand unter ihnen ein Streit darüber, wer von ihnen wohl der Größte sei. -Lukas Lk 49 22 25 Da sagte Jesus: Die Könige herrschen über ihre Völker und die Mächtigen lassen sich Wohltäter nennen. -Lukas Lk 49 22 26 Bei euch aber soll es nicht so sein, sondern der Größte unter euch soll werden wie der Kleinste und der Führende soll werden wie der Dienende. -Lukas Lk 49 22 27 Welcher von beiden ist größer: wer bei Tisch sitzt oder wer bedient? Natürlich der, der bei Tisch sitzt. Ich aber bin unter euch wie der, der bedient. -Lukas Lk 49 22 28 In allen meinen Prüfungen habt ihr bei mir ausgeharrt. -Lukas Lk 49 22 29 Darum vermache ich euch das Reich, wie es mein Vater mir vermacht hat: -Lukas Lk 49 22 30 Ihr sollt in meinem Reich mit mir an meinem Tisch essen und trinken, und ihr sollt auf Thronen sitzen und die zwölf Stämme Israels richten. -Lukas Lk 49 22 31 Simon, Simon, der Satan hat verlangt, dass er euch wie Weizen sieben darf. -Lukas Lk 49 22 32 Ich aber habe für dich gebetet, dass dein Glaube nicht erlischt. Und wenn du dich wieder bekehrt hast, dann stärke deine Brüder. -Lukas Lk 49 22 33 Darauf sagte Petrus zu ihm: Herr, ich bin bereit, mit dir sogar ins Gefängnis und in den Tod zu gehen. -Lukas Lk 49 22 34 Jesus erwiderte: Ich sage dir, Petrus, ehe heute der Hahn kräht, wirst du dreimal leugnen, mich zu kennen. -Lukas Lk 49 22 35 Dann sagte Jesus zu ihnen: Als ich euch ohne Geldbeutel aussandte, ohne Vorratstasche und ohne Schuhe, habt ihr da etwa Not gelitten? Sie antworteten: Nein. -Lukas Lk 49 22 36 Da sagte er: Jetzt aber soll der, der einen Geldbeutel hat, ihn mitnehmen und ebenso die Tasche. Wer aber kein Geld hat, soll seinen Mantel verkaufen und sich dafür ein Schwert kaufen. -Lukas Lk 49 22 37 Ich sage euch: An mir muss sich das Schriftwort erfüllen: [Er wurde zu den Verbrechern gerechnet.] Denn alles, was über mich gesagt ist, geht in Erfüllung. -Lukas Lk 49 22 38 Da sagten sie: Herr, hier sind zwei Schwerter. Er erwiderte: Genug davon! -Lukas Lk 49 22 39 Dann verließ Jesus die Stadt und ging, wie er es gewohnt war, zum Ölberg; seine Jünger folgten ihm. -Lukas Lk 49 22 40 Als er dort war, sagte er zu ihnen: Betet darum, dass ihr nicht in Versuchung geratet! -Lukas Lk 49 22 41 Dann entfernte er sich von ihnen ungefähr einen Steinwurf weit, kniete nieder und betete: -Lukas Lk 49 22 42 Vater, wenn du willst, nimm diesen Kelch von mir! Aber nicht mein, sondern dein Wille soll geschehen. -Lukas Lk 49 22 43 Da erschien ihm ein Engel vom Himmel und gab ihm (neue) Kraft. -Lukas Lk 49 22 44 Und er betete in seiner Angst noch inständiger und sein Schweiß war wie Blut, das auf die Erde tropfte. -Lukas Lk 49 22 45 Nach dem Gebet stand er auf, ging zu den Jüngern zurück und fand sie schlafend; denn sie waren vor Kummer erschöpft. -Lukas Lk 49 22 46 Da sagte er zu ihnen: Wie könnt ihr schlafen? Steht auf und betet, damit ihr nicht in Versuchung geratet. -Lukas Lk 49 22 47 Während er noch redete, kam eine Schar Männer; Judas, einer der Zwölf, ging ihnen voran. Er näherte sich Jesus, um ihn zu küssen. -Lukas Lk 49 22 48 Jesus aber sagte zu ihm: Judas, mit einem Kuss verrätst du den Menschensohn? -Lukas Lk 49 22 49 Als seine Begleiter merkten, was (ihm) drohte, fragten sie: Herr, sollen wir mit dem Schwert dreinschlagen? -Lukas Lk 49 22 50 Und einer von ihnen schlug auf den Diener des Hohenpriesters ein und hieb ihm das rechte Ohr ab. -Lukas Lk 49 22 51 Jesus aber sagte: Hört auf damit! Und er berührte das Ohr und heilte den Mann. -Lukas Lk 49 22 52 Zu den Hohenpriestern aber, den Hauptleuten der Tempelwache und den Ältesten, die vor ihm standen, sagte Jesus: Wie gegen einen Räuber seid ihr mit Schwertern und Knüppeln ausgezogen. -Lukas Lk 49 22 53 Tag für Tag war ich bei euch im Tempel und ihr habt nicht gewagt, gegen mich vorzugehen. Aber das ist eure Stunde, jetzt hat die Finsternis die Macht. -Lukas Lk 49 22 54 Darauf nahmen sie ihn fest, führten ihn ab und brachten ihn in das Haus des Hohenpriesters. Petrus folgte von weitem. -Lukas Lk 49 22 55 Mitten im Hof hatte man ein Feuer angezündet und Petrus setzte sich zu den Leuten, die dort beieinandersaßen. -Lukas Lk 49 22 56 Eine Magd sah ihn am Feuer sitzen, schaute ihn genau an und sagte: Der war auch mit ihm zusammen. -Lukas Lk 49 22 57 Petrus aber leugnete es und sagte: Frau, ich kenne ihn nicht. -Lukas Lk 49 22 58 Kurz danach sah ihn ein anderer und bemerkte: Du gehörst auch zu ihnen. Petrus aber sagte: Nein, Mensch, ich nicht! -Lukas Lk 49 22 59 Etwa eine Stunde später behauptete wieder einer: Wahrhaftig, der war auch mit ihm zusammen; er ist doch auch ein Galiläer. -Lukas Lk 49 22 60 Petrus aber erwiderte: Mensch, ich weiß nicht, wovon du sprichst. Im gleichen Augenblick, noch während er redete, krähte ein Hahn. -Lukas Lk 49 22 61 Da wandte sich der Herr um und blickte Petrus an. Und Petrus erinnerte sich an das, was der Herr zu ihm gesagt hatte: Ehe heute der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. -Lukas Lk 49 22 62 Und er ging hinaus und weinte bitterlich. -Lukas Lk 49 22 63 Die Wächter trieben ihren Spott mit Jesus. Sie schlugen ihn, -Lukas Lk 49 22 64 verhüllten ihm das Gesicht und fragten ihn: Du bist doch ein Prophet! Sag uns: Wer hat dich geschlagen? -Lukas Lk 49 22 65 Und noch mit vielen anderen Lästerungen verhöhnten sie ihn. -Lukas Lk 49 22 66 Als es Tag wurde, versammelten sich die Ältesten des Volkes, die Hohenpriester und die Schriftgelehrten, also der Hohe Rat, und sie ließen Jesus vorführen. -Lukas Lk 49 22 67 Sie sagten zu ihm: Wenn du der Messias bist, dann sag es uns! Er antwortete ihnen: Auch wenn ich es euch sage - ihr glaubt mir ja doch nicht; -Lukas Lk 49 22 68 und wenn ich euch etwas frage, antwortet ihr nicht. -Lukas Lk 49 22 69 Von nun an wird [der Menschensohn zur Rechten] des allmächtigen [Gottes sitzen.] -Lukas Lk 49 22 70 Da sagten alle: Du bist also der Sohn Gottes. Er antwortete ihnen: Ihr sagt es - ich bin es. -Lukas Lk 49 22 71 Da riefen sie: Was brauchen wir noch Zeugenaussagen? Wir haben es selbst aus seinem eigenen Mund gehört. -Lukas Lk 49 23 1 Daraufhin erhob sich die ganze Versammlung und man führte Jesus zu Pilatus. -Lukas Lk 49 23 2 Dort brachten sie ihre Anklage gegen ihn vor; sie sagten: Wir haben festgestellt, dass dieser Mensch unser Volk verführt, es davon abhält, dem Kaiser Steuer zu zahlen, und behauptet, er sei der Messias und König. -Lukas Lk 49 23 3 Pilatus fragte ihn: Bist du der König der Juden? Er antwortete ihm: Du sagst es. -Lukas Lk 49 23 4 Da sagte Pilatus zu den Hohenpriestern und zum Volk: Ich finde nicht, dass dieser Mensch eines Verbrechens schuldig ist. -Lukas Lk 49 23 5 Sie aber blieben hartnäckig und sagten: Er wiegelt das Volk auf und verbreitet seine Lehre im ganzen jüdischen Land von Galiläa bis hierher. -Lukas Lk 49 23 6 Als Pilatus das hörte, fragte er, ob der Mann ein Galiläer sei. -Lukas Lk 49 23 7 Und als er erfuhr, dass Jesus aus dem Gebiet des Herodes komme, ließ er ihn zu Herodes bringen, der in jenen Tagen ebenfalls in Jerusalem war. -Lukas Lk 49 23 8 Herodes freute sich sehr, als er Jesus sah; schon lange hatte er sich gewünscht, mit ihm zusammenzutreffen, denn er hatte von ihm gehört. Nun hoffte er, ein Wunder von ihm zu sehen. -Lukas Lk 49 23 9 Er stellte ihm viele Fragen, doch Jesus gab ihm keine Antwort. -Lukas Lk 49 23 10 Die Hohenpriester und die Schriftgelehrten, die dabeistanden, erhoben schwere Beschuldigungen gegen ihn. -Lukas Lk 49 23 11 Herodes und seine Soldaten zeigten ihm offen ihre Verachtung. Er trieb seinen Spott mit Jesus, ließ ihm ein Prunkgewand umhängen und schickte ihn so zu Pilatus zurück. -Lukas Lk 49 23 12 An diesem Tag wurden Herodes und Pilatus Freunde; vorher waren sie Feinde gewesen. -Lukas Lk 49 23 13 Pilatus rief die Hohenpriester und die anderen führenden Männer und das Volk zusammen -Lukas Lk 49 23 14 und sagte zu ihnen: Ihr habt mir diesen Menschen hergebracht und behauptet, er wiegle das Volk auf. Ich selbst habe ihn in eurer Gegenwart verhört und habe keine der Anklagen, die ihr gegen diesen Menschen vorgebracht habt, bestätigt gefunden, -Lukas Lk 49 23 15 auch Herodes nicht, denn er hat ihn zu uns zurückgeschickt. Ihr seht also: Er hat nichts getan, worauf die Todesstrafe steht. -Lukas Lk 49 23 16 Daher will ich ihn nur auspeitschen lassen und dann werde ich ihn freilassen. -Lukas Lk 49 23 17 [[]] -Lukas Lk 49 23 18 Da schrien sie alle miteinander: Weg mit ihm; lass den Barabbas frei! -Lukas Lk 49 23 19 Dieser Mann war wegen eines Aufruhrs in der Stadt und wegen Mordes ins Gefängnis geworfen worden. -Lukas Lk 49 23 20 Pilatus aber redete wieder auf sie ein, denn er wollte Jesus freilassen. -Lukas Lk 49 23 21 Doch sie schrien: Kreuzige ihn, kreuzige ihn! -Lukas Lk 49 23 22 Zum dritten Mal sagte er zu ihnen: Was für ein Verbrechen hat er denn begangen? Ich habe nichts feststellen können, wofür er den Tod verdient. Daher will ich ihn auspeitschen lassen und dann werde ich ihn freilassen. -Lukas Lk 49 23 23 Sie aber schrien und forderten immer lauter, er solle Jesus kreuzigen lassen, und mit ihrem Geschrei setzten sie sich durch: -Lukas Lk 49 23 24 Pilatus entschied, dass ihre Forderung erfüllt werden solle. -Lukas Lk 49 23 25 Er ließ den Mann frei, der wegen Aufruhr und Mord im Gefängnis saß und den sie gefordert hatten. Jesus aber lieferte er ihnen aus, wie sie es verlangten. -Lukas Lk 49 23 26 Als sie Jesus hinausführten, ergriffen sie einen Mann aus Zyrene namens Simon, der gerade vom Feld kam. Ihm luden sie das Kreuz auf, damit er es hinter Jesus hertrage. -Lukas Lk 49 23 27 Es folgte eine große Menschenmenge, darunter auch Frauen, die um ihn klagten und weinten. -Lukas Lk 49 23 28 Jesus wandte sich zu ihnen um und sagte: Ihr Frauen von Jerusalem, weint nicht über mich; weint über euch und eure Kinder! -Lukas Lk 49 23 29 Denn es kommen Tage, da wird man sagen: Wohl den Frauen, die unfruchtbar sind, die nicht geboren und nicht gestillt haben. -Lukas Lk 49 23 30 Dann wird man [zu den Bergen sagen: Fallt auf uns!, und zu den Hügeln: Deckt uns zu!] -Lukas Lk 49 23 31 Denn wenn das mit dem grünen Holz geschieht, was wird dann erst mit dem dürren werden? -Lukas Lk 49 23 32 Zusammen mit Jesus wurden auch zwei Verbrecher zur Hinrichtung geführt. -Lukas Lk 49 23 33 Sie kamen zur Schädelhöhe; dort kreuzigten sie ihn und die Verbrecher, den einen rechts von ihm, den andern links. -Lukas Lk 49 23 34 Jesus aber betete: Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun. Dann [warfen sie das Los und verteilten] seine [Kleider unter sich.] -Lukas Lk 49 23 35 Die Leute standen dabei und [schauten zu;] auch die führenden Männer des Volkes [verlachten] ihn und sagten: Anderen hat er geholfen, nun soll er sich selbst helfen, wenn er der erwählte Messias Gottes ist. -Lukas Lk 49 23 36 Auch die Soldaten verspotteten ihn; sie traten vor ihn hin, reichten ihm Essig -Lukas Lk 49 23 37 und sagten: Wenn du der König der Juden bist, dann hilf dir selbst! -Lukas Lk 49 23 38 Über ihm war eine Tafel angebracht; auf ihr stand: Das ist der König der Juden. -Lukas Lk 49 23 39 Einer der Verbrecher, die neben ihm hingen, verhöhnte ihn: Bist du denn nicht der Messias? Dann hilf dir selbst und auch uns! -Lukas Lk 49 23 40 Der andere aber wies ihn zurecht und sagte: Nicht einmal du fürchtest Gott? Dich hat doch das gleiche Urteil getroffen. -Lukas Lk 49 23 41 Uns geschieht recht, wir erhalten den Lohn für unsere Taten; dieser aber hat nichts Unrechtes getan. -Lukas Lk 49 23 42 Dann sagte er: Jesus, denk an mich, wenn du in dein Reich kommst. -Lukas Lk 49 23 43 Jesus antwortete ihm: Amen, ich sage dir: Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein. -Lukas Lk 49 23 44 Es war etwa um die sechste Stunde, als eine Finsternis über das ganze Land hereinbrach. Sie dauerte bis zur neunten Stunde. -Lukas Lk 49 23 45 Die Sonne verdunkelte sich. Der Vorhang im Tempel riss mitten entzwei, -Lukas Lk 49 23 46 und Jesus rief laut: [Vater, in deine Hände lege ich meinen Geist.] Nach diesen Worten hauchte er den Geist aus. -Lukas Lk 49 23 47 Als der Hauptmann sah, was geschehen war, pries er Gott und sagte: Das war wirklich ein gerechter Mensch. -Lukas Lk 49 23 48 Und alle, die zu diesem Schauspiel herbeigeströmt waren und sahen, was sich ereignet hatte, schlugen sich an die Brust und gingen betroffen weg. -Lukas Lk 49 23 49 Alle seine [Bekannten] aber [standen in einiger Entfernung] (vom Kreuz), auch die Frauen, die ihm seit der Zeit in Galiläa nachgefolgt waren und die alles mit ansahen. -Lukas Lk 49 23 50 [50.51] Damals gehörte zu den Mitgliedern des Hohen Rates ein Mann namens Josef, der aus der jüdischen Stadt Arimathäa stammte. Er wartete auf das Reich Gottes und hatte dem, was die anderen beschlossen und taten, nicht zugestimmt, weil er gut und gerecht war. -Lukas Lk 49 23 52 Er ging zu Pilatus und bat um den Leichnam Jesu. -Lukas Lk 49 23 53 Und er nahm ihn vom Kreuz, hüllte ihn in ein Leinentuch und legte ihn in ein Felsengrab, in dem noch niemand bestattet worden war. -Lukas Lk 49 23 54 Das war am Rüsttag, kurz bevor der Sabbat anbrach. -Lukas Lk 49 23 55 Die Frauen, die mit Jesus aus Galiläa gekommen waren, gaben ihm das Geleit und sahen zu, wie der Leichnam in das Grab gelegt wurde. -Lukas Lk 49 23 56 Dann kehrten sie heim und bereiteten wohlriechende Öle und Salben zu. Am Sabbat aber hielten sie die vom Gesetz vorgeschriebene Ruhe ein. -Lukas Lk 49 24 1 Am ersten Tag der Woche gingen die Frauen mit den wohlriechenden Salben, die sie zubereitet hatten, in aller Frühe zum Grab. -Lukas Lk 49 24 2 Da sahen sie, dass der Stein vom Grab weggewälzt war; -Lukas Lk 49 24 3 sie gingen hinein, aber den Leichnam Jesu, des Herrn, fanden sie nicht. -Lukas Lk 49 24 4 Während sie ratlos dastanden, traten zwei Männer in leuchtenden Gewändern zu ihnen. -Lukas Lk 49 24 5 Die Frauen erschraken und blickten zu Boden. Die Männer aber sagten zu ihnen: Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten? -Lukas Lk 49 24 6 Er ist nicht hier, sondern er ist auferstanden. Erinnert euch an das, was er euch gesagt hat, als er noch in Galiläa war: -Lukas Lk 49 24 7 Der Menschensohn muss den Sündern ausgeliefert und gekreuzigt werden und am dritten Tag auferstehen. -Lukas Lk 49 24 8 Da erinnerten sie sich an seine Worte. -Lukas Lk 49 24 9 Und sie kehrten vom Grab in die Stadt zurück und berichteten alles den Elf und den anderen Jüngern. -Lukas Lk 49 24 10 Es waren Maria Magdalene, Johanna und Maria, die Mutter des Jakobus; auch die übrigen Frauen, die bei ihnen waren, erzählten es den Aposteln. -Lukas Lk 49 24 11 Doch die Apostel hielten das alles für Geschwätz und glaubten ihnen nicht. -Lukas Lk 49 24 12 Petrus aber stand auf und lief zum Grab. Er beugte sich vor, sah aber nur die Leinenbinden (dort liegen). Dann ging er nach Hause, voll Verwunderung über das, was geschehen war. -Lukas Lk 49 24 13 Am gleichen Tag waren zwei von den Jüngern auf dem Weg in ein Dorf namens Emmaus, das sechzig Stadien von Jerusalem entfernt ist. -Lukas Lk 49 24 14 Sie sprachen miteinander über all das, was sich ereignet hatte. -Lukas Lk 49 24 15 Während sie redeten und ihre Gedanken austauschten, kam Jesus hinzu und ging mit ihnen. -Lukas Lk 49 24 16 Doch sie waren wie mit Blindheit geschlagen, sodass sie ihn nicht erkannten. -Lukas Lk 49 24 17 Er fragte sie: Was sind das für Dinge, über die ihr auf eurem Weg miteinander redet? Da blieben sie traurig stehen, -Lukas Lk 49 24 18 und der eine von ihnen - er hieß Kleopas - antwortete ihm: Bist du so fremd in Jerusalem, dass du als einziger nicht weißt, was in diesen Tagen dort geschehen ist? -Lukas Lk 49 24 19 Er fragte sie: Was denn? Sie antworteten ihm: Das mit Jesus aus Nazaret. Er war ein Prophet, mächtig in Wort und Tat vor Gott und dem ganzen Volk. -Lukas Lk 49 24 20 Doch unsere Hohenpriester und Führer haben ihn zum Tod verurteilen und ans Kreuz schlagen lassen. -Lukas Lk 49 24 21 Wir aber hatten gehofft, dass er der sei, der Israel erlösen werde. Und dazu ist heute schon der dritte Tag, seitdem das alles geschehen ist. -Lukas Lk 49 24 22 Aber nicht nur das: Auch einige Frauen aus unserem Kreis haben uns in große Aufregung versetzt. Sie waren in der Frühe beim Grab, -Lukas Lk 49 24 23 fanden aber seinen Leichnam nicht. Als sie zurückkamen, erzählten sie, es seien ihnen Engel erschienen und hätten gesagt, er lebe. -Lukas Lk 49 24 24 Einige von uns gingen dann zum Grab und fanden alles so, wie die Frauen gesagt hatten; ihn selbst aber sahen sie nicht. -Lukas Lk 49 24 25 Da sagte er zu ihnen: Begreift ihr denn nicht? Wie schwer fällt es euch, alles zu glauben, was die Propheten gesagt haben. -Lukas Lk 49 24 26 Musste nicht der Messias all das erleiden, um so in seine Herrlichkeit zu gelangen? -Lukas Lk 49 24 27 Und er legte ihnen dar, ausgehend von Mose und allen Propheten, was in der gesamten Schrift über ihn geschrieben steht. -Lukas Lk 49 24 28 So erreichten sie das Dorf, zu dem sie unterwegs waren. Jesus tat, als wolle er weitergehen, -Lukas Lk 49 24 29 aber sie drängten ihn und sagten: Bleib doch bei uns; denn es wird bald Abend, der Tag hat sich schon geneigt. Da ging er mit hinein, um bei ihnen zu bleiben. -Lukas Lk 49 24 30 Und als er mit ihnen bei Tisch war, nahm er das Brot, sprach den Lobpreis, brach das Brot und gab es ihnen. -Lukas Lk 49 24 31 Da gingen ihnen die Augen auf und sie erkannten ihn; dann sahen sie ihn nicht mehr. -Lukas Lk 49 24 32 Und sie sagten zueinander: Brannte uns nicht das Herz in der Brust, als er unterwegs mit uns redete und uns den Sinn der Schrift erschloss? -Lukas Lk 49 24 33 Noch in derselben Stunde brachen sie auf und kehrten nach Jerusalem zurück und sie fanden die Elf und die anderen Jünger versammelt. -Lukas Lk 49 24 34 Diese sagten: Der Herr ist wirklich auferstanden und ist dem Simon erschienen. -Lukas Lk 49 24 35 Da erzählten auch sie, was sie unterwegs erlebt und wie sie ihn erkannt hatten, als er das Brot brach. -Lukas Lk 49 24 36 Während sie noch darüber redeten, trat er selbst in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch! -Lukas Lk 49 24 37 Sie erschraken und hatten große Angst, denn sie meinten, einen Geist zu sehen. -Lukas Lk 49 24 38 Da sagte er zu ihnen: Was seid ihr so bestürzt? Warum lasst ihr in eurem Herzen solche Zweifel aufkommen? -Lukas Lk 49 24 39 Seht meine Hände und meine Füße an: Ich bin es selbst. Fasst mich doch an und begreift: Kein Geist hat Fleisch und Knochen, wie ihr es bei mir seht. -Lukas Lk 49 24 40 Bei diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und Füße. -Lukas Lk 49 24 41 Sie staunten, konnten es aber vor Freude immer noch nicht glauben. Da sagte er zu ihnen: Habt ihr etwas zu essen hier? -Lukas Lk 49 24 42 Sie gaben ihm ein Stück gebratenen Fisch; -Lukas Lk 49 24 43 er nahm es und aß es vor ihren Augen. -Lukas Lk 49 24 44 Dann sprach er zu ihnen: Das sind die Worte, die ich zu euch gesagt habe, als ich noch bei euch war: Alles muss in Erfüllung gehen, was im Gesetz des Mose, bei den Propheten und in den Psalmen über mich gesagt ist. -Lukas Lk 49 24 45 Darauf öffnete er ihnen die Augen für das Verständnis der Schrift. -Lukas Lk 49 24 46 Er sagte zu ihnen: So steht es in der Schrift: Der Messias wird leiden und am dritten Tag von den Toten auferstehen, -Lukas Lk 49 24 47 und in seinem Namen wird man allen Völkern, angefangen in Jerusalem, verkünden, sie sollen umkehren, damit ihre Sünden vergeben werden. -Lukas Lk 49 24 48 Ihr seid Zeugen dafür. -Lukas Lk 49 24 49 Und ich werde die Gabe, die mein Vater verheißen hat, zu euch herabsenden. Bleibt in der Stadt, bis ihr mit der Kraft aus der Höhe erfüllt werdet. -Lukas Lk 49 24 50 Dann führte er sie hinaus in die Nähe von Betanien. Dort erhob er seine Hände und segnete sie. -Lukas Lk 49 24 51 Und während er sie segnete, verließ er sie und wurde zum Himmel emporgehoben; -Lukas Lk 49 24 52 sie aber fielen vor ihm nieder. Dann kehrten sie in großer Freude nach Jerusalem zurück. -Lukas Lk 49 24 53 Und sie waren immer im Tempel und priesen Gott. -Johannes Joh 50 1 1 Im Anfang war das Wort, /und das Wort war bei Gott, /und das Wort war Gott. -Johannes Joh 50 1 2 Im Anfang war es bei Gott. -Johannes Joh 50 1 3 Alles ist durch das Wort geworden /und ohne das Wort wurde nichts, was geworden ist. -Johannes Joh 50 1 4 In ihm war das Leben /und das Leben war das Licht der Menschen. -Johannes Joh 50 1 5 Und das Licht leuchtet in der Finsternis /und die Finsternis hat es nicht erfasst. -Johannes Joh 50 1 6 Es trat ein Mensch auf, der von Gott gesandt war; sein Name war Johannes. -Johannes Joh 50 1 7 Er kam als Zeuge, um Zeugnis abzulegen für das Licht, damit alle durch ihn zum Glauben kommen. -Johannes Joh 50 1 8 Er war nicht selbst das Licht, er sollte nur Zeugnis ablegen für das Licht. -Johannes Joh 50 1 9 Das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, /kam in die Welt. -Johannes Joh 50 1 10 Er war in der Welt /und die Welt ist durch ihn geworden, /aber die Welt erkannte ihn nicht. -Johannes Joh 50 1 11 Er kam in sein Eigentum, /aber die Seinen nahmen ihn nicht auf. -Johannes Joh 50 1 12 Allen aber, die ihn aufnahmen, /gab er Macht, Kinder Gottes zu werden, /allen, die an seinen Namen glauben, -Johannes Joh 50 1 13 die nicht aus dem Blut, /nicht aus dem Willen des Fleisches, /nicht aus dem Willen des Mannes, /sondern aus Gott geboren sind. -Johannes Joh 50 1 14 Und das Wort ist Fleisch geworden /und hat unter uns gewohnt /und wir haben seine Herrlichkeit gesehen, /die Herrlichkeit des einzigen Sohnes vom Vater, /voll Gnade und Wahrheit. -Johannes Joh 50 1 15 Johannes legte Zeugnis für ihn ab und rief: Dieser war es, über den ich gesagt habe: Er, der nach mir kommt, ist mir voraus, weil er vor mir war. -Johannes Joh 50 1 16 Aus seiner Fülle haben wir alle empfangen, /Gnade über Gnade. -Johannes Joh 50 1 17 Denn das Gesetz wurde durch Mose gegeben, die Gnade und die Wahrheit kamen durch Jesus Christus. -Johannes Joh 50 1 18 Niemand hat Gott je gesehen. Der Einzige, der Gott ist und am Herzen des Vaters ruht, er hat Kunde gebracht. -Johannes Joh 50 1 19 Dies ist das Zeugnis des Johannes: Als die Juden von Jerusalem aus Priester und Leviten zu ihm sandten mit der Frage: Wer bist du?, -Johannes Joh 50 1 20 bekannte er und leugnete nicht; er bekannte: Ich bin nicht der Messias. -Johannes Joh 50 1 21 Sie fragten ihn: Was bist du dann? Bist du Elija? Und er sagte: Ich bin es nicht. Bist du der Prophet? Er antwortete: Nein. -Johannes Joh 50 1 22 Da fragten sie ihn: Wer bist du? Wir müssen denen, die uns gesandt haben, Auskunft geben. Was sagst du über dich selbst? -Johannes Joh 50 1 23 Er sagte: Ich bin [die Stimme, die in der Wüste ruft: Ebnet den Weg für den Herrn!,] wie der Prophet Jesaja gesagt hat. -Johannes Joh 50 1 24 Unter den Abgesandten waren auch Pharisäer. -Johannes Joh 50 1 25 Sie fragten Johannes: Warum taufst du dann, wenn du nicht der Messias bist, nicht Elija und nicht der Prophet? -Johannes Joh 50 1 26 Er antwortete ihnen: Ich taufe mit Wasser. Mitten unter euch steht der, den ihr nicht kennt -Johannes Joh 50 1 27 und der nach mir kommt; ich bin es nicht wert, ihm die Schuhe aufzuschnüren. -Johannes Joh 50 1 28 Dies geschah in Betanien, auf der anderen Seite des Jordan, wo Johannes taufte. -Johannes Joh 50 1 29 Am Tag darauf sah er Jesus auf sich zukommen und sagte: Seht, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt. -Johannes Joh 50 1 30 Er ist es, von dem ich gesagt habe: Nach mir kommt ein Mann, der mir voraus ist, weil er vor mir war. -Johannes Joh 50 1 31 Auch ich kannte ihn nicht; aber ich bin gekommen und taufe mit Wasser, um Israel mit ihm bekanntzumachen. -Johannes Joh 50 1 32 Und Johannes bezeugte: Ich sah, dass der Geist vom Himmel herabkam wie eine Taube und auf ihm blieb. -Johannes Joh 50 1 33 Auch ich kannte ihn nicht; aber er, der mich gesandt hat, mit Wasser zu taufen, er hat mir gesagt: Auf wen du den Geist herabkommen siehst und auf wem er bleibt, der ist es, der mit dem Heiligen Geist tauft. -Johannes Joh 50 1 34 Das habe ich gesehen und ich bezeuge: Er ist der Sohn Gottes. -Johannes Joh 50 1 35 Am Tag darauf stand Johannes wieder dort und zwei seiner Jünger standen bei ihm. -Johannes Joh 50 1 36 Als Jesus vorüberging, richtete Johannes seinen Blick auf ihn und sagte: Seht, das Lamm Gottes! -Johannes Joh 50 1 37 Die beiden Jünger hörten, was er sagte, und folgten Jesus. -Johannes Joh 50 1 38 Jesus aber wandte sich um, und als er sah, dass sie ihm folgten, fragte er sie: Was wollt ihr? Sie sagten zu ihm: Rabbi - das heißt übersetzt: Meister -, wo wohnst du? -Johannes Joh 50 1 39 Er antwortete: Kommt und seht! Da gingen sie mit und sahen, wo er wohnte, und blieben jenen Tag bei ihm; es war um die zehnte Stunde. -Johannes Joh 50 1 40 Andreas, der Bruder des Simon Petrus, war einer der beiden, die das Wort des Johannes gehört hatten und Jesus gefolgt waren. -Johannes Joh 50 1 41 Dieser traf zuerst seinen Bruder Simon und sagte zu ihm: Wir haben den Messias gefunden. Messias heißt übersetzt: der Gesalbte (Christus). -Johannes Joh 50 1 42 Er führte ihn zu Jesus. Jesus blickte ihn an und sagte: Du bist Simon, der Sohn des Johannes, du sollst Kephas heißen. Kephas bedeutet: Fels (Petrus). -Johannes Joh 50 1 43 Am Tag darauf wollte Jesus nach Galiläa aufbrechen; da traf er Philippus. Und Jesus sagte zu ihm: Folge mir nach! -Johannes Joh 50 1 44 Philippus war aus Betsaida, dem Heimatort des Andreas und Petrus. -Johannes Joh 50 1 45 Philippus traf Natanaël und sagte zu ihm: Wir haben den gefunden, über den Mose im Gesetz und auch die Propheten geschrieben haben: Jesus aus Nazaret, den Sohn Josefs. -Johannes Joh 50 1 46 Da sagte Natanaël zu ihm: Aus Nazaret? Kann von dort etwas Gutes kommen? Philippus antwortete: Komm und sieh! -Johannes Joh 50 1 47 Jesus sah Natanaël auf sich zukommen und sagte über ihn: Da kommt ein echter Israelit, ein Mann ohne Falschheit. -Johannes Joh 50 1 48 Natanaël fragte ihn: Woher kennst du mich? Jesus antwortete ihm: Schon bevor dich Philippus rief, habe ich dich unter dem Feigenbaum gesehen. -Johannes Joh 50 1 49 Natanaël antwortete ihm: Rabbi, du bist der Sohn Gottes, du bist der König von Israel! -Johannes Joh 50 1 50 Jesus antwortete ihm: Du glaubst, weil ich dir sagte, dass ich dich unter dem Feigenbaum sah? Du wirst noch Größeres sehen. -Johannes Joh 50 1 51 Und er sprach zu ihm: Amen, amen, ich sage euch: Ihr werdet den Himmel geöffnet und die Engel Gottes auf- und niedersteigen sehen über dem Menschensohn. -Johannes Joh 50 2 1 Am dritten Tag fand in Kana in Galiläa eine Hochzeit statt und die Mutter Jesu war dabei. -Johannes Joh 50 2 2 Auch Jesus und seine Jünger waren zur Hochzeit eingeladen. -Johannes Joh 50 2 3 Als der Wein ausging, sagte die Mutter Jesu zu ihm: Sie haben keinen Wein mehr. -Johannes Joh 50 2 4 Jesus erwiderte ihr: Was willst du von mir, Frau? Meine Stunde ist noch nicht gekommen. -Johannes Joh 50 2 5 Seine Mutter sagte zu den Dienern: Was er euch sagt, das tut! -Johannes Joh 50 2 6 Es standen dort sechs steinerne Wasserkrüge, wie es der Reinigungsvorschrift der Juden entsprach; jeder fasste ungefähr hundert Liter. -Johannes Joh 50 2 7 Jesus sagte zu den Dienern: Füllt die Krüge mit Wasser! Und sie füllten sie bis zum Rand. -Johannes Joh 50 2 8 Er sagte zu ihnen: Schöpft jetzt und bringt es dem, der für das Festmahl verantwortlich ist. Sie brachten es ihm. -Johannes Joh 50 2 9 Er kostete das Wasser, das zu Wein geworden war. Er wusste nicht, woher der Wein kam; die Diener aber, die das Wasser geschöpft hatten, wussten es. Da ließ er den Bräutigam rufen -Johannes Joh 50 2 10 und sagte zu ihm: Jeder setzt zuerst den guten Wein vor und erst, wenn die Gäste zu viel getrunken haben, den weniger guten. Du jedoch hast den guten Wein bis jetzt zurückgehalten. -Johannes Joh 50 2 11 So tat Jesus sein erstes Zeichen, in Kana in Galiläa, und offenbarte seine Herrlichkeit und seine Jünger glaubten an ihn. -Johannes Joh 50 2 12 Danach zog er mit seiner Mutter, seinen Brüdern und seinen Jüngern nach Kafarnaum hinab. Dort blieben sie einige Zeit. -Johannes Joh 50 2 13 Das Paschafest der Juden war nahe und Jesus zog nach Jerusalem hinauf. -Johannes Joh 50 2 14 Im Tempel fand er die Verkäufer von Rindern, Schafen und Tauben und die Geldwechsler, die dort saßen. -Johannes Joh 50 2 15 Er machte eine Geißel aus Stricken und trieb sie alle aus dem Tempel hinaus, dazu die Schafe und Rinder; das Geld der Wechsler schüttete er aus und ihre Tische stieß er um. -Johannes Joh 50 2 16 Zu den Taubenhändlern sagte er: Schafft das hier weg, macht das Haus meines Vaters nicht zu einer Markthalle! -Johannes Joh 50 2 17 Seine Jünger erinnerten sich an das Wort der Schrift: [Der Eifer für dein Haus verzehrt mich.] -Johannes Joh 50 2 18 Da stellten ihn die Juden zur Rede: Welches Zeichen lässt du uns sehen als Beweis, dass du dies tun darfst? -Johannes Joh 50 2 19 Jesus antwortete ihnen: Reißt diesen Tempel nieder, in drei Tagen werde ich ihn wieder aufrichten. -Johannes Joh 50 2 20 Da sagten die Juden: Sechsundvierzig Jahre wurde an diesem Tempel gebaut und du willst ihn in drei Tagen wieder aufrichten? -Johannes Joh 50 2 21 Er aber meinte den Tempel seines Leibes. -Johannes Joh 50 2 22 Als er von den Toten auferstanden war, erinnerten sich seine Jünger, dass er dies gesagt hatte, und sie glaubten der Schrift und dem Wort, das Jesus gesprochen hatte. -Johannes Joh 50 2 23 Während er zum Paschafest in Jerusalem war, kamen viele zum Glauben an seinen Namen, als sie die Zeichen sahen, die er tat. -Johannes Joh 50 2 24 Jesus aber vertraute sich ihnen nicht an, denn er kannte sie alle -Johannes Joh 50 2 25 und brauchte von keinem ein Zeugnis über den Menschen; denn er wusste, was im Menschen ist. -Johannes Joh 50 3 1 Es war ein Pharisäer namens Nikodemus, ein führender Mann unter den Juden. -Johannes Joh 50 3 2 Der suchte Jesus bei Nacht auf und sagte zu ihm: Rabbi, wir wissen, du bist ein Lehrer, der von Gott gekommen ist; denn niemand kann die Zeichen tun, die du tust, wenn nicht Gott mit ihm ist. -Johannes Joh 50 3 3 Jesus antwortete ihm: Amen, amen, ich sage dir: Wenn jemand nicht von neuem geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht sehen. -Johannes Joh 50 3 4 Nikodemus entgegnete ihm: Wie kann ein Mensch, der schon alt ist, geboren werden? Er kann doch nicht in den Schoß seiner Mutter zurückkehren und ein zweites Mal geboren werden. -Johannes Joh 50 3 5 Jesus antwortete: Amen, amen, ich sage dir: Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, kann er nicht in das Reich Gottes kommen. -Johannes Joh 50 3 6 Was aus dem Fleisch geboren ist, das ist Fleisch; was aber aus dem Geist geboren ist, das ist Geist. -Johannes Joh 50 3 7 Wundere dich nicht, dass ich dir sagte: Ihr müsst von neuem geboren werden. -Johannes Joh 50 3 8 Der Wind weht, wo er will; du hörst sein Brausen, weißt aber nicht, woher er kommt und wohin er geht. So ist es mit jedem, der aus dem Geist geboren ist. -Johannes Joh 50 3 9 Nikodemus erwiderte ihm: Wie kann das geschehen? -Johannes Joh 50 3 10 Jesus antwortete: Du bist der Lehrer Israels und verstehst das nicht? -Johannes Joh 50 3 11 Amen, amen, ich sage dir: Was wir wissen, davon reden wir, und was wir gesehen haben, das bezeugen wir, und doch nehmt ihr unser Zeugnis nicht an. -Johannes Joh 50 3 12 Wenn ich zu euch über irdische Dinge gesprochen habe und ihr nicht glaubt, wie werdet ihr glauben, wenn ich zu euch über himmlische Dinge spreche? -Johannes Joh 50 3 13 Und niemand ist in den Himmel hinaufgestiegen außer dem, der vom Himmel herabgestiegen ist: der Menschensohn. -Johannes Joh 50 3 14 Und wie Mose die Schlange in der Wüste erhöht hat, so muss der Menschensohn erhöht werden, -Johannes Joh 50 3 15 damit jeder, der (an ihn) glaubt, in ihm das ewige Leben hat. -Johannes Joh 50 3 16 Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat. -Johannes Joh 50 3 17 Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richtet, sondern damit die Welt durch ihn gerettet wird. -Johannes Joh 50 3 18 Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer nicht glaubt, ist schon gerichtet, weil er an den Namen des einzigen Sohnes Gottes nicht geglaubt hat. -Johannes Joh 50 3 19 Denn mit dem Gericht verhält es sich so: Das Licht kam in die Welt, und die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht; denn ihre Taten waren böse. -Johannes Joh 50 3 20 Jeder, der Böses tut, hasst das Licht und kommt nicht zum Licht, damit seine Taten nicht aufgedeckt werden. -Johannes Joh 50 3 21 Wer aber die Wahrheit tut, kommt zum Licht, damit offenbar wird, dass seine Taten in Gott vollbracht sind. -Johannes Joh 50 3 22 Darauf ging Jesus mit seinen Jüngern nach Judäa. Dort hielt er sich mit ihnen auf und taufte. -Johannes Joh 50 3 23 Aber auch Johannes taufte damals, und zwar in Änon bei Salim, weil dort viel Wasser war; und die Leute kamen und ließen sich taufen. -Johannes Joh 50 3 24 Johannes war nämlich noch nicht ins Gefängnis geworfen worden. -Johannes Joh 50 3 25 Da kam es zwischen den Jüngern des Johannes und einem Juden zum Streit über die Frage der Reinigung. -Johannes Joh 50 3 26 Sie gingen zu Johannes und sagten zu ihm: Rabbi, der Mann, der auf der anderen Seite des Jordan bei dir war und für den du Zeugnis abgelegt hast, der tauft jetzt, und alle laufen zu ihm. -Johannes Joh 50 3 27 Johannes antwortete: Kein Mensch kann sich etwas nehmen, wenn es ihm nicht vom Himmel gegeben ist. -Johannes Joh 50 3 28 Ihr selbst könnt mir bezeugen, dass ich gesagt habe: Ich bin nicht der Messias, sondern nur ein Gesandter, der ihm vorausgeht. -Johannes Joh 50 3 29 Wer die Braut hat, ist der Bräutigam; der Freund des Bräutigams aber, der dabeisteht und ihn hört, freut sich über die Stimme des Bräutigams. Diese Freude ist nun für mich Wirklichkeit geworden. -Johannes Joh 50 3 30 Er muss wachsen, ich aber muss kleiner werden. -Johannes Joh 50 3 31 Er, der von oben kommt, steht über allen; wer von der Erde stammt, ist irdisch und redet irdisch. Er, der aus dem Himmel kommt, steht über allen. -Johannes Joh 50 3 32 Was er gesehen und gehört hat, bezeugt er, doch niemand nimmt sein Zeugnis an. -Johannes Joh 50 3 33 Wer sein Zeugnis annimmt, beglaubigt, dass Gott wahrhaftig ist. -Johannes Joh 50 3 34 Denn der, den Gott gesandt hat, verkündet die Worte Gottes; denn er gibt den Geist unbegrenzt. -Johannes Joh 50 3 35 Der Vater liebt den Sohn und hat alles in seine Hand gegeben. -Johannes Joh 50 3 36 Wer an den Sohn glaubt, hat das ewige Leben; wer aber dem Sohn nicht gehorcht, wird das Leben nicht sehen, sondern Gottes Zorn bleibt auf ihm. -Johannes Joh 50 4 1 Jesus erfuhr, dass die Pharisäer gehört hatten, er gewinne und taufe mehr Jünger als Johannes - -Johannes Joh 50 4 2 allerdings taufte nicht Jesus selbst, sondern seine Jünger -; -Johannes Joh 50 4 3 daraufhin verließ er Judäa und ging wieder nach Galiläa. -Johannes Joh 50 4 4 Er musste aber den Weg durch Samarien nehmen. -Johannes Joh 50 4 5 So kam er zu einem Ort in Samarien, der Sychar hieß und nahe bei dem Grundstück lag, das Jakob seinem Sohn Josef vermacht hatte. -Johannes Joh 50 4 6 Dort befand sich der Jakobsbrunnen. Jesus war müde von der Reise und setzte sich daher an den Brunnen; es war um die sechste Stunde. -Johannes Joh 50 4 7 Da kam eine samaritische Frau, um Wasser zu schöpfen. Jesus sagte zu ihr: Gib mir zu trinken! -Johannes Joh 50 4 8 Seine Jünger waren nämlich in den Ort gegangen, um etwas zum Essen zu kaufen. -Johannes Joh 50 4 9 Die samaritische Frau sagte zu ihm: Wie kannst du als Jude mich, eine Samariterin, um Wasser bitten? Die Juden verkehren nämlich nicht mit den Samaritern. -Johannes Joh 50 4 10 Jesus antwortete ihr: Wenn du wüsstest, worin die Gabe Gottes besteht und wer es ist, der zu dir sagt: Gib mir zu trinken!, dann hättest du ihn gebeten, und er hätte dir lebendiges Wasser gegeben. -Johannes Joh 50 4 11 Sie sagte zu ihm: Herr, du hast kein Schöpfgefäß, und der Brunnen ist tief; woher hast du also das lebendige Wasser? -Johannes Joh 50 4 12 Bist du etwa größer als unser Vater Jakob, der uns den Brunnen gegeben und selbst daraus getrunken hat, wie seine Söhne und seine Herden? -Johannes Joh 50 4 13 Jesus antwortete ihr: Wer von diesem Wasser trinkt, wird wieder Durst bekommen; -Johannes Joh 50 4 14 wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, wird niemals mehr Durst haben; vielmehr wird das Wasser, das ich ihm gebe, in ihm zur sprudelnden Quelle werden, deren Wasser ewiges Leben schenkt. -Johannes Joh 50 4 15 Da sagte die Frau zu ihm: Herr, gib mir dieses Wasser, damit ich keinen Durst mehr habe und nicht mehr hierher kommen muss, um Wasser zu schöpfen. -Johannes Joh 50 4 16 Er sagte zu ihr: Geh, ruf deinen Mann und komm wieder her! -Johannes Joh 50 4 17 Die Frau antwortete: Ich habe keinen Mann. Jesus sagte zu ihr: Du hast richtig gesagt: Ich habe keinen Mann. -Johannes Joh 50 4 18 Denn fünf Männer hast du gehabt und der, den du jetzt hast, ist nicht dein Mann. Damit hast du die Wahrheit gesagt. -Johannes Joh 50 4 19 Die Frau sagte zu ihm: Herr, ich sehe, dass du ein Prophet bist. -Johannes Joh 50 4 20 Unsere Väter haben auf diesem Berg Gott angebetet; ihr aber sagt, in Jerusalem sei die Stätte, wo man anbeten muss. -Johannes Joh 50 4 21 Jesus sprach zu ihr: Glaube mir, Frau, die Stunde kommt, zu der ihr weder auf diesem Berg noch in Jerusalem den Vater anbeten werdet. -Johannes Joh 50 4 22 Ihr betet an, was ihr nicht kennt, wir beten an, was wir kennen; denn das Heil kommt von den Juden. -Johannes Joh 50 4 23 Aber die Stunde kommt und sie ist schon da, zu der die wahren Beter den Vater anbeten werden im Geist und in der Wahrheit; denn so will der Vater angebetet werden. -Johannes Joh 50 4 24 Gott ist Geist und alle, die ihn anbeten, müssen im Geist und in der Wahrheit anbeten. -Johannes Joh 50 4 25 Die Frau sagte zu ihm: Ich weiß, dass der Messias kommt, das ist: der Gesalbte (Christus). Wenn er kommt, wird er uns alles verkünden. -Johannes Joh 50 4 26 Da sagte Jesus zu ihr: Ich bin es, ich, der mit dir spricht. -Johannes Joh 50 4 27 Inzwischen waren seine Jünger zurückgekommen. Sie wunderten sich, dass er mit einer Frau sprach, aber keiner sagte: Was willst du?, oder: Was redest du mit ihr? -Johannes Joh 50 4 28 Da ließ die Frau ihren Wasserkrug stehen, eilte in den Ort und sagte zu den Leuten: -Johannes Joh 50 4 29 Kommt her, seht, da ist ein Mann, der mir alles gesagt hat, was ich getan habe: Ist er vielleicht der Messias? -Johannes Joh 50 4 30 Da liefen sie hinaus aus dem Ort und gingen zu Jesus. -Johannes Joh 50 4 31 Währenddessen drängten ihn seine Jünger: Rabbi, iss! -Johannes Joh 50 4 32 Er aber sagte zu ihnen: Ich lebe von einer Speise, die ihr nicht kennt. -Johannes Joh 50 4 33 Da sagten die Jünger zueinander: Hat ihm jemand etwas zu essen gebracht? -Johannes Joh 50 4 34 Jesus sprach zu ihnen: Meine Speise ist es, den Willen dessen zu tun, der mich gesandt hat, und sein Werk zu Ende zu führen. -Johannes Joh 50 4 35 Sagt ihr nicht: Noch vier Monate dauert es bis zur Ernte? Ich aber sage euch: Blickt umher und seht, dass die Felder weiß sind, reif zur Ernte. -Johannes Joh 50 4 36 Schon empfängt der Schnitter seinen Lohn und sammelt Frucht für das ewige Leben, so dass sich der Sämann und der Schnitter gemeinsam freuen. -Johannes Joh 50 4 37 Denn hier hat das Sprichwort recht: Einer sät und ein anderer erntet. -Johannes Joh 50 4 38 Ich habe euch gesandt zu ernten, wofür ihr nicht gearbeitet habt; andere haben gearbeitet und ihr erntet die Frucht ihrer Arbeit. -Johannes Joh 50 4 39 Viele Samariter aus jenem Ort kamen zum Glauben an Jesus auf das Wort der Frau hin, die bezeugt hatte: Er hat mir alles gesagt, was ich getan habe. -Johannes Joh 50 4 40 Als die Samariter zu ihm kamen, baten sie ihn, bei ihnen zu bleiben; und er blieb dort zwei Tage. -Johannes Joh 50 4 41 Und noch viel mehr Leute kamen zum Glauben an ihn aufgrund seiner eigenen Worte. -Johannes Joh 50 4 42 Und zu der Frau sagten sie: Nicht mehr aufgrund deiner Aussage glauben wir, sondern weil wir ihn selbst gehört haben und nun wissen: Er ist wirklich der Retter der Welt. -Johannes Joh 50 4 43 Nach diesen beiden Tagen ging er von dort nach Galiläa. -Johannes Joh 50 4 44 Jesus selbst hatte nämlich bestätigt: Ein Prophet wird in seiner eigenen Heimat nicht geehrt. -Johannes Joh 50 4 45 Als er nun nach Galiläa kam, nahmen ihn die Galiläer auf, weil sie alles gesehen hatten, was er in Jerusalem während des Festes getan hatte; denn auch sie waren zum Fest gekommen. -Johannes Joh 50 4 46 Jesus kam wieder nach Kana in Galiläa, wo er das Wasser in Wein verwandelt hatte. In Kafarnaum lebte ein königlicher Beamter; dessen Sohn war krank. -Johannes Joh 50 4 47 Als er hörte, dass Jesus von Judäa nach Galiläa gekommen war, suchte er ihn auf und bat ihn, herabzukommen und seinen Sohn zu heilen; denn er lag im Sterben. -Johannes Joh 50 4 48 Da sagte Jesus zu ihm: Wenn ihr nicht Zeichen und Wunder seht, glaubt ihr nicht. -Johannes Joh 50 4 49 Der Beamte bat ihn: Herr, komm herab, ehe mein Kind stirbt. -Johannes Joh 50 4 50 Jesus erwiderte ihm: Geh, dein Sohn lebt! Der Mann glaubte dem Wort, das Jesus zu ihm gesagt hatte, und machte sich auf den Weg. -Johannes Joh 50 4 51 Noch während er unterwegs war, kamen ihm seine Diener entgegen und sagten: Dein Junge lebt. -Johannes Joh 50 4 52 Da fragte er sie genau nach der Stunde, in der die Besserung eingetreten war. Sie antworteten: Gestern in der siebten Stunde ist das Fieber von ihm gewichen. -Johannes Joh 50 4 53 Da erkannte der Vater, dass es genau zu der Stunde war, als Jesus zu ihm gesagt hatte: Dein Sohn lebt. Und er wurde gläubig mit seinem ganzen Haus. -Johannes Joh 50 4 54 So tat Jesus sein zweites Zeichen, und zwar nachdem er von Judäa nach Galiläa gekommen war. -Johannes Joh 50 5 1 Einige Zeit später war ein Fest der Juden und Jesus ging hinauf nach Jerusalem. -Johannes Joh 50 5 2 In Jerusalem gibt es beim Schaftor einen Teich, zu dem fünf Säulenhallen gehören; dieser Teich heißt auf Hebräisch Betesda. -Johannes Joh 50 5 3 In diesen Hallen lagen viele Kranke, darunter Blinde, Lahme und Verkrüppelte. [3b] [[]] -Johannes Joh 50 5 4 [[]] -Johannes Joh 50 5 5 Dort lag auch ein Mann, der schon achtunddreißig Jahre krank war. -Johannes Joh 50 5 6 Als Jesus ihn dort liegen sah und erkannte, dass er schon lange krank war, fragte er ihn: Willst du gesund werden? -Johannes Joh 50 5 7 Der Kranke antwortete ihm: Herr, ich habe keinen Menschen, der mich, sobald das Wasser aufwallt, in den Teich trägt. Während ich mich hinschleppe, steigt schon ein anderer vor mir hinein. -Johannes Joh 50 5 8 Da sagte Jesus zu ihm: Steh auf, nimm deine Bahre und geh! -Johannes Joh 50 5 9 Sofort wurde der Mann gesund, nahm seine Bahre und ging. Dieser Tag war aber ein Sabbat. -Johannes Joh 50 5 10 Da sagten die Juden zu dem Geheilten: Es ist Sabbat, du darfst deine Bahre nicht tragen. -Johannes Joh 50 5 11 Er erwiderte: Der Mann, der mich gesund gemacht hat, sagte zu mir: Nimm deine Bahre und geh! -Johannes Joh 50 5 12 Sie fragten ihn: Wer ist das denn, der zu dir gesagt hat: Nimm deine Bahre und geh? -Johannes Joh 50 5 13 Der Geheilte wusste aber nicht, wer es war. Jesus war nämlich weggegangen, weil sich dort eine große Menschenmenge angesammelt hatte. -Johannes Joh 50 5 14 Später traf ihn Jesus im Tempel und sagte zu ihm: Jetzt bist du gesund; sündige nicht mehr, damit dir nicht noch Schlimmeres zustößt. -Johannes Joh 50 5 15 Der Mann ging fort und teilte den Juden mit, dass es Jesus war, der ihn gesund gemacht hatte. -Johannes Joh 50 5 16 Daraufhin verfolgten die Juden Jesus, weil er das an einem Sabbat getan hatte. -Johannes Joh 50 5 17 Jesus aber entgegnete ihnen: Mein Vater ist noch immer am Werk und auch ich bin am Werk. -Johannes Joh 50 5 18 Darum waren die Juden noch mehr darauf aus, ihn zu töten, weil er nicht nur den Sabbat brach, sondern auch Gott seinen Vater nannte und sich damit Gott gleichstellte. -Johannes Joh 50 5 19 Jesus aber sagte zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Der Sohn kann nichts von sich aus tun, sondern nur, wenn er den Vater etwas tun sieht. Was nämlich der Vater tut, das tut in gleicher Weise der Sohn. -Johannes Joh 50 5 20 Denn der Vater liebt den Sohn und zeigt ihm alles, was er tut, und noch größere Werke wird er ihm zeigen, sodass ihr staunen werdet. -Johannes Joh 50 5 21 Denn wie der Vater die Toten auferweckt und lebendig macht, so macht auch der Sohn lebendig, wen er will. -Johannes Joh 50 5 22 Auch richtet der Vater niemand, sondern er hat das Gericht ganz dem Sohn übertragen, -Johannes Joh 50 5 23 damit alle den Sohn ehren, wie sie den Vater ehren. Wer den Sohn nicht ehrt, ehrt auch den Vater nicht, der ihn gesandt hat. -Johannes Joh 50 5 24 Amen, amen, ich sage euch: Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, hat das ewige Leben; er kommt nicht ins Gericht, sondern ist aus dem Tod ins Leben hinübergegangen. -Johannes Joh 50 5 25 Amen, amen, ich sage euch: Die Stunde kommt und sie ist schon da, in der die Toten die Stimme des Sohnes Gottes hören werden; und alle, die sie hören, werden leben. -Johannes Joh 50 5 26 Denn wie der Vater das Leben in sich hat, so hat er auch dem Sohn gegeben, das Leben in sich zu haben. -Johannes Joh 50 5 27 Und er hat ihm Vollmacht gegeben, Gericht zu halten, weil er der Menschensohn ist. -Johannes Joh 50 5 28 Wundert euch nicht darüber! Die Stunde kommt, in der alle, die in den Gräbern sind, seine Stimme hören -Johannes Joh 50 5 29 und herauskommen werden: Die das Gute getan haben, werden zum Leben auferstehen, die das Böse getan haben, zum Gericht. -Johannes Joh 50 5 30 Von mir selbst aus kann ich nichts tun; ich richte, wie ich es (vom Vater) höre, und mein Gericht ist gerecht, weil es mir nicht um meinen Willen geht, sondern um den Willen dessen, der mich gesandt hat. -Johannes Joh 50 5 31 Wenn ich über mich selbst als Zeuge aussage, ist mein Zeugnis nicht gültig; -Johannes Joh 50 5 32 ein anderer ist es, der über mich als Zeuge aussagt, und ich weiß: Das Zeugnis, das er über mich ablegt, ist gültig. -Johannes Joh 50 5 33 Ihr habt zu Johannes geschickt, und er hat für die Wahrheit Zeugnis abgelegt. -Johannes Joh 50 5 34 Ich aber nehme von keinem Menschen ein Zeugnis an, sondern ich sage dies nur, damit ihr gerettet werdet. -Johannes Joh 50 5 35 Jener war die Lampe, die brennt und leuchtet, und ihr wolltet euch eine Zeit lang an seinem Licht erfreuen. -Johannes Joh 50 5 36 Ich aber habe ein gewichtigeres Zeugnis als das des Johannes: Die Werke, die mein Vater mir übertragen hat, damit ich sie zu Ende führe, diese Werke, die ich vollbringe, legen Zeugnis dafür ab, dass mich der Vater gesandt hat. -Johannes Joh 50 5 37 Auch der Vater selbst, der mich gesandt hat, hat über mich Zeugnis abgelegt. Ihr habt weder seine Stimme gehört noch seine Gestalt je gesehen, -Johannes Joh 50 5 38 und auch sein Wort bleibt nicht in euch, weil ihr dem nicht glaubt, den er gesandt hat. -Johannes Joh 50 5 39 Ihr erforscht die Schriften, weil ihr meint, in ihnen das ewige Leben zu haben; gerade sie legen Zeugnis über mich ab. -Johannes Joh 50 5 40 Und doch wollt ihr nicht zu mir kommen, um das Leben zu haben. -Johannes Joh 50 5 41 Meine Ehre empfange ich nicht von Menschen. -Johannes Joh 50 5 42 Ich habe erkannt, dass ihr die Liebe zu Gott nicht in euch habt. -Johannes Joh 50 5 43 Ich bin im Namen meines Vaters gekommen und doch lehnt ihr mich ab. Wenn aber ein anderer in seinem eigenen Namen kommt, dann werdet ihr ihn anerkennen. -Johannes Joh 50 5 44 Wie könnt ihr zum Glauben kommen, wenn ihr eure Ehre voneinander empfangt, nicht aber die Ehre sucht, die von dem einen Gott kommt? -Johannes Joh 50 5 45 Denkt nicht, dass ich euch beim Vater anklagen werde; Mose klagt euch an, auf den ihr eure Hoffnung gesetzt habt. -Johannes Joh 50 5 46 Wenn ihr Mose glauben würdet, müsstet ihr auch mir glauben; denn über mich hat er geschrieben. -Johannes Joh 50 5 47 Wenn ihr aber seinen Schriften nicht glaubt, wie könnt ihr dann meinen Worten glauben? -Johannes Joh 50 6 1 Danach ging Jesus an das andere Ufer des Sees von Galiläa, der auch See von Tiberias heißt. -Johannes Joh 50 6 2 Eine große Menschenmenge folgte ihm, weil sie die Zeichen sahen, die er an den Kranken tat. -Johannes Joh 50 6 3 Jesus stieg auf den Berg und setzte sich dort mit seinen Jüngern nieder. -Johannes Joh 50 6 4 Das Pascha, das Fest der Juden, war nahe. -Johannes Joh 50 6 5 Als Jesus aufblickte und sah, dass so viele Menschen zu ihm kamen, fragte er Philippus: Wo sollen wir Brot kaufen, damit diese Leute zu essen haben? -Johannes Joh 50 6 6 Das sagte er aber nur, um ihn auf die Probe zu stellen; denn er selbst wusste, was er tun wollte. -Johannes Joh 50 6 7 Philippus antwortete ihm: Brot für zweihundert Denare reicht nicht aus, wenn jeder von ihnen auch nur ein kleines Stück bekommen soll. -Johannes Joh 50 6 8 Einer seiner Jünger, Andreas, der Bruder des Simon Petrus, sagte zu ihm: -Johannes Joh 50 6 9 Hier ist ein kleiner Junge, der hat fünf Gerstenbrote und zwei Fische; doch was ist das für so viele! -Johannes Joh 50 6 10 Jesus sagte: Lasst die Leute sich setzen! Es gab dort nämlich viel Gras. Da setzten sie sich; es waren etwa fünftausend Männer. -Johannes Joh 50 6 11 Dann nahm Jesus die Brote, sprach das Dankgebet und teilte an die Leute aus, so viel sie wollten; ebenso machte er es mit den Fischen. -Johannes Joh 50 6 12 Als die Menge satt war, sagte er zu seinen Jüngern: Sammelt die übrig gebliebenen Brotstücke, damit nichts verdirbt. -Johannes Joh 50 6 13 Sie sammelten und füllten zwölf Körbe mit den Stücken, die von den fünf Gerstenbroten nach dem Essen übrig waren. -Johannes Joh 50 6 14 Als die Menschen das Zeichen sahen, das er getan hatte, sagten sie: Das ist wirklich der Prophet, der in die Welt kommen soll. -Johannes Joh 50 6 15 Da erkannte Jesus, dass sie kommen würden, um ihn in ihre Gewalt zu bringen und zum König zu machen. Daher zog er sich wieder auf den Berg zurück, er allein. -Johannes Joh 50 6 16 Als es aber spät geworden war, gingen seine Jünger zum See hinab, -Johannes Joh 50 6 17 bestiegen ein Boot und fuhren über den See, auf Kafarnaum zu. Es war schon dunkel geworden, und Jesus war noch nicht zu ihnen gekommen. -Johannes Joh 50 6 18 Da wurde der See durch einen heftigen Sturm aufgewühlt. -Johannes Joh 50 6 19 Als sie etwa fünfundzwanzig oder dreißig Stadien gefahren waren, sahen sie, wie Jesus über den See ging und sich dem Boot näherte; und sie fürchteten sich. -Johannes Joh 50 6 20 Er aber rief ihnen zu: Ich bin es; fürchtet euch nicht! -Johannes Joh 50 6 21 Sie wollten ihn zu sich in das Boot nehmen, aber schon war das Boot am Ufer, das sie erreichen wollten. -Johannes Joh 50 6 22 Am nächsten Tag sah die Menge, die am anderen Ufer des Sees geblieben war, dass nur noch ein Boot dort lag, und sie erfuhren, dass Jesus nicht mit seinen Jüngern ins Boot gestiegen war, sondern dass die Jünger allein abgefahren waren. -Johannes Joh 50 6 23 Von Tiberias her kamen andere Boote in die Nähe des Ortes, wo sie nach dem Dankgebet des Herrn das Brot gegessen hatten. -Johannes Joh 50 6 24 Als die Leute sahen, dass weder Jesus noch seine Jünger dort waren, stiegen sie in die Boote, fuhren nach Kafarnaum und suchten Jesus. -Johannes Joh 50 6 25 Als sie ihn am anderen Ufer des Sees fanden, fragten sie ihn: Rabbi, wann bist du hierher gekommen? -Johannes Joh 50 6 26 Jesus antwortete ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Ihr sucht mich nicht, weil ihr Zeichen gesehen habt, sondern weil ihr von den Broten gegessen habt und satt geworden seid. -Johannes Joh 50 6 27 Müht euch nicht ab für die Speise, die verdirbt, sondern für die Speise, die für das ewige Leben bleibt und die der Menschensohn euch geben wird. Denn ihn hat Gott, der Vater, mit seinem Siegel beglaubigt. -Johannes Joh 50 6 28 Da fragten sie ihn: Was müssen wir tun, um die Werke Gottes zu vollbringen? -Johannes Joh 50 6 29 Jesus antwortete ihnen: Das ist das Werk Gottes, dass ihr an den glaubt, den er gesandt hat. -Johannes Joh 50 6 30 Sie entgegneten ihm: Welches Zeichen tust du, damit wir es sehen und dir glauben? Was tust du? -Johannes Joh 50 6 31 Unsere Väter haben das Manna in der Wüste gegessen, wie es in der Schrift heißt: [Brot vom Himmel gab er ihnen zu essen.] -Johannes Joh 50 6 32 Jesus sagte zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Nicht Mose hat euch das Brot vom Himmel gegeben, sondern mein Vater gibt euch das wahre Brot vom Himmel. -Johannes Joh 50 6 33 Denn das Brot, das Gott gibt, kommt vom Himmel herab und gibt der Welt das Leben. -Johannes Joh 50 6 34 Da baten sie ihn: Herr, gib uns immer dieses Brot! -Johannes Joh 50 6 35 Jesus antwortete ihnen: Ich bin das Brot des Lebens; wer zu mir kommt, wird nie mehr hungern, und wer an mich glaubt, wird nie mehr Durst haben. -Johannes Joh 50 6 36 Aber ich habe euch gesagt: Ihr habt (mich) gesehen und doch glaubt ihr nicht. -Johannes Joh 50 6 37 Alles, was der Vater mir gibt, wird zu mir kommen, und wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen; -Johannes Joh 50 6 38 denn ich bin nicht vom Himmel herabgekommen, um meinen Willen zu tun, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat. -Johannes Joh 50 6 39 Es ist aber der Wille dessen, der mich gesandt hat, dass ich keinen von denen, die er mir gegeben hat, zugrunde gehen lasse, sondern dass ich sie auferwecke am Letzten Tag. -Johannes Joh 50 6 40 Denn es ist der Wille meines Vaters, dass alle, die den Sohn sehen und an ihn glauben, das ewige Leben haben und dass ich sie auferwecke am Letzten Tag. -Johannes Joh 50 6 41 Da murrten die Juden gegen ihn, weil er gesagt hatte: Ich bin das Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. -Johannes Joh 50 6 42 Und sie sagten: Ist das nicht Jesus, der Sohn Josefs, dessen Vater und Mutter wir kennen? Wie kann er jetzt sagen: Ich bin vom Himmel herabgekommen? -Johannes Joh 50 6 43 Jesus sagte zu ihnen: Murrt nicht! -Johannes Joh 50 6 44 Niemand kann zu mir kommen, wenn nicht der Vater, der mich gesandt hat, ihn zu mir führt; und ich werde ihn auferwecken am Letzten Tag. -Johannes Joh 50 6 45 Bei den Propheten heißt es: [Und alle werden Schüler Gottes sein.] Jeder, der auf den Vater hört und seine Lehre annimmt, wird zu mir kommen. -Johannes Joh 50 6 46 Niemand hat den Vater gesehen außer dem, der von Gott ist; nur er hat den Vater gesehen. -Johannes Joh 50 6 47 Amen, amen, ich sage euch: Wer glaubt, hat das ewige Leben. -Johannes Joh 50 6 48 Ich bin das Brot des Lebens. -Johannes Joh 50 6 49 Eure Väter haben in der Wüste das Manna gegessen und sind gestorben. -Johannes Joh 50 6 50 So aber ist es mit dem Brot, das vom Himmel herabkommt: Wenn jemand davon isst, wird er nicht sterben. -Johannes Joh 50 6 51 Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Wer von diesem Brot isst, wird in Ewigkeit leben. Das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch, (ich gebe es hin) für das Leben der Welt. -Johannes Joh 50 6 52 Da stritten sich die Juden und sagten: Wie kann er uns sein Fleisch zu essen geben? -Johannes Joh 50 6 53 Jesus sagte zu ihnen: Amen, amen, das sage ich euch: Wenn ihr das Fleisch des Menschensohnes nicht esst und sein Blut nicht trinkt, habt ihr das Leben nicht in euch. -Johannes Joh 50 6 54 Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, hat das ewige Leben, und ich werde ihn auferwecken am Letzten Tag. -Johannes Joh 50 6 55 Denn mein Fleisch ist wirklich eine Speise und mein Blut ist wirklich ein Trank. -Johannes Joh 50 6 56 Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der bleibt in mir und ich bleibe in ihm. -Johannes Joh 50 6 57 Wie mich der lebendige Vater gesandt hat und wie ich durch den Vater lebe, so wird jeder, der mich isst, durch mich leben. -Johannes Joh 50 6 58 Dies ist das Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Mit ihm ist es nicht wie mit dem Brot, das die Väter gegessen haben; sie sind gestorben. Wer aber dieses Brot isst, wird leben in Ewigkeit. -Johannes Joh 50 6 59 Diese Worte sprach Jesus, als er in der Synagoge von Kafarnaum lehrte. -Johannes Joh 50 6 60 Viele seiner Jünger, die ihm zuhörten, sagten: Was er sagt, ist unerträglich. Wer kann das anhören? -Johannes Joh 50 6 61 Jesus erkannte, dass seine Jünger darüber murrten, und fragte sie: Daran nehmt ihr Anstoß? -Johannes Joh 50 6 62 Was werdet ihr sagen, wenn ihr den Menschensohn hinaufsteigen seht, dorthin, wo er vorher war? -Johannes Joh 50 6 63 Der Geist ist es, der lebendig macht; das Fleisch nützt nichts. Die Worte, die ich zu euch gesprochen habe, sind Geist und sind Leben. -Johannes Joh 50 6 64 Aber es gibt unter euch einige, die nicht glauben. Jesus wusste nämlich von Anfang an, welche es waren, die nicht glaubten, und wer ihn verraten würde. -Johannes Joh 50 6 65 Und er sagte: Deshalb habe ich zu euch gesagt: Niemand kann zu mir kommen, wenn es ihm nicht vom Vater gegeben ist. -Johannes Joh 50 6 66 Daraufhin zogen sich viele Jünger zurück und wanderten nicht mehr mit ihm umher. -Johannes Joh 50 6 67 Da fragte Jesus die Zwölf: Wollt auch ihr weggehen? -Johannes Joh 50 6 68 Simon Petrus antwortete ihm: Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens. -Johannes Joh 50 6 69 Wir sind zum Glauben gekommen und haben erkannt: Du bist der Heilige Gottes. -Johannes Joh 50 6 70 Jesus erwiderte: Habe ich nicht euch, die Zwölf, erwählt? Und doch ist einer von euch ein Teufel. -Johannes Joh 50 6 71 Er sprach von Judas, dem Sohn des Simon Iskariot; denn dieser sollte ihn verraten: einer der Zwölf. -Johannes Joh 50 7 1 Danach zog Jesus in Galiläa umher; denn er wollte sich nicht in Judäa aufhalten, weil die Juden darauf aus waren, ihn zu töten. -Johannes Joh 50 7 2 Das Laubhüttenfest der Juden war nahe. -Johannes Joh 50 7 3 Da sagten seine Brüder zu ihm: Geh von hier fort und zieh nach Judäa, damit auch deine Jünger die Werke sehen, die du vollbringst. -Johannes Joh 50 7 4 Denn niemand wirkt im Verborgenen, wenn er öffentlich bekannt sein möchte. Wenn du dies tust, zeig dich der Welt! -Johannes Joh 50 7 5 Auch seine Brüder glaubten nämlich nicht an ihn. -Johannes Joh 50 7 6 Jesus sagte zu ihnen: Meine Zeit ist noch nicht gekommen, für euch aber ist immer die rechte Zeit. -Johannes Joh 50 7 7 Euch kann die Welt nicht hassen, mich aber hasst sie, weil ich bezeuge, dass ihre Taten böse sind. -Johannes Joh 50 7 8 Geht ihr nur hinauf zum Fest; ich gehe nicht zu diesem Fest hinauf, weil meine Zeit noch nicht erfüllt ist. -Johannes Joh 50 7 9 Das sagte er zu ihnen und er blieb in Galiläa. -Johannes Joh 50 7 10 Als aber seine Brüder zum Fest hinaufgegangen waren, zog auch er hinauf, jedoch nicht öffentlich, sondern heimlich. -Johannes Joh 50 7 11 Die Juden suchten beim Fest nach ihm und sagten: Wo ist er? -Johannes Joh 50 7 12 Und in der Volksmenge wurde viel über ihn hin und her geredet. Die einen sagten: Er ist ein guter Mensch. Andere sagten: Nein, er führt das Volk in die Irre. -Johannes Joh 50 7 13 Aber niemand redete öffentlich über ihn, denn man fürchtete sich vor den Juden. -Johannes Joh 50 7 14 Schon war die Hälfte der Festwoche vorüber, da ging Jesus zum Tempel hinauf und lehrte. -Johannes Joh 50 7 15 Die Juden wunderten sich und sagten: Wie kann der die Schrift verstehen, ohne dafür ausgebildet zu sein? -Johannes Joh 50 7 16 Darauf antwortete ihnen Jesus: Meine Lehre stammt nicht von mir, sondern von dem, der mich gesandt hat. -Johannes Joh 50 7 17 Wer bereit ist, den Willen Gottes zu tun, wird erkennen, ob diese Lehre von Gott stammt oder ob ich in meinem eigenen Namen spreche. -Johannes Joh 50 7 18 Wer im eigenen Namen spricht, sucht seine eigene Ehre; wer aber die Ehre dessen sucht, der ihn gesandt hat, der ist glaubwürdig und in ihm ist keine Falschheit. -Johannes Joh 50 7 19 Hat Mose euch nicht das Gesetz gegeben? Aber keiner von euch befolgt das Gesetz. Warum wollt ihr mich töten? -Johannes Joh 50 7 20 Die Menge antwortete: Du bist wohl von einem Dämon besessen - wer will dich denn töten? -Johannes Joh 50 7 21 Jesus entgegnete ihnen: Ich habe nur ein einziges Werk vollbracht, und ihr alle wundert euch darüber. -Johannes Joh 50 7 22 Mose hat euch die Beschneidung gegeben - sie stammt freilich nicht von Mose, sondern von den Vätern -, und ihr beschneidet einen Menschen auch am Sabbat. -Johannes Joh 50 7 23 Wenn ein Mensch am Sabbat die Beschneidung empfangen darf, damit das Gesetz des Mose nicht missachtet wird, warum zürnt ihr mir, weil ich am Sabbat einen Menschen als Ganzen gesund gemacht habe? -Johannes Joh 50 7 24 Urteilt nicht nach dem Augenschein, sondern urteilt gerecht! -Johannes Joh 50 7 25 Da sagten einige Leute aus Jerusalem: Ist das nicht der, den sie töten wollen? -Johannes Joh 50 7 26 Und doch redet er in aller Öffentlichkeit und man lässt ihn gewähren. Sollte der Hohe Rat wirklich erkannt haben, dass er der Messias ist? -Johannes Joh 50 7 27 Aber von dem hier wissen wir, woher er stammt; wenn jedoch der Messias kommt, weiß niemand, woher er stammt. -Johannes Joh 50 7 28 Während Jesus im Tempel lehrte, rief er: Ihr kennt mich und wisst, woher ich bin; aber ich bin nicht in meinem eigenen Namen gekommen, sondern er, der mich gesandt hat, bürgt für die Wahrheit. Ihr kennt ihn nur nicht. -Johannes Joh 50 7 29 Ich kenne ihn, weil ich von ihm komme und weil er mich gesandt hat. -Johannes Joh 50 7 30 Da wollten sie ihn festnehmen; aber keiner wagte ihn anzufassen, denn seine Stunde war noch nicht gekommen. -Johannes Joh 50 7 31 Aus der Menge kamen viele Leute zum Glauben an ihn; sie sagten: Wird der Messias, wenn er kommt, mehr Zeichen tun, als dieser getan hat? -Johannes Joh 50 7 32 Die Pharisäer hörten, was die Leute heimlich über ihn redeten. Da schickten die Hohenpriester und die Pharisäer Gerichtsdiener aus, um ihn festnehmen zu lassen. -Johannes Joh 50 7 33 Jesus aber sagte: Ich bin nur noch kurze Zeit bei euch; dann gehe ich fort, zu dem, der mich gesandt hat. -Johannes Joh 50 7 34 Ihr werdet mich suchen und ihr werdet mich nicht finden; denn wo ich bin, dorthin könnt ihr nicht gelangen. -Johannes Joh 50 7 35 Da sagten die Juden zueinander: Wohin will er denn gehen, dass wir ihn nicht mehr finden können? Will er in die Diaspora zu den Griechen gehen und die Griechen lehren? -Johannes Joh 50 7 36 Was bedeutet es, wenn er gesagt hat: Ihr werdet mich suchen, aber nicht finden; denn wo ich bin, dorthin könnt ihr nicht gelangen? -Johannes Joh 50 7 37 Am letzten Tag des Festes, dem großen Tag, stellte sich Jesus hin und rief: Wer Durst hat, komme zu mir, und es trinke, -Johannes Joh 50 7 38 wer an mich glaubt. Wie die Schrift sagt: Aus seinem Inneren werden Ströme von lebendigem Wasser fließen. -Johannes Joh 50 7 39 Damit meinte er den Geist, den alle empfangen sollten, die an ihn glauben; denn der Geist war noch nicht gegeben, weil Jesus noch nicht verherrlicht war. -Johannes Joh 50 7 40 Einige aus dem Volk sagten, als sie diese Worte hörten: Er ist wahrhaftig der Prophet. -Johannes Joh 50 7 41 Andere sagten: Er ist der Messias. Wieder andere sagten: Kommt denn der Messias aus Galiäa? -Johannes Joh 50 7 42 Sagt nicht die Schrift: Der Messias [kommt aus] dem Geschlecht Davids und aus dem Dorf [Betlehem,] wo David lebte? -Johannes Joh 50 7 43 So entstand seinetwegen eine Spaltung in der Menge. -Johannes Joh 50 7 44 Einige von ihnen wollten ihn festnehmen; aber keiner wagte ihn anzufassen. -Johannes Joh 50 7 45 Als die Gerichtsdiener zu den Hohenpriestern und den Pharisäern zurückkamen, fragten diese: Warum habt ihr ihn nicht hergebracht? -Johannes Joh 50 7 46 Die Gerichtsdiener antworteten: Noch nie hat ein Mensch so gesprochen. -Johannes Joh 50 7 47 Da entgegneten ihnen die Pharisäer: Habt auch ihr euch in die Irre führen lassen? -Johannes Joh 50 7 48 Ist etwa einer vom Hohen Rat oder von den Pharisäern zum Glauben an ihn gekommen? -Johannes Joh 50 7 49 Dieses Volk jedoch, das vom Gesetz nichts versteht, verflucht ist es. -Johannes Joh 50 7 50 Nikodemus aber, einer aus ihren eigenen Reihen, der früher einmal Jesus aufgesucht hatte, sagte zu ihnen: -Johannes Joh 50 7 51 Verurteilt etwa unser Gesetz einen Menschen, bevor man ihn verhört und festgestellt hat, was er tut? -Johannes Joh 50 7 52 Sie erwiderten ihm: Bist du vielleicht auch aus Galiläa? Lies doch nach: Der Prophet kommt nicht aus Galiläa. -Johannes Joh 50 7 53 Dann gingen alle nach Hause. -Johannes Joh 50 8 1 Jesus aber ging zum Ölberg. -Johannes Joh 50 8 2 Am frühen Morgen begab er sich wieder in den Tempel. Alles Volk kam zu ihm. Er setzte sich und lehrte es. -Johannes Joh 50 8 3 Da brachten die Schriftgelehrten und die Pharisäer eine Frau, die beim Ehebruch ertappt worden war. Sie stellten sie in die Mitte -Johannes Joh 50 8 4 und sagten zu ihm: Meister, diese Frau wurde beim Ehebruch auf frischer Tat ertappt. -Johannes Joh 50 8 5 Mose hat uns im Gesetz vorgeschrieben, solche Frauen zu steinigen. Nun, was sagst du? -Johannes Joh 50 8 6 Mit dieser Frage wollten sie ihn auf die Probe stellen, um einen Grund zu haben, ihn zu verklagen. Jesus aber bückte sich und schrieb mit dem Finger auf die Erde. -Johannes Joh 50 8 7 Als sie hartnäckig weiterfragten, richtete er sich auf und sagte zu ihnen: Wer von euch ohne Sünde ist, werfe als Erster einen Stein auf sie. -Johannes Joh 50 8 8 Und er bückte sich wieder und schrieb auf die Erde. -Johannes Joh 50 8 9 Als sie seine Antwort gehört hatten, ging einer nach dem anderen fort, zuerst die Ältesten. Jesus blieb allein zurück mit der Frau, die noch in der Mitte stand. -Johannes Joh 50 8 10 Er richtete sich auf und sagte zu ihr: Frau, wo sind sie geblieben? Hat dich keiner verurteilt? -Johannes Joh 50 8 11 Sie antwortete: Keiner, Herr. Da sagte Jesus zu ihr: Auch ich verurteile dich nicht. Geh und sündige von jetzt an nicht mehr!]] -Johannes Joh 50 8 12 Als Jesus ein andermal zu ihnen redete, sagte er: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis umhergehen, sondern wird das Licht des Lebens haben. -Johannes Joh 50 8 13 Da sagten die Pharisäer zu ihm: Du legst über dich selbst Zeugnis ab; dein Zeugnis ist nicht gültig. -Johannes Joh 50 8 14 Jesus erwiderte ihnen: Auch wenn ich über mich selbst Zeugnis ablege, ist mein Zeugnis gültig. Denn ich weiß, woher ich gekommen bin und wohin ich gehe. Ihr aber wisst nicht, woher ich komme und wohin ich gehe. -Johannes Joh 50 8 15 Ihr urteilt, wie Menschen urteilen, ich urteile über keinen. -Johannes Joh 50 8 16 Wenn ich aber urteile, ist mein Urteil gültig; denn ich urteile nicht allein, sondern ich und der Vater, der mich gesandt hat. -Johannes Joh 50 8 17 Auch in eurem Gesetz heißt es: Erst das Zeugnis von zwei Menschen ist gültig. -Johannes Joh 50 8 18 Ich bin es, der über mich Zeugnis ablegt, und auch der Vater, der mich gesandt hat, legt über mich Zeugnis ab. -Johannes Joh 50 8 19 Da fragten sie ihn: Wo ist dein Vater? Jesus antwortete: Ihr kennt weder mich noch meinen Vater; würdet ihr mich kennen, dann würdet ihr auch meinen Vater kennen. -Johannes Joh 50 8 20 Diese Worte sagte er, als er im Tempel bei der Schatzkammer lehrte. Aber niemand nahm ihn fest; denn seine Stunde war noch nicht gekommen. -Johannes Joh 50 8 21 Ein andermal sagte Jesus zu ihnen: Ich gehe fort und ihr werdet mich suchen und ihr werdet in eurer Sünde sterben. Wohin ich gehe, dorthin könnt ihr nicht gelangen. -Johannes Joh 50 8 22 Da sagten die Juden: Will er sich etwa umbringen? Warum sagt er sonst: Wohin ich gehe, dorthin könnt ihr nicht gelangen? -Johannes Joh 50 8 23 Er sagte zu ihnen: Ihr stammt von unten, ich stamme von oben; ihr seid aus dieser Welt, ich bin nicht aus dieser Welt. -Johannes Joh 50 8 24 Ich habe euch gesagt: Ihr werdet in euren Sünden sterben; denn wenn ihr nicht glaubt, dass ich es bin, werdet ihr in euren Sünden sterben. -Johannes Joh 50 8 25 Da fragten sie ihn: Wer bist du denn? Jesus antwortete: Warum rede ich überhaupt noch mit euch? -Johannes Joh 50 8 26 Ich hätte noch viel über euch zu sagen und viel zu richten, aber er, der mich gesandt hat, bürgt für die Wahrheit, und was ich von ihm gehört habe, das sage ich der Welt. -Johannes Joh 50 8 27 Sie verstanden nicht, dass er damit den Vater meinte. -Johannes Joh 50 8 28 Da sagte Jesus zu ihnen: Wenn ihr den Menschensohn erhöht habt, dann werdet ihr erkennen, dass Ich es bin. Ihr werdet erkennen, dass ich nichts im eigenen Namen tue, sondern nur das sage, was mich der Vater gelehrt hat. -Johannes Joh 50 8 29 Und er, der mich gesandt hat, ist bei mir; er hat mich nicht allein gelassen, weil ich immer das tue, was ihm gefällt. -Johannes Joh 50 8 30 Als Jesus das sagte, kamen viele zum Glauben an ihn. -Johannes Joh 50 8 31 Da sagte er zu den Juden, die an ihn glaubten: Wenn ihr in meinem Wort bleibt, seid ihr wirklich meine Jünger. -Johannes Joh 50 8 32 Dann werdet ihr die Wahrheit erkennen und die Wahrheit wird euch befreien. -Johannes Joh 50 8 33 Sie erwiderten ihm: Wir sind Nachkommen Abrahams und sind noch nie Sklaven gewesen. Wie kannst du sagen: Ihr werdet frei werden? -Johannes Joh 50 8 34 Jesus antwortete ihnen: Amen, amen, das sage ich euch: Wer die Sünde tut, ist Sklave der Sünde. -Johannes Joh 50 8 35 Der Sklave aber bleibt nicht für immer im Haus; nur der Sohn bleibt für immer im Haus. -Johannes Joh 50 8 36 Wenn euch also der Sohn befreit, dann seid ihr wirklich frei. -Johannes Joh 50 8 37 Ich weiß, dass ihr Nachkommen Abrahams seid. Aber ihr wollt mich töten, weil mein Wort in euch keine Aufnahme findet. -Johannes Joh 50 8 38 Ich sage, was ich beim Vater gesehen habe, und ihr tut, was ihr von eurem Vater gehört habt. -Johannes Joh 50 8 39 Sie antworteten ihm: Unser Vater ist Abraham. Jesus sagte zu ihnen: Wenn ihr Kinder Abrahams wärt, würdet ihr so handeln wie Abraham. -Johannes Joh 50 8 40 Jetzt aber wollt ihr mich töten, einen Menschen, der euch die Wahrheit verkündet hat, die Wahrheit, die ich von Gott gehört habe. So hat Abraham nicht gehandelt. -Johannes Joh 50 8 41 Ihr vollbringt die Werke eures Vaters. Sie entgegneten ihm: Wir stammen nicht aus einem Ehebruch, sondern wir haben nur den einen Vater: Gott. -Johannes Joh 50 8 42 Jesus sagte zu ihnen: Wenn Gott euer Vater wäre, würdet ihr mich lieben; denn von Gott bin ich ausgegangen und gekommen. Ich bin nicht in meinem eigenen Namen gekommen, sondern er hat mich gesandt. -Johannes Joh 50 8 43 Warum versteht ihr nicht, was ich sage? Weil ihr nicht imstande seid, mein Wort zu hören. -Johannes Joh 50 8 44 Ihr habt den Teufel zum Vater und ihr wollt das tun, wonach es euren Vater verlangt. Er war ein Mörder von Anfang an. Und er steht nicht in der Wahrheit; denn es ist keine Wahrheit in ihm. Wenn er lügt, sagt er das, was aus ihm selbst kommt; denn er ist ein Lügner und ist der Vater der Lüge. -Johannes Joh 50 8 45 Mir aber glaubt ihr nicht, weil ich die Wahrheit sage. -Johannes Joh 50 8 46 Wer von euch kann mir eine Sünde nachweisen? Wenn ich die Wahrheit sage, warum glaubt ihr mir nicht? -Johannes Joh 50 8 47 Wer aus Gott ist, hört die Worte Gottes; ihr hört sie deshalb nicht, weil ihr nicht aus Gott seid. -Johannes Joh 50 8 48 Da antworteten ihm die Juden: Sagen wir nicht mit Recht: Du bist ein Samariter und von einem Dämon besessen? -Johannes Joh 50 8 49 Jesus erwiderte: Ich bin von keinem Dämon besessen, sondern ich ehre meinen Vater; ihr aber schmäht mich. -Johannes Joh 50 8 50 Ich bin nicht auf meine Ehre bedacht; doch es gibt einen, der darauf bedacht ist und der richtet. -Johannes Joh 50 8 51 Amen, amen, ich sage euch: Wenn jemand an meinem Wort festhält, wird er auf ewig den Tod nicht schauen. -Johannes Joh 50 8 52 Da sagten die Juden zu ihm: Jetzt wissen wir, dass du von einem Dämon besessen bist. Abraham und die Propheten sind gestorben, du aber sagst: Wenn jemand an meinem Wort festhält, wird er auf ewig den Tod nicht erleiden. -Johannes Joh 50 8 53 Bist du etwa größer als unser Vater Abraham? Er ist gestorben und die Propheten sind gestorben. Für wen gibst du dich aus? -Johannes Joh 50 8 54 Jesus antwortete: Wenn ich mich selbst ehre, so gilt meine Ehre nichts. Mein Vater ist es, der mich ehrt, er, von dem ihr sagt: Er ist unser Gott. -Johannes Joh 50 8 55 Doch ihr habt ihn nicht erkannt. Ich aber kenne ihn, und wenn ich sagen würde: Ich kenne ihn nicht, so wäre ich ein Lügner wie ihr. Aber ich kenne ihn und halte an seinem Wort fest. -Johannes Joh 50 8 56 Euer Vater Abraham jubelte, weil er meinen Tag sehen sollte. Er sah ihn und freute sich. -Johannes Joh 50 8 57 Die Juden entgegneten: Du bist noch keine fünfzig Jahre alt und willst Abraham gesehen haben? -Johannes Joh 50 8 58 Jesus erwiderte ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Noch ehe Abraham wurde, bin ich. -Johannes Joh 50 8 59 Da hoben sie Steine auf, um sie auf ihn zu werfen. Jesus aber verbarg sich und verließ den Tempel. -Johannes Joh 50 9 1 Unterwegs sah Jesus einen Mann, der seit seiner Geburt blind war. -Johannes Joh 50 9 2 Da fragten ihn seine Jünger: Rabbi, wer hat gesündigt? Er selbst? Ober haben seine Eltern gesündigt, sodass er blind geboren wurde? -Johannes Joh 50 9 3 Jesus antwortete: Weder er noch seine Eltern haben gesündigt, sondern das Wirken Gottes soll an ihm offenbar werden. -Johannes Joh 50 9 4 Wir müssen, solange es Tag ist, die Werke dessen vollbringen, der mich gesandt hat; es kommt die Nacht, in der niemand mehr etwas tun kann. -Johannes Joh 50 9 5 Solange ich in der Welt bin, bin ich das Licht der Welt. -Johannes Joh 50 9 6 Als er dies gesagt hatte, spuckte er auf die Erde; dann machte er mit dem Speichel einen Teig, strich ihn dem Blinden auf die Augen -Johannes Joh 50 9 7 und sagte zu ihm: Geh und wasch dich in dem Teich Schiloach! Schiloach heißt übersetzt: Der Gesandte. Der Mann ging fort und wusch sich. Und als er zurückkam, konnte er sehen. -Johannes Joh 50 9 8 Die Nachbarn und andere, die ihn früher als Bettler gesehen hatten, sagten: Ist das nicht der Mann, der dasaß und bettelte? -Johannes Joh 50 9 9 Einige sagten: Er ist es. Andere meinten: Nein, er sieht ihm nur ähnlich. Er selbst aber sagte: Ich bin es. -Johannes Joh 50 9 10 Da fragten sie ihn: Wie sind deine Augen geöffnet worden? -Johannes Joh 50 9 11 Er antwortete: Der Mann, der Jesus heißt, machte einen Teig, bestrich damit meine Augen und sagte zu mir: Geh zum Schiloach und wasch dich! Ich ging hin, wusch mich und konnte wieder sehen. -Johannes Joh 50 9 12 Sie fragten ihn: Wo ist er? Er sagte: Ich weiß es nicht. -Johannes Joh 50 9 13 Da brachten sie den Mann, der blind gewesen war, zu den Pharisäern. -Johannes Joh 50 9 14 Es war aber Sabbat an dem Tag, als Jesus den Teig gemacht und ihm die Augen geöffnet hatte. -Johannes Joh 50 9 15 Auch die Pharisäer fragten ihn, wie er sehend geworden sei. Der Mann antwortete ihnen: Er legte mir einen Teig auf die Augen; dann wusch ich mich und jetzt kann ich sehen. -Johannes Joh 50 9 16 Einige der Pharisäer meinten: Dieser Mensch kann nicht von Gott sein, weil er den Sabbat nicht hält. Andere aber sagten: Wie kann ein Sünder solche Zeichen tun? So entstand eine Spaltung unter ihnen. -Johannes Joh 50 9 17 Da fragten sie den Blinden noch einmal: Was sagst du selbst über ihn? Er hat doch deine Augen geöffnet. Der Mann antwortete: Er ist ein Prophet. -Johannes Joh 50 9 18 Die Juden aber wollten nicht glauben, dass er blind gewesen und sehend geworden war. Daher riefen sie die Eltern des Geheilten -Johannes Joh 50 9 19 und fragten sie: Ist das euer Sohn, von dem ihr behauptet, dass er blind geboren wurde? Wie kommt es, dass er jetzt sehen kann? -Johannes Joh 50 9 20 Seine Eltern antworteten: Wir wissen, dass er unser Sohn ist und dass er blind geboren wurde. -Johannes Joh 50 9 21 Wie es kommt, dass er jetzt sehen kann, das wissen wir nicht. Und wer seine Augen geöffnet hat, das wissen wir auch nicht. Fragt doch ihn selbst, er ist alt genug und kann selbst für sich sprechen. -Johannes Joh 50 9 22 Das sagten seine Eltern, weil sie sich vor den Juden fürchteten; denn die Juden hatten schon beschlossen, jeden, der ihn als den Messias bekenne, aus der Synagoge auszustoßen. -Johannes Joh 50 9 23 Deswegen sagten seine Eltern: Er ist alt genug, fragt doch ihn selbst. -Johannes Joh 50 9 24 Da riefen die Pharisäer den Mann, der blind gewesen war, zum zweiten Mal und sagten zu ihm: Gib Gott die Ehre! Wir wissen, dass dieser Mensch ein Sünder ist. -Johannes Joh 50 9 25 Er antwortete: Ob er ein Sünder ist, weiß ich nicht. Nur das eine weiß ich, dass ich blind war und jetzt sehen kann. -Johannes Joh 50 9 26 Sie fragten ihn: Was hat er mit dir gemacht? Wie hat er deine Augen geöffnet? -Johannes Joh 50 9 27 Er antwortete ihnen: Ich habe es euch bereits gesagt, aber ihr habt nicht gehört. Warum wollt ihr es noch einmal hören? Wollt auch ihr seine Jünger werden? -Johannes Joh 50 9 28 Da beschimpften sie ihn: Du bist ein Jünger dieses Menschen; wir aber sind Jünger des Mose. -Johannes Joh 50 9 29 Wir wissen, dass zu Mose Gott gesprochen hat; aber von dem da wissen wir nicht, woher er kommt. -Johannes Joh 50 9 30 Der Mann antwortete ihnen: Darin liegt ja das Erstaunliche, dass ihr nicht wisst, woher er kommt; dabei hat er doch meine Augen geöffnet. -Johannes Joh 50 9 31 Wir wissen, dass Gott einen Sünder nicht erhört; wer aber Gott fürchtet und seinen Willen tut, den erhört er. -Johannes Joh 50 9 32 Noch nie hat man gehört, dass jemand die Augen eines Blindgeborenen geöffnet hat. -Johannes Joh 50 9 33 Wenn dieser Mensch nicht von Gott wäre, dann hätte er gewiss nichts ausrichten können. -Johannes Joh 50 9 34 Sie entgegneten ihm: Du bist ganz und gar in Sünden geboren und du willst uns belehren? Und sie stießen ihn hinaus. -Johannes Joh 50 9 35 Jesus hörte, dass sie ihn hinausgestoßen hatten, und als er ihn traf, sagte er zu ihm: Glaubst du an den Menschensohn? -Johannes Joh 50 9 36 Der Mann antwortete: Wer ist das, Herr? (Sag es mir,) damit ich an ihn glaube. -Johannes Joh 50 9 37 Jesus sagte zu ihm: Du siehst ihn vor dir; er, der mit dir redet, ist es. -Johannes Joh 50 9 38 Er aber sagte: Ich glaube, Herr! Und er warf sich vor ihm nieder. -Johannes Joh 50 9 39 Da sprach Jesus: Um zu richten, bin ich in diese Welt gekommen: damit die Blinden sehend und die Sehenden blind werden. -Johannes Joh 50 9 40 Einige Pharisäer, die bei ihm waren, hörten dies. Und sie fragten ihn: Sind etwa auch wir blind? -Johannes Joh 50 9 41 Jesus antwortete ihnen: Wenn ihr blind wärt, hättet ihr keine Sünde. Jetzt aber sagt ihr: Wir sehen. Darum bleibt eure Sünde. -Johannes Joh 50 10 1 Amen, amen, das sage ich euch: Wer in den Schafstall nicht durch die Tür hineingeht, sondern anderswo einsteigt, der ist ein Dieb und ein Räuber. -Johannes Joh 50 10 2 Wer aber durch die Tür hineingeht, ist der Hirt der Schafe. -Johannes Joh 50 10 3 Ihm öffnet der Türhüter und die Schafe hören auf seine Stimme; er ruft die Schafe, die ihm gehören, einzeln beim Namen und führt sie hinaus. -Johannes Joh 50 10 4 Wenn er alle seine Schafe hinausgetrieben hat, geht er ihnen voraus, und die Schafe folgen ihm; denn sie kennen seine Stimme. -Johannes Joh 50 10 5 Einem Fremden aber werden sie nicht folgen, sondern sie werden vor ihm fliehen, weil sie die Stimme des Fremden nicht kennen. -Johannes Joh 50 10 6 Dieses Gleichnis erzählte ihnen Jesus; aber sie verstanden nicht den Sinn dessen, was er ihnen gesagt hatte. -Johannes Joh 50 10 7 Weiter sagte Jesus zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Ich bin die Tür zu den Schafen. -Johannes Joh 50 10 8 Alle, die vor mir kamen, sind Diebe und Räuber; aber die Schafe haben nicht auf sie gehört. -Johannes Joh 50 10 9 Ich bin die Tür; wer durch mich hineingeht, wird gerettet werden; er wird ein- und ausgehen und Weide finden. -Johannes Joh 50 10 10 Der Dieb kommt nur, um zu stehlen, zu schlachten und zu vernichten; ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben. -Johannes Joh 50 10 11 Ich bin der gute Hirt. Der gute Hirt gibt sein Leben hin für die Schafe. -Johannes Joh 50 10 12 Der bezahlte Knecht aber, der nicht Hirt ist und dem die Schafe nicht gehören, lässt die Schafe im Stich und flieht, wenn er den Wolf kommen sieht; und der Wolf reißt sie und jagt sie auseinander. Er flieht, -Johannes Joh 50 10 13 weil er nur ein bezahlter Knecht ist und ihm an den Schafen nichts liegt. -Johannes Joh 50 10 14 Ich bin der gute Hirt; ich kenne die Meinen und die Meinen kennen mich, -Johannes Joh 50 10 15 wie mich der Vater kennt und ich den Vater kenne; und ich gebe mein Leben hin für die Schafe. -Johannes Joh 50 10 16 Ich habe noch andere Schafe, die nicht aus diesem Stall sind; auch sie muss ich führen und sie werden auf meine Stimme hören; dann wird es nur eine Herde geben und einen Hirten. -Johannes Joh 50 10 17 Deshalb liebt mich der Vater, weil ich mein Leben hingebe, um es wieder zu nehmen. -Johannes Joh 50 10 18 Niemand entreißt es mir, sondern ich gebe es aus freiem Willen hin. Ich habe Macht, es hinzugeben, und ich habe Macht, es wieder zu nehmen. Diesen Auftrag habe ich von meinem Vater empfangen. -Johannes Joh 50 10 19 Wegen dieser Rede kam es unter den Juden erneut zu einer Spaltung. -Johannes Joh 50 10 20 Viele von ihnen sagten: Er ist von einem Dämon besessen und redet im Wahn. Warum hört ihr ihm zu? -Johannes Joh 50 10 21 Andere sagten: So redet kein Besessener. Kann ein Dämon die Augen von Blinden öffnen? -Johannes Joh 50 10 22 Um diese Zeit fand in Jerusalem das Tempelweihfest statt. Es war Winter, -Johannes Joh 50 10 23 und Jesus ging im Tempel in der Halle Salomos auf und ab. -Johannes Joh 50 10 24 Da umringten ihn die Juden und fragten ihn: Wie lange noch willst du uns hinhalten? Wenn du der Messias bist, sag es uns offen! -Johannes Joh 50 10 25 Jesus antwortete ihnen: Ich habe es euch gesagt, aber ihr glaubt nicht. Die Werke, die ich im Namen meines Vaters vollbringe, legen Zeugnis für mich ab; -Johannes Joh 50 10 26 ihr aber glaubt nicht, weil ihr nicht zu meinen Schafen gehört. -Johannes Joh 50 10 27 Meine Schafe hören auf meine Stimme; ich kenne sie und sie folgen mir. -Johannes Joh 50 10 28 Ich gebe ihnen ewiges Leben. Sie werden niemals zugrunde gehen und niemand wird sie meiner Hand entreißen. -Johannes Joh 50 10 29 Mein Vater, der sie mir gab, ist größer als alle und niemand kann sie der Hand meines Vaters entreißen. -Johannes Joh 50 10 30 Ich und der Vater sind eins. -Johannes Joh 50 10 31 Da hoben die Juden wiederum Steine auf, um ihn zu steinigen. -Johannes Joh 50 10 32 Jesus hielt ihnen entgegen: Viele gute Werke habe ich im Auftrag des Vaters vor euren Augen getan. Für welches dieser Werke wollt ihr mich steinigen? -Johannes Joh 50 10 33 Die Juden antworteten ihm: Wir steinigen dich nicht wegen eines guten Werkes, sondern wegen Gotteslästerung; denn du bist nur ein Mensch und machst dich selbst zu Gott. -Johannes Joh 50 10 34 Jesus erwiderte ihnen: Heißt es nicht in eurem Gesetz: [Ich habe gesagt: Ihr seid Götter?] -Johannes Joh 50 10 35 Wenn er jene Menschen Götter genannt hat, an die das Wort Gottes ergangen ist, und wenn die Schrift nicht aufgehoben werden kann, -Johannes Joh 50 10 36 dürft ihr dann von dem, den der Vater geheiligt und in die Welt gesandt hat, sagen: Du lästerst Gott - weil ich gesagt habe: Ich bin Gottes Sohn? -Johannes Joh 50 10 37 Wenn ich nicht die Werke meines Vaters vollbringe, dann glaubt mir nicht. -Johannes Joh 50 10 38 Aber wenn ich sie vollbringe, dann glaubt wenigstens den Werken, wenn ihr mir nicht glaubt. Dann werdet ihr erkennen und einsehen, dass in mir der Vater ist und ich im Vater bin. -Johannes Joh 50 10 39 Wieder wollten sie ihn festnehmen; er aber entzog sich ihrem Zugriff. -Johannes Joh 50 10 40 Dann ging Jesus wieder weg auf die andere Seite des Jordan, an den Ort, wo Johannes zuerst getauft hatte; und dort blieb er. -Johannes Joh 50 10 41 Viele kamen zu ihm. Sie sagten: Johannes hat kein Zeichen getan; aber alles, was Johannes über diesen Mann gesagt hat, ist wahr. -Johannes Joh 50 10 42 Und viele kamen dort zum Glauben an ihn. -Johannes Joh 50 11 1 Ein Mann war krank, Lazarus aus Betanien, dem Dorf, in dem Maria und ihre Schwester Marta wohnten. -Johannes Joh 50 11 2 Maria ist die, die den Herrn mit Öl gesalbt und seine Füße mit ihrem Haar abgetrocknet hat; deren Bruder Lazarus war krank. -Johannes Joh 50 11 3 Daher sandten die Schwestern Jesus die Nachricht: Herr, dein Freund ist krank. -Johannes Joh 50 11 4 Als Jesus das hörte, sagte er: Diese Krankheit wird nicht zum Tod führen, sondern dient der Verherrlichung Gottes: Durch sie soll der Sohn Gottes verherrlicht werden. -Johannes Joh 50 11 5 Denn Jesus liebte Marta, ihre Schwester und Lazarus. -Johannes Joh 50 11 6 Als er hörte, dass Lazarus krank war, blieb er noch zwei Tage an dem Ort, wo er sich aufhielt. -Johannes Joh 50 11 7 Danach sagte er zu den Jüngern: Lasst uns wieder nach Judäa gehen. -Johannes Joh 50 11 8 Die Jünger entgegneten ihm: Rabbi, eben noch wollten dich die Juden steinigen und du gehst wieder dorthin? -Johannes Joh 50 11 9 Jesus antwortete: Hat der Tag nicht zwölf Stunden? Wenn jemand am Tag umhergeht, stößt er nicht an, weil er das Licht dieser Welt sieht; -Johannes Joh 50 11 10 wenn aber jemand in der Nacht umhergeht, stößt er an, weil das Licht nicht in ihm ist. -Johannes Joh 50 11 11 So sprach er. Dann sagte er zu ihnen: Lazarus, unser Freund, schläft; aber ich gehe hin, um ihn aufzuwecken. -Johannes Joh 50 11 12 Da sagten die Jünger zu ihm: Herr, wenn er schläft, dann wird er gesund werden. -Johannes Joh 50 11 13 Jesus hatte aber von seinem Tod gesprochen, während sie meinten, er spreche von dem gewöhnlichen Schlaf. -Johannes Joh 50 11 14 Darauf sagte ihnen Jesus unverhüllt: Lazarus ist gestorben. -Johannes Joh 50 11 15 Und ich freue mich für euch, dass ich nicht dort war; denn ich will, dass ihr glaubt. Doch wir wollen zu ihm gehen. -Johannes Joh 50 11 16 Da sagte Thomas, genannt Didymus (Zwilling), zu den anderen Jüngern: Dann lasst uns mit ihm gehen, um mit ihm zu sterben. -Johannes Joh 50 11 17 Als Jesus ankam, fand er Lazarus schon vier Tage im Grab liegen. -Johannes Joh 50 11 18 Betanien war nahe bei Jerusalem, etwa fünfzehn Stadien entfernt. -Johannes Joh 50 11 19 Viele Juden waren zu Marta und Maria gekommen, um sie wegen ihres Bruders zu trösten. -Johannes Joh 50 11 20 Als Marta hörte, dass Jesus komme, ging sie ihm entgegen, Maria aber blieb im Haus. -Johannes Joh 50 11 21 Marta sagte zu Jesus: Herr, wärst du hier gewesen, dann wäre mein Bruder nicht gestorben. -Johannes Joh 50 11 22 Aber auch jetzt weiß ich: Alles, worum du Gott bittest, wird Gott dir geben. -Johannes Joh 50 11 23 Jesus sagte zu ihr: Dein Bruder wird auferstehen. -Johannes Joh 50 11 24 Marta sagte zu ihm: Ich weiß, dass er auferstehen wird bei der Auferstehung am Letzten Tag. -Johannes Joh 50 11 25 Jesus erwiderte ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt, -Johannes Joh 50 11 26 und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird auf ewig nicht sterben. Glaubst du das? -Johannes Joh 50 11 27 Marta antwortete ihm: Ja, Herr, ich glaube, dass du der Messias bist, der Sohn Gottes, der in die Welt kommen soll. -Johannes Joh 50 11 28 Nach diesen Worten ging sie weg, rief heimlich ihre Schwester Maria und sagte zu ihr: Der Meister ist da und lässt dich rufen. -Johannes Joh 50 11 29 Als Maria das hörte, stand sie sofort auf und ging zu ihm. -Johannes Joh 50 11 30 Denn Jesus war noch nicht in das Dorf gekommen; er war noch dort, wo ihn Marta getroffen hatte. -Johannes Joh 50 11 31 Die Juden, die bei Maria im Haus waren und sie trösteten, sahen, dass sie plötzlich aufstand und hinausging. Da folgten sie ihr, weil sie meinten, sie gehe zum Grab, um dort zu weinen. -Johannes Joh 50 11 32 Als Maria dorthin kam, wo Jesus war, und ihn sah, fiel sie ihm zu Füßen und sagte zu ihm: Herr, wärst du hier gewesen, dann wäre mein Bruder nicht gestorben. -Johannes Joh 50 11 33 Als Jesus sah, wie sie weinte und wie auch die Juden weinten, die mit ihr gekommen waren, war er im Innersten erregt und erschüttert. -Johannes Joh 50 11 34 Er sagte: Wo habt ihr ihn bestattet? Sie antworteten ihm: Herr, komm und sieh! -Johannes Joh 50 11 35 Da weinte Jesus. -Johannes Joh 50 11 36 Die Juden sagten: Seht, wie lieb er ihn hatte! -Johannes Joh 50 11 37 Einige aber sagten: Wenn er dem Blinden die Augen geöffnet hat, hätte er dann nicht auch verhindern können, dass dieser hier starb? -Johannes Joh 50 11 38 Da wurde Jesus wiederum innerlich erregt und er ging zum Grab. Es war eine Höhle, die mit einem Stein verschlossen war. -Johannes Joh 50 11 39 Jesus sagte: Nehmt den Stein weg! Marta, die Schwester des Verstorbenen, entgegnete ihm: Herr, er riecht aber schon, denn es ist bereits der vierte Tag. -Johannes Joh 50 11 40 Jesus sagte zu ihr: Habe ich dir nicht gesagt: Wenn du glaubst, wirst du die Herrlichkeit Gottes sehen? -Johannes Joh 50 11 41 Da nahmen sie den Stein weg. Jesus aber erhob seine Augen und sprach: Vater, ich danke dir, dass du mich erhört hast. -Johannes Joh 50 11 42 Ich wusste, dass du mich immer erhörst; aber wegen der Menge, die um mich herum steht, habe ich es gesagt; denn sie sollen glauben, dass du mich gesandt hast. -Johannes Joh 50 11 43 Nachdem er dies gesagt hatte, rief er mit lauter Stimme: Lazarus, komm heraus! -Johannes Joh 50 11 44 Da kam der Verstorbene heraus; seine Füße und Hände waren mit Binden umwickelt, und sein Gesicht war mit einem Schweißtuch verhüllt. Jesus sagte zu ihnen: Löst ihm die Binden und lasst ihn weggehen! -Johannes Joh 50 11 45 Viele der Juden, die zu Maria gekommen waren und gesehen hatten, was Jesus getan hatte, kamen zum Glauben an ihn. -Johannes Joh 50 11 46 Aber einige von ihnen gingen zu den Pharisäern und berichteten ihnen, was er getan hatte. -Johannes Joh 50 11 47 Da beriefen die Hohenpriester und die Pharisäer eine Versammlung des Hohen Rates ein. Sie sagten: Was sollen wir tun? Dieser Mensch tut viele Zeichen. -Johannes Joh 50 11 48 Wenn wir ihn gewähren lassen, werden alle an ihn glauben. Dann werden die Römer kommen und uns die heilige Stätte und das Volk nehmen. -Johannes Joh 50 11 49 Einer von ihnen, Kajaphas, der Hohepriester jenes Jahres, sagte zu ihnen: Ihr versteht überhaupt nichts. -Johannes Joh 50 11 50 Ihr bedenkt nicht, dass es besser für euch ist, wenn ein einziger Mensch für das Volk stirbt, als wenn das ganze Volk zugrunde geht. -Johannes Joh 50 11 51 Das sagte er nicht aus sich selbst; sondern weil er der Hohepriester jenes Jahres war, sagte er aus prophetischer Eingebung, dass Jesus für das Volk sterben werde. -Johannes Joh 50 11 52 Aber er sollte nicht nur für das Volk sterben, sondern auch, um die versprengten Kinder Gottes wieder zu sammeln. -Johannes Joh 50 11 53 Von diesem Tag an waren sie entschlossen, ihn zu töten. -Johannes Joh 50 11 54 Jesus bewegte sich von nun an nicht mehr öffentlich unter den Juden, sondern zog sich von dort in die Gegend nahe der Wüste zurück, an einen Ort namens Efraim. Dort blieb er mit seinen Jüngern. -Johannes Joh 50 11 55 Das Paschafest der Juden war nahe und viele zogen schon vor dem Paschafest aus dem ganzen Land nach Jerusalem hinauf, um sich zu heiligen. -Johannes Joh 50 11 56 Sie fragten nach Jesus und sagten zueinander, während sie im Tempel zusammenstanden: Was meint ihr? Er wird wohl kaum zum Fest kommen. -Johannes Joh 50 11 57 Die Hohenpriester und die Pharisäer hatten nämlich, um ihn festnehmen zu können, angeordnet: Wenn jemand weiß, wo er sich aufhält, soll er es melden. -Johannes Joh 50 12 1 Sechs Tage vor dem Paschafest kam Jesus nach Betanien, wo Lazarus war, den er von den Toten auferweckt hatte. -Johannes Joh 50 12 2 Dort bereiteten sie ihm ein Mahl; Marta bediente und Lazarus war unter denen, die mit Jesus bei Tisch waren. -Johannes Joh 50 12 3 Da nahm Maria ein Pfund echtes, kostbares Nardenöl, salbte Jesus die Füße und trocknete sie mit ihrem Haar. Das Haus wurde vom Duft des Öls erfüllt. -Johannes Joh 50 12 4 Doch einer von seinen Jüngern, Judas Iskariot, der ihn später verriet, sagte: -Johannes Joh 50 12 5 Warum hat man dieses Öl nicht für dreihundert Denare verkauft und den Erlös den Armen gegeben? -Johannes Joh 50 12 6 Das sagte er aber nicht, weil er ein Herz für die Armen gehabt hätte, sondern weil er ein Dieb war; er hatte nämlich die Kasse und veruntreute die Einkünfte. -Johannes Joh 50 12 7 Jesus erwiderte: Lass sie, damit sie es für den Tag meines Begräbnisses tue. -Johannes Joh 50 12 8 Die Armen habt ihr immer bei euch, mich aber habt ihr nicht immer bei euch. -Johannes Joh 50 12 9 Viele Juden hatten erfahren, dass Jesus dort war, und sie kamen, jedoch nicht nur um Jesu willen, sondern auch um Lazarus zu sehen, den er von den Toten auferweckt hatte. -Johannes Joh 50 12 10 Die Hohenpriester aber beschlossen, auch Lazarus zu töten, -Johannes Joh 50 12 11 weil viele Juden seinetwegen hingingen und an Jesus glaubten. -Johannes Joh 50 12 12 Am Tag darauf hörte die Volksmenge, die sich zum Fest eingefunden hatte, Jesus komme nach Jerusalem. -Johannes Joh 50 12 13 Da nahmen sie Palmzweige, zogen hinaus, um ihn zu empfangen und riefen: [Hosanna!] /[Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn,] /der König Israels! -Johannes Joh 50 12 14 Jesus fand einen jungen Esel und setzte sich darauf - wie es in der Schrift heißt: -Johannes Joh 50 12 15 [Fürchte dich nicht, Tochter Zion! Siehe, dein König kommt; er sitzt auf dem Fohlen einer Eselin.] -Johannes Joh 50 12 16 Das alles verstanden seine Jünger zunächst nicht; als Jesus aber verherrlicht war, da wurde ihnen bewusst, dass es so über ihn in der Schrift stand und dass man so an ihm gehandelt hatte. -Johannes Joh 50 12 17 Die Leute, die bei Jesus gewesen waren, als er Lazarus aus dem Grab rief und von den Toten auferweckte, legten Zeugnis für ihn ab. -Johannes Joh 50 12 18 Ebendeshalb war die Menge ihm entgegengezogen: weil sie gehört hatte, er habe dieses Zeichen getan. -Johannes Joh 50 12 19 Die Pharisäer aber sagten zueinander: Ihr seht, dass ihr nichts ausrichtet; alle Welt läuft ihm nach. -Johannes Joh 50 12 20 Auch einige Griechen waren anwesend - sie gehörten zu den Pilgern, die beim Fest Gott anbeten wollten. -Johannes Joh 50 12 21 Sie traten an Philippus heran, der aus Betsaida in Galiläa stammte, und sagten zu ihm: Herr, wir möchten Jesus sehen. -Johannes Joh 50 12 22 Philippus ging und sagte es Andreas; Andreas und Philippus gingen und sagten es Jesus. -Johannes Joh 50 12 23 Jesus aber antwortete ihnen: Die Stunde ist gekommen, dass der Menschensohn verherrlicht wird. -Johannes Joh 50 12 24 Amen, amen, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht. -Johannes Joh 50 12 25 Wer an seinem Leben hängt, verliert es; wer aber sein Leben in dieser Welt gering achtet, wird es bewahren bis ins ewige Leben. -Johannes Joh 50 12 26 Wenn einer mir dienen will, folge er mir nach; und wo ich bin, dort wird auch mein Diener sein. Wenn einer mir dient, wird der Vater ihn ehren. -Johannes Joh 50 12 27 Jetzt ist meine Seele erschüttert. Was soll ich sagen: Vater, rette mich aus dieser Stunde? Aber deshalb bin ich in diese Stunde gekommen. -Johannes Joh 50 12 28 Vater, verherrliche deinen Namen! Da kam eine Stimme vom Himmel: Ich habe ihn schon verherrlicht und werde ihn wieder verherrlichen. -Johannes Joh 50 12 29 Die Menge, die dabeistand und das hörte, sagte: Es hat gedonnert. Andere sagten: Ein Engel hat zu ihm geredet. -Johannes Joh 50 12 30 Jesus antwortete und sagte: Nicht mir galt diese Stimme, sondern euch. -Johannes Joh 50 12 31 Jetzt wird Gericht gehalten über diese Welt; jetzt wird der Herrscher dieser Welt hinausgeworfen werden. -Johannes Joh 50 12 32 Und ich, wenn ich über die Erde erhöht bin, werde alle zu mir ziehen. -Johannes Joh 50 12 33 Das sagte er, um anzudeuten, auf welche Weise er sterben werde. -Johannes Joh 50 12 34 Die Menge jedoch hielt ihm entgegen: Wir haben aus dem Gesetz gehört, dass der Messias bis in Ewigkeit bleiben wird. Wie kannst du sagen, der Menschensohn müsse erhöht werden? Wer ist dieser Menschensohn? -Johannes Joh 50 12 35 Da sagte Jesus zu ihnen: Nur noch kurze Zeit ist das Licht bei euch. Geht euren Weg, solange ihr das Licht habt, damit euch nicht die Finsternis überrascht. Wer in der Finsternis geht, weiß nicht, wohin er gerät. -Johannes Joh 50 12 36 Solange ihr das Licht bei euch habt, glaubt an das Licht, damit ihr Söhne des Lichts werdet. Dies sagte Jesus. Und er ging fort und verbarg sich vor ihnen. -Johannes Joh 50 12 37 Obwohl Jesus so viele Zeichen vor ihren Augen getan hatte, glaubten sie nicht an ihn. -Johannes Joh 50 12 38 So sollte sich das Wort erfüllen, das der Prophet Jesaja gesprochen hat: [Herr, wer hat unserer Botschaft geglaubt? Und der Arm des Herrn - wem wurde] seine Macht [offenbar?] -Johannes Joh 50 12 39 Denn sie konnten nicht glauben, weil Jesaja an einer anderen Stelle gesagt hat: -Johannes Joh 50 12 40 [Er hat ihre Augen blind gemacht und ihr Herz hart, damit sie mit ihren Augen nicht sehen und mit ihrem Herzen nicht zur Einsicht kommen, damit sie sich nicht bekehren und ich sie nicht heile.] -Johannes Joh 50 12 41 Das sagte Jesaja, weil er Jesu Herrlichkeit gesehen hatte; über ihn nämlich hat er gesprochen. -Johannes Joh 50 12 42 Dennoch kamen sogar von den führenden Männern viele zum Glauben an ihn; aber wegen der Pharisäer bekannten sie es nicht offen, um nicht aus der Synagoge ausgestoßen zu werden. -Johannes Joh 50 12 43 Denn sie liebten das Ansehen bei den Menschen mehr als das Ansehen bei Gott. -Johannes Joh 50 12 44 Jesus aber rief aus: Wer an mich glaubt, glaubt nicht an mich, sondern an den, der mich gesandt hat, -Johannes Joh 50 12 45 und wer mich sieht, sieht den, der mich gesandt hat. -Johannes Joh 50 12 46 Ich bin das Licht, das in die Welt gekommen ist, damit jeder, der an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibt. -Johannes Joh 50 12 47 Wer meine Worte nur hört und sie nicht befolgt, den richte nicht ich; denn ich bin nicht gekommen, um die Welt zu richten, sondern um sie zu retten. -Johannes Joh 50 12 48 Wer mich verachtet und meine Worte nicht annimmt, der hat schon seinen Richter: Das Wort, das ich gesprochen habe, wird ihn richten am Letzten Tag. -Johannes Joh 50 12 49 Denn was ich gesagt habe, habe ich nicht aus mir selbst, sondern der Vater, der mich gesandt hat, hat mir aufgetragen, was ich sagen und reden soll. -Johannes Joh 50 12 50 Und ich weiß, dass sein Auftrag ewiges Leben ist. Was ich also sage, sage ich so, wie es mir der Vater gesagt hat. -Johannes Joh 50 13 1 Es war vor dem Paschafest. Jesus wusste, dass seine Stunde gekommen war, um aus dieser Welt zum Vater hinüberzugehen. Da er die Seinen, die in der Welt waren, liebte, erwies er ihnen seine Liebe bis zur Vollendung. -Johannes Joh 50 13 2 Es fand ein Mahl statt, und der Teufel hatte Judas, dem Sohn des Simon Iskariot, schon ins Herz gegeben, ihn zu verraten und auszuliefern. -Johannes Joh 50 13 3 Jesus, der wusste, dass ihm der Vater alles in die Hand gegeben hatte und dass er von Gott gekommen war und zu Gott zurückkehrte, -Johannes Joh 50 13 4 stand vom Mahl auf, legte sein Gewand ab und umgürtete sich mit einem Leinentuch. -Johannes Joh 50 13 5 Dann goss er Wasser in eine Schüssel und begann, den Jüngern die Füße zu waschen und mit dem Leinentuch abzutrocknen, mit dem er umgürtet war. -Johannes Joh 50 13 6 Als er zu Simon Petrus kam, sagte dieser zu ihm: Du, Herr, willst mir die Füße waschen? -Johannes Joh 50 13 7 Jesus antwortete ihm: Was ich tue, verstehst du jetzt noch nicht; doch später wirst du es begreifen. -Johannes Joh 50 13 8 Petrus entgegnete ihm: Niemals sollst du mir die Füße waschen! Jesus erwiderte ihm: Wenn ich dich nicht wasche, hast du keinen Anteil an mir. -Johannes Joh 50 13 9 Da sagte Simon Petrus zu ihm: Herr, dann nicht nur meine Füße, sondern auch die Hände und das Haupt. -Johannes Joh 50 13 10 Jesus sagte zu ihm: Wer vom Bad kommt, ist ganz rein und braucht sich nur noch die Füße zu waschen. Auch ihr seid rein, aber nicht alle. -Johannes Joh 50 13 11 Er wusste nämlich, wer ihn verraten würde; darum sagte er: Ihr seid nicht alle rein. -Johannes Joh 50 13 12 Als er ihnen die Füße gewaschen, sein Gewand wieder angelegt und Platz genommen hatte, sagte er zu ihnen: Begreift ihr, was ich an euch getan habe? -Johannes Joh 50 13 13 Ihr sagt zu mir Meister und Herr und ihr nennt mich mit Recht so; denn ich bin es. -Johannes Joh 50 13 14 Wenn nun ich, der Herr und Meister, euch die Füße gewaschen habe, dann müsst auch ihr einander die Füße waschen. -Johannes Joh 50 13 15 Ich habe euch ein Beispiel gegeben, damit auch ihr so handelt, wie ich an euch gehandelt habe. -Johannes Joh 50 13 16 Amen, amen, ich sage euch: Der Sklave ist nicht größer als sein Herr und der Abgesandte ist nicht größer als der, der ihn gesandt hat. -Johannes Joh 50 13 17 Selig seid ihr, wenn ihr das wisst und danach handelt. -Johannes Joh 50 13 18 Ich sage das nicht von euch allen. Ich weiß wohl, welche ich erwählt habe, aber das Schriftwort muss sich erfüllen: [Einer, der mein Brot aß, hat mich hintergangen.] -Johannes Joh 50 13 19 Ich sage es euch schon jetzt, ehe es geschieht, damit ihr, wenn es geschehen ist, glaubt: Ich bin es. -Johannes Joh 50 13 20 Amen, amen, ich sage euch: Wer einen aufnimmt, den ich sende, nimmt mich auf; wer aber mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich gesandt hat. -Johannes Joh 50 13 21 Nach diesen Worten war Jesus im Innersten erschüttert und bekräftigte: Amen, amen, das sage ich euch: Einer von euch wird mich verraten. -Johannes Joh 50 13 22 Die Jünger blickten sich ratlos an, weil sie nicht wussten, wen er meinte. -Johannes Joh 50 13 23 Einer von den Jüngern lag an der Seite Jesu; es war der, den Jesus liebte. -Johannes Joh 50 13 24 Simon Petrus nickte ihm zu, er solle fragen, von wem Jesus spreche. -Johannes Joh 50 13 25 Da lehnte sich dieser zurück an die Brust Jesu und fragte ihn: Herr, wer ist es? -Johannes Joh 50 13 26 Jesus antwortete: Der ist es, dem ich den Bissen Brot, den ich eintauche, geben werde. Dann tauchte er das Brot ein, nahm es und gab es Judas, dem Sohn des Simon Iskariot. -Johannes Joh 50 13 27 Als Judas den Bissen Brot genommen hatte, fuhr der Satan in ihn. Jesus sagte zu ihm: Was du tun willst, das tu bald! -Johannes Joh 50 13 28 Aber keiner der Anwesenden verstand, warum er ihm das sagte. -Johannes Joh 50 13 29 Weil Judas die Kasse hatte, meinten einige, Jesus wolle ihm sagen: Kaufe, was wir zum Fest brauchen!, oder Jesus trage ihm auf, den Armen etwas zu geben. -Johannes Joh 50 13 30 Als Judas den Bissen Brot genommen hatte, ging er sofort hinaus. Es war aber Nacht. -Johannes Joh 50 13 31 Als Judas hinausgegangen war, sagte Jesus: Jetzt ist der Menschensohn verherrlicht und Gott ist in ihm verherrlicht. -Johannes Joh 50 13 32 Wenn Gott in ihm verherrlicht ist, wird auch Gott ihn in sich verherrlichen, und er wird ihn bald verherrlichen. -Johannes Joh 50 13 33 Meine Kinder, ich bin nur noch kurze Zeit bei euch. Ihr werdet mich suchen, und was ich den Juden gesagt habe, sage ich jetzt auch euch: Wohin ich gehe, dorthin könnt ihr nicht gelangen. -Johannes Joh 50 13 34 Ein neues Gebot gebe ich euch: Liebt einander! Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben. -Johannes Joh 50 13 35 Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid: wenn ihr einander liebt. -Johannes Joh 50 13 36 Simon Petrus sagte zu ihm: Herr, wohin willst du gehen? Jesus antwortete: Wohin ich gehe, dorthin kannst du mir jetzt nicht folgen. Du wirst mir aber später folgen. -Johannes Joh 50 13 37 Petrus sagte zu ihm: Herr, warum kann ich dir jetzt nicht folgen? Mein Leben will ich für dich hingeben. -Johannes Joh 50 13 38 Jesus entgegnete: Du willst für mich dein Leben hingeben? Amen, amen, das sage ich dir: Noch bevor der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. -Johannes Joh 50 14 1 Euer Herz lasse sich nicht verwirren. Glaubt an Gott und glaubt an mich! -Johannes Joh 50 14 2 Im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen. Wenn es nicht so wäre, hätte ich euch dann gesagt: Ich gehe, um einen Platz für euch vorzubereiten? -Johannes Joh 50 14 3 Wenn ich gegangen bin und einen Platz für euch vorbereitet habe, komme ich wieder und werde euch zu mir holen, damit auch ihr dort seid, wo ich bin. -Johannes Joh 50 14 4 Und wohin ich gehe - den Weg dorthin kennt ihr. -Johannes Joh 50 14 5 Thomas sagte zu ihm: Herr, wir wissen nicht, wohin du gehst. Wie sollen wir dann den Weg kennen? -Johannes Joh 50 14 6 Jesus sagte zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich. -Johannes Joh 50 14 7 Wenn ihr mich erkannt habt, werdet ihr auch meinen Vater erkennen. Schon jetzt kennt ihr ihn und habt ihn gesehen. -Johannes Joh 50 14 8 Philippus sagte zu ihm: Herr, zeig uns den Vater; das genügt uns. -Johannes Joh 50 14 9 Jesus antwortete ihm: Schon so lange bin ich bei euch und du hast mich nicht erkannt, Philippus? Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen. Wie kannst du sagen: Zeig uns den Vater? -Johannes Joh 50 14 10 Glaubst du nicht, dass ich im Vater bin und dass der Vater in mir ist? Die Worte, die ich zu euch sage, habe ich nicht aus mir selbst. Der Vater, der in mir bleibt, vollbringt seine Werke. -Johannes Joh 50 14 11 Glaubt mir doch, dass ich im Vater bin und dass der Vater in mir ist; wenn nicht, glaubt wenigstens aufgrund der Werke! -Johannes Joh 50 14 12 Amen, amen, ich sage euch: Wer an mich glaubt, wird die Werke, die ich vollbringe, auch vollbringen und er wird noch größere vollbringen, denn ich gehe zum Vater. -Johannes Joh 50 14 13 Alles, um was ihr in meinem Namen bittet, werde ich tun, damit der Vater im Sohn verherrlicht wird. -Johannes Joh 50 14 14 Wenn ihr mich um etwas in meinem Namen bittet, werde ich es tun. -Johannes Joh 50 14 15 Wenn ihr mich liebt, werdet ihr meine Gebote halten. -Johannes Joh 50 14 16 Und ich werde den Vater bitten und er wird euch einen anderen Beistand geben, der für immer bei euch bleiben soll. -Johannes Joh 50 14 17 Es ist der Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, weil sie ihn nicht sieht und nicht kennt. Ihr aber kennt ihn, weil er bei euch bleibt und in euch sein wird. -Johannes Joh 50 14 18 Ich werde euch nicht als Waisen zurücklassen, sondern ich komme wieder zu euch. -Johannes Joh 50 14 19 Nur noch kurze Zeit, und die Welt sieht mich nicht mehr; ihr aber seht mich, weil ich lebe und weil auch ihr leben werdet. -Johannes Joh 50 14 20 An jenem Tag werdet ihr erkennen: Ich bin in meinem Vater, ihr seid in mir und ich bin in euch. -Johannes Joh 50 14 21 Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt; wer mich aber liebt, wird von meinem Vater geliebt werden und auch ich werde ihn lieben und mich ihm offenbaren. -Johannes Joh 50 14 22 Judas - nicht der Judas Iskariot - fragte ihn: Herr, warum willst du dich nur uns offenbaren und nicht der Welt? -Johannes Joh 50 14 23 Jesus antwortete ihm: Wenn jemand mich liebt, wird er an meinem Wort festhalten; mein Vater wird ihn lieben und wir werden zu ihm kommen und bei ihm wohnen. -Johannes Joh 50 14 24 Wer mich nicht liebt, hält an meinen Worten nicht fest. Und das Wort, das ihr hört, stammt nicht von mir, sondern vom Vater, der mich gesandt hat. -Johannes Joh 50 14 25 Das habe ich zu euch gesagt, während ich noch bei euch bin. -Johannes Joh 50 14 26 Der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe. -Johannes Joh 50 14 27 Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht einen Frieden, wie die Welt ihn gibt, gebe ich euch. Euer Herz beunruhige sich nicht und verzage nicht. -Johannes Joh 50 14 28 Ihr habt gehört, dass ich zu euch sagte: Ich gehe fort und komme wieder zu euch zurück. Wenn ihr mich lieb hättet, würdet ihr euch freuen, dass ich zum Vater gehe; denn der Vater ist größer als ich. -Johannes Joh 50 14 29 Jetzt schon habe ich es euch gesagt, bevor es geschieht, damit ihr, wenn es geschieht, zum Glauben kommt. -Johannes Joh 50 14 30 Ich werde nicht mehr viel zu euch sagen; denn es kommt der Herrscher der Welt. Über mich hat er keine Macht, -Johannes Joh 50 14 31 aber die Welt soll erkennen, dass ich den Vater liebe und so handle, wie es mir der Vater aufgetragen hat. Steht auf, wir wollen weggehen von hier. -Johannes Joh 50 15 1 Ich bin der wahre Weinstock und mein Vater ist der Winzer. -Johannes Joh 50 15 2 Jede Rebe an mir, die keine Frucht bringt, schneidet er ab und jede Rebe, die Frucht bringt, reinigt er, damit sie mehr Frucht bringt. -Johannes Joh 50 15 3 Ihr seid schon rein durch das Wort, das ich zu euch gesagt habe. -Johannes Joh 50 15 4 Bleibt in mir, dann bleibe ich in euch. Wie die Rebe aus sich keine Frucht bringen kann, sondern nur, wenn sie am Weinstock bleibt, so könnt auch ihr keine Frucht bringen, wenn ihr nicht in mir bleibt. -Johannes Joh 50 15 5 Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht; denn getrennt von mir könnt ihr nichts vollbringen. -Johannes Joh 50 15 6 Wer nicht in mir bleibt, wird wie die Rebe weggeworfen und er verdorrt. Man sammelt die Reben, wirft sie ins Feuer und sie verbrennen. -Johannes Joh 50 15 7 Wenn ihr in mir bleibt und wenn meine Worte in euch bleiben, dann bittet um alles, was ihr wollt: Ihr werdet es erhalten. -Johannes Joh 50 15 8 Mein Vater wird dadurch verherrlicht, dass ihr reiche Frucht bringt und meine Jünger werdet. -Johannes Joh 50 15 9 Wie mich der Vater geliebt hat, so habe auch ich euch geliebt. Bleibt in meiner Liebe! -Johannes Joh 50 15 10 Wenn ihr meine Gebote haltet, werdet ihr in meiner Liebe bleiben, so wie ich die Gebote meines Vaters gehalten habe und in seiner Liebe bleibe. -Johannes Joh 50 15 11 Dies habe ich euch gesagt, damit meine Freude in euch ist und damit eure Freude vollkommen wird. -Johannes Joh 50 15 12 Das ist mein Gebot: Liebt einander, so wie ich euch geliebt habe. -Johannes Joh 50 15 13 Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt. -Johannes Joh 50 15 14 Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch auftrage. -Johannes Joh 50 15 15 Ich nenne euch nicht mehr Knechte; denn der Knecht weiß nicht, was sein Herr tut. Vielmehr habe ich euch Freunde genannt; denn ich habe euch alles mitgeteilt, was ich von meinem Vater gehört habe. -Johannes Joh 50 15 16 Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und dazu bestimmt, dass ihr euch aufmacht und Frucht bringt und dass eure Frucht bleibt. Dann wird euch der Vater alles geben, um was ihr ihn in meinem Namen bittet. -Johannes Joh 50 15 17 Dies trage ich euch auf: Liebt einander! -Johannes Joh 50 15 18 Wenn die Welt euch hasst, dann wisst, dass sie mich schon vor euch gehasst hat. -Johannes Joh 50 15 19 Wenn ihr von der Welt stammen würdet, würde die Welt euch als ihr Eigentum lieben. Aber weil ihr nicht von der Welt stammt, sondern weil ich euch aus der Welt erwählt habe, darum hasst euch die Welt. -Johannes Joh 50 15 20 Denkt an das Wort, das ich euch gesagt habe: Der Sklave ist nicht größer als sein Herr. Wenn sie mich verfolgt haben, werden sie auch euch verfolgen; wenn sie an meinem Wort festgehalten haben, werden sie auch an eurem Wort festhalten. -Johannes Joh 50 15 21 Das alles werden sie euch um meines Namens willen antun; denn sie kennen den nicht, der mich gesandt hat. -Johannes Joh 50 15 22 Wenn ich nicht gekommen wäre und nicht zu ihnen gesprochen hätte, wären sie ohne Sünde; jetzt aber haben sie keine Entschuldigung für ihre Sünde. -Johannes Joh 50 15 23 Wer mich hasst, hasst auch meinen Vater. -Johannes Joh 50 15 24 Wenn ich bei ihnen nicht die Werke vollbracht hätte, die kein anderer vollbracht hat, wären sie ohne Sünde. Jetzt aber haben sie (die Werke) gesehen und doch hassen sie mich und meinen Vater. -Johannes Joh 50 15 25 Aber das Wort sollte sich erfüllen, das in ihrem Gesetz steht: [Ohne Grund haben sie mich gehasst.] -Johannes Joh 50 15 26 Wenn aber der Beistand kommt, den ich euch vom Vater aus senden werde, der Geist der Wahrheit, der vom Vater ausgeht, dann wird er Zeugnis für mich ablegen. -Johannes Joh 50 15 27 Und auch ihr sollt Zeugnis ablegen, weil ihr von Anfang an bei mir seid. -Johannes Joh 50 16 1 Das habe ich euch gesagt, damit ihr keinen Anstoß nehmt. -Johannes Joh 50 16 2 Sie werden euch aus der Synagoge ausstoßen, ja es kommt die Stunde, in der jeder, der euch tötet, meint, Gott einen heiligen Dienst zu leisten. -Johannes Joh 50 16 3 Das werden sie tun, weil sie weder den Vater noch mich erkannt haben. [4a] Ich habe es euch gesagt, damit ihr, wenn deren Stunde kommt, euch an meine Worte erinnert. -Johannes Joh 50 16 4 [4b] Das habe ich euch nicht gleich zu Anfang gesagt; denn ich war ja bei euch. -Johannes Joh 50 16 5 Jetzt aber gehe ich zu dem, der mich gesandt hat, und keiner von euch fragt mich: Wohin gehst du? -Johannes Joh 50 16 6 Vielmehr ist euer Herz von Trauer erfüllt, weil ich euch das gesagt habe. -Johannes Joh 50 16 7 Doch ich sage euch die Wahrheit: Es ist gut für euch, dass ich fortgehe. Denn wenn ich nicht fortgehe, wird der Beistand nicht zu euch kommen; gehe ich aber, so werde ich ihn zu euch senden. -Johannes Joh 50 16 8 Und wenn er kommt, wird er die Welt überführen (und aufdecken), was Sünde, Gerechtigkeit und Gericht ist; -Johannes Joh 50 16 9 Sünde: dass sie nicht an mich glauben; -Johannes Joh 50 16 10 Gerechtigkeit: dass ich zum Vater gehe und ihr mich nicht mehr seht; -Johannes Joh 50 16 11 Gericht: dass der Herrscher dieser Welt gerichtet ist. -Johannes Joh 50 16 12 Noch vieles habe ich euch zu sagen, aber ihr könnt es jetzt nicht tragen. -Johannes Joh 50 16 13 Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch in die ganze Wahrheit führen. Denn er wird nicht aus sich selbst heraus reden, sondern er wird sagen, was er hört, und euch verkünden, was kommen wird. -Johannes Joh 50 16 14 Er wird mich verherrlichen; denn er wird von dem, was mein ist, nehmen und es euch verkünden. -Johannes Joh 50 16 15 Alles, was der Vater hat, ist mein; darum habe ich gesagt: Er nimmt von dem, was mein ist, und wird es euch verkünden. -Johannes Joh 50 16 16 Noch kurze Zeit, dann seht ihr mich nicht mehr, und wieder eine kurze Zeit, dann werdet ihr mich sehen. -Johannes Joh 50 16 17 Da sagten einige von seinen Jüngern zueinander: Was meint er damit, wenn er zu uns sagt: Noch kurze Zeit, dann seht ihr mich nicht mehr, und wieder eine kurze Zeit, dann werdet ihr mich sehen? Und was bedeutet: Ich gehe zum Vater? -Johannes Joh 50 16 18 Sie sagten: Was heißt das: eine kurze Zeit? Wir wissen nicht, wovon er redet. -Johannes Joh 50 16 19 Jesus erkannte, dass sie ihn fragen wollten, und sagte zu ihnen: Ihr macht euch Gedanken darüber, dass ich euch gesagt habe: Noch kurze Zeit, dann seht ihr mich nicht mehr, und wieder eine kurze Zeit, dann werdet ihr mich sehen. -Johannes Joh 50 16 20 Amen, amen, ich sage euch: Ihr werdet weinen und klagen, aber die Welt wird sich freuen; ihr werdet bekümmert sein, aber euer Kummer wird sich in Freude verwandeln. -Johannes Joh 50 16 21 Wenn die Frau gebären soll, ist sie bekümmert, weil ihre Stunde da ist; aber wenn sie das Kind geboren hat, denkt sie nicht mehr an ihre Not über der Freude, dass ein Mensch zur Welt gekommen ist. -Johannes Joh 50 16 22 So seid auch ihr jetzt bekümmert, aber ich werde euch wiedersehen; dann wird euer Herz sich freuen und niemand nimmt euch eure Freude. -Johannes Joh 50 16 23 An jenem Tag werdet ihr mich nichts mehr fragen. Amen, amen, ich sage euch: Was ihr vom Vater erbitten werdet, das wird er euch in meinem Namen geben. -Johannes Joh 50 16 24 Bis jetzt habt ihr noch nichts in meinem Namen erbeten. Bittet und ihr werdet empfangen, damit eure Freude vollkommen ist. -Johannes Joh 50 16 25 Dies habe ich in verhüllter Rede zu euch gesagt; es kommt die Stunde, in der ich nicht mehr in verhüllter Rede zu euch spreche, sondern euch offen den Vater verkünden werde. -Johannes Joh 50 16 26 An jenem Tag werdet ihr in meinem Namen bitten und ich sage nicht, dass ich den Vater für euch bitten werde; -Johannes Joh 50 16 27 denn der Vater selbst liebt euch, weil ihr mich geliebt und weil ihr geglaubt habt, dass ich von Gott ausgegangen bin. -Johannes Joh 50 16 28 Vom Vater bin ich ausgegangen und in die Welt gekommen; ich verlasse die Welt wieder und gehe zum Vater. -Johannes Joh 50 16 29 Da sagten seine Jünger: Jetzt redest du offen und sprichst nicht mehr in Gleichnissen. -Johannes Joh 50 16 30 Jetzt wissen wir, dass du alles weißt und von niemand gefragt zu werden brauchst. Darum glauben wir, dass du von Gott gekommen bist. -Johannes Joh 50 16 31 Jesus erwiderte ihnen: Glaubt ihr jetzt? -Johannes Joh 50 16 32 Die Stunde kommt und sie ist schon da, in der ihr versprengt werdet, jeder in sein Haus, und mich werdet ihr allein lassen. Aber ich bin nicht allein, denn der Vater ist bei mir. -Johannes Joh 50 16 33 Dies habe ich zu euch gesagt, damit ihr in mir Frieden habt. In der Welt seid ihr in Bedrängnis; aber habt Mut: Ich habe die Welt besiegt. -Johannes Joh 50 17 1 Dies sagte Jesus. Und er erhob seine Augen zum Himmel und sprach: Vater, die Stunde ist da. Verherrliche deinen Sohn, damit der Sohn dich verherrlicht. -Johannes Joh 50 17 2 Denn du hast ihm Macht über alle Menschen gegeben, damit er allen, die du ihm gegeben hast, ewiges Leben schenkt. -Johannes Joh 50 17 3 Das ist das ewige Leben: dich, den einzigen wahren Gott, zu erkennen und Jesus Christus, den du gesandt hast. -Johannes Joh 50 17 4 Ich habe dich auf der Erde verherrlicht und das Werk zu Ende geführt, das du mir aufgetragen hast. -Johannes Joh 50 17 5 Vater, verherrliche du mich jetzt bei dir mit der Herrlichkeit, die ich bei dir hatte, bevor die Welt war. -Johannes Joh 50 17 6 Ich habe deinen Namen den Menschen offenbart, die du mir aus der Welt gegeben hast. Sie gehörten dir und du hast sie mir gegeben, und sie haben an deinem Wort festgehalten. -Johannes Joh 50 17 7 Sie haben jetzt erkannt, dass alles, was du mir gegeben hast, von dir ist. -Johannes Joh 50 17 8 Denn die Worte, die du mir gegeben hast, gab ich ihnen und sie haben sie angenommen. Sie haben wirklich erkannt, dass ich von dir ausgegangen bin, und sie sind zu dem Glauben gekommen, dass du mich gesandt hast. -Johannes Joh 50 17 9 Für sie bitte ich; nicht für die Welt bitte ich, sondern für alle, die du mir gegeben hast; denn sie gehören dir. -Johannes Joh 50 17 10 Alles, was mein ist, ist dein, und was dein ist, ist mein; in ihnen bin ich verherrlicht. -Johannes Joh 50 17 11 Ich bin nicht mehr in der Welt, aber sie sind in der Welt, und ich gehe zu dir. Heiliger Vater, bewahre sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast, damit sie eins sind wie wir. -Johannes Joh 50 17 12 Solange ich bei ihnen war, bewahrte ich sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast. Und ich habe sie behütet und keiner von ihnen ging verloren, außer dem Sohn des Verderbens, damit sich die Schrift erfüllt. -Johannes Joh 50 17 13 Aber jetzt gehe ich zu dir. Doch dies rede ich noch in der Welt, damit sie meine Freude in Fülle in sich haben. -Johannes Joh 50 17 14 Ich habe ihnen dein Wort gegeben und die Welt hat sie gehasst, weil sie nicht von der Welt sind, wie auch ich nicht von der Welt bin. -Johannes Joh 50 17 15 Ich bitte nicht, dass du sie aus der Welt nimmst, sondern dass du sie vor dem Bösen bewahrst. -Johannes Joh 50 17 16 Sie sind nicht von der Welt, wie auch ich nicht von der Welt bin. -Johannes Joh 50 17 17 Heilige sie in der Wahrheit; dein Wort ist Wahrheit. -Johannes Joh 50 17 18 Wie du mich in die Welt gesandt hast, so habe auch ich sie in die Welt gesandt. -Johannes Joh 50 17 19 Und ich heilige mich für sie, damit auch sie in der Wahrheit geheiligt sind. -Johannes Joh 50 17 20 Aber ich bitte nicht nur für diese hier, sondern auch für alle, die durch ihr Wort an mich glauben. -Johannes Joh 50 17 21 Alle sollen eins sein: Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir bin, sollen auch sie in uns sein, damit die Welt glaubt, dass du mich gesandt hast. -Johannes Joh 50 17 22 Und ich habe ihnen die Herrlichkeit gegeben, die du mir gegeben hast; denn sie sollen eins sein, wie wir eins sind, -Johannes Joh 50 17 23 ich in ihnen und du in mir. So sollen sie vollendet sein in der Einheit, damit die Welt erkennt, dass du mich gesandt hast und die Meinen ebenso geliebt hast wie mich. -Johannes Joh 50 17 24 Vater, ich will, dass alle, die du mir gegeben hast, dort bei mir sind, wo ich bin. Sie sollen meine Herrlichkeit sehen, die du mir gegeben hast, weil du mich schon geliebt hast vor der Erschaffung der Welt. -Johannes Joh 50 17 25 Gerechter Vater, die Welt hat dich nicht erkannt, ich aber habe dich erkannt und sie haben erkannt, dass du mich gesandt hast. -Johannes Joh 50 17 26 Ich habe ihnen deinen Namen bekannt gemacht und werde ihn bekannt machen, damit die Liebe, mit der du mich geliebt hast, in ihnen ist und damit ich in ihnen bin. -Johannes Joh 50 18 1 Nach diesen Worten ging Jesus mit seinen Jüngern hinaus, auf die andere Seite des Baches Kidron. Dort war ein Garten; in den ging er mit seinen Jüngern hinein. -Johannes Joh 50 18 2 Auch Judas, der Verräter, der ihn auslieferte, kannte den Ort, weil Jesus dort oft mit seinen Jüngern zusammengekommen war. -Johannes Joh 50 18 3 Judas holte die Soldaten und die Gerichtsdiener der Hohenpriester und der Pharisäer und sie kamen dorthin mit Fackeln, Laternen und Waffen. -Johannes Joh 50 18 4 Jesus, der alles wusste, was mit ihm geschehen sollte, ging hinaus und fragte sie: Wen sucht ihr? -Johannes Joh 50 18 5 Sie antworteten ihm: Jesus von Nazaret. Er sagte zu ihnen: Ich bin es. Auch Judas, der Verräter, stand bei ihnen. -Johannes Joh 50 18 6 Als er zu ihnen sagte: Ich bin es!, wichen sie zurück und stürzten zu Boden. -Johannes Joh 50 18 7 Er fragte sie noch einmal: Wen sucht ihr? Sie sagten: Jesus von Nazaret. -Johannes Joh 50 18 8 Jesus antwortete: Ich habe euch gesagt, dass ich es bin. Wenn ihr mich sucht, dann lasst diese gehen! -Johannes Joh 50 18 9 So sollte sich das Wort erfüllen, das er gesagt hatte: Ich habe keinen von denen verloren, die du mir gegeben hast. -Johannes Joh 50 18 10 Simon Petrus aber, der ein Schwert bei sich hatte, zog es, schlug nach dem Diener des Hohenpriesters und hieb ihm das rechte Ohr ab; der Diener hieß Malchus. -Johannes Joh 50 18 11 Da sagte Jesus zu Petrus: Steck das Schwert in die Scheide! Der Kelch, den mir der Vater gegeben hat - soll ich ihn nicht trinken? -Johannes Joh 50 18 12 Die Soldaten, ihre Befehlshaber und die Gerichtsdiener der Juden nahmen Jesus fest, fesselten ihn -Johannes Joh 50 18 13 und führten ihn zuerst zu Hannas; er war nämlich der Schwiegervater des Kajaphas, der in jenem Jahr Hoherpriester war. -Johannes Joh 50 18 14 Kajaphas aber war es, der den Juden den Rat gegeben hatte: Es ist besser, dass ein einziger Mensch für das Volk stirbt. -Johannes Joh 50 18 15 Simon Petrus und ein anderer Jünger folgten Jesus. Dieser Jünger war mit dem Hohenpriester bekannt und ging mit Jesus in den Hof des hohepriesterlichen Palastes. -Johannes Joh 50 18 16 Petrus aber blieb draußen am Tor stehen. Da kam der andere Jünger, der Bekannte des Hohenpriesters, heraus; er sprach mit der Pförtnerin und führte Petrus hinein. -Johannes Joh 50 18 17 Da sagte die Pförtnerin zu Petrus: Bist du nicht auch einer von den Jüngern dieses Menschen? Er antwortete: Nein. -Johannes Joh 50 18 18 Die Diener und die Knechte hatten sich ein Kohlenfeuer angezündet und standen dabei, um sich zu wärmen; denn es war kalt. Auch Petrus stand bei ihnen und wärmte sich. -Johannes Joh 50 18 19 Der Hohepriester befragte Jesus über seine Jünger und über seine Lehre. -Johannes Joh 50 18 20 Jesus antwortete ihm: Ich habe offen vor aller Welt gesprochen. Ich habe immer in der Synagoge und im Tempel gelehrt, wo alle Juden zusammenkommen. Nichts habe ich im Geheimen gesprochen. -Johannes Joh 50 18 21 Warum fragst du mich? Frag doch die, die mich gehört haben, was ich zu ihnen gesagt habe; sie wissen, was ich geredet habe. -Johannes Joh 50 18 22 Auf diese Antwort hin schlug einer von den Knechten, der dabeistand, Jesus ins Gesicht und sagte: Redest du so mit dem Hohenpriester? -Johannes Joh 50 18 23 Jesus entgegnete ihm: Wenn es nicht recht war, was ich gesagt habe, dann weise es nach; wenn es aber recht war, warum schlägst du mich? -Johannes Joh 50 18 24 Danach schickte ihn Hannas gefesselt zum Hohenpriester Kajaphas. -Johannes Joh 50 18 25 Simon Petrus aber stand (am Feuer) und wärmte sich. Sie sagten zu ihm: Bist nicht auch du einer von seinen Jüngern? Er leugnete und sagte: Nein. -Johannes Joh 50 18 26 Einer von den Dienern des Hohenpriesters, ein Verwandter dessen, dem Petrus das Ohr abgehauen hatte, sagte: Habe ich dich nicht im Garten bei ihm gesehen? -Johannes Joh 50 18 27 Wieder leugnete Petrus und gleich darauf krähte ein Hahn. -Johannes Joh 50 18 28 Von Kajaphas brachten sie Jesus zum Prätorium; es war früh am Morgen. Sie selbst gingen nicht in das Gebäude hinein, um nicht unrein zu werden, sondern das Paschalamm essen zu können. -Johannes Joh 50 18 29 Deshalb kam Pilatus zu ihnen heraus und fragte: Welche Anklage erhebt ihr gegen diesen Menschen? -Johannes Joh 50 18 30 Sie antworteten ihm: Wenn er kein Übeltäter wäre, hätten wir ihn dir nicht ausgeliefert. -Johannes Joh 50 18 31 Pilatus sagte zu ihnen: Nehmt ihr ihn doch und richtet ihn nach eurem Gesetz! Die Juden antworteten ihm: Uns ist es nicht gestattet, jemand hinzurichten. -Johannes Joh 50 18 32 So sollte sich das Wort Jesu erfüllen, mit dem er angedeutet hatte, auf welche Weise er sterben werde. -Johannes Joh 50 18 33 Pilatus ging wieder in das Prätorium hinein, ließ Jesus rufen und fragte ihn: Bist du der König der Juden? -Johannes Joh 50 18 34 Jesus antwortete: Sagst du das von dir aus, oder haben es dir andere über mich gesagt? -Johannes Joh 50 18 35 Pilatus entgegnete: Bin ich denn ein Jude? Dein eigenes Volk und die Hohenpriester haben dich an mich ausgeliefert. Was hast du getan? -Johannes Joh 50 18 36 Jesus antwortete: Mein Königtum ist nicht von dieser Welt. Wenn es von dieser Welt wäre, würden meine Leute kämpfen, damit ich den Juden nicht ausgeliefert würde. Aber mein Königtum ist nicht von hier. -Johannes Joh 50 18 37 Pilatus sagte zu ihm: Also bist du doch ein König? Jesus antwortete: Du sagst es, ich bin ein König. Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, dass ich für die Wahrheit Zeugnis ablege. Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört auf meine Stimme. -Johannes Joh 50 18 38 Pilatus sagte zu ihm: Was ist Wahrheit? Nachdem er das gesagt hatte, ging er wieder zu den Juden hinaus und sagte zu ihnen: Ich finde keinen Grund, ihn zu verurteilen. -Johannes Joh 50 18 39 Ihr seid gewohnt, dass ich euch am Paschafest einen Gefangenen freilasse. Wollt ihr also, dass ich euch den König der Juden freilasse? -Johannes Joh 50 18 40 Da schrien sie wieder: Nicht diesen, sondern Barabbas! Barabbas aber war ein Straßenräuber. -Johannes Joh 50 19 1 Darauf ließ Pilatus Jesus geißeln. -Johannes Joh 50 19 2 Die Soldaten flochten einen Kranz aus Dornen; den setzten sie ihm auf und legten ihm einen purpurroten Mantel um. -Johannes Joh 50 19 3 Sie stellten sich vor ihn hin und sagten: Heil dir, König der Juden! Und sie schlugen ihm ins Gesicht. -Johannes Joh 50 19 4 Pilatus ging wieder hinaus und sagte zu ihnen: Seht, ich bringe ihn zu euch heraus; ihr sollt wissen, dass ich keinen Grund finde, ihn zu verurteilen. -Johannes Joh 50 19 5 Jesus kam heraus; er trug die Dornenkrone und den purpurroten Mantel. Pilatus sagte zu ihnen: Seht, da ist der Mensch! -Johannes Joh 50 19 6 Als die Hohenpriester und ihre Diener ihn sahen, schrien sie: Ans Kreuz mit ihm, ans Kreuz mit ihm! Pilatus sagte zu ihnen: Nehmt ihr ihn und kreuzigt ihn! Denn ich finde keinen Grund, ihn zu verurteilen. -Johannes Joh 50 19 7 Die Juden entgegneten ihm: Wir haben ein Gesetz, und nach diesem Gesetz muss er sterben, weil er sich als Sohn Gottes ausgegeben hat. -Johannes Joh 50 19 8 Als Pilatus das hörte, wurde er noch ängstlicher. -Johannes Joh 50 19 9 Er ging wieder in das Prätorium hinein und fragte Jesus: Woher stammst du? Jesus aber gab ihm keine Antwort. -Johannes Joh 50 19 10 Da sagte Pilatus zu ihm: Du sprichst nicht mit mir? Weißt du nicht, dass ich Macht habe, dich freizulassen, und Macht, dich zu kreuzigen? -Johannes Joh 50 19 11 Jesus antwortete: Du hättest keine Macht über mich, wenn es dir nicht von oben gegeben wäre; darum liegt größere Schuld bei dem, der mich dir ausgeliefert hat. -Johannes Joh 50 19 12 Daraufhin wollte Pilatus ihn freilassen, aber die Juden schrien: Wenn du ihn freilässt, bist du kein Freund des Kaisers; jeder, der sich als König ausgibt, lehnt sich gegen den Kaiser auf. -Johannes Joh 50 19 13 Auf diese Worte hin ließ Pilatus Jesus herausführen und er setzte sich auf den Richterstuhl an dem Platz, der Lithostrotos, auf Hebräisch Gabbata, heißt. -Johannes Joh 50 19 14 Es war am Rüsttag des Paschafestes, ungefähr um die sechste Stunde. Pilatus sagte zu den Juden: Da ist euer König! -Johannes Joh 50 19 15 Sie aber schrien: Weg mit ihm, kreuzige ihn! Pilatus aber sagte zu ihnen: Euren König soll ich kreuzigen? Die Hohenpriester antworteten: Wir haben keinen König außer dem Kaiser. [16a] Da lieferte er ihnen Jesus aus, damit er gekreuzigt würde. -Johannes Joh 50 19 16 [16b] Sie übernahmen Jesus. -Johannes Joh 50 19 17 Er trug sein Kreuz und ging hinaus zur sogenannten Schädelhöhe, die auf Hebräisch Golgota heißt. -Johannes Joh 50 19 18 Dort kreuzigten sie ihn und mit ihm zwei andere, auf jeder Seite einen, in der Mitte Jesus. -Johannes Joh 50 19 19 Pilatus ließ auch ein Schild anfertigen und oben am Kreuz befestigen; die Inschrift lautete: Jesus von Nazaret, der König der Juden. -Johannes Joh 50 19 20 Dieses Schild lasen viele Juden, weil der Platz, wo Jesus gekreuzigt wurde, nahe bei der Stadt lag. Die Inschrift war hebräisch, lateinisch und griechisch abgefasst. -Johannes Joh 50 19 21 Die Hohenpriester der Juden sagten zu Pilatus: Schreib nicht: Der König der Juden, sondern dass er gesagt hat: Ich bin der König der Juden. -Johannes Joh 50 19 22 Pilatus antwortete: Was ich geschrieben habe, habe ich geschrieben. -Johannes Joh 50 19 23 Nachdem die Soldaten Jesus ans Kreuz geschlagen hatten, nahmen sie seine Kleider und machten vier Teile daraus, für jeden Soldaten einen. Sie nahmen auch sein Untergewand, das von oben her ganz durchgewebt und ohne Naht war. -Johannes Joh 50 19 24 Sie sagten zueinander: Wir wollen es nicht zerteilen, sondern darum losen, wem es gehören soll. So sollte sich das Schriftwort erfüllen: [Sie verteilten meine Kleider unter sich und warfen das Los um mein Gewand.] Dies führten die Soldaten aus. -Johannes Joh 50 19 25 Bei dem Kreuz Jesu standen seine Mutter und die Schwester seiner Mutter, Maria, die Frau des Klopas, und Maria von Magdala. -Johannes Joh 50 19 26 Als Jesus seine Mutter sah und bei ihr den Jünger, den er liebte, sagte er zu seiner Mutter: Frau, siehe, dein Sohn! -Johannes Joh 50 19 27 Dann sagte er zu dem Jünger: Siehe, deine Mutter! Und von jener Stunde an nahm sie der Jünger zu sich. -Johannes Joh 50 19 28 Danach, als Jesus wusste, dass nun alles vollbracht war, sagte er, damit sich die Schrift erfüllte: Mich dürstet. -Johannes Joh 50 19 29 Ein Gefäß mit Essig stand da. Sie steckten einen Schwamm mit Essig auf einen Ysopzweig und hielten ihn an seinen Mund. -Johannes Joh 50 19 30 Als Jesus von dem Essig genommen hatte, sprach er: Es ist vollbracht! Und er neigte das Haupt und gab seinen Geist auf. -Johannes Joh 50 19 31 Weil Rüsttag war und die Körper während des Sabbats nicht am Kreuz bleiben sollten, baten die Juden Pilatus, man möge den Gekreuzigten die Beine zerschlagen und ihre Leichen dann abnehmen; denn dieser Sabbat war ein großer Feiertag. -Johannes Joh 50 19 32 Also kamen die Soldaten und zerschlugen dem ersten die Beine, dann dem andern, der mit ihm gekreuzigt worden war. -Johannes Joh 50 19 33 Als sie aber zu Jesus kamen und sahen, dass er schon tot war, zerschlugen sie ihm die Beine nicht, -Johannes Joh 50 19 34 sondern einer der Soldaten stieß mit der Lanze in seine Seite, und sogleich floss Blut und Wasser heraus. -Johannes Joh 50 19 35 Und der, der es gesehen hat, hat es bezeugt, und sein Zeugnis ist wahr. Und er weiß, dass er Wahres berichtet, damit auch ihr glaubt. -Johannes Joh 50 19 36 Denn das ist geschehen, damit sich das Schriftwort erfüllte: [Man soll an ihm kein Gebein zerbrechen.] -Johannes Joh 50 19 37 Und ein anderes Schriftwort sagt: [Sie werden auf den blicken, den sie durchbohrt haben.] -Johannes Joh 50 19 38 Josef aus Arimathäa war ein Jünger Jesu, aber aus Furcht vor den Juden nur heimlich. Er bat Pilatus, den Leichnam Jesu abnehmen zu dürfen, und Pilatus erlaubte es. Also kam er und nahm den Leichnam ab. -Johannes Joh 50 19 39 Es kam auch Nikodemus, der früher einmal Jesus bei Nacht aufgesucht hatte. Er brachte eine Mischung aus Myrrhe und Aloe, etwa hundert Pfund. -Johannes Joh 50 19 40 Sie nahmen den Leichnam Jesu und umwickelten ihn mit Leinenbinden, zusammen mit den wohlriechenden Salben, wie es beim jüdischen Begräbnis Sitte ist. -Johannes Joh 50 19 41 An dem Ort, wo man ihn gekreuzigt hatte, war ein Garten, und in dem Garten war ein neues Grab, in dem noch niemand bestattet worden war. -Johannes Joh 50 19 42 Wegen des Rüsttages der Juden und weil das Grab in der Nähe lag, setzten sie Jesus dort bei. -Johannes Joh 50 20 1 Am ersten Tag der Woche kam Maria von Magdala frühmorgens, als es noch dunkel war, zum Grab und sah, dass der Stein vom Grab weggenommen war. -Johannes Joh 50 20 2 Da lief sie schnell zu Simon Petrus und dem Jünger, den Jesus liebte, und sagte zu ihnen: Man hat den Herrn aus dem Grab weggenommen und wir wissen nicht, wohin man ihn gelegt hat. -Johannes Joh 50 20 3 Da gingen Petrus und der andere Jünger hinaus und kamen zum Grab; -Johannes Joh 50 20 4 sie liefen beide zusammen dorthin, aber weil der andere Jünger schneller war als Petrus, kam er als erster ans Grab. -Johannes Joh 50 20 5 Er beugte sich vor und sah die Leinenbinden liegen, ging aber nicht hinein. -Johannes Joh 50 20 6 Da kam auch Simon Petrus, der ihm gefolgt war, und ging in das Grab hinein. Er sah die Leinenbinden liegen -Johannes Joh 50 20 7 und das Schweißtuch, das auf dem Kopf Jesu gelegen hatte; es lag aber nicht bei den Leinenbinden, sondern zusammengebunden daneben an einer besonderen Stelle. -Johannes Joh 50 20 8 Da ging auch der andere Jünger, der zuerst an das Grab gekommen war, hinein; er sah und glaubte. -Johannes Joh 50 20 9 Denn sie wussten noch nicht aus der Schrift, dass er von den Toten auferstehen musste. -Johannes Joh 50 20 10 Dann kehrten die Jünger wieder nach Hause zurück. -Johannes Joh 50 20 11 Maria aber stand draußen vor dem Grab und weinte. Während sie weinte, beugte sie sich in die Grabkammer hinein. -Johannes Joh 50 20 12 Da sah sie zwei Engel in weißen Gewändern sitzen, den einen dort, wo der Kopf, den anderen dort, wo die Füße des Leichnams Jesu gelegen hatten. -Johannes Joh 50 20 13 Die Engel sagten zu ihr: Frau, warum weinst du? Sie antwortete ihnen: Man hat meinen Herrn weggenommen und ich weiß nicht, wohin man ihn gelegt hat. -Johannes Joh 50 20 14 Als sie das gesagt hatte, wandte sie sich um und sah Jesus dastehen, wusste aber nicht, dass es Jesus war. -Johannes Joh 50 20 15 Jesus sagte zu ihr: Frau, warum weinst du? Wen suchst du? Sie meinte, es sei der Gärtner, und sagte zu ihm: Herr, wenn du ihn weggebracht hast, sag mir, wohin du ihn gelegt hast. Dann will ich ihn holen. -Johannes Joh 50 20 16 Jesus sagte zu ihr: Maria! Da wandte sie sich ihm zu und sagte auf Hebräisch zu ihm: Rabbuni!, das heißt: Meister. -Johannes Joh 50 20 17 Jesus sagte zu ihr: Halte mich nicht fest; denn ich bin noch nicht zum Vater hinaufgegangen. Geh aber zu meinen Brüdern und sag ihnen: Ich gehe hinauf zu meinem Vater und zu eurem Vater, zu meinem Gott und zu eurem Gott. -Johannes Joh 50 20 18 Maria von Magdala ging zu den Jüngern und verkündete ihnen: Ich habe den Herrn gesehen. Und sie richtete aus, was er ihr gesagt hatte. -Johannes Joh 50 20 19 Am Abend dieses ersten Tages der Woche, als die Jünger aus Furcht vor den Juden die Türen verschlossen hatten, kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch! -Johannes Joh 50 20 20 Nach diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite. Da freuten sich die Jünger, dass sie den Herrn sahen. -Johannes Joh 50 20 21 Jesus sagte noch einmal zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch. -Johannes Joh 50 20 22 Nachdem er das gesagt hatte, hauchte er sie an und sprach zu ihnen: Empfangt den Heiligen Geist! -Johannes Joh 50 20 23 Wem ihr die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben; wem ihr die Vergebung verweigert, dem ist sie verweigert. -Johannes Joh 50 20 24 Thomas, genannt Didymus (Zwilling), einer der Zwölf, war nicht bei ihnen, als Jesus kam. -Johannes Joh 50 20 25 Die anderen Jünger sagten zu ihm: Wir haben den Herrn gesehen. Er entgegnete ihnen: Wenn ich nicht die Male der Nägel an seinen Händen sehe und wenn ich meinen Finger nicht in die Male der Nägel und meine Hand nicht in seine Seite lege, glaube ich nicht. -Johannes Joh 50 20 26 Acht Tage darauf waren seine Jünger wieder versammelt und Thomas war dabei. Die Türen waren verschlossen. Da kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte: Friede sei mit euch! -Johannes Joh 50 20 27 Dann sagte er zu Thomas: Streck deinen Finger aus - hier sind meine Hände! Streck deine Hand aus und leg sie in meine Seite und sei nicht ungläubig, sondern gläubig! -Johannes Joh 50 20 28 Thomas antwortete ihm: Mein Herr und mein Gott! -Johannes Joh 50 20 29 Jesus sagte zu ihm: Weil du mich gesehen hast, glaubst du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben. -Johannes Joh 50 20 30 Noch viele andere Zeichen, die in diesem Buch nicht aufgeschrieben sind, hat Jesus vor den Augen seiner Jünger getan. -Johannes Joh 50 20 31 Diese aber sind aufgeschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der Messias ist, der Sohn Gottes, und damit ihr durch den Glauben das Leben habt in seinem Namen. -Johannes Joh 50 21 1 Danach offenbarte sich Jesus den Jüngern noch einmal. Es war am See von Tiberias und er offenbarte sich in folgender Weise. -Johannes Joh 50 21 2 Simon Petrus, Thomas, genannt Didymus (Zwilling), Natanaël aus Kana in Galiläa, die Söhne des Zebedäus und zwei andere von seinen Jüngern waren zusammen. -Johannes Joh 50 21 3 Simon Petrus sagte zu ihnen: Ich gehe fischen. Sie sagten zu ihm: Wir kommen auch mit. Sie gingen hinaus und stiegen in das Boot. Aber in dieser Nacht fingen sie nichts. -Johannes Joh 50 21 4 Als es schon Morgen wurde, stand Jesus am Ufer. Doch die Jünger wussten nicht, dass es Jesus war. -Johannes Joh 50 21 5 Jesus sagte zu ihnen: Meine Kinder, habt ihr nicht etwas zu essen? Sie antworteten ihm: Nein. -Johannes Joh 50 21 6 Er aber sagte zu ihnen: Werft das Netz auf der rechten Seite des Bootes aus und ihr werdet etwas fangen. Sie warfen das Netz aus und konnten es nicht wieder einholen, so voller Fische war es. -Johannes Joh 50 21 7 Da sagte der Jünger, den Jesus liebte, zu Petrus: Es ist der Herr! Als Simon Petrus hörte, dass es der Herr sei, gürtete er sich das Obergewand um, weil er nackt war, und sprang in den See. -Johannes Joh 50 21 8 Dann kamen die anderen Jünger mit dem Boot - sie waren nämlich nicht weit vom Land entfernt, nur etwa zweihundert Ellen - und zogen das Netz mit den Fischen hinter sich her. -Johannes Joh 50 21 9 Als sie an Land gingen, sahen sie am Boden ein Kohlenfeuer und darauf Fisch und Brot. -Johannes Joh 50 21 10 Jesus sagte zu ihnen: Bringt von den Fischen, die ihr gerade gefangen habt. -Johannes Joh 50 21 11 Da ging Simon Petrus und zog das Netz an Land. Es war mit hundertdreiundfünfzig großen Fischen gefüllt, und obwohl es so viele waren, zerriss das Netz nicht. -Johannes Joh 50 21 12 Jesus sagte zu ihnen: Kommt her und esst! Keiner von den Jüngern wagte ihn zu fragen: Wer bist du? Denn sie wussten, dass es der Herr war. -Johannes Joh 50 21 13 Jesus trat heran, nahm das Brot und gab es ihnen, ebenso den Fisch. -Johannes Joh 50 21 14 Dies war schon das dritte Mal, dass Jesus sich den Jüngern offenbarte, seit er von den Toten auferstanden war. -Johannes Joh 50 21 15 Als sie gegessen hatten, sagte Jesus zu Simon Petrus: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich mehr als diese? Er antwortete ihm: Ja, Herr, du weißt, dass ich dich liebe. Jesus sagte zu ihm: Weide meine Lämmer! -Johannes Joh 50 21 16 Zum zweiten Mal fragte er ihn: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich? Er antwortete ihm: Ja, Herr, du weißt, dass ich dich liebe. Jesus sagte zu ihm: Weide meine Schafe! -Johannes Joh 50 21 17 Zum dritten Mal fragte er ihn: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich? Da wurde Petrus traurig, weil Jesus ihn zum dritten Mal gefragt hatte: Hast du mich lieb? Er gab ihm zu Antwort: Herr, du weißt alles; du weißt, dass ich dich lieb habe. Jesus sagte zu ihm: Weide meine Schafe! -Johannes Joh 50 21 18 Amen, amen, das sage ich dir: Als du noch jung warst, hast du dich selbst gegürtet und konntest gehen, wohin du wolltest. Wenn du aber alt geworden bist, wirst du deine Hände ausstrecken und ein anderer wird dich gürten und dich führen, wohin du nicht willst. -Johannes Joh 50 21 19 Das sagte Jesus, um anzudeuten, durch welchen Tod er Gott verherrlichen würde. Nach diesen Worten sagte er zu ihm: Folge mir nach! -Johannes Joh 50 21 20 Petrus wandte sich um und sah, wie der Jünger, den Jesus liebte, (diesem) folgte. Es war der Jünger, der sich bei jenem Mahl an die Brust Jesu gelehnt und ihn gefragt hatte: Herr, wer ist es, der dich verraten wird? -Johannes Joh 50 21 21 Als Petrus diesen Jünger sah, fragte er Jesus: Herr, was wird denn mit ihm? -Johannes Joh 50 21 22 Jesus antwortete ihm: Wenn ich will, dass er bis zu meinem Kommen bleibt, was geht das dich an? Du aber folge mir nach! -Johannes Joh 50 21 23 Da verbreitete sich unter den Brüdern die Meinung: Jener Jünger stirbt nicht. Doch Jesus hatte zu Petrus nicht gesagt: Er stirbt nicht, sondern: Wenn ich will, dass er bis zu meinem Kommen bleibt, was geht das dich an? -Johannes Joh 50 21 24 Dieser Jünger ist es, der all das bezeugt und der es aufgeschrieben hat; und wir wissen, dass sein Zeugnis wahr ist. -Johannes Joh 50 21 25 Es gibt aber noch vieles andere, was Jesus getan hat. Wenn man alles aufschreiben wollte, so könnte, wie ich glaube, die ganze Welt die Bücher nicht fassen, die man schreiben müsste. +Lukas Lk 49 11 1 Danach suchte der Herr zweiundsiebzig andere aus und sandte sie zu zweit voraus in alle Städte und Ortschaften, in die er selbst gehen wollte. +Lukas Lk 49 11 2 Er sagte zu ihnen: Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenig Arbeiter. Bittet also den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte auszusenden. +Lukas Lk 49 11 3 Geht! Ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe. +Lukas Lk 49 11 4 Nehmt keinen Geldbeutel mit, keine Vorratstasche und keine Schuhe! Grüßt niemand unterwegs! +Lukas Lk 49 11 5 Wenn ihr in ein Haus kommt, so sagt als erstes: Friede diesem Haus! +Lukas Lk 49 11 6 Und wenn dort ein Mann des Friedens wohnt, wird der Friede, den ihr ihm wünscht, auf ihm ruhen; andernfalls wird er zu euch zurückkehren. +Lukas Lk 49 11 7 Bleibt in diesem Haus, esst und trinkt, was man euch anbietet; denn wer arbeitet, hat ein Recht auf seinen Lohn. Zieht nicht von einem Haus in ein anderes! +Lukas Lk 49 11 8 Wenn ihr in eine Stadt kommt und man euch aufnimmt, so esst, was man euch vorsetzt. +Lukas Lk 49 11 9 Heilt die Kranken, die dort sind, und sagt den Leuten: Das Reich Gottes ist euch nahe. +Lukas Lk 49 11 10 Wenn ihr aber in eine Stadt kommt, in der man euch nicht aufnimmt, dann stellt euch auf die Straße und ruft: +Lukas Lk 49 11 11 Selbst den Staub eurer Stadt, der an unseren Füßen klebt, lassen wir euch zurück; doch das sollt ihr wissen: Das Reich Gottes ist nahe. +Lukas Lk 49 11 12 Ich sage euch: Sodom wird es an jenem Tag nicht so schlimm ergehen wie dieser Stadt. +Lukas Lk 49 11 13 Weh dir, Chorazin! Weh dir, Betsaida! Wenn einst in Tyrus und Sidon die Wunder geschehen wären, die bei euch geschehen sind - man hätte dort in Sack und Asche Buße getan. +Lukas Lk 49 11 14 Tyrus und Sidon wird es beim Gericht nicht so schlimm ergehen wie euch. +Lukas Lk 49 11 15 Und du, Kafarnaum, meinst du etwa, [du wirst bis zum Himmel erhoben? Nein, in die Unterwelt wirst du hinabgeworfen.] +Lukas Lk 49 11 16 Wer euch hört, der hört mich, und wer euch ablehnt, der lehnt mich ab; wer aber mich ablehnt, der lehnt den ab, der mich gesandt hat. +Lukas Lk 49 11 17 Die Zweiundsiebzig kehrten zurück und berichteten voll Freude: Herr, sogar die Dämonen gehorchen uns, wenn wir deinen Namen aussprechen. +Lukas Lk 49 11 18 Da sagte er zu ihnen: Ich sah den Satan wie einen Blitz vom Himmel fallen. +Lukas Lk 49 11 19 Seht, ich habe euch die Vollmacht gegeben, auf Schlangen und Skorpione zu treten und die ganze Macht des Feindes zu überwinden. Nichts wird euch schaden können. +Lukas Lk 49 11 20 Doch freut euch nicht darüber, dass euch die Geister gehorchen, sondern freut euch darüber, dass eure Namen im Himmel verzeichnet sind. +Lukas Lk 49 11 21 In dieser Stunde rief Jesus, vom Heiligen Geist erfüllt, voll Freude aus: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du all das den Weisen und Klugen verborgen, den Unmündigen aber offenbart hast. Ja, Vater, so hat es dir gefallen. +Lukas Lk 49 11 22 Mir ist von meinem Vater alles übergeben worden; niemand weiß, wer der Sohn ist, nur der Vater, und niemand weiß, wer der Vater ist, nur der Sohn und der, dem es der Sohn offenbaren will. +Lukas Lk 49 11 23 Jesus wandte sich an die Jünger und sagte zu ihnen allein: Selig sind die, deren Augen sehen, was ihr seht. +Lukas Lk 49 11 24 Ich sage euch: Viele Propheten und Könige wollten sehen, was ihr seht, und haben es nicht gesehen und wollten hören, was ihr hört, und haben es nicht gehört. +Lukas Lk 49 11 25 Da stand ein Gesetzeslehrer auf, und um Jesus auf die Probe zu stellen, fragte er ihn: Meister, was muss ich tun, um das ewige Leben zu gewinnen? +Lukas Lk 49 11 26 Jesus sagte zu ihm: Was steht im Gesetz? Was liest du dort? +Lukas Lk 49 11 27 Er antwortete: [Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele, mit all deiner Kraft] und all deinen Gedanken, und: [Deinen Nächsten sollst du lieben wie dich selbst.] +Lukas Lk 49 11 28 Jesus sagte zu ihm: Du hast richtig geantwortet. Handle danach und du wirst leben. +Lukas Lk 49 11 29 Der Gesetzeslehrer wollte seine Frage rechtfertigen und sagte zu Jesus: Und wer ist mein Nächster? +Lukas Lk 49 11 30 Darauf antwortete ihm Jesus: Ein Mann ging von Jerusalem nach Jericho hinab und wurde von Räubern überfallen. Sie plünderten ihn aus und schlugen ihn nieder; dann gingen sie weg und ließen ihn halb tot liegen. +Lukas Lk 49 11 31 Zufällig kam ein Priester denselben Weg herab; er sah ihn und ging weiter. +Lukas Lk 49 11 32 Auch ein Levit kam zu der Stelle; er sah ihn und ging weiter. +Lukas Lk 49 11 33 Dann kam ein Mann aus Samarien, der auf der Reise war. Als er ihn sah, hatte er Mitleid, +Lukas Lk 49 11 34 ging zu ihm hin, goss Öl und Wein auf seine Wunden und verband sie. Dann hob er ihn auf sein Reittier, brachte ihn zu einer Herberge und sorgte für ihn. +Lukas Lk 49 11 35 Am andern Morgen holte er zwei Denare hervor, gab sie dem Wirt und sagte: Sorge für ihn, und wenn du mehr für ihn brauchst, werde ich es dir bezahlen, wenn ich wiederkomme. +Lukas Lk 49 11 36 Was meinst du: Wer von diesen dreien hat sich als der Nächste dessen erwiesen, der von den Räubern überfallen wurde? +Lukas Lk 49 11 37 Der Gesetzeslehrer antwortete: Der, der barmherzig an ihm gehandelt hat. Da sagte Jesus zu ihm: Dann geh und handle genauso! +Lukas Lk 49 11 38 Sie zogen zusammen weiter und er kam in ein Dorf. Eine Frau namens Marta nahm ihn freundlich auf. +Lukas Lk 49 11 39 Sie hatte eine Schwester, die Maria hieß. Maria setzte sich dem Herrn zu Füßen und hörte seinen Worten zu. +Lukas Lk 49 11 40 Marta aber war ganz davon in Anspruch genommen, für ihn zu sorgen. Sie kam zu ihm und sagte: Herr, kümmert es dich nicht, dass meine Schwester die ganze Arbeit mir allein überlässt? Sag ihr doch, sie soll mir helfen! +Lukas Lk 49 11 41 Der Herr antwortete: Marta, Marta, du machst dir viele Sorgen und Mühen. +Lukas Lk 49 11 42 Aber nur eines ist notwendig. Maria hat das Bessere gewählt, das soll ihr nicht genommen werden. +Lukas Lk 49 12 1 Jesus betete einmal an einem Ort; und als er das Gebet beendet hatte, sagte einer seiner Jünger zu ihm: Herr, lehre uns beten, wie schon Johannes seine Jünger beten gelehrt hat. +Lukas Lk 49 12 2 Da sagte er zu ihnen: Wenn ihr betet, so sprecht: Vater, /dein Name werde geheiligt. /Dein Reich komme. +Lukas Lk 49 12 3 Gib uns täglich das Brot, das wir brauchen. +Lukas Lk 49 12 4 Und erlass uns unsere Sünden; /denn auch wir erlassen jedem, was er uns schuldig ist. /Und führe uns nicht in Versuchung. +Lukas Lk 49 12 5 Dann sagte er zu ihnen: Wenn einer von euch einen Freund hat und um Mitternacht zu ihm geht und sagt: Freund, leih mir drei Brote; +Lukas Lk 49 12 6 denn einer meiner Freunde, der auf Reisen ist, ist zu mir gekommen, und ich habe ihm nichts anzubieten!, +Lukas Lk 49 12 7 wird dann etwa der Mann drinnen antworten: Lass mich in Ruhe, die Tür ist schon verschlossen und meine Kinder schlafen bei mir; ich kann nicht aufstehen und dir etwas geben? +Lukas Lk 49 12 8 Ich sage euch: Wenn er schon nicht deswegen aufsteht und ihm seine Bitte erfüllt, weil er sein Freund ist, so wird er doch wegen seiner Zudringlichkeit aufstehen und ihm geben, was er braucht. +Lukas Lk 49 12 9 Darum sage ich euch: Bittet, dann wird euch gegeben; sucht, dann werdet ihr finden; klopft an, dann wird euch geöffnet. +Lukas Lk 49 12 10 Denn wer bittet, der empfängt; wer sucht, der findet; und wer anklopft, dem wird geöffnet. +Lukas Lk 49 12 11 Oder ist unter euch ein Vater, der seinem Sohn eine Schlange gibt, wenn er um einen Fisch bittet, +Lukas Lk 49 12 12 oder einen Skorpion, wenn er um ein Ei bittet? +Lukas Lk 49 12 13 Wenn nun schon ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gebt, was gut ist, wie viel mehr wird der Vater im Himmel den Heiligen Geist denen geben, die ihn bitten. +Lukas Lk 49 12 14 Jesus trieb einen Dämon aus, der stumm war. Als der Dämon den Stummen verlassen hatte, konnte der Mann reden. Alle Leute staunten. +Lukas Lk 49 12 15 Einige von ihnen aber sagten: Mit Hilfe von Beelzebul, dem Anführer der Dämonen, treibt er die Dämonen aus. +Lukas Lk 49 12 16 Andere wollten ihn auf die Probe stellen und forderten von ihm ein Zeichen vom Himmel. +Lukas Lk 49 12 17 Doch er wusste, was sie dachten, und sagte zu ihnen: Jedes Reich, das in sich gespalten ist, wird veröden und ein Haus ums andere stürzt ein. +Lukas Lk 49 12 18 Wenn also der Satan mit sich selbst im Streit liegt, wie kann sein Reich dann Bestand haben? Ihr sagt doch, dass ich die Dämonen mit Hilfe von Beelzebul austreibe. +Lukas Lk 49 12 19 Wenn ich die Dämonen durch Beelzebul austreibe, durch wen treiben dann eure Anhänger sie aus? Sie selbst also sprechen euch das Urteil. +Lukas Lk 49 12 20 Wenn ich aber die Dämonen durch den Finger Gottes austreibe, dann ist doch das Reich Gottes schon zu euch gekommen. +Lukas Lk 49 12 21 Solange ein bewaffneter starker Mann seinen Hof bewacht, ist sein Besitz sicher; +Lukas Lk 49 12 22 wenn ihn aber ein Stärkerer angreift und besiegt, dann nimmt ihm der Stärkere all seine Waffen weg, auf die er sich verlassen hat, und verteilt die Beute. +Lukas Lk 49 12 23 Wer nicht für mich ist, der ist gegen mich; wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut. +Lukas Lk 49 12 24 Ein unreiner Geist, der einen Menschen verlassen hat, wandert durch die Wüste und sucht einen Ort, wo er bleiben kann. Wenn er keinen findet, sagt er: Ich will in mein Haus zurückkehren, das ich verlassen habe. +Lukas Lk 49 12 25 Und wenn er es bei seiner Rückkehr sauber und geschmückt antrifft, +Lukas Lk 49 12 26 dann geht er und holt sieben andere Geister, die noch schlimmer sind als er selbst. Sie ziehen dort ein und lassen sich nieder. So wird es mit diesem Menschen am Ende schlimmer werden als vorher. +Lukas Lk 49 12 27 Als er das sagte, rief eine Frau aus der Menge ihm zu: Selig die Frau, deren Leib dich getragen und deren Brust dich genährt hat. +Lukas Lk 49 12 28 Er aber erwiderte: Selig sind vielmehr die, die das Wort Gottes hören und es befolgen. +Lukas Lk 49 12 29 Als immer mehr Menschen zu ihm kamen, sagte er: Diese Generation ist böse. Sie fordert ein Zeichen; aber es wird ihr kein anderes gegeben werden als das Zeichen des Jona. +Lukas Lk 49 12 30 Denn wie Jona für die Einwohner von Ninive ein Zeichen war, so wird es auch der Menschensohn für diese Generation sein. +Lukas Lk 49 12 31 Die Königin des Südens wird beim Gericht gegen die Männer dieser Generation auftreten und sie verurteilen; denn sie kam vom Ende der Erde, um die Weisheit Salomos zu hören. Hier aber ist einer, der mehr ist als Salomo. +Lukas Lk 49 12 32 Die Männer von Ninive werden beim Gericht gegen diese Generation auftreten und sie verurteilen; denn sie haben sich nach der Predigt des Jona bekehrt. Hier aber ist einer, der mehr ist als Jona. +Lukas Lk 49 12 33 Niemand zündet ein Licht an und stellt es in einen versteckten Winkel oder stülpt ein Gefäß darüber, sondern man stellt es auf einen Leuchter, damit alle, die eintreten, es leuchten sehen. +Lukas Lk 49 12 34 Dein Auge gibt dem Körper Licht. Wenn dein Auge gesund ist, dann wird auch dein ganzer Körper hell sein. Wenn es aber krank ist, dann wird dein Körper finster sein. +Lukas Lk 49 12 35 Achte also darauf, dass in dir nicht Finsternis statt Licht ist. +Lukas Lk 49 12 36 Wenn dein ganzer Körper von Licht erfüllt und nichts Finsteres in ihm ist, dann wird er so hell sein, wie wenn die Lampe dich mit ihrem Schein beleuchtet. +Lukas Lk 49 12 37 Nach dieser Rede lud ein Pharisäer Jesus zum Essen ein. Jesus ging zu ihm und setzte sich zu Tisch. +Lukas Lk 49 12 38 Als der Pharisäer sah, dass er sich vor dem Essen nicht die Hände wusch, war er verwundert. +Lukas Lk 49 12 39 Da sagte der Herr zu ihm: O ihr Pharisäer! Ihr haltet zwar Becher und Teller außen sauber, innen aber seid ihr voll Raubgier und Bosheit. +Lukas Lk 49 12 40 Ihr Unverständigen! Hat nicht der, der das Äußere schuf, auch das Innere geschaffen? +Lukas Lk 49 12 41 Gebt lieber, was in den Schüsseln ist, den Armen, dann ist für euch alles rein. +Lukas Lk 49 12 42 Doch weh euch Pharisäern! Ihr gebt den Zehnten von Minze, Gewürzkraut und allem Gemüse, die Gerechtigkeit aber und die Liebe zu Gott vergesst ihr. Man muss das eine tun, ohne das andere zu unterlassen. +Lukas Lk 49 12 43 Weh euch Pharisäern! Ihr wollt in den Synagogen den vordersten Sitz haben und auf den Straßen und Plätzen von allen gegrüßt werden. +Lukas Lk 49 12 44 Weh euch: Ihr seid wie Gräber, die man nicht mehr sieht; die Leute gehen darüber, ohne es zu merken. +Lukas Lk 49 12 45 Darauf erwiderte ihm ein Gesetzeslehrer: Meister, damit beleidigst du auch uns. +Lukas Lk 49 12 46 Er antwortete: Weh auch euch Gesetzeslehrern! Ihr ladet den Menschen Lasten auf, die sie kaum tragen können, selbst aber rührt ihr keinen Finger dafür. +Lukas Lk 49 12 47 Weh euch! Ihr errichtet Denkmäler für die Propheten, die von euren Vätern umgebracht wurden. +Lukas Lk 49 12 48 Damit bestätigt und billigt ihr, was eure Väter getan haben. Sie haben die Propheten umgebracht, ihr errichtet ihnen Bauten. +Lukas Lk 49 12 49 Deshalb hat auch die Weisheit Gottes gesagt: Ich werde Propheten und Apostel zu ihnen senden und sie werden einige von ihnen töten und andere verfolgen, +Lukas Lk 49 12 50 damit das Blut aller Propheten, das seit der Erschaffung der Welt vergossen worden ist, an dieser Generation gerächt wird, +Lukas Lk 49 12 51 vom Blut Abels bis zum Blut des Zacharias, der im Vorhof zwischen Altar und Tempel umgebracht wurde. Ja, das sage ich euch: An dieser Generation wird es gerächt werden. +Lukas Lk 49 12 52 Weh euch Gesetzeslehrern! Ihr habt den Schlüssel (der Tür) zur Erkenntnis weggenommen. Ihr selbst seid nicht hineingegangen und die, die hineingehen wollten, habt ihr daran gehindert. +Lukas Lk 49 12 53 Als Jesus das Haus verlassen hatte, begannen die Schriftgelehrten und die Pharisäer, ihn mit vielerlei Fragen hartnäckig zu bedrängen; +Lukas Lk 49 12 54 sie versuchten, ihm eine Falle zu stellen, damit er sich in seinen eigenen Worten verfange. +Lukas Lk 49 13 1 Unterdessen strömten Tausende von Menschen zusammen, sodass es ein gefährliches Gedränge gab. Jesus wandte sich zuerst an seine Jünger und sagte: Hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer, das heißt vor der Heuchelei. +Lukas Lk 49 13 2 Nichts ist verhüllt, was nicht enthüllt wird, und nichts ist verborgen, was nicht bekannt wird. +Lukas Lk 49 13 3 Deshalb wird man alles, was ihr im Dunkeln redet, am hellen Tag hören, und was ihr einander hinter verschlossenen Türen ins Ohr flüstert, das wird man auf den Dächern verkünden. +Lukas Lk 49 13 4 Euch aber, meinen Freunden, sage ich: Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, euch aber sonst nichts tun können. +Lukas Lk 49 13 5 Ich will euch zeigen, wen ihr fürchten sollt: Fürchtet euch vor dem, der nicht nur töten kann, sondern die Macht hat, euch auch noch in die Hölle zu werfen. Ja, das sage ich euch: Ihn sollt ihr fürchten. +Lukas Lk 49 13 6 Verkauft man nicht fünf Spatzen für ein paar Pfennig? Und doch vergisst Gott nicht einen von ihnen. +Lukas Lk 49 13 7 Bei euch aber sind sogar die Haare auf dem Kopf alle gezählt. Fürchtet euch nicht! Ihr seid mehr wert als viele Spatzen. +Lukas Lk 49 13 8 Ich sage euch: Wer sich vor den Menschen zu mir bekennt, zu dem wird sich auch der Menschensohn vor den Engeln Gottes bekennen. +Lukas Lk 49 13 9 Wer mich aber vor den Menschen verleugnet, der wird auch vor den Engeln Gottes verleugnet werden. +Lukas Lk 49 13 10 Jedem, der etwas gegen den Menschensohn sagt, wird vergeben werden; wer aber den Heiligen Geist lästert, dem wird nicht vergeben. +Lukas Lk 49 13 11 Wenn man euch vor die Gerichte der Synagogen und vor die Herrscher und Machthaber schleppt, dann macht euch keine Sorgen, wie ihr euch verteidigen oder was ihr sagen sollt. +Lukas Lk 49 13 12 Denn der Heilige Geist wird euch in der gleichen Stunde eingeben, was ihr sagen müsst. +Lukas Lk 49 13 13 Einer aus der Volksmenge bat Jesus: Meister, sag meinem Bruder, er soll das Erbe mit mir teilen. +Lukas Lk 49 13 14 Er erwiderte ihm: Mensch, wer hat mich zum Richter oder Schlichter bei euch gemacht? +Lukas Lk 49 13 15 Dann sagte er zu den Leuten: Gebt Acht, hütet euch vor jeder Art von Habgier. Denn der Sinn des Lebens besteht nicht darin, dass ein Mensch aufgrund seines großen Vermögens im Überfluss lebt. +Lukas Lk 49 13 16 Und er erzählte ihnen folgendes Beispiel: Auf den Feldern eines reichen Mannes stand eine gute Ernte. +Lukas Lk 49 13 17 Da überlegte er hin und her: Was soll ich tun? Ich weiß nicht, wo ich meine Ernte unterbringen soll. +Lukas Lk 49 13 18 Schließlich sagte er: So will ich es machen: Ich werde meine Scheunen abreißen und größere bauen; dort werde ich mein ganzes Getreide und meine Vorräte unterbringen. +Lukas Lk 49 13 19 Dann kann ich zu mir selber sagen: Nun hast du einen großen Vorrat, der für viele Jahre reicht. Ruh dich aus, iss und trink und freu dich des Lebens! +Lukas Lk 49 13 20 Da sprach Gott zu ihm: Du Narr! Noch in dieser Nacht wird man dein Leben von dir zurückfordern. Wem wird dann all das gehören, was du angehäuft hast? +Lukas Lk 49 13 21 So geht es jedem, der nur für sich selbst Schätze sammelt, aber vor Gott nicht reich ist. +Lukas Lk 49 13 22 Und er sagte zu seinen Jüngern: Deswegen sage ich euch: Sorgt euch nicht um euer Leben und darum, dass ihr etwas zu essen habt, noch um euren Leib und darum, dass ihr etwas anzuziehen habt. +Lukas Lk 49 13 23 Das Leben ist wichtiger als die Nahrung und der Leib wichtiger als die Kleidung. +Lukas Lk 49 13 24 Seht auf die Raben: Sie säen nicht und ernten nicht, sie haben keinen Speicher und keine Scheune; denn Gott ernährt sie. Wie viel mehr seid ihr wert als die Vögel! +Lukas Lk 49 13 25 Wer von euch kann mit all seiner Sorge sein Leben auch nur um eine kleine Zeitspanne verlängern? +Lukas Lk 49 13 26 Wenn ihr nicht einmal etwas so Geringes könnt, warum macht ihr euch dann Sorgen um all das übrige? +Lukas Lk 49 13 27 Seht euch die Lilien an: Sie arbeiten nicht und spinnen nicht. Doch ich sage euch: Selbst Salomo war in all seiner Pracht nicht gekleidet wie eine von ihnen. +Lukas Lk 49 13 28 Wenn aber Gott schon das Gras so prächtig kleidet, das heute auf dem Feld steht und morgen ins Feuer geworfen wird, wie viel mehr dann euch, ihr Kleingläubigen! +Lukas Lk 49 13 29 Darum fragt nicht, was ihr essen und was ihr trinken sollt, und ängstigt euch nicht! +Lukas Lk 49 13 30 Denn um all das geht es den Heiden in der Welt. Euer Vater weiß, dass ihr das braucht. +Lukas Lk 49 13 31 Euch jedoch muss es um sein Reich gehen; dann wird euch das andere dazugegeben. +Lukas Lk 49 13 32 Fürchte dich nicht, du kleine Herde! Denn euer Vater hat beschlossen, euch das Reich zu geben. +Lukas Lk 49 13 33 Verkauft eure Habe und gebt den Erlös den Armen! Macht euch Geldbeutel, die nicht zerreißen. Verschafft euch einen Schatz, der nicht abnimmt, droben im Himmel, wo kein Dieb ihn findet und keine Motte ihn frisst. +Lukas Lk 49 13 34 Denn wo euer Schatz ist, da ist auch euer Herz. +Lukas Lk 49 13 35 Legt euren Gürtel nicht ab und lasst eure Lampen brennen! +Lukas Lk 49 13 36 Seid wie Menschen, die auf die Rückkehr ihres Herrn warten, der auf einer Hochzeit ist, und die ihm öffnen, sobald er kommt und anklopft. +Lukas Lk 49 13 37 Selig die Knechte, die der Herr wach findet, wenn er kommt! Amen, ich sage euch: Er wird sich gürten, sie am Tisch Platz nehmen lassen und sie der Reihe nach bedienen. +Lukas Lk 49 13 38 Und kommt er erst in der zweiten oder dritten Nachtwache und findet sie wach - selig sind sie. +Lukas Lk 49 13 39 Bedenkt: Wenn der Herr des Hauses wüsste, in welcher Stunde der Dieb kommt, so würde er verhindern, dass man in sein Haus einbricht. +Lukas Lk 49 13 40 Haltet auch ihr euch bereit! Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, in der ihr es nicht erwartet. +Lukas Lk 49 13 41 Da sagte Petrus: Herr, meinst du mit diesem Gleichnis nur uns oder auch all die anderen? +Lukas Lk 49 13 42 Der Herr antwortete: Wer ist denn der treue und kluge Verwalter, den der Herr einsetzen wird, damit er seinem Gesinde zur rechten Zeit die Nahrung zuteilt? +Lukas Lk 49 13 43 Selig der Knecht, den der Herr damit beschäftigt findet, wenn er kommt! +Lukas Lk 49 13 44 Wahrhaftig, das sage ich euch: Er wird ihn zum Verwalter seines ganzen Vermögens machen. +Lukas Lk 49 13 45 Wenn aber der Knecht denkt: Mein Herr kommt noch lange nicht zurück!, und anfängt, die Knechte und Mägde zu schlagen; wenn er isst und trinkt und sich berauscht, +Lukas Lk 49 13 46 dann wird der Herr an einem Tag kommen, an dem der Knecht es nicht erwartet, und zu einer Stunde, die er nicht kennt; und der Herr wird ihn in Stücke hauen und ihm seinen Platz unter den Ungläubigen zuweisen. +Lukas Lk 49 13 47 Der Knecht, der den Willen seines Herrn kennt, sich aber nicht darum kümmert und nicht danach handelt, der wird viele Schläge bekommen. +Lukas Lk 49 13 48 Wer aber, ohne den Willen des Herrn zu kennen, etwas tut, was Schläge verdient, der wird wenig Schläge bekommen. Wem viel gegeben wurde, von dem wird viel zurückgefordert werden, und wem man viel anvertraut hat, von dem wird man um so mehr verlangen. +Lukas Lk 49 13 49 Ich bin gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen. Wie froh wäre ich, es würde schon brennen! +Lukas Lk 49 13 50 Ich muss mit einer Taufe getauft werden und ich bin sehr bedrückt, solange sie noch nicht vollzogen ist. +Lukas Lk 49 13 51 Meint ihr, ich sei gekommen, um Frieden auf die Erde zu bringen? Nein, sage ich euch, nicht Frieden, sondern Spaltung. +Lukas Lk 49 13 52 Denn von nun an wird es so sein: Wenn fünf Menschen im gleichen Haus leben, wird Zwietracht herrschen: Drei werden gegen zwei stehen und zwei gegen drei, +Lukas Lk 49 13 53 der Vater gegen den Sohn und [der Sohn gegen den Vater,] die Mutter gegen die Tochter und [die Tochter gegen die Mutter,] die Schwiegermutter gegen ihre Schwiegertochter und [die Schwiegertochter gegen die Schwiegermutter.] +Lukas Lk 49 13 54 Außerdem sagte Jesus zu den Leuten: Sobald ihr im Westen Wolken aufsteigen seht, sagt ihr: Es gibt Regen. Und es kommt so. +Lukas Lk 49 13 55 Und wenn der Südwind weht, dann sagt ihr: Es wird heiß. Und es trifft ein. +Lukas Lk 49 13 56 Ihr Heuchler! Das Aussehen der Erde und des Himmels könnt ihr deuten. Warum könnt ihr dann die Zeichen dieser Zeit nicht deuten? +Lukas Lk 49 13 57 Warum findet ihr nicht schon von selbst das rechte Urteil? +Lukas Lk 49 13 58 Wenn du mit deinem Gegner vor Gericht gehst, bemüh dich noch auf dem Weg, dich mit ihm zu einigen. Sonst wird er dich vor den Richter schleppen und der Richter wird dich dem Gerichtsdiener übergeben, und der Gerichtsdiener wird dich ins Gefängnis werfen. +Lukas Lk 49 13 59 Ich sage dir: Du kommst von dort nicht heraus, bis du auch den letzten Pfennig bezahlt hast. +Lukas Lk 49 14 1 Zu dieser Zeit kamen einige Leute zu Jesus und berichteten ihm von den Galiläern, die Pilatus beim Opfern umbringen ließ, sodass sich ihr Blut mit dem ihrer Opfertiere vermischte. +Lukas Lk 49 14 2 Da sagte er zu ihnen: Meint ihr, dass nur diese Galiläer Sünder waren, weil das mit ihnen geschehen ist, alle anderen Galiläer aber nicht? +Lukas Lk 49 14 3 Nein, im Gegenteil: Ihr alle werdet genauso umkommen, wenn ihr euch nicht bekehrt. +Lukas Lk 49 14 4 Oder jene achtzehn Menschen, die beim Einsturz des Turms von Schiloach erschlagen wurden - meint ihr, dass nur sie Schuld auf sich geladen hatten, alle anderen Einwohner von Jerusalem aber nicht? +Lukas Lk 49 14 5 Nein, im Gegenteil: Ihr alle werdet genauso umkommen, wenn ihr euch nicht bekehrt. +Lukas Lk 49 14 6 Und er erzählte ihnen dieses Gleichnis: Ein Mann hatte in seinem Weinberg einen Feigenbaum; und als er kam und nachsah, ob er Früchte trug, fand er keine. +Lukas Lk 49 14 7 Da sagte er zu seinem Weingärtner: Jetzt komme ich schon drei Jahre und sehe nach, ob dieser Feigenbaum Früchte trägt, und finde nichts. Hau ihn um! Was soll er weiter dem Boden seine Kraft nehmen? +Lukas Lk 49 14 8 Der Weingärtner erwiderte: Herr, lass ihn dieses Jahr noch stehen; ich will den Boden um ihn herum aufgraben und düngen. +Lukas Lk 49 14 9 Vielleicht trägt er doch noch Früchte; wenn nicht, dann lass ihn umhauen. +Lukas Lk 49 14 10 Am Sabbat lehrte Jesus in einer Synagoge. +Lukas Lk 49 14 11 Dort saß eine Frau, die seit achtzehn Jahren krank war, weil sie von einem Dämon geplagt wurde; ihr Rücken war verkrümmt und sie konnte nicht mehr aufrecht gehen. +Lukas Lk 49 14 12 Als Jesus sie sah, rief er sie zu sich und sagte: Frau, du bist von deinem Leiden erlöst. +Lukas Lk 49 14 13 Und er legte ihr die Hände auf. Im gleichen Augenblick richtete sie sich auf und pries Gott. +Lukas Lk 49 14 14 Der Synagogenvorsteher aber war empört darüber, dass Jesus am Sabbat heilte, und sagte zu den Leuten: Sechs Tage sind zum Arbeiten da. Kommt also an diesen Tagen und lasst euch heilen, nicht am Sabbat! +Lukas Lk 49 14 15 Der Herr erwiderte ihm: Ihr Heuchler! Bindet nicht jeder von euch am Sabbat seinen Ochsen oder Esel von der Krippe los und führt ihn zur Tränke? +Lukas Lk 49 14 16 Diese Tochter Abrahams aber, die der Satan schon seit achtzehn Jahren gefesselt hielt, sollte am Sabbat nicht davon befreit werden dürfen? +Lukas Lk 49 14 17 Durch diese Worte wurden alle seine Gegner beschämt; das ganze Volk aber freute sich über all die großen Taten, die er vollbrachte. +Lukas Lk 49 14 18 Er sagte: Wem ist das Reich Gottes ähnlich, womit soll ich es vergleichen? +Lukas Lk 49 14 19 Es ist wie ein Senfkorn, das ein Mann in seinem Garten in die Erde steckte; es wuchs und wurde zu einem [Baum] und [die Vögel des Himmels nisteten in seinen Zweigen.] +Lukas Lk 49 14 20 Außerdem sagte er: Womit soll ich das Reich Gottes vergleichen? +Lukas Lk 49 14 21 Es ist wie der Sauerteig, den eine Frau unter einen großen Trog Mehl mischte, bis das Ganze durchsäuert war. +Lukas Lk 49 14 22 Auf seinem Weg nach Jerusalem zog er von Stadt zu Stadt und von Dorf zu Dorf und lehrte. +Lukas Lk 49 14 23 Da fragte ihn einer: Herr, sind es nur wenige, die gerettet werden? Er sagte zu ihnen: +Lukas Lk 49 14 24 Bemüht euch mit allen Kräften, durch die enge Tür zu gelangen; denn viele, sage ich euch, werden versuchen hineinzukommen, aber es wird ihnen nicht gelingen. +Lukas Lk 49 14 25 Wenn der Herr des Hauses aufsteht und die Tür verschließt, dann steht ihr draußen, klopft an die Tür und ruft: Herr, mach uns auf! Er aber wird euch antworten: Ich weiß nicht, woher ihr seid. +Lukas Lk 49 14 26 Dann werdet ihr sagen: Wir haben doch mit dir gegessen und getrunken und du hast auf unseren Straßen gelehrt. +Lukas Lk 49 14 27 Er aber wird erwidern: Ich sage euch, ich weiß nicht, woher ihr seid. [Weg von mir, ihr habt alle Unrecht getan!] +Lukas Lk 49 14 28 Da werdet ihr heulen und mit den Zähnen knirschen, wenn ihr seht, dass Abraham, Isaak und Jakob und alle Propheten im Reich Gottes sind, ihr selbst aber ausgeschlossen seid. +Lukas Lk 49 14 29 Und man wird von Osten und Westen und von Norden und Süden kommen und im Reich Gottes zu Tisch sitzen. +Lukas Lk 49 14 30 Dann werden manche von den Letzten die Ersten sein und manche von den Ersten die Letzten. +Lukas Lk 49 14 31 Zu dieser Zeit kamen einige Pharisäer zu ihm und sagten: Geh weg, verlass dieses Gebiet, denn Herodes will dich töten. +Lukas Lk 49 14 32 Er antwortete ihnen: Geht und sagt diesem Fuchs: Ich treibe Dämonen aus und heile Kranke, heute und morgen, und am dritten Tag werde ich mein Werk vollenden. +Lukas Lk 49 14 33 Doch heute und morgen und am folgenden Tag muss ich weiterwandern; denn ein Prophet darf nirgendwo anders als in Jerusalem umkommen. +Lukas Lk 49 14 34 Jerusalem, Jerusalem, du tötest die Propheten und steinigst die Boten, die zu dir gesandt sind. Wie oft wollte ich deine Kinder um mich sammeln, so wie eine Henne ihre Küken unter ihre Flügel nimmt; aber ihr habt nicht gewollt. +Lukas Lk 49 14 35 Darum wird euer Haus (von Gott) verlassen. Ich sage euch: Ihr werdet mich nicht mehr sehen, bis die Zeit kommt, in der ihr ruft: [Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn!] +Lukas Lk 49 15 1 Als Jesus an einem Sabbat in das Haus eines führenden Pharisäers zum Essen kam, beobachtete man ihn genau. +Lukas Lk 49 15 2 Da stand auf einmal ein Mann vor ihm, der an Wassersucht litt. +Lukas Lk 49 15 3 Jesus wandte sich an die Gesetzeslehrer und die Pharisäer und fragte: Ist es am Sabbat erlaubt zu heilen, oder nicht? +Lukas Lk 49 15 4 Sie schwiegen. Da berührte er den Mann, heilte ihn und ließ ihn gehen. +Lukas Lk 49 15 5 Zu ihnen aber sagte er: Wer von euch wird seinen Sohn oder seinen Ochsen, der in den Brunnen fällt, nicht sofort herausziehen, auch am Sabbat? +Lukas Lk 49 15 6 Darauf konnten sie ihm nichts erwidern. +Lukas Lk 49 15 7 Als er bemerkte, wie sich die Gäste die Ehrenplätze aussuchten, nahm er das zum Anlass, ihnen eine Lehre zu erteilen. Er sagte zu ihnen: +Lukas Lk 49 15 8 Wenn du zu einer Hochzeit eingeladen bist, such dir nicht den Ehrenplatz aus. Denn es könnte ein anderer eingeladen sein, der vornehmer ist als du, +Lukas Lk 49 15 9 und dann würde der Gastgeber, der dich und ihn eingeladen hat, kommen und zu dir sagen: Mach diesem hier Platz! Du aber wärst beschämt und müsstest den untersten Platz einnehmen. +Lukas Lk 49 15 10 Wenn du also eingeladen bist, setz dich lieber, wenn du hinkommst, auf den untersten Platz; dann wird der Gastgeber zu dir kommen und sagen: Mein Freund, rück weiter hinauf! Das wird für dich eine Ehre sein vor allen anderen Gästen. +Lukas Lk 49 15 11 Denn wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt, und wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden. +Lukas Lk 49 15 12 Dann sagte er zu dem Gastgeber: Wenn du mittags oder abends ein Essen gibst, so lade nicht deine Freunde oder deine Brüder, deine Verwandten oder reiche Nachbarn ein; sonst laden auch sie dich ein, und damit ist dir wieder alles vergolten. +Lukas Lk 49 15 13 Nein, wenn du ein Essen gibst, dann lade Arme, Krüppel, Lahme und Blinde ein. +Lukas Lk 49 15 14 Du wirst selig sein, denn sie können es dir nicht vergelten; es wird dir vergolten werden bei der Auferstehung der Gerechten. +Lukas Lk 49 15 15 Als einer der Gäste das hörte, sagte er zu Jesus: Selig, wer im Reich Gottes am Mahl teilnehmen darf. +Lukas Lk 49 15 16 Jesus sagte zu ihm: Ein Mann veranstaltete ein großes Festmahl und lud viele dazu ein. +Lukas Lk 49 15 17 Als das Fest beginnen sollte, schickte er seinen Diener und ließ den Gästen, die er eingeladen hatte, sagen: Kommt, es steht alles bereit! +Lukas Lk 49 15 18 Aber einer nach dem andern ließ sich entschuldigen. Der erste ließ ihm sagen: Ich habe einen Acker gekauft und muss jetzt gehen und ihn besichtigen. Bitte, entschuldige mich! +Lukas Lk 49 15 19 Ein anderer sagte: Ich habe fünf Ochsengespanne gekauft und bin auf dem Weg, sie mir genauer anzusehen. Bitte, entschuldige mich! +Lukas Lk 49 15 20 Wieder ein anderer sagte: Ich habe geheiratet und kann deshalb nicht kommen. +Lukas Lk 49 15 21 Der Diener kehrte zurück und berichtete alles seinem Herrn. Da wurde der Herr zornig und sagte zu seinem Diener: Geh schnell auf die Straßen und Gassen der Stadt und hol die Armen und die Krüppel, die Blinden und die Lahmen herbei. +Lukas Lk 49 15 22 Bald darauf meldete der Diener: Herr, dein Auftrag ist ausgeführt; aber es ist immer noch Platz. +Lukas Lk 49 15 23 Da sagte der Herr zu dem Diener: Dann geh auf die Landstraßen und vor die Stadt hinaus und nötige die Leute zu kommen, damit mein Haus voll wird. +Lukas Lk 49 15 24 Das aber sage ich euch: Keiner von denen, die eingeladen waren, wird an meinem Mahl teilnehmen. +Lukas Lk 49 15 25 Viele Menschen begleiteten ihn; da wandte er sich an sie und sagte: +Lukas Lk 49 15 26 Wenn jemand zu mir kommt und nicht Vater und Mutter, Frau und Kinder, Brüder und Schwestern, ja sogar sein Leben gering achtet, dann kann er nicht mein Jünger sein. +Lukas Lk 49 15 27 Wer nicht sein Kreuz trägt und mir nachfolgt, der kann nicht mein Jünger sein. +Lukas Lk 49 15 28 Wenn einer von euch einen Turm bauen will, setzt er sich dann nicht zuerst hin und rechnet, ob seine Mittel für das ganze Vorhaben ausreichen? +Lukas Lk 49 15 29 Sonst könnte es geschehen, dass er das Fundament gelegt hat, dann aber den Bau nicht fertig stellen kann. Und alle, die es sehen, würden ihn verspotten +Lukas Lk 49 15 30 und sagen: Der da hat einen Bau begonnen und konnte ihn nicht zu Ende führen. +Lukas Lk 49 15 31 Oder wenn ein König gegen einen anderen in den Krieg zieht, setzt er sich dann nicht zuerst hin und überlegt, ob er sich mit seinen zehntausend Mann dem entgegenstellen kann, der mit zwanzigtausend gegen ihn anrückt? +Lukas Lk 49 15 32 Kann er es nicht, dann schickt er eine Gesandtschaft, solange der andere noch weit weg ist, und bittet um Frieden. +Lukas Lk 49 15 33 Darum kann keiner von euch mein Jünger sein, wenn er nicht auf seinen ganzen Besitz verzichtet. +Lukas Lk 49 15 34 Das Salz ist etwas Gutes. Wenn aber das Salz seinen Geschmack verliert, womit kann man ihm die Würze wiedergeben? +Lukas Lk 49 15 35 Es taugt weder für den Acker noch für den Misthaufen, man wirft es weg. Wer Ohren hat zum Hören, der höre! +Lukas Lk 49 16 1 Alle Zöllner und Sünder kamen zu ihm, um ihn zu hören. +Lukas Lk 49 16 2 Die Pharisäer und die Schriftgelehrten empörten sich darüber und sagten: Er gibt sich mit Sündern ab und isst sogar mit ihnen. +Lukas Lk 49 16 3 Da erzählte er ihnen ein Gleichnis und sagte: +Lukas Lk 49 16 4 Wenn einer von euch hundert Schafe hat und eins davon verliert, lässt er dann nicht die neunundneunzig in der Steppe zurück und geht dem verlorenen nach, bis er es findet? +Lukas Lk 49 16 5 Und wenn er es gefunden hat, nimmt er es voll Freude auf die Schultern, +Lukas Lk 49 16 6 und wenn er nach Hause kommt, ruft er seine Freunde und Nachbarn zusammen und sagt zu ihnen: Freut euch mit mir; ich habe mein Schaf wiedergefunden, das verloren war. +Lukas Lk 49 16 7 Ich sage euch: Ebenso wird auch im Himmel mehr Freude herrschen über einen einzigen Sünder, der umkehrt, als über neunundneunzig Gerechte, die es nicht nötig haben umzukehren. +Lukas Lk 49 16 8 Oder wenn eine Frau zehn Drachmen hat und eine davon verliert, zündet sie dann nicht eine Lampe an, fegt das ganze Haus und sucht unermüdlich, bis sie das Geldstück findet? +Lukas Lk 49 16 9 Und wenn sie es gefunden hat, ruft sie ihre Freundinnen und Nachbarinnen zusammen und sagt: Freut euch mit mir; ich habe die Drachme wiedergefunden, die ich verloren hatte. +Lukas Lk 49 16 10 Ich sage euch: Ebenso herrscht auch bei den Engeln Gottes Freude über einen einzigen Sünder, der umkehrt. +Lukas Lk 49 16 11 Weiter sagte Jesus: Ein Mann hatte zwei Söhne. +Lukas Lk 49 16 12 Der jüngere von ihnen sagte zu seinem Vater: Vater, gib mir das Erbteil, das mir zusteht. Da teilte der Vater das Vermögen auf. +Lukas Lk 49 16 13 Nach wenigen Tagen packte der jüngere Sohn alles zusammen und zog in ein fernes Land. Dort führte er ein zügelloses Leben und verschleuderte sein Vermögen. +Lukas Lk 49 16 14 Als er alles durchgebracht hatte, kam eine große Hungersnot über das Land und es ging ihm sehr schlecht. +Lukas Lk 49 16 15 Da ging er zu einem Bürger des Landes und drängte sich ihm auf; der schickte ihn aufs Feld zum Schweinehüten. +Lukas Lk 49 16 16 Er hätte gern seinen Hunger mit den Futterschoten gestillt, die die Schweine fraßen; aber niemand gab ihm davon. +Lukas Lk 49 16 17 Da ging er in sich und sagte: Wie viele Tagelöhner meines Vaters haben mehr als genug zu essen und ich komme hier vor Hunger um. +Lukas Lk 49 16 18 Ich will aufbrechen und zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen: Vater, ich habe mich gegen den Himmel und gegen dich versündigt. +Lukas Lk 49 16 19 Ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu sein; mach mich zu einem deiner Tagelöhner. +Lukas Lk 49 16 20 Dann brach er auf und ging zu seinem Vater. Der Vater sah ihn schon von weitem kommen und er hatte Mitleid mit ihm. Er lief dem Sohn entgegen, fiel ihm um den Hals und küsste ihn. +Lukas Lk 49 16 21 Da sagte der Sohn: Vater, ich habe mich gegen den Himmel und gegen dich versündigt; ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu sein. +Lukas Lk 49 16 22 Der Vater aber sagte zu seinen Knechten: Holt schnell das beste Gewand und zieht es ihm an, steckt ihm einen Ring an die Hand und zieht ihm Schuhe an. +Lukas Lk 49 16 23 Bringt das Mastkalb her und schlachtet es; wir wollen essen und fröhlich sein. +Lukas Lk 49 16 24 Denn mein Sohn war tot und lebt wieder; er war verloren und ist wiedergefunden worden. Und sie begannen, ein fröhliches Fest zu feiern. +Lukas Lk 49 16 25 Sein älterer Sohn war unterdessen auf dem Feld. Als er heimging und in die Nähe des Hauses kam, hörte er Musik und Tanz. +Lukas Lk 49 16 26 Da rief er einen der Knechte und fragte, was das bedeuten solle. +Lukas Lk 49 16 27 Der Knecht antwortete: Dein Bruder ist gekommen und dein Vater hat das Mastkalb schlachten lassen, weil er ihn heil und gesund wiederbekommen hat. +Lukas Lk 49 16 28 Da wurde er zornig und wollte nicht hineingehen. Sein Vater aber kam heraus und redete ihm gut zu. +Lukas Lk 49 16 29 Doch er erwiderte dem Vater: So viele Jahre schon diene ich dir, und nie habe ich gegen deinen Willen gehandelt; mir aber hast du nie auch nur einen Ziegenbock geschenkt, damit ich mit meinen Freunden ein Fest feiern konnte. +Lukas Lk 49 16 30 Kaum aber ist der hier gekommen, dein Sohn, der dein Vermögen mit Dirnen durchgebracht hat, da hast du für ihn das Mastkalb geschlachtet. +Lukas Lk 49 16 31 Der Vater antwortete ihm: Mein Kind, du bist immer bei mir, und alles, was mein ist, ist auch dein. +Lukas Lk 49 16 32 Aber jetzt müssen wir uns doch freuen und ein Fest feiern; denn dein Bruder war tot und lebt wieder; er war verloren und ist wiedergefunden worden. +Lukas Lk 49 17 1 Jesus sagte zu den Jüngern: Ein reicher Mann hatte einen Verwalter. Diesen beschuldigte man bei ihm, er verschleudere sein Vermögen. +Lukas Lk 49 17 2 Darauf ließ er ihn rufen und sagte zu ihm: Was höre ich über dich? Leg Rechenschaft ab über deine Verwaltung! Du kannst nicht länger mein Verwalter sein. +Lukas Lk 49 17 3 Da überlegte der Verwalter: Mein Herr entzieht mir die Verwaltung. Was soll ich jetzt tun? Zu schwerer Arbeit tauge ich nicht, und zu betteln schäme ich mich. +Lukas Lk 49 17 4 Doch - ich weiß, was ich tun muss, damit mich die Leute in ihre Häuser aufnehmen, wenn ich als Verwalter abgesetzt bin. +Lukas Lk 49 17 5 Und er ließ die Schuldner seines Herrn, einen nach dem andern, zu sich kommen und fragte den ersten: Wie viel bist du meinem Herrn schuldig? +Lukas Lk 49 17 6 Er antwortete: Hundert Fass Öl. Da sagte er zu ihm: Nimm deinen Schuldschein, setz dich gleich hin und schreib «fünfzig». +Lukas Lk 49 17 7 Dann fragte er einen andern: Wie viel bist du schuldig? Der antwortete: Hundert Sack Weizen. Da sagte er zu ihm: Nimm deinen Schuldschein und schreib «achtzig». +Lukas Lk 49 17 8 Und der Herr lobte die Klugheit des unehrlichen Verwalters und sagte: Die Kinder dieser Welt sind im Umgang mit ihresgleichen klüger als die Kinder des Lichtes. +Lukas Lk 49 17 9 Ich sage euch: Macht euch Freunde mit Hilfe des ungerechten Mammons, damit ihr in die ewigen Wohnungen aufgenommen werdet, wenn es (mit euch) zu Ende geht. +Lukas Lk 49 17 10 Wer in den kleinsten Dingen zuverlässig ist, der ist es auch in den großen, und wer bei den kleinsten Dingen Unrecht tut, der tut es auch bei den großen. +Lukas Lk 49 17 11 Wenn ihr im Umgang mit dem ungerechten Reichtum nicht zuverlässig gewesen seid, wer wird euch dann das wahre Gut anvertrauen? +Lukas Lk 49 17 12 Und wenn ihr im Umgang mit dem fremden Gut nicht zuverlässig gewesen seid, wer wird euch dann euer (wahres) Eigentum geben? +Lukas Lk 49 17 13 Kein Sklave kann zwei Herren dienen; er wird entweder den einen hassen und den andern lieben, oder er wird zu dem einen halten und den andern verachten. Ihr könnt nicht beiden dienen, Gott und dem Mammon. +Lukas Lk 49 17 14 Das alles hörten auch die Pharisäer, die sehr am Geld hingen, und sie lachten über ihn. +Lukas Lk 49 17 15 Da sagte er zu ihnen: Ihr redet den Leuten ein, dass ihr gerecht seid; aber Gott kennt euer Herz. Denn was die Menschen für großartig halten, das ist in den Augen Gottes ein Gräuel. +Lukas Lk 49 17 16 Bis zu Johannes hatte man nur das Gesetz und die Propheten. Seitdem wird das Evangelium vom Reich Gottes verkündet und alle drängen sich danach, hineinzukommen. +Lukas Lk 49 17 17 Aber eher werden Himmel und Erde vergehen, als dass auch nur der kleinste Buchstabe im Gesetz wegfällt. +Lukas Lk 49 17 18 Wer seine Frau aus der Ehe entlässt und eine andere heiratet, begeht Ehebruch; auch wer eine Frau heiratet, die von ihrem Mann aus der Ehe entlassen worden ist, begeht Ehebruch. +Lukas Lk 49 17 19 Es war einmal ein reicher Mann, der sich in Purpur und feines Leinen kleidete und Tag für Tag herrlich und in Freuden lebte. +Lukas Lk 49 17 20 Vor der Tür des Reichen aber lag ein armer Mann namens Lazarus, dessen Leib voller Geschwüre war. +Lukas Lk 49 17 21 Er hätte gern seinen Hunger mit dem gestillt, was vom Tisch des Reichen herunterfiel. Stattdessen kamen die Hunde und leckten an seinen Geschwüren. +Lukas Lk 49 17 22 Als nun der Arme starb, wurde er von den Engeln in Abrahams Schoß getragen. Auch der Reiche starb und wurde begraben. +Lukas Lk 49 17 23 In der Unterwelt, wo er qualvolle Schmerzen litt, blickte er auf und sah von weitem Abraham, und Lazarus in seinem Schoß. +Lukas Lk 49 17 24 Da rief er: Vater Abraham, hab Erbarmen mit mir und schick Lazarus zu mir; er soll wenigstens die Spitze seines Fingers ins Wasser tauchen und mir die Zunge kühlen, denn ich leide große Qual in diesem Feuer. +Lukas Lk 49 17 25 Abraham erwiderte: Mein Kind, denk daran, dass du schon zu Lebzeiten deinen Anteil am Guten erhalten hast, Lazarus aber nur Schlechtes. Jetzt wird er dafür getröstet, du aber musst leiden. +Lukas Lk 49 17 26 Außerdem ist zwischen uns und euch ein tiefer, unüberwindlicher Abgrund, sodass niemand von hier zu euch oder von dort zu uns kommen kann, selbst wenn er wollte. +Lukas Lk 49 17 27 Da sagte der Reiche: Dann bitte ich dich, Vater, schick ihn in das Haus meines Vaters! +Lukas Lk 49 17 28 Denn ich habe noch fünf Brüder. Er soll sie warnen, damit nicht auch sie an diesen Ort der Qual kommen. +Lukas Lk 49 17 29 Abraham aber sagte: Sie haben Mose und die Propheten, auf die sollen sie hören. +Lukas Lk 49 17 30 Er erwiderte: Nein, Vater Abraham, nur wenn einer von den Toten zu ihnen kommt, werden sie umkehren. +Lukas Lk 49 17 31 Darauf sagte Abraham: Wenn sie auf Mose und die Propheten nicht hören, werden sie sich auch nicht überzeugen lassen, wenn einer von den Toten aufersteht. +Lukas Lk 49 18 1 Er sagte zu seinen Jüngern: Es ist unvermeidlich, dass Verführungen kommen. Aber wehe dem, der sie verschuldet. +Lukas Lk 49 18 2 Es wäre besser für ihn, man würde ihn mit einem Mühlstein um den Hals ins Meer werfen, als dass er einen von diesen Kleinen zum Bösen verführt. +Lukas Lk 49 18 3 [3b] Wenn dein Bruder sündigt, weise ihn zurecht; und wenn er sich ändert, vergib ihm. +Lukas Lk 49 18 4 Und wenn er sich siebenmal am Tag gegen dich versündigt und siebenmal wieder zu dir kommt und sagt: Ich will mich ändern!, so sollst du ihm vergeben. +Lukas Lk 49 18 5 Die Apostel baten den Herrn: Stärke unseren Glauben! +Lukas Lk 49 18 6 Der Herr erwiderte: Wenn euer Glaube auch nur so groß wäre wie ein Senfkorn, würdet ihr zu dem Maulbeerbaum hier sagen: Heb dich samt deinen Wurzeln aus dem Boden und verpflanz dich ins Meer!, und er würde euch gehorchen. +Lukas Lk 49 18 7 Wenn einer von euch einen Sklaven hat, der pflügt oder das Vieh hütet, wird er etwa zu ihm, wenn er vom Feld kommt, sagen: Nimm gleich Platz zum Essen? +Lukas Lk 49 18 8 Wird er nicht vielmehr zu ihm sagen: Mach mir etwas zu essen, gürte dich und bediene mich; wenn ich gegessen und getrunken habe, kannst auch du essen und trinken. +Lukas Lk 49 18 9 Bedankt er sich etwa bei dem Sklaven, weil er getan hat, was ihm befohlen wurde? +Lukas Lk 49 18 10 So soll es auch bei euch sein: Wenn ihr alles getan habt, was euch befohlen wurde, sollt ihr sagen: Wir sind unnütze Sklaven; wir haben nur unsere Schuldigkeit getan. +Lukas Lk 49 18 11 Auf dem Weg nach Jerusalem zog Jesus durch das Grenzgebiet von Samarien und Galiläa. +Lukas Lk 49 18 12 Als er in ein Dorf hineingehen wollte, kamen ihm zehn Aussätzige entgegen. Sie blieben in der Ferne stehen +Lukas Lk 49 18 13 und riefen: Jesus, Meister, hab Erbarmen mit uns! +Lukas Lk 49 18 14 Als er sie sah, sagte er zu ihnen: Geht, [zeigt euch den Priestern]! Und während sie zu den Priestern gingen, wurden sie rein. +Lukas Lk 49 18 15 Einer von ihnen aber kehrte um, als er sah, dass er geheilt war; und er lobte Gott mit lauter Stimme. +Lukas Lk 49 18 16 Er warf sich vor den Füßen Jesu zu Boden und dankte ihm. Dieser Mann war aus Samarien. +Lukas Lk 49 18 17 Da sagte Jesus: Es sind doch alle zehn rein geworden. Wo sind die übrigen neun? +Lukas Lk 49 18 18 Ist denn keiner umgekehrt, um Gott zu ehren, außer diesem Fremden? +Lukas Lk 49 18 19 Und er sagte zu ihm: Steh auf und geh! Dein Glaube hat dir geholfen. +Lukas Lk 49 18 20 Als Jesus von den Pharisäern gefragt wurde, wann das Reich Gottes komme, antwortete er: Das Reich Gottes kommt nicht so, dass man es an äußeren Zeichen erkennen könnte. +Lukas Lk 49 18 21 Man kann auch nicht sagen: Seht, hier ist es!, oder: Dort ist es! Denn: Das Reich Gottes ist (schon) mitten unter euch. +Lukas Lk 49 18 22 Er sagte zu den Jüngern: Es wird eine Zeit kommen, in der ihr euch danach sehnt, auch nur einen von den Tagen des Menschensohnes zu erleben; aber ihr werdet ihn nicht erleben. +Lukas Lk 49 18 23 Und wenn man zu euch sagt: Dort ist er! Hier ist er!, so geht nicht hin und lauft nicht hinterher! +Lukas Lk 49 18 24 Denn wie der Blitz von einem Ende des Himmels bis zum andern leuchtet, so wird der Menschensohn an seinem Tag erscheinen. +Lukas Lk 49 18 25 Vorher aber muss er vieles erleiden und von dieser Generation verworfen werden. +Lukas Lk 49 18 26 Und wie es zur Zeit des Noach war, so wird es auch in den Tagen des Menschensohnes sein. +Lukas Lk 49 18 27 Die Menschen aßen und tranken und heirateten bis zu dem Tag, an dem [Noach in die Arche ging;] dann kam die Flut und vernichtete alle. +Lukas Lk 49 18 28 Und es wird ebenso sein, wie es zur Zeit des Lot war: Sie aßen und tranken, kauften und verkauften, pflanzten und bauten. +Lukas Lk 49 18 29 Aber an dem Tag, als Lot Sodom verließ, [regnete es Feuer und Schwefel vom Himmel] und alle kamen um. +Lukas Lk 49 18 30 Ebenso wird es an dem Tag sein, an dem sich der Menschensohn offenbart. +Lukas Lk 49 18 31 Wer dann auf dem Dach ist und seine Sachen im Haus hat, soll nicht hinabsteigen, um sie zu holen, und wer auf dem Feld ist, soll nicht zurückkehren. +Lukas Lk 49 18 32 Denkt an die Frau des Lot! +Lukas Lk 49 18 33 Wer sein Leben zu bewahren sucht, wird es verlieren; wer es dagegen verliert, wird es gewinnen. +Lukas Lk 49 18 34 Ich sage euch: Von zwei Männern, die in jener Nacht auf einem Bett liegen, wird der eine mitgenommen und der andere zurückgelassen. +Lukas Lk 49 18 35 Von zwei Frauen, die mit derselben Mühle Getreide mahlen, wird die eine mitgenommen und die andere zurückgelassen. +Lukas Lk 49 18 36 [[]] +Lukas Lk 49 18 37 Da fragten sie ihn: Wo wird das geschehen, Herr? Er antwortete: Wo ein Aas ist, da sammeln sich auch die Geier. +Lukas Lk 49 19 1 Jesus sagte ihnen durch ein Gleichnis, dass sie allezeit beten und darin nicht nachlassen sollten: +Lukas Lk 49 19 2 In einer Stadt lebte ein Richter, der Gott nicht fürchtete und auf keinen Menschen Rücksicht nahm. +Lukas Lk 49 19 3 In der gleichen Stadt lebte auch eine Witwe, die immer wieder zu ihm kam und sagte: Verschaff mir Recht gegen meinen Feind! +Lukas Lk 49 19 4 Lange wollte er nichts davon wissen. Dann aber sagte er sich: Ich fürchte zwar Gott nicht und nehme auch auf keinen Menschen Rücksicht; +Lukas Lk 49 19 5 trotzdem will ich dieser Witwe zu ihrem Recht verhelfen, denn sie lässt mich nicht in Ruhe. Sonst kommt sie am Ende noch und schlägt mich ins Gesicht. +Lukas Lk 49 19 6 Und der Herr fügte hinzu: Bedenkt, was der ungerechte Richter sagt. +Lukas Lk 49 19 7 Sollte Gott seinen Auserwählten, die Tag und Nacht zu ihm schreien, nicht zu ihrem Recht verhelfen, sondern zögern? +Lukas Lk 49 19 8 Ich sage euch: Er wird ihnen unverzüglich ihr Recht verschaffen. Wird jedoch der Menschensohn, wenn er kommt, auf der Erde (noch) Glauben vorfinden? +Lukas Lk 49 19 9 Einigen, die von ihrer eigenen Gerechtigkeit überzeugt waren und die anderen verachteten, erzählte Jesus dieses Beispiel: +Lukas Lk 49 19 10 Zwei Männer gingen zum Tempel hinauf, um zu beten; der eine war ein Pharisäer, der andere ein Zöllner. +Lukas Lk 49 19 11 Der Pharisäer stellte sich hin und sprach leise dieses Gebet: Gott, ich danke dir, dass ich nicht wie die anderen Menschen bin, die Räuber, Betrüger, Ehebrecher oder auch wie dieser Zöllner dort. +Lukas Lk 49 19 12 Ich faste zweimal in der Woche und gebe dem Tempel den zehnten Teil meines ganzen Einkommens. +Lukas Lk 49 19 13 Der Zöllner aber blieb ganz hinten stehen und wagte nicht einmal, seine Augen zum Himmel zu erheben, sondern schlug sich an die Brust und betete: Gott, sei mir Sünder gnädig! +Lukas Lk 49 19 14 Ich sage euch: Dieser kehrte als Gerechter nach Hause zurück, der andere nicht. Denn wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt, wer sich aber selbst erniedrigt, wird erhöht werden. +Lukas Lk 49 19 15 Man brachte auch kleine Kinder zu ihm, damit er ihnen die Hände auflegte. Als die Jünger das sahen, wiesen sie die Leute schroff ab. +Lukas Lk 49 19 16 Jesus aber rief die Kinder zu sich und sagte: Lasst die Kinder zu mir kommen; hindert sie nicht daran! Denn Menschen wie ihnen gehört das Reich Gottes. +Lukas Lk 49 19 17 Amen, das sage ich euch: Wer das Reich Gottes nicht so annimmt wie ein Kind, der wird nicht hineinkommen. +Lukas Lk 49 19 18 Einer von den führenden Männern fragte ihn: Guter Meister, was muss ich tun, um das ewige Leben zu gewinnen? +Lukas Lk 49 19 19 Jesus antwortete: Warum nennst du mich gut? Niemand ist gut außer Gott, dem Einen. +Lukas Lk 49 19 20 Du kennst doch die Gebote: [Du sollst nicht die Ehe brechen, du sollst nicht töten, du sollst nicht stehlen, du sollst nicht falsch aussagen; ehre deinen Vater und deine Mutter!] +Lukas Lk 49 19 21 Er erwiderte: Alle diese Gebote habe ich von Jugend an befolgt. +Lukas Lk 49 19 22 Als Jesus das hörte, sagte er: Eines fehlt dir noch: Verkauf alles, was du hast, verteil das Geld an die Armen und du wirst einen bleibenden Schatz im Himmel haben; dann komm und folge mir nach! +Lukas Lk 49 19 23 Der Mann aber wurde sehr traurig, als er das hörte; denn er war überaus reich. +Lukas Lk 49 19 24 Jesus sah ihn an und sagte: Wie schwer ist es für Menschen, die viel besitzen, in das Reich Gottes zu kommen! +Lukas Lk 49 19 25 Denn eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in das Reich Gottes gelangt. +Lukas Lk 49 19 26 Die Leute, die das hörten, fragten: Wer kann dann noch gerettet werden? +Lukas Lk 49 19 27 Er erwiderte: Was für Menschen unmöglich ist, ist [für Gott möglich.] +Lukas Lk 49 19 28 Da sagte Petrus: Du weißt, wir haben unser Eigentum verlassen und sind dir nachgefolgt. +Lukas Lk 49 19 29 Jesus antwortete ihnen: Amen, ich sage euch: Jeder, der um des Reiches Gottes willen Haus oder Frau, Brüder, Eltern oder Kinder verlassen hat, +Lukas Lk 49 19 30 wird dafür schon in dieser Zeit das Vielfache erhalten und in der kommenden Welt das ewige Leben. +Lukas Lk 49 19 31 Jesus versammelte die Zwölf um sich und sagte zu ihnen: Wir gehen jetzt nach Jerusalem hinauf; dort wird sich alles erfüllen, was bei den Propheten über den Menschensohn steht: +Lukas Lk 49 19 32 Er wird den Heiden ausgeliefert, wird verspottet, misshandelt und angespuckt werden, +Lukas Lk 49 19 33 und man wird ihn geißeln und töten. Aber am dritten Tag wird er auferstehen. +Lukas Lk 49 19 34 Doch die Zwölf verstanden das alles nicht; der Sinn der Worte war ihnen verschlossen und sie begriffen nicht, was er sagte. +Lukas Lk 49 19 35 Als Jesus in die Nähe von Jericho kam, saß ein Blinder an der Straße und bettelte. +Lukas Lk 49 19 36 Er hörte, dass viele Menschen vorbeigingen, und fragte: Was hat das zu bedeuten? +Lukas Lk 49 19 37 Man sagte ihm: Jesus von Nazaret geht vorüber. +Lukas Lk 49 19 38 Da rief er: Jesus, Sohn Davids, hab Erbarmen mit mir! +Lukas Lk 49 19 39 Die Leute, die vorausgingen, wurden ärgerlich und befahlen ihm zu schweigen. Er aber schrie noch viel lauter: Sohn Davids, hab Erbarmen mit mir! +Lukas Lk 49 19 40 Jesus blieb stehen und ließ ihn zu sich herführen. Als der Mann vor ihm stand, fragte ihn Jesus: +Lukas Lk 49 19 41 Was soll ich dir tun? Er antwortete: Herr, ich möchte wieder sehen können. +Lukas Lk 49 19 42 Da sagte Jesus zu ihm: Du sollst wieder sehen. Dein Glaube hat dir geholfen. +Lukas Lk 49 19 43 Im gleichen Augenblick konnte er wieder sehen. Da pries er Gott und folgte Jesus. Und alle Leute, die das gesehen hatten, lobten Gott. +Lukas Lk 49 110 1 Dann kam er nach Jericho und ging durch die Stadt. +Lukas Lk 49 110 2 Dort wohnte ein Mann namens Zachäus; er war der oberste Zollpächter und war sehr reich. +Lukas Lk 49 110 3 Er wollte gern sehen, wer dieser Jesus sei, doch die Menschenmenge versperrte ihm die Sicht; denn er war klein. +Lukas Lk 49 110 4 Darum lief er voraus und stieg auf einen Maulbeerfeigenbaum, um Jesus zu sehen, der dort vorbeikommen musste. +Lukas Lk 49 110 5 Als Jesus an die Stelle kam, schaute er hinauf und sagte zu ihm: Zachäus, komm schnell herunter! Denn ich muss heute in deinem Haus zu Gast sein. +Lukas Lk 49 110 6 Da stieg er schnell herunter und nahm Jesus freudig bei sich auf. +Lukas Lk 49 110 7 Als die Leute das sahen, empörten sie sich und sagten: Er ist bei einem Sünder eingekehrt. +Lukas Lk 49 110 8 Zachäus aber wandte sich an den Herrn und sagte: Herr, die Hälfte meines Vermögens will ich den Armen geben, und wenn ich von jemand zu viel gefordert habe, gebe ich ihm das Vierfache zurück. +Lukas Lk 49 110 9 Da sagte Jesus zu ihm: Heute ist diesem Haus das Heil geschenkt worden, weil auch dieser Mann ein Sohn Abrahams ist. +Lukas Lk 49 110 10 Denn der Menschensohn ist gekommen, um zu suchen und zu retten, was verloren ist. +Lukas Lk 49 110 11 Weil Jesus schon nahe bei Jerusalem war, meinten die Menschen, die von all dem hörten, das Reich Gottes werde sofort erscheinen. Daher erzählte er ihnen ein weiteres Gleichnis. +Lukas Lk 49 110 12 Er sagte: Ein Mann von vornehmer Herkunft wollte in ein fernes Land reisen, um die Königswürde zu erlangen und dann zurückzukehren. +Lukas Lk 49 110 13 Er rief zehn seiner Diener zu sich, verteilte unter sie Geld im Wert von zehn Minen und sagte: Macht Geschäfte damit, bis ich wiederkomme. +Lukas Lk 49 110 14 Da ihn aber die Einwohner seines Landes hassten, schickten sie eine Gesandtschaft hinter ihm her und ließen sagen: Wir wollen nicht, dass dieser Mann unser König wird. +Lukas Lk 49 110 15 Dennoch wurde er als König eingesetzt. Nach seiner Rückkehr ließ er die Diener, denen er das Geld gegeben hatte, zu sich rufen. Er wollte sehen, welchen Gewinn jeder bei seinen Geschäften erzielt hatte. +Lukas Lk 49 110 16 Der erste kam und sagte: Herr, ich habe mit deiner Mine zehn Minen erwirtschaftet. +Lukas Lk 49 110 17 Da sagte der König zu ihm: Sehr gut, du bist ein tüchtiger Diener. Weil du im Kleinsten zuverlässig warst, sollst du Herr über zehn Städte werden. +Lukas Lk 49 110 18 Der zweite kam und sagte: Herr, ich habe mit deiner Mine fünf Minen erwirtschaftet. +Lukas Lk 49 110 19 Zu ihm sagte der König: Du sollst über fünf Städte herrschen. +Lukas Lk 49 110 20 Nun kam ein anderer und sagte: Herr, hier hast du dein Geld zurück. Ich habe es in ein Tuch eingebunden und aufbewahrt; +Lukas Lk 49 110 21 denn ich hatte Angst vor dir, weil du ein strenger Mann bist: Du hebst ab, was du nicht eingezahlt hast, und erntest, was du nicht gesät hast. +Lukas Lk 49 110 22 Der König antwortete: Aufgrund deiner eigenen Worte spreche ich dir das Urteil. Du bist ein schlechter Diener. Du hast gewusst, dass ich ein strenger Mann bin? Dass ich abhebe, was ich nicht eingezahlt habe, und ernte, was ich nicht gesät habe? +Lukas Lk 49 110 23 Warum hast du dann mein Geld nicht auf die Bank gebracht? Dann hätte ich es bei der Rückkehr mit Zinsen abheben können. +Lukas Lk 49 110 24 Und zu den anderen, die dabeistanden, sagte er: Nehmt ihm das Geld weg, und gebt es dem, der die zehn Minen hat. +Lukas Lk 49 110 25 Sie sagten zu ihm: Herr, er hat doch schon zehn. +Lukas Lk 49 110 26 (Da erwiderte er:) Ich sage euch: Wer hat, dem wird gegeben werden; wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er hat. +Lukas Lk 49 110 27 Doch meine Feinde, die nicht wollten, dass ich ihr König werde bringt sie her und macht sie vor meinen Augen nieder! +Lukas Lk 49 110 28 Nach dieser Rede zog Jesus weiter und ging nach Jerusalem hinauf. +Lukas Lk 49 110 29 Als er in die Nähe von Betfage und Betanien kam, an den Berg, der Ölberg heißt, schickte er zwei seiner Jünger voraus +Lukas Lk 49 110 30 und sagte: Geht in das Dorf, das vor uns liegt. Wenn ihr hineinkommt, werdet ihr dort einen jungen Esel angebunden finden, auf dem noch nie ein Mensch gesessen hat. Bindet ihn los und bringt ihn her! +Lukas Lk 49 110 31 Und wenn euch jemand fragt: Warum bindet ihr ihn los?, dann antwortet: Der Herr braucht ihn. +Lukas Lk 49 110 32 Die beiden machten sich auf den Weg und fanden alles so, wie er es ihnen gesagt hatte. +Lukas Lk 49 110 33 Als sie den jungen Esel losbanden, sagten die Leute, denen er gehörte: Warum bindet ihr den Esel los? +Lukas Lk 49 110 34 Sie antworteten: Der Herr braucht ihn. +Lukas Lk 49 110 35 Dann führten sie ihn zu Jesus, legten ihre Kleider auf das Tier und halfen Jesus hinauf. +Lukas Lk 49 110 36 Während er dahinritt, breiteten die Jünger ihre Kleider auf der Straße aus. +Lukas Lk 49 110 37 Als er an die Stelle kam, wo der Weg vom Ölberg hinabführt, begannen alle Jünger freudig und mit lauter Stimme Gott zu loben wegen all der Wundertaten, die sie erlebt hatten. +Lukas Lk 49 110 38 Sie riefen: [Gesegnet sei] der König, [der kommt im Namen des Herrn.] Im Himmel Friede und Herrlichkeit in der Höhe! +Lukas Lk 49 110 39 Da riefen ihm einige Pharisäer aus der Menge zu: Meister, bring deine Jünger zum Schweigen! +Lukas Lk 49 110 40 Er erwiderte: Ich sage euch: Wenn sie schweigen, werden die Steine schreien. +Lukas Lk 49 110 41 Als er näher kam und die Stadt sah, weinte er über sie +Lukas Lk 49 110 42 und sagte: Wenn doch auch du an diesem Tag erkannt hättest, was dir Frieden bringt. Jetzt aber bleibt es vor deinen Augen verborgen. +Lukas Lk 49 110 43 Es wird eine Zeit für dich kommen, in der deine Feinde rings um dich einen Wall aufwerfen, dich einschließen und von allen Seiten bedrängen. +Lukas Lk 49 110 44 Sie werden dich und deine Kinder zerschmettern und keinen Stein auf dem andern lassen; denn du hast die Zeit der Gnade nicht erkannt. +Lukas Lk 49 110 45 Dann ging er in den Tempel und begann, die Händler hinauszutreiben. +Lukas Lk 49 110 46 Er sagte zu ihnen: In der Schrift steht: [Mein Haus soll ein Haus des Gebetes sein.] Ihr aber habt daraus [eine Räuberhöhle] gemacht. +Lukas Lk 49 110 47 Er lehrte täglich im Tempel. Die Hohenpriester, die Schriftgelehrten und die übrigen Führer des Volkes aber suchten ihn umzubringen. +Lukas Lk 49 110 48 Sie wussten jedoch nicht, wie sie es machen sollten, denn das ganze Volk hing an ihm und hörte ihn gern. +Lukas Lk 49 21 1 Als er eines Tages im Tempel das Volk lehrte und das Evangelium verkündete, kamen die Hohenpriester und die Schriftgelehrten mit den Ältesten hinzu +Lukas Lk 49 21 2 und fragten ihn: Sag uns: Mit welchem Recht tust du das alles? Wer hat dir dazu die Vollmacht gegeben? +Lukas Lk 49 21 3 Er antwortete ihnen: Auch ich will euch eine Frage stellen. Sagt mir: +Lukas Lk 49 21 4 Stammte die Taufe des Johannes vom Himmel oder von den Menschen? +Lukas Lk 49 21 5 Da überlegten sie und sagten zueinander: Wenn wir antworten: Vom Himmel!, so wird er sagen: Warum habt ihr ihm dann nicht geglaubt? +Lukas Lk 49 21 6 Wenn wir aber antworten: Von den Menschen!, dann wird das ganze Volk uns steinigen; denn sie sind überzeugt, dass Johannes ein Prophet gewesen ist. +Lukas Lk 49 21 7 Darum antworteten sie: Wir wissen nicht, woher. +Lukas Lk 49 21 8 Jesus erwiderte: Dann sage auch ich euch nicht, mit welchem Recht ich das alles tue. +Lukas Lk 49 21 9 Er erzählte dem Volk dieses Gleichnis: Ein Mann legte einen Weinberg an, verpachtete ihn an Winzer und reiste für längere Zeit in ein anderes Land. +Lukas Lk 49 21 10 Als nun die Zeit dafür gekommen war, schickte er einen Knecht zu den Winzern, damit sie ihm seinen Anteil am Ertrag des Weinbergs ablieferten. Die Winzer aber prügelten ihn und jagten ihn mit leeren Händen fort. +Lukas Lk 49 21 11 Darauf schickte er einen anderen Knecht; auch ihn prügelten und beschimpften sie und jagten ihn mit leeren Händen fort. +Lukas Lk 49 21 12 Er schickte noch einen dritten Knecht; aber auch ihn schlugen sie blutig und warfen ihn hinaus. +Lukas Lk 49 21 13 Da sagte der Besitzer des Weinbergs: Was soll ich tun? Ich will meinen geliebten Sohn zu ihnen schicken. Vielleicht werden sie vor ihm Achtung haben. +Lukas Lk 49 21 14 Als die Winzer den Sohn sahen, überlegten sie und sagten zueinander: Das ist der Erbe; wir wollen ihn töten, damit das Erbgut uns gehört. +Lukas Lk 49 21 15 Und sie warfen ihn aus dem Weinberg hinaus und brachten ihn um. Was wird nun der Besitzer des Weinbergs mit ihnen tun? +Lukas Lk 49 21 16 Er wird kommen und diese Winzer töten und den Weinberg anderen geben. Als sie das hörten, sagten sie: Das darf nicht geschehen! +Lukas Lk 49 21 17 Da sah Jesus sie an und sagte: Was bedeutet das Schriftwort: [Der Stein, den die Bauleute verworfen haben,] /[er ist zum Eckstein geworden]? +Lukas Lk 49 21 18 Jeder, der auf diesen Stein fällt, wird zerschellen; auf wen der Stein aber fällt, den wird er zermalmen. +Lukas Lk 49 21 19 Die Schriftgelehrten und die Hohenpriester hätten ihn gern noch in derselben Stunde festgenommen; aber sie fürchteten das Volk. Denn sie hatten gemerkt, dass er sie mit diesem Gleichnis meinte. +Lukas Lk 49 21 20 Daher lauerten sie ihm auf und schickten Spitzel, die sich fromm stellen und ihn bei einer (unüberlegten) Antwort ertappen sollten. Denn sie wollten ihn der Gerichtsbarkeit des Statthalters übergeben. +Lukas Lk 49 21 21 Die Spitzel fragten ihn: Meister, wir wissen, dass du aufrichtig redest und lehrst und nicht auf die Person siehst, sondern wirklich den Weg Gottes lehrst. +Lukas Lk 49 21 22 Ist es uns erlaubt, dem Kaiser Steuer zu zahlen, oder nicht? +Lukas Lk 49 21 23 Er aber durchschaute ihre Hinterlist und sagte zu ihnen: +Lukas Lk 49 21 24 Zeigt mir einen Denar! Wessen Bild und Aufschrift sind darauf? Sie antworteten: Die des Kaisers. +Lukas Lk 49 21 25 Da sagte er zu ihnen: Dann gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und Gott, was Gott gehört! +Lukas Lk 49 21 26 So gelang es ihnen nicht, ihn öffentlich bei einem (unüberlegten) Wort zu ertappen. Sie waren von seiner Antwort sehr überrascht und schwiegen. +Lukas Lk 49 21 27 Von den Sadduzäern, die die Auferstehung leugnen, kamen einige zu Jesus und fragten ihn: +Lukas Lk 49 21 28 Meister, Mose hat uns vorgeschrieben: [Wenn ein Mann, der einen Bruder hat, stirbt] und eine Frau [hinterlässt, ohne Kinder zu haben, dann soll sein Bruder die Frau heiraten und] seinem [Bruder Nachkommen verschaffen.] +Lukas Lk 49 21 29 Nun lebten einmal sieben Brüder. Der erste nahm sich eine Frau, starb aber kinderlos. +Lukas Lk 49 21 30 Da nahm sie der zweite, +Lukas Lk 49 21 31 danach der dritte und ebenso die anderen bis zum siebten; sie alle hinterließen keine Kinder, als sie starben. +Lukas Lk 49 21 32 Schließlich starb auch die Frau. +Lukas Lk 49 21 33 Wessen Frau wird sie nun bei der Auferstehung sein? Alle sieben haben sie doch zur Frau gehabt. +Lukas Lk 49 21 34 Da sagte Jesus zu ihnen: Nur in dieser Welt heiraten die Menschen. +Lukas Lk 49 21 35 Die aber, die Gott für würdig hält, an jener Welt und an der Auferstehung von den Toten teilzuhaben, werden dann nicht mehr heiraten. +Lukas Lk 49 21 36 Sie können auch nicht mehr sterben, weil sie den Engeln gleich und durch die Auferstehung zu Söhnen Gottes geworden sind. +Lukas Lk 49 21 37 Dass aber die Toten auferstehen, hat schon Mose in der Geschichte vom Dornbusch angedeutet, in der er den Herrn [den Gott Abrahams, den Gott Isaaks und den Gott Jakobs] nennt. +Lukas Lk 49 21 38 Er ist doch kein Gott von Toten, sondern von Lebenden; denn für ihn sind alle lebendig. +Lukas Lk 49 21 39 Da sagten einige Schriftgelehrte: Meister, du hast gut geantwortet. +Lukas Lk 49 21 40 Und man wagte nicht mehr, ihn etwas zu fragen. +Lukas Lk 49 21 41 Da fragte er sie: Wie kann man behaupten, der Messias sei der Sohn Davids? +Lukas Lk 49 21 42 Denn David selbst sagt im Buch der Psalmen: [Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich mir zur Rechten,] +Lukas Lk 49 21 43 [und ich lege dir deine Feinde als Schemel unter die Füße.] +Lukas Lk 49 21 44 David nennt ihn also «Herr». Wie kann er dann Davids Sohn sein? +Lukas Lk 49 21 45 Jesus sagte vor dem ganzen Volk zu seinen Jüngern: +Lukas Lk 49 21 46 Hütet euch vor den Schriftgelehrten! Sie gehen gern in langen Gewändern umher, lieben es, wenn man sie auf den Straßen und Plätzen grüßt, und wollen in der Synagoge die vordersten Sitze und bei jedem Festmahl die Ehrenplätze haben. +Lukas Lk 49 21 47 Sie bringen die Witwen um ihre Häuser und verrichten in ihrer Scheinheiligkeit lange Gebete. Aber um so härter wird das Urteil sein, das sie erwartet. +Lukas Lk 49 22 1 Er blickte auf und sah, wie die Reichen ihre Gaben in den Opferkasten legten. +Lukas Lk 49 22 2 Dabei sah er auch eine arme Witwe, die zwei kleine Münzen hineinwarf. +Lukas Lk 49 22 3 Da sagte er: Wahrhaftig, ich sage euch: Diese arme Witwe hat mehr hineingeworfen als alle anderen. +Lukas Lk 49 22 4 Denn sie alle haben nur etwas von ihrem Überfluss geopfert; diese Frau aber, die kaum das Nötigste zum Leben hat, sie hat ihren ganzen Lebensunterhalt hergegeben. +Lukas Lk 49 22 5 Als einige darüber sprachen, dass der Tempel mit schönen Steinen und Weihegeschenken geschmückt sei, sagte Jesus: +Lukas Lk 49 22 6 Es wird eine Zeit kommen, da wird von allem, was ihr hier seht, kein Stein auf dem andern bleiben; alles wird niedergerissen werden. +Lukas Lk 49 22 7 Sie fragten ihn: Meister, wann wird das geschehen und an welchem Zeichen wird man erkennen, dass es beginnt? +Lukas Lk 49 22 8 Er antwortete: Gebt Acht, dass man euch nicht irreführt! Denn viele werden unter meinem Namen auftreten und sagen: Ich bin es!, und: Die Zeit ist da. - Lauft ihnen nicht nach! +Lukas Lk 49 22 9 Und wenn ihr von Kriegen und Unruhen hört, lasst euch dadurch nicht erschrecken! Denn das [muss] als erstes [geschehen;] aber das Ende kommt noch nicht sofort. +Lukas Lk 49 22 10 Dann sagte er zu ihnen: Ein Volk wird sich gegen das andere erheben und ein Reich gegen das andere. +Lukas Lk 49 22 11 Es wird gewaltige Erdbeben und an vielen Orten Seuchen und Hungersnöte geben; schreckliche Dinge werden geschehen und am Himmel wird man gewaltige Zeichen sehen. +Lukas Lk 49 22 12 Aber bevor das alles geschieht, wird man euch festnehmen und euch verfolgen. Man wird euch um meines Namens willen den Gerichten der Synagogen übergeben, ins Gefängnis werfen und vor Könige und Statthalter bringen. +Lukas Lk 49 22 13 Dann werdet ihr Zeugnis ablegen können. +Lukas Lk 49 22 14 Nehmt euch fest vor, nicht im voraus für eure Verteidigung zu sorgen; +Lukas Lk 49 22 15 denn ich werde euch die Worte und die Weisheit eingeben, sodass alle eure Gegner nicht dagegen ankommen und nichts dagegen sagen können. +Lukas Lk 49 22 16 Sogar eure Eltern und Geschwister, eure Verwandten und Freunde werden euch ausliefern und manche von euch wird man töten. +Lukas Lk 49 22 17 Und ihr werdet um meines Namens willen von allen gehasst werden. +Lukas Lk 49 22 18 Und doch wird euch kein Haar gekrümmt werden. +Lukas Lk 49 22 19 Wenn ihr standhaft bleibt, werdet ihr das Leben gewinnen. +Lukas Lk 49 22 20 Wenn ihr aber seht, dass Jerusalem von einem Heer eingeschlossen wird, dann könnt ihr daran erkennen, dass die Stadt bald verwüstet wird. +Lukas Lk 49 22 21 Dann sollen die Bewohner von Judäa in die Berge fliehen; wer in der Stadt ist, soll sie verlassen, und wer auf dem Land ist, soll nicht in die Stadt gehen. +Lukas Lk 49 22 22 Denn das sind die [Tage der Vergeltung,] an denen alles in Erfüllung gehen soll, was in der Schrift steht. +Lukas Lk 49 22 23 Wehe den Frauen, die in jenen Tagen schwanger sind oder ein Kind stillen. Denn eine große Not wird über das Land hereinbrechen: Der Zorn (Gottes) wird über dieses Volk kommen. +Lukas Lk 49 22 24 Mit scharfem Schwert wird man sie erschlagen, als Gefangene wird man sie in alle Länder verschleppen und [Jerusalem] wird von [den Heiden zertreten] werden, bis die Zeiten der Heiden sich erfüllen. +Lukas Lk 49 22 25 Es werden Zeichen sichtbar werden an Sonne, Mond und Sternen, und auf der Erde werden die Völker bestürzt und ratlos sein über das Toben und Donnern des Meeres. +Lukas Lk 49 22 26 Die Menschen werden vor Angst vergehen in der Erwartung der Dinge, die über die Erde kommen; denn die Kräfte des Himmels werden erschüttert werden. +Lukas Lk 49 22 27 Dann wird man den [Menschensohn] mit großer Macht und Herrlichkeit [auf einer Wolke kommen] sehen. +Lukas Lk 49 22 28 Wenn (all) das beginnt, dann richtet euch auf, und erhebt eure Häupter; denn eure Erlösung ist nahe. +Lukas Lk 49 22 29 Und er gebrauchte einen Vergleich und sagte: Seht euch den Feigenbaum und die anderen Bäume an: +Lukas Lk 49 22 30 Sobald ihr merkt, dass sie Blätter treiben, wisst ihr, dass der Sommer nahe ist. +Lukas Lk 49 22 31 Genauso sollt ihr erkennen, wenn ihr (all) das geschehen seht, dass das Reich Gottes nahe ist. +Lukas Lk 49 22 32 Amen, ich sage euch: Diese Generation wird nicht vergehen, bis alles eintrifft. +Lukas Lk 49 22 33 Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen. +Lukas Lk 49 22 34 Nehmt euch in Acht, dass Rausch und Trunkenheit und die Sorgen des Alltags euch nicht verwirren und dass jener Tag euch nicht plötzlich überrascht, +Lukas Lk 49 22 35 (so) wie (man in) eine Falle (gerät); denn er wird über alle Bewohner der ganzen Erde hereinbrechen. +Lukas Lk 49 22 36 Wacht und betet allezeit, damit ihr allem, was geschehen wird, entrinnen und vor den Menschensohn hintreten könnt. +Lukas Lk 49 22 3 Luk 21:38 [37] Tagsüber lehrte Jesus im Tempel; abends aber ging er zum Ölberg hinaus und verbrachte dort die Nacht. +Lukas Lk 49 23 1 Das Fest der Ungesäuerten Brote, das Pascha genannt wird, war nahe. +Lukas Lk 49 23 2 Und die Hohenpriester und die Schriftgelehrten suchten nach einer Möglichkeit, Jesus (unauffällig) zu beseitigen; denn sie fürchteten sich vor dem Volk. +Lukas Lk 49 23 3 Der Satan aber ergriff Besitz von Judas, genannt Iskariot, der zu den Zwölf gehörte. +Lukas Lk 49 23 4 Judas ging zu den Hohenpriestern und den Hauptleuten und beriet mit ihnen, wie er Jesus an sie ausliefern könnte. +Lukas Lk 49 23 5 Da freuten sie sich und kamen mit ihm überein, ihm Geld dafür zu geben. +Lukas Lk 49 23 6 Er sagte zu und suchte von da an nach einer Gelegenheit, ihn an sie auszuliefern, ohne dass das Volk es merkte. +Lukas Lk 49 23 7 Dann kam der Tag der Ungesäuerten Brote, an dem das Paschalamm geschlachtet werden musste. +Lukas Lk 49 23 8 Jesus schickte Petrus und Johannes in die Stadt und sagte: Geht und bereitet das Paschamahl für uns vor, damit wir es gemeinsam essen können. +Lukas Lk 49 23 9 Sie fragten ihn: Wo sollen wir es vorbereiten? +Lukas Lk 49 23 10 Er antwortete ihnen: Wenn ihr in die Stadt kommt, wird euch ein Mann begegnen, der einen Wasserkrug trägt. Folgt ihm in das Haus, in das er hineingeht, +Lukas Lk 49 23 11 und sagt zu dem Herrn des Hauses: Der Meister lässt dich fragen: Wo ist der Raum, in dem ich mit meinen Jüngern das Paschalamm essen kann? +Lukas Lk 49 23 12 Und der Hausherr wird euch einen großen Raum im Obergeschoss zeigen, der mit Polstern ausgestattet ist. Dort bereitet alles vor! +Lukas Lk 49 23 13 Sie gingen und fanden alles so, wie er es ihnen gesagt hatte, und bereiteten das Paschamahl vor. +Lukas Lk 49 23 14 Als die Stunde gekommen war, begab er sich mit den Aposteln zu Tisch. +Lukas Lk 49 23 15 Und er sagte zu ihnen: Ich habe mich sehr danach gesehnt, vor meinem Leiden dieses Paschamahl mit euch zu essen. +Lukas Lk 49 23 16 Denn ich sage euch: Ich werde es nicht mehr essen, bis das Mahl seine Erfüllung findet im Reich Gottes. +Lukas Lk 49 23 17 Und er nahm den Kelch, sprach das Dankgebet und sagte: Nehmt den Wein und verteilt ihn untereinander! +Lukas Lk 49 23 18 Denn ich sage euch: Von nun an werde ich nicht mehr von der Frucht des Weinstocks trinken, bis das Reich Gottes kommt. +Lukas Lk 49 23 19 Und er nahm Brot, sprach das Dankgebet, brach das Brot und reichte es ihnen mit den Worten: Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird. Tut dies zu meinem Gedächtnis! +Lukas Lk 49 23 20 Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch und sagte: Dieser Kelch ist [der Neue Bund] in meinem Blut, das für euch vergossen wird. +Lukas Lk 49 23 21 Doch seht, der Mann, der mich verrät und ausliefert, sitzt mit mir am Tisch. +Lukas Lk 49 23 22 Der Menschensohn muss zwar den Weg gehen, der ihm bestimmt ist. Aber weh dem Menschen, durch den er verraten wird. +Lukas Lk 49 23 23 Da fragte einer den andern, wer von ihnen das wohl sei, der so etwas tun werde. +Lukas Lk 49 23 24 Es entstand unter ihnen ein Streit darüber, wer von ihnen wohl der Größte sei. +Lukas Lk 49 23 25 Da sagte Jesus: Die Könige herrschen über ihre Völker und die Mächtigen lassen sich Wohltäter nennen. +Lukas Lk 49 23 26 Bei euch aber soll es nicht so sein, sondern der Größte unter euch soll werden wie der Kleinste und der Führende soll werden wie der Dienende. +Lukas Lk 49 23 27 Welcher von beiden ist größer: wer bei Tisch sitzt oder wer bedient? Natürlich der, der bei Tisch sitzt. Ich aber bin unter euch wie der, der bedient. +Lukas Lk 49 23 28 In allen meinen Prüfungen habt ihr bei mir ausgeharrt. +Lukas Lk 49 23 29 Darum vermache ich euch das Reich, wie es mein Vater mir vermacht hat: +Lukas Lk 49 23 30 Ihr sollt in meinem Reich mit mir an meinem Tisch essen und trinken, und ihr sollt auf Thronen sitzen und die zwölf Stämme Israels richten. +Lukas Lk 49 23 31 Simon, Simon, der Satan hat verlangt, dass er euch wie Weizen sieben darf. +Lukas Lk 49 23 32 Ich aber habe für dich gebetet, dass dein Glaube nicht erlischt. Und wenn du dich wieder bekehrt hast, dann stärke deine Brüder. +Lukas Lk 49 23 33 Darauf sagte Petrus zu ihm: Herr, ich bin bereit, mit dir sogar ins Gefängnis und in den Tod zu gehen. +Lukas Lk 49 23 34 Jesus erwiderte: Ich sage dir, Petrus, ehe heute der Hahn kräht, wirst du dreimal leugnen, mich zu kennen. +Lukas Lk 49 23 35 Dann sagte Jesus zu ihnen: Als ich euch ohne Geldbeutel aussandte, ohne Vorratstasche und ohne Schuhe, habt ihr da etwa Not gelitten? Sie antworteten: Nein. +Lukas Lk 49 23 36 Da sagte er: Jetzt aber soll der, der einen Geldbeutel hat, ihn mitnehmen und ebenso die Tasche. Wer aber kein Geld hat, soll seinen Mantel verkaufen und sich dafür ein Schwert kaufen. +Lukas Lk 49 23 37 Ich sage euch: An mir muss sich das Schriftwort erfüllen: [Er wurde zu den Verbrechern gerechnet.] Denn alles, was über mich gesagt ist, geht in Erfüllung. +Lukas Lk 49 23 38 Da sagten sie: Herr, hier sind zwei Schwerter. Er erwiderte: Genug davon! +Lukas Lk 49 23 39 Dann verließ Jesus die Stadt und ging, wie er es gewohnt war, zum Ölberg; seine Jünger folgten ihm. +Lukas Lk 49 23 40 Als er dort war, sagte er zu ihnen: Betet darum, dass ihr nicht in Versuchung geratet! +Lukas Lk 49 23 41 Dann entfernte er sich von ihnen ungefähr einen Steinwurf weit, kniete nieder und betete: +Lukas Lk 49 23 42 Vater, wenn du willst, nimm diesen Kelch von mir! Aber nicht mein, sondern dein Wille soll geschehen. +Lukas Lk 49 23 43 Da erschien ihm ein Engel vom Himmel und gab ihm (neue) Kraft. +Lukas Lk 49 23 44 Und er betete in seiner Angst noch inständiger und sein Schweiß war wie Blut, das auf die Erde tropfte. +Lukas Lk 49 23 45 Nach dem Gebet stand er auf, ging zu den Jüngern zurück und fand sie schlafend; denn sie waren vor Kummer erschöpft. +Lukas Lk 49 23 46 Da sagte er zu ihnen: Wie könnt ihr schlafen? Steht auf und betet, damit ihr nicht in Versuchung geratet. +Lukas Lk 49 23 47 Während er noch redete, kam eine Schar Männer; Judas, einer der Zwölf, ging ihnen voran. Er näherte sich Jesus, um ihn zu küssen. +Lukas Lk 49 23 48 Jesus aber sagte zu ihm: Judas, mit einem Kuss verrätst du den Menschensohn? +Lukas Lk 49 23 49 Als seine Begleiter merkten, was (ihm) drohte, fragten sie: Herr, sollen wir mit dem Schwert dreinschlagen? +Lukas Lk 49 23 50 Und einer von ihnen schlug auf den Diener des Hohenpriesters ein und hieb ihm das rechte Ohr ab. +Lukas Lk 49 23 51 Jesus aber sagte: Hört auf damit! Und er berührte das Ohr und heilte den Mann. +Lukas Lk 49 23 52 Zu den Hohenpriestern aber, den Hauptleuten der Tempelwache und den Ältesten, die vor ihm standen, sagte Jesus: Wie gegen einen Räuber seid ihr mit Schwertern und Knüppeln ausgezogen. +Lukas Lk 49 23 53 Tag für Tag war ich bei euch im Tempel und ihr habt nicht gewagt, gegen mich vorzugehen. Aber das ist eure Stunde, jetzt hat die Finsternis die Macht. +Lukas Lk 49 23 54 Darauf nahmen sie ihn fest, führten ihn ab und brachten ihn in das Haus des Hohenpriesters. Petrus folgte von weitem. +Lukas Lk 49 23 55 Mitten im Hof hatte man ein Feuer angezündet und Petrus setzte sich zu den Leuten, die dort beieinandersaßen. +Lukas Lk 49 23 56 Eine Magd sah ihn am Feuer sitzen, schaute ihn genau an und sagte: Der war auch mit ihm zusammen. +Lukas Lk 49 23 57 Petrus aber leugnete es und sagte: Frau, ich kenne ihn nicht. +Lukas Lk 49 23 58 Kurz danach sah ihn ein anderer und bemerkte: Du gehörst auch zu ihnen. Petrus aber sagte: Nein, Mensch, ich nicht! +Lukas Lk 49 23 59 Etwa eine Stunde später behauptete wieder einer: Wahrhaftig, der war auch mit ihm zusammen; er ist doch auch ein Galiläer. +Lukas Lk 49 23 60 Petrus aber erwiderte: Mensch, ich weiß nicht, wovon du sprichst. Im gleichen Augenblick, noch während er redete, krähte ein Hahn. +Lukas Lk 49 23 61 Da wandte sich der Herr um und blickte Petrus an. Und Petrus erinnerte sich an das, was der Herr zu ihm gesagt hatte: Ehe heute der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. +Lukas Lk 49 23 62 Und er ging hinaus und weinte bitterlich. +Lukas Lk 49 23 63 Die Wächter trieben ihren Spott mit Jesus. Sie schlugen ihn, +Lukas Lk 49 23 64 verhüllten ihm das Gesicht und fragten ihn: Du bist doch ein Prophet! Sag uns: Wer hat dich geschlagen? +Lukas Lk 49 23 65 Und noch mit vielen anderen Lästerungen verhöhnten sie ihn. +Lukas Lk 49 23 66 Als es Tag wurde, versammelten sich die Ältesten des Volkes, die Hohenpriester und die Schriftgelehrten, also der Hohe Rat, und sie ließen Jesus vorführen. +Lukas Lk 49 23 67 Sie sagten zu ihm: Wenn du der Messias bist, dann sag es uns! Er antwortete ihnen: Auch wenn ich es euch sage - ihr glaubt mir ja doch nicht; +Lukas Lk 49 23 68 und wenn ich euch etwas frage, antwortet ihr nicht. +Lukas Lk 49 23 69 Von nun an wird [der Menschensohn zur Rechten] des allmächtigen [Gottes sitzen.] +Lukas Lk 49 23 70 Da sagten alle: Du bist also der Sohn Gottes. Er antwortete ihnen: Ihr sagt es - ich bin es. +Lukas Lk 49 23 71 Da riefen sie: Was brauchen wir noch Zeugenaussagen? Wir haben es selbst aus seinem eigenen Mund gehört. +Lukas Lk 49 24 1 Daraufhin erhob sich die ganze Versammlung und man führte Jesus zu Pilatus. +Lukas Lk 49 24 2 Dort brachten sie ihre Anklage gegen ihn vor; sie sagten: Wir haben festgestellt, dass dieser Mensch unser Volk verführt, es davon abhält, dem Kaiser Steuer zu zahlen, und behauptet, er sei der Messias und König. +Lukas Lk 49 24 3 Pilatus fragte ihn: Bist du der König der Juden? Er antwortete ihm: Du sagst es. +Lukas Lk 49 24 4 Da sagte Pilatus zu den Hohenpriestern und zum Volk: Ich finde nicht, dass dieser Mensch eines Verbrechens schuldig ist. +Lukas Lk 49 24 5 Sie aber blieben hartnäckig und sagten: Er wiegelt das Volk auf und verbreitet seine Lehre im ganzen jüdischen Land von Galiläa bis hierher. +Lukas Lk 49 24 6 Als Pilatus das hörte, fragte er, ob der Mann ein Galiläer sei. +Lukas Lk 49 24 7 Und als er erfuhr, dass Jesus aus dem Gebiet des Herodes komme, ließ er ihn zu Herodes bringen, der in jenen Tagen ebenfalls in Jerusalem war. +Lukas Lk 49 24 8 Herodes freute sich sehr, als er Jesus sah; schon lange hatte er sich gewünscht, mit ihm zusammenzutreffen, denn er hatte von ihm gehört. Nun hoffte er, ein Wunder von ihm zu sehen. +Lukas Lk 49 24 9 Er stellte ihm viele Fragen, doch Jesus gab ihm keine Antwort. +Lukas Lk 49 24 10 Die Hohenpriester und die Schriftgelehrten, die dabeistanden, erhoben schwere Beschuldigungen gegen ihn. +Lukas Lk 49 24 11 Herodes und seine Soldaten zeigten ihm offen ihre Verachtung. Er trieb seinen Spott mit Jesus, ließ ihm ein Prunkgewand umhängen und schickte ihn so zu Pilatus zurück. +Lukas Lk 49 24 12 An diesem Tag wurden Herodes und Pilatus Freunde; vorher waren sie Feinde gewesen. +Lukas Lk 49 24 13 Pilatus rief die Hohenpriester und die anderen führenden Männer und das Volk zusammen +Lukas Lk 49 24 14 und sagte zu ihnen: Ihr habt mir diesen Menschen hergebracht und behauptet, er wiegle das Volk auf. Ich selbst habe ihn in eurer Gegenwart verhört und habe keine der Anklagen, die ihr gegen diesen Menschen vorgebracht habt, bestätigt gefunden, +Lukas Lk 49 24 15 auch Herodes nicht, denn er hat ihn zu uns zurückgeschickt. Ihr seht also: Er hat nichts getan, worauf die Todesstrafe steht. +Lukas Lk 49 24 16 Daher will ich ihn nur auspeitschen lassen und dann werde ich ihn freilassen. +Lukas Lk 49 24 17 [[]] +Lukas Lk 49 24 18 Da schrien sie alle miteinander: Weg mit ihm; lass den Barabbas frei! +Lukas Lk 49 24 19 Dieser Mann war wegen eines Aufruhrs in der Stadt und wegen Mordes ins Gefängnis geworfen worden. +Lukas Lk 49 24 20 Pilatus aber redete wieder auf sie ein, denn er wollte Jesus freilassen. +Lukas Lk 49 24 21 Doch sie schrien: Kreuzige ihn, kreuzige ihn! +Lukas Lk 49 24 22 Zum dritten Mal sagte er zu ihnen: Was für ein Verbrechen hat er denn begangen? Ich habe nichts feststellen können, wofür er den Tod verdient. Daher will ich ihn auspeitschen lassen und dann werde ich ihn freilassen. +Lukas Lk 49 24 23 Sie aber schrien und forderten immer lauter, er solle Jesus kreuzigen lassen, und mit ihrem Geschrei setzten sie sich durch: +Lukas Lk 49 24 24 Pilatus entschied, dass ihre Forderung erfüllt werden solle. +Lukas Lk 49 24 25 Er ließ den Mann frei, der wegen Aufruhr und Mord im Gefängnis saß und den sie gefordert hatten. Jesus aber lieferte er ihnen aus, wie sie es verlangten. +Lukas Lk 49 24 26 Als sie Jesus hinausführten, ergriffen sie einen Mann aus Zyrene namens Simon, der gerade vom Feld kam. Ihm luden sie das Kreuz auf, damit er es hinter Jesus hertrage. +Lukas Lk 49 24 27 Es folgte eine große Menschenmenge, darunter auch Frauen, die um ihn klagten und weinten. +Lukas Lk 49 24 28 Jesus wandte sich zu ihnen um und sagte: Ihr Frauen von Jerusalem, weint nicht über mich; weint über euch und eure Kinder! +Lukas Lk 49 24 29 Denn es kommen Tage, da wird man sagen: Wohl den Frauen, die unfruchtbar sind, die nicht geboren und nicht gestillt haben. +Lukas Lk 49 24 30 Dann wird man [zu den Bergen sagen: Fallt auf uns!, und zu den Hügeln: Deckt uns zu!] +Lukas Lk 49 24 31 Denn wenn das mit dem grünen Holz geschieht, was wird dann erst mit dem dürren werden? +Lukas Lk 49 24 32 Zusammen mit Jesus wurden auch zwei Verbrecher zur Hinrichtung geführt. +Lukas Lk 49 24 33 Sie kamen zur Schädelhöhe; dort kreuzigten sie ihn und die Verbrecher, den einen rechts von ihm, den andern links. +Lukas Lk 49 24 34 Jesus aber betete: Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun. Dann [warfen sie das Los und verteilten] seine [Kleider unter sich.] +Lukas Lk 49 24 35 Die Leute standen dabei und [schauten zu;] auch die führenden Männer des Volkes [verlachten] ihn und sagten: Anderen hat er geholfen, nun soll er sich selbst helfen, wenn er der erwählte Messias Gottes ist. +Lukas Lk 49 24 36 Auch die Soldaten verspotteten ihn; sie traten vor ihn hin, reichten ihm Essig +Lukas Lk 49 24 37 und sagten: Wenn du der König der Juden bist, dann hilf dir selbst! +Lukas Lk 49 24 38 Über ihm war eine Tafel angebracht; auf ihr stand: Das ist der König der Juden. +Lukas Lk 49 24 39 Einer der Verbrecher, die neben ihm hingen, verhöhnte ihn: Bist du denn nicht der Messias? Dann hilf dir selbst und auch uns! +Lukas Lk 49 24 40 Der andere aber wies ihn zurecht und sagte: Nicht einmal du fürchtest Gott? Dich hat doch das gleiche Urteil getroffen. +Lukas Lk 49 24 41 Uns geschieht recht, wir erhalten den Lohn für unsere Taten; dieser aber hat nichts Unrechtes getan. +Lukas Lk 49 24 42 Dann sagte er: Jesus, denk an mich, wenn du in dein Reich kommst. +Lukas Lk 49 24 43 Jesus antwortete ihm: Amen, ich sage dir: Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein. +Lukas Lk 49 24 44 Es war etwa um die sechste Stunde, als eine Finsternis über das ganze Land hereinbrach. Sie dauerte bis zur neunten Stunde. +Lukas Lk 49 24 45 Die Sonne verdunkelte sich. Der Vorhang im Tempel riss mitten entzwei, +Lukas Lk 49 24 46 und Jesus rief laut: [Vater, in deine Hände lege ich meinen Geist.] Nach diesen Worten hauchte er den Geist aus. +Lukas Lk 49 24 47 Als der Hauptmann sah, was geschehen war, pries er Gott und sagte: Das war wirklich ein gerechter Mensch. +Lukas Lk 49 24 48 Und alle, die zu diesem Schauspiel herbeigeströmt waren und sahen, was sich ereignet hatte, schlugen sich an die Brust und gingen betroffen weg. +Lukas Lk 49 24 49 Alle seine [Bekannten] aber [standen in einiger Entfernung] (vom Kreuz), auch die Frauen, die ihm seit der Zeit in Galiläa nachgefolgt waren und die alles mit ansahen. +Lukas Lk 49 24 50 [50.51] Damals gehörte zu den Mitgliedern des Hohen Rates ein Mann namens Josef, der aus der jüdischen Stadt Arimathäa stammte. Er wartete auf das Reich Gottes und hatte dem, was die anderen beschlossen und taten, nicht zugestimmt, weil er gut und gerecht war. +Lukas Lk 49 24 52 Er ging zu Pilatus und bat um den Leichnam Jesu. +Lukas Lk 49 24 53 Und er nahm ihn vom Kreuz, hüllte ihn in ein Leinentuch und legte ihn in ein Felsengrab, in dem noch niemand bestattet worden war. +Lukas Lk 49 24 54 Das war am Rüsttag, kurz bevor der Sabbat anbrach. +Lukas Lk 49 24 55 Die Frauen, die mit Jesus aus Galiläa gekommen waren, gaben ihm das Geleit und sahen zu, wie der Leichnam in das Grab gelegt wurde. +Lukas Lk 49 24 56 Dann kehrten sie heim und bereiteten wohlriechende Öle und Salben zu. Am Sabbat aber hielten sie die vom Gesetz vorgeschriebene Ruhe ein. +Lukas Lk 49 25 1 Am ersten Tag der Woche gingen die Frauen mit den wohlriechenden Salben, die sie zubereitet hatten, in aller Frühe zum Grab. +Lukas Lk 49 25 2 Da sahen sie, dass der Stein vom Grab weggewälzt war; +Lukas Lk 49 25 3 sie gingen hinein, aber den Leichnam Jesu, des Herrn, fanden sie nicht. +Lukas Lk 49 25 4 Während sie ratlos dastanden, traten zwei Männer in leuchtenden Gewändern zu ihnen. +Lukas Lk 49 25 5 Die Frauen erschraken und blickten zu Boden. Die Männer aber sagten zu ihnen: Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten? +Lukas Lk 49 25 6 Er ist nicht hier, sondern er ist auferstanden. Erinnert euch an das, was er euch gesagt hat, als er noch in Galiläa war: +Lukas Lk 49 25 7 Der Menschensohn muss den Sündern ausgeliefert und gekreuzigt werden und am dritten Tag auferstehen. +Lukas Lk 49 25 8 Da erinnerten sie sich an seine Worte. +Lukas Lk 49 25 9 Und sie kehrten vom Grab in die Stadt zurück und berichteten alles den Elf und den anderen Jüngern. +Lukas Lk 49 25 10 Es waren Maria Magdalene, Johanna und Maria, die Mutter des Jakobus; auch die übrigen Frauen, die bei ihnen waren, erzählten es den Aposteln. +Lukas Lk 49 25 11 Doch die Apostel hielten das alles für Geschwätz und glaubten ihnen nicht. +Lukas Lk 49 25 12 Petrus aber stand auf und lief zum Grab. Er beugte sich vor, sah aber nur die Leinenbinden (dort liegen). Dann ging er nach Hause, voll Verwunderung über das, was geschehen war. +Lukas Lk 49 25 13 Am gleichen Tag waren zwei von den Jüngern auf dem Weg in ein Dorf namens Emmaus, das sechzig Stadien von Jerusalem entfernt ist. +Lukas Lk 49 25 14 Sie sprachen miteinander über all das, was sich ereignet hatte. +Lukas Lk 49 25 15 Während sie redeten und ihre Gedanken austauschten, kam Jesus hinzu und ging mit ihnen. +Lukas Lk 49 25 16 Doch sie waren wie mit Blindheit geschlagen, sodass sie ihn nicht erkannten. +Lukas Lk 49 25 17 Er fragte sie: Was sind das für Dinge, über die ihr auf eurem Weg miteinander redet? Da blieben sie traurig stehen, +Lukas Lk 49 25 18 und der eine von ihnen - er hieß Kleopas - antwortete ihm: Bist du so fremd in Jerusalem, dass du als einziger nicht weißt, was in diesen Tagen dort geschehen ist? +Lukas Lk 49 25 19 Er fragte sie: Was denn? Sie antworteten ihm: Das mit Jesus aus Nazaret. Er war ein Prophet, mächtig in Wort und Tat vor Gott und dem ganzen Volk. +Lukas Lk 49 25 20 Doch unsere Hohenpriester und Führer haben ihn zum Tod verurteilen und ans Kreuz schlagen lassen. +Lukas Lk 49 25 21 Wir aber hatten gehofft, dass er der sei, der Israel erlösen werde. Und dazu ist heute schon der dritte Tag, seitdem das alles geschehen ist. +Lukas Lk 49 25 22 Aber nicht nur das: Auch einige Frauen aus unserem Kreis haben uns in große Aufregung versetzt. Sie waren in der Frühe beim Grab, +Lukas Lk 49 25 23 fanden aber seinen Leichnam nicht. Als sie zurückkamen, erzählten sie, es seien ihnen Engel erschienen und hätten gesagt, er lebe. +Lukas Lk 49 25 24 Einige von uns gingen dann zum Grab und fanden alles so, wie die Frauen gesagt hatten; ihn selbst aber sahen sie nicht. +Lukas Lk 49 25 25 Da sagte er zu ihnen: Begreift ihr denn nicht? Wie schwer fällt es euch, alles zu glauben, was die Propheten gesagt haben. +Lukas Lk 49 25 26 Musste nicht der Messias all das erleiden, um so in seine Herrlichkeit zu gelangen? +Lukas Lk 49 25 27 Und er legte ihnen dar, ausgehend von Mose und allen Propheten, was in der gesamten Schrift über ihn geschrieben steht. +Lukas Lk 49 25 28 So erreichten sie das Dorf, zu dem sie unterwegs waren. Jesus tat, als wolle er weitergehen, +Lukas Lk 49 25 29 aber sie drängten ihn und sagten: Bleib doch bei uns; denn es wird bald Abend, der Tag hat sich schon geneigt. Da ging er mit hinein, um bei ihnen zu bleiben. +Lukas Lk 49 25 30 Und als er mit ihnen bei Tisch war, nahm er das Brot, sprach den Lobpreis, brach das Brot und gab es ihnen. +Lukas Lk 49 25 31 Da gingen ihnen die Augen auf und sie erkannten ihn; dann sahen sie ihn nicht mehr. +Lukas Lk 49 25 32 Und sie sagten zueinander: Brannte uns nicht das Herz in der Brust, als er unterwegs mit uns redete und uns den Sinn der Schrift erschloss? +Lukas Lk 49 25 33 Noch in derselben Stunde brachen sie auf und kehrten nach Jerusalem zurück und sie fanden die Elf und die anderen Jünger versammelt. +Lukas Lk 49 25 34 Diese sagten: Der Herr ist wirklich auferstanden und ist dem Simon erschienen. +Lukas Lk 49 25 35 Da erzählten auch sie, was sie unterwegs erlebt und wie sie ihn erkannt hatten, als er das Brot brach. +Lukas Lk 49 25 36 Während sie noch darüber redeten, trat er selbst in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch! +Lukas Lk 49 25 37 Sie erschraken und hatten große Angst, denn sie meinten, einen Geist zu sehen. +Lukas Lk 49 25 38 Da sagte er zu ihnen: Was seid ihr so bestürzt? Warum lasst ihr in eurem Herzen solche Zweifel aufkommen? +Lukas Lk 49 25 39 Seht meine Hände und meine Füße an: Ich bin es selbst. Fasst mich doch an und begreift: Kein Geist hat Fleisch und Knochen, wie ihr es bei mir seht. +Lukas Lk 49 25 40 Bei diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und Füße. +Lukas Lk 49 25 41 Sie staunten, konnten es aber vor Freude immer noch nicht glauben. Da sagte er zu ihnen: Habt ihr etwas zu essen hier? +Lukas Lk 49 25 42 Sie gaben ihm ein Stück gebratenen Fisch; +Lukas Lk 49 25 43 er nahm es und aß es vor ihren Augen. +Lukas Lk 49 25 44 Dann sprach er zu ihnen: Das sind die Worte, die ich zu euch gesagt habe, als ich noch bei euch war: Alles muss in Erfüllung gehen, was im Gesetz des Mose, bei den Propheten und in den Psalmen über mich gesagt ist. +Lukas Lk 49 25 45 Darauf öffnete er ihnen die Augen für das Verständnis der Schrift. +Lukas Lk 49 25 46 Er sagte zu ihnen: So steht es in der Schrift: Der Messias wird leiden und am dritten Tag von den Toten auferstehen, +Lukas Lk 49 25 47 und in seinem Namen wird man allen Völkern, angefangen in Jerusalem, verkünden, sie sollen umkehren, damit ihre Sünden vergeben werden. +Lukas Lk 49 25 48 Ihr seid Zeugen dafür. +Lukas Lk 49 25 49 Und ich werde die Gabe, die mein Vater verheißen hat, zu euch herabsenden. Bleibt in der Stadt, bis ihr mit der Kraft aus der Höhe erfüllt werdet. +Lukas Lk 49 25 50 Dann führte er sie hinaus in die Nähe von Betanien. Dort erhob er seine Hände und segnete sie. +Lukas Lk 49 25 51 Und während er sie segnete, verließ er sie und wurde zum Himmel emporgehoben; +Lukas Lk 49 25 52 sie aber fielen vor ihm nieder. Dann kehrten sie in großer Freude nach Jerusalem zurück. +Lukas Lk 49 25 53 Und sie waren immer im Tempel und priesen Gott. +Johannes Joh 51 0 1 Das letzte der vier Evangelien wird von der altkirchlichen Überlieferung dem Apostel Johannes, dem Sohn des Fischers Zebedäus und Bruder des Jakobus (Mk 1,19f; 3,17), zugeschrieben. Es hat erst am Ausgang des 1. Jahrhunderts seine jetzige Gestalt gefunden. Träger und Gewährsmann der in ihm bezeugten Überlieferung ist »der Jünger, den Jesus liebte« (vgl. 13,23; 19,26; 20,2; 21,7.20.24). Manche Anzeichen weisen darauf hin, dass dieses Evangelium einen längeren Entstehungsprozess durchlaufen hat. +Johannes Joh 51 0 2 Das Johannesevangelium unterscheidet sich in Anlage, Auswahl und Darbietung des Stoffes erheblich von den drei früheren (»synoptischen«) Evangelien. Es berichtet wiederholt von Reisen Jesu zu Festen in Jerusalem (2,13; 5,1; 7,2.10; 11,55; 12,12) und erzählt hauptsächlich vom Auftreten Jesu in diesem Zentrum des Judentums. Vom Wirken Jesu in Galiläa bringt es nur eine knappe Auswahl, fügt aber andererseits ein langes Kapitel über einen Aufenthalt in Samarien ein (4,1-42). Doch ist das alles nur der äußere Rahmen für die Selbstoffenbarung Jesu in Wort und »Zeichen«, in der er sich als der von Gott gesandte Sohn, als Licht und Leben der Menschen bezeugt. Die ganze Darstellung soll den Glauben begründen, dass Jesus »der Messias, der Sohn Gottes ist«, durch den die Glaubenden ewiges Leben gewinnen (20,31). +Johannes Joh 51 0 3 Die großen Linien des Aufbaus sind deutlich erkennbar. Auf den einleitenden Abschnitt (Prolog: 1,1-18), der von Jesu ewigem Sein beim Vater (Präexistenz) zur Menschwerdung (Inkarnation) hinführt, folgt das Zeugnis Johannes' des Täufers und der Bericht über die Berufung der Jünger (1,19-51). Dann beschreibt der Evangelist die Anfänge des Wirkens Jesu auf der Hochzeit in Kana (2,1-11), in Jerusalem (Tempelreinigung 2,13-22; Nikodemusgespräch 3,1-21), Judäa (3,22-36), Samarien (4,1-42) und wieder in Galiläa (4,43-54). +Johannes Joh 51 0 4 Das Mittelstück (Kap. 5 - 12) dient der Selbstoffenbarung Jesu vor der Welt: in Jerusalem Heilung eines Kranken und Offenbarungsrede als der Sohn, der lebendig macht und richtet (Kap. 5); in Galiläa die große Speisung und Offenbarung als das vom Himmel gekommene Lebensbrot (Kap. 6); auf dem Laubhüttenfest in Jerusalem Gespräche über seine Messianität (Kap. 7), Offenbarung als Licht der Welt, Auseinandersetzung mit dem Judentum, Heilung eines Blindgeborenen (Kap. 8 - 9); weitere Selbstoffenbarung als der wahre Hirt und Führer seiner Herde (Kap. 10); vor dem letzten Pascha Erweckung des Lazarus als Zeichen seiner Macht über Leben und Tod (Kap. 11), Salbung in Betanien, Einzug in Jerusalem, Begegnung mit Griechen und letzte Selbstoffenbarung (Kap. 12). +Johannes Joh 51 0 5 Vom Wirken in der Welt (vgl. den Rückblick 12,37-50) wird das letzte Zusammensein mit den Jüngern abgehoben (Kap. 13 - 17). Im Rahmen des Abschiedsmahls mit der Fußwaschung (Kap. 13) dienen die Abschiedsreden (Kap. 14 - 16) sowie das große Gebet zum Vater (Kap. 17) der Unterweisung und Zurüstung der Gemeinde für die Zeit nach Jesu Tod, in der der Erhöhte durch den verheißenen Heiligen Geist in der Gemeinde weiterwirkt. Nach diesem Teil (Kap. 13 - 17), der in den anderen Evangelien keine direkte Entsprechung hat, folgt die Leidensgeschichte mit ausführlicher Darstellung des Prozesses vor Pilatus (Kap. 18 - 19) und der Bericht über das Ostergeschehen (Kap. 20). Kap. 21 ist eine Zufügung der Herausgeber des Evangeliums. +Johannes Joh 51 0 6 Das Johannesevangelium mit seiner Entfaltung der Selbstoffenbarung Jesu und seinen Aussagen über die Sendung Jesu als Retter der Welt hat auf den Glauben und die Theologie der Kirche in allen Jahrhunderten größten Einfluss gehabt. Klemens von Alexandria hat es das »pneumatische« (geistige) Evangelium genannt. +Johannes Joh 51 1 1 Im Anfang war das Wort, /und das Wort war bei Gott, /und das Wort war Gott. +Johannes Joh 51 1 2 Im Anfang war es bei Gott. +Johannes Joh 51 1 3 Alles ist durch das Wort geworden /und ohne das Wort wurde nichts, was geworden ist. +Johannes Joh 51 1 4 In ihm war das Leben /und das Leben war das Licht der Menschen. +Johannes Joh 51 1 5 Und das Licht leuchtet in der Finsternis /und die Finsternis hat es nicht erfasst. +Johannes Joh 51 1 6 Es trat ein Mensch auf, der von Gott gesandt war; sein Name war Johannes. +Johannes Joh 51 1 7 Er kam als Zeuge, um Zeugnis abzulegen für das Licht, damit alle durch ihn zum Glauben kommen. +Johannes Joh 51 1 8 Er war nicht selbst das Licht, er sollte nur Zeugnis ablegen für das Licht. +Johannes Joh 51 1 9 Das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, /kam in die Welt. +Johannes Joh 51 1 10 Er war in der Welt /und die Welt ist durch ihn geworden, /aber die Welt erkannte ihn nicht. +Johannes Joh 51 1 11 Er kam in sein Eigentum, /aber die Seinen nahmen ihn nicht auf. +Johannes Joh 51 1 12 Allen aber, die ihn aufnahmen, /gab er Macht, Kinder Gottes zu werden, /allen, die an seinen Namen glauben, +Johannes Joh 51 1 13 die nicht aus dem Blut, /nicht aus dem Willen des Fleisches, /nicht aus dem Willen des Mannes, /sondern aus Gott geboren sind. +Johannes Joh 51 1 14 Und das Wort ist Fleisch geworden /und hat unter uns gewohnt /und wir haben seine Herrlichkeit gesehen, /die Herrlichkeit des einzigen Sohnes vom Vater, /voll Gnade und Wahrheit. +Johannes Joh 51 1 15 Johannes legte Zeugnis für ihn ab und rief: Dieser war es, über den ich gesagt habe: Er, der nach mir kommt, ist mir voraus, weil er vor mir war. +Johannes Joh 51 1 16 Aus seiner Fülle haben wir alle empfangen, /Gnade über Gnade. +Johannes Joh 51 1 17 Denn das Gesetz wurde durch Mose gegeben, die Gnade und die Wahrheit kamen durch Jesus Christus. +Johannes Joh 51 1 18 Niemand hat Gott je gesehen. Der Einzige, der Gott ist und am Herzen des Vaters ruht, er hat Kunde gebracht. +Johannes Joh 51 1 19 Dies ist das Zeugnis des Johannes: Als die Juden von Jerusalem aus Priester und Leviten zu ihm sandten mit der Frage: Wer bist du?, +Johannes Joh 51 1 20 bekannte er und leugnete nicht; er bekannte: Ich bin nicht der Messias. +Johannes Joh 51 1 21 Sie fragten ihn: Was bist du dann? Bist du Elija? Und er sagte: Ich bin es nicht. Bist du der Prophet? Er antwortete: Nein. +Johannes Joh 51 1 22 Da fragten sie ihn: Wer bist du? Wir müssen denen, die uns gesandt haben, Auskunft geben. Was sagst du über dich selbst? +Johannes Joh 51 1 23 Er sagte: Ich bin [die Stimme, die in der Wüste ruft: Ebnet den Weg für den Herrn!,] wie der Prophet Jesaja gesagt hat. +Johannes Joh 51 1 24 Unter den Abgesandten waren auch Pharisäer. +Johannes Joh 51 1 25 Sie fragten Johannes: Warum taufst du dann, wenn du nicht der Messias bist, nicht Elija und nicht der Prophet? +Johannes Joh 51 1 26 Er antwortete ihnen: Ich taufe mit Wasser. Mitten unter euch steht der, den ihr nicht kennt +Johannes Joh 51 1 27 und der nach mir kommt; ich bin es nicht wert, ihm die Schuhe aufzuschnüren. +Johannes Joh 51 1 28 Dies geschah in Betanien, auf der anderen Seite des Jordan, wo Johannes taufte. +Johannes Joh 51 1 29 Am Tag darauf sah er Jesus auf sich zukommen und sagte: Seht, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt. +Johannes Joh 51 1 30 Er ist es, von dem ich gesagt habe: Nach mir kommt ein Mann, der mir voraus ist, weil er vor mir war. +Johannes Joh 51 1 31 Auch ich kannte ihn nicht; aber ich bin gekommen und taufe mit Wasser, um Israel mit ihm bekanntzumachen. +Johannes Joh 51 1 32 Und Johannes bezeugte: Ich sah, dass der Geist vom Himmel herabkam wie eine Taube und auf ihm blieb. +Johannes Joh 51 1 33 Auch ich kannte ihn nicht; aber er, der mich gesandt hat, mit Wasser zu taufen, er hat mir gesagt: Auf wen du den Geist herabkommen siehst und auf wem er bleibt, der ist es, der mit dem Heiligen Geist tauft. +Johannes Joh 51 1 34 Das habe ich gesehen und ich bezeuge: Er ist der Sohn Gottes. +Johannes Joh 51 1 35 Am Tag darauf stand Johannes wieder dort und zwei seiner Jünger standen bei ihm. +Johannes Joh 51 1 36 Als Jesus vorüberging, richtete Johannes seinen Blick auf ihn und sagte: Seht, das Lamm Gottes! +Johannes Joh 51 1 37 Die beiden Jünger hörten, was er sagte, und folgten Jesus. +Johannes Joh 51 1 38 Jesus aber wandte sich um, und als er sah, dass sie ihm folgten, fragte er sie: Was wollt ihr? Sie sagten zu ihm: Rabbi - das heißt übersetzt: Meister -, wo wohnst du? +Johannes Joh 51 1 39 Er antwortete: Kommt und seht! Da gingen sie mit und sahen, wo er wohnte, und blieben jenen Tag bei ihm; es war um die zehnte Stunde. +Johannes Joh 51 1 40 Andreas, der Bruder des Simon Petrus, war einer der beiden, die das Wort des Johannes gehört hatten und Jesus gefolgt waren. +Johannes Joh 51 1 41 Dieser traf zuerst seinen Bruder Simon und sagte zu ihm: Wir haben den Messias gefunden. Messias heißt übersetzt: der Gesalbte (Christus). +Johannes Joh 51 1 42 Er führte ihn zu Jesus. Jesus blickte ihn an und sagte: Du bist Simon, der Sohn des Johannes, du sollst Kephas heißen. Kephas bedeutet: Fels (Petrus). +Johannes Joh 51 1 43 Am Tag darauf wollte Jesus nach Galiläa aufbrechen; da traf er Philippus. Und Jesus sagte zu ihm: Folge mir nach! +Johannes Joh 51 1 44 Philippus war aus Betsaida, dem Heimatort des Andreas und Petrus. +Johannes Joh 51 1 45 Philippus traf Natanaël und sagte zu ihm: Wir haben den gefunden, über den Mose im Gesetz und auch die Propheten geschrieben haben: Jesus aus Nazaret, den Sohn Josefs. +Johannes Joh 51 1 46 Da sagte Natanaël zu ihm: Aus Nazaret? Kann von dort etwas Gutes kommen? Philippus antwortete: Komm und sieh! +Johannes Joh 51 1 47 Jesus sah Natanaël auf sich zukommen und sagte über ihn: Da kommt ein echter Israelit, ein Mann ohne Falschheit. +Johannes Joh 51 1 48 Natanaël fragte ihn: Woher kennst du mich? Jesus antwortete ihm: Schon bevor dich Philippus rief, habe ich dich unter dem Feigenbaum gesehen. +Johannes Joh 51 1 49 Natanaël antwortete ihm: Rabbi, du bist der Sohn Gottes, du bist der König von Israel! +Johannes Joh 51 1 50 Jesus antwortete ihm: Du glaubst, weil ich dir sagte, dass ich dich unter dem Feigenbaum sah? Du wirst noch Größeres sehen. +Johannes Joh 51 1 51 Und er sprach zu ihm: Amen, amen, ich sage euch: Ihr werdet den Himmel geöffnet und die Engel Gottes auf- und niedersteigen sehen über dem Menschensohn. +Johannes Joh 51 2 1 Am dritten Tag fand in Kana in Galiläa eine Hochzeit statt und die Mutter Jesu war dabei. +Johannes Joh 51 2 2 Auch Jesus und seine Jünger waren zur Hochzeit eingeladen. +Johannes Joh 51 2 3 Als der Wein ausging, sagte die Mutter Jesu zu ihm: Sie haben keinen Wein mehr. +Johannes Joh 51 2 4 Jesus erwiderte ihr: Was willst du von mir, Frau? Meine Stunde ist noch nicht gekommen. +Johannes Joh 51 2 5 Seine Mutter sagte zu den Dienern: Was er euch sagt, das tut! +Johannes Joh 51 2 6 Es standen dort sechs steinerne Wasserkrüge, wie es der Reinigungsvorschrift der Juden entsprach; jeder fasste ungefähr hundert Liter. +Johannes Joh 51 2 7 Jesus sagte zu den Dienern: Füllt die Krüge mit Wasser! Und sie füllten sie bis zum Rand. +Johannes Joh 51 2 8 Er sagte zu ihnen: Schöpft jetzt und bringt es dem, der für das Festmahl verantwortlich ist. Sie brachten es ihm. +Johannes Joh 51 2 9 Er kostete das Wasser, das zu Wein geworden war. Er wusste nicht, woher der Wein kam; die Diener aber, die das Wasser geschöpft hatten, wussten es. Da ließ er den Bräutigam rufen +Johannes Joh 51 2 10 und sagte zu ihm: Jeder setzt zuerst den guten Wein vor und erst, wenn die Gäste zu viel getrunken haben, den weniger guten. Du jedoch hast den guten Wein bis jetzt zurückgehalten. +Johannes Joh 51 2 11 So tat Jesus sein erstes Zeichen, in Kana in Galiläa, und offenbarte seine Herrlichkeit und seine Jünger glaubten an ihn. +Johannes Joh 51 2 12 Danach zog er mit seiner Mutter, seinen Brüdern und seinen Jüngern nach Kafarnaum hinab. Dort blieben sie einige Zeit. +Johannes Joh 51 2 13 Das Paschafest der Juden war nahe und Jesus zog nach Jerusalem hinauf. +Johannes Joh 51 2 14 Im Tempel fand er die Verkäufer von Rindern, Schafen und Tauben und die Geldwechsler, die dort saßen. +Johannes Joh 51 2 15 Er machte eine Geißel aus Stricken und trieb sie alle aus dem Tempel hinaus, dazu die Schafe und Rinder; das Geld der Wechsler schüttete er aus und ihre Tische stieß er um. +Johannes Joh 51 2 16 Zu den Taubenhändlern sagte er: Schafft das hier weg, macht das Haus meines Vaters nicht zu einer Markthalle! +Johannes Joh 51 2 17 Seine Jünger erinnerten sich an das Wort der Schrift: [Der Eifer für dein Haus verzehrt mich.] +Johannes Joh 51 2 18 Da stellten ihn die Juden zur Rede: Welches Zeichen lässt du uns sehen als Beweis, dass du dies tun darfst? +Johannes Joh 51 2 19 Jesus antwortete ihnen: Reißt diesen Tempel nieder, in drei Tagen werde ich ihn wieder aufrichten. +Johannes Joh 51 2 20 Da sagten die Juden: Sechsundvierzig Jahre wurde an diesem Tempel gebaut und du willst ihn in drei Tagen wieder aufrichten? +Johannes Joh 51 2 21 Er aber meinte den Tempel seines Leibes. +Johannes Joh 51 2 22 Als er von den Toten auferstanden war, erinnerten sich seine Jünger, dass er dies gesagt hatte, und sie glaubten der Schrift und dem Wort, das Jesus gesprochen hatte. +Johannes Joh 51 2 23 Während er zum Paschafest in Jerusalem war, kamen viele zum Glauben an seinen Namen, als sie die Zeichen sahen, die er tat. +Johannes Joh 51 2 24 Jesus aber vertraute sich ihnen nicht an, denn er kannte sie alle +Johannes Joh 51 2 25 und brauchte von keinem ein Zeugnis über den Menschen; denn er wusste, was im Menschen ist. +Johannes Joh 51 3 1 Es war ein Pharisäer namens Nikodemus, ein führender Mann unter den Juden. +Johannes Joh 51 3 2 Der suchte Jesus bei Nacht auf und sagte zu ihm: Rabbi, wir wissen, du bist ein Lehrer, der von Gott gekommen ist; denn niemand kann die Zeichen tun, die du tust, wenn nicht Gott mit ihm ist. +Johannes Joh 51 3 3 Jesus antwortete ihm: Amen, amen, ich sage dir: Wenn jemand nicht von neuem geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht sehen. +Johannes Joh 51 3 4 Nikodemus entgegnete ihm: Wie kann ein Mensch, der schon alt ist, geboren werden? Er kann doch nicht in den Schoß seiner Mutter zurückkehren und ein zweites Mal geboren werden. +Johannes Joh 51 3 5 Jesus antwortete: Amen, amen, ich sage dir: Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, kann er nicht in das Reich Gottes kommen. +Johannes Joh 51 3 6 Was aus dem Fleisch geboren ist, das ist Fleisch; was aber aus dem Geist geboren ist, das ist Geist. +Johannes Joh 51 3 7 Wundere dich nicht, dass ich dir sagte: Ihr müsst von neuem geboren werden. +Johannes Joh 51 3 8 Der Wind weht, wo er will; du hörst sein Brausen, weißt aber nicht, woher er kommt und wohin er geht. So ist es mit jedem, der aus dem Geist geboren ist. +Johannes Joh 51 3 9 Nikodemus erwiderte ihm: Wie kann das geschehen? +Johannes Joh 51 3 10 Jesus antwortete: Du bist der Lehrer Israels und verstehst das nicht? +Johannes Joh 51 3 11 Amen, amen, ich sage dir: Was wir wissen, davon reden wir, und was wir gesehen haben, das bezeugen wir, und doch nehmt ihr unser Zeugnis nicht an. +Johannes Joh 51 3 12 Wenn ich zu euch über irdische Dinge gesprochen habe und ihr nicht glaubt, wie werdet ihr glauben, wenn ich zu euch über himmlische Dinge spreche? +Johannes Joh 51 3 13 Und niemand ist in den Himmel hinaufgestiegen außer dem, der vom Himmel herabgestiegen ist: der Menschensohn. +Johannes Joh 51 3 14 Und wie Mose die Schlange in der Wüste erhöht hat, so muss der Menschensohn erhöht werden, +Johannes Joh 51 3 15 damit jeder, der (an ihn) glaubt, in ihm das ewige Leben hat. +Johannes Joh 51 3 16 Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat. +Johannes Joh 51 3 17 Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richtet, sondern damit die Welt durch ihn gerettet wird. +Johannes Joh 51 3 18 Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer nicht glaubt, ist schon gerichtet, weil er an den Namen des einzigen Sohnes Gottes nicht geglaubt hat. +Johannes Joh 51 3 19 Denn mit dem Gericht verhält es sich so: Das Licht kam in die Welt, und die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht; denn ihre Taten waren böse. +Johannes Joh 51 3 20 Jeder, der Böses tut, hasst das Licht und kommt nicht zum Licht, damit seine Taten nicht aufgedeckt werden. +Johannes Joh 51 3 21 Wer aber die Wahrheit tut, kommt zum Licht, damit offenbar wird, dass seine Taten in Gott vollbracht sind. +Johannes Joh 51 3 22 Darauf ging Jesus mit seinen Jüngern nach Judäa. Dort hielt er sich mit ihnen auf und taufte. +Johannes Joh 51 3 23 Aber auch Johannes taufte damals, und zwar in Änon bei Salim, weil dort viel Wasser war; und die Leute kamen und ließen sich taufen. +Johannes Joh 51 3 24 Johannes war nämlich noch nicht ins Gefängnis geworfen worden. +Johannes Joh 51 3 25 Da kam es zwischen den Jüngern des Johannes und einem Juden zum Streit über die Frage der Reinigung. +Johannes Joh 51 3 26 Sie gingen zu Johannes und sagten zu ihm: Rabbi, der Mann, der auf der anderen Seite des Jordan bei dir war und für den du Zeugnis abgelegt hast, der tauft jetzt, und alle laufen zu ihm. +Johannes Joh 51 3 27 Johannes antwortete: Kein Mensch kann sich etwas nehmen, wenn es ihm nicht vom Himmel gegeben ist. +Johannes Joh 51 3 28 Ihr selbst könnt mir bezeugen, dass ich gesagt habe: Ich bin nicht der Messias, sondern nur ein Gesandter, der ihm vorausgeht. +Johannes Joh 51 3 29 Wer die Braut hat, ist der Bräutigam; der Freund des Bräutigams aber, der dabeisteht und ihn hört, freut sich über die Stimme des Bräutigams. Diese Freude ist nun für mich Wirklichkeit geworden. +Johannes Joh 51 3 30 Er muss wachsen, ich aber muss kleiner werden. +Johannes Joh 51 3 31 Er, der von oben kommt, steht über allen; wer von der Erde stammt, ist irdisch und redet irdisch. Er, der aus dem Himmel kommt, steht über allen. +Johannes Joh 51 3 32 Was er gesehen und gehört hat, bezeugt er, doch niemand nimmt sein Zeugnis an. +Johannes Joh 51 3 33 Wer sein Zeugnis annimmt, beglaubigt, dass Gott wahrhaftig ist. +Johannes Joh 51 3 34 Denn der, den Gott gesandt hat, verkündet die Worte Gottes; denn er gibt den Geist unbegrenzt. +Johannes Joh 51 3 35 Der Vater liebt den Sohn und hat alles in seine Hand gegeben. +Johannes Joh 51 3 36 Wer an den Sohn glaubt, hat das ewige Leben; wer aber dem Sohn nicht gehorcht, wird das Leben nicht sehen, sondern Gottes Zorn bleibt auf ihm. +Johannes Joh 51 4 1 Jesus erfuhr, dass die Pharisäer gehört hatten, er gewinne und taufe mehr Jünger als Johannes - +Johannes Joh 51 4 2 allerdings taufte nicht Jesus selbst, sondern seine Jünger -; +Johannes Joh 51 4 3 daraufhin verließ er Judäa und ging wieder nach Galiläa. +Johannes Joh 51 4 4 Er musste aber den Weg durch Samarien nehmen. +Johannes Joh 51 4 5 So kam er zu einem Ort in Samarien, der Sychar hieß und nahe bei dem Grundstück lag, das Jakob seinem Sohn Josef vermacht hatte. +Johannes Joh 51 4 6 Dort befand sich der Jakobsbrunnen. Jesus war müde von der Reise und setzte sich daher an den Brunnen; es war um die sechste Stunde. +Johannes Joh 51 4 7 Da kam eine samaritische Frau, um Wasser zu schöpfen. Jesus sagte zu ihr: Gib mir zu trinken! +Johannes Joh 51 4 8 Seine Jünger waren nämlich in den Ort gegangen, um etwas zum Essen zu kaufen. +Johannes Joh 51 4 9 Die samaritische Frau sagte zu ihm: Wie kannst du als Jude mich, eine Samariterin, um Wasser bitten? Die Juden verkehren nämlich nicht mit den Samaritern. +Johannes Joh 51 4 10 Jesus antwortete ihr: Wenn du wüsstest, worin die Gabe Gottes besteht und wer es ist, der zu dir sagt: Gib mir zu trinken!, dann hättest du ihn gebeten, und er hätte dir lebendiges Wasser gegeben. +Johannes Joh 51 4 11 Sie sagte zu ihm: Herr, du hast kein Schöpfgefäß, und der Brunnen ist tief; woher hast du also das lebendige Wasser? +Johannes Joh 51 4 12 Bist du etwa größer als unser Vater Jakob, der uns den Brunnen gegeben und selbst daraus getrunken hat, wie seine Söhne und seine Herden? +Johannes Joh 51 4 13 Jesus antwortete ihr: Wer von diesem Wasser trinkt, wird wieder Durst bekommen; +Johannes Joh 51 4 14 wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, wird niemals mehr Durst haben; vielmehr wird das Wasser, das ich ihm gebe, in ihm zur sprudelnden Quelle werden, deren Wasser ewiges Leben schenkt. +Johannes Joh 51 4 15 Da sagte die Frau zu ihm: Herr, gib mir dieses Wasser, damit ich keinen Durst mehr habe und nicht mehr hierher kommen muss, um Wasser zu schöpfen. +Johannes Joh 51 4 16 Er sagte zu ihr: Geh, ruf deinen Mann und komm wieder her! +Johannes Joh 51 4 17 Die Frau antwortete: Ich habe keinen Mann. Jesus sagte zu ihr: Du hast richtig gesagt: Ich habe keinen Mann. +Johannes Joh 51 4 18 Denn fünf Männer hast du gehabt und der, den du jetzt hast, ist nicht dein Mann. Damit hast du die Wahrheit gesagt. +Johannes Joh 51 4 19 Die Frau sagte zu ihm: Herr, ich sehe, dass du ein Prophet bist. +Johannes Joh 51 4 20 Unsere Väter haben auf diesem Berg Gott angebetet; ihr aber sagt, in Jerusalem sei die Stätte, wo man anbeten muss. +Johannes Joh 51 4 21 Jesus sprach zu ihr: Glaube mir, Frau, die Stunde kommt, zu der ihr weder auf diesem Berg noch in Jerusalem den Vater anbeten werdet. +Johannes Joh 51 4 22 Ihr betet an, was ihr nicht kennt, wir beten an, was wir kennen; denn das Heil kommt von den Juden. +Johannes Joh 51 4 23 Aber die Stunde kommt und sie ist schon da, zu der die wahren Beter den Vater anbeten werden im Geist und in der Wahrheit; denn so will der Vater angebetet werden. +Johannes Joh 51 4 24 Gott ist Geist und alle, die ihn anbeten, müssen im Geist und in der Wahrheit anbeten. +Johannes Joh 51 4 25 Die Frau sagte zu ihm: Ich weiß, dass der Messias kommt, das ist: der Gesalbte (Christus). Wenn er kommt, wird er uns alles verkünden. +Johannes Joh 51 4 26 Da sagte Jesus zu ihr: Ich bin es, ich, der mit dir spricht. +Johannes Joh 51 4 27 Inzwischen waren seine Jünger zurückgekommen. Sie wunderten sich, dass er mit einer Frau sprach, aber keiner sagte: Was willst du?, oder: Was redest du mit ihr? +Johannes Joh 51 4 28 Da ließ die Frau ihren Wasserkrug stehen, eilte in den Ort und sagte zu den Leuten: +Johannes Joh 51 4 29 Kommt her, seht, da ist ein Mann, der mir alles gesagt hat, was ich getan habe: Ist er vielleicht der Messias? +Johannes Joh 51 4 30 Da liefen sie hinaus aus dem Ort und gingen zu Jesus. +Johannes Joh 51 4 31 Währenddessen drängten ihn seine Jünger: Rabbi, iss! +Johannes Joh 51 4 32 Er aber sagte zu ihnen: Ich lebe von einer Speise, die ihr nicht kennt. +Johannes Joh 51 4 33 Da sagten die Jünger zueinander: Hat ihm jemand etwas zu essen gebracht? +Johannes Joh 51 4 34 Jesus sprach zu ihnen: Meine Speise ist es, den Willen dessen zu tun, der mich gesandt hat, und sein Werk zu Ende zu führen. +Johannes Joh 51 4 35 Sagt ihr nicht: Noch vier Monate dauert es bis zur Ernte? Ich aber sage euch: Blickt umher und seht, dass die Felder weiß sind, reif zur Ernte. +Johannes Joh 51 4 36 Schon empfängt der Schnitter seinen Lohn und sammelt Frucht für das ewige Leben, so dass sich der Sämann und der Schnitter gemeinsam freuen. +Johannes Joh 51 4 37 Denn hier hat das Sprichwort recht: Einer sät und ein anderer erntet. +Johannes Joh 51 4 38 Ich habe euch gesandt zu ernten, wofür ihr nicht gearbeitet habt; andere haben gearbeitet und ihr erntet die Frucht ihrer Arbeit. +Johannes Joh 51 4 39 Viele Samariter aus jenem Ort kamen zum Glauben an Jesus auf das Wort der Frau hin, die bezeugt hatte: Er hat mir alles gesagt, was ich getan habe. +Johannes Joh 51 4 40 Als die Samariter zu ihm kamen, baten sie ihn, bei ihnen zu bleiben; und er blieb dort zwei Tage. +Johannes Joh 51 4 41 Und noch viel mehr Leute kamen zum Glauben an ihn aufgrund seiner eigenen Worte. +Johannes Joh 51 4 42 Und zu der Frau sagten sie: Nicht mehr aufgrund deiner Aussage glauben wir, sondern weil wir ihn selbst gehört haben und nun wissen: Er ist wirklich der Retter der Welt. +Johannes Joh 51 4 43 Nach diesen beiden Tagen ging er von dort nach Galiläa. +Johannes Joh 51 4 44 Jesus selbst hatte nämlich bestätigt: Ein Prophet wird in seiner eigenen Heimat nicht geehrt. +Johannes Joh 51 4 45 Als er nun nach Galiläa kam, nahmen ihn die Galiläer auf, weil sie alles gesehen hatten, was er in Jerusalem während des Festes getan hatte; denn auch sie waren zum Fest gekommen. +Johannes Joh 51 4 46 Jesus kam wieder nach Kana in Galiläa, wo er das Wasser in Wein verwandelt hatte. In Kafarnaum lebte ein königlicher Beamter; dessen Sohn war krank. +Johannes Joh 51 4 47 Als er hörte, dass Jesus von Judäa nach Galiläa gekommen war, suchte er ihn auf und bat ihn, herabzukommen und seinen Sohn zu heilen; denn er lag im Sterben. +Johannes Joh 51 4 48 Da sagte Jesus zu ihm: Wenn ihr nicht Zeichen und Wunder seht, glaubt ihr nicht. +Johannes Joh 51 4 49 Der Beamte bat ihn: Herr, komm herab, ehe mein Kind stirbt. +Johannes Joh 51 4 50 Jesus erwiderte ihm: Geh, dein Sohn lebt! Der Mann glaubte dem Wort, das Jesus zu ihm gesagt hatte, und machte sich auf den Weg. +Johannes Joh 51 4 51 Noch während er unterwegs war, kamen ihm seine Diener entgegen und sagten: Dein Junge lebt. +Johannes Joh 51 4 52 Da fragte er sie genau nach der Stunde, in der die Besserung eingetreten war. Sie antworteten: Gestern in der siebten Stunde ist das Fieber von ihm gewichen. +Johannes Joh 51 4 53 Da erkannte der Vater, dass es genau zu der Stunde war, als Jesus zu ihm gesagt hatte: Dein Sohn lebt. Und er wurde gläubig mit seinem ganzen Haus. +Johannes Joh 51 4 54 So tat Jesus sein zweites Zeichen, und zwar nachdem er von Judäa nach Galiläa gekommen war. +Johannes Joh 51 5 1 Einige Zeit später war ein Fest der Juden und Jesus ging hinauf nach Jerusalem. +Johannes Joh 51 5 2 In Jerusalem gibt es beim Schaftor einen Teich, zu dem fünf Säulenhallen gehören; dieser Teich heißt auf Hebräisch Betesda. +Johannes Joh 51 5 3 In diesen Hallen lagen viele Kranke, darunter Blinde, Lahme und Verkrüppelte. [3b] [[]] +Johannes Joh 51 5 4 [[]] +Johannes Joh 51 5 5 Dort lag auch ein Mann, der schon achtunddreißig Jahre krank war. +Johannes Joh 51 5 6 Als Jesus ihn dort liegen sah und erkannte, dass er schon lange krank war, fragte er ihn: Willst du gesund werden? +Johannes Joh 51 5 7 Der Kranke antwortete ihm: Herr, ich habe keinen Menschen, der mich, sobald das Wasser aufwallt, in den Teich trägt. Während ich mich hinschleppe, steigt schon ein anderer vor mir hinein. +Johannes Joh 51 5 8 Da sagte Jesus zu ihm: Steh auf, nimm deine Bahre und geh! +Johannes Joh 51 5 9 Sofort wurde der Mann gesund, nahm seine Bahre und ging. Dieser Tag war aber ein Sabbat. +Johannes Joh 51 5 10 Da sagten die Juden zu dem Geheilten: Es ist Sabbat, du darfst deine Bahre nicht tragen. +Johannes Joh 51 5 11 Er erwiderte: Der Mann, der mich gesund gemacht hat, sagte zu mir: Nimm deine Bahre und geh! +Johannes Joh 51 5 12 Sie fragten ihn: Wer ist das denn, der zu dir gesagt hat: Nimm deine Bahre und geh? +Johannes Joh 51 5 13 Der Geheilte wusste aber nicht, wer es war. Jesus war nämlich weggegangen, weil sich dort eine große Menschenmenge angesammelt hatte. +Johannes Joh 51 5 14 Später traf ihn Jesus im Tempel und sagte zu ihm: Jetzt bist du gesund; sündige nicht mehr, damit dir nicht noch Schlimmeres zustößt. +Johannes Joh 51 5 15 Der Mann ging fort und teilte den Juden mit, dass es Jesus war, der ihn gesund gemacht hatte. +Johannes Joh 51 5 16 Daraufhin verfolgten die Juden Jesus, weil er das an einem Sabbat getan hatte. +Johannes Joh 51 5 17 Jesus aber entgegnete ihnen: Mein Vater ist noch immer am Werk und auch ich bin am Werk. +Johannes Joh 51 5 18 Darum waren die Juden noch mehr darauf aus, ihn zu töten, weil er nicht nur den Sabbat brach, sondern auch Gott seinen Vater nannte und sich damit Gott gleichstellte. +Johannes Joh 51 5 19 Jesus aber sagte zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Der Sohn kann nichts von sich aus tun, sondern nur, wenn er den Vater etwas tun sieht. Was nämlich der Vater tut, das tut in gleicher Weise der Sohn. +Johannes Joh 51 5 20 Denn der Vater liebt den Sohn und zeigt ihm alles, was er tut, und noch größere Werke wird er ihm zeigen, sodass ihr staunen werdet. +Johannes Joh 51 5 21 Denn wie der Vater die Toten auferweckt und lebendig macht, so macht auch der Sohn lebendig, wen er will. +Johannes Joh 51 5 22 Auch richtet der Vater niemand, sondern er hat das Gericht ganz dem Sohn übertragen, +Johannes Joh 51 5 23 damit alle den Sohn ehren, wie sie den Vater ehren. Wer den Sohn nicht ehrt, ehrt auch den Vater nicht, der ihn gesandt hat. +Johannes Joh 51 5 24 Amen, amen, ich sage euch: Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, hat das ewige Leben; er kommt nicht ins Gericht, sondern ist aus dem Tod ins Leben hinübergegangen. +Johannes Joh 51 5 25 Amen, amen, ich sage euch: Die Stunde kommt und sie ist schon da, in der die Toten die Stimme des Sohnes Gottes hören werden; und alle, die sie hören, werden leben. +Johannes Joh 51 5 26 Denn wie der Vater das Leben in sich hat, so hat er auch dem Sohn gegeben, das Leben in sich zu haben. +Johannes Joh 51 5 27 Und er hat ihm Vollmacht gegeben, Gericht zu halten, weil er der Menschensohn ist. +Johannes Joh 51 5 28 Wundert euch nicht darüber! Die Stunde kommt, in der alle, die in den Gräbern sind, seine Stimme hören +Johannes Joh 51 5 29 und herauskommen werden: Die das Gute getan haben, werden zum Leben auferstehen, die das Böse getan haben, zum Gericht. +Johannes Joh 51 5 30 Von mir selbst aus kann ich nichts tun; ich richte, wie ich es (vom Vater) höre, und mein Gericht ist gerecht, weil es mir nicht um meinen Willen geht, sondern um den Willen dessen, der mich gesandt hat. +Johannes Joh 51 5 31 Wenn ich über mich selbst als Zeuge aussage, ist mein Zeugnis nicht gültig; +Johannes Joh 51 5 32 ein anderer ist es, der über mich als Zeuge aussagt, und ich weiß: Das Zeugnis, das er über mich ablegt, ist gültig. +Johannes Joh 51 5 33 Ihr habt zu Johannes geschickt, und er hat für die Wahrheit Zeugnis abgelegt. +Johannes Joh 51 5 34 Ich aber nehme von keinem Menschen ein Zeugnis an, sondern ich sage dies nur, damit ihr gerettet werdet. +Johannes Joh 51 5 35 Jener war die Lampe, die brennt und leuchtet, und ihr wolltet euch eine Zeit lang an seinem Licht erfreuen. +Johannes Joh 51 5 36 Ich aber habe ein gewichtigeres Zeugnis als das des Johannes: Die Werke, die mein Vater mir übertragen hat, damit ich sie zu Ende führe, diese Werke, die ich vollbringe, legen Zeugnis dafür ab, dass mich der Vater gesandt hat. +Johannes Joh 51 5 37 Auch der Vater selbst, der mich gesandt hat, hat über mich Zeugnis abgelegt. Ihr habt weder seine Stimme gehört noch seine Gestalt je gesehen, +Johannes Joh 51 5 38 und auch sein Wort bleibt nicht in euch, weil ihr dem nicht glaubt, den er gesandt hat. +Johannes Joh 51 5 39 Ihr erforscht die Schriften, weil ihr meint, in ihnen das ewige Leben zu haben; gerade sie legen Zeugnis über mich ab. +Johannes Joh 51 5 40 Und doch wollt ihr nicht zu mir kommen, um das Leben zu haben. +Johannes Joh 51 5 41 Meine Ehre empfange ich nicht von Menschen. +Johannes Joh 51 5 42 Ich habe erkannt, dass ihr die Liebe zu Gott nicht in euch habt. +Johannes Joh 51 5 43 Ich bin im Namen meines Vaters gekommen und doch lehnt ihr mich ab. Wenn aber ein anderer in seinem eigenen Namen kommt, dann werdet ihr ihn anerkennen. +Johannes Joh 51 5 44 Wie könnt ihr zum Glauben kommen, wenn ihr eure Ehre voneinander empfangt, nicht aber die Ehre sucht, die von dem einen Gott kommt? +Johannes Joh 51 5 45 Denkt nicht, dass ich euch beim Vater anklagen werde; Mose klagt euch an, auf den ihr eure Hoffnung gesetzt habt. +Johannes Joh 51 5 46 Wenn ihr Mose glauben würdet, müsstet ihr auch mir glauben; denn über mich hat er geschrieben. +Johannes Joh 51 5 47 Wenn ihr aber seinen Schriften nicht glaubt, wie könnt ihr dann meinen Worten glauben? +Johannes Joh 51 6 1 Danach ging Jesus an das andere Ufer des Sees von Galiläa, der auch See von Tiberias heißt. +Johannes Joh 51 6 2 Eine große Menschenmenge folgte ihm, weil sie die Zeichen sahen, die er an den Kranken tat. +Johannes Joh 51 6 3 Jesus stieg auf den Berg und setzte sich dort mit seinen Jüngern nieder. +Johannes Joh 51 6 4 Das Pascha, das Fest der Juden, war nahe. +Johannes Joh 51 6 5 Als Jesus aufblickte und sah, dass so viele Menschen zu ihm kamen, fragte er Philippus: Wo sollen wir Brot kaufen, damit diese Leute zu essen haben? +Johannes Joh 51 6 6 Das sagte er aber nur, um ihn auf die Probe zu stellen; denn er selbst wusste, was er tun wollte. +Johannes Joh 51 6 7 Philippus antwortete ihm: Brot für zweihundert Denare reicht nicht aus, wenn jeder von ihnen auch nur ein kleines Stück bekommen soll. +Johannes Joh 51 6 8 Einer seiner Jünger, Andreas, der Bruder des Simon Petrus, sagte zu ihm: +Johannes Joh 51 6 9 Hier ist ein kleiner Junge, der hat fünf Gerstenbrote und zwei Fische; doch was ist das für so viele! +Johannes Joh 51 6 10 Jesus sagte: Lasst die Leute sich setzen! Es gab dort nämlich viel Gras. Da setzten sie sich; es waren etwa fünftausend Männer. +Johannes Joh 51 6 11 Dann nahm Jesus die Brote, sprach das Dankgebet und teilte an die Leute aus, so viel sie wollten; ebenso machte er es mit den Fischen. +Johannes Joh 51 6 12 Als die Menge satt war, sagte er zu seinen Jüngern: Sammelt die übrig gebliebenen Brotstücke, damit nichts verdirbt. +Johannes Joh 51 6 13 Sie sammelten und füllten zwölf Körbe mit den Stücken, die von den fünf Gerstenbroten nach dem Essen übrig waren. +Johannes Joh 51 6 14 Als die Menschen das Zeichen sahen, das er getan hatte, sagten sie: Das ist wirklich der Prophet, der in die Welt kommen soll. +Johannes Joh 51 6 15 Da erkannte Jesus, dass sie kommen würden, um ihn in ihre Gewalt zu bringen und zum König zu machen. Daher zog er sich wieder auf den Berg zurück, er allein. +Johannes Joh 51 6 16 Als es aber spät geworden war, gingen seine Jünger zum See hinab, +Johannes Joh 51 6 17 bestiegen ein Boot und fuhren über den See, auf Kafarnaum zu. Es war schon dunkel geworden, und Jesus war noch nicht zu ihnen gekommen. +Johannes Joh 51 6 18 Da wurde der See durch einen heftigen Sturm aufgewühlt. +Johannes Joh 51 6 19 Als sie etwa fünfundzwanzig oder dreißig Stadien gefahren waren, sahen sie, wie Jesus über den See ging und sich dem Boot näherte; und sie fürchteten sich. +Johannes Joh 51 6 20 Er aber rief ihnen zu: Ich bin es; fürchtet euch nicht! +Johannes Joh 51 6 21 Sie wollten ihn zu sich in das Boot nehmen, aber schon war das Boot am Ufer, das sie erreichen wollten. +Johannes Joh 51 6 22 Am nächsten Tag sah die Menge, die am anderen Ufer des Sees geblieben war, dass nur noch ein Boot dort lag, und sie erfuhren, dass Jesus nicht mit seinen Jüngern ins Boot gestiegen war, sondern dass die Jünger allein abgefahren waren. +Johannes Joh 51 6 23 Von Tiberias her kamen andere Boote in die Nähe des Ortes, wo sie nach dem Dankgebet des Herrn das Brot gegessen hatten. +Johannes Joh 51 6 24 Als die Leute sahen, dass weder Jesus noch seine Jünger dort waren, stiegen sie in die Boote, fuhren nach Kafarnaum und suchten Jesus. +Johannes Joh 51 6 25 Als sie ihn am anderen Ufer des Sees fanden, fragten sie ihn: Rabbi, wann bist du hierher gekommen? +Johannes Joh 51 6 26 Jesus antwortete ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Ihr sucht mich nicht, weil ihr Zeichen gesehen habt, sondern weil ihr von den Broten gegessen habt und satt geworden seid. +Johannes Joh 51 6 27 Müht euch nicht ab für die Speise, die verdirbt, sondern für die Speise, die für das ewige Leben bleibt und die der Menschensohn euch geben wird. Denn ihn hat Gott, der Vater, mit seinem Siegel beglaubigt. +Johannes Joh 51 6 28 Da fragten sie ihn: Was müssen wir tun, um die Werke Gottes zu vollbringen? +Johannes Joh 51 6 29 Jesus antwortete ihnen: Das ist das Werk Gottes, dass ihr an den glaubt, den er gesandt hat. +Johannes Joh 51 6 30 Sie entgegneten ihm: Welches Zeichen tust du, damit wir es sehen und dir glauben? Was tust du? +Johannes Joh 51 6 31 Unsere Väter haben das Manna in der Wüste gegessen, wie es in der Schrift heißt: [Brot vom Himmel gab er ihnen zu essen.] +Johannes Joh 51 6 32 Jesus sagte zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Nicht Mose hat euch das Brot vom Himmel gegeben, sondern mein Vater gibt euch das wahre Brot vom Himmel. +Johannes Joh 51 6 33 Denn das Brot, das Gott gibt, kommt vom Himmel herab und gibt der Welt das Leben. +Johannes Joh 51 6 34 Da baten sie ihn: Herr, gib uns immer dieses Brot! +Johannes Joh 51 6 35 Jesus antwortete ihnen: Ich bin das Brot des Lebens; wer zu mir kommt, wird nie mehr hungern, und wer an mich glaubt, wird nie mehr Durst haben. +Johannes Joh 51 6 36 Aber ich habe euch gesagt: Ihr habt (mich) gesehen und doch glaubt ihr nicht. +Johannes Joh 51 6 37 Alles, was der Vater mir gibt, wird zu mir kommen, und wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen; +Johannes Joh 51 6 38 denn ich bin nicht vom Himmel herabgekommen, um meinen Willen zu tun, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat. +Johannes Joh 51 6 39 Es ist aber der Wille dessen, der mich gesandt hat, dass ich keinen von denen, die er mir gegeben hat, zugrunde gehen lasse, sondern dass ich sie auferwecke am Letzten Tag. +Johannes Joh 51 6 40 Denn es ist der Wille meines Vaters, dass alle, die den Sohn sehen und an ihn glauben, das ewige Leben haben und dass ich sie auferwecke am Letzten Tag. +Johannes Joh 51 6 41 Da murrten die Juden gegen ihn, weil er gesagt hatte: Ich bin das Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. +Johannes Joh 51 6 42 Und sie sagten: Ist das nicht Jesus, der Sohn Josefs, dessen Vater und Mutter wir kennen? Wie kann er jetzt sagen: Ich bin vom Himmel herabgekommen? +Johannes Joh 51 6 43 Jesus sagte zu ihnen: Murrt nicht! +Johannes Joh 51 6 44 Niemand kann zu mir kommen, wenn nicht der Vater, der mich gesandt hat, ihn zu mir führt; und ich werde ihn auferwecken am Letzten Tag. +Johannes Joh 51 6 45 Bei den Propheten heißt es: [Und alle werden Schüler Gottes sein.] Jeder, der auf den Vater hört und seine Lehre annimmt, wird zu mir kommen. +Johannes Joh 51 6 46 Niemand hat den Vater gesehen außer dem, der von Gott ist; nur er hat den Vater gesehen. +Johannes Joh 51 6 47 Amen, amen, ich sage euch: Wer glaubt, hat das ewige Leben. +Johannes Joh 51 6 48 Ich bin das Brot des Lebens. +Johannes Joh 51 6 49 Eure Väter haben in der Wüste das Manna gegessen und sind gestorben. +Johannes Joh 51 6 50 So aber ist es mit dem Brot, das vom Himmel herabkommt: Wenn jemand davon isst, wird er nicht sterben. +Johannes Joh 51 6 51 Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Wer von diesem Brot isst, wird in Ewigkeit leben. Das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch, (ich gebe es hin) für das Leben der Welt. +Johannes Joh 51 6 52 Da stritten sich die Juden und sagten: Wie kann er uns sein Fleisch zu essen geben? +Johannes Joh 51 6 53 Jesus sagte zu ihnen: Amen, amen, das sage ich euch: Wenn ihr das Fleisch des Menschensohnes nicht esst und sein Blut nicht trinkt, habt ihr das Leben nicht in euch. +Johannes Joh 51 6 54 Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, hat das ewige Leben, und ich werde ihn auferwecken am Letzten Tag. +Johannes Joh 51 6 55 Denn mein Fleisch ist wirklich eine Speise und mein Blut ist wirklich ein Trank. +Johannes Joh 51 6 56 Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der bleibt in mir und ich bleibe in ihm. +Johannes Joh 51 6 57 Wie mich der lebendige Vater gesandt hat und wie ich durch den Vater lebe, so wird jeder, der mich isst, durch mich leben. +Johannes Joh 51 6 58 Dies ist das Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Mit ihm ist es nicht wie mit dem Brot, das die Väter gegessen haben; sie sind gestorben. Wer aber dieses Brot isst, wird leben in Ewigkeit. +Johannes Joh 51 6 59 Diese Worte sprach Jesus, als er in der Synagoge von Kafarnaum lehrte. +Johannes Joh 51 6 60 Viele seiner Jünger, die ihm zuhörten, sagten: Was er sagt, ist unerträglich. Wer kann das anhören? +Johannes Joh 51 6 61 Jesus erkannte, dass seine Jünger darüber murrten, und fragte sie: Daran nehmt ihr Anstoß? +Johannes Joh 51 6 62 Was werdet ihr sagen, wenn ihr den Menschensohn hinaufsteigen seht, dorthin, wo er vorher war? +Johannes Joh 51 6 63 Der Geist ist es, der lebendig macht; das Fleisch nützt nichts. Die Worte, die ich zu euch gesprochen habe, sind Geist und sind Leben. +Johannes Joh 51 6 64 Aber es gibt unter euch einige, die nicht glauben. Jesus wusste nämlich von Anfang an, welche es waren, die nicht glaubten, und wer ihn verraten würde. +Johannes Joh 51 6 65 Und er sagte: Deshalb habe ich zu euch gesagt: Niemand kann zu mir kommen, wenn es ihm nicht vom Vater gegeben ist. +Johannes Joh 51 6 66 Daraufhin zogen sich viele Jünger zurück und wanderten nicht mehr mit ihm umher. +Johannes Joh 51 6 67 Da fragte Jesus die Zwölf: Wollt auch ihr weggehen? +Johannes Joh 51 6 68 Simon Petrus antwortete ihm: Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens. +Johannes Joh 51 6 69 Wir sind zum Glauben gekommen und haben erkannt: Du bist der Heilige Gottes. +Johannes Joh 51 6 70 Jesus erwiderte: Habe ich nicht euch, die Zwölf, erwählt? Und doch ist einer von euch ein Teufel. +Johannes Joh 51 6 71 Er sprach von Judas, dem Sohn des Simon Iskariot; denn dieser sollte ihn verraten: einer der Zwölf. +Johannes Joh 51 7 1 Danach zog Jesus in Galiläa umher; denn er wollte sich nicht in Judäa aufhalten, weil die Juden darauf aus waren, ihn zu töten. +Johannes Joh 51 7 2 Das Laubhüttenfest der Juden war nahe. +Johannes Joh 51 7 3 Da sagten seine Brüder zu ihm: Geh von hier fort und zieh nach Judäa, damit auch deine Jünger die Werke sehen, die du vollbringst. +Johannes Joh 51 7 4 Denn niemand wirkt im Verborgenen, wenn er öffentlich bekannt sein möchte. Wenn du dies tust, zeig dich der Welt! +Johannes Joh 51 7 5 Auch seine Brüder glaubten nämlich nicht an ihn. +Johannes Joh 51 7 6 Jesus sagte zu ihnen: Meine Zeit ist noch nicht gekommen, für euch aber ist immer die rechte Zeit. +Johannes Joh 51 7 7 Euch kann die Welt nicht hassen, mich aber hasst sie, weil ich bezeuge, dass ihre Taten böse sind. +Johannes Joh 51 7 8 Geht ihr nur hinauf zum Fest; ich gehe nicht zu diesem Fest hinauf, weil meine Zeit noch nicht erfüllt ist. +Johannes Joh 51 7 9 Das sagte er zu ihnen und er blieb in Galiläa. +Johannes Joh 51 7 10 Als aber seine Brüder zum Fest hinaufgegangen waren, zog auch er hinauf, jedoch nicht öffentlich, sondern heimlich. +Johannes Joh 51 7 11 Die Juden suchten beim Fest nach ihm und sagten: Wo ist er? +Johannes Joh 51 7 12 Und in der Volksmenge wurde viel über ihn hin und her geredet. Die einen sagten: Er ist ein guter Mensch. Andere sagten: Nein, er führt das Volk in die Irre. +Johannes Joh 51 7 13 Aber niemand redete öffentlich über ihn, denn man fürchtete sich vor den Juden. +Johannes Joh 51 7 14 Schon war die Hälfte der Festwoche vorüber, da ging Jesus zum Tempel hinauf und lehrte. +Johannes Joh 51 7 15 Die Juden wunderten sich und sagten: Wie kann der die Schrift verstehen, ohne dafür ausgebildet zu sein? +Johannes Joh 51 7 16 Darauf antwortete ihnen Jesus: Meine Lehre stammt nicht von mir, sondern von dem, der mich gesandt hat. +Johannes Joh 51 7 17 Wer bereit ist, den Willen Gottes zu tun, wird erkennen, ob diese Lehre von Gott stammt oder ob ich in meinem eigenen Namen spreche. +Johannes Joh 51 7 18 Wer im eigenen Namen spricht, sucht seine eigene Ehre; wer aber die Ehre dessen sucht, der ihn gesandt hat, der ist glaubwürdig und in ihm ist keine Falschheit. +Johannes Joh 51 7 19 Hat Mose euch nicht das Gesetz gegeben? Aber keiner von euch befolgt das Gesetz. Warum wollt ihr mich töten? +Johannes Joh 51 7 20 Die Menge antwortete: Du bist wohl von einem Dämon besessen - wer will dich denn töten? +Johannes Joh 51 7 21 Jesus entgegnete ihnen: Ich habe nur ein einziges Werk vollbracht, und ihr alle wundert euch darüber. +Johannes Joh 51 7 22 Mose hat euch die Beschneidung gegeben - sie stammt freilich nicht von Mose, sondern von den Vätern -, und ihr beschneidet einen Menschen auch am Sabbat. +Johannes Joh 51 7 23 Wenn ein Mensch am Sabbat die Beschneidung empfangen darf, damit das Gesetz des Mose nicht missachtet wird, warum zürnt ihr mir, weil ich am Sabbat einen Menschen als Ganzen gesund gemacht habe? +Johannes Joh 51 7 24 Urteilt nicht nach dem Augenschein, sondern urteilt gerecht! +Johannes Joh 51 7 25 Da sagten einige Leute aus Jerusalem: Ist das nicht der, den sie töten wollen? +Johannes Joh 51 7 26 Und doch redet er in aller Öffentlichkeit und man lässt ihn gewähren. Sollte der Hohe Rat wirklich erkannt haben, dass er der Messias ist? +Johannes Joh 51 7 27 Aber von dem hier wissen wir, woher er stammt; wenn jedoch der Messias kommt, weiß niemand, woher er stammt. +Johannes Joh 51 7 28 Während Jesus im Tempel lehrte, rief er: Ihr kennt mich und wisst, woher ich bin; aber ich bin nicht in meinem eigenen Namen gekommen, sondern er, der mich gesandt hat, bürgt für die Wahrheit. Ihr kennt ihn nur nicht. +Johannes Joh 51 7 29 Ich kenne ihn, weil ich von ihm komme und weil er mich gesandt hat. +Johannes Joh 51 7 30 Da wollten sie ihn festnehmen; aber keiner wagte ihn anzufassen, denn seine Stunde war noch nicht gekommen. +Johannes Joh 51 7 31 Aus der Menge kamen viele Leute zum Glauben an ihn; sie sagten: Wird der Messias, wenn er kommt, mehr Zeichen tun, als dieser getan hat? +Johannes Joh 51 7 32 Die Pharisäer hörten, was die Leute heimlich über ihn redeten. Da schickten die Hohenpriester und die Pharisäer Gerichtsdiener aus, um ihn festnehmen zu lassen. +Johannes Joh 51 7 33 Jesus aber sagte: Ich bin nur noch kurze Zeit bei euch; dann gehe ich fort, zu dem, der mich gesandt hat. +Johannes Joh 51 7 34 Ihr werdet mich suchen und ihr werdet mich nicht finden; denn wo ich bin, dorthin könnt ihr nicht gelangen. +Johannes Joh 51 7 35 Da sagten die Juden zueinander: Wohin will er denn gehen, dass wir ihn nicht mehr finden können? Will er in die Diaspora zu den Griechen gehen und die Griechen lehren? +Johannes Joh 51 7 36 Was bedeutet es, wenn er gesagt hat: Ihr werdet mich suchen, aber nicht finden; denn wo ich bin, dorthin könnt ihr nicht gelangen? +Johannes Joh 51 7 37 Am letzten Tag des Festes, dem großen Tag, stellte sich Jesus hin und rief: Wer Durst hat, komme zu mir, und es trinke, +Johannes Joh 51 7 38 wer an mich glaubt. Wie die Schrift sagt: Aus seinem Inneren werden Ströme von lebendigem Wasser fließen. +Johannes Joh 51 7 39 Damit meinte er den Geist, den alle empfangen sollten, die an ihn glauben; denn der Geist war noch nicht gegeben, weil Jesus noch nicht verherrlicht war. +Johannes Joh 51 7 40 Einige aus dem Volk sagten, als sie diese Worte hörten: Er ist wahrhaftig der Prophet. +Johannes Joh 51 7 41 Andere sagten: Er ist der Messias. Wieder andere sagten: Kommt denn der Messias aus Galiäa? +Johannes Joh 51 7 42 Sagt nicht die Schrift: Der Messias [kommt aus] dem Geschlecht Davids und aus dem Dorf [Betlehem,] wo David lebte? +Johannes Joh 51 7 43 So entstand seinetwegen eine Spaltung in der Menge. +Johannes Joh 51 7 44 Einige von ihnen wollten ihn festnehmen; aber keiner wagte ihn anzufassen. +Johannes Joh 51 7 45 Als die Gerichtsdiener zu den Hohenpriestern und den Pharisäern zurückkamen, fragten diese: Warum habt ihr ihn nicht hergebracht? +Johannes Joh 51 7 46 Die Gerichtsdiener antworteten: Noch nie hat ein Mensch so gesprochen. +Johannes Joh 51 7 47 Da entgegneten ihnen die Pharisäer: Habt auch ihr euch in die Irre führen lassen? +Johannes Joh 51 7 48 Ist etwa einer vom Hohen Rat oder von den Pharisäern zum Glauben an ihn gekommen? +Johannes Joh 51 7 49 Dieses Volk jedoch, das vom Gesetz nichts versteht, verflucht ist es. +Johannes Joh 51 7 50 Nikodemus aber, einer aus ihren eigenen Reihen, der früher einmal Jesus aufgesucht hatte, sagte zu ihnen: +Johannes Joh 51 7 51 Verurteilt etwa unser Gesetz einen Menschen, bevor man ihn verhört und festgestellt hat, was er tut? +Johannes Joh 51 7 52 Sie erwiderten ihm: Bist du vielleicht auch aus Galiläa? Lies doch nach: Der Prophet kommt nicht aus Galiläa. +Johannes Joh 51 7 53 Dann gingen alle nach Hause. +Johannes Joh 51 8 1 Jesus aber ging zum Ölberg. +Johannes Joh 51 8 2 Am frühen Morgen begab er sich wieder in den Tempel. Alles Volk kam zu ihm. Er setzte sich und lehrte es. +Johannes Joh 51 8 3 Da brachten die Schriftgelehrten und die Pharisäer eine Frau, die beim Ehebruch ertappt worden war. Sie stellten sie in die Mitte +Johannes Joh 51 8 4 und sagten zu ihm: Meister, diese Frau wurde beim Ehebruch auf frischer Tat ertappt. +Johannes Joh 51 8 5 Mose hat uns im Gesetz vorgeschrieben, solche Frauen zu steinigen. Nun, was sagst du? +Johannes Joh 51 8 6 Mit dieser Frage wollten sie ihn auf die Probe stellen, um einen Grund zu haben, ihn zu verklagen. Jesus aber bückte sich und schrieb mit dem Finger auf die Erde. +Johannes Joh 51 8 7 Als sie hartnäckig weiterfragten, richtete er sich auf und sagte zu ihnen: Wer von euch ohne Sünde ist, werfe als Erster einen Stein auf sie. +Johannes Joh 51 8 8 Und er bückte sich wieder und schrieb auf die Erde. +Johannes Joh 51 8 9 Als sie seine Antwort gehört hatten, ging einer nach dem anderen fort, zuerst die Ältesten. Jesus blieb allein zurück mit der Frau, die noch in der Mitte stand. +Johannes Joh 51 8 10 Er richtete sich auf und sagte zu ihr: Frau, wo sind sie geblieben? Hat dich keiner verurteilt? +Johannes Joh 51 8 11 Sie antwortete: Keiner, Herr. Da sagte Jesus zu ihr: Auch ich verurteile dich nicht. Geh und sündige von jetzt an nicht mehr!]] +Johannes Joh 51 8 12 Als Jesus ein andermal zu ihnen redete, sagte er: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis umhergehen, sondern wird das Licht des Lebens haben. +Johannes Joh 51 8 13 Da sagten die Pharisäer zu ihm: Du legst über dich selbst Zeugnis ab; dein Zeugnis ist nicht gültig. +Johannes Joh 51 8 14 Jesus erwiderte ihnen: Auch wenn ich über mich selbst Zeugnis ablege, ist mein Zeugnis gültig. Denn ich weiß, woher ich gekommen bin und wohin ich gehe. Ihr aber wisst nicht, woher ich komme und wohin ich gehe. +Johannes Joh 51 8 15 Ihr urteilt, wie Menschen urteilen, ich urteile über keinen. +Johannes Joh 51 8 16 Wenn ich aber urteile, ist mein Urteil gültig; denn ich urteile nicht allein, sondern ich und der Vater, der mich gesandt hat. +Johannes Joh 51 8 17 Auch in eurem Gesetz heißt es: Erst das Zeugnis von zwei Menschen ist gültig. +Johannes Joh 51 8 18 Ich bin es, der über mich Zeugnis ablegt, und auch der Vater, der mich gesandt hat, legt über mich Zeugnis ab. +Johannes Joh 51 8 19 Da fragten sie ihn: Wo ist dein Vater? Jesus antwortete: Ihr kennt weder mich noch meinen Vater; würdet ihr mich kennen, dann würdet ihr auch meinen Vater kennen. +Johannes Joh 51 8 20 Diese Worte sagte er, als er im Tempel bei der Schatzkammer lehrte. Aber niemand nahm ihn fest; denn seine Stunde war noch nicht gekommen. +Johannes Joh 51 8 21 Ein andermal sagte Jesus zu ihnen: Ich gehe fort und ihr werdet mich suchen und ihr werdet in eurer Sünde sterben. Wohin ich gehe, dorthin könnt ihr nicht gelangen. +Johannes Joh 51 8 22 Da sagten die Juden: Will er sich etwa umbringen? Warum sagt er sonst: Wohin ich gehe, dorthin könnt ihr nicht gelangen? +Johannes Joh 51 8 23 Er sagte zu ihnen: Ihr stammt von unten, ich stamme von oben; ihr seid aus dieser Welt, ich bin nicht aus dieser Welt. +Johannes Joh 51 8 24 Ich habe euch gesagt: Ihr werdet in euren Sünden sterben; denn wenn ihr nicht glaubt, dass ich es bin, werdet ihr in euren Sünden sterben. +Johannes Joh 51 8 25 Da fragten sie ihn: Wer bist du denn? Jesus antwortete: Warum rede ich überhaupt noch mit euch? +Johannes Joh 51 8 26 Ich hätte noch viel über euch zu sagen und viel zu richten, aber er, der mich gesandt hat, bürgt für die Wahrheit, und was ich von ihm gehört habe, das sage ich der Welt. +Johannes Joh 51 8 27 Sie verstanden nicht, dass er damit den Vater meinte. +Johannes Joh 51 8 28 Da sagte Jesus zu ihnen: Wenn ihr den Menschensohn erhöht habt, dann werdet ihr erkennen, dass Ich es bin. Ihr werdet erkennen, dass ich nichts im eigenen Namen tue, sondern nur das sage, was mich der Vater gelehrt hat. +Johannes Joh 51 8 29 Und er, der mich gesandt hat, ist bei mir; er hat mich nicht allein gelassen, weil ich immer das tue, was ihm gefällt. +Johannes Joh 51 8 30 Als Jesus das sagte, kamen viele zum Glauben an ihn. +Johannes Joh 51 8 31 Da sagte er zu den Juden, die an ihn glaubten: Wenn ihr in meinem Wort bleibt, seid ihr wirklich meine Jünger. +Johannes Joh 51 8 32 Dann werdet ihr die Wahrheit erkennen und die Wahrheit wird euch befreien. +Johannes Joh 51 8 33 Sie erwiderten ihm: Wir sind Nachkommen Abrahams und sind noch nie Sklaven gewesen. Wie kannst du sagen: Ihr werdet frei werden? +Johannes Joh 51 8 34 Jesus antwortete ihnen: Amen, amen, das sage ich euch: Wer die Sünde tut, ist Sklave der Sünde. +Johannes Joh 51 8 35 Der Sklave aber bleibt nicht für immer im Haus; nur der Sohn bleibt für immer im Haus. +Johannes Joh 51 8 36 Wenn euch also der Sohn befreit, dann seid ihr wirklich frei. +Johannes Joh 51 8 37 Ich weiß, dass ihr Nachkommen Abrahams seid. Aber ihr wollt mich töten, weil mein Wort in euch keine Aufnahme findet. +Johannes Joh 51 8 38 Ich sage, was ich beim Vater gesehen habe, und ihr tut, was ihr von eurem Vater gehört habt. +Johannes Joh 51 8 39 Sie antworteten ihm: Unser Vater ist Abraham. Jesus sagte zu ihnen: Wenn ihr Kinder Abrahams wärt, würdet ihr so handeln wie Abraham. +Johannes Joh 51 8 40 Jetzt aber wollt ihr mich töten, einen Menschen, der euch die Wahrheit verkündet hat, die Wahrheit, die ich von Gott gehört habe. So hat Abraham nicht gehandelt. +Johannes Joh 51 8 41 Ihr vollbringt die Werke eures Vaters. Sie entgegneten ihm: Wir stammen nicht aus einem Ehebruch, sondern wir haben nur den einen Vater: Gott. +Johannes Joh 51 8 42 Jesus sagte zu ihnen: Wenn Gott euer Vater wäre, würdet ihr mich lieben; denn von Gott bin ich ausgegangen und gekommen. Ich bin nicht in meinem eigenen Namen gekommen, sondern er hat mich gesandt. +Johannes Joh 51 8 43 Warum versteht ihr nicht, was ich sage? Weil ihr nicht imstande seid, mein Wort zu hören. +Johannes Joh 51 8 44 Ihr habt den Teufel zum Vater und ihr wollt das tun, wonach es euren Vater verlangt. Er war ein Mörder von Anfang an. Und er steht nicht in der Wahrheit; denn es ist keine Wahrheit in ihm. Wenn er lügt, sagt er das, was aus ihm selbst kommt; denn er ist ein Lügner und ist der Vater der Lüge. +Johannes Joh 51 8 45 Mir aber glaubt ihr nicht, weil ich die Wahrheit sage. +Johannes Joh 51 8 46 Wer von euch kann mir eine Sünde nachweisen? Wenn ich die Wahrheit sage, warum glaubt ihr mir nicht? +Johannes Joh 51 8 47 Wer aus Gott ist, hört die Worte Gottes; ihr hört sie deshalb nicht, weil ihr nicht aus Gott seid. +Johannes Joh 51 8 48 Da antworteten ihm die Juden: Sagen wir nicht mit Recht: Du bist ein Samariter und von einem Dämon besessen? +Johannes Joh 51 8 49 Jesus erwiderte: Ich bin von keinem Dämon besessen, sondern ich ehre meinen Vater; ihr aber schmäht mich. +Johannes Joh 51 8 50 Ich bin nicht auf meine Ehre bedacht; doch es gibt einen, der darauf bedacht ist und der richtet. +Johannes Joh 51 8 51 Amen, amen, ich sage euch: Wenn jemand an meinem Wort festhält, wird er auf ewig den Tod nicht schauen. +Johannes Joh 51 8 52 Da sagten die Juden zu ihm: Jetzt wissen wir, dass du von einem Dämon besessen bist. Abraham und die Propheten sind gestorben, du aber sagst: Wenn jemand an meinem Wort festhält, wird er auf ewig den Tod nicht erleiden. +Johannes Joh 51 8 53 Bist du etwa größer als unser Vater Abraham? Er ist gestorben und die Propheten sind gestorben. Für wen gibst du dich aus? +Johannes Joh 51 8 54 Jesus antwortete: Wenn ich mich selbst ehre, so gilt meine Ehre nichts. Mein Vater ist es, der mich ehrt, er, von dem ihr sagt: Er ist unser Gott. +Johannes Joh 51 8 55 Doch ihr habt ihn nicht erkannt. Ich aber kenne ihn, und wenn ich sagen würde: Ich kenne ihn nicht, so wäre ich ein Lügner wie ihr. Aber ich kenne ihn und halte an seinem Wort fest. +Johannes Joh 51 8 56 Euer Vater Abraham jubelte, weil er meinen Tag sehen sollte. Er sah ihn und freute sich. +Johannes Joh 51 8 57 Die Juden entgegneten: Du bist noch keine fünfzig Jahre alt und willst Abraham gesehen haben? +Johannes Joh 51 8 58 Jesus erwiderte ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Noch ehe Abraham wurde, bin ich. +Johannes Joh 51 8 59 Da hoben sie Steine auf, um sie auf ihn zu werfen. Jesus aber verbarg sich und verließ den Tempel. +Johannes Joh 51 9 1 Unterwegs sah Jesus einen Mann, der seit seiner Geburt blind war. +Johannes Joh 51 9 2 Da fragten ihn seine Jünger: Rabbi, wer hat gesündigt? Er selbst? Ober haben seine Eltern gesündigt, sodass er blind geboren wurde? +Johannes Joh 51 9 3 Jesus antwortete: Weder er noch seine Eltern haben gesündigt, sondern das Wirken Gottes soll an ihm offenbar werden. +Johannes Joh 51 9 4 Wir müssen, solange es Tag ist, die Werke dessen vollbringen, der mich gesandt hat; es kommt die Nacht, in der niemand mehr etwas tun kann. +Johannes Joh 51 9 5 Solange ich in der Welt bin, bin ich das Licht der Welt. +Johannes Joh 51 9 6 Als er dies gesagt hatte, spuckte er auf die Erde; dann machte er mit dem Speichel einen Teig, strich ihn dem Blinden auf die Augen +Johannes Joh 51 9 7 und sagte zu ihm: Geh und wasch dich in dem Teich Schiloach! Schiloach heißt übersetzt: Der Gesandte. Der Mann ging fort und wusch sich. Und als er zurückkam, konnte er sehen. +Johannes Joh 51 9 8 Die Nachbarn und andere, die ihn früher als Bettler gesehen hatten, sagten: Ist das nicht der Mann, der dasaß und bettelte? +Johannes Joh 51 9 9 Einige sagten: Er ist es. Andere meinten: Nein, er sieht ihm nur ähnlich. Er selbst aber sagte: Ich bin es. +Johannes Joh 51 9 10 Da fragten sie ihn: Wie sind deine Augen geöffnet worden? +Johannes Joh 51 9 11 Er antwortete: Der Mann, der Jesus heißt, machte einen Teig, bestrich damit meine Augen und sagte zu mir: Geh zum Schiloach und wasch dich! Ich ging hin, wusch mich und konnte wieder sehen. +Johannes Joh 51 9 12 Sie fragten ihn: Wo ist er? Er sagte: Ich weiß es nicht. +Johannes Joh 51 9 13 Da brachten sie den Mann, der blind gewesen war, zu den Pharisäern. +Johannes Joh 51 9 14 Es war aber Sabbat an dem Tag, als Jesus den Teig gemacht und ihm die Augen geöffnet hatte. +Johannes Joh 51 9 15 Auch die Pharisäer fragten ihn, wie er sehend geworden sei. Der Mann antwortete ihnen: Er legte mir einen Teig auf die Augen; dann wusch ich mich und jetzt kann ich sehen. +Johannes Joh 51 9 16 Einige der Pharisäer meinten: Dieser Mensch kann nicht von Gott sein, weil er den Sabbat nicht hält. Andere aber sagten: Wie kann ein Sünder solche Zeichen tun? So entstand eine Spaltung unter ihnen. +Johannes Joh 51 9 17 Da fragten sie den Blinden noch einmal: Was sagst du selbst über ihn? Er hat doch deine Augen geöffnet. Der Mann antwortete: Er ist ein Prophet. +Johannes Joh 51 9 18 Die Juden aber wollten nicht glauben, dass er blind gewesen und sehend geworden war. Daher riefen sie die Eltern des Geheilten +Johannes Joh 51 9 19 und fragten sie: Ist das euer Sohn, von dem ihr behauptet, dass er blind geboren wurde? Wie kommt es, dass er jetzt sehen kann? +Johannes Joh 51 9 20 Seine Eltern antworteten: Wir wissen, dass er unser Sohn ist und dass er blind geboren wurde. +Johannes Joh 51 9 21 Wie es kommt, dass er jetzt sehen kann, das wissen wir nicht. Und wer seine Augen geöffnet hat, das wissen wir auch nicht. Fragt doch ihn selbst, er ist alt genug und kann selbst für sich sprechen. +Johannes Joh 51 9 22 Das sagten seine Eltern, weil sie sich vor den Juden fürchteten; denn die Juden hatten schon beschlossen, jeden, der ihn als den Messias bekenne, aus der Synagoge auszustoßen. +Johannes Joh 51 9 23 Deswegen sagten seine Eltern: Er ist alt genug, fragt doch ihn selbst. +Johannes Joh 51 9 24 Da riefen die Pharisäer den Mann, der blind gewesen war, zum zweiten Mal und sagten zu ihm: Gib Gott die Ehre! Wir wissen, dass dieser Mensch ein Sünder ist. +Johannes Joh 51 9 25 Er antwortete: Ob er ein Sünder ist, weiß ich nicht. Nur das eine weiß ich, dass ich blind war und jetzt sehen kann. +Johannes Joh 51 9 26 Sie fragten ihn: Was hat er mit dir gemacht? Wie hat er deine Augen geöffnet? +Johannes Joh 51 9 27 Er antwortete ihnen: Ich habe es euch bereits gesagt, aber ihr habt nicht gehört. Warum wollt ihr es noch einmal hören? Wollt auch ihr seine Jünger werden? +Johannes Joh 51 9 28 Da beschimpften sie ihn: Du bist ein Jünger dieses Menschen; wir aber sind Jünger des Mose. +Johannes Joh 51 9 29 Wir wissen, dass zu Mose Gott gesprochen hat; aber von dem da wissen wir nicht, woher er kommt. +Johannes Joh 51 9 30 Der Mann antwortete ihnen: Darin liegt ja das Erstaunliche, dass ihr nicht wisst, woher er kommt; dabei hat er doch meine Augen geöffnet. +Johannes Joh 51 9 31 Wir wissen, dass Gott einen Sünder nicht erhört; wer aber Gott fürchtet und seinen Willen tut, den erhört er. +Johannes Joh 51 9 32 Noch nie hat man gehört, dass jemand die Augen eines Blindgeborenen geöffnet hat. +Johannes Joh 51 9 33 Wenn dieser Mensch nicht von Gott wäre, dann hätte er gewiss nichts ausrichten können. +Johannes Joh 51 9 34 Sie entgegneten ihm: Du bist ganz und gar in Sünden geboren und du willst uns belehren? Und sie stießen ihn hinaus. +Johannes Joh 51 9 35 Jesus hörte, dass sie ihn hinausgestoßen hatten, und als er ihn traf, sagte er zu ihm: Glaubst du an den Menschensohn? +Johannes Joh 51 9 36 Der Mann antwortete: Wer ist das, Herr? (Sag es mir,) damit ich an ihn glaube. +Johannes Joh 51 9 37 Jesus sagte zu ihm: Du siehst ihn vor dir; er, der mit dir redet, ist es. +Johannes Joh 51 9 38 Er aber sagte: Ich glaube, Herr! Und er warf sich vor ihm nieder. +Johannes Joh 51 9 39 Da sprach Jesus: Um zu richten, bin ich in diese Welt gekommen: damit die Blinden sehend und die Sehenden blind werden. +Johannes Joh 51 9 40 Einige Pharisäer, die bei ihm waren, hörten dies. Und sie fragten ihn: Sind etwa auch wir blind? +Johannes Joh 51 9 41 Jesus antwortete ihnen: Wenn ihr blind wärt, hättet ihr keine Sünde. Jetzt aber sagt ihr: Wir sehen. Darum bleibt eure Sünde. +Johannes Joh 51 10 1 Amen, amen, das sage ich euch: Wer in den Schafstall nicht durch die Tür hineingeht, sondern anderswo einsteigt, der ist ein Dieb und ein Räuber. +Johannes Joh 51 10 2 Wer aber durch die Tür hineingeht, ist der Hirt der Schafe. +Johannes Joh 51 10 3 Ihm öffnet der Türhüter und die Schafe hören auf seine Stimme; er ruft die Schafe, die ihm gehören, einzeln beim Namen und führt sie hinaus. +Johannes Joh 51 10 4 Wenn er alle seine Schafe hinausgetrieben hat, geht er ihnen voraus, und die Schafe folgen ihm; denn sie kennen seine Stimme. +Johannes Joh 51 10 5 Einem Fremden aber werden sie nicht folgen, sondern sie werden vor ihm fliehen, weil sie die Stimme des Fremden nicht kennen. +Johannes Joh 51 10 6 Dieses Gleichnis erzählte ihnen Jesus; aber sie verstanden nicht den Sinn dessen, was er ihnen gesagt hatte. +Johannes Joh 51 10 7 Weiter sagte Jesus zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Ich bin die Tür zu den Schafen. +Johannes Joh 51 10 8 Alle, die vor mir kamen, sind Diebe und Räuber; aber die Schafe haben nicht auf sie gehört. +Johannes Joh 51 10 9 Ich bin die Tür; wer durch mich hineingeht, wird gerettet werden; er wird ein- und ausgehen und Weide finden. +Johannes Joh 51 10 10 Der Dieb kommt nur, um zu stehlen, zu schlachten und zu vernichten; ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben. +Johannes Joh 51 10 11 Ich bin der gute Hirt. Der gute Hirt gibt sein Leben hin für die Schafe. +Johannes Joh 51 10 12 Der bezahlte Knecht aber, der nicht Hirt ist und dem die Schafe nicht gehören, lässt die Schafe im Stich und flieht, wenn er den Wolf kommen sieht; und der Wolf reißt sie und jagt sie auseinander. Er flieht, +Johannes Joh 51 10 13 weil er nur ein bezahlter Knecht ist und ihm an den Schafen nichts liegt. +Johannes Joh 51 10 14 Ich bin der gute Hirt; ich kenne die Meinen und die Meinen kennen mich, +Johannes Joh 51 10 15 wie mich der Vater kennt und ich den Vater kenne; und ich gebe mein Leben hin für die Schafe. +Johannes Joh 51 10 16 Ich habe noch andere Schafe, die nicht aus diesem Stall sind; auch sie muss ich führen und sie werden auf meine Stimme hören; dann wird es nur eine Herde geben und einen Hirten. +Johannes Joh 51 10 17 Deshalb liebt mich der Vater, weil ich mein Leben hingebe, um es wieder zu nehmen. +Johannes Joh 51 10 18 Niemand entreißt es mir, sondern ich gebe es aus freiem Willen hin. Ich habe Macht, es hinzugeben, und ich habe Macht, es wieder zu nehmen. Diesen Auftrag habe ich von meinem Vater empfangen. +Johannes Joh 51 10 19 Wegen dieser Rede kam es unter den Juden erneut zu einer Spaltung. +Johannes Joh 51 10 20 Viele von ihnen sagten: Er ist von einem Dämon besessen und redet im Wahn. Warum hört ihr ihm zu? +Johannes Joh 51 10 21 Andere sagten: So redet kein Besessener. Kann ein Dämon die Augen von Blinden öffnen? +Johannes Joh 51 10 22 Um diese Zeit fand in Jerusalem das Tempelweihfest statt. Es war Winter, +Johannes Joh 51 10 23 und Jesus ging im Tempel in der Halle Salomos auf und ab. +Johannes Joh 51 10 24 Da umringten ihn die Juden und fragten ihn: Wie lange noch willst du uns hinhalten? Wenn du der Messias bist, sag es uns offen! +Johannes Joh 51 10 25 Jesus antwortete ihnen: Ich habe es euch gesagt, aber ihr glaubt nicht. Die Werke, die ich im Namen meines Vaters vollbringe, legen Zeugnis für mich ab; +Johannes Joh 51 10 26 ihr aber glaubt nicht, weil ihr nicht zu meinen Schafen gehört. +Johannes Joh 51 10 27 Meine Schafe hören auf meine Stimme; ich kenne sie und sie folgen mir. +Johannes Joh 51 10 28 Ich gebe ihnen ewiges Leben. Sie werden niemals zugrunde gehen und niemand wird sie meiner Hand entreißen. +Johannes Joh 51 10 29 Mein Vater, der sie mir gab, ist größer als alle und niemand kann sie der Hand meines Vaters entreißen. +Johannes Joh 51 10 30 Ich und der Vater sind eins. +Johannes Joh 51 10 31 Da hoben die Juden wiederum Steine auf, um ihn zu steinigen. +Johannes Joh 51 10 32 Jesus hielt ihnen entgegen: Viele gute Werke habe ich im Auftrag des Vaters vor euren Augen getan. Für welches dieser Werke wollt ihr mich steinigen? +Johannes Joh 51 10 33 Die Juden antworteten ihm: Wir steinigen dich nicht wegen eines guten Werkes, sondern wegen Gotteslästerung; denn du bist nur ein Mensch und machst dich selbst zu Gott. +Johannes Joh 51 10 34 Jesus erwiderte ihnen: Heißt es nicht in eurem Gesetz: [Ich habe gesagt: Ihr seid Götter?] +Johannes Joh 51 10 35 Wenn er jene Menschen Götter genannt hat, an die das Wort Gottes ergangen ist, und wenn die Schrift nicht aufgehoben werden kann, +Johannes Joh 51 10 36 dürft ihr dann von dem, den der Vater geheiligt und in die Welt gesandt hat, sagen: Du lästerst Gott - weil ich gesagt habe: Ich bin Gottes Sohn? +Johannes Joh 51 10 37 Wenn ich nicht die Werke meines Vaters vollbringe, dann glaubt mir nicht. +Johannes Joh 51 10 38 Aber wenn ich sie vollbringe, dann glaubt wenigstens den Werken, wenn ihr mir nicht glaubt. Dann werdet ihr erkennen und einsehen, dass in mir der Vater ist und ich im Vater bin. +Johannes Joh 51 10 39 Wieder wollten sie ihn festnehmen; er aber entzog sich ihrem Zugriff. +Johannes Joh 51 10 40 Dann ging Jesus wieder weg auf die andere Seite des Jordan, an den Ort, wo Johannes zuerst getauft hatte; und dort blieb er. +Johannes Joh 51 10 41 Viele kamen zu ihm. Sie sagten: Johannes hat kein Zeichen getan; aber alles, was Johannes über diesen Mann gesagt hat, ist wahr. +Johannes Joh 51 10 42 Und viele kamen dort zum Glauben an ihn. +Johannes Joh 51 11 1 Ein Mann war krank, Lazarus aus Betanien, dem Dorf, in dem Maria und ihre Schwester Marta wohnten. +Johannes Joh 51 11 2 Maria ist die, die den Herrn mit Öl gesalbt und seine Füße mit ihrem Haar abgetrocknet hat; deren Bruder Lazarus war krank. +Johannes Joh 51 11 3 Daher sandten die Schwestern Jesus die Nachricht: Herr, dein Freund ist krank. +Johannes Joh 51 11 4 Als Jesus das hörte, sagte er: Diese Krankheit wird nicht zum Tod führen, sondern dient der Verherrlichung Gottes: Durch sie soll der Sohn Gottes verherrlicht werden. +Johannes Joh 51 11 5 Denn Jesus liebte Marta, ihre Schwester und Lazarus. +Johannes Joh 51 11 6 Als er hörte, dass Lazarus krank war, blieb er noch zwei Tage an dem Ort, wo er sich aufhielt. +Johannes Joh 51 11 7 Danach sagte er zu den Jüngern: Lasst uns wieder nach Judäa gehen. +Johannes Joh 51 11 8 Die Jünger entgegneten ihm: Rabbi, eben noch wollten dich die Juden steinigen und du gehst wieder dorthin? +Johannes Joh 51 11 9 Jesus antwortete: Hat der Tag nicht zwölf Stunden? Wenn jemand am Tag umhergeht, stößt er nicht an, weil er das Licht dieser Welt sieht; +Johannes Joh 51 11 10 wenn aber jemand in der Nacht umhergeht, stößt er an, weil das Licht nicht in ihm ist. +Johannes Joh 51 11 11 So sprach er. Dann sagte er zu ihnen: Lazarus, unser Freund, schläft; aber ich gehe hin, um ihn aufzuwecken. +Johannes Joh 51 11 12 Da sagten die Jünger zu ihm: Herr, wenn er schläft, dann wird er gesund werden. +Johannes Joh 51 11 13 Jesus hatte aber von seinem Tod gesprochen, während sie meinten, er spreche von dem gewöhnlichen Schlaf. +Johannes Joh 51 11 14 Darauf sagte ihnen Jesus unverhüllt: Lazarus ist gestorben. +Johannes Joh 51 11 15 Und ich freue mich für euch, dass ich nicht dort war; denn ich will, dass ihr glaubt. Doch wir wollen zu ihm gehen. +Johannes Joh 51 11 16 Da sagte Thomas, genannt Didymus (Zwilling), zu den anderen Jüngern: Dann lasst uns mit ihm gehen, um mit ihm zu sterben. +Johannes Joh 51 11 17 Als Jesus ankam, fand er Lazarus schon vier Tage im Grab liegen. +Johannes Joh 51 11 18 Betanien war nahe bei Jerusalem, etwa fünfzehn Stadien entfernt. +Johannes Joh 51 11 19 Viele Juden waren zu Marta und Maria gekommen, um sie wegen ihres Bruders zu trösten. +Johannes Joh 51 11 20 Als Marta hörte, dass Jesus komme, ging sie ihm entgegen, Maria aber blieb im Haus. +Johannes Joh 51 11 21 Marta sagte zu Jesus: Herr, wärst du hier gewesen, dann wäre mein Bruder nicht gestorben. +Johannes Joh 51 11 22 Aber auch jetzt weiß ich: Alles, worum du Gott bittest, wird Gott dir geben. +Johannes Joh 51 11 23 Jesus sagte zu ihr: Dein Bruder wird auferstehen. +Johannes Joh 51 11 24 Marta sagte zu ihm: Ich weiß, dass er auferstehen wird bei der Auferstehung am Letzten Tag. +Johannes Joh 51 11 25 Jesus erwiderte ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt, +Johannes Joh 51 11 26 und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird auf ewig nicht sterben. Glaubst du das? +Johannes Joh 51 11 27 Marta antwortete ihm: Ja, Herr, ich glaube, dass du der Messias bist, der Sohn Gottes, der in die Welt kommen soll. +Johannes Joh 51 11 28 Nach diesen Worten ging sie weg, rief heimlich ihre Schwester Maria und sagte zu ihr: Der Meister ist da und lässt dich rufen. +Johannes Joh 51 11 29 Als Maria das hörte, stand sie sofort auf und ging zu ihm. +Johannes Joh 51 11 30 Denn Jesus war noch nicht in das Dorf gekommen; er war noch dort, wo ihn Marta getroffen hatte. +Johannes Joh 51 11 31 Die Juden, die bei Maria im Haus waren und sie trösteten, sahen, dass sie plötzlich aufstand und hinausging. Da folgten sie ihr, weil sie meinten, sie gehe zum Grab, um dort zu weinen. +Johannes Joh 51 11 32 Als Maria dorthin kam, wo Jesus war, und ihn sah, fiel sie ihm zu Füßen und sagte zu ihm: Herr, wärst du hier gewesen, dann wäre mein Bruder nicht gestorben. +Johannes Joh 51 11 33 Als Jesus sah, wie sie weinte und wie auch die Juden weinten, die mit ihr gekommen waren, war er im Innersten erregt und erschüttert. +Johannes Joh 51 11 34 Er sagte: Wo habt ihr ihn bestattet? Sie antworteten ihm: Herr, komm und sieh! +Johannes Joh 51 11 35 Da weinte Jesus. +Johannes Joh 51 11 36 Die Juden sagten: Seht, wie lieb er ihn hatte! +Johannes Joh 51 11 37 Einige aber sagten: Wenn er dem Blinden die Augen geöffnet hat, hätte er dann nicht auch verhindern können, dass dieser hier starb? +Johannes Joh 51 11 38 Da wurde Jesus wiederum innerlich erregt und er ging zum Grab. Es war eine Höhle, die mit einem Stein verschlossen war. +Johannes Joh 51 11 39 Jesus sagte: Nehmt den Stein weg! Marta, die Schwester des Verstorbenen, entgegnete ihm: Herr, er riecht aber schon, denn es ist bereits der vierte Tag. +Johannes Joh 51 11 40 Jesus sagte zu ihr: Habe ich dir nicht gesagt: Wenn du glaubst, wirst du die Herrlichkeit Gottes sehen? +Johannes Joh 51 11 41 Da nahmen sie den Stein weg. Jesus aber erhob seine Augen und sprach: Vater, ich danke dir, dass du mich erhört hast. +Johannes Joh 51 11 42 Ich wusste, dass du mich immer erhörst; aber wegen der Menge, die um mich herum steht, habe ich es gesagt; denn sie sollen glauben, dass du mich gesandt hast. +Johannes Joh 51 11 43 Nachdem er dies gesagt hatte, rief er mit lauter Stimme: Lazarus, komm heraus! +Johannes Joh 51 11 44 Da kam der Verstorbene heraus; seine Füße und Hände waren mit Binden umwickelt, und sein Gesicht war mit einem Schweißtuch verhüllt. Jesus sagte zu ihnen: Löst ihm die Binden und lasst ihn weggehen! +Johannes Joh 51 11 45 Viele der Juden, die zu Maria gekommen waren und gesehen hatten, was Jesus getan hatte, kamen zum Glauben an ihn. +Johannes Joh 51 11 46 Aber einige von ihnen gingen zu den Pharisäern und berichteten ihnen, was er getan hatte. +Johannes Joh 51 11 47 Da beriefen die Hohenpriester und die Pharisäer eine Versammlung des Hohen Rates ein. Sie sagten: Was sollen wir tun? Dieser Mensch tut viele Zeichen. +Johannes Joh 51 11 48 Wenn wir ihn gewähren lassen, werden alle an ihn glauben. Dann werden die Römer kommen und uns die heilige Stätte und das Volk nehmen. +Johannes Joh 51 11 49 Einer von ihnen, Kajaphas, der Hohepriester jenes Jahres, sagte zu ihnen: Ihr versteht überhaupt nichts. +Johannes Joh 51 11 50 Ihr bedenkt nicht, dass es besser für euch ist, wenn ein einziger Mensch für das Volk stirbt, als wenn das ganze Volk zugrunde geht. +Johannes Joh 51 11 51 Das sagte er nicht aus sich selbst; sondern weil er der Hohepriester jenes Jahres war, sagte er aus prophetischer Eingebung, dass Jesus für das Volk sterben werde. +Johannes Joh 51 11 52 Aber er sollte nicht nur für das Volk sterben, sondern auch, um die versprengten Kinder Gottes wieder zu sammeln. +Johannes Joh 51 11 53 Von diesem Tag an waren sie entschlossen, ihn zu töten. +Johannes Joh 51 11 54 Jesus bewegte sich von nun an nicht mehr öffentlich unter den Juden, sondern zog sich von dort in die Gegend nahe der Wüste zurück, an einen Ort namens Efraim. Dort blieb er mit seinen Jüngern. +Johannes Joh 51 11 55 Das Paschafest der Juden war nahe und viele zogen schon vor dem Paschafest aus dem ganzen Land nach Jerusalem hinauf, um sich zu heiligen. +Johannes Joh 51 11 56 Sie fragten nach Jesus und sagten zueinander, während sie im Tempel zusammenstanden: Was meint ihr? Er wird wohl kaum zum Fest kommen. +Johannes Joh 51 11 57 Die Hohenpriester und die Pharisäer hatten nämlich, um ihn festnehmen zu können, angeordnet: Wenn jemand weiß, wo er sich aufhält, soll er es melden. +Johannes Joh 51 12 1 Sechs Tage vor dem Paschafest kam Jesus nach Betanien, wo Lazarus war, den er von den Toten auferweckt hatte. +Johannes Joh 51 12 2 Dort bereiteten sie ihm ein Mahl; Marta bediente und Lazarus war unter denen, die mit Jesus bei Tisch waren. +Johannes Joh 51 12 3 Da nahm Maria ein Pfund echtes, kostbares Nardenöl, salbte Jesus die Füße und trocknete sie mit ihrem Haar. Das Haus wurde vom Duft des Öls erfüllt. +Johannes Joh 51 12 4 Doch einer von seinen Jüngern, Judas Iskariot, der ihn später verriet, sagte: +Johannes Joh 51 12 5 Warum hat man dieses Öl nicht für dreihundert Denare verkauft und den Erlös den Armen gegeben? +Johannes Joh 51 12 6 Das sagte er aber nicht, weil er ein Herz für die Armen gehabt hätte, sondern weil er ein Dieb war; er hatte nämlich die Kasse und veruntreute die Einkünfte. +Johannes Joh 51 12 7 Jesus erwiderte: Lass sie, damit sie es für den Tag meines Begräbnisses tue. +Johannes Joh 51 12 8 Die Armen habt ihr immer bei euch, mich aber habt ihr nicht immer bei euch. +Johannes Joh 51 12 9 Viele Juden hatten erfahren, dass Jesus dort war, und sie kamen, jedoch nicht nur um Jesu willen, sondern auch um Lazarus zu sehen, den er von den Toten auferweckt hatte. +Johannes Joh 51 12 10 Die Hohenpriester aber beschlossen, auch Lazarus zu töten, +Johannes Joh 51 12 11 weil viele Juden seinetwegen hingingen und an Jesus glaubten. +Johannes Joh 51 12 12 Am Tag darauf hörte die Volksmenge, die sich zum Fest eingefunden hatte, Jesus komme nach Jerusalem. +Johannes Joh 51 12 13 Da nahmen sie Palmzweige, zogen hinaus, um ihn zu empfangen und riefen: [Hosanna!] /[Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn,] /der König Israels! +Johannes Joh 51 12 14 Jesus fand einen jungen Esel und setzte sich darauf - wie es in der Schrift heißt: +Johannes Joh 51 12 15 [Fürchte dich nicht, Tochter Zion! Siehe, dein König kommt; er sitzt auf dem Fohlen einer Eselin.] +Johannes Joh 51 12 16 Das alles verstanden seine Jünger zunächst nicht; als Jesus aber verherrlicht war, da wurde ihnen bewusst, dass es so über ihn in der Schrift stand und dass man so an ihm gehandelt hatte. +Johannes Joh 51 12 17 Die Leute, die bei Jesus gewesen waren, als er Lazarus aus dem Grab rief und von den Toten auferweckte, legten Zeugnis für ihn ab. +Johannes Joh 51 12 18 Ebendeshalb war die Menge ihm entgegengezogen: weil sie gehört hatte, er habe dieses Zeichen getan. +Johannes Joh 51 12 19 Die Pharisäer aber sagten zueinander: Ihr seht, dass ihr nichts ausrichtet; alle Welt läuft ihm nach. +Johannes Joh 51 12 20 Auch einige Griechen waren anwesend - sie gehörten zu den Pilgern, die beim Fest Gott anbeten wollten. +Johannes Joh 51 12 21 Sie traten an Philippus heran, der aus Betsaida in Galiläa stammte, und sagten zu ihm: Herr, wir möchten Jesus sehen. +Johannes Joh 51 12 22 Philippus ging und sagte es Andreas; Andreas und Philippus gingen und sagten es Jesus. +Johannes Joh 51 12 23 Jesus aber antwortete ihnen: Die Stunde ist gekommen, dass der Menschensohn verherrlicht wird. +Johannes Joh 51 12 24 Amen, amen, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht. +Johannes Joh 51 12 25 Wer an seinem Leben hängt, verliert es; wer aber sein Leben in dieser Welt gering achtet, wird es bewahren bis ins ewige Leben. +Johannes Joh 51 12 26 Wenn einer mir dienen will, folge er mir nach; und wo ich bin, dort wird auch mein Diener sein. Wenn einer mir dient, wird der Vater ihn ehren. +Johannes Joh 51 12 27 Jetzt ist meine Seele erschüttert. Was soll ich sagen: Vater, rette mich aus dieser Stunde? Aber deshalb bin ich in diese Stunde gekommen. +Johannes Joh 51 12 28 Vater, verherrliche deinen Namen! Da kam eine Stimme vom Himmel: Ich habe ihn schon verherrlicht und werde ihn wieder verherrlichen. +Johannes Joh 51 12 29 Die Menge, die dabeistand und das hörte, sagte: Es hat gedonnert. Andere sagten: Ein Engel hat zu ihm geredet. +Johannes Joh 51 12 30 Jesus antwortete und sagte: Nicht mir galt diese Stimme, sondern euch. +Johannes Joh 51 12 31 Jetzt wird Gericht gehalten über diese Welt; jetzt wird der Herrscher dieser Welt hinausgeworfen werden. +Johannes Joh 51 12 32 Und ich, wenn ich über die Erde erhöht bin, werde alle zu mir ziehen. +Johannes Joh 51 12 33 Das sagte er, um anzudeuten, auf welche Weise er sterben werde. +Johannes Joh 51 12 34 Die Menge jedoch hielt ihm entgegen: Wir haben aus dem Gesetz gehört, dass der Messias bis in Ewigkeit bleiben wird. Wie kannst du sagen, der Menschensohn müsse erhöht werden? Wer ist dieser Menschensohn? +Johannes Joh 51 12 35 Da sagte Jesus zu ihnen: Nur noch kurze Zeit ist das Licht bei euch. Geht euren Weg, solange ihr das Licht habt, damit euch nicht die Finsternis überrascht. Wer in der Finsternis geht, weiß nicht, wohin er gerät. +Johannes Joh 51 12 36 Solange ihr das Licht bei euch habt, glaubt an das Licht, damit ihr Söhne des Lichts werdet. Dies sagte Jesus. Und er ging fort und verbarg sich vor ihnen. +Johannes Joh 51 12 37 Obwohl Jesus so viele Zeichen vor ihren Augen getan hatte, glaubten sie nicht an ihn. +Johannes Joh 51 12 38 So sollte sich das Wort erfüllen, das der Prophet Jesaja gesprochen hat: [Herr, wer hat unserer Botschaft geglaubt? Und der Arm des Herrn - wem wurde] seine Macht [offenbar?] +Johannes Joh 51 12 39 Denn sie konnten nicht glauben, weil Jesaja an einer anderen Stelle gesagt hat: +Johannes Joh 51 12 40 [Er hat ihre Augen blind gemacht und ihr Herz hart, damit sie mit ihren Augen nicht sehen und mit ihrem Herzen nicht zur Einsicht kommen, damit sie sich nicht bekehren und ich sie nicht heile.] +Johannes Joh 51 12 41 Das sagte Jesaja, weil er Jesu Herrlichkeit gesehen hatte; über ihn nämlich hat er gesprochen. +Johannes Joh 51 12 42 Dennoch kamen sogar von den führenden Männern viele zum Glauben an ihn; aber wegen der Pharisäer bekannten sie es nicht offen, um nicht aus der Synagoge ausgestoßen zu werden. +Johannes Joh 51 12 43 Denn sie liebten das Ansehen bei den Menschen mehr als das Ansehen bei Gott. +Johannes Joh 51 12 44 Jesus aber rief aus: Wer an mich glaubt, glaubt nicht an mich, sondern an den, der mich gesandt hat, +Johannes Joh 51 12 45 und wer mich sieht, sieht den, der mich gesandt hat. +Johannes Joh 51 12 46 Ich bin das Licht, das in die Welt gekommen ist, damit jeder, der an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibt. +Johannes Joh 51 12 47 Wer meine Worte nur hört und sie nicht befolgt, den richte nicht ich; denn ich bin nicht gekommen, um die Welt zu richten, sondern um sie zu retten. +Johannes Joh 51 12 48 Wer mich verachtet und meine Worte nicht annimmt, der hat schon seinen Richter: Das Wort, das ich gesprochen habe, wird ihn richten am Letzten Tag. +Johannes Joh 51 12 49 Denn was ich gesagt habe, habe ich nicht aus mir selbst, sondern der Vater, der mich gesandt hat, hat mir aufgetragen, was ich sagen und reden soll. +Johannes Joh 51 12 50 Und ich weiß, dass sein Auftrag ewiges Leben ist. Was ich also sage, sage ich so, wie es mir der Vater gesagt hat. +Johannes Joh 51 13 1 Es war vor dem Paschafest. Jesus wusste, dass seine Stunde gekommen war, um aus dieser Welt zum Vater hinüberzugehen. Da er die Seinen, die in der Welt waren, liebte, erwies er ihnen seine Liebe bis zur Vollendung. +Johannes Joh 51 13 2 Es fand ein Mahl statt, und der Teufel hatte Judas, dem Sohn des Simon Iskariot, schon ins Herz gegeben, ihn zu verraten und auszuliefern. +Johannes Joh 51 13 3 Jesus, der wusste, dass ihm der Vater alles in die Hand gegeben hatte und dass er von Gott gekommen war und zu Gott zurückkehrte, +Johannes Joh 51 13 4 stand vom Mahl auf, legte sein Gewand ab und umgürtete sich mit einem Leinentuch. +Johannes Joh 51 13 5 Dann goss er Wasser in eine Schüssel und begann, den Jüngern die Füße zu waschen und mit dem Leinentuch abzutrocknen, mit dem er umgürtet war. +Johannes Joh 51 13 6 Als er zu Simon Petrus kam, sagte dieser zu ihm: Du, Herr, willst mir die Füße waschen? +Johannes Joh 51 13 7 Jesus antwortete ihm: Was ich tue, verstehst du jetzt noch nicht; doch später wirst du es begreifen. +Johannes Joh 51 13 8 Petrus entgegnete ihm: Niemals sollst du mir die Füße waschen! Jesus erwiderte ihm: Wenn ich dich nicht wasche, hast du keinen Anteil an mir. +Johannes Joh 51 13 9 Da sagte Simon Petrus zu ihm: Herr, dann nicht nur meine Füße, sondern auch die Hände und das Haupt. +Johannes Joh 51 13 10 Jesus sagte zu ihm: Wer vom Bad kommt, ist ganz rein und braucht sich nur noch die Füße zu waschen. Auch ihr seid rein, aber nicht alle. +Johannes Joh 51 13 11 Er wusste nämlich, wer ihn verraten würde; darum sagte er: Ihr seid nicht alle rein. +Johannes Joh 51 13 12 Als er ihnen die Füße gewaschen, sein Gewand wieder angelegt und Platz genommen hatte, sagte er zu ihnen: Begreift ihr, was ich an euch getan habe? +Johannes Joh 51 13 13 Ihr sagt zu mir Meister und Herr und ihr nennt mich mit Recht so; denn ich bin es. +Johannes Joh 51 13 14 Wenn nun ich, der Herr und Meister, euch die Füße gewaschen habe, dann müsst auch ihr einander die Füße waschen. +Johannes Joh 51 13 15 Ich habe euch ein Beispiel gegeben, damit auch ihr so handelt, wie ich an euch gehandelt habe. +Johannes Joh 51 13 16 Amen, amen, ich sage euch: Der Sklave ist nicht größer als sein Herr und der Abgesandte ist nicht größer als der, der ihn gesandt hat. +Johannes Joh 51 13 17 Selig seid ihr, wenn ihr das wisst und danach handelt. +Johannes Joh 51 13 18 Ich sage das nicht von euch allen. Ich weiß wohl, welche ich erwählt habe, aber das Schriftwort muss sich erfüllen: [Einer, der mein Brot aß, hat mich hintergangen.] +Johannes Joh 51 13 19 Ich sage es euch schon jetzt, ehe es geschieht, damit ihr, wenn es geschehen ist, glaubt: Ich bin es. +Johannes Joh 51 13 20 Amen, amen, ich sage euch: Wer einen aufnimmt, den ich sende, nimmt mich auf; wer aber mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich gesandt hat. +Johannes Joh 51 13 21 Nach diesen Worten war Jesus im Innersten erschüttert und bekräftigte: Amen, amen, das sage ich euch: Einer von euch wird mich verraten. +Johannes Joh 51 13 22 Die Jünger blickten sich ratlos an, weil sie nicht wussten, wen er meinte. +Johannes Joh 51 13 23 Einer von den Jüngern lag an der Seite Jesu; es war der, den Jesus liebte. +Johannes Joh 51 13 24 Simon Petrus nickte ihm zu, er solle fragen, von wem Jesus spreche. +Johannes Joh 51 13 25 Da lehnte sich dieser zurück an die Brust Jesu und fragte ihn: Herr, wer ist es? +Johannes Joh 51 13 26 Jesus antwortete: Der ist es, dem ich den Bissen Brot, den ich eintauche, geben werde. Dann tauchte er das Brot ein, nahm es und gab es Judas, dem Sohn des Simon Iskariot. +Johannes Joh 51 13 27 Als Judas den Bissen Brot genommen hatte, fuhr der Satan in ihn. Jesus sagte zu ihm: Was du tun willst, das tu bald! +Johannes Joh 51 13 28 Aber keiner der Anwesenden verstand, warum er ihm das sagte. +Johannes Joh 51 13 29 Weil Judas die Kasse hatte, meinten einige, Jesus wolle ihm sagen: Kaufe, was wir zum Fest brauchen!, oder Jesus trage ihm auf, den Armen etwas zu geben. +Johannes Joh 51 13 30 Als Judas den Bissen Brot genommen hatte, ging er sofort hinaus. Es war aber Nacht. +Johannes Joh 51 13 31 Als Judas hinausgegangen war, sagte Jesus: Jetzt ist der Menschensohn verherrlicht und Gott ist in ihm verherrlicht. +Johannes Joh 51 13 32 Wenn Gott in ihm verherrlicht ist, wird auch Gott ihn in sich verherrlichen, und er wird ihn bald verherrlichen. +Johannes Joh 51 13 33 Meine Kinder, ich bin nur noch kurze Zeit bei euch. Ihr werdet mich suchen, und was ich den Juden gesagt habe, sage ich jetzt auch euch: Wohin ich gehe, dorthin könnt ihr nicht gelangen. +Johannes Joh 51 13 34 Ein neues Gebot gebe ich euch: Liebt einander! Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben. +Johannes Joh 51 13 35 Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid: wenn ihr einander liebt. +Johannes Joh 51 13 36 Simon Petrus sagte zu ihm: Herr, wohin willst du gehen? Jesus antwortete: Wohin ich gehe, dorthin kannst du mir jetzt nicht folgen. Du wirst mir aber später folgen. +Johannes Joh 51 13 37 Petrus sagte zu ihm: Herr, warum kann ich dir jetzt nicht folgen? Mein Leben will ich für dich hingeben. +Johannes Joh 51 13 38 Jesus entgegnete: Du willst für mich dein Leben hingeben? Amen, amen, das sage ich dir: Noch bevor der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. +Johannes Joh 51 14 1 Euer Herz lasse sich nicht verwirren. Glaubt an Gott und glaubt an mich! +Johannes Joh 51 14 2 Im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen. Wenn es nicht so wäre, hätte ich euch dann gesagt: Ich gehe, um einen Platz für euch vorzubereiten? +Johannes Joh 51 14 3 Wenn ich gegangen bin und einen Platz für euch vorbereitet habe, komme ich wieder und werde euch zu mir holen, damit auch ihr dort seid, wo ich bin. +Johannes Joh 51 14 4 Und wohin ich gehe - den Weg dorthin kennt ihr. +Johannes Joh 51 14 5 Thomas sagte zu ihm: Herr, wir wissen nicht, wohin du gehst. Wie sollen wir dann den Weg kennen? +Johannes Joh 51 14 6 Jesus sagte zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich. +Johannes Joh 51 14 7 Wenn ihr mich erkannt habt, werdet ihr auch meinen Vater erkennen. Schon jetzt kennt ihr ihn und habt ihn gesehen. +Johannes Joh 51 14 8 Philippus sagte zu ihm: Herr, zeig uns den Vater; das genügt uns. +Johannes Joh 51 14 9 Jesus antwortete ihm: Schon so lange bin ich bei euch und du hast mich nicht erkannt, Philippus? Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen. Wie kannst du sagen: Zeig uns den Vater? +Johannes Joh 51 14 10 Glaubst du nicht, dass ich im Vater bin und dass der Vater in mir ist? Die Worte, die ich zu euch sage, habe ich nicht aus mir selbst. Der Vater, der in mir bleibt, vollbringt seine Werke. +Johannes Joh 51 14 11 Glaubt mir doch, dass ich im Vater bin und dass der Vater in mir ist; wenn nicht, glaubt wenigstens aufgrund der Werke! +Johannes Joh 51 14 12 Amen, amen, ich sage euch: Wer an mich glaubt, wird die Werke, die ich vollbringe, auch vollbringen und er wird noch größere vollbringen, denn ich gehe zum Vater. +Johannes Joh 51 14 13 Alles, um was ihr in meinem Namen bittet, werde ich tun, damit der Vater im Sohn verherrlicht wird. +Johannes Joh 51 14 14 Wenn ihr mich um etwas in meinem Namen bittet, werde ich es tun. +Johannes Joh 51 14 15 Wenn ihr mich liebt, werdet ihr meine Gebote halten. +Johannes Joh 51 14 16 Und ich werde den Vater bitten und er wird euch einen anderen Beistand geben, der für immer bei euch bleiben soll. +Johannes Joh 51 14 17 Es ist der Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, weil sie ihn nicht sieht und nicht kennt. Ihr aber kennt ihn, weil er bei euch bleibt und in euch sein wird. +Johannes Joh 51 14 18 Ich werde euch nicht als Waisen zurücklassen, sondern ich komme wieder zu euch. +Johannes Joh 51 14 19 Nur noch kurze Zeit, und die Welt sieht mich nicht mehr; ihr aber seht mich, weil ich lebe und weil auch ihr leben werdet. +Johannes Joh 51 14 20 An jenem Tag werdet ihr erkennen: Ich bin in meinem Vater, ihr seid in mir und ich bin in euch. +Johannes Joh 51 14 21 Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt; wer mich aber liebt, wird von meinem Vater geliebt werden und auch ich werde ihn lieben und mich ihm offenbaren. +Johannes Joh 51 14 22 Judas - nicht der Judas Iskariot - fragte ihn: Herr, warum willst du dich nur uns offenbaren und nicht der Welt? +Johannes Joh 51 14 23 Jesus antwortete ihm: Wenn jemand mich liebt, wird er an meinem Wort festhalten; mein Vater wird ihn lieben und wir werden zu ihm kommen und bei ihm wohnen. +Johannes Joh 51 14 24 Wer mich nicht liebt, hält an meinen Worten nicht fest. Und das Wort, das ihr hört, stammt nicht von mir, sondern vom Vater, der mich gesandt hat. +Johannes Joh 51 14 25 Das habe ich zu euch gesagt, während ich noch bei euch bin. +Johannes Joh 51 14 26 Der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe. +Johannes Joh 51 14 27 Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht einen Frieden, wie die Welt ihn gibt, gebe ich euch. Euer Herz beunruhige sich nicht und verzage nicht. +Johannes Joh 51 14 28 Ihr habt gehört, dass ich zu euch sagte: Ich gehe fort und komme wieder zu euch zurück. Wenn ihr mich lieb hättet, würdet ihr euch freuen, dass ich zum Vater gehe; denn der Vater ist größer als ich. +Johannes Joh 51 14 29 Jetzt schon habe ich es euch gesagt, bevor es geschieht, damit ihr, wenn es geschieht, zum Glauben kommt. +Johannes Joh 51 14 30 Ich werde nicht mehr viel zu euch sagen; denn es kommt der Herrscher der Welt. Über mich hat er keine Macht, +Johannes Joh 51 14 31 aber die Welt soll erkennen, dass ich den Vater liebe und so handle, wie es mir der Vater aufgetragen hat. Steht auf, wir wollen weggehen von hier. +Johannes Joh 51 15 1 Ich bin der wahre Weinstock und mein Vater ist der Winzer. +Johannes Joh 51 15 2 Jede Rebe an mir, die keine Frucht bringt, schneidet er ab und jede Rebe, die Frucht bringt, reinigt er, damit sie mehr Frucht bringt. +Johannes Joh 51 15 3 Ihr seid schon rein durch das Wort, das ich zu euch gesagt habe. +Johannes Joh 51 15 4 Bleibt in mir, dann bleibe ich in euch. Wie die Rebe aus sich keine Frucht bringen kann, sondern nur, wenn sie am Weinstock bleibt, so könnt auch ihr keine Frucht bringen, wenn ihr nicht in mir bleibt. +Johannes Joh 51 15 5 Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht; denn getrennt von mir könnt ihr nichts vollbringen. +Johannes Joh 51 15 6 Wer nicht in mir bleibt, wird wie die Rebe weggeworfen und er verdorrt. Man sammelt die Reben, wirft sie ins Feuer und sie verbrennen. +Johannes Joh 51 15 7 Wenn ihr in mir bleibt und wenn meine Worte in euch bleiben, dann bittet um alles, was ihr wollt: Ihr werdet es erhalten. +Johannes Joh 51 15 8 Mein Vater wird dadurch verherrlicht, dass ihr reiche Frucht bringt und meine Jünger werdet. +Johannes Joh 51 15 9 Wie mich der Vater geliebt hat, so habe auch ich euch geliebt. Bleibt in meiner Liebe! +Johannes Joh 51 15 10 Wenn ihr meine Gebote haltet, werdet ihr in meiner Liebe bleiben, so wie ich die Gebote meines Vaters gehalten habe und in seiner Liebe bleibe. +Johannes Joh 51 15 11 Dies habe ich euch gesagt, damit meine Freude in euch ist und damit eure Freude vollkommen wird. +Johannes Joh 51 15 12 Das ist mein Gebot: Liebt einander, so wie ich euch geliebt habe. +Johannes Joh 51 15 13 Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt. +Johannes Joh 51 15 14 Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch auftrage. +Johannes Joh 51 15 15 Ich nenne euch nicht mehr Knechte; denn der Knecht weiß nicht, was sein Herr tut. Vielmehr habe ich euch Freunde genannt; denn ich habe euch alles mitgeteilt, was ich von meinem Vater gehört habe. +Johannes Joh 51 15 16 Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und dazu bestimmt, dass ihr euch aufmacht und Frucht bringt und dass eure Frucht bleibt. Dann wird euch der Vater alles geben, um was ihr ihn in meinem Namen bittet. +Johannes Joh 51 15 17 Dies trage ich euch auf: Liebt einander! +Johannes Joh 51 15 18 Wenn die Welt euch hasst, dann wisst, dass sie mich schon vor euch gehasst hat. +Johannes Joh 51 15 19 Wenn ihr von der Welt stammen würdet, würde die Welt euch als ihr Eigentum lieben. Aber weil ihr nicht von der Welt stammt, sondern weil ich euch aus der Welt erwählt habe, darum hasst euch die Welt. +Johannes Joh 51 15 20 Denkt an das Wort, das ich euch gesagt habe: Der Sklave ist nicht größer als sein Herr. Wenn sie mich verfolgt haben, werden sie auch euch verfolgen; wenn sie an meinem Wort festgehalten haben, werden sie auch an eurem Wort festhalten. +Johannes Joh 51 15 21 Das alles werden sie euch um meines Namens willen antun; denn sie kennen den nicht, der mich gesandt hat. +Johannes Joh 51 15 22 Wenn ich nicht gekommen wäre und nicht zu ihnen gesprochen hätte, wären sie ohne Sünde; jetzt aber haben sie keine Entschuldigung für ihre Sünde. +Johannes Joh 51 15 23 Wer mich hasst, hasst auch meinen Vater. +Johannes Joh 51 15 24 Wenn ich bei ihnen nicht die Werke vollbracht hätte, die kein anderer vollbracht hat, wären sie ohne Sünde. Jetzt aber haben sie (die Werke) gesehen und doch hassen sie mich und meinen Vater. +Johannes Joh 51 15 25 Aber das Wort sollte sich erfüllen, das in ihrem Gesetz steht: [Ohne Grund haben sie mich gehasst.] +Johannes Joh 51 15 26 Wenn aber der Beistand kommt, den ich euch vom Vater aus senden werde, der Geist der Wahrheit, der vom Vater ausgeht, dann wird er Zeugnis für mich ablegen. +Johannes Joh 51 15 27 Und auch ihr sollt Zeugnis ablegen, weil ihr von Anfang an bei mir seid. +Johannes Joh 51 16 1 Das habe ich euch gesagt, damit ihr keinen Anstoß nehmt. +Johannes Joh 51 16 2 Sie werden euch aus der Synagoge ausstoßen, ja es kommt die Stunde, in der jeder, der euch tötet, meint, Gott einen heiligen Dienst zu leisten. +Johannes Joh 51 16 3 Das werden sie tun, weil sie weder den Vater noch mich erkannt haben. [4a] Ich habe es euch gesagt, damit ihr, wenn deren Stunde kommt, euch an meine Worte erinnert. +Johannes Joh 51 16 4 [4b] Das habe ich euch nicht gleich zu Anfang gesagt; denn ich war ja bei euch. +Johannes Joh 51 16 5 Jetzt aber gehe ich zu dem, der mich gesandt hat, und keiner von euch fragt mich: Wohin gehst du? +Johannes Joh 51 16 6 Vielmehr ist euer Herz von Trauer erfüllt, weil ich euch das gesagt habe. +Johannes Joh 51 16 7 Doch ich sage euch die Wahrheit: Es ist gut für euch, dass ich fortgehe. Denn wenn ich nicht fortgehe, wird der Beistand nicht zu euch kommen; gehe ich aber, so werde ich ihn zu euch senden. +Johannes Joh 51 16 8 Und wenn er kommt, wird er die Welt überführen (und aufdecken), was Sünde, Gerechtigkeit und Gericht ist; +Johannes Joh 51 16 9 Sünde: dass sie nicht an mich glauben; +Johannes Joh 51 16 10 Gerechtigkeit: dass ich zum Vater gehe und ihr mich nicht mehr seht; +Johannes Joh 51 16 11 Gericht: dass der Herrscher dieser Welt gerichtet ist. +Johannes Joh 51 16 12 Noch vieles habe ich euch zu sagen, aber ihr könnt es jetzt nicht tragen. +Johannes Joh 51 16 13 Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch in die ganze Wahrheit führen. Denn er wird nicht aus sich selbst heraus reden, sondern er wird sagen, was er hört, und euch verkünden, was kommen wird. +Johannes Joh 51 16 14 Er wird mich verherrlichen; denn er wird von dem, was mein ist, nehmen und es euch verkünden. +Johannes Joh 51 16 15 Alles, was der Vater hat, ist mein; darum habe ich gesagt: Er nimmt von dem, was mein ist, und wird es euch verkünden. +Johannes Joh 51 16 16 Noch kurze Zeit, dann seht ihr mich nicht mehr, und wieder eine kurze Zeit, dann werdet ihr mich sehen. +Johannes Joh 51 16 17 Da sagten einige von seinen Jüngern zueinander: Was meint er damit, wenn er zu uns sagt: Noch kurze Zeit, dann seht ihr mich nicht mehr, und wieder eine kurze Zeit, dann werdet ihr mich sehen? Und was bedeutet: Ich gehe zum Vater? +Johannes Joh 51 16 18 Sie sagten: Was heißt das: eine kurze Zeit? Wir wissen nicht, wovon er redet. +Johannes Joh 51 16 19 Jesus erkannte, dass sie ihn fragen wollten, und sagte zu ihnen: Ihr macht euch Gedanken darüber, dass ich euch gesagt habe: Noch kurze Zeit, dann seht ihr mich nicht mehr, und wieder eine kurze Zeit, dann werdet ihr mich sehen. +Johannes Joh 51 16 20 Amen, amen, ich sage euch: Ihr werdet weinen und klagen, aber die Welt wird sich freuen; ihr werdet bekümmert sein, aber euer Kummer wird sich in Freude verwandeln. +Johannes Joh 51 16 21 Wenn die Frau gebären soll, ist sie bekümmert, weil ihre Stunde da ist; aber wenn sie das Kind geboren hat, denkt sie nicht mehr an ihre Not über der Freude, dass ein Mensch zur Welt gekommen ist. +Johannes Joh 51 16 22 So seid auch ihr jetzt bekümmert, aber ich werde euch wiedersehen; dann wird euer Herz sich freuen und niemand nimmt euch eure Freude. +Johannes Joh 51 16 23 An jenem Tag werdet ihr mich nichts mehr fragen. Amen, amen, ich sage euch: Was ihr vom Vater erbitten werdet, das wird er euch in meinem Namen geben. +Johannes Joh 51 16 24 Bis jetzt habt ihr noch nichts in meinem Namen erbeten. Bittet und ihr werdet empfangen, damit eure Freude vollkommen ist. +Johannes Joh 51 16 25 Dies habe ich in verhüllter Rede zu euch gesagt; es kommt die Stunde, in der ich nicht mehr in verhüllter Rede zu euch spreche, sondern euch offen den Vater verkünden werde. +Johannes Joh 51 16 26 An jenem Tag werdet ihr in meinem Namen bitten und ich sage nicht, dass ich den Vater für euch bitten werde; +Johannes Joh 51 16 27 denn der Vater selbst liebt euch, weil ihr mich geliebt und weil ihr geglaubt habt, dass ich von Gott ausgegangen bin. +Johannes Joh 51 16 28 Vom Vater bin ich ausgegangen und in die Welt gekommen; ich verlasse die Welt wieder und gehe zum Vater. +Johannes Joh 51 16 29 Da sagten seine Jünger: Jetzt redest du offen und sprichst nicht mehr in Gleichnissen. +Johannes Joh 51 16 30 Jetzt wissen wir, dass du alles weißt und von niemand gefragt zu werden brauchst. Darum glauben wir, dass du von Gott gekommen bist. +Johannes Joh 51 16 31 Jesus erwiderte ihnen: Glaubt ihr jetzt? +Johannes Joh 51 16 32 Die Stunde kommt und sie ist schon da, in der ihr versprengt werdet, jeder in sein Haus, und mich werdet ihr allein lassen. Aber ich bin nicht allein, denn der Vater ist bei mir. +Johannes Joh 51 16 33 Dies habe ich zu euch gesagt, damit ihr in mir Frieden habt. In der Welt seid ihr in Bedrängnis; aber habt Mut: Ich habe die Welt besiegt. +Johannes Joh 51 17 1 Dies sagte Jesus. Und er erhob seine Augen zum Himmel und sprach: Vater, die Stunde ist da. Verherrliche deinen Sohn, damit der Sohn dich verherrlicht. +Johannes Joh 51 17 2 Denn du hast ihm Macht über alle Menschen gegeben, damit er allen, die du ihm gegeben hast, ewiges Leben schenkt. +Johannes Joh 51 17 3 Das ist das ewige Leben: dich, den einzigen wahren Gott, zu erkennen und Jesus Christus, den du gesandt hast. +Johannes Joh 51 17 4 Ich habe dich auf der Erde verherrlicht und das Werk zu Ende geführt, das du mir aufgetragen hast. +Johannes Joh 51 17 5 Vater, verherrliche du mich jetzt bei dir mit der Herrlichkeit, die ich bei dir hatte, bevor die Welt war. +Johannes Joh 51 17 6 Ich habe deinen Namen den Menschen offenbart, die du mir aus der Welt gegeben hast. Sie gehörten dir und du hast sie mir gegeben, und sie haben an deinem Wort festgehalten. +Johannes Joh 51 17 7 Sie haben jetzt erkannt, dass alles, was du mir gegeben hast, von dir ist. +Johannes Joh 51 17 8 Denn die Worte, die du mir gegeben hast, gab ich ihnen und sie haben sie angenommen. Sie haben wirklich erkannt, dass ich von dir ausgegangen bin, und sie sind zu dem Glauben gekommen, dass du mich gesandt hast. +Johannes Joh 51 17 9 Für sie bitte ich; nicht für die Welt bitte ich, sondern für alle, die du mir gegeben hast; denn sie gehören dir. +Johannes Joh 51 17 10 Alles, was mein ist, ist dein, und was dein ist, ist mein; in ihnen bin ich verherrlicht. +Johannes Joh 51 17 11 Ich bin nicht mehr in der Welt, aber sie sind in der Welt, und ich gehe zu dir. Heiliger Vater, bewahre sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast, damit sie eins sind wie wir. +Johannes Joh 51 17 12 Solange ich bei ihnen war, bewahrte ich sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast. Und ich habe sie behütet und keiner von ihnen ging verloren, außer dem Sohn des Verderbens, damit sich die Schrift erfüllt. +Johannes Joh 51 17 13 Aber jetzt gehe ich zu dir. Doch dies rede ich noch in der Welt, damit sie meine Freude in Fülle in sich haben. +Johannes Joh 51 17 14 Ich habe ihnen dein Wort gegeben und die Welt hat sie gehasst, weil sie nicht von der Welt sind, wie auch ich nicht von der Welt bin. +Johannes Joh 51 17 15 Ich bitte nicht, dass du sie aus der Welt nimmst, sondern dass du sie vor dem Bösen bewahrst. +Johannes Joh 51 17 16 Sie sind nicht von der Welt, wie auch ich nicht von der Welt bin. +Johannes Joh 51 17 17 Heilige sie in der Wahrheit; dein Wort ist Wahrheit. +Johannes Joh 51 17 18 Wie du mich in die Welt gesandt hast, so habe auch ich sie in die Welt gesandt. +Johannes Joh 51 17 19 Und ich heilige mich für sie, damit auch sie in der Wahrheit geheiligt sind. +Johannes Joh 51 17 20 Aber ich bitte nicht nur für diese hier, sondern auch für alle, die durch ihr Wort an mich glauben. +Johannes Joh 51 17 21 Alle sollen eins sein: Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir bin, sollen auch sie in uns sein, damit die Welt glaubt, dass du mich gesandt hast. +Johannes Joh 51 17 22 Und ich habe ihnen die Herrlichkeit gegeben, die du mir gegeben hast; denn sie sollen eins sein, wie wir eins sind, +Johannes Joh 51 17 23 ich in ihnen und du in mir. So sollen sie vollendet sein in der Einheit, damit die Welt erkennt, dass du mich gesandt hast und die Meinen ebenso geliebt hast wie mich. +Johannes Joh 51 17 24 Vater, ich will, dass alle, die du mir gegeben hast, dort bei mir sind, wo ich bin. Sie sollen meine Herrlichkeit sehen, die du mir gegeben hast, weil du mich schon geliebt hast vor der Erschaffung der Welt. +Johannes Joh 51 17 25 Gerechter Vater, die Welt hat dich nicht erkannt, ich aber habe dich erkannt und sie haben erkannt, dass du mich gesandt hast. +Johannes Joh 51 17 26 Ich habe ihnen deinen Namen bekannt gemacht und werde ihn bekannt machen, damit die Liebe, mit der du mich geliebt hast, in ihnen ist und damit ich in ihnen bin. +Johannes Joh 51 18 1 Nach diesen Worten ging Jesus mit seinen Jüngern hinaus, auf die andere Seite des Baches Kidron. Dort war ein Garten; in den ging er mit seinen Jüngern hinein. +Johannes Joh 51 18 2 Auch Judas, der Verräter, der ihn auslieferte, kannte den Ort, weil Jesus dort oft mit seinen Jüngern zusammengekommen war. +Johannes Joh 51 18 3 Judas holte die Soldaten und die Gerichtsdiener der Hohenpriester und der Pharisäer und sie kamen dorthin mit Fackeln, Laternen und Waffen. +Johannes Joh 51 18 4 Jesus, der alles wusste, was mit ihm geschehen sollte, ging hinaus und fragte sie: Wen sucht ihr? +Johannes Joh 51 18 5 Sie antworteten ihm: Jesus von Nazaret. Er sagte zu ihnen: Ich bin es. Auch Judas, der Verräter, stand bei ihnen. +Johannes Joh 51 18 6 Als er zu ihnen sagte: Ich bin es!, wichen sie zurück und stürzten zu Boden. +Johannes Joh 51 18 7 Er fragte sie noch einmal: Wen sucht ihr? Sie sagten: Jesus von Nazaret. +Johannes Joh 51 18 8 Jesus antwortete: Ich habe euch gesagt, dass ich es bin. Wenn ihr mich sucht, dann lasst diese gehen! +Johannes Joh 51 18 9 So sollte sich das Wort erfüllen, das er gesagt hatte: Ich habe keinen von denen verloren, die du mir gegeben hast. +Johannes Joh 51 18 10 Simon Petrus aber, der ein Schwert bei sich hatte, zog es, schlug nach dem Diener des Hohenpriesters und hieb ihm das rechte Ohr ab; der Diener hieß Malchus. +Johannes Joh 51 18 11 Da sagte Jesus zu Petrus: Steck das Schwert in die Scheide! Der Kelch, den mir der Vater gegeben hat - soll ich ihn nicht trinken? +Johannes Joh 51 18 12 Die Soldaten, ihre Befehlshaber und die Gerichtsdiener der Juden nahmen Jesus fest, fesselten ihn +Johannes Joh 51 18 13 und führten ihn zuerst zu Hannas; er war nämlich der Schwiegervater des Kajaphas, der in jenem Jahr Hoherpriester war. +Johannes Joh 51 18 14 Kajaphas aber war es, der den Juden den Rat gegeben hatte: Es ist besser, dass ein einziger Mensch für das Volk stirbt. +Johannes Joh 51 18 15 Simon Petrus und ein anderer Jünger folgten Jesus. Dieser Jünger war mit dem Hohenpriester bekannt und ging mit Jesus in den Hof des hohepriesterlichen Palastes. +Johannes Joh 51 18 16 Petrus aber blieb draußen am Tor stehen. Da kam der andere Jünger, der Bekannte des Hohenpriesters, heraus; er sprach mit der Pförtnerin und führte Petrus hinein. +Johannes Joh 51 18 17 Da sagte die Pförtnerin zu Petrus: Bist du nicht auch einer von den Jüngern dieses Menschen? Er antwortete: Nein. +Johannes Joh 51 18 18 Die Diener und die Knechte hatten sich ein Kohlenfeuer angezündet und standen dabei, um sich zu wärmen; denn es war kalt. Auch Petrus stand bei ihnen und wärmte sich. +Johannes Joh 51 18 19 Der Hohepriester befragte Jesus über seine Jünger und über seine Lehre. +Johannes Joh 51 18 20 Jesus antwortete ihm: Ich habe offen vor aller Welt gesprochen. Ich habe immer in der Synagoge und im Tempel gelehrt, wo alle Juden zusammenkommen. Nichts habe ich im Geheimen gesprochen. +Johannes Joh 51 18 21 Warum fragst du mich? Frag doch die, die mich gehört haben, was ich zu ihnen gesagt habe; sie wissen, was ich geredet habe. +Johannes Joh 51 18 22 Auf diese Antwort hin schlug einer von den Knechten, der dabeistand, Jesus ins Gesicht und sagte: Redest du so mit dem Hohenpriester? +Johannes Joh 51 18 23 Jesus entgegnete ihm: Wenn es nicht recht war, was ich gesagt habe, dann weise es nach; wenn es aber recht war, warum schlägst du mich? +Johannes Joh 51 18 24 Danach schickte ihn Hannas gefesselt zum Hohenpriester Kajaphas. +Johannes Joh 51 18 25 Simon Petrus aber stand (am Feuer) und wärmte sich. Sie sagten zu ihm: Bist nicht auch du einer von seinen Jüngern? Er leugnete und sagte: Nein. +Johannes Joh 51 18 26 Einer von den Dienern des Hohenpriesters, ein Verwandter dessen, dem Petrus das Ohr abgehauen hatte, sagte: Habe ich dich nicht im Garten bei ihm gesehen? +Johannes Joh 51 18 27 Wieder leugnete Petrus und gleich darauf krähte ein Hahn. +Johannes Joh 51 18 28 Von Kajaphas brachten sie Jesus zum Prätorium; es war früh am Morgen. Sie selbst gingen nicht in das Gebäude hinein, um nicht unrein zu werden, sondern das Paschalamm essen zu können. +Johannes Joh 51 18 29 Deshalb kam Pilatus zu ihnen heraus und fragte: Welche Anklage erhebt ihr gegen diesen Menschen? +Johannes Joh 51 18 30 Sie antworteten ihm: Wenn er kein Übeltäter wäre, hätten wir ihn dir nicht ausgeliefert. +Johannes Joh 51 18 31 Pilatus sagte zu ihnen: Nehmt ihr ihn doch und richtet ihn nach eurem Gesetz! Die Juden antworteten ihm: Uns ist es nicht gestattet, jemand hinzurichten. +Johannes Joh 51 18 32 So sollte sich das Wort Jesu erfüllen, mit dem er angedeutet hatte, auf welche Weise er sterben werde. +Johannes Joh 51 18 33 Pilatus ging wieder in das Prätorium hinein, ließ Jesus rufen und fragte ihn: Bist du der König der Juden? +Johannes Joh 51 18 34 Jesus antwortete: Sagst du das von dir aus, oder haben es dir andere über mich gesagt? +Johannes Joh 51 18 35 Pilatus entgegnete: Bin ich denn ein Jude? Dein eigenes Volk und die Hohenpriester haben dich an mich ausgeliefert. Was hast du getan? +Johannes Joh 51 18 36 Jesus antwortete: Mein Königtum ist nicht von dieser Welt. Wenn es von dieser Welt wäre, würden meine Leute kämpfen, damit ich den Juden nicht ausgeliefert würde. Aber mein Königtum ist nicht von hier. +Johannes Joh 51 18 37 Pilatus sagte zu ihm: Also bist du doch ein König? Jesus antwortete: Du sagst es, ich bin ein König. Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, dass ich für die Wahrheit Zeugnis ablege. Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört auf meine Stimme. +Johannes Joh 51 18 38 Pilatus sagte zu ihm: Was ist Wahrheit? Nachdem er das gesagt hatte, ging er wieder zu den Juden hinaus und sagte zu ihnen: Ich finde keinen Grund, ihn zu verurteilen. +Johannes Joh 51 18 39 Ihr seid gewohnt, dass ich euch am Paschafest einen Gefangenen freilasse. Wollt ihr also, dass ich euch den König der Juden freilasse? +Johannes Joh 51 18 40 Da schrien sie wieder: Nicht diesen, sondern Barabbas! Barabbas aber war ein Straßenräuber. +Johannes Joh 51 19 1 Darauf ließ Pilatus Jesus geißeln. +Johannes Joh 51 19 2 Die Soldaten flochten einen Kranz aus Dornen; den setzten sie ihm auf und legten ihm einen purpurroten Mantel um. +Johannes Joh 51 19 3 Sie stellten sich vor ihn hin und sagten: Heil dir, König der Juden! Und sie schlugen ihm ins Gesicht. +Johannes Joh 51 19 4 Pilatus ging wieder hinaus und sagte zu ihnen: Seht, ich bringe ihn zu euch heraus; ihr sollt wissen, dass ich keinen Grund finde, ihn zu verurteilen. +Johannes Joh 51 19 5 Jesus kam heraus; er trug die Dornenkrone und den purpurroten Mantel. Pilatus sagte zu ihnen: Seht, da ist der Mensch! +Johannes Joh 51 19 6 Als die Hohenpriester und ihre Diener ihn sahen, schrien sie: Ans Kreuz mit ihm, ans Kreuz mit ihm! Pilatus sagte zu ihnen: Nehmt ihr ihn und kreuzigt ihn! Denn ich finde keinen Grund, ihn zu verurteilen. +Johannes Joh 51 19 7 Die Juden entgegneten ihm: Wir haben ein Gesetz, und nach diesem Gesetz muss er sterben, weil er sich als Sohn Gottes ausgegeben hat. +Johannes Joh 51 19 8 Als Pilatus das hörte, wurde er noch ängstlicher. +Johannes Joh 51 19 9 Er ging wieder in das Prätorium hinein und fragte Jesus: Woher stammst du? Jesus aber gab ihm keine Antwort. +Johannes Joh 51 19 10 Da sagte Pilatus zu ihm: Du sprichst nicht mit mir? Weißt du nicht, dass ich Macht habe, dich freizulassen, und Macht, dich zu kreuzigen? +Johannes Joh 51 19 11 Jesus antwortete: Du hättest keine Macht über mich, wenn es dir nicht von oben gegeben wäre; darum liegt größere Schuld bei dem, der mich dir ausgeliefert hat. +Johannes Joh 51 19 12 Daraufhin wollte Pilatus ihn freilassen, aber die Juden schrien: Wenn du ihn freilässt, bist du kein Freund des Kaisers; jeder, der sich als König ausgibt, lehnt sich gegen den Kaiser auf. +Johannes Joh 51 19 13 Auf diese Worte hin ließ Pilatus Jesus herausführen und er setzte sich auf den Richterstuhl an dem Platz, der Lithostrotos, auf Hebräisch Gabbata, heißt. +Johannes Joh 51 19 14 Es war am Rüsttag des Paschafestes, ungefähr um die sechste Stunde. Pilatus sagte zu den Juden: Da ist euer König! +Johannes Joh 51 19 15 Sie aber schrien: Weg mit ihm, kreuzige ihn! Pilatus aber sagte zu ihnen: Euren König soll ich kreuzigen? Die Hohenpriester antworteten: Wir haben keinen König außer dem Kaiser. [16a] Da lieferte er ihnen Jesus aus, damit er gekreuzigt würde. +Johannes Joh 51 19 16 [16b] Sie übernahmen Jesus. +Johannes Joh 51 19 17 Er trug sein Kreuz und ging hinaus zur sogenannten Schädelhöhe, die auf Hebräisch Golgota heißt. +Johannes Joh 51 19 18 Dort kreuzigten sie ihn und mit ihm zwei andere, auf jeder Seite einen, in der Mitte Jesus. +Johannes Joh 51 19 19 Pilatus ließ auch ein Schild anfertigen und oben am Kreuz befestigen; die Inschrift lautete: Jesus von Nazaret, der König der Juden. +Johannes Joh 51 19 20 Dieses Schild lasen viele Juden, weil der Platz, wo Jesus gekreuzigt wurde, nahe bei der Stadt lag. Die Inschrift war hebräisch, lateinisch und griechisch abgefasst. +Johannes Joh 51 19 21 Die Hohenpriester der Juden sagten zu Pilatus: Schreib nicht: Der König der Juden, sondern dass er gesagt hat: Ich bin der König der Juden. +Johannes Joh 51 19 22 Pilatus antwortete: Was ich geschrieben habe, habe ich geschrieben. +Johannes Joh 51 19 23 Nachdem die Soldaten Jesus ans Kreuz geschlagen hatten, nahmen sie seine Kleider und machten vier Teile daraus, für jeden Soldaten einen. Sie nahmen auch sein Untergewand, das von oben her ganz durchgewebt und ohne Naht war. +Johannes Joh 51 19 24 Sie sagten zueinander: Wir wollen es nicht zerteilen, sondern darum losen, wem es gehören soll. So sollte sich das Schriftwort erfüllen: [Sie verteilten meine Kleider unter sich und warfen das Los um mein Gewand.] Dies führten die Soldaten aus. +Johannes Joh 51 19 25 Bei dem Kreuz Jesu standen seine Mutter und die Schwester seiner Mutter, Maria, die Frau des Klopas, und Maria von Magdala. +Johannes Joh 51 19 26 Als Jesus seine Mutter sah und bei ihr den Jünger, den er liebte, sagte er zu seiner Mutter: Frau, siehe, dein Sohn! +Johannes Joh 51 19 27 Dann sagte er zu dem Jünger: Siehe, deine Mutter! Und von jener Stunde an nahm sie der Jünger zu sich. +Johannes Joh 51 19 28 Danach, als Jesus wusste, dass nun alles vollbracht war, sagte er, damit sich die Schrift erfüllte: Mich dürstet. +Johannes Joh 51 19 29 Ein Gefäß mit Essig stand da. Sie steckten einen Schwamm mit Essig auf einen Ysopzweig und hielten ihn an seinen Mund. +Johannes Joh 51 19 30 Als Jesus von dem Essig genommen hatte, sprach er: Es ist vollbracht! Und er neigte das Haupt und gab seinen Geist auf. +Johannes Joh 51 19 31 Weil Rüsttag war und die Körper während des Sabbats nicht am Kreuz bleiben sollten, baten die Juden Pilatus, man möge den Gekreuzigten die Beine zerschlagen und ihre Leichen dann abnehmen; denn dieser Sabbat war ein großer Feiertag. +Johannes Joh 51 19 32 Also kamen die Soldaten und zerschlugen dem ersten die Beine, dann dem andern, der mit ihm gekreuzigt worden war. +Johannes Joh 51 19 33 Als sie aber zu Jesus kamen und sahen, dass er schon tot war, zerschlugen sie ihm die Beine nicht, +Johannes Joh 51 19 34 sondern einer der Soldaten stieß mit der Lanze in seine Seite, und sogleich floss Blut und Wasser heraus. +Johannes Joh 51 19 35 Und der, der es gesehen hat, hat es bezeugt, und sein Zeugnis ist wahr. Und er weiß, dass er Wahres berichtet, damit auch ihr glaubt. +Johannes Joh 51 19 36 Denn das ist geschehen, damit sich das Schriftwort erfüllte: [Man soll an ihm kein Gebein zerbrechen.] +Johannes Joh 51 19 37 Und ein anderes Schriftwort sagt: [Sie werden auf den blicken, den sie durchbohrt haben.] +Johannes Joh 51 19 38 Josef aus Arimathäa war ein Jünger Jesu, aber aus Furcht vor den Juden nur heimlich. Er bat Pilatus, den Leichnam Jesu abnehmen zu dürfen, und Pilatus erlaubte es. Also kam er und nahm den Leichnam ab. +Johannes Joh 51 19 39 Es kam auch Nikodemus, der früher einmal Jesus bei Nacht aufgesucht hatte. Er brachte eine Mischung aus Myrrhe und Aloe, etwa hundert Pfund. +Johannes Joh 51 19 40 Sie nahmen den Leichnam Jesu und umwickelten ihn mit Leinenbinden, zusammen mit den wohlriechenden Salben, wie es beim jüdischen Begräbnis Sitte ist. +Johannes Joh 51 19 41 An dem Ort, wo man ihn gekreuzigt hatte, war ein Garten, und in dem Garten war ein neues Grab, in dem noch niemand bestattet worden war. +Johannes Joh 51 19 42 Wegen des Rüsttages der Juden und weil das Grab in der Nähe lag, setzten sie Jesus dort bei. +Johannes Joh 51 20 1 Am ersten Tag der Woche kam Maria von Magdala frühmorgens, als es noch dunkel war, zum Grab und sah, dass der Stein vom Grab weggenommen war. +Johannes Joh 51 20 2 Da lief sie schnell zu Simon Petrus und dem Jünger, den Jesus liebte, und sagte zu ihnen: Man hat den Herrn aus dem Grab weggenommen und wir wissen nicht, wohin man ihn gelegt hat. +Johannes Joh 51 20 3 Da gingen Petrus und der andere Jünger hinaus und kamen zum Grab; +Johannes Joh 51 20 4 sie liefen beide zusammen dorthin, aber weil der andere Jünger schneller war als Petrus, kam er als erster ans Grab. +Johannes Joh 51 20 5 Er beugte sich vor und sah die Leinenbinden liegen, ging aber nicht hinein. +Johannes Joh 51 20 6 Da kam auch Simon Petrus, der ihm gefolgt war, und ging in das Grab hinein. Er sah die Leinenbinden liegen +Johannes Joh 51 20 7 und das Schweißtuch, das auf dem Kopf Jesu gelegen hatte; es lag aber nicht bei den Leinenbinden, sondern zusammengebunden daneben an einer besonderen Stelle. +Johannes Joh 51 20 8 Da ging auch der andere Jünger, der zuerst an das Grab gekommen war, hinein; er sah und glaubte. +Johannes Joh 51 20 9 Denn sie wussten noch nicht aus der Schrift, dass er von den Toten auferstehen musste. +Johannes Joh 51 20 10 Dann kehrten die Jünger wieder nach Hause zurück. +Johannes Joh 51 20 11 Maria aber stand draußen vor dem Grab und weinte. Während sie weinte, beugte sie sich in die Grabkammer hinein. +Johannes Joh 51 20 12 Da sah sie zwei Engel in weißen Gewändern sitzen, den einen dort, wo der Kopf, den anderen dort, wo die Füße des Leichnams Jesu gelegen hatten. +Johannes Joh 51 20 13 Die Engel sagten zu ihr: Frau, warum weinst du? Sie antwortete ihnen: Man hat meinen Herrn weggenommen und ich weiß nicht, wohin man ihn gelegt hat. +Johannes Joh 51 20 14 Als sie das gesagt hatte, wandte sie sich um und sah Jesus dastehen, wusste aber nicht, dass es Jesus war. +Johannes Joh 51 20 15 Jesus sagte zu ihr: Frau, warum weinst du? Wen suchst du? Sie meinte, es sei der Gärtner, und sagte zu ihm: Herr, wenn du ihn weggebracht hast, sag mir, wohin du ihn gelegt hast. Dann will ich ihn holen. +Johannes Joh 51 20 16 Jesus sagte zu ihr: Maria! Da wandte sie sich ihm zu und sagte auf Hebräisch zu ihm: Rabbuni!, das heißt: Meister. +Johannes Joh 51 20 17 Jesus sagte zu ihr: Halte mich nicht fest; denn ich bin noch nicht zum Vater hinaufgegangen. Geh aber zu meinen Brüdern und sag ihnen: Ich gehe hinauf zu meinem Vater und zu eurem Vater, zu meinem Gott und zu eurem Gott. +Johannes Joh 51 20 18 Maria von Magdala ging zu den Jüngern und verkündete ihnen: Ich habe den Herrn gesehen. Und sie richtete aus, was er ihr gesagt hatte. +Johannes Joh 51 20 19 Am Abend dieses ersten Tages der Woche, als die Jünger aus Furcht vor den Juden die Türen verschlossen hatten, kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch! +Johannes Joh 51 20 20 Nach diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite. Da freuten sich die Jünger, dass sie den Herrn sahen. +Johannes Joh 51 20 21 Jesus sagte noch einmal zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch. +Johannes Joh 51 20 22 Nachdem er das gesagt hatte, hauchte er sie an und sprach zu ihnen: Empfangt den Heiligen Geist! +Johannes Joh 51 20 23 Wem ihr die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben; wem ihr die Vergebung verweigert, dem ist sie verweigert. +Johannes Joh 51 20 24 Thomas, genannt Didymus (Zwilling), einer der Zwölf, war nicht bei ihnen, als Jesus kam. +Johannes Joh 51 20 25 Die anderen Jünger sagten zu ihm: Wir haben den Herrn gesehen. Er entgegnete ihnen: Wenn ich nicht die Male der Nägel an seinen Händen sehe und wenn ich meinen Finger nicht in die Male der Nägel und meine Hand nicht in seine Seite lege, glaube ich nicht. +Johannes Joh 51 20 26 Acht Tage darauf waren seine Jünger wieder versammelt und Thomas war dabei. Die Türen waren verschlossen. Da kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte: Friede sei mit euch! +Johannes Joh 51 20 27 Dann sagte er zu Thomas: Streck deinen Finger aus - hier sind meine Hände! Streck deine Hand aus und leg sie in meine Seite und sei nicht ungläubig, sondern gläubig! +Johannes Joh 51 20 28 Thomas antwortete ihm: Mein Herr und mein Gott! +Johannes Joh 51 20 29 Jesus sagte zu ihm: Weil du mich gesehen hast, glaubst du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben. +Johannes Joh 51 20 30 Noch viele andere Zeichen, die in diesem Buch nicht aufgeschrieben sind, hat Jesus vor den Augen seiner Jünger getan. +Johannes Joh 51 20 31 Diese aber sind aufgeschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der Messias ist, der Sohn Gottes, und damit ihr durch den Glauben das Leben habt in seinem Namen. +Johannes Joh 51 21 1 Danach offenbarte sich Jesus den Jüngern noch einmal. Es war am See von Tiberias und er offenbarte sich in folgender Weise. +Johannes Joh 51 21 2 Simon Petrus, Thomas, genannt Didymus (Zwilling), Natanaël aus Kana in Galiläa, die Söhne des Zebedäus und zwei andere von seinen Jüngern waren zusammen. +Johannes Joh 51 21 3 Simon Petrus sagte zu ihnen: Ich gehe fischen. Sie sagten zu ihm: Wir kommen auch mit. Sie gingen hinaus und stiegen in das Boot. Aber in dieser Nacht fingen sie nichts. +Johannes Joh 51 21 4 Als es schon Morgen wurde, stand Jesus am Ufer. Doch die Jünger wussten nicht, dass es Jesus war. +Johannes Joh 51 21 5 Jesus sagte zu ihnen: Meine Kinder, habt ihr nicht etwas zu essen? Sie antworteten ihm: Nein. +Johannes Joh 51 21 6 Er aber sagte zu ihnen: Werft das Netz auf der rechten Seite des Bootes aus und ihr werdet etwas fangen. Sie warfen das Netz aus und konnten es nicht wieder einholen, so voller Fische war es. +Johannes Joh 51 21 7 Da sagte der Jünger, den Jesus liebte, zu Petrus: Es ist der Herr! Als Simon Petrus hörte, dass es der Herr sei, gürtete er sich das Obergewand um, weil er nackt war, und sprang in den See. +Johannes Joh 51 21 8 Dann kamen die anderen Jünger mit dem Boot - sie waren nämlich nicht weit vom Land entfernt, nur etwa zweihundert Ellen - und zogen das Netz mit den Fischen hinter sich her. +Johannes Joh 51 21 9 Als sie an Land gingen, sahen sie am Boden ein Kohlenfeuer und darauf Fisch und Brot. +Johannes Joh 51 21 10 Jesus sagte zu ihnen: Bringt von den Fischen, die ihr gerade gefangen habt. +Johannes Joh 51 21 11 Da ging Simon Petrus und zog das Netz an Land. Es war mit hundertdreiundfünfzig großen Fischen gefüllt, und obwohl es so viele waren, zerriss das Netz nicht. +Johannes Joh 51 21 12 Jesus sagte zu ihnen: Kommt her und esst! Keiner von den Jüngern wagte ihn zu fragen: Wer bist du? Denn sie wussten, dass es der Herr war. +Johannes Joh 51 21 13 Jesus trat heran, nahm das Brot und gab es ihnen, ebenso den Fisch. +Johannes Joh 51 21 14 Dies war schon das dritte Mal, dass Jesus sich den Jüngern offenbarte, seit er von den Toten auferstanden war. +Johannes Joh 51 21 15 Als sie gegessen hatten, sagte Jesus zu Simon Petrus: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich mehr als diese? Er antwortete ihm: Ja, Herr, du weißt, dass ich dich liebe. Jesus sagte zu ihm: Weide meine Lämmer! +Johannes Joh 51 21 16 Zum zweiten Mal fragte er ihn: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich? Er antwortete ihm: Ja, Herr, du weißt, dass ich dich liebe. Jesus sagte zu ihm: Weide meine Schafe! +Johannes Joh 51 21 17 Zum dritten Mal fragte er ihn: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich? Da wurde Petrus traurig, weil Jesus ihn zum dritten Mal gefragt hatte: Hast du mich lieb? Er gab ihm zu Antwort: Herr, du weißt alles; du weißt, dass ich dich lieb habe. Jesus sagte zu ihm: Weide meine Schafe! +Johannes Joh 51 21 18 Amen, amen, das sage ich dir: Als du noch jung warst, hast du dich selbst gegürtet und konntest gehen, wohin du wolltest. Wenn du aber alt geworden bist, wirst du deine Hände ausstrecken und ein anderer wird dich gürten und dich führen, wohin du nicht willst. +Johannes Joh 51 21 19 Das sagte Jesus, um anzudeuten, durch welchen Tod er Gott verherrlichen würde. Nach diesen Worten sagte er zu ihm: Folge mir nach! +Johannes Joh 51 21 20 Petrus wandte sich um und sah, wie der Jünger, den Jesus liebte, (diesem) folgte. Es war der Jünger, der sich bei jenem Mahl an die Brust Jesu gelehnt und ihn gefragt hatte: Herr, wer ist es, der dich verraten wird? +Johannes Joh 51 21 21 Als Petrus diesen Jünger sah, fragte er Jesus: Herr, was wird denn mit ihm? +Johannes Joh 51 21 22 Jesus antwortete ihm: Wenn ich will, dass er bis zu meinem Kommen bleibt, was geht das dich an? Du aber folge mir nach! +Johannes Joh 51 21 23 Da verbreitete sich unter den Brüdern die Meinung: Jener Jünger stirbt nicht. Doch Jesus hatte zu Petrus nicht gesagt: Er stirbt nicht, sondern: Wenn ich will, dass er bis zu meinem Kommen bleibt, was geht das dich an? +Johannes Joh 51 21 24 Dieser Jünger ist es, der all das bezeugt und der es aufgeschrieben hat; und wir wissen, dass sein Zeugnis wahr ist. +Johannes Joh 51 21 25 Es gibt aber noch vieles andere, was Jesus getan hat. Wenn man alles aufschreiben wollte, so könnte, wie ich glaube, die ganze Welt die Bücher nicht fassen, die man schreiben müsste. +Apostelgeschichte Apg 51 0 1 Das Buch trägt in den griechischen Textausgaben seit dem 2. Jahrhundert den Titel »Taten der Apostel«. Es wird in ihm jedoch hauptsächlich von der Tätigkeit der Apostel Petrus und Johannes und von dem missionarischen Wirken des Paulus erzählt, darüber hinaus noch vor allem von Stephanus, Philippus, Barnabas und Jakobus. Als Verfasser gilt der altkirchlichen Tradition Lukas, dem auch das dritte Evangelium zugeschrieben wird (entstanden zwischen 80 und 90 n. Chr.), das er in Apg 1,1 sein »erstes Buch« nennt. +Apostelgeschichte Apg 51 0 2 Den unmittelbaren Anlass zur Abfassung des Werkes kennen wir nicht mehr. Lukas berichtet über die Zeit nach Ostern: wie der »Missionsbefehl« Jesu (Lk 24,47; Apg 1,8) von Jerusalem aus »in ganz Judäa und Samarien und bis an die Grenzen der Erde« ausgeführt wurde, wobei »die Grenzen der Erde« mit Rom, der Hauptstadt des römischen Reiches, erreicht sind (28,16-31). Doch wird dabei nicht alles erzählt, sondern nur wichtige Episoden, Einzelereignisse (wie die Ausgießung des Geistes an Pfingsten, die »Bekehrung« des Paulus und das »Apostelkonzil«) werden erwähnt. Breiten Raum in der Schilderung nehmen die »Missionsreisen« ein. Die Apostelgeschichte ist deshalb keine »Geschichte der Urkirche«, sondern eine »Missionschronik«, die den Weg des Evangeliums von den Juden und Samaritern zu den Heiden zeigt. Diese Missionschronik weist drei Teile auf, die geographisch orientiert sind: die Kirche in Jerusalem (1,4 - 8,3), die Kirche in Judäa und Samarien (8,4 - 12,25), die Kirche unter den Völkern (13,1 - 28,31). Ihre »Mitte« bildet die Erzählung über das »Apostelkonzil« (Apg 15), auf dem die mit Paulus und Barnabas in Jerusalem versammelten Apostel und Ältesten die Entscheidung fällen, dass die Heidenchristen sich nicht der Beschneidung und den Weisungen des jüdischen Gesetzes zu unterwerfen haben. +Apostelgeschichte Apg 51 0 3 Woher Lukas sein Wissen über das von ihm Erzählte hat, entzieht sich unserer Kenntnis. Es besteht jedoch kein Zweifel, dass er auf Überlieferungen zurückgreifen konnte; deren Umfang und Inhalt sind aber nur schwer zu bestimmen. Sicher ist jedenfalls, dass er die Briefe des Paulus bei der Abfassung der Apostelgeschichte nicht benutzt hat. +Apostelgeschichte Apg 51 0 4 Was Lukas seinen Lesern theologisch sagen will, geht vor allem aus den Reden hervor, die in der Apostelgeschichte eine wichtige Rolle spielen: Jetzt ist die Zeit der Kirche und das ist für Lukas die Zeit des Heiligen Geistes, die die Zeit des Alten Bundes abgelöst hat und die Zeit Jesu in die Gegenwart verlängert. Der Heilige Geist lenkt das Leben der Kirche und die Wege der Missionare. Die »Naherwartung« der Wiederkunft Jesu tritt deshalb zurück; jedoch ist Lukas wie die Verfasser der übrigen Schriften des Neuen Testaments überzeugt, dass die Endzeit bereits angebrochen ist. Das Heil, das Christus gebracht hat, wird von den Missionaren nochmals den Juden angeboten, aber bald auch den Heiden. Mit der Ankunft des Paulus in Rom wird endgültig sichtbar, dass das Herz des jüdischen Volkes dem Evangelium gegenüber »verstockt« bleibt und das Heil den Heiden gesandt wird, »und sie werden es hören« (28,28; vgl. auch 13,46f; 18,6). So ist ein Hauptziel der »Geschichtsschreibung« des Lukas in der Apostelgeschichte, die allmähliche Loslösung der Kirche von Israel zu beschreiben. Am Ende stehen sich Kirche und Judentum als zwei voneinander getrennte Größen gegenüber. Apostelgeschichte Apg 51 1 1 Im ersten Buch, lieber Theophilus, habe ich über alles berichtet, was Jesus getan und gelehrt hat, Apostelgeschichte Apg 51 1 2 bis zu dem Tag, an dem er (in den Himmel) aufgenommen wurde. Vorher hat er durch den Heiligen Geist den Aposteln, die er sich erwählt hatte, Anweisungen gegeben. Apostelgeschichte Apg 51 1 3 Ihnen hat er nach seinem Leiden durch viele Beweise gezeigt, dass er lebt; vierzig Tage hindurch ist er ihnen erschienen und hat vom Reich Gottes gesprochen. @@ -32457,6 +32489,16 @@ Apostelgeschichte Apg 51 28 28 Darum sollt ihr nun wissen: Den Heiden ist dieses Apostelgeschichte Apg 51 28 29 [[]] Apostelgeschichte Apg 51 28 30 Er blieb zwei volle Jahre in seiner Mietwohnung und empfing alle, die zu ihm kamen. Apostelgeschichte Apg 51 28 31 Er verkündete das Reich Gottes und trug ungehindert und mit allem Freimut die Lehre über Jesus Christus, den Herrn, vor. +Römer Röm 52 0 1 An der Spitze der Briefsammlung des Neuen Testaments stehen 14 Briefe, die den Namen des Apostels Paulus in der Anschrift tragen oder doch - wie der Brief an die Hebräer - einen Bezug zu Paulus aufweisen. Der Apostel bediente sich auch des Briefes, um auf Glaubensfragen zu antworten, Schwierigkeiten im Gemeindeleben zu lösen, seelsorgliche Anweisungen zu geben und die neubekehrten Christen zu ermahnen, zu trösten und zu stärken. Diese Briefe waren (abgesehen von den Schreiben an Philemon, Timotheus und Titus) dazu bestimmt, in der Gemeindeversammlung vorgelesen zu werden. Sie schenken uns wichtige Einblicke in das Denken des großen Apostels, auch seiner Mitarbeiter, und in das Leben wichtiger urchristlicher Gemeinden seines Missionsgebietes. +Römer Röm 52 0 2 Manche Forscher nehmen heute an, dass einige Schreiben dieser Sammlung von Mitarbeitern und Schülern des Apostels verfasst wurden (s. die Einleitungen zu den Briefen an die Epheser und Kolosser, an Timotheus und Titus). +Römer Röm 52 0 3 Wichtige Briefe des Apostels wurden schon früh gesammelt. Ein Hinweis auf eine solche Sammlung paulinischer Briefe findet sich bereits im Neuen Testament (2 Petr 3,15: »Das hat euch auch unser geliebter Bruder Paulus mit der ihm verliehenen Weisheit geschrieben; es steht in allen seinen Briefen, in denen er davon spricht. In ihnen ist manches schwer zu verstehen«). +Römer Röm 52 0 4 Die heutige Sammlung von Paulusbriefen ist aber unvollständig, da eine Anzahl paulinischer Briefe verloren gegangen ist (vgl. 1 Kor 5,9; 2 Kor 2,3f und Kol 3,16f). +Römer Röm 52 0 5 Die einzelnen Briefe dieser Schriftgruppe sind dem Umfang nach angeordnet, die umfangreichsten stehen an der Spitze. Der Hebräerbrief wurde an das Ende gestellt, da er nicht von Paulus selbst stammt, sein Verfasser aber deutlich von paulinischen Gedanken beeinflusst ist. +Römer Röm 52 0 6 In der Briefsammlung unterscheidet man noch die Gruppe der Gefangenschaftsbriefe, die Hinweise darauf enthalten, dass Paulus bei deren Abfassung sich in Haft befand (so die Briefe an die Gemeinden in Ephesus, Philippi und Kolossä und an Philemon) - der Apostel befand sich mehrmals in Haft -, und die Briefe an Timotheus und Titus, die Pastoral-(Hirten-)Briefe genannt werden, da sie nicht an Gemeinden, sondern an Gemeindehirten (pastores) gerichtet sind und diesen seelsorgliche Anweisungen geben. +Römer Röm 52 0 7 Wann die christliche Gemeinde in Rom entstanden ist und wer sie gegründet hat, ist nicht bekannt. Der Brief an die Römer ist das früheste Zeugnis ihrer Existenz und Bedeutung. Paulus schreibt an die römische Gemeinde, kurz bevor er seine Reise nach Jerusalem antritt, bei der er die Kollekte der heidenchristlichen Gemeinden von Mazedonien und Griechenland überbringen will. (Röm 15,25-32; vgl. Apg 20,3 ff). Er trat diese Reise zwischen 56 und 58 n. Chr. an. Vermutlich ist der Brief während des vorangehenden dreimonatigen Aufenthalts in Griechenland geschrieben worden (Apg 20,2 f), und zwar in Korinth, dem Zentrum seiner Griechenlandmission. +Römer Röm 52 0 8 Paulus hatte schon lange die Absicht, in die Hauptstadt Rom zu kommen, um die dortige Gemeinde zu besuchen (Röm 8,1-15). Nach der Tätigkeit im östlichen Teil des römischen Reichs will er in Spanien eine neue Missionsarbeit beginnen; hierfür erwartet er von der römischen Gemeinde Unterstützung (15,14-24). +Römer Röm 52 0 9 Mit seinem Brief will er sich, auch weil über ihn mancherlei Nachrichten verbreitet waren, persönlich vorstellen. Er legt deshalb eingehend dar, wie er die Botschaft von Jesus Christus versteht und verkündigt. Der Römerbrief ist eine ausführliche Erklärung dessen, was das »Evangelium Jesu Christi« ist. Deswegen beginnt er mit einem auch römischen Christen vertrauten Bekenntnissatz (Röm 1,3b-4a) und entfaltet diesen mit Hilfe der Lehre von der Rechtfertigung des Sünders (1,16f; 1,18 - 8,39). Er spricht zunächst vom Zorn Gottes über die Sünde der Menschen (1,18 - 3,20). Darauf folgen die zentralen Ausführungen über das rechtfertigende Handeln Gottes und den Glauben des Menschen (3,21 - 5,11). Diese Gedanken werden weiter entfaltet in einem Abschnitt über das neue Leben und die Hoffnung des Christen (5,12 - 8,39). Im Besonderen geht er dann auf die Frage nach der Rettung Israels ein (Kap. 9 - 11), was darauf schließen lässt, dass zur Gemeinde in Rom viele Judenchristen gehörten. Allerdings geht es dem Apostel auch immer wieder um das Heil für die Heiden. Wir müssen also mit einer gemischten Gemeinde rechnen. Im einzelnen kennt Paulus die Situation der römischen Gemeinde nicht genau; nur in dem ermahnenden Schlussteil (12,1 -15,13) behandelt er eine aktuelle Streitfrage (14,1 - 15,13). Kap. 16 ist ein Nachtrag mit einer Empfehlung, zahlreichen Grüßen und Ermahnungen sowie einem abschließenden Lobpreis (16,25-27). +Römer Röm 52 0 10 Der Römerbrief stellt eine Zusammenfassung der Verkündigung und Theologie des Apostels dar. Man hat ihn daher das »Testament des Paulus« genannt. Wegen seines Umfangs wurde er später an den Anfang der Sammlung paulinischer Briefe gestellt. Römer Röm 52 1 1 Paulus, Knecht Christi Jesu, berufen zum Apostel, auserwählt, das Evangelium Gottes zu verkündigen, Römer Röm 52 1 2 das er durch seine Propheten im voraus verheißen hat in den heiligen Schriften: Römer Röm 52 1 3 das Evangelium von seinem Sohn, der dem Fleisch nach geboren ist als Nachkomme Davids, @@ -32715,872 +32757,882 @@ Römer Röm 52 9 30 Was heißt das nun? Heiden, die die Gerechtigkeit nicht erst Römer Röm 52 9 31 Israel aber, das nach dem Gesetz der Gerechtigkeit strebte, hat das Gesetz verfehlt. Römer Röm 52 9 32 Warum? Weil es ihm nicht um die Gerechtigkeit aus Glauben, sondern um die Gerechtigkeit aus Werken ging. Sie stießen sich am «Stein des Anstoßes», Römer Röm 52 9 33 wie es in der Schrift heißt: [Siehe, ich richte in Zion einen Stein auf, an dem man anstößt, einen Fels, an dem man zu Fall kommt. Wer an ihn glaubt, wird nicht zugrunde gehen.] -Römer Röm 52 10 1 Brüder, ich wünsche von ganzem Herzen und bete zu Gott, dass sie gerettet werden. -Römer Röm 52 10 2 Denn ich bezeuge ihnen, dass sie Eifer haben für Gott; aber es ist ein Eifer ohne Erkenntnis. -Römer Röm 52 10 3 Da sie die Gerechtigkeit Gottes verkannten und ihre eigene aufrichten wollten, haben sie sich der Gerechtigkeit Gottes nicht unterworfen. -Römer Röm 52 10 4 Denn Christus ist das Ende des Gesetzes und jeder, der an ihn glaubt, wird gerecht. -Römer Röm 52 10 5 Mose schreibt: [Wer sich an die Gesetzesgerechtigkeit hält] in seinem Tun, [wird durch sie leben.] -Römer Röm 52 10 6 Die Glaubensgerechtigkeit aber spricht: [Sag nicht in deinem Herzen: Wer wird in den Himmel hinaufsteigen?] Das hieße: Christus herabholen. -Römer Röm 52 10 7 Oder: [Wer wird in den Abgrund hinabsteigen?] Das hieße: Christus von den Toten heraufführen. -Römer Röm 52 10 8 Was also sagt sie? [Das Wort ist dir nahe, es ist in deinem Mund und in deinem Herzen.] Gemeint ist das Wort des Glaubens, das wir verkündigen; -Römer Röm 52 10 9 denn wenn du mit deinem Mund bekennst: «Jesus ist der Herr» und in deinem Herzen glaubst: «Gott hat ihn von den Toten auferweckt», so wirst du gerettet werden. -Römer Röm 52 10 10 Wer mit dem Herzen glaubt und mit dem Mund bekennt, wird Gerechtigkeit und Heil erlangen. -Römer Röm 52 10 11 Denn die Schrift sagt: [Wer an ihn glaubt, wird nicht zugrunde gehen.] -Römer Röm 52 10 12 Darin gibt es keinen Unterschied zwischen Juden und Griechen. Alle haben denselben Herrn; aus seinem Reichtum beschenkt er alle, die ihn anrufen. -Römer Röm 52 10 13 Denn [jeder, der den Namen des Herrn anruft, wird gerettet werden.] -Römer Röm 52 10 14 Wie sollen sie nun den anrufen, an den sie nicht glauben? Wie sollen sie an den glauben, von dem sie nichts gehört haben? Wie sollen sie hören, wenn niemand verkündigt? -Römer Röm 52 10 15 Wie soll aber jemand verkündigen, wenn er nicht gesandt ist? Darum heißt es in der Schrift: [Wie sind die Freudenboten willkommen, die Gutes verkündigen!] -Römer Röm 52 10 16 Doch nicht alle sind dem Evangelium gehorsam geworden. Denn Jesaja sagt: [Herr, wer hat unserer Botschaft geglaubt?] -Römer Röm 52 10 17 So gründet der Glaube in der Botschaft, die Botschaft im Wort Christi. -Römer Röm 52 10 18 Aber, so frage ich, haben sie die Boten etwa nicht gehört? Doch, sie haben sie gehört; denn [ihre Stimme war in der ganzen Welt zu hören und ihr Wort bis an die Enden der Erde.] -Römer Röm 52 10 19 Hat dann Israel, so frage ich, die Botschaft nicht verstanden? Zunächst antwortet Mose: [Ich will euch eifersüchtig machen auf ein Volk, das kein Volk ist; auf ein unverständiges Volk will ich euch zornig machen.] -Römer Röm 52 10 20 Und Jesaja wagt sogar zu sagen: [Ich ließ mich finden von denen, die nicht nach mir suchten; ich offenbarte mich denen, die nicht nach mir fragten.] -Römer Röm 52 10 21 Über Israel aber sagt er: [Den ganzen Tag habe ich meine Hände ausgestreckt nach einem ungehorsamen und widerspenstigen Volk.] -Römer Röm 52 11 1 Ich frage also: Hat Gott sein Volk verstoßen? Keineswegs! Denn auch ich bin ein Israelit, ein Nachkomme Abrahams, aus dem Stamm Benjamin. -Römer Röm 52 11 2 [Gott hat sein Volk nicht verstoßen,] das er einst erwählt hat. Oder wisst ihr nicht, was die Schrift von Elija berichtet? Elija führte Klage gegen Israel und sagte: -Römer Röm 52 11 3 [Herr, sie haben deine Propheten getötet und deine Altäre zerstört. Ich allein bin übrig geblieben, und nun trachten sie auch mir nach dem Leben.] -Römer Röm 52 11 4 Gott aber antwortete ihm: [Ich habe siebentausend Männer] für mich [übrig gelassen, die ihr Knie nicht vor Baal gebeugt haben.] -Römer Röm 52 11 5 Ebenso gibt es auch in der gegenwärtigen Zeit einen Rest, der aus Gnade erwählt ist - -Römer Röm 52 11 6 aus Gnade, nicht mehr aufgrund von Werken; sonst wäre die Gnade nicht mehr Gnade. -Römer Röm 52 11 7 Das bedeutet: Was Israel erstrebt, hat nicht das ganze Volk, sondern nur der erwählte Rest erlangt; die übrigen wurden verstockt, -Römer Röm 52 11 8 wie es in der Schrift heißt: [Gott gab ihnen einen Geist der Betäubung, Augen, die nicht sehen, und Ohren, die nicht hören, bis zum heutigen Tag.] -Römer Röm 52 11 9 Und David sagt: [Ihr Opfertisch werde für sie zur Schlinge und zur Falle, zur Ursache des Sturzes und der Bestrafung.] -Römer Röm 52 11 10 [Ihre Augen sollen erblinden, sodass sie nichts mehr sehen; ihren Rücken beuge für immer!] -Römer Röm 52 11 11 Nun frage ich: Sind sie etwa gestrauchelt, damit sie zu Fall kommen? Keineswegs! Vielmehr kam durch ihr Versagen das Heil zu den Heiden, um sie selbst eifersüchtig zu machen. -Römer Röm 52 11 12 Wenn aber schon durch ihr Versagen die Welt und durch ihr Verschulden die Heiden reich werden, dann wird das erst recht geschehen, wenn ganz Israel zum Glauben kommt. -Römer Röm 52 11 13 Euch, den Heiden, sage ich: Gerade als Apostel der Heiden preise ich meinen Dienst, -Römer Röm 52 11 14 weil ich hoffe, die Angehörigen meines Volkes eifersüchtig zu machen und wenigstens einige von ihnen zu retten. -Römer Röm 52 11 15 Denn wenn schon ihre Verwerfung für die Welt Versöhnung gebracht hat, dann wird ihre Annahme nichts anderes sein als Leben aus dem Tod. -Römer Röm 52 11 16 Ist die Erstlingsgabe vom Teig heilig, so ist es auch der ganze Teig; ist die Wurzel heilig, so sind es auch die Zweige. -Römer Röm 52 11 17 Wenn aber einige Zweige herausgebrochen wurden und wenn du als Zweig vom wilden Ölbaum in den edlen Ölbaum eingepfropft wurdest und damit Anteil erhieltest an der Kraft seiner Wurzel, -Römer Röm 52 11 18 so erhebe dich nicht über die anderen Zweige. Wenn du es aber tust, sollst du wissen: Nicht du trägst die Wurzel, sondern die Wurzel trägt dich. -Römer Röm 52 11 19 Nun wirst du sagen: Die Zweige wurden doch herausgebrochen, damit ich eingepfropft werde. -Römer Röm 52 11 20 Gewiss, sie wurden herausgebrochen, weil sie nicht glaubten. Du aber stehst an ihrer Stelle, weil du glaubst. Sei daher nicht überheblich, sondern fürchte dich! -Römer Röm 52 11 21 Hat Gott die Zweige, die von Natur zum edlen Baum gehören, nicht verschont, so wird er auch dich nicht verschonen. -Römer Röm 52 11 22 Erkenne die Güte Gottes und seine Strenge! Die Strenge gegen jene, die gefallen sind, Gottes Güte aber gegen dich, sofern du in seiner Güte bleibst; sonst wirst auch du herausgehauen werden. -Römer Röm 52 11 23 Ebenso werden auch jene, wenn sie nicht am Unglauben fest halten, wieder eingepfropft werden; denn Gott hat die Macht, sie wieder einzupfropfen. -Römer Röm 52 11 24 Wenn du aus dem von Natur wilden Ölbaum herausgehauen und gegen die Natur in den edlen Ölbaum eingepfropft wurdest, dann werden erst recht sie als die von Natur zugehörigen Zweige ihrem eigenen Ölbaum wieder eingepfropft werden. -Römer Röm 52 11 25 Damit ihr euch nicht auf eigene Einsicht verlasst, Brüder, sollt ihr dieses Geheimnis wissen: Verstockung liegt auf einem Teil Israels, bis die Heiden in voller Zahl das Heil erlangt haben; -Römer Röm 52 11 26 dann wird ganz Israel gerettet werden, wie es in der Schrift heißt: [Der Retter wird aus Zion kommen,] /[er wird alle Gottlosigkeit von Jakob entfernen.] -Römer Röm 52 11 27 [Das ist der Bund, den ich ihnen gewähre,] /[wenn ich ihre Sünden wegnehme.] -Römer Röm 52 11 28 Vom Evangelium her gesehen sind sie Feinde Gottes, und das um euretwillen; von ihrer Erwählung her gesehen sind sie von Gott geliebt, und das um der Väter willen. -Römer Röm 52 11 29 Denn unwiderruflich sind Gnade und Berufung, die Gott gewährt. -Römer Röm 52 11 30 Und wie ihr einst Gott ungehorsam wart, jetzt aber infolge ihres Ungehorsams Erbarmen gefunden habt, -Römer Röm 52 11 31 so sind sie infolge des Erbarmens, das ihr gefunden habt, ungehorsam geworden, damit jetzt auch sie Erbarmen finden. -Römer Röm 52 11 32 Gott hat alle in den Ungehorsam eingeschlossen, um sich aller zu erbarmen. -Römer Röm 52 11 33 O Tiefe des Reichtums, der Weisheit und der Erkenntnis Gottes! Wie unergründlich sind seine Entscheidungen, wie unerforschlich seine Wege! -Römer Röm 52 11 34 Denn [wer hat die Gedanken des Herrn erkannt? Oder wer ist sein Ratgeber gewesen?] -Römer Röm 52 11 35 [Wer hat ihm etwas gegeben, sodass Gott ihm etwas zurückgeben müsste?] -Römer Röm 52 11 36 Denn aus ihm und durch ihn und auf ihn hin ist die ganze Schöpfung. Ihm sei Ehre in Ewigkeit! Amen. -Römer Röm 52 12 1 Angesichts des Erbarmens Gottes ermahne ich euch, meine Brüder, euch selbst als lebendiges und heiliges Opfer darzubringen, das Gott gefällt; das ist für euch der wahre und angemessene Gottesdienst. -Römer Röm 52 12 2 Gleicht euch nicht dieser Welt an, sondern wandelt euch und erneuert euer Denken, damit ihr prüfen und erkennen könnt, was der Wille Gottes ist: was ihm gefällt, was gut und vollkommen ist. -Römer Röm 52 12 3 Aufgrund der Gnade, die mir gegeben ist, sage ich einem jeden von euch: Strebt nicht über das hinaus, was euch zukommt, sondern strebt danach, besonnen zu sein, jeder nach dem Maß des Glaubens, das Gott ihm zugeteilt hat. -Römer Röm 52 12 4 Denn wie wir an dem einen Leib viele Glieder haben, aber nicht alle Glieder denselben Dienst leisten, -Römer Röm 52 12 5 so sind wir, die vielen, ein Leib in Christus, als einzelne aber sind wir Glieder, die zueinander gehören. -Römer Röm 52 12 6 Wir haben unterschiedliche Gaben, je nach der uns verliehenen Gnade. Hat einer die Gabe prophetischer Rede, dann rede er in Übereinstimmung mit dem Glauben; -Römer Röm 52 12 7 hat einer die Gabe des Dienens, dann diene er. Wer zum Lehren berufen ist, der lehre; -Römer Röm 52 12 8 wer zum Trösten und Ermahnen berufen ist, der tröste und ermahne. Wer gibt, gebe ohne Hintergedanken; wer Vorsteher ist, setze sich eifrig ein; wer Barmherzigkeit übt, der tue es freudig. -Römer Röm 52 12 9 Eure Liebe sei ohne Heuchelei. Verabscheut das Böse, haltet fest am Guten! -Römer Röm 52 12 10 Seid einander in brüderlicher Liebe zugetan, übertrefft euch in gegenseitiger Achtung! -Römer Röm 52 12 11 Lasst nicht nach in eurem Eifer, lasst euch vom Geist entflammen und dient dem Herrn! -Römer Röm 52 12 12 Seid fröhlich in der Hoffnung, geduldig in der Bedrängnis, beharrlich im Gebet! -Römer Röm 52 12 13 Helft den Heiligen, wenn sie in Not sind; gewährt jederzeit Gastfreundschaft! -Römer Röm 52 12 14 Segnet eure Verfolger; segnet sie, verflucht sie nicht! -Römer Röm 52 12 15 Freut euch mit den Fröhlichen und weint mit den Weinenden! -Römer Röm 52 12 16 Seid untereinander eines Sinnes; strebt nicht hoch hinaus, sondern bleibt demütig! [Haltet euch nicht selbst für weise!] -Römer Röm 52 12 17 Vergeltet niemand Böses mit Bösem! [Seid allen Menschen gegenüber auf Gutes bedacht!] -Römer Röm 52 12 18 Soweit es euch möglich ist, haltet mit allen Menschen Frieden! -Römer Röm 52 12 19 Rächt euch nicht selber, liebe Brüder, sondern lasst Raum für den Zorn (Gottes); denn in der Schrift steht: [Mein ist die Rache, ich werde vergelten,] spricht der Herr. -Römer Röm 52 12 20 Vielmehr: [Wenn dein Feind Hunger hat, gib ihm zu essen, wenn er Durst hat, gib ihm zu trinken; tust du das, dann sammelst du glühende Kohlen auf sein Haupt.] -Römer Röm 52 12 21 Lass dich nicht vom Bösen besiegen, sondern besiege das Böse durch das Gute! -Römer Röm 52 13 1 Jeder leiste den Trägern der staatlichen Gewalt den schuldigen Gehorsam. Denn es gibt keine staatliche Gewalt, die nicht von Gott stammt; jede ist von Gott eingesetzt. -Römer Röm 52 13 2 Wer sich daher der staatlichen Gewalt widersetzt, stellt sich gegen die Ordnung Gottes, und wer sich ihm entgegenstellt, wird dem Gericht verfallen. -Römer Röm 52 13 3 Vor den Trägern der Macht hat sich nicht die gute, sondern die böse Tat zu fürchten; willst du also ohne Furcht vor der staatlichen Gewalt leben, dann tue das Gute, sodass du ihre Anerkennung findest. -Römer Röm 52 13 4 Sie steht im Dienst Gottes und verlangt, dass du das Gute tust. Wenn du aber Böses tust, fürchte dich! Denn nicht ohne Grund trägt sie das Schwert. Sie steht im Dienst Gottes und vollstreckt das Urteil an dem, der Böses tut. -Römer Röm 52 13 5 Deshalb ist es notwendig, Gehorsam zu leisten, nicht allein aus Furcht vor der Strafe, sondern vor allem um des Gewissens willen. -Römer Röm 52 13 6 Das ist auch der Grund, weshalb ihr Steuern zahlt; denn in Gottes Auftrag handeln jene, die Steuern einzuziehen haben. -Römer Röm 52 13 7 Gebt allen, was ihr ihnen schuldig seid, sei es Steuer oder Zoll, sei es Furcht oder Ehre. -Römer Röm 52 13 8 Bleibt niemand etwas schuldig; nur die Liebe schuldet ihr einander immer. Wer den andern liebt, hat das Gesetz erfüllt. -Römer Röm 52 13 9 Denn die Gebote: [Du sollst nicht die Ehe brechen, du sollst nicht töten, du sollst nicht stehlen, du sollst nicht begehren!,] und alle anderen Gebote sind in dem einen Satz zusammengefasst: [Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.] -Römer Röm 52 13 10 Die Liebe tut dem Nächsten nichts Böses. Also ist die Liebe die Erfüllung des Gesetzes. -Römer Röm 52 13 11 Bedenkt die gegenwärtige Zeit: Die Stunde ist gekommen, aufzustehen vom Schlaf. Denn jetzt ist das Heil uns näher als zu der Zeit, da wir gläubig wurden. -Römer Röm 52 13 12 Die Nacht ist vorgerückt, der Tag ist nahe. Darum lasst uns ablegen die Werke der Finsternis und anlegen die Waffen des Lichts. -Römer Röm 52 13 13 Lasst uns ehrenhaft leben wie am Tag, ohne maßloses Essen und Trinken, ohne Unzucht und Ausschweifung, ohne Streit und Eifersucht. -Römer Röm 52 13 14 Legt (als neues Gewand) den Herrn Jesus Christus an und sorgt nicht so für euren Leib, dass die Begierden erwachen. -Römer Röm 52 14 1 Nehmt den an, der im Glauben schwach ist, ohne mit ihm über verschiedene Auffassungen zu streiten. -Römer Röm 52 14 2 Der eine glaubt, alles essen zu dürfen, der Schwache aber isst kein Fleisch. -Römer Röm 52 14 3 Wer Fleisch isst, verachte den nicht, der es nicht isst; wer kein Fleisch isst, richte den nicht, der es isst. Denn Gott hat ihn angenommen. -Römer Röm 52 14 4 Wie kannst du den Diener eines anderen richten? Sein Herr entscheidet, ob er steht oder fällt. Er wird aber stehen; denn der Herr bewirkt, dass er steht. -Römer Röm 52 14 5 Der eine bevorzugt bestimmte Tage, der andere macht keinen Unterschied zwischen den Tagen. Jeder soll aber von seiner Auffassung überzeugt sein. -Römer Röm 52 14 6 Wer einen bestimmten Tag bevorzugt, tut es zur Ehre des Herrn. Wer Fleisch isst, tut es zur Ehre des Herrn; denn er dankt Gott dabei. Wer kein Fleisch isst, unterlässt es zur Ehre des Herrn, und auch er dankt Gott. -Römer Röm 52 14 7 Keiner von uns lebt sich selber und keiner stirbt sich selber: -Römer Röm 52 14 8 Leben wir, so leben wir dem Herrn, sterben wir, so sterben wir dem Herrn. Ob wir leben oder ob wir sterben, wir gehören dem Herrn. -Römer Röm 52 14 9 Denn Christus ist gestorben und lebendig geworden, um Herr zu sein über Tote und Lebende. -Römer Röm 52 14 10 Wie kannst also du deinen Bruder richten? Und du, wie kannst du deinen Bruder verachten? Wir werden doch alle vor dem Richterstuhl Gottes stehen. -Römer Röm 52 14 11 Denn es heißt in der Schrift: [So wahr ich lebe,] spricht der Herr, [vor mir wird jedes Knie sich beugen und jede Zunge wird Gott preisen.] -Römer Röm 52 14 12 Also wird jeder von uns vor Gott Rechenschaft über sich selbst ablegen. -Römer Röm 52 14 13 Daher wollen wir uns nicht mehr gegenseitig richten. Achtet vielmehr darauf, dem Bruder keinen Anstoß zu geben und ihn nicht zu Fall zu bringen. -Römer Röm 52 14 14 Auf Jesus, unseren Herrn, gründet sich meine feste Überzeugung, dass an sich nichts unrein ist; unrein ist es nur für den, der es als unrein betrachtet. -Römer Röm 52 14 15 Wenn wegen einer Speise, die du isst, dein Bruder verwirrt und betrübt wird, dann handelst du nicht mehr nach dem Gebot der Liebe. Richte durch deine Speise nicht den zugrunde, für den Christus gestorben ist. -Römer Röm 52 14 16 Es darf doch euer wahres Gut nicht der Lästerung preisgegeben werden; -Römer Röm 52 14 17 denn das Reich Gottes ist nicht Essen und Trinken, es ist Gerechtigkeit, Friede und Freude im Heiligen Geist. -Römer Röm 52 14 18 Und wer Christus so dient, wird von Gott anerkannt und ist bei den Menschen geachtet. -Römer Röm 52 14 19 Lasst uns also nach dem streben, was zum Frieden und zum Aufbau (der Gemeinde) beiträgt. -Römer Röm 52 14 20 Reiß nicht wegen einer Speise das Werk Gottes nieder! Alle Dinge sind rein; schlecht ist es jedoch, wenn ein Mensch durch sein Essen dem Bruder Anstoß gibt. -Römer Röm 52 14 21 Es ist nicht gut, Fleisch zu essen oder Wein zu trinken oder sonst etwas zu tun, wenn dein Bruder daran Anstoß nimmt. -Römer Röm 52 14 22 Die Überzeugung, die du selbst hast, sollst du vor Gott haben. Wohl dem, der sich nicht zu verurteilen braucht bei dem, was er für recht hält. -Römer Röm 52 14 23 Wer aber Zweifel hat, wenn er etwas isst, der ist gerichtet, weil er nicht aus der Überzeugung des Glaubens handelt. Alles, was nicht aus Glauben geschieht, ist Sünde. -Römer Röm 52 15 1 Wir müssen als die Starken die Schwäche derer tragen, die schwach sind, und dürfen nicht für uns selbst leben. -Römer Röm 52 15 2 Jeder von uns soll Rücksicht auf den Nächsten nehmen, um Gutes zu tun und (die Gemeinde) aufzubauen. -Römer Röm 52 15 3 Denn auch Christus hat nicht für sich selbst gelebt; in der Schrift heißt es vielmehr: [Die Schmähungen derer, die dich schmähen, haben mich getroffen.] -Römer Röm 52 15 4 Und alles, was einst geschrieben worden ist, ist zu unserer Belehrung geschrieben, damit wir durch Geduld und durch den Trost der Schrift Hoffnung haben. -Römer Röm 52 15 5 Der Gott der Geduld und des Trostes schenke euch die Einmütigkeit, die Christus Jesus entspricht, -Römer Röm 52 15 6 damit ihr Gott, den Vater unseres Herrn Jesus Christus, einträchtig und mit einem Munde preist. -Römer Röm 52 15 7 Darum nehmt einander an, wie auch Christus uns angenommen hat, zur Ehre Gottes. -Römer Röm 52 15 8 Denn, das sage ich, Christus ist um der Wahrhaftigkeit Gottes willen Diener der Beschnittenen geworden, damit die Verheißungen an die Väter bestätigt werden. -Römer Röm 52 15 9 Die Heiden aber rühmen Gott um seines Erbarmens willen; es steht ja in der Schrift: [Darum will ich dich bekennen unter den Heiden] /[und deinem Namen lobsingen.] -Römer Röm 52 15 10 An anderer Stelle heißt es: [Ihr Heiden, freut euch mit seinem Volk!] -Römer Röm 52 15 11 Und es heißt auch: [Lobt den Herrn, alle Heiden,] /[preisen sollen ihn alle Völker.] -Römer Röm 52 15 12 Und Jesaja sagt: [Kommen wird der Spross aus der Wurzel Isais;] /[er wird sich erheben,] /[um über die Heiden zu herrschen.] /[Auf ihn werden die Heiden hoffen.] -Römer Röm 52 15 13 Der Gott der Hoffnung aber erfülle euch mit aller Freude und mit allem Frieden im Glauben, damit ihr reich werdet an Hoffnung in der Kraft des Heiligen Geistes. -Römer Röm 52 15 14 Meine Brüder, ich bin fest davon überzeugt, dass ihr viel Gutes tut, dass ihr reiche Erkenntnis besitzt und selbst imstande seid, einander zurechtzuweisen. -Römer Röm 52 15 15 Um euch aber einiges in Erinnerung zu rufen, habe ich euch einen teilweise sehr deutlichen Brief geschrieben. Ich tat es kraft der Gnade, die mir von Gott gegeben ist, -Römer Röm 52 15 16 damit ich als Diener Christi Jesu für die Heiden wirke und das Evangelium Gottes wie ein Priester verwalte; denn die Heiden sollen eine Opfergabe werden, die Gott gefällt, geheiligt im Heiligen Geist. -Römer Röm 52 15 17 In Christus Jesus kann ich mich also vor Gott rühmen. -Römer Röm 52 15 18 Denn ich wage nur von dem zu reden, was Christus, um die Heiden zum Gehorsam zu führen, durch mich in Wort und Tat bewirkt hat, -Römer Röm 52 15 19 in der Kraft von Zeichen und Wundern, in der Kraft des Geistes Gottes. So habe ich von Jerusalem aus in weitem Umkreis bis nach Illyrien überallhin das Evangelium Christi gebracht. -Römer Röm 52 15 20 Dabei habe ich darauf geachtet, das Evangelium nicht dort zu verkündigen, wo der Name Christi schon bekannt gemacht war, um nicht auf einem fremden Fundament zu bauen; -Römer Röm 52 15 21 denn es heißt in der Schrift: [Sehen werden die, denen nichts über ihn verkündet wurde,] /[und die werden verstehen, die nichts gehört haben.] -Römer Röm 52 15 22 Das ist es auch, was mich immer wieder gehindert hat, zu euch zu kommen. -Römer Röm 52 15 23 Jetzt aber habe ich in diesen Gegenden kein neues Arbeitsfeld mehr. Außerdem habe ich mich seit vielen Jahren danach gesehnt, zu euch zu kommen, -Römer Röm 52 15 24 wenn ich einmal nach Spanien reise; auf dem Weg dorthin hoffe ich euch zu sehen und dann von euch für die Weiterreise ausgerüstet zu werden, nachdem ich mich einige Zeit an euch erfreut habe. -Römer Röm 52 15 25 Doch jetzt gehe ich zuerst nach Jerusalem, um den Heiligen einen Dienst zu erweisen. -Römer Röm 52 15 26 Denn Mazedonien und Achaia haben eine Sammlung beschlossen für die Armen unter den Heiligen in Jerusalem. -Römer Röm 52 15 27 Sie haben das beschlossen, weil sie ihre Schuldner sind. Denn wenn die Heiden an ihren geistlichen Gütern Anteil erhalten haben, so sind sie auch verpflichtet, ihnen mit irdischen Gütern zu dienen. -Römer Röm 52 15 28 Wenn ich diese Aufgabe erfüllt und ihnen den Ertrag der Sammlung ordnungsgemäß übergeben habe, will ich euch besuchen und dann nach Spanien weiterreisen. -Römer Röm 52 15 29 Ich weiß aber, wenn ich zu euch komme, werde ich mit der Fülle des Segens Christi kommen. -Römer Röm 52 15 30 Ich bitte euch, meine Brüder, im Namen Jesu Christi, unseres Herrn, und bei der Liebe des Geistes: Steht mir bei, und betet für mich zu Gott, -Römer Röm 52 15 31 dass ich vor den Ungläubigen in Judäa gerettet werde, dass mein Dienst in Jerusalem von den Heiligen dankbar aufgenommen wird -Römer Röm 52 15 32 und dass ich, wenn es Gottes Wille ist, voll Freude zu euch kommen kann, um mit euch eine Zeit der Ruhe zu verbringen. -Römer Röm 52 15 33 Der Gott des Friedens sei mit euch allen! Amen. -Römer Röm 52 16 1 Ich empfehle euch unsere Schwester Phöbe, die Dienerin der Gemeinde von Kenchreä: -Römer Röm 52 16 2 Nehmt sie im Namen des Herrn auf, wie es Heilige tun sollen, und steht ihr in jeder Sache bei, in der sie euch braucht; sie selbst hat vielen, darunter auch mir, geholfen. -Römer Röm 52 16 3 Grüßt Priska und Aquila, meine Mitarbeiter in Christus Jesus, -Römer Röm 52 16 4 die für mich ihr eigenes Leben aufs Spiel gesetzt haben; nicht allein ich, sondern alle Gemeinden der Heiden sind ihnen dankbar. -Römer Röm 52 16 5 Grüßt auch die Gemeinde, die sich in ihrem Haus versammelt. Grüßt meinen lieben Epänetus, der die Erstlingsgabe der Provinz Asien für Christus ist. -Römer Röm 52 16 6 Grüßt Maria, die für euch viel Mühe auf sich genommen hat. -Römer Röm 52 16 7 Grüßt Andronikus und Junias, die zu meinem Volk gehören und mit mir zusammen im Gefängnis waren; sie sind angesehene Apostel und haben sich schon vor mir zu Christus bekannt. -Römer Röm 52 16 8 Grüßt Ampliatus, mit dem ich im Herrn verbunden bin. -Römer Röm 52 16 9 Grüßt Urbanus, unseren Mitarbeiter in Christus, und meinen lieben Stachys. -Römer Röm 52 16 10 Grüßt Apelles, der sich in Christus bewährt hat. Grüßt das ganze Haus des Aristobul. -Römer Röm 52 16 11 Grüßt Herodion, der zu meinem Volk gehört. Grüßt alle aus dem Haus des Narzissus, die sich zum Herrn bekennen. -Römer Röm 52 16 12 Grüßt Tryphäna und Tryphosa, die für den Herrn viel Mühe auf sich nehmen. Grüßt die liebe Persis; sie hat für den Herrn große Mühe auf sich genommen. -Römer Röm 52 16 13 Grüßt Rufus, der vom Herrn auserwählt ist; grüßt seine Mutter, die auch mir zur Mutter geworden ist. -Römer Röm 52 16 14 Grüßt Asynkritus, Phlegon, Hermes, Patrobas, Hermas und die Brüder, die bei ihnen sind. -Römer Röm 52 16 15 Grüßt Philologus und Julia, Nereus und seine Schwester, Olympas und alle Heiligen, die bei ihnen sind. -Römer Röm 52 16 16 Grüßt einander mit dem heiligen Kuss. Es grüßen euch alle Gemeinden Christi. -Römer Röm 52 16 17 Ich ermahne euch, meine Brüder, auf die Acht zu geben, die im Widerspruch zu der Lehre, die ihr gelernt habt, Spaltung und Verwirrung verursachen: Haltet euch von ihnen fern! -Römer Röm 52 16 18 Denn diese Leute dienen nicht Christus, unserem Herrn, sondern ihrem Bauch und sie verführen durch ihre schönen und gewandten Reden das Herz der Arglosen. -Römer Röm 52 16 19 Doch euer Gehorsam ist allen bekannt; daher freue ich mich über euch und wünsche nur, dass ihr verständig bleibt, offen für das Gute, unzugänglich für das Böse. -Römer Röm 52 16 20 Der Gott des Friedens wird den Satan bald zertreten und unter eure Füße legen. Die Gnade Jesu, unseres Herrn, sei mit euch! -Römer Röm 52 16 21 Es grüßen euch Timotheus, mein Mitarbeiter, und Luzius, Jason und Sosipater, die zu meinem Volk gehören. -Römer Röm 52 16 22 Ich, Tertius, der Schreiber dieses Briefes, grüße euch im Namen des Herrn. -Römer Röm 52 16 23 Es grüßt euch Gaius, der mich und die ganze Gemeinde gastlich aufgenommen hat. Es grüßt euch der Stadtkämmerer Erastus und der Bruder Quartus. -Römer Röm 52 16 24 [[Die Gnade Jesu Christi, unseres Herrn, sei mit euch allen! Amen.]] -Römer Röm 52 16 25 Ehre sei dem, der die Macht hat, euch Kraft zu geben - /gemäß meinem Evangelium und der Botschaft von Jesus Christus, /gemäß der Offenbarung jenes Geheimnisses, /das seit ewigen Zeiten unausgesprochen war, -Römer Röm 52 16 26 jetzt aber nach dem Willen des ewigen Gottes offenbart /und durch prophetische Schriften kundgemacht wurde, /um alle Heiden zum Gehorsam des Glaubens zu führen. -Römer Röm 52 16 27 Ihm, dem einen, weisen Gott, /sei Ehre durch Jesus Christus in alle Ewigkeit! Amen. -1 Korinther 1Kor 53 1 1 Paulus, durch Gottes Willen berufener Apostel Christi Jesu, und der Bruder Sosthenes -1 Korinther 1Kor 53 1 2 an die Kirche Gottes, die in Korinth ist, - an die Geheiligten in Christus Jesus, berufen als Heilige mit allen, die den Namen Jesu Christi, unseres Herrn, überall anrufen, bei ihnen und bei uns. -1 Korinther 1Kor 53 1 3 Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus. -1 Korinther 1Kor 53 1 4 Ich danke Gott jederzeit euretwegen für die Gnade Gottes, die euch in Christus Jesus geschenkt wurde, -1 Korinther 1Kor 53 1 5 dass ihr an allem reich geworden seid in ihm, an aller Rede und aller Erkenntnis. -1 Korinther 1Kor 53 1 6 Denn das Zeugnis über Christus wurde bei euch gefestigt, -1 Korinther 1Kor 53 1 7 sodass euch keine Gnadengabe fehlt, während ihr auf die Offenbarung Jesu Christi, unseres Herrn, wartet. -1 Korinther 1Kor 53 1 8 Er wird euch auch festigen bis ans Ende, sodass ihr schuldlos dasteht am Tag Jesu, unseres Herrn. -1 Korinther 1Kor 53 1 9 Treu ist Gott, durch den ihr berufen worden seid zur Gemeinschaft mit seinem Sohn Jesus Christus, unserem Herrn. -1 Korinther 1Kor 53 1 10 Ich ermahne euch aber, Brüder, im Namen Jesu Christi, unseres Herrn: Seid alle einmütig und duldet keine Spaltungen unter euch; seid ganz eines Sinnes und einer Meinung. -1 Korinther 1Kor 53 1 11 Es wurde mir nämlich, meine Brüder, von den Leuten der Chloë berichtet, dass es Zank und Streit unter euch gibt. -1 Korinther 1Kor 53 1 12 Ich meine damit, dass jeder von euch etwas anderes sagt: Ich halte zu Paulus - ich zu Apollos - ich zu Kephas - ich zu Christus. -1 Korinther 1Kor 53 1 13 Ist denn Christus zerteilt? Wurde etwa Paulus für euch gekreuzigt? Oder seid ihr auf den Namen des Paulus getauft worden? -1 Korinther 1Kor 53 1 14 Ich danke Gott, dass ich niemand von euch getauft habe, außer Krispus und Gaius, -1 Korinther 1Kor 53 1 15 sodass keiner sagen kann, ihr seiet auf meinen Namen getauft worden. -1 Korinther 1Kor 53 1 16 Ich habe allerdings auch die Familie des Stephanas getauft. Ob ich sonst noch jemand getauft habe, weiß ich nicht mehr. -1 Korinther 1Kor 53 1 17 Denn Christus hat mich nicht gesandt zu taufen, sondern das Evangelium zu verkünden, aber nicht mit gewandten und klugen Worten, damit das Kreuz Christi nicht um seine Kraft gebracht wird. -1 Korinther 1Kor 53 1 18 Denn das Wort vom Kreuz ist denen, die verloren gehen, Torheit; uns aber, die gerettet werden, ist es Gottes Kraft. -1 Korinther 1Kor 53 1 19 Es heißt nämlich in der Schrift: [Ich lasse die Weisheit der Weisen vergehen] /[und die Klugheit der Klugen verschwinden.] -1 Korinther 1Kor 53 1 20 [Wo ist ein Weiser? Wo ein Schriftgelehrter?] Wo ein Wortführer in dieser Welt? Hat Gott nicht die Weisheit der Welt als Torheit entlarvt? -1 Korinther 1Kor 53 1 21 Denn da die Welt angesichts der Weisheit Gottes auf dem Weg ihrer Weisheit Gott nicht erkannte, beschloss Gott, alle, die glauben, durch die Torheit der Verkündigung zu retten. -1 Korinther 1Kor 53 1 22 Die Juden fordern Zeichen, die Griechen suchen Weisheit. -1 Korinther 1Kor 53 1 23 Wir dagegen verkündigen Christus als den Gekreuzigten: für Juden ein empörendes Ärgernis, für Heiden eine Torheit, -1 Korinther 1Kor 53 1 24 für die Berufenen aber, Juden wie Griechen, Christus, Gottes Kraft und Gottes Weisheit. -1 Korinther 1Kor 53 1 25 Denn das Törichte an Gott ist weiser als die Menschen und das Schwache an Gott ist stärker als die Menschen. -1 Korinther 1Kor 53 1 26 Seht doch auf eure Berufung, Brüder! Da sind nicht viele Weise im irdischen Sinn, nicht viele Mächtige, nicht viele Vornehme, -1 Korinther 1Kor 53 1 27 sondern das Törichte in der Welt hat Gott erwählt, um die Weisen zuschanden zu machen, und das Schwache in der Welt hat Gott erwählt, um das Starke zuschanden zu machen. -1 Korinther 1Kor 53 1 28 Und das Niedrige in der Welt und das Verachtete hat Gott erwählt: das, was nichts ist, um das, was etwas ist, zu vernichten, -1 Korinther 1Kor 53 1 29 damit kein Mensch sich rühmen kann vor Gott. -1 Korinther 1Kor 53 1 30 Von ihm her seid ihr in Christus Jesus, den Gott für uns zur Weisheit gemacht hat, zur Gerechtigkeit, Heiligung und Erlösung. -1 Korinther 1Kor 53 1 31 [Wer sich] also [rühmen will, der rühme sich] des Herrn; so heißt es schon in der Schrift. -1 Korinther 1Kor 53 2 1 Als ich zu euch kam, Brüder, kam ich nicht, um glänzende Reden oder gelehrte Weisheit vorzutragen, sondern um euch das Zeugnis Gottes zu verkündigen. -1 Korinther 1Kor 53 2 2 Denn ich hatte mich entschlossen, bei euch nichts zu wissen außer Jesus Christus, und zwar als den Gekreuzigten. -1 Korinther 1Kor 53 2 3 Zudem kam ich in Schwäche und in Furcht, zitternd und bebend zu euch. -1 Korinther 1Kor 53 2 4 Meine Botschaft und Verkündigung war nicht Überredung durch gewandte und kluge Worte, sondern war mit dem Erweis von Geist und Kraft verbunden, -1 Korinther 1Kor 53 2 5 damit sich euer Glaube nicht auf Menschenweisheit stützte, sondern auf die Kraft Gottes. -1 Korinther 1Kor 53 2 6 Und doch verkündigen wir Weisheit unter den Vollkommenen, aber nicht Weisheit dieser Welt oder der Machthaber dieser Welt, die einst entmachtet werden. -1 Korinther 1Kor 53 2 7 Vielmehr verkündigen wir das Geheimnis der verborgenen Weisheit Gottes, die Gott vor allen Zeiten vorausbestimmt hat zu unserer Verherrlichung. -1 Korinther 1Kor 53 2 8 Keiner der Machthaber dieser Welt hat sie erkannt; denn hätten sie die Weisheit Gottes erkannt, so hätten sie den Herrn der Herrlichkeit nicht gekreuzigt. -1 Korinther 1Kor 53 2 9 Nein, wir verkündigen, wie es in der Schrift heißt, was [kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat,] was keinem Menschen in den Sinn gekommen ist: das Große, das Gott denen bereitet hat, die ihn lieben. -1 Korinther 1Kor 53 2 10 Denn uns hat es Gott enthüllt durch den Geist. Der Geist ergründet nämlich alles, auch die Tiefen Gottes. -1 Korinther 1Kor 53 2 11 Wer von den Menschen kennt den Menschen, wenn nicht der Geist des Menschen, der in ihm ist? So erkennt auch keiner Gott - nur der Geist Gottes. -1 Korinther 1Kor 53 2 12 Wir aber haben nicht den Geist der Welt empfangen, sondern den Geist, der aus Gott stammt, damit wir das erkennen, was uns von Gott geschenkt worden ist. -1 Korinther 1Kor 53 2 13 Davon reden wir auch, nicht mit Worten, wie menschliche Weisheit sie lehrt, sondern wie der Geist sie lehrt, indem wir den Geisterfüllten das Wirken des Geistes deuten. -1 Korinther 1Kor 53 2 14 Der irdisch gesinnte Mensch aber lässt sich nicht auf das ein, was vom Geist Gottes kommt. Torheit ist es für ihn, und er kann es nicht verstehen, weil es nur mit Hilfe des Geistes beurteilt werden kann. -1 Korinther 1Kor 53 2 15 Der geisterfüllte Mensch urteilt über alles, ihn aber vermag niemand zu beurteilen. -1 Korinther 1Kor 53 2 16 Denn [wer begreift den Geist des Herrn? Wer kann ihn belehren?] Wir aber haben den Geist Christi. -1 Korinther 1Kor 53 3 1 Vor euch, Brüder, konnte ich aber nicht wie vor Geisterfüllten reden; ihr wart noch irdisch eingestellt, unmündige Kinder in Christus. -1 Korinther 1Kor 53 3 2 Milch gab ich euch zu trinken statt fester Speise; denn diese konntet ihr noch nicht vertragen. Ihr könnt es aber auch jetzt noch nicht; -1 Korinther 1Kor 53 3 3 denn ihr seid immer noch irdisch eingestellt. Oder seid ihr nicht irdisch eingestellt, handelt ihr nicht sehr menschlich, wenn Eifersucht und Streit unter euch herrschen? -1 Korinther 1Kor 53 3 4 Denn wenn einer sagt: Ich halte zu Paulus!, ein anderer: Ich zu Apollos!, seid ihr da nicht Menschen? -1 Korinther 1Kor 53 3 5 Was ist denn Apollos? Und was ist Paulus? Ihr seid durch sie zum Glauben gekommen. Sie sind also Diener, jeder, wie der Herr es ihm gegeben hat: -1 Korinther 1Kor 53 3 6 Ich habe gepflanzt, Apollos hat begossen, Gott aber ließ wachsen. -1 Korinther 1Kor 53 3 7 So ist weder der etwas, der pflanzt, noch der, der begießt, sondern nur Gott, der wachsen lässt. -1 Korinther 1Kor 53 3 8 Wer pflanzt und wer begießt: Beide arbeiten am gleichen Werk, jeder aber erhält seinen besonderen Lohn, je nach der Mühe, die er aufgewendet hat. -1 Korinther 1Kor 53 3 9 Denn wir sind Gottes Mitarbeiter; ihr seid Gottes Ackerfeld, Gottes Bau. -1 Korinther 1Kor 53 3 10 Der Gnade Gottes entsprechend, die mir geschenkt wurde, habe ich wie ein guter Baumeister den Grund gelegt; ein anderer baut darauf weiter. Aber jeder soll darauf achten, wie er weiterbaut. -1 Korinther 1Kor 53 3 11 Denn einen anderen Grund kann niemand legen als den, der gelegt ist: Jesus Christus. -1 Korinther 1Kor 53 3 12 Ob aber jemand auf dem Grund mit Gold, Silber, kostbaren Steinen, mit Holz, Heu oder Stroh weiterbaut: -1 Korinther 1Kor 53 3 13 das Werk eines jeden wird offenbar werden; jener Tag wird es sichtbar machen, weil es im Feuer offenbart wird. Das Feuer wird prüfen, was das Werk eines jeden taugt. -1 Korinther 1Kor 53 3 14 Hält das stand, was er aufgebaut hat, so empfängt er Lohn. -1 Korinther 1Kor 53 3 15 Brennt es nieder, dann muss er den Verlust tragen. Er selbst aber wird gerettet werden, doch so wie durch Feuer hindurch. -1 Korinther 1Kor 53 3 16 wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt? -1 Korinther 1Kor 53 3 17 Wer den Tempel Gottes verdirbt, den wird Gott verderben. Denn Gottes Tempel ist heilig, und der seid ihr. -1 Korinther 1Kor 53 3 18 Keiner täusche sich selbst. Wenn einer unter euch meint, er sei weise in dieser Welt, dann werde er töricht, um weise zu werden. -1 Korinther 1Kor 53 3 19 Denn die Weisheit dieser Welt ist Torheit vor Gott. In der Schrift steht nämlich: [Er fängt die Weisen in ihrer eigenen List.] -1 Korinther 1Kor 53 3 20 Und an einer anderen Stelle: [Der Herr kennt die Gedanken] der Weisen; [er weiß, sie sind nichtig.] -1 Korinther 1Kor 53 3 21 Daher soll sich niemand eines Menschen rühmen. Denn alles gehört euch; -1 Korinther 1Kor 53 3 22 Paulus, Apollos, Kephas, Welt, Leben, Tod, Gegenwart und Zukunft: alles gehört euch; -1 Korinther 1Kor 53 3 23 ihr aber gehört Christus und Christus gehört Gott. -1 Korinther 1Kor 53 4 1 Als Diener Christi soll man uns betrachten und als Verwalter von Geheimnissen Gottes. -1 Korinther 1Kor 53 4 2 Von Verwaltern aber verlangt man, dass sie sich treu erweisen. -1 Korinther 1Kor 53 4 3 Mir macht es allerdings nichts aus, wenn ihr oder ein menschliches Gericht mich zur Verantwortung zieht; ich urteile auch nicht über mich selbst. -1 Korinther 1Kor 53 4 4 Ich bin mir zwar keiner Schuld bewusst, doch bin ich dadurch noch nicht gerecht gesprochen; der Herr ist es, der mich zur Rechenschaft zieht. -1 Korinther 1Kor 53 4 5 Richtet also nicht vor der Zeit; wartet, bis der Herr kommt, der das im Dunkeln Verborgene ans Licht bringen und die Absichten der Herzen aufdecken wird. Dann wird jeder sein Lob von Gott erhalten. -1 Korinther 1Kor 53 4 6 Brüder, ich habe das auf mich und Apollos bezogen, und zwar euretwegen, damit ihr an uns lernt, dass der Grundsatz gilt: «Nicht über das hinaus, was in der Schrift steht», dass also keiner zugunsten des einen und zum Nachteil des andern sich wichtig machen darf. -1 Korinther 1Kor 53 4 7 Denn wer räumt dir einen Vorrang ein? Und was hast du, das du nicht empfangen hättest? Wenn du es aber empfangen hast, warum rühmst du dich, als hättest du es nicht empfangen? -1 Korinther 1Kor 53 4 8 Ihr seid schon satt, ihr seid schon reich geworden, ohne uns seid ihr zur Herrschaft gelangt. Wäret ihr doch nur zur Herrschaft gelangt! Dann könnten auch wir mit euch zusammen herrschen. -1 Korinther 1Kor 53 4 9 Ich glaube nämlich, Gott hat uns Apostel auf den letzten Platz gestellt, wie Todgeweihte; denn wir sind zum Schauspiel geworden für die Welt, für Engel und Menschen. -1 Korinther 1Kor 53 4 10 Wir stehen als Toren da um Christi willen, ihr dagegen seid kluge Leute in Christus. Wir sind schwach, ihr seid stark; ihr seid angesehen, wir sind verachtet. -1 Korinther 1Kor 53 4 11 Bis zur Stunde hungern und dürsten wir, gehen in Lumpen, werden mit Fäusten geschlagen und sind heimatlos. -1 Korinther 1Kor 53 4 12 Wir plagen uns ab und arbeiten mit eigenen Händen; wir werden beschimpft und segnen; wir werden verfolgt und halten stand; -1 Korinther 1Kor 53 4 13 wir werden geschmäht und trösten. Wir sind sozusagen der Abschaum der Welt geworden, verstoßen von allen bis heute. -1 Korinther 1Kor 53 4 14 Nicht um euch bloßzustellen, schreibe ich das, sondern um euch als meine geliebten Kinder zu ermahnen. -1 Korinther 1Kor 53 4 15 Hättet ihr nämlich auch ungezählte Erzieher in Christus, so doch nicht viele Väter. Denn in Christus Jesus bin ich durch das Evangelium euer Vater geworden. -1 Korinther 1Kor 53 4 16 Darum ermahne ich euch: Haltet euch an mein Vorbild! -1 Korinther 1Kor 53 4 17 Eben deswegen schicke ich Timotheus zu euch, mein geliebtes und treues Kind im Herrn. Er wird euch erinnern an meine Weisungen, wie ich sie als Diener Christi Jesu überall in allen Gemeinden gebe. -1 Korinther 1Kor 53 4 18 In der Annahme, dass ich nicht selber zu euch komme, haben sich zwar einige wichtig gemacht. -1 Korinther 1Kor 53 4 19 Ich werde aber bald zu euch kommen, wenn der Herr will. Dann werde ich diese Wichtigtuer nicht auf ihre Worte prüfen, sondern auf ihre Kraft. -1 Korinther 1Kor 53 4 20 Denn nicht in Worten erweist sich die Herrschaft Gottes, sondern in der Kraft. -1 Korinther 1Kor 53 4 21 Was zieht ihr vor: Soll ich mit dem Stock zu euch kommen oder mit Liebe und im Geist der Sanftmut? -1 Korinther 1Kor 53 5 1 Übrigens hört man von Unzucht unter euch, und zwar von Unzucht, wie sie nicht einmal unter den Heiden vorkommt, dass nämlich einer mit der Frau seines Vaters lebt. -1 Korinther 1Kor 53 5 2 Und da macht ihr euch noch wichtig, statt traurig zu werden und den aus eurer Mitte zu stoßen, der so etwas getan hat. -1 Korinther 1Kor 53 5 3 Was mich angeht, so habe ich - leiblich zwar abwesend, geistig aber anwesend - mein Urteil über den, der sich so vergangen hat, schon jetzt gefällt, als ob ich persönlich anwesend wäre: -1 Korinther 1Kor 53 5 4 Im Namen Jesu, unseres Herrn, wollen wir uns versammeln, ihr und mein Geist, und zusammen mit der Kraft Jesu, unseres Herrn, -1 Korinther 1Kor 53 5 5 diesen Menschen dem Satan übergeben zum Verderben seines Fleisches, damit sein Geist am Tag des Herrn gerettet wird. -1 Korinther 1Kor 53 5 6 Zu Unrecht rühmt ihr euch. Wisst ihr nicht, dass ein wenig Sauerteig den ganzen Teig durchsäuert? -1 Korinther 1Kor 53 5 7 Schafft den alten Sauerteig weg, damit ihr neuer Teig seid. Ihr seid ja schon ungesäuertes Brot; denn als unser Paschalamm ist Christus geopfert worden. -1 Korinther 1Kor 53 5 8 Lasst uns also das Fest nicht mit dem alten Sauerteig feiern, nicht mit dem Sauerteig der Bosheit und Schlechtigkeit, sondern mit den ungesäuerten Broten der Aufrichtigkeit und Wahrheit. -1 Korinther 1Kor 53 5 9 Ich habe euch in meinem Brief ermahnt, dass ihr nichts mit Unzüchtigen zu schaffen haben sollt. -1 Korinther 1Kor 53 5 10 Gemeint waren damit nicht alle Unzüchtigen dieser Welt oder alle Habgierigen und Räuber und Götzendiener; sonst müsstet ihr ja aus der Welt auswandern. -1 Korinther 1Kor 53 5 11 In Wirklichkeit meinte ich damit: Habt nichts zu schaffen mit einem, der sich Bruder nennt und dennoch Unzucht treibt, habgierig ist, Götzen verehrt, lästert, trinkt oder raubt; mit einem solchen Menschen sollt ihr nicht einmal zusammen essen. -1 Korinther 1Kor 53 5 12 Ich will also nicht Außenstehende richten - ihr richtet ja auch nur solche, die zu euch gehören -, -1 Korinther 1Kor 53 5 13 die Außenstehenden wird Gott richten. [Schafft den Übeltäter weg aus eurer Mitte!] -1 Korinther 1Kor 53 6 1 Wagt es einer von euch, der mit einem anderen einen Rechtsstreit hat, vor das Gericht der Ungerechten zu gehen statt zu den Heiligen? -1 Korinther 1Kor 53 6 2 Wisst ihr denn nicht, dass die Heiligen die Welt richten werden? Und wenn durch euch die Welt gerichtet wird, seid ihr dann nicht zuständig, einen Rechtsstreit über Kleinigkeiten zu schlichten? -1 Korinther 1Kor 53 6 3 Wisst ihr nicht, dass wir über Engel richten werden? Also erst recht über Alltägliches. -1 Korinther 1Kor 53 6 4 Wie könnt ihr dann jene, die im Urteil der Gemeinde nichts gelten, als Richter einsetzen, wenn ihr einen Rechtsstreit über Alltägliches auszutragen habt? -1 Korinther 1Kor 53 6 5 Ich sage das, damit ihr euch schämt. Gibt es denn unter euch wirklich keinen, der die Gabe hat, zwischen Brüdern zu schlichten? -1 Korinther 1Kor 53 6 6 Stattdessen zieht ein Bruder den andern vor Gericht, und zwar vor Ungläubige. -1 Korinther 1Kor 53 6 7 Ist es nicht überhaupt schon ein Versagen, dass ihr miteinander Prozesse führt? Warum leidet ihr nicht lieber Unrecht? Warum lasst ihr euch nicht lieber ausrauben? -1 Korinther 1Kor 53 6 8 Nein, ihr selber begeht Unrecht und Raub, und zwar an Brüdern. -1 Korinther 1Kor 53 6 9 Wisst ihr denn nicht, dass Ungerechte das Reich Gottes nicht erben werden? Täuscht euch nicht! Weder Unzüchtige noch Götzendiener, weder Ehebrecher noch Lustknaben, noch Knabenschänder, -1 Korinther 1Kor 53 6 10 noch Diebe, noch Habgierige, keine Trinker, keine Lästerer, keine Räuber werden das Reich Gottes erben. -1 Korinther 1Kor 53 6 11 Und solche gab es unter euch. Aber ihr seid rein gewaschen, seid geheiligt, seid gerecht geworden im Namen Jesu Christi, des Herrn, und im Geist unseres Gottes. -1 Korinther 1Kor 53 6 12 «Alles ist mir erlaubt» - aber nicht alles nützt mir. Alles ist mir erlaubt, aber nichts soll Macht haben über mich. -1 Korinther 1Kor 53 6 13 Die Speisen sind für den Bauch da und der Bauch für die Speisen; Gott wird beide vernichten. Der Leib ist aber nicht für die Unzucht da, sondern für den Herrn, und der Herr für den Leib. -1 Korinther 1Kor 53 6 14 Gott hat den Herrn auferweckt; er wird durch seine Macht auch uns auferwecken. -1 Korinther 1Kor 53 6 15 Wisst ihr nicht, dass eure Leiber Glieder Christi sind? Darf ich nun die Glieder Christi nehmen und zu Gliedern einer Dirne machen? Auf keinen Fall! -1 Korinther 1Kor 53 6 16 Oder wisst ihr nicht: Wer sich an eine Dirne bindet, ist ein Leib mit ihr? Denn es heißt: [Die zwei werden] ein [Fleisch sein.] -1 Korinther 1Kor 53 6 17 Wer sich dagegen an den Herrn bindet, ist ein Geist mit ihm. -1 Korinther 1Kor 53 6 18 Hütet euch vor der Unzucht! Jede andere Sünde, die der Mensch tut, bleibt außerhalb des Leibes. Wer aber Unzucht treibt, versündigt sich gegen den eigenen Leib. -1 Korinther 1Kor 53 6 19 Oder wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist, der in euch wohnt und den ihr von Gott habt? Ihr gehört nicht euch selbst; -1 Korinther 1Kor 53 6 20 denn um einen teuren Preis seid ihr erkauft worden. Verherrlicht also Gott in eurem Leib! -1 Korinther 1Kor 53 7 1 Nun zu den Anfragen eures Briefes! «Es ist gut für den Mann(,) keine Frau zu berühren». -1 Korinther 1Kor 53 7 2 Wegen der Gefahr der Unzucht soll aber jeder seine Frau haben und jede soll ihren Mann haben. -1 Korinther 1Kor 53 7 3 Der Mann soll seine Pflicht gegenüber der Frau erfüllen und ebenso die Frau gegenüber dem Mann. -1 Korinther 1Kor 53 7 4 Nicht die Frau verfügt über ihren Leib, sondern der Mann. Ebenso verfügt nicht der Mann über seinen Leib, sondern die Frau. -1 Korinther 1Kor 53 7 5 Entzieht euch einander nicht, außer im gegenseitigen Einverständnis und nur eine Zeit lang, um für das Gebet frei zu sein. Dann kommt wieder zusammen, damit euch der Satan nicht in Versuchung führt, wenn ihr euch nicht enthalten könnt. -1 Korinther 1Kor 53 7 6 Das sage ich als Zugeständnis, nicht als Gebot. -1 Korinther 1Kor 53 7 7 Ich wünschte, alle Menschen wären (unverheiratet) wie ich. Doch jeder hat seine Gnadengabe von Gott, der eine so, der andere so. -1 Korinther 1Kor 53 7 8 Den Unverheirateten und den Witwen sage ich: Es ist gut, wenn sie so bleiben wie ich. -1 Korinther 1Kor 53 7 9 Wenn sie aber nicht enthaltsam leben können, sollen sie heiraten. Es ist besser zu heiraten, als sich in Begierde zu verzehren. -1 Korinther 1Kor 53 7 10 Den Verheirateten gebiete nicht ich, sondern der Herr: Die Frau soll sich vom Mann nicht trennen -1 Korinther 1Kor 53 7 11 - wenn sie sich aber trennt, so bleibe sie unverheiratet oder versöhne sich wieder mit dem Mann - und der Mann darf die Frau nicht verstoßen. -1 Korinther 1Kor 53 7 12 Den Übrigen sage ich, nicht der Herr: Wenn ein Bruder eine ungläubige Frau hat und sie willigt ein, weiter mit ihm zusammenzuleben, soll er sie nicht verstoßen. -1 Korinther 1Kor 53 7 13 Auch eine Frau soll ihren ungläubigen Mann nicht verstoßen, wenn er einwilligt, weiter mit ihr zusammenzuleben. -1 Korinther 1Kor 53 7 14 Denn der ungläubige Mann ist durch die Frau geheiligt und die ungläubige Frau ist durch ihren gläubigen Mann geheiligt. Sonst wären eure Kinder unrein; sie sind aber heilig. -1 Korinther 1Kor 53 7 15 Wenn aber der Ungläubige sich trennen will, soll er es tun. Der Bruder oder die Schwester ist in solchen Fällen nicht wie ein Sklave gebunden; zu einem Leben in Frieden hat Gott euch berufen. -1 Korinther 1Kor 53 7 16 Woher weißt du denn, Frau, ob du den Mann retten kannst? Oder woher weißt du, Mann, ob du die Frau retten kannst? -1 Korinther 1Kor 53 7 17 Im Übrigen soll jeder so leben, wie der Herr es ihm zugemessen, wie Gottes Ruf ihn getroffen hat. Das ist meine Weisung für alle Gemeinden. -1 Korinther 1Kor 53 7 18 Wenn einer als Beschnittener berufen wurde, soll er beschnitten bleiben. Wenn einer als Unbeschnittener berufen wurde, soll er sich nicht beschneiden lassen. -1 Korinther 1Kor 53 7 19 Es kommt nicht darauf an, beschnitten oder unbeschnitten zu sein, sondern darauf, die Gebote Gottes zu halten. -1 Korinther 1Kor 53 7 20 Jeder soll in dem Stand bleiben, in dem ihn der Ruf Gottes getroffen hat. -1 Korinther 1Kor 53 7 21 Wenn du als Sklave berufen wurdest, soll dich das nicht bedrücken; auch wenn du frei werden kannst, lebe lieber als Sklave weiter. -1 Korinther 1Kor 53 7 22 Denn wer im Herrn als Sklave berufen wurde, ist Freigelassener des Herrn. Ebenso ist einer, der als Freier berufen wurde, Sklave Christi. -1 Korinther 1Kor 53 7 23 Um einen teuren Preis seid ihr erkauft worden. Macht euch nicht zu Sklaven von Menschen! -1 Korinther 1Kor 53 7 24 Brüder, jeder soll vor Gott in dem Stand bleiben, in dem ihn der Ruf Gottes getroffen hat. -1 Korinther 1Kor 53 7 25 Was die Frage der Ehelosigkeit angeht, so habe ich kein Gebot vom Herrn. Ich gebe euch nur einen Rat als einer, den der Herr durch sein Erbarmen vertrauenswürdig gemacht hat. -1 Korinther 1Kor 53 7 26 Ich meine, es ist gut wegen der bevorstehenden Not, ja, es ist gut für den Menschen, so zu sein. -1 Korinther 1Kor 53 7 27 Bist du an eine Frau gebunden, suche dich nicht zu lösen; bist du ohne Frau, dann suche keine. -1 Korinther 1Kor 53 7 28 Heiratest du aber, so sündigst du nicht; und heiratet eine Jungfrau, sündigt auch sie nicht. Freilich werden solche Leute irdischen Nöten nicht entgehen; ich aber möchte sie euch ersparen. -1 Korinther 1Kor 53 7 29 Denn ich sage euch, Brüder: Die Zeit ist kurz. Daher soll, wer eine Frau hat, sich in Zukunft so verhalten, als habe er keine, -1 Korinther 1Kor 53 7 30 wer weint, als weine er nicht, wer sich freut, als freue er sich nicht, wer kauft, als würde er nicht Eigentümer, -1 Korinther 1Kor 53 7 31 wer sich die Welt zunutze macht, als nutze er sie nicht; denn die Gestalt dieser Welt vergeht. -1 Korinther 1Kor 53 7 32 Ich wünschte aber, ihr wäret ohne Sorgen. Der Unverheiratete sorgt sich um die Sache des Herrn; er will dem Herrn gefallen. -1 Korinther 1Kor 53 7 33 Der Verheiratete sorgt sich um die Dinge der Welt; er will seiner Frau gefallen. -1 Korinther 1Kor 53 7 34 So ist er geteilt. Die unverheiratete Frau aber und die Jungfrau sorgen sich um die Sache des Herrn, um heilig zu sein an Leib und Geist. Die Verheiratete sorgt sich um die Dinge der Welt; sie will ihrem Mann gefallen. -1 Korinther 1Kor 53 7 35 Das sage ich zu eurem Nutzen: nicht um euch eine Fessel anzulegen, vielmehr, damit ihr in rechter Weise und ungestört immer dem Herrn dienen könnt. -1 Korinther 1Kor 53 7 36 Wer sich gegenüber seiner Jungfrau ungehörig zu verhalten glaubt, wenn sein Verlangen nach ihr zu stark ist, der soll tun, wozu es ihn drängt, wenn es so sein muss; er sündigt nicht; sie sollen heiraten. -1 Korinther 1Kor 53 7 37 Wer aber in seinem Herzen fest bleibt, weil er sich in der Gewalt hat und seinem Trieb nicht ausgeliefert ist, wer also in seinem Herzen entschlossen ist, seine Jungfrau unberührt zu lassen, der handelt richtig. -1 Korinther 1Kor 53 7 38 Wer seine Jungfrau heiratet, handelt also richtig; doch wer sie nicht heiratet, handelt besser. -1 Korinther 1Kor 53 7 39 Eine Frau ist gebunden, solange ihr Mann lebt; wenn aber der Mann gestorben ist, ist sie frei zu heiraten, wen sie will; nur geschehe es im Herrn. -1 Korinther 1Kor 53 7 40 Glücklicher aber ist sie zu preisen, wenn sie nach meinem Rat unverheiratet bleibt - und ich denke, dass auch ich den Geist Gottes habe. -1 Korinther 1Kor 53 8 1 Nun zur Frage des Götzenopferfleisches. Gewiss, wir alle haben Erkenntnis. Doch die Erkenntnis macht aufgeblasen, die Liebe dagegen baut auf. -1 Korinther 1Kor 53 8 2 Wenn einer meint, er sei zur Erkenntnis gelangt, hat er noch nicht so erkannt, wie man erkennen muss. -1 Korinther 1Kor 53 8 3 Wer aber Gott liebt, der ist von ihm erkannt. -1 Korinther 1Kor 53 8 4 Was nun das Essen von Götzenopferfleisch angeht, so wissen wir, dass es keine Götzen gibt in der Welt und keinen Gott außer dem einen. -1 Korinther 1Kor 53 8 5 Und selbst wenn es im Himmel oder auf der Erde sogenannte Götter gibt - und solche Götter und Herren gibt es viele -, -1 Korinther 1Kor 53 8 6 so haben doch wir nur einen Gott, den Vater. Von ihm stammt alles und wir leben auf ihn hin. Und einer ist der Herr: Jesus Christus. Durch ihn ist alles, und wir sind durch ihn. -1 Korinther 1Kor 53 8 7 Aber nicht alle haben die Erkenntnis. Einige, die von ihren Götzen nicht loskommen, essen das Fleisch noch als Götzenopferfleisch und so wird ihr schwaches Gewissen befleckt. -1 Korinther 1Kor 53 8 8 Zwar kann uns keine Speise vor Gottes Gericht bringen. Wenn wir nicht essen, verlieren wir nichts, und wenn wir essen, gewinnen wir nichts. -1 Korinther 1Kor 53 8 9 Doch gebt Acht, dass diese eure Freiheit nicht den Schwachen zum Anstoß wird. -1 Korinther 1Kor 53 8 10 Wenn nämlich einer dich, der du Erkenntnis hast, im Götzentempel beim Mahl sieht, wird dann nicht sein Gewissen, da er schwach ist, verleitet, auch Götzenopferfleisch zu essen? -1 Korinther 1Kor 53 8 11 Der Schwache geht an deiner «Erkenntnis» zugrunde, er, dein Bruder, für den Christus gestorben ist. -1 Korinther 1Kor 53 8 12 Wenn ihr euch auf diese Weise gegen eure Brüder versündigt und ihr schwaches Gewissen verletzt, versündigt ihr euch gegen Christus. -1 Korinther 1Kor 53 8 13 Wenn darum eine Speise meinem Bruder zum Anstoß wird, will ich überhaupt kein Fleisch mehr essen, um meinem Bruder keinen Anstoß zu geben. -1 Korinther 1Kor 53 9 1 Bin ich nicht frei? Bin ich nicht ein Apostel? Habe ich nicht Jesus, unseren Herrn, gesehen? Seid ihr nicht mein Werk im Herrn? -1 Korinther 1Kor 53 9 2 Wenn ich für andere kein Apostel bin, bin ich es doch für euch. Ihr seid ja im Herrn das Siegel meines Apostelamtes. -1 Korinther 1Kor 53 9 3 Das aber ist meine Rechtfertigung vor denen, die abfällig über mich urteilen: -1 Korinther 1Kor 53 9 4 Haben wir nicht das Recht, zu essen und zu trinken? -1 Korinther 1Kor 53 9 5 Haben wir nicht das Recht, eine gläubige Frau mitzunehmen, wie die übrigen Apostel und die Brüder des Herrn und wie Kephas? -1 Korinther 1Kor 53 9 6 Sollen nur ich und Barnabas auf das Recht verzichten, nicht zu arbeiten? -1 Korinther 1Kor 53 9 7 Wer leistet denn Kriegsdienst und bezahlt sich selber den Sold? Wer pflanzt einen Weinberg und isst nicht von seinem Ertrag? Oder wer weidet eine Herde und trinkt nicht von der Milch der Herde? -1 Korinther 1Kor 53 9 8 Sage ich das nur aus menschlicher Einsicht? Sagt das nicht auch das Gesetz? -1 Korinther 1Kor 53 9 9 Im Gesetz des Mose steht doch: [Du sollst dem Ochsen zum Dreschen keinen Maulkorb anlegen.] Liegt denn Gott etwas an den Ochsen? -1 Korinther 1Kor 53 9 10 Sagt er das nicht offensichtlich unseretwegen? Ja, unseretwegen wurde es geschrieben. Denn der Pflüger wie der Drescher sollen ihre Arbeit in der Erwartung tun, ihren Teil zu erhalten. -1 Korinther 1Kor 53 9 11 Wenn wir für euch die Geistesgaben gesät haben, ist es dann zu viel, wenn wir von euch irdische Gaben ernten? -1 Korinther 1Kor 53 9 12 Wenn andere an dem, was euch gehört, teilhaben dürfen, dann erst recht wir. Aber wir haben von diesem Recht keinen Gebrauch gemacht. Vielmehr ertragen wir alles, um dem Evangelium Christi kein Hindernis in den Weg zu legen. -1 Korinther 1Kor 53 9 13 Wisst ihr nicht, dass alle, die im Heiligtum Dienst tun, vom Heiligtum leben, und dass alle, die am Altar Dienst tun, vom Altar ihren Anteil erhalten? -1 Korinther 1Kor 53 9 14 So hat auch der Herr denen, die das Evangelium verkündigen, geboten, vom Evangelium zu leben. -1 Korinther 1Kor 53 9 15 Ich aber habe all das nicht in Anspruch genommen. Ich schreibe dies auch nicht, damit es in meinem Fall so geschieht. Lieber wollte ich sterben, als dass mir jemand diesen Ruhm entreißt. -1 Korinther 1Kor 53 9 16 Wenn ich nämlich das Evangelium verkünde, kann ich mich deswegen nicht rühmen; denn ein Zwang liegt auf mir. Weh mir, wenn ich das Evangelium nicht verkünde! -1 Korinther 1Kor 53 9 17 Wäre es mein freier Entschluss, so erhielte ich Lohn. Wenn es mir aber nicht freisteht, so ist es ein Auftrag, der mir anvertraut wurde. -1 Korinther 1Kor 53 9 18 Was ist nun mein Lohn? Dass ich das Evangelium unentgeltlich verkünde und so auf mein Recht verzichte. -1 Korinther 1Kor 53 9 19 Da ich also von niemand abhängig war, habe ich mich für alle zum Sklaven gemacht, um möglichst viele zu gewinnen. -1 Korinther 1Kor 53 9 20 Den Juden bin ich ein Jude geworden, um Juden zu gewinnen; denen, die unter dem Gesetz stehen, bin ich, obgleich ich nicht unter dem Gesetz stehe, einer unter dem Gesetz geworden, um die zu gewinnen, die unter dem Gesetz stehen. -1 Korinther 1Kor 53 9 21 Den Gesetzlosen war ich sozusagen ein Gesetzloser - nicht als ein Gesetzloser vor Gott, sondern gebunden an das Gesetz Christi -, um die Gesetzlosen zu gewinnen. -1 Korinther 1Kor 53 9 22 Den Schwachen wurde ich ein Schwacher, um die Schwachen zu gewinnen. Allen bin ich alles geworden, um auf jeden Fall einige zu retten. -1 Korinther 1Kor 53 9 23 Alles aber tue ich um des Evangeliums willen, um an seiner Verheißung teilzuhaben. -1 Korinther 1Kor 53 9 24 Wisst ihr nicht, dass die Läufer im Stadion zwar alle laufen, aber dass nur einer den Siegespreis gewinnt? Lauft so, dass ihr ihn gewinnt. -1 Korinther 1Kor 53 9 25 Jeder Wettkämpfer lebt aber völlig enthaltsam; jene tun dies, um einen vergänglichen, wir aber, um einen unvergänglichen Siegeskranz zu gewinnen. -1 Korinther 1Kor 53 9 26 Darum laufe ich nicht wie einer, der ziellos läuft, und kämpfe mit der Faust nicht wie einer, der in die Luft schlägt; -1 Korinther 1Kor 53 9 27 vielmehr züchtige und unterwerfe ich meinen Leib, damit ich nicht anderen predige und selbst verworfen werde. -1 Korinther 1Kor 53 10 1 Ihr sollt wissen, Brüder, dass unsere Väter alle unter der Wolke waren, alle durch das Meer zogen -1 Korinther 1Kor 53 10 2 und alle auf Mose getauft wurden in der Wolke und im Meer. -1 Korinther 1Kor 53 10 3 Alle aßen auch die gleiche gottgeschenkte Speise -1 Korinther 1Kor 53 10 4 und alle tranken den gleichen gottgeschenkten Trank; denn sie tranken aus dem Leben spendenden Felsen, der mit ihnen zog. Und dieser Fels war Christus. -1 Korinther 1Kor 53 10 5 Gott aber hatte an den meisten von ihnen kein Gefallen; denn er ließ sie in der Wüste umkommen. -1 Korinther 1Kor 53 10 6 Das aber geschah als warnendes Beispiel für uns: damit wir uns nicht von der Gier nach dem Bösen beherrschen lassen, wie jene sich von der Gier beherrschen ließen. -1 Korinther 1Kor 53 10 7 Werdet nicht Götzendiener wie einige von ihnen; denn es steht in der Schrift: [Das Volk setzte sich zum Essen und Trinken; dann standen sie auf, um sich zu vergnügen.] -1 Korinther 1Kor 53 10 8 Lasst uns nicht Unzucht treiben, wie einige von ihnen Unzucht trieben. Damals kamen an einem einzigen Tag dreiundzwanzigtausend Menschen um. -1 Korinther 1Kor 53 10 9 Wir wollen auch nicht den Herrn auf die Probe stellen, wie es einige von ihnen taten, die dann von Schlangen getötet wurden. -1 Korinther 1Kor 53 10 10 Murrt auch nicht, wie einige von ihnen murrten; sie wurden vom Verderber umgebracht. -1 Korinther 1Kor 53 10 11 Das aber geschah an ihnen, damit es uns als Beispiel dient; uns zur Warnung wurde es aufgeschrieben, uns, die das Ende der Zeiten erreicht hat. -1 Korinther 1Kor 53 10 12 Wer also zu stehen meint, der gebe Acht, dass er nicht fällt. -1 Korinther 1Kor 53 10 13 Noch ist keine Versuchung über euch gekommen, die den Menschen überfordert. Gott ist treu; er wird nicht zulassen, dass ihr über eure Kraft hinaus versucht werdet. Er wird euch in der Versuchung einen Ausweg schaffen, sodass ihr sie bestehen könnt. -1 Korinther 1Kor 53 10 14 Darum, liebe Brüder, meidet den Götzendienst! -1 Korinther 1Kor 53 10 15 Ich rede doch zu verständigen Menschen; urteilt selbst über das, was ich sage. -1 Korinther 1Kor 53 10 16 Ist der Kelch des Segens, über den wir den Segen sprechen, nicht Teilhabe am Blut Christi? Ist das Brot, das wir brechen, nicht Teilhabe am Leib Christi? -1 Korinther 1Kor 53 10 17 Ein Brot ist es. Darum sind wir viele ein Leib; denn wir alle haben teil an dem einen Brot. -1 Korinther 1Kor 53 10 18 Schaut auf das irdische Israel: Haben die, welche von den Opfern essen, nicht teil am Altar? -1 Korinther 1Kor 53 10 19 Was meine ich damit? Ist denn Götzenopferfleisch wirklich etwas? Oder ist ein Götze wirklich etwas? -1 Korinther 1Kor 53 10 20 Nein, aber was man dort opfert, [opfert man] nicht Gott, sondern [den Dämonen.] Ich will jedoch nicht, dass ihr euch mit Dämonen einlasst. -1 Korinther 1Kor 53 10 21 Ihr könnt nicht den Kelch des Herrn trinken und den Kelch der Dämonen. Ihr könnt nicht Gäste sein am [Tisch des Herrn] und am Tisch der Dämonen. -1 Korinther 1Kor 53 10 22 Oder wollen wir [die Eifersucht des Herrn wecken]? Sind wir stärker als er? -1 Korinther 1Kor 53 10 23 «Alles ist erlaubt» - aber nicht alles nützt. «Alles ist erlaubt» - aber nicht alles baut auf. -1 Korinther 1Kor 53 10 24 Denkt dabei nicht an euch selbst, sondern an die anderen. -1 Korinther 1Kor 53 10 25 Alles, was auf dem Fleischmarkt verkauft wird, das esst, ohne aus Gewissenhaftigkeit nachzuforschen. -1 Korinther 1Kor 53 10 26 Denn [dem Herrn gehört die Erde und was sie erfüllt.] -1 Korinther 1Kor 53 10 27 Wenn ein Ungläubiger euch einlädt und ihr hingehen möchtet, dann esst, was euch vorgesetzt wird, ohne aus Gewissensgründen nachzuforschen. -1 Korinther 1Kor 53 10 28 Wenn euch aber jemand darauf hinweist: Das ist Opferfleisch!, dann esst nicht davon, mit Rücksicht auf den, der euch aufmerksam macht, und auf das Gewissen; -1 Korinther 1Kor 53 10 29 ich meine das Gewissen des anderen, nicht das eigene; denn (an sich gilt): Warum soll meine Freiheit vom Gewissensurteil eines anderen abhängig sein? -1 Korinther 1Kor 53 10 30 Wenn ich in Dankbarkeit mitesse, soll ich dann getadelt werden, dass ich etwas esse, wofür ich Dank sage? -1 Korinther 1Kor 53 10 31 Ob ihr also esst oder trinkt oder etwas anderes tut: Tut alles zur Verherrlichung Gottes! -1 Korinther 1Kor 53 10 32 Gebt weder Juden noch Griechen, noch der Kirche Gottes Anlass zu einem Vorwurf! -1 Korinther 1Kor 53 10 33 Auch ich suche allen in allem entgegenzukommen; ich suche nicht meinen Nutzen, sondern den Nutzen aller, damit sie gerettet werden. -1 Korinther 1Kor 53 11 1 Nehmt mich zum Vorbild, wie ich Christus zum Vorbild nehme. -1 Korinther 1Kor 53 11 2 Ich lobe euch, dass ihr in allem an mich denkt und an den Überlieferungen festhaltet, wie ich sie euch übergeben habe. -1 Korinther 1Kor 53 11 3 Ihr sollt aber wissen, dass Christus das Haupt des Mannes ist, der Mann das Haupt der Frau und Gott das Haupt Christi. -1 Korinther 1Kor 53 11 4 Wenn ein Mann betet oder prophetisch redet und dabei sein Haupt bedeckt hat, entehrt er sein Haupt. -1 Korinther 1Kor 53 11 5 Eine Frau aber entehrt ihr Haupt, wenn sie betet oder prophetisch redet und dabei ihr Haupt nicht verhüllt. Sie unterscheidet sich dann in keiner Weise von einer Geschorenen. -1 Korinther 1Kor 53 11 6 Wenn eine Frau kein Kopftuch trägt, soll sie sich doch gleich die Haare abschneiden lassen. Ist es aber für eine Frau eine Schande, sich die Haare abschneiden oder sich kahl scheren zu lassen, dann soll sie sich auch verhüllen. -1 Korinther 1Kor 53 11 7 Der Mann darf sein Haupt nicht verhüllen, weil er Abbild und Abglanz Gottes ist; die Frau aber ist der Abglanz des Mannes. -1 Korinther 1Kor 53 11 8 Denn der Mann stammt nicht von der Frau, sondern die Frau vom Mann. -1 Korinther 1Kor 53 11 9 Der Mann wurde auch nicht für die Frau geschaffen, sondern die Frau für den Mann. -1 Korinther 1Kor 53 11 10 Deswegen soll die Frau mit Rücksicht auf die Engel das Zeichen ihrer Vollmacht auf dem Kopf tragen. -1 Korinther 1Kor 53 11 11 Doch im Herrn gibt es weder die Frau ohne den Mann noch den Mann ohne die Frau. -1 Korinther 1Kor 53 11 12 Denn wie die Frau vom Mann stammt, so kommt der Mann durch die Frau zur Welt; alles aber stammt von Gott. -1 Korinther 1Kor 53 11 13 Urteilt selber! Gehört es sich, dass eine Frau unverhüllt zu Gott betet? -1 Korinther 1Kor 53 11 14 Lehrt euch nicht schon die Natur, dass es für den Mann eine Schande, -1 Korinther 1Kor 53 11 15 für die Frau aber eine Ehre ist, lange Haare zu tragen? Denn der Frau ist das Haar als Hülle gegeben. -1 Korinther 1Kor 53 11 16 Wenn aber einer meint, er müsse darüber streiten: Wir und auch die Gemeinden Gottes kennen einen solchen Brauch nicht. -1 Korinther 1Kor 53 11 17 Wenn ich schon Anweisungen gebe: Das kann ich nicht loben, dass ihr nicht mehr zu eurem Nutzen, sondern zu eurem Schaden zusammenkommt. -1 Korinther 1Kor 53 11 18 Zunächst höre ich, dass es Spaltungen unter euch gibt, wenn ihr als Gemeinde zusammenkommt; zum Teil glaube ich das auch. -1 Korinther 1Kor 53 11 19 Denn es muss Parteiungen geben unter euch; nur so wird sichtbar, wer unter euch treu und zuverlässig ist. -1 Korinther 1Kor 53 11 20 Was ihr bei euren Zusammenkünften tut, ist keine Feier des Herrenmahls mehr; -1 Korinther 1Kor 53 11 21 denn jeder verzehrt sogleich seine eigenen Speisen, und dann hungert der eine, während der andere schon betrunken ist. -1 Korinther 1Kor 53 11 22 Könnt ihr denn nicht zu Hause essen und trinken? Oder verachtet ihr die Kirche Gottes? Wollt ihr jene demütigen, die nichts haben? Was soll ich dazu sagen? Soll ich euch etwa loben? In diesem Fall kann ich euch nicht loben. -1 Korinther 1Kor 53 11 23 Denn ich habe vom Herrn empfangen, was ich euch dann überliefert habe: Jesus, der Herr, nahm in der Nacht, in der er ausgeliefert wurde, Brot, -1 Korinther 1Kor 53 11 24 sprach das Dankgebet, brach das Brot und sagte: Das ist mein Leib für euch. Tut dies zu meinem Gedächtnis! -1 Korinther 1Kor 53 11 25 Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch und sprach: Dieser Kelch ist der [Neue Bund] in meinem Blut. Tut dies, sooft ihr daraus trinkt, zu meinem Gedächtnis! -1 Korinther 1Kor 53 11 26 Denn sooft ihr von diesem Brot esst und aus dem Kelch trinkt, verkündet ihr den Tod des Herrn, bis er kommt. -1 Korinther 1Kor 53 11 27 Wer also unwürdig von dem Brot isst und aus dem Kelch des Herrn trinkt, macht sich schuldig am Leib und am Blut des Herrn. -1 Korinther 1Kor 53 11 28 Jeder soll sich selbst prüfen; erst dann soll er von dem Brot essen und aus dem Kelch trinken. -1 Korinther 1Kor 53 11 29 Denn wer davon isst und trinkt, ohne zu bedenken, dass es der Leib des Herrn ist, der zieht sich das Gericht zu, indem er isst und trinkt. -1 Korinther 1Kor 53 11 30 Deswegen sind unter euch viele schwach und krank und nicht wenige sind schon entschlafen. -1 Korinther 1Kor 53 11 31 Gingen wir mit uns selbst ins Gericht, dann würden wir nicht gerichtet. -1 Korinther 1Kor 53 11 32 Doch wenn wir jetzt vom Herrn gerichtet werden, dann ist es eine Zurechtweisung, damit wir nicht zusammen mit der Welt verdammt werden. -1 Korinther 1Kor 53 11 33 Wenn ihr also zum Mahl zusammenkommt, meine Brüder, wartet aufeinander! -1 Korinther 1Kor 53 11 34 Wer Hunger hat, soll zu Hause essen; sonst wird euch die Zusammenkunft zum Gericht. Weitere Anordnungen werde ich treffen, wenn ich komme. -1 Korinther 1Kor 53 12 1 Auch über die Gaben des Geistes möchte ich euch nicht in Unkenntnis lassen, meine Brüder. -1 Korinther 1Kor 53 12 2 Als ihr noch Heiden wart, zog es euch, wie ihr wisst, mit unwiderstehlicher Gewalt zu den stummen Götzen. -1 Korinther 1Kor 53 12 3 Darum erkläre ich euch: Keiner, der aus dem Geist Gottes redet, sagt: Jesus sei verflucht! Und keiner kann sagen: Jesus ist der Herr!, wenn er nicht aus dem Heiligen Geist redet. -1 Korinther 1Kor 53 12 4 Es gibt verschiedene Gnadengaben, aber nur den einen Geist. -1 Korinther 1Kor 53 12 5 Es gibt verschiedene Dienste, aber nur den einen Herrn. -1 Korinther 1Kor 53 12 6 Es gibt verschiedene Kräfte, die wirken, aber nur den einen Gott: Er bewirkt alles in allen. -1 Korinther 1Kor 53 12 7 Jedem aber wird die Offenbarung des Geistes geschenkt, damit sie anderen nützt. -1 Korinther 1Kor 53 12 8 Dem einen wird vom Geist die Gabe geschenkt, Weisheit mitzuteilen, dem andern durch den gleichen Geist die Gabe, Erkenntnis zu vermitteln, -1 Korinther 1Kor 53 12 9 dem dritten im gleichen Geist Glaubenskraft, einem andern - immer in dem einen Geist - die Gabe, Krankheiten zu heilen, -1 Korinther 1Kor 53 12 10 einem andern Wunderkräfte, einem andern prophetisches Reden, einem andern die Fähigkeit, die Geister zu unterscheiden, wieder einem andern verschiedene Arten von Zungenrede, einem andern schließlich die Gabe, sie zu deuten. -1 Korinther 1Kor 53 12 11 Das alles bewirkt ein und derselbe Geist; einem jeden teilt er seine besondere Gabe zu, wie er will. -1 Korinther 1Kor 53 12 12 Denn wie der Leib eine Einheit ist, doch viele Glieder hat, alle Glieder des Leibes aber, obgleich es viele sind, einen einzigen Leib bilden: So ist es auch mit Christus. -1 Korinther 1Kor 53 12 13 Durch den einen Geist wurden wir in der Taufe alle in einen einzigen Leib aufgenommen, Juden und Griechen, Sklaven und Freie; und alle wurden wir mit dem einen Geist getränkt. -1 Korinther 1Kor 53 12 14 Auch der Leib besteht nicht nur aus einem Glied, sondern aus vielen Gliedern. -1 Korinther 1Kor 53 12 15 Wenn der Fuß sagt: Ich bin keine Hand, ich gehöre nicht zum Leib!, so gehört er doch zum Leib. -1 Korinther 1Kor 53 12 16 Und wenn das Ohr sagt: Ich bin kein Auge, ich gehöre nicht zum Leib!, so gehört es doch zum Leib. -1 Korinther 1Kor 53 12 17 Wenn der ganze Leib nur Auge wäre, wo bliebe dann das Gehör? Wenn er nur Gehör wäre, wo bliebe dann der Geruchssinn? -1 Korinther 1Kor 53 12 18 Nun aber hat Gott jedes einzelne Glied so in den Leib eingefügt, wie es seiner Absicht entsprach. -1 Korinther 1Kor 53 12 19 Wären alle zusammen nur ein Glied, wo bliebe dann der Leib? -1 Korinther 1Kor 53 12 20 So aber gibt es viele Glieder und doch nur einen Leib. -1 Korinther 1Kor 53 12 21 Das Auge kann nicht zur Hand sagen: Ich bin nicht auf dich angewiesen. Der Kopf kann nicht zu den Füßen sagen: Ich brauche euch nicht. -1 Korinther 1Kor 53 12 22 Im Gegenteil, gerade die schwächer scheinenden Glieder des Leibes sind unentbehrlich. -1 Korinther 1Kor 53 12 23 Denen, die wir für weniger edel ansehen, erweisen wir umso mehr Ehre und unseren weniger anständigen Gliedern begegnen wir mit mehr Anstand, -1 Korinther 1Kor 53 12 24 während die anständigen das nicht nötig haben. Gott aber hat den Leib so zusammengefügt, dass er dem geringsten Glied mehr Ehre zukommen ließ, -1 Korinther 1Kor 53 12 25 damit im Leib kein Zwiespalt entstehe, sondern alle Glieder einträchtig füreinander sorgen. -1 Korinther 1Kor 53 12 26 Wenn darum ein Glied leidet, leiden alle Glieder mit; wenn ein Glied geehrt wird, freuen sich alle anderen mit ihm. -1 Korinther 1Kor 53 12 27 Ihr aber seid der Leib Christi und jeder Einzelne ist ein Glied an ihm. -1 Korinther 1Kor 53 12 28 So hat Gott in der Kirche die einen als Apostel eingesetzt, die andern als Propheten, die dritten als Lehrer; ferner verlieh er die Kraft, Wunder zu tun, sodann die Gaben, Krankheiten zu heilen, zu helfen, zu leiten, endlich die verschiedenen Arten von Zungenrede. -1 Korinther 1Kor 53 12 29 Sind etwa alle Apostel, alle Propheten, alle Lehrer? Haben alle die Kraft, Wunder zu tun? -1 Korinther 1Kor 53 12 30 Besitzen alle die Gabe, Krankheiten zu heilen? Reden alle in Zungen? Können alle solches Reden auslegen? [31a] Strebt aber nach den höheren Gnadengaben! -1 Korinther 1Kor 53 12 31 [31b] Ich zeige euch jetzt noch einen anderen Weg, einen, der alles übersteigt: -1 Korinther 1Kor 53 13 1 Wenn ich in den Sprachen der Menschen und Engel redete, /hätte aber die Liebe nicht, /wäre ich dröhnendes Erz oder eine lärmende Pauke. -1 Korinther 1Kor 53 13 2 Und wenn ich prophetisch reden könnte /und alle Geheimnisse wüsste /und alle Erkenntnis hätte; /wenn ich alle Glaubenskraft besäße /und Berge damit versetzen könnte, /hätte aber die Liebe nicht, /wäre ich nichts. -1 Korinther 1Kor 53 13 3 Und wenn ich meine ganze Habe verschenkte /und wenn ich meinen Leib dem Feuer übergäbe, /hätte aber die Liebe nicht, /nützte es mir nichts. -1 Korinther 1Kor 53 13 4 Die Liebe ist langmütig, /die Liebe ist gütig. /Sie ereifert sich nicht, /sie prahlt nicht, /sie bläht sich nicht auf. -1 Korinther 1Kor 53 13 5 Sie handelt nicht ungehörig, /sucht nicht ihren Vorteil, /lässt sich nicht zum Zorn reizen, /trägt das Böse nicht nach. -1 Korinther 1Kor 53 13 6 Sie freut sich nicht über das Unrecht, /sondern freut sich an der Wahrheit. -1 Korinther 1Kor 53 13 7 Sie erträgt alles, /glaubt alles, /hofft alles, /hält allem stand. -1 Korinther 1Kor 53 13 8 Die Liebe hört niemals auf. /Prophetisches Reden hat ein Ende, /Zungenrede verstummt, /Erkenntnis vergeht. -1 Korinther 1Kor 53 13 9 Denn Stückwerk ist unser Erkennen, /Stückwerk unser prophetisches Reden; -1 Korinther 1Kor 53 13 10 wenn aber das Vollendete kommt, /vergeht alles Stückwerk. -1 Korinther 1Kor 53 13 11 Als ich ein Kind war, /redete ich wie ein Kind, /dachte wie ein Kind /und urteilte wie ein Kind. Als ich ein Mann wurde, /legte ich ab, was Kind an mir war. -1 Korinther 1Kor 53 13 12 Jetzt schauen wir in einen Spiegel /und sehen nur rätselhafte Umrisse, /dann aber schauen wir von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich unvollkommen, /dann aber werde ich durch und durch erkennen, /so wie ich auch durch und durch erkannt worden bin. -1 Korinther 1Kor 53 13 13 Für jetzt bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; /doch am größten unter ihnen ist die Liebe. -1 Korinther 1Kor 53 14 1 Jagt der Liebe nach! Strebt aber auch nach den Geistesgaben, vor allem nach der prophetischen Rede! -1 Korinther 1Kor 53 14 2 Denn wer in Zungen redet, redet nicht zu Menschen, sondern zu Gott; keiner versteht ihn: Im Geist redet er geheimnisvolle Dinge. -1 Korinther 1Kor 53 14 3 Wer aber prophetisch redet, redet zu Menschen: Er baut auf, ermutigt, spendet Trost. -1 Korinther 1Kor 53 14 4 Wer in Zungen redet, erbaut sich selbst; wer aber prophetisch redet, baut die Gemeinde auf. -1 Korinther 1Kor 53 14 5 Ich wünschte, ihr alle würdet in Zungen reden, weit mehr aber, ihr würdet prophetisch reden. Der Prophet steht höher als der, der in Zungen redet, es sei denn, dieser legt sein Reden aus; dann baut auch er die Gemeinde auf. -1 Korinther 1Kor 53 14 6 Was nützt es euch, Brüder, wenn ich komme und in Zungen vor euch rede, euch aber keine Offenbarung, keine Erkenntnis, keine Weissagung, keine Lehre bringe? -1 Korinther 1Kor 53 14 7 Wenn leblose Musikinstrumente, eine Flöte oder eine Harfe, nicht deutlich unterschiedene Töne hervorbringen, wie soll man dann erkennen, was auf der Flöte oder auf der Harfe gespielt wird? -1 Korinther 1Kor 53 14 8 Und wenn die Trompete unklare Töne hervorbringt, wer wird dann zu den Waffen greifen? -1 Korinther 1Kor 53 14 9 So ist es auch mit euch, wenn ihr in Zungen redet, aber kein verständliches Wort hervorbringt. Wer soll dann das Gesprochene verstehen? Ihr redet nur in den Wind. -1 Korinther 1Kor 53 14 10 Es gibt wer weiß wie viele Sprachen in der Welt und nichts ist ohne Sprache. -1 Korinther 1Kor 53 14 11 Wenn ich nun den Sinn der Laute nicht kenne, bin ich für den Sprecher ein Fremder, wie der Sprecher für mich. -1 Korinther 1Kor 53 14 12 So ist es auch mit euch. Da ihr nach Geistesgaben strebt, gebt euch Mühe, dass ihr damit vor allem zum Aufbau der Gemeinde beitragt. -1 Korinther 1Kor 53 14 13 Deswegen soll einer, der in Zungen redet, darum beten, dass er es auch auslegen kann. -1 Korinther 1Kor 53 14 14 Denn wenn ich nur in Zungen bete, betet zwar mein Geist, aber mein Verstand bleibt unfruchtbar. -1 Korinther 1Kor 53 14 15 Was folgt daraus? Ich will nicht nur im Geist beten, sondern auch mit dem Verstand. Ich will nicht nur im Geist Gott preisen, sondern auch mit dem Verstand. -1 Korinther 1Kor 53 14 16 Wenn du nur im Geist den Lobpreis sprichst und ein Unkundiger anwesend ist, so kann er zu deinem Dankgebet das Amen nicht sagen; denn er versteht nicht, was du sagst. -1 Korinther 1Kor 53 14 17 Dein Dankgebet mag noch so gut sein, der andere hat keinen Nutzen davon. -1 Korinther 1Kor 53 14 18 Ich danke Gott, dass ich mehr als ihr alle in Zungen rede. -1 Korinther 1Kor 53 14 19 Doch vor der Gemeinde will ich lieber fünf Worte mit Verstand reden, um auch andere zu unterweisen, als zehntausend Worte in Zungen stammeln. -1 Korinther 1Kor 53 14 20 Seid doch nicht Kinder an Einsicht, Brüder! Seid Unmündige an Bosheit, an Einsicht aber seid reife Menschen! -1 Korinther 1Kor 53 14 21 Im Gesetz steht: [Durch Leute, die anders und in anderen Sprachen reden, werde ich zu diesem Volk sprechen;] aber auch so [werden sie nicht] auf mich [hören,] spricht der Herr. -1 Korinther 1Kor 53 14 22 So ist Zungenreden ein Zeichen nicht für die Gläubigen, sondern für die Ungläubigen, prophetisches Reden aber ein Zeichen nicht für die Ungläubigen, sondern für die Glaubenden. -1 Korinther 1Kor 53 14 23 Wenn also die ganze Gemeinde sich versammelt und alle in Zungen reden und es kommen Unkundige oder Ungläubige hinzu, werden sie dann nicht sagen: Ihr seid verrückt! -1 Korinther 1Kor 53 14 24 Wenn aber alle prophetisch reden und ein Ungläubiger oder Unkundiger kommt herein, dann wird ihm von allen ins Gewissen geredet und er fühlt sich von allen ins Verhör genommen; -1 Korinther 1Kor 53 14 25 was in seinem Herzen verborgen ist, wird aufgedeckt. Und so [wird er sich niederwerfen,] Gott [anbeten] und ausrufen: [Wahrhaftig, Gott ist bei euch!] -1 Korinther 1Kor 53 14 26 Was soll also geschehen, Brüder? Wenn ihr zusammenkommt, trägt jeder etwas bei: einer einen Psalm, ein anderer eine Lehre, der dritte eine Offenbarung; einer redet in Zungen und ein anderer deutet es. Alles geschehe so, dass es aufbaut. -1 Korinther 1Kor 53 14 27 Wenn man in Zungen reden will, so sollen es nur zwei tun, höchstens drei, und zwar einer nach dem andern; dann soll einer es auslegen. -1 Korinther 1Kor 53 14 28 Wenn aber niemand es auslegen kann, soll auch keiner vor der Gemeinde so reden. Er soll es für sich selber tun und vor Gott. -1 Korinther 1Kor 53 14 29 Auch zwei oder drei Propheten sollen zu Wort kommen; die anderen sollen urteilen. -1 Korinther 1Kor 53 14 30 Wenn aber noch einem andern Anwesenden eine Offenbarung zuteil wird, soll der erste schweigen; -1 Korinther 1Kor 53 14 31 einer nach dem andern könnt ihr alle prophetisch reden. So lernen alle etwas und alle werden ermutigt. -1 Korinther 1Kor 53 14 32 Die Äußerung prophetischer Eingebungen ist nämlich dem Willen der Propheten unterworfen. -1 Korinther 1Kor 53 14 33 Denn Gott ist nicht ein Gott der Unordnung, sondern ein Gott des Friedens. Wie es in allen Gemeinden der Heiligen üblich ist, -1 Korinther 1Kor 53 14 34 sollen die Frauen in der Versammlung schweigen; es ist ihnen nicht gestattet zu reden. Sie sollen sich unterordnen, wie auch das Gesetz es fordert. -1 Korinther 1Kor 53 14 35 Wenn sie etwas wissen wollen, dann sollen sie zu Hause ihre Männer fragen; denn es gehört sich nicht für eine Frau, vor der Gemeinde zu reden. -1 Korinther 1Kor 53 14 36 Ist etwa das Gotteswort von euch ausgegangen? Ist es etwa nur zu euch gekommen? -1 Korinther 1Kor 53 14 37 Wenn einer meint, Prophet zu sein oder geisterfüllt, soll er in dem, was ich euch schreibe, ein Gebot des Herrn erkennen. -1 Korinther 1Kor 53 14 38 Wer das nicht anerkennt, wird nicht anerkannt. -1 Korinther 1Kor 53 14 39 Strebt also nach der Prophetengabe, meine Brüder, und hindert niemand daran, in Zungen zu reden. -1 Korinther 1Kor 53 14 40 Doch alles soll in Anstand und Ordnung geschehen. -1 Korinther 1Kor 53 15 1 Ich erinnere euch, Brüder, an das Evangelium, das ich euch verkündet habe. Ihr habt es angenommen; es ist der Grund, auf dem ihr steht. -1 Korinther 1Kor 53 15 2 Durch dieses Evangelium werdet ihr gerettet, wenn ihr an dem Wortlaut festhaltet, den ich euch verkündet habe. Oder habt ihr den Glauben vielleicht unüberlegt angenommen? -1 Korinther 1Kor 53 15 3 Denn vor allem habe ich euch überliefert, was auch ich empfangen habe: Christus ist für unsere Sünden gestorben, /gemäß der Schrift, -1 Korinther 1Kor 53 15 4 und ist begraben worden. /Er ist am dritten Tag auferweckt worden, /gemäß der Schrift, -1 Korinther 1Kor 53 15 5 und erschien dem Kephas, dann den Zwölf. -1 Korinther 1Kor 53 15 6 Danach erschien er mehr als fünfhundert Brüdern zugleich; die meisten von ihnen sind noch am Leben, einige sind entschlafen. -1 Korinther 1Kor 53 15 7 Danach erschien er dem Jakobus, dann allen Aposteln. -1 Korinther 1Kor 53 15 8 Als Letztem von allen erschien er auch mir, dem Unerwarteten, der «Missgeburt». -1 Korinther 1Kor 53 15 9 Denn ich bin der geringste von den Aposteln; ich bin nicht wert, Apostel genannt zu werden, weil ich die Kirche Gottes verfolgt habe. -1 Korinther 1Kor 53 15 10 Doch durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin, und sein gnädiges Handeln an mir ist nicht ohne Wirkung geblieben. Mehr als sie alle habe ich mich abgemüht - nicht ich, sondern die Gnade Gottes zusammen mit mir. -1 Korinther 1Kor 53 15 11 Ob nun ich verkündige oder die anderen: das ist unsere Botschaft, und das ist der Glaube, den ihr angenommen habt. -1 Korinther 1Kor 53 15 12 Wenn aber verkündigt wird, dass Christus von den Toten auferweckt worden ist, wie können dann einige von euch sagen: Eine Auferstehung der Toten gibt es nicht? -1 Korinther 1Kor 53 15 13 Wenn es keine Auferstehung der Toten gibt, ist auch Christus nicht auferweckt worden. -1 Korinther 1Kor 53 15 14 Ist aber Christus nicht auferweckt worden, dann ist unsere Verkündigung leer und euer Glaube sinnlos. -1 Korinther 1Kor 53 15 15 Wir werden dann auch als falsche Zeugen Gottes entlarvt, weil wir im Widerspruch zu Gott das Zeugnis abgelegt haben: Er hat Christus auferweckt. Er hat ihn eben nicht auferweckt, wenn Tote nicht auferweckt werden. -1 Korinther 1Kor 53 15 16 Denn wenn Tote nicht auferweckt werden, ist auch Christus nicht auferweckt worden. -1 Korinther 1Kor 53 15 17 Wenn aber Christus nicht auferweckt worden ist, dann ist euer Glaube nutzlos und ihr seid immer noch in euren Sünden; -1 Korinther 1Kor 53 15 18 und auch die in Christus Entschlafenen sind dann verloren. -1 Korinther 1Kor 53 15 19 Wenn wir unsere Hoffnung nur in diesem Leben auf Christus gesetzt haben, sind wir erbärmlicher daran als alle anderen Menschen. -1 Korinther 1Kor 53 15 20 Nun aber ist Christus von den Toten auferweckt worden als der Erste der Entschlafenen. -1 Korinther 1Kor 53 15 21 Da nämlich durch einen Menschen der Tod gekommen ist, kommt durch einen Menschen auch die Auferstehung der Toten. -1 Korinther 1Kor 53 15 22 Denn wie in Adam alle sterben, so werden in Christus alle lebendig gemacht werden. -1 Korinther 1Kor 53 15 23 Es gibt aber eine bestimmte Reihenfolge: Erster ist Christus; dann folgen, wenn Christus kommt, alle, die zu ihm gehören. -1 Korinther 1Kor 53 15 24 Danach kommt das Ende, wenn er jede Macht, Gewalt und Kraft vernichtet hat und seine Herrschaft Gott, dem Vater, übergibt. -1 Korinther 1Kor 53 15 25 Denn er muss herrschen, bis Gott [ihm] alle [Feinde unter die Füße gelegt hat.] -1 Korinther 1Kor 53 15 26 Der letzte Feind, der entmachtet wird, ist der Tod. -1 Korinther 1Kor 53 15 27 Sonst hätte er [ihm] nicht [alles zu Füßen gelegt.] Wenn es aber heißt, alles sei unterworfen, ist offenbar der ausgenommen, der ihm alles unterwirft. -1 Korinther 1Kor 53 15 28 Wenn ihm dann alles unterworfen ist, wird auch er, der Sohn, sich dem unterwerfen, der ihm alles unterworfen hat, damit Gott herrscht über alles und in allem. -1 Korinther 1Kor 53 15 29 Wie kämen sonst einige dazu, sich für die Toten taufen zu lassen? Wenn Tote gar nicht auferweckt werden, warum lässt man sich dann taufen für sie? -1 Korinther 1Kor 53 15 30 Warum setzen dann auch wir uns stündlich der Gefahr aus? -1 Korinther 1Kor 53 15 31 Täglich sehe ich dem Tod ins Auge, so wahr ihr, Brüder, mein Ruhm seid, den ich in Christus Jesus, unserem Herrn, empfangen habe. -1 Korinther 1Kor 53 15 32 Was habe ich dann davon, dass ich in Ephesus, wie man so sagt, mit wilden Tieren gekämpft habe? Wenn Tote nicht auferweckt werden, dann [lasst uns essen und trinken; denn morgen sind wir tot.] -1 Korinther 1Kor 53 15 33 Lasst euch nicht irreführen! Schlechter Umgang verdirbt gute Sitten. -1 Korinther 1Kor 53 15 34 Werdet nüchtern, wie es sich gehört, und sündigt nicht! Einige Leute wissen nichts von Gott; ich sage das, damit ihr euch schämt. -1 Korinther 1Kor 53 15 35 Nun könnte einer fragen: Wie werden die Toten auferweckt, was für einen Leib werden sie haben? -1 Korinther 1Kor 53 15 36 Was für eine törichte Frage! Auch das, was du säst, wird nicht lebendig, wenn es nicht stirbt. -1 Korinther 1Kor 53 15 37 Und was du säst, hat noch nicht die Gestalt, die entstehen wird; es ist nur ein nacktes Samenkorn, zum Beispiel ein Weizenkorn oder ein anderes. -1 Korinther 1Kor 53 15 38 Gott gibt ihm die Gestalt, die er vorgesehen hat, jedem Samen eine andere. -1 Korinther 1Kor 53 15 39 Auch die Lebewesen haben nicht alle die gleiche Gestalt. Die Gestalt der Menschen ist anders als die der Haustiere, die Gestalt der Vögel anders als die der Fische. -1 Korinther 1Kor 53 15 40 Auch gibt es Himmelskörper und irdische Körper. Die Schönheit der Himmelskörper ist anders als die der irdischen Körper. -1 Korinther 1Kor 53 15 41 Der Glanz der Sonne ist anders als der Glanz des Mondes, anders als der Glanz der Sterne; denn auch die Gestirne unterscheiden sich durch ihren Glanz. -1 Korinther 1Kor 53 15 42 So ist es auch mit der Auferstehung der Toten. Was gesät wird, ist verweslich, was auferweckt wird, unverweslich. -1 Korinther 1Kor 53 15 43 Was gesät wird, ist armselig, was auferweckt wird, herrlich. Was gesät wird, ist schwach, was auferweckt wird, ist stark. -1 Korinther 1Kor 53 15 44 Gesät wird ein irdischer Leib, auferweckt ein überirdischer Leib. Wenn es einen irdischen Leib gibt, gibt es auch einen überirdischen. -1 Korinther 1Kor 53 15 45 So steht es auch in der Schrift: Adam, der Erste [Mensch, wurde ein] irdisches [Lebewesen.] Der Letzte Adam wurde lebendig machender Geist. -1 Korinther 1Kor 53 15 46 Aber zuerst kommt nicht das Überirdische; zuerst kommt das Irdische, dann das Überirdische. -1 Korinther 1Kor 53 15 47 Der Erste [Mensch] stammt [von der Erde] und ist [Erde;] der Zweite Mensch stammt vom Himmel. -1 Korinther 1Kor 53 15 48 Wie der von der Erde irdisch war, so sind es auch seine Nachfahren. Und wie der vom Himmel himmlisch ist, so sind es auch seine Nachfahren. -1 Korinther 1Kor 53 15 49 Wie wir nach dem Bild des Irdischen gestaltet wurden, so werden wir auch nach dem Bild des Himmlischen gestaltet werden. -1 Korinther 1Kor 53 15 50 Damit will ich sagen, Brüder: Fleisch und Blut können das Reich Gottes nicht erben; das Vergängliche erbt nicht das Unvergängliche. -1 Korinther 1Kor 53 15 51 Seht, ich enthülle euch ein Geheimnis: Wir werden nicht alle entschlafen, aber wir werden alle verwandelt werden - -1 Korinther 1Kor 53 15 52 plötzlich, in einem Augenblick, beim letzten Posaunenschall. Die Posaune wird erschallen, die Toten werden zur Unvergänglichkeit auferweckt, wir aber werden verwandelt werden. -1 Korinther 1Kor 53 15 53 Denn dieses Vergängliche muss sich mit Unvergänglichkeit bekleiden und dieses Sterbliche mit Unsterblichkeit. -1 Korinther 1Kor 53 15 54 Wenn sich aber dieses Vergängliche mit Unvergänglichkeit bekleidet und dieses Sterbliche mit Unsterblichkeit, dann erfüllt sich das Wort der Schrift: [Verschlungen ist der Tod vom Sieg.] -1 Korinther 1Kor 53 15 55 [Tod, wo ist dein Sieg?] /[Tod, wo ist dein Stachel?] -1 Korinther 1Kor 53 15 56 Der Stachel des Todes aber ist die Sünde, die Kraft der Sünde ist das Gesetz. -1 Korinther 1Kor 53 15 57 Gott aber sei Dank, der uns den Sieg geschenkt hat durch Jesus Christus, unseren Herrn. -1 Korinther 1Kor 53 15 58 Daher, geliebte Brüder, seid standhaft und unerschütterlich, nehmt immer eifriger am Werk des Herrn teil und denkt daran, dass im Herrn eure Mühe nicht vergeblich ist. -1 Korinther 1Kor 53 16 1 Was die Geldsammlung für die Heiligen angeht, sollt auch ihr euch an das halten, was ich für die Gemeinden Galatiens angeordnet habe. -1 Korinther 1Kor 53 16 2 Jeder soll immer am ersten Tag der Woche etwas zurücklegen und so zusammensparen, was er kann. Dann sind keine Sammlungen mehr nötig, wenn ich komme. -1 Korinther 1Kor 53 16 3 Nach meiner Ankunft werde ich eure Vertrauensleute mit Briefen nach Jerusalem schicken, damit sie eure Liebesgabe überbringen. -1 Korinther 1Kor 53 16 4 Ist es der Mühe wert, dass ich selbst hinreise, dann sollen sie mit mir reisen. -1 Korinther 1Kor 53 16 5 Ich werde zu euch kommen, wenn ich durch Mazedonien gereist bin. In Mazedonien will ich nämlich nicht bleiben, -1 Korinther 1Kor 53 16 6 aber, wenn es möglich ist, bei euch, vielleicht sogar den ganzen Winter. Wenn ich dann weiterreise, könnt ihr mir das Geleit geben. -1 Korinther 1Kor 53 16 7 Ich möchte euch diesmal nicht nur auf der Durchreise sehen; ich hoffe, einige Zeit bei euch bleiben zu können, wenn der Herr es zulässt. -1 Korinther 1Kor 53 16 8 In Ephesus will ich bis Pfingsten bleiben. -1 Korinther 1Kor 53 16 9 Denn weit und wirksam ist mir hier eine Tür geöffnet worden; doch auch an Gegnern fehlt es nicht. -1 Korinther 1Kor 53 16 10 Wenn Timotheus kommt, achtet darauf, dass ihr ihn nicht entmutigt; denn er arbeitet im Dienst des Herrn wie ich. -1 Korinther 1Kor 53 16 11 Keiner soll ihn gering schätzen. Verabschiedet ihn dann in Frieden, damit er zu mir zurückkehrt; ich warte auf ihn mit den Brüdern. -1 Korinther 1Kor 53 16 12 Was den Bruder Apollos angeht, so habe ich ihn dringend gebeten, er möge mit den Brüdern zu euch reisen, aber er wollte auf keinen Fall jetzt gehen. Er wird kommen, wenn er eine günstige Gelegenheit findet. -1 Korinther 1Kor 53 16 13 Seid wachsam, steht fest im Glauben, [seid mutig, seid stark!] -1 Korinther 1Kor 53 16 14 Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe. -1 Korinther 1Kor 53 16 15 Ich habe noch eine Bitte, Brüder. Ihr kennt das Haus des Stephanas: Sie sind die erste Frucht Achaias und haben sich in den Dienst der Heiligen gestellt. -1 Korinther 1Kor 53 16 16 Ordnet euch ihnen unter, ebenso ihren Helfern und Mitarbeitern! -1 Korinther 1Kor 53 16 17 Es freut mich, dass Stephanas, Fortunatus und Achaikus zu mir gekommen sind; sie sind mir ein Ersatz für euch, da ihr nicht hier sein könnt. -1 Korinther 1Kor 53 16 18 Sie haben mich und euch erfreut und aufgerichtet. Verweigert solchen Männern eure Anerkennung nicht! -1 Korinther 1Kor 53 16 19 Es grüßen euch die Gemeinden in der Provinz Asien. Aquila und Priska und ihre Hausgemeinde senden euch viele Grüße im Herrn. -1 Korinther 1Kor 53 16 20 Es grüßen euch alle Brüder. Grüßt einander mit dem heiligen Kuss! -1 Korinther 1Kor 53 16 21 Den Gruß schreibe ich, Paulus, eigenhändig. -1 Korinther 1Kor 53 16 22 Wer den Herrn nicht liebt, sei verflucht! Marána tha - Unser Herr, komm! -1 Korinther 1Kor 53 16 23 Die Gnade Jesu, des Herrn, sei mit euch! -1 Korinther 1Kor 53 16 24 Meine Liebe ist mit euch allen in Christus Jesus. -2 Korinther 2Kor 54 1 1 Paulus, durch Gottes Willen Apostel Christi Jesu, und der Bruder Timotheus an die Kirche Gottes, die in Korinth ist, und an alle Heiligen in ganz Achaia. -2 Korinther 2Kor 54 1 2 Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus. -2 Korinther 2Kor 54 1 3 Gepriesen sei der Gott und Vater Jesu Christi, unseres Herrn, der Vater des Erbarmens und der Gott allen Trostes. -2 Korinther 2Kor 54 1 4 Er tröstet uns in all unserer Not, damit auch wir die Kraft haben, alle zu trösten, die in Not sind, durch den Trost, mit dem auch wir von Gott getröstet werden. -2 Korinther 2Kor 54 1 5 Wie uns nämlich die Leiden Christi überreich zuteil geworden sind, so wird uns durch Christus auch überreicher Trost zuteil. -2 Korinther 2Kor 54 1 6 Sind wir aber in Not, so ist es zu eurem Trost und Heil, und werden wir getröstet, so geschieht auch das zu eurem Trost; er wird wirksam, wenn ihr geduldig die gleichen Leiden ertragt, die auch wir ertragen. -2 Korinther 2Kor 54 1 7 Unsere Hoffnung für euch ist unerschütterlich; wir sind sicher, dass ihr mit uns nicht nur an den Leiden teilhabt, sondern auch am Trost. -2 Korinther 2Kor 54 1 8 Wir wollen euch die Not nicht verschweigen, Brüder, die in der Provinz Asien über uns kam und uns über alles Maß bedrückte; unsere Kraft war erschöpft, so sehr, dass wir am Leben verzweifelten. -2 Korinther 2Kor 54 1 9 Aber wir haben unser Todesurteil hingenommen, weil wir unser Vertrauen nicht auf uns selbst setzen wollten, sondern auf Gott, der die Toten auferweckt. -2 Korinther 2Kor 54 1 10 Er hat uns aus dieser großen Todesnot errettet und rettet uns noch; auf ihm ruht unsere Hoffnung, dass er uns auch in Zukunft retten wird. -2 Korinther 2Kor 54 1 11 Helft aber auch ihr, indem ihr für uns betet, damit viele Menschen in unserem Namen Dank sagen für die Gnade, die uns geschenkt wurde. -2 Korinther 2Kor 54 1 12 Denn das ist unser Ruhm - und dafür zeugt auch unser Gewissen -, dass wir in dieser Welt, vor allem euch gegenüber, in der Aufrichtigkeit und Lauterkeit, wie Gott sie schenkt, gehandelt haben, nicht aufgrund menschlicher Weisheit, sondern aufgrund göttlicher Gnade. -2 Korinther 2Kor 54 1 13 Und wenn wir euch schreiben, meinen wir nichts anderes, als was ihr lest und versteht; ich hoffe, ihr werdet noch ganz verstehen, -2 Korinther 2Kor 54 1 14 was wir meinen und was ihr zum Teil schon verstanden habt, nämlich dass ihr am Tag Jesu, unseres Herrn, auf uns stolz sein dürft, so wie wir auf euch. -2 Korinther 2Kor 54 1 15 In dieser Zuversicht wollte ich zunächst zu euch kommen, damit ihr ein zweites Mal Gnade erfahren hättet. -2 Korinther 2Kor 54 1 16 Von euch wollte ich dann nach Mazedonien reisen und von Mazedonien zu euch zurückkommen, um von euch nach Judäa geleitet zu werden. -2 Korinther 2Kor 54 1 17 War dieser Entschluss etwa leichtsinnig? Plane ich, wie manche Menschen planen, sodass mein Ja auch ein Nein sein kann? -2 Korinther 2Kor 54 1 18 Gott ist treu, er bürgt dafür, dass unser Wort euch gegenüber nicht Ja und Nein zugleich ist. -2 Korinther 2Kor 54 1 19 Denn Gottes Sohn Jesus Christus, der euch durch uns verkündigt wurde - durch mich, Silvanus und Timotheus -, ist nicht als Ja und Nein zugleich gekommen; in ihm ist das Ja verwirklicht. -2 Korinther 2Kor 54 1 20 Er ist das Ja zu allem, was Gott verheißen hat. Darum rufen wir durch ihn zu Gottes Lobpreis auch das Amen. -2 Korinther 2Kor 54 1 21 Gott aber, der uns und euch in der Treue zu Christus festigt und der uns alle gesalbt hat, -2 Korinther 2Kor 54 1 22 er ist es auch, der uns sein Siegel aufgedrückt und als ersten Anteil (am verheißenen Heil) den Geist in unser Herz gegeben hat. -2 Korinther 2Kor 54 1 23 Ich rufe aber Gott zum Zeugen an und schwöre bei meinem Leben, dass ich nur, um euch zu schonen, nicht mehr nach Korinth gekommen bin. -2 Korinther 2Kor 54 1 24 Wir wollen ja nicht Herren über euren Glauben sein, sondern wir sind Helfer zu eurer Freude; denn im Glauben seid ihr fest verwurzelt. -2 Korinther 2Kor 54 2 1 Ich entschloss mich also, nicht noch einmal zu euch zu kommen und euch zu betrüben. -2 Korinther 2Kor 54 2 2 Wenn ich euch nämlich betrübe, wer wird mich dann erfreuen? Etwa der, den ich selbst betrübt habe? -2 Korinther 2Kor 54 2 3 Und so schrieb ich, statt selber zu kommen, einen Brief, um nicht von denen betrübt zu werden, die mich erfreuen sollten; und ich bin sicher, dass meine Freude auch die Freude von euch allen ist. -2 Korinther 2Kor 54 2 4 Ich schrieb euch aus großer Bedrängnis und Herzensnot, unter vielen Tränen, nicht um euch zu betrüben, nein, um euch meine übergroße Liebe spüren zu lassen. -2 Korinther 2Kor 54 2 5 Wenn aber einer Betrübnis verursacht hat, hat er nicht mich betrübt, sondern mehr oder weniger - um nicht zu übertreiben - euch alle. -2 Korinther 2Kor 54 2 6 Die Strafe, die dem Schuldigen von der Mehrheit auferlegt wurde, soll genügen. -2 Korinther 2Kor 54 2 7 Jetzt sollt ihr lieber verzeihen und trösten, damit der Mann nicht von allzu großer Traurigkeit überwältigt wird. -2 Korinther 2Kor 54 2 8 Darum bitte ich euch, ihm gegenüber Liebe walten zu lassen. -2 Korinther 2Kor 54 2 9 Gerade deswegen habe ich euch ja auch geschrieben, weil ich wissen wollte, ob ihr wirklich in allen Stücken gehorsam seid. -2 Korinther 2Kor 54 2 10 Wem ihr aber verzeiht, dem verzeihe auch ich. Denn auch ich habe, wenn hier etwas zu verzeihen war, im Angesicht Christi um euretwillen verziehen, -2 Korinther 2Kor 54 2 11 damit wir nicht vom Satan überlistet werden; wir kennen seine Absichten nur zu gut. -2 Korinther 2Kor 54 2 12 Als ich dann nach Troas kam, um das Evangelium Christi zu verkünden, und mir der Herr eine Tür öffnete, -2 Korinther 2Kor 54 2 13 hatte mein Geist dennoch keine Ruhe, weil ich meinen Bruder Titus nicht fand. So nahm ich Abschied und reiste nach Mazedonien. -2 Korinther 2Kor 54 2 14 Dank sei Gott, der uns stets im Siegeszug Christi mitführt und durch uns den Duft der Erkenntnis Christi an allen Orten verbreitet. -2 Korinther 2Kor 54 2 15 Denn wir sind Christi Wohlgeruch für Gott unter denen, die gerettet werden, wie unter denen, die verloren gehen. -2 Korinther 2Kor 54 2 16 Den einen sind wir Todesgeruch, der Tod bringt; den anderen Lebensduft, der Leben verheißt. Wer aber ist dazu fähig? -2 Korinther 2Kor 54 2 17 Wir sind jedenfalls nicht wie die vielen anderen, die mit dem Wort Gottes ein Geschäft machen. Wir verkünden es aufrichtig und in Christus, von Gott her und vor Gott. -2 Korinther 2Kor 54 3 1 Fangen wir schon wieder an, uns selbst zu empfehlen? Oder brauchen wir - wie gewisse Leute - Empfehlungsschreiben an euch oder von euch? -2 Korinther 2Kor 54 3 2 Unser Empfehlungsschreiben seid ihr; es ist eingeschrieben in unser Herz und alle Menschen können es lesen und verstehen. -2 Korinther 2Kor 54 3 3 Unverkennbar seid ihr ein Brief Christi, ausgefertigt durch unseren Dienst, [geschrieben] nicht mit Tinte, sondern mit dem Geist des lebendigen Gottes, nicht [auf Tafeln aus Stein,] sondern - wie [auf Tafeln - in Herzen von Fleisch.] -2 Korinther 2Kor 54 3 4 Wir haben durch Christus so großes Vertrauen zu Gott. -2 Korinther 2Kor 54 3 5 Doch sind wir dazu nicht von uns aus fähig, als ob wir uns selbst etwas zuschreiben könnten; unsere Befähigung stammt vielmehr von Gott. -2 Korinther 2Kor 54 3 6 Er hat uns fähig gemacht, Diener des Neuen Bundes zu sein, nicht des Buchstabens, sondern des Geistes. Denn der Buchstabe tötet, der Geist aber macht lebendig. -2 Korinther 2Kor 54 3 7 Wenn aber schon der Dienst, der zum Tod führt und dessen Buchstaben in Stein gemeißelt waren, so herrlich war, dass die Israeliten das Gesicht des Mose nicht anschauen konnten, weil es eine Herrlichkeit ausstrahlte, die doch vergänglich war, -2 Korinther 2Kor 54 3 8 wie sollte da der Dienst des Geistes nicht viel herrlicher sein? -2 Korinther 2Kor 54 3 9 Wenn schon der Dienst, der zur Verurteilung führt, herrlich war, so wird der Dienst, der zur Gerechtigkeit führt, noch viel herrlicher sein. -2 Korinther 2Kor 54 3 10 Eigentlich kann von Herrlichkeit in jenem Fall gar nicht die Rede sein, wo das Verherrlichte vor der größeren Herrlichkeit verblasst. -2 Korinther 2Kor 54 3 11 Wenn nämlich schon das Vergängliche in Herrlichkeit erschien: die Herrlichkeit des Bleibenden wird es überstrahlen. -2 Korinther 2Kor 54 3 12 Weil wir eine solche Hoffnung haben, treten wir mit großem Freimut auf, -2 Korinther 2Kor 54 3 13 nicht wie [Mose, der über sein Gesicht eine Hülle legte,] damit die Israeliten das Verblassen des Glanzes nicht sahen. -2 Korinther 2Kor 54 3 14 Doch ihr Denken wurde verhärtet. Bis zum heutigen Tag liegt die gleiche Hülle auf dem Alten Bund, wenn daraus vorgelesen wird, und es bleibt verhüllt, dass er in Christus ein Ende nimmt. -2 Korinther 2Kor 54 3 15 Bis heute liegt die Hülle auf ihrem Herzen, wenn Mose vorgelesen wird. -2 Korinther 2Kor 54 3 16 Sobald sich aber einer dem Herrn zuwendet, [wird die Hülle entfernt.] -2 Korinther 2Kor 54 3 17 Der Herr aber ist der Geist, und wo der Geist des Herrn wirkt, da ist Freiheit. -2 Korinther 2Kor 54 3 18 Wir alle spiegeln mit enthülltem Angesicht die [Herrlichkeit des Herrn] wider und werden so in sein eigenes Bild verwandelt, von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, durch den Geist des Herrn. -2 Korinther 2Kor 54 4 1 Daher erlahmt unser Eifer nicht in dem Dienst, der uns durch Gottes Erbarmen übertragen wurde. -2 Korinther 2Kor 54 4 2 Wir haben uns von aller schimpflichen Arglist losgesagt; wir handeln nicht hinterhältig und verfälschen das Wort Gottes nicht, sondern lehren offen die Wahrheit. So empfehlen wir uns vor dem Angesicht Gottes jedem menschlichen Gewissen. -2 Korinther 2Kor 54 4 3 Wenn unser Evangelium dennoch verhüllt ist, ist es nur denen verhüllt, die verloren gehen; -2 Korinther 2Kor 54 4 4 denn der Gott dieser Weltzeit hat das Denken der Ungläubigen verblendet. So strahlt ihnen der Glanz der Heilsbotschaft nicht auf, der Botschaft von der Herrlichkeit Christi, der Gottes Ebenbild ist. -2 Korinther 2Kor 54 4 5 Wir verkündigen nämlich nicht uns selbst, sondern Jesus Christus als den Herrn, uns aber als eure Knechte um Jesu willen. -2 Korinther 2Kor 54 4 6 Denn Gott, der sprach: Aus Finsternis soll Licht aufleuchten!, er ist in unseren Herzen aufgeleuchtet, damit wir erleuchtet werden zur Erkenntnis des göttlichen Glanzes auf dem Antlitz Christi. -2 Korinther 2Kor 54 4 7 Diesen Schatz tragen wir in zerbrechlichen Gefäßen; so wird deutlich, dass das Übermaß der Kraft von Gott und nicht von uns kommt. -2 Korinther 2Kor 54 4 8 Von allen Seiten werden wir in die Enge getrieben und finden doch noch Raum; wir wissen weder aus noch ein und verzweifeln dennoch nicht; -2 Korinther 2Kor 54 4 9 wir werden gehetzt und sind doch nicht verlassen; wir werden niedergestreckt und doch nicht vernichtet. -2 Korinther 2Kor 54 4 10 Wohin wir auch kommen, immer tragen wir das Todesleiden Jesu an unserem Leib, damit auch das Leben Jesu an unserem Leib sichtbar wird. -2 Korinther 2Kor 54 4 11 Denn immer werden wir, obgleich wir leben, um Jesu willen dem Tod ausgeliefert, damit auch das Leben Jesu an unserem sterblichen Fleisch offenbar wird. -2 Korinther 2Kor 54 4 12 So erweist an uns der Tod, an euch aber das Leben seine Macht. -2 Korinther 2Kor 54 4 13 Doch haben wir den gleichen Geist des Glaubens, von dem es in der Schrift heißt: [Ich habe geglaubt, darum habe ich geredet.] Auch wir glauben und darum reden wir. -2 Korinther 2Kor 54 4 14 Denn wir wissen, dass der, welcher Jesus, den Herrn, auferweckt hat, auch uns mit Jesus auferwecken und uns zusammen mit euch (vor sein Angesicht) stellen wird. -2 Korinther 2Kor 54 4 15 Alles tun wir euretwegen, damit immer mehr Menschen aufgrund der überreich gewordenen Gnade den Dank vervielfachen, Gott zur Ehre. -2 Korinther 2Kor 54 4 16 Darum werden wir nicht müde; wenn auch unser äußerer Mensch aufgerieben wird, der innere wird Tag für Tag erneuert. -2 Korinther 2Kor 54 4 17 Denn die kleine Last unserer gegenwärtigen Not schafft uns in maßlosem Übermaß ein ewiges Gewicht an Herrlichkeit, -2 Korinther 2Kor 54 4 18 uns, die wir nicht auf das Sichtbare starren, sondern nach dem Unsichtbaren ausblicken; denn das Sichtbare ist vergänglich, das Unsichtbare ist ewig. -2 Korinther 2Kor 54 5 1 Wir wissen: Wenn unser irdisches Zelt abgebrochen wird, dann haben wir eine Wohnung von Gott, ein nicht von Menschenhand errichtetes ewiges Haus im Himmel. -2 Korinther 2Kor 54 5 2 Im gegenwärtigen Zustand seufzen wir und sehnen uns danach, mit dem himmlischen Haus überkleidet zu werden. -2 Korinther 2Kor 54 5 3 So bekleidet, werden wir nicht nackt erscheinen. -2 Korinther 2Kor 54 5 4 Solange wir nämlich in diesem Zelt leben, seufzen wir unter schwerem Druck, weil wir nicht entkleidet, sondern überkleidet werden möchten, damit so das Sterbliche vom Leben verschlungen werde. -2 Korinther 2Kor 54 5 5 Gott aber, der uns gerade dazu fähig gemacht hat, er hat uns auch als ersten Anteil den Geist gegeben. -2 Korinther 2Kor 54 5 6 Wir sind also immer zuversichtlich, auch wenn wir wissen, dass wir fern vom Herrn in der Fremde leben, solange wir in diesem Leib zu Hause sind; -2 Korinther 2Kor 54 5 7 denn als Glaubende gehen wir unseren Weg, nicht als Schauende. -2 Korinther 2Kor 54 5 8 Weil wir aber zuversichtlich sind, ziehen wir es vor, aus dem Leib auszuwandern und daheim beim Herrn zu sein. -2 Korinther 2Kor 54 5 9 Deswegen suchen wir unsere Ehre darin, ihm zu gefallen, ob wir daheim oder in der Fremde sind. -2 Korinther 2Kor 54 5 10 Denn wir alle müssen vor dem Richterstuhl Christi offenbar werden, damit jeder seinen Lohn empfängt für das Gute oder Böse, das er im irdischen Leben getan hat. -2 Korinther 2Kor 54 5 11 So versuchen wir, erfüllt von Ehrfurcht vor dem Herrn, Menschen zu gewinnen; Gott aber kennt uns durch und durch. Ich hoffe, dass auch euer Urteil über mich sich zur vollen Wahrheit durchgerungen hat. -2 Korinther 2Kor 54 5 12 Damit wollen wir uns nicht wieder vor euch rühmen, sondern wir geben euch Gelegenheit, rühmend auf uns hinzuweisen, damit ihr denen entgegentreten könnt, die sich nur rühmen, um ihr Gesicht zu wahren, ihr Herz aber nicht zeigen dürfen. -2 Korinther 2Kor 54 5 13 Wenn wir nämlich von Sinnen waren, so geschah es für Gott; wenn wir besonnen sind, geschieht es für euch. -2 Korinther 2Kor 54 5 14 Denn die Liebe Christi drängt uns, da wir erkannt haben: Einer ist für alle gestorben, also sind alle gestorben. -2 Korinther 2Kor 54 5 15 Er ist aber für alle gestorben, damit die Lebenden nicht mehr für sich leben, sondern für den, der für sie starb und auferweckt wurde. -2 Korinther 2Kor 54 5 16 Also schätzen wir von jetzt an niemand mehr nur nach menschlichen Maßstäben ein; auch wenn wir früher Christus nach menschlichen Maßstäben eingeschätzt haben, jetzt schätzen wir ihn nicht mehr so ein. -2 Korinther 2Kor 54 5 17 Wenn also jemand in Christus ist, dann ist er eine neue Schöpfung: Das Alte ist vergangen, Neues ist geworden. -2 Korinther 2Kor 54 5 18 Aber das alles kommt von Gott, der uns durch Christus mit sich versöhnt und uns den Dienst der Versöhnung aufgetragen hat. -2 Korinther 2Kor 54 5 19 Ja, Gott war es, der in Christus die Welt mit sich versöhnt hat, indem er den Menschen ihre Verfehlungen nicht anrechnete und uns das Wort von der Versöhnung (zur Verkündigung) anvertraute. -2 Korinther 2Kor 54 5 20 Wir sind also Gesandte an Christi statt, und Gott ist es, der durch uns mahnt. Wir bitten an Christi statt: Lasst euch mit Gott versöhnen! -2 Korinther 2Kor 54 5 21 Er hat den, der keine Sünde kannte, für uns zur Sünde gemacht, damit wir in ihm Gerechtigkeit Gottes würden. -2 Korinther 2Kor 54 6 1 Als Mitarbeiter Gottes ermahnen wir euch, dass ihr seine Gnade nicht vergebens empfangt. -2 Korinther 2Kor 54 6 2 Denn es heißt: [Zur Zeit der Gnade erhöre ich dich,] /[am Tag der Rettung helfe ich dir.] Jetzt ist sie da, [die Zeit der Gnade;] jetzt ist er da, [der Tag der Rettung.] -2 Korinther 2Kor 54 6 3 Niemand geben wir auch nur den geringsten Anstoß, damit unser Dienst nicht getadelt werden kann. -2 Korinther 2Kor 54 6 4 In allem erweisen wir uns als Gottes Diener: durch große Standhaftigkeit, in Bedrängnis, in Not, in Angst, -2 Korinther 2Kor 54 6 5 unter Schlägen, in Gefängnissen, in Zeiten der Unruhe, unter der Last der Arbeit, in durchwachten Nächten, durch Fasten, -2 Korinther 2Kor 54 6 6 durch lautere Gesinnung, durch Erkenntnis, durch Langmut, durch Güte, durch den Heiligen Geist, durch ungeheuchelte Liebe, -2 Korinther 2Kor 54 6 7 durch das Wort der Wahrheit, in der Kraft Gottes, mit den Waffen der Gerechtigkeit in der Rechten und in der Linken, -2 Korinther 2Kor 54 6 8 bei Ehrung und Schmähung, bei übler Nachrede und bei Lob. Wir gelten als Betrüger und sind doch wahrhaftig; -2 Korinther 2Kor 54 6 9 wir werden verkannt und doch anerkannt; wir sind wie Sterbende und seht: wir leben; wir werden gezüchtigt und doch nicht getötet; -2 Korinther 2Kor 54 6 10 uns wird Leid zugefügt und doch sind wir jederzeit fröhlich; wir sind arm und machen doch viele reich; wir haben nichts und haben doch alles. -2 Korinther 2Kor 54 6 11 Unser Mund hat sich für euch aufgetan, Korinther, unser Herz ist weit geworden. -2 Korinther 2Kor 54 6 12 In uns ist es nicht zu eng für euch; eng ist es in eurem Herzen. -2 Korinther 2Kor 54 6 13 Lasst doch als Antwort darauf - ich rede wie zu meinen Kindern - auch euer Herz weit aufgehen! -2 Korinther 2Kor 54 6 14 Beugt euch nicht mit Ungläubigen unter das gleiche Joch! Was haben denn Gerechtigkeit und Gesetzwidrigkeit miteinander zu tun? Was haben Licht und Finsternis gemeinsam? -2 Korinther 2Kor 54 6 15 Was für ein Einklang herrscht zwischen Christus und Beliar? Was hat ein Gläubiger mit einem Ungläubigen gemeinsam? -2 Korinther 2Kor 54 6 16 Wie verträgt sich der Tempel Gottes mit Götzenbildern? Wir sind doch der Tempel des lebendigen Gottes; denn Gott hat gesprochen: [Ich will unter ihnen wohnen und mit ihnen gehen.] /[Ich werde ihr Gott sein] /[und sie werden mein Volk sein.] -2 Korinther 2Kor 54 6 17 [Zieht darum weg aus ihrer Mitte] /und sondert euch ab, spricht der Herr, /[und fasst nichts Unreines an.] /[Dann will ich euch aufnehmen] -2 Korinther 2Kor 54 6 18 und euer [Vater sein] /[und ihr sollt meine Söhne und Töchter sein,] /[spricht der Herr,] /[der Herrscher über die ganze Schöpfung.] -2 Korinther 2Kor 54 7 1 Das sind die Verheißungen, die wir haben, liebe Brüder. Reinigen wir uns also von aller Unreinheit des Leibes und des Geistes und streben wir in Gottesfurcht nach vollkommener Heiligung. -2 Korinther 2Kor 54 7 2 Gebt uns doch Raum in eurem Herzen! Niemand haben wir geschädigt, niemand zugrunde gerichtet, niemand übervorteilt. -2 Korinther 2Kor 54 7 3 Ich sage das nicht, um euch zu verurteilen; denn eben habe ich gesagt, dass ihr in unserem Herzen wohnt, verbunden mit uns zum Leben und zum Sterben. -2 Korinther 2Kor 54 7 4 Ich habe großes Vertrauen zu euch; ich bin sehr stolz auf euch. Trotz all unserer Not bin ich von Trost erfüllt und ströme über von Freude. -2 Korinther 2Kor 54 7 5 Als wir nach Mazedonien gekommen waren, fanden wir in unserer Schwachheit keine Ruhe. Überall bedrängten uns Schwierigkeiten: von außen Widerspruch und Anfeindung, im Innern Angst und Furcht. -2 Korinther 2Kor 54 7 6 Aber Gott, der die Niedergeschlagenen aufrichtet, hat auch uns aufgerichtet, und zwar durch die Ankunft des Titus - -2 Korinther 2Kor 54 7 7 nicht nur durch seine Ankunft, sondern auch durch den Trost, den er bei euch erfahren hatte. Er erzählte uns von eurer Sehnsucht, eurer Klage, eurem Eifer für mich, sodass ich mich noch mehr freute. -2 Korinther 2Kor 54 7 8 Dass ich euch aber mit meinem Brief traurig gemacht habe, tut mir nicht Leid. Wenn es mir auch eine Weile Leid tat - ich sehe ja, dass dieser Brief euch, wenn auch nur für kurze Zeit, traurig gemacht hat -: -2 Korinther 2Kor 54 7 9 jetzt freue ich mich, nicht weil ihr traurig geworden seid, sondern weil die Traurigkeit euch zur Sinnesänderung geführt hat. Denn es war eine gottgewollte Traurigkeit; so ist euch durch uns kein Nachteil erwachsen. -2 Korinther 2Kor 54 7 10 Die gottgewollte Traurigkeit verursacht nämlich Sinnesänderung zum Heil, die nicht bereut zu werden braucht; die weltliche Traurigkeit aber führt zum Tod. -2 Korinther 2Kor 54 7 11 Wie groß war doch der Eifer, zu dem euch diese gottgewollte Traurigkeit geführt hat, wie aufrichtig eure Entschuldigung, euer Unwille, eure Furcht, eure Sehnsucht, wie wirksam eure Anstrengung und am Ende die Bestrafung! In jeder Hinsicht hat es sich gezeigt, dass ihr in dieser Sache unschuldig seid. -2 Korinther 2Kor 54 7 12 Wenn ich euch also geschrieben habe, so tat ich es nicht, um den zu treffen, der Unrecht getan hatte, auch nicht, um dem Recht zu verschaffen, der Unrecht erlitten hatte, sondern ich tat es, damit euer Eifer für uns sichtbar werde vor euch und vor Gott. -2 Korinther 2Kor 54 7 13 Deswegen sind wir jetzt getröstet. Wir wurden aber nicht nur getröstet, sondern darüber hinaus erfreut durch die Freude des Titus, dessen Geist neue Kraft gefunden hat durch euch alle. -2 Korinther 2Kor 54 7 14 Wenn ich euch vor ihm gerühmt hatte, so brauchte ich mich jetzt nicht zu schämen. Im Gegenteil, unser Lob vor Titus erwies sich als volle Wahrheit, wie auch alles Wahrheit ist, was wir euch verkündigt haben. -2 Korinther 2Kor 54 7 15 Er ist euch von Herzen zugetan, wenn er daran denkt, wie ihr euch alle gehorsam gezeigt und ihn mit Furcht und Zittern aufgenommen habt. -2 Korinther 2Kor 54 7 16 Ich freue mich, dass ich in jeder Hinsicht auf euch vertrauen kann. -2 Korinther 2Kor 54 8 1 Brüder, wir wollen euch jetzt von der Gnade erzählen, die Gott den Gemeinden Mazedoniens erwiesen hat. -2 Korinther 2Kor 54 8 2 Während sie durch große Not geprüft wurden, verwandelten sich ihre übergroße Freude und ihre tiefe Armut in den Reichtum ihres selbstlosen Gebens. -2 Korinther 2Kor 54 8 3 Ich bezeuge, dass sie nach Kräften und sogar über ihre Kräfte spendeten, ganz von sich aus, -2 Korinther 2Kor 54 8 4 indem sie sich geradezu aufdrängten und uns um die Gunst baten, zur Hilfeleistung für die Heiligen beitragen zu dürfen. -2 Korinther 2Kor 54 8 5 Und über unsere Erwartung hinaus haben sie sich eingesetzt, zunächst für den Herrn, aber auch für uns, wie es Gottes Wille war. -2 Korinther 2Kor 54 8 6 Daraufhin ermutigten wir Titus, dieses Liebeswerk, das er früher bei euch begonnen hatte, nun auch zu vollenden. -2 Korinther 2Kor 54 8 7 Wie ihr aber an allem reich seid, an Glauben, Rede und Erkenntnis, an jedem Eifer und an der Liebe, die wir in euch begründet haben, so sollt ihr euch auch an diesem Liebeswerk mit reichlichen Spenden beteiligen. -2 Korinther 2Kor 54 8 8 Ich meine das nicht als strenge Weisung, aber ich gebe euch Gelegenheit, angesichts des Eifers anderer auch eure Liebe als echt zu erweisen. -2 Korinther 2Kor 54 8 9 Denn ihr wisst, was Jesus Christus, unser Herr, in seiner Liebe getan hat: Er, der reich war, wurde euretwegen arm, um euch durch seine Armut reich zu machen. -2 Korinther 2Kor 54 8 10 Ich gebe euch nur einen Rat, der euch helfen soll; ihr habt ja schon voriges Jahr angefangen, etwas zu unternehmen, und zwar aus eigenem Entschluss. -2 Korinther 2Kor 54 8 11 Jetzt sollt ihr das Begonnene zu Ende führen, damit das Ergebnis dem guten Willen entspricht - je nach eurem Besitz. -2 Korinther 2Kor 54 8 12 Wenn nämlich der gute Wille da ist, dann ist jeder willkommen mit dem, was er hat, und man fragt nicht nach dem, was er nicht hat. -2 Korinther 2Kor 54 8 13 Denn es geht nicht darum, dass ihr in Not geratet, indem ihr anderen helft; es geht um einen Ausgleich. -2 Korinther 2Kor 54 8 14 Im Augenblick soll euer Überfluss ihrem Mangel abhelfen, damit auch ihr Überfluss einmal eurem Mangel abhilft. So soll ein Ausgleich entstehen, -2 Korinther 2Kor 54 8 15 wie es in der Schrift heißt: [Wer viel gesammelt hatte, hatte nicht zu viel, und wer wenig, hatte nicht zu wenig.] -2 Korinther 2Kor 54 8 16 Dank sei Gott, der den gleichen Eifer für euch auch Titus ins Herz gelegt hat. -2 Korinther 2Kor 54 8 17 Denn Titus war mit meinem Vorschlag einverstanden und sein Eifer war so groß, dass er aus eigenem Entschluss gleich zu euch abreiste. -2 Korinther 2Kor 54 8 18 Zusammen mit ihm haben wir den Bruder geschickt, der wegen seiner Verkündigung des Evangeliums in allen Gemeinden Anerkennung findet -2 Korinther 2Kor 54 8 19 und außerdem von den Gemeinden dazu bestimmt wurde, unser Reisegefährte zu sein, wenn wir diese Liebesgabe zur Ehre des Herrn und als Zeichen unseres guten Willens überbringen. -2 Korinther 2Kor 54 8 20 Denn angesichts der großen Spende, die von uns überbracht werden soll, möchten wir vermeiden, dass man uns verdächtigt. -2 Korinther 2Kor 54 8 21 Es liegt uns nämlich daran, dass alles [einwandfrei zugeht,] nicht nur [vor dem Herrn,] sondern [auch vor den Menschen.] -2 Korinther 2Kor 54 8 22 Wir haben aber mit den beiden noch einen weiteren Bruder geschickt, dessen Eifer wir vielfach und bei vielen Gelegenheiten feststellen konnten und der sich in diesem Fall noch eifriger zeigt, weil er viel von euch erwartet. -2 Korinther 2Kor 54 8 23 Was nun Titus angeht: Er ist mein Gefährte und mein Mitarbeiter, der für euch tätig ist; unsere anderen Brüder aber sind Abgesandte der Gemeinden und ein Abglanz Christi. -2 Korinther 2Kor 54 8 24 Legt also ihnen gegenüber und damit vor den Gemeinden das Zeugnis eurer Liebe ab und zeigt, dass wir euch zu Recht gerühmt haben. -2 Korinther 2Kor 54 9 1 Eigentlich ist es unnötig, euch über das Hilfswerk für die Heiligen zu schreiben. -2 Korinther 2Kor 54 9 2 Denn ich kenne euren guten Willen und rühme euch vor den Mazedoniern, indem ich ihnen sage: Achaia ist seit einem Jahr gerüstet. Und euer Eifer hat viele andere angespornt. -2 Korinther 2Kor 54 9 3 Trotzdem habe ich die Brüder zu euch geschickt; denn unser Lob für euch könnte in dieser Hinsicht verfrüht gewesen sein. Ihr solltet also jetzt wirklich, wie ich sagte, gerüstet sein. -2 Korinther 2Kor 54 9 4 Wenn nämlich Mazedonier mit mir kämen und euch noch nicht gerüstet fänden, dann könnte es geschehen, dass wir uns wegen dieser unserer Erwartung zu schämen hätten - um nicht zu sagen, ihr hättet euch zu schämen. -2 Korinther 2Kor 54 9 5 Ich hielt es also für notwendig, die Brüder zu bitten, sie möchten vorausreisen und eure in Aussicht gestellte Spende schon jetzt einsammeln, damit sie dann verfügbar ist, und zwar als großzügige Spende, nicht als Gabe des Geizes. -2 Korinther 2Kor 54 9 6 Denkt daran: Wer kärglich sät, wird auch kärglich ernten; wer reichlich sät, wird reichlich ernten. -2 Korinther 2Kor 54 9 7 Jeder gebe, wie er es sich in seinem Herzen vorgenommen hat, nicht verdrossen und nicht unter Zwang; denn Gott liebt [einen fröhlichen Geber.] -2 Korinther 2Kor 54 9 8 In seiner Macht kann Gott alle Gaben über euch ausschütten, sodass euch allezeit in allem alles Nötige ausreichend zur Verfügung steht und ihr noch genug habt, um allen Gutes zu tun, -2 Korinther 2Kor 54 9 9 wie es in der Schrift heißt: [Reichlich gibt er den Armen;] /[seine Gerechtigkeit hat Bestand für immer.] -2 Korinther 2Kor 54 9 10 Gott, der [Samen gibt für die Aussaat und Brot zur Nahrung,] wird auch euch das Saatgut geben und die Saat aufgehen lassen; er wird [die Früchte eurer Gerechtigkeit] wachsen lassen. -2 Korinther 2Kor 54 9 11 In allem werdet ihr reich genug sein, um selbstlos schenken zu können; und wenn wir diese Gabe überbringen, wird sie Dank an Gott hervorrufen. -2 Korinther 2Kor 54 9 12 Denn euer Dienst und eure Opfergabe füllen nicht nur die leeren Hände der Heiligen, sondern werden weiterwirken als vielfältiger Dank an Gott. -2 Korinther 2Kor 54 9 13 Vom Zeugnis eines solchen Dienstes bewegt, werden sie Gott dafür preisen, dass ihr euch gehorsam zum Evangelium Christi bekannt und dass ihr ihnen und allen selbstlos geholfen habt. -2 Korinther 2Kor 54 9 14 In ihrem Gebet für euch werden sie sich angesichts der übergroßen Gnade, die Gott euch geschenkt hat, eng mit euch verbunden fühlen. -2 Korinther 2Kor 54 9 15 Dank sei Gott für sein unfassbares Geschenk. -2 Korinther 2Kor 54 10 1 Ich, Paulus, der ja im persönlichen Umgang mit euch so unterwürfig, aus der Ferne aber so unerschrocken sein soll, ich ermahne euch angesichts der Freundlichkeit und Güte Christi -2 Korinther 2Kor 54 10 2 und bitte euch: Zwingt mich nicht, bei meinem Kommen so unerschrocken und fest aufzutreten, wie ich es gegen gewisse Leute zu tun gedenke, die meinen, wir verhalten uns wie Menschen dieser Welt. -2 Korinther 2Kor 54 10 3 Wir leben zwar in dieser Welt, kämpfen aber nicht mit den Waffen dieser Welt. -2 Korinther 2Kor 54 10 4 Die Waffen, die wir bei unserem Feldzug einsetzen, sind nicht irdisch, aber sie haben durch Gott die Macht, Festungen zu schleifen; mit ihnen reißen wir -2 Korinther 2Kor 54 10 5 alle hohen Gedankengebäude nieder, die sich gegen die Erkenntnis Gottes auftürmen. Wir nehmen alles Denken gefangen, sodass es Christus gehorcht; -2 Korinther 2Kor 54 10 6 wir sind entschlossen, alle Ungehorsamen zu strafen, sobald ihr wirklich gehorsam geworden seid. -2 Korinther 2Kor 54 10 7 Schaut auf das, was vor Augen liegt. Wenn jemand überzeugt ist, Christus zu gehören, dann soll er doch auch bedenken, dass nicht nur er, sondern auch wir Christus gehören. -2 Korinther 2Kor 54 10 8 Und wenn ich etwas mehr auf unsere Vollmacht poche, werde ich mich nicht zu scheuen brauchen. Der Herr hat sie mir allerdings verliehen, damit ich bei euch aufbaue, nicht damit ich niederreiße; -2 Korinther 2Kor 54 10 9 ich möchte nicht den Anschein erwecken, als wollte ich euch durch meine Briefe einschüchtern. -2 Korinther 2Kor 54 10 10 Ja, die Briefe, wird gesagt, die sind wuchtig und voll Kraft, aber sein persönliches Auftreten ist matt und seine Worte sind armselig. -2 Korinther 2Kor 54 10 11 Wer so redet, der soll sich merken: Wie wir durch das geschriebene Wort aus der Ferne wirken, so können wir auch in eurer Gegenwart tatkräftig auftreten. -2 Korinther 2Kor 54 10 12 Wir sind allerdings nicht so vermessen, uns gleich zu stellen oder zu vergleichen mit gewissen Leuten, die sich selbst anpreisen. In ihrem Unverstand messen sie sich an sich selbst und vergleichen sich mit sich selbst. -2 Korinther 2Kor 54 10 13 Wir dagegen wollen uns nicht maßlos rühmen, sondern jenen Maßstab anlegen, den uns Gott zugeteilt hat, dass wir nämlich bis zu euch gelangt sind. -2 Korinther 2Kor 54 10 14 Wir überschreiten also nicht unser Maß, wie wir es tun würden, wenn wir nicht bis zu euch gelangt wären; denn wir sind wirklich als Erste mit dem Evangelium Christi bis zu euch gekommen. -2 Korinther 2Kor 54 10 15 Wir rühmen uns also nicht maßlos und mit fremden Leistungen; aber wir haben die Hoffnung, wenn euer Glaube stärker wird, vor euren Augen über das uns (bisher) gesetzte Maß weit hinauszuwachsen -2 Korinther 2Kor 54 10 16 und die Heilsbotschaft über eure Grenzen hinauszutragen. Nach einem fremden Maßstab und auf einem Feld, das schon bestellt ist, wollen wir keinen Ruhm ernten. -2 Korinther 2Kor 54 10 17 [Wer sich also rühmen will, der rühme sich] des Herrn. -2 Korinther 2Kor 54 10 18 Denn nicht, wer sich selbst empfiehlt, ist anerkannt, sondern der, den der Herr empfiehlt. -2 Korinther 2Kor 54 11 1 Lasst euch doch ein wenig Unverstand von mir gefallen! Aber das tut ihr ja. -2 Korinther 2Kor 54 11 2 Denn ich liebe euch mit der Eifersucht Gottes; ich habe euch einem einzigen Mann verlobt, um euch als reine Jungfrau zu Christus zu führen. -2 Korinther 2Kor 54 11 3 Ich fürchte aber, wie die Schlange einst durch ihre Falschheit Eva täuschte, könntet auch ihr in euren Gedanken von der aufrichtigen und reinen Hingabe an Christus abkommen. -2 Korinther 2Kor 54 11 4 Ihr nehmt es ja offenbar hin, wenn irgendeiner daherkommt und einen anderen Jesus verkündigt, als wir verkündigt haben, wenn ihr einen anderen Geist empfangt, als ihr empfangen habt, oder ein anderes Evangelium, als ihr angenommen habt. -2 Korinther 2Kor 54 11 5 Ich denke doch, ich stehe den Überaposteln keineswegs nach. -2 Korinther 2Kor 54 11 6 Im Reden mag ich ein Stümper sein, aber nicht in der Erkenntnis; wir haben sie euch in keiner Weise und in keinem Fall vorenthalten. -2 Korinther 2Kor 54 11 7 Oder habe ich einen Fehler gemacht, als ich, um euch zu erhöhen, mich selbst erniedrigte und euch das Evangelium Gottes verkündete, ohne etwas dafür zu nehmen? -2 Korinther 2Kor 54 11 8 Andere Gemeinden habe ich ausgeplündert und Geld von ihnen genommen, um euch dienen zu können. -2 Korinther 2Kor 54 11 9 Aber als ich zu euch kam und in Schwierigkeiten geriet, bin ich niemand zur Last gefallen; was ich zu wenig hatte, ergänzten die Brüder, die aus Mazedonien kamen. Ich habe also darauf Wert gelegt, euch in keiner Weise zur Last zu fallen, und werde auch weiterhin darauf Wert legen. -2 Korinther 2Kor 54 11 10 So gewiss die Wahrheit Christi in mir ist: diesen Ruhm wird mir im Gebiet von Achaia niemand nehmen. -2 Korinther 2Kor 54 11 11 Warum? Liebe ich euch etwa nicht? Gott weiß es. -2 Korinther 2Kor 54 11 12 Was ich aber tue, werde ich auch in Zukunft tun: Ich werde denen die Gelegenheit nehmen, die nur die Gelegenheit suchen, sich Achtung zu verschaffen, um so dazustehen wie wir. -2 Korinther 2Kor 54 11 13 Denn diese Leute sind Lügenapostel, unehrliche Arbeiter; sie tarnen sich freilich als Apostel Christi. -2 Korinther 2Kor 54 11 14 Kein Wunder, denn auch der Satan tarnt sich als Engel des Lichts. -2 Korinther 2Kor 54 11 15 Es ist also nicht erstaunlich, wenn sich auch seine Handlanger als Diener der Gerechtigkeit tarnen. Ihr Ende wird ihren Taten entsprechen. -2 Korinther 2Kor 54 11 16 Noch einmal sage ich: Keiner soll mich für einen Narren halten. Tut ihr es aber doch, dann lasst mich auch als Narren gewähren, damit auch ich ein wenig prahlen kann. -2 Korinther 2Kor 54 11 17 Was ich hier sage, sage ich nicht im Sinn des Herrn, sondern sozusagen als Narr im falschen Stolz des Prahlers. -2 Korinther 2Kor 54 11 18 Da viele Menschen im Sinn dieser Welt prahlen, will auch ich einmal prahlen. -2 Korinther 2Kor 54 11 19 Ihr lasst euch die Narren ja gern gefallen, ihr klugen Leute. -2 Korinther 2Kor 54 11 20 Denn ihr nehmt es hin, wenn euch jemand versklavt, ausbeutet und in seine Gewalt bringt, wenn jemand anmaßend auftritt und euch ins Gesicht schlägt. -2 Korinther 2Kor 54 11 21 Zu meiner Schande muss ich gestehen: Dazu bin ich allerdings zu schwach gewesen. Womit aber jemand prahlt - ich rede jetzt als Narr -, damit kann auch ich prahlen. -2 Korinther 2Kor 54 11 22 Sie sind Hebräer - ich auch. Sie sind Israeliten - ich auch. Sie sind Nachkommen Abrahams - ich auch. -2 Korinther 2Kor 54 11 23 Sie sind Diener Christi - jetzt rede ich ganz unvernünftig -, ich noch mehr: Ich ertrug mehr Mühsal, war häufiger im Gefängnis, wurde mehr geschlagen, war oft in Todesgefahr. -2 Korinther 2Kor 54 11 24 Fünfmal erhielt ich von Juden die neununddreißig Hiebe; -2 Korinther 2Kor 54 11 25 dreimal wurde ich ausgepeitscht, einmal gesteinigt, dreimal erlitt ich Schiffbruch, eine Nacht und einen Tag trieb ich auf hoher See. -2 Korinther 2Kor 54 11 26 Ich war oft auf Reisen, gefährdet durch Flüsse, gefährdet durch Räuber, gefährdet durch das eigene Volk, gefährdet durch Heiden, gefährdet in der Stadt, gefährdet in der Wüste, gefährdet auf dem Meer, gefährdet durch falsche Brüder. -2 Korinther 2Kor 54 11 27 Ich erduldete Mühsal und Plage, durchwachte viele Nächte, ertrug Hunger und Durst, häufiges Fasten, Kälte und Blöße. -2 Korinther 2Kor 54 11 28 Um von allem andern zu schweigen, weise ich noch auf den täglichen Andrang zu mir und die Sorge für alle Gemeinden hin. -2 Korinther 2Kor 54 11 29 Wer leidet unter seiner Schwachheit, ohne dass ich mit ihm leide? Wer kommt zu Fall, ohne dass ich von Sorge verzehrt werde? -2 Korinther 2Kor 54 11 30 Wenn schon geprahlt sein muss, will ich mit meiner Schwachheit prahlen. -2 Korinther 2Kor 54 11 31 Gott, der Vater Jesu, des Herrn, er, der gepriesen ist in Ewigkeit, weiß, dass ich nicht lüge. -2 Korinther 2Kor 54 11 32 In Damaskus ließ der Statthalter des Königs Aretas die Stadt der Damaszener bewachen, um mich festzunehmen. -2 Korinther 2Kor 54 11 33 Aber durch ein Fenster wurde ich in einem Korb die Stadtmauer hinuntergelassen und so entkam ich ihm. -2 Korinther 2Kor 54 12 1 Ich muss mich ja rühmen; zwar nützt es nichts, trotzdem will ich jetzt von Erscheinungen und Offenbarungen sprechen, die mir der Herr geschenkt hat. -2 Korinther 2Kor 54 12 2 Ich kenne jemand, einen Diener Christi, der vor vierzehn Jahren bis in den dritten Himmel entrückt wurde; ich weiß allerdings nicht, ob es mit dem Leib oder ohne den Leib geschah, nur Gott weiß es. -2 Korinther 2Kor 54 12 5 Diesen Mann will ich rühmen; was mich selbst angeht, will ich mich nicht rühmen, höchstens meiner Schwachheit. -2 Korinther 2Kor 54 12 6 Wenn ich mich dennoch rühmen wollte, wäre ich zwar kein Narr, sondern würde die Wahrheit sagen. Aber ich verzichte darauf; denn jeder soll mich nur nach dem beurteilen, was er an mir sieht oder aus meinem Mund hört. -2 Korinther 2Kor 54 12 7 Damit ich mich wegen der einzigartigen Offenbarungen nicht überhebe, wurde mir ein Stachel ins Fleisch gestoßen: ein Bote Satans, der mich mit Fäusten schlagen soll, damit ich mich nicht überhebe. -2 Korinther 2Kor 54 12 8 Dreimal habe ich den Herrn angefleht, dass dieser Bote Satans von mir ablasse. -2 Korinther 2Kor 54 12 9 Er aber antwortete mir: Meine Gnade genügt dir; denn sie erweist ihre Kraft in der Schwachheit. Viel lieber also will ich mich meiner Schwachheit rühmen, damit die Kraft Christi auf mich herabkommt. -2 Korinther 2Kor 54 12 10 Deswegen bejahe ich meine Ohnmacht, alle Misshandlungen und Nöte, Verfolgungen und Ängste, die ich für Christus ertrage; denn wenn ich schwach bin, dann bin ich stark. -2 Korinther 2Kor 54 12 11 Jetzt bin ich wirklich ein Narr geworden; ihr habt mich dazu gezwungen. Eigentlich sollte ich von euch gerühmt werden; denn in nichts bin ich hinter den Überaposteln zurückgeblieben, obgleich ich nichts bin. -2 Korinther 2Kor 54 12 12 Das, woran man den Apostel erkennt, wurde mit großer Ausdauer unter euch vollbracht: Zeichen, Wunder und machtvolle Taten. -2 Korinther 2Kor 54 12 13 Worin seid ihr denn im Vergleich mit den übrigen Gemeinden zu kurz gekommen? Höchstens darin, dass gerade ich euch nicht zur Last gefallen bin. Dann verzeiht mir bitte dieses Unrecht! -2 Korinther 2Kor 54 12 14 Schon zum dritten Mal will ich jetzt zu euch kommen und ich werde euch nicht zur Last fallen; ich suche ja nicht euer Geld, sondern euch. Denn nicht die Kinder sollen für die Eltern sparen, sondern die Eltern für die Kinder. -2 Korinther 2Kor 54 12 15 Ich aber will sehr gern alles aufwenden und mich für euch aufreiben. Wenn ich euch so sehr liebe, soll ich deswegen weniger Liebe empfangen? -2 Korinther 2Kor 54 12 16 Nun gut! Eine schwere Last habe ich euch zwar nicht zugemutet; aber habe ich euch vielleicht mit Verschlagenheit und List in mein Netz gelockt? -2 Korinther 2Kor 54 12 17 Habe ich euch vielleicht durch einen, den ich zu euch sandte, übervorteilt? -2 Korinther 2Kor 54 12 18 Ja, ich habe Titus gebeten, euch zu besuchen, und den Bruder mit ihm gesandt. Hat Titus euch etwa übervorteilt? Haben wir nicht beide im gleichen Geist gehandelt? Sind wir nicht in den gleichen Spuren gegangen? -2 Korinther 2Kor 54 12 19 Gewiss denkt ihr schon lange, dass wir uns vor euch nur herausreden wollen. Aber wir reden in Christus, vor dem Angesicht Gottes. Und alles, liebe Brüder, geschieht, um eure Gemeinde aufzubauen. -2 Korinther 2Kor 54 12 20 Denn ich fürchte, dass ich euch bei meinem Kommen nicht so finde, wie ich euch zu finden wünsche, und dass ihr mich so findet, wie ihr mich nicht zu finden wünscht. Ich fürchte, dass es zu Streit, Eifersucht, Zornesausbrüchen, Ehrgeiz, Verleumdungen, übler Nachrede, Überheblichkeit, allgemeiner Verwirrung kommt; -2 Korinther 2Kor 54 12 21 dass mein Gott, wenn ich wiederkomme, mich noch einmal vor euch demütigt; dass ich Grund haben werde, traurig zu sein über viele, die schon früher Sünder waren und sich trotz ihrer Unreinheit, Unzucht und Ausschweifung noch nicht zur Umkehr entschlossen haben. -2 Korinther 2Kor 54 13 1 Das ist das dritte Mal, dass ich zu euch komme. [Durch die Aussage von zwei oder drei Zeugen wird jede Sache entschieden.] -2 Korinther 2Kor 54 13 2 Denen, die sich früher verfehlt haben, und allen Übrigen sage ich jetzt aus der Ferne dasselbe, was ich schon bei meinem zweiten Aufenthalt angekündigt habe: Wenn ich komme, werde ich keine Nachsicht mehr üben. -2 Korinther 2Kor 54 13 3 Denn ihr verlangt einen Beweis dafür, dass durch mich Christus spricht, der nicht in seiner Schwachheit, sondern in seiner Kraft unter euch wirkt. -2 Korinther 2Kor 54 13 4 Zwar wurde er in seiner Schwachheit gekreuzigt, aber er lebt aus Gottes Kraft. Auch wir sind schwach in ihm, aber wir werden zusammen mit ihm vor euren Augen aus Gottes Kraft leben. -2 Korinther 2Kor 54 13 5 Fragt euch selbst, ob ihr im Glauben seid, prüft euch selbst! Erfahrt ihr nicht an euch selbst, dass Christus Jesus in euch ist? Sonst hättet ihr ja (als Gläubige) schon versagt. -2 Korinther 2Kor 54 13 6 Ich hoffe aber, ihr werdet erkennen, dass wir nicht versagt haben. -2 Korinther 2Kor 54 13 7 Doch flehen wir zu Gott, dass ihr nichts Böses tut, nicht, damit wir gerechtfertigt erscheinen, sondern nur, damit ihr das Gute tut, wir aber wie Versager dastehen. -2 Korinther 2Kor 54 13 8 Denn wir können unsere Kraft nicht gegen die Wahrheit einsetzen, nur für die Wahrheit. -2 Korinther 2Kor 54 13 9 So ist es uns eine Freude, wenn wir schwach dastehen, ihr aber euch als stark erweist. Das ist es, was wir erflehen: eure vollständige Erneuerung. -2 Korinther 2Kor 54 13 10 Deswegen schreibe ich das alles aus der Ferne, um nicht, wenn ich zu euch komme, Strenge gebrauchen zu müssen kraft der Vollmacht, die der Herr mir zum Aufbauen, nicht zum Niederreißen gegeben hat. -2 Korinther 2Kor 54 13 11 Im Übrigen, liebe Brüder, freut euch, kehrt zur Ordnung zurück, lasst euch ermahnen, seid eines Sinnes und lebt in Frieden! Dann wird der Gott der Liebe und des Friedens mit euch sein. -2 Korinther 2Kor 54 13 12 Grüßt einander mit dem heiligen Kuss! Es grüßen euch alle Heiligen. -2 Korinther 2Kor 54 13 13 Die Gnade Jesu Christi, des Herrn, die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen! +Römer Röm 52 11 1 Brüder, ich wünsche von ganzem Herzen und bete zu Gott, dass sie gerettet werden. +Römer Röm 52 11 2 Denn ich bezeuge ihnen, dass sie Eifer haben für Gott; aber es ist ein Eifer ohne Erkenntnis. +Römer Röm 52 11 3 Da sie die Gerechtigkeit Gottes verkannten und ihre eigene aufrichten wollten, haben sie sich der Gerechtigkeit Gottes nicht unterworfen. +Römer Röm 52 11 4 Denn Christus ist das Ende des Gesetzes und jeder, der an ihn glaubt, wird gerecht. +Römer Röm 52 11 5 Mose schreibt: [Wer sich an die Gesetzesgerechtigkeit hält] in seinem Tun, [wird durch sie leben.] +Römer Röm 52 11 6 Die Glaubensgerechtigkeit aber spricht: [Sag nicht in deinem Herzen: Wer wird in den Himmel hinaufsteigen?] Das hieße: Christus herabholen. +Römer Röm 52 11 7 Oder: [Wer wird in den Abgrund hinabsteigen?] Das hieße: Christus von den Toten heraufführen. +Römer Röm 52 11 8 Was also sagt sie? [Das Wort ist dir nahe, es ist in deinem Mund und in deinem Herzen.] Gemeint ist das Wort des Glaubens, das wir verkündigen; +Römer Röm 52 11 9 denn wenn du mit deinem Mund bekennst: «Jesus ist der Herr» und in deinem Herzen glaubst: «Gott hat ihn von den Toten auferweckt», so wirst du gerettet werden. +Römer Röm 52 11 10 Wer mit dem Herzen glaubt und mit dem Mund bekennt, wird Gerechtigkeit und Heil erlangen. +Römer Röm 52 11 11 Denn die Schrift sagt: [Wer an ihn glaubt, wird nicht zugrunde gehen.] +Römer Röm 52 11 12 Darin gibt es keinen Unterschied zwischen Juden und Griechen. Alle haben denselben Herrn; aus seinem Reichtum beschenkt er alle, die ihn anrufen. +Römer Röm 52 11 13 Denn [jeder, der den Namen des Herrn anruft, wird gerettet werden.] +Römer Röm 52 11 14 Wie sollen sie nun den anrufen, an den sie nicht glauben? Wie sollen sie an den glauben, von dem sie nichts gehört haben? Wie sollen sie hören, wenn niemand verkündigt? +Römer Röm 52 11 15 Wie soll aber jemand verkündigen, wenn er nicht gesandt ist? Darum heißt es in der Schrift: [Wie sind die Freudenboten willkommen, die Gutes verkündigen!] +Römer Röm 52 11 16 Doch nicht alle sind dem Evangelium gehorsam geworden. Denn Jesaja sagt: [Herr, wer hat unserer Botschaft geglaubt?] +Römer Röm 52 11 17 So gründet der Glaube in der Botschaft, die Botschaft im Wort Christi. +Römer Röm 52 11 18 Aber, so frage ich, haben sie die Boten etwa nicht gehört? Doch, sie haben sie gehört; denn [ihre Stimme war in der ganzen Welt zu hören und ihr Wort bis an die Enden der Erde.] +Römer Röm 52 11 19 Hat dann Israel, so frage ich, die Botschaft nicht verstanden? Zunächst antwortet Mose: [Ich will euch eifersüchtig machen auf ein Volk, das kein Volk ist; auf ein unverständiges Volk will ich euch zornig machen.] +Römer Röm 52 11 20 Und Jesaja wagt sogar zu sagen: [Ich ließ mich finden von denen, die nicht nach mir suchten; ich offenbarte mich denen, die nicht nach mir fragten.] +Römer Röm 52 11 21 Über Israel aber sagt er: [Den ganzen Tag habe ich meine Hände ausgestreckt nach einem ungehorsamen und widerspenstigen Volk.] +Römer Röm 52 12 1 Ich frage also: Hat Gott sein Volk verstoßen? Keineswegs! Denn auch ich bin ein Israelit, ein Nachkomme Abrahams, aus dem Stamm Benjamin. +Römer Röm 52 12 2 [Gott hat sein Volk nicht verstoßen,] das er einst erwählt hat. Oder wisst ihr nicht, was die Schrift von Elija berichtet? Elija führte Klage gegen Israel und sagte: +Römer Röm 52 12 3 [Herr, sie haben deine Propheten getötet und deine Altäre zerstört. Ich allein bin übrig geblieben, und nun trachten sie auch mir nach dem Leben.] +Römer Röm 52 12 4 Gott aber antwortete ihm: [Ich habe siebentausend Männer] für mich [übrig gelassen, die ihr Knie nicht vor Baal gebeugt haben.] +Römer Röm 52 12 5 Ebenso gibt es auch in der gegenwärtigen Zeit einen Rest, der aus Gnade erwählt ist - +Römer Röm 52 12 6 aus Gnade, nicht mehr aufgrund von Werken; sonst wäre die Gnade nicht mehr Gnade. +Römer Röm 52 12 7 Das bedeutet: Was Israel erstrebt, hat nicht das ganze Volk, sondern nur der erwählte Rest erlangt; die übrigen wurden verstockt, +Römer Röm 52 12 8 wie es in der Schrift heißt: [Gott gab ihnen einen Geist der Betäubung, Augen, die nicht sehen, und Ohren, die nicht hören, bis zum heutigen Tag.] +Römer Röm 52 12 9 Und David sagt: [Ihr Opfertisch werde für sie zur Schlinge und zur Falle, zur Ursache des Sturzes und der Bestrafung.] +Römer Röm 52 12 10 [Ihre Augen sollen erblinden, sodass sie nichts mehr sehen; ihren Rücken beuge für immer!] +Römer Röm 52 12 11 Nun frage ich: Sind sie etwa gestrauchelt, damit sie zu Fall kommen? Keineswegs! Vielmehr kam durch ihr Versagen das Heil zu den Heiden, um sie selbst eifersüchtig zu machen. +Römer Röm 52 12 12 Wenn aber schon durch ihr Versagen die Welt und durch ihr Verschulden die Heiden reich werden, dann wird das erst recht geschehen, wenn ganz Israel zum Glauben kommt. +Römer Röm 52 12 13 Euch, den Heiden, sage ich: Gerade als Apostel der Heiden preise ich meinen Dienst, +Römer Röm 52 12 14 weil ich hoffe, die Angehörigen meines Volkes eifersüchtig zu machen und wenigstens einige von ihnen zu retten. +Römer Röm 52 12 15 Denn wenn schon ihre Verwerfung für die Welt Versöhnung gebracht hat, dann wird ihre Annahme nichts anderes sein als Leben aus dem Tod. +Römer Röm 52 12 16 Ist die Erstlingsgabe vom Teig heilig, so ist es auch der ganze Teig; ist die Wurzel heilig, so sind es auch die Zweige. +Römer Röm 52 12 17 Wenn aber einige Zweige herausgebrochen wurden und wenn du als Zweig vom wilden Ölbaum in den edlen Ölbaum eingepfropft wurdest und damit Anteil erhieltest an der Kraft seiner Wurzel, +Römer Röm 52 12 18 so erhebe dich nicht über die anderen Zweige. Wenn du es aber tust, sollst du wissen: Nicht du trägst die Wurzel, sondern die Wurzel trägt dich. +Römer Röm 52 12 19 Nun wirst du sagen: Die Zweige wurden doch herausgebrochen, damit ich eingepfropft werde. +Römer Röm 52 12 20 Gewiss, sie wurden herausgebrochen, weil sie nicht glaubten. Du aber stehst an ihrer Stelle, weil du glaubst. Sei daher nicht überheblich, sondern fürchte dich! +Römer Röm 52 12 21 Hat Gott die Zweige, die von Natur zum edlen Baum gehören, nicht verschont, so wird er auch dich nicht verschonen. +Römer Röm 52 12 22 Erkenne die Güte Gottes und seine Strenge! Die Strenge gegen jene, die gefallen sind, Gottes Güte aber gegen dich, sofern du in seiner Güte bleibst; sonst wirst auch du herausgehauen werden. +Römer Röm 52 12 23 Ebenso werden auch jene, wenn sie nicht am Unglauben fest halten, wieder eingepfropft werden; denn Gott hat die Macht, sie wieder einzupfropfen. +Römer Röm 52 12 24 Wenn du aus dem von Natur wilden Ölbaum herausgehauen und gegen die Natur in den edlen Ölbaum eingepfropft wurdest, dann werden erst recht sie als die von Natur zugehörigen Zweige ihrem eigenen Ölbaum wieder eingepfropft werden. +Römer Röm 52 12 25 Damit ihr euch nicht auf eigene Einsicht verlasst, Brüder, sollt ihr dieses Geheimnis wissen: Verstockung liegt auf einem Teil Israels, bis die Heiden in voller Zahl das Heil erlangt haben; +Römer Röm 52 12 26 dann wird ganz Israel gerettet werden, wie es in der Schrift heißt: [Der Retter wird aus Zion kommen,] /[er wird alle Gottlosigkeit von Jakob entfernen.] +Römer Röm 52 12 27 [Das ist der Bund, den ich ihnen gewähre,] /[wenn ich ihre Sünden wegnehme.] +Römer Röm 52 12 28 Vom Evangelium her gesehen sind sie Feinde Gottes, und das um euretwillen; von ihrer Erwählung her gesehen sind sie von Gott geliebt, und das um der Väter willen. +Römer Röm 52 12 29 Denn unwiderruflich sind Gnade und Berufung, die Gott gewährt. +Römer Röm 52 12 30 Und wie ihr einst Gott ungehorsam wart, jetzt aber infolge ihres Ungehorsams Erbarmen gefunden habt, +Römer Röm 52 12 31 so sind sie infolge des Erbarmens, das ihr gefunden habt, ungehorsam geworden, damit jetzt auch sie Erbarmen finden. +Römer Röm 52 12 32 Gott hat alle in den Ungehorsam eingeschlossen, um sich aller zu erbarmen. +Römer Röm 52 12 33 O Tiefe des Reichtums, der Weisheit und der Erkenntnis Gottes! Wie unergründlich sind seine Entscheidungen, wie unerforschlich seine Wege! +Römer Röm 52 12 34 Denn [wer hat die Gedanken des Herrn erkannt? Oder wer ist sein Ratgeber gewesen?] +Römer Röm 52 12 35 [Wer hat ihm etwas gegeben, sodass Gott ihm etwas zurückgeben müsste?] +Römer Röm 52 12 36 Denn aus ihm und durch ihn und auf ihn hin ist die ganze Schöpfung. Ihm sei Ehre in Ewigkeit! Amen. +Römer Röm 52 13 1 Angesichts des Erbarmens Gottes ermahne ich euch, meine Brüder, euch selbst als lebendiges und heiliges Opfer darzubringen, das Gott gefällt; das ist für euch der wahre und angemessene Gottesdienst. +Römer Röm 52 13 2 Gleicht euch nicht dieser Welt an, sondern wandelt euch und erneuert euer Denken, damit ihr prüfen und erkennen könnt, was der Wille Gottes ist: was ihm gefällt, was gut und vollkommen ist. +Römer Röm 52 13 3 Aufgrund der Gnade, die mir gegeben ist, sage ich einem jeden von euch: Strebt nicht über das hinaus, was euch zukommt, sondern strebt danach, besonnen zu sein, jeder nach dem Maß des Glaubens, das Gott ihm zugeteilt hat. +Römer Röm 52 13 4 Denn wie wir an dem einen Leib viele Glieder haben, aber nicht alle Glieder denselben Dienst leisten, +Römer Röm 52 13 5 so sind wir, die vielen, ein Leib in Christus, als einzelne aber sind wir Glieder, die zueinander gehören. +Römer Röm 52 13 6 Wir haben unterschiedliche Gaben, je nach der uns verliehenen Gnade. Hat einer die Gabe prophetischer Rede, dann rede er in Übereinstimmung mit dem Glauben; +Römer Röm 52 13 7 hat einer die Gabe des Dienens, dann diene er. Wer zum Lehren berufen ist, der lehre; +Römer Röm 52 13 8 wer zum Trösten und Ermahnen berufen ist, der tröste und ermahne. Wer gibt, gebe ohne Hintergedanken; wer Vorsteher ist, setze sich eifrig ein; wer Barmherzigkeit übt, der tue es freudig. +Römer Röm 52 13 9 Eure Liebe sei ohne Heuchelei. Verabscheut das Böse, haltet fest am Guten! +Römer Röm 52 13 10 Seid einander in brüderlicher Liebe zugetan, übertrefft euch in gegenseitiger Achtung! +Römer Röm 52 13 11 Lasst nicht nach in eurem Eifer, lasst euch vom Geist entflammen und dient dem Herrn! +Römer Röm 52 13 12 Seid fröhlich in der Hoffnung, geduldig in der Bedrängnis, beharrlich im Gebet! +Römer Röm 52 13 13 Helft den Heiligen, wenn sie in Not sind; gewährt jederzeit Gastfreundschaft! +Römer Röm 52 13 14 Segnet eure Verfolger; segnet sie, verflucht sie nicht! +Römer Röm 52 13 15 Freut euch mit den Fröhlichen und weint mit den Weinenden! +Römer Röm 52 13 16 Seid untereinander eines Sinnes; strebt nicht hoch hinaus, sondern bleibt demütig! [Haltet euch nicht selbst für weise!] +Römer Röm 52 13 17 Vergeltet niemand Böses mit Bösem! [Seid allen Menschen gegenüber auf Gutes bedacht!] +Römer Röm 52 13 18 Soweit es euch möglich ist, haltet mit allen Menschen Frieden! +Römer Röm 52 13 19 Rächt euch nicht selber, liebe Brüder, sondern lasst Raum für den Zorn (Gottes); denn in der Schrift steht: [Mein ist die Rache, ich werde vergelten,] spricht der Herr. +Römer Röm 52 13 20 Vielmehr: [Wenn dein Feind Hunger hat, gib ihm zu essen, wenn er Durst hat, gib ihm zu trinken; tust du das, dann sammelst du glühende Kohlen auf sein Haupt.] +Römer Röm 52 13 21 Lass dich nicht vom Bösen besiegen, sondern besiege das Böse durch das Gute! +Römer Röm 52 14 1 Jeder leiste den Trägern der staatlichen Gewalt den schuldigen Gehorsam. Denn es gibt keine staatliche Gewalt, die nicht von Gott stammt; jede ist von Gott eingesetzt. +Römer Röm 52 14 2 Wer sich daher der staatlichen Gewalt widersetzt, stellt sich gegen die Ordnung Gottes, und wer sich ihm entgegenstellt, wird dem Gericht verfallen. +Römer Röm 52 14 3 Vor den Trägern der Macht hat sich nicht die gute, sondern die böse Tat zu fürchten; willst du also ohne Furcht vor der staatlichen Gewalt leben, dann tue das Gute, sodass du ihre Anerkennung findest. +Römer Röm 52 14 4 Sie steht im Dienst Gottes und verlangt, dass du das Gute tust. Wenn du aber Böses tust, fürchte dich! Denn nicht ohne Grund trägt sie das Schwert. Sie steht im Dienst Gottes und vollstreckt das Urteil an dem, der Böses tut. +Römer Röm 52 14 5 Deshalb ist es notwendig, Gehorsam zu leisten, nicht allein aus Furcht vor der Strafe, sondern vor allem um des Gewissens willen. +Römer Röm 52 14 6 Das ist auch der Grund, weshalb ihr Steuern zahlt; denn in Gottes Auftrag handeln jene, die Steuern einzuziehen haben. +Römer Röm 52 14 7 Gebt allen, was ihr ihnen schuldig seid, sei es Steuer oder Zoll, sei es Furcht oder Ehre. +Römer Röm 52 14 8 Bleibt niemand etwas schuldig; nur die Liebe schuldet ihr einander immer. Wer den andern liebt, hat das Gesetz erfüllt. +Römer Röm 52 14 9 Denn die Gebote: [Du sollst nicht die Ehe brechen, du sollst nicht töten, du sollst nicht stehlen, du sollst nicht begehren!,] und alle anderen Gebote sind in dem einen Satz zusammengefasst: [Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.] +Römer Röm 52 14 10 Die Liebe tut dem Nächsten nichts Böses. Also ist die Liebe die Erfüllung des Gesetzes. +Römer Röm 52 14 11 Bedenkt die gegenwärtige Zeit: Die Stunde ist gekommen, aufzustehen vom Schlaf. Denn jetzt ist das Heil uns näher als zu der Zeit, da wir gläubig wurden. +Römer Röm 52 14 12 Die Nacht ist vorgerückt, der Tag ist nahe. Darum lasst uns ablegen die Werke der Finsternis und anlegen die Waffen des Lichts. +Römer Röm 52 14 13 Lasst uns ehrenhaft leben wie am Tag, ohne maßloses Essen und Trinken, ohne Unzucht und Ausschweifung, ohne Streit und Eifersucht. +Römer Röm 52 14 14 Legt (als neues Gewand) den Herrn Jesus Christus an und sorgt nicht so für euren Leib, dass die Begierden erwachen. +Römer Röm 52 15 1 Nehmt den an, der im Glauben schwach ist, ohne mit ihm über verschiedene Auffassungen zu streiten. +Römer Röm 52 15 2 Der eine glaubt, alles essen zu dürfen, der Schwache aber isst kein Fleisch. +Römer Röm 52 15 3 Wer Fleisch isst, verachte den nicht, der es nicht isst; wer kein Fleisch isst, richte den nicht, der es isst. Denn Gott hat ihn angenommen. +Römer Röm 52 15 4 Wie kannst du den Diener eines anderen richten? Sein Herr entscheidet, ob er steht oder fällt. Er wird aber stehen; denn der Herr bewirkt, dass er steht. +Römer Röm 52 15 5 Der eine bevorzugt bestimmte Tage, der andere macht keinen Unterschied zwischen den Tagen. Jeder soll aber von seiner Auffassung überzeugt sein. +Römer Röm 52 15 6 Wer einen bestimmten Tag bevorzugt, tut es zur Ehre des Herrn. Wer Fleisch isst, tut es zur Ehre des Herrn; denn er dankt Gott dabei. Wer kein Fleisch isst, unterlässt es zur Ehre des Herrn, und auch er dankt Gott. +Römer Röm 52 15 7 Keiner von uns lebt sich selber und keiner stirbt sich selber: +Römer Röm 52 15 8 Leben wir, so leben wir dem Herrn, sterben wir, so sterben wir dem Herrn. Ob wir leben oder ob wir sterben, wir gehören dem Herrn. +Römer Röm 52 15 9 Denn Christus ist gestorben und lebendig geworden, um Herr zu sein über Tote und Lebende. +Römer Röm 52 15 10 Wie kannst also du deinen Bruder richten? Und du, wie kannst du deinen Bruder verachten? Wir werden doch alle vor dem Richterstuhl Gottes stehen. +Römer Röm 52 15 11 Denn es heißt in der Schrift: [So wahr ich lebe,] spricht der Herr, [vor mir wird jedes Knie sich beugen und jede Zunge wird Gott preisen.] +Römer Röm 52 15 12 Also wird jeder von uns vor Gott Rechenschaft über sich selbst ablegen. +Römer Röm 52 15 13 Daher wollen wir uns nicht mehr gegenseitig richten. Achtet vielmehr darauf, dem Bruder keinen Anstoß zu geben und ihn nicht zu Fall zu bringen. +Römer Röm 52 15 14 Auf Jesus, unseren Herrn, gründet sich meine feste Überzeugung, dass an sich nichts unrein ist; unrein ist es nur für den, der es als unrein betrachtet. +Römer Röm 52 15 15 Wenn wegen einer Speise, die du isst, dein Bruder verwirrt und betrübt wird, dann handelst du nicht mehr nach dem Gebot der Liebe. Richte durch deine Speise nicht den zugrunde, für den Christus gestorben ist. +Römer Röm 52 15 16 Es darf doch euer wahres Gut nicht der Lästerung preisgegeben werden; +Römer Röm 52 15 17 denn das Reich Gottes ist nicht Essen und Trinken, es ist Gerechtigkeit, Friede und Freude im Heiligen Geist. +Römer Röm 52 15 18 Und wer Christus so dient, wird von Gott anerkannt und ist bei den Menschen geachtet. +Römer Röm 52 15 19 Lasst uns also nach dem streben, was zum Frieden und zum Aufbau (der Gemeinde) beiträgt. +Römer Röm 52 15 20 Reiß nicht wegen einer Speise das Werk Gottes nieder! Alle Dinge sind rein; schlecht ist es jedoch, wenn ein Mensch durch sein Essen dem Bruder Anstoß gibt. +Römer Röm 52 15 21 Es ist nicht gut, Fleisch zu essen oder Wein zu trinken oder sonst etwas zu tun, wenn dein Bruder daran Anstoß nimmt. +Römer Röm 52 15 22 Die Überzeugung, die du selbst hast, sollst du vor Gott haben. Wohl dem, der sich nicht zu verurteilen braucht bei dem, was er für recht hält. +Römer Röm 52 15 23 Wer aber Zweifel hat, wenn er etwas isst, der ist gerichtet, weil er nicht aus der Überzeugung des Glaubens handelt. Alles, was nicht aus Glauben geschieht, ist Sünde. +Römer Röm 52 16 1 Wir müssen als die Starken die Schwäche derer tragen, die schwach sind, und dürfen nicht für uns selbst leben. +Römer Röm 52 16 2 Jeder von uns soll Rücksicht auf den Nächsten nehmen, um Gutes zu tun und (die Gemeinde) aufzubauen. +Römer Röm 52 16 3 Denn auch Christus hat nicht für sich selbst gelebt; in der Schrift heißt es vielmehr: [Die Schmähungen derer, die dich schmähen, haben mich getroffen.] +Römer Röm 52 16 4 Und alles, was einst geschrieben worden ist, ist zu unserer Belehrung geschrieben, damit wir durch Geduld und durch den Trost der Schrift Hoffnung haben. +Römer Röm 52 16 5 Der Gott der Geduld und des Trostes schenke euch die Einmütigkeit, die Christus Jesus entspricht, +Römer Röm 52 16 6 damit ihr Gott, den Vater unseres Herrn Jesus Christus, einträchtig und mit einem Munde preist. +Römer Röm 52 16 7 Darum nehmt einander an, wie auch Christus uns angenommen hat, zur Ehre Gottes. +Römer Röm 52 16 8 Denn, das sage ich, Christus ist um der Wahrhaftigkeit Gottes willen Diener der Beschnittenen geworden, damit die Verheißungen an die Väter bestätigt werden. +Römer Röm 52 16 9 Die Heiden aber rühmen Gott um seines Erbarmens willen; es steht ja in der Schrift: [Darum will ich dich bekennen unter den Heiden] /[und deinem Namen lobsingen.] +Römer Röm 52 16 10 An anderer Stelle heißt es: [Ihr Heiden, freut euch mit seinem Volk!] +Römer Röm 52 16 11 Und es heißt auch: [Lobt den Herrn, alle Heiden,] /[preisen sollen ihn alle Völker.] +Römer Röm 52 16 12 Und Jesaja sagt: [Kommen wird der Spross aus der Wurzel Isais;] /[er wird sich erheben,] /[um über die Heiden zu herrschen.] /[Auf ihn werden die Heiden hoffen.] +Römer Röm 52 16 13 Der Gott der Hoffnung aber erfülle euch mit aller Freude und mit allem Frieden im Glauben, damit ihr reich werdet an Hoffnung in der Kraft des Heiligen Geistes. +Römer Röm 52 16 14 Meine Brüder, ich bin fest davon überzeugt, dass ihr viel Gutes tut, dass ihr reiche Erkenntnis besitzt und selbst imstande seid, einander zurechtzuweisen. +Römer Röm 52 16 15 Um euch aber einiges in Erinnerung zu rufen, habe ich euch einen teilweise sehr deutlichen Brief geschrieben. Ich tat es kraft der Gnade, die mir von Gott gegeben ist, +Römer Röm 52 16 16 damit ich als Diener Christi Jesu für die Heiden wirke und das Evangelium Gottes wie ein Priester verwalte; denn die Heiden sollen eine Opfergabe werden, die Gott gefällt, geheiligt im Heiligen Geist. +Römer Röm 52 16 17 In Christus Jesus kann ich mich also vor Gott rühmen. +Römer Röm 52 16 18 Denn ich wage nur von dem zu reden, was Christus, um die Heiden zum Gehorsam zu führen, durch mich in Wort und Tat bewirkt hat, +Römer Röm 52 16 19 in der Kraft von Zeichen und Wundern, in der Kraft des Geistes Gottes. So habe ich von Jerusalem aus in weitem Umkreis bis nach Illyrien überallhin das Evangelium Christi gebracht. +Römer Röm 52 16 20 Dabei habe ich darauf geachtet, das Evangelium nicht dort zu verkündigen, wo der Name Christi schon bekannt gemacht war, um nicht auf einem fremden Fundament zu bauen; +Römer Röm 52 16 21 denn es heißt in der Schrift: [Sehen werden die, denen nichts über ihn verkündet wurde,] /[und die werden verstehen, die nichts gehört haben.] +Römer Röm 52 16 22 Das ist es auch, was mich immer wieder gehindert hat, zu euch zu kommen. +Römer Röm 52 16 23 Jetzt aber habe ich in diesen Gegenden kein neues Arbeitsfeld mehr. Außerdem habe ich mich seit vielen Jahren danach gesehnt, zu euch zu kommen, +Römer Röm 52 16 24 wenn ich einmal nach Spanien reise; auf dem Weg dorthin hoffe ich euch zu sehen und dann von euch für die Weiterreise ausgerüstet zu werden, nachdem ich mich einige Zeit an euch erfreut habe. +Römer Röm 52 16 25 Doch jetzt gehe ich zuerst nach Jerusalem, um den Heiligen einen Dienst zu erweisen. +Römer Röm 52 16 26 Denn Mazedonien und Achaia haben eine Sammlung beschlossen für die Armen unter den Heiligen in Jerusalem. +Römer Röm 52 16 27 Sie haben das beschlossen, weil sie ihre Schuldner sind. Denn wenn die Heiden an ihren geistlichen Gütern Anteil erhalten haben, so sind sie auch verpflichtet, ihnen mit irdischen Gütern zu dienen. +Römer Röm 52 16 28 Wenn ich diese Aufgabe erfüllt und ihnen den Ertrag der Sammlung ordnungsgemäß übergeben habe, will ich euch besuchen und dann nach Spanien weiterreisen. +Römer Röm 52 16 29 Ich weiß aber, wenn ich zu euch komme, werde ich mit der Fülle des Segens Christi kommen. +Römer Röm 52 16 30 Ich bitte euch, meine Brüder, im Namen Jesu Christi, unseres Herrn, und bei der Liebe des Geistes: Steht mir bei, und betet für mich zu Gott, +Römer Röm 52 16 31 dass ich vor den Ungläubigen in Judäa gerettet werde, dass mein Dienst in Jerusalem von den Heiligen dankbar aufgenommen wird +Römer Röm 52 16 32 und dass ich, wenn es Gottes Wille ist, voll Freude zu euch kommen kann, um mit euch eine Zeit der Ruhe zu verbringen. +Römer Röm 52 16 33 Der Gott des Friedens sei mit euch allen! Amen. +Römer Röm 52 17 1 Ich empfehle euch unsere Schwester Phöbe, die Dienerin der Gemeinde von Kenchreä: +Römer Röm 52 17 2 Nehmt sie im Namen des Herrn auf, wie es Heilige tun sollen, und steht ihr in jeder Sache bei, in der sie euch braucht; sie selbst hat vielen, darunter auch mir, geholfen. +Römer Röm 52 17 3 Grüßt Priska und Aquila, meine Mitarbeiter in Christus Jesus, +Römer Röm 52 17 4 die für mich ihr eigenes Leben aufs Spiel gesetzt haben; nicht allein ich, sondern alle Gemeinden der Heiden sind ihnen dankbar. +Römer Röm 52 17 5 Grüßt auch die Gemeinde, die sich in ihrem Haus versammelt. Grüßt meinen lieben Epänetus, der die Erstlingsgabe der Provinz Asien für Christus ist. +Römer Röm 52 17 6 Grüßt Maria, die für euch viel Mühe auf sich genommen hat. +Römer Röm 52 17 7 Grüßt Andronikus und Junias, die zu meinem Volk gehören und mit mir zusammen im Gefängnis waren; sie sind angesehene Apostel und haben sich schon vor mir zu Christus bekannt. +Römer Röm 52 17 8 Grüßt Ampliatus, mit dem ich im Herrn verbunden bin. +Römer Röm 52 17 9 Grüßt Urbanus, unseren Mitarbeiter in Christus, und meinen lieben Stachys. +Römer Röm 52 17 10 Grüßt Apelles, der sich in Christus bewährt hat. Grüßt das ganze Haus des Aristobul. +Römer Röm 52 17 11 Grüßt Herodion, der zu meinem Volk gehört. Grüßt alle aus dem Haus des Narzissus, die sich zum Herrn bekennen. +Römer Röm 52 17 12 Grüßt Tryphäna und Tryphosa, die für den Herrn viel Mühe auf sich nehmen. Grüßt die liebe Persis; sie hat für den Herrn große Mühe auf sich genommen. +Römer Röm 52 17 13 Grüßt Rufus, der vom Herrn auserwählt ist; grüßt seine Mutter, die auch mir zur Mutter geworden ist. +Römer Röm 52 17 14 Grüßt Asynkritus, Phlegon, Hermes, Patrobas, Hermas und die Brüder, die bei ihnen sind. +Römer Röm 52 17 15 Grüßt Philologus und Julia, Nereus und seine Schwester, Olympas und alle Heiligen, die bei ihnen sind. +Römer Röm 52 17 16 Grüßt einander mit dem heiligen Kuss. Es grüßen euch alle Gemeinden Christi. +Römer Röm 52 17 17 Ich ermahne euch, meine Brüder, auf die Acht zu geben, die im Widerspruch zu der Lehre, die ihr gelernt habt, Spaltung und Verwirrung verursachen: Haltet euch von ihnen fern! +Römer Röm 52 17 18 Denn diese Leute dienen nicht Christus, unserem Herrn, sondern ihrem Bauch und sie verführen durch ihre schönen und gewandten Reden das Herz der Arglosen. +Römer Röm 52 17 19 Doch euer Gehorsam ist allen bekannt; daher freue ich mich über euch und wünsche nur, dass ihr verständig bleibt, offen für das Gute, unzugänglich für das Böse. +Römer Röm 52 17 20 Der Gott des Friedens wird den Satan bald zertreten und unter eure Füße legen. Die Gnade Jesu, unseres Herrn, sei mit euch! +Römer Röm 52 17 21 Es grüßen euch Timotheus, mein Mitarbeiter, und Luzius, Jason und Sosipater, die zu meinem Volk gehören. +Römer Röm 52 17 22 Ich, Tertius, der Schreiber dieses Briefes, grüße euch im Namen des Herrn. +Römer Röm 52 17 23 Es grüßt euch Gaius, der mich und die ganze Gemeinde gastlich aufgenommen hat. Es grüßt euch der Stadtkämmerer Erastus und der Bruder Quartus. +Römer Röm 52 17 24 [[Die Gnade Jesu Christi, unseres Herrn, sei mit euch allen! Amen.]] +Römer Röm 52 17 25 Ehre sei dem, der die Macht hat, euch Kraft zu geben - /gemäß meinem Evangelium und der Botschaft von Jesus Christus, /gemäß der Offenbarung jenes Geheimnisses, /das seit ewigen Zeiten unausgesprochen war, +Römer Röm 52 17 26 jetzt aber nach dem Willen des ewigen Gottes offenbart /und durch prophetische Schriften kundgemacht wurde, /um alle Heiden zum Gehorsam des Glaubens zu führen. +Römer Röm 52 17 27 Ihm, dem einen, weisen Gott, /sei Ehre durch Jesus Christus in alle Ewigkeit! Amen. +1 Korinther 1Kor 54 0 1 Nach Ausweis der Apostelgeschichte (18,1-18) kam Paulus auf der zweiten Missionsreise im Jahr 50 oder 51 n. Chr. nach Korinth. Die dortige Christengemeinde ist von ihm gegründet. Nach seinem Wegzug blieb er mit der Gemeinde in persönlicher Verbindung. In den beiden erhaltenen Korintherbriefen werden noch andere Schreiben an die Gemeinde erwähnt (vgl. 1 Kor 5,9; 2 Kor 2,4f). +1 Korinther 1Kor 54 0 2 Paulus hat den 1. Korintherbrief zwischen 53 und 55 n. Chr. in Ephesus geschrieben. Den Anlass bildeten Fragen, die in der jungen Christengemeinde aufgetreten waren. Der Apostel erhielt davon Kenntnis durch »die Leute der Chloe« (1,11) und durch eine schriftliche Anfrage, die ihm wahrscheinlich von einer Abordnung der Gemeinde überbracht wurde (7,1; 16,17). Die »Leute der Chloe« berichteten von Spaltungen, die das Weiterbestehen der Gemeinde gefährdeten (1,12-17). Sie erzählten von einem schweren Fall von Blutschande (5,1-13), von Streitigkeiten der Christen vor heidnischen Richtern (6,1-11) und von sexuellen Verfehlungen (6,12-20). Ausführlich erörtert werden Fragen über Ehe und Ehelosigkeit (7,1 40), den Genuss von Götzenopferfleisch (8,1 - 11,1) und die Ordnung in der gottesdienstlichen Versammlung (11,2 - 14,40); nachdrücklich wendet sich Paulus gegen Missstände beim Herrenmahl (11,17-34). Das 15. Kapitel hat die Auferweckung Christi und der Christen zum Thema. Das abschließende Kapitel 16 enthält persönliche Mitteilungen und eine ausführliche Grußliste. +1 Korinther 1Kor 54 0 3 Der 1. Korintherbrief gibt Einblick in das Leben und in die Probleme einer jungen heidenchristlichen Gemeinde. Aus der Stellungnahme des Paulus wird vor allem sichtbar, was für Glauben und Leben der Christen maßgebend ist: das Kreuz (1,18 - 2,5) und die Auferweckung Christi (15,1-28), das Wirken des Geistes Gottes (2,10-16; 12,1-31), die Ordnung der Gemeinde (3,5 - 4,21; 12,27-30; 16,15-18) und der rechte Gebrauch der Geistesgaben (12,1-11.27-31; 14,1-40). Wie kein anderer Brief zeigt dieses Schreiben, in welcher Weise Paulus sich als Gemeindegründer den Fragen einer jungen Gemeinde stellt und wie stark seine Entscheidungen von Christus, dem Gekreuzigten und Auferstandenen, her bestimmt sind. +1 Korinther 1Kor 54 1 1 Paulus, durch Gottes Willen berufener Apostel Christi Jesu, und der Bruder Sosthenes +1 Korinther 1Kor 54 1 2 an die Kirche Gottes, die in Korinth ist, - an die Geheiligten in Christus Jesus, berufen als Heilige mit allen, die den Namen Jesu Christi, unseres Herrn, überall anrufen, bei ihnen und bei uns. +1 Korinther 1Kor 54 1 3 Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus. +1 Korinther 1Kor 54 1 4 Ich danke Gott jederzeit euretwegen für die Gnade Gottes, die euch in Christus Jesus geschenkt wurde, +1 Korinther 1Kor 54 1 5 dass ihr an allem reich geworden seid in ihm, an aller Rede und aller Erkenntnis. +1 Korinther 1Kor 54 1 6 Denn das Zeugnis über Christus wurde bei euch gefestigt, +1 Korinther 1Kor 54 1 7 sodass euch keine Gnadengabe fehlt, während ihr auf die Offenbarung Jesu Christi, unseres Herrn, wartet. +1 Korinther 1Kor 54 1 8 Er wird euch auch festigen bis ans Ende, sodass ihr schuldlos dasteht am Tag Jesu, unseres Herrn. +1 Korinther 1Kor 54 1 9 Treu ist Gott, durch den ihr berufen worden seid zur Gemeinschaft mit seinem Sohn Jesus Christus, unserem Herrn. +1 Korinther 1Kor 54 1 10 Ich ermahne euch aber, Brüder, im Namen Jesu Christi, unseres Herrn: Seid alle einmütig und duldet keine Spaltungen unter euch; seid ganz eines Sinnes und einer Meinung. +1 Korinther 1Kor 54 1 11 Es wurde mir nämlich, meine Brüder, von den Leuten der Chloë berichtet, dass es Zank und Streit unter euch gibt. +1 Korinther 1Kor 54 1 12 Ich meine damit, dass jeder von euch etwas anderes sagt: Ich halte zu Paulus - ich zu Apollos - ich zu Kephas - ich zu Christus. +1 Korinther 1Kor 54 1 13 Ist denn Christus zerteilt? Wurde etwa Paulus für euch gekreuzigt? Oder seid ihr auf den Namen des Paulus getauft worden? +1 Korinther 1Kor 54 1 14 Ich danke Gott, dass ich niemand von euch getauft habe, außer Krispus und Gaius, +1 Korinther 1Kor 54 1 15 sodass keiner sagen kann, ihr seiet auf meinen Namen getauft worden. +1 Korinther 1Kor 54 1 16 Ich habe allerdings auch die Familie des Stephanas getauft. Ob ich sonst noch jemand getauft habe, weiß ich nicht mehr. +1 Korinther 1Kor 54 1 17 Denn Christus hat mich nicht gesandt zu taufen, sondern das Evangelium zu verkünden, aber nicht mit gewandten und klugen Worten, damit das Kreuz Christi nicht um seine Kraft gebracht wird. +1 Korinther 1Kor 54 1 18 Denn das Wort vom Kreuz ist denen, die verloren gehen, Torheit; uns aber, die gerettet werden, ist es Gottes Kraft. +1 Korinther 1Kor 54 1 19 Es heißt nämlich in der Schrift: [Ich lasse die Weisheit der Weisen vergehen] /[und die Klugheit der Klugen verschwinden.] +1 Korinther 1Kor 54 1 20 [Wo ist ein Weiser? Wo ein Schriftgelehrter?] Wo ein Wortführer in dieser Welt? Hat Gott nicht die Weisheit der Welt als Torheit entlarvt? +1 Korinther 1Kor 54 1 21 Denn da die Welt angesichts der Weisheit Gottes auf dem Weg ihrer Weisheit Gott nicht erkannte, beschloss Gott, alle, die glauben, durch die Torheit der Verkündigung zu retten. +1 Korinther 1Kor 54 1 22 Die Juden fordern Zeichen, die Griechen suchen Weisheit. +1 Korinther 1Kor 54 1 23 Wir dagegen verkündigen Christus als den Gekreuzigten: für Juden ein empörendes Ärgernis, für Heiden eine Torheit, +1 Korinther 1Kor 54 1 24 für die Berufenen aber, Juden wie Griechen, Christus, Gottes Kraft und Gottes Weisheit. +1 Korinther 1Kor 54 1 25 Denn das Törichte an Gott ist weiser als die Menschen und das Schwache an Gott ist stärker als die Menschen. +1 Korinther 1Kor 54 1 26 Seht doch auf eure Berufung, Brüder! Da sind nicht viele Weise im irdischen Sinn, nicht viele Mächtige, nicht viele Vornehme, +1 Korinther 1Kor 54 1 27 sondern das Törichte in der Welt hat Gott erwählt, um die Weisen zuschanden zu machen, und das Schwache in der Welt hat Gott erwählt, um das Starke zuschanden zu machen. +1 Korinther 1Kor 54 1 28 Und das Niedrige in der Welt und das Verachtete hat Gott erwählt: das, was nichts ist, um das, was etwas ist, zu vernichten, +1 Korinther 1Kor 54 1 29 damit kein Mensch sich rühmen kann vor Gott. +1 Korinther 1Kor 54 1 30 Von ihm her seid ihr in Christus Jesus, den Gott für uns zur Weisheit gemacht hat, zur Gerechtigkeit, Heiligung und Erlösung. +1 Korinther 1Kor 54 1 31 [Wer sich] also [rühmen will, der rühme sich] des Herrn; so heißt es schon in der Schrift. +1 Korinther 1Kor 54 2 1 Als ich zu euch kam, Brüder, kam ich nicht, um glänzende Reden oder gelehrte Weisheit vorzutragen, sondern um euch das Zeugnis Gottes zu verkündigen. +1 Korinther 1Kor 54 2 2 Denn ich hatte mich entschlossen, bei euch nichts zu wissen außer Jesus Christus, und zwar als den Gekreuzigten. +1 Korinther 1Kor 54 2 3 Zudem kam ich in Schwäche und in Furcht, zitternd und bebend zu euch. +1 Korinther 1Kor 54 2 4 Meine Botschaft und Verkündigung war nicht Überredung durch gewandte und kluge Worte, sondern war mit dem Erweis von Geist und Kraft verbunden, +1 Korinther 1Kor 54 2 5 damit sich euer Glaube nicht auf Menschenweisheit stützte, sondern auf die Kraft Gottes. +1 Korinther 1Kor 54 2 6 Und doch verkündigen wir Weisheit unter den Vollkommenen, aber nicht Weisheit dieser Welt oder der Machthaber dieser Welt, die einst entmachtet werden. +1 Korinther 1Kor 54 2 7 Vielmehr verkündigen wir das Geheimnis der verborgenen Weisheit Gottes, die Gott vor allen Zeiten vorausbestimmt hat zu unserer Verherrlichung. +1 Korinther 1Kor 54 2 8 Keiner der Machthaber dieser Welt hat sie erkannt; denn hätten sie die Weisheit Gottes erkannt, so hätten sie den Herrn der Herrlichkeit nicht gekreuzigt. +1 Korinther 1Kor 54 2 9 Nein, wir verkündigen, wie es in der Schrift heißt, was [kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat,] was keinem Menschen in den Sinn gekommen ist: das Große, das Gott denen bereitet hat, die ihn lieben. +1 Korinther 1Kor 54 2 10 Denn uns hat es Gott enthüllt durch den Geist. Der Geist ergründet nämlich alles, auch die Tiefen Gottes. +1 Korinther 1Kor 54 2 11 Wer von den Menschen kennt den Menschen, wenn nicht der Geist des Menschen, der in ihm ist? So erkennt auch keiner Gott - nur der Geist Gottes. +1 Korinther 1Kor 54 2 12 Wir aber haben nicht den Geist der Welt empfangen, sondern den Geist, der aus Gott stammt, damit wir das erkennen, was uns von Gott geschenkt worden ist. +1 Korinther 1Kor 54 2 13 Davon reden wir auch, nicht mit Worten, wie menschliche Weisheit sie lehrt, sondern wie der Geist sie lehrt, indem wir den Geisterfüllten das Wirken des Geistes deuten. +1 Korinther 1Kor 54 2 14 Der irdisch gesinnte Mensch aber lässt sich nicht auf das ein, was vom Geist Gottes kommt. Torheit ist es für ihn, und er kann es nicht verstehen, weil es nur mit Hilfe des Geistes beurteilt werden kann. +1 Korinther 1Kor 54 2 15 Der geisterfüllte Mensch urteilt über alles, ihn aber vermag niemand zu beurteilen. +1 Korinther 1Kor 54 2 16 Denn [wer begreift den Geist des Herrn? Wer kann ihn belehren?] Wir aber haben den Geist Christi. +1 Korinther 1Kor 54 3 1 Vor euch, Brüder, konnte ich aber nicht wie vor Geisterfüllten reden; ihr wart noch irdisch eingestellt, unmündige Kinder in Christus. +1 Korinther 1Kor 54 3 2 Milch gab ich euch zu trinken statt fester Speise; denn diese konntet ihr noch nicht vertragen. Ihr könnt es aber auch jetzt noch nicht; +1 Korinther 1Kor 54 3 3 denn ihr seid immer noch irdisch eingestellt. Oder seid ihr nicht irdisch eingestellt, handelt ihr nicht sehr menschlich, wenn Eifersucht und Streit unter euch herrschen? +1 Korinther 1Kor 54 3 4 Denn wenn einer sagt: Ich halte zu Paulus!, ein anderer: Ich zu Apollos!, seid ihr da nicht Menschen? +1 Korinther 1Kor 54 3 5 Was ist denn Apollos? Und was ist Paulus? Ihr seid durch sie zum Glauben gekommen. Sie sind also Diener, jeder, wie der Herr es ihm gegeben hat: +1 Korinther 1Kor 54 3 6 Ich habe gepflanzt, Apollos hat begossen, Gott aber ließ wachsen. +1 Korinther 1Kor 54 3 7 So ist weder der etwas, der pflanzt, noch der, der begießt, sondern nur Gott, der wachsen lässt. +1 Korinther 1Kor 54 3 8 Wer pflanzt und wer begießt: Beide arbeiten am gleichen Werk, jeder aber erhält seinen besonderen Lohn, je nach der Mühe, die er aufgewendet hat. +1 Korinther 1Kor 54 3 9 Denn wir sind Gottes Mitarbeiter; ihr seid Gottes Ackerfeld, Gottes Bau. +1 Korinther 1Kor 54 3 10 Der Gnade Gottes entsprechend, die mir geschenkt wurde, habe ich wie ein guter Baumeister den Grund gelegt; ein anderer baut darauf weiter. Aber jeder soll darauf achten, wie er weiterbaut. +1 Korinther 1Kor 54 3 11 Denn einen anderen Grund kann niemand legen als den, der gelegt ist: Jesus Christus. +1 Korinther 1Kor 54 3 12 Ob aber jemand auf dem Grund mit Gold, Silber, kostbaren Steinen, mit Holz, Heu oder Stroh weiterbaut: +1 Korinther 1Kor 54 3 13 das Werk eines jeden wird offenbar werden; jener Tag wird es sichtbar machen, weil es im Feuer offenbart wird. Das Feuer wird prüfen, was das Werk eines jeden taugt. +1 Korinther 1Kor 54 3 14 Hält das stand, was er aufgebaut hat, so empfängt er Lohn. +1 Korinther 1Kor 54 3 15 Brennt es nieder, dann muss er den Verlust tragen. Er selbst aber wird gerettet werden, doch so wie durch Feuer hindurch. +1 Korinther 1Kor 54 3 16 wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt? +1 Korinther 1Kor 54 3 17 Wer den Tempel Gottes verdirbt, den wird Gott verderben. Denn Gottes Tempel ist heilig, und der seid ihr. +1 Korinther 1Kor 54 3 18 Keiner täusche sich selbst. Wenn einer unter euch meint, er sei weise in dieser Welt, dann werde er töricht, um weise zu werden. +1 Korinther 1Kor 54 3 19 Denn die Weisheit dieser Welt ist Torheit vor Gott. In der Schrift steht nämlich: [Er fängt die Weisen in ihrer eigenen List.] +1 Korinther 1Kor 54 3 20 Und an einer anderen Stelle: [Der Herr kennt die Gedanken] der Weisen; [er weiß, sie sind nichtig.] +1 Korinther 1Kor 54 3 21 Daher soll sich niemand eines Menschen rühmen. Denn alles gehört euch; +1 Korinther 1Kor 54 3 22 Paulus, Apollos, Kephas, Welt, Leben, Tod, Gegenwart und Zukunft: alles gehört euch; +1 Korinther 1Kor 54 3 23 ihr aber gehört Christus und Christus gehört Gott. +1 Korinther 1Kor 54 4 1 Als Diener Christi soll man uns betrachten und als Verwalter von Geheimnissen Gottes. +1 Korinther 1Kor 54 4 2 Von Verwaltern aber verlangt man, dass sie sich treu erweisen. +1 Korinther 1Kor 54 4 3 Mir macht es allerdings nichts aus, wenn ihr oder ein menschliches Gericht mich zur Verantwortung zieht; ich urteile auch nicht über mich selbst. +1 Korinther 1Kor 54 4 4 Ich bin mir zwar keiner Schuld bewusst, doch bin ich dadurch noch nicht gerecht gesprochen; der Herr ist es, der mich zur Rechenschaft zieht. +1 Korinther 1Kor 54 4 5 Richtet also nicht vor der Zeit; wartet, bis der Herr kommt, der das im Dunkeln Verborgene ans Licht bringen und die Absichten der Herzen aufdecken wird. Dann wird jeder sein Lob von Gott erhalten. +1 Korinther 1Kor 54 4 6 Brüder, ich habe das auf mich und Apollos bezogen, und zwar euretwegen, damit ihr an uns lernt, dass der Grundsatz gilt: «Nicht über das hinaus, was in der Schrift steht», dass also keiner zugunsten des einen und zum Nachteil des andern sich wichtig machen darf. +1 Korinther 1Kor 54 4 7 Denn wer räumt dir einen Vorrang ein? Und was hast du, das du nicht empfangen hättest? Wenn du es aber empfangen hast, warum rühmst du dich, als hättest du es nicht empfangen? +1 Korinther 1Kor 54 4 8 Ihr seid schon satt, ihr seid schon reich geworden, ohne uns seid ihr zur Herrschaft gelangt. Wäret ihr doch nur zur Herrschaft gelangt! Dann könnten auch wir mit euch zusammen herrschen. +1 Korinther 1Kor 54 4 9 Ich glaube nämlich, Gott hat uns Apostel auf den letzten Platz gestellt, wie Todgeweihte; denn wir sind zum Schauspiel geworden für die Welt, für Engel und Menschen. +1 Korinther 1Kor 54 4 10 Wir stehen als Toren da um Christi willen, ihr dagegen seid kluge Leute in Christus. Wir sind schwach, ihr seid stark; ihr seid angesehen, wir sind verachtet. +1 Korinther 1Kor 54 4 11 Bis zur Stunde hungern und dürsten wir, gehen in Lumpen, werden mit Fäusten geschlagen und sind heimatlos. +1 Korinther 1Kor 54 4 12 Wir plagen uns ab und arbeiten mit eigenen Händen; wir werden beschimpft und segnen; wir werden verfolgt und halten stand; +1 Korinther 1Kor 54 4 13 wir werden geschmäht und trösten. Wir sind sozusagen der Abschaum der Welt geworden, verstoßen von allen bis heute. +1 Korinther 1Kor 54 4 14 Nicht um euch bloßzustellen, schreibe ich das, sondern um euch als meine geliebten Kinder zu ermahnen. +1 Korinther 1Kor 54 4 15 Hättet ihr nämlich auch ungezählte Erzieher in Christus, so doch nicht viele Väter. Denn in Christus Jesus bin ich durch das Evangelium euer Vater geworden. +1 Korinther 1Kor 54 4 16 Darum ermahne ich euch: Haltet euch an mein Vorbild! +1 Korinther 1Kor 54 4 17 Eben deswegen schicke ich Timotheus zu euch, mein geliebtes und treues Kind im Herrn. Er wird euch erinnern an meine Weisungen, wie ich sie als Diener Christi Jesu überall in allen Gemeinden gebe. +1 Korinther 1Kor 54 4 18 In der Annahme, dass ich nicht selber zu euch komme, haben sich zwar einige wichtig gemacht. +1 Korinther 1Kor 54 4 19 Ich werde aber bald zu euch kommen, wenn der Herr will. Dann werde ich diese Wichtigtuer nicht auf ihre Worte prüfen, sondern auf ihre Kraft. +1 Korinther 1Kor 54 4 20 Denn nicht in Worten erweist sich die Herrschaft Gottes, sondern in der Kraft. +1 Korinther 1Kor 54 4 21 Was zieht ihr vor: Soll ich mit dem Stock zu euch kommen oder mit Liebe und im Geist der Sanftmut? +1 Korinther 1Kor 54 5 1 Übrigens hört man von Unzucht unter euch, und zwar von Unzucht, wie sie nicht einmal unter den Heiden vorkommt, dass nämlich einer mit der Frau seines Vaters lebt. +1 Korinther 1Kor 54 5 2 Und da macht ihr euch noch wichtig, statt traurig zu werden und den aus eurer Mitte zu stoßen, der so etwas getan hat. +1 Korinther 1Kor 54 5 3 Was mich angeht, so habe ich - leiblich zwar abwesend, geistig aber anwesend - mein Urteil über den, der sich so vergangen hat, schon jetzt gefällt, als ob ich persönlich anwesend wäre: +1 Korinther 1Kor 54 5 4 Im Namen Jesu, unseres Herrn, wollen wir uns versammeln, ihr und mein Geist, und zusammen mit der Kraft Jesu, unseres Herrn, +1 Korinther 1Kor 54 5 5 diesen Menschen dem Satan übergeben zum Verderben seines Fleisches, damit sein Geist am Tag des Herrn gerettet wird. +1 Korinther 1Kor 54 5 6 Zu Unrecht rühmt ihr euch. Wisst ihr nicht, dass ein wenig Sauerteig den ganzen Teig durchsäuert? +1 Korinther 1Kor 54 5 7 Schafft den alten Sauerteig weg, damit ihr neuer Teig seid. Ihr seid ja schon ungesäuertes Brot; denn als unser Paschalamm ist Christus geopfert worden. +1 Korinther 1Kor 54 5 8 Lasst uns also das Fest nicht mit dem alten Sauerteig feiern, nicht mit dem Sauerteig der Bosheit und Schlechtigkeit, sondern mit den ungesäuerten Broten der Aufrichtigkeit und Wahrheit. +1 Korinther 1Kor 54 5 9 Ich habe euch in meinem Brief ermahnt, dass ihr nichts mit Unzüchtigen zu schaffen haben sollt. +1 Korinther 1Kor 54 5 10 Gemeint waren damit nicht alle Unzüchtigen dieser Welt oder alle Habgierigen und Räuber und Götzendiener; sonst müsstet ihr ja aus der Welt auswandern. +1 Korinther 1Kor 54 5 11 In Wirklichkeit meinte ich damit: Habt nichts zu schaffen mit einem, der sich Bruder nennt und dennoch Unzucht treibt, habgierig ist, Götzen verehrt, lästert, trinkt oder raubt; mit einem solchen Menschen sollt ihr nicht einmal zusammen essen. +1 Korinther 1Kor 54 5 12 Ich will also nicht Außenstehende richten - ihr richtet ja auch nur solche, die zu euch gehören -, +1 Korinther 1Kor 54 5 13 die Außenstehenden wird Gott richten. [Schafft den Übeltäter weg aus eurer Mitte!] +1 Korinther 1Kor 54 6 1 Wagt es einer von euch, der mit einem anderen einen Rechtsstreit hat, vor das Gericht der Ungerechten zu gehen statt zu den Heiligen? +1 Korinther 1Kor 54 6 2 Wisst ihr denn nicht, dass die Heiligen die Welt richten werden? Und wenn durch euch die Welt gerichtet wird, seid ihr dann nicht zuständig, einen Rechtsstreit über Kleinigkeiten zu schlichten? +1 Korinther 1Kor 54 6 3 Wisst ihr nicht, dass wir über Engel richten werden? Also erst recht über Alltägliches. +1 Korinther 1Kor 54 6 4 Wie könnt ihr dann jene, die im Urteil der Gemeinde nichts gelten, als Richter einsetzen, wenn ihr einen Rechtsstreit über Alltägliches auszutragen habt? +1 Korinther 1Kor 54 6 5 Ich sage das, damit ihr euch schämt. Gibt es denn unter euch wirklich keinen, der die Gabe hat, zwischen Brüdern zu schlichten? +1 Korinther 1Kor 54 6 6 Stattdessen zieht ein Bruder den andern vor Gericht, und zwar vor Ungläubige. +1 Korinther 1Kor 54 6 7 Ist es nicht überhaupt schon ein Versagen, dass ihr miteinander Prozesse führt? Warum leidet ihr nicht lieber Unrecht? Warum lasst ihr euch nicht lieber ausrauben? +1 Korinther 1Kor 54 6 8 Nein, ihr selber begeht Unrecht und Raub, und zwar an Brüdern. +1 Korinther 1Kor 54 6 9 Wisst ihr denn nicht, dass Ungerechte das Reich Gottes nicht erben werden? Täuscht euch nicht! Weder Unzüchtige noch Götzendiener, weder Ehebrecher noch Lustknaben, noch Knabenschänder, +1 Korinther 1Kor 54 6 10 noch Diebe, noch Habgierige, keine Trinker, keine Lästerer, keine Räuber werden das Reich Gottes erben. +1 Korinther 1Kor 54 6 11 Und solche gab es unter euch. Aber ihr seid rein gewaschen, seid geheiligt, seid gerecht geworden im Namen Jesu Christi, des Herrn, und im Geist unseres Gottes. +1 Korinther 1Kor 54 6 12 «Alles ist mir erlaubt» - aber nicht alles nützt mir. Alles ist mir erlaubt, aber nichts soll Macht haben über mich. +1 Korinther 1Kor 54 6 13 Die Speisen sind für den Bauch da und der Bauch für die Speisen; Gott wird beide vernichten. Der Leib ist aber nicht für die Unzucht da, sondern für den Herrn, und der Herr für den Leib. +1 Korinther 1Kor 54 6 14 Gott hat den Herrn auferweckt; er wird durch seine Macht auch uns auferwecken. +1 Korinther 1Kor 54 6 15 Wisst ihr nicht, dass eure Leiber Glieder Christi sind? Darf ich nun die Glieder Christi nehmen und zu Gliedern einer Dirne machen? Auf keinen Fall! +1 Korinther 1Kor 54 6 16 Oder wisst ihr nicht: Wer sich an eine Dirne bindet, ist ein Leib mit ihr? Denn es heißt: [Die zwei werden] ein [Fleisch sein.] +1 Korinther 1Kor 54 6 17 Wer sich dagegen an den Herrn bindet, ist ein Geist mit ihm. +1 Korinther 1Kor 54 6 18 Hütet euch vor der Unzucht! Jede andere Sünde, die der Mensch tut, bleibt außerhalb des Leibes. Wer aber Unzucht treibt, versündigt sich gegen den eigenen Leib. +1 Korinther 1Kor 54 6 19 Oder wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist, der in euch wohnt und den ihr von Gott habt? Ihr gehört nicht euch selbst; +1 Korinther 1Kor 54 6 20 denn um einen teuren Preis seid ihr erkauft worden. Verherrlicht also Gott in eurem Leib! +1 Korinther 1Kor 54 7 1 Nun zu den Anfragen eures Briefes! «Es ist gut für den Mann(,) keine Frau zu berühren». +1 Korinther 1Kor 54 7 2 Wegen der Gefahr der Unzucht soll aber jeder seine Frau haben und jede soll ihren Mann haben. +1 Korinther 1Kor 54 7 3 Der Mann soll seine Pflicht gegenüber der Frau erfüllen und ebenso die Frau gegenüber dem Mann. +1 Korinther 1Kor 54 7 4 Nicht die Frau verfügt über ihren Leib, sondern der Mann. Ebenso verfügt nicht der Mann über seinen Leib, sondern die Frau. +1 Korinther 1Kor 54 7 5 Entzieht euch einander nicht, außer im gegenseitigen Einverständnis und nur eine Zeit lang, um für das Gebet frei zu sein. Dann kommt wieder zusammen, damit euch der Satan nicht in Versuchung führt, wenn ihr euch nicht enthalten könnt. +1 Korinther 1Kor 54 7 6 Das sage ich als Zugeständnis, nicht als Gebot. +1 Korinther 1Kor 54 7 7 Ich wünschte, alle Menschen wären (unverheiratet) wie ich. Doch jeder hat seine Gnadengabe von Gott, der eine so, der andere so. +1 Korinther 1Kor 54 7 8 Den Unverheirateten und den Witwen sage ich: Es ist gut, wenn sie so bleiben wie ich. +1 Korinther 1Kor 54 7 9 Wenn sie aber nicht enthaltsam leben können, sollen sie heiraten. Es ist besser zu heiraten, als sich in Begierde zu verzehren. +1 Korinther 1Kor 54 7 10 Den Verheirateten gebiete nicht ich, sondern der Herr: Die Frau soll sich vom Mann nicht trennen +1 Korinther 1Kor 54 7 11 - wenn sie sich aber trennt, so bleibe sie unverheiratet oder versöhne sich wieder mit dem Mann - und der Mann darf die Frau nicht verstoßen. +1 Korinther 1Kor 54 7 12 Den Übrigen sage ich, nicht der Herr: Wenn ein Bruder eine ungläubige Frau hat und sie willigt ein, weiter mit ihm zusammenzuleben, soll er sie nicht verstoßen. +1 Korinther 1Kor 54 7 13 Auch eine Frau soll ihren ungläubigen Mann nicht verstoßen, wenn er einwilligt, weiter mit ihr zusammenzuleben. +1 Korinther 1Kor 54 7 14 Denn der ungläubige Mann ist durch die Frau geheiligt und die ungläubige Frau ist durch ihren gläubigen Mann geheiligt. Sonst wären eure Kinder unrein; sie sind aber heilig. +1 Korinther 1Kor 54 7 15 Wenn aber der Ungläubige sich trennen will, soll er es tun. Der Bruder oder die Schwester ist in solchen Fällen nicht wie ein Sklave gebunden; zu einem Leben in Frieden hat Gott euch berufen. +1 Korinther 1Kor 54 7 16 Woher weißt du denn, Frau, ob du den Mann retten kannst? Oder woher weißt du, Mann, ob du die Frau retten kannst? +1 Korinther 1Kor 54 7 17 Im Übrigen soll jeder so leben, wie der Herr es ihm zugemessen, wie Gottes Ruf ihn getroffen hat. Das ist meine Weisung für alle Gemeinden. +1 Korinther 1Kor 54 7 18 Wenn einer als Beschnittener berufen wurde, soll er beschnitten bleiben. Wenn einer als Unbeschnittener berufen wurde, soll er sich nicht beschneiden lassen. +1 Korinther 1Kor 54 7 19 Es kommt nicht darauf an, beschnitten oder unbeschnitten zu sein, sondern darauf, die Gebote Gottes zu halten. +1 Korinther 1Kor 54 7 20 Jeder soll in dem Stand bleiben, in dem ihn der Ruf Gottes getroffen hat. +1 Korinther 1Kor 54 7 21 Wenn du als Sklave berufen wurdest, soll dich das nicht bedrücken; auch wenn du frei werden kannst, lebe lieber als Sklave weiter. +1 Korinther 1Kor 54 7 22 Denn wer im Herrn als Sklave berufen wurde, ist Freigelassener des Herrn. Ebenso ist einer, der als Freier berufen wurde, Sklave Christi. +1 Korinther 1Kor 54 7 23 Um einen teuren Preis seid ihr erkauft worden. Macht euch nicht zu Sklaven von Menschen! +1 Korinther 1Kor 54 7 24 Brüder, jeder soll vor Gott in dem Stand bleiben, in dem ihn der Ruf Gottes getroffen hat. +1 Korinther 1Kor 54 7 25 Was die Frage der Ehelosigkeit angeht, so habe ich kein Gebot vom Herrn. Ich gebe euch nur einen Rat als einer, den der Herr durch sein Erbarmen vertrauenswürdig gemacht hat. +1 Korinther 1Kor 54 7 26 Ich meine, es ist gut wegen der bevorstehenden Not, ja, es ist gut für den Menschen, so zu sein. +1 Korinther 1Kor 54 7 27 Bist du an eine Frau gebunden, suche dich nicht zu lösen; bist du ohne Frau, dann suche keine. +1 Korinther 1Kor 54 7 28 Heiratest du aber, so sündigst du nicht; und heiratet eine Jungfrau, sündigt auch sie nicht. Freilich werden solche Leute irdischen Nöten nicht entgehen; ich aber möchte sie euch ersparen. +1 Korinther 1Kor 54 7 29 Denn ich sage euch, Brüder: Die Zeit ist kurz. Daher soll, wer eine Frau hat, sich in Zukunft so verhalten, als habe er keine, +1 Korinther 1Kor 54 7 30 wer weint, als weine er nicht, wer sich freut, als freue er sich nicht, wer kauft, als würde er nicht Eigentümer, +1 Korinther 1Kor 54 7 31 wer sich die Welt zunutze macht, als nutze er sie nicht; denn die Gestalt dieser Welt vergeht. +1 Korinther 1Kor 54 7 32 Ich wünschte aber, ihr wäret ohne Sorgen. Der Unverheiratete sorgt sich um die Sache des Herrn; er will dem Herrn gefallen. +1 Korinther 1Kor 54 7 33 Der Verheiratete sorgt sich um die Dinge der Welt; er will seiner Frau gefallen. +1 Korinther 1Kor 54 7 34 So ist er geteilt. Die unverheiratete Frau aber und die Jungfrau sorgen sich um die Sache des Herrn, um heilig zu sein an Leib und Geist. Die Verheiratete sorgt sich um die Dinge der Welt; sie will ihrem Mann gefallen. +1 Korinther 1Kor 54 7 35 Das sage ich zu eurem Nutzen: nicht um euch eine Fessel anzulegen, vielmehr, damit ihr in rechter Weise und ungestört immer dem Herrn dienen könnt. +1 Korinther 1Kor 54 7 36 Wer sich gegenüber seiner Jungfrau ungehörig zu verhalten glaubt, wenn sein Verlangen nach ihr zu stark ist, der soll tun, wozu es ihn drängt, wenn es so sein muss; er sündigt nicht; sie sollen heiraten. +1 Korinther 1Kor 54 7 37 Wer aber in seinem Herzen fest bleibt, weil er sich in der Gewalt hat und seinem Trieb nicht ausgeliefert ist, wer also in seinem Herzen entschlossen ist, seine Jungfrau unberührt zu lassen, der handelt richtig. +1 Korinther 1Kor 54 7 38 Wer seine Jungfrau heiratet, handelt also richtig; doch wer sie nicht heiratet, handelt besser. +1 Korinther 1Kor 54 7 39 Eine Frau ist gebunden, solange ihr Mann lebt; wenn aber der Mann gestorben ist, ist sie frei zu heiraten, wen sie will; nur geschehe es im Herrn. +1 Korinther 1Kor 54 7 40 Glücklicher aber ist sie zu preisen, wenn sie nach meinem Rat unverheiratet bleibt - und ich denke, dass auch ich den Geist Gottes habe. +1 Korinther 1Kor 54 8 1 Nun zur Frage des Götzenopferfleisches. Gewiss, wir alle haben Erkenntnis. Doch die Erkenntnis macht aufgeblasen, die Liebe dagegen baut auf. +1 Korinther 1Kor 54 8 2 Wenn einer meint, er sei zur Erkenntnis gelangt, hat er noch nicht so erkannt, wie man erkennen muss. +1 Korinther 1Kor 54 8 3 Wer aber Gott liebt, der ist von ihm erkannt. +1 Korinther 1Kor 54 8 4 Was nun das Essen von Götzenopferfleisch angeht, so wissen wir, dass es keine Götzen gibt in der Welt und keinen Gott außer dem einen. +1 Korinther 1Kor 54 8 5 Und selbst wenn es im Himmel oder auf der Erde sogenannte Götter gibt - und solche Götter und Herren gibt es viele -, +1 Korinther 1Kor 54 8 6 so haben doch wir nur einen Gott, den Vater. Von ihm stammt alles und wir leben auf ihn hin. Und einer ist der Herr: Jesus Christus. Durch ihn ist alles, und wir sind durch ihn. +1 Korinther 1Kor 54 8 7 Aber nicht alle haben die Erkenntnis. Einige, die von ihren Götzen nicht loskommen, essen das Fleisch noch als Götzenopferfleisch und so wird ihr schwaches Gewissen befleckt. +1 Korinther 1Kor 54 8 8 Zwar kann uns keine Speise vor Gottes Gericht bringen. Wenn wir nicht essen, verlieren wir nichts, und wenn wir essen, gewinnen wir nichts. +1 Korinther 1Kor 54 8 9 Doch gebt Acht, dass diese eure Freiheit nicht den Schwachen zum Anstoß wird. +1 Korinther 1Kor 54 8 10 Wenn nämlich einer dich, der du Erkenntnis hast, im Götzentempel beim Mahl sieht, wird dann nicht sein Gewissen, da er schwach ist, verleitet, auch Götzenopferfleisch zu essen? +1 Korinther 1Kor 54 8 11 Der Schwache geht an deiner «Erkenntnis» zugrunde, er, dein Bruder, für den Christus gestorben ist. +1 Korinther 1Kor 54 8 12 Wenn ihr euch auf diese Weise gegen eure Brüder versündigt und ihr schwaches Gewissen verletzt, versündigt ihr euch gegen Christus. +1 Korinther 1Kor 54 8 13 Wenn darum eine Speise meinem Bruder zum Anstoß wird, will ich überhaupt kein Fleisch mehr essen, um meinem Bruder keinen Anstoß zu geben. +1 Korinther 1Kor 54 9 1 Bin ich nicht frei? Bin ich nicht ein Apostel? Habe ich nicht Jesus, unseren Herrn, gesehen? Seid ihr nicht mein Werk im Herrn? +1 Korinther 1Kor 54 9 2 Wenn ich für andere kein Apostel bin, bin ich es doch für euch. Ihr seid ja im Herrn das Siegel meines Apostelamtes. +1 Korinther 1Kor 54 9 3 Das aber ist meine Rechtfertigung vor denen, die abfällig über mich urteilen: +1 Korinther 1Kor 54 9 4 Haben wir nicht das Recht, zu essen und zu trinken? +1 Korinther 1Kor 54 9 5 Haben wir nicht das Recht, eine gläubige Frau mitzunehmen, wie die übrigen Apostel und die Brüder des Herrn und wie Kephas? +1 Korinther 1Kor 54 9 6 Sollen nur ich und Barnabas auf das Recht verzichten, nicht zu arbeiten? +1 Korinther 1Kor 54 9 7 Wer leistet denn Kriegsdienst und bezahlt sich selber den Sold? Wer pflanzt einen Weinberg und isst nicht von seinem Ertrag? Oder wer weidet eine Herde und trinkt nicht von der Milch der Herde? +1 Korinther 1Kor 54 9 8 Sage ich das nur aus menschlicher Einsicht? Sagt das nicht auch das Gesetz? +1 Korinther 1Kor 54 9 9 Im Gesetz des Mose steht doch: [Du sollst dem Ochsen zum Dreschen keinen Maulkorb anlegen.] Liegt denn Gott etwas an den Ochsen? +1 Korinther 1Kor 54 9 10 Sagt er das nicht offensichtlich unseretwegen? Ja, unseretwegen wurde es geschrieben. Denn der Pflüger wie der Drescher sollen ihre Arbeit in der Erwartung tun, ihren Teil zu erhalten. +1 Korinther 1Kor 54 9 11 Wenn wir für euch die Geistesgaben gesät haben, ist es dann zu viel, wenn wir von euch irdische Gaben ernten? +1 Korinther 1Kor 54 9 12 Wenn andere an dem, was euch gehört, teilhaben dürfen, dann erst recht wir. Aber wir haben von diesem Recht keinen Gebrauch gemacht. Vielmehr ertragen wir alles, um dem Evangelium Christi kein Hindernis in den Weg zu legen. +1 Korinther 1Kor 54 9 13 Wisst ihr nicht, dass alle, die im Heiligtum Dienst tun, vom Heiligtum leben, und dass alle, die am Altar Dienst tun, vom Altar ihren Anteil erhalten? +1 Korinther 1Kor 54 9 14 So hat auch der Herr denen, die das Evangelium verkündigen, geboten, vom Evangelium zu leben. +1 Korinther 1Kor 54 9 15 Ich aber habe all das nicht in Anspruch genommen. Ich schreibe dies auch nicht, damit es in meinem Fall so geschieht. Lieber wollte ich sterben, als dass mir jemand diesen Ruhm entreißt. +1 Korinther 1Kor 54 9 16 Wenn ich nämlich das Evangelium verkünde, kann ich mich deswegen nicht rühmen; denn ein Zwang liegt auf mir. Weh mir, wenn ich das Evangelium nicht verkünde! +1 Korinther 1Kor 54 9 17 Wäre es mein freier Entschluss, so erhielte ich Lohn. Wenn es mir aber nicht freisteht, so ist es ein Auftrag, der mir anvertraut wurde. +1 Korinther 1Kor 54 9 18 Was ist nun mein Lohn? Dass ich das Evangelium unentgeltlich verkünde und so auf mein Recht verzichte. +1 Korinther 1Kor 54 9 19 Da ich also von niemand abhängig war, habe ich mich für alle zum Sklaven gemacht, um möglichst viele zu gewinnen. +1 Korinther 1Kor 54 9 20 Den Juden bin ich ein Jude geworden, um Juden zu gewinnen; denen, die unter dem Gesetz stehen, bin ich, obgleich ich nicht unter dem Gesetz stehe, einer unter dem Gesetz geworden, um die zu gewinnen, die unter dem Gesetz stehen. +1 Korinther 1Kor 54 9 21 Den Gesetzlosen war ich sozusagen ein Gesetzloser - nicht als ein Gesetzloser vor Gott, sondern gebunden an das Gesetz Christi -, um die Gesetzlosen zu gewinnen. +1 Korinther 1Kor 54 9 22 Den Schwachen wurde ich ein Schwacher, um die Schwachen zu gewinnen. Allen bin ich alles geworden, um auf jeden Fall einige zu retten. +1 Korinther 1Kor 54 9 23 Alles aber tue ich um des Evangeliums willen, um an seiner Verheißung teilzuhaben. +1 Korinther 1Kor 54 9 24 Wisst ihr nicht, dass die Läufer im Stadion zwar alle laufen, aber dass nur einer den Siegespreis gewinnt? Lauft so, dass ihr ihn gewinnt. +1 Korinther 1Kor 54 9 25 Jeder Wettkämpfer lebt aber völlig enthaltsam; jene tun dies, um einen vergänglichen, wir aber, um einen unvergänglichen Siegeskranz zu gewinnen. +1 Korinther 1Kor 54 9 26 Darum laufe ich nicht wie einer, der ziellos läuft, und kämpfe mit der Faust nicht wie einer, der in die Luft schlägt; +1 Korinther 1Kor 54 9 27 vielmehr züchtige und unterwerfe ich meinen Leib, damit ich nicht anderen predige und selbst verworfen werde. +1 Korinther 1Kor 54 10 1 Ihr sollt wissen, Brüder, dass unsere Väter alle unter der Wolke waren, alle durch das Meer zogen +1 Korinther 1Kor 54 10 2 und alle auf Mose getauft wurden in der Wolke und im Meer. +1 Korinther 1Kor 54 10 3 Alle aßen auch die gleiche gottgeschenkte Speise +1 Korinther 1Kor 54 10 4 und alle tranken den gleichen gottgeschenkten Trank; denn sie tranken aus dem Leben spendenden Felsen, der mit ihnen zog. Und dieser Fels war Christus. +1 Korinther 1Kor 54 10 5 Gott aber hatte an den meisten von ihnen kein Gefallen; denn er ließ sie in der Wüste umkommen. +1 Korinther 1Kor 54 10 6 Das aber geschah als warnendes Beispiel für uns: damit wir uns nicht von der Gier nach dem Bösen beherrschen lassen, wie jene sich von der Gier beherrschen ließen. +1 Korinther 1Kor 54 10 7 Werdet nicht Götzendiener wie einige von ihnen; denn es steht in der Schrift: [Das Volk setzte sich zum Essen und Trinken; dann standen sie auf, um sich zu vergnügen.] +1 Korinther 1Kor 54 10 8 Lasst uns nicht Unzucht treiben, wie einige von ihnen Unzucht trieben. Damals kamen an einem einzigen Tag dreiundzwanzigtausend Menschen um. +1 Korinther 1Kor 54 10 9 Wir wollen auch nicht den Herrn auf die Probe stellen, wie es einige von ihnen taten, die dann von Schlangen getötet wurden. +1 Korinther 1Kor 54 10 10 Murrt auch nicht, wie einige von ihnen murrten; sie wurden vom Verderber umgebracht. +1 Korinther 1Kor 54 10 11 Das aber geschah an ihnen, damit es uns als Beispiel dient; uns zur Warnung wurde es aufgeschrieben, uns, die das Ende der Zeiten erreicht hat. +1 Korinther 1Kor 54 10 12 Wer also zu stehen meint, der gebe Acht, dass er nicht fällt. +1 Korinther 1Kor 54 10 13 Noch ist keine Versuchung über euch gekommen, die den Menschen überfordert. Gott ist treu; er wird nicht zulassen, dass ihr über eure Kraft hinaus versucht werdet. Er wird euch in der Versuchung einen Ausweg schaffen, sodass ihr sie bestehen könnt. +1 Korinther 1Kor 54 10 14 Darum, liebe Brüder, meidet den Götzendienst! +1 Korinther 1Kor 54 10 15 Ich rede doch zu verständigen Menschen; urteilt selbst über das, was ich sage. +1 Korinther 1Kor 54 10 16 Ist der Kelch des Segens, über den wir den Segen sprechen, nicht Teilhabe am Blut Christi? Ist das Brot, das wir brechen, nicht Teilhabe am Leib Christi? +1 Korinther 1Kor 54 10 17 Ein Brot ist es. Darum sind wir viele ein Leib; denn wir alle haben teil an dem einen Brot. +1 Korinther 1Kor 54 10 18 Schaut auf das irdische Israel: Haben die, welche von den Opfern essen, nicht teil am Altar? +1 Korinther 1Kor 54 10 19 Was meine ich damit? Ist denn Götzenopferfleisch wirklich etwas? Oder ist ein Götze wirklich etwas? +1 Korinther 1Kor 54 10 20 Nein, aber was man dort opfert, [opfert man] nicht Gott, sondern [den Dämonen.] Ich will jedoch nicht, dass ihr euch mit Dämonen einlasst. +1 Korinther 1Kor 54 10 21 Ihr könnt nicht den Kelch des Herrn trinken und den Kelch der Dämonen. Ihr könnt nicht Gäste sein am [Tisch des Herrn] und am Tisch der Dämonen. +1 Korinther 1Kor 54 10 22 Oder wollen wir [die Eifersucht des Herrn wecken]? Sind wir stärker als er? +1 Korinther 1Kor 54 10 23 «Alles ist erlaubt» - aber nicht alles nützt. «Alles ist erlaubt» - aber nicht alles baut auf. +1 Korinther 1Kor 54 10 24 Denkt dabei nicht an euch selbst, sondern an die anderen. +1 Korinther 1Kor 54 10 25 Alles, was auf dem Fleischmarkt verkauft wird, das esst, ohne aus Gewissenhaftigkeit nachzuforschen. +1 Korinther 1Kor 54 10 26 Denn [dem Herrn gehört die Erde und was sie erfüllt.] +1 Korinther 1Kor 54 10 27 Wenn ein Ungläubiger euch einlädt und ihr hingehen möchtet, dann esst, was euch vorgesetzt wird, ohne aus Gewissensgründen nachzuforschen. +1 Korinther 1Kor 54 10 28 Wenn euch aber jemand darauf hinweist: Das ist Opferfleisch!, dann esst nicht davon, mit Rücksicht auf den, der euch aufmerksam macht, und auf das Gewissen; +1 Korinther 1Kor 54 10 29 ich meine das Gewissen des anderen, nicht das eigene; denn (an sich gilt): Warum soll meine Freiheit vom Gewissensurteil eines anderen abhängig sein? +1 Korinther 1Kor 54 10 30 Wenn ich in Dankbarkeit mitesse, soll ich dann getadelt werden, dass ich etwas esse, wofür ich Dank sage? +1 Korinther 1Kor 54 10 31 Ob ihr also esst oder trinkt oder etwas anderes tut: Tut alles zur Verherrlichung Gottes! +1 Korinther 1Kor 54 10 32 Gebt weder Juden noch Griechen, noch der Kirche Gottes Anlass zu einem Vorwurf! +1 Korinther 1Kor 54 10 33 Auch ich suche allen in allem entgegenzukommen; ich suche nicht meinen Nutzen, sondern den Nutzen aller, damit sie gerettet werden. +1 Korinther 1Kor 54 11 1 Nehmt mich zum Vorbild, wie ich Christus zum Vorbild nehme. +1 Korinther 1Kor 54 11 2 Ich lobe euch, dass ihr in allem an mich denkt und an den Überlieferungen festhaltet, wie ich sie euch übergeben habe. +1 Korinther 1Kor 54 11 3 Ihr sollt aber wissen, dass Christus das Haupt des Mannes ist, der Mann das Haupt der Frau und Gott das Haupt Christi. +1 Korinther 1Kor 54 11 4 Wenn ein Mann betet oder prophetisch redet und dabei sein Haupt bedeckt hat, entehrt er sein Haupt. +1 Korinther 1Kor 54 11 5 Eine Frau aber entehrt ihr Haupt, wenn sie betet oder prophetisch redet und dabei ihr Haupt nicht verhüllt. Sie unterscheidet sich dann in keiner Weise von einer Geschorenen. +1 Korinther 1Kor 54 11 6 Wenn eine Frau kein Kopftuch trägt, soll sie sich doch gleich die Haare abschneiden lassen. Ist es aber für eine Frau eine Schande, sich die Haare abschneiden oder sich kahl scheren zu lassen, dann soll sie sich auch verhüllen. +1 Korinther 1Kor 54 11 7 Der Mann darf sein Haupt nicht verhüllen, weil er Abbild und Abglanz Gottes ist; die Frau aber ist der Abglanz des Mannes. +1 Korinther 1Kor 54 11 8 Denn der Mann stammt nicht von der Frau, sondern die Frau vom Mann. +1 Korinther 1Kor 54 11 9 Der Mann wurde auch nicht für die Frau geschaffen, sondern die Frau für den Mann. +1 Korinther 1Kor 54 11 10 Deswegen soll die Frau mit Rücksicht auf die Engel das Zeichen ihrer Vollmacht auf dem Kopf tragen. +1 Korinther 1Kor 54 11 11 Doch im Herrn gibt es weder die Frau ohne den Mann noch den Mann ohne die Frau. +1 Korinther 1Kor 54 11 12 Denn wie die Frau vom Mann stammt, so kommt der Mann durch die Frau zur Welt; alles aber stammt von Gott. +1 Korinther 1Kor 54 11 13 Urteilt selber! Gehört es sich, dass eine Frau unverhüllt zu Gott betet? +1 Korinther 1Kor 54 11 14 Lehrt euch nicht schon die Natur, dass es für den Mann eine Schande, +1 Korinther 1Kor 54 11 15 für die Frau aber eine Ehre ist, lange Haare zu tragen? Denn der Frau ist das Haar als Hülle gegeben. +1 Korinther 1Kor 54 11 16 Wenn aber einer meint, er müsse darüber streiten: Wir und auch die Gemeinden Gottes kennen einen solchen Brauch nicht. +1 Korinther 1Kor 54 11 17 Wenn ich schon Anweisungen gebe: Das kann ich nicht loben, dass ihr nicht mehr zu eurem Nutzen, sondern zu eurem Schaden zusammenkommt. +1 Korinther 1Kor 54 11 18 Zunächst höre ich, dass es Spaltungen unter euch gibt, wenn ihr als Gemeinde zusammenkommt; zum Teil glaube ich das auch. +1 Korinther 1Kor 54 11 19 Denn es muss Parteiungen geben unter euch; nur so wird sichtbar, wer unter euch treu und zuverlässig ist. +1 Korinther 1Kor 54 11 20 Was ihr bei euren Zusammenkünften tut, ist keine Feier des Herrenmahls mehr; +1 Korinther 1Kor 54 11 21 denn jeder verzehrt sogleich seine eigenen Speisen, und dann hungert der eine, während der andere schon betrunken ist. +1 Korinther 1Kor 54 11 22 Könnt ihr denn nicht zu Hause essen und trinken? Oder verachtet ihr die Kirche Gottes? Wollt ihr jene demütigen, die nichts haben? Was soll ich dazu sagen? Soll ich euch etwa loben? In diesem Fall kann ich euch nicht loben. +1 Korinther 1Kor 54 11 23 Denn ich habe vom Herrn empfangen, was ich euch dann überliefert habe: Jesus, der Herr, nahm in der Nacht, in der er ausgeliefert wurde, Brot, +1 Korinther 1Kor 54 11 24 sprach das Dankgebet, brach das Brot und sagte: Das ist mein Leib für euch. Tut dies zu meinem Gedächtnis! +1 Korinther 1Kor 54 11 25 Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch und sprach: Dieser Kelch ist der [Neue Bund] in meinem Blut. Tut dies, sooft ihr daraus trinkt, zu meinem Gedächtnis! +1 Korinther 1Kor 54 11 26 Denn sooft ihr von diesem Brot esst und aus dem Kelch trinkt, verkündet ihr den Tod des Herrn, bis er kommt. +1 Korinther 1Kor 54 11 27 Wer also unwürdig von dem Brot isst und aus dem Kelch des Herrn trinkt, macht sich schuldig am Leib und am Blut des Herrn. +1 Korinther 1Kor 54 11 28 Jeder soll sich selbst prüfen; erst dann soll er von dem Brot essen und aus dem Kelch trinken. +1 Korinther 1Kor 54 11 29 Denn wer davon isst und trinkt, ohne zu bedenken, dass es der Leib des Herrn ist, der zieht sich das Gericht zu, indem er isst und trinkt. +1 Korinther 1Kor 54 11 30 Deswegen sind unter euch viele schwach und krank und nicht wenige sind schon entschlafen. +1 Korinther 1Kor 54 11 31 Gingen wir mit uns selbst ins Gericht, dann würden wir nicht gerichtet. +1 Korinther 1Kor 54 11 32 Doch wenn wir jetzt vom Herrn gerichtet werden, dann ist es eine Zurechtweisung, damit wir nicht zusammen mit der Welt verdammt werden. +1 Korinther 1Kor 54 11 33 Wenn ihr also zum Mahl zusammenkommt, meine Brüder, wartet aufeinander! +1 Korinther 1Kor 54 11 34 Wer Hunger hat, soll zu Hause essen; sonst wird euch die Zusammenkunft zum Gericht. Weitere Anordnungen werde ich treffen, wenn ich komme. +1 Korinther 1Kor 54 12 1 Auch über die Gaben des Geistes möchte ich euch nicht in Unkenntnis lassen, meine Brüder. +1 Korinther 1Kor 54 12 2 Als ihr noch Heiden wart, zog es euch, wie ihr wisst, mit unwiderstehlicher Gewalt zu den stummen Götzen. +1 Korinther 1Kor 54 12 3 Darum erkläre ich euch: Keiner, der aus dem Geist Gottes redet, sagt: Jesus sei verflucht! Und keiner kann sagen: Jesus ist der Herr!, wenn er nicht aus dem Heiligen Geist redet. +1 Korinther 1Kor 54 12 4 Es gibt verschiedene Gnadengaben, aber nur den einen Geist. +1 Korinther 1Kor 54 12 5 Es gibt verschiedene Dienste, aber nur den einen Herrn. +1 Korinther 1Kor 54 12 6 Es gibt verschiedene Kräfte, die wirken, aber nur den einen Gott: Er bewirkt alles in allen. +1 Korinther 1Kor 54 12 7 Jedem aber wird die Offenbarung des Geistes geschenkt, damit sie anderen nützt. +1 Korinther 1Kor 54 12 8 Dem einen wird vom Geist die Gabe geschenkt, Weisheit mitzuteilen, dem andern durch den gleichen Geist die Gabe, Erkenntnis zu vermitteln, +1 Korinther 1Kor 54 12 9 dem dritten im gleichen Geist Glaubenskraft, einem andern - immer in dem einen Geist - die Gabe, Krankheiten zu heilen, +1 Korinther 1Kor 54 12 10 einem andern Wunderkräfte, einem andern prophetisches Reden, einem andern die Fähigkeit, die Geister zu unterscheiden, wieder einem andern verschiedene Arten von Zungenrede, einem andern schließlich die Gabe, sie zu deuten. +1 Korinther 1Kor 54 12 11 Das alles bewirkt ein und derselbe Geist; einem jeden teilt er seine besondere Gabe zu, wie er will. +1 Korinther 1Kor 54 12 12 Denn wie der Leib eine Einheit ist, doch viele Glieder hat, alle Glieder des Leibes aber, obgleich es viele sind, einen einzigen Leib bilden: So ist es auch mit Christus. +1 Korinther 1Kor 54 12 13 Durch den einen Geist wurden wir in der Taufe alle in einen einzigen Leib aufgenommen, Juden und Griechen, Sklaven und Freie; und alle wurden wir mit dem einen Geist getränkt. +1 Korinther 1Kor 54 12 14 Auch der Leib besteht nicht nur aus einem Glied, sondern aus vielen Gliedern. +1 Korinther 1Kor 54 12 15 Wenn der Fuß sagt: Ich bin keine Hand, ich gehöre nicht zum Leib!, so gehört er doch zum Leib. +1 Korinther 1Kor 54 12 16 Und wenn das Ohr sagt: Ich bin kein Auge, ich gehöre nicht zum Leib!, so gehört es doch zum Leib. +1 Korinther 1Kor 54 12 17 Wenn der ganze Leib nur Auge wäre, wo bliebe dann das Gehör? Wenn er nur Gehör wäre, wo bliebe dann der Geruchssinn? +1 Korinther 1Kor 54 12 18 Nun aber hat Gott jedes einzelne Glied so in den Leib eingefügt, wie es seiner Absicht entsprach. +1 Korinther 1Kor 54 12 19 Wären alle zusammen nur ein Glied, wo bliebe dann der Leib? +1 Korinther 1Kor 54 12 20 So aber gibt es viele Glieder und doch nur einen Leib. +1 Korinther 1Kor 54 12 21 Das Auge kann nicht zur Hand sagen: Ich bin nicht auf dich angewiesen. Der Kopf kann nicht zu den Füßen sagen: Ich brauche euch nicht. +1 Korinther 1Kor 54 12 22 Im Gegenteil, gerade die schwächer scheinenden Glieder des Leibes sind unentbehrlich. +1 Korinther 1Kor 54 12 23 Denen, die wir für weniger edel ansehen, erweisen wir umso mehr Ehre und unseren weniger anständigen Gliedern begegnen wir mit mehr Anstand, +1 Korinther 1Kor 54 12 24 während die anständigen das nicht nötig haben. Gott aber hat den Leib so zusammengefügt, dass er dem geringsten Glied mehr Ehre zukommen ließ, +1 Korinther 1Kor 54 12 25 damit im Leib kein Zwiespalt entstehe, sondern alle Glieder einträchtig füreinander sorgen. +1 Korinther 1Kor 54 12 26 Wenn darum ein Glied leidet, leiden alle Glieder mit; wenn ein Glied geehrt wird, freuen sich alle anderen mit ihm. +1 Korinther 1Kor 54 12 27 Ihr aber seid der Leib Christi und jeder Einzelne ist ein Glied an ihm. +1 Korinther 1Kor 54 12 28 So hat Gott in der Kirche die einen als Apostel eingesetzt, die andern als Propheten, die dritten als Lehrer; ferner verlieh er die Kraft, Wunder zu tun, sodann die Gaben, Krankheiten zu heilen, zu helfen, zu leiten, endlich die verschiedenen Arten von Zungenrede. +1 Korinther 1Kor 54 12 29 Sind etwa alle Apostel, alle Propheten, alle Lehrer? Haben alle die Kraft, Wunder zu tun? +1 Korinther 1Kor 54 12 30 Besitzen alle die Gabe, Krankheiten zu heilen? Reden alle in Zungen? Können alle solches Reden auslegen? [31a] Strebt aber nach den höheren Gnadengaben! +1 Korinther 1Kor 54 12 31 [31b] Ich zeige euch jetzt noch einen anderen Weg, einen, der alles übersteigt: +1 Korinther 1Kor 54 13 1 Wenn ich in den Sprachen der Menschen und Engel redete, /hätte aber die Liebe nicht, /wäre ich dröhnendes Erz oder eine lärmende Pauke. +1 Korinther 1Kor 54 13 2 Und wenn ich prophetisch reden könnte /und alle Geheimnisse wüsste /und alle Erkenntnis hätte; /wenn ich alle Glaubenskraft besäße /und Berge damit versetzen könnte, /hätte aber die Liebe nicht, /wäre ich nichts. +1 Korinther 1Kor 54 13 3 Und wenn ich meine ganze Habe verschenkte /und wenn ich meinen Leib dem Feuer übergäbe, /hätte aber die Liebe nicht, /nützte es mir nichts. +1 Korinther 1Kor 54 13 4 Die Liebe ist langmütig, /die Liebe ist gütig. /Sie ereifert sich nicht, /sie prahlt nicht, /sie bläht sich nicht auf. +1 Korinther 1Kor 54 13 5 Sie handelt nicht ungehörig, /sucht nicht ihren Vorteil, /lässt sich nicht zum Zorn reizen, /trägt das Böse nicht nach. +1 Korinther 1Kor 54 13 6 Sie freut sich nicht über das Unrecht, /sondern freut sich an der Wahrheit. +1 Korinther 1Kor 54 13 7 Sie erträgt alles, /glaubt alles, /hofft alles, /hält allem stand. +1 Korinther 1Kor 54 13 8 Die Liebe hört niemals auf. /Prophetisches Reden hat ein Ende, /Zungenrede verstummt, /Erkenntnis vergeht. +1 Korinther 1Kor 54 13 9 Denn Stückwerk ist unser Erkennen, /Stückwerk unser prophetisches Reden; +1 Korinther 1Kor 54 13 10 wenn aber das Vollendete kommt, /vergeht alles Stückwerk. +1 Korinther 1Kor 54 13 11 Als ich ein Kind war, /redete ich wie ein Kind, /dachte wie ein Kind /und urteilte wie ein Kind. Als ich ein Mann wurde, /legte ich ab, was Kind an mir war. +1 Korinther 1Kor 54 13 12 Jetzt schauen wir in einen Spiegel /und sehen nur rätselhafte Umrisse, /dann aber schauen wir von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich unvollkommen, /dann aber werde ich durch und durch erkennen, /so wie ich auch durch und durch erkannt worden bin. +1 Korinther 1Kor 54 13 13 Für jetzt bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; /doch am größten unter ihnen ist die Liebe. +1 Korinther 1Kor 54 14 1 Jagt der Liebe nach! Strebt aber auch nach den Geistesgaben, vor allem nach der prophetischen Rede! +1 Korinther 1Kor 54 14 2 Denn wer in Zungen redet, redet nicht zu Menschen, sondern zu Gott; keiner versteht ihn: Im Geist redet er geheimnisvolle Dinge. +1 Korinther 1Kor 54 14 3 Wer aber prophetisch redet, redet zu Menschen: Er baut auf, ermutigt, spendet Trost. +1 Korinther 1Kor 54 14 4 Wer in Zungen redet, erbaut sich selbst; wer aber prophetisch redet, baut die Gemeinde auf. +1 Korinther 1Kor 54 14 5 Ich wünschte, ihr alle würdet in Zungen reden, weit mehr aber, ihr würdet prophetisch reden. Der Prophet steht höher als der, der in Zungen redet, es sei denn, dieser legt sein Reden aus; dann baut auch er die Gemeinde auf. +1 Korinther 1Kor 54 14 6 Was nützt es euch, Brüder, wenn ich komme und in Zungen vor euch rede, euch aber keine Offenbarung, keine Erkenntnis, keine Weissagung, keine Lehre bringe? +1 Korinther 1Kor 54 14 7 Wenn leblose Musikinstrumente, eine Flöte oder eine Harfe, nicht deutlich unterschiedene Töne hervorbringen, wie soll man dann erkennen, was auf der Flöte oder auf der Harfe gespielt wird? +1 Korinther 1Kor 54 14 8 Und wenn die Trompete unklare Töne hervorbringt, wer wird dann zu den Waffen greifen? +1 Korinther 1Kor 54 14 9 So ist es auch mit euch, wenn ihr in Zungen redet, aber kein verständliches Wort hervorbringt. Wer soll dann das Gesprochene verstehen? Ihr redet nur in den Wind. +1 Korinther 1Kor 54 14 10 Es gibt wer weiß wie viele Sprachen in der Welt und nichts ist ohne Sprache. +1 Korinther 1Kor 54 14 11 Wenn ich nun den Sinn der Laute nicht kenne, bin ich für den Sprecher ein Fremder, wie der Sprecher für mich. +1 Korinther 1Kor 54 14 12 So ist es auch mit euch. Da ihr nach Geistesgaben strebt, gebt euch Mühe, dass ihr damit vor allem zum Aufbau der Gemeinde beitragt. +1 Korinther 1Kor 54 14 13 Deswegen soll einer, der in Zungen redet, darum beten, dass er es auch auslegen kann. +1 Korinther 1Kor 54 14 14 Denn wenn ich nur in Zungen bete, betet zwar mein Geist, aber mein Verstand bleibt unfruchtbar. +1 Korinther 1Kor 54 14 15 Was folgt daraus? Ich will nicht nur im Geist beten, sondern auch mit dem Verstand. Ich will nicht nur im Geist Gott preisen, sondern auch mit dem Verstand. +1 Korinther 1Kor 54 14 16 Wenn du nur im Geist den Lobpreis sprichst und ein Unkundiger anwesend ist, so kann er zu deinem Dankgebet das Amen nicht sagen; denn er versteht nicht, was du sagst. +1 Korinther 1Kor 54 14 17 Dein Dankgebet mag noch so gut sein, der andere hat keinen Nutzen davon. +1 Korinther 1Kor 54 14 18 Ich danke Gott, dass ich mehr als ihr alle in Zungen rede. +1 Korinther 1Kor 54 14 19 Doch vor der Gemeinde will ich lieber fünf Worte mit Verstand reden, um auch andere zu unterweisen, als zehntausend Worte in Zungen stammeln. +1 Korinther 1Kor 54 14 20 Seid doch nicht Kinder an Einsicht, Brüder! Seid Unmündige an Bosheit, an Einsicht aber seid reife Menschen! +1 Korinther 1Kor 54 14 21 Im Gesetz steht: [Durch Leute, die anders und in anderen Sprachen reden, werde ich zu diesem Volk sprechen;] aber auch so [werden sie nicht] auf mich [hören,] spricht der Herr. +1 Korinther 1Kor 54 14 22 So ist Zungenreden ein Zeichen nicht für die Gläubigen, sondern für die Ungläubigen, prophetisches Reden aber ein Zeichen nicht für die Ungläubigen, sondern für die Glaubenden. +1 Korinther 1Kor 54 14 23 Wenn also die ganze Gemeinde sich versammelt und alle in Zungen reden und es kommen Unkundige oder Ungläubige hinzu, werden sie dann nicht sagen: Ihr seid verrückt! +1 Korinther 1Kor 54 14 24 Wenn aber alle prophetisch reden und ein Ungläubiger oder Unkundiger kommt herein, dann wird ihm von allen ins Gewissen geredet und er fühlt sich von allen ins Verhör genommen; +1 Korinther 1Kor 54 14 25 was in seinem Herzen verborgen ist, wird aufgedeckt. Und so [wird er sich niederwerfen,] Gott [anbeten] und ausrufen: [Wahrhaftig, Gott ist bei euch!] +1 Korinther 1Kor 54 14 26 Was soll also geschehen, Brüder? Wenn ihr zusammenkommt, trägt jeder etwas bei: einer einen Psalm, ein anderer eine Lehre, der dritte eine Offenbarung; einer redet in Zungen und ein anderer deutet es. Alles geschehe so, dass es aufbaut. +1 Korinther 1Kor 54 14 27 Wenn man in Zungen reden will, so sollen es nur zwei tun, höchstens drei, und zwar einer nach dem andern; dann soll einer es auslegen. +1 Korinther 1Kor 54 14 28 Wenn aber niemand es auslegen kann, soll auch keiner vor der Gemeinde so reden. Er soll es für sich selber tun und vor Gott. +1 Korinther 1Kor 54 14 29 Auch zwei oder drei Propheten sollen zu Wort kommen; die anderen sollen urteilen. +1 Korinther 1Kor 54 14 30 Wenn aber noch einem andern Anwesenden eine Offenbarung zuteil wird, soll der erste schweigen; +1 Korinther 1Kor 54 14 31 einer nach dem andern könnt ihr alle prophetisch reden. So lernen alle etwas und alle werden ermutigt. +1 Korinther 1Kor 54 14 32 Die Äußerung prophetischer Eingebungen ist nämlich dem Willen der Propheten unterworfen. +1 Korinther 1Kor 54 14 33 Denn Gott ist nicht ein Gott der Unordnung, sondern ein Gott des Friedens. Wie es in allen Gemeinden der Heiligen üblich ist, +1 Korinther 1Kor 54 14 34 sollen die Frauen in der Versammlung schweigen; es ist ihnen nicht gestattet zu reden. Sie sollen sich unterordnen, wie auch das Gesetz es fordert. +1 Korinther 1Kor 54 14 35 Wenn sie etwas wissen wollen, dann sollen sie zu Hause ihre Männer fragen; denn es gehört sich nicht für eine Frau, vor der Gemeinde zu reden. +1 Korinther 1Kor 54 14 36 Ist etwa das Gotteswort von euch ausgegangen? Ist es etwa nur zu euch gekommen? +1 Korinther 1Kor 54 14 37 Wenn einer meint, Prophet zu sein oder geisterfüllt, soll er in dem, was ich euch schreibe, ein Gebot des Herrn erkennen. +1 Korinther 1Kor 54 14 38 Wer das nicht anerkennt, wird nicht anerkannt. +1 Korinther 1Kor 54 14 39 Strebt also nach der Prophetengabe, meine Brüder, und hindert niemand daran, in Zungen zu reden. +1 Korinther 1Kor 54 14 40 Doch alles soll in Anstand und Ordnung geschehen. +1 Korinther 1Kor 54 15 1 Ich erinnere euch, Brüder, an das Evangelium, das ich euch verkündet habe. Ihr habt es angenommen; es ist der Grund, auf dem ihr steht. +1 Korinther 1Kor 54 15 2 Durch dieses Evangelium werdet ihr gerettet, wenn ihr an dem Wortlaut festhaltet, den ich euch verkündet habe. Oder habt ihr den Glauben vielleicht unüberlegt angenommen? +1 Korinther 1Kor 54 15 3 Denn vor allem habe ich euch überliefert, was auch ich empfangen habe: Christus ist für unsere Sünden gestorben, /gemäß der Schrift, +1 Korinther 1Kor 54 15 4 und ist begraben worden. /Er ist am dritten Tag auferweckt worden, /gemäß der Schrift, +1 Korinther 1Kor 54 15 5 und erschien dem Kephas, dann den Zwölf. +1 Korinther 1Kor 54 15 6 Danach erschien er mehr als fünfhundert Brüdern zugleich; die meisten von ihnen sind noch am Leben, einige sind entschlafen. +1 Korinther 1Kor 54 15 7 Danach erschien er dem Jakobus, dann allen Aposteln. +1 Korinther 1Kor 54 15 8 Als Letztem von allen erschien er auch mir, dem Unerwarteten, der «Missgeburt». +1 Korinther 1Kor 54 15 9 Denn ich bin der geringste von den Aposteln; ich bin nicht wert, Apostel genannt zu werden, weil ich die Kirche Gottes verfolgt habe. +1 Korinther 1Kor 54 15 10 Doch durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin, und sein gnädiges Handeln an mir ist nicht ohne Wirkung geblieben. Mehr als sie alle habe ich mich abgemüht - nicht ich, sondern die Gnade Gottes zusammen mit mir. +1 Korinther 1Kor 54 15 11 Ob nun ich verkündige oder die anderen: das ist unsere Botschaft, und das ist der Glaube, den ihr angenommen habt. +1 Korinther 1Kor 54 15 12 Wenn aber verkündigt wird, dass Christus von den Toten auferweckt worden ist, wie können dann einige von euch sagen: Eine Auferstehung der Toten gibt es nicht? +1 Korinther 1Kor 54 15 13 Wenn es keine Auferstehung der Toten gibt, ist auch Christus nicht auferweckt worden. +1 Korinther 1Kor 54 15 14 Ist aber Christus nicht auferweckt worden, dann ist unsere Verkündigung leer und euer Glaube sinnlos. +1 Korinther 1Kor 54 15 15 Wir werden dann auch als falsche Zeugen Gottes entlarvt, weil wir im Widerspruch zu Gott das Zeugnis abgelegt haben: Er hat Christus auferweckt. Er hat ihn eben nicht auferweckt, wenn Tote nicht auferweckt werden. +1 Korinther 1Kor 54 15 16 Denn wenn Tote nicht auferweckt werden, ist auch Christus nicht auferweckt worden. +1 Korinther 1Kor 54 15 17 Wenn aber Christus nicht auferweckt worden ist, dann ist euer Glaube nutzlos und ihr seid immer noch in euren Sünden; +1 Korinther 1Kor 54 15 18 und auch die in Christus Entschlafenen sind dann verloren. +1 Korinther 1Kor 54 15 19 Wenn wir unsere Hoffnung nur in diesem Leben auf Christus gesetzt haben, sind wir erbärmlicher daran als alle anderen Menschen. +1 Korinther 1Kor 54 15 20 Nun aber ist Christus von den Toten auferweckt worden als der Erste der Entschlafenen. +1 Korinther 1Kor 54 15 21 Da nämlich durch einen Menschen der Tod gekommen ist, kommt durch einen Menschen auch die Auferstehung der Toten. +1 Korinther 1Kor 54 15 22 Denn wie in Adam alle sterben, so werden in Christus alle lebendig gemacht werden. +1 Korinther 1Kor 54 15 23 Es gibt aber eine bestimmte Reihenfolge: Erster ist Christus; dann folgen, wenn Christus kommt, alle, die zu ihm gehören. +1 Korinther 1Kor 54 15 24 Danach kommt das Ende, wenn er jede Macht, Gewalt und Kraft vernichtet hat und seine Herrschaft Gott, dem Vater, übergibt. +1 Korinther 1Kor 54 15 25 Denn er muss herrschen, bis Gott [ihm] alle [Feinde unter die Füße gelegt hat.] +1 Korinther 1Kor 54 15 26 Der letzte Feind, der entmachtet wird, ist der Tod. +1 Korinther 1Kor 54 15 27 Sonst hätte er [ihm] nicht [alles zu Füßen gelegt.] Wenn es aber heißt, alles sei unterworfen, ist offenbar der ausgenommen, der ihm alles unterwirft. +1 Korinther 1Kor 54 15 28 Wenn ihm dann alles unterworfen ist, wird auch er, der Sohn, sich dem unterwerfen, der ihm alles unterworfen hat, damit Gott herrscht über alles und in allem. +1 Korinther 1Kor 54 15 29 Wie kämen sonst einige dazu, sich für die Toten taufen zu lassen? Wenn Tote gar nicht auferweckt werden, warum lässt man sich dann taufen für sie? +1 Korinther 1Kor 54 15 30 Warum setzen dann auch wir uns stündlich der Gefahr aus? +1 Korinther 1Kor 54 15 31 Täglich sehe ich dem Tod ins Auge, so wahr ihr, Brüder, mein Ruhm seid, den ich in Christus Jesus, unserem Herrn, empfangen habe. +1 Korinther 1Kor 54 15 32 Was habe ich dann davon, dass ich in Ephesus, wie man so sagt, mit wilden Tieren gekämpft habe? Wenn Tote nicht auferweckt werden, dann [lasst uns essen und trinken; denn morgen sind wir tot.] +1 Korinther 1Kor 54 15 33 Lasst euch nicht irreführen! Schlechter Umgang verdirbt gute Sitten. +1 Korinther 1Kor 54 15 34 Werdet nüchtern, wie es sich gehört, und sündigt nicht! Einige Leute wissen nichts von Gott; ich sage das, damit ihr euch schämt. +1 Korinther 1Kor 54 15 35 Nun könnte einer fragen: Wie werden die Toten auferweckt, was für einen Leib werden sie haben? +1 Korinther 1Kor 54 15 36 Was für eine törichte Frage! Auch das, was du säst, wird nicht lebendig, wenn es nicht stirbt. +1 Korinther 1Kor 54 15 37 Und was du säst, hat noch nicht die Gestalt, die entstehen wird; es ist nur ein nacktes Samenkorn, zum Beispiel ein Weizenkorn oder ein anderes. +1 Korinther 1Kor 54 15 38 Gott gibt ihm die Gestalt, die er vorgesehen hat, jedem Samen eine andere. +1 Korinther 1Kor 54 15 39 Auch die Lebewesen haben nicht alle die gleiche Gestalt. Die Gestalt der Menschen ist anders als die der Haustiere, die Gestalt der Vögel anders als die der Fische. +1 Korinther 1Kor 54 15 40 Auch gibt es Himmelskörper und irdische Körper. Die Schönheit der Himmelskörper ist anders als die der irdischen Körper. +1 Korinther 1Kor 54 15 41 Der Glanz der Sonne ist anders als der Glanz des Mondes, anders als der Glanz der Sterne; denn auch die Gestirne unterscheiden sich durch ihren Glanz. +1 Korinther 1Kor 54 15 42 So ist es auch mit der Auferstehung der Toten. Was gesät wird, ist verweslich, was auferweckt wird, unverweslich. +1 Korinther 1Kor 54 15 43 Was gesät wird, ist armselig, was auferweckt wird, herrlich. Was gesät wird, ist schwach, was auferweckt wird, ist stark. +1 Korinther 1Kor 54 15 44 Gesät wird ein irdischer Leib, auferweckt ein überirdischer Leib. Wenn es einen irdischen Leib gibt, gibt es auch einen überirdischen. +1 Korinther 1Kor 54 15 45 So steht es auch in der Schrift: Adam, der Erste [Mensch, wurde ein] irdisches [Lebewesen.] Der Letzte Adam wurde lebendig machender Geist. +1 Korinther 1Kor 54 15 46 Aber zuerst kommt nicht das Überirdische; zuerst kommt das Irdische, dann das Überirdische. +1 Korinther 1Kor 54 15 47 Der Erste [Mensch] stammt [von der Erde] und ist [Erde;] der Zweite Mensch stammt vom Himmel. +1 Korinther 1Kor 54 15 48 Wie der von der Erde irdisch war, so sind es auch seine Nachfahren. Und wie der vom Himmel himmlisch ist, so sind es auch seine Nachfahren. +1 Korinther 1Kor 54 15 49 Wie wir nach dem Bild des Irdischen gestaltet wurden, so werden wir auch nach dem Bild des Himmlischen gestaltet werden. +1 Korinther 1Kor 54 15 50 Damit will ich sagen, Brüder: Fleisch und Blut können das Reich Gottes nicht erben; das Vergängliche erbt nicht das Unvergängliche. +1 Korinther 1Kor 54 15 51 Seht, ich enthülle euch ein Geheimnis: Wir werden nicht alle entschlafen, aber wir werden alle verwandelt werden - +1 Korinther 1Kor 54 15 52 plötzlich, in einem Augenblick, beim letzten Posaunenschall. Die Posaune wird erschallen, die Toten werden zur Unvergänglichkeit auferweckt, wir aber werden verwandelt werden. +1 Korinther 1Kor 54 15 53 Denn dieses Vergängliche muss sich mit Unvergänglichkeit bekleiden und dieses Sterbliche mit Unsterblichkeit. +1 Korinther 1Kor 54 15 54 Wenn sich aber dieses Vergängliche mit Unvergänglichkeit bekleidet und dieses Sterbliche mit Unsterblichkeit, dann erfüllt sich das Wort der Schrift: [Verschlungen ist der Tod vom Sieg.] +1 Korinther 1Kor 54 15 55 [Tod, wo ist dein Sieg?] /[Tod, wo ist dein Stachel?] +1 Korinther 1Kor 54 15 56 Der Stachel des Todes aber ist die Sünde, die Kraft der Sünde ist das Gesetz. +1 Korinther 1Kor 54 15 57 Gott aber sei Dank, der uns den Sieg geschenkt hat durch Jesus Christus, unseren Herrn. +1 Korinther 1Kor 54 15 58 Daher, geliebte Brüder, seid standhaft und unerschütterlich, nehmt immer eifriger am Werk des Herrn teil und denkt daran, dass im Herrn eure Mühe nicht vergeblich ist. +1 Korinther 1Kor 54 16 1 Was die Geldsammlung für die Heiligen angeht, sollt auch ihr euch an das halten, was ich für die Gemeinden Galatiens angeordnet habe. +1 Korinther 1Kor 54 16 2 Jeder soll immer am ersten Tag der Woche etwas zurücklegen und so zusammensparen, was er kann. Dann sind keine Sammlungen mehr nötig, wenn ich komme. +1 Korinther 1Kor 54 16 3 Nach meiner Ankunft werde ich eure Vertrauensleute mit Briefen nach Jerusalem schicken, damit sie eure Liebesgabe überbringen. +1 Korinther 1Kor 54 16 4 Ist es der Mühe wert, dass ich selbst hinreise, dann sollen sie mit mir reisen. +1 Korinther 1Kor 54 16 5 Ich werde zu euch kommen, wenn ich durch Mazedonien gereist bin. In Mazedonien will ich nämlich nicht bleiben, +1 Korinther 1Kor 54 16 6 aber, wenn es möglich ist, bei euch, vielleicht sogar den ganzen Winter. Wenn ich dann weiterreise, könnt ihr mir das Geleit geben. +1 Korinther 1Kor 54 16 7 Ich möchte euch diesmal nicht nur auf der Durchreise sehen; ich hoffe, einige Zeit bei euch bleiben zu können, wenn der Herr es zulässt. +1 Korinther 1Kor 54 16 8 In Ephesus will ich bis Pfingsten bleiben. +1 Korinther 1Kor 54 16 9 Denn weit und wirksam ist mir hier eine Tür geöffnet worden; doch auch an Gegnern fehlt es nicht. +1 Korinther 1Kor 54 16 10 Wenn Timotheus kommt, achtet darauf, dass ihr ihn nicht entmutigt; denn er arbeitet im Dienst des Herrn wie ich. +1 Korinther 1Kor 54 16 11 Keiner soll ihn gering schätzen. Verabschiedet ihn dann in Frieden, damit er zu mir zurückkehrt; ich warte auf ihn mit den Brüdern. +1 Korinther 1Kor 54 16 12 Was den Bruder Apollos angeht, so habe ich ihn dringend gebeten, er möge mit den Brüdern zu euch reisen, aber er wollte auf keinen Fall jetzt gehen. Er wird kommen, wenn er eine günstige Gelegenheit findet. +1 Korinther 1Kor 54 16 13 Seid wachsam, steht fest im Glauben, [seid mutig, seid stark!] +1 Korinther 1Kor 54 16 14 Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe. +1 Korinther 1Kor 54 16 15 Ich habe noch eine Bitte, Brüder. Ihr kennt das Haus des Stephanas: Sie sind die erste Frucht Achaias und haben sich in den Dienst der Heiligen gestellt. +1 Korinther 1Kor 54 16 16 Ordnet euch ihnen unter, ebenso ihren Helfern und Mitarbeitern! +1 Korinther 1Kor 54 16 17 Es freut mich, dass Stephanas, Fortunatus und Achaikus zu mir gekommen sind; sie sind mir ein Ersatz für euch, da ihr nicht hier sein könnt. +1 Korinther 1Kor 54 16 18 Sie haben mich und euch erfreut und aufgerichtet. Verweigert solchen Männern eure Anerkennung nicht! +1 Korinther 1Kor 54 16 19 Es grüßen euch die Gemeinden in der Provinz Asien. Aquila und Priska und ihre Hausgemeinde senden euch viele Grüße im Herrn. +1 Korinther 1Kor 54 16 20 Es grüßen euch alle Brüder. Grüßt einander mit dem heiligen Kuss! +1 Korinther 1Kor 54 16 21 Den Gruß schreibe ich, Paulus, eigenhändig. +1 Korinther 1Kor 54 16 22 Wer den Herrn nicht liebt, sei verflucht! Marána tha - Unser Herr, komm! +1 Korinther 1Kor 54 16 23 Die Gnade Jesu, des Herrn, sei mit euch! +1 Korinther 1Kor 54 16 24 Meine Liebe ist mit euch allen in Christus Jesus. +2 Korinther 2Kor 55 0 1 Seit der Abfassung des 1. Korintherbriefs nahm das Verhältnis des Apostels Paulus zur korinthischen Gemeinde einen wechselvollen Verlauf. Gegner drangen in die Gemeinde ein, die die Autorität des Apostels untergruben. Dieser sah sich veranlasst, von Ephesus aus einen Besuch in Korinth zu machen (2,5; 7,12). Bei dieser Gelegenheit kam es zu einem schweren Zwischenfall, der für Paulus eine Demütigung bedeutete. Bei seiner Abreise stellte er einen baldigen Besuch in Aussicht (1,15f), schrieb aber dann stattdessen von Ephesus aus in »großer Bedrängnis und Herzensnot« einen Brief (2,4). Titus überbrachte diesen der Gemeinde; währenddessen wartete Paulus mit Spannung das Ergebnis der Mission seines Schülers ab und reiste ihm schließlich über Troas nach Mazedonien entgegen (2,13). Dort erhielt er von Titus gute Nachricht aus Korinth (7,6-16), die die Wiederversöhnung mit der Gemeinde einleitete. +2 Korinther 2Kor 55 0 2 Der 2. Korintherbrief ist von dieser wechselvollen Geschichte bestimmt. Im Wesentlichen geht es um drei Themen: Zuerst spricht Paulus von seinem Apostelamt, indem er die Gemeinde als sein apostolisches Werk darstellt (Kap. 1 - 7); zweitens ruft er die Gemeinde auf, sich an der Kollekte für die Armen in Jerusalem zu beteiligen (Kap. 8 - 9), und drittens setzt er sich in leidenschaftlicher Form mit seinen Gegnern auseinander, wobei er uns wichtige Einblicke in sein von Mühe und Kampf erfülltes Apostelleben gewährt (Kap. 10 - 13). +2 Korinther 2Kor 55 0 3 Von den Briefen des Paulus gibt der 2. Korintherbrief die bedeutsamsten Aufschlüsse über sein apostolisches Selbstverständnis. Außerdem enthält er wichtige Aussagen über die Beziehung von Amt und Gemeinde. +2 Korinther 2Kor 55 1 1 Paulus, durch Gottes Willen Apostel Christi Jesu, und der Bruder Timotheus an die Kirche Gottes, die in Korinth ist, und an alle Heiligen in ganz Achaia. +2 Korinther 2Kor 55 1 2 Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus. +2 Korinther 2Kor 55 1 3 Gepriesen sei der Gott und Vater Jesu Christi, unseres Herrn, der Vater des Erbarmens und der Gott allen Trostes. +2 Korinther 2Kor 55 1 4 Er tröstet uns in all unserer Not, damit auch wir die Kraft haben, alle zu trösten, die in Not sind, durch den Trost, mit dem auch wir von Gott getröstet werden. +2 Korinther 2Kor 55 1 5 Wie uns nämlich die Leiden Christi überreich zuteil geworden sind, so wird uns durch Christus auch überreicher Trost zuteil. +2 Korinther 2Kor 55 1 6 Sind wir aber in Not, so ist es zu eurem Trost und Heil, und werden wir getröstet, so geschieht auch das zu eurem Trost; er wird wirksam, wenn ihr geduldig die gleichen Leiden ertragt, die auch wir ertragen. +2 Korinther 2Kor 55 1 7 Unsere Hoffnung für euch ist unerschütterlich; wir sind sicher, dass ihr mit uns nicht nur an den Leiden teilhabt, sondern auch am Trost. +2 Korinther 2Kor 55 1 8 Wir wollen euch die Not nicht verschweigen, Brüder, die in der Provinz Asien über uns kam und uns über alles Maß bedrückte; unsere Kraft war erschöpft, so sehr, dass wir am Leben verzweifelten. +2 Korinther 2Kor 55 1 9 Aber wir haben unser Todesurteil hingenommen, weil wir unser Vertrauen nicht auf uns selbst setzen wollten, sondern auf Gott, der die Toten auferweckt. +2 Korinther 2Kor 55 1 10 Er hat uns aus dieser großen Todesnot errettet und rettet uns noch; auf ihm ruht unsere Hoffnung, dass er uns auch in Zukunft retten wird. +2 Korinther 2Kor 55 1 11 Helft aber auch ihr, indem ihr für uns betet, damit viele Menschen in unserem Namen Dank sagen für die Gnade, die uns geschenkt wurde. +2 Korinther 2Kor 55 1 12 Denn das ist unser Ruhm - und dafür zeugt auch unser Gewissen -, dass wir in dieser Welt, vor allem euch gegenüber, in der Aufrichtigkeit und Lauterkeit, wie Gott sie schenkt, gehandelt haben, nicht aufgrund menschlicher Weisheit, sondern aufgrund göttlicher Gnade. +2 Korinther 2Kor 55 1 13 Und wenn wir euch schreiben, meinen wir nichts anderes, als was ihr lest und versteht; ich hoffe, ihr werdet noch ganz verstehen, +2 Korinther 2Kor 55 1 14 was wir meinen und was ihr zum Teil schon verstanden habt, nämlich dass ihr am Tag Jesu, unseres Herrn, auf uns stolz sein dürft, so wie wir auf euch. +2 Korinther 2Kor 55 1 15 In dieser Zuversicht wollte ich zunächst zu euch kommen, damit ihr ein zweites Mal Gnade erfahren hättet. +2 Korinther 2Kor 55 1 16 Von euch wollte ich dann nach Mazedonien reisen und von Mazedonien zu euch zurückkommen, um von euch nach Judäa geleitet zu werden. +2 Korinther 2Kor 55 1 17 War dieser Entschluss etwa leichtsinnig? Plane ich, wie manche Menschen planen, sodass mein Ja auch ein Nein sein kann? +2 Korinther 2Kor 55 1 18 Gott ist treu, er bürgt dafür, dass unser Wort euch gegenüber nicht Ja und Nein zugleich ist. +2 Korinther 2Kor 55 1 19 Denn Gottes Sohn Jesus Christus, der euch durch uns verkündigt wurde - durch mich, Silvanus und Timotheus -, ist nicht als Ja und Nein zugleich gekommen; in ihm ist das Ja verwirklicht. +2 Korinther 2Kor 55 1 20 Er ist das Ja zu allem, was Gott verheißen hat. Darum rufen wir durch ihn zu Gottes Lobpreis auch das Amen. +2 Korinther 2Kor 55 1 21 Gott aber, der uns und euch in der Treue zu Christus festigt und der uns alle gesalbt hat, +2 Korinther 2Kor 55 1 22 er ist es auch, der uns sein Siegel aufgedrückt und als ersten Anteil (am verheißenen Heil) den Geist in unser Herz gegeben hat. +2 Korinther 2Kor 55 1 23 Ich rufe aber Gott zum Zeugen an und schwöre bei meinem Leben, dass ich nur, um euch zu schonen, nicht mehr nach Korinth gekommen bin. +2 Korinther 2Kor 55 1 24 Wir wollen ja nicht Herren über euren Glauben sein, sondern wir sind Helfer zu eurer Freude; denn im Glauben seid ihr fest verwurzelt. +2 Korinther 2Kor 55 2 1 Ich entschloss mich also, nicht noch einmal zu euch zu kommen und euch zu betrüben. +2 Korinther 2Kor 55 2 2 Wenn ich euch nämlich betrübe, wer wird mich dann erfreuen? Etwa der, den ich selbst betrübt habe? +2 Korinther 2Kor 55 2 3 Und so schrieb ich, statt selber zu kommen, einen Brief, um nicht von denen betrübt zu werden, die mich erfreuen sollten; und ich bin sicher, dass meine Freude auch die Freude von euch allen ist. +2 Korinther 2Kor 55 2 4 Ich schrieb euch aus großer Bedrängnis und Herzensnot, unter vielen Tränen, nicht um euch zu betrüben, nein, um euch meine übergroße Liebe spüren zu lassen. +2 Korinther 2Kor 55 2 5 Wenn aber einer Betrübnis verursacht hat, hat er nicht mich betrübt, sondern mehr oder weniger - um nicht zu übertreiben - euch alle. +2 Korinther 2Kor 55 2 6 Die Strafe, die dem Schuldigen von der Mehrheit auferlegt wurde, soll genügen. +2 Korinther 2Kor 55 2 7 Jetzt sollt ihr lieber verzeihen und trösten, damit der Mann nicht von allzu großer Traurigkeit überwältigt wird. +2 Korinther 2Kor 55 2 8 Darum bitte ich euch, ihm gegenüber Liebe walten zu lassen. +2 Korinther 2Kor 55 2 9 Gerade deswegen habe ich euch ja auch geschrieben, weil ich wissen wollte, ob ihr wirklich in allen Stücken gehorsam seid. +2 Korinther 2Kor 55 2 10 Wem ihr aber verzeiht, dem verzeihe auch ich. Denn auch ich habe, wenn hier etwas zu verzeihen war, im Angesicht Christi um euretwillen verziehen, +2 Korinther 2Kor 55 2 11 damit wir nicht vom Satan überlistet werden; wir kennen seine Absichten nur zu gut. +2 Korinther 2Kor 55 2 12 Als ich dann nach Troas kam, um das Evangelium Christi zu verkünden, und mir der Herr eine Tür öffnete, +2 Korinther 2Kor 55 2 13 hatte mein Geist dennoch keine Ruhe, weil ich meinen Bruder Titus nicht fand. So nahm ich Abschied und reiste nach Mazedonien. +2 Korinther 2Kor 55 2 14 Dank sei Gott, der uns stets im Siegeszug Christi mitführt und durch uns den Duft der Erkenntnis Christi an allen Orten verbreitet. +2 Korinther 2Kor 55 2 15 Denn wir sind Christi Wohlgeruch für Gott unter denen, die gerettet werden, wie unter denen, die verloren gehen. +2 Korinther 2Kor 55 2 16 Den einen sind wir Todesgeruch, der Tod bringt; den anderen Lebensduft, der Leben verheißt. Wer aber ist dazu fähig? +2 Korinther 2Kor 55 2 17 Wir sind jedenfalls nicht wie die vielen anderen, die mit dem Wort Gottes ein Geschäft machen. Wir verkünden es aufrichtig und in Christus, von Gott her und vor Gott. +2 Korinther 2Kor 55 3 1 Fangen wir schon wieder an, uns selbst zu empfehlen? Oder brauchen wir - wie gewisse Leute - Empfehlungsschreiben an euch oder von euch? +2 Korinther 2Kor 55 3 2 Unser Empfehlungsschreiben seid ihr; es ist eingeschrieben in unser Herz und alle Menschen können es lesen und verstehen. +2 Korinther 2Kor 55 3 3 Unverkennbar seid ihr ein Brief Christi, ausgefertigt durch unseren Dienst, [geschrieben] nicht mit Tinte, sondern mit dem Geist des lebendigen Gottes, nicht [auf Tafeln aus Stein,] sondern - wie [auf Tafeln - in Herzen von Fleisch.] +2 Korinther 2Kor 55 3 4 Wir haben durch Christus so großes Vertrauen zu Gott. +2 Korinther 2Kor 55 3 5 Doch sind wir dazu nicht von uns aus fähig, als ob wir uns selbst etwas zuschreiben könnten; unsere Befähigung stammt vielmehr von Gott. +2 Korinther 2Kor 55 3 6 Er hat uns fähig gemacht, Diener des Neuen Bundes zu sein, nicht des Buchstabens, sondern des Geistes. Denn der Buchstabe tötet, der Geist aber macht lebendig. +2 Korinther 2Kor 55 3 7 Wenn aber schon der Dienst, der zum Tod führt und dessen Buchstaben in Stein gemeißelt waren, so herrlich war, dass die Israeliten das Gesicht des Mose nicht anschauen konnten, weil es eine Herrlichkeit ausstrahlte, die doch vergänglich war, +2 Korinther 2Kor 55 3 8 wie sollte da der Dienst des Geistes nicht viel herrlicher sein? +2 Korinther 2Kor 55 3 9 Wenn schon der Dienst, der zur Verurteilung führt, herrlich war, so wird der Dienst, der zur Gerechtigkeit führt, noch viel herrlicher sein. +2 Korinther 2Kor 55 3 10 Eigentlich kann von Herrlichkeit in jenem Fall gar nicht die Rede sein, wo das Verherrlichte vor der größeren Herrlichkeit verblasst. +2 Korinther 2Kor 55 3 11 Wenn nämlich schon das Vergängliche in Herrlichkeit erschien: die Herrlichkeit des Bleibenden wird es überstrahlen. +2 Korinther 2Kor 55 3 12 Weil wir eine solche Hoffnung haben, treten wir mit großem Freimut auf, +2 Korinther 2Kor 55 3 13 nicht wie [Mose, der über sein Gesicht eine Hülle legte,] damit die Israeliten das Verblassen des Glanzes nicht sahen. +2 Korinther 2Kor 55 3 14 Doch ihr Denken wurde verhärtet. Bis zum heutigen Tag liegt die gleiche Hülle auf dem Alten Bund, wenn daraus vorgelesen wird, und es bleibt verhüllt, dass er in Christus ein Ende nimmt. +2 Korinther 2Kor 55 3 15 Bis heute liegt die Hülle auf ihrem Herzen, wenn Mose vorgelesen wird. +2 Korinther 2Kor 55 3 16 Sobald sich aber einer dem Herrn zuwendet, [wird die Hülle entfernt.] +2 Korinther 2Kor 55 3 17 Der Herr aber ist der Geist, und wo der Geist des Herrn wirkt, da ist Freiheit. +2 Korinther 2Kor 55 3 18 Wir alle spiegeln mit enthülltem Angesicht die [Herrlichkeit des Herrn] wider und werden so in sein eigenes Bild verwandelt, von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, durch den Geist des Herrn. +2 Korinther 2Kor 55 4 1 Daher erlahmt unser Eifer nicht in dem Dienst, der uns durch Gottes Erbarmen übertragen wurde. +2 Korinther 2Kor 55 4 2 Wir haben uns von aller schimpflichen Arglist losgesagt; wir handeln nicht hinterhältig und verfälschen das Wort Gottes nicht, sondern lehren offen die Wahrheit. So empfehlen wir uns vor dem Angesicht Gottes jedem menschlichen Gewissen. +2 Korinther 2Kor 55 4 3 Wenn unser Evangelium dennoch verhüllt ist, ist es nur denen verhüllt, die verloren gehen; +2 Korinther 2Kor 55 4 4 denn der Gott dieser Weltzeit hat das Denken der Ungläubigen verblendet. So strahlt ihnen der Glanz der Heilsbotschaft nicht auf, der Botschaft von der Herrlichkeit Christi, der Gottes Ebenbild ist. +2 Korinther 2Kor 55 4 5 Wir verkündigen nämlich nicht uns selbst, sondern Jesus Christus als den Herrn, uns aber als eure Knechte um Jesu willen. +2 Korinther 2Kor 55 4 6 Denn Gott, der sprach: Aus Finsternis soll Licht aufleuchten!, er ist in unseren Herzen aufgeleuchtet, damit wir erleuchtet werden zur Erkenntnis des göttlichen Glanzes auf dem Antlitz Christi. +2 Korinther 2Kor 55 4 7 Diesen Schatz tragen wir in zerbrechlichen Gefäßen; so wird deutlich, dass das Übermaß der Kraft von Gott und nicht von uns kommt. +2 Korinther 2Kor 55 4 8 Von allen Seiten werden wir in die Enge getrieben und finden doch noch Raum; wir wissen weder aus noch ein und verzweifeln dennoch nicht; +2 Korinther 2Kor 55 4 9 wir werden gehetzt und sind doch nicht verlassen; wir werden niedergestreckt und doch nicht vernichtet. +2 Korinther 2Kor 55 4 10 Wohin wir auch kommen, immer tragen wir das Todesleiden Jesu an unserem Leib, damit auch das Leben Jesu an unserem Leib sichtbar wird. +2 Korinther 2Kor 55 4 11 Denn immer werden wir, obgleich wir leben, um Jesu willen dem Tod ausgeliefert, damit auch das Leben Jesu an unserem sterblichen Fleisch offenbar wird. +2 Korinther 2Kor 55 4 12 So erweist an uns der Tod, an euch aber das Leben seine Macht. +2 Korinther 2Kor 55 4 13 Doch haben wir den gleichen Geist des Glaubens, von dem es in der Schrift heißt: [Ich habe geglaubt, darum habe ich geredet.] Auch wir glauben und darum reden wir. +2 Korinther 2Kor 55 4 14 Denn wir wissen, dass der, welcher Jesus, den Herrn, auferweckt hat, auch uns mit Jesus auferwecken und uns zusammen mit euch (vor sein Angesicht) stellen wird. +2 Korinther 2Kor 55 4 15 Alles tun wir euretwegen, damit immer mehr Menschen aufgrund der überreich gewordenen Gnade den Dank vervielfachen, Gott zur Ehre. +2 Korinther 2Kor 55 4 16 Darum werden wir nicht müde; wenn auch unser äußerer Mensch aufgerieben wird, der innere wird Tag für Tag erneuert. +2 Korinther 2Kor 55 4 17 Denn die kleine Last unserer gegenwärtigen Not schafft uns in maßlosem Übermaß ein ewiges Gewicht an Herrlichkeit, +2 Korinther 2Kor 55 4 18 uns, die wir nicht auf das Sichtbare starren, sondern nach dem Unsichtbaren ausblicken; denn das Sichtbare ist vergänglich, das Unsichtbare ist ewig. +2 Korinther 2Kor 55 5 1 Wir wissen: Wenn unser irdisches Zelt abgebrochen wird, dann haben wir eine Wohnung von Gott, ein nicht von Menschenhand errichtetes ewiges Haus im Himmel. +2 Korinther 2Kor 55 5 2 Im gegenwärtigen Zustand seufzen wir und sehnen uns danach, mit dem himmlischen Haus überkleidet zu werden. +2 Korinther 2Kor 55 5 3 So bekleidet, werden wir nicht nackt erscheinen. +2 Korinther 2Kor 55 5 4 Solange wir nämlich in diesem Zelt leben, seufzen wir unter schwerem Druck, weil wir nicht entkleidet, sondern überkleidet werden möchten, damit so das Sterbliche vom Leben verschlungen werde. +2 Korinther 2Kor 55 5 5 Gott aber, der uns gerade dazu fähig gemacht hat, er hat uns auch als ersten Anteil den Geist gegeben. +2 Korinther 2Kor 55 5 6 Wir sind also immer zuversichtlich, auch wenn wir wissen, dass wir fern vom Herrn in der Fremde leben, solange wir in diesem Leib zu Hause sind; +2 Korinther 2Kor 55 5 7 denn als Glaubende gehen wir unseren Weg, nicht als Schauende. +2 Korinther 2Kor 55 5 8 Weil wir aber zuversichtlich sind, ziehen wir es vor, aus dem Leib auszuwandern und daheim beim Herrn zu sein. +2 Korinther 2Kor 55 5 9 Deswegen suchen wir unsere Ehre darin, ihm zu gefallen, ob wir daheim oder in der Fremde sind. +2 Korinther 2Kor 55 5 10 Denn wir alle müssen vor dem Richterstuhl Christi offenbar werden, damit jeder seinen Lohn empfängt für das Gute oder Böse, das er im irdischen Leben getan hat. +2 Korinther 2Kor 55 5 11 So versuchen wir, erfüllt von Ehrfurcht vor dem Herrn, Menschen zu gewinnen; Gott aber kennt uns durch und durch. Ich hoffe, dass auch euer Urteil über mich sich zur vollen Wahrheit durchgerungen hat. +2 Korinther 2Kor 55 5 12 Damit wollen wir uns nicht wieder vor euch rühmen, sondern wir geben euch Gelegenheit, rühmend auf uns hinzuweisen, damit ihr denen entgegentreten könnt, die sich nur rühmen, um ihr Gesicht zu wahren, ihr Herz aber nicht zeigen dürfen. +2 Korinther 2Kor 55 5 13 Wenn wir nämlich von Sinnen waren, so geschah es für Gott; wenn wir besonnen sind, geschieht es für euch. +2 Korinther 2Kor 55 5 14 Denn die Liebe Christi drängt uns, da wir erkannt haben: Einer ist für alle gestorben, also sind alle gestorben. +2 Korinther 2Kor 55 5 15 Er ist aber für alle gestorben, damit die Lebenden nicht mehr für sich leben, sondern für den, der für sie starb und auferweckt wurde. +2 Korinther 2Kor 55 5 16 Also schätzen wir von jetzt an niemand mehr nur nach menschlichen Maßstäben ein; auch wenn wir früher Christus nach menschlichen Maßstäben eingeschätzt haben, jetzt schätzen wir ihn nicht mehr so ein. +2 Korinther 2Kor 55 5 17 Wenn also jemand in Christus ist, dann ist er eine neue Schöpfung: Das Alte ist vergangen, Neues ist geworden. +2 Korinther 2Kor 55 5 18 Aber das alles kommt von Gott, der uns durch Christus mit sich versöhnt und uns den Dienst der Versöhnung aufgetragen hat. +2 Korinther 2Kor 55 5 19 Ja, Gott war es, der in Christus die Welt mit sich versöhnt hat, indem er den Menschen ihre Verfehlungen nicht anrechnete und uns das Wort von der Versöhnung (zur Verkündigung) anvertraute. +2 Korinther 2Kor 55 5 20 Wir sind also Gesandte an Christi statt, und Gott ist es, der durch uns mahnt. Wir bitten an Christi statt: Lasst euch mit Gott versöhnen! +2 Korinther 2Kor 55 5 21 Er hat den, der keine Sünde kannte, für uns zur Sünde gemacht, damit wir in ihm Gerechtigkeit Gottes würden. +2 Korinther 2Kor 55 6 1 Als Mitarbeiter Gottes ermahnen wir euch, dass ihr seine Gnade nicht vergebens empfangt. +2 Korinther 2Kor 55 6 2 Denn es heißt: [Zur Zeit der Gnade erhöre ich dich,] /[am Tag der Rettung helfe ich dir.] Jetzt ist sie da, [die Zeit der Gnade;] jetzt ist er da, [der Tag der Rettung.] +2 Korinther 2Kor 55 6 3 Niemand geben wir auch nur den geringsten Anstoß, damit unser Dienst nicht getadelt werden kann. +2 Korinther 2Kor 55 6 4 In allem erweisen wir uns als Gottes Diener: durch große Standhaftigkeit, in Bedrängnis, in Not, in Angst, +2 Korinther 2Kor 55 6 5 unter Schlägen, in Gefängnissen, in Zeiten der Unruhe, unter der Last der Arbeit, in durchwachten Nächten, durch Fasten, +2 Korinther 2Kor 55 6 6 durch lautere Gesinnung, durch Erkenntnis, durch Langmut, durch Güte, durch den Heiligen Geist, durch ungeheuchelte Liebe, +2 Korinther 2Kor 55 6 7 durch das Wort der Wahrheit, in der Kraft Gottes, mit den Waffen der Gerechtigkeit in der Rechten und in der Linken, +2 Korinther 2Kor 55 6 8 bei Ehrung und Schmähung, bei übler Nachrede und bei Lob. Wir gelten als Betrüger und sind doch wahrhaftig; +2 Korinther 2Kor 55 6 9 wir werden verkannt und doch anerkannt; wir sind wie Sterbende und seht: wir leben; wir werden gezüchtigt und doch nicht getötet; +2 Korinther 2Kor 55 6 10 uns wird Leid zugefügt und doch sind wir jederzeit fröhlich; wir sind arm und machen doch viele reich; wir haben nichts und haben doch alles. +2 Korinther 2Kor 55 6 11 Unser Mund hat sich für euch aufgetan, Korinther, unser Herz ist weit geworden. +2 Korinther 2Kor 55 6 12 In uns ist es nicht zu eng für euch; eng ist es in eurem Herzen. +2 Korinther 2Kor 55 6 13 Lasst doch als Antwort darauf - ich rede wie zu meinen Kindern - auch euer Herz weit aufgehen! +2 Korinther 2Kor 55 6 14 Beugt euch nicht mit Ungläubigen unter das gleiche Joch! Was haben denn Gerechtigkeit und Gesetzwidrigkeit miteinander zu tun? Was haben Licht und Finsternis gemeinsam? +2 Korinther 2Kor 55 6 15 Was für ein Einklang herrscht zwischen Christus und Beliar? Was hat ein Gläubiger mit einem Ungläubigen gemeinsam? +2 Korinther 2Kor 55 6 16 Wie verträgt sich der Tempel Gottes mit Götzenbildern? Wir sind doch der Tempel des lebendigen Gottes; denn Gott hat gesprochen: [Ich will unter ihnen wohnen und mit ihnen gehen.] /[Ich werde ihr Gott sein] /[und sie werden mein Volk sein.] +2 Korinther 2Kor 55 6 17 [Zieht darum weg aus ihrer Mitte] /und sondert euch ab, spricht der Herr, /[und fasst nichts Unreines an.] /[Dann will ich euch aufnehmen] +2 Korinther 2Kor 55 6 18 und euer [Vater sein] /[und ihr sollt meine Söhne und Töchter sein,] /[spricht der Herr,] /[der Herrscher über die ganze Schöpfung.] +2 Korinther 2Kor 55 7 1 Das sind die Verheißungen, die wir haben, liebe Brüder. Reinigen wir uns also von aller Unreinheit des Leibes und des Geistes und streben wir in Gottesfurcht nach vollkommener Heiligung. +2 Korinther 2Kor 55 7 2 Gebt uns doch Raum in eurem Herzen! Niemand haben wir geschädigt, niemand zugrunde gerichtet, niemand übervorteilt. +2 Korinther 2Kor 55 7 3 Ich sage das nicht, um euch zu verurteilen; denn eben habe ich gesagt, dass ihr in unserem Herzen wohnt, verbunden mit uns zum Leben und zum Sterben. +2 Korinther 2Kor 55 7 4 Ich habe großes Vertrauen zu euch; ich bin sehr stolz auf euch. Trotz all unserer Not bin ich von Trost erfüllt und ströme über von Freude. +2 Korinther 2Kor 55 7 5 Als wir nach Mazedonien gekommen waren, fanden wir in unserer Schwachheit keine Ruhe. Überall bedrängten uns Schwierigkeiten: von außen Widerspruch und Anfeindung, im Innern Angst und Furcht. +2 Korinther 2Kor 55 7 6 Aber Gott, der die Niedergeschlagenen aufrichtet, hat auch uns aufgerichtet, und zwar durch die Ankunft des Titus - +2 Korinther 2Kor 55 7 7 nicht nur durch seine Ankunft, sondern auch durch den Trost, den er bei euch erfahren hatte. Er erzählte uns von eurer Sehnsucht, eurer Klage, eurem Eifer für mich, sodass ich mich noch mehr freute. +2 Korinther 2Kor 55 7 8 Dass ich euch aber mit meinem Brief traurig gemacht habe, tut mir nicht Leid. Wenn es mir auch eine Weile Leid tat - ich sehe ja, dass dieser Brief euch, wenn auch nur für kurze Zeit, traurig gemacht hat -: +2 Korinther 2Kor 55 7 9 jetzt freue ich mich, nicht weil ihr traurig geworden seid, sondern weil die Traurigkeit euch zur Sinnesänderung geführt hat. Denn es war eine gottgewollte Traurigkeit; so ist euch durch uns kein Nachteil erwachsen. +2 Korinther 2Kor 55 7 10 Die gottgewollte Traurigkeit verursacht nämlich Sinnesänderung zum Heil, die nicht bereut zu werden braucht; die weltliche Traurigkeit aber führt zum Tod. +2 Korinther 2Kor 55 7 11 Wie groß war doch der Eifer, zu dem euch diese gottgewollte Traurigkeit geführt hat, wie aufrichtig eure Entschuldigung, euer Unwille, eure Furcht, eure Sehnsucht, wie wirksam eure Anstrengung und am Ende die Bestrafung! In jeder Hinsicht hat es sich gezeigt, dass ihr in dieser Sache unschuldig seid. +2 Korinther 2Kor 55 7 12 Wenn ich euch also geschrieben habe, so tat ich es nicht, um den zu treffen, der Unrecht getan hatte, auch nicht, um dem Recht zu verschaffen, der Unrecht erlitten hatte, sondern ich tat es, damit euer Eifer für uns sichtbar werde vor euch und vor Gott. +2 Korinther 2Kor 55 7 13 Deswegen sind wir jetzt getröstet. Wir wurden aber nicht nur getröstet, sondern darüber hinaus erfreut durch die Freude des Titus, dessen Geist neue Kraft gefunden hat durch euch alle. +2 Korinther 2Kor 55 7 14 Wenn ich euch vor ihm gerühmt hatte, so brauchte ich mich jetzt nicht zu schämen. Im Gegenteil, unser Lob vor Titus erwies sich als volle Wahrheit, wie auch alles Wahrheit ist, was wir euch verkündigt haben. +2 Korinther 2Kor 55 7 15 Er ist euch von Herzen zugetan, wenn er daran denkt, wie ihr euch alle gehorsam gezeigt und ihn mit Furcht und Zittern aufgenommen habt. +2 Korinther 2Kor 55 7 16 Ich freue mich, dass ich in jeder Hinsicht auf euch vertrauen kann. +2 Korinther 2Kor 55 8 1 Brüder, wir wollen euch jetzt von der Gnade erzählen, die Gott den Gemeinden Mazedoniens erwiesen hat. +2 Korinther 2Kor 55 8 2 Während sie durch große Not geprüft wurden, verwandelten sich ihre übergroße Freude und ihre tiefe Armut in den Reichtum ihres selbstlosen Gebens. +2 Korinther 2Kor 55 8 3 Ich bezeuge, dass sie nach Kräften und sogar über ihre Kräfte spendeten, ganz von sich aus, +2 Korinther 2Kor 55 8 4 indem sie sich geradezu aufdrängten und uns um die Gunst baten, zur Hilfeleistung für die Heiligen beitragen zu dürfen. +2 Korinther 2Kor 55 8 5 Und über unsere Erwartung hinaus haben sie sich eingesetzt, zunächst für den Herrn, aber auch für uns, wie es Gottes Wille war. +2 Korinther 2Kor 55 8 6 Daraufhin ermutigten wir Titus, dieses Liebeswerk, das er früher bei euch begonnen hatte, nun auch zu vollenden. +2 Korinther 2Kor 55 8 7 Wie ihr aber an allem reich seid, an Glauben, Rede und Erkenntnis, an jedem Eifer und an der Liebe, die wir in euch begründet haben, so sollt ihr euch auch an diesem Liebeswerk mit reichlichen Spenden beteiligen. +2 Korinther 2Kor 55 8 8 Ich meine das nicht als strenge Weisung, aber ich gebe euch Gelegenheit, angesichts des Eifers anderer auch eure Liebe als echt zu erweisen. +2 Korinther 2Kor 55 8 9 Denn ihr wisst, was Jesus Christus, unser Herr, in seiner Liebe getan hat: Er, der reich war, wurde euretwegen arm, um euch durch seine Armut reich zu machen. +2 Korinther 2Kor 55 8 10 Ich gebe euch nur einen Rat, der euch helfen soll; ihr habt ja schon voriges Jahr angefangen, etwas zu unternehmen, und zwar aus eigenem Entschluss. +2 Korinther 2Kor 55 8 11 Jetzt sollt ihr das Begonnene zu Ende führen, damit das Ergebnis dem guten Willen entspricht - je nach eurem Besitz. +2 Korinther 2Kor 55 8 12 Wenn nämlich der gute Wille da ist, dann ist jeder willkommen mit dem, was er hat, und man fragt nicht nach dem, was er nicht hat. +2 Korinther 2Kor 55 8 13 Denn es geht nicht darum, dass ihr in Not geratet, indem ihr anderen helft; es geht um einen Ausgleich. +2 Korinther 2Kor 55 8 14 Im Augenblick soll euer Überfluss ihrem Mangel abhelfen, damit auch ihr Überfluss einmal eurem Mangel abhilft. So soll ein Ausgleich entstehen, +2 Korinther 2Kor 55 8 15 wie es in der Schrift heißt: [Wer viel gesammelt hatte, hatte nicht zu viel, und wer wenig, hatte nicht zu wenig.] +2 Korinther 2Kor 55 8 16 Dank sei Gott, der den gleichen Eifer für euch auch Titus ins Herz gelegt hat. +2 Korinther 2Kor 55 8 17 Denn Titus war mit meinem Vorschlag einverstanden und sein Eifer war so groß, dass er aus eigenem Entschluss gleich zu euch abreiste. +2 Korinther 2Kor 55 8 18 Zusammen mit ihm haben wir den Bruder geschickt, der wegen seiner Verkündigung des Evangeliums in allen Gemeinden Anerkennung findet +2 Korinther 2Kor 55 8 19 und außerdem von den Gemeinden dazu bestimmt wurde, unser Reisegefährte zu sein, wenn wir diese Liebesgabe zur Ehre des Herrn und als Zeichen unseres guten Willens überbringen. +2 Korinther 2Kor 55 8 20 Denn angesichts der großen Spende, die von uns überbracht werden soll, möchten wir vermeiden, dass man uns verdächtigt. +2 Korinther 2Kor 55 8 21 Es liegt uns nämlich daran, dass alles [einwandfrei zugeht,] nicht nur [vor dem Herrn,] sondern [auch vor den Menschen.] +2 Korinther 2Kor 55 8 22 Wir haben aber mit den beiden noch einen weiteren Bruder geschickt, dessen Eifer wir vielfach und bei vielen Gelegenheiten feststellen konnten und der sich in diesem Fall noch eifriger zeigt, weil er viel von euch erwartet. +2 Korinther 2Kor 55 8 23 Was nun Titus angeht: Er ist mein Gefährte und mein Mitarbeiter, der für euch tätig ist; unsere anderen Brüder aber sind Abgesandte der Gemeinden und ein Abglanz Christi. +2 Korinther 2Kor 55 8 24 Legt also ihnen gegenüber und damit vor den Gemeinden das Zeugnis eurer Liebe ab und zeigt, dass wir euch zu Recht gerühmt haben. +2 Korinther 2Kor 55 9 1 Eigentlich ist es unnötig, euch über das Hilfswerk für die Heiligen zu schreiben. +2 Korinther 2Kor 55 9 2 Denn ich kenne euren guten Willen und rühme euch vor den Mazedoniern, indem ich ihnen sage: Achaia ist seit einem Jahr gerüstet. Und euer Eifer hat viele andere angespornt. +2 Korinther 2Kor 55 9 3 Trotzdem habe ich die Brüder zu euch geschickt; denn unser Lob für euch könnte in dieser Hinsicht verfrüht gewesen sein. Ihr solltet also jetzt wirklich, wie ich sagte, gerüstet sein. +2 Korinther 2Kor 55 9 4 Wenn nämlich Mazedonier mit mir kämen und euch noch nicht gerüstet fänden, dann könnte es geschehen, dass wir uns wegen dieser unserer Erwartung zu schämen hätten - um nicht zu sagen, ihr hättet euch zu schämen. +2 Korinther 2Kor 55 9 5 Ich hielt es also für notwendig, die Brüder zu bitten, sie möchten vorausreisen und eure in Aussicht gestellte Spende schon jetzt einsammeln, damit sie dann verfügbar ist, und zwar als großzügige Spende, nicht als Gabe des Geizes. +2 Korinther 2Kor 55 9 6 Denkt daran: Wer kärglich sät, wird auch kärglich ernten; wer reichlich sät, wird reichlich ernten. +2 Korinther 2Kor 55 9 7 Jeder gebe, wie er es sich in seinem Herzen vorgenommen hat, nicht verdrossen und nicht unter Zwang; denn Gott liebt [einen fröhlichen Geber.] +2 Korinther 2Kor 55 9 8 In seiner Macht kann Gott alle Gaben über euch ausschütten, sodass euch allezeit in allem alles Nötige ausreichend zur Verfügung steht und ihr noch genug habt, um allen Gutes zu tun, +2 Korinther 2Kor 55 9 9 wie es in der Schrift heißt: [Reichlich gibt er den Armen;] /[seine Gerechtigkeit hat Bestand für immer.] +2 Korinther 2Kor 55 9 10 Gott, der [Samen gibt für die Aussaat und Brot zur Nahrung,] wird auch euch das Saatgut geben und die Saat aufgehen lassen; er wird [die Früchte eurer Gerechtigkeit] wachsen lassen. +2 Korinther 2Kor 55 9 11 In allem werdet ihr reich genug sein, um selbstlos schenken zu können; und wenn wir diese Gabe überbringen, wird sie Dank an Gott hervorrufen. +2 Korinther 2Kor 55 9 12 Denn euer Dienst und eure Opfergabe füllen nicht nur die leeren Hände der Heiligen, sondern werden weiterwirken als vielfältiger Dank an Gott. +2 Korinther 2Kor 55 9 13 Vom Zeugnis eines solchen Dienstes bewegt, werden sie Gott dafür preisen, dass ihr euch gehorsam zum Evangelium Christi bekannt und dass ihr ihnen und allen selbstlos geholfen habt. +2 Korinther 2Kor 55 9 14 In ihrem Gebet für euch werden sie sich angesichts der übergroßen Gnade, die Gott euch geschenkt hat, eng mit euch verbunden fühlen. +2 Korinther 2Kor 55 9 15 Dank sei Gott für sein unfassbares Geschenk. +2 Korinther 2Kor 55 10 1 Ich, Paulus, der ja im persönlichen Umgang mit euch so unterwürfig, aus der Ferne aber so unerschrocken sein soll, ich ermahne euch angesichts der Freundlichkeit und Güte Christi +2 Korinther 2Kor 55 10 2 und bitte euch: Zwingt mich nicht, bei meinem Kommen so unerschrocken und fest aufzutreten, wie ich es gegen gewisse Leute zu tun gedenke, die meinen, wir verhalten uns wie Menschen dieser Welt. +2 Korinther 2Kor 55 10 3 Wir leben zwar in dieser Welt, kämpfen aber nicht mit den Waffen dieser Welt. +2 Korinther 2Kor 55 10 4 Die Waffen, die wir bei unserem Feldzug einsetzen, sind nicht irdisch, aber sie haben durch Gott die Macht, Festungen zu schleifen; mit ihnen reißen wir +2 Korinther 2Kor 55 10 5 alle hohen Gedankengebäude nieder, die sich gegen die Erkenntnis Gottes auftürmen. Wir nehmen alles Denken gefangen, sodass es Christus gehorcht; +2 Korinther 2Kor 55 10 6 wir sind entschlossen, alle Ungehorsamen zu strafen, sobald ihr wirklich gehorsam geworden seid. +2 Korinther 2Kor 55 10 7 Schaut auf das, was vor Augen liegt. Wenn jemand überzeugt ist, Christus zu gehören, dann soll er doch auch bedenken, dass nicht nur er, sondern auch wir Christus gehören. +2 Korinther 2Kor 55 10 8 Und wenn ich etwas mehr auf unsere Vollmacht poche, werde ich mich nicht zu scheuen brauchen. Der Herr hat sie mir allerdings verliehen, damit ich bei euch aufbaue, nicht damit ich niederreiße; +2 Korinther 2Kor 55 10 9 ich möchte nicht den Anschein erwecken, als wollte ich euch durch meine Briefe einschüchtern. +2 Korinther 2Kor 55 10 10 Ja, die Briefe, wird gesagt, die sind wuchtig und voll Kraft, aber sein persönliches Auftreten ist matt und seine Worte sind armselig. +2 Korinther 2Kor 55 10 11 Wer so redet, der soll sich merken: Wie wir durch das geschriebene Wort aus der Ferne wirken, so können wir auch in eurer Gegenwart tatkräftig auftreten. +2 Korinther 2Kor 55 10 12 Wir sind allerdings nicht so vermessen, uns gleich zu stellen oder zu vergleichen mit gewissen Leuten, die sich selbst anpreisen. In ihrem Unverstand messen sie sich an sich selbst und vergleichen sich mit sich selbst. +2 Korinther 2Kor 55 10 13 Wir dagegen wollen uns nicht maßlos rühmen, sondern jenen Maßstab anlegen, den uns Gott zugeteilt hat, dass wir nämlich bis zu euch gelangt sind. +2 Korinther 2Kor 55 10 14 Wir überschreiten also nicht unser Maß, wie wir es tun würden, wenn wir nicht bis zu euch gelangt wären; denn wir sind wirklich als Erste mit dem Evangelium Christi bis zu euch gekommen. +2 Korinther 2Kor 55 10 15 Wir rühmen uns also nicht maßlos und mit fremden Leistungen; aber wir haben die Hoffnung, wenn euer Glaube stärker wird, vor euren Augen über das uns (bisher) gesetzte Maß weit hinauszuwachsen +2 Korinther 2Kor 55 10 16 und die Heilsbotschaft über eure Grenzen hinauszutragen. Nach einem fremden Maßstab und auf einem Feld, das schon bestellt ist, wollen wir keinen Ruhm ernten. +2 Korinther 2Kor 55 10 17 [Wer sich also rühmen will, der rühme sich] des Herrn. +2 Korinther 2Kor 55 10 18 Denn nicht, wer sich selbst empfiehlt, ist anerkannt, sondern der, den der Herr empfiehlt. +2 Korinther 2Kor 55 11 1 Lasst euch doch ein wenig Unverstand von mir gefallen! Aber das tut ihr ja. +2 Korinther 2Kor 55 11 2 Denn ich liebe euch mit der Eifersucht Gottes; ich habe euch einem einzigen Mann verlobt, um euch als reine Jungfrau zu Christus zu führen. +2 Korinther 2Kor 55 11 3 Ich fürchte aber, wie die Schlange einst durch ihre Falschheit Eva täuschte, könntet auch ihr in euren Gedanken von der aufrichtigen und reinen Hingabe an Christus abkommen. +2 Korinther 2Kor 55 11 4 Ihr nehmt es ja offenbar hin, wenn irgendeiner daherkommt und einen anderen Jesus verkündigt, als wir verkündigt haben, wenn ihr einen anderen Geist empfangt, als ihr empfangen habt, oder ein anderes Evangelium, als ihr angenommen habt. +2 Korinther 2Kor 55 11 5 Ich denke doch, ich stehe den Überaposteln keineswegs nach. +2 Korinther 2Kor 55 11 6 Im Reden mag ich ein Stümper sein, aber nicht in der Erkenntnis; wir haben sie euch in keiner Weise und in keinem Fall vorenthalten. +2 Korinther 2Kor 55 11 7 Oder habe ich einen Fehler gemacht, als ich, um euch zu erhöhen, mich selbst erniedrigte und euch das Evangelium Gottes verkündete, ohne etwas dafür zu nehmen? +2 Korinther 2Kor 55 11 8 Andere Gemeinden habe ich ausgeplündert und Geld von ihnen genommen, um euch dienen zu können. +2 Korinther 2Kor 55 11 9 Aber als ich zu euch kam und in Schwierigkeiten geriet, bin ich niemand zur Last gefallen; was ich zu wenig hatte, ergänzten die Brüder, die aus Mazedonien kamen. Ich habe also darauf Wert gelegt, euch in keiner Weise zur Last zu fallen, und werde auch weiterhin darauf Wert legen. +2 Korinther 2Kor 55 11 10 So gewiss die Wahrheit Christi in mir ist: diesen Ruhm wird mir im Gebiet von Achaia niemand nehmen. +2 Korinther 2Kor 55 11 11 Warum? Liebe ich euch etwa nicht? Gott weiß es. +2 Korinther 2Kor 55 11 12 Was ich aber tue, werde ich auch in Zukunft tun: Ich werde denen die Gelegenheit nehmen, die nur die Gelegenheit suchen, sich Achtung zu verschaffen, um so dazustehen wie wir. +2 Korinther 2Kor 55 11 13 Denn diese Leute sind Lügenapostel, unehrliche Arbeiter; sie tarnen sich freilich als Apostel Christi. +2 Korinther 2Kor 55 11 14 Kein Wunder, denn auch der Satan tarnt sich als Engel des Lichts. +2 Korinther 2Kor 55 11 15 Es ist also nicht erstaunlich, wenn sich auch seine Handlanger als Diener der Gerechtigkeit tarnen. Ihr Ende wird ihren Taten entsprechen. +2 Korinther 2Kor 55 11 16 Noch einmal sage ich: Keiner soll mich für einen Narren halten. Tut ihr es aber doch, dann lasst mich auch als Narren gewähren, damit auch ich ein wenig prahlen kann. +2 Korinther 2Kor 55 11 17 Was ich hier sage, sage ich nicht im Sinn des Herrn, sondern sozusagen als Narr im falschen Stolz des Prahlers. +2 Korinther 2Kor 55 11 18 Da viele Menschen im Sinn dieser Welt prahlen, will auch ich einmal prahlen. +2 Korinther 2Kor 55 11 19 Ihr lasst euch die Narren ja gern gefallen, ihr klugen Leute. +2 Korinther 2Kor 55 11 20 Denn ihr nehmt es hin, wenn euch jemand versklavt, ausbeutet und in seine Gewalt bringt, wenn jemand anmaßend auftritt und euch ins Gesicht schlägt. +2 Korinther 2Kor 55 11 21 Zu meiner Schande muss ich gestehen: Dazu bin ich allerdings zu schwach gewesen. Womit aber jemand prahlt - ich rede jetzt als Narr -, damit kann auch ich prahlen. +2 Korinther 2Kor 55 11 22 Sie sind Hebräer - ich auch. Sie sind Israeliten - ich auch. Sie sind Nachkommen Abrahams - ich auch. +2 Korinther 2Kor 55 11 23 Sie sind Diener Christi - jetzt rede ich ganz unvernünftig -, ich noch mehr: Ich ertrug mehr Mühsal, war häufiger im Gefängnis, wurde mehr geschlagen, war oft in Todesgefahr. +2 Korinther 2Kor 55 11 24 Fünfmal erhielt ich von Juden die neununddreißig Hiebe; +2 Korinther 2Kor 55 11 25 dreimal wurde ich ausgepeitscht, einmal gesteinigt, dreimal erlitt ich Schiffbruch, eine Nacht und einen Tag trieb ich auf hoher See. +2 Korinther 2Kor 55 11 26 Ich war oft auf Reisen, gefährdet durch Flüsse, gefährdet durch Räuber, gefährdet durch das eigene Volk, gefährdet durch Heiden, gefährdet in der Stadt, gefährdet in der Wüste, gefährdet auf dem Meer, gefährdet durch falsche Brüder. +2 Korinther 2Kor 55 11 27 Ich erduldete Mühsal und Plage, durchwachte viele Nächte, ertrug Hunger und Durst, häufiges Fasten, Kälte und Blöße. +2 Korinther 2Kor 55 11 28 Um von allem andern zu schweigen, weise ich noch auf den täglichen Andrang zu mir und die Sorge für alle Gemeinden hin. +2 Korinther 2Kor 55 11 29 Wer leidet unter seiner Schwachheit, ohne dass ich mit ihm leide? Wer kommt zu Fall, ohne dass ich von Sorge verzehrt werde? +2 Korinther 2Kor 55 11 30 Wenn schon geprahlt sein muss, will ich mit meiner Schwachheit prahlen. +2 Korinther 2Kor 55 11 31 Gott, der Vater Jesu, des Herrn, er, der gepriesen ist in Ewigkeit, weiß, dass ich nicht lüge. +2 Korinther 2Kor 55 11 32 In Damaskus ließ der Statthalter des Königs Aretas die Stadt der Damaszener bewachen, um mich festzunehmen. +2 Korinther 2Kor 55 11 33 Aber durch ein Fenster wurde ich in einem Korb die Stadtmauer hinuntergelassen und so entkam ich ihm. +2 Korinther 2Kor 55 12 1 Ich muss mich ja rühmen; zwar nützt es nichts, trotzdem will ich jetzt von Erscheinungen und Offenbarungen sprechen, die mir der Herr geschenkt hat. +2 Korinther 2Kor 55 12 2 Ich kenne jemand, einen Diener Christi, der vor vierzehn Jahren bis in den dritten Himmel entrückt wurde; ich weiß allerdings nicht, ob es mit dem Leib oder ohne den Leib geschah, nur Gott weiß es. +2 Korinther 2Kor 55 12 5 Diesen Mann will ich rühmen; was mich selbst angeht, will ich mich nicht rühmen, höchstens meiner Schwachheit. +2 Korinther 2Kor 55 12 6 Wenn ich mich dennoch rühmen wollte, wäre ich zwar kein Narr, sondern würde die Wahrheit sagen. Aber ich verzichte darauf; denn jeder soll mich nur nach dem beurteilen, was er an mir sieht oder aus meinem Mund hört. +2 Korinther 2Kor 55 12 7 Damit ich mich wegen der einzigartigen Offenbarungen nicht überhebe, wurde mir ein Stachel ins Fleisch gestoßen: ein Bote Satans, der mich mit Fäusten schlagen soll, damit ich mich nicht überhebe. +2 Korinther 2Kor 55 12 8 Dreimal habe ich den Herrn angefleht, dass dieser Bote Satans von mir ablasse. +2 Korinther 2Kor 55 12 9 Er aber antwortete mir: Meine Gnade genügt dir; denn sie erweist ihre Kraft in der Schwachheit. Viel lieber also will ich mich meiner Schwachheit rühmen, damit die Kraft Christi auf mich herabkommt. +2 Korinther 2Kor 55 12 10 Deswegen bejahe ich meine Ohnmacht, alle Misshandlungen und Nöte, Verfolgungen und Ängste, die ich für Christus ertrage; denn wenn ich schwach bin, dann bin ich stark. +2 Korinther 2Kor 55 12 11 Jetzt bin ich wirklich ein Narr geworden; ihr habt mich dazu gezwungen. Eigentlich sollte ich von euch gerühmt werden; denn in nichts bin ich hinter den Überaposteln zurückgeblieben, obgleich ich nichts bin. +2 Korinther 2Kor 55 12 12 Das, woran man den Apostel erkennt, wurde mit großer Ausdauer unter euch vollbracht: Zeichen, Wunder und machtvolle Taten. +2 Korinther 2Kor 55 12 13 Worin seid ihr denn im Vergleich mit den übrigen Gemeinden zu kurz gekommen? Höchstens darin, dass gerade ich euch nicht zur Last gefallen bin. Dann verzeiht mir bitte dieses Unrecht! +2 Korinther 2Kor 55 12 14 Schon zum dritten Mal will ich jetzt zu euch kommen und ich werde euch nicht zur Last fallen; ich suche ja nicht euer Geld, sondern euch. Denn nicht die Kinder sollen für die Eltern sparen, sondern die Eltern für die Kinder. +2 Korinther 2Kor 55 12 15 Ich aber will sehr gern alles aufwenden und mich für euch aufreiben. Wenn ich euch so sehr liebe, soll ich deswegen weniger Liebe empfangen? +2 Korinther 2Kor 55 12 16 Nun gut! Eine schwere Last habe ich euch zwar nicht zugemutet; aber habe ich euch vielleicht mit Verschlagenheit und List in mein Netz gelockt? +2 Korinther 2Kor 55 12 17 Habe ich euch vielleicht durch einen, den ich zu euch sandte, übervorteilt? +2 Korinther 2Kor 55 12 18 Ja, ich habe Titus gebeten, euch zu besuchen, und den Bruder mit ihm gesandt. Hat Titus euch etwa übervorteilt? Haben wir nicht beide im gleichen Geist gehandelt? Sind wir nicht in den gleichen Spuren gegangen? +2 Korinther 2Kor 55 12 19 Gewiss denkt ihr schon lange, dass wir uns vor euch nur herausreden wollen. Aber wir reden in Christus, vor dem Angesicht Gottes. Und alles, liebe Brüder, geschieht, um eure Gemeinde aufzubauen. +2 Korinther 2Kor 55 12 20 Denn ich fürchte, dass ich euch bei meinem Kommen nicht so finde, wie ich euch zu finden wünsche, und dass ihr mich so findet, wie ihr mich nicht zu finden wünscht. Ich fürchte, dass es zu Streit, Eifersucht, Zornesausbrüchen, Ehrgeiz, Verleumdungen, übler Nachrede, Überheblichkeit, allgemeiner Verwirrung kommt; +2 Korinther 2Kor 55 12 21 dass mein Gott, wenn ich wiederkomme, mich noch einmal vor euch demütigt; dass ich Grund haben werde, traurig zu sein über viele, die schon früher Sünder waren und sich trotz ihrer Unreinheit, Unzucht und Ausschweifung noch nicht zur Umkehr entschlossen haben. +2 Korinther 2Kor 55 13 1 Das ist das dritte Mal, dass ich zu euch komme. [Durch die Aussage von zwei oder drei Zeugen wird jede Sache entschieden.] +2 Korinther 2Kor 55 13 2 Denen, die sich früher verfehlt haben, und allen Übrigen sage ich jetzt aus der Ferne dasselbe, was ich schon bei meinem zweiten Aufenthalt angekündigt habe: Wenn ich komme, werde ich keine Nachsicht mehr üben. +2 Korinther 2Kor 55 13 3 Denn ihr verlangt einen Beweis dafür, dass durch mich Christus spricht, der nicht in seiner Schwachheit, sondern in seiner Kraft unter euch wirkt. +2 Korinther 2Kor 55 13 4 Zwar wurde er in seiner Schwachheit gekreuzigt, aber er lebt aus Gottes Kraft. Auch wir sind schwach in ihm, aber wir werden zusammen mit ihm vor euren Augen aus Gottes Kraft leben. +2 Korinther 2Kor 55 13 5 Fragt euch selbst, ob ihr im Glauben seid, prüft euch selbst! Erfahrt ihr nicht an euch selbst, dass Christus Jesus in euch ist? Sonst hättet ihr ja (als Gläubige) schon versagt. +2 Korinther 2Kor 55 13 6 Ich hoffe aber, ihr werdet erkennen, dass wir nicht versagt haben. +2 Korinther 2Kor 55 13 7 Doch flehen wir zu Gott, dass ihr nichts Böses tut, nicht, damit wir gerechtfertigt erscheinen, sondern nur, damit ihr das Gute tut, wir aber wie Versager dastehen. +2 Korinther 2Kor 55 13 8 Denn wir können unsere Kraft nicht gegen die Wahrheit einsetzen, nur für die Wahrheit. +2 Korinther 2Kor 55 13 9 So ist es uns eine Freude, wenn wir schwach dastehen, ihr aber euch als stark erweist. Das ist es, was wir erflehen: eure vollständige Erneuerung. +2 Korinther 2Kor 55 13 10 Deswegen schreibe ich das alles aus der Ferne, um nicht, wenn ich zu euch komme, Strenge gebrauchen zu müssen kraft der Vollmacht, die der Herr mir zum Aufbauen, nicht zum Niederreißen gegeben hat. +2 Korinther 2Kor 55 13 11 Im Übrigen, liebe Brüder, freut euch, kehrt zur Ordnung zurück, lasst euch ermahnen, seid eines Sinnes und lebt in Frieden! Dann wird der Gott der Liebe und des Friedens mit euch sein. +2 Korinther 2Kor 55 13 12 Grüßt einander mit dem heiligen Kuss! Es grüßen euch alle Heiligen. +2 Korinther 2Kor 55 13 13 Die Gnade Jesu Christi, des Herrn, die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen! +Galater Gal 55 0 1 Paulus ist nach Apg 16,6; 18,23 auf seinen Missionsreisen zweimal in das »galatische Land« gekommen, was durch Gal 4,13 bestätigt wird, wo er ausdrücklich auf den ersten Aufenthalt verweist. Die Gründung der Gemeinden in Galatien (zur Bevölkerung und geographischen Lage vgl. Anmerkung zu 1,2) fällt in die Zeit der beginnenden selbstständigen Missionsarbeit nach der Trennung von Barnabas, vermutlich in das Jahr 50 n. Chr. (Apg 15,39 - 18,23). +Galater Gal 55 0 2 Einige Jahre später sind die galatischen Gemeinden von Irrlehrern aufgesucht und beeinflusst worden. Paulus befindet sich inzwischen in Ephesus (vgl. Apg 19,1 - 20,1) und schreibt von dort aus zwischen 53 und 55 n. Chr. seinen Brief. Die Irrlehrer vertreten nach den wenigen Hinweisen, die dem Galaterbrief zu entnehmen sind, eine Lehre, die aus jüdischer, christlicher und heidnischer Tradition zusammengesetzt ist, verstehen sich selbst aber als Judenchristen und verlangen von den ehemaligen Heiden, dass sie sich ebenfalls beschneiden lassen und das alttestamentliche Gesetz als zum Heil notwendig anerkennen (vgl. 4,8-10.16-20; 5,1-12; 6,11-16). +Galater Gal 55 0 3 Paulus sieht darin eine Verfälschung der christlichen Botschaft, er kann diese Lehre nicht als »Evangelium« anerkennen (1,6-9). Er erinnert an seine eigene Bekehrung und Einsetzung zum Apostel der Heiden, an seine Unabhängigkeit von den Vertretern der judenchristlichen Mission (1,10-24), an die Anerkennung seiner gesetzesfreien Mission unter den Heiden beim Apostelkonzil und an die Auseinandersetzung mit Petrus und Barnabas in Antiochia (2,1-21). Danach legt er dar, wie Verheißung und Gesetz, Glaube und »Werke des Gesetzes« sich zueinander verhalten, und warnt vor einem Abfall vom wahren Glauben (3,1 - 5,12). Im Schlussteil bringt der Apostel allgemeine Ermahnungen (sog. Paränese), wie wir sie auch aus anderen Paulusbriefen kennen (z. B. Röm Kap. 12 und 13). Doch kommt er in dem eigenhändig geschriebenen Schlusswort wieder auf die besondere Situation in Galatien zurück. +Galater Gal 55 0 4 Paulus hat mit seinem Brief offensichtlich Erfolg gehabt, sonst wäre das Schreiben kaum erhalten geblieben. Auch zeigt 1 Kor 16,1, dass er weiterhin mit den galatischen Christen in Verbindung stand. Der Brief gibt Einblick in Gefährdungen der jungen Gemeinden und zeigt, ähnlich dem Römerbrief, was Paulus unter dem Evangelium von Jesus Christus versteht; insbesondere geht er dabei auf das Verhältnis von Rechtfertigung und Glaube ein. Galater Gal 55 1 1 Paulus, zum Apostel berufen, nicht von Menschen oder durch einen Menschen, sondern durch Jesus Christus und durch Gott, den Vater, der ihn von den Toten auferweckt hat, Galater Gal 55 1 2 und alle Brüder, die bei mir sind, an die Gemeinden in Galatien: Galater Gal 55 1 3 Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus, @@ -33730,6 +33782,10 @@ Galater Gal 55 6 15 Denn es kommt nicht darauf an, ob einer beschnitten oder unb Galater Gal 55 6 16 Friede und Erbarmen komme über alle, die sich von diesem Grundsatz leiten lassen, und über das Israel Gottes. Galater Gal 55 6 17 In Zukunft soll mir niemand mehr solche Schwierigkeiten bereiten. Denn ich trage die Zeichen Jesu an meinem Leib. Galater Gal 55 6 18 Die Gnade Jesu Christi, unseres Herrn, sei mit eurem Geist, meine Brüder. Amen. +Epheser Eph 56 0 1 Beim Epheserbrief handelt es sich wohl um einen Rundbrief, da die Erwähnung von «Ephesus» (1,1) in zahlreichen Handschriften fehlt. Die Empfänger sind sehr wahrscheinlich die Christen Kleinasiens oder eines noch größeren Gebiets. Als Abfassungsort kommt Ephesus in Frage. +Epheser Eph 56 0 2 Das Schreiben ist zwar wie ein Brief gestaltet, stellt aber nach Stil und Inhalt eher eine feierliche Predigt dar. Lob Gottes (1,3) und Fürbitte (1,16; 3,1.14) kennzeichnen den ersten Teil, der mit einem liturgischen Lobpreis abschließt (3,21). Manche Forscher nehmen daher an, dass dieses Schreiben von einem Paulusschüler verfasst wurde, der im Namen des Apostels schrieb. +Epheser Eph 56 0 3 Ein bestimmter Anlass für die Entstehung des Schreibens ist nicht erkennbar. Das zentrale Thema des Briefs ist die Kirche, und zwar die weltweite Kirche, deren Haupt Christus ist. Inhaltlich wird dieses Thema in den Kapiteln 1 - 3 entfaltet. Gott hat die Kirche durch Christus schon vor der Erschaffung der Welt erwählt und als sein Volk zusammengerufen (Kap. 1). Durch die Taufe sind die Gläubigen der Macht der Finsternis entrissen und mit Christus verbunden worden (2,1-10). In der Kirche ist ein neues Menschengeschlecht entstanden, in dem die alte Feindschaft zwischen Juden und Heiden überwunden wurde, weil Christus Frieden gestiftet hat (2,11-22). Werkzeug Gottes für den Bau der Völkerkirche war der Apostel Paulus (Kap. 3). Im zweiten Teil werden sittliche Folgerungen gezogen. Vor allem gilt es, die Einheit zu wahren und alle Dienste in der Kirche zu aktivieren (4,1-16). Als Getaufte haben die Christen den alten, der Sünde verfallenen Menschen zu überwinden und ein neues Leben zu verwirklichen, das durch Christus erleuchtet ist (4,17 - 5,20). Das neue Leben hat sich vor allem in Ehe und Familie auszuwirken (5,21 - 6,9). Das Bild vom Streiter Christi schließt die Mahnung ab (6,10-20). +Epheser Eph 56 0 4 Der Epheserbrief enthält die bedeutendsten theologischen Aussagen im Neuen Testament über die Kirche. Epheser Eph 56 1 1 Paulus, durch den Willen Gottes Apostel Christi Jesu, an die Heiligen in Ephesus, die an Christus Jesus glauben. Epheser Eph 56 1 2 Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus. Epheser Eph 56 1 3 Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus: /Er hat uns mit allem Segen seines Geistes gesegnet /durch unsere Gemeinschaft mit Christus im Himmel. @@ -33882,205 +33938,214 @@ Epheser Eph 56 6 21 Damit auch ihr erfahrt, wie es mir geht und was ich tue, wir Epheser Eph 56 6 22 Ich schicke ihn eigens zu euch, damit ihr alles über uns erfahrt und damit er euch Mut zuspricht. Epheser Eph 56 6 23 Friede sei mit den Brüdern, Liebe und Glaube von Gott, dem Vater, und Jesus Christus, dem Herrn. Epheser Eph 56 6 24 Gnade und unvergängliches Leben sei mit allen, die Jesus Christus, unseren Herrn, lieben! -Philliper Phil 57 1 1 Paulus und Timotheus, Knechte Christi Jesu, an alle Heiligen in Christus Jesus, die in Philippi sind, mit ihren Bischöfen und Diakonen. -Philliper Phil 57 1 2 Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus. -Philliper Phil 57 1 3 Ich danke meinem Gott jedes Mal, wenn ich an euch denke; -Philliper Phil 57 1 4 immer, wenn ich für euch alle bete, tue ich es mit Freude -Philliper Phil 57 1 5 und danke Gott dafür, dass ihr euch gemeinsam für das Evangelium eingesetzt habt vom ersten Tag an bis jetzt. -Philliper Phil 57 1 6 Ich vertraue darauf, dass er, der bei euch das gute Werk begonnen hat, es auch vollenden wird bis zum Tag Christi Jesu. -Philliper Phil 57 1 7 Es ist nur recht, dass ich so über euch alle denke, weil ich euch ins Herz geschlossen habe. Denn ihr alle habt Anteil an der Gnade, die mir durch meine Gefangenschaft und die Verteidigung und Bekräftigung des Evangeliums gewährt ist. -Philliper Phil 57 1 8 Gott ist mein Zeuge, wie ich mich nach euch allen sehne mit der herzlichen Liebe, die Christus Jesus zu euch hat. -Philliper Phil 57 1 9 Und ich bete darum, dass eure Liebe immer noch reicher an Einsicht und Verständnis wird, -Philliper Phil 57 1 10 damit ihr beurteilen könnt, worauf es ankommt. Dann werdet ihr rein und ohne Tadel sein für den Tag Christi, -Philliper Phil 57 1 11 reich an der Frucht der Gerechtigkeit, die Jesus Christus gibt, zur Ehre und zum Lob Gottes. -Philliper Phil 57 1 12 Ihr sollt wissen, Brüder, dass alles, was mir zugestoßen ist, die Verbreitung des Evangeliums gefördert hat. -Philliper Phil 57 1 13 Denn im ganzen Prätorium und bei allen Übrigen ist offenbar geworden, dass ich um Christi willen im Gefängnis bin. -Philliper Phil 57 1 14 Und die meisten der Brüder sind durch meine Gefangenschaft zuversichtlich geworden im Glauben an den Herrn und wagen umso kühner, das Wort Gottes furchtlos zu sagen. -Philliper Phil 57 1 15 Einige verkündigen Christus zwar aus Neid und Streitsucht, andere aber in guter Absicht. -Philliper Phil 57 1 16 Die einen predigen Christus aus Liebe, weil sie wissen, dass ich zur Verteidigung des Evangeliums bestimmt bin, -Philliper Phil 57 1 17 die andern aus Ehrgeiz, nicht in redlicher Gesinnung; sie möchten die Last meiner Ketten noch schwerer machen. -Philliper Phil 57 1 18 Aber was liegt daran? Auf jede Weise, ob in unlauterer oder lauterer Absicht, wird Christus verkündigt und darüber freue ich mich. Aber ich werde mich auch in Zukunft freuen. -Philliper Phil 57 1 19 Denn ich weiß: [Das wird zu meiner Rettung führen] durch euer Gebet und durch die Hilfe des Geistes Jesu Christi. -Philliper Phil 57 1 20 Darauf warte und hoffe ich, dass ich in keiner Hinsicht beschämt werde, dass vielmehr Christus in aller Öffentlichkeit - wie immer, so auch jetzt - durch meinen Leib verherrlicht wird, ob ich lebe oder sterbe. -Philliper Phil 57 1 21 Denn für mich ist Christus das Leben und Sterben Gewinn. -Philliper Phil 57 1 22 Wenn ich aber weiterleben soll, bedeutet das für mich fruchtbare Arbeit. Was soll ich wählen? Ich weiß es nicht. -Philliper Phil 57 1 23 Es zieht mich nach beiden Seiten: Ich sehne mich danach, aufzubrechen und bei Christus zu sein - um wie viel besser wäre das! -Philliper Phil 57 1 24 Aber euretwegen ist es notwendiger, dass ich am Leben bleibe. -Philliper Phil 57 1 25 Im Vertrauen darauf weiß ich, dass ich bleiben und bei euch allen ausharren werde, um euch im Glauben zu fördern und zu erfreuen, -Philliper Phil 57 1 26 damit ihr euch in Christus Jesus umso mehr meiner rühmen könnt, wenn ich wieder zu euch komme. -Philliper Phil 57 1 27 Vor allem: Lebt als Gemeinde so, wie es dem Evangelium Christi entspricht. Ob ich komme und euch sehe oder ob ich fern bin, ich möchte hören, dass ihr in dem einen Geist feststeht, einmütig für den Glauben an das Evangelium kämpft -Philliper Phil 57 1 28 und euch in keinem Fall von euren Gegnern einschüchtern lasst. Das wird für sie ein Zeichen dafür sein, dass sie verloren sind und ihr gerettet werdet, ein Zeichen, das von Gott kommt. -Philliper Phil 57 1 29 Denn euch wurde die Gnade zuteil, für Christus da zu sein, also nicht nur an ihn zu glauben, sondern auch seinetwegen zu leiden. -Philliper Phil 57 1 30 Denn ihr habt den gleichen Kampf zu bestehen, den ihr früher an mir gesehen habt und von dem ihr auch jetzt hört. -Philliper Phil 57 2 1 Wenn es also Ermahnung in Christus gibt, Zuspruch aus Liebe, eine Gemeinschaft des Geistes, herzliche Zuneigung und Erbarmen, -Philliper Phil 57 2 2 dann macht meine Freude dadurch vollkommen, dass ihr eines Sinnes seid, einander in Liebe verbunden, einmütig und einträchtig, -Philliper Phil 57 2 3 dass ihr nichts aus Ehrgeiz und nichts aus Prahlerei tut. Sondern in Demut schätze einer den andern höher ein als sich selbst. -Philliper Phil 57 2 4 Jeder achte nicht nur auf das eigene Wohl, sondern auch auf das der anderen. -Philliper Phil 57 2 5 Seid untereinander so gesinnt, wie es dem Leben in Christus Jesus entspricht: -Philliper Phil 57 2 6 Er war Gott gleich, /hielt aber nicht daran fest, wie Gott zu sein, -Philliper Phil 57 2 7 sondern er entäußerte sich /und wurde wie ein Sklave /und den Menschen gleich. /Sein Leben war das eines Menschen; -Philliper Phil 57 2 8 er erniedrigte sich /und war gehorsam bis zum Tod, /bis zum Tod am Kreuz. -Philliper Phil 57 2 9 Darum hat ihn Gott über alle erhöht /und ihm den Namen verliehen, /der größer ist als alle Namen, -Philliper Phil 57 2 10 damit alle im Himmel, auf der Erde und unter der Erde /ihre [Knie beugen] vor dem Namen Jesu -Philliper Phil 57 2 11 [und jeder Mund bekennt:] /«Jesus Christus ist der Herr» - /zur Ehre Gottes, des Vaters. -Philliper Phil 57 2 12 Darum, liebe Brüder - ihr wart ja immer gehorsam, nicht nur in meiner Gegenwart, sondern noch viel mehr jetzt in meiner Abwesenheit -: müht euch mit Furcht und Zittern um euer Heil! -Philliper Phil 57 2 13 Denn Gott ist es, der in euch das Wollen und das Vollbringen bewirkt, noch über euren guten Willen hinaus. -Philliper Phil 57 2 14 Tut alles ohne Murren und Bedenken, -Philliper Phil 57 2 15 damit ihr rein und ohne Tadel seid, [Kinder Gottes ohne Makel] mitten in einer [verdorbenen und verwirrten Generation,] unter der ihr als Lichter in der Welt leuchtet. -Philliper Phil 57 2 16 Haltet fest am Wort des Lebens, mir zum Ruhm für den Tag Christi, damit ich nicht vergeblich gelaufen bin oder mich [umsonst abgemüht habe.] -Philliper Phil 57 2 17 Wenn auch mein Leben dargebracht wird zusammen mit dem Opfer und Gottesdienst eures Glaubens, freue ich mich dennoch und ich freue mich mit euch allen. -Philliper Phil 57 2 18 Ebenso sollt auch ihr euch freuen; freut euch mit mir! -Philliper Phil 57 2 19 Ich hoffe aber im Vertrauen auf Jesus, den Herrn, dass ich Timotheus bald zu euch schicken kann, damit auch ich ermutigt werde, wenn ich erfahre, wie es um euch steht. -Philliper Phil 57 2 20 Ich habe keinen Gleichgesinnten, der so aufrichtig um eure Sache besorgt ist; -Philliper Phil 57 2 21 denn alle suchen ihren Vorteil, nicht die Sache Jesu Christi. -Philliper Phil 57 2 22 Ihr wisst ja, wie er sich bewährt hat: Wie ein Kind dem Vater - so hat er mit mir zusammen dem Evangelium gedient. -Philliper Phil 57 2 23 Ihn also hoffe ich schicken zu können, sobald ich meine Lage übersehe. -Philliper Phil 57 2 24 Doch ich habe die Zuversicht im Herrn, dass auch ich bald kommen kann. -Philliper Phil 57 2 25 Ich hielt es aber für notwendig, Epaphroditus, meinen Bruder, Mitarbeiter und Mitstreiter, euren Abgesandten und Helfer in meiner Not, zu euch zu schicken. -Philliper Phil 57 2 26 Er sehnte sich danach, euch alle wieder zu sehen, und war beunruhigt, weil ihr gehört hattet, dass er krank geworden war. -Philliper Phil 57 2 27 Er war tatsächlich so krank, dass er dem Tod nahe war. Aber Gott hatte Erbarmen mit ihm, und nicht nur mit ihm, sondern auch mit mir, damit ich nicht vom Kummer überwältigt würde. -Philliper Phil 57 2 28 Umso mehr beeile ich mich, ihn zu schicken, damit ihr euch wieder freut, wenn ihr ihn seht, und auch ich weniger Kummer habe. -Philliper Phil 57 2 29 Nehmt ihn also im Herrn mit aller Freude auf und haltet Menschen wie ihn in Ehren, -Philliper Phil 57 2 30 denn wegen seiner Arbeit für Christus kam er dem Tod nahe. Er hat sein Leben aufs Spiel gesetzt, um zu vollenden, was an eurem Dienst für mich noch gefehlt hat. -Philliper Phil 57 3 1 Vor allem, meine Brüder, freut euch im Herrn! Euch immer das Gleiche zu schreiben wird mir nicht lästig, euch aber macht es sicher. -Philliper Phil 57 3 2 Gebt Acht auf diese Hunde, gebt Acht auf die falschen Lehrer, gebt Acht auf die Verschnittenen! -Philliper Phil 57 3 3 Denn die Beschnittenen sind wir, die wir im Geist Gottes dienen und uns in Christus Jesus rühmen und nicht auf irdische Vorzüge vertrauen, -Philliper Phil 57 3 4 obwohl ich mein Vertrauen auch auf irdische Vorzüge setzen könnte. Wenn ein anderer meint, er könne auf irdische Vorzüge vertrauen, so könnte ich es noch mehr. -Philliper Phil 57 3 5 Ich wurde am achten Tag beschnitten, bin aus dem Volk Israel, vom Stamm Benjamin, ein Hebräer von Hebräern, lebte als Pharisäer nach dem Gesetz, -Philliper Phil 57 3 6 verfolgte voll Eifer die Kirche und war untadelig in der Gerechtigkeit, wie sie das Gesetz vorschreibt. -Philliper Phil 57 3 7 Doch was mir damals ein Gewinn war, das habe ich um Christi Willen als Verlust erkannt. -Philliper Phil 57 3 8 Ja noch mehr: ich sehe alles als Verlust an, weil die Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn, alles übertrifft. Seinetwegen habe ich alles aufgegeben und halte es für Unrat, um Christus zu gewinnen -Philliper Phil 57 3 9 und in ihm zu sein. Nicht meine eigene Gerechtigkeit suche ich, die aus dem Gesetz hervorgeht, sondern jene, die durch den Glauben an Christus kommt, die Gerechtigkeit, die Gott aufgrund des Glaubens schenkt. -Philliper Phil 57 3 10 Christus will ich erkennen und die Macht seiner Auferstehung und die Gemeinschaft mit seinen Leiden; sein Tod soll mich prägen. -Philliper Phil 57 3 11 So hoffe ich, auch zur Auferstehung von den Toten zu gelangen. -Philliper Phil 57 3 12 Nicht dass ich es schon erreicht hätte oder dass ich schon vollendet wäre. Aber ich strebe danach, es zu ergreifen, weil auch ich von Christus Jesus ergriffen worden bin. -Philliper Phil 57 3 13 Brüder, ich bilde mir nicht ein, dass ich es schon ergriffen hätte. Eines aber tue ich: Ich vergesse, was hinter mir liegt, und strecke mich nach dem aus, was vor mir ist. -Philliper Phil 57 3 14 Das Ziel vor Augen, jage ich nach dem Siegespreis: der himmlischen Berufung, die Gott uns in Christus Jesus schenkt. -Philliper Phil 57 3 15 Das wollen wir bedenken, wir Vollkommenen. Und wenn ihr anders über etwas denkt, wird Gott euch auch das offenbaren. -Philliper Phil 57 3 16 Nur müssen wir festhalten, was wir erreicht haben. -Philliper Phil 57 3 17 Ahmt auch ihr mich nach, Brüder, und achtet auf jene, die nach dem Vorbild leben, das ihr an uns habt. -Philliper Phil 57 3 18 Denn viele - von denen ich oft zu euch gesprochen habe, doch jetzt unter Tränen spreche - leben als Feinde des Kreuzes Christi. -Philliper Phil 57 3 19 Ihr Ende ist das Verderben, ihr Gott der Bauch; ihr Ruhm besteht in ihrer Schande; Irdisches haben sie im Sinn. -Philliper Phil 57 3 20 Unsere Heimat aber ist im Himmel. Von dorther erwarten wir auch Jesus Christus, den Herrn, als Retter, -Philliper Phil 57 3 21 der unseren armseligen Leib verwandeln wird in die Gestalt seines verherrlichten Leibes, in der Kraft, mit der er sich alles unterwerfen kann. -Philliper Phil 57 4 1 Darum, meine geliebten Brüder, nach denen ich mich sehne, meine Freude und mein Ehrenkranz, steht fest in der Gemeinschaft mit dem Herrn, liebe Brüder. -Philliper Phil 57 4 2 Ich ermahne Evodia und ich ermahne Syntyche, einmütig zu sein im Herrn. -Philliper Phil 57 4 3 Ja, ich bitte auch dich, treuer Gefährte, nimm dich ihrer an! Sie haben mit mir für das Evangelium gekämpft, zusammen mit Klemens und meinen anderen Mitarbeitern. Ihre Namen stehen im [Buch des Lebens.] -Philliper Phil 57 4 4 Freut euch im Herrn zu jeder Zeit! Noch einmal sage ich: Freut euch! -Philliper Phil 57 4 5 Eure Güte werde allen Menschen bekannt. Der Herr ist nahe. -Philliper Phil 57 4 6 Sorgt euch um nichts, sondern bringt in jeder Lage betend und flehend eure Bitten mit Dank vor Gott! -Philliper Phil 57 4 7 Und der Friede Gottes, der alles Verstehen übersteigt, wird eure Herzen und eure Gedanken in der Gemeinschaft mit Christus Jesus bewahren. -Philliper Phil 57 4 8 Schließlich, Brüder: Was immer wahrhaft, edel, recht, was lauter, liebenswert, ansprechend ist, was Tugend heißt und lobenswert ist, darauf seid bedacht! -Philliper Phil 57 4 9 Was ihr gelernt und angenommen, gehört und an mir gesehen habt, das tut! Und der Gott des Friedens wird mit euch sein. -Philliper Phil 57 4 10 Ich habe mich im Herrn besonders gefreut, dass ihr eure Sorge für mich wieder einmal entfalten konntet. Ihr hattet schon daran gedacht, aber es fehlte euch die Gelegenheit dazu. -Philliper Phil 57 4 11 Ich sage das nicht, weil ich etwa Mangel leide. Denn ich habe gelernt, mich in jeder Lage zurechtzufinden: -Philliper Phil 57 4 12 Ich weiß Entbehrungen zu ertragen, ich kann im Überfluss leben. In jedes und alles bin ich eingeweiht: in Sattsein und Hungern, Überfluss und Entbehrung. -Philliper Phil 57 4 13 Alles vermag ich durch ihn, der mir Kraft gibt. -Philliper Phil 57 4 14 Trotzdem habt ihr recht daran getan, an meiner Bedrängnis teilzunehmen. -Philliper Phil 57 4 15 Ihr wisst selbst, ihr Philipper, dass ich beim Beginn der Verkündigung des Evangeliums, als ich aus Mazedonien aufbrach, mit keiner Gemeinde durch Geben und Nehmen verbunden war außer mit euch -Philliper Phil 57 4 16 und dass ihr mir in Thessalonich und auch sonst das eine und andere Mal etwas geschickt habt, um mir zu helfen. -Philliper Phil 57 4 17 Es geht mir nicht um die Gabe, es geht mir um den Gewinn, der euch mit Zinsen gutgeschrieben wird. -Philliper Phil 57 4 18 Ich habe alles empfangen und habe jetzt mehr als genug. Mir fehlt nichts mehr, seit ich von Epaphroditus eure Gaben erhielt, ein schönes Opfer, eine angenehme Opfergabe, die Gott gefällt. -Philliper Phil 57 4 19 Mein Gott aber wird euch durch Christus Jesus alles, was ihr nötig habt, aus dem Reichtum seiner Herrlichkeit schenken. -Philliper Phil 57 4 20 Unserem Gott und Vater sei die Ehre in alle Ewigkeit! Amen. -Philliper Phil 57 4 21 Grüßt jeden Heiligen in Christus Jesus! Es grüßen euch die Brüder, die bei mir sind. -Philliper Phil 57 4 22 Es grüßen euch alle Heiligen, besonders die aus dem Haus des Kaisers. -Philliper Phil 57 4 23 Die Gnade Jesu Christi, des Herrn, sei mit eurem Geist! -Kolosser Kol 58 1 1 Paulus, durch den Willen Gottes Apostel Christi Jesu, und der Bruder Timotheus -Kolosser Kol 58 1 2 an die heiligen Brüder in Kolossä, die an Christus glauben. Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserem Vater. -Kolosser Kol 58 1 3 Wir danken Gott, dem Vater Jesu Christi, unseres Herrn, jedes Mal, wenn wir für euch beten. -Kolosser Kol 58 1 4 Denn wir haben von eurem Glauben an Christus Jesus gehört und von der Liebe, die ihr zu allen Heiligen habt, -Kolosser Kol 58 1 5 weil im Himmel die Erfüllung eurer Hoffnung für euch bereitliegt. Schon früher habt ihr davon gehört durch das wahre Wort des Evangeliums, -Kolosser Kol 58 1 6 das zu euch gelangt ist. Wie in der ganzen Welt, so trägt es auch bei euch Frucht und wächst seit dem Tag, an dem ihr den Ruf der göttlichen Gnade vernommen und in Wahrheit erkannt habt. -Kolosser Kol 58 1 7 So habt ihr es von Epaphras, unserem geliebten Mitarbeiter, gelernt. Er ist an unserer Stelle ein treuer Diener Christi -Kolosser Kol 58 1 8 und er hat uns auch von der Liebe berichtet, die der Geist in euch bewirkt hat. -Kolosser Kol 58 1 9 Seit dem Tag, an dem wir davon erfahren haben, hören wir nicht auf, inständig für euch zu beten, dass ihr in aller Weisheit und Einsicht, die der Geist schenkt, den Willen des Herrn ganz erkennt. -Kolosser Kol 58 1 10 Denn ihr sollt ein Leben führen, das des Herrn würdig ist und in allem sein Gefallen findet. Ihr sollt Frucht bringen in jeder Art von guten Werken und wachsen in der Erkenntnis Gottes. -Kolosser Kol 58 1 11 Er gebe euch in der Macht seiner Herrlichkeit viel Kraft, damit ihr in allem Geduld und Ausdauer habt. -Kolosser Kol 58 1 12 Dankt dem Vater mit Freude! Er hat euch fähig gemacht, Anteil zu haben am Los der Heiligen, die im Licht sind. -Kolosser Kol 58 1 13 Er hat uns der Macht der Finsternis entrissen und aufgenommen in das Reich seines geliebten Sohnes. -Kolosser Kol 58 1 14 Durch ihn haben wir die Erlösung, die Vergebung der Sünden. -Kolosser Kol 58 1 15 Er ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes, /der Erstgeborene der ganzen Schöpfung. -Kolosser Kol 58 1 16 Denn in ihm wurde alles erschaffen /im Himmel und auf Erden, /das Sichtbare und das Unsichtbare, /Throne und Herrschaften, Mächte und Gewalten; /alles ist durch ihn und auf ihn hin geschaffen. -Kolosser Kol 58 1 17 Er ist vor aller Schöpfung, /in ihm hat alles Bestand. -Kolosser Kol 58 1 18 Er ist das Haupt des Leibes, /der Leib aber ist die Kirche. /Er ist der Ursprung, /der Erstgeborene der Toten; /so hat er in allem den Vorrang. -Kolosser Kol 58 1 19 Denn Gott wollte mit seiner ganzen Fülle in ihm wohnen, / -Kolosser Kol 58 1 20 um durch ihn alles zu versöhnen. Alles im Himmel und auf Erden wollte er zu Christus führen, /der Friede gestiftet hat am Kreuz durch sein Blut. -Kolosser Kol 58 1 21 Auch ihr standet ihm einst fremd und feindlich gegenüber; denn euer Sinn trieb euch zu bösen Taten. -Kolosser Kol 58 1 22 Jetzt aber hat er euch durch den Tod seines sterblichen Leibes versöhnt, um euch heilig, untadelig und schuldlos vor sich treten zu lassen. -Kolosser Kol 58 1 23 Doch müsst ihr unerschütterlich und unbeugsam am Glauben festhalten und dürft euch nicht von der Hoffnung abbringen lassen, die euch das Evangelium schenkt. In der ganzen Schöpfung unter dem Himmel wurde das Evangelium verkündet; ihr habt es gehört, und ich, Paulus, diene ihm. -Kolosser Kol 58 1 24 Jetzt freue ich mich in den Leiden, die ich für euch ertrage. Für den Leib Christi, die Kirche, ergänze ich in meinem irdischen Leben das, was an den Leiden Christi noch fehlt. -Kolosser Kol 58 1 25 Ich diene der Kirche durch das Amt, das Gott mir übertragen hat, damit ich euch das Wort Gottes in seiner Fülle verkündige, -Kolosser Kol 58 1 26 jenes Geheimnis, das seit ewigen Zeiten und Generationen verborgen war. Jetzt wurde es seinen Heiligen offenbart; -Kolosser Kol 58 1 27 Gott wollte ihnen zeigen, wie reich und herrlich dieses Geheimnis unter den Völkern ist: Christus ist unter euch, er ist die Hoffnung auf Herrlichkeit. -Kolosser Kol 58 1 28 Ihn verkündigen wir; wir ermahnen jeden Menschen und belehren jeden mit aller Weisheit, um dadurch alle in der Gemeinschaft mit Christus vollkommen zu machen. -Kolosser Kol 58 1 29 Dafür kämpfe ich unter vielen Mühen; denn seine Kraft wirkt mit großer Macht in mir. -Kolosser Kol 58 2 1 Ihr sollt wissen, was für einen schweren Kampf ich für euch und für die Gläubigen in Laodizea zu bestehen habe, auch für alle anderen, die mich persönlich nie gesehen haben. -Kolosser Kol 58 2 2 Dadurch sollen sie getröstet werden; sie sollen in Liebe zusammenhalten, um die tiefe und reiche Einsicht zu erlangen und das göttliche Geheimnis zu erkennen, das Christus ist. -Kolosser Kol 58 2 3 In ihm sind alle Schätze der Weisheit und Erkenntnis verborgen. -Kolosser Kol 58 2 4 Das sage ich, damit euch niemand durch Überredungskünste täuscht. -Kolosser Kol 58 2 5 Auch wenn ich fern von euch weile, bin ich im Geist bei euch. Mit Freude sehe ich, wie fest und geordnet euer Glaube an Christus ist. -Kolosser Kol 58 2 6 Ihr habt Christus Jesus als Herrn angenommen. Darum lebt auch in ihm! -Kolosser Kol 58 2 7 Bleibt in ihm verwurzelt und auf ihn gegründet und haltet an dem Glauben fest, in dem ihr unterrichtet wurdet. Hört nicht auf zu danken! -Kolosser Kol 58 2 8 Gebt Acht, dass euch niemand mit seiner Philosophie und falschen Lehre verführt, die sich nur auf menschliche Überlieferung stützen und sich auf die Elementarmächte der Welt, nicht auf Christus berufen. -Kolosser Kol 58 2 9 Denn in ihm allein wohnt wirklich die ganze Fülle Gottes. -Kolosser Kol 58 2 10 Durch ihn seid auch ihr davon erfüllt; denn er ist das Haupt aller Mächte und Gewalten. -Kolosser Kol 58 2 11 In ihm habt ihr eine Beschneidung empfangen, die man nicht mit Händen vornimmt, nämlich die Beschneidung, die Christus gegeben hat. Wer sie empfängt, sagt sich los von seinem vergänglichen Körper. -Kolosser Kol 58 2 12 Mit Christus wurdet ihr in der Taufe begraben, mit ihm auch auferweckt, durch den Glauben an die Kraft Gottes, der ihn von den Toten auferweckt hat. -Kolosser Kol 58 2 13 Ihr wart tot infolge eurer Sünden, und euer Leib war unbeschnitten; Gott aber hat euch mit Christus zusammen lebendig gemacht und uns alle Sünden vergeben. -Kolosser Kol 58 2 14 Er hat den Schuldschein, der gegen uns sprach, durchgestrichen und seine Forderungen, die uns anklagten, aufgehoben. Er hat ihn dadurch getilgt, dass er ihn an das Kreuz geheftet hat. -Kolosser Kol 58 2 15 Die Fürsten und Gewalten hat er entwaffnet und öffentlich zur Schau gestellt; durch Christus hat er über sie triumphiert. -Kolosser Kol 58 2 16 Darum soll euch niemand verurteilen wegen Speise und Trank oder wegen eines Festes, ob Neumond oder Sabbat. -Kolosser Kol 58 2 17 Das alles ist nur ein Schatten von dem, was kommen wird, die Wirklichkeit aber ist Christus. -Kolosser Kol 58 2 18 Niemand soll euch verachten, der sich in scheinbarer Demut auf die Verehrung beruft, die er den Engeln erweist, der mit Visionen prahlt und sich ohne Grund nach weltlicher Art wichtig macht. -Kolosser Kol 58 2 19 Er hält sich nicht an das Haupt, von dem aus der ganze Leib durch Gelenke und Bänder versorgt und zusammengehalten wird und durch Gottes Wirken wächst. -Kolosser Kol 58 2 20 Wenn ihr mit Christus gestorben seid und euch von den Elementen der Welt losgesagt habt, warum lasst ihr euch dann, als würdet ihr noch in der Welt leben, vorschreiben: -Kolosser Kol 58 2 21 Berühre das nicht, iss nicht davon, fass das nicht an! -Kolosser Kol 58 2 22 Das alles wird verbraucht und dadurch vernichtet. [Menschliche Satzungen und Lehren] sind es. -Kolosser Kol 58 2 23 Man sagt zwar, in ihnen liege Weisheit, es sei ein besonderer Kult, ein Zeichen von Demut, seinen Körper zu kasteien. Doch es bringt keine Ehre ein, sondern befriedigt nur die irdische Eitelkeit. -Kolosser Kol 58 3 1 Ihr seid mit Christus auferweckt; darum strebt nach dem, was im Himmel ist, wo Christus [zur Rechten Gottes sitzt.] -Kolosser Kol 58 3 2 Richtet euren Sinn auf das Himmlische und nicht auf das Irdische! -Kolosser Kol 58 3 3 Denn ihr seid gestorben und euer Leben ist mit Christus verborgen in Gott. -Kolosser Kol 58 3 4 Wenn Christus, unser Leben, offenbar wird, dann werdet auch ihr mit ihm offenbar werden in Herrlichkeit. -Kolosser Kol 58 3 5 Darum tötet, was irdisch an euch ist: die Unzucht, die Schamlosigkeit, die Leidenschaft, die bösen Begierden und die Habsucht, die ein Götzendienst ist. -Kolosser Kol 58 3 6 All das zieht den Zorn Gottes nach sich. -Kolosser Kol 58 3 7 Früher seid auch ihr darin gefangen gewesen und habt euer Leben davon beherrschen lassen. -Kolosser Kol 58 3 8 Jetzt aber sollt ihr das alles ablegen: Zorn, Wut und Bosheit; auch Lästerungen und Zoten sollen nicht mehr über eure Lippen kommen. -Kolosser Kol 58 3 9 Belügt einander nicht; denn ihr habt den alten Menschen mit seinen Taten abgelegt -Kolosser Kol 58 3 10 und seid zu einem neuen Menschen geworden, der nach dem Bild seines Schöpfers erneuert wird, um ihn zu erkennen. -Kolosser Kol 58 3 11 Wo das geschieht, gibt es nicht mehr Griechen oder Juden, Beschnittene oder Unbeschnittene, Fremde, Skythen, Sklaven oder Freie, sondern Christus ist alles und in allen. -Kolosser Kol 58 3 12 Ihr seid von Gott geliebt, seid seine auserwählten Heiligen. Darum bekleidet euch mit aufrichtigem Erbarmen, mit Güte, Demut, Milde, Geduld! -Kolosser Kol 58 3 13 Ertragt euch gegenseitig und vergebt einander, wenn einer dem andern etwas vorzuwerfen hat. Wie der Herr euch vergeben hat, so vergebt auch ihr! -Kolosser Kol 58 3 14 Vor allem aber liebt einander, denn die Liebe ist das Band, das alles zusammenhält und vollkommen macht. -Kolosser Kol 58 3 15 In eurem Herzen herrsche der Friede Christi; dazu seid ihr berufen als Glieder des einen Leibes. Seid dankbar! -Kolosser Kol 58 3 16 Das Wort Christi wohne mit seinem ganzen Reichtum bei euch. Belehrt und ermahnt einander in aller Weisheit! Singt Gott in eurem Herzen Psalmen, Hymnen und Lieder, wie sie der Geist eingibt, denn ihr seid in Gottes Gnade. -Kolosser Kol 58 3 17 Alles, was ihr in Worten und Werken tut, geschehe im Namen Jesu, des Herrn. Durch ihn dankt Gott, dem Vater! -Kolosser Kol 58 3 18 Ihr Frauen, ordnet euch euren Männern unter, wie es sich im Herrn geziemt. -Kolosser Kol 58 3 19 Ihr Männer, liebt eure Frauen und seid nicht aufgebracht gegen sie! -Kolosser Kol 58 3 20 Ihr Kinder, gehorcht euren Eltern in allem; denn so ist es gut und recht im Herrn. -Kolosser Kol 58 3 21 Ihr Väter, schüchtert eure Kinder nicht ein, damit sie nicht mutlos werden. -Kolosser Kol 58 3 22 Ihr Sklaven, gehorcht euren irdischen Herren in allem! Arbeitet nicht nur, um euch bei den Menschen einzuschmeicheln und ihnen zu gefallen, sondern fürchtet den Herrn mit aufrichtigem Herzen! -Kolosser Kol 58 3 23 Tut eure Arbeit gern, als wäre sie für den Herrn und nicht für Menschen; -Kolosser Kol 58 3 24 ihr wisst, dass ihr vom Herrn euer Erbe als Lohn empfangen werdet. Dient Christus, dem Herrn! -Kolosser Kol 58 3 25 Wer Unrecht tut, wird dafür seine Strafe erhalten, ohne Ansehen der Person. -Kolosser Kol 58 4 1 Ihr Herren, gebt den Sklaven, was recht und billig ist; ihr wisst, dass auch ihr im Himmel einen Herrn habt. -Kolosser Kol 58 4 2 Lasst nicht nach im Beten; seid dabei wachsam und dankbar! -Kolosser Kol 58 4 3 Betet auch für uns, damit Gott uns eine Tür öffnet für das Wort und wir das Geheimnis Christi predigen können, für das ich im Gefängnis bin; -Kolosser Kol 58 4 4 betet, dass ich es wieder offenbaren und verkündigen kann, wie es meine Pflicht ist. -Kolosser Kol 58 4 5 Seid weise im Umgang mit den Außenstehenden, nutzt die Zeit! -Kolosser Kol 58 4 6 Eure Worte seien immer freundlich, doch mit Salz gewürzt; denn ihr müsst jedem in der rechten Weise antworten können. -Kolosser Kol 58 4 7 Wie es mir geht, wird euch der geliebte Bruder Tychikus ausführlich berichten. Er ist mein treuer Helfer und dient mit mir dem Herrn. -Kolosser Kol 58 4 8 Ich schicke ihn eigens zu euch, damit ihr alles über uns erfahrt und damit er euch Mut zuspricht. -Kolosser Kol 58 4 9 Er kommt mit Onesimus, dem treuen und geliebten Bruder, der ja einer von euch ist. Sie werden euch über alles berichten, was hier vor sich geht. -Kolosser Kol 58 4 10 Es grüßt euch Aristarch, der mit mir im Gefängnis ist, und Markus, der Vetter des Barnabas. Seinetwegen habt ihr schon Anweisungen erhalten. Wenn er zu euch kommt, nehmt ihn auf! -Kolosser Kol 58 4 11 Auch Jesus, genannt Justus, grüßt euch. Von den Juden sind sie die Einzigen, die mit mir für das Reich Gottes arbeiten; durch sie bin ich getröstet worden. -Kolosser Kol 58 4 12 Es grüßt euch euer Epaphras, der Knecht Christi Jesu. Immer kämpft er für euch im Gebet, dass ihr vollkommen werdet und ganz durchdrungen seid vom Willen Gottes. -Kolosser Kol 58 4 13 Ich bezeuge, dass er sich große Mühe gibt um euch und um die Gläubigen in Laodizea und Hiërapolis. -Kolosser Kol 58 4 14 Auch der Arzt Lukas, unser lieber Freund, und Demas grüßen euch. -Kolosser Kol 58 4 15 Grüßt die Brüder in Laodizea, auch Nympha und die Gemeinde in ihrem Haus. -Kolosser Kol 58 4 16 Wenn der Brief bei euch vorgelesen worden ist, sorgt dafür, dass er auch in der Gemeinde von Laodizea bekannt wird, und den Brief an die Laodizener lest auch bei euch vor! -Kolosser Kol 58 4 17 Sagt dem Archippus: Achte darauf, dass du den Dienst erfüllst, den du im Auftrag des Herrn übernommen hast. -Kolosser Kol 58 4 18 Den Gruß schreibe ich, Paulus, eigenhändig. Denkt an meine Fesseln! Die Gnade sei mit euch! +Philliper Phil 58 0 1 Paulus gründete die Gemeinde von Philippi (Ostmazedonien) als erste christliche Gemeinde auf europäischem Boden bei seiner zweiten Missionsreise um das Jahr 50. Die Gemeinde wuchs ihm besonders ans Herz. Nur von ihr ließ er sich unterstützen, auch finanziell. Den Brief an die Philipper schrieb er im Gefängnis, wahrscheinlich in Ephesus, um 55 n. Chr. Die Auffassung, der Brief sei erst in der römischen Gefangenschaft des Apostels abgefasst worden, ist heute weithin aufgegeben. Zwar erfahren wir aus der Apostelgeschichte nichts über eine Gefangenschaft in Ephesus, aber Andeutungen in den Briefen des Apostels Paulus lassen darauf schließen (1 Kor 15,32; vor allem 2 Kor 1,8-10; vgl. auch 2 Kor 11,22-33). Den Anlass des Briefs bildete der Wunsch der Christen in Philippi, von ihrem Apostel, der im Gefängnis saß, Näheres über sein Schicksal zu erfahren, sowie eine Geldspende, die sie durch Epaphroditus überbringen ließen. Auch das Eindringen von Irrlehren bewog Paulus zur Abfassung dieses Schreibens. +Philliper Phil 58 0 2 Nach Dank und Fürbitte (1,3-11) spricht Paulus von seinem Schicksal. Er tut dies so, dass er sein Los mit dem des Evangeliums verknüpft (1,12-26). Er mahnt zur Einheit und stellt in einem hymnischen Text der Gemeinde den Weg Christi, des Gottessohnes und erhöhten Herrn, vor Augen. An ihm hat sie durch den Glauben Anteil gewonnen (1,27 - 2,18). Sodann spricht er über seine persönlichen Pläne (2,19-30). Im 3. Kapitel nimmt er mit außerordentlich scharfen Worten Stellung gegen christliche Wanderprediger, die Irrlehren verbreiten, und weist auf die Gefahr hin, die dadurch der Kirche droht. Abschließend wendet er sich an einzelne Gemeindeglieder, die ihm Sorge bereiten, und bedankt sich für die empfangene Gabe (Kap. 4). +Philliper Phil 58 0 3 Der besondere Wert des Briefs liegt darin, dass er uns Einblick verschafft in das persönliche Wollen und Denken des Menschen und Christen Paulus. Der bekannteste und wichtigste Text ist das Christuslied in 2,6-11. Theologisch bedeutsam ist daneben die Erwartung des Paulus im Hinblick auf sein Ergehen nach dem Tod (1,19-26) und auf seine Gemeinschaft mit Christus (3,7-21). +Philliper Phil 58 1 1 Paulus und Timotheus, Knechte Christi Jesu, an alle Heiligen in Christus Jesus, die in Philippi sind, mit ihren Bischöfen und Diakonen. +Philliper Phil 58 1 2 Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus. +Philliper Phil 58 1 3 Ich danke meinem Gott jedes Mal, wenn ich an euch denke; +Philliper Phil 58 1 4 immer, wenn ich für euch alle bete, tue ich es mit Freude +Philliper Phil 58 1 5 und danke Gott dafür, dass ihr euch gemeinsam für das Evangelium eingesetzt habt vom ersten Tag an bis jetzt. +Philliper Phil 58 1 6 Ich vertraue darauf, dass er, der bei euch das gute Werk begonnen hat, es auch vollenden wird bis zum Tag Christi Jesu. +Philliper Phil 58 1 7 Es ist nur recht, dass ich so über euch alle denke, weil ich euch ins Herz geschlossen habe. Denn ihr alle habt Anteil an der Gnade, die mir durch meine Gefangenschaft und die Verteidigung und Bekräftigung des Evangeliums gewährt ist. +Philliper Phil 58 1 8 Gott ist mein Zeuge, wie ich mich nach euch allen sehne mit der herzlichen Liebe, die Christus Jesus zu euch hat. +Philliper Phil 58 1 9 Und ich bete darum, dass eure Liebe immer noch reicher an Einsicht und Verständnis wird, +Philliper Phil 58 1 10 damit ihr beurteilen könnt, worauf es ankommt. Dann werdet ihr rein und ohne Tadel sein für den Tag Christi, +Philliper Phil 58 1 11 reich an der Frucht der Gerechtigkeit, die Jesus Christus gibt, zur Ehre und zum Lob Gottes. +Philliper Phil 58 1 12 Ihr sollt wissen, Brüder, dass alles, was mir zugestoßen ist, die Verbreitung des Evangeliums gefördert hat. +Philliper Phil 58 1 13 Denn im ganzen Prätorium und bei allen Übrigen ist offenbar geworden, dass ich um Christi willen im Gefängnis bin. +Philliper Phil 58 1 14 Und die meisten der Brüder sind durch meine Gefangenschaft zuversichtlich geworden im Glauben an den Herrn und wagen umso kühner, das Wort Gottes furchtlos zu sagen. +Philliper Phil 58 1 15 Einige verkündigen Christus zwar aus Neid und Streitsucht, andere aber in guter Absicht. +Philliper Phil 58 1 16 Die einen predigen Christus aus Liebe, weil sie wissen, dass ich zur Verteidigung des Evangeliums bestimmt bin, +Philliper Phil 58 1 17 die andern aus Ehrgeiz, nicht in redlicher Gesinnung; sie möchten die Last meiner Ketten noch schwerer machen. +Philliper Phil 58 1 18 Aber was liegt daran? Auf jede Weise, ob in unlauterer oder lauterer Absicht, wird Christus verkündigt und darüber freue ich mich. Aber ich werde mich auch in Zukunft freuen. +Philliper Phil 58 1 19 Denn ich weiß: [Das wird zu meiner Rettung führen] durch euer Gebet und durch die Hilfe des Geistes Jesu Christi. +Philliper Phil 58 1 20 Darauf warte und hoffe ich, dass ich in keiner Hinsicht beschämt werde, dass vielmehr Christus in aller Öffentlichkeit - wie immer, so auch jetzt - durch meinen Leib verherrlicht wird, ob ich lebe oder sterbe. +Philliper Phil 58 1 21 Denn für mich ist Christus das Leben und Sterben Gewinn. +Philliper Phil 58 1 22 Wenn ich aber weiterleben soll, bedeutet das für mich fruchtbare Arbeit. Was soll ich wählen? Ich weiß es nicht. +Philliper Phil 58 1 23 Es zieht mich nach beiden Seiten: Ich sehne mich danach, aufzubrechen und bei Christus zu sein - um wie viel besser wäre das! +Philliper Phil 58 1 24 Aber euretwegen ist es notwendiger, dass ich am Leben bleibe. +Philliper Phil 58 1 25 Im Vertrauen darauf weiß ich, dass ich bleiben und bei euch allen ausharren werde, um euch im Glauben zu fördern und zu erfreuen, +Philliper Phil 58 1 26 damit ihr euch in Christus Jesus umso mehr meiner rühmen könnt, wenn ich wieder zu euch komme. +Philliper Phil 58 1 27 Vor allem: Lebt als Gemeinde so, wie es dem Evangelium Christi entspricht. Ob ich komme und euch sehe oder ob ich fern bin, ich möchte hören, dass ihr in dem einen Geist feststeht, einmütig für den Glauben an das Evangelium kämpft +Philliper Phil 58 1 28 und euch in keinem Fall von euren Gegnern einschüchtern lasst. Das wird für sie ein Zeichen dafür sein, dass sie verloren sind und ihr gerettet werdet, ein Zeichen, das von Gott kommt. +Philliper Phil 58 1 29 Denn euch wurde die Gnade zuteil, für Christus da zu sein, also nicht nur an ihn zu glauben, sondern auch seinetwegen zu leiden. +Philliper Phil 58 1 30 Denn ihr habt den gleichen Kampf zu bestehen, den ihr früher an mir gesehen habt und von dem ihr auch jetzt hört. +Philliper Phil 58 2 1 Wenn es also Ermahnung in Christus gibt, Zuspruch aus Liebe, eine Gemeinschaft des Geistes, herzliche Zuneigung und Erbarmen, +Philliper Phil 58 2 2 dann macht meine Freude dadurch vollkommen, dass ihr eines Sinnes seid, einander in Liebe verbunden, einmütig und einträchtig, +Philliper Phil 58 2 3 dass ihr nichts aus Ehrgeiz und nichts aus Prahlerei tut. Sondern in Demut schätze einer den andern höher ein als sich selbst. +Philliper Phil 58 2 4 Jeder achte nicht nur auf das eigene Wohl, sondern auch auf das der anderen. +Philliper Phil 58 2 5 Seid untereinander so gesinnt, wie es dem Leben in Christus Jesus entspricht: +Philliper Phil 58 2 6 Er war Gott gleich, /hielt aber nicht daran fest, wie Gott zu sein, +Philliper Phil 58 2 7 sondern er entäußerte sich /und wurde wie ein Sklave /und den Menschen gleich. /Sein Leben war das eines Menschen; +Philliper Phil 58 2 8 er erniedrigte sich /und war gehorsam bis zum Tod, /bis zum Tod am Kreuz. +Philliper Phil 58 2 9 Darum hat ihn Gott über alle erhöht /und ihm den Namen verliehen, /der größer ist als alle Namen, +Philliper Phil 58 2 10 damit alle im Himmel, auf der Erde und unter der Erde /ihre [Knie beugen] vor dem Namen Jesu +Philliper Phil 58 2 11 [und jeder Mund bekennt:] /«Jesus Christus ist der Herr» - /zur Ehre Gottes, des Vaters. +Philliper Phil 58 2 12 Darum, liebe Brüder - ihr wart ja immer gehorsam, nicht nur in meiner Gegenwart, sondern noch viel mehr jetzt in meiner Abwesenheit -: müht euch mit Furcht und Zittern um euer Heil! +Philliper Phil 58 2 13 Denn Gott ist es, der in euch das Wollen und das Vollbringen bewirkt, noch über euren guten Willen hinaus. +Philliper Phil 58 2 14 Tut alles ohne Murren und Bedenken, +Philliper Phil 58 2 15 damit ihr rein und ohne Tadel seid, [Kinder Gottes ohne Makel] mitten in einer [verdorbenen und verwirrten Generation,] unter der ihr als Lichter in der Welt leuchtet. +Philliper Phil 58 2 16 Haltet fest am Wort des Lebens, mir zum Ruhm für den Tag Christi, damit ich nicht vergeblich gelaufen bin oder mich [umsonst abgemüht habe.] +Philliper Phil 58 2 17 Wenn auch mein Leben dargebracht wird zusammen mit dem Opfer und Gottesdienst eures Glaubens, freue ich mich dennoch und ich freue mich mit euch allen. +Philliper Phil 58 2 18 Ebenso sollt auch ihr euch freuen; freut euch mit mir! +Philliper Phil 58 2 19 Ich hoffe aber im Vertrauen auf Jesus, den Herrn, dass ich Timotheus bald zu euch schicken kann, damit auch ich ermutigt werde, wenn ich erfahre, wie es um euch steht. +Philliper Phil 58 2 20 Ich habe keinen Gleichgesinnten, der so aufrichtig um eure Sache besorgt ist; +Philliper Phil 58 2 21 denn alle suchen ihren Vorteil, nicht die Sache Jesu Christi. +Philliper Phil 58 2 22 Ihr wisst ja, wie er sich bewährt hat: Wie ein Kind dem Vater - so hat er mit mir zusammen dem Evangelium gedient. +Philliper Phil 58 2 23 Ihn also hoffe ich schicken zu können, sobald ich meine Lage übersehe. +Philliper Phil 58 2 24 Doch ich habe die Zuversicht im Herrn, dass auch ich bald kommen kann. +Philliper Phil 58 2 25 Ich hielt es aber für notwendig, Epaphroditus, meinen Bruder, Mitarbeiter und Mitstreiter, euren Abgesandten und Helfer in meiner Not, zu euch zu schicken. +Philliper Phil 58 2 26 Er sehnte sich danach, euch alle wieder zu sehen, und war beunruhigt, weil ihr gehört hattet, dass er krank geworden war. +Philliper Phil 58 2 27 Er war tatsächlich so krank, dass er dem Tod nahe war. Aber Gott hatte Erbarmen mit ihm, und nicht nur mit ihm, sondern auch mit mir, damit ich nicht vom Kummer überwältigt würde. +Philliper Phil 58 2 28 Umso mehr beeile ich mich, ihn zu schicken, damit ihr euch wieder freut, wenn ihr ihn seht, und auch ich weniger Kummer habe. +Philliper Phil 58 2 29 Nehmt ihn also im Herrn mit aller Freude auf und haltet Menschen wie ihn in Ehren, +Philliper Phil 58 2 30 denn wegen seiner Arbeit für Christus kam er dem Tod nahe. Er hat sein Leben aufs Spiel gesetzt, um zu vollenden, was an eurem Dienst für mich noch gefehlt hat. +Philliper Phil 58 3 1 Vor allem, meine Brüder, freut euch im Herrn! Euch immer das Gleiche zu schreiben wird mir nicht lästig, euch aber macht es sicher. +Philliper Phil 58 3 2 Gebt Acht auf diese Hunde, gebt Acht auf die falschen Lehrer, gebt Acht auf die Verschnittenen! +Philliper Phil 58 3 3 Denn die Beschnittenen sind wir, die wir im Geist Gottes dienen und uns in Christus Jesus rühmen und nicht auf irdische Vorzüge vertrauen, +Philliper Phil 58 3 4 obwohl ich mein Vertrauen auch auf irdische Vorzüge setzen könnte. Wenn ein anderer meint, er könne auf irdische Vorzüge vertrauen, so könnte ich es noch mehr. +Philliper Phil 58 3 5 Ich wurde am achten Tag beschnitten, bin aus dem Volk Israel, vom Stamm Benjamin, ein Hebräer von Hebräern, lebte als Pharisäer nach dem Gesetz, +Philliper Phil 58 3 6 verfolgte voll Eifer die Kirche und war untadelig in der Gerechtigkeit, wie sie das Gesetz vorschreibt. +Philliper Phil 58 3 7 Doch was mir damals ein Gewinn war, das habe ich um Christi Willen als Verlust erkannt. +Philliper Phil 58 3 8 Ja noch mehr: ich sehe alles als Verlust an, weil die Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn, alles übertrifft. Seinetwegen habe ich alles aufgegeben und halte es für Unrat, um Christus zu gewinnen +Philliper Phil 58 3 9 und in ihm zu sein. Nicht meine eigene Gerechtigkeit suche ich, die aus dem Gesetz hervorgeht, sondern jene, die durch den Glauben an Christus kommt, die Gerechtigkeit, die Gott aufgrund des Glaubens schenkt. +Philliper Phil 58 3 10 Christus will ich erkennen und die Macht seiner Auferstehung und die Gemeinschaft mit seinen Leiden; sein Tod soll mich prägen. +Philliper Phil 58 3 11 So hoffe ich, auch zur Auferstehung von den Toten zu gelangen. +Philliper Phil 58 3 12 Nicht dass ich es schon erreicht hätte oder dass ich schon vollendet wäre. Aber ich strebe danach, es zu ergreifen, weil auch ich von Christus Jesus ergriffen worden bin. +Philliper Phil 58 3 13 Brüder, ich bilde mir nicht ein, dass ich es schon ergriffen hätte. Eines aber tue ich: Ich vergesse, was hinter mir liegt, und strecke mich nach dem aus, was vor mir ist. +Philliper Phil 58 3 14 Das Ziel vor Augen, jage ich nach dem Siegespreis: der himmlischen Berufung, die Gott uns in Christus Jesus schenkt. +Philliper Phil 58 3 15 Das wollen wir bedenken, wir Vollkommenen. Und wenn ihr anders über etwas denkt, wird Gott euch auch das offenbaren. +Philliper Phil 58 3 16 Nur müssen wir festhalten, was wir erreicht haben. +Philliper Phil 58 3 17 Ahmt auch ihr mich nach, Brüder, und achtet auf jene, die nach dem Vorbild leben, das ihr an uns habt. +Philliper Phil 58 3 18 Denn viele - von denen ich oft zu euch gesprochen habe, doch jetzt unter Tränen spreche - leben als Feinde des Kreuzes Christi. +Philliper Phil 58 3 19 Ihr Ende ist das Verderben, ihr Gott der Bauch; ihr Ruhm besteht in ihrer Schande; Irdisches haben sie im Sinn. +Philliper Phil 58 3 20 Unsere Heimat aber ist im Himmel. Von dorther erwarten wir auch Jesus Christus, den Herrn, als Retter, +Philliper Phil 58 3 21 der unseren armseligen Leib verwandeln wird in die Gestalt seines verherrlichten Leibes, in der Kraft, mit der er sich alles unterwerfen kann. +Philliper Phil 58 4 1 Darum, meine geliebten Brüder, nach denen ich mich sehne, meine Freude und mein Ehrenkranz, steht fest in der Gemeinschaft mit dem Herrn, liebe Brüder. +Philliper Phil 58 4 2 Ich ermahne Evodia und ich ermahne Syntyche, einmütig zu sein im Herrn. +Philliper Phil 58 4 3 Ja, ich bitte auch dich, treuer Gefährte, nimm dich ihrer an! Sie haben mit mir für das Evangelium gekämpft, zusammen mit Klemens und meinen anderen Mitarbeitern. Ihre Namen stehen im [Buch des Lebens.] +Philliper Phil 58 4 4 Freut euch im Herrn zu jeder Zeit! Noch einmal sage ich: Freut euch! +Philliper Phil 58 4 5 Eure Güte werde allen Menschen bekannt. Der Herr ist nahe. +Philliper Phil 58 4 6 Sorgt euch um nichts, sondern bringt in jeder Lage betend und flehend eure Bitten mit Dank vor Gott! +Philliper Phil 58 4 7 Und der Friede Gottes, der alles Verstehen übersteigt, wird eure Herzen und eure Gedanken in der Gemeinschaft mit Christus Jesus bewahren. +Philliper Phil 58 4 8 Schließlich, Brüder: Was immer wahrhaft, edel, recht, was lauter, liebenswert, ansprechend ist, was Tugend heißt und lobenswert ist, darauf seid bedacht! +Philliper Phil 58 4 9 Was ihr gelernt und angenommen, gehört und an mir gesehen habt, das tut! Und der Gott des Friedens wird mit euch sein. +Philliper Phil 58 4 10 Ich habe mich im Herrn besonders gefreut, dass ihr eure Sorge für mich wieder einmal entfalten konntet. Ihr hattet schon daran gedacht, aber es fehlte euch die Gelegenheit dazu. +Philliper Phil 58 4 11 Ich sage das nicht, weil ich etwa Mangel leide. Denn ich habe gelernt, mich in jeder Lage zurechtzufinden: +Philliper Phil 58 4 12 Ich weiß Entbehrungen zu ertragen, ich kann im Überfluss leben. In jedes und alles bin ich eingeweiht: in Sattsein und Hungern, Überfluss und Entbehrung. +Philliper Phil 58 4 13 Alles vermag ich durch ihn, der mir Kraft gibt. +Philliper Phil 58 4 14 Trotzdem habt ihr recht daran getan, an meiner Bedrängnis teilzunehmen. +Philliper Phil 58 4 15 Ihr wisst selbst, ihr Philipper, dass ich beim Beginn der Verkündigung des Evangeliums, als ich aus Mazedonien aufbrach, mit keiner Gemeinde durch Geben und Nehmen verbunden war außer mit euch +Philliper Phil 58 4 16 und dass ihr mir in Thessalonich und auch sonst das eine und andere Mal etwas geschickt habt, um mir zu helfen. +Philliper Phil 58 4 17 Es geht mir nicht um die Gabe, es geht mir um den Gewinn, der euch mit Zinsen gutgeschrieben wird. +Philliper Phil 58 4 18 Ich habe alles empfangen und habe jetzt mehr als genug. Mir fehlt nichts mehr, seit ich von Epaphroditus eure Gaben erhielt, ein schönes Opfer, eine angenehme Opfergabe, die Gott gefällt. +Philliper Phil 58 4 19 Mein Gott aber wird euch durch Christus Jesus alles, was ihr nötig habt, aus dem Reichtum seiner Herrlichkeit schenken. +Philliper Phil 58 4 20 Unserem Gott und Vater sei die Ehre in alle Ewigkeit! Amen. +Philliper Phil 58 4 21 Grüßt jeden Heiligen in Christus Jesus! Es grüßen euch die Brüder, die bei mir sind. +Philliper Phil 58 4 22 Es grüßen euch alle Heiligen, besonders die aus dem Haus des Kaisers. +Philliper Phil 58 4 23 Die Gnade Jesu Christi, des Herrn, sei mit eurem Geist! +Kolosser Kol 59 0 1 Kolossä war eine Stadt im westlichen Teil Kleinasiens (Phrygien), am Oberlauf des Flusses Lykos. In diesem Gebiet missionierte nicht Paulus, sondern in seinem Auftrag Epaphras, der im Brief lobend erwähnt wird (1,7f; 4,12f). Paulus ist der Gemeinde persönlich nicht bekannt (2,1). Der gedankliche Abstand zu den älteren Paulusbriefen macht es wahrscheinlich, dass der Brief spät, entweder in der Gefangenschaft des Apostels in Cäsarea (Apg 23,33 - 26,32) um 57-59 oder in Rom nach 59-60 n. Chr. (Apg 28,16-31), abgefasst wurde. Manche Forscher halten den Brief für das Schreiben eines Paulusschülers. Den Anlass des Schreibens bildete eine in die Gemeinde eingedrungene Irrlehre, die eine merkwürdige Frömmigkeit in Verbindung mit Schicksalsglauben und Verehrung von Gestirnen vertrat, den Christusglauben jedoch bestehen ließ. Durch den Brief soll die Gemeinde zu der durch Epaphras vermittelten apostolischen Lehre zurückgeführt werden. +Kolosser Kol 59 0 2 Nach Dank und Fürbitte (1,3-11) erinnert der Apostel die Gemeinde mit einem Christuslied (1,12-20) an das verpflichtende Bekenntnis. Die Gedanken des Liedes werden auf die Gemeinde bezogen (1,21-23) und im Hinblick auf den Apostel und auf Christus vertieft (1,24 - 2,7). Es schließt sich die Warnung vor den Irrlehrern an, in der die Kolosser an die Gaben erinnert werden, die sie in der Taufe empfangen haben (2,8-23). Ein weiterer Teil enthält Ermahnungen für Getaufte (3,1-17), Belehrungen in Form einer »Haustafel«, die sich an die verschiedenen Stände richten (3,18 - 4,1), und Weisungen für die gesamte Gemeinde (4,2-6). Eine lange Liste von Grüßen und einzelnen persönlichen Anweisungen beendet das Schreiben (4,7-18). +Kolosser Kol 59 0 3 Für den Glauben der Kirche gewann der Brief Bedeutung wegen seiner Aussagen über Christus, die im Christuslied zusammengefasst sind. +Kolosser Kol 59 1 1 Paulus, durch den Willen Gottes Apostel Christi Jesu, und der Bruder Timotheus +Kolosser Kol 59 1 2 an die heiligen Brüder in Kolossä, die an Christus glauben. Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserem Vater. +Kolosser Kol 59 1 3 Wir danken Gott, dem Vater Jesu Christi, unseres Herrn, jedes Mal, wenn wir für euch beten. +Kolosser Kol 59 1 4 Denn wir haben von eurem Glauben an Christus Jesus gehört und von der Liebe, die ihr zu allen Heiligen habt, +Kolosser Kol 59 1 5 weil im Himmel die Erfüllung eurer Hoffnung für euch bereitliegt. Schon früher habt ihr davon gehört durch das wahre Wort des Evangeliums, +Kolosser Kol 59 1 6 das zu euch gelangt ist. Wie in der ganzen Welt, so trägt es auch bei euch Frucht und wächst seit dem Tag, an dem ihr den Ruf der göttlichen Gnade vernommen und in Wahrheit erkannt habt. +Kolosser Kol 59 1 7 So habt ihr es von Epaphras, unserem geliebten Mitarbeiter, gelernt. Er ist an unserer Stelle ein treuer Diener Christi +Kolosser Kol 59 1 8 und er hat uns auch von der Liebe berichtet, die der Geist in euch bewirkt hat. +Kolosser Kol 59 1 9 Seit dem Tag, an dem wir davon erfahren haben, hören wir nicht auf, inständig für euch zu beten, dass ihr in aller Weisheit und Einsicht, die der Geist schenkt, den Willen des Herrn ganz erkennt. +Kolosser Kol 59 1 10 Denn ihr sollt ein Leben führen, das des Herrn würdig ist und in allem sein Gefallen findet. Ihr sollt Frucht bringen in jeder Art von guten Werken und wachsen in der Erkenntnis Gottes. +Kolosser Kol 59 1 11 Er gebe euch in der Macht seiner Herrlichkeit viel Kraft, damit ihr in allem Geduld und Ausdauer habt. +Kolosser Kol 59 1 12 Dankt dem Vater mit Freude! Er hat euch fähig gemacht, Anteil zu haben am Los der Heiligen, die im Licht sind. +Kolosser Kol 59 1 13 Er hat uns der Macht der Finsternis entrissen und aufgenommen in das Reich seines geliebten Sohnes. +Kolosser Kol 59 1 14 Durch ihn haben wir die Erlösung, die Vergebung der Sünden. +Kolosser Kol 59 1 15 Er ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes, /der Erstgeborene der ganzen Schöpfung. +Kolosser Kol 59 1 16 Denn in ihm wurde alles erschaffen /im Himmel und auf Erden, /das Sichtbare und das Unsichtbare, /Throne und Herrschaften, Mächte und Gewalten; /alles ist durch ihn und auf ihn hin geschaffen. +Kolosser Kol 59 1 17 Er ist vor aller Schöpfung, /in ihm hat alles Bestand. +Kolosser Kol 59 1 18 Er ist das Haupt des Leibes, /der Leib aber ist die Kirche. /Er ist der Ursprung, /der Erstgeborene der Toten; /so hat er in allem den Vorrang. +Kolosser Kol 59 1 19 Denn Gott wollte mit seiner ganzen Fülle in ihm wohnen, / +Kolosser Kol 59 1 20 um durch ihn alles zu versöhnen. Alles im Himmel und auf Erden wollte er zu Christus führen, /der Friede gestiftet hat am Kreuz durch sein Blut. +Kolosser Kol 59 1 21 Auch ihr standet ihm einst fremd und feindlich gegenüber; denn euer Sinn trieb euch zu bösen Taten. +Kolosser Kol 59 1 22 Jetzt aber hat er euch durch den Tod seines sterblichen Leibes versöhnt, um euch heilig, untadelig und schuldlos vor sich treten zu lassen. +Kolosser Kol 59 1 23 Doch müsst ihr unerschütterlich und unbeugsam am Glauben festhalten und dürft euch nicht von der Hoffnung abbringen lassen, die euch das Evangelium schenkt. In der ganzen Schöpfung unter dem Himmel wurde das Evangelium verkündet; ihr habt es gehört, und ich, Paulus, diene ihm. +Kolosser Kol 59 1 24 Jetzt freue ich mich in den Leiden, die ich für euch ertrage. Für den Leib Christi, die Kirche, ergänze ich in meinem irdischen Leben das, was an den Leiden Christi noch fehlt. +Kolosser Kol 59 1 25 Ich diene der Kirche durch das Amt, das Gott mir übertragen hat, damit ich euch das Wort Gottes in seiner Fülle verkündige, +Kolosser Kol 59 1 26 jenes Geheimnis, das seit ewigen Zeiten und Generationen verborgen war. Jetzt wurde es seinen Heiligen offenbart; +Kolosser Kol 59 1 27 Gott wollte ihnen zeigen, wie reich und herrlich dieses Geheimnis unter den Völkern ist: Christus ist unter euch, er ist die Hoffnung auf Herrlichkeit. +Kolosser Kol 59 1 28 Ihn verkündigen wir; wir ermahnen jeden Menschen und belehren jeden mit aller Weisheit, um dadurch alle in der Gemeinschaft mit Christus vollkommen zu machen. +Kolosser Kol 59 1 29 Dafür kämpfe ich unter vielen Mühen; denn seine Kraft wirkt mit großer Macht in mir. +Kolosser Kol 59 2 1 Ihr sollt wissen, was für einen schweren Kampf ich für euch und für die Gläubigen in Laodizea zu bestehen habe, auch für alle anderen, die mich persönlich nie gesehen haben. +Kolosser Kol 59 2 2 Dadurch sollen sie getröstet werden; sie sollen in Liebe zusammenhalten, um die tiefe und reiche Einsicht zu erlangen und das göttliche Geheimnis zu erkennen, das Christus ist. +Kolosser Kol 59 2 3 In ihm sind alle Schätze der Weisheit und Erkenntnis verborgen. +Kolosser Kol 59 2 4 Das sage ich, damit euch niemand durch Überredungskünste täuscht. +Kolosser Kol 59 2 5 Auch wenn ich fern von euch weile, bin ich im Geist bei euch. Mit Freude sehe ich, wie fest und geordnet euer Glaube an Christus ist. +Kolosser Kol 59 2 6 Ihr habt Christus Jesus als Herrn angenommen. Darum lebt auch in ihm! +Kolosser Kol 59 2 7 Bleibt in ihm verwurzelt und auf ihn gegründet und haltet an dem Glauben fest, in dem ihr unterrichtet wurdet. Hört nicht auf zu danken! +Kolosser Kol 59 2 8 Gebt Acht, dass euch niemand mit seiner Philosophie und falschen Lehre verführt, die sich nur auf menschliche Überlieferung stützen und sich auf die Elementarmächte der Welt, nicht auf Christus berufen. +Kolosser Kol 59 2 9 Denn in ihm allein wohnt wirklich die ganze Fülle Gottes. +Kolosser Kol 59 2 10 Durch ihn seid auch ihr davon erfüllt; denn er ist das Haupt aller Mächte und Gewalten. +Kolosser Kol 59 2 11 In ihm habt ihr eine Beschneidung empfangen, die man nicht mit Händen vornimmt, nämlich die Beschneidung, die Christus gegeben hat. Wer sie empfängt, sagt sich los von seinem vergänglichen Körper. +Kolosser Kol 59 2 12 Mit Christus wurdet ihr in der Taufe begraben, mit ihm auch auferweckt, durch den Glauben an die Kraft Gottes, der ihn von den Toten auferweckt hat. +Kolosser Kol 59 2 13 Ihr wart tot infolge eurer Sünden, und euer Leib war unbeschnitten; Gott aber hat euch mit Christus zusammen lebendig gemacht und uns alle Sünden vergeben. +Kolosser Kol 59 2 14 Er hat den Schuldschein, der gegen uns sprach, durchgestrichen und seine Forderungen, die uns anklagten, aufgehoben. Er hat ihn dadurch getilgt, dass er ihn an das Kreuz geheftet hat. +Kolosser Kol 59 2 15 Die Fürsten und Gewalten hat er entwaffnet und öffentlich zur Schau gestellt; durch Christus hat er über sie triumphiert. +Kolosser Kol 59 2 16 Darum soll euch niemand verurteilen wegen Speise und Trank oder wegen eines Festes, ob Neumond oder Sabbat. +Kolosser Kol 59 2 17 Das alles ist nur ein Schatten von dem, was kommen wird, die Wirklichkeit aber ist Christus. +Kolosser Kol 59 2 18 Niemand soll euch verachten, der sich in scheinbarer Demut auf die Verehrung beruft, die er den Engeln erweist, der mit Visionen prahlt und sich ohne Grund nach weltlicher Art wichtig macht. +Kolosser Kol 59 2 19 Er hält sich nicht an das Haupt, von dem aus der ganze Leib durch Gelenke und Bänder versorgt und zusammengehalten wird und durch Gottes Wirken wächst. +Kolosser Kol 59 2 20 Wenn ihr mit Christus gestorben seid und euch von den Elementen der Welt losgesagt habt, warum lasst ihr euch dann, als würdet ihr noch in der Welt leben, vorschreiben: +Kolosser Kol 59 2 21 Berühre das nicht, iss nicht davon, fass das nicht an! +Kolosser Kol 59 2 22 Das alles wird verbraucht und dadurch vernichtet. [Menschliche Satzungen und Lehren] sind es. +Kolosser Kol 59 2 23 Man sagt zwar, in ihnen liege Weisheit, es sei ein besonderer Kult, ein Zeichen von Demut, seinen Körper zu kasteien. Doch es bringt keine Ehre ein, sondern befriedigt nur die irdische Eitelkeit. +Kolosser Kol 59 3 1 Ihr seid mit Christus auferweckt; darum strebt nach dem, was im Himmel ist, wo Christus [zur Rechten Gottes sitzt.] +Kolosser Kol 59 3 2 Richtet euren Sinn auf das Himmlische und nicht auf das Irdische! +Kolosser Kol 59 3 3 Denn ihr seid gestorben und euer Leben ist mit Christus verborgen in Gott. +Kolosser Kol 59 3 4 Wenn Christus, unser Leben, offenbar wird, dann werdet auch ihr mit ihm offenbar werden in Herrlichkeit. +Kolosser Kol 59 3 5 Darum tötet, was irdisch an euch ist: die Unzucht, die Schamlosigkeit, die Leidenschaft, die bösen Begierden und die Habsucht, die ein Götzendienst ist. +Kolosser Kol 59 3 6 All das zieht den Zorn Gottes nach sich. +Kolosser Kol 59 3 7 Früher seid auch ihr darin gefangen gewesen und habt euer Leben davon beherrschen lassen. +Kolosser Kol 59 3 8 Jetzt aber sollt ihr das alles ablegen: Zorn, Wut und Bosheit; auch Lästerungen und Zoten sollen nicht mehr über eure Lippen kommen. +Kolosser Kol 59 3 9 Belügt einander nicht; denn ihr habt den alten Menschen mit seinen Taten abgelegt +Kolosser Kol 59 3 10 und seid zu einem neuen Menschen geworden, der nach dem Bild seines Schöpfers erneuert wird, um ihn zu erkennen. +Kolosser Kol 59 3 11 Wo das geschieht, gibt es nicht mehr Griechen oder Juden, Beschnittene oder Unbeschnittene, Fremde, Skythen, Sklaven oder Freie, sondern Christus ist alles und in allen. +Kolosser Kol 59 3 12 Ihr seid von Gott geliebt, seid seine auserwählten Heiligen. Darum bekleidet euch mit aufrichtigem Erbarmen, mit Güte, Demut, Milde, Geduld! +Kolosser Kol 59 3 13 Ertragt euch gegenseitig und vergebt einander, wenn einer dem andern etwas vorzuwerfen hat. Wie der Herr euch vergeben hat, so vergebt auch ihr! +Kolosser Kol 59 3 14 Vor allem aber liebt einander, denn die Liebe ist das Band, das alles zusammenhält und vollkommen macht. +Kolosser Kol 59 3 15 In eurem Herzen herrsche der Friede Christi; dazu seid ihr berufen als Glieder des einen Leibes. Seid dankbar! +Kolosser Kol 59 3 16 Das Wort Christi wohne mit seinem ganzen Reichtum bei euch. Belehrt und ermahnt einander in aller Weisheit! Singt Gott in eurem Herzen Psalmen, Hymnen und Lieder, wie sie der Geist eingibt, denn ihr seid in Gottes Gnade. +Kolosser Kol 59 3 17 Alles, was ihr in Worten und Werken tut, geschehe im Namen Jesu, des Herrn. Durch ihn dankt Gott, dem Vater! +Kolosser Kol 59 3 18 Ihr Frauen, ordnet euch euren Männern unter, wie es sich im Herrn geziemt. +Kolosser Kol 59 3 19 Ihr Männer, liebt eure Frauen und seid nicht aufgebracht gegen sie! +Kolosser Kol 59 3 20 Ihr Kinder, gehorcht euren Eltern in allem; denn so ist es gut und recht im Herrn. +Kolosser Kol 59 3 21 Ihr Väter, schüchtert eure Kinder nicht ein, damit sie nicht mutlos werden. +Kolosser Kol 59 3 22 Ihr Sklaven, gehorcht euren irdischen Herren in allem! Arbeitet nicht nur, um euch bei den Menschen einzuschmeicheln und ihnen zu gefallen, sondern fürchtet den Herrn mit aufrichtigem Herzen! +Kolosser Kol 59 3 23 Tut eure Arbeit gern, als wäre sie für den Herrn und nicht für Menschen; +Kolosser Kol 59 3 24 ihr wisst, dass ihr vom Herrn euer Erbe als Lohn empfangen werdet. Dient Christus, dem Herrn! +Kolosser Kol 59 3 25 Wer Unrecht tut, wird dafür seine Strafe erhalten, ohne Ansehen der Person. +Kolosser Kol 59 4 1 Ihr Herren, gebt den Sklaven, was recht und billig ist; ihr wisst, dass auch ihr im Himmel einen Herrn habt. +Kolosser Kol 59 4 2 Lasst nicht nach im Beten; seid dabei wachsam und dankbar! +Kolosser Kol 59 4 3 Betet auch für uns, damit Gott uns eine Tür öffnet für das Wort und wir das Geheimnis Christi predigen können, für das ich im Gefängnis bin; +Kolosser Kol 59 4 4 betet, dass ich es wieder offenbaren und verkündigen kann, wie es meine Pflicht ist. +Kolosser Kol 59 4 5 Seid weise im Umgang mit den Außenstehenden, nutzt die Zeit! +Kolosser Kol 59 4 6 Eure Worte seien immer freundlich, doch mit Salz gewürzt; denn ihr müsst jedem in der rechten Weise antworten können. +Kolosser Kol 59 4 7 Wie es mir geht, wird euch der geliebte Bruder Tychikus ausführlich berichten. Er ist mein treuer Helfer und dient mit mir dem Herrn. +Kolosser Kol 59 4 8 Ich schicke ihn eigens zu euch, damit ihr alles über uns erfahrt und damit er euch Mut zuspricht. +Kolosser Kol 59 4 9 Er kommt mit Onesimus, dem treuen und geliebten Bruder, der ja einer von euch ist. Sie werden euch über alles berichten, was hier vor sich geht. +Kolosser Kol 59 4 10 Es grüßt euch Aristarch, der mit mir im Gefängnis ist, und Markus, der Vetter des Barnabas. Seinetwegen habt ihr schon Anweisungen erhalten. Wenn er zu euch kommt, nehmt ihn auf! +Kolosser Kol 59 4 11 Auch Jesus, genannt Justus, grüßt euch. Von den Juden sind sie die Einzigen, die mit mir für das Reich Gottes arbeiten; durch sie bin ich getröstet worden. +Kolosser Kol 59 4 12 Es grüßt euch euer Epaphras, der Knecht Christi Jesu. Immer kämpft er für euch im Gebet, dass ihr vollkommen werdet und ganz durchdrungen seid vom Willen Gottes. +Kolosser Kol 59 4 13 Ich bezeuge, dass er sich große Mühe gibt um euch und um die Gläubigen in Laodizea und Hiërapolis. +Kolosser Kol 59 4 14 Auch der Arzt Lukas, unser lieber Freund, und Demas grüßen euch. +Kolosser Kol 59 4 15 Grüßt die Brüder in Laodizea, auch Nympha und die Gemeinde in ihrem Haus. +Kolosser Kol 59 4 16 Wenn der Brief bei euch vorgelesen worden ist, sorgt dafür, dass er auch in der Gemeinde von Laodizea bekannt wird, und den Brief an die Laodizener lest auch bei euch vor! +Kolosser Kol 59 4 17 Sagt dem Archippus: Achte darauf, dass du den Dienst erfüllst, den du im Auftrag des Herrn übernommen hast. +Kolosser Kol 59 4 18 Den Gruß schreibe ich, Paulus, eigenhändig. Denkt an meine Fesseln! Die Gnade sei mit euch! +1 Thessalonicher 1Thess 59 0 1 Der erste Brief an die Gemeinde von Thessalonich ist der älteste der uns erhaltenen Paulusbriefe. Paulus hatte auf seiner zweiten Missionsreise zusammen mit Timotheus die Gemeinde von Thessalonich um das Jahr 50 n.Chr gegründet, musste aber nach kurzem Wirken die Stadt verlassen (vgl. Apg 17,1-9). Von Athen aus schickte er Timotheus nach Thessalonich zurück, um sich über den Stand der jungen Gemeinde zu unterrichten. In Korinth (Apg 18,1-6) traf er mit Timotheus wieder zusammen und schrieb den uns vorliegenden Brief. +1 Thessalonicher 1Thess 59 0 2 Der 1. Thessalonicherbrief ist ein echt seelsorgliches Schreiben, das seine Existenz einer bestimmten Situation des Apostels und der Gemeinde verdankt. Der erste Teil (1,2 - 3,13) blickt voll Dank zurück auf die Gründung der Gemeinde und die inzwischen vergangene Zeit. Der zweite Teil (4,1 - 5,22) enthält apostolische Mahnungen und Belehrungen: Aufforderung zur Heiligung des Lebens (4,1-12), Auskunft über die Hoffnung der Christen (4,13-18), Mahnung zur Wachsamkeit angesichts der zeitlich nicht bestimmbaren Ankunft des Herrn (5,1-11), Anweisungen für das Gemeindeleben (5,12-22). +1 Thessalonicher 1Thess 59 0 3 Die Bedeutung des Briefs liegt in den Aussagen über die Missionspredigt vor Heiden (1,2-10), über das Wort Gottes (2,13), die Heiligung des Lebens (4,1-12) und die Erwartung der Wiederkunft Christi (4,13 - 5,10). 1 Thessalonicher 1Thess 59 1 1 Paulus, Silvanus und Timotheus an die Gemeinde von Thessalonich, die in Gott, dem Vater, und in Jesus Christus, dem Herrn, ist: Gnade sei mit euch und Friede. 1 Thessalonicher 1Thess 59 1 2 Wir danken Gott für euch alle, sooft wir in unseren Gebeten an euch denken; 1 Thessalonicher 1Thess 59 1 3 unablässig erinnern wir uns vor Gott, unserem Vater, an das Werk eures Glaubens, an die Opferbereitschaft eurer Liebe und an die Standhaftigkeit eurer Hoffnung auf Jesus Christus, unseren Herrn. @@ -34170,6 +34235,9 @@ Kolosser Kol 58 4 18 Den Gruß schreibe ich, Paulus, eigenhändig. Denkt an mein 1 Thessalonicher 1Thess 59 5 26 Grüßt alle Brüder mit dem heiligen Kuss! 1 Thessalonicher 1Thess 59 5 27 Ich beschwöre euch beim Herrn, diesen Brief allen Brüdern vorzulesen. 1 Thessalonicher 1Thess 59 5 28 Die Gnade Jesu Christi, unseres Herrn, sei mit euch! +2 Thessalonicher 2Thess 60 0 1 Anlass für den Brief ist das Auftreten von Irrlehrern in der Gemeinde. Diese haben die Gemeinde in große Verwirrung gebracht mit der Behauptung, dass der Tag der Wiederkunft Christi schon da sei (2,2). Der Brief warnt die Thessalonicher vor diesen Schwärmern und belehrt sie über die Geschehnisse, die nach dem Plan Gottes dem Ende vorausgehen müssen. Dabei werden in starkem Maß Vorstellungen aufgegriffen, die im zeitgenössischen Judentum verbreitet waren. +2 Thessalonicher 2Thess 60 0 2 Der Brief hat folgenden Aufbau: Paulus dankt für den guten Zustand der Gemeinde, weist auf das gerechte Gericht Gottes hin und bittet um die Vollendung der Thessalonicher in allem Guten (1,1-12). Vor dem Ende der Welt wird es zum großen Abfall von Gott kommen und der »Sohn des Verderbens, der Widersacher« (Antichrist) wird auftreten, der jetzt noch »zurückgehalten«, bei der Wiederkunft Christi aber vernichtet wird (2,1-12). Paulus ermahnt zum treuen Festhalten an den Überlieferungen und weist einzelne Gemeindemitglieder zurecht, die sich, offenkundig durch die Irrlehrer verführt, weigern, der täglichen Arbeit nachzugehen (2,13 - 3,15). Der Brief schließt mit dem üblichen Segensgruß (3,16-18). +2 Thessalonicher 2Thess 60 0 3 Die Bedeutung des Briefs ist vor allem darin zu sehen, dass er angesichts der sich verzögernden Wiederkunft Christi dazu auffordert, im Glauben nicht nachzulassen (vgl. 2 Petr), und vor schwärmerischer Endzeiterwartung warnt. 2 Thessalonicher 2Thess 60 1 1 Paulus, Silvanus und Timotheus an die Gemeinde von Thessalonich, die in Gott, unserem Vater, und in Jesus Christus, dem Herrn, ist: 2 Thessalonicher 2Thess 60 1 2 Gnade sei mit euch und Friede von Gott, dem Vater, und dem Herrn Jesus Christus. 2 Thessalonicher 2Thess 60 1 3 Wir müssen Gott euretwegen immer danken, Brüder, wie es recht ist, denn euer Glaube wächst und die gegenseitige Liebe nimmt bei euch allen zu. @@ -34217,202 +34285,211 @@ Kolosser Kol 58 4 18 Den Gruß schreibe ich, Paulus, eigenhändig. Denkt an mein 2 Thessalonicher 2Thess 60 3 16 Der Herr des Friedens aber schenke euch den Frieden zu jeder Zeit und auf jede Weise. Der Herr sei mit euch allen. 2 Thessalonicher 2Thess 60 3 17 Den Gruß schreibe ich, Paulus, eigenhändig. Das ist mein Zeichen in jedem Brief; so schreibe ich. 2 Thessalonicher 2Thess 60 3 18 Die Gnade Jesu Christi, unseres Herrn, sei mit euch allen! -1 Timotheus 1Tim 61 1 1 Paulus, Apostel Christi Jesu durch den Auftrag Gottes, unseres Retters, und Christi Jesu, unserer Hoffnung, -1 Timotheus 1Tim 61 1 2 an Timotheus, seinen echten Sohn durch den Glauben. Gnade, Erbarmen und Friede von Gott, dem Vater, und Christus Jesus, unserem Herrn. -1 Timotheus 1Tim 61 1 3 Bei meiner Abreise nach Mazedonien habe ich dich gebeten, in Ephesus zu bleiben, damit du bestimmten Leuten verbietest, falsche Lehren zu verbreiten -1 Timotheus 1Tim 61 1 4 und sich mit Fabeleien und endlosen Geschlechterreihen abzugeben, die nur Streitfragen mit sich bringen, statt dem Heilsplan Gottes zu dienen, der sich im Glauben verwirklicht. -1 Timotheus 1Tim 61 1 5 Das Ziel der Unterweisung ist Liebe aus reinem Herzen, gutem Gewissen und ungeheucheltem Glauben. -1 Timotheus 1Tim 61 1 6 Davon sind aber manche abgekommen und haben sich leerem Geschwätz zugewandt. -1 Timotheus 1Tim 61 1 7 Sie wollen Gesetzeslehrer sein, verstehen aber nichts von dem, was sie sagen und worüber sie so sicher urteilen. -1 Timotheus 1Tim 61 1 8 Wir wissen: Das Gesetz ist gut, wenn man es im Sinn des Gesetzes anwendet -1 Timotheus 1Tim 61 1 9 und bedenkt, dass das Gesetz nicht für den Gerechten bestimmt ist, sondern für Gesetzlose und Ungehorsame, für Gottlose und Sünder, für Menschen ohne Glauben und Ehrfurcht, für solche, die Vater oder Mutter töten, für Mörder, -1 Timotheus 1Tim 61 1 10 Unzüchtige, Knabenschänder, Menschenhändler, für Leute, die lügen und Meineide schwören und all das tun, was gegen die gesunde Lehre verstößt. -1 Timotheus 1Tim 61 1 11 So lehrt das Evangelium von der Herrlichkeit des seligen Gottes, das mir anvertraut ist. -1 Timotheus 1Tim 61 1 12 Ich danke dem, der mir Kraft gegeben hat: Christus Jesus, unserem Herrn. Er hat mich für treu gehalten und in seinen Dienst genommen, -1 Timotheus 1Tim 61 1 13 obwohl ich ihn früher lästerte, verfolgte und verhöhnte. Aber ich habe Erbarmen gefunden, denn ich wusste in meinem Unglauben nicht, was ich tat. -1 Timotheus 1Tim 61 1 14 So übergroß war die Gnade unseres Herrn, die mir in Christus Jesus den Glauben und die Liebe schenkte. -1 Timotheus 1Tim 61 1 15 Das Wort ist glaubwürdig und wert, dass man es beherzigt: Christus Jesus ist in die Welt gekommen, um die Sünder zu retten. Von ihnen bin ich der Erste. -1 Timotheus 1Tim 61 1 16 Aber ich habe Erbarmen gefunden, damit Christus Jesus an mir als Erstem seine ganze Langmut beweisen konnte, zum Vorbild für alle, die in Zukunft an ihn glauben, um das ewige Leben zu erlangen. -1 Timotheus 1Tim 61 1 17 Dem König der Ewigkeit, dem unvergänglichen, unsichtbaren, einzigen Gott, sei Ehre und Herrlichkeit in alle Ewigkeit. Amen. -1 Timotheus 1Tim 61 1 18 Diese Ermahnung lege ich dir ans Herz, mein Sohn Timotheus, im Gedanken an die prophetischen Worte, die einst über dich gesprochen wurden; durch diese Worte gestärkt, kämpfe den guten Kampf, -1 Timotheus 1Tim 61 1 19 gläubig und mit reinem Gewissen. Schon manche haben die Stimme ihres Gewissens missachtet und haben im Glauben Schiffbruch erlitten, -1 Timotheus 1Tim 61 1 20 darunter Hymenäus und Alexander, die ich dem Satan übergeben habe, damit sie durch diese Strafe lernen, Gott nicht mehr zu lästern. -1 Timotheus 1Tim 61 2 1 Vor allem fordere ich zu Bitten und Gebeten, zu Fürbitte und Danksagung auf, und zwar für alle Menschen, -1 Timotheus 1Tim 61 2 2 für die Herrscher und für alle, die Macht ausüben, damit wir in aller Frömmigkeit und Rechtschaffenheit ungestört und ruhig leben können. -1 Timotheus 1Tim 61 2 3 Das ist recht und gefällt Gott, unserem Retter; -1 Timotheus 1Tim 61 2 4 er will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen. -1 Timotheus 1Tim 61 2 5 Denn: Einer ist Gott, /Einer auch Mittler zwischen Gott und den Menschen: /der Mensch Christus Jesus, -1 Timotheus 1Tim 61 2 6 der sich als Lösegeld hingegeben hat für alle, /ein Zeugnis zur vorherbestimmten Zeit, -1 Timotheus 1Tim 61 2 7 als dessen Verkünder und Apostel ich eingesetzt wurde - ich sage die Wahrheit und lüge nicht -, als Lehrer der Heiden im Glauben und in der Wahrheit. -1 Timotheus 1Tim 61 2 8 Ich will, dass die Männer überall beim Gebet ihre Hände in Reinheit erheben, frei von Zorn und Streit. -1 Timotheus 1Tim 61 2 9 Auch sollen die Frauen sich anständig, bescheiden und zurückhaltend kleiden; nicht Haartracht, Gold, Perlen oder kostbare Kleider seien ihr Schmuck, -1 Timotheus 1Tim 61 2 10 sondern gute Werke; so gehört es sich für Frauen, die gottesfürchtig sein wollen. -1 Timotheus 1Tim 61 2 11 Eine Frau soll sich still und in aller Unterordnung belehren lassen. -1 Timotheus 1Tim 61 2 12 Dass eine Frau lehrt, erlaube ich nicht, auch nicht, dass sie über ihren Mann herrscht; sie soll sich still verhalten. -1 Timotheus 1Tim 61 2 13 Denn zuerst wurde Adam erschaffen, danach Eva. -1 Timotheus 1Tim 61 2 14 Und nicht Adam wurde verführt, sondern die Frau ließ sich verführen und übertrat das Gebot. -1 Timotheus 1Tim 61 2 15 Sie wird aber dadurch gerettet werden, dass sie Kinder zur Welt bringt, wenn sie in Glaube, Liebe und Heiligkeit ein besonnenes Leben führt. -1 Timotheus 1Tim 61 3 1 Das Wort ist glaubwürdig: Wer das Amt eines Bischofs anstrebt, der strebt nach einer großen Aufgabe. -1 Timotheus 1Tim 61 3 2 Deshalb soll der Bischof ein Mann ohne Tadel sein, nur einmal verheiratet, nüchtern, besonnen, von würdiger Haltung, gastfreundlich, fähig zu lehren; -1 Timotheus 1Tim 61 3 3 er sei kein Trinker und kein gewalttätiger Mensch, sondern rücksichtsvoll; er sei nicht streitsüchtig und nicht geldgierig. -1 Timotheus 1Tim 61 3 4 Er soll ein guter Familienvater sein und seine Kinder zu Gehorsam und allem Anstand erziehen. -1 Timotheus 1Tim 61 3 5 Wer seinem eigenen Hauswesen nicht vorstehen kann, wie soll der für die Kirche Gottes sorgen? -1 Timotheus 1Tim 61 3 6 Er darf kein Neubekehrter sein, sonst könnte er hochmütig werden und dem Gericht des Teufels verfallen. -1 Timotheus 1Tim 61 3 7 Er muss auch bei den Außenstehenden einen guten Ruf haben, damit er nicht in üble Nachrede kommt und in die Falle des Teufels gerät. -1 Timotheus 1Tim 61 3 8 Ebenso sollen die Diakone sein: achtbar, nicht doppelzüngig, nicht dem Wein ergeben und nicht gewinnsüchtig; -1 Timotheus 1Tim 61 3 9 sie sollen mit reinem Gewissen am Geheimnis des Glaubens festhalten. -1 Timotheus 1Tim 61 3 10 Auch sie soll man vorher prüfen, und nur wenn sie unbescholten sind, sollen sie ihren Dienst ausüben. -1 Timotheus 1Tim 61 3 11 Ebenso sollen die Frauen ehrbar sein, nicht verleumderisch, sondern nüchtern und in allem zuverlässig. -1 Timotheus 1Tim 61 3 12 Die Diakone sollen nur einmal verheiratet sein und ihren Kindern und ihrer Familie gut vorstehen. -1 Timotheus 1Tim 61 3 13 Denn wer seinen Dienst gut versieht, erlangt einen hohen Rang und große Zuversicht im Glauben an Christus Jesus. -1 Timotheus 1Tim 61 3 14 Ich schreibe dir das alles, obwohl ich hoffe, schon bald zu dir zu kommen. -1 Timotheus 1Tim 61 3 15 Falls ich aber länger ausbleibe, sollst du wissen, wie man sich im Hauswesen Gottes verhalten muss, das heißt in der Kirche des lebendigen Gottes, die die Säule und das Fundament der Wahrheit ist. -1 Timotheus 1Tim 61 3 16 Wahrhaftig, das Geheimnis unseres Glaubens ist groß: Er wurde offenbart im Fleisch, /gerechtfertigt durch den Geist, geschaut von den Engeln, /verkündet unter den Heiden, geglaubt in der Welt, /aufgenommen in die Herrlichkeit. -1 Timotheus 1Tim 61 4 1 Der Geist sagt ausdrücklich: In späteren Zeiten werden manche vom Glauben abfallen; sie werden sich betrügerischen Geistern und den Lehren von Dämonen zuwenden, -1 Timotheus 1Tim 61 4 2 getäuscht von heuchlerischen Lügnern, deren Gewissen gebrandmarkt ist. -1 Timotheus 1Tim 61 4 3 Sie verbieten die Heirat und fordern den Verzicht auf bestimmte Speisen, die Gott doch dazu geschaffen hat, dass die, die zum Glauben und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangt sind, sie mit Danksagung zu sich nehmen. -1 Timotheus 1Tim 61 4 4 Denn alles, was Gott geschaffen hat, ist gut und nichts ist verwerflich, wenn es mit Dank genossen wird; -1 Timotheus 1Tim 61 4 5 es wird geheiligt durch Gottes Wort und durch das Gebet. -1 Timotheus 1Tim 61 4 6 Dies trage den Brüdern vor, dann wirst du ein guter Diener Christi Jesu sein, erzogen in den Worten des Glaubens und der guten Lehre, der du gefolgt bist. -1 Timotheus 1Tim 61 4 7 Gottlose Altweiberfabeln weise zurück! Übe dich in der Frömmigkeit! -1 Timotheus 1Tim 61 4 8 Denn körperliche Übung nützt nur wenig, die Frömmigkeit aber ist nützlich zu allem: Ihr ist das gegenwärtige und das zukünftige Leben verheißen. -1 Timotheus 1Tim 61 4 9 Dieses Wort ist glaubwürdig und wert, dass man es beherzigt. -1 Timotheus 1Tim 61 4 10 Dafür arbeiten und kämpfen wir, denn wir haben unsere Hoffnung auf den lebendigen Gott gesetzt, den Retter aller Menschen, besonders der Gläubigen. -1 Timotheus 1Tim 61 4 11 Das sollst du anordnen und lehren. -1 Timotheus 1Tim 61 4 12 Niemand soll dich wegen deiner Jugend gering schätzen. Sei den Gläubigen ein Vorbild in deinen Worten, in deinem Lebenswandel, in der Liebe, im Glauben, in der Lauterkeit. -1 Timotheus 1Tim 61 4 13 Lies ihnen eifrig (aus der Schrift) vor, ermahne und belehre sie, bis ich komme. -1 Timotheus 1Tim 61 4 14 Vernachlässige die Gnade nicht, die in dir ist und die dir verliehen wurde, als dir die Ältesten aufgrund prophetischer Worte gemeinsam die Hände auflegten. -1 Timotheus 1Tim 61 4 15 Dafür sollst du sorgen, darin sollst du leben, damit allen deine Fortschritte offenbar werden. -1 Timotheus 1Tim 61 4 16 Achte auf dich selbst und auf die Lehre; halte daran fest! Wenn du das tust, rettest du dich und alle, die auf dich hören. -1 Timotheus 1Tim 61 5 1 Einen älteren Mann sollst du nicht grob behandeln, sondern ihm zureden wie einem Vater. Mit jüngeren Männern rede wie mit Brüdern, -1 Timotheus 1Tim 61 5 2 mit älteren Frauen wie mit Müttern, mit jüngeren wie mit Schwestern, in aller Zurückhaltung. -1 Timotheus 1Tim 61 5 3 Ehre die Witwen, wenn sie wirklich Witwen sind. -1 Timotheus 1Tim 61 5 4 Hat eine Witwe aber Kinder oder Enkel, dann sollen diese lernen, zuerst selbst ihren Angehörigen Ehrfurcht zu erweisen und dankbar für ihre Mutter oder Großmutter zu sorgen; denn das gefällt Gott. -1 Timotheus 1Tim 61 5 5 Eine Frau aber, die wirklich eine Witwe ist und allein steht, setzt ihre Hoffnung auf Gott und betet beharrlich und inständig bei Tag und Nacht. -1 Timotheus 1Tim 61 5 6 Wenn eine jedoch ein ausschweifendes Leben führt, ist sie schon bei Lebzeiten tot. -1 Timotheus 1Tim 61 5 7 Das sollst du ihnen einprägen; dann wird man ihnen nichts vorwerfen können. -1 Timotheus 1Tim 61 5 8 Wer aber für seine Verwandten, besonders für die eigenen Hausgenossen, nicht sorgt, der verleugnet damit den Glauben und ist schlimmer als ein Ungläubiger. -1 Timotheus 1Tim 61 5 9 Eine Frau soll nur dann in die Liste der Witwen aufgenommen werden, wenn sie mindestens sechzig Jahre alt ist, nur einmal verheiratet war, -1 Timotheus 1Tim 61 5 10 wenn bekannt ist, dass sie Gutes getan hat, wenn sie Kinder aufgezogen hat, gastfreundlich gewesen ist und den Heiligen die Füße gewaschen hat, wenn sie denen, die in Not waren, geholfen hat und überhaupt bemüht war, Gutes zu tun. -1 Timotheus 1Tim 61 5 11 Jüngere Witwen weise ab; denn wenn die Leidenschaft sie Christus entfremdet, wollen sie heiraten -1 Timotheus 1Tim 61 5 12 und ziehen sich den Vorwurf zu, ihrem Versprechen (das sie Christus gegeben haben) untreu geworden zu sein. -1 Timotheus 1Tim 61 5 13 Außerdem werden sie faul und gewöhnen sich daran, von Haus zu Haus zu laufen. Aber nicht nur faul werden sie, sondern auch geschwätzig; sie mischen sich in alles und reden über Dinge, die sie nichts angehen. -1 Timotheus 1Tim 61 5 14 Deshalb will ich, dass jüngere Witwen heiraten, Kinder zur Welt bringen, den Haushalt versorgen und dem Gegner keinen Anlass zu übler Nachrede geben. -1 Timotheus 1Tim 61 5 15 Einige haben sich schon abgewandt und sind dem Satan gefolgt. -1 Timotheus 1Tim 61 5 16 Wenn eine gläubige Frau Witwen in ihrem Haus hat, soll sie für sie sorgen. Die Gemeinde soll nicht belastet werden, damit sie sich um die kümmern kann, die wirklich Witwen sind. -1 Timotheus 1Tim 61 5 17 Älteste, die das Amt des Vorstehers gut versehen, verdienen doppelte Anerkennung, besonders solche, die sich mit ganzer Kraft dem Wort und der Lehre widmen. -1 Timotheus 1Tim 61 5 18 Denn die Schrift sagt: [Du sollst dem Ochsen zum Dreschen keinen Maulkorb anlegen,] und: Wer arbeitet, hat ein Recht auf seinen Lohn. -1 Timotheus 1Tim 61 5 19 Nimm gegen einen Ältesten keine Klage an, außer [wenn zwei oder drei Zeugen sie bekräftigen.] -1 Timotheus 1Tim 61 5 20 Wenn sich einer verfehlt, so weise ihn in Gegenwart aller zurecht, damit auch die anderen sich fürchten. -1 Timotheus 1Tim 61 5 21 Ich beschwöre dich bei Gott, bei Christus Jesus und bei den auserwählten Engeln: Befolge dies alles ohne Vorurteil und vermeide jede Bevorzugung! -1 Timotheus 1Tim 61 5 22 Lege keinem vorschnell die Hände auf und mach dich nicht mitschuldig an fremden Sünden; bewahre dich rein! -1 Timotheus 1Tim 61 5 23 Trink nicht nur Wasser, sondern nimm auch etwas Wein, mit Rücksicht auf deinen Magen und deine häufigen Krankheiten. -1 Timotheus 1Tim 61 5 24 Die Sünden mancher Leute liegen offen zutage, sie laufen ihnen gleichsam voraus zum Gericht; bei anderen kommen sie erst hinterher. -1 Timotheus 1Tim 61 5 25 Ebenso liegen die guten Werke offen zutage, und wenn sie noch nicht offenkundig sind, können sie doch nicht verborgen bleiben. -1 Timotheus 1Tim 61 6 1 Alle, die das Joch der Sklaverei zu tragen haben, sollen ihren Herren alle Ehre erweisen, damit der Name Gottes und die Lehre nicht in Verruf kommen. -1 Timotheus 1Tim 61 6 2 [2b] So sollst du lehren, dazu sollst du ermahnen. -1 Timotheus 1Tim 61 6 3 Wer aber etwas anderes lehrt und sich nicht an die gesunden Worte Jesu Christi, unseres Herrn, und an die Lehre unseres Glaubens hält, -1 Timotheus 1Tim 61 6 4 der ist verblendet; er versteht nichts, sondern ist krank vor lauter Auseinandersetzungen und Wortgefechten. Diese führen zu Neid, Streit, Verleumdungen, üblen Verdächtigungen -1 Timotheus 1Tim 61 6 5 und Gezänk unter den Menschen, deren Denken verdorben ist; diese Leute sind von der Wahrheit abgekommen und meinen, die Frömmigkeit sei ein Mittel, um irdischen Gewinn zu erzielen. -1 Timotheus 1Tim 61 6 6 Die Frömmigkeit bringt in der Tat reichen Gewinn, wenn man nur genügsam ist. -1 Timotheus 1Tim 61 6 7 Denn wir haben nichts in die Welt mitgebracht, und wir können auch nichts aus ihr mitnehmen. -1 Timotheus 1Tim 61 6 8 Wenn wir Nahrung und Kleidung haben, soll uns das genügen. -1 Timotheus 1Tim 61 6 9 Wer aber reich werden will, gerät in Versuchungen und Schlingen, er verfällt vielen sinnlosen und schädlichen Begierden, die den Menschen ins Verderben und in den Untergang stürzen. -1 Timotheus 1Tim 61 6 10 Denn die Wurzel aller Übel ist die Habsucht. Nicht wenige, die ihr verfielen, sind vom Glauben abgeirrt und haben sich viele Qualen bereitet. -1 Timotheus 1Tim 61 6 11 Du aber, ein Mann Gottes, flieh vor all dem. Strebe unermüdlich nach Gerechtigkeit, Frömmigkeit, Glauben, Liebe, Standhaftigkeit und Sanftmut. -1 Timotheus 1Tim 61 6 12 Kämpfe den guten Kampf des Glaubens, ergreife das ewige Leben, zu dem du berufen worden bist und für das du vor vielen Zeugen das gute Bekenntnis abgelegt hast. -1 Timotheus 1Tim 61 6 13 Ich gebiete dir bei Gott, von dem alles Leben kommt, und bei Christus Jesus, der vor Pontius Pilatus das gute Bekenntnis abgelegt hat und als Zeuge dafür eingetreten ist: -1 Timotheus 1Tim 61 6 14 Erfülle deinen Auftrag rein und ohne Tadel, bis zum Erscheinen Jesu Christi, unseres Herrn, -1 Timotheus 1Tim 61 6 15 das zur vorherbestimmten Zeit herbeiführen wird der selige und einzige Herrscher, /der König der Könige und Herr der Herren, -1 Timotheus 1Tim 61 6 16 der allein die Unsterblichkeit besitzt, /der in unzugänglichem Licht wohnt, /den kein Mensch gesehen hat noch je zu sehen vermag: /Ihm gebührt Ehre und ewige Macht. Amen. -1 Timotheus 1Tim 61 6 17 Ermahne die, die in dieser Welt reich sind, nicht überheblich zu werden und ihre Hoffnung nicht auf den unsicheren Reichtum zu setzen, sondern auf Gott, der uns alles reichlich gibt, was wir brauchen. -1 Timotheus 1Tim 61 6 18 Sie sollen wohltätig sein, reich werden an guten Werken, freigebig sein und, was sie haben, mit anderen teilen. -1 Timotheus 1Tim 61 6 19 So sammeln sie sich einen Schatz als sichere Grundlage für die Zukunft, um das wahre Leben zu erlangen. -1 Timotheus 1Tim 61 6 20 Timotheus, bewahre, was dir anvertraut ist. Halte dich fern von dem gottlosen Geschwätz und den falschen Lehren der sogenannten «Erkenntnis»! -1 Timotheus 1Tim 61 6 21 Nicht wenige, die sich darauf eingelassen haben, sind vom Weg des Glaubens abgekommen. Die Gnade sei mit euch! -2 Timotheus 2Tim 62 1 1 Paulus, durch den Willen Gottes zum Apostel Christi Jesu berufen, um das Leben in Christus Jesus, das uns verheißen ist, zu verkündigen, -2 Timotheus 2Tim 62 1 2 an Timotheus, seinen geliebten Sohn: Gnade, Erbarmen und Friede von Gott, dem Vater, und Christus Jesus, unserem Herrn. -2 Timotheus 2Tim 62 1 3 Ich danke Gott, dem ich wie schon meine Vorfahren mit reinem Gewissen diene - ich danke ihm bei Tag und Nacht in meinen Gebeten, in denen ich unablässig an dich denke. -2 Timotheus 2Tim 62 1 4 Wenn ich mich an deine Tränen erinnere, habe ich Sehnsucht, dich zu sehen, um mich wieder von Herzen freuen zu können; -2 Timotheus 2Tim 62 1 5 denn ich denke an deinen aufrichtigen Glauben, der schon in deiner Großmutter Loïs und in deiner Mutter Eunike lebendig war und der nun, wie ich weiß, auch in dir lebt. -2 Timotheus 2Tim 62 1 6 Darum rufe ich dir ins Gedächtnis: Entfache die Gnade Gottes wieder, die dir durch die Auflegung meiner Hände zuteil geworden ist. -2 Timotheus 2Tim 62 1 7 Denn Gott hat uns nicht einen Geist der Verzagtheit gegeben, sondern den Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit. -2 Timotheus 2Tim 62 1 8 Schäme dich also nicht, dich zu unserem Herrn zu bekennen; schäme dich auch meiner nicht, der ich seinetwegen im Gefängnis bin, sondern leide mit mir für das Evangelium. Gott gibt dazu die Kraft: -2 Timotheus 2Tim 62 1 9 Er hat uns gerettet; mit einem heiligen Ruf hat er uns gerufen, nicht aufgrund unserer Werke, sondern aus eigenem Entschluss und aus Gnade, die uns schon vor ewigen Zeiten in Christus Jesus geschenkt wurde; -2 Timotheus 2Tim 62 1 10 jetzt aber wurde sie durch das Erscheinen unseres Retters Christus Jesus offenbart. Er hat dem Tod die Macht genommen und uns das Licht des unvergänglichen Lebens gebracht durch das Evangelium, -2 Timotheus 2Tim 62 1 11 als dessen Verkünder, Apostel und Lehrer ich eingesetzt bin. -2 Timotheus 2Tim 62 1 12 Darum muss ich auch dies alles erdulden; aber ich schäme mich nicht, denn ich weiß, wem ich Glauben geschenkt habe, und ich bin überzeugt, dass er die Macht hat, das mir anvertraute Gut bis zu jenem Tag zu bewahren. -2 Timotheus 2Tim 62 1 13 Halte dich an die gesunde Lehre, die du von mir gehört hast; nimm sie dir zum Vorbild und bleibe beim Glauben und bei der Liebe, die uns in Christus Jesus geschenkt ist. -2 Timotheus 2Tim 62 1 14 Bewahre das dir anvertraute kostbare Gut durch die Kraft des Heiligen Geistes, der in uns wohnt. -2 Timotheus 2Tim 62 1 15 Du weißt, dass sich alle in der Provinz Asien von mir abgewandt haben, auch Phygelus und Hermogenes. -2 Timotheus 2Tim 62 1 16 Der Familie des Onesiphorus schenke der Herr sein Erbarmen, denn Onesiphorus hat mich oft getröstet und hat sich meiner Ketten nicht geschämt; -2 Timotheus 2Tim 62 1 17 als er nach Rom kam, suchte er unermüdlich nach mir, bis er mich fand. -2 Timotheus 2Tim 62 1 18 Der Herr gebe ihm, dass er beim Herrn Erbarmen findet an jenem Tag. Seine treuen Dienste in Ephesus kennst du selbst am besten. -2 Timotheus 2Tim 62 2 1 Du, mein Sohn, sei stark in der Gnade, die dir in Christus Jesus geschenkt ist. -2 Timotheus 2Tim 62 2 2 Was du vor vielen Zeugen von mir gehört hast, das vertrau zuverlässigen Menschen an, die fähig sind, auch andere zu lehren. -2 Timotheus 2Tim 62 2 3 Leide mit mir als guter Soldat Christi Jesu. -2 Timotheus 2Tim 62 2 4 Keiner, der in den Krieg zieht, lässt sich in Alltagsgeschäfte verwickeln, denn er will, dass sein Heerführer mit ihm zufrieden ist. -2 Timotheus 2Tim 62 2 5 Und wer an einem Wettkampf teilnimmt, erhält den Siegeskranz nur, wenn er nach den Regeln kämpft. -2 Timotheus 2Tim 62 2 6 Der Bauer, der die ganze Arbeit tut, soll als Erster seinen Teil von der Ernte erhalten. -2 Timotheus 2Tim 62 2 7 Überleg dir, was ich sage. Dann wird der Herr dir in allem das rechte Verständnis geben. -2 Timotheus 2Tim 62 2 8 Denk daran, dass Jesus Christus, der Nachkomme Davids, von den Toten auferstanden ist; so lautet mein Evangelium, -2 Timotheus 2Tim 62 2 9 für das ich zu leiden habe und sogar wie ein Verbrecher gefesselt bin; aber das Wort Gottes ist nicht gefesselt. -2 Timotheus 2Tim 62 2 10 Das alles erdulde ich um der Auserwählten willen, damit auch sie das Heil in Christus Jesus und die ewige Herrlichkeit erlangen. -2 Timotheus 2Tim 62 2 11 Das Wort ist glaubwürdig: Wenn wir mit Christus gestorben sind, /werden wir auch mit ihm leben; -2 Timotheus 2Tim 62 2 12 wenn wir standhaft bleiben, /werden wir auch mit ihm herrschen; wenn wir ihn verleugnen, /wird auch er uns verleugnen. -2 Timotheus 2Tim 62 2 13 Wenn wir untreu sind, /bleibt er doch treu, /denn er kann sich selbst nicht verleugnen. -2 Timotheus 2Tim 62 2 14 Ruf ihnen das ins Gedächtnis und beschwöre sie bei Gott, sich nicht um Worte zu streiten; das ist unnütz und führt die Zuhörer nur ins Verderben. -2 Timotheus 2Tim 62 2 15 Bemüh dich darum, dich vor Gott zu bewähren als ein Arbeiter, der sich nicht zu schämen braucht, als ein Mann, der offen und klar die wahre Lehre vertritt. -2 Timotheus 2Tim 62 2 16 Gottlosem Geschwätz geh aus dem Weg; solche Menschen geraten immer tiefer in die Gottlosigkeit -2 Timotheus 2Tim 62 2 17 und ihre Lehre wird um sich fressen wie ein Krebsgeschwür. Zu ihnen gehören Hymenäus und Philetus, -2 Timotheus 2Tim 62 2 18 die von der Wahrheit abgeirrt sind und behaupten, die Auferstehung sei schon geschehen. So zerstören sie bei manchen den Glauben. -2 Timotheus 2Tim 62 2 19 Aber das feste Fundament, das Gott gelegt hat, kann nicht erschüttert werden. Es trägt als Siegel die Inschrift: [Der Herr kennt die Seinen,] und: Wer den Namen des Herrn nennt, meide das Unrecht. -2 Timotheus 2Tim 62 2 20 In einem großen Haus gibt es nicht nur Gefäße aus Gold und Silber, sondern auch aus Holz und Ton - die einen für Reines, die anderen für Unreines. -2 Timotheus 2Tim 62 2 21 Wer sich nun von all dem rein hält, gleicht einem Gefäß für Reines; er ist geheiligt, für den Herrn brauchbar, zu jedem guten Werk tauglich. -2 Timotheus 2Tim 62 2 22 Flieh vor den Begierden der Jugend; strebe unermüdlich nach Gerechtigkeit, Glauben, Liebe und Frieden, zusammen mit all denen, die den Herrn aus reinem Herzen anrufen. -2 Timotheus 2Tim 62 2 23 Lass dich nicht auf törichte und unsinnige Auseinandersetzungen ein; du weißt, dass sie nur zu Streit führen. -2 Timotheus 2Tim 62 2 24 Ein Knecht des Herrn soll nicht streiten, sondern zu allen freundlich sein, ein geschickter und geduldiger Lehrer, -2 Timotheus 2Tim 62 2 25 der auch die mit Güte zurechtweist, die sich hartnäckig widersetzen. Vielleicht schenkt Gott ihnen dann die Umkehr, damit sie die Wahrheit erkennen, -2 Timotheus 2Tim 62 2 26 wieder zur Besinnung kommen und aus dem Netz des Teufels befreit werden, der sie eingefangen und sich gefügig gemacht hat. -2 Timotheus 2Tim 62 3 1 Das sollst du wissen: In den letzten Tagen werden schwere Zeiten anbrechen. -2 Timotheus 2Tim 62 3 2 Die Menschen werden selbstsüchtig sein, habgierig, prahlerisch, überheblich, bösartig, ungehorsam gegen die Eltern, undankbar, ohne Ehrfurcht, -2 Timotheus 2Tim 62 3 3 lieblos, unversöhnlich, verleumderisch, unbeherrscht, rücksichtslos, roh, -2 Timotheus 2Tim 62 3 4 heimtückisch, verwegen, hochmütig, mehr dem Vergnügen als Gott zugewandt. -2 Timotheus 2Tim 62 3 5 Den Schein der Frömmigkeit werden sie wahren, doch die Kraft der Frömmigkeit werden sie verleugnen. Wende dich von diesen Menschen ab. -2 Timotheus 2Tim 62 3 6 Zu ihnen gehören die Leute, die sich in die Häuser einschleichen und dort gewisse Frauen auf ihre Seite ziehen, die von Sünden beherrscht und von Begierden aller Art umgetrieben werden, -2 Timotheus 2Tim 62 3 7 Frauen, die immer lernen und die doch nie zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen können. -2 Timotheus 2Tim 62 3 8 Wie sich Jannes und Jambres dem Mose widersetzt haben, so widersetzen sich auch diese Leute der Wahrheit; ihr Denken ist verdorben, ihr Glaube bewährt sich nicht. -2 Timotheus 2Tim 62 3 9 Doch sie werden wenig Erfolg haben, denn ihr Unverstand wird allen offenkundig werden, wie es auch bei jenen geschehen ist. -2 Timotheus 2Tim 62 3 10 Du aber bist mir gefolgt in der Lehre, im Leben und Streben, im Glauben, in der Langmut, der Liebe und der Ausdauer, -2 Timotheus 2Tim 62 3 11 in den Verfolgungen und Leiden, denen ich in Antiochia, Ikonion und Lystra ausgesetzt war. Welche Verfolgungen habe ich erduldet! Und aus allen hat der Herr mich errettet. -2 Timotheus 2Tim 62 3 12 So werden alle, die in der Gemeinschaft mit Christus Jesus ein frommes Leben führen wollen, verfolgt werden. -2 Timotheus 2Tim 62 3 13 Böse Menschen und Schwindler dagegen werden immer mehr in das Böse hineingeraten; sie sind betrogene Betrüger. -2 Timotheus 2Tim 62 3 14 Du aber bleibe bei dem, was du gelernt und wovon du dich überzeugt hast. Du weißt, von wem du es gelernt hast; -2 Timotheus 2Tim 62 3 15 denn du kennst von Kindheit an die heiligen Schriften, die dir Weisheit verleihen können, damit du durch den Glauben an Christus Jesus gerettet wirst. -2 Timotheus 2Tim 62 3 16 Jede von Gott eingegebene Schrift ist auch nützlich zur Belehrung, zur Widerlegung, zur Besserung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit; -2 Timotheus 2Tim 62 3 17 so wird der Mensch Gottes zu jedem guten Werk bereit und gerüstet sein. -2 Timotheus 2Tim 62 4 1 Ich beschwöre dich bei Gott und bei Christus Jesus, dem kommenden Richter der Lebenden und der Toten, bei seinem Erscheinen und bei seinem Reich: -2 Timotheus 2Tim 62 4 2 Verkünde das Wort, tritt dafür ein, ob man es hören will oder nicht; weise zurecht, tadle, ermahne, in unermüdlicher und geduldiger Belehrung. -2 Timotheus 2Tim 62 4 3 Denn es wird eine Zeit kommen, in der man die gesunde Lehre nicht erträgt, sondern sich nach eigenen Wünschen immer neue Lehrer sucht, die den Ohren schmeicheln; -2 Timotheus 2Tim 62 4 4 und man wird der Wahrheit nicht mehr Gehör schenken, sondern sich Fabeleien zuwenden. -2 Timotheus 2Tim 62 4 5 Du aber sei in allem nüchtern, ertrage das Leiden, verkünde das Evangelium, erfülle treu deinen Dienst! -2 Timotheus 2Tim 62 4 6 Denn ich werde nunmehr geopfert, und die Zeit meines Aufbruchs ist nahe. -2 Timotheus 2Tim 62 4 7 Ich habe den guten Kampf gekämpft, den Lauf vollendet, die Treue gehalten. -2 Timotheus 2Tim 62 4 8 Schon jetzt liegt für mich der Kranz der Gerechtigkeit bereit, den mir der Herr, der gerechte Richter, an jenem Tag geben wird, aber nicht nur mir, sondern allen, die sehnsüchtig auf sein Erscheinen warten. -2 Timotheus 2Tim 62 4 9 Beeil dich, komm bald zu mir! -2 Timotheus 2Tim 62 4 10 Demas hat mich aus Liebe zu dieser Welt verlassen und ist nach Thessalonich gegangen; Kreszenz ging nach Galatien, Titus nach Dalmatien. -2 Timotheus 2Tim 62 4 11 Nur Lukas ist noch bei mir. Bring Markus mit, denn er wird mir ein guter Helfer sein. -2 Timotheus 2Tim 62 4 12 Tychikus habe ich nach Ephesus geschickt. -2 Timotheus 2Tim 62 4 13 Wenn du kommst, bring den Mantel mit, den ich in Troas bei Karpus gelassen habe, auch die Bücher, vor allem die Pergamente. -2 Timotheus 2Tim 62 4 14 Alexander, der Schmied, hat mir viel Böses getan; [der Herr wird ihm vergelten, wie es seine Taten verdienen.] -2 Timotheus 2Tim 62 4 15 Nimm auch du dich vor ihm in Acht, denn er hat unsere Lehre heftig bekämpft. -2 Timotheus 2Tim 62 4 16 Bei meiner ersten Verteidigung ist niemand für mich eingetreten; alle haben mich im Stich gelassen. Möge es ihnen nicht angerechnet werden. -2 Timotheus 2Tim 62 4 17 Aber der Herr stand mir zur Seite und gab mir Kraft, damit durch mich die Verkündigung vollendet wird und alle Heiden sie hören; und so wurde ich dem [Rachen des Löwen entrissen.] -2 Timotheus 2Tim 62 4 18 Der Herr wird mich allem Bösen entreißen, er wird mich retten und in sein himmlisches Reich führen. Ihm sei die Ehre in alle Ewigkeit. Amen. -2 Timotheus 2Tim 62 4 19 Grüße Priska und Aquila und die Familie des Onesiphorus! -2 Timotheus 2Tim 62 4 20 Erastus blieb in Korinth, Trophimus musste ich krank in Milet zurücklassen. -2 Timotheus 2Tim 62 4 21 Beeil dich, komm noch vor dem Winter! Es grüßen dich Eubulus, Pudens, Linus, Klaudia und alle Brüder. -2 Timotheus 2Tim 62 4 22 Der Herr sei mit deinem Geist! Die Gnade sei mit euch! +1 Timotheus 1Tim 62 0 1 Der 1. und 2. Timotheusbrief und der Titusbrief werden als »Pastoralbriefe« bezeichnet. Sie sind nicht an Gemeinden gerichtet, sondern an die Hirten (lateinisch: pastores), die Vorsteher der Gemeinden. Sie enthalten Anweisungen des kurz vor dem Tod stehenden Apostels zur Ordnung und Leitung der Gemeinden. +1 Timotheus 1Tim 62 0 2 Diese Briefe heben sich nach Form und Inhalt von den übrigen Paulusbriefen ab und bilden eine eigene Gruppe. Die bekämpften Gegner sind nicht mehr Judenchristen, die das gesetzesfreie Evangelium des Paulus ablehnen (vgl. den Galaterbrief), sondern Vertreter einer jüdisch gefärbten »Gnosis«, einer sogenannten »Erkenntnis« (vgl. 1 Tim 6,20) über Gott und die Welt und die Erlösung, die für die frühe Kirche eine ernste Bedrohung darstellte. Der Gedanke an eine baldige Wiederkunft Christi ist in den Hintergrund getreten. Die Kirche und der einzelne Christ haben sich für eine längere Zeit auf das Leben in der Welt einzustellen. Die kirchlichen Ämter, die in der Zeit des Paulus erst ansatzweise vorhanden waren, beginnen feste Formen anzunehmen: Es gibt Vorsteher (Bischöfe), Älteste (Presbyter) und Diakone. In dieser neuen Situation geben die Pastoralbriefe Richtlinien und Anweisungen für die Amtsträger. +1 Timotheus 1Tim 62 0 3 Aus diesen Gründen nimmt die neuere Forschung an, dass die Pastoralbriefe nicht unmittelbar von Paulus stammen. Der Verfasser der drei Briefe, wer immer er sein mag, ist jedoch überzeugt, im Sinn und in der Autorität des Apostels Paulus zu schreiben und dessen Lehre für seine Zeit verbindlich darzulegen. +1 Timotheus 1Tim 62 0 4 Timotheus, in der Apostelgeschichte und in den Paulusbriefen oft genannt, war der Sohn eines heidnischen Vaters und einer christlichen Mutter (Apg 16,1-3). Etwa seit dem Jahr 50 n. Chr. ist er Mitarbeiter des Paulus; auch während der in Phil 2,19-22 erwähnten Gefangenschaft war er bei ihm. Nach 1 Tim 1,3 ist er der Beauftragte des Apostels für die Kirche von Ephesus. Im 1. und 2. Timotheusbrief erhält er Richtlinien für die Ausübung des kirchlichen Amtes und die persönliche Lebensführung. +1 Timotheus 1Tim 62 0 5 Nach dem Briefeingang (1,1-2) werden im ersten Teil des Schreibens (Kap. 1) grundlegende Fragen behandelt: Bekämpfung der Irrlehre, Verantwortung des Lehrers in der Gemeinde (1,3-7); Bedeutung des Gesetzes im Licht des Evangeliums (1,8-11); Berufung des Paulus zum Dienst für das Evangelium (1,12-17); abschließend eine Mahnung an Timotheus zu verantwortungsbewusster Ausführung (1,18-20). Im zweiten Teil (2,1 - 6,19) stehen zuerst Anweisungen für den Gottesdienst (2,1-15). Dann werden die Bedingungen für die Übernahme kirchlicher Ämter aufgezählt (Kap. 3). Es folgen: Mahnungen zum Kampf gegen Irrlehrer (4,1-11), Anweisungen für die Lebensführung des Timotheus (4,12 - 5,2). Der Abschnitt 5,3 - 6,2a handelt von verschiedenen Ständen in der Gemeinde (Witwen, Älteste, Sklaven). Kap. 6 wendet sich nochmals gegen die Irrlehrer, warnt vor Habgier und mahnt Timotheus zum unermüdlichen Kampf für den überlieferten Glauben (6,2b-21). +1 Timotheus 1Tim 62 1 1 Paulus, Apostel Christi Jesu durch den Auftrag Gottes, unseres Retters, und Christi Jesu, unserer Hoffnung, +1 Timotheus 1Tim 62 1 2 an Timotheus, seinen echten Sohn durch den Glauben. Gnade, Erbarmen und Friede von Gott, dem Vater, und Christus Jesus, unserem Herrn. +1 Timotheus 1Tim 62 1 3 Bei meiner Abreise nach Mazedonien habe ich dich gebeten, in Ephesus zu bleiben, damit du bestimmten Leuten verbietest, falsche Lehren zu verbreiten +1 Timotheus 1Tim 62 1 4 und sich mit Fabeleien und endlosen Geschlechterreihen abzugeben, die nur Streitfragen mit sich bringen, statt dem Heilsplan Gottes zu dienen, der sich im Glauben verwirklicht. +1 Timotheus 1Tim 62 1 5 Das Ziel der Unterweisung ist Liebe aus reinem Herzen, gutem Gewissen und ungeheucheltem Glauben. +1 Timotheus 1Tim 62 1 6 Davon sind aber manche abgekommen und haben sich leerem Geschwätz zugewandt. +1 Timotheus 1Tim 62 1 7 Sie wollen Gesetzeslehrer sein, verstehen aber nichts von dem, was sie sagen und worüber sie so sicher urteilen. +1 Timotheus 1Tim 62 1 8 Wir wissen: Das Gesetz ist gut, wenn man es im Sinn des Gesetzes anwendet +1 Timotheus 1Tim 62 1 9 und bedenkt, dass das Gesetz nicht für den Gerechten bestimmt ist, sondern für Gesetzlose und Ungehorsame, für Gottlose und Sünder, für Menschen ohne Glauben und Ehrfurcht, für solche, die Vater oder Mutter töten, für Mörder, +1 Timotheus 1Tim 62 1 10 Unzüchtige, Knabenschänder, Menschenhändler, für Leute, die lügen und Meineide schwören und all das tun, was gegen die gesunde Lehre verstößt. +1 Timotheus 1Tim 62 1 11 So lehrt das Evangelium von der Herrlichkeit des seligen Gottes, das mir anvertraut ist. +1 Timotheus 1Tim 62 1 12 Ich danke dem, der mir Kraft gegeben hat: Christus Jesus, unserem Herrn. Er hat mich für treu gehalten und in seinen Dienst genommen, +1 Timotheus 1Tim 62 1 13 obwohl ich ihn früher lästerte, verfolgte und verhöhnte. Aber ich habe Erbarmen gefunden, denn ich wusste in meinem Unglauben nicht, was ich tat. +1 Timotheus 1Tim 62 1 14 So übergroß war die Gnade unseres Herrn, die mir in Christus Jesus den Glauben und die Liebe schenkte. +1 Timotheus 1Tim 62 1 15 Das Wort ist glaubwürdig und wert, dass man es beherzigt: Christus Jesus ist in die Welt gekommen, um die Sünder zu retten. Von ihnen bin ich der Erste. +1 Timotheus 1Tim 62 1 16 Aber ich habe Erbarmen gefunden, damit Christus Jesus an mir als Erstem seine ganze Langmut beweisen konnte, zum Vorbild für alle, die in Zukunft an ihn glauben, um das ewige Leben zu erlangen. +1 Timotheus 1Tim 62 1 17 Dem König der Ewigkeit, dem unvergänglichen, unsichtbaren, einzigen Gott, sei Ehre und Herrlichkeit in alle Ewigkeit. Amen. +1 Timotheus 1Tim 62 1 18 Diese Ermahnung lege ich dir ans Herz, mein Sohn Timotheus, im Gedanken an die prophetischen Worte, die einst über dich gesprochen wurden; durch diese Worte gestärkt, kämpfe den guten Kampf, +1 Timotheus 1Tim 62 1 19 gläubig und mit reinem Gewissen. Schon manche haben die Stimme ihres Gewissens missachtet und haben im Glauben Schiffbruch erlitten, +1 Timotheus 1Tim 62 1 20 darunter Hymenäus und Alexander, die ich dem Satan übergeben habe, damit sie durch diese Strafe lernen, Gott nicht mehr zu lästern. +1 Timotheus 1Tim 62 2 1 Vor allem fordere ich zu Bitten und Gebeten, zu Fürbitte und Danksagung auf, und zwar für alle Menschen, +1 Timotheus 1Tim 62 2 2 für die Herrscher und für alle, die Macht ausüben, damit wir in aller Frömmigkeit und Rechtschaffenheit ungestört und ruhig leben können. +1 Timotheus 1Tim 62 2 3 Das ist recht und gefällt Gott, unserem Retter; +1 Timotheus 1Tim 62 2 4 er will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen. +1 Timotheus 1Tim 62 2 5 Denn: Einer ist Gott, /Einer auch Mittler zwischen Gott und den Menschen: /der Mensch Christus Jesus, +1 Timotheus 1Tim 62 2 6 der sich als Lösegeld hingegeben hat für alle, /ein Zeugnis zur vorherbestimmten Zeit, +1 Timotheus 1Tim 62 2 7 als dessen Verkünder und Apostel ich eingesetzt wurde - ich sage die Wahrheit und lüge nicht -, als Lehrer der Heiden im Glauben und in der Wahrheit. +1 Timotheus 1Tim 62 2 8 Ich will, dass die Männer überall beim Gebet ihre Hände in Reinheit erheben, frei von Zorn und Streit. +1 Timotheus 1Tim 62 2 9 Auch sollen die Frauen sich anständig, bescheiden und zurückhaltend kleiden; nicht Haartracht, Gold, Perlen oder kostbare Kleider seien ihr Schmuck, +1 Timotheus 1Tim 62 2 10 sondern gute Werke; so gehört es sich für Frauen, die gottesfürchtig sein wollen. +1 Timotheus 1Tim 62 2 11 Eine Frau soll sich still und in aller Unterordnung belehren lassen. +1 Timotheus 1Tim 62 2 12 Dass eine Frau lehrt, erlaube ich nicht, auch nicht, dass sie über ihren Mann herrscht; sie soll sich still verhalten. +1 Timotheus 1Tim 62 2 13 Denn zuerst wurde Adam erschaffen, danach Eva. +1 Timotheus 1Tim 62 2 14 Und nicht Adam wurde verführt, sondern die Frau ließ sich verführen und übertrat das Gebot. +1 Timotheus 1Tim 62 2 15 Sie wird aber dadurch gerettet werden, dass sie Kinder zur Welt bringt, wenn sie in Glaube, Liebe und Heiligkeit ein besonnenes Leben führt. +1 Timotheus 1Tim 62 3 1 Das Wort ist glaubwürdig: Wer das Amt eines Bischofs anstrebt, der strebt nach einer großen Aufgabe. +1 Timotheus 1Tim 62 3 2 Deshalb soll der Bischof ein Mann ohne Tadel sein, nur einmal verheiratet, nüchtern, besonnen, von würdiger Haltung, gastfreundlich, fähig zu lehren; +1 Timotheus 1Tim 62 3 3 er sei kein Trinker und kein gewalttätiger Mensch, sondern rücksichtsvoll; er sei nicht streitsüchtig und nicht geldgierig. +1 Timotheus 1Tim 62 3 4 Er soll ein guter Familienvater sein und seine Kinder zu Gehorsam und allem Anstand erziehen. +1 Timotheus 1Tim 62 3 5 Wer seinem eigenen Hauswesen nicht vorstehen kann, wie soll der für die Kirche Gottes sorgen? +1 Timotheus 1Tim 62 3 6 Er darf kein Neubekehrter sein, sonst könnte er hochmütig werden und dem Gericht des Teufels verfallen. +1 Timotheus 1Tim 62 3 7 Er muss auch bei den Außenstehenden einen guten Ruf haben, damit er nicht in üble Nachrede kommt und in die Falle des Teufels gerät. +1 Timotheus 1Tim 62 3 8 Ebenso sollen die Diakone sein: achtbar, nicht doppelzüngig, nicht dem Wein ergeben und nicht gewinnsüchtig; +1 Timotheus 1Tim 62 3 9 sie sollen mit reinem Gewissen am Geheimnis des Glaubens festhalten. +1 Timotheus 1Tim 62 3 10 Auch sie soll man vorher prüfen, und nur wenn sie unbescholten sind, sollen sie ihren Dienst ausüben. +1 Timotheus 1Tim 62 3 11 Ebenso sollen die Frauen ehrbar sein, nicht verleumderisch, sondern nüchtern und in allem zuverlässig. +1 Timotheus 1Tim 62 3 12 Die Diakone sollen nur einmal verheiratet sein und ihren Kindern und ihrer Familie gut vorstehen. +1 Timotheus 1Tim 62 3 13 Denn wer seinen Dienst gut versieht, erlangt einen hohen Rang und große Zuversicht im Glauben an Christus Jesus. +1 Timotheus 1Tim 62 3 14 Ich schreibe dir das alles, obwohl ich hoffe, schon bald zu dir zu kommen. +1 Timotheus 1Tim 62 3 15 Falls ich aber länger ausbleibe, sollst du wissen, wie man sich im Hauswesen Gottes verhalten muss, das heißt in der Kirche des lebendigen Gottes, die die Säule und das Fundament der Wahrheit ist. +1 Timotheus 1Tim 62 3 16 Wahrhaftig, das Geheimnis unseres Glaubens ist groß: Er wurde offenbart im Fleisch, /gerechtfertigt durch den Geist, geschaut von den Engeln, /verkündet unter den Heiden, geglaubt in der Welt, /aufgenommen in die Herrlichkeit. +1 Timotheus 1Tim 62 4 1 Der Geist sagt ausdrücklich: In späteren Zeiten werden manche vom Glauben abfallen; sie werden sich betrügerischen Geistern und den Lehren von Dämonen zuwenden, +1 Timotheus 1Tim 62 4 2 getäuscht von heuchlerischen Lügnern, deren Gewissen gebrandmarkt ist. +1 Timotheus 1Tim 62 4 3 Sie verbieten die Heirat und fordern den Verzicht auf bestimmte Speisen, die Gott doch dazu geschaffen hat, dass die, die zum Glauben und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangt sind, sie mit Danksagung zu sich nehmen. +1 Timotheus 1Tim 62 4 4 Denn alles, was Gott geschaffen hat, ist gut und nichts ist verwerflich, wenn es mit Dank genossen wird; +1 Timotheus 1Tim 62 4 5 es wird geheiligt durch Gottes Wort und durch das Gebet. +1 Timotheus 1Tim 62 4 6 Dies trage den Brüdern vor, dann wirst du ein guter Diener Christi Jesu sein, erzogen in den Worten des Glaubens und der guten Lehre, der du gefolgt bist. +1 Timotheus 1Tim 62 4 7 Gottlose Altweiberfabeln weise zurück! Übe dich in der Frömmigkeit! +1 Timotheus 1Tim 62 4 8 Denn körperliche Übung nützt nur wenig, die Frömmigkeit aber ist nützlich zu allem: Ihr ist das gegenwärtige und das zukünftige Leben verheißen. +1 Timotheus 1Tim 62 4 9 Dieses Wort ist glaubwürdig und wert, dass man es beherzigt. +1 Timotheus 1Tim 62 4 10 Dafür arbeiten und kämpfen wir, denn wir haben unsere Hoffnung auf den lebendigen Gott gesetzt, den Retter aller Menschen, besonders der Gläubigen. +1 Timotheus 1Tim 62 4 11 Das sollst du anordnen und lehren. +1 Timotheus 1Tim 62 4 12 Niemand soll dich wegen deiner Jugend gering schätzen. Sei den Gläubigen ein Vorbild in deinen Worten, in deinem Lebenswandel, in der Liebe, im Glauben, in der Lauterkeit. +1 Timotheus 1Tim 62 4 13 Lies ihnen eifrig (aus der Schrift) vor, ermahne und belehre sie, bis ich komme. +1 Timotheus 1Tim 62 4 14 Vernachlässige die Gnade nicht, die in dir ist und die dir verliehen wurde, als dir die Ältesten aufgrund prophetischer Worte gemeinsam die Hände auflegten. +1 Timotheus 1Tim 62 4 15 Dafür sollst du sorgen, darin sollst du leben, damit allen deine Fortschritte offenbar werden. +1 Timotheus 1Tim 62 4 16 Achte auf dich selbst und auf die Lehre; halte daran fest! Wenn du das tust, rettest du dich und alle, die auf dich hören. +1 Timotheus 1Tim 62 5 1 Einen älteren Mann sollst du nicht grob behandeln, sondern ihm zureden wie einem Vater. Mit jüngeren Männern rede wie mit Brüdern, +1 Timotheus 1Tim 62 5 2 mit älteren Frauen wie mit Müttern, mit jüngeren wie mit Schwestern, in aller Zurückhaltung. +1 Timotheus 1Tim 62 5 3 Ehre die Witwen, wenn sie wirklich Witwen sind. +1 Timotheus 1Tim 62 5 4 Hat eine Witwe aber Kinder oder Enkel, dann sollen diese lernen, zuerst selbst ihren Angehörigen Ehrfurcht zu erweisen und dankbar für ihre Mutter oder Großmutter zu sorgen; denn das gefällt Gott. +1 Timotheus 1Tim 62 5 5 Eine Frau aber, die wirklich eine Witwe ist und allein steht, setzt ihre Hoffnung auf Gott und betet beharrlich und inständig bei Tag und Nacht. +1 Timotheus 1Tim 62 5 6 Wenn eine jedoch ein ausschweifendes Leben führt, ist sie schon bei Lebzeiten tot. +1 Timotheus 1Tim 62 5 7 Das sollst du ihnen einprägen; dann wird man ihnen nichts vorwerfen können. +1 Timotheus 1Tim 62 5 8 Wer aber für seine Verwandten, besonders für die eigenen Hausgenossen, nicht sorgt, der verleugnet damit den Glauben und ist schlimmer als ein Ungläubiger. +1 Timotheus 1Tim 62 5 9 Eine Frau soll nur dann in die Liste der Witwen aufgenommen werden, wenn sie mindestens sechzig Jahre alt ist, nur einmal verheiratet war, +1 Timotheus 1Tim 62 5 10 wenn bekannt ist, dass sie Gutes getan hat, wenn sie Kinder aufgezogen hat, gastfreundlich gewesen ist und den Heiligen die Füße gewaschen hat, wenn sie denen, die in Not waren, geholfen hat und überhaupt bemüht war, Gutes zu tun. +1 Timotheus 1Tim 62 5 11 Jüngere Witwen weise ab; denn wenn die Leidenschaft sie Christus entfremdet, wollen sie heiraten +1 Timotheus 1Tim 62 5 12 und ziehen sich den Vorwurf zu, ihrem Versprechen (das sie Christus gegeben haben) untreu geworden zu sein. +1 Timotheus 1Tim 62 5 13 Außerdem werden sie faul und gewöhnen sich daran, von Haus zu Haus zu laufen. Aber nicht nur faul werden sie, sondern auch geschwätzig; sie mischen sich in alles und reden über Dinge, die sie nichts angehen. +1 Timotheus 1Tim 62 5 14 Deshalb will ich, dass jüngere Witwen heiraten, Kinder zur Welt bringen, den Haushalt versorgen und dem Gegner keinen Anlass zu übler Nachrede geben. +1 Timotheus 1Tim 62 5 15 Einige haben sich schon abgewandt und sind dem Satan gefolgt. +1 Timotheus 1Tim 62 5 16 Wenn eine gläubige Frau Witwen in ihrem Haus hat, soll sie für sie sorgen. Die Gemeinde soll nicht belastet werden, damit sie sich um die kümmern kann, die wirklich Witwen sind. +1 Timotheus 1Tim 62 5 17 Älteste, die das Amt des Vorstehers gut versehen, verdienen doppelte Anerkennung, besonders solche, die sich mit ganzer Kraft dem Wort und der Lehre widmen. +1 Timotheus 1Tim 62 5 18 Denn die Schrift sagt: [Du sollst dem Ochsen zum Dreschen keinen Maulkorb anlegen,] und: Wer arbeitet, hat ein Recht auf seinen Lohn. +1 Timotheus 1Tim 62 5 19 Nimm gegen einen Ältesten keine Klage an, außer [wenn zwei oder drei Zeugen sie bekräftigen.] +1 Timotheus 1Tim 62 5 20 Wenn sich einer verfehlt, so weise ihn in Gegenwart aller zurecht, damit auch die anderen sich fürchten. +1 Timotheus 1Tim 62 5 21 Ich beschwöre dich bei Gott, bei Christus Jesus und bei den auserwählten Engeln: Befolge dies alles ohne Vorurteil und vermeide jede Bevorzugung! +1 Timotheus 1Tim 62 5 22 Lege keinem vorschnell die Hände auf und mach dich nicht mitschuldig an fremden Sünden; bewahre dich rein! +1 Timotheus 1Tim 62 5 23 Trink nicht nur Wasser, sondern nimm auch etwas Wein, mit Rücksicht auf deinen Magen und deine häufigen Krankheiten. +1 Timotheus 1Tim 62 5 24 Die Sünden mancher Leute liegen offen zutage, sie laufen ihnen gleichsam voraus zum Gericht; bei anderen kommen sie erst hinterher. +1 Timotheus 1Tim 62 5 25 Ebenso liegen die guten Werke offen zutage, und wenn sie noch nicht offenkundig sind, können sie doch nicht verborgen bleiben. +1 Timotheus 1Tim 62 6 1 Alle, die das Joch der Sklaverei zu tragen haben, sollen ihren Herren alle Ehre erweisen, damit der Name Gottes und die Lehre nicht in Verruf kommen. +1 Timotheus 1Tim 62 6 2 [2b] So sollst du lehren, dazu sollst du ermahnen. +1 Timotheus 1Tim 62 6 3 Wer aber etwas anderes lehrt und sich nicht an die gesunden Worte Jesu Christi, unseres Herrn, und an die Lehre unseres Glaubens hält, +1 Timotheus 1Tim 62 6 4 der ist verblendet; er versteht nichts, sondern ist krank vor lauter Auseinandersetzungen und Wortgefechten. Diese führen zu Neid, Streit, Verleumdungen, üblen Verdächtigungen +1 Timotheus 1Tim 62 6 5 und Gezänk unter den Menschen, deren Denken verdorben ist; diese Leute sind von der Wahrheit abgekommen und meinen, die Frömmigkeit sei ein Mittel, um irdischen Gewinn zu erzielen. +1 Timotheus 1Tim 62 6 6 Die Frömmigkeit bringt in der Tat reichen Gewinn, wenn man nur genügsam ist. +1 Timotheus 1Tim 62 6 7 Denn wir haben nichts in die Welt mitgebracht, und wir können auch nichts aus ihr mitnehmen. +1 Timotheus 1Tim 62 6 8 Wenn wir Nahrung und Kleidung haben, soll uns das genügen. +1 Timotheus 1Tim 62 6 9 Wer aber reich werden will, gerät in Versuchungen und Schlingen, er verfällt vielen sinnlosen und schädlichen Begierden, die den Menschen ins Verderben und in den Untergang stürzen. +1 Timotheus 1Tim 62 6 10 Denn die Wurzel aller Übel ist die Habsucht. Nicht wenige, die ihr verfielen, sind vom Glauben abgeirrt und haben sich viele Qualen bereitet. +1 Timotheus 1Tim 62 6 11 Du aber, ein Mann Gottes, flieh vor all dem. Strebe unermüdlich nach Gerechtigkeit, Frömmigkeit, Glauben, Liebe, Standhaftigkeit und Sanftmut. +1 Timotheus 1Tim 62 6 12 Kämpfe den guten Kampf des Glaubens, ergreife das ewige Leben, zu dem du berufen worden bist und für das du vor vielen Zeugen das gute Bekenntnis abgelegt hast. +1 Timotheus 1Tim 62 6 13 Ich gebiete dir bei Gott, von dem alles Leben kommt, und bei Christus Jesus, der vor Pontius Pilatus das gute Bekenntnis abgelegt hat und als Zeuge dafür eingetreten ist: +1 Timotheus 1Tim 62 6 14 Erfülle deinen Auftrag rein und ohne Tadel, bis zum Erscheinen Jesu Christi, unseres Herrn, +1 Timotheus 1Tim 62 6 15 das zur vorherbestimmten Zeit herbeiführen wird der selige und einzige Herrscher, /der König der Könige und Herr der Herren, +1 Timotheus 1Tim 62 6 16 der allein die Unsterblichkeit besitzt, /der in unzugänglichem Licht wohnt, /den kein Mensch gesehen hat noch je zu sehen vermag: /Ihm gebührt Ehre und ewige Macht. Amen. +1 Timotheus 1Tim 62 6 17 Ermahne die, die in dieser Welt reich sind, nicht überheblich zu werden und ihre Hoffnung nicht auf den unsicheren Reichtum zu setzen, sondern auf Gott, der uns alles reichlich gibt, was wir brauchen. +1 Timotheus 1Tim 62 6 18 Sie sollen wohltätig sein, reich werden an guten Werken, freigebig sein und, was sie haben, mit anderen teilen. +1 Timotheus 1Tim 62 6 19 So sammeln sie sich einen Schatz als sichere Grundlage für die Zukunft, um das wahre Leben zu erlangen. +1 Timotheus 1Tim 62 6 20 Timotheus, bewahre, was dir anvertraut ist. Halte dich fern von dem gottlosen Geschwätz und den falschen Lehren der sogenannten «Erkenntnis»! +1 Timotheus 1Tim 62 6 21 Nicht wenige, die sich darauf eingelassen haben, sind vom Weg des Glaubens abgekommen. Die Gnade sei mit euch! +2 Timotheus 2Tim 63 0 1 Der 2. Timotheusbrief ist persönlicher gehalten als der 1. Timotheus- und der Titusbrief und bezieht sich auf die Amts- und Lebensführung des Timotheus. Paulus weist auf sein eigenes Vorbild als das eines christlichen Zeugen hin, der für die Botschaft sein Leben einsetzt. Die Hinweise des Paulus auf seine Lage werden oft als Beweise für die Echtheit des Briefs angeführt. Die neuere Forschung neigt zu der Annahme, dass in diesen persönlichen Notizen zuverlässige mündliche Nachrichten über die Spätzeit des Apostels Paulus verwendet worden sind. Der Brief hat den Charakter eines Testaments. +2 Timotheus 2Tim 63 0 2 Das Schreiben beginnt mit einem einleitenden Gruß (1,1-2). Nach einem Dankgebet (1,3-5) wird Timotheus ermutigt, unerschrocken für das Evangelium einzutreten (1,6-18). Der nächste Abschnitt setzt ein mit dem Hinweis auf den Sinn der Leiden und Verfolgungen (2,1-13). Es folgen Anweisungen für das Verhalten gegenüber den Irrlehrern (2,14-26), eine Schilderung der Sittenlosigkeit der Menschen in der Endzeit (3,1-9) und demgegenüber eine Beschreibung der guten Lebensführung eines kirchlichen Amtsträgers (3,10-17). Im abschließenden 4. Kapitel ermahnt Paulus den Timotheus zu unerschrockener Erfüllung seines Dienstes als Verkünder des Evangeliums (4,1-8). Angeschlossen sind Mitteilungen und Aufträge (4,9-18) sowie persönliche Grüße und Segenswünsche (4,19-22). +2 Timotheus 2Tim 63 1 1 Paulus, durch den Willen Gottes zum Apostel Christi Jesu berufen, um das Leben in Christus Jesus, das uns verheißen ist, zu verkündigen, +2 Timotheus 2Tim 63 1 2 an Timotheus, seinen geliebten Sohn: Gnade, Erbarmen und Friede von Gott, dem Vater, und Christus Jesus, unserem Herrn. +2 Timotheus 2Tim 63 1 3 Ich danke Gott, dem ich wie schon meine Vorfahren mit reinem Gewissen diene - ich danke ihm bei Tag und Nacht in meinen Gebeten, in denen ich unablässig an dich denke. +2 Timotheus 2Tim 63 1 4 Wenn ich mich an deine Tränen erinnere, habe ich Sehnsucht, dich zu sehen, um mich wieder von Herzen freuen zu können; +2 Timotheus 2Tim 63 1 5 denn ich denke an deinen aufrichtigen Glauben, der schon in deiner Großmutter Loïs und in deiner Mutter Eunike lebendig war und der nun, wie ich weiß, auch in dir lebt. +2 Timotheus 2Tim 63 1 6 Darum rufe ich dir ins Gedächtnis: Entfache die Gnade Gottes wieder, die dir durch die Auflegung meiner Hände zuteil geworden ist. +2 Timotheus 2Tim 63 1 7 Denn Gott hat uns nicht einen Geist der Verzagtheit gegeben, sondern den Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit. +2 Timotheus 2Tim 63 1 8 Schäme dich also nicht, dich zu unserem Herrn zu bekennen; schäme dich auch meiner nicht, der ich seinetwegen im Gefängnis bin, sondern leide mit mir für das Evangelium. Gott gibt dazu die Kraft: +2 Timotheus 2Tim 63 1 9 Er hat uns gerettet; mit einem heiligen Ruf hat er uns gerufen, nicht aufgrund unserer Werke, sondern aus eigenem Entschluss und aus Gnade, die uns schon vor ewigen Zeiten in Christus Jesus geschenkt wurde; +2 Timotheus 2Tim 63 1 10 jetzt aber wurde sie durch das Erscheinen unseres Retters Christus Jesus offenbart. Er hat dem Tod die Macht genommen und uns das Licht des unvergänglichen Lebens gebracht durch das Evangelium, +2 Timotheus 2Tim 63 1 11 als dessen Verkünder, Apostel und Lehrer ich eingesetzt bin. +2 Timotheus 2Tim 63 1 12 Darum muss ich auch dies alles erdulden; aber ich schäme mich nicht, denn ich weiß, wem ich Glauben geschenkt habe, und ich bin überzeugt, dass er die Macht hat, das mir anvertraute Gut bis zu jenem Tag zu bewahren. +2 Timotheus 2Tim 63 1 13 Halte dich an die gesunde Lehre, die du von mir gehört hast; nimm sie dir zum Vorbild und bleibe beim Glauben und bei der Liebe, die uns in Christus Jesus geschenkt ist. +2 Timotheus 2Tim 63 1 14 Bewahre das dir anvertraute kostbare Gut durch die Kraft des Heiligen Geistes, der in uns wohnt. +2 Timotheus 2Tim 63 1 15 Du weißt, dass sich alle in der Provinz Asien von mir abgewandt haben, auch Phygelus und Hermogenes. +2 Timotheus 2Tim 63 1 16 Der Familie des Onesiphorus schenke der Herr sein Erbarmen, denn Onesiphorus hat mich oft getröstet und hat sich meiner Ketten nicht geschämt; +2 Timotheus 2Tim 63 1 17 als er nach Rom kam, suchte er unermüdlich nach mir, bis er mich fand. +2 Timotheus 2Tim 63 1 18 Der Herr gebe ihm, dass er beim Herrn Erbarmen findet an jenem Tag. Seine treuen Dienste in Ephesus kennst du selbst am besten. +2 Timotheus 2Tim 63 2 1 Du, mein Sohn, sei stark in der Gnade, die dir in Christus Jesus geschenkt ist. +2 Timotheus 2Tim 63 2 2 Was du vor vielen Zeugen von mir gehört hast, das vertrau zuverlässigen Menschen an, die fähig sind, auch andere zu lehren. +2 Timotheus 2Tim 63 2 3 Leide mit mir als guter Soldat Christi Jesu. +2 Timotheus 2Tim 63 2 4 Keiner, der in den Krieg zieht, lässt sich in Alltagsgeschäfte verwickeln, denn er will, dass sein Heerführer mit ihm zufrieden ist. +2 Timotheus 2Tim 63 2 5 Und wer an einem Wettkampf teilnimmt, erhält den Siegeskranz nur, wenn er nach den Regeln kämpft. +2 Timotheus 2Tim 63 2 6 Der Bauer, der die ganze Arbeit tut, soll als Erster seinen Teil von der Ernte erhalten. +2 Timotheus 2Tim 63 2 7 Überleg dir, was ich sage. Dann wird der Herr dir in allem das rechte Verständnis geben. +2 Timotheus 2Tim 63 2 8 Denk daran, dass Jesus Christus, der Nachkomme Davids, von den Toten auferstanden ist; so lautet mein Evangelium, +2 Timotheus 2Tim 63 2 9 für das ich zu leiden habe und sogar wie ein Verbrecher gefesselt bin; aber das Wort Gottes ist nicht gefesselt. +2 Timotheus 2Tim 63 2 10 Das alles erdulde ich um der Auserwählten willen, damit auch sie das Heil in Christus Jesus und die ewige Herrlichkeit erlangen. +2 Timotheus 2Tim 63 2 11 Das Wort ist glaubwürdig: Wenn wir mit Christus gestorben sind, /werden wir auch mit ihm leben; +2 Timotheus 2Tim 63 2 12 wenn wir standhaft bleiben, /werden wir auch mit ihm herrschen; wenn wir ihn verleugnen, /wird auch er uns verleugnen. +2 Timotheus 2Tim 63 2 13 Wenn wir untreu sind, /bleibt er doch treu, /denn er kann sich selbst nicht verleugnen. +2 Timotheus 2Tim 63 2 14 Ruf ihnen das ins Gedächtnis und beschwöre sie bei Gott, sich nicht um Worte zu streiten; das ist unnütz und führt die Zuhörer nur ins Verderben. +2 Timotheus 2Tim 63 2 15 Bemüh dich darum, dich vor Gott zu bewähren als ein Arbeiter, der sich nicht zu schämen braucht, als ein Mann, der offen und klar die wahre Lehre vertritt. +2 Timotheus 2Tim 63 2 16 Gottlosem Geschwätz geh aus dem Weg; solche Menschen geraten immer tiefer in die Gottlosigkeit +2 Timotheus 2Tim 63 2 17 und ihre Lehre wird um sich fressen wie ein Krebsgeschwür. Zu ihnen gehören Hymenäus und Philetus, +2 Timotheus 2Tim 63 2 18 die von der Wahrheit abgeirrt sind und behaupten, die Auferstehung sei schon geschehen. So zerstören sie bei manchen den Glauben. +2 Timotheus 2Tim 63 2 19 Aber das feste Fundament, das Gott gelegt hat, kann nicht erschüttert werden. Es trägt als Siegel die Inschrift: [Der Herr kennt die Seinen,] und: Wer den Namen des Herrn nennt, meide das Unrecht. +2 Timotheus 2Tim 63 2 20 In einem großen Haus gibt es nicht nur Gefäße aus Gold und Silber, sondern auch aus Holz und Ton - die einen für Reines, die anderen für Unreines. +2 Timotheus 2Tim 63 2 21 Wer sich nun von all dem rein hält, gleicht einem Gefäß für Reines; er ist geheiligt, für den Herrn brauchbar, zu jedem guten Werk tauglich. +2 Timotheus 2Tim 63 2 22 Flieh vor den Begierden der Jugend; strebe unermüdlich nach Gerechtigkeit, Glauben, Liebe und Frieden, zusammen mit all denen, die den Herrn aus reinem Herzen anrufen. +2 Timotheus 2Tim 63 2 23 Lass dich nicht auf törichte und unsinnige Auseinandersetzungen ein; du weißt, dass sie nur zu Streit führen. +2 Timotheus 2Tim 63 2 24 Ein Knecht des Herrn soll nicht streiten, sondern zu allen freundlich sein, ein geschickter und geduldiger Lehrer, +2 Timotheus 2Tim 63 2 25 der auch die mit Güte zurechtweist, die sich hartnäckig widersetzen. Vielleicht schenkt Gott ihnen dann die Umkehr, damit sie die Wahrheit erkennen, +2 Timotheus 2Tim 63 2 26 wieder zur Besinnung kommen und aus dem Netz des Teufels befreit werden, der sie eingefangen und sich gefügig gemacht hat. +2 Timotheus 2Tim 63 3 1 Das sollst du wissen: In den letzten Tagen werden schwere Zeiten anbrechen. +2 Timotheus 2Tim 63 3 2 Die Menschen werden selbstsüchtig sein, habgierig, prahlerisch, überheblich, bösartig, ungehorsam gegen die Eltern, undankbar, ohne Ehrfurcht, +2 Timotheus 2Tim 63 3 3 lieblos, unversöhnlich, verleumderisch, unbeherrscht, rücksichtslos, roh, +2 Timotheus 2Tim 63 3 4 heimtückisch, verwegen, hochmütig, mehr dem Vergnügen als Gott zugewandt. +2 Timotheus 2Tim 63 3 5 Den Schein der Frömmigkeit werden sie wahren, doch die Kraft der Frömmigkeit werden sie verleugnen. Wende dich von diesen Menschen ab. +2 Timotheus 2Tim 63 3 6 Zu ihnen gehören die Leute, die sich in die Häuser einschleichen und dort gewisse Frauen auf ihre Seite ziehen, die von Sünden beherrscht und von Begierden aller Art umgetrieben werden, +2 Timotheus 2Tim 63 3 7 Frauen, die immer lernen und die doch nie zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen können. +2 Timotheus 2Tim 63 3 8 Wie sich Jannes und Jambres dem Mose widersetzt haben, so widersetzen sich auch diese Leute der Wahrheit; ihr Denken ist verdorben, ihr Glaube bewährt sich nicht. +2 Timotheus 2Tim 63 3 9 Doch sie werden wenig Erfolg haben, denn ihr Unverstand wird allen offenkundig werden, wie es auch bei jenen geschehen ist. +2 Timotheus 2Tim 63 3 10 Du aber bist mir gefolgt in der Lehre, im Leben und Streben, im Glauben, in der Langmut, der Liebe und der Ausdauer, +2 Timotheus 2Tim 63 3 11 in den Verfolgungen und Leiden, denen ich in Antiochia, Ikonion und Lystra ausgesetzt war. Welche Verfolgungen habe ich erduldet! Und aus allen hat der Herr mich errettet. +2 Timotheus 2Tim 63 3 12 So werden alle, die in der Gemeinschaft mit Christus Jesus ein frommes Leben führen wollen, verfolgt werden. +2 Timotheus 2Tim 63 3 13 Böse Menschen und Schwindler dagegen werden immer mehr in das Böse hineingeraten; sie sind betrogene Betrüger. +2 Timotheus 2Tim 63 3 14 Du aber bleibe bei dem, was du gelernt und wovon du dich überzeugt hast. Du weißt, von wem du es gelernt hast; +2 Timotheus 2Tim 63 3 15 denn du kennst von Kindheit an die heiligen Schriften, die dir Weisheit verleihen können, damit du durch den Glauben an Christus Jesus gerettet wirst. +2 Timotheus 2Tim 63 3 16 Jede von Gott eingegebene Schrift ist auch nützlich zur Belehrung, zur Widerlegung, zur Besserung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit; +2 Timotheus 2Tim 63 3 17 so wird der Mensch Gottes zu jedem guten Werk bereit und gerüstet sein. +2 Timotheus 2Tim 63 4 1 Ich beschwöre dich bei Gott und bei Christus Jesus, dem kommenden Richter der Lebenden und der Toten, bei seinem Erscheinen und bei seinem Reich: +2 Timotheus 2Tim 63 4 2 Verkünde das Wort, tritt dafür ein, ob man es hören will oder nicht; weise zurecht, tadle, ermahne, in unermüdlicher und geduldiger Belehrung. +2 Timotheus 2Tim 63 4 3 Denn es wird eine Zeit kommen, in der man die gesunde Lehre nicht erträgt, sondern sich nach eigenen Wünschen immer neue Lehrer sucht, die den Ohren schmeicheln; +2 Timotheus 2Tim 63 4 4 und man wird der Wahrheit nicht mehr Gehör schenken, sondern sich Fabeleien zuwenden. +2 Timotheus 2Tim 63 4 5 Du aber sei in allem nüchtern, ertrage das Leiden, verkünde das Evangelium, erfülle treu deinen Dienst! +2 Timotheus 2Tim 63 4 6 Denn ich werde nunmehr geopfert, und die Zeit meines Aufbruchs ist nahe. +2 Timotheus 2Tim 63 4 7 Ich habe den guten Kampf gekämpft, den Lauf vollendet, die Treue gehalten. +2 Timotheus 2Tim 63 4 8 Schon jetzt liegt für mich der Kranz der Gerechtigkeit bereit, den mir der Herr, der gerechte Richter, an jenem Tag geben wird, aber nicht nur mir, sondern allen, die sehnsüchtig auf sein Erscheinen warten. +2 Timotheus 2Tim 63 4 9 Beeil dich, komm bald zu mir! +2 Timotheus 2Tim 63 4 10 Demas hat mich aus Liebe zu dieser Welt verlassen und ist nach Thessalonich gegangen; Kreszenz ging nach Galatien, Titus nach Dalmatien. +2 Timotheus 2Tim 63 4 11 Nur Lukas ist noch bei mir. Bring Markus mit, denn er wird mir ein guter Helfer sein. +2 Timotheus 2Tim 63 4 12 Tychikus habe ich nach Ephesus geschickt. +2 Timotheus 2Tim 63 4 13 Wenn du kommst, bring den Mantel mit, den ich in Troas bei Karpus gelassen habe, auch die Bücher, vor allem die Pergamente. +2 Timotheus 2Tim 63 4 14 Alexander, der Schmied, hat mir viel Böses getan; [der Herr wird ihm vergelten, wie es seine Taten verdienen.] +2 Timotheus 2Tim 63 4 15 Nimm auch du dich vor ihm in Acht, denn er hat unsere Lehre heftig bekämpft. +2 Timotheus 2Tim 63 4 16 Bei meiner ersten Verteidigung ist niemand für mich eingetreten; alle haben mich im Stich gelassen. Möge es ihnen nicht angerechnet werden. +2 Timotheus 2Tim 63 4 17 Aber der Herr stand mir zur Seite und gab mir Kraft, damit durch mich die Verkündigung vollendet wird und alle Heiden sie hören; und so wurde ich dem [Rachen des Löwen entrissen.] +2 Timotheus 2Tim 63 4 18 Der Herr wird mich allem Bösen entreißen, er wird mich retten und in sein himmlisches Reich führen. Ihm sei die Ehre in alle Ewigkeit. Amen. +2 Timotheus 2Tim 63 4 19 Grüße Priska und Aquila und die Familie des Onesiphorus! +2 Timotheus 2Tim 63 4 20 Erastus blieb in Korinth, Trophimus musste ich krank in Milet zurücklassen. +2 Timotheus 2Tim 63 4 21 Beeil dich, komm noch vor dem Winter! Es grüßen dich Eubulus, Pudens, Linus, Klaudia und alle Brüder. +2 Timotheus 2Tim 63 4 22 Der Herr sei mit deinem Geist! Die Gnade sei mit euch! +Titus Tit 63 0 1 Titus gehörte neben Timotheus zu den engsten Mitarbeitern des Apostels Paulus, wie vor allem der Galater- und der 2. Korintherbrief zeigen (Gal 2,3; 2 Kor 2,13; 7,6.13; 8,6.16.23; 12,18). Nach Tit 1,5 übertrug ihm Paulus die Verantwortung für die Kirche von Kreta. Nach alter Überlieferung soll er bis zu seinem Lebensende als Bischof dieser Insel gewirkt haben. +Titus Tit 63 0 2 Der Brief an Titus hat amtlichen Charakter; das Persönliche tritt zurück. Nach dem Eingangsgruß (1,1-4) werden zunächst die Aufgaben des Titus in Kreta genannt: Er soll geeignete Vorsteher für die Christengemeinden einsetzen (1,5-9) und die Irrlehre bekämpfen (1,10-16). Dann wird er ermahnt, in Übereinstimmung mit der »gesunden Lehre« die einzelnen Stände an ihre Pflichten zu erinnern (2,1-10). Es gilt, der in Jesus Christus sichtbar gewordenen Gnade Gottes zu entsprechen (2,11-15). Anschließend werden unter Hinweis auf die Taufe grundlegende Pflichten im politischen und mitmenschlichen Bereich genannt (3,1-8). Es folgt eine erneute Warnung vor Irrlehrern (3,9-11). Persönliche Aufträge, Segenswünsche und Grüße beschließen den Brief (3,12-15). Titus Tit 63 1 1 Paulus, Knecht Gottes und Apostel Jesu Christi, berufen, um die Auserwählten Gottes zum Glauben und zur Erkenntnis der wahren Gottesverehrung zu führen, Titus Tit 63 1 2 in der Hoffnung auf das ewige Leben, das der wahrhaftige Gott schon vor ewigen Zeiten verheißen hat; Titus Tit 63 1 3 jetzt aber hat er zur vorherbestimmten Zeit sein Wort offenbart in der Verkündigung, die mir durch den Auftrag Gottes, unseres Retters, anvertraut ist. @@ -34459,31 +34536,37 @@ Titus Tit 63 3 12 Sobald ich Artemas oder Tychikus zu dir schicke, komm rasch zu Titus Tit 63 3 13 Den gesetzeskundigen Zenas und den Apollos statte für die Weiterreise gut aus, damit ihnen nichts fehlt. Titus Tit 63 3 14 Auch unsere Leute sollen lernen, nach Kräften Gutes zu tun, wo es nötig ist, damit ihr Leben nicht ohne Frucht bleibt. Titus Tit 63 3 15 Es grüßen dich alle, die bei mir sind. Grüße alle, die uns durch den Glauben in Liebe verbunden sind. Die Gnade sei mit euch allen! -Philemon Phlm 64 1 1 Paulus, Gefangener Christi Jesu, und der Bruder Timotheus an unseren geliebten Mitarbeiter Philemon, -Philemon Phlm 64 1 2 an die Schwester Aphia, an Archippus, unseren Mitstreiter, und an die Gemeinde in deinem Haus: -Philemon Phlm 64 1 3 Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus. -Philemon Phlm 64 1 4 Ich danke meinem Gott jedes Mal, wenn ich in meinen Gebeten an dich denke. -Philemon Phlm 64 1 5 Denn ich höre von deinem Glauben an Jesus, den Herrn, und von deiner Liebe zu allen Heiligen. -Philemon Phlm 64 1 6 Ich wünsche, dass unser gemeinsamer Glaube in dir wirkt und du all das Gute in uns erkennst, das auf Christus gerichtet ist. -Philemon Phlm 64 1 7 Es hat mir viel Freude und Trost bereitet, dass durch dich, Bruder, und durch deine Liebe die Heiligen ermutigt worden sind. -Philemon Phlm 64 1 8 Obwohl ich durch Christus volle Freiheit habe, dir zu befehlen, was du tun sollst, -Philemon Phlm 64 1 9 ziehe ich es um der Liebe willen vor, dich zu bitten. Ich, Paulus, ein alter Mann, der jetzt für Christus Jesus im Kerker liegt, -Philemon Phlm 64 1 10 ich bitte dich für mein Kind Onesimus, dem ich im Gefängnis zum Vater geworden bin. -Philemon Phlm 64 1 11 Früher konntest du ihn zu nichts gebrauchen, doch jetzt ist er dir und mir recht nützlich. -Philemon Phlm 64 1 12 Ich schicke ihn zu dir zurück, ihn, das bedeutet mein eigenes Herz. -Philemon Phlm 64 1 13 Ich würde ihn gern bei mir behalten, damit er mir an deiner Stelle dient, solange ich um des Evangeliums willen im Gefängnis bin. -Philemon Phlm 64 1 14 Aber ohne deine Zustimmung wollte ich nichts tun. Deine gute Tat soll nicht erzwungen, sondern freiwillig sein. -Philemon Phlm 64 1 15 Denn vielleicht wurde er nur deshalb eine Weile von dir getrennt, damit du ihn für ewig zurückerhältst, -Philemon Phlm 64 1 16 nicht mehr als Sklaven, sondern als weit mehr: als geliebten Bruder. Das ist er jedenfalls für mich, um wie viel mehr dann für dich, als Mensch und auch vor dem Herrn. -Philemon Phlm 64 1 17 Wenn du dich mir verbunden fühlst, dann nimm ihn also auf wie mich selbst! -Philemon Phlm 64 1 18 Wenn er dich aber geschädigt hat oder dir etwas schuldet, setz das auf meine Rechnung! -Philemon Phlm 64 1 19 Ich, Paulus, schreibe mit eigener Hand: Ich werde es bezahlen - um nicht davon zu reden, dass du dich selbst mir schuldest. -Philemon Phlm 64 1 20 Ja, Bruder, um des Herrn willen möchte ich von dir einen Nutzen haben. Erfreue mein Herz; wir gehören beide zu Christus. -Philemon Phlm 64 1 21 Ich schreibe dir im Vertrauen auf deinen Gehorsam und weiß, dass du noch mehr tun wirst, als ich gesagt habe. -Philemon Phlm 64 1 22 Bereite zugleich eine Unterkunft für mich vor! Denn ich hoffe, dass ich euch durch eure Gebete wiedergeschenkt werde. -Philemon Phlm 64 1 23 Es grüßen dich Epaphras, der mit mir um Christi Jesu willen im Gefängnis ist, -Philemon Phlm 64 1 24 sowie Markus, Aristarch, Demas und Lukas, meine Mitarbeiter. -Philemon Phlm 64 1 25 Die Gnade Jesu Christi, des Herrn, sei mit eurem Geist! +Philemon Phlm 65 0 1 Der kleine Brief hat einen ganz persönlichen Anlass. Der Sklave Onesimus war seinem Herrn Philemon entlaufen, der in Kolossä wohnte. Er kam auf seiner Flucht zu Paulus, der im Gefängnis saß, vermutlich in Ephesus. Paulus gewann Onesimus für den christlichen Glauben und Onesimus war ihm in mancherlei Hinsicht nützlich (vgl. VV. 11 und 20). Der Apostel schickte den Sklaven zu Philemon zurück, dessen Haus einer christlichen Gemeinde als Versammlungsort diente. Der Brief, geschrieben um 55 n. Chr., sollte Philemon bewegen, dem Sklaven Onesimus zu verzeihen und ihn als christlichen Bruder aufzunehmen. Die Bedeutung des Briefs liegt darin, dass er einen Beitrag zur Lösung des bedrückenden Sklavenproblems in der christlichen Gemeinde darstellt. Gleichzeitig ist er als persönliches Dokument des Menschen Paulus von hohem Wert. +Philemon Phlm 65 1 1 Paulus, Gefangener Christi Jesu, und der Bruder Timotheus an unseren geliebten Mitarbeiter Philemon, +Philemon Phlm 65 1 2 an die Schwester Aphia, an Archippus, unseren Mitstreiter, und an die Gemeinde in deinem Haus: +Philemon Phlm 65 1 3 Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus. +Philemon Phlm 65 1 4 Ich danke meinem Gott jedes Mal, wenn ich in meinen Gebeten an dich denke. +Philemon Phlm 65 1 5 Denn ich höre von deinem Glauben an Jesus, den Herrn, und von deiner Liebe zu allen Heiligen. +Philemon Phlm 65 1 6 Ich wünsche, dass unser gemeinsamer Glaube in dir wirkt und du all das Gute in uns erkennst, das auf Christus gerichtet ist. +Philemon Phlm 65 1 7 Es hat mir viel Freude und Trost bereitet, dass durch dich, Bruder, und durch deine Liebe die Heiligen ermutigt worden sind. +Philemon Phlm 65 1 8 Obwohl ich durch Christus volle Freiheit habe, dir zu befehlen, was du tun sollst, +Philemon Phlm 65 1 9 ziehe ich es um der Liebe willen vor, dich zu bitten. Ich, Paulus, ein alter Mann, der jetzt für Christus Jesus im Kerker liegt, +Philemon Phlm 65 1 10 ich bitte dich für mein Kind Onesimus, dem ich im Gefängnis zum Vater geworden bin. +Philemon Phlm 65 1 11 Früher konntest du ihn zu nichts gebrauchen, doch jetzt ist er dir und mir recht nützlich. +Philemon Phlm 65 1 12 Ich schicke ihn zu dir zurück, ihn, das bedeutet mein eigenes Herz. +Philemon Phlm 65 1 13 Ich würde ihn gern bei mir behalten, damit er mir an deiner Stelle dient, solange ich um des Evangeliums willen im Gefängnis bin. +Philemon Phlm 65 1 14 Aber ohne deine Zustimmung wollte ich nichts tun. Deine gute Tat soll nicht erzwungen, sondern freiwillig sein. +Philemon Phlm 65 1 15 Denn vielleicht wurde er nur deshalb eine Weile von dir getrennt, damit du ihn für ewig zurückerhältst, +Philemon Phlm 65 1 16 nicht mehr als Sklaven, sondern als weit mehr: als geliebten Bruder. Das ist er jedenfalls für mich, um wie viel mehr dann für dich, als Mensch und auch vor dem Herrn. +Philemon Phlm 65 1 17 Wenn du dich mir verbunden fühlst, dann nimm ihn also auf wie mich selbst! +Philemon Phlm 65 1 18 Wenn er dich aber geschädigt hat oder dir etwas schuldet, setz das auf meine Rechnung! +Philemon Phlm 65 1 19 Ich, Paulus, schreibe mit eigener Hand: Ich werde es bezahlen - um nicht davon zu reden, dass du dich selbst mir schuldest. +Philemon Phlm 65 1 20 Ja, Bruder, um des Herrn willen möchte ich von dir einen Nutzen haben. Erfreue mein Herz; wir gehören beide zu Christus. +Philemon Phlm 65 1 21 Ich schreibe dir im Vertrauen auf deinen Gehorsam und weiß, dass du noch mehr tun wirst, als ich gesagt habe. +Philemon Phlm 65 1 22 Bereite zugleich eine Unterkunft für mich vor! Denn ich hoffe, dass ich euch durch eure Gebete wiedergeschenkt werde. +Philemon Phlm 65 1 23 Es grüßen dich Epaphras, der mit mir um Christi Jesu willen im Gefängnis ist, +Philemon Phlm 65 1 24 sowie Markus, Aristarch, Demas und Lukas, meine Mitarbeiter. +Philemon Phlm 65 1 25 Die Gnade Jesu Christi, des Herrn, sei mit eurem Geist! +Hebräer Heb 65 0 1 In den ältesten Handschriften trägt der Brief die Überschrift »An die Hebräer«, das heißt an Judenchristen. Eine Verfasserangabe fehlt, ebenso die Angabe der Adressaten. Da das Schreiben paulinischen Einfluss aufweist (siehe auch den Hinweis auf Timotheus 13,23), wurde früher vermutet, es stamme, wenn nicht von Paulus selbst, von einem Mitarbeiter des Paulus, etwa von Barnabas oder von Apollos (Apg 13,1 - 15,35; 18,24 - 19,1; 1 Kor 1,12; 3,4). Dies lässt sich jedoch nicht nachweisen. Wegen des ausgezeichneten griechischen Stils, der eingehenden Kenntnis des Alten Testaments und der jüdisch beeinflussten Denk- und Darstellungsweise ist als Verfasser ein griechisch gebildeter Judenchrist anzunehmen, der von paulinischen Gedanken beeinflusst ist. +Hebräer Heb 65 0 2 Der Brief ist am frühesten in Rom durch den 1. Klemensbrief (abgefasst um 97 n. Chr.) bezeugt; die Notiz 13,24 (»Es grüßen euch die Brüder aus Italien«) verweist ebenfalls eher auf Rom als auf Kleinasien als Entstehungsort. Da der Verfasser auf die apostolische Zeit zurückblickt (13,7: »Schaut auf das Ende des Lebens eurer Vorsteher«), zugleich auf eine bevorstehende Verfolgung hinweist Kaiser Domitian (81-96 n. Chr.) ließ die Christen im ganzen Römischen Reich verfolgen -, sind als Zeit der Abfassung etwa die Jahre 85-95 n. Chr. anzunehmen. +Hebräer Heb 65 0 3 Das Schreiben weist folgende Gliederung auf: Gottes abschließende Offenbarung durch den Sohn (1,1 - 4,13); Jesus Christus, der vollkommene und endgültige Hohepriester des Volkes Gottes, der durch seinen Tod volle Sühne bewirkt, den Neuen Bund heraufgeführt und den Zugang zu Gott geöffnet hat (4,14 - 10,18); das wandernde Gottesvolk auf dem Weg zu der von Gott geschenkten Ruhe (11,1 - 12,3); abschließende Ermahnungen an müde gewordene Christen (12,4 - 13,19); Grüße und Segenswünsche (13,20-25). +Hebräer Heb 65 0 4 Für seine Darlegungen schöpfte der Verfasser aus dem griechischen Alten Testament (Septuaginta) sowie aus jüdischen und christlichen Überlieferungen. So schuf er ein seelsorgliches »Mahnschreiben« (13,22) an Christen, die in Gefahr sind, vom Glauben abzufallen. Ihnen zeigt er, dass Jesus ebenso wie alle Großen des Volkes Gottes für seine Überzeugung auch zu leiden hatte und dass sich erst im Leiden die Kraft des Glaubens und der Hoffnung bewährt. Wie Jesus Christus kann auch der Christ nur durch Leiden in das Reich Gottes gelangen. Im Mittelpunkt steht die Aussage über Jesus als den allein würdigen Hohenpriester nach der Art des Priesterkönigs Melchisedek (vgl. die Anmerkung zu 7,1-28). Jesus hat durch das Opfer seines Lebens eine umfassende Erlösung bewirkt und tritt vor Gott als Fürsprecher für die Kirche ein. In ihm ist das alttestamentliche Priestertum an sein Ziel und Ende gelangt. +Hebräer Heb 65 0 5 Das Schreiben bietet Einblick in den Reichtum christlichen Denkens und Lebens am Ende des ersten christlichen Jahrhunderts. Von besonderem Gewicht ist die Mahnung, Jesus Christus auch in Widrigkeiten unbedingt treu zu bleiben. Hebräer Heb 65 1 1 Viele Male und auf vielerlei Weise hat Gott einst zu den Vätern gesprochen durch die Propheten; Hebräer Heb 65 1 2 in dieser Endzeit aber hat er zu uns gesprochen durch den Sohn, den er zum Erben des Alls eingesetzt und durch den er auch die Welt erschaffen hat; Hebräer Heb 65 1 3 er ist der Abglanz seiner Herrlichkeit und das Abbild seines Wesens; er trägt das All durch sein machtvolles Wort, hat die Reinigung von den Sünden bewirkt und [sich] dann [zur Rechten] der Majestät in der Höhe [gesetzt;] @@ -34654,139 +34737,146 @@ Hebräer Heb 65 9 25 auch nicht, um sich selbst viele Male zu opfern, (denn er i Hebräer Heb 65 9 26 sonst hätte er viele Male seit der Erschaffung der Welt leiden müssen. Jetzt aber ist er am Ende der Zeiten ein einziges Mal erschienen, um durch sein Opfer die Sünde zu tilgen. Hebräer Heb 65 9 27 Und wie es dem Menschen bestimmt ist, ein einziges Mal zu sterben, worauf dann das Gericht folgt, Hebräer Heb 65 9 28 so wurde auch Christus ein einziges Mal geopfert, um [die Sünden vieler hinwegzunehmen;] beim zweiten Mal wird er nicht wegen der Sünde erscheinen, sondern um die zu retten, die ihn erwarten. -Hebräer Heb 65 10 1 Denn das Gesetz enthält nur einen Schatten der künftigen Güter, nicht die Gestalt der Dinge selbst; darum kann es durch die immer gleichen, alljährlich dargebrachten Opfer die, die vor Gott treten, niemals für immer zur Vollendung führen. -Hebräer Heb 65 10 2 Hätte man nicht aufgehört zu opfern, wenn die Opfernden ein für allemal gereinigt und sich keiner Sünde mehr bewusst gewesen wären? -Hebräer Heb 65 10 3 Aber durch diese Opfer wird alljährlich nur an die Sünden erinnert, -Hebräer Heb 65 10 4 denn das Blut von Stieren und Böcken kann unmöglich Sünden wegnehmen. -Hebräer Heb 65 10 5 Darum spricht Christus bei seinem Eintritt in die Welt: [Schlachtund Speiseopfer hast du nicht gefordert,] /[doch einen Leib hast du mir geschaffen;] / -Hebräer Heb 65 10 6 [an Brand- und Sündopfern hast du kein Gefallen.] -Hebräer Heb 65 10 7 [Da sagte ich: Ja, ich komme -] /[so steht es über mich in der Schriftrolle -,] /[um deinen Willen, Gott, zu tun.] -Hebräer Heb 65 10 8 Zunächst sagt er: [Schlacht- und Speiseopfer, Brand- und Sündopfer forderst du nicht, du hast daran kein Gefallen,] obgleich sie doch nach dem Gesetz dargebracht werden; -Hebräer Heb 65 10 9 dann aber hat er gesagt: [Ja, ich komme, um deinen Willen zu tun.] So hebt Christus das Erste auf, um das Zweite in Kraft zu setzen. -Hebräer Heb 65 10 10 Aufgrund dieses Willens sind wir durch die Opfergabe des Leibes Jesu Christi ein für alle Mal geheiligt. -Hebräer Heb 65 10 11 Jeder Priester steht Tag für Tag da, versieht seinen Dienst und bringt viele Male die gleichen Opfer dar, die doch niemals Sünden wegnehmen können. -Hebräer Heb 65 10 12 Dieser aber hat nur ein einziges Opfer für die Sünden dargebracht und [sich] dann für immer [zur Rechten Gottes gesetzt;] -Hebräer Heb 65 10 13 seitdem wartet er, [bis seine Feinde ihm als Schemel unter die Füße gelegt werden.] -Hebräer Heb 65 10 14 Denn durch ein einziges Opfer hat er die, die geheiligt werden, für immer zur Vollendung geführt. -Hebräer Heb 65 10 15 Das bezeugt uns auch der Heilige Geist; denn zuerst sagt er: -Hebräer Heb 65 10 16 [Das wird der Bund sein, den ich nach diesen Tagen] mit ihnen [schließe -] /[spricht der Herr: Ich lege meine Gesetze in ihr Herz] /[und schreibe sie in ihr Inneres;] -Hebräer Heb 65 10 17 dann aber: [An ihre Sünden und Übertretungen denke ich nicht mehr.] -Hebräer Heb 65 10 18 Wo aber die Sünden vergeben sind, da gibt es kein Sündopfer mehr. -Hebräer Heb 65 10 19 Wir haben also die Zuversicht, Brüder, durch das Blut Jesu in das Heiligtum einzutreten. -Hebräer Heb 65 10 20 Er hat uns den neuen und lebendigen Weg erschlossen durch den Vorhang hindurch, das heißt durch sein Fleisch. -Hebräer Heb 65 10 21 Da wir einen Hohenpriester haben, der über das Haus Gottes gestellt ist, -Hebräer Heb 65 10 22 lasst uns mit aufrichtigem Herzen und in voller Gewissheit des Glaubens hintreten, das Herz durch Besprengung gereinigt vom schlechten Gewissen und den Leib gewaschen mit reinem Wasser. -Hebräer Heb 65 10 23 Lasst uns an dem unwandelbaren Bekenntnis der Hoffnung festhalten, denn er, der die Verheißung gegeben hat, ist treu. -Hebräer Heb 65 10 24 Lasst uns aufeinander achten und uns zur Liebe und zu guten Taten anspornen. -Hebräer Heb 65 10 25 Lasst uns nicht unseren Zusammenkünften fernbleiben, wie es einigen zur Gewohnheit geworden ist, sondern ermuntert einander, und das umso mehr, als ihr seht, dass der Tag naht. -Hebräer Heb 65 10 26 Denn wenn wir vorsätzlich sündigen, nachdem wir die Erkenntnis der Wahrheit empfangen haben, gibt es für diese Sünden kein Opfer mehr, -Hebräer Heb 65 10 27 sondern nur die Erwartung des furchtbaren Gerichts und ein [wütendes Feuer, das die Gegner verzehren wird.] -Hebräer Heb 65 10 28 Wer das Gesetz des Mose verwirft, [muss] ohne Erbarmen [auf die Aussage von zwei oder drei Zeugen hin sterben.] -Hebräer Heb 65 10 29 Meint ihr nicht, dass eine noch viel härtere Strafe der verdient, der den Sohn Gottes mit Füßen getreten, [das Blut des Bundes,] durch das er geheiligt wurde, verachtet und den Geist der Gnade geschmäht hat? -Hebräer Heb 65 10 30 Wir kennen doch den, der gesagt hat: [Mein ist die Rache, ich werde vergelten,] und ferner: [Der Herr wird sein Volk richten.] -Hebräer Heb 65 10 31 Es ist furchtbar, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen. -Hebräer Heb 65 10 32 Erinnert euch an die früheren Tage, als ihr nach eurer Erleuchtung manchen harten Leidenskampf bestanden habt: -Hebräer Heb 65 10 33 Ihr seid vor aller Welt beschimpft und gequält worden, oder ihr seid mitbetroffen gewesen vom Geschick derer, denen es so erging; -Hebräer Heb 65 10 34 denn ihr habt mit den Gefangenen gelitten und auch den Raub eures Vermögens freudig hingenommen, da ihr wusstet, dass ihr einen besseren Besitz habt, der euch bleibt. -Hebräer Heb 65 10 35 Werft also eure Zuversicht nicht weg, die großen Lohn mit sich bringt. -Hebräer Heb 65 10 36 Was ihr braucht, ist Ausdauer, damit ihr den Willen Gottes erfüllen könnt und so das verheißene Gut erlangt. -Hebräer Heb 65 10 37 Denn nur noch [eine kurze Zeit,] /[dann wird der kommen, der kommen soll,] /[und er bleibt nicht aus.] -Hebräer Heb 65 10 38 [Mein Gerechter aber wird durch den Glauben leben;] /[doch wenn er zurückweicht,] /[habe ich kein Gefallen an ihm.] -Hebräer Heb 65 10 39 Wir aber gehören nicht zu denen, die zurückweichen und verloren gehen, sondern zu denen, die glauben und das Leben gewinnen. -Hebräer Heb 65 11 1 Glaube aber ist: Feststehen in dem, was man erhofft, Überzeugtsein von Dingen, die man nicht sieht. -Hebräer Heb 65 11 2 Aufgrund dieses Glaubens haben die Alten ein ruhmvolles Zeugnis erhalten. -Hebräer Heb 65 11 3 Aufgrund des Glaubens erkennen wir, dass die Welt durch Gottes Wort erschaffen worden und dass so aus Unsichtbarem das Sichtbare entstanden ist. -Hebräer Heb 65 11 4 Aufgrund des Glaubens brachte Abel Gott ein besseres Opfer dar als Kain; durch diesen Glauben erhielt er das Zeugnis, dass er gerecht war, da Gott es bei seinen Opfergaben bezeugte, und durch den Glauben redet Abel noch, obwohl er tot ist. -Hebräer Heb 65 11 5 Aufgrund des Glaubens wurde Henoch entrückt und musste nicht sterben; [er wurde nicht mehr gefunden, weil Gott ihn entrückt hatte;] vor der Entrückung erhielt er das Zeugnis, dass er [Gott gefiel.] -Hebräer Heb 65 11 6 Ohne Glauben aber ist es unmöglich, (Gott) [zu gefallen;] denn wer zu Gott kommen will, muss glauben, dass er ist und dass er denen, die ihn suchen, ihren Lohn geben wird. -Hebräer Heb 65 11 7 Aufgrund des Glaubens wurde Noach das offenbart, was noch nicht sichtbar war, und er baute in frommem Gehorsam eine Arche zur Rettung seiner Familie; durch seinen Glauben sprach er der Welt das Urteil und wurde Erbe der Gerechtigkeit, die aus dem Glauben kommt. -Hebräer Heb 65 11 8 Aufgrund des Glaubens gehorchte Abraham dem Ruf, [wegzuziehen] in ein Land, das er zum Erbe erhalten sollte; und [er zog weg,] ohne zu wissen, wohin er kommen würde. -Hebräer Heb 65 11 9 Aufgrund des Glaubens [hielt er sich als Fremder im] verheißenen [Land] wie in einem fremden Land [auf] und wohnte mit Isaak und Jakob, den Miterben derselben Verheißung, in Zelten; -Hebräer Heb 65 11 10 denn er erwartete die Stadt mit den festen Grundmauern, die Gott selbst geplant und gebaut hat. -Hebräer Heb 65 11 11 Aufgrund des Glaubens empfing selbst Sara die Kraft, trotz ihres Alters noch Mutter zu werden; denn sie hielt den für treu, der die Verheißung gegeben hatte. -Hebräer Heb 65 11 12 So stammen denn auch von einem einzigen Menschen, dessen Kraft bereits erstorben war, viele ab: [zahlreich wie die Sterne am Himmel und der Sand am Meeresstrand, den man nicht zählen kann.] -Hebräer Heb 65 11 13 Voll Glauben sind diese alle gestorben, ohne das Verheißene erlangt zu haben; nur von fern haben sie es geschaut und gegrüßt und haben bekannt, dass sie Fremde und Gäste auf Erden sind. -Hebräer Heb 65 11 14 Mit diesen Worten geben sie zu erkennen, dass sie eine Heimat suchen. -Hebräer Heb 65 11 15 Hätten sie dabei an die Heimat gedacht, aus der sie weggezogen waren, so wäre ihnen Zeit geblieben zurückzukehren; -Hebräer Heb 65 11 16 nun aber streben sie nach einer besseren Heimat, nämlich der himmlischen. Darum schämt sich Gott ihrer nicht, er schämt sich nicht, ihr Gott genannt zu werden; denn er hat für sie eine Stadt vorbereitet. -Hebräer Heb 65 11 17 Aufgrund des Glaubens [brachte Abraham den Isaak dar, als er auf die Probe gestellt wurde,] und gab den [einzigen Sohn] dahin, er, der die Verheißungen empfangen hatte -Hebräer Heb 65 11 18 und zu dem gesagt worden war: [Durch Isaak wirst du Nachkommen haben.] -Hebräer Heb 65 11 19 Er verließ sich darauf, dass Gott sogar die Macht hat, Tote zum Leben zu erwecken; darum erhielt er Isaak auch zurück. Das ist ein Sinnbild. -Hebräer Heb 65 11 20 Aufgrund des Glaubens segnete Isaak Jakob und Esau im Hinblick auf das Kommende. -Hebräer Heb 65 11 21 Aufgrund des Glaubens segnete Jakob sterbend jeden der Söhne Josefs und [neigte sich über das obere Ende seines Stabes.] -Hebräer Heb 65 11 22 Aufgrund des Glaubens dachte Josef vor seinem Tod an den Auszug der Israeliten und traf Anordnungen wegen seiner Gebeine. -Hebräer Heb 65 11 23 Aufgrund des Glaubens [wurde] Mose nach seiner Geburt [drei Monate lang] von seinen Eltern [verborgen, weil sie sahen, dass es ein schönes Kind war,] und weil sie sich vor dem Befehl des Königs nicht fürchteten. -Hebräer Heb 65 11 24 Aufgrund des Glaubens weigerte sich Mose, als er herangewachsen war, Sohn einer Tochter des Pharao genannt zu werden; -Hebräer Heb 65 11 25 lieber wollte er sich zusammen mit dem Volk Gottes misshandeln lassen, als flüchtigen Genuss von der Sünde zu haben; -Hebräer Heb 65 11 26 er hielt [die Schmach des Messias] für einen größeren Reichtum als die Schätze Ägyptens; denn er dachte an den künftigen Lohn. -Hebräer Heb 65 11 27 Aufgrund des Glaubens verließ er Ägypten, ohne Furcht vor dem Zorn des Königs; er hielt standhaft aus, als sähe er den Unsichtbaren. -Hebräer Heb 65 11 28 Aufgrund des Glaubens vollzog er [das Pascha] und [bestrich die Türpfosten mit Blut,] damit [der Vernichter] ihre Erstgeborenen nicht anrührte. -Hebräer Heb 65 11 29 Aufgrund des Glaubens zogen sie durch das Rote Meer wie über trockenes Land; als die Ägypter das Gleiche versuchten, wurden sie vom Meer verschlungen. -Hebräer Heb 65 11 30 Aufgrund des Glaubens geschah es, dass die Mauern von Jericho einstürzten, nachdem man sieben Tage um sie herumgezogen war. -Hebräer Heb 65 11 31 Aufgrund des Glaubens kam die Dirne Rahab nicht zusammen mit den Ungehorsamen um; denn sie hatte die Kundschafter in Frieden aufgenommen. -Hebräer Heb 65 11 32 Und was soll ich noch aufzählen? Die Zeit würde mir nicht reichen, wollte ich von Gideon reden, von Barak, Simson, Jiftach, David und von Samuel und den Propheten; -Hebräer Heb 65 11 33 sie haben aufgrund des Glaubens Königreiche besiegt, Gerechtigkeit geübt, Verheißungen erlangt, Löwen den Rachen gestopft, -Hebräer Heb 65 11 34 Feuersglut gelöscht; sie sind scharfen Schwertern entgangen; sie sind stark geworden, als sie schwach waren; sie sind im Krieg zu Helden geworden und haben feindliche Heere in die Flucht geschlagen. -Hebräer Heb 65 11 35 Frauen haben ihre Toten durch Auferstehung zurückerhalten. Einige nahmen die Freilassung nicht an und ließen sich foltern, um eine bessere Auferstehung zu erlangen. -Hebräer Heb 65 11 36 Andere haben Spott und Schläge erduldet, ja sogar Ketten und Kerker. -Hebräer Heb 65 11 37 Gesteinigt wurden sie, verbrannt, zersägt, mit dem Schwert umgebracht; sie zogen in Schafspelzen und Ziegenfellen umher, Not leidend, bedrängt, misshandelt. -Hebräer Heb 65 11 38 Sie, deren die Welt nicht wert war, irrten umher in Wüsten und Gebirgen, in den Höhlen und Schluchten des Landes. -Hebräer Heb 65 11 39 Doch sie alle, die aufgrund des Glaubens (von Gott) besonders anerkannt wurden, haben das Verheißene nicht erlangt, -Hebräer Heb 65 11 40 weil Gott erst für uns etwas Besseres vorgesehen hatte; denn sie sollten nicht ohne uns vollendet werden. -Hebräer Heb 65 12 1 Da uns eine solche Wolke von Zeugen umgibt, wollen auch wir alle Last und die Fesseln der Sünde abwerfen. Lasst uns mit Ausdauer in dem Wettkampf laufen, der uns aufgetragen ist, -Hebräer Heb 65 12 2 und dabei auf Jesus blicken, den Urheber und Vollender des Glaubens; er hat angesichts der vor ihm liegenden Freude das Kreuz auf sich genommen, ohne auf die Schande zu achten, und [sich zur Rechten] von Gottes Thron [gesetzt.] -Hebräer Heb 65 12 3 Denkt an den, der von den Sündern solchen Widerstand gegen sich erduldet hat; dann werdet ihr nicht ermatten und den Mut nicht verlieren. -Hebräer Heb 65 12 4 Ihr habt im Kampf gegen die Sünde noch nicht bis aufs Blut Widerstand geleistet -Hebräer Heb 65 12 5 und ihr habt die Mahnung vergessen, die euch als Söhne anredet: [Mein Sohn, verachte nicht die Zucht des Herrn,] /[verzage nicht, wenn er dich zurechtweist.] -Hebräer Heb 65 12 6 [Denn wen der Herr liebt, den züchtigt er;] /[er schlägt mit der Rute jeden Sohn, den er gern hat.] -Hebräer Heb 65 12 7 Haltet aus, wenn ihr gezüchtigt werdet. Gott behandelt euch wie Söhne. Denn wo ist ein Sohn, den sein Vater nicht züchtigt? -Hebräer Heb 65 12 8 Würdet ihr nicht gezüchtigt, wie es doch bisher allen ergangen ist, dann wäret ihr nicht wirklich seine Kinder, ihr wäret nicht seine Söhne. -Hebräer Heb 65 12 9 Ferner: An unseren leiblichen Vätern hatten wir harte Erzieher und wir achteten sie. Sollen wir uns dann nicht erst recht dem Vater der Geister unterwerfen und so das Leben haben? -Hebräer Heb 65 12 10 Jene haben uns für kurze Zeit nach ihrem Gutdünken in Zucht genommen; er aber tut es zu unserem Besten, damit wir Anteil an seiner Heiligkeit gewinnen. -Hebräer Heb 65 12 11 Jede Züchtigung scheint zwar für den Augenblick nicht Freude zu bringen, sondern Schmerz; später aber schenkt sie denen, die durch diese Schule gegangen sind, als Frucht den Frieden und die Gerechtigkeit. -Hebräer Heb 65 12 12 Darum [macht die erschlafften Hände wieder stark und die wankenden Knie wieder fest] -Hebräer Heb 65 12 13 und [ebnet die Wege für eure Füße,] damit die lahmen Glieder nicht ausgerenkt, sondern geheilt werden. -Hebräer Heb 65 12 14 [Strebt voll Eifer nach Frieden] mit allen und nach der Heiligung, ohne die keiner den Herrn sehen wird. -Hebräer Heb 65 12 15 Seht zu, dass niemand die Gnade Gottes verscherzt, [dass keine bittere Wurzel wächst und Schaden stiftet] und durch sie alle vergiftet werden, -Hebräer Heb 65 12 16 dass keiner unzüchtig ist oder gottlos wie [Esau,] der für eine einzige Mahlzeit sein [Erstgeburtsrecht verkaufte.] -Hebräer Heb 65 12 17 Ihr wisst auch, dass er verworfen wurde, als er später den Segen erben wollte; denn er fand keinen Weg zur Umkehr, obgleich er unter Tränen danach suchte. -Hebräer Heb 65 12 18 Denn ihr seid nicht zu einem sichtbaren, [lodernden Feuer] hingetreten, [zu dunklen Wolken, zu Finsternis und Sturmwind,] -Hebräer Heb 65 12 19 [zum Klang der Posaunen und zum Schall der Worte,] bei denen die Hörer flehten, diese Stimme solle nicht weiter zu ihnen reden; -Hebräer Heb 65 12 20 denn sie ertrugen nicht den Befehl: Sogar [ein Tier, das den Berg berührt, soll gesteinigt werden.] -Hebräer Heb 65 12 21 Ja, so furchtbar war die Erscheinung, dass Mose rief: Ich bin voll Angst und Schrecken. -Hebräer Heb 65 12 22 Ihr seid vielmehr zum Berg Zion hingetreten, zur Stadt des lebendigen Gottes, dem himmlischen Jerusalem, zu Tausenden von Engeln, zu einer festlichen Versammlung -Hebräer Heb 65 12 23 und zur Gemeinschaft der Erstgeborenen, die im Himmel verzeichnet sind; zu Gott, dem Richter aller, zu den Geistern der schon vollendeten Gerechten, -Hebräer Heb 65 12 24 zum Mittler eines neuen Bundes, Jesus, und zum Blut der Besprengung, das mächtiger ruft als das Blut Abels. -Hebräer Heb 65 12 25 Gebt Acht, dass ihr den nicht ablehnt, der redet. Jene haben ihn abgelehnt, als er auf Erden seine Gebote verkündete, und sind (dem Gericht) nicht entronnen; wie viel weniger dann wir, wenn wir uns von dem abwenden, der jetzt vom Himmel her spricht. -Hebräer Heb 65 12 26 Seine Stimme hat damals die Erde erschüttert, jetzt aber hat er verheißen: [Noch einmal lasse ich es beben,] aber nicht nur [die Erde] erschüttere ich, sondern auch [den Himmel.] -Hebräer Heb 65 12 27 Dieses [Noch einmal] weist auf die Umwandlung dessen hin, das, weil es erschaffen ist, erschüttert wird, damit das Unerschütterliche bleibt. -Hebräer Heb 65 12 28 Darum wollen wir dankbar sein, weil wir ein unerschütterliches Reich empfangen, und wollen Gott so dienen, wie es ihm gefällt, in ehrfürchtiger Scheu; -Hebräer Heb 65 12 29 denn unser [Gott ist verzehrendes Feuer.] -Hebräer Heb 65 13 1 Die Bruderliebe soll bleiben. -Hebräer Heb 65 13 2 Vergesst die Gastfreundschaft nicht; denn durch sie haben einige, ohne es zu ahnen, Engel beherbergt. -Hebräer Heb 65 13 3 Denkt an die Gefangenen, als wäret ihr mitgefangen; denkt an die Misshandelten, denn auch ihr lebt noch in eurem irdischen Leib. -Hebräer Heb 65 13 4 Die Ehe soll von allen in Ehren gehalten werden und das Ehebett bleibe unbefleckt; denn Unzüchtige und Ehebrecher wird Gott richten. -Hebräer Heb 65 13 5 Euer Leben sei frei von Habgier; seid zufrieden mit dem, was ihr habt; denn Gott hat versprochen: [Ich lasse dich nicht fallen und verlasse dich nicht.] -Hebräer Heb 65 13 6 Darum dürfen wir zuversichtlich sagen: [Der Herr ist mein Helfer, ich fürchte mich nicht.] /[Was können Menschen mir antun?] -Hebräer Heb 65 13 7 Denkt an eure Vorsteher, die euch das Wort Gottes verkündet haben; schaut auf das Ende ihres Lebens, und ahmt ihren Glauben nach! -Hebräer Heb 65 13 8 Jesus Christus ist derselbe gestern, heute und in Ewigkeit. -Hebräer Heb 65 13 9 Lasst euch nicht durch mancherlei fremde Lehren irreführen; denn es ist gut, das Herz durch Gnade zu stärken und nicht dadurch, dass man nach Speisevorschriften lebt, die noch keinem genützt haben. -Hebräer Heb 65 13 10 Wir haben einen Altar, von dem die nicht essen dürfen, die dem Zelt dienen. -Hebräer Heb 65 13 11 Denn die Körper der Tiere, [deren Blut] vom Hohenpriester [zur Sühnung der Sünde in das Heiligtum gebracht wird, werden außerhalb des Lagers verbrannt.] -Hebräer Heb 65 13 12 Deshalb hat auch Jesus, um durch sein eigenes Blut das Volk zu heiligen, außerhalb des Tores gelitten. -Hebräer Heb 65 13 13 Lasst uns also zu ihm [vor das Lager hinaus]ziehen und seine Schmach auf uns nehmen. -Hebräer Heb 65 13 14 Denn wir haben hier keine Stadt, die bestehen bleibt, sondern wir suchen die künftige. -Hebräer Heb 65 13 15 Durch ihn also lasst uns [Gott] allezeit [das Opfer des Lobes darbringen,] nämlich [die Frucht der Lippen,] die seinen Namen preisen. -Hebräer Heb 65 13 16 Vergesst nicht, Gutes zu tun und mit anderen zu teilen; denn an solchen Opfern hat Gott Gefallen. -Hebräer Heb 65 13 17 Gehorcht euren Vorstehern und ordnet euch ihnen unter, denn sie wachen über euch und müssen Rechenschaft darüber ablegen; sie sollen das mit Freude tun können, nicht mit Seufzen, denn das wäre zu eurem Schaden. -Hebräer Heb 65 13 18 Betet für uns! Zwar sind wir überzeugt, ein gutes Gewissen zu haben, weil wir in allem recht zu leben suchen; -Hebräer Heb 65 13 19 umso dringender aber bitte ich um euer Gebet, damit ich euch recht bald zurückgegeben werde. -Hebräer Heb 65 13 20 Der Gott des Friedens aber, der Jesus, unseren Herrn, [den] erhabenen [Hirten seiner Schafe,] von den Toten [heraufgeführt hat durch das Blut eines ewigen Bundes,] -Hebräer Heb 65 13 21 er mache euch tüchtig in allem Guten, damit ihr seinen Willen tut. Er bewirke in uns, was ihm gefällt, durch Jesus Christus, dem die Ehre sei in alle Ewigkeit. Amen. -Hebräer Heb 65 13 22 Schließlich bitte ich euch, Brüder, nehmt diese Mahnrede bereitwillig an; ich habe euch ja nur kurz geschrieben. -Hebräer Heb 65 13 23 wisst, dass unser Bruder Timotheus freigelassen worden ist; sobald er kommt, werde ich mit ihm zusammen euch besuchen. -Hebräer Heb 65 13 24 Grüßt alle eure Vorsteher und alle Heiligen! Es grüßen euch die Brüder aus Italien. -Hebräer Heb 65 13 25 Die Gnade sei mit euch allen! +Hebräer Heb 65 11 1 Denn das Gesetz enthält nur einen Schatten der künftigen Güter, nicht die Gestalt der Dinge selbst; darum kann es durch die immer gleichen, alljährlich dargebrachten Opfer die, die vor Gott treten, niemals für immer zur Vollendung führen. +Hebräer Heb 65 11 2 Hätte man nicht aufgehört zu opfern, wenn die Opfernden ein für allemal gereinigt und sich keiner Sünde mehr bewusst gewesen wären? +Hebräer Heb 65 11 3 Aber durch diese Opfer wird alljährlich nur an die Sünden erinnert, +Hebräer Heb 65 11 4 denn das Blut von Stieren und Böcken kann unmöglich Sünden wegnehmen. +Hebräer Heb 65 11 5 Darum spricht Christus bei seinem Eintritt in die Welt: [Schlachtund Speiseopfer hast du nicht gefordert,] /[doch einen Leib hast du mir geschaffen;] / +Hebräer Heb 65 11 6 [an Brand- und Sündopfern hast du kein Gefallen.] +Hebräer Heb 65 11 7 [Da sagte ich: Ja, ich komme -] /[so steht es über mich in der Schriftrolle -,] /[um deinen Willen, Gott, zu tun.] +Hebräer Heb 65 11 8 Zunächst sagt er: [Schlacht- und Speiseopfer, Brand- und Sündopfer forderst du nicht, du hast daran kein Gefallen,] obgleich sie doch nach dem Gesetz dargebracht werden; +Hebräer Heb 65 11 9 dann aber hat er gesagt: [Ja, ich komme, um deinen Willen zu tun.] So hebt Christus das Erste auf, um das Zweite in Kraft zu setzen. +Hebräer Heb 65 11 10 Aufgrund dieses Willens sind wir durch die Opfergabe des Leibes Jesu Christi ein für alle Mal geheiligt. +Hebräer Heb 65 11 11 Jeder Priester steht Tag für Tag da, versieht seinen Dienst und bringt viele Male die gleichen Opfer dar, die doch niemals Sünden wegnehmen können. +Hebräer Heb 65 11 12 Dieser aber hat nur ein einziges Opfer für die Sünden dargebracht und [sich] dann für immer [zur Rechten Gottes gesetzt;] +Hebräer Heb 65 11 13 seitdem wartet er, [bis seine Feinde ihm als Schemel unter die Füße gelegt werden.] +Hebräer Heb 65 11 14 Denn durch ein einziges Opfer hat er die, die geheiligt werden, für immer zur Vollendung geführt. +Hebräer Heb 65 11 15 Das bezeugt uns auch der Heilige Geist; denn zuerst sagt er: +Hebräer Heb 65 11 16 [Das wird der Bund sein, den ich nach diesen Tagen] mit ihnen [schließe -] /[spricht der Herr: Ich lege meine Gesetze in ihr Herz] /[und schreibe sie in ihr Inneres;] +Hebräer Heb 65 11 17 dann aber: [An ihre Sünden und Übertretungen denke ich nicht mehr.] +Hebräer Heb 65 11 18 Wo aber die Sünden vergeben sind, da gibt es kein Sündopfer mehr. +Hebräer Heb 65 11 19 Wir haben also die Zuversicht, Brüder, durch das Blut Jesu in das Heiligtum einzutreten. +Hebräer Heb 65 11 20 Er hat uns den neuen und lebendigen Weg erschlossen durch den Vorhang hindurch, das heißt durch sein Fleisch. +Hebräer Heb 65 11 21 Da wir einen Hohenpriester haben, der über das Haus Gottes gestellt ist, +Hebräer Heb 65 11 22 lasst uns mit aufrichtigem Herzen und in voller Gewissheit des Glaubens hintreten, das Herz durch Besprengung gereinigt vom schlechten Gewissen und den Leib gewaschen mit reinem Wasser. +Hebräer Heb 65 11 23 Lasst uns an dem unwandelbaren Bekenntnis der Hoffnung festhalten, denn er, der die Verheißung gegeben hat, ist treu. +Hebräer Heb 65 11 24 Lasst uns aufeinander achten und uns zur Liebe und zu guten Taten anspornen. +Hebräer Heb 65 11 25 Lasst uns nicht unseren Zusammenkünften fernbleiben, wie es einigen zur Gewohnheit geworden ist, sondern ermuntert einander, und das umso mehr, als ihr seht, dass der Tag naht. +Hebräer Heb 65 11 26 Denn wenn wir vorsätzlich sündigen, nachdem wir die Erkenntnis der Wahrheit empfangen haben, gibt es für diese Sünden kein Opfer mehr, +Hebräer Heb 65 11 27 sondern nur die Erwartung des furchtbaren Gerichts und ein [wütendes Feuer, das die Gegner verzehren wird.] +Hebräer Heb 65 11 28 Wer das Gesetz des Mose verwirft, [muss] ohne Erbarmen [auf die Aussage von zwei oder drei Zeugen hin sterben.] +Hebräer Heb 65 11 29 Meint ihr nicht, dass eine noch viel härtere Strafe der verdient, der den Sohn Gottes mit Füßen getreten, [das Blut des Bundes,] durch das er geheiligt wurde, verachtet und den Geist der Gnade geschmäht hat? +Hebräer Heb 65 11 30 Wir kennen doch den, der gesagt hat: [Mein ist die Rache, ich werde vergelten,] und ferner: [Der Herr wird sein Volk richten.] +Hebräer Heb 65 11 31 Es ist furchtbar, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen. +Hebräer Heb 65 11 32 Erinnert euch an die früheren Tage, als ihr nach eurer Erleuchtung manchen harten Leidenskampf bestanden habt: +Hebräer Heb 65 11 33 Ihr seid vor aller Welt beschimpft und gequält worden, oder ihr seid mitbetroffen gewesen vom Geschick derer, denen es so erging; +Hebräer Heb 65 11 34 denn ihr habt mit den Gefangenen gelitten und auch den Raub eures Vermögens freudig hingenommen, da ihr wusstet, dass ihr einen besseren Besitz habt, der euch bleibt. +Hebräer Heb 65 11 35 Werft also eure Zuversicht nicht weg, die großen Lohn mit sich bringt. +Hebräer Heb 65 11 36 Was ihr braucht, ist Ausdauer, damit ihr den Willen Gottes erfüllen könnt und so das verheißene Gut erlangt. +Hebräer Heb 65 11 37 Denn nur noch [eine kurze Zeit,] /[dann wird der kommen, der kommen soll,] /[und er bleibt nicht aus.] +Hebräer Heb 65 11 38 [Mein Gerechter aber wird durch den Glauben leben;] /[doch wenn er zurückweicht,] /[habe ich kein Gefallen an ihm.] +Hebräer Heb 65 11 39 Wir aber gehören nicht zu denen, die zurückweichen und verloren gehen, sondern zu denen, die glauben und das Leben gewinnen. +Hebräer Heb 65 12 1 Glaube aber ist: Feststehen in dem, was man erhofft, Überzeugtsein von Dingen, die man nicht sieht. +Hebräer Heb 65 12 2 Aufgrund dieses Glaubens haben die Alten ein ruhmvolles Zeugnis erhalten. +Hebräer Heb 65 12 3 Aufgrund des Glaubens erkennen wir, dass die Welt durch Gottes Wort erschaffen worden und dass so aus Unsichtbarem das Sichtbare entstanden ist. +Hebräer Heb 65 12 4 Aufgrund des Glaubens brachte Abel Gott ein besseres Opfer dar als Kain; durch diesen Glauben erhielt er das Zeugnis, dass er gerecht war, da Gott es bei seinen Opfergaben bezeugte, und durch den Glauben redet Abel noch, obwohl er tot ist. +Hebräer Heb 65 12 5 Aufgrund des Glaubens wurde Henoch entrückt und musste nicht sterben; [er wurde nicht mehr gefunden, weil Gott ihn entrückt hatte;] vor der Entrückung erhielt er das Zeugnis, dass er [Gott gefiel.] +Hebräer Heb 65 12 6 Ohne Glauben aber ist es unmöglich, (Gott) [zu gefallen;] denn wer zu Gott kommen will, muss glauben, dass er ist und dass er denen, die ihn suchen, ihren Lohn geben wird. +Hebräer Heb 65 12 7 Aufgrund des Glaubens wurde Noach das offenbart, was noch nicht sichtbar war, und er baute in frommem Gehorsam eine Arche zur Rettung seiner Familie; durch seinen Glauben sprach er der Welt das Urteil und wurde Erbe der Gerechtigkeit, die aus dem Glauben kommt. +Hebräer Heb 65 12 8 Aufgrund des Glaubens gehorchte Abraham dem Ruf, [wegzuziehen] in ein Land, das er zum Erbe erhalten sollte; und [er zog weg,] ohne zu wissen, wohin er kommen würde. +Hebräer Heb 65 12 9 Aufgrund des Glaubens [hielt er sich als Fremder im] verheißenen [Land] wie in einem fremden Land [auf] und wohnte mit Isaak und Jakob, den Miterben derselben Verheißung, in Zelten; +Hebräer Heb 65 12 10 denn er erwartete die Stadt mit den festen Grundmauern, die Gott selbst geplant und gebaut hat. +Hebräer Heb 65 12 11 Aufgrund des Glaubens empfing selbst Sara die Kraft, trotz ihres Alters noch Mutter zu werden; denn sie hielt den für treu, der die Verheißung gegeben hatte. +Hebräer Heb 65 12 12 So stammen denn auch von einem einzigen Menschen, dessen Kraft bereits erstorben war, viele ab: [zahlreich wie die Sterne am Himmel und der Sand am Meeresstrand, den man nicht zählen kann.] +Hebräer Heb 65 12 13 Voll Glauben sind diese alle gestorben, ohne das Verheißene erlangt zu haben; nur von fern haben sie es geschaut und gegrüßt und haben bekannt, dass sie Fremde und Gäste auf Erden sind. +Hebräer Heb 65 12 14 Mit diesen Worten geben sie zu erkennen, dass sie eine Heimat suchen. +Hebräer Heb 65 12 15 Hätten sie dabei an die Heimat gedacht, aus der sie weggezogen waren, so wäre ihnen Zeit geblieben zurückzukehren; +Hebräer Heb 65 12 16 nun aber streben sie nach einer besseren Heimat, nämlich der himmlischen. Darum schämt sich Gott ihrer nicht, er schämt sich nicht, ihr Gott genannt zu werden; denn er hat für sie eine Stadt vorbereitet. +Hebräer Heb 65 12 17 Aufgrund des Glaubens [brachte Abraham den Isaak dar, als er auf die Probe gestellt wurde,] und gab den [einzigen Sohn] dahin, er, der die Verheißungen empfangen hatte +Hebräer Heb 65 12 18 und zu dem gesagt worden war: [Durch Isaak wirst du Nachkommen haben.] +Hebräer Heb 65 12 19 Er verließ sich darauf, dass Gott sogar die Macht hat, Tote zum Leben zu erwecken; darum erhielt er Isaak auch zurück. Das ist ein Sinnbild. +Hebräer Heb 65 12 20 Aufgrund des Glaubens segnete Isaak Jakob und Esau im Hinblick auf das Kommende. +Hebräer Heb 65 12 21 Aufgrund des Glaubens segnete Jakob sterbend jeden der Söhne Josefs und [neigte sich über das obere Ende seines Stabes.] +Hebräer Heb 65 12 22 Aufgrund des Glaubens dachte Josef vor seinem Tod an den Auszug der Israeliten und traf Anordnungen wegen seiner Gebeine. +Hebräer Heb 65 12 23 Aufgrund des Glaubens [wurde] Mose nach seiner Geburt [drei Monate lang] von seinen Eltern [verborgen, weil sie sahen, dass es ein schönes Kind war,] und weil sie sich vor dem Befehl des Königs nicht fürchteten. +Hebräer Heb 65 12 24 Aufgrund des Glaubens weigerte sich Mose, als er herangewachsen war, Sohn einer Tochter des Pharao genannt zu werden; +Hebräer Heb 65 12 25 lieber wollte er sich zusammen mit dem Volk Gottes misshandeln lassen, als flüchtigen Genuss von der Sünde zu haben; +Hebräer Heb 65 12 26 er hielt [die Schmach des Messias] für einen größeren Reichtum als die Schätze Ägyptens; denn er dachte an den künftigen Lohn. +Hebräer Heb 65 12 27 Aufgrund des Glaubens verließ er Ägypten, ohne Furcht vor dem Zorn des Königs; er hielt standhaft aus, als sähe er den Unsichtbaren. +Hebräer Heb 65 12 28 Aufgrund des Glaubens vollzog er [das Pascha] und [bestrich die Türpfosten mit Blut,] damit [der Vernichter] ihre Erstgeborenen nicht anrührte. +Hebräer Heb 65 12 29 Aufgrund des Glaubens zogen sie durch das Rote Meer wie über trockenes Land; als die Ägypter das Gleiche versuchten, wurden sie vom Meer verschlungen. +Hebräer Heb 65 12 30 Aufgrund des Glaubens geschah es, dass die Mauern von Jericho einstürzten, nachdem man sieben Tage um sie herumgezogen war. +Hebräer Heb 65 12 31 Aufgrund des Glaubens kam die Dirne Rahab nicht zusammen mit den Ungehorsamen um; denn sie hatte die Kundschafter in Frieden aufgenommen. +Hebräer Heb 65 12 32 Und was soll ich noch aufzählen? Die Zeit würde mir nicht reichen, wollte ich von Gideon reden, von Barak, Simson, Jiftach, David und von Samuel und den Propheten; +Hebräer Heb 65 12 33 sie haben aufgrund des Glaubens Königreiche besiegt, Gerechtigkeit geübt, Verheißungen erlangt, Löwen den Rachen gestopft, +Hebräer Heb 65 12 34 Feuersglut gelöscht; sie sind scharfen Schwertern entgangen; sie sind stark geworden, als sie schwach waren; sie sind im Krieg zu Helden geworden und haben feindliche Heere in die Flucht geschlagen. +Hebräer Heb 65 12 35 Frauen haben ihre Toten durch Auferstehung zurückerhalten. Einige nahmen die Freilassung nicht an und ließen sich foltern, um eine bessere Auferstehung zu erlangen. +Hebräer Heb 65 12 36 Andere haben Spott und Schläge erduldet, ja sogar Ketten und Kerker. +Hebräer Heb 65 12 37 Gesteinigt wurden sie, verbrannt, zersägt, mit dem Schwert umgebracht; sie zogen in Schafspelzen und Ziegenfellen umher, Not leidend, bedrängt, misshandelt. +Hebräer Heb 65 12 38 Sie, deren die Welt nicht wert war, irrten umher in Wüsten und Gebirgen, in den Höhlen und Schluchten des Landes. +Hebräer Heb 65 12 39 Doch sie alle, die aufgrund des Glaubens (von Gott) besonders anerkannt wurden, haben das Verheißene nicht erlangt, +Hebräer Heb 65 12 40 weil Gott erst für uns etwas Besseres vorgesehen hatte; denn sie sollten nicht ohne uns vollendet werden. +Hebräer Heb 65 13 1 Da uns eine solche Wolke von Zeugen umgibt, wollen auch wir alle Last und die Fesseln der Sünde abwerfen. Lasst uns mit Ausdauer in dem Wettkampf laufen, der uns aufgetragen ist, +Hebräer Heb 65 13 2 und dabei auf Jesus blicken, den Urheber und Vollender des Glaubens; er hat angesichts der vor ihm liegenden Freude das Kreuz auf sich genommen, ohne auf die Schande zu achten, und [sich zur Rechten] von Gottes Thron [gesetzt.] +Hebräer Heb 65 13 3 Denkt an den, der von den Sündern solchen Widerstand gegen sich erduldet hat; dann werdet ihr nicht ermatten und den Mut nicht verlieren. +Hebräer Heb 65 13 4 Ihr habt im Kampf gegen die Sünde noch nicht bis aufs Blut Widerstand geleistet +Hebräer Heb 65 13 5 und ihr habt die Mahnung vergessen, die euch als Söhne anredet: [Mein Sohn, verachte nicht die Zucht des Herrn,] /[verzage nicht, wenn er dich zurechtweist.] +Hebräer Heb 65 13 6 [Denn wen der Herr liebt, den züchtigt er;] /[er schlägt mit der Rute jeden Sohn, den er gern hat.] +Hebräer Heb 65 13 7 Haltet aus, wenn ihr gezüchtigt werdet. Gott behandelt euch wie Söhne. Denn wo ist ein Sohn, den sein Vater nicht züchtigt? +Hebräer Heb 65 13 8 Würdet ihr nicht gezüchtigt, wie es doch bisher allen ergangen ist, dann wäret ihr nicht wirklich seine Kinder, ihr wäret nicht seine Söhne. +Hebräer Heb 65 13 9 Ferner: An unseren leiblichen Vätern hatten wir harte Erzieher und wir achteten sie. Sollen wir uns dann nicht erst recht dem Vater der Geister unterwerfen und so das Leben haben? +Hebräer Heb 65 13 10 Jene haben uns für kurze Zeit nach ihrem Gutdünken in Zucht genommen; er aber tut es zu unserem Besten, damit wir Anteil an seiner Heiligkeit gewinnen. +Hebräer Heb 65 13 11 Jede Züchtigung scheint zwar für den Augenblick nicht Freude zu bringen, sondern Schmerz; später aber schenkt sie denen, die durch diese Schule gegangen sind, als Frucht den Frieden und die Gerechtigkeit. +Hebräer Heb 65 13 12 Darum [macht die erschlafften Hände wieder stark und die wankenden Knie wieder fest] +Hebräer Heb 65 13 13 und [ebnet die Wege für eure Füße,] damit die lahmen Glieder nicht ausgerenkt, sondern geheilt werden. +Hebräer Heb 65 13 14 [Strebt voll Eifer nach Frieden] mit allen und nach der Heiligung, ohne die keiner den Herrn sehen wird. +Hebräer Heb 65 13 15 Seht zu, dass niemand die Gnade Gottes verscherzt, [dass keine bittere Wurzel wächst und Schaden stiftet] und durch sie alle vergiftet werden, +Hebräer Heb 65 13 16 dass keiner unzüchtig ist oder gottlos wie [Esau,] der für eine einzige Mahlzeit sein [Erstgeburtsrecht verkaufte.] +Hebräer Heb 65 13 17 Ihr wisst auch, dass er verworfen wurde, als er später den Segen erben wollte; denn er fand keinen Weg zur Umkehr, obgleich er unter Tränen danach suchte. +Hebräer Heb 65 13 18 Denn ihr seid nicht zu einem sichtbaren, [lodernden Feuer] hingetreten, [zu dunklen Wolken, zu Finsternis und Sturmwind,] +Hebräer Heb 65 13 19 [zum Klang der Posaunen und zum Schall der Worte,] bei denen die Hörer flehten, diese Stimme solle nicht weiter zu ihnen reden; +Hebräer Heb 65 13 20 denn sie ertrugen nicht den Befehl: Sogar [ein Tier, das den Berg berührt, soll gesteinigt werden.] +Hebräer Heb 65 13 21 Ja, so furchtbar war die Erscheinung, dass Mose rief: Ich bin voll Angst und Schrecken. +Hebräer Heb 65 13 22 Ihr seid vielmehr zum Berg Zion hingetreten, zur Stadt des lebendigen Gottes, dem himmlischen Jerusalem, zu Tausenden von Engeln, zu einer festlichen Versammlung +Hebräer Heb 65 13 23 und zur Gemeinschaft der Erstgeborenen, die im Himmel verzeichnet sind; zu Gott, dem Richter aller, zu den Geistern der schon vollendeten Gerechten, +Hebräer Heb 65 13 24 zum Mittler eines neuen Bundes, Jesus, und zum Blut der Besprengung, das mächtiger ruft als das Blut Abels. +Hebräer Heb 65 13 25 Gebt Acht, dass ihr den nicht ablehnt, der redet. Jene haben ihn abgelehnt, als er auf Erden seine Gebote verkündete, und sind (dem Gericht) nicht entronnen; wie viel weniger dann wir, wenn wir uns von dem abwenden, der jetzt vom Himmel her spricht. +Hebräer Heb 65 13 26 Seine Stimme hat damals die Erde erschüttert, jetzt aber hat er verheißen: [Noch einmal lasse ich es beben,] aber nicht nur [die Erde] erschüttere ich, sondern auch [den Himmel.] +Hebräer Heb 65 13 27 Dieses [Noch einmal] weist auf die Umwandlung dessen hin, das, weil es erschaffen ist, erschüttert wird, damit das Unerschütterliche bleibt. +Hebräer Heb 65 13 28 Darum wollen wir dankbar sein, weil wir ein unerschütterliches Reich empfangen, und wollen Gott so dienen, wie es ihm gefällt, in ehrfürchtiger Scheu; +Hebräer Heb 65 13 29 denn unser [Gott ist verzehrendes Feuer.] +Hebräer Heb 65 14 1 Die Bruderliebe soll bleiben. +Hebräer Heb 65 14 2 Vergesst die Gastfreundschaft nicht; denn durch sie haben einige, ohne es zu ahnen, Engel beherbergt. +Hebräer Heb 65 14 3 Denkt an die Gefangenen, als wäret ihr mitgefangen; denkt an die Misshandelten, denn auch ihr lebt noch in eurem irdischen Leib. +Hebräer Heb 65 14 4 Die Ehe soll von allen in Ehren gehalten werden und das Ehebett bleibe unbefleckt; denn Unzüchtige und Ehebrecher wird Gott richten. +Hebräer Heb 65 14 5 Euer Leben sei frei von Habgier; seid zufrieden mit dem, was ihr habt; denn Gott hat versprochen: [Ich lasse dich nicht fallen und verlasse dich nicht.] +Hebräer Heb 65 14 6 Darum dürfen wir zuversichtlich sagen: [Der Herr ist mein Helfer, ich fürchte mich nicht.] /[Was können Menschen mir antun?] +Hebräer Heb 65 14 7 Denkt an eure Vorsteher, die euch das Wort Gottes verkündet haben; schaut auf das Ende ihres Lebens, und ahmt ihren Glauben nach! +Hebräer Heb 65 14 8 Jesus Christus ist derselbe gestern, heute und in Ewigkeit. +Hebräer Heb 65 14 9 Lasst euch nicht durch mancherlei fremde Lehren irreführen; denn es ist gut, das Herz durch Gnade zu stärken und nicht dadurch, dass man nach Speisevorschriften lebt, die noch keinem genützt haben. +Hebräer Heb 65 14 10 Wir haben einen Altar, von dem die nicht essen dürfen, die dem Zelt dienen. +Hebräer Heb 65 14 11 Denn die Körper der Tiere, [deren Blut] vom Hohenpriester [zur Sühnung der Sünde in das Heiligtum gebracht wird, werden außerhalb des Lagers verbrannt.] +Hebräer Heb 65 14 12 Deshalb hat auch Jesus, um durch sein eigenes Blut das Volk zu heiligen, außerhalb des Tores gelitten. +Hebräer Heb 65 14 13 Lasst uns also zu ihm [vor das Lager hinaus]ziehen und seine Schmach auf uns nehmen. +Hebräer Heb 65 14 14 Denn wir haben hier keine Stadt, die bestehen bleibt, sondern wir suchen die künftige. +Hebräer Heb 65 14 15 Durch ihn also lasst uns [Gott] allezeit [das Opfer des Lobes darbringen,] nämlich [die Frucht der Lippen,] die seinen Namen preisen. +Hebräer Heb 65 14 16 Vergesst nicht, Gutes zu tun und mit anderen zu teilen; denn an solchen Opfern hat Gott Gefallen. +Hebräer Heb 65 14 17 Gehorcht euren Vorstehern und ordnet euch ihnen unter, denn sie wachen über euch und müssen Rechenschaft darüber ablegen; sie sollen das mit Freude tun können, nicht mit Seufzen, denn das wäre zu eurem Schaden. +Hebräer Heb 65 14 18 Betet für uns! Zwar sind wir überzeugt, ein gutes Gewissen zu haben, weil wir in allem recht zu leben suchen; +Hebräer Heb 65 14 19 umso dringender aber bitte ich um euer Gebet, damit ich euch recht bald zurückgegeben werde. +Hebräer Heb 65 14 20 Der Gott des Friedens aber, der Jesus, unseren Herrn, [den] erhabenen [Hirten seiner Schafe,] von den Toten [heraufgeführt hat durch das Blut eines ewigen Bundes,] +Hebräer Heb 65 14 21 er mache euch tüchtig in allem Guten, damit ihr seinen Willen tut. Er bewirke in uns, was ihm gefällt, durch Jesus Christus, dem die Ehre sei in alle Ewigkeit. Amen. +Hebräer Heb 65 14 22 Schließlich bitte ich euch, Brüder, nehmt diese Mahnrede bereitwillig an; ich habe euch ja nur kurz geschrieben. +Hebräer Heb 65 14 23 wisst, dass unser Bruder Timotheus freigelassen worden ist; sobald er kommt, werde ich mit ihm zusammen euch besuchen. +Hebräer Heb 65 14 24 Grüßt alle eure Vorsteher und alle Heiligen! Es grüßen euch die Brüder aus Italien. +Hebräer Heb 65 14 25 Die Gnade sei mit euch allen! +Jakobus Jak 66 0 1 Die sieben Briefe, die dem Hebräerbrief folgen, werden seit alter Zeit »Katholische Briefe« genannt, weil sie nicht an bestimmte einzelne Gemeinden adressiert sind, sondern sich an einen größeren Leserkreis richten. »Katholisch« ist in diesem Zusammenhang im Sinn von »universal, allgemein« gebraucht. +Jakobus Jak 66 0 2 Der Verfasser dieses Briefs ist nach der Anschrift Jakobus, der »Knecht Gottes und Jesu Christi, des Herrn« (1,1). Damit kann nicht der Apostel Jakobus, der Sohn des Zebedäus, oder der andere Apostel Jakobus, der Sohn des Alphäus (Mk 3,17; Apg 1,13), gemeint sein, da in der Anschrift der Aposteltitel fehlt. Mit dem Verfasser, den die Anschrift nennt, ist offensichtlich Jakobus, der »Bruder des Herrn«, gemeint, der in Mk 6,3 erwähnt wird (Jakobus, »der Kleine«, Mk 15,40). Er gehörte nach der Auferstehung Jesu zum Kern der Urgemeinde in Jerusalem (vgl. Apg 1,14; 1 Kor 15,7; Gal 1,19; 2,9). Nach dem Weggang des Petrus (Apg 12,17) wurde Jakobus, der gesetzestreue und angesehene Judenchrist, Leiter dieser Gemeinde (Apg 21,17f). Er erlitt im Jahr 62 n. Chr. den Märtyrertod. +Jakobus Jak 66 0 3 Als Empfänger sind »die zwölf Stämme, die in der Zerstreuung leben«, genannt. Damit können die judenchristlichen Gemeinden in Palästina und anderen Ländern gemeint sein. Doch könnte der Ausdruck »die zwölf Stämme« auch eine symbolische Bezeichnung der ganzen Christenheit sein, die in dieser Welt wie in der Diaspora (»Zerstreuung« 1,1) lebt. Der Einfluss jüdischer Denk- und Redeweise ist in dem Brief jedenfalls deutlich erkennbar. +Jakobus Jak 66 0 4 Wenn Jakobus, der »Bruder des Herrn«, diesen Brief verfasst hat, muss er spätestens im Jahr 62 geschrieben sein. Nach anderer Auffassung ist dieses in gutem Griechisch abgefasste Schreiben erst gegen Ende des 1. Jahrhunderts entstanden, und zwar in Kreisen, die sich auf Jakobus berufen konnten. +Jakobus Jak 66 0 5 Der Jakobusbrief ist trotz des briefartigen Anfangs (1,1) kein eigentlicher Brief. Er hat auch keinen systematischen Aufbau. Es geht nicht um die Entfaltung oder Verteidigung von Lehren, sondern um die Mahnung zu einer tatkräftigen Verwirklichung des Evangeliums (mit Anklängen an die Bergpredigt). Die einzelnen Abschnitte sind nur lose miteinander verbunden. Grundlage ist der Glaube an Jesus Christus, den Herrn der Herrlichkeit, den kommenden Richter (2,1; 5,7-11). Der Glaube ist Gabe Gottes, er lebt vom Hören auf das Wort und macht den Menschen zum wahren Gottesdienst fähig: zur tätigen Liebe gegenüber den Armen (1,19-27; 2,1-13). +Jakobus Jak 66 0 6 Über das Verhältnis von Glauben und Werken handelt ausführlich der Abschnitt 2,14-26. Während Paulus in Röm 3,28 sagt, der Mensch werde durch Glauben gerecht, unabhängig von den »Werken des Gesetzes«, betont Jakobus, »dass der Mensch aufgrund seiner Werke gerecht wird, nicht durch den Glauben allein« (2,24). Doch stehen die Aussagen des Jakobusbriefs nicht in wirklichem Gegensatz zur Lehre des Paulus. Paulus spricht von »Werken des Gesetzes«, Jakobus aber meint die Taten der Nächstenliebe, ohne die auch für Paulus der Glaube nichtig wäre (vgl. Gal 5,6). +Jakobus Jak 66 0 7 Vom Inhalt des Briefs sind ferner zu nennen die Mahnungen zum Ausharren in Prüfungen, zum Gebet, die Warnung vor Lehrstreitigkeiten, vor einer Weisheit, die nicht von Gott kommt, und allgemein »vor jeder Befleckung durch die Welt«. Wichtig ist die Erwähnung der Krankensalbung in 5,14f (vgl. Mk 6,13). Jakobus Jak 66 1 1 Jakobus, Knecht Gottes und Jesu Christi, des Herrn, grüßt die zwölf Stämme, die in der Zerstreuung leben. Jakobus Jak 66 1 2 Seid voll Freude, meine Brüder, wenn ihr in mancherlei Versuchungen geratet. Jakobus Jak 66 1 3 Ihr wisst, dass die Prüfung eures Glaubens Ausdauer bewirkt. @@ -34895,305 +34985,324 @@ Jakobus Jak 66 5 17 Elija war ein Mensch wie wir; er betete inständig, es solle Jakobus Jak 66 5 18 Und er betete wieder; da gab der Himmel Regen und die Erde brachte ihre Früchte hervor. Jakobus Jak 66 5 19 Meine Brüder, wenn einer bei euch von der Wahrheit abirrt und jemand ihn zur Umkehr bewegt, Jakobus Jak 66 5 20 dann sollt ihr wissen: Wer einen Sünder, der auf Irrwegen ist, zur Umkehr bewegt, der rettet ihn vor dem Tod und [deckt] viele [Sünden zu.] -1 Petrus 1Petr 67 1 1 Petrus, Apostel Jesu Christi, an die Auserwählten, die als Fremde in Pontus, Galatien, Kappadozien, der Provinz Asien und Bithynien in der Zerstreuung leben, -1 Petrus 1Petr 67 1 2 von Gott, dem Vater, von jeher ausersehen und durch den Geist geheiligt, um Jesus Christus gehorsam zu sein und mit seinem Blut besprengt zu werden. Gnade sei mit euch und Friede in Fülle. -1 Petrus 1Petr 67 1 3 Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus: Er hat uns in seinem großen Erbarmen neu geboren, damit wir durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten eine lebendige Hoffnung haben -1 Petrus 1Petr 67 1 4 und das unzerstörbare, makellose und unvergängliche Erbe empfangen, das im Himmel für euch aufbewahrt ist. -1 Petrus 1Petr 67 1 5 Gottes Macht behütet euch durch den Glauben, damit ihr das Heil erlangt, das am Ende der Zeit offenbart werden soll. -1 Petrus 1Petr 67 1 6 Deshalb seid ihr voll Freude, obwohl ihr jetzt vielleicht kurze Zeit unter mancherlei Prüfungen leiden müsst. -1 Petrus 1Petr 67 1 7 Dadurch soll sich euer Glaube bewähren und es wird sich zeigen, dass er wertvoller ist als Gold, das im Feuer geprüft wurde und doch vergänglich ist. So wird (eurem Glauben) Lob, Herrlichkeit und Ehre zuteil bei der Offenbarung Jesu Christi. -1 Petrus 1Petr 67 1 8 Ihn habt ihr nicht gesehen und dennoch liebt ihr ihn; ihr seht ihn auch jetzt nicht; aber ihr glaubt an ihn und jubelt in unsagbarer, von himmlischer Herrlichkeit verklärter Freude, -1 Petrus 1Petr 67 1 9 da ihr das Ziel des Glaubens erreichen werdet: euer Heil. -1 Petrus 1Petr 67 1 10 Nach diesem Heil haben die Propheten gesucht und geforscht und sie haben über die Gnade geweissagt, die für euch bestimmt ist. -1 Petrus 1Petr 67 1 11 Sie haben nachgeforscht, auf welche Zeit und welche Umstände der in ihnen wirkende Geist Christi hindeute, der die Leiden Christi und die darauf folgende Herrlichkeit im Voraus bezeugte. -1 Petrus 1Petr 67 1 12 Den Propheten wurde offenbart, dass sie damit nicht sich selbst, sondern euch dienten; und jetzt ist euch dies alles von denen verkündet worden, die euch in der Kraft des vom Himmel gesandten Heiligen Geistes das Evangelium gebracht haben. Das alles zu sehen ist sogar das Verlangen der Engel. -1 Petrus 1Petr 67 1 13 Deshalb umgürtet euch und macht euch bereit! Seid nüchtern und setzt eure Hoffnung ganz auf die Gnade, die euch bei der Offenbarung Jesu Christi geschenkt wird. -1 Petrus 1Petr 67 1 14 Seid gehorsame Kinder und lasst euch nicht mehr von euren Begierden treiben wie früher, in der Zeit eurer Unwissenheit. -1 Petrus 1Petr 67 1 15 Wie er, der euch berufen hat, heilig ist, so soll auch euer ganzes Leben heilig werden. -1 Petrus 1Petr 67 1 16 Denn es heißt in der Schrift: [Seid heilig, denn ich bin heilig.] -1 Petrus 1Petr 67 1 17 Und wenn ihr den als Vater anruft, der jeden ohne Ansehen der Person nach seinem Tun beurteilt, dann führt auch, solange ihr in der Fremde seid, ein Leben in Gottesfurcht. -1 Petrus 1Petr 67 1 18 Ihr wisst, dass ihr aus eurer sinnlosen, von den Vätern ererbten Lebensweise nicht um einen vergänglichen Preis [losgekauft] wurdet, [nicht um Silber] oder Gold, -1 Petrus 1Petr 67 1 19 sondern mit dem kostbaren Blut Christi, des Lammes ohne Fehl und Makel. -1 Petrus 1Petr 67 1 20 Er war schon vor der Erschaffung der Welt dazu ausersehen und euretwegen ist er am Ende der Zeiten erschienen. -1 Petrus 1Petr 67 1 21 Durch ihn seid ihr zum Glauben an Gott gekommen, der ihn von den Toten auferweckt und ihm die Herrlichkeit gegeben hat, sodass ihr an Gott glauben und auf ihn hoffen könnt. -1 Petrus 1Petr 67 1 22 Der Wahrheit gehorsam, habt ihr euer Herz rein gemacht für eine aufrichtige Bruderliebe; darum hört nicht auf, einander von Herzen zu lieben. -1 Petrus 1Petr 67 1 23 Ihr seid neu geboren worden, nicht aus vergänglichem, sondern aus unvergänglichem Samen: aus Gottes Wort, das lebt und das bleibt. -1 Petrus 1Petr 67 1 24 Denn [alles Sterbliche ist wie Gras] /[und all seine Schönheit ist wie die Blume im Gras. Das Gras verdorrt und die Blume verwelkt;] / -1 Petrus 1Petr 67 1 25 [doch das Wort des Herrn bleibt in Ewigkeit.] Dieses [Wort] ist das Evangelium, das euch verkündet worden ist. -1 Petrus 1Petr 67 2 1 Legt also alle Bosheit ab, alle Falschheit und Heuchelei, allen Neid und alle Verleumdung. -1 Petrus 1Petr 67 2 2 Verlangt, gleichsam als neugeborene Kinder, nach der unverfälschten, geistigen Milch, damit ihr durch sie heranwachst und das Heil erlangt. -1 Petrus 1Petr 67 2 3 Denn ihr habt [erfahren, wie gütig der Herr ist.] -1 Petrus 1Petr 67 2 4 Kommt zu ihm, dem lebendigen [Stein,] der von den Menschen verworfen, aber von Gott [auserwählt und geehrt] worden ist. -1 Petrus 1Petr 67 2 5 Lasst euch als lebendige Steine zu einem geistigen Haus aufbauen, zu einer heiligen Priesterschaft, um durch Jesus Christus geistige Opfer darzubringen, die Gott gefallen. -1 Petrus 1Petr 67 2 6 Denn es heißt in der Schrift: [Seht her, ich lege in Zion einen auserwählten Stein,] /[einen Eckstein, den ich in Ehren halte;] /[wer an ihn glaubt, der geht nicht zugrunde.] -1 Petrus 1Petr 67 2 7 Euch, die ihr glaubt, gilt diese Ehre. Für jene aber, die nicht glauben, ist dieser [Stein, den die Bauleute verworfen haben, zum Eckstein geworden,] -1 Petrus 1Petr 67 2 8 [zum Stein, an den man anstößt, und zum Felsen, an dem man zu Fall kommt.] Sie stoßen sich an ihm, weil sie dem Wort nicht gehorchen; doch dazu sind sie bestimmt. -1 Petrus 1Petr 67 2 9 Ihr aber seid [ein auserwähltes Geschlecht, eine königliche Priesterschaft, ein heiliger Stamm, ein Volk, das sein besonderes Eigentum wurde, damit ihr die großen Taten dessen verkündet,] der euch aus der Finsternis in sein wunderbares Licht gerufen hat. -1 Petrus 1Petr 67 2 10 Einst wart ihr [nicht sein Volk,] jetzt aber seid ihr [Gottes Volk;] einst gab es für euch [kein Erbarmen,] jetzt aber habt ihr [Erbarmen gefunden.] -1 Petrus 1Petr 67 2 11 Liebe Brüder, da ihr Fremde und Gäste seid in dieser Welt, ermahne ich euch: Gebt den irdischen Begierden nicht nach, die gegen die Seele kämpfen. -1 Petrus 1Petr 67 2 12 Führt unter den Heiden ein rechtschaffenes Leben, damit sie, die euch jetzt als Übeltäter verleumden, durch eure guten Taten zur Einsicht kommen und Gott preisen am Tag der Heimsuchung. -1 Petrus 1Petr 67 2 13 Unterwerft euch um des Herrn willen jeder menschlichen Ordnung: dem Kaiser, weil er über allen steht, -1 Petrus 1Petr 67 2 14 den Statthaltern, weil sie von ihm entsandt sind, um die zu bestrafen, die Böses tun, und die auszuzeichnen, die Gutes tun. -1 Petrus 1Petr 67 2 15 Denn es ist der Wille Gottes, dass ihr durch eure guten Taten die Unwissenheit unverständiger Menschen zum Schweigen bringt. -1 Petrus 1Petr 67 2 16 Handelt als Freie, aber nicht als solche, die die Freiheit als Deckmantel für das Böse nehmen, sondern wie Knechte Gottes. -1 Petrus 1Petr 67 2 17 Erweist allen Menschen Ehre, liebt die Brüder, fürchtet Gott und ehrt den Kaiser! -1 Petrus 1Petr 67 2 18 Ihr Sklaven, ordnet euch in aller Ehrfurcht euren Herren unter, nicht nur den guten und freundlichen, sondern auch den launenhaften. -1 Petrus 1Petr 67 2 19 Denn es ist eine Gnade, wenn jemand deswegen Kränkungen erträgt und zu Unrecht leidet, weil er sich in seinem Gewissen nach Gott richtet. -1 Petrus 1Petr 67 2 20 Ist es vielleicht etwas Besonderes, wenn ihr wegen einer Verfehlung Schläge erduldet? Wenn ihr aber recht handelt und trotzdem Leiden erduldet, das ist eine Gnade in den Augen Gottes. -1 Petrus 1Petr 67 2 21 Dazu seid ihr berufen worden; denn auch Christus hat für euch gelitten und euch ein Beispiel gegeben, damit ihr seinen Spuren folgt. -1 Petrus 1Petr 67 2 22 [Er hat keine Sünde begangen] /[und in seinem Mund war kein trügerisches Wort.] -1 Petrus 1Petr 67 2 23 Er wurde geschmäht, schmähte aber nicht; /er litt, drohte aber nicht, /sondern überließ seine Sache dem gerechten Richter. -1 Petrus 1Petr 67 2 24 Er hat unsere Sünden mit seinem Leib auf das Holz des Kreuzes getragen, damit wir tot seien für die Sünden und für die Gerechtigkeit leben. [Durch seine Wunden seid ihr geheilt.] -1 Petrus 1Petr 67 2 25 Denn ihr hattet euch [verirrt wie Schafe,] jetzt aber seid ihr heimgekehrt zum Hirten und Bischof eurer Seelen. -1 Petrus 1Petr 67 3 1 Ebenso sollt ihr Frauen euch euren Männern unterordnen, damit auch sie, falls sie dem Wort (des Evangeliums) nicht gehorchen, durch das Leben ihrer Frauen ohne Worte gewonnen werden, -1 Petrus 1Petr 67 3 2 wenn sie sehen, wie ehrfürchtig und rein ihr lebt. -1 Petrus 1Petr 67 3 3 Nicht auf äußeren Schmuck sollt ihr Wert legen, auf Haartracht, Gold und prächtige Kleider, -1 Petrus 1Petr 67 3 4 sondern was im Herzen verborgen ist, das sei euer unvergänglicher Schmuck: ein sanftes und ruhiges Wesen. Das ist wertvoll in Gottes Augen. -1 Petrus 1Petr 67 3 5 So haben sich einst auch die heiligen Frauen geschmückt, die ihre Hoffnung auf Gott setzten: Sie ordneten sich ihren Männern unter. -1 Petrus 1Petr 67 3 6 Sara gehorchte Abraham und nannte ihn ihren Herrn. Ihre Kinder seid ihr geworden, wenn ihr recht handelt und euch vor keiner Einschüchterung fürchtet. -1 Petrus 1Petr 67 3 7 Ebenso sollt ihr Männer im Umgang mit euren Frauen rücksichtsvoll sein, denn sie sind der schwächere Teil; ehrt sie, denn auch sie sind Erben der Gnade des Lebens. So wird euren Gebeten nichts mehr im Weg stehen. -1 Petrus 1Petr 67 3 8 Endlich aber: seid alle eines Sinnes, voll Mitgefühl und brüderlicher Liebe, seid barmherzig und demütig! -1 Petrus 1Petr 67 3 9 Vergeltet nicht Böses mit Bösem noch Kränkung mit Kränkung! Stattdessen segnet; denn ihr seid dazu berufen, Segen zu erlangen. -1 Petrus 1Petr 67 3 10 Es heißt nämlich: [Wer das Leben liebt] /[und gute Tage zu sehen wünscht, der bewahre seine Zunge vor Bösem] /[und seine Lippen vor falscher Rede.] -1 Petrus 1Petr 67 3 11 [Er meide das Böse und tue das Gute;] /[er suche Frieden und jage ihm nach.] -1 Petrus 1Petr 67 3 12 Denn [die Augen des Herrn blicken auf die Gerechten] /[und seine Ohren hören ihr Flehen;] /[aber das Antlitz des Herrn richtet sich gegen die Bösen.] -1 Petrus 1Petr 67 3 13 Und wer wird euch Böses zufügen, wenn ihr euch voll Eifer um das Gute bemüht? -1 Petrus 1Petr 67 3 14 Aber auch wenn ihr um der Gerechtigkeit willen leiden müsst, seid ihr selig zu preisen. [Fürchtet euch nicht vor ihnen und lasst euch nicht erschrecken,] -1 Petrus 1Petr 67 3 15 sondern [haltet] in eurem Herzen Christus, [den Herrn, heilig!] Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der nach der Hoffnung fragt, die euch erfüllt; -1 Petrus 1Petr 67 3 16 aber antwortet bescheiden und ehrfürchtig, denn ihr habt ein reines Gewissen. Dann werden die, die euch beschimpfen, weil ihr in (der Gemeinschaft mit) Christus ein rechtschaffenes Leben führt, sich wegen ihrer Verleumdungen schämen müssen. -1 Petrus 1Petr 67 3 17 Es ist besser, für gute Taten zu leiden, wenn es Gottes Wille ist, als für böse. -1 Petrus 1Petr 67 3 18 Denn auch Christus ist der Sünden wegen ein einziges Mal gestorben, er, der Gerechte, für die Ungerechten, um euch zu Gott hinzuführen; dem Fleisch nach wurde er getötet, dem Geist nach lebendig gemacht. -1 Petrus 1Petr 67 3 19 So ist er auch zu den Geistern gegangen, die im Gefängnis waren, und hat ihnen gepredigt. -1 Petrus 1Petr 67 3 20 Diese waren einst ungehorsam, als Gott in den Tagen Noachs geduldig wartete, während die Arche gebaut wurde; in ihr wurden nur wenige, nämlich acht Menschen, durch das Wasser gerettet. -1 Petrus 1Petr 67 3 21 Dem entspricht die Taufe, die jetzt euch rettet. Sie dient nicht dazu, den Körper von Schmutz zu reinigen, sondern sie ist eine Bitte an Gott um ein reines Gewissen aufgrund der Auferstehung Jesu Christi, -1 Petrus 1Petr 67 3 22 der in den Himmel gegangen ist; dort ist er zur Rechten Gottes und Engel, Gewalten und Mächte sind ihm unterworfen. -1 Petrus 1Petr 67 4 1 Da Christus im Fleisch gelitten hat, wappnet auch ihr euch mit diesem Gedanken: Wer im Fleisch gelitten hat, für den hat die Sünde ein Ende. -1 Petrus 1Petr 67 4 2 Darum richtet euch, solange ihr noch auf Erden lebt, nicht mehr nach den menschlichen Begierden, sondern nach dem Willen Gottes! -1 Petrus 1Petr 67 4 3 Denn lange genug habt ihr in der vergangenen Zeit das heidnische Treiben mitgemacht und habt ein ausschweifendes Leben voller Begierden geführt, habt getrunken, geprasst, gezecht und unerlaubten Götzenkult getrieben. -1 Petrus 1Petr 67 4 4 Jetzt erregt es ihren Unwillen und sie lästern, weil ihr euch nicht mehr in diesen Strudel der Leidenschaften hineinreißen lasst. -1 Petrus 1Petr 67 4 5 Aber sie werden vor dem Rechenschaft ablegen müssen, der schon bereitsteht, um die Lebenden und die Toten zu richten. -1 Petrus 1Petr 67 4 6 Denn auch Toten ist das Evangelium dazu verkündet worden, dass sie wie Menschen gerichtet werden im Fleisch, aber wie Gott das Leben haben im Geist. -1 Petrus 1Petr 67 4 7 Das Ende aller Dinge ist nahe. Seid also besonnen und nüchtern und betet! -1 Petrus 1Petr 67 4 8 Vor allem haltet fest an der Liebe zueinander; denn [die Liebe deckt] viele [Sünden zu.] -1 Petrus 1Petr 67 4 9 Seid untereinander gastfreundlich, ohne zu murren. -1 Petrus 1Petr 67 4 10 Dient einander als gute Verwalter der vielfältigen Gnade Gottes, jeder mit der Gabe, die er empfangen hat. -1 Petrus 1Petr 67 4 11 Wer redet, der rede mit den Worten, die Gott ihm gibt; wer dient, der diene aus der Kraft, die Gott verleiht. So wird in allem Gott verherrlicht durch Jesus Christus. Sein ist die Herrlichkeit und die Macht in alle Ewigkeit. Amen. -1 Petrus 1Petr 67 4 12 Liebe Brüder, lasst euch durch die Feuersglut, die zu eurer Prüfung über euch gekommen ist, nicht verwirren, als ob euch etwas Ungewöhnliches zustoße. -1 Petrus 1Petr 67 4 13 Stattdessen freut euch, dass ihr Anteil an den Leiden Christi habt; denn so könnt ihr auch bei der Offenbarung seiner Herrlichkeit voll Freude jubeln. -1 Petrus 1Petr 67 4 14 Wenn ihr wegen des Namens Christi beschimpft werdet, seid ihr selig zu preisen; denn der Geist der Herrlichkeit, [der Geist Gottes, ruht] auf euch. -1 Petrus 1Petr 67 4 15 Wenn einer von euch leiden muss, soll es nicht deswegen sein, weil er ein Mörder oder ein Dieb ist, weil er Böses tut oder sich in fremde Angelegenheiten einmischt. -1 Petrus 1Petr 67 4 16 Wenn er aber leidet, weil er Christ ist, dann soll er sich nicht schämen, sondern Gott verherrlichen, indem er sich zu diesem Namen bekennt. -1 Petrus 1Petr 67 4 17 Denn jetzt ist die Zeit, in der das Gericht beim Haus Gottes beginnt; wenn es aber bei uns anfängt, wie wird dann das Ende derer sein, die dem Evangelium Gottes nicht gehorchen? -1 Petrus 1Petr 67 4 18 Und [wenn der Gerechte kaum gerettet wird, wo wird man dann die Frevler und Sünder finden]? -1 Petrus 1Petr 67 4 19 Darum sollen alle, die nach dem Willen Gottes leiden müssen, Gutes tun und dadurch ihr Leben dem treuen Schöpfer anbefehlen. -1 Petrus 1Petr 67 5 1 Eure Ältesten ermahne ich, da ich ein Ältester bin wie sie und ein Zeuge der Leiden Christi und auch an der Herrlichkeit teilhaben soll, die sich offenbaren wird: -1 Petrus 1Petr 67 5 2 Sorgt als Hirten für die euch anvertraute Herde Gottes, nicht aus Zwang, sondern freiwillig, wie Gott es will; auch nicht aus Gewinnsucht, sondern aus Neigung; -1 Petrus 1Petr 67 5 3 seid nicht Beherrscher eurer Gemeinden, sondern Vorbilder für die Herde! -1 Petrus 1Petr 67 5 4 Wenn dann der oberste Hirt erscheint, werdet ihr den nie verwelkenden Kranz der Herrlichkeit empfangen. -1 Petrus 1Petr 67 5 5 Sodann, ihr Jüngeren: ordnet euch den Ältesten unter! Alle aber begegnet einander in Demut! Denn [Gott tritt den Stolzen entgegen, den Demütigen aber schenkt er seine Gnade.] -1 Petrus 1Petr 67 5 6 Beugt euch also in Demut unter die mächtige Hand Gottes, damit er euch erhöht, wenn die Zeit gekommen ist. -1 Petrus 1Petr 67 5 7 [Werft] alle [eure Sorge auf ihn,] denn er kümmert sich um euch. -1 Petrus 1Petr 67 5 8 Seid nüchtern und wachsam! Euer Widersacher, der Teufel, geht wie ein brüllender Löwe umher und sucht, wen er verschlingen kann. -1 Petrus 1Petr 67 5 9 Leistet ihm Widerstand in der Kraft des Glaubens! Wisst, dass eure Brüder in der ganzen Welt die gleichen Leiden ertragen müssen! -1 Petrus 1Petr 67 5 10 Der Gott aller Gnade aber, der euch in (der Gemeinschaft mit) Christus zu seiner ewigen Herrlichkeit berufen hat, wird euch, die ihr kurze Zeit leiden müsst, wieder aufrichten, stärken, kräftigen und auf festen Grund stellen. -1 Petrus 1Petr 67 5 11 Sein ist die Macht in Ewigkeit. Amen. -1 Petrus 1Petr 67 5 12 Durch den Bruder Silvanus, den ich für treu halte, habe ich euch kurz geschrieben; ich habe euch ermahnt und habe bezeugt, dass dies die wahre Gnade Gottes ist, in der ihr stehen sollt. -1 Petrus 1Petr 67 5 13 Es grüßen euch die Mitauserwählten in Babylon und mein Sohn Markus. -1 Petrus 1Petr 67 5 14 Grüßt einander mit dem Kuss der Liebe! Friede sei mit euch allen, die ihr in (der Gemeinschaft mit) Christus seid. -2 Petrus 2Petr 68 1 1 Simon Petrus, Knecht und Apostel Jesu Christi, an alle, die durch die Gerechtigkeit unseres Gottes und Retters Jesus Christus den gleichen kostbaren Glauben erlangt haben wie wir. -2 Petrus 2Petr 68 1 2 Gnade sei mit euch und Friede in Fülle durch die Erkenntnis Gottes und Jesu, unseres Herrn. -2 Petrus 2Petr 68 1 3 Alles, was für unser Leben und unsere Frömmigkeit gut ist, hat seine göttliche Macht uns geschenkt; sie hat uns den erkennen lassen, der uns durch seine Herrlichkeit und Kraft berufen hat. -2 Petrus 2Petr 68 1 4 Durch sie wurden uns die kostbaren und überaus großen Verheißungen geschenkt, damit ihr der verderblichen Begierde, die in der Welt herrscht, entflieht und an der göttlichen Natur Anteil erhaltet. -2 Petrus 2Petr 68 1 5 Darum setzt allen Eifer daran, mit eurem Glauben die Tugend zu verbinden, mit der Tugend die Erkenntnis, -2 Petrus 2Petr 68 1 6 mit der Erkenntnis die Selbstbeherrschung, mit der Selbstbeherrschung die Ausdauer, mit der Ausdauer die Frömmigkeit, -2 Petrus 2Petr 68 1 7 mit der Frömmigkeit die Brüderlichkeit und mit der Brüderlichkeit die Liebe. -2 Petrus 2Petr 68 1 8 Wenn dies alles bei euch vorhanden ist und wächst, dann nimmt es euch die Trägheit und Unfruchtbarkeit, sodass ihr Jesus Christus, unseren Herrn, immer tiefer erkennt. -2 Petrus 2Petr 68 1 9 Wem dies aber fehlt, der ist blind und kurzsichtig; er hat vergessen, dass er gereinigt worden ist von seinen früheren Sünden. -2 Petrus 2Petr 68 1 10 Deshalb, meine Brüder, bemüht euch noch mehr darum, dass eure Berufung und Erwählung Bestand hat. Wenn ihr das tut, werdet ihr niemals scheitern. -2 Petrus 2Petr 68 1 11 Dann wird euch in reichem Maß gewährt, in das ewige Reich unseres Herrn und Retters Jesus Christus einzutreten. -2 Petrus 2Petr 68 1 12 Darum will ich euch immer an das alles erinnern, obwohl ihr es schon wisst und in der Wahrheit gefestigt seid, die ihr empfangen habt. -2 Petrus 2Petr 68 1 13 Ich halte es nämlich für richtig, euch daran zu erinnern, solange ich noch in diesem Zelt lebe, und euch dadurch wach zu halten; -2 Petrus 2Petr 68 1 14 denn ich weiß, dass mein Zelt bald abgebrochen wird, wie mir auch Jesus Christus, unser Herr, offenbart hat. -2 Petrus 2Petr 68 1 15 Ich will aber dafür sorgen, dass ihr auch nach meinem Tod euch jederzeit daran erinnern könnt. -2 Petrus 2Petr 68 1 16 Denn wir sind nicht irgendwelchen klug ausgedachten Geschichten gefolgt, als wir euch die machtvolle Ankunft Jesu Christi, unseres Herrn, verkündeten, sondern wir waren Augenzeugen seiner Macht und Größe. -2 Petrus 2Petr 68 1 17 Er hat von Gott, dem Vater, Ehre und Herrlichkeit empfangen; denn er hörte die Stimme der erhabenen Herrlichkeit, die zu ihm sprach: Das ist mein geliebter Sohn, an dem ich Gefallen gefunden habe. -2 Petrus 2Petr 68 1 18 Diese Stimme, die vom Himmel kam, haben wir gehört, als wir mit ihm auf dem heiligen Berg waren. -2 Petrus 2Petr 68 1 19 Dadurch ist das Wort der Propheten für uns noch sicherer geworden und ihr tut gut daran, es zu beachten; denn es ist ein Licht, das an einem finsteren Ort scheint, bis der Tag anbricht und der Morgenstern aufgeht in eurem Herzen. -2 Petrus 2Petr 68 1 20 Bedenkt dabei vor allem dies: Keine Weissagung der Schrift darf eigenmächtig ausgelegt werden; -2 Petrus 2Petr 68 1 21 denn niemals wurde eine Weissagung ausgesprochen, weil ein Mensch es wollte, sondern vom Heiligen Geist getrieben haben Menschen im Auftrag Gottes geredet. -2 Petrus 2Petr 68 2 1 Es gab aber auch falsche Propheten im Volk; so wird es auch bei euch falsche Lehrer geben. Sie werden verderbliche Irrlehren verbreiten und den Herrscher, der sie freigekauft hat, verleugnen; doch dadurch werden sie sich selbst bald ins Verderben stürzen. -2 Petrus 2Petr 68 2 2 Bei ihren Ausschweifungen werden sie viele Anhänger finden und ihretwegen wird der Weg der Wahrheit in Verruf kommen. -2 Petrus 2Petr 68 2 3 In ihrer Habgier werden sie euch mit verlogenen Worten zu kaufen versuchen; aber das Gericht über sie bereitet sich schon seit langem vor und das Verderben, das ihnen droht, schläft nicht. -2 Petrus 2Petr 68 2 4 Gott hat auch die Engel, die gesündigt haben, nicht verschont, sondern sie in die finsteren Höhlen der Unterwelt verstoßen und hält sie dort eingeschlossen bis zum Gericht. -2 Petrus 2Petr 68 2 5 Er hat auch die frühere Welt nicht verschont, nur Noach, den Verkünder der Gerechtigkeit, hat er zusammen mit sieben anderen als achten bewahrt, als er die Flut über die Welt der Gottlosen brachte. -2 Petrus 2Petr 68 2 6 Auch die Städte Sodom und Gomorra hat er eingeäschert und zum Untergang verurteilt, als ein Beispiel für alle Gottlosen in späteren Zeiten. -2 Petrus 2Petr 68 2 7 Den gerechten Lot aber, der unter dem ausschweifenden Leben der Gottesverächter litt, hat er gerettet; -2 Petrus 2Petr 68 2 8 denn dieser Gerechte, der mitten unter ihnen wohnte, musste Tag für Tag ihr gesetzwidriges Tun sehen und hören, und das quälte den gerechten Mann Tag für Tag. -2 Petrus 2Petr 68 2 9 Der Herr kann die Frommen aus der Prüfung retten; bei den Ungerechten aber kann er warten, um sie am Tag des Gerichts zu bestrafen, [10a] besonders die, die sich von der schmutzigen Begierde ihres Körpers beherrschen lassen und die Macht des Herrn verachten. -2 Petrus 2Petr 68 2 10 [10b] Diese frechen und anmaßenden Menschen schrecken nicht davor zurück, die überirdischen Mächte zu lästern, -2 Petrus 2Petr 68 2 11 während die Engel, die ihnen an Stärke und Macht überlegen sind, beim Herrn nicht über sie urteilen und lästern. -2 Petrus 2Petr 68 2 12 Diese Menschen aber sind wie unvernünftige Tiere, die von Natur aus dazu geboren sind, gefangen zu werden und umzukommen. Sie lästern über Dinge, die sie nicht verstehen; doch sie werden umkommen, wie die Tiere umkommen, -2 Petrus 2Petr 68 2 13 und als Lohn für ihr Unrecht werden sie Unrecht erleiden. Sie halten es für ein Vergnügen, bei Tag ein üppiges Leben zu führen; ein schmutziger Schandfleck sind sie, wenn sie in ihrer trügerischen Genusssucht mit euch prassen und schwelgen. -2 Petrus 2Petr 68 2 14 Sie haben nur Augen für die Ehebrecherin und sind unersättlich in der Sünde. Sie locken haltlose Menschen an, deren Sinn nicht gefestigt ist; ihr Herz ist in der Habgier geübt, sie sind Kinder des Fluches. -2 Petrus 2Petr 68 2 15 Sie haben den geraden Weg verlassen und sind in die Irre gegangen. Sie folgten dem Weg Bileams, des Sohnes Bosors; ihm ging es nur um den Lohn für sein Unrecht, -2 Petrus 2Petr 68 2 16 aber er wurde wegen seines Vergehens zurechtgewiesen: Ein stummes Lasttier redete mit menschlicher Stimme und verhinderte das wahnwitzige Vorhaben des Propheten. -2 Petrus 2Petr 68 2 17 Diese Menschen sind Quellen ohne Wasser, sie sind Wolken, die der Sturm vor sich herjagt; für sie ist die dunkelste Finsternis bestimmt. -2 Petrus 2Petr 68 2 18 Sie führen geschwollene und nichts sagende Reden; sie lassen sich von ihren fleischlichen Begierden treiben und locken mit ihren Ausschweifungen die Menschen an, die sich eben erst von denen getrennt haben, die im Irrtum leben. -2 Petrus 2Petr 68 2 19 Freiheit versprechen sie ihnen und sind doch selbst Sklaven des Verderbens; denn von wem jemand überwältigt worden ist, dessen Sklave ist er. -2 Petrus 2Petr 68 2 20 Sie waren dem Schmutz der Welt entronnen, weil sie den Herrn und Retter Jesus Christus erkannt hatten; wenn sie sich aber von neuem davon fangen und überwältigen lassen, dann steht es mit ihnen am Ende schlimmer als vorher. -2 Petrus 2Petr 68 2 21 Es wäre besser für sie, den Weg der Gerechtigkeit gar nicht erkannt zu haben, als ihn erkannt zu haben und sich danach wieder von dem heiligen Gebot abzuwenden, das ihnen überliefert worden ist. -2 Petrus 2Petr 68 2 22 Auf sie trifft das wahre Sprichwort zu: [Der Hund kehrt zurück zu dem, was er erbrochen hat,] und: Die gewaschene Sau wälzt sich wieder im Dreck. -2 Petrus 2Petr 68 3 1 Das ist schon der zweite Brief, den ich euch schreibe, liebe Brüder. In beiden will ich eure klare Einsicht wachrufen und euch erinnern: -2 Petrus 2Petr 68 3 2 Denkt an die Worte, die von den heiligen Propheten im Voraus verkündet worden sind, und an das Gebot des Herrn und Retters, das eure Apostel euch überliefert haben. -2 Petrus 2Petr 68 3 3 Vor allem sollt ihr eines wissen: Am Ende der Tage werden Spötter kommen, die sich nur von ihren Begierden leiten lassen und höhnisch sagen: -2 Petrus 2Petr 68 3 4 Wo bleibt denn seine verheißene Ankunft? Seit die Väter entschlafen sind, ist alles geblieben, wie es seit Anfang der Schöpfung war. -2 Petrus 2Petr 68 3 5 Wer das behauptet, übersieht, dass es einst einen Himmel gab und eine Erde, die durch das Wort Gottes aus Wasser entstand und durch das Wasser Bestand hatte. -2 Petrus 2Petr 68 3 6 Durch beides ging die damalige Welt zugrunde, als sie vom Wasser überflutet wurde. -2 Petrus 2Petr 68 3 7 Der jetzige Himmel aber und die jetzige Erde sind durch dasselbe Wort für das Feuer aufgespart worden. Sie werden bewahrt bis zum Tag des Gerichts, an dem die Gottlosen zugrunde gehen. -2 Petrus 2Petr 68 3 8 Das eine aber, liebe Brüder, dürft ihr nicht übersehen: dass beim Herrn ein Tag wie tausend Jahre und tausend Jahre wie ein Tag sind. -2 Petrus 2Petr 68 3 9 Der Herr zögert nicht mit der Erfüllung der Verheißung, wie einige meinen, die von Verzögerung reden; er ist nur geduldig mit euch, weil er nicht will, dass jemand zugrunde geht, sondern dass alle sich bekehren. -2 Petrus 2Petr 68 3 10 Der Tag des Herrn wird aber kommen wie ein Dieb. Dann wird der Himmel prasselnd vergehen, die Elemente werden verbrannt und aufgelöst, die Erde und alles, was auf ihr ist, werden (nicht mehr) gefunden. -2 Petrus 2Petr 68 3 11 Wenn sich das alles in dieser Weise auflöst: wie heilig und fromm müsst ihr dann leben, -2 Petrus 2Petr 68 3 12 den Tag Gottes erwarten und seine Ankunft beschleunigen! An jenem Tag wird sich der Himmel im Feuer auflösen und die Elemente werden im Brand zerschmelzen. -2 Petrus 2Petr 68 3 13 Dann erwarten wir, seiner Verheißung gemäß, [einen neuen Himmel] und [eine neue Erde,] in denen die Gerechtigkeit wohnt. -2 Petrus 2Petr 68 3 14 Weil ihr das erwartet, liebe Brüder, bemüht euch darum, von ihm ohne Makel und Fehler und in Frieden angetroffen zu werden. -2 Petrus 2Petr 68 3 15 Seid überzeugt, dass die Geduld unseres Herrn eure Rettung ist. Das hat euch auch unser geliebter Bruder Paulus mit der ihm geschenkten Weisheit geschrieben; -2 Petrus 2Petr 68 3 16 es steht in allen seinen Briefen, in denen er davon spricht. In ihnen ist manches schwer zu verstehen und die Unwissenden, die noch nicht gefestigt sind, verdrehen diese Stellen ebenso wie die übrigen Schriften zu ihrem eigenen Verderben. -2 Petrus 2Petr 68 3 17 Ihr aber, liebe Brüder, sollt das im Voraus wissen und Acht geben, dass ihr euch nicht von dem Irrtum der Gottesverächter mitreißen lasst, euren Halt verliert und zu Fall kommt. -2 Petrus 2Petr 68 3 18 Wachset in der Gnade und Erkenntnis unseres Herrn und Retters Jesus Christus! Ihm gebührt die Herrlichkeit, jetzt und bis zum Tag der Ewigkeit. Amen. -1 Johannes 1Joh 69 1 1 Was von Anfang an war, was wir gehört haben, was wir mit unseren Augen gesehen, was wir geschaut und was unsere Hände angefasst haben, das verkünden wir: das Wort des Lebens. -1 Johannes 1Joh 69 1 2 Denn das Leben wurde offenbart; wir haben gesehen und bezeugen und verkünden euch das ewige Leben, das beim Vater war und uns offenbart wurde. -1 Johannes 1Joh 69 1 3 Was wir gesehen und gehört haben, das verkünden wir auch euch, damit auch ihr Gemeinschaft mit uns habt. Wir aber haben Gemeinschaft mit dem Vater und mit seinem Sohn Jesus Christus. -1 Johannes 1Joh 69 1 4 Wir schreiben dies, damit unsere Freude vollkommen ist. -1 Johannes 1Joh 69 1 5 Das ist die Botschaft, die wir von ihm gehört haben und euch verkünden: Gott ist Licht und keine Finsternis ist in ihm. -1 Johannes 1Joh 69 1 6 Wenn wir sagen, dass wir Gemeinschaft mit ihm haben, und doch in der Finsternis leben, lügen wir und tun nicht die Wahrheit. -1 Johannes 1Joh 69 1 7 Wenn wir aber im Licht leben, wie er im Licht ist, haben wir Gemeinschaft miteinander und das Blut seines Sohnes Jesus reinigt uns von aller Sünde. -1 Johannes 1Joh 69 1 8 Wenn wir sagen, dass wir keine Sünde haben, führen wir uns selbst in die Irre und die Wahrheit ist nicht in uns. -1 Johannes 1Joh 69 1 9 Wenn wir unsere Sünden bekennen, ist er treu und gerecht; er vergibt uns die Sünden und reinigt uns von allem Unrecht. -1 Johannes 1Joh 69 1 10 Wenn wir sagen, dass wir nicht gesündigt haben, machen wir ihn zum Lügner und sein Wort ist nicht in uns. -1 Johannes 1Joh 69 2 1 Meine Kinder, ich schreibe euch dies, damit ihr nicht sündigt. Wenn aber einer sündigt, haben wir einen Beistand beim Vater: Jesus Christus, den Gerechten. -1 Johannes 1Joh 69 2 2 Er ist die Sühne für unsere Sünden, aber nicht nur für unsere Sünden, sondern auch für die der ganzen Welt. -1 Johannes 1Joh 69 2 3 Wenn wir seine Gebote halten, erkennen wir, dass wir ihn erkannt haben. -1 Johannes 1Joh 69 2 4 Wer sagt: Ich habe ihn erkannt!, aber seine Gebote nicht hält, ist ein Lügner und die Wahrheit ist nicht in ihm. -1 Johannes 1Joh 69 2 5 Wer sich aber an sein Wort hält, in dem ist die Gottesliebe wahrhaft vollendet. Wir erkennen daran, dass wir in ihm sind. -1 Johannes 1Joh 69 2 6 Wer sagt, dass er in ihm bleibt, muss auch leben, wie er gelebt hat. -1 Johannes 1Joh 69 2 7 Liebe Brüder, ich schreibe euch kein neues Gebot, sondern ein altes Gebot, das ihr von Anfang an hattet. Das alte Gebot ist das Wort, das ihr gehört habt. -1 Johannes 1Joh 69 2 8 Und doch schreibe ich euch ein neues Gebot, etwas, das in ihm und in euch verwirklicht ist; denn die Finsternis geht vorüber und schon leuchtet das wahre Licht. -1 Johannes 1Joh 69 2 9 Wer sagt, er sei im Licht, aber seinen Bruder hasst, ist noch in der Finsternis. -1 Johannes 1Joh 69 2 10 Wer seinen Bruder liebt, bleibt im Licht; da gibt es für ihn kein Straucheln. -1 Johannes 1Joh 69 2 11 Wer aber seinen Bruder hasst, ist in der Finsternis. Er geht in der Finsternis und weiß nicht, wohin er geht; denn die Finsternis hat seine Augen blind gemacht. -1 Johannes 1Joh 69 2 12 Ich schreibe euch, ihr Kinder, dass euch durch seinen Namen die Sünden vergeben sind. -1 Johannes 1Joh 69 2 13 Ich schreibe euch, ihr Väter, dass ihr den erkannt habt, der von Anfang an ist. Ich schreibe euch, ihr jungen Männer, dass ihr den Bösen besiegt habt. -1 Johannes 1Joh 69 2 14 Ich schreibe euch, ihr Kinder, dass ihr den Vater erkannt habt. Ich schreibe euch, ihr Väter, dass ihr den erkannt habt, der von Anfang an ist. Ich schreibe euch, ihr jungen Männer, dass ihr stark seid, dass das Wort Gottes in euch bleibt und dass ihr den Bösen besiegt habt. -1 Johannes 1Joh 69 2 15 Liebt nicht die Welt und was in der Welt ist! Wer die Welt liebt, hat die Liebe zum Vater nicht. -1 Johannes 1Joh 69 2 16 Denn alles, was in der Welt ist, die Begierde des Fleisches, die Begierde der Augen und das Prahlen mit dem Besitz, ist nicht vom Vater, sondern von der Welt. -1 Johannes 1Joh 69 2 17 Die Welt und ihre Begierde vergeht; wer aber den Willen Gottes tut, bleibt in Ewigkeit. -1 Johannes 1Joh 69 2 18 Meine Kinder, es ist die letzte Stunde. Ihr habt gehört, dass der Antichrist kommt, und jetzt sind viele Antichriste gekommen. Daran erkennen wir, dass es die letzte Stunde ist. -1 Johannes 1Joh 69 2 19 Sie sind aus unserer Mitte gekommen, aber sie gehörten nicht zu uns; denn wenn sie zu uns gehört hätten, wären sie bei uns geblieben. Es sollte aber offenbar werden, dass sie alle nicht zu uns gehörten. -1 Johannes 1Joh 69 2 20 Ihr habt die Salbung von dem, der heilig ist, und ihr alle wisst es. -1 Johannes 1Joh 69 2 21 Ich schreibe euch nicht, dass ihr die Wahrheit nicht wisst, sondern ich schreibe euch, dass ihr sie wisst und dass keine Lüge von der Wahrheit stammt. -1 Johannes 1Joh 69 2 22 Wer ist der Lügner - wenn nicht der, der leugnet, dass Jesus der Christus ist? Das ist der Antichrist: wer den Vater und den Sohn leugnet. -1 Johannes 1Joh 69 2 23 Wer leugnet, dass Jesus der Sohn ist, hat auch den Vater nicht; wer bekennt, dass er der Sohn ist, hat auch den Vater. -1 Johannes 1Joh 69 2 24 Für euch gilt: Was ihr von Anfang an gehört habt, soll in euch bleiben; wenn das, was ihr von Anfang an gehört habt, in euch bleibt, dann bleibt ihr im Sohn und im Vater. -1 Johannes 1Joh 69 2 25 Und seine Verheißung an uns ist das ewige Leben. -1 Johannes 1Joh 69 2 26 Dies habe ich euch über die geschrieben, die euch in die Irre führen. -1 Johannes 1Joh 69 2 27 Für euch aber gilt: Die Salbung, die ihr von ihm empfangen habt, bleibt in euch und ihr braucht euch von niemand belehren zu lassen. Alles, was seine Salbung euch lehrt, ist wahr und keine Lüge. Bleibt in ihm, wie es euch seine Salbung gelehrt hat. -1 Johannes 1Joh 69 2 28 Und jetzt, meine Kinder, bleibt in ihm, damit wir, wenn er erscheint, die Zuversicht haben und bei seinem Kommen nicht zu unserer Schande von ihm gerichtet werden. -1 Johannes 1Joh 69 2 29 Wenn ihr wisst, dass er gerecht ist, erkennt auch, dass jeder, der die Gerechtigkeit tut, von Gott stammt. -1 Johannes 1Joh 69 3 1 Seht, wie groß die Liebe ist, die der Vater uns geschenkt hat: Wir heißen Kinder Gottes und wir sind es. Die Welt erkennt uns nicht, weil sie ihn nicht erkannt hat. -1 Johannes 1Joh 69 3 2 Liebe Brüder, jetzt sind wir Kinder Gottes. Aber was wir sein werden, ist noch nicht offenbar geworden. Wir wissen, dass wir ihm ähnlich sein werden, wenn er offenbar wird; denn wir werden ihn sehen, wie er ist. -1 Johannes 1Joh 69 3 3 Jeder, der dies von ihm erhofft, heiligt sich, so wie Er heilig ist. -1 Johannes 1Joh 69 3 4 Jeder, der die Sünde tut, handelt gesetzwidrig; denn Sünde ist Gesetzwidrigkeit. -1 Johannes 1Joh 69 3 5 Ihr wisst, dass er erschienen ist, um die Sünde wegzunehmen, und er selbst ist ohne Sünde. -1 Johannes 1Joh 69 3 6 Jeder, der in ihm bleibt, sündigt nicht. Jeder, der sündigt, hat ihn nicht gesehen und ihn nicht erkannt. -1 Johannes 1Joh 69 3 7 Meine Kinder, lasst euch von niemand in die Irre führen! Wer die Gerechtigkeit tut, ist gerecht, wie Er gerecht ist. -1 Johannes 1Joh 69 3 8 Wer die Sünde tut, stammt vom Teufel; denn der Teufel sündigt von Anfang an. Der Sohn Gottes aber ist erschienen, um die Werke des Teufels zu zerstören. -1 Johannes 1Joh 69 3 9 Jeder, der von Gott stammt, tut keine Sünde, weil Gottes Same in ihm bleibt. Er kann nicht sündigen, weil er von Gott stammt. -1 Johannes 1Joh 69 3 10 Daran kann man die Kinder Gottes und die Kinder des Teufels erkennen: Jeder, der die Gerechtigkeit nicht tut und seinen Bruder nicht liebt, ist nicht aus Gott. -1 Johannes 1Joh 69 3 11 Denn das ist die Botschaft, die ihr von Anfang an gehört habt: Wir sollen einander lieben -1 Johannes 1Joh 69 3 12 und nicht wie Kain handeln, der von dem Bösen stammte und seinen Bruder erschlug. Warum hat er ihn erschlagen? Weil seine Taten böse, die Taten seines Bruders aber gerecht waren. -1 Johannes 1Joh 69 3 13 Wundert euch nicht, meine Brüder, wenn die Welt euch hasst. -1 Johannes 1Joh 69 3 14 Wir wissen, dass wir aus dem Tod in das Leben hinübergegangen sind, weil wir die Brüder lieben. Wer nicht liebt, bleibt im Tod. -1 Johannes 1Joh 69 3 15 Jeder, der seinen Bruder hasst, ist ein Mörder und ihr wisst: Kein Mörder hat ewiges Leben, das in ihm bleibt. -1 Johannes 1Joh 69 3 16 Daran haben wir die Liebe erkannt, dass Er sein Leben für uns hingegeben hat. So müssen auch wir für die Brüder das Leben hingeben. -1 Johannes 1Joh 69 3 17 Wenn jemand Vermögen hat und sein Herz vor dem Bruder verschließt, den er in Not sieht, wie kann die Gottesliebe in ihm bleiben? -1 Johannes 1Joh 69 3 18 Meine Kinder, wir wollen nicht mit Wort und Zunge lieben, sondern in Tat und Wahrheit. -1 Johannes 1Joh 69 3 19 Daran werden wir erkennen, dass wir aus der Wahrheit sind, und werden unser Herz in seiner Gegenwart beruhigen. -1 Johannes 1Joh 69 3 20 Denn wenn das Herz uns auch verurteilt - Gott ist größer als unser Herz und er weiß alles. -1 Johannes 1Joh 69 3 21 Liebe Brüder, wenn das Herz uns aber nicht verurteilt, haben wir gegenüber Gott Zuversicht; -1 Johannes 1Joh 69 3 22 alles, was wir erbitten, empfangen wir von ihm, weil wir seine Gebote halten und tun, was ihm gefällt. -1 Johannes 1Joh 69 3 23 Und das ist sein Gebot: Wir sollen an den Namen seines Sohnes Jesus Christus glauben und einander lieben, wie es seinem Gebot entspricht. -1 Johannes 1Joh 69 3 24 Wer seine Gebote hält, bleibt in Gott und Gott in ihm. Und dass er in uns bleibt, erkennen wir an dem Geist, den er uns gegeben hat. -1 Johannes 1Joh 69 4 1 Liebe Brüder, traut nicht jedem Geist, sondern prüft die Geister, ob sie aus Gott sind; denn viele falsche Propheten sind in die Welt hinausgezogen. -1 Johannes 1Joh 69 4 2 Daran erkennt ihr den Geist Gottes: Jeder Geist, der bekennt, Jesus Christus sei im Fleisch gekommen, ist aus Gott. -1 Johannes 1Joh 69 4 3 Und jeder Geist, der Jesus nicht bekennt, ist nicht aus Gott. Das ist der Geist des Antichrists, über den ihr gehört habt, dass er kommt. Jetzt ist er schon in der Welt. -1 Johannes 1Joh 69 4 4 Ihr aber, meine Kinder, seid aus Gott und habt sie besiegt; denn Er, der in euch ist, ist größer als jener, der in der Welt ist. -1 Johannes 1Joh 69 4 5 Sie sind aus der Welt; deshalb sprechen sie, wie die Welt spricht, und die Welt hört auf sie. -1 Johannes 1Joh 69 4 6 Wir aber sind aus Gott. Wer Gott erkennt, hört auf uns; wer nicht aus Gott ist, hört nicht auf uns. Daran erkennen wir den Geist der Wahrheit und den Geist des Irrtums. -1 Johannes 1Joh 69 4 7 Liebe Brüder, wir wollen einander lieben; denn die Liebe ist aus Gott und jeder, der liebt, stammt von Gott und erkennt Gott. -1 Johannes 1Joh 69 4 8 Wer nicht liebt, hat Gott nicht erkannt; denn Gott ist die Liebe. -1 Johannes 1Joh 69 4 9 Die Liebe Gottes wurde unter uns dadurch offenbart, dass Gott seinen einzigen Sohn in die Welt gesandt hat, damit wir durch ihn leben. -1 Johannes 1Joh 69 4 10 Nicht darin besteht die Liebe, dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt und seinen Sohn als Sühne für unsere Sünden gesandt hat. -1 Johannes 1Joh 69 4 11 Liebe Brüder, wenn Gott uns so geliebt hat, müssen auch wir einander lieben. -1 Johannes 1Joh 69 4 12 Niemand hat Gott je geschaut; wenn wir einander lieben, bleibt Gott in uns und seine Liebe ist in uns vollendet. -1 Johannes 1Joh 69 4 13 Daran erkennen wir, dass wir in ihm bleiben und er in uns bleibt: Er hat uns von seinem Geist gegeben. -1 Johannes 1Joh 69 4 14 Wir haben gesehen und bezeugen, dass der Vater den Sohn gesandt hat als den Retter der Welt. -1 Johannes 1Joh 69 4 15 Wer bekennt, dass Jesus der Sohn Gottes ist, in dem bleibt Gott und er bleibt in Gott. [16a] Wir haben die Liebe, die Gott zu uns hat, erkannt und gläubig angenommen. -1 Johannes 1Joh 69 4 16 [16b] Gott ist die Liebe, und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott und Gott bleibt in ihm. -1 Johannes 1Joh 69 4 17 Darin ist unter uns die Liebe vollendet, dass wir am Tag des Gerichts Zuversicht haben. Denn wie er, so sind auch wir in dieser Welt. -1 Johannes 1Joh 69 4 18 Furcht gibt es in der Liebe nicht, sondern die vollkommene Liebe vertreibt die Furcht. Denn die Furcht rechnet mit Strafe(,) und wer sich fürchtet, dessen Liebe ist nicht vollendet. -1 Johannes 1Joh 69 4 19 Wir wollen lieben, weil er uns zuerst geliebt hat. -1 Johannes 1Joh 69 4 20 Wenn jemand sagt: Ich liebe Gott!, aber seinen Bruder hasst, ist er ein Lügner. Denn wer seinen Bruder nicht liebt, den er sieht, kann Gott nicht lieben, den er nicht sieht. -1 Johannes 1Joh 69 4 21 Und dieses Gebot haben wir von ihm: Wer Gott liebt, soll auch seinen Bruder lieben. -1 Johannes 1Joh 69 5 1 Jeder, der glaubt, dass Jesus der Christus ist, stammt von Gott und jeder, der den Vater liebt, liebt auch den, der von ihm stammt. -1 Johannes 1Joh 69 5 2 Wir erkennen, dass wir die Kinder Gottes lieben, wenn wir Gott lieben und seine Gebote erfüllen. -1 Johannes 1Joh 69 5 3 Denn die Liebe zu Gott besteht darin, dass wir seine Gebote halten. Seine Gebote sind nicht schwer. -1 Johannes 1Joh 69 5 4 Denn alles, was von Gott stammt, besiegt die Welt. Und das ist der Sieg, der die Welt besiegt hat: unser Glaube. -1 Johannes 1Joh 69 5 5 Wer sonst besiegt die Welt, außer dem, der glaubt, dass Jesus der Sohn Gottes ist? -1 Johannes 1Joh 69 5 6 Dieser ist es, der durch Wasser und Blut gekommen ist: Jesus Christus. Er ist nicht nur im Wasser gekommen, sondern im Wasser und im Blut. Und der Geist ist es, der Zeugnis ablegt; denn der Geist ist die Wahrheit. -1 Johannes 1Joh 69 5 7 Drei sind es, die Zeugnis ablegen: -1 Johannes 1Joh 69 5 8 der Geist, das Wasser und das Blut; und diese drei sind eins. -1 Johannes 1Joh 69 5 9 Wenn wir von Menschen ein Zeugnis annehmen, so ist das Zeugnis Gottes gewichtiger; denn das ist das Zeugnis Gottes: Er hat Zeugnis abgelegt für seinen Sohn. -1 Johannes 1Joh 69 5 10 Wer an den Sohn Gottes glaubt, trägt das Zeugnis in sich. Wer Gott nicht glaubt, macht ihn zum Lügner, weil er nicht an das Zeugnis glaubt, das Gott für seinen Sohn abgelegt hat. -1 Johannes 1Joh 69 5 11 Und das Zeugnis besteht darin, dass Gott uns das ewige Leben gegeben hat; und dieses Leben ist in seinem Sohn. -1 Johannes 1Joh 69 5 12 Wer den Sohn hat, hat das Leben; wer den Sohn Gottes nicht hat, hat das Leben nicht. -1 Johannes 1Joh 69 5 13 Dies schreibe ich euch, damit ihr wisst, dass ihr das ewige Leben habt; denn ihr glaubt an den Namen des Sohnes Gottes. -1 Johannes 1Joh 69 5 14 Wir haben ihm gegenüber die Zuversicht, dass er uns hört, wenn wir etwas erbitten, das seinem Willen entspricht. -1 Johannes 1Joh 69 5 15 Wenn wir wissen, dass er uns bei allem hört, was wir erbitten, dann wissen wir auch, dass er unsere Bitten schon erfüllt hat. -1 Johannes 1Joh 69 5 16 Wer sieht, dass sein Bruder eine Sünde begeht, die nicht zum Tod führt, soll (für ihn) bitten; und Gott wird ihm Leben geben, allen, deren Sünde nicht zum Tod führt. Denn es gibt Sünde, die zum Tod führt. Von ihr spreche ich nicht, wenn ich sage, dass er bitten soll. -1 Johannes 1Joh 69 5 17 Jedes Unrecht ist Sünde; aber es gibt Sünde, die nicht zum Tod führt. -1 Johannes 1Joh 69 5 18 Wir wissen: Wer von Gott stammt, sündigt nicht, sondern der von Gott Gezeugte bewahrt ihn und der Böse tastet ihn nicht an. -1 Johannes 1Joh 69 5 19 Wir wissen: Wir sind aus Gott, aber die ganze Welt steht unter der Macht des Bösen. -1 Johannes 1Joh 69 5 20 Wir wissen aber: Der Sohn Gottes ist gekommen und er hat uns Einsicht geschenkt, damit wir (Gott) den Wahren erkennen. Und wir sind in diesem Wahren, in seinem Sohn Jesus Christus. Er ist der wahre Gott und das ewige Leben. -1 Johannes 1Joh 69 5 21 Meine Kinder, hütet euch vor den Götzen! -2 Johannes 2Joh 70 1 1 Der Älteste an die von Gott auserwählte Herrin und an ihre Kinder, die ich in Wahrheit liebe; aber nicht nur ich, sondern auch alle, die die Wahrheit erkannt haben, lieben sie -2 Johannes 2Joh 70 1 2 aufgrund der Wahrheit, die in uns bleibt. Und sie wird mit uns sein in Ewigkeit. -2 Johannes 2Joh 70 1 3 Gnade wird mit uns sein, Erbarmen und Friede von Gott, dem Vater, und von Jesus Christus, dem Sohn des Vaters, in Wahrheit und Liebe. -2 Johannes 2Joh 70 1 4 Ich habe mich sehr gefreut(,) unter deinen Kindern solche zu finden, die in der Wahrheit leben, gemäß dem Gebot, das wir vom Vater empfangen haben. -2 Johannes 2Joh 70 1 5 Und so bitte ich dich, Herrin, nicht als wollte ich dir ein neues Gebot schreiben, sondern nur das, das wir von Anfang an hatten: dass wir einander lieben sollen. -2 Johannes 2Joh 70 1 6 Denn die Liebe besteht darin, dass wir nach seinen Geboten leben. Das Gebot, das ihr von Anfang an gehört habt, lautet: Ihr sollt in der Liebe leben. -2 Johannes 2Joh 70 1 7 Viele Verführer sind in die Welt hinausgegangen; sie bekennen nicht, dass Jesus Christus im Fleisch gekommen ist. Das ist der Verführer und der Antichrist. -2 Johannes 2Joh 70 1 8 Achtet auf euch, damit ihr nicht preisgebt, was wir erarbeitet haben, sondern damit ihr den vollen Lohn empfangt. -2 Johannes 2Joh 70 1 9 Jeder, der darüber hinausgeht und nicht in der Lehre Christi bleibt, hat Gott nicht. Wer aber in der Lehre bleibt, hat den Vater und den Sohn. -2 Johannes 2Joh 70 1 10 Wenn jemand zu euch kommt und nicht diese Lehre mitbringt, dann nehmt ihn nicht in euer Haus auf, sondern verweigert ihm den Gruß. -2 Johannes 2Joh 70 1 11 Denn wer ihm den Gruß bietet, macht sich mitschuldig an seinen bösen Taten. -2 Johannes 2Joh 70 1 12 Vieles hätte ich euch noch zu schreiben; ich will es aber nicht mit Papier und Tinte tun, sondern hoffe, selbst zu euch zu kommen und persönlich mit euch zu sprechen, damit unsere Freude vollkommen wird. -2 Johannes 2Joh 70 1 13 Es grüßen dich die Kinder deiner auserwählten Schwester. -3 Johannes 3Joh 71 1 1 Der Älteste an den geliebten Gaius, den ich in Wahrheit liebe. -3 Johannes 3Joh 71 1 2 Lieber Bruder, ich wünsche dir in jeder Hinsicht Wohlergehen und Gesundheit, so wie es deiner Seele wohlergeht. -3 Johannes 3Joh 71 1 3 Denn ich habe mich sehr gefreut, als Brüder kamen, die für deine Treue zur Wahrheit Zeugnis ablegten und berichteten, wie du in der Wahrheit lebst. -3 Johannes 3Joh 71 1 4 Ich habe keine größere Freude, als zu hören, dass meine Kinder in der Wahrheit leben. -3 Johannes 3Joh 71 1 5 Lieber Bruder, du handelst treu in allem, was du an den Brüdern, sogar an fremden Brüdern tust. -3 Johannes 3Joh 71 1 6 Sie haben vor der Gemeinde für deine Liebe Zeugnis abgelegt. Du wirst gut daran tun, wenn du sie für ihre Reise so ausrüstest, wie es Gottes würdig ist. -3 Johannes 3Joh 71 1 7 Denn für seinen Namen sind sie ausgezogen und haben von den Heiden nichts angenommen. -3 Johannes 3Joh 71 1 8 Darum sind wir verpflichtet, solche Männer aufzunehmen, damit auch wir zu Mitarbeitern für die Wahrheit werden. -3 Johannes 3Joh 71 1 9 Ich habe der Gemeinde geschrieben. Aber Diotrephes, der unter ihnen der Erste sein will, erkennt uns nicht an. -3 Johannes 3Joh 71 1 10 Deshalb werde ich, wenn ich komme, an sein Tun und Treiben erinnern. Mit bösen Worten hetzt er gegen uns und gibt sich damit noch nicht zufrieden; sondern er selbst nimmt die Brüder nicht auf und hindert alle daran, die es tun wollen, und schließt diese aus der Gemeinde aus. -3 Johannes 3Joh 71 1 11 Lieber Bruder, ahme nicht das Böse nach, sondern das Gute! Wer das Gute tut, ist aus Gott; wer aber das Böse tut, hat Gott nicht gesehen. -3 Johannes 3Joh 71 1 12 Für Demetrius legen alle und die Wahrheit selbst Zeugnis ab; auch wir legen für ihn Zeugnis ab und du weißt, dass unser Zeugnis wahr ist. -3 Johannes 3Joh 71 1 13 Vieles hätte ich dir noch zu schreiben; ich will es aber nicht mit Tinte und Feder tun. -3 Johannes 3Joh 71 1 14 Ich hoffe, dich bald zu sehen; dann werden wir persönlich miteinander sprechen. -3 Johannes 3Joh 71 1 15 Friede sei mit dir! Es grüßen dich die Freunde. Grüße die Freunde, jeden einzelnen! +1 Petrus 1Petr 68 0 1 Der Verfasser dieses Briefs ist nach 1,1 der Apostel Petrus. Er spricht zu den Ältesten der Gemeinde als »Mit-Ältester« und »Zeuge der Leiden Christi« (5,1). Er schreibt seinen Brief aus Babylon (5,13), womit nur Rom gemeint sein kann, »durch den Bruder Silvanus«. Bei ihm befindet sich auch Markus (5,12-13); damit ist wohl Johannes Markus gemeint, den Petrus von Jerusalem her kannte (Apg 12,12). Silvanus, auch Silas genannt, war ein angesehener Mann in der Gemeinde von Jerusalem und gehörte zu der Abordnung, die von dort nach Antiochia geschickt wurde (Apg 15,22). Er war ein urchristlicher Prophet (Apg 15,32). Paulus nahm ihn als Begleiter bei der zweiten Missionsreise mit (Apg 15,40; vgl. 18,5). +1 Petrus 1Petr 68 0 2 Nach altkirchlicher Überlieferung wurde der 1. Petrusbrief kurz vor dem Tod des Apostels (64 oder 67 n. Chr.) unter Kaiser Nero geschrieben. Gegen eine Verfasserschaft des Petrus erheben sich zwar einige Bedenken aufgrund des guten griechischen Stils und der vielen Gemeinsamkeiten zwischen dem 1. Petrusbrief und den Paulusbriefen; auch kann zur Zeit Neros noch nicht gesagt werden, dass die Christen in der ganzen Welt verfolgt werden (5,9). Die Einwände gegen die Verfasserschaft des Petrus verlieren zum Teil aber an Gewicht, wenn Silvanus nicht nur der Schreiber war, dem Petrus diktierte, sondern dessen »Sekretär«, der mit einer gewissen Selbstständigkeit im Auftrag des Petrus schrieb. Eine sichere Entscheidung ist nicht möglich. +1 Petrus 1Petr 68 0 3 Der Brief richtet sich »an die Auserwählten, die als Fremde in Pontus, Galatien, Kappadozien, in der Provinz Asien und Bithynien in der Zerstreuung leben« (1,1), also an Gemeinden im nördlichen und westlichen Kleinasien. Die Empfänger des Briefs sind vorwiegend Heidenchristen; sie leben »in der Zerstreuung«, weil sie als Christen in der Welt fremd und heimatlos sind (vgl. 1,17). Das Fremdsein der »Auserwählten« in der Welt tritt in einer Zeit der Verfolgung stärker ins Bewusstsein. Umso notwendiger ist es für die Christen, ihre besondere Stellung und ihre Sendung in Staat und Gesellschaft zu begreifen (vgl. 2,11 - 4,11). Diese Weisungen schöpfen aus einer bereits gefestigten christlichen Überlieferung. +1 Petrus 1Petr 68 0 4 Der Brief will (vgl. 5,12) die Empfänger ermahnen, dem Glauben treu zu bleiben, und ihnen bezeugen, dass sie als Getaufte dazu berufen sind, am Leidensweg Jesu und dann auch an seiner Herrlichkeit teilzuhaben. Auf Taufe und Kreuz wird immer wieder hingewiesen, sodass manche Ausleger vermuten, dem Brief liege, vor allem in dem Abschnitt 1,3 - 4,11, eine urchristliche Taufansprache zugrunde. +1 Petrus 1Petr 68 1 1 Petrus, Apostel Jesu Christi, an die Auserwählten, die als Fremde in Pontus, Galatien, Kappadozien, der Provinz Asien und Bithynien in der Zerstreuung leben, +1 Petrus 1Petr 68 1 2 von Gott, dem Vater, von jeher ausersehen und durch den Geist geheiligt, um Jesus Christus gehorsam zu sein und mit seinem Blut besprengt zu werden. Gnade sei mit euch und Friede in Fülle. +1 Petrus 1Petr 68 1 3 Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus: Er hat uns in seinem großen Erbarmen neu geboren, damit wir durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten eine lebendige Hoffnung haben +1 Petrus 1Petr 68 1 4 und das unzerstörbare, makellose und unvergängliche Erbe empfangen, das im Himmel für euch aufbewahrt ist. +1 Petrus 1Petr 68 1 5 Gottes Macht behütet euch durch den Glauben, damit ihr das Heil erlangt, das am Ende der Zeit offenbart werden soll. +1 Petrus 1Petr 68 1 6 Deshalb seid ihr voll Freude, obwohl ihr jetzt vielleicht kurze Zeit unter mancherlei Prüfungen leiden müsst. +1 Petrus 1Petr 68 1 7 Dadurch soll sich euer Glaube bewähren und es wird sich zeigen, dass er wertvoller ist als Gold, das im Feuer geprüft wurde und doch vergänglich ist. So wird (eurem Glauben) Lob, Herrlichkeit und Ehre zuteil bei der Offenbarung Jesu Christi. +1 Petrus 1Petr 68 1 8 Ihn habt ihr nicht gesehen und dennoch liebt ihr ihn; ihr seht ihn auch jetzt nicht; aber ihr glaubt an ihn und jubelt in unsagbarer, von himmlischer Herrlichkeit verklärter Freude, +1 Petrus 1Petr 68 1 9 da ihr das Ziel des Glaubens erreichen werdet: euer Heil. +1 Petrus 1Petr 68 1 10 Nach diesem Heil haben die Propheten gesucht und geforscht und sie haben über die Gnade geweissagt, die für euch bestimmt ist. +1 Petrus 1Petr 68 1 11 Sie haben nachgeforscht, auf welche Zeit und welche Umstände der in ihnen wirkende Geist Christi hindeute, der die Leiden Christi und die darauf folgende Herrlichkeit im Voraus bezeugte. +1 Petrus 1Petr 68 1 12 Den Propheten wurde offenbart, dass sie damit nicht sich selbst, sondern euch dienten; und jetzt ist euch dies alles von denen verkündet worden, die euch in der Kraft des vom Himmel gesandten Heiligen Geistes das Evangelium gebracht haben. Das alles zu sehen ist sogar das Verlangen der Engel. +1 Petrus 1Petr 68 1 13 Deshalb umgürtet euch und macht euch bereit! Seid nüchtern und setzt eure Hoffnung ganz auf die Gnade, die euch bei der Offenbarung Jesu Christi geschenkt wird. +1 Petrus 1Petr 68 1 14 Seid gehorsame Kinder und lasst euch nicht mehr von euren Begierden treiben wie früher, in der Zeit eurer Unwissenheit. +1 Petrus 1Petr 68 1 15 Wie er, der euch berufen hat, heilig ist, so soll auch euer ganzes Leben heilig werden. +1 Petrus 1Petr 68 1 16 Denn es heißt in der Schrift: [Seid heilig, denn ich bin heilig.] +1 Petrus 1Petr 68 1 17 Und wenn ihr den als Vater anruft, der jeden ohne Ansehen der Person nach seinem Tun beurteilt, dann führt auch, solange ihr in der Fremde seid, ein Leben in Gottesfurcht. +1 Petrus 1Petr 68 1 18 Ihr wisst, dass ihr aus eurer sinnlosen, von den Vätern ererbten Lebensweise nicht um einen vergänglichen Preis [losgekauft] wurdet, [nicht um Silber] oder Gold, +1 Petrus 1Petr 68 1 19 sondern mit dem kostbaren Blut Christi, des Lammes ohne Fehl und Makel. +1 Petrus 1Petr 68 1 20 Er war schon vor der Erschaffung der Welt dazu ausersehen und euretwegen ist er am Ende der Zeiten erschienen. +1 Petrus 1Petr 68 1 21 Durch ihn seid ihr zum Glauben an Gott gekommen, der ihn von den Toten auferweckt und ihm die Herrlichkeit gegeben hat, sodass ihr an Gott glauben und auf ihn hoffen könnt. +1 Petrus 1Petr 68 1 22 Der Wahrheit gehorsam, habt ihr euer Herz rein gemacht für eine aufrichtige Bruderliebe; darum hört nicht auf, einander von Herzen zu lieben. +1 Petrus 1Petr 68 1 23 Ihr seid neu geboren worden, nicht aus vergänglichem, sondern aus unvergänglichem Samen: aus Gottes Wort, das lebt und das bleibt. +1 Petrus 1Petr 68 1 24 Denn [alles Sterbliche ist wie Gras] /[und all seine Schönheit ist wie die Blume im Gras. Das Gras verdorrt und die Blume verwelkt;] / +1 Petrus 1Petr 68 1 25 [doch das Wort des Herrn bleibt in Ewigkeit.] Dieses [Wort] ist das Evangelium, das euch verkündet worden ist. +1 Petrus 1Petr 68 2 1 Legt also alle Bosheit ab, alle Falschheit und Heuchelei, allen Neid und alle Verleumdung. +1 Petrus 1Petr 68 2 2 Verlangt, gleichsam als neugeborene Kinder, nach der unverfälschten, geistigen Milch, damit ihr durch sie heranwachst und das Heil erlangt. +1 Petrus 1Petr 68 2 3 Denn ihr habt [erfahren, wie gütig der Herr ist.] +1 Petrus 1Petr 68 2 4 Kommt zu ihm, dem lebendigen [Stein,] der von den Menschen verworfen, aber von Gott [auserwählt und geehrt] worden ist. +1 Petrus 1Petr 68 2 5 Lasst euch als lebendige Steine zu einem geistigen Haus aufbauen, zu einer heiligen Priesterschaft, um durch Jesus Christus geistige Opfer darzubringen, die Gott gefallen. +1 Petrus 1Petr 68 2 6 Denn es heißt in der Schrift: [Seht her, ich lege in Zion einen auserwählten Stein,] /[einen Eckstein, den ich in Ehren halte;] /[wer an ihn glaubt, der geht nicht zugrunde.] +1 Petrus 1Petr 68 2 7 Euch, die ihr glaubt, gilt diese Ehre. Für jene aber, die nicht glauben, ist dieser [Stein, den die Bauleute verworfen haben, zum Eckstein geworden,] +1 Petrus 1Petr 68 2 8 [zum Stein, an den man anstößt, und zum Felsen, an dem man zu Fall kommt.] Sie stoßen sich an ihm, weil sie dem Wort nicht gehorchen; doch dazu sind sie bestimmt. +1 Petrus 1Petr 68 2 9 Ihr aber seid [ein auserwähltes Geschlecht, eine königliche Priesterschaft, ein heiliger Stamm, ein Volk, das sein besonderes Eigentum wurde, damit ihr die großen Taten dessen verkündet,] der euch aus der Finsternis in sein wunderbares Licht gerufen hat. +1 Petrus 1Petr 68 2 10 Einst wart ihr [nicht sein Volk,] jetzt aber seid ihr [Gottes Volk;] einst gab es für euch [kein Erbarmen,] jetzt aber habt ihr [Erbarmen gefunden.] +1 Petrus 1Petr 68 2 11 Liebe Brüder, da ihr Fremde und Gäste seid in dieser Welt, ermahne ich euch: Gebt den irdischen Begierden nicht nach, die gegen die Seele kämpfen. +1 Petrus 1Petr 68 2 12 Führt unter den Heiden ein rechtschaffenes Leben, damit sie, die euch jetzt als Übeltäter verleumden, durch eure guten Taten zur Einsicht kommen und Gott preisen am Tag der Heimsuchung. +1 Petrus 1Petr 68 2 13 Unterwerft euch um des Herrn willen jeder menschlichen Ordnung: dem Kaiser, weil er über allen steht, +1 Petrus 1Petr 68 2 14 den Statthaltern, weil sie von ihm entsandt sind, um die zu bestrafen, die Böses tun, und die auszuzeichnen, die Gutes tun. +1 Petrus 1Petr 68 2 15 Denn es ist der Wille Gottes, dass ihr durch eure guten Taten die Unwissenheit unverständiger Menschen zum Schweigen bringt. +1 Petrus 1Petr 68 2 16 Handelt als Freie, aber nicht als solche, die die Freiheit als Deckmantel für das Böse nehmen, sondern wie Knechte Gottes. +1 Petrus 1Petr 68 2 17 Erweist allen Menschen Ehre, liebt die Brüder, fürchtet Gott und ehrt den Kaiser! +1 Petrus 1Petr 68 2 18 Ihr Sklaven, ordnet euch in aller Ehrfurcht euren Herren unter, nicht nur den guten und freundlichen, sondern auch den launenhaften. +1 Petrus 1Petr 68 2 19 Denn es ist eine Gnade, wenn jemand deswegen Kränkungen erträgt und zu Unrecht leidet, weil er sich in seinem Gewissen nach Gott richtet. +1 Petrus 1Petr 68 2 20 Ist es vielleicht etwas Besonderes, wenn ihr wegen einer Verfehlung Schläge erduldet? Wenn ihr aber recht handelt und trotzdem Leiden erduldet, das ist eine Gnade in den Augen Gottes. +1 Petrus 1Petr 68 2 21 Dazu seid ihr berufen worden; denn auch Christus hat für euch gelitten und euch ein Beispiel gegeben, damit ihr seinen Spuren folgt. +1 Petrus 1Petr 68 2 22 [Er hat keine Sünde begangen] /[und in seinem Mund war kein trügerisches Wort.] +1 Petrus 1Petr 68 2 23 Er wurde geschmäht, schmähte aber nicht; /er litt, drohte aber nicht, /sondern überließ seine Sache dem gerechten Richter. +1 Petrus 1Petr 68 2 24 Er hat unsere Sünden mit seinem Leib auf das Holz des Kreuzes getragen, damit wir tot seien für die Sünden und für die Gerechtigkeit leben. [Durch seine Wunden seid ihr geheilt.] +1 Petrus 1Petr 68 2 25 Denn ihr hattet euch [verirrt wie Schafe,] jetzt aber seid ihr heimgekehrt zum Hirten und Bischof eurer Seelen. +1 Petrus 1Petr 68 3 1 Ebenso sollt ihr Frauen euch euren Männern unterordnen, damit auch sie, falls sie dem Wort (des Evangeliums) nicht gehorchen, durch das Leben ihrer Frauen ohne Worte gewonnen werden, +1 Petrus 1Petr 68 3 2 wenn sie sehen, wie ehrfürchtig und rein ihr lebt. +1 Petrus 1Petr 68 3 3 Nicht auf äußeren Schmuck sollt ihr Wert legen, auf Haartracht, Gold und prächtige Kleider, +1 Petrus 1Petr 68 3 4 sondern was im Herzen verborgen ist, das sei euer unvergänglicher Schmuck: ein sanftes und ruhiges Wesen. Das ist wertvoll in Gottes Augen. +1 Petrus 1Petr 68 3 5 So haben sich einst auch die heiligen Frauen geschmückt, die ihre Hoffnung auf Gott setzten: Sie ordneten sich ihren Männern unter. +1 Petrus 1Petr 68 3 6 Sara gehorchte Abraham und nannte ihn ihren Herrn. Ihre Kinder seid ihr geworden, wenn ihr recht handelt und euch vor keiner Einschüchterung fürchtet. +1 Petrus 1Petr 68 3 7 Ebenso sollt ihr Männer im Umgang mit euren Frauen rücksichtsvoll sein, denn sie sind der schwächere Teil; ehrt sie, denn auch sie sind Erben der Gnade des Lebens. So wird euren Gebeten nichts mehr im Weg stehen. +1 Petrus 1Petr 68 3 8 Endlich aber: seid alle eines Sinnes, voll Mitgefühl und brüderlicher Liebe, seid barmherzig und demütig! +1 Petrus 1Petr 68 3 9 Vergeltet nicht Böses mit Bösem noch Kränkung mit Kränkung! Stattdessen segnet; denn ihr seid dazu berufen, Segen zu erlangen. +1 Petrus 1Petr 68 3 10 Es heißt nämlich: [Wer das Leben liebt] /[und gute Tage zu sehen wünscht, der bewahre seine Zunge vor Bösem] /[und seine Lippen vor falscher Rede.] +1 Petrus 1Petr 68 3 11 [Er meide das Böse und tue das Gute;] /[er suche Frieden und jage ihm nach.] +1 Petrus 1Petr 68 3 12 Denn [die Augen des Herrn blicken auf die Gerechten] /[und seine Ohren hören ihr Flehen;] /[aber das Antlitz des Herrn richtet sich gegen die Bösen.] +1 Petrus 1Petr 68 3 13 Und wer wird euch Böses zufügen, wenn ihr euch voll Eifer um das Gute bemüht? +1 Petrus 1Petr 68 3 14 Aber auch wenn ihr um der Gerechtigkeit willen leiden müsst, seid ihr selig zu preisen. [Fürchtet euch nicht vor ihnen und lasst euch nicht erschrecken,] +1 Petrus 1Petr 68 3 15 sondern [haltet] in eurem Herzen Christus, [den Herrn, heilig!] Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der nach der Hoffnung fragt, die euch erfüllt; +1 Petrus 1Petr 68 3 16 aber antwortet bescheiden und ehrfürchtig, denn ihr habt ein reines Gewissen. Dann werden die, die euch beschimpfen, weil ihr in (der Gemeinschaft mit) Christus ein rechtschaffenes Leben führt, sich wegen ihrer Verleumdungen schämen müssen. +1 Petrus 1Petr 68 3 17 Es ist besser, für gute Taten zu leiden, wenn es Gottes Wille ist, als für böse. +1 Petrus 1Petr 68 3 18 Denn auch Christus ist der Sünden wegen ein einziges Mal gestorben, er, der Gerechte, für die Ungerechten, um euch zu Gott hinzuführen; dem Fleisch nach wurde er getötet, dem Geist nach lebendig gemacht. +1 Petrus 1Petr 68 3 19 So ist er auch zu den Geistern gegangen, die im Gefängnis waren, und hat ihnen gepredigt. +1 Petrus 1Petr 68 3 20 Diese waren einst ungehorsam, als Gott in den Tagen Noachs geduldig wartete, während die Arche gebaut wurde; in ihr wurden nur wenige, nämlich acht Menschen, durch das Wasser gerettet. +1 Petrus 1Petr 68 3 21 Dem entspricht die Taufe, die jetzt euch rettet. Sie dient nicht dazu, den Körper von Schmutz zu reinigen, sondern sie ist eine Bitte an Gott um ein reines Gewissen aufgrund der Auferstehung Jesu Christi, +1 Petrus 1Petr 68 3 22 der in den Himmel gegangen ist; dort ist er zur Rechten Gottes und Engel, Gewalten und Mächte sind ihm unterworfen. +1 Petrus 1Petr 68 4 1 Da Christus im Fleisch gelitten hat, wappnet auch ihr euch mit diesem Gedanken: Wer im Fleisch gelitten hat, für den hat die Sünde ein Ende. +1 Petrus 1Petr 68 4 2 Darum richtet euch, solange ihr noch auf Erden lebt, nicht mehr nach den menschlichen Begierden, sondern nach dem Willen Gottes! +1 Petrus 1Petr 68 4 3 Denn lange genug habt ihr in der vergangenen Zeit das heidnische Treiben mitgemacht und habt ein ausschweifendes Leben voller Begierden geführt, habt getrunken, geprasst, gezecht und unerlaubten Götzenkult getrieben. +1 Petrus 1Petr 68 4 4 Jetzt erregt es ihren Unwillen und sie lästern, weil ihr euch nicht mehr in diesen Strudel der Leidenschaften hineinreißen lasst. +1 Petrus 1Petr 68 4 5 Aber sie werden vor dem Rechenschaft ablegen müssen, der schon bereitsteht, um die Lebenden und die Toten zu richten. +1 Petrus 1Petr 68 4 6 Denn auch Toten ist das Evangelium dazu verkündet worden, dass sie wie Menschen gerichtet werden im Fleisch, aber wie Gott das Leben haben im Geist. +1 Petrus 1Petr 68 4 7 Das Ende aller Dinge ist nahe. Seid also besonnen und nüchtern und betet! +1 Petrus 1Petr 68 4 8 Vor allem haltet fest an der Liebe zueinander; denn [die Liebe deckt] viele [Sünden zu.] +1 Petrus 1Petr 68 4 9 Seid untereinander gastfreundlich, ohne zu murren. +1 Petrus 1Petr 68 4 10 Dient einander als gute Verwalter der vielfältigen Gnade Gottes, jeder mit der Gabe, die er empfangen hat. +1 Petrus 1Petr 68 4 11 Wer redet, der rede mit den Worten, die Gott ihm gibt; wer dient, der diene aus der Kraft, die Gott verleiht. So wird in allem Gott verherrlicht durch Jesus Christus. Sein ist die Herrlichkeit und die Macht in alle Ewigkeit. Amen. +1 Petrus 1Petr 68 4 12 Liebe Brüder, lasst euch durch die Feuersglut, die zu eurer Prüfung über euch gekommen ist, nicht verwirren, als ob euch etwas Ungewöhnliches zustoße. +1 Petrus 1Petr 68 4 13 Stattdessen freut euch, dass ihr Anteil an den Leiden Christi habt; denn so könnt ihr auch bei der Offenbarung seiner Herrlichkeit voll Freude jubeln. +1 Petrus 1Petr 68 4 14 Wenn ihr wegen des Namens Christi beschimpft werdet, seid ihr selig zu preisen; denn der Geist der Herrlichkeit, [der Geist Gottes, ruht] auf euch. +1 Petrus 1Petr 68 4 15 Wenn einer von euch leiden muss, soll es nicht deswegen sein, weil er ein Mörder oder ein Dieb ist, weil er Böses tut oder sich in fremde Angelegenheiten einmischt. +1 Petrus 1Petr 68 4 16 Wenn er aber leidet, weil er Christ ist, dann soll er sich nicht schämen, sondern Gott verherrlichen, indem er sich zu diesem Namen bekennt. +1 Petrus 1Petr 68 4 17 Denn jetzt ist die Zeit, in der das Gericht beim Haus Gottes beginnt; wenn es aber bei uns anfängt, wie wird dann das Ende derer sein, die dem Evangelium Gottes nicht gehorchen? +1 Petrus 1Petr 68 4 18 Und [wenn der Gerechte kaum gerettet wird, wo wird man dann die Frevler und Sünder finden]? +1 Petrus 1Petr 68 4 19 Darum sollen alle, die nach dem Willen Gottes leiden müssen, Gutes tun und dadurch ihr Leben dem treuen Schöpfer anbefehlen. +1 Petrus 1Petr 68 5 1 Eure Ältesten ermahne ich, da ich ein Ältester bin wie sie und ein Zeuge der Leiden Christi und auch an der Herrlichkeit teilhaben soll, die sich offenbaren wird: +1 Petrus 1Petr 68 5 2 Sorgt als Hirten für die euch anvertraute Herde Gottes, nicht aus Zwang, sondern freiwillig, wie Gott es will; auch nicht aus Gewinnsucht, sondern aus Neigung; +1 Petrus 1Petr 68 5 3 seid nicht Beherrscher eurer Gemeinden, sondern Vorbilder für die Herde! +1 Petrus 1Petr 68 5 4 Wenn dann der oberste Hirt erscheint, werdet ihr den nie verwelkenden Kranz der Herrlichkeit empfangen. +1 Petrus 1Petr 68 5 5 Sodann, ihr Jüngeren: ordnet euch den Ältesten unter! Alle aber begegnet einander in Demut! Denn [Gott tritt den Stolzen entgegen, den Demütigen aber schenkt er seine Gnade.] +1 Petrus 1Petr 68 5 6 Beugt euch also in Demut unter die mächtige Hand Gottes, damit er euch erhöht, wenn die Zeit gekommen ist. +1 Petrus 1Petr 68 5 7 [Werft] alle [eure Sorge auf ihn,] denn er kümmert sich um euch. +1 Petrus 1Petr 68 5 8 Seid nüchtern und wachsam! Euer Widersacher, der Teufel, geht wie ein brüllender Löwe umher und sucht, wen er verschlingen kann. +1 Petrus 1Petr 68 5 9 Leistet ihm Widerstand in der Kraft des Glaubens! Wisst, dass eure Brüder in der ganzen Welt die gleichen Leiden ertragen müssen! +1 Petrus 1Petr 68 5 10 Der Gott aller Gnade aber, der euch in (der Gemeinschaft mit) Christus zu seiner ewigen Herrlichkeit berufen hat, wird euch, die ihr kurze Zeit leiden müsst, wieder aufrichten, stärken, kräftigen und auf festen Grund stellen. +1 Petrus 1Petr 68 5 11 Sein ist die Macht in Ewigkeit. Amen. +1 Petrus 1Petr 68 5 12 Durch den Bruder Silvanus, den ich für treu halte, habe ich euch kurz geschrieben; ich habe euch ermahnt und habe bezeugt, dass dies die wahre Gnade Gottes ist, in der ihr stehen sollt. +1 Petrus 1Petr 68 5 13 Es grüßen euch die Mitauserwählten in Babylon und mein Sohn Markus. +1 Petrus 1Petr 68 5 14 Grüßt einander mit dem Kuss der Liebe! Friede sei mit euch allen, die ihr in (der Gemeinschaft mit) Christus seid. +2 Petrus 2Petr 69 0 1 Der 2. Petrusbrief richtet sich an alle, die an Christus glauben (1,1), genauer gesagt, an die Adressaten des 1. Petrusbriefs (vgl. 2 Petr 3,1), bei denen er auch Briefe des Paulus als bekannt voraussetzt (3,15f). Im zweiten Kapitel lehnt er sich an Ausführungen des Judasbriefs an. Deshalb wird oft angenommen, das Schreiben sei erst nach dem Tod des Apostels entstanden. Es ist in der Form eines Briefs abgefasst, wie die Anschrift zeigt (1,1f); auch einige persönliche Äußerungen entsprechen dem Briefcharakter. Es fehlt aber ein Briefschluss; das Schreiben endet mit einem Lobpreis auf Christus (3,18; vgl. 1 Petr 4,11). Nach Inhalt und Form will es als Testament des Apostels verstanden sein (1,12-15). +2 Petrus 2Petr 69 0 2 Der 2. Petrusbrief will die Leser im Glauben und in der Hoffnung stärken und sie vor falschen Lehrern warnen. Diese spotten über den Glauben an die Wiederkunft des Herrn (3,4) und leugnen seine göttliche Herrlichkeit (2,1.10). Entsprechend ist ihre Lebensweise (vgl. Kap. 2). Das Schreiben verteidigt demgegenüber nachdrücklich die Erwartung der Wiederkunft Christi und erinnert an die Herrlichkeit Jesu, die bei der Verklärung sichtbar wurde (1,16-18). Wichtig sind die Aussagen über die heiligen Schriften und ihre richtige Auslegung (1,19-21). +2 Petrus 2Petr 69 1 1 Simon Petrus, Knecht und Apostel Jesu Christi, an alle, die durch die Gerechtigkeit unseres Gottes und Retters Jesus Christus den gleichen kostbaren Glauben erlangt haben wie wir. +2 Petrus 2Petr 69 1 2 Gnade sei mit euch und Friede in Fülle durch die Erkenntnis Gottes und Jesu, unseres Herrn. +2 Petrus 2Petr 69 1 3 Alles, was für unser Leben und unsere Frömmigkeit gut ist, hat seine göttliche Macht uns geschenkt; sie hat uns den erkennen lassen, der uns durch seine Herrlichkeit und Kraft berufen hat. +2 Petrus 2Petr 69 1 4 Durch sie wurden uns die kostbaren und überaus großen Verheißungen geschenkt, damit ihr der verderblichen Begierde, die in der Welt herrscht, entflieht und an der göttlichen Natur Anteil erhaltet. +2 Petrus 2Petr 69 1 5 Darum setzt allen Eifer daran, mit eurem Glauben die Tugend zu verbinden, mit der Tugend die Erkenntnis, +2 Petrus 2Petr 69 1 6 mit der Erkenntnis die Selbstbeherrschung, mit der Selbstbeherrschung die Ausdauer, mit der Ausdauer die Frömmigkeit, +2 Petrus 2Petr 69 1 7 mit der Frömmigkeit die Brüderlichkeit und mit der Brüderlichkeit die Liebe. +2 Petrus 2Petr 69 1 8 Wenn dies alles bei euch vorhanden ist und wächst, dann nimmt es euch die Trägheit und Unfruchtbarkeit, sodass ihr Jesus Christus, unseren Herrn, immer tiefer erkennt. +2 Petrus 2Petr 69 1 9 Wem dies aber fehlt, der ist blind und kurzsichtig; er hat vergessen, dass er gereinigt worden ist von seinen früheren Sünden. +2 Petrus 2Petr 69 1 10 Deshalb, meine Brüder, bemüht euch noch mehr darum, dass eure Berufung und Erwählung Bestand hat. Wenn ihr das tut, werdet ihr niemals scheitern. +2 Petrus 2Petr 69 1 11 Dann wird euch in reichem Maß gewährt, in das ewige Reich unseres Herrn und Retters Jesus Christus einzutreten. +2 Petrus 2Petr 69 1 12 Darum will ich euch immer an das alles erinnern, obwohl ihr es schon wisst und in der Wahrheit gefestigt seid, die ihr empfangen habt. +2 Petrus 2Petr 69 1 13 Ich halte es nämlich für richtig, euch daran zu erinnern, solange ich noch in diesem Zelt lebe, und euch dadurch wach zu halten; +2 Petrus 2Petr 69 1 14 denn ich weiß, dass mein Zelt bald abgebrochen wird, wie mir auch Jesus Christus, unser Herr, offenbart hat. +2 Petrus 2Petr 69 1 15 Ich will aber dafür sorgen, dass ihr auch nach meinem Tod euch jederzeit daran erinnern könnt. +2 Petrus 2Petr 69 1 16 Denn wir sind nicht irgendwelchen klug ausgedachten Geschichten gefolgt, als wir euch die machtvolle Ankunft Jesu Christi, unseres Herrn, verkündeten, sondern wir waren Augenzeugen seiner Macht und Größe. +2 Petrus 2Petr 69 1 17 Er hat von Gott, dem Vater, Ehre und Herrlichkeit empfangen; denn er hörte die Stimme der erhabenen Herrlichkeit, die zu ihm sprach: Das ist mein geliebter Sohn, an dem ich Gefallen gefunden habe. +2 Petrus 2Petr 69 1 18 Diese Stimme, die vom Himmel kam, haben wir gehört, als wir mit ihm auf dem heiligen Berg waren. +2 Petrus 2Petr 69 1 19 Dadurch ist das Wort der Propheten für uns noch sicherer geworden und ihr tut gut daran, es zu beachten; denn es ist ein Licht, das an einem finsteren Ort scheint, bis der Tag anbricht und der Morgenstern aufgeht in eurem Herzen. +2 Petrus 2Petr 69 1 20 Bedenkt dabei vor allem dies: Keine Weissagung der Schrift darf eigenmächtig ausgelegt werden; +2 Petrus 2Petr 69 1 21 denn niemals wurde eine Weissagung ausgesprochen, weil ein Mensch es wollte, sondern vom Heiligen Geist getrieben haben Menschen im Auftrag Gottes geredet. +2 Petrus 2Petr 69 2 1 Es gab aber auch falsche Propheten im Volk; so wird es auch bei euch falsche Lehrer geben. Sie werden verderbliche Irrlehren verbreiten und den Herrscher, der sie freigekauft hat, verleugnen; doch dadurch werden sie sich selbst bald ins Verderben stürzen. +2 Petrus 2Petr 69 2 2 Bei ihren Ausschweifungen werden sie viele Anhänger finden und ihretwegen wird der Weg der Wahrheit in Verruf kommen. +2 Petrus 2Petr 69 2 3 In ihrer Habgier werden sie euch mit verlogenen Worten zu kaufen versuchen; aber das Gericht über sie bereitet sich schon seit langem vor und das Verderben, das ihnen droht, schläft nicht. +2 Petrus 2Petr 69 2 4 Gott hat auch die Engel, die gesündigt haben, nicht verschont, sondern sie in die finsteren Höhlen der Unterwelt verstoßen und hält sie dort eingeschlossen bis zum Gericht. +2 Petrus 2Petr 69 2 5 Er hat auch die frühere Welt nicht verschont, nur Noach, den Verkünder der Gerechtigkeit, hat er zusammen mit sieben anderen als achten bewahrt, als er die Flut über die Welt der Gottlosen brachte. +2 Petrus 2Petr 69 2 6 Auch die Städte Sodom und Gomorra hat er eingeäschert und zum Untergang verurteilt, als ein Beispiel für alle Gottlosen in späteren Zeiten. +2 Petrus 2Petr 69 2 7 Den gerechten Lot aber, der unter dem ausschweifenden Leben der Gottesverächter litt, hat er gerettet; +2 Petrus 2Petr 69 2 8 denn dieser Gerechte, der mitten unter ihnen wohnte, musste Tag für Tag ihr gesetzwidriges Tun sehen und hören, und das quälte den gerechten Mann Tag für Tag. +2 Petrus 2Petr 69 2 9 Der Herr kann die Frommen aus der Prüfung retten; bei den Ungerechten aber kann er warten, um sie am Tag des Gerichts zu bestrafen, [10a] besonders die, die sich von der schmutzigen Begierde ihres Körpers beherrschen lassen und die Macht des Herrn verachten. +2 Petrus 2Petr 69 2 10 [10b] Diese frechen und anmaßenden Menschen schrecken nicht davor zurück, die überirdischen Mächte zu lästern, +2 Petrus 2Petr 69 2 11 während die Engel, die ihnen an Stärke und Macht überlegen sind, beim Herrn nicht über sie urteilen und lästern. +2 Petrus 2Petr 69 2 12 Diese Menschen aber sind wie unvernünftige Tiere, die von Natur aus dazu geboren sind, gefangen zu werden und umzukommen. Sie lästern über Dinge, die sie nicht verstehen; doch sie werden umkommen, wie die Tiere umkommen, +2 Petrus 2Petr 69 2 13 und als Lohn für ihr Unrecht werden sie Unrecht erleiden. Sie halten es für ein Vergnügen, bei Tag ein üppiges Leben zu führen; ein schmutziger Schandfleck sind sie, wenn sie in ihrer trügerischen Genusssucht mit euch prassen und schwelgen. +2 Petrus 2Petr 69 2 14 Sie haben nur Augen für die Ehebrecherin und sind unersättlich in der Sünde. Sie locken haltlose Menschen an, deren Sinn nicht gefestigt ist; ihr Herz ist in der Habgier geübt, sie sind Kinder des Fluches. +2 Petrus 2Petr 69 2 15 Sie haben den geraden Weg verlassen und sind in die Irre gegangen. Sie folgten dem Weg Bileams, des Sohnes Bosors; ihm ging es nur um den Lohn für sein Unrecht, +2 Petrus 2Petr 69 2 16 aber er wurde wegen seines Vergehens zurechtgewiesen: Ein stummes Lasttier redete mit menschlicher Stimme und verhinderte das wahnwitzige Vorhaben des Propheten. +2 Petrus 2Petr 69 2 17 Diese Menschen sind Quellen ohne Wasser, sie sind Wolken, die der Sturm vor sich herjagt; für sie ist die dunkelste Finsternis bestimmt. +2 Petrus 2Petr 69 2 18 Sie führen geschwollene und nichts sagende Reden; sie lassen sich von ihren fleischlichen Begierden treiben und locken mit ihren Ausschweifungen die Menschen an, die sich eben erst von denen getrennt haben, die im Irrtum leben. +2 Petrus 2Petr 69 2 19 Freiheit versprechen sie ihnen und sind doch selbst Sklaven des Verderbens; denn von wem jemand überwältigt worden ist, dessen Sklave ist er. +2 Petrus 2Petr 69 2 20 Sie waren dem Schmutz der Welt entronnen, weil sie den Herrn und Retter Jesus Christus erkannt hatten; wenn sie sich aber von neuem davon fangen und überwältigen lassen, dann steht es mit ihnen am Ende schlimmer als vorher. +2 Petrus 2Petr 69 2 21 Es wäre besser für sie, den Weg der Gerechtigkeit gar nicht erkannt zu haben, als ihn erkannt zu haben und sich danach wieder von dem heiligen Gebot abzuwenden, das ihnen überliefert worden ist. +2 Petrus 2Petr 69 2 22 Auf sie trifft das wahre Sprichwort zu: [Der Hund kehrt zurück zu dem, was er erbrochen hat,] und: Die gewaschene Sau wälzt sich wieder im Dreck. +2 Petrus 2Petr 69 3 1 Das ist schon der zweite Brief, den ich euch schreibe, liebe Brüder. In beiden will ich eure klare Einsicht wachrufen und euch erinnern: +2 Petrus 2Petr 69 3 2 Denkt an die Worte, die von den heiligen Propheten im Voraus verkündet worden sind, und an das Gebot des Herrn und Retters, das eure Apostel euch überliefert haben. +2 Petrus 2Petr 69 3 3 Vor allem sollt ihr eines wissen: Am Ende der Tage werden Spötter kommen, die sich nur von ihren Begierden leiten lassen und höhnisch sagen: +2 Petrus 2Petr 69 3 4 Wo bleibt denn seine verheißene Ankunft? Seit die Väter entschlafen sind, ist alles geblieben, wie es seit Anfang der Schöpfung war. +2 Petrus 2Petr 69 3 5 Wer das behauptet, übersieht, dass es einst einen Himmel gab und eine Erde, die durch das Wort Gottes aus Wasser entstand und durch das Wasser Bestand hatte. +2 Petrus 2Petr 69 3 6 Durch beides ging die damalige Welt zugrunde, als sie vom Wasser überflutet wurde. +2 Petrus 2Petr 69 3 7 Der jetzige Himmel aber und die jetzige Erde sind durch dasselbe Wort für das Feuer aufgespart worden. Sie werden bewahrt bis zum Tag des Gerichts, an dem die Gottlosen zugrunde gehen. +2 Petrus 2Petr 69 3 8 Das eine aber, liebe Brüder, dürft ihr nicht übersehen: dass beim Herrn ein Tag wie tausend Jahre und tausend Jahre wie ein Tag sind. +2 Petrus 2Petr 69 3 9 Der Herr zögert nicht mit der Erfüllung der Verheißung, wie einige meinen, die von Verzögerung reden; er ist nur geduldig mit euch, weil er nicht will, dass jemand zugrunde geht, sondern dass alle sich bekehren. +2 Petrus 2Petr 69 3 10 Der Tag des Herrn wird aber kommen wie ein Dieb. Dann wird der Himmel prasselnd vergehen, die Elemente werden verbrannt und aufgelöst, die Erde und alles, was auf ihr ist, werden (nicht mehr) gefunden. +2 Petrus 2Petr 69 3 11 Wenn sich das alles in dieser Weise auflöst: wie heilig und fromm müsst ihr dann leben, +2 Petrus 2Petr 69 3 12 den Tag Gottes erwarten und seine Ankunft beschleunigen! An jenem Tag wird sich der Himmel im Feuer auflösen und die Elemente werden im Brand zerschmelzen. +2 Petrus 2Petr 69 3 13 Dann erwarten wir, seiner Verheißung gemäß, [einen neuen Himmel] und [eine neue Erde,] in denen die Gerechtigkeit wohnt. +2 Petrus 2Petr 69 3 14 Weil ihr das erwartet, liebe Brüder, bemüht euch darum, von ihm ohne Makel und Fehler und in Frieden angetroffen zu werden. +2 Petrus 2Petr 69 3 15 Seid überzeugt, dass die Geduld unseres Herrn eure Rettung ist. Das hat euch auch unser geliebter Bruder Paulus mit der ihm geschenkten Weisheit geschrieben; +2 Petrus 2Petr 69 3 16 es steht in allen seinen Briefen, in denen er davon spricht. In ihnen ist manches schwer zu verstehen und die Unwissenden, die noch nicht gefestigt sind, verdrehen diese Stellen ebenso wie die übrigen Schriften zu ihrem eigenen Verderben. +2 Petrus 2Petr 69 3 17 Ihr aber, liebe Brüder, sollt das im Voraus wissen und Acht geben, dass ihr euch nicht von dem Irrtum der Gottesverächter mitreißen lasst, euren Halt verliert und zu Fall kommt. +2 Petrus 2Petr 69 3 18 Wachset in der Gnade und Erkenntnis unseres Herrn und Retters Jesus Christus! Ihm gebührt die Herrlichkeit, jetzt und bis zum Tag der Ewigkeit. Amen. +1 Johannes 1Joh 70 0 1 Dieses Schreiben wendet sich wahrscheinlich an einen örtlich begrenzten Kreis christlicher Gemeinden und ist wohl gegen Ende des 1. Jahrhunderts abgefasst. Nach Stil und Gedankengut ist der 1. Johannesbrief mit dem Johannesevangelium nah verwandt. +1 Johannes 1Joh 70 0 2 Der Verfasser rechnet sich zu einer Gruppe christlicher Lehrer (vgl. »wir« in 1,1-4 u. ö.), die im Kampf gegen Irrlehrer (vgl. 2,18; 4,1) das »von Anfang an« Verkündigte (2,7.24; 3,11) einschärfen wollen. +1 Johannes 1Joh 70 0 3 Das Schreiben mahnt zum Glauben an Jesus, den Christus und Sohn Gottes, und zur Bruderliebe. Es ist kunstvoll gegliedert und hat folgenden Aufbau: Vorrede (1,1-4); Gemeinschaft mit Gott durch ein Leben im Licht, das heißt durch Einhalten der Gebote (1,5 - 2,17); Abwehr der »Antichriste« und Festhalten am wahren Bekenntnis zu Christus (2,18-27); Gotteskindschaft und Erfüllung der Gerechtigkeit in tätiger Bruderliebe (2,28 - 3,24); Unterscheidung der Geister und Verwirklichung des Glaubens in der Liebe (4,1-21); der wahre Glaube als Sieg über die Welt und als Weg zum Leben (5,1-12); Abschluss: Sünde und ewiges Leben (5,13-21). +1 Johannes 1Joh 70 0 4 Der 1. Johannesbrief ist ein wichtiges Zeugnis für den wahren Glauben an Jesus Christus als Gottessohn und weist auf bleibende Grundlagen des christlichen Lebens hin (Bruderliebe, Überwindung der Sünde). +1 Johannes 1Joh 70 1 1 Was von Anfang an war, was wir gehört haben, was wir mit unseren Augen gesehen, was wir geschaut und was unsere Hände angefasst haben, das verkünden wir: das Wort des Lebens. +1 Johannes 1Joh 70 1 2 Denn das Leben wurde offenbart; wir haben gesehen und bezeugen und verkünden euch das ewige Leben, das beim Vater war und uns offenbart wurde. +1 Johannes 1Joh 70 1 3 Was wir gesehen und gehört haben, das verkünden wir auch euch, damit auch ihr Gemeinschaft mit uns habt. Wir aber haben Gemeinschaft mit dem Vater und mit seinem Sohn Jesus Christus. +1 Johannes 1Joh 70 1 4 Wir schreiben dies, damit unsere Freude vollkommen ist. +1 Johannes 1Joh 70 1 5 Das ist die Botschaft, die wir von ihm gehört haben und euch verkünden: Gott ist Licht und keine Finsternis ist in ihm. +1 Johannes 1Joh 70 1 6 Wenn wir sagen, dass wir Gemeinschaft mit ihm haben, und doch in der Finsternis leben, lügen wir und tun nicht die Wahrheit. +1 Johannes 1Joh 70 1 7 Wenn wir aber im Licht leben, wie er im Licht ist, haben wir Gemeinschaft miteinander und das Blut seines Sohnes Jesus reinigt uns von aller Sünde. +1 Johannes 1Joh 70 1 8 Wenn wir sagen, dass wir keine Sünde haben, führen wir uns selbst in die Irre und die Wahrheit ist nicht in uns. +1 Johannes 1Joh 70 1 9 Wenn wir unsere Sünden bekennen, ist er treu und gerecht; er vergibt uns die Sünden und reinigt uns von allem Unrecht. +1 Johannes 1Joh 70 1 10 Wenn wir sagen, dass wir nicht gesündigt haben, machen wir ihn zum Lügner und sein Wort ist nicht in uns. +1 Johannes 1Joh 70 2 1 Meine Kinder, ich schreibe euch dies, damit ihr nicht sündigt. Wenn aber einer sündigt, haben wir einen Beistand beim Vater: Jesus Christus, den Gerechten. +1 Johannes 1Joh 70 2 2 Er ist die Sühne für unsere Sünden, aber nicht nur für unsere Sünden, sondern auch für die der ganzen Welt. +1 Johannes 1Joh 70 2 3 Wenn wir seine Gebote halten, erkennen wir, dass wir ihn erkannt haben. +1 Johannes 1Joh 70 2 4 Wer sagt: Ich habe ihn erkannt!, aber seine Gebote nicht hält, ist ein Lügner und die Wahrheit ist nicht in ihm. +1 Johannes 1Joh 70 2 5 Wer sich aber an sein Wort hält, in dem ist die Gottesliebe wahrhaft vollendet. Wir erkennen daran, dass wir in ihm sind. +1 Johannes 1Joh 70 2 6 Wer sagt, dass er in ihm bleibt, muss auch leben, wie er gelebt hat. +1 Johannes 1Joh 70 2 7 Liebe Brüder, ich schreibe euch kein neues Gebot, sondern ein altes Gebot, das ihr von Anfang an hattet. Das alte Gebot ist das Wort, das ihr gehört habt. +1 Johannes 1Joh 70 2 8 Und doch schreibe ich euch ein neues Gebot, etwas, das in ihm und in euch verwirklicht ist; denn die Finsternis geht vorüber und schon leuchtet das wahre Licht. +1 Johannes 1Joh 70 2 9 Wer sagt, er sei im Licht, aber seinen Bruder hasst, ist noch in der Finsternis. +1 Johannes 1Joh 70 2 10 Wer seinen Bruder liebt, bleibt im Licht; da gibt es für ihn kein Straucheln. +1 Johannes 1Joh 70 2 11 Wer aber seinen Bruder hasst, ist in der Finsternis. Er geht in der Finsternis und weiß nicht, wohin er geht; denn die Finsternis hat seine Augen blind gemacht. +1 Johannes 1Joh 70 2 12 Ich schreibe euch, ihr Kinder, dass euch durch seinen Namen die Sünden vergeben sind. +1 Johannes 1Joh 70 2 13 Ich schreibe euch, ihr Väter, dass ihr den erkannt habt, der von Anfang an ist. Ich schreibe euch, ihr jungen Männer, dass ihr den Bösen besiegt habt. +1 Johannes 1Joh 70 2 14 Ich schreibe euch, ihr Kinder, dass ihr den Vater erkannt habt. Ich schreibe euch, ihr Väter, dass ihr den erkannt habt, der von Anfang an ist. Ich schreibe euch, ihr jungen Männer, dass ihr stark seid, dass das Wort Gottes in euch bleibt und dass ihr den Bösen besiegt habt. +1 Johannes 1Joh 70 2 15 Liebt nicht die Welt und was in der Welt ist! Wer die Welt liebt, hat die Liebe zum Vater nicht. +1 Johannes 1Joh 70 2 16 Denn alles, was in der Welt ist, die Begierde des Fleisches, die Begierde der Augen und das Prahlen mit dem Besitz, ist nicht vom Vater, sondern von der Welt. +1 Johannes 1Joh 70 2 17 Die Welt und ihre Begierde vergeht; wer aber den Willen Gottes tut, bleibt in Ewigkeit. +1 Johannes 1Joh 70 2 18 Meine Kinder, es ist die letzte Stunde. Ihr habt gehört, dass der Antichrist kommt, und jetzt sind viele Antichriste gekommen. Daran erkennen wir, dass es die letzte Stunde ist. +1 Johannes 1Joh 70 2 19 Sie sind aus unserer Mitte gekommen, aber sie gehörten nicht zu uns; denn wenn sie zu uns gehört hätten, wären sie bei uns geblieben. Es sollte aber offenbar werden, dass sie alle nicht zu uns gehörten. +1 Johannes 1Joh 70 2 20 Ihr habt die Salbung von dem, der heilig ist, und ihr alle wisst es. +1 Johannes 1Joh 70 2 21 Ich schreibe euch nicht, dass ihr die Wahrheit nicht wisst, sondern ich schreibe euch, dass ihr sie wisst und dass keine Lüge von der Wahrheit stammt. +1 Johannes 1Joh 70 2 22 Wer ist der Lügner - wenn nicht der, der leugnet, dass Jesus der Christus ist? Das ist der Antichrist: wer den Vater und den Sohn leugnet. +1 Johannes 1Joh 70 2 23 Wer leugnet, dass Jesus der Sohn ist, hat auch den Vater nicht; wer bekennt, dass er der Sohn ist, hat auch den Vater. +1 Johannes 1Joh 70 2 24 Für euch gilt: Was ihr von Anfang an gehört habt, soll in euch bleiben; wenn das, was ihr von Anfang an gehört habt, in euch bleibt, dann bleibt ihr im Sohn und im Vater. +1 Johannes 1Joh 70 2 25 Und seine Verheißung an uns ist das ewige Leben. +1 Johannes 1Joh 70 2 26 Dies habe ich euch über die geschrieben, die euch in die Irre führen. +1 Johannes 1Joh 70 2 27 Für euch aber gilt: Die Salbung, die ihr von ihm empfangen habt, bleibt in euch und ihr braucht euch von niemand belehren zu lassen. Alles, was seine Salbung euch lehrt, ist wahr und keine Lüge. Bleibt in ihm, wie es euch seine Salbung gelehrt hat. +1 Johannes 1Joh 70 2 28 Und jetzt, meine Kinder, bleibt in ihm, damit wir, wenn er erscheint, die Zuversicht haben und bei seinem Kommen nicht zu unserer Schande von ihm gerichtet werden. +1 Johannes 1Joh 70 2 29 Wenn ihr wisst, dass er gerecht ist, erkennt auch, dass jeder, der die Gerechtigkeit tut, von Gott stammt. +1 Johannes 1Joh 70 3 1 Seht, wie groß die Liebe ist, die der Vater uns geschenkt hat: Wir heißen Kinder Gottes und wir sind es. Die Welt erkennt uns nicht, weil sie ihn nicht erkannt hat. +1 Johannes 1Joh 70 3 2 Liebe Brüder, jetzt sind wir Kinder Gottes. Aber was wir sein werden, ist noch nicht offenbar geworden. Wir wissen, dass wir ihm ähnlich sein werden, wenn er offenbar wird; denn wir werden ihn sehen, wie er ist. +1 Johannes 1Joh 70 3 3 Jeder, der dies von ihm erhofft, heiligt sich, so wie Er heilig ist. +1 Johannes 1Joh 70 3 4 Jeder, der die Sünde tut, handelt gesetzwidrig; denn Sünde ist Gesetzwidrigkeit. +1 Johannes 1Joh 70 3 5 Ihr wisst, dass er erschienen ist, um die Sünde wegzunehmen, und er selbst ist ohne Sünde. +1 Johannes 1Joh 70 3 6 Jeder, der in ihm bleibt, sündigt nicht. Jeder, der sündigt, hat ihn nicht gesehen und ihn nicht erkannt. +1 Johannes 1Joh 70 3 7 Meine Kinder, lasst euch von niemand in die Irre führen! Wer die Gerechtigkeit tut, ist gerecht, wie Er gerecht ist. +1 Johannes 1Joh 70 3 8 Wer die Sünde tut, stammt vom Teufel; denn der Teufel sündigt von Anfang an. Der Sohn Gottes aber ist erschienen, um die Werke des Teufels zu zerstören. +1 Johannes 1Joh 70 3 9 Jeder, der von Gott stammt, tut keine Sünde, weil Gottes Same in ihm bleibt. Er kann nicht sündigen, weil er von Gott stammt. +1 Johannes 1Joh 70 3 10 Daran kann man die Kinder Gottes und die Kinder des Teufels erkennen: Jeder, der die Gerechtigkeit nicht tut und seinen Bruder nicht liebt, ist nicht aus Gott. +1 Johannes 1Joh 70 3 11 Denn das ist die Botschaft, die ihr von Anfang an gehört habt: Wir sollen einander lieben +1 Johannes 1Joh 70 3 12 und nicht wie Kain handeln, der von dem Bösen stammte und seinen Bruder erschlug. Warum hat er ihn erschlagen? Weil seine Taten böse, die Taten seines Bruders aber gerecht waren. +1 Johannes 1Joh 70 3 13 Wundert euch nicht, meine Brüder, wenn die Welt euch hasst. +1 Johannes 1Joh 70 3 14 Wir wissen, dass wir aus dem Tod in das Leben hinübergegangen sind, weil wir die Brüder lieben. Wer nicht liebt, bleibt im Tod. +1 Johannes 1Joh 70 3 15 Jeder, der seinen Bruder hasst, ist ein Mörder und ihr wisst: Kein Mörder hat ewiges Leben, das in ihm bleibt. +1 Johannes 1Joh 70 3 16 Daran haben wir die Liebe erkannt, dass Er sein Leben für uns hingegeben hat. So müssen auch wir für die Brüder das Leben hingeben. +1 Johannes 1Joh 70 3 17 Wenn jemand Vermögen hat und sein Herz vor dem Bruder verschließt, den er in Not sieht, wie kann die Gottesliebe in ihm bleiben? +1 Johannes 1Joh 70 3 18 Meine Kinder, wir wollen nicht mit Wort und Zunge lieben, sondern in Tat und Wahrheit. +1 Johannes 1Joh 70 3 19 Daran werden wir erkennen, dass wir aus der Wahrheit sind, und werden unser Herz in seiner Gegenwart beruhigen. +1 Johannes 1Joh 70 3 20 Denn wenn das Herz uns auch verurteilt - Gott ist größer als unser Herz und er weiß alles. +1 Johannes 1Joh 70 3 21 Liebe Brüder, wenn das Herz uns aber nicht verurteilt, haben wir gegenüber Gott Zuversicht; +1 Johannes 1Joh 70 3 22 alles, was wir erbitten, empfangen wir von ihm, weil wir seine Gebote halten und tun, was ihm gefällt. +1 Johannes 1Joh 70 3 23 Und das ist sein Gebot: Wir sollen an den Namen seines Sohnes Jesus Christus glauben und einander lieben, wie es seinem Gebot entspricht. +1 Johannes 1Joh 70 3 24 Wer seine Gebote hält, bleibt in Gott und Gott in ihm. Und dass er in uns bleibt, erkennen wir an dem Geist, den er uns gegeben hat. +1 Johannes 1Joh 70 4 1 Liebe Brüder, traut nicht jedem Geist, sondern prüft die Geister, ob sie aus Gott sind; denn viele falsche Propheten sind in die Welt hinausgezogen. +1 Johannes 1Joh 70 4 2 Daran erkennt ihr den Geist Gottes: Jeder Geist, der bekennt, Jesus Christus sei im Fleisch gekommen, ist aus Gott. +1 Johannes 1Joh 70 4 3 Und jeder Geist, der Jesus nicht bekennt, ist nicht aus Gott. Das ist der Geist des Antichrists, über den ihr gehört habt, dass er kommt. Jetzt ist er schon in der Welt. +1 Johannes 1Joh 70 4 4 Ihr aber, meine Kinder, seid aus Gott und habt sie besiegt; denn Er, der in euch ist, ist größer als jener, der in der Welt ist. +1 Johannes 1Joh 70 4 5 Sie sind aus der Welt; deshalb sprechen sie, wie die Welt spricht, und die Welt hört auf sie. +1 Johannes 1Joh 70 4 6 Wir aber sind aus Gott. Wer Gott erkennt, hört auf uns; wer nicht aus Gott ist, hört nicht auf uns. Daran erkennen wir den Geist der Wahrheit und den Geist des Irrtums. +1 Johannes 1Joh 70 4 7 Liebe Brüder, wir wollen einander lieben; denn die Liebe ist aus Gott und jeder, der liebt, stammt von Gott und erkennt Gott. +1 Johannes 1Joh 70 4 8 Wer nicht liebt, hat Gott nicht erkannt; denn Gott ist die Liebe. +1 Johannes 1Joh 70 4 9 Die Liebe Gottes wurde unter uns dadurch offenbart, dass Gott seinen einzigen Sohn in die Welt gesandt hat, damit wir durch ihn leben. +1 Johannes 1Joh 70 4 10 Nicht darin besteht die Liebe, dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt und seinen Sohn als Sühne für unsere Sünden gesandt hat. +1 Johannes 1Joh 70 4 11 Liebe Brüder, wenn Gott uns so geliebt hat, müssen auch wir einander lieben. +1 Johannes 1Joh 70 4 12 Niemand hat Gott je geschaut; wenn wir einander lieben, bleibt Gott in uns und seine Liebe ist in uns vollendet. +1 Johannes 1Joh 70 4 13 Daran erkennen wir, dass wir in ihm bleiben und er in uns bleibt: Er hat uns von seinem Geist gegeben. +1 Johannes 1Joh 70 4 14 Wir haben gesehen und bezeugen, dass der Vater den Sohn gesandt hat als den Retter der Welt. +1 Johannes 1Joh 70 4 15 Wer bekennt, dass Jesus der Sohn Gottes ist, in dem bleibt Gott und er bleibt in Gott. [16a] Wir haben die Liebe, die Gott zu uns hat, erkannt und gläubig angenommen. +1 Johannes 1Joh 70 4 16 [16b] Gott ist die Liebe, und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott und Gott bleibt in ihm. +1 Johannes 1Joh 70 4 17 Darin ist unter uns die Liebe vollendet, dass wir am Tag des Gerichts Zuversicht haben. Denn wie er, so sind auch wir in dieser Welt. +1 Johannes 1Joh 70 4 18 Furcht gibt es in der Liebe nicht, sondern die vollkommene Liebe vertreibt die Furcht. Denn die Furcht rechnet mit Strafe(,) und wer sich fürchtet, dessen Liebe ist nicht vollendet. +1 Johannes 1Joh 70 4 19 Wir wollen lieben, weil er uns zuerst geliebt hat. +1 Johannes 1Joh 70 4 20 Wenn jemand sagt: Ich liebe Gott!, aber seinen Bruder hasst, ist er ein Lügner. Denn wer seinen Bruder nicht liebt, den er sieht, kann Gott nicht lieben, den er nicht sieht. +1 Johannes 1Joh 70 4 21 Und dieses Gebot haben wir von ihm: Wer Gott liebt, soll auch seinen Bruder lieben. +1 Johannes 1Joh 70 5 1 Jeder, der glaubt, dass Jesus der Christus ist, stammt von Gott und jeder, der den Vater liebt, liebt auch den, der von ihm stammt. +1 Johannes 1Joh 70 5 2 Wir erkennen, dass wir die Kinder Gottes lieben, wenn wir Gott lieben und seine Gebote erfüllen. +1 Johannes 1Joh 70 5 3 Denn die Liebe zu Gott besteht darin, dass wir seine Gebote halten. Seine Gebote sind nicht schwer. +1 Johannes 1Joh 70 5 4 Denn alles, was von Gott stammt, besiegt die Welt. Und das ist der Sieg, der die Welt besiegt hat: unser Glaube. +1 Johannes 1Joh 70 5 5 Wer sonst besiegt die Welt, außer dem, der glaubt, dass Jesus der Sohn Gottes ist? +1 Johannes 1Joh 70 5 6 Dieser ist es, der durch Wasser und Blut gekommen ist: Jesus Christus. Er ist nicht nur im Wasser gekommen, sondern im Wasser und im Blut. Und der Geist ist es, der Zeugnis ablegt; denn der Geist ist die Wahrheit. +1 Johannes 1Joh 70 5 7 Drei sind es, die Zeugnis ablegen: +1 Johannes 1Joh 70 5 8 der Geist, das Wasser und das Blut; und diese drei sind eins. +1 Johannes 1Joh 70 5 9 Wenn wir von Menschen ein Zeugnis annehmen, so ist das Zeugnis Gottes gewichtiger; denn das ist das Zeugnis Gottes: Er hat Zeugnis abgelegt für seinen Sohn. +1 Johannes 1Joh 70 5 10 Wer an den Sohn Gottes glaubt, trägt das Zeugnis in sich. Wer Gott nicht glaubt, macht ihn zum Lügner, weil er nicht an das Zeugnis glaubt, das Gott für seinen Sohn abgelegt hat. +1 Johannes 1Joh 70 5 11 Und das Zeugnis besteht darin, dass Gott uns das ewige Leben gegeben hat; und dieses Leben ist in seinem Sohn. +1 Johannes 1Joh 70 5 12 Wer den Sohn hat, hat das Leben; wer den Sohn Gottes nicht hat, hat das Leben nicht. +1 Johannes 1Joh 70 5 13 Dies schreibe ich euch, damit ihr wisst, dass ihr das ewige Leben habt; denn ihr glaubt an den Namen des Sohnes Gottes. +1 Johannes 1Joh 70 5 14 Wir haben ihm gegenüber die Zuversicht, dass er uns hört, wenn wir etwas erbitten, das seinem Willen entspricht. +1 Johannes 1Joh 70 5 15 Wenn wir wissen, dass er uns bei allem hört, was wir erbitten, dann wissen wir auch, dass er unsere Bitten schon erfüllt hat. +1 Johannes 1Joh 70 5 16 Wer sieht, dass sein Bruder eine Sünde begeht, die nicht zum Tod führt, soll (für ihn) bitten; und Gott wird ihm Leben geben, allen, deren Sünde nicht zum Tod führt. Denn es gibt Sünde, die zum Tod führt. Von ihr spreche ich nicht, wenn ich sage, dass er bitten soll. +1 Johannes 1Joh 70 5 17 Jedes Unrecht ist Sünde; aber es gibt Sünde, die nicht zum Tod führt. +1 Johannes 1Joh 70 5 18 Wir wissen: Wer von Gott stammt, sündigt nicht, sondern der von Gott Gezeugte bewahrt ihn und der Böse tastet ihn nicht an. +1 Johannes 1Joh 70 5 19 Wir wissen: Wir sind aus Gott, aber die ganze Welt steht unter der Macht des Bösen. +1 Johannes 1Joh 70 5 20 Wir wissen aber: Der Sohn Gottes ist gekommen und er hat uns Einsicht geschenkt, damit wir (Gott) den Wahren erkennen. Und wir sind in diesem Wahren, in seinem Sohn Jesus Christus. Er ist der wahre Gott und das ewige Leben. +1 Johannes 1Joh 70 5 21 Meine Kinder, hütet euch vor den Götzen! +2 Johannes 2Joh 71 0 1 Der 2. Johannesbrief entspricht in der Anlage antiken Briefen, die gewöhnlich den Umfang eines Papyrusblattes hatten (vgl. 3 Joh). Der Verfasser stellt sich als »der Alte« oder »der Älteste« vor und weist damit auf seine Autorität hin. Über seine Person wissen wir nichts Sicheres. Nach dem einleitenden Gruß (VV. 1-3) mahnt er zunächst zu christlicher Lebensführung entsprechend dem Liebesgebot (VV. 4-6), warnt vor Irrlehrern und gibt die Anweisung, ihnen keine Aufnahme und Gemeinschaft zu gewähren (VV. 7-11). Dann kündigt er seinen baldigen Besuch an und schließt mit Grüßen der Gemeinde, in der er sich befindet (VV. 12-13). +2 Johannes 2Joh 71 0 2 Nach Stil und Inhalt steht das Schreiben dem 1. Johannesbrief nahe (Liebesgebot, Irrlehren über Christus). Durch die eigentümliche Bezeichnung des Absenders ist er mit dem 3. Johannesbrief verbunden; beide sind wohl demselben Verfasser zuzuweisen. Im Unterschied zum 3. Johannesbrief ist der zweite (vgl. VV. 1 und 13) ein Gemeindebrief. +2 Johannes 2Joh 71 0 3 Der Brief gibt Einblick in christliches Denken um 100 n. Chr. und zeigt, wie sich die Kirche damals gegen umherziehende Irrlehrer verteidigt. Obwohl das Liebesgebot stark betont ist, wird eine scharfe Trennungslinie zu den »Verführern« gezogen. +2 Johannes 2Joh 71 1 1 Der Älteste an die von Gott auserwählte Herrin und an ihre Kinder, die ich in Wahrheit liebe; aber nicht nur ich, sondern auch alle, die die Wahrheit erkannt haben, lieben sie +2 Johannes 2Joh 71 1 2 aufgrund der Wahrheit, die in uns bleibt. Und sie wird mit uns sein in Ewigkeit. +2 Johannes 2Joh 71 1 3 Gnade wird mit uns sein, Erbarmen und Friede von Gott, dem Vater, und von Jesus Christus, dem Sohn des Vaters, in Wahrheit und Liebe. +2 Johannes 2Joh 71 1 4 Ich habe mich sehr gefreut(,) unter deinen Kindern solche zu finden, die in der Wahrheit leben, gemäß dem Gebot, das wir vom Vater empfangen haben. +2 Johannes 2Joh 71 1 5 Und so bitte ich dich, Herrin, nicht als wollte ich dir ein neues Gebot schreiben, sondern nur das, das wir von Anfang an hatten: dass wir einander lieben sollen. +2 Johannes 2Joh 71 1 6 Denn die Liebe besteht darin, dass wir nach seinen Geboten leben. Das Gebot, das ihr von Anfang an gehört habt, lautet: Ihr sollt in der Liebe leben. +2 Johannes 2Joh 71 1 7 Viele Verführer sind in die Welt hinausgegangen; sie bekennen nicht, dass Jesus Christus im Fleisch gekommen ist. Das ist der Verführer und der Antichrist. +2 Johannes 2Joh 71 1 8 Achtet auf euch, damit ihr nicht preisgebt, was wir erarbeitet haben, sondern damit ihr den vollen Lohn empfangt. +2 Johannes 2Joh 71 1 9 Jeder, der darüber hinausgeht und nicht in der Lehre Christi bleibt, hat Gott nicht. Wer aber in der Lehre bleibt, hat den Vater und den Sohn. +2 Johannes 2Joh 71 1 10 Wenn jemand zu euch kommt und nicht diese Lehre mitbringt, dann nehmt ihn nicht in euer Haus auf, sondern verweigert ihm den Gruß. +2 Johannes 2Joh 71 1 11 Denn wer ihm den Gruß bietet, macht sich mitschuldig an seinen bösen Taten. +2 Johannes 2Joh 71 1 12 Vieles hätte ich euch noch zu schreiben; ich will es aber nicht mit Papier und Tinte tun, sondern hoffe, selbst zu euch zu kommen und persönlich mit euch zu sprechen, damit unsere Freude vollkommen wird. +2 Johannes 2Joh 71 1 13 Es grüßen dich die Kinder deiner auserwählten Schwester. +3 Johannes 3Joh 72 0 1 Der 3. Johannesbrief ist wie der zweite von dem »Alten« oder »Ältesten« verfasst. Es ist ein persönlicher Brief an einen sonst unbekannten Gaius, der zu einem mit dem Absender verbundenen Freundeskreis gehört (vgl. V. 15). Drei Anliegen kommen darin zur Sprache: die Unterstützung von Wandermissionaren (VV. 2-8), die Zurückweisung eines herrschsüchtigen Gemeindeleiters namens Diotrephes, der die Bemühungen des Briefschreibers hindert und Christen aus der Gemeinde ausschließt (VV. 9-10), sowie eine Empfehlung für einen gewissen Demetrius (VV. 11-12). Der Briefschluss (VV. 13-15) gleicht dem des 2. Johannesbriefs. +3 Johannes 3Joh 72 0 2 Die Gemeinde, in der sich der Empfänger befindet, kann kaum dieselbe wie die Empfängerin des 2. Johannesbriefs sein. Von Irrlehrern ist keine Rede. Wegen des gleichen Verfassers muss dieser Brief etwa aus der gleichen Zeit wie der 2. Johannesbrief stammen (Ende des 1. Jahrhunderts). +3 Johannes 3Joh 72 0 3 Der 3. Johannesbrief ist wertvoll für die Kenntnis damaliger Gemeindeverhältnisse: Es gibt noch keine feste kirchliche Verfassung, aber lebendige Gemeindezellen, Wandermissionare und den Einfluss eines über die Ortsgemeinden hinaus wirkenden Mannes. +3 Johannes 3Joh 72 1 1 Der Älteste an den geliebten Gaius, den ich in Wahrheit liebe. +3 Johannes 3Joh 72 1 2 Lieber Bruder, ich wünsche dir in jeder Hinsicht Wohlergehen und Gesundheit, so wie es deiner Seele wohlergeht. +3 Johannes 3Joh 72 1 3 Denn ich habe mich sehr gefreut, als Brüder kamen, die für deine Treue zur Wahrheit Zeugnis ablegten und berichteten, wie du in der Wahrheit lebst. +3 Johannes 3Joh 72 1 4 Ich habe keine größere Freude, als zu hören, dass meine Kinder in der Wahrheit leben. +3 Johannes 3Joh 72 1 5 Lieber Bruder, du handelst treu in allem, was du an den Brüdern, sogar an fremden Brüdern tust. +3 Johannes 3Joh 72 1 6 Sie haben vor der Gemeinde für deine Liebe Zeugnis abgelegt. Du wirst gut daran tun, wenn du sie für ihre Reise so ausrüstest, wie es Gottes würdig ist. +3 Johannes 3Joh 72 1 7 Denn für seinen Namen sind sie ausgezogen und haben von den Heiden nichts angenommen. +3 Johannes 3Joh 72 1 8 Darum sind wir verpflichtet, solche Männer aufzunehmen, damit auch wir zu Mitarbeitern für die Wahrheit werden. +3 Johannes 3Joh 72 1 9 Ich habe der Gemeinde geschrieben. Aber Diotrephes, der unter ihnen der Erste sein will, erkennt uns nicht an. +3 Johannes 3Joh 72 1 10 Deshalb werde ich, wenn ich komme, an sein Tun und Treiben erinnern. Mit bösen Worten hetzt er gegen uns und gibt sich damit noch nicht zufrieden; sondern er selbst nimmt die Brüder nicht auf und hindert alle daran, die es tun wollen, und schließt diese aus der Gemeinde aus. +3 Johannes 3Joh 72 1 11 Lieber Bruder, ahme nicht das Böse nach, sondern das Gute! Wer das Gute tut, ist aus Gott; wer aber das Böse tut, hat Gott nicht gesehen. +3 Johannes 3Joh 72 1 12 Für Demetrius legen alle und die Wahrheit selbst Zeugnis ab; auch wir legen für ihn Zeugnis ab und du weißt, dass unser Zeugnis wahr ist. +3 Johannes 3Joh 72 1 13 Vieles hätte ich dir noch zu schreiben; ich will es aber nicht mit Tinte und Feder tun. +3 Johannes 3Joh 72 1 14 Ich hoffe, dich bald zu sehen; dann werden wir persönlich miteinander sprechen. +3 Johannes 3Joh 72 1 15 Friede sei mit dir! Es grüßen dich die Freunde. Grüße die Freunde, jeden einzelnen! +Judas Jud 72 0 1 Der Verfasser stellt sich in V. 1 als »Judas, Bruder des Jakobus« vor. Er beruft sich auf Jakobus, weil dieser eine bei den Empfängern des Briefs angesehene Persönlichkeit ist. Mit Judas kann also nur der »Bruder des Herrn« gemeint sein, der in Mt 13,55 und Mk 6,3 neben Jakobus und weiteren Brüdern Jesu genannt wird. +Judas Jud 72 0 2 Der Judasbrief ist sicher vor dem 2. Petrusbrief geschrieben, da dieser ihn in Kap. 2 benützt. Er will vor Irrlehrern warnen, die den Glauben gefährden und die Gemeinde spalten. Den falschen Lehrern wird Gottlosigkeit, ausschweifendes Leben, Leugnung der alleinigen Herrschaft Christi und Missachtung der Engel vorgeworfen (VV. 3-4.816.19). Diese Angaben reichen nicht aus, um auf eine bestimmte Irrlehre zu schließen. +Judas Jud 72 0 3 Der Aufbau des Briefs ist einfach. Im ersten Teil (VV. 3-16) droht Judas den falschen Lehrern das Gericht Gottes an. Er verweist auf warnende Beispiele im Alten Testament und beruft sich auch auf außerbiblische jüdische Überlieferungen (»Buch des Henoch« in den VV. 7 und 14, »Himmelfahrt des Mose« in V. 9). Der zweite Teil (VV. 1723) wendet sich an die treu gebliebenen Christen. Sie sollen festhalten am Glauben und am Gebet, an der Liebe und an der Hoffnung und sie sollen sich der Brüder annehmen, die in Gefahr sind. Judas Jud 72 1 1 Judas, Knecht Jesu Christi, Bruder des Jakobus, an die Berufenen, die von Gott, dem Vater, geliebt und für Jesus Christus bestimmt und bewahrt sind. Judas Jud 72 1 2 Erbarmen, Frieden und Liebe seien mit euch in Fülle. Judas Jud 72 1 3 Liebe Brüder, da es mich sehr drängt, euch über unsere gemeinsame Rettung zu schreiben, halte ich es für notwendig, euch mit diesem Brief zu ermahnen: Kämpft für den überlieferten Glauben, der den Heiligen ein für allemal anvertraut ist. @@ -35219,408 +35328,415 @@ Judas Jud 72 1 22 Erbarmt euch derer, die zweifeln; Judas Jud 72 1 23 rettet sie, entreißt sie dem Feuer! Der anderen aber erbarmt euch voll Furcht; verabscheut sogar das Gewand eines Menschen, der der Sünde verfallen ist. Judas Jud 72 1 24 Dem einen Gott aber, der die Macht hat, euch vor jedem Fehltritt zu bewahren und euch untadelig und voll Freude vor seine Herrlichkeit treten zu lassen, Judas Jud 72 1 25 ihm, der uns durch Jesus Christus, unseren Herrn, rettet, gebührt die Herrlichkeit, Hoheit, Macht und Gewalt vor aller Zeit und jetzt und für alle Zeiten. Amen. -Offebarung Offb 73 1 1 Offenbarung Jesu Christi, die Gott ihm gegeben hat, damit er seinen Knechten zeigt, [was] bald [geschehen muss;] und er hat es durch seinen Engel, den er sandte, seinem Knecht Johannes gezeigt. -Offebarung Offb 73 1 2 Dieser hat das Wort Gottes und das Zeugnis Jesu Christi bezeugt: alles, was er geschaut hat. -Offebarung Offb 73 1 3 Selig, wer diese prophetischen Worte vorliest und wer sie hört und wer sich an das hält, was geschrieben ist; denn die Zeit ist nahe. -Offebarung Offb 73 1 4 Johannes an die sieben Gemeinden in der Provinz Asien: Gnade sei mit euch und Friede von [Ihm, der ist] und der war und der kommt, und von den sieben Geistern vor seinem Thron -Offebarung Offb 73 1 5 und von Jesus Christus; er ist [der treue Zeuge, der Erstgeborene] der Toten, [der Herrscher über die Könige der Erde.] Er liebt uns und hat uns [von unseren Sünden erlöst] durch sein Blut; -Offebarung Offb 73 1 6 er hat uns zu Königen gemacht und zu [Priestern] vor Gott, seinem Vater. Ihm sei die Herrlichkeit und die Macht in alle Ewigkeit. Amen. -Offebarung Offb 73 1 7 [Siehe, er kommt mit den Wolken,] und jedes Auge wird ihn [sehen,] auch alle, [die ihn durchbohrt] haben; und alle Völker der Erde [werden seinetwegen jammern und klagen.] Ja, amen. -Offebarung Offb 73 1 8 Ich bin das Alpha und das Omega, spricht Gott, der Herr, [der ist] und der war und der kommt, der Herrscher über die ganze Schöpfung. -Offebarung Offb 73 1 9 Ich, euer Bruder Johannes, der wie ihr bedrängt ist, der mit euch an der Königsherrschaft teilhat und mit euch in Jesus standhaft ausharrt, ich war auf der Insel Patmos um des Wortes Gottes willen und des Zeugnisses für Jesus. -Offebarung Offb 73 1 10 Am Tag des Herrn wurde ich vom Geist ergriffen und hörte hinter mir eine Stimme, laut wie eine Posaune. -Offebarung Offb 73 1 11 Sie sprach: Schreib das, was du siehst, in ein Buch und schick es an die sieben Gemeinden: nach Ephesus, nach Smyrna, nach Pergamon, nach Thyatira, nach Sardes, nach Philadelphia und nach Laodizea. -Offebarung Offb 73 1 12 Da wandte ich mich um, weil ich sehen wollte, wer zu mir sprach. Als ich mich umwandte, sah ich sieben goldene Leuchter -Offebarung Offb 73 1 13 und mitten unter den Leuchtern einen, der [wie ein Mensch] aussah; [er] war [bekleidet mit einem Gewand,] das bis auf die Füße reichte, und um die Brust trug er [einen Gürtel aus Gold.] -Offebarung Offb 73 1 14 Sein Haupt und [seine Haare] waren [weiß wie weiße Wolle, leuchtend weiß wie Schnee,] und seine [Augen wie Feuerflammen;] -Offebarung Offb 73 1 15 [seine Beine glänzten wie Golderz,] das im Schmelzofen glüht, und [seine Stimme] war [wie das Rauschen von Wassermassen.] -Offebarung Offb 73 1 16 In seiner Rechten hielt er sieben Sterne und aus seinem Mund kam ein scharfes, zweischneidiges Schwert und sein Gesicht leuchtete wie die machtvoll strahlende Sonne. -Offebarung Offb 73 1 17 Als ich ihn sah, fiel ich wie tot vor seinen Füßen nieder. Er aber legte seine rechte Hand auf mich und sagte: [Fürchte dich nicht! Ich bin der Erste und der Letzte] -Offebarung Offb 73 1 18 und der Lebendige. Ich war tot, doch nun lebe ich in alle Ewigkeit, und ich habe die Schlüssel zum Tod und zur Unterwelt. -Offebarung Offb 73 1 19 Schreib auf, was du gesehen hast: was ist und [was] danach [geschehen] wird. -Offebarung Offb 73 1 20 Der geheimnisvolle Sinn der sieben Sterne, die du auf meiner rechten Hand gesehen hast, und der sieben goldenen Leuchter ist: Die sieben Sterne sind die Engel der sieben Gemeinden und die sieben Leuchter sind die sieben Gemeinden. -Offebarung Offb 73 2 1 An den Engel der Gemeinde in Ephesus schreibe: So spricht Er, der die sieben Sterne in seiner Rechten hält und mitten unter den sieben goldenen Leuchtern einhergeht: -Offebarung Offb 73 2 2 Ich kenne deine Werke und deine Mühe und dein Ausharren; ich weiß: Du kannst die Bösen nicht ertragen, du hast die auf die Probe gestellt, die sich Apostel nennen und es nicht sind, und hast sie als Lügner erkannt. -Offebarung Offb 73 2 3 Du hast ausgeharrt und um meines Namens willen Schweres ertragen und bist nicht müde geworden. -Offebarung Offb 73 2 4 Ich werfe dir aber vor, dass du deine erste Liebe verlassen hast. -Offebarung Offb 73 2 5 Bedenke, aus welcher Höhe du gefallen bist. Kehr zurück zu deinen ersten Werken! Wenn du nicht umkehrst, werde ich kommen und deinen Leuchter von seiner Stelle wegrücken. -Offebarung Offb 73 2 6 Doch für dich spricht: Du verabscheust das Treiben der Nikolaiten, das auch ich verabscheue. -Offebarung Offb 73 2 7 Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt: Wer siegt, dem werde ich zu essen geben [vom Baum des Lebens,] der [im Paradies Gottes] steht. -Offebarung Offb 73 2 8 An den Engel der Gemeinde in Smyrna schreibe: So spricht Er, [der Erste und der Letzte,] der tot war und wieder lebendig wurde: -Offebarung Offb 73 2 9 Ich kenne deine Bedrängnis und deine Armut; und doch bist du reich. Und ich weiß, dass du von solchen geschmäht wirst, die sich als Juden ausgeben; sie sind es aber nicht, sondern sind eine Synagoge des Satans. -Offebarung Offb 73 2 10 Fürchte dich nicht vor dem, was du noch erleiden musst. Der Teufel wird einige von euch ins Gefängnis werfen, um euch [auf die Probe zu stellen,] und ihr werdet in Bedrängnis sein, [zehn Tage lang.] Sei treu bis in den Tod; dann werde ich dir den Kranz des Lebens geben. -Offebarung Offb 73 2 11 Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt: Wer siegt, dem kann der zweite Tod nichts anhaben. -Offebarung Offb 73 2 12 An den Engel der Gemeinde in Pergamon schreibe: So spricht Er, der das scharfe, zweischneidige Schwert trägt: -Offebarung Offb 73 2 13 Ich weiß, wo du wohnst; es ist dort, wo der Thron des Satans steht. Und doch hältst du an meinem Namen fest und hast den Glauben an mich nicht verleugnet, auch nicht in den Tagen, als Antipas, mein treuer Zeuge, bei euch getötet wurde, dort, wo der Satan wohnt. -Offebarung Offb 73 2 14 Aber ich habe etwas gegen dich: Bei dir gibt es Leute, die an der Lehre Bileams festhalten; Bileam lehrte Balak, er solle [die Israeliten dazu verführen, Fleisch zu essen, das den Götzen geweiht war, und Unzucht zu treiben.] -Offebarung Offb 73 2 15 So gibt es auch bei dir Leute, die in gleicher Weise an der Lehre der Nikolaiten festhalten. -Offebarung Offb 73 2 16 Kehr nun um! Sonst komme ich bald und werde sie mit dem Schwert aus meinem Mund bekämpfen. -Offebarung Offb 73 2 17 Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt: Wer siegt, dem werde ich von dem verborgenen Manna geben. Ich werde ihm einen weißen Stein geben und auf dem Stein steht [ein neuer Name,] den nur der kennt, der ihn empfängt. -Offebarung Offb 73 2 18 An den Engel der Gemeinde in Thyatira schreibe: So spricht der Sohn Gottes, [der Augen] hat [wie Feuerflammen und Beine wie Golderz:] -Offebarung Offb 73 2 19 Ich kenne deine Werke, deine Liebe und deinen Glauben, dein Dienen und Ausharren und ich weiß, dass du in letzter Zeit mehr getan hast als am Anfang. -Offebarung Offb 73 2 20 Aber ich werfe dir vor, dass du das Weib Isebel gewähren lässt; sie gibt sich als Prophetin aus und lehrt meine Knechte und [verführt sie, Unzucht zu treiben und Fleisch zu essen, das den Götzen geweiht ist.] -Offebarung Offb 73 2 21 Ich habe ihr Zeit gelassen umzukehren; sie aber will nicht umkehren und von ihrer Unzucht ablassen. -Offebarung Offb 73 2 22 Darum werfe ich sie auf das Krankenbett und alle, die mit ihr Ehebruch treiben, bringe ich in große Bedrängnis, wenn sie sich nicht abkehren vom Treiben dieses Weibes. -Offebarung Offb 73 2 23 Ihre Kinder werde ich töten, der Tod wird sie treffen und alle Gemeinden werden erkennen, dass ich es bin, der [Herz und Nieren prüft,] und ich werde [jedem] von euch [vergelten, wie es seine Taten verdienen.] -Offebarung Offb 73 2 24 Aber euch Übrigen in Thyatira, denen, die dieser Lehre nicht folgen und die «Tiefen des Satans», wie sie es nennen, nicht erkannt haben, euch sage ich: Ich lege euch keine andere Last auf. -Offebarung Offb 73 2 25 Aber was ihr habt, das haltet fest, bis ich komme. -Offebarung Offb 73 2 26 Wer siegt und bis zum Ende an den Werken festhält, die ich gebiete, dem werde ich Macht [über die Völker geben.] -Offebarung Offb 73 2 27 [Er wird über sie herrschen mit eisernem Zepter und sie zerschlagen wie Tongeschirr;] -Offebarung Offb 73 2 28 (und ich werde ihm diese Macht geben,) wie auch ich sie von meinem Vater empfangen habe, und ich werde ihm den Morgenstern geben. -Offebarung Offb 73 2 29 Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt. -Offebarung Offb 73 3 1 An den Engel der Gemeinde in Sardes schreibe: So spricht Er, der die sieben Geister Gottes und die sieben Sterne hat: Ich kenne deine Werke. Dem Namen nach lebst du, aber du bist tot. -Offebarung Offb 73 3 2 Werde wach und stärke, was noch übrig ist, was schon im Sterben lag. Ich habe gefunden, dass deine Taten in den Augen meines Gottes nicht vollwertig sind. -Offebarung Offb 73 3 3 Denk also daran, wie du die Lehre empfangen und gehört hast. Halte daran fest und kehr um! Wenn du aber nicht aufwachst, werde ich kommen wie ein Dieb und du wirst bestimmt nicht wissen, zu welcher Stunde ich komme. -Offebarung Offb 73 3 4 Du hast aber einige Leute in Sardes, die ihre Kleider nicht befleckt haben; sie werden mit mir in weißen Gewändern gehen, denn sie sind es wert. -Offebarung Offb 73 3 5 Wer siegt, wird ebenso mit weißen Gewändern bekleidet werden. Nie [werde ich] seinen Namen [aus dem Buch des Lebens streichen,] sondern ich werde mich vor meinem Vater und vor seinen Engeln zu ihm bekennen. -Offebarung Offb 73 3 6 Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt. -Offebarung Offb 73 3 7 An den Engel der Gemeinde in Philadelphia schreibe: So spricht der Heilige, der Wahrhaftige, der [den Schlüssel Davids] hat, /[der öffnet, sodass niemand mehr schließen kann,] /[der schließt, sodass niemand mehr öffnen kann:] -Offebarung Offb 73 3 8 Ich kenne deine Werke, und ich habe vor dir eine Tür geöffnet, die niemand mehr schließen kann. Du hast nur geringe Kraft, und dennoch hast du an meinem Wort festgehalten und meinen Namen nicht verleugnet. -Offebarung Offb 73 3 9 Leute aus der Synagoge des Satans, die sich als Juden ausgeben, es aber nicht sind, sondern Lügner - ich werde bewirken, dass sie [kommen und sich dir zu Füßen werfen] und erkennen, dass ich dir meine Liebe zugewandt habe. -Offebarung Offb 73 3 10 Du hast dich an mein Gebot gehalten, standhaft zu bleiben; daher werde auch ich zu dir halten und dich bewahren vor der Stunde der Versuchung, die über die ganze Erde kommen soll, um die Bewohner der Erde auf die Probe zu stellen. -Offebarung Offb 73 3 11 Ich komme bald. Halte fest, was du hast, damit kein anderer deinen Kranz bekommt. -Offebarung Offb 73 3 12 Wer siegt, den werde ich zu einer Säule im Tempel meines Gottes machen und er wird immer darin bleiben. Und ich werde auf ihn den Namen meines Gottes schreiben und [den Namen der Stadt] meines Gottes, des neuen Jerusalem, das aus dem Himmel herabkommt von meinem Gott, und ich werde auf ihn auch meinen [neuen Namen] schreiben. -Offebarung Offb 73 3 13 Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt. -Offebarung Offb 73 3 14 An den Engel der Gemeinde in Laodizea schreibe: So spricht Er, der «Amen» heißt, [der treue und zuverlässige Zeuge,] der Anfang [der Schöpfung] Gottes: -Offebarung Offb 73 3 15 Ich kenne deine Werke. Du bist weder kalt noch heiß. Wärest du doch kalt oder heiß! -Offebarung Offb 73 3 16 Weil du aber lau bist, weder heiß noch kalt, will ich dich aus meinem Mund ausspeien. -Offebarung Offb 73 3 17 Du behauptest: [Ich bin reich und wohlhabend] und nichts fehlt mir. Du weißt aber nicht, dass gerade du elend und erbärmlich bist, arm, blind und nackt. -Offebarung Offb 73 3 18 Darum rate ich dir: Kaufe von mir Gold, das im Feuer geläutert ist, damit du reich wirst; und kaufe von mir weiße Kleider und zieh sie an, damit du nicht nackt dastehst und dich schämen musst; und kaufe Salbe für deine Augen, damit du sehen kannst. -Offebarung Offb 73 3 19 [Wen ich liebe,] den weise ich zurecht und nehme ihn in Zucht. Mach also Ernst und kehr um! -Offebarung Offb 73 3 20 Ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wer meine Stimme hört und die Tür öffnet, bei dem werde ich eintreten und wir werden Mahl halten, ich mit ihm und er mit mir. -Offebarung Offb 73 3 21 Wer siegt, der darf mit mir auf meinem Thron sitzen, so wie auch ich gesiegt habe und mich mit meinem Vater auf seinen Thron gesetzt habe. -Offebarung Offb 73 3 22 Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt. -Offebarung Offb 73 4 1 Danach sah ich: Eine Tür war geöffnet am Himmel; und die Stimme, die vorher zu mir gesprochen hatte und die wie eine Posaune klang, sagte: [Komm herauf] und ich werde dir zeigen, [was dann geschehen muss.] -Offebarung Offb 73 4 2 Sogleich wurde ich vom Geist ergriffen. Und ich sah: Ein Thron stand im Himmel; [auf dem Thron] saß einer, -Offebarung Offb 73 4 3 der wie ein Jaspis und ein Karneol aussah. Und [über dem Thron] wölbte sich [ein Regenbogen,] der wie ein Smaragd [aussah.] -Offebarung Offb 73 4 4 Und rings um den Thron standen vierundzwanzig Throne und auf den Thronen saßen vierundzwanzig Älteste in weißen Gewändern und mit goldenen Kränzen auf dem Haupt. -Offebarung Offb 73 4 5 Von dem Thron gingen [Blitze, Stimmen und Donner] aus. Und sieben lodernde Fackeln brannten vor dem Thron; das sind die sieben Geister Gottes. -Offebarung Offb 73 4 6 Und vor dem Thron war etwas wie ein gläsernes Meer, gleich Kristall. Und in der Mitte, rings um den Thron, waren [vier Lebewesen voller Augen,] vorn und hinten. -Offebarung Offb 73 4 7 Das erste Lebewesen glich [einem Löwen,] das zweite [einem Stier,] das dritte sah aus wie [ein Mensch,] das vierte glich [einem] fliegenden [Adler.] -Offebarung Offb 73 4 8 Und jedes der vier Lebewesen hatte [sechs Flügel,] außen und innen [voller Augen.] Sie ruhen nicht, bei Tag und Nacht, und rufen: [Heilig, heilig, heilig] /[ist der Herr,] der Gott, der Herrscher über die ganze Schöpfung; /er war und [er ist] und er kommt. -Offebarung Offb 73 4 9 Und wenn die Lebewesen dem, [der auf dem Thron sitzt und in alle Ewigkeit lebt,] Herrlichkeit und Ehre und Dank erweisen, -Offebarung Offb 73 4 10 dann werfen sich die vierundzwanzig Ältesten vor dem, [der auf dem Thron sitzt,] nieder und beten ihn an, [der in alle Ewigkeit lebt.] Und sie legen ihre goldenen Kränze vor seinem Thron nieder und sprechen: -Offebarung Offb 73 4 11 Würdig bist du, unser Herr und Gott, /Herrlichkeit zu empfangen und Ehre und Macht. Denn du bist es, der die Welt erschaffen hat, /durch deinen Willen war sie und wurde sie erschaffen. -Offebarung Offb 73 5 1 Und ich sah auf der rechten Hand dessen, [der auf dem Thron saß, eine Buchrolle; sie] war [innen und außen beschrieben] und mit sieben Siegeln [versiegelt.] -Offebarung Offb 73 5 2 Und ich sah: Ein gewaltiger Engel rief mit lauter Stimme: Wer ist würdig, die Buchrolle zu öffnen und ihre Siegel zu lösen? -Offebarung Offb 73 5 3 Aber niemand im Himmel, auf der Erde und unter der Erde konnte das Buch öffnen und es lesen. -Offebarung Offb 73 5 4 Da weinte ich sehr, weil niemand für würdig befunden wurde, das Buch zu öffnen und es zu lesen. -Offebarung Offb 73 5 5 Da sagte einer von den Ältesten zu mir: Weine nicht! Gesiegt hat [der Löwe] aus dem Stamm [Juda, der Spross aus der Wurzel] Davids; er kann das Buch und seine sieben Siegel öffnen. -Offebarung Offb 73 5 6 Und ich sah: Zwischen dem Thron und den vier Lebewesen und mitten unter den Ältesten stand [ein Lamm;] es sah aus wie [geschlachtet] und hatte sieben Hörner und [sieben Augen;] die Augen sind die sieben Geister Gottes, die [über die ganze Erde] ausgesandt sind. -Offebarung Offb 73 5 7 Das Lamm trat heran und empfing das Buch aus der rechten Hand dessen, [der auf dem Thron saß.] -Offebarung Offb 73 5 8 Als es das Buch empfangen hatte, fielen die vier Lebewesen und die vierundzwanzig Ältesten vor dem Lamm nieder; alle trugen Harfen und goldene Schalen voll von [Räucherwerk;] das sind [die Gebete] der Heiligen. -Offebarung Offb 73 5 9 Und sie sangen ein [neues Lied:] Würdig bist du, /das Buch zu nehmen und seine Siegel zu öffnen; denn du wurdest geschlachtet /und hast mit deinem Blut /Menschen für Gott erworben /aus allen Stämmen und Sprachen, /aus allen Nationen und Völkern -Offebarung Offb 73 5 10 und du hast sie für unsern Gott /zu Königen und [Priestern] gemacht; /und sie werden auf der Erde herrschen. -Offebarung Offb 73 5 11 Ich sah und ich hörte die Stimme von vielen Engeln rings um den Thron und um die Lebewesen und die Ältesten; die Zahl der Engel war [zehntausendmal zehntausend und tausendmal tausend.] -Offebarung Offb 73 5 12 Sie riefen mit lauter Stimme: Würdig ist [das Lamm, das geschlachtet wurde,] /Macht zu empfangen, Reichtum und Weisheit, /Kraft und Ehre, Herrlichkeit und Lob. -Offebarung Offb 73 5 13 Und alle Geschöpfe im Himmel und auf der Erde, unter der Erde und auf dem Meer, alles, was in der Welt ist, hörte ich sprechen: Ihm, [der auf dem Thron sitzt,] und dem Lamm /gebühren Lob und Ehre und Herrlichkeit und Kraft in alle Ewigkeit. -Offebarung Offb 73 5 14 Und die vier Lebewesen sprachen: Amen. Und die vierundzwanzig Ältesten fielen nieder und beteten an. -Offebarung Offb 73 6 1 Dann sah ich: Das Lamm öffnete das erste der sieben Siegel; und ich hörte das erste der vier Lebewesen wie mit Donnerstimme rufen: Komm! -Offebarung Offb 73 6 2 Da sah ich [ein weißes Pferd;] und der, der auf ihm saß, hatte einen Bogen. Ein Kranz wurde ihm gegeben und als Sieger zog er aus, um zu siegen. -Offebarung Offb 73 6 3 Als das Lamm das zweite Siegel öffnete, hörte ich das zweite Lebewesen rufen: Komm! -Offebarung Offb 73 6 4 Da erschien ein anderes [Pferd;] das war [feuerrot.] Und der, der auf ihm saß, wurde ermächtigt, der Erde den Frieden zu nehmen, damit die Menschen sich gegenseitig abschlachteten. Und es wurde ihm ein großes Schwert gegeben. -Offebarung Offb 73 6 5 Als das Lamm das dritte Siegel öffnete, hörte ich das dritte Lebewesen rufen: Komm! Da sah ich [ein schwarzes Pferd;] und der, der auf ihm saß, hielt in der Hand eine Waage. -Offebarung Offb 73 6 6 Inmitten der vier Lebewesen hörte ich etwas wie eine Stimme sagen: Ein Maß Weizen für einen Denar und drei Maß Gerste für einen Denar. Aber dem Öl und dem Wein füge keinen Schaden zu! -Offebarung Offb 73 6 7 Als das Lamm das vierte Siegel öffnete, hörte ich die Stimme des vierten Lebewesens rufen: Komm! -Offebarung Offb 73 6 8 Da sah ich ein fahles Pferd; und der, der auf ihm saß, heißt [«der Tod»;] und die [Unterwelt] zog hinter ihm her. Und ihnen wurde die Macht gegeben über ein Viertel der Erde, Macht, zu töten [durch Schwert, Hunger] und Tod und durch die Tiere der Erde. -Offebarung Offb 73 6 9 Als das Lamm das fünfte Siegel öffnete, sah ich unter dem Altar die Seelen aller, die hingeschlachtet worden waren wegen des Wortes Gottes und wegen des Zeugnisses, das sie abgelegt hatten. -Offebarung Offb 73 6 10 Sie riefen mit lauter Stimme: [Wie lange] zögerst du noch, Herr, du Heiliger und Wahrhaftiger, [Gericht zu halten und unser Blut] an den Bewohnern der Erde [zu rächen]? -Offebarung Offb 73 6 11 Da wurde jedem von ihnen ein weißes Gewand gegeben; und ihnen wurde gesagt, sie sollten noch kurze Zeit warten, bis die volle Zahl erreicht sei durch den Tod ihrer Mitknechte und Brüder, die noch sterben müssten wie sie. -Offebarung Offb 73 6 12 Und ich sah: Das Lamm öffnete das sechste Siegel. Da entstand ein gewaltiges Beben. [Die Sonne wurde schwarz wie ein Trauergewand] und [der] ganze [Mond wurde wie Blut.] -Offebarung Offb 73 6 13 [Die Sterne des Himmels fielen herab] auf die Erde, [wie wenn ein Feigenbaum] seine Früchte [abwirft,] wenn ein heftiger Sturm ihn schüttelt. -Offebarung Offb 73 6 14 [Der Himmel] verschwand [wie eine Buchrolle, die man zusammenrollt,] und alle Berge und Inseln wurden von ihrer Stelle weggerückt. -Offebarung Offb 73 6 15 [Und die Könige der Erde, die Großen] und die Heerführer, die Reichen und die Mächtigen, alle Sklaven und alle Freien [verbargen sich in den Höhlen und Felsen der Berge.] -Offebarung Offb 73 6 16 [Sie sagten zu den Bergen und Felsen: Fallt auf uns] und verbergt uns vor dem Blick dessen, [der auf dem Thron sitzt,] und vor dem Zorn des Lammes; -Offebarung Offb 73 6 17 denn [der große Tag] ihres [Zorns ist gekommen. Wer kann da bestehen?] -Offebarung Offb 73 7 1 Danach sah ich: Vier Engel standen [an den vier Ecken der Erde.] Sie hielten [die vier Winde] der Erde fest, damit der Wind weder über das Land noch über das Meer wehte, noch gegen irgendeinen Baum. -Offebarung Offb 73 7 2 Dann sah ich vom Osten her einen anderen Engel emporsteigen; er hatte das Siegel des lebendigen Gottes und rief den vier Engeln, denen die Macht gegeben war, dem Land und dem Meer Schaden zuzufügen, mit lauter Stimme zu: -Offebarung Offb 73 7 3 Fügt dem Land, dem Meer und den Bäumen keinen Schaden zu, bis wir den Knechten unseres Gottes das Siegel auf die Stirn gedrückt haben. -Offebarung Offb 73 7 4 Und ich erfuhr die Zahl derer, die mit dem Siegel gekennzeichnet waren. Es waren hundertvierundvierzigtausend aus allen Stämmen der Söhne Israels, die das Siegel trugen: -Offebarung Offb 73 7 5 Aus dem Stamm Juda trugen zwölftausend das Siegel, /aus dem Stamm Ruben zwölftausend, /aus dem Stamm Gad zwölftausend, -Offebarung Offb 73 7 6 aus dem Stamm Ascher zwölftausend, /aus dem Stamm Naftali zwölftausend, /aus dem Stamm Manasse zwölftausend, -Offebarung Offb 73 7 7 aus dem Stamm Simeon zwölftausend, /aus dem Stamm Levi zwölftausend, /aus dem Stamm Issachar zwölftausend, -Offebarung Offb 73 7 8 aus dem Stamm Sebulon zwölftausend, /aus dem Stamm Josef zwölftausend, /aus dem Stamm Benjamin trugen zwölftausend das Siegel. -Offebarung Offb 73 7 9 Danach sah ich: eine große Schar [aus allen Nationen] und Stämmen, [Völkern und Sprachen;] niemand konnte sie zählen. Sie standen in weißen Gewändern vor dem Thron und vor dem Lamm und trugen Palmzweige in den Händen. -Offebarung Offb 73 7 10 Sie riefen mit lauter Stimme: Die Rettung kommt von unserem Gott, [der auf dem Thron sitzt,] und von dem Lamm. -Offebarung Offb 73 7 11 Und alle Engel standen rings um den Thron, um die Ältesten und die vier Lebewesen. Sie warfen sich vor dem Thron nieder, beteten Gott an -Offebarung Offb 73 7 12 und sprachen: Amen, Lob und Herrlichkeit, /Weisheit und Dank, /Ehre und Macht und Stärke /unserem Gott in alle Ewigkeit. Amen. -Offebarung Offb 73 7 13 Da fragte mich einer der Ältesten: Wer sind diese, die weiße Gewänder tragen, und woher sind sie gekommen? -Offebarung Offb 73 7 14 Ich erwiderte ihm: Mein Herr, das musst du wissen. Und er sagte zu mir: Es sind die, die aus der großen [Bedrängnis] kommen; sie haben [ihre Gewänder gewaschen] und [im Blut] des Lammes weiß gemacht. -Offebarung Offb 73 7 15 Deshalb stehen sie vor dem Thron Gottes und dienen ihm bei Tag und Nacht in seinem Tempel; und der, [der auf dem Thron sitzt,] wird sein Zelt über ihnen aufschlagen. -Offebarung Offb 73 7 16 [Sie werden keinen Hunger und keinen Durst] mehr [leiden und weder Sonnenglut noch] irgendeine [sengende Hitze wird auf ihnen] lasten. -Offebarung Offb 73 7 17 Denn das Lamm in der Mitte vor dem Thron [wird sie weiden und zu den Quellen führen, aus denen das Wasser des Lebens strömt, und Gott wird alle Tränen] von ihren Augen [abwischen.] -Offebarung Offb 73 8 1 Als das Lamm das siebte Siegel öffnete, trat im Himmel Stille ein, etwa eine halbe Stunde lang. -Offebarung Offb 73 8 2 Und ich sah: Sieben Engel standen vor Gott; ihnen wurden sieben Posaunen gegeben. -Offebarung Offb 73 8 3 Und ein anderer Engel kam und trat mit einer goldenen Räucherpfanne an den Altar; ihm wurde viel [Weihrauch] gegeben, den er auf dem goldenen Altar vor dem Thron verbrennen sollte, um so die Gebete aller Heiligen vor Gott zu bringen. -Offebarung Offb 73 8 4 Aus der Hand des Engels stieg [der Weihrauch] mit den Gebeten der Heiligen zu Gott empor. -Offebarung Offb 73 8 5 [Dann nahm] der Engel [die Räucherpfanne, füllte sie mit glühenden Kohlen, die er vom Altar nahm,] und warf sie auf die Erde; da begann es zu [donnern und] zu dröhnen, [zu blitzen] und zu beben. -Offebarung Offb 73 8 6 Dann machten sich die sieben Engel bereit, die sieben Posaunen zu blasen. -Offebarung Offb 73 8 7 Der erste Engel blies seine Posaune. Da fielen Hagel und Feuer, die mit Blut vermischt waren, auf das Land. Es verbrannte ein Drittel des Landes, ein Drittel der Bäume und alles grüne Gras. -Offebarung Offb 73 8 8 Der zweite Engel blies seine Posaune. Da wurde etwas, das einem großen [brennenden Berg] glich, ins Meer geworfen. Ein Drittel des Meeres wurde zu [Blut.] -Offebarung Offb 73 8 9 Und ein Drittel der Geschöpfe, die im Meer leben, kam um und ein Drittel der Schiffe wurde vernichtet. -Offebarung Offb 73 8 10 Der dritte Engel blies seine Posaune. Da fiel ein großer Stern vom Himmel; er loderte wie eine Fackel und fiel auf ein Drittel der Flüsse und auf die Quellen. -Offebarung Offb 73 8 11 Der Name des Sterns ist «Wermut». Ein Drittel des Wassers wurde bitter und viele Menschen starben durch das Wasser, weil es bitter geworden war. -Offebarung Offb 73 8 12 Der vierte Engel blies seine Posaune. Da wurde ein Drittel der Sonne und ein Drittel des Mondes und ein Drittel der Sterne getroffen, sodass sie ein Drittel ihrer Leuchtkraft verloren und der Tag um ein Drittel dunkler wurde und ebenso die Nacht. -Offebarung Offb 73 8 13 Und ich sah und hörte: Ein Adler flog hoch am Himmel und rief mit lauter Stimme: Wehe! Wehe! Wehe den Bewohnern der Erde! Noch drei Engel werden ihre Posaunen blasen. -Offebarung Offb 73 9 1 Der fünfte Engel blies seine Posaune. Da sah ich einen Stern, der vom Himmel auf die Erde gefallen war; ihm wurde der Schlüssel zu dem Schacht gegeben, der in den Abgrund führt. -Offebarung Offb 73 9 2 Und er öffnete den Schacht des Abgrunds. Da [stieg Rauch] aus dem Schacht auf, [wie aus einem] großen [Ofen,] und [Sonne] und Luft [wurden verfinstert] durch den Rauch aus dem Schacht. -Offebarung Offb 73 9 3 Aus dem Rauch kamen [Heuschrecken über die Erde] und ihnen wurde Kraft gegeben, wie sie Skorpione auf der Erde haben. -Offebarung Offb 73 9 4 Es wurde ihnen gesagt, sie sollten [dem Gras auf der Erde, den grünen Pflanzen und den Bäumen] keinen Schaden zufügen, sondern nur den Menschen, die das Siegel Gottes nicht [auf der Stirn] haben. -Offebarung Offb 73 9 5 Es wurde ihnen befohlen, die Menschen nicht zu töten, sondern nur zu quälen, fünf Monate lang. Und der Schmerz, den sie zufügen, ist so stark, wie wenn ein Skorpion einen Menschen sticht. -Offebarung Offb 73 9 6 In jenen Tagen [werden] die Menschen [den Tod suchen,] aber nicht finden; sie werden sterben wollen, aber der Tod wird vor ihnen fliehen. -Offebarung Offb 73 9 7 Und die Heuschrecken [sehen aus wie Rosse, die zur Schlacht gerüstet sind;] auf ihren Köpfen tragen sie etwas, das gold schimmernden Kränzen gleicht, und ihre Gesichter sind wie Gesichter von Menschen, -Offebarung Offb 73 9 8 ihr Haar ist wie Frauenhaar, ihr Gebiss wie ein Löwengebiss, -Offebarung Offb 73 9 9 ihre Brust wie ein eiserner Panzer; und das Rauschen ihrer Flügel ist wie [das Dröhnen von Wagen,] von vielen Pferden, [die sich in die Schlacht stürzen.] -Offebarung Offb 73 9 10 Sie haben Schwänze und Stacheln wie Skorpione und in ihren Schwänzen ist die Kraft, mit der sie den Menschen schaden, fünf Monate lang. -Offebarung Offb 73 9 11 Sie haben als König über sich den Engel des Abgrunds; er heißt auf hebräisch Abaddon, auf griechisch Apollyon. -Offebarung Offb 73 9 12 Das erste «Wehe» ist vorüber. Noch zweimal wird das «Wehe» kommen. -Offebarung Offb 73 9 13 Der sechste Engel blies seine Posaune: Da hörte ich eine Stimme, die von den vier Hörnern des goldenen Altars her kam, der vor Gott steht. -Offebarung Offb 73 9 14 Die Stimme sagte zu dem sechsten Engel, der die Posaune hält: Binde die vier Engel los, die [am großen Strom, am Eufrat,] gefesselt sind. -Offebarung Offb 73 9 15 Da wurden die vier Engel losgebunden, die auf Jahr und Monat, auf Tag und Stunde bereitstanden, um ein Drittel der Menschheit zu töten. -Offebarung Offb 73 9 16 Und die Zahl der Reiter dieses Heeres war vieltausendmal tausend; diese Zahl hörte ich. -Offebarung Offb 73 9 17 Und so sahen die Pferde und die Reiter in der Vision aus: Sie trugen feuerrote, rauchblaue und schwefelgelbe Panzer. Die Köpfe der Pferde glichen Löwenköpfen und aus ihren Mäulern schlug Feuer, Rauch und Schwefel. -Offebarung Offb 73 9 18 Ein Drittel der Menschen wurde durch diese drei Plagen getötet, durch Feuer, Rauch und Schwefel, die aus ihren Mäulern hervorkamen. -Offebarung Offb 73 9 19 Denn die tödliche Macht der Pferde war in ihren Mäulern und in ihren Schwänzen. Ihre Schwänze glichen Schlangen, die Köpfe haben, mit denen sie Schaden zufügen können. -Offebarung Offb 73 9 20 Aber die übrigen Menschen, die nicht durch diese Plagen umgekommen waren, wandten sich nicht ab [von den Machwerken ihrer Hände:] Sie hörten nicht auf, sich niederzuwerfen vor ihren [Dämonen,] vor ihren [Götzen aus Gold, Silber, Erz, Stein und Holz,] den Götzen, [die weder sehen, noch hören, noch gehen können.] -Offebarung Offb 73 9 21 Sie ließen nicht ab von Mord und Zauberei, von Unzucht und Diebstahl. -Offebarung Offb 73 10 1 Und ich sah: Ein anderer gewaltiger Engel kam aus dem Himmel herab; er war von einer Wolke umhüllt und der Regenbogen stand über seinem Haupt. Sein Gesicht war wie die Sonne und seine Beine waren wie Feuersäulen. -Offebarung Offb 73 10 2 In der Hand hielt er ein kleines, aufgeschlagenes Buch. Er setzte seinen rechten Fuß auf das Meer, den linken auf das Land -Offebarung Offb 73 10 3 und rief laut, so wie [ein Löwe brüllt.] Nachdem er gerufen hatte, erhoben die sieben Donner ihre Stimme. -Offebarung Offb 73 10 4 Als die sieben Donner gesprochen hatten, wollte ich es aufschreiben. Da hörte ich eine Stimme vom Himmel her rufen: [Halte geheim,] was die sieben Donner gesprochen haben; schreib es nicht auf! -Offebarung Offb 73 10 5 Und der Engel, den ich auf dem Meer und auf dem Land stehen sah, [erhob seine rechte Hand zum Himmel.] -Offebarung Offb 73 10 6 [Er schwor bei dem, der in alle Ewigkeit lebt, der den Himmel geschaffen hat] und was darin ist, [die Erde und was darauf ist und das Meer und was darin ist:] Es wird keine Zeit mehr bleiben, -Offebarung Offb 73 10 7 denn in den Tagen, wenn der siebte Engel seine Stimme erhebt und seine Posaune bläst, wird auch das Geheimnis Gottes vollendet sein; so hatte er es seinen Knechten, den Propheten, verkündet. -Offebarung Offb 73 10 8 Und die Stimme aus dem Himmel, die ich gehört hatte, sprach noch einmal zu mir: Geh, nimm das Buch, das der Engel, der auf dem Meer und auf dem Land steht, aufgeschlagen in der Hand hält. -Offebarung Offb 73 10 9 Und ich ging zu dem Engel und bat ihn, mir das kleine [Buch] zu geben. [Er sagte zu mir:] Nimm und [iss] es! In deinem Magen wird es bitter sein, in deinem Mund aber [süß wie Honig.] -Offebarung Offb 73 10 10 Da nahm ich das kleine [Buch] aus der Hand des Engels [und aß] es. [In meinem Mund war es süß wie Honig.] Als ich es aber gegessen hatte, wurde mein Magen bitter. -Offebarung Offb 73 10 11 Und mir wurde gesagt: Du musst noch einmal weissagen über viele [Völker und Nationen mit ihren Sprachen] und Königen. -Offebarung Offb 73 11 1 Dann wurde mir ein Messstab gegeben, der aussah wie ein Stock, und mir wurde gesagt: Geh, miss den Tempel Gottes und den Altar und zähle alle, die dort anbeten! -Offebarung Offb 73 11 2 Den Hof, der außerhalb des Tempels liegt, lass aus und miss ihn nicht; denn er ist [den Heiden] überlassen. Sie werden die heilige Stadt [zertreten,] zweiundvierzig Monate lang. -Offebarung Offb 73 11 3 Und ich will meinen zwei Zeugen auftragen, im Bußgewand aufzutreten und prophetisch zu reden, zwölfhundertsechzig Tage lang. -Offebarung Offb 73 11 4 Sie sind [die zwei Ölbäume] und die zwei [Leuchter,] die [vor dem Herrn der Erde stehen.] -Offebarung Offb 73 11 5 Wenn ihnen jemand Schaden zufügen will, [schlägt Feuer] aus ihrem [Mund] und [verzehrt] ihre Feinde; so muss jeder sterben, der ihnen schaden will. -Offebarung Offb 73 11 6 Sie haben Macht, den Himmel zu verschließen, damit [kein Regen fällt] in den Tagen ihres Wirkens als Propheten. Sie haben auch Macht, [das Wasser in Blut zu verwandeln] und die Erde [zu schlagen mit allen möglichen Plagen,] sooft sie wollen. -Offebarung Offb 73 11 7 Wenn sie ihren Auftrag als Zeugen erfüllt haben, [wird] sie [das Tier,] das aus dem Abgrund [heraufsteigt, bekämpfen, besiegen] und töten. -Offebarung Offb 73 11 8 Und ihre Leichen bleiben auf der Straße der großen Stadt liegen. Diese Stadt heißt, geistlich verstanden: Sodom und Ägypten; dort wurde auch ihr Herr gekreuzigt. -Offebarung Offb 73 11 9 Menschen aus allen Völkern und Stämmen, Sprachen und Nationen werden ihre Leichen dort sehen, dreieinhalb Tage lang; sie werden nicht zulassen, dass die Leichen begraben werden. -Offebarung Offb 73 11 10 Und die Bewohner der Erde freuen sich darüber, beglückwünschen sich und schicken sich gegenseitig Geschenke; denn die beiden Propheten hatten die Bewohner der Erde gequält. -Offebarung Offb 73 11 11 Aber nach den dreieinhalb Tagen [kam] von Gott her wieder [Lebensgeist in sie und sie standen auf. Da überfiel alle,] die sie sahen, [große Angst.] -Offebarung Offb 73 11 12 Und sie hörten eine laute Stimme vom Himmel her rufen: [Kommt herauf!] Vor den Augen ihrer Feinde [stiegen sie] in der Wolke [zum Himmel hinauf.] -Offebarung Offb 73 11 13 In diesem Augenblick [entstand ein gewaltiges Erdbeben.] Ein Zehntel der Stadt [stürzte ein] und siebentausend Menschen kamen durch das Erdbeben um. Die Überlebenden wurden vom Entsetzen gepackt und gaben dem Gott des Himmels die Ehre. -Offebarung Offb 73 11 14 Das zweite «Wehe» ist vorüber, das dritte «Wehe» kommt bald. -Offebarung Offb 73 11 15 Der siebte Engel blies seine Posaune. Da ertönten laute Stimmen im Himmel, die riefen: Nun gehört die Herrschaft über die Welt /unserem [Herrn und seinem Gesalbten;] /und sie werden herrschen in alle Ewigkeit. -Offebarung Offb 73 11 16 Und die vierundzwanzig Ältesten, die vor Gott auf ihren Thronen sitzen, warfen sich nieder, beteten Gott an -Offebarung Offb 73 11 17 und sprachen: Wir danken dir, Herr, /Gott und Herrscher über die ganze Schöpfung, /der du bist und der du warst; denn du hast deine große Macht in Anspruch genommen /und [die Herrschaft angetreten.] -Offebarung Offb 73 11 18 Die Völker gerieten in Zorn. /Da kam dein [Zorn] und die Zeit, die Toten zu richten: die Zeit, deine Knechte zu belohnen, /die Propheten und die Heiligen und [alle, die] deinen Namen [fürchten,] /[die Kleinen und die Großen,] /die Zeit, alle zu verderben, die die Erde verderben. -Offebarung Offb 73 11 19 Der Tempel Gottes im Himmel wurde geöffnet und [in] seinem [Tempel] wurde [die Lade] seines [Bundes] sichtbar: Da begann es zu [blitzen,] zu dröhnen [und zu donnern,] es gab ein Beben und [schweren Hagel.] -Offebarung Offb 73 12 1 Dann erschien ein großes Zeichen am Himmel: eine Frau, mit der Sonne bekleidet; der Mond war unter ihren Füßen und ein Kranz von zwölf Sternen auf ihrem Haupt. -Offebarung Offb 73 12 2 Sie war schwanger und schrie vor Schmerz in ihren Geburtswehen. -Offebarung Offb 73 12 3 Ein anderes Zeichen erschien am Himmel: ein Drache, groß und feuerrot, mit sieben Köpfen und [zehn Hörnern] und mit sieben Diademen auf seinen Köpfen. -Offebarung Offb 73 12 4 Sein Schwanz fegte ein Drittel [der Sterne vom Himmel] und [warf] sie [auf die Erde herab.] Der Drache stand vor der Frau, die gebären sollte; er wollte ihr Kind verschlingen, sobald es geboren war. -Offebarung Offb 73 12 5 Und [sie gebar] ein Kind, [einen Sohn,] der über alle Völker [mit eisernem Zepter herrschen wird.] Und ihr Kind wurde zu Gott und zu seinem Thron entrückt. -Offebarung Offb 73 12 6 Die Frau aber floh in die Wüste, wo Gott ihr einen Zufluchtsort geschaffen hatte; dort wird man sie mit Nahrung versorgen, zwölfhundertsechzig Tage lang. -Offebarung Offb 73 12 7 Da entbrannte im Himmel ein Kampf; [Michael] und seine Engel erhoben sich, um mit dem Drachen [zu kämpfen.] Der Drache und seine Engel kämpften, -Offebarung Offb 73 12 8 aber sie konnten sich nicht halten und sie verloren ihren Platz im Himmel. -Offebarung Offb 73 12 9 Er wurde gestürzt, der große Drache, die alte [Schlange,] die [Teufel] oder [Satan] heißt und die ganze Welt verführt; der Drache wurde auf die Erde gestürzt und mit ihm wurden seine Engel hinabgeworfen. -Offebarung Offb 73 12 10 Da hörte ich eine laute Stimme im Himmel rufen: Jetzt ist er da, der rettende Sieg, /die Macht und die Herrschaft unseres Gottes /und die Vollmacht seines Gesalbten; denn gestürzt wurde der Ankläger unserer Brüder, /der sie bei Tag und bei Nacht /vor unserem Gott verklagte. -Offebarung Offb 73 12 11 Sie haben ihn besiegt durch das Blut des Lammes /und durch ihr Wort und Zeugnis; sie hielten ihr Leben nicht fest, /bis hinein in den Tod. -Offebarung Offb 73 12 12 Darum [jubelt, ihr Himmel] /und alle, die darin wohnen. Weh aber euch, Land und Meer! /Denn der Teufel ist zu euch hinabgekommen; seine Wut ist groß, /weil er weiß, dass ihm nur noch eine kurze Frist bleibt. -Offebarung Offb 73 12 13 Als der Drache erkannte, dass er auf die Erde gestürzt war, verfolgte er die Frau, die den Sohn geboren hatte. -Offebarung Offb 73 12 14 Aber der Frau wurden die beiden Flügel des großen Adlers gegeben, damit sie in die Wüste an ihren Ort fliegen konnte. Dort ist sie vor der Schlange sicher und wird [eine Zeit und zwei Zeiten und eine halbe Zeit] lang ernährt. -Offebarung Offb 73 12 15 Die Schlange spie einen Strom von Wasser aus ihrem Rachen hinter der Frau her, damit sie von den Fluten fortgerissen werde. -Offebarung Offb 73 12 16 Aber die Erde kam der Frau zu Hilfe; sie öffnete sich und verschlang den Strom, den der Drache aus seinem Rachen gespien hatte. -Offebarung Offb 73 12 17 Da geriet der Drache in Zorn über die Frau und er ging fort, um Krieg zu führen mit ihren übrigen Nachkommen, die den Geboten Gottes gehorchen und an dem Zeugnis für Jesus festhalten. -Offebarung Offb 73 12 18 Und der Drache trat an den Strand des Meeres. -Offebarung Offb 73 13 1 Und ich sah: [Ein Tier stieg aus dem Meer, mit zehn Hörnern] und sieben Köpfen. Auf seinen Hörnern trug es zehn Diademe und auf seinen Köpfen Namen, die eine Gotteslästerung waren. -Offebarung Offb 73 13 2 [Das Tier,] das ich sah, [glich einem Panther;] seine Füße waren wie die Tatzen [eines Bären] und sein Maul wie das Maul [eines Löwen.] Und der Drache hatte ihm seine Gewalt übergeben, seinen Thron und seine große Macht. -Offebarung Offb 73 13 3 Einer seiner Köpfe sah aus wie tödlich verwundet; aber die tödliche Wunde wurde geheilt. Und die ganze Erde sah dem Tier staunend nach. -Offebarung Offb 73 13 4 Die Menschen warfen sich vor dem Drachen nieder, weil er seine Macht dem Tier gegeben hatte; und sie beteten das Tier an und sagten: Wer ist dem Tier gleich und wer kann den Kampf mit ihm aufnehmen? -Offebarung Offb 73 13 5 Und es wurde ermächtigt, mit seinem [Maul anmaßende Worte] und Lästerungen [auszusprechen;] es wurde ihm Macht gegeben, dies zweiundvierzig Monate zu tun. -Offebarung Offb 73 13 6 Das Tier öffnete sein Maul, um Gott und seinen Namen zu lästern, seine Wohnung und alle, die im Himmel wohnen. -Offebarung Offb 73 13 7 Und es wurde ihm erlaubt, [mit den Heiligen zu kämpfen und sie zu besiegen.] Es wurde ihm auch Macht gegeben über alle Stämme, Völker, Sprachen und Nationen. -Offebarung Offb 73 13 8 Alle Bewohner der Erde fallen nieder vor ihm: alle, deren Name nicht seit der Erschaffung der Welt [eingetragen ist ins Lebensbuch] des Lammes, das geschlachtet wurde. -Offebarung Offb 73 13 9 Wenn einer Ohren hat, so höre er. -Offebarung Offb 73 13 10 [Wer zur Gefangenschaft bestimmt ist,] geht [in die Gefangenschaft. Wer mit dem Schwert] getötet werden soll, wird [mit dem Schwert] getötet. Hier muss sich die Standhaftigkeit und die Glaubenstreue der Heiligen bewähren. -Offebarung Offb 73 13 11 Und ich sah: Ein anderes Tier stieg aus der Erde herauf. Es hatte zwei Hörner wie ein Lamm, aber es redete wie ein Drache. -Offebarung Offb 73 13 12 Die ganze Macht des ersten Tieres übte es vor dessen Augen aus. Es brachte die Erde und ihre Bewohner dazu, das erste Tier anzubeten, dessen tödliche Wunde geheilt war. -Offebarung Offb 73 13 13 Es tat große Zeichen; sogar Feuer ließ es vor den Augen der Menschen vom Himmel auf die Erde fallen. -Offebarung Offb 73 13 14 Es verwirrte die Bewohner der Erde durch die Wunderzeichen, die es im Auftrag des Tieres tat; es befahl den Bewohnern der Erde, ein Standbild zu errichten zu Ehren des Tieres, das mit dem Schwert erschlagen worden war und doch wieder zum Leben kam. -Offebarung Offb 73 13 15 Es wurde ihm Macht gegeben, dem Standbild des Tieres Lebensgeist zu verleihen, sodass es auch sprechen konnte und bewirkte, dass alle getötet wurden, [die das Standbild] des Tieres [nicht anbeteten.] -Offebarung Offb 73 13 16 Die Kleinen und die Großen, die Reichen und die Armen, die Freien und die Sklaven, alle zwang es, auf ihrer rechten Hand oder ihrer Stirn ein Kennzeichen anzubringen. -Offebarung Offb 73 13 17 Kaufen oder verkaufen konnte nur, wer das Kennzeichen trug: den Namen des Tieres oder die Zahl seines Namens. -Offebarung Offb 73 13 18 Hier braucht man Kenntnis. Wer Verstand hat, berechne den Zahlenwert des Tieres. Denn es ist die Zahl eines Menschennamens; seine Zahl ist sechshundertsechsundsechzig. -Offebarung Offb 73 14 1 Und ich sah: Das Lamm stand auf dem Berg Zion und bei ihm waren hundertvierundvierzigtausend; [auf ihrer Stirn] trugen sie seinen Namen und den Namen seines Vaters. -Offebarung Offb 73 14 2 Dann hörte ich eine Stimme vom Himmel her, [die dem Rauschen von Wassermassen] und dem Rollen eines gewaltigen Donners [glich.] Die Stimme, die ich hörte, war wie der Klang der Harfe, die ein Harfenspieler schlägt. -Offebarung Offb 73 14 3 Und sie sangen ein neues Lied vor dem Thron und vor den vier Lebewesen und vor den Ältesten. Aber niemand konnte das Lied singen lernen außer den hundertvierundvierzigtausend, die freigekauft und von der Erde weggenommen worden sind. -Offebarung Offb 73 14 4 Sie sind es, die sich nicht mit Weibern befleckt haben; denn sie sind jungfräulich. Sie folgen dem Lamm, wohin es geht. Sie allein unter allen Menschen sind freigekauft als Erstlingsgabe für Gott und das Lamm. -Offebarung Offb 73 14 5 Denn in ihrem Mund fand sich keinerlei Lüge. Sie sind ohne Makel. -Offebarung Offb 73 14 6 Dann sah ich: Ein anderer Engel flog hoch am Himmel. Er hatte den Bewohnern der Erde ein ewiges Evangelium zu verkünden, allen Nationen, Stämmen, Sprachen und Völkern. -Offebarung Offb 73 14 7 Er rief mit lauter Stimme: Fürchtet Gott und erweist ihm die Ehre! Denn die Stunde seines Gerichts ist gekommen. Betet ihn an, [der den Himmel und die Erde, das Meer] und die Wasserquellen [geschaffen hat.] -Offebarung Offb 73 14 8 Ein anderer Engel, ein zweiter, folgte und rief: [Gefallen, gefallen ist Babylon, die Große, die alle Völker betrunken gemacht hat mit dem Zornwein] ihrer Hurerei. -Offebarung Offb 73 14 9 Ein anderer Engel, ein dritter, folgte ihnen und rief mit lauter Stimme: Wer das Tier und sein Standbild anbetet und wer das Kennzeichen auf seiner Stirn oder seiner Hand annimmt, -Offebarung Offb 73 14 10 der muss [den Wein des Zornes] Gottes trinken, der unverdünnt [im Becher seines Zorns gemischt ist.] Und er wird mit [Feuer und Schwefel] gequält vor den Augen der heiligen Engel und des Lammes. -Offebarung Offb 73 14 11 [Der Rauch] von ihrer Peinigung [steigt auf in] alle [Ewigkeit] und alle, die das Tier und sein Standbild anbeten und die seinen Namen als Kennzeichen annehmen, werden bei Tag und Nacht keine Ruhe haben. -Offebarung Offb 73 14 12 Hier muss sich die Standhaftigkeit der Heiligen bewähren, die an den Geboten Gottes und an der Treue zu Jesus festhalten. -Offebarung Offb 73 14 13 Und ich hörte eine Stimme vom Himmel her rufen: Schreibe! Selig die Toten, die im Herrn sterben, von jetzt an; ja, spricht der Geist, sie sollen ausruhen von ihren Mühen; denn ihre Werke begleiten sie. -Offebarung Offb 73 14 14 Dann sah ich eine weiße Wolke. Auf der [Wolke] thronte einer, der [wie ein Menschensohn aussah.] Er trug einen goldenen Kranz auf dem Haupt und eine scharfe Sichel in der Hand. -Offebarung Offb 73 14 15 Und ein anderer Engel kam aus dem Tempel und rief dem, der auf der Wolke saß, mit lauter Stimme zu: [Schick] deine [Sichel aus] und ernte! Denn die Zeit zu ernten ist gekommen: [Die Frucht] der Erde [ist reif] geworden. -Offebarung Offb 73 14 16 Und der, der auf der Wolke saß, schleuderte seine Sichel über die Erde und die Erde wurde abgeerntet. -Offebarung Offb 73 14 17 Und ein anderer Engel trat aus dem himmlischen Tempel. Auch er hatte eine scharfe Sichel. -Offebarung Offb 73 14 18 Vom Altar her kam noch ein anderer Engel, der die Macht über das Feuer hatte. Dem, der die scharfe Sichel trug, rief er mit lauter Stimme zu: [Schick] deine scharfe [Sichel aus] und ernte die Trauben vom Weinstock der Erde! Seine Beeren [sind reif] geworden. -Offebarung Offb 73 14 19 Da schleuderte der Engel seine Sichel auf die Erde, erntete den Weinstock der Erde ab und warf die Trauben in die große Kelter des Zornes Gottes. -Offebarung Offb 73 14 20 [Die Kelter] wurde draußen vor der Stadt [getreten] und Blut strömte aus der Kelter; es stieg an, bis an die Zügel der Pferde, eintausendsechshundert Stadien weit. -Offebarung Offb 73 15 1 Dann sah ich ein anderes Zeichen am Himmel, groß und wunderbar. Ich sah sieben Engel mit sieben Plagen, den sieben letzten; denn in ihnen erreicht der Zorn Gottes sein Ende. -Offebarung Offb 73 15 2 Dann sah ich etwas, das einem gläsernen Meer glich und mit Feuer durchsetzt war. Und die Sieger über das Tier, über sein Standbild und über die Zahl seines Namens standen auf dem gläsernen Meer und trugen die Harfen Gottes. -Offebarung Offb 73 15 3 Sie sangen das Lied des Mose, des Knechtes Gottes, und das Lied zu Ehren des Lammes: [Groß] und [wunderbar sind deine Taten,] /Herr, Gott und Herrscher über die ganze Schöpfung. [Gerecht und zuverlässig sind deine Wege,] /du König der Völker. -Offebarung Offb 73 15 4 Wer wird dich nicht fürchten, Herr, /wer wird [deinen Namen] nicht [preisen]? [Denn] du allein bist [heilig:] /[Alle Völker kommen und beten dich an;] /denn deine gerechten Taten sind offenbar geworden. -Offebarung Offb 73 15 5 Danach sah ich: Es öffnete sich der himmlische Tempel, [das Zelt des Zeugnisses] im Himmel. -Offebarung Offb 73 15 6 Und die [sieben] Engel mit den [sieben Plagen] traten heraus; sie waren in reines, glänzendes [Leinen gekleidet] und [trugen] um ihre Brust [einen Gürtel aus Gold.] -Offebarung Offb 73 15 7 Und eines der vier Lebewesen reichte den sieben Engeln sieben goldene Schalen; sie waren gefüllt mit dem Zorn des Gottes, der in alle Ewigkeit lebt. -Offebarung Offb 73 15 8 [Und der Tempel füllte sich mit dem Rauch der Herrlichkeit] und Macht Gottes. Niemand [konnte den Tempel betreten,] bis die [sieben Plagen] aus der Hand der sieben Engel zu ihrem Ende gekommen waren. -Offebarung Offb 73 16 1 Dann hörte ich, wie eine laute Stimme aus dem Tempel den sieben Engeln zurief: Geht und [gießt] die sieben Schalen [mit dem Zorn] Gottes [über die Erde!] -Offebarung Offb 73 16 2 Der erste ging und goss seine Schale über das Land. [Da bildete sich ein böses und schlimmes Geschwür an den Menschen,] die das Kennzeichen des Tieres trugen und sein Standbild anbeteten. -Offebarung Offb 73 16 3 Der zweite Engel goss seine Schale über das Meer. Da [wurde es zu Blut,] das aussah wie das Blut eines Toten; und alle Lebewesen im Meer [starben.] -Offebarung Offb 73 16 4 Der dritte goss seine Schale über [die Flüsse] und Quellen. [Da wurde] alles [zu Blut.] -Offebarung Offb 73 16 5 Und ich hörte den Engel, der die Macht über das Wasser hat, sagen: [Gerecht bist du,] der du bist und der du warst, du [Heiliger;] denn damit hast du ein gerechtes Urteil gefällt. -Offebarung Offb 73 16 6 [Sie haben das Blut] von Heiligen und Propheten [vergossen;] deshalb hast du ihnen [Blut zu trinken] gegeben, so haben sie es verdient. -Offebarung Offb 73 16 7 Und ich hörte eine Stimme vom Brandopferaltar her sagen: Ja, [Herr,] Gott und Herrscher über die ganze Schöpfung. [Wahr] und [gerecht sind deine] Gerichts[urteile.] -Offebarung Offb 73 16 8 Der vierte Engel goss seine Schale über die Sonne. Da wurde ihr Macht gegeben, mit ihrem Feuer die Menschen zu verbrennen. -Offebarung Offb 73 16 9 Und die Menschen verbrannten in der großen Hitze. Dennoch verfluchten sie den Namen Gottes, der die Macht über diese Plagen hat. Sie bekehrten sich nicht dazu, ihm die Ehre zu geben. -Offebarung Offb 73 16 10 Der fünfte Engel goss seine Schale über den Thron des Tieres. [Da kam Finsternis] über das Reich des Tieres und die Menschen zerbissen sich vor Angst und Schmerz die Zunge. -Offebarung Offb 73 16 11 Dennoch verfluchten sie den Gott des Himmels wegen ihrer Schmerzen und ihrer Geschwüre; und sie ließen nicht ab von ihrem Treiben. -Offebarung Offb 73 16 12 Der sechste Engel goss seine Schale über [den großen Strom, den Eufrat. Da trocknete] sein [Wasser aus,] sodass den Königen des Ostens der Weg offen stand. -Offebarung Offb 73 16 13 Dann sah ich aus dem Maul des Drachen und aus dem Maul des Tieres und aus dem Maul des falschen Propheten drei unreine Geister hervorkommen, die wie Frösche aussahen. -Offebarung Offb 73 16 14 Es sind Dämonengeister, die Wunderzeichen tun; sie schwärmten aus zu den Königen der ganzen Erde, um sie zusammenzuholen für den Krieg am großen Tag Gottes, des Herrschers über die ganze Schöpfung. -Offebarung Offb 73 16 15 Siehe, ich komme wie ein Dieb. Selig, wer wach bleibt und sein Gewand anbehält, damit er nicht nackt gehen muss und man seine Blöße sieht. -Offebarung Offb 73 16 16 Die Geister führten die Könige an dem Ort zusammen, der auf hebräisch Harmagedon heißt. -Offebarung Offb 73 16 17 Und der siebte Engel goss seine Schale über die Luft. Da kam eine laute [Stimme aus dem Tempel,] die vom Thron her rief: Es ist geschehen. -Offebarung Offb 73 16 18 Und es folgten [Blitze,] Stimmen [und Donner;] es entstand ein gewaltiges Erdbeben, [wie noch keines gewesen war,] seitdem es Menschen auf der Erde gibt. So gewaltig war dieses Beben. -Offebarung Offb 73 16 19 Die große Stadt brach in drei Teile auseinander und die Städte der Völker stürzten ein. Gott hatte sich an [Babylon, die Große,] erinnert und reichte ihr [den Becher mit dem Wein seines] rächenden [Zornes.] -Offebarung Offb 73 16 20 Alle Inseln verschwanden und es gab keine Berge mehr. -Offebarung Offb 73 16 21 Und [gewaltige Hagelbrocken,] zentnerschwer, stürzten vom Himmel auf die Menschen herab. Dennoch verfluchten die Menschen Gott wegen dieser Hagelplage; denn die Plage war über die Maßen groß. -Offebarung Offb 73 17 1 Dann kam einer der sieben Engel, welche die sieben Schalen trugen, und sagte zu mir: Komm, ich zeige dir das Strafgericht über die große Hure, die an [den vielen Gewässern sitzt.] -Offebarung Offb 73 17 2 Denn mit ihr haben [die Könige der Erde] Unzucht getrieben und vom Wein ihrer Hurerei wurden die Bewohner der Erde betrunken. -Offebarung Offb 73 17 3 Der Geist ergriff mich und der Engel entrückte mich in die Wüste. Dort sah ich eine Frau auf einem scharlachroten [Tier] sitzen, das über und über mit gotteslästerlichen Namen beschrieben war und sieben Köpfe und [zehn Hörner] hatte. -Offebarung Offb 73 17 4 Die Frau war in Purpur und Scharlach gekleidet und mit Gold, Edelsteinen und Perlen geschmückt. Sie hielt einen [goldenen Becher] in der Hand, der mit dem abscheulichen Schmutz ihrer Hurerei gefüllt war. -Offebarung Offb 73 17 5 Auf ihrer Stirn stand ein Name, ein geheimnisvoller Name: [Babylon, die Große,] die Mutter der Huren und aller Abscheulichkeiten der Erde. -Offebarung Offb 73 17 6 Und ich sah, dass die Frau betrunken war vom Blut der Heiligen und vom Blut der Zeugen Jesu. Beim Anblick der Frau ergriff mich großes Erstaunen. -Offebarung Offb 73 17 7 Der Engel aber sagte zu mir: Warum bist du erstaunt? Ich will dir das Geheimnis der Frau enthüllen und das Geheimnis des Tieres mit den sieben Köpfen und zehn Hörnern, auf dem sie sitzt. -Offebarung Offb 73 17 8 [Das Tier,] das du gesehen hast, war einmal und ist jetzt nicht; es wird aber aus dem Abgrund [heraufsteigen] und dann ins Verderben gehen. Staunen werden die Bewohner der Erde, deren Namen seit der Erschaffung der Welt nicht [im Buch des Lebens verzeichnet sind.] Sie werden bei dem Anblick des Tieres staunen; denn es war einmal und ist jetzt nicht, wird aber wieder da sein. -Offebarung Offb 73 17 9 Hier braucht man Verstand und Kenntnis. Die sieben Köpfe bedeuten die sieben Berge, auf denen die Frau sitzt. Sie bedeuten auch sieben Könige. -Offebarung Offb 73 17 10 Fünf sind bereits gefallen. Einer ist jetzt da, einer ist noch nicht gekommen; wenn er dann kommt, darf er nur kurze Zeit bleiben. -Offebarung Offb 73 17 11 Das Tier aber, das war und jetzt nicht ist, bedeutet einen achten König und ist doch einer von den sieben und wird ins Verderben gehen. -Offebarung Offb 73 17 12 [Die zehn Hörner,] die du gesehen hast, [bedeuten zehn Könige,] die noch nicht zur Herrschaft gekommen sind; sie werden aber königliche Macht für eine einzige Stunde erhalten, zusammen mit dem Tier. -Offebarung Offb 73 17 13 Sie sind eines Sinnes und übertragen ihre Macht und Gewalt dem Tier. -Offebarung Offb 73 17 14 Sie werden mit dem Lamm Krieg führen, aber das Lamm wird sie besiegen. Denn es ist [der Herr der Herren] und der König [der Könige.] Bei ihm sind die Berufenen, Auserwählten und Treuen. -Offebarung Offb 73 17 15 Und er sagte zu mir: Du hast [die Gewässer] gesehen, an denen die Hure sitzt; sie bedeuten [Völker] und Menschenmassen, [Nationen und Sprachen.] -Offebarung Offb 73 17 16 Du hast die zehn Hörner und das Tier gesehen; sie werden die Hure hassen, ihr alles wegnehmen, bis sie nackt ist, werden ihr Fleisch fressen und sie im Feuer verbrennen. -Offebarung Offb 73 17 17 Denn Gott lenkt ihr Herz so, dass sie seinen Plan ausführen: Sie sollen einmütig handeln und ihre Herrschaft dem Tier übertragen, bis die Worte Gottes erfüllt sind. -Offebarung Offb 73 17 18 Die Frau aber, die du gesehen hast, ist die große Stadt, die die Herrschaft hat über [die Könige der Erde.] -Offebarung Offb 73 18 1 Danach sah ich einen anderen Engel aus dem Himmel herabsteigen; er hatte große Macht [und die Erde leuchtete auf von seiner Herrlichkeit.] -Offebarung Offb 73 18 2 Und er rief mit gewaltiger Stimme: [Gefallen, gefallen ist Babylon, die Große!] Zur Wohnung von Dämonen ist sie geworden, zur Behausung aller unreinen Geister und zum Schlupfwinkel aller unreinen und abscheulichen Vögel. -Offebarung Offb 73 18 3 Denn vom Zornwein ihrer Unzucht [haben] alle [Völker getrunken und die Könige der Erde haben mit ihr Unzucht getrieben.] Durch die Fülle ihres Wohlstands sind die Kaufleute der Erde reich geworden. -Offebarung Offb 73 18 4 Dann hörte ich eine andere Stimme vom Himmel her rufen: Verlass die Stadt, mein Volk, damit du nicht mitschuldig wirst an ihren Sünden und von ihren Plagen mitgetroffen wirst. -Offebarung Offb 73 18 5 [Denn ihre] Sünden [haben sich bis zum Himmel aufgetürmt] und Gott hat ihre Schandtaten nicht vergessen. -Offebarung Offb 73 18 6 Zahlt ihr mit gleicher Münze heim, gebt ihr doppelt zurück, was sie getan hat. Mischt ihr den Becher, den sie gemischt hat, doppelt so stark. -Offebarung Offb 73 18 7 Im gleichen Maß, wie sie in Prunk und Luxus lebte, lasst sie Qual und Trauer erfahren. [Sie dachte bei sich:] Ich throne als Königin, [ich bin keine Witwe] und werde keine Trauer kennen. -Offebarung Offb 73 18 8 Deshalb [werden an einem einzigen Tag] die Plagen über sie [kommen,] die für sie bestimmt sind: Tod, Trauer und Hunger. Und sie wird im Feuer verbrennen; denn [stark ist der Herr,] der Gott, der sie gerichtet hat. -Offebarung Offb 73 18 9 [Die Könige der Erde, die mit ihr gehurt] und in Luxus gelebt [haben, werden über] sie [weinen und klagen,] wenn sie den Rauch der brennenden Stadt sehen. -Offebarung Offb 73 18 10 Sie bleiben in der Ferne stehen aus Angst vor ihrer Qual und sagen: Wehe! Wehe, du [große] Stadt [Babylon, du mächtige Stadt!] In einer einzigen Stunde ist das Gericht über dich gekommen. -Offebarung Offb 73 18 11 Auch die [Kaufleute] der Erde [weinen und klagen] um sie, weil niemand mehr ihre Ware kauft: -Offebarung Offb 73 18 12 Gold und Silber, Edelsteine und Perlen, feines Leinen, Purpur, Seide und Scharlach, wohlriechende Hölzer aller Art und alle möglichen Geräte aus Elfenbein, kostbarem Edelholz, Bronze, Eisen und Marmor; -Offebarung Offb 73 18 13 auch Zimt und Balsam, Räucherwerk, Salböl und Weihrauch, Wein und Öl, feinstes Mehl und Weizen, Rinder und Schafe, Pferde und Wagen und sogar Menschen mit Leib und Seele. -Offebarung Offb 73 18 14 Auch die Früchte, nach denen dein Herz begehrte, sind dir genommen. Und alles, was prächtig und glänzend war, hast du verloren; nie mehr wird man es finden. -Offebarung Offb 73 18 15 Die [Kaufleute,] die durch den Handel mit dieser Stadt reich geworden sind, werden aus Angst vor ihrer Qual in der Ferne stehen und sie werden [weinen und klagen:] -Offebarung Offb 73 18 16 Wehe! Wehe, du große Stadt, bekleidet mit feinem Leinen, mit Purpur und Scharlach, geschmückt mit Gold, Edelsteinen und Perlen. -Offebarung Offb 73 18 17 In einer einzigen Stunde ist dieser ganze Reichtum dahin. [Alle Kapitäne] und Schiffsreisenden, [die Matrosen und alle, die] ihren Unterhalt [auf See] verdienen, machten schon in der Ferne Halt, -Offebarung Offb 73 18 18 als sie den Rauch der brennenden Stadt sahen, und sie riefen: [Wer] konnte sich mit der großen Stadt [messen]? -Offebarung Offb 73 18 19 [Und sie streuten sich Staub auf den Kopf, sie schrien, weinten und klagten:] Wehe! Wehe, du große Stadt, die mit ihren Schätzen alle reich gemacht hat, die Schiffe auf dem Meer haben. In einer einzigen Stunde ist sie verwüstet worden. -Offebarung Offb 73 18 20 [Freu dich] über ihren Untergang, [du Himmel] - und auch ihr, Heilige, Apostel und Propheten, freut euch! Denn [Gott hat] euch an ihr [gerächt.] -Offebarung Offb 73 18 21 Dann hob ein gewaltiger Engel einen [Stein] auf, so groß wie ein Mühlstein; [er warf ihn] ins Meer und rief: So wird [Babylon, die große Stadt,] mit [Wucht hinabgeworfen werden und man wird sie nicht mehr finden.] -Offebarung Offb 73 18 22 Die Musik von Harfenspielern und Sängern, von Flötenspielern und Trompetern hört man nicht mehr in dir. Einen kundigen Handwerker gibt es nicht mehr in dir. [Das Geräusch des Mühlsteins] hört man nicht mehr in dir. -Offebarung Offb 73 18 23 [Das Licht der Lampe] scheint nicht mehr in dir. [Die Stimme von Braut und Bräutigam] hört man nicht mehr in dir. Deine [Kaufleute waren die Großen der Erde, deine Zauberei] verführte alle Völker. -Offebarung Offb 73 18 24 Aber in ihr war das Blut von Propheten und Heiligen und von allen, die auf der Erde hingeschlachtet worden sind. -Offebarung Offb 73 19 1 Danach hörte ich etwas wie den lauten Ruf einer großen Schar im Himmel: Halleluja! /Das Heil und die Herrlichkeit und die Macht /ist bei unserm Gott. -Offebarung Offb 73 19 2 [Seine Urteile sind wahr und gerecht.] /Er hat die große Hure gerichtet, /die mit ihrer Unzucht die Erde verdorben hat. [Er hat Rache genommen für das Blut seiner Knechte,] /das an ihren Händen klebte. -Offebarung Offb 73 19 3 Noch einmal riefen sie: Halleluja! /[Der Rauch] der Stadt [steigt auf] in alle Ewigkeit. -Offebarung Offb 73 19 4 Und die vierundzwanzig Ältesten und die vier Lebewesen fielen nieder vor Gott, [der auf dem Thron sitzt,] beteten ihn an und riefen: Amen, halleluja! -Offebarung Offb 73 19 5 Und eine Stimme kam vom Thron her: [Preist] unsern Gott, [all] seine [Knechte] /[und alle, die ihn fürchten, Kleine und Große!] -Offebarung Offb 73 19 6 Da hörte ich etwas wie den Ruf einer großen Schar und [wie das Rauschen gewaltiger Wassermassen] und wie das Rollen mächtiger Donner: Halleluja! /[Denn König geworden ist der Herr,] unser Gott, /der Herrscher über die ganze Schöpfung. -Offebarung Offb 73 19 7 [Wir wollen uns freuen und jubeln] /und ihm die Ehre erweisen. Denn gekommen ist die Hochzeit des Lammes /und seine Frau hat sich bereit gemacht. -Offebarung Offb 73 19 8 Sie durfte sich kleiden in strahlend reines Leinen. /Das Leinen bedeutet die gerechten Taten der Heiligen. -Offebarung Offb 73 19 9 Jemand sagte zu mir: Schreib auf: Selig, wer zum Hochzeitsmahl des Lammes eingeladen ist. Dann sagte er zu mir: Das sind zuverlässige Worte, es sind Worte Gottes. -Offebarung Offb 73 19 10 Und ich fiel ihm zu Füßen, um ihn anzubeten. Er aber sagte zu mir: Tu das nicht! Ich bin ein Knecht wie du und deine Brüder, die das Zeugnis Jesu festhalten. Gott bete an! Das Zeugnis Jesu ist der Geist prophetischer Rede. -Offebarung Offb 73 19 11 Dann sah ich [den Himmel offen,] und siehe, da war ein weißes Pferd, und der, der auf ihm saß, heißt «Der Treue und Wahrhaftige»; [gerecht richtet er] und führt er Krieg. -Offebarung Offb 73 19 12 [Seine Augen] waren wie [Feuerflammen] und auf dem Haupt trug er viele Diademe; und auf ihm stand ein Name, den er allein kennt. -Offebarung Offb 73 19 13 Bekleidet war er mit einem blutgetränkten Gewand; und sein Name heißt «Das Wort Gottes». -Offebarung Offb 73 19 14 Die Heere des Himmels folgten ihm auf weißen Pferden; sie waren in reines, weißes Leinen gekleidet. -Offebarung Offb 73 19 15 [Aus seinem Mund] kam [ein scharfes Schwert;] mit ihm wird er die Völker schlagen. [Und er herrscht über sie mit eisernem Zepter, und] er [tritt die Kelter] des Weines, des rächenden Zornes Gottes, des Herrschers über die ganze Schöpfung. -Offebarung Offb 73 19 16 Auf seinem Gewand und auf seiner Hüfte trägt er den Namen: «König [der Könige] und [Herr der Herren».] -Offebarung Offb 73 19 17 Dann sah ich einen Engel, der in der Sonne stand. Er rief mit lauter Stimme allen Vögeln zu, die hoch am Himmel flogen: [Kommt her! Versammelt euch zum großen Mahl] Gottes. -Offebarung Offb 73 19 18 [Fresst Fleisch] von Königen, von Heerführern und [von Helden,] Fleisch [von Pferden] und ihren [Reitern,] Fleisch von allen, von Freien und Sklaven, von Großen und Kleinen! -Offebarung Offb 73 19 19 Dann sah ich das Tier und die [Könige der Erde] und ihre Heere versammelt, um mit dem Reiter und seinem Heer Krieg zu führen. -Offebarung Offb 73 19 20 Aber das Tier wurde gepackt und mit ihm der falsche Prophet; er hatte vor seinen Augen Zeichen getan und dadurch alle verführt, die das Kennzeichen des Tieres angenommen und sein Standbild angebetet hatten. Bei lebendigem Leib wurden beide in den See von brennendem Schwefel geworfen. -Offebarung Offb 73 19 21 Die Übrigen wurden getötet mit dem Schwert, das aus dem Mund des Reiters kam; und [alle Vögel fraßen sich satt an] ihrem [Fleisch.] -Offebarung Offb 73 20 1 Dann sah ich einen Engel vom Himmel herabsteigen; auf seiner Hand trug er den Schlüssel zum Abgrund und eine schwere Kette. -Offebarung Offb 73 20 2 Er überwältigte den Drachen, die alte [Schlange] - das ist [der Teufel] oder [der Satan] -, und er fesselte ihn für tausend Jahre. -Offebarung Offb 73 20 3 Er warf ihn in den Abgrund, verschloss diesen und drückte ein Siegel darauf, damit der Drache die Völker nicht mehr verführen konnte, bis die tausend Jahre vollendet sind. Danach muss er für kurze Zeit freigelassen werden. -Offebarung Offb 73 20 4 [Dann sah ich Throne;] und denen, die darauf [Platz nahmen, wurde das Gericht übertragen.] Ich sah die Seelen aller, die enthauptet worden waren, weil sie an dem Zeugnis Jesu und am Wort Gottes festgehalten hatten. Sie hatten das Tier und sein Standbild nicht angebetet und sie hatten das Kennzeichen nicht auf ihrer Stirn und auf ihrer Hand anbringen lassen. Sie gelangten zum Leben und zur Herrschaft mit Christus für tausend Jahre. -Offebarung Offb 73 20 5 Die übrigen Toten kamen nicht zum Leben, bis die tausend Jahre vollendet waren. Das ist die erste Auferstehung. -Offebarung Offb 73 20 6 Selig und heilig, wer an der ersten Auferstehung teilhat. Über solche hat der zweite Tod keine Gewalt. Sie werden [Priester Gottes] und Christi sein und tausend Jahre mit ihm herrschen. -Offebarung Offb 73 20 7 Wenn die tausend Jahre vollendet sind, wird der Satan aus seinem Gefängnis freigelassen werden. -Offebarung Offb 73 20 8 Er wird ausziehen, um die Völker an den vier Ecken der Erde, den Gog und den Magog, zu verführen und sie zusammenzuholen für den Kampf; sie sind so zahlreich wie die Sandkörner am Meer. -Offebarung Offb 73 20 9 Sie schwärmten aus über [die weite Erde] und umzingelten das Lager der Heiligen und Gottes geliebte Stadt. Aber [Feuer fiel vom Himmel und verzehrte sie.] -Offebarung Offb 73 20 10 Und der Teufel, ihr Verführer, wurde in den See von [brennendem Schwefel] geworfen, wo auch das Tier und der falsche Prophet sind. Tag und Nacht werden sie gequält, in alle Ewigkeit. -Offebarung Offb 73 20 11 Dann [sah ich einen] großen weißen [Thron] und den, der auf ihm [saß; vor seinem Anblick flohen Erde] und Himmel und es [gab keinen Platz mehr für sie.] -Offebarung Offb 73 20 12 Ich sah die Toten vor dem Thron stehen, die Großen und die Kleinen. Und [Bücher wurden aufgeschlagen;] auch [das Buch des Lebens] wurde aufgeschlagen. Die Toten wurden [nach ihren Werken] gerichtet, nach dem, was in den Büchern aufgeschrieben war. -Offebarung Offb 73 20 13 Und das Meer gab die Toten heraus, die in ihm waren; und [der Tod] und [die Unterwelt] gaben ihre Toten heraus, die in ihnen waren. Sie wurden gerichtet, jeder [nach seinen Werken.] -Offebarung Offb 73 20 14 [Der Tod] und [die Unterwelt] aber wurden in den Feuersee geworfen. Das ist der zweite Tod: der Feuersee. -Offebarung Offb 73 20 15 Wer nicht im [Buch des Lebens verzeichnet war,] wurde in den Feuersee geworfen. -Offebarung Offb 73 21 1 Dann sah ich [einen neuen Himmel und eine neue Erde;] denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen, auch das Meer ist nicht mehr. -Offebarung Offb 73 21 2 Ich sah [die heilige Stadt,] das neue [Jerusalem,] von Gott her aus dem Himmel herabkommen; sie war bereit [wie eine Braut, die sich] für ihren Mann [geschmückt hat.] -Offebarung Offb 73 21 3 Da hörte ich eine laute Stimme vom Thron her rufen: [Seht, die Wohnung] Gottes unter den Menschen! [Er wird in ihrer Mitte wohnen, und sie werden sein Volk sein; und er, Gott, wird bei ihnen sein.] -Offebarung Offb 73 21 4 [Er wird alle Tränen von ihren Augen abwischen:] Der Tod wird nicht mehr sein, keine [Trauer,] keine [Klage,] keine Mühsal. Denn was früher war, ist vergangen. -Offebarung Offb 73 21 5 [Er, der auf dem Thron saß,] sprach: [Seht, ich mache] alles [neu.] Und er sagte: Schreib es auf, denn diese Worte sind zuverlässig und wahr. -Offebarung Offb 73 21 6 Er sagte zu mir: Sie sind in Erfüllung gegangen. Ich bin das Alpha und das Omega, der Anfang und das Ende. [Wer durstig ist, den werde ich umsonst aus der Quelle] trinken lassen, aus der [das Wasser des Lebens strömt.] -Offebarung Offb 73 21 7 Wer siegt, wird dies als Anteil erhalten: [Ich werde sein Gott sein und er wird mein Sohn sein.] -Offebarung Offb 73 21 8 Aber die Feiglinge und Treulosen, die Befleckten, die Mörder und Unzüchtigen, die Zauberer, Götzendiener und alle Lügner - ihr Los wird der See [von brennendem Schwefel] sein. Dies ist der zweite Tod. -Offebarung Offb 73 21 9 Und es kam einer von den sieben Engeln, die die sieben Schalen mit den [sieben] letzten [Plagen] getragen hatten. Er sagte zu mir: Komm, ich will dir die Braut zeigen, die Frau des Lammes. -Offebarung Offb 73 21 10 [Da entrückte er mich] in der Verzückung [auf einen] großen, [hohen Berg] und zeigte mir [die heilige][Stadt Jerusalem,] wie sie von Gott her aus dem Himmel herabkam, -Offebarung Offb 73 21 11 erfüllt von der Herrlichkeit Gottes. Sie glänzte wie ein kostbarer Edelstein, wie ein kristallklarer Jaspis. -Offebarung Offb 73 21 12 [Die Stadt] hat eine große und hohe Mauer mit zwölf [Toren] und zwölf Engeln darauf. Auf die Tore sind Namen geschrieben: [die Namen der zwölf Stämme der Söhne Israels.] -Offebarung Offb 73 21 13 [Im Osten hat die Stadt drei Tore und im Norden drei Tore und im Süden drei Tore und im Westen drei Tore.] -Offebarung Offb 73 21 14 Die Mauer der Stadt hat zwölf Grundsteine; auf ihnen stehen die zwölf Namen der zwölf Apostel des Lammes. -Offebarung Offb 73 21 15 Und der Engel, der zu mir sprach, hatte einen goldenen [Messstab,] mit dem die Stadt, ihre Tore und ihre Mauer gemessen wurden. -Offebarung Offb 73 21 16 Die Stadt war [viereckig] angelegt und ebenso lang wie breit. Er maß die Stadt mit dem Messstab; ihre Länge, Breite und Höhe sind gleich: zwölftausend Stadien. -Offebarung Offb 73 21 17 [Und er maß ihre Mauer;] sie ist hundertvierundvierzig Ellen hoch nach Menschenmaß, das der Engel benutzt hatte. -Offebarung Offb 73 21 18 Ihre Mauer ist aus Jaspis gebaut und die Stadt ist aus reinem Gold, wie aus reinem Glas. -Offebarung Offb 73 21 19 [Die Grundsteine] der Stadtmauer sind mit [edlen Steinen] aller Art geschmückt; der erste Grundstein ist ein Jaspis, der zweite ein Saphir, der dritte ein Chalzedon, der vierte ein Smaragd, -Offebarung Offb 73 21 20 der fünfte ein Sardonyx, der sechste ein Sardion, der siebte ein Chrysolith, der achte ein Beryll, der neunte ein Topas, der zehnte ein Chrysopras, der elfte ein Hyazinth, der zwölfte ein Amethyst. -Offebarung Offb 73 21 21 Die zwölf Tore sind zwölf Perlen; jedes der Tore besteht aus einer einzigen Perle. Die Straße der Stadt ist aus reinem Gold, wie aus klarem Glas. -Offebarung Offb 73 21 22 Einen Tempel sah ich nicht in der Stadt. Denn der Herr, ihr Gott, der Herrscher über die ganze Schöpfung, ist ihr Tempel, er und das Lamm. -Offebarung Offb 73 21 23 Die Stadt braucht [weder Sonne noch Mond,] die ihr [leuchten.] Denn [die Herrlichkeit Gottes erleuchtet] sie und ihre Leuchte ist das Lamm. -Offebarung Offb 73 21 24 [Die Völker werden] in diesem [Licht einhergehen und die Könige] der Erde werden [ihre Pracht] in die Stadt [bringen.] -Offebarung Offb 73 21 25 Ihre [Tore werden den ganzen Tag nicht geschlossen] - Nacht wird es dort nicht mehr geben. -Offebarung Offb 73 21 26 [Und man wird die Pracht] und die Kostbarkeiten [der Völker] in die Stadt [bringen.] -Offebarung Offb 73 21 27 [Aber nichts Unreines wird hineinkommen,] keiner, der Gräuel verübt und lügt. Nur die, [die im Lebensbuch] des Lammes [eingetragen sind,] werden eingelassen. -Offebarung Offb 73 22 1 Und er zeigte mir einen [Strom, das Wasser des Lebens,] klar wie Kristall; [er geht] vom Thron Gottes und des Lammes aus. -Offebarung Offb 73 22 2 Zwischen der Straße der Stadt und dem Strom, hüben und drüben, stehen Bäume des Lebens. Zwölfmal tragen sie Früchte, jeden Monat einmal; und die Blätter der Bäume dienen zur Heilung der Völker. -Offebarung Offb 73 22 3 Es wird nichts mehr geben, was der Fluch Gottes trifft. Der Thron Gottes und des Lammes wird in der Stadt stehen und seine Knechte werden ihm dienen. -Offebarung Offb 73 22 4 Sie werden sein [Angesicht schauen] und sein Name ist auf ihre Stirn geschrieben. -Offebarung Offb 73 22 5 Es wird keine Nacht mehr geben und sie brauchen weder das Licht einer Lampe noch das Licht der Sonne. Denn der Herr, ihr Gott, wird über ihnen leuchten und sie werden herrschen [in alle Ewigkeit.] -Offebarung Offb 73 22 6 Und der Engel sagte zu mir: Diese Worte sind zuverlässig und wahr. Gott, der Herr über den Geist der Propheten, hat seinen Engel gesandt, um seinen Knechten zu zeigen, [was] bald [geschehen muss.] -Offebarung Offb 73 22 7 [Siehe, ich komme] bald. Selig, wer an den prophetischen Worten dieses Buches festhält. -Offebarung Offb 73 22 8 Ich, Johannes, habe dies gehört und gesehen. Und als ich es hörte und sah, fiel ich dem Engel, der mir dies gezeigt hatte, zu Füßen, um ihn anzubeten. -Offebarung Offb 73 22 9 Da sagte er zu mir: Tu das nicht! Ich bin nur ein Knecht wie du und deine Brüder, die Propheten, und wie alle, die sich an die Worte dieses Buches halten. Gott bete an! -Offebarung Offb 73 22 10 Und er sagte zu mir: [Versiegle] dieses [Buch] mit seinen prophetischen [Worten] nicht! Denn die Zeit ist nahe. -Offebarung Offb 73 22 11 [Wer Unrecht tut, tue weiter Unrecht,] der Unreine bleibe unrein, der Gerechte handle weiter gerecht und der Heilige strebe weiter nach Heiligkeit. -Offebarung Offb 73 22 12 [Siehe, ich komme] bald und [mit mir] bringe ich den [Lohn und ich werde jedem geben, was seinem Werk entspricht.] -Offebarung Offb 73 22 13 [Ich bin] das Alpha und das Omega, [der Erste und der Letzte,] der Anfang und das Ende. -Offebarung Offb 73 22 14 Selig, wer sein Gewand wäscht: Er hat Anteil am [Baum des Lebens,] und er wird durch die Tore in die Stadt eintreten können. -Offebarung Offb 73 22 15 Draußen bleiben die «Hunde» und die Zauberer, die Unzüchtigen und die Mörder, die Götzendiener und jeder, der die Lüge liebt und tut. -Offebarung Offb 73 22 16 Ich, Jesus, habe meinen Engel gesandt als Zeugen für das, was die Gemeinden betrifft. Ich bin die Wurzel und der Stamm Davids, der strahlende Morgenstern. -Offebarung Offb 73 22 17 Der Geist und die Braut aber sagen: Komm! Wer hört, der rufe: Komm! [Wer durstig ist, der komme.] Wer will, empfange [umsonst das Wasser des Lebens.] -Offebarung Offb 73 22 18 Ich bezeuge jedem, der die prophetischen Worte dieses Buches hört: Wer [etwas hinzufügt,] dem wird Gott die Plagen zufügen, [von denen in diesem Buch geschrieben steht.] -Offebarung Offb 73 22 19 [Und] wer [etwas wegnimmt von] den prophetischen Worten dieses Buches, dem wird Gott seinen Anteil [am Baum des Lebens] und an der heiligen Stadt wegnehmen, von denen in diesem Buch geschrieben steht. -Offebarung Offb 73 22 20 Er, der dies bezeugt, spricht: Ja, ich komme bald. - Amen. Komm, Herr Jesus! -Offebarung Offb 73 22 21 Die Gnade des Herrn Jesus sei mit allen! +Offenbarung Offb 74 0 1 Das letzte Buch des Neuen Testaments heißt »Offenbarung« oder »Apokalypse« (griechisch: apokálypsis, Enthüllung). Der Titel stammt vom Verfasser selbst (1,1). +Offenbarung Offb 74 0 2 Apokalypsen gab es schon in alttestamentlicher Zeit. Das bekannteste Beispiel ist das Buch Daniel (Kap. 7 - 12), das zur Zeit der Religionsverfolgung durch den Syrerkönig Antiochus IV. Epiphanes (167-164 v. Chr.) geschrieben wurde, um die Israeliten zum treuen Festhalten am Bundesgott und seinem Gesetz aufzurufen. Eine ähnliche Situation führte zur Abfassung der neutestamentlichen Apokalypse, die gegen Ende der Regierungszeit des römischen Kaisers Domitian (81-96 n. Chr.) geschrieben wurde. +Offenbarung Offb 74 0 3 Der Verfasser rechnet damit, dass der Zwang zur göttlichen Verehrung des Kaisers in nächster Zukunft zu einer schweren Verfolgung der Kirche führen wird. Domitian verlangte, als »Herr und Gott« angeredet zu werden. In der römischen Provinz Asien wurde der Kaiserkult schon seit langem mit besonderem Eifer betrieben. Sieben Gemeinden dieser Provinz, die zugleich die ganze Kirche repräsentieren, sind denn auch die unmittelbaren Adressaten des Buches (1,4.11). +Offenbarung Offb 74 0 4 Der uns nicht näher bekannte Verfasser nennt sich schlicht »Knecht Johannes«; er muss aber eine Persönlichkeit von hoher Autorität gewesen sein. Seine gründliche Kenntnis des Alten Testaments und der außerbiblischen jüdischen Offenbarungsschriften (Apokalypsen) weisen auf judenchristliche Herkunft hin. Er ist der Erste, der eine selbstständige christliche Apokalypse verfasst hat. Den Auftrag dazu hat er nach seinen eigenen Worten in einer Vision (Schau) vom himmlischen Christus erhalten (1,10-20). +Offenbarung Offb 74 0 5 Auf die einleitende Vision folgen zuerst die sog. Sendschreiben, in denen sich der himmlische Christus anerkennend, tadelnd und mahnend an die sieben Gemeinden wendet (Kap. 2 - 3). Der ungleich längere Hauptteil (4,1 - 22,15) beginnt mit der großen Vision vom thronenden Gott im Kreis des himmlischen Hofstaates. +Offenbarung Offb 74 0 6 Die Offenbarung geschieht, wie in vorchristlichen apokalyptischen Schriften, auch in der christlichen Apokalypse durch »Visionen« und »Auditionen« (Schauen und Hören von himmlischen Botschaften). Wie seine Vorgänger bedient sich auch Johannes nicht nur der gewöhnlichen, ohne weiteres verständlichen Sprache, sondern er verwendet vor allem Bilder, Symbole und allegorische Szenen. Und wie dort ist auch hier das Hauptthema der bevorstehende Triumph der Herrschaft Gottes. Trotz dieser Gemeinsamkeiten ist die Apokalypse des Johannes aber eine echt christliche Schrift mit alttestamentlichjüdischen Zeugnissen. Der endgültige Sieg Gottes, der für die vorchristlichen »Apokalyptiker« noch reine Zukunft ist, hat mit der Auferstehung Jesu bereits begonnen. Ziel der Geschichte kann demnach nur noch die Vollendung und volle Offenbarung dieses Sieges sein. Der prophetische Verfasser will im Blick auf die beginnende Auseinandersetzung zwischen Christuskult und Kaiserkult die noch ausstehenden Ereignisse der Endzeit mit den Ausdrucksmitteln einer Apokalypse veranschaulichen. +Offenbarung Offb 74 0 7 Die Offenbarung des Johannes will nicht den Gang der Welt- und Kirchengeschichte voraussagen. Ebenso wenig ist es ihre Absicht, das mit der baldigen Wiederkunft Christi verbundene Geschehen in seinem Ablauf genau zu beschreiben. Mit ihren zahlreichen, dem heutigen Leser weithin fremden Bildern will sie vielmehr bedeutsame Wahrheiten über das Schicksal der Kirche und der ungläubigen Menschheit verkünden, um in den Christen die Bereitschaft zum Martyrium zu stärken. Als Zeugnis des unerschütterlichen Glaubens an den Sieg Christi und seiner Getreuen ist diese einzige prophetische Schrift des Neuen Testaments das große Trost- und Mahnbuch der Kirche geworden. +Offenbarung Offb 74 1 1 Offenbarung Jesu Christi, die Gott ihm gegeben hat, damit er seinen Knechten zeigt, [was] bald [geschehen muss;] und er hat es durch seinen Engel, den er sandte, seinem Knecht Johannes gezeigt. +Offenbarung Offb 74 1 2 Dieser hat das Wort Gottes und das Zeugnis Jesu Christi bezeugt: alles, was er geschaut hat. +Offenbarung Offb 74 1 3 Selig, wer diese prophetischen Worte vorliest und wer sie hört und wer sich an das hält, was geschrieben ist; denn die Zeit ist nahe. +Offenbarung Offb 74 1 4 Johannes an die sieben Gemeinden in der Provinz Asien: Gnade sei mit euch und Friede von [Ihm, der ist] und der war und der kommt, und von den sieben Geistern vor seinem Thron +Offenbarung Offb 74 1 5 und von Jesus Christus; er ist [der treue Zeuge, der Erstgeborene] der Toten, [der Herrscher über die Könige der Erde.] Er liebt uns und hat uns [von unseren Sünden erlöst] durch sein Blut; +Offenbarung Offb 74 1 6 er hat uns zu Königen gemacht und zu [Priestern] vor Gott, seinem Vater. Ihm sei die Herrlichkeit und die Macht in alle Ewigkeit. Amen. +Offenbarung Offb 74 1 7 [Siehe, er kommt mit den Wolken,] und jedes Auge wird ihn [sehen,] auch alle, [die ihn durchbohrt] haben; und alle Völker der Erde [werden seinetwegen jammern und klagen.] Ja, amen. +Offenbarung Offb 74 1 8 Ich bin das Alpha und das Omega, spricht Gott, der Herr, [der ist] und der war und der kommt, der Herrscher über die ganze Schöpfung. +Offenbarung Offb 74 1 9 Ich, euer Bruder Johannes, der wie ihr bedrängt ist, der mit euch an der Königsherrschaft teilhat und mit euch in Jesus standhaft ausharrt, ich war auf der Insel Patmos um des Wortes Gottes willen und des Zeugnisses für Jesus. +Offenbarung Offb 74 1 10 Am Tag des Herrn wurde ich vom Geist ergriffen und hörte hinter mir eine Stimme, laut wie eine Posaune. +Offenbarung Offb 74 1 11 Sie sprach: Schreib das, was du siehst, in ein Buch und schick es an die sieben Gemeinden: nach Ephesus, nach Smyrna, nach Pergamon, nach Thyatira, nach Sardes, nach Philadelphia und nach Laodizea. +Offenbarung Offb 74 1 12 Da wandte ich mich um, weil ich sehen wollte, wer zu mir sprach. Als ich mich umwandte, sah ich sieben goldene Leuchter +Offenbarung Offb 74 1 13 und mitten unter den Leuchtern einen, der [wie ein Mensch] aussah; [er] war [bekleidet mit einem Gewand,] das bis auf die Füße reichte, und um die Brust trug er [einen Gürtel aus Gold.] +Offenbarung Offb 74 1 14 Sein Haupt und [seine Haare] waren [weiß wie weiße Wolle, leuchtend weiß wie Schnee,] und seine [Augen wie Feuerflammen;] +Offenbarung Offb 74 1 15 [seine Beine glänzten wie Golderz,] das im Schmelzofen glüht, und [seine Stimme] war [wie das Rauschen von Wassermassen.] +Offenbarung Offb 74 1 16 In seiner Rechten hielt er sieben Sterne und aus seinem Mund kam ein scharfes, zweischneidiges Schwert und sein Gesicht leuchtete wie die machtvoll strahlende Sonne. +Offenbarung Offb 74 1 17 Als ich ihn sah, fiel ich wie tot vor seinen Füßen nieder. Er aber legte seine rechte Hand auf mich und sagte: [Fürchte dich nicht! Ich bin der Erste und der Letzte] +Offenbarung Offb 74 1 18 und der Lebendige. Ich war tot, doch nun lebe ich in alle Ewigkeit, und ich habe die Schlüssel zum Tod und zur Unterwelt. +Offenbarung Offb 74 1 19 Schreib auf, was du gesehen hast: was ist und [was] danach [geschehen] wird. +Offenbarung Offb 74 1 20 Der geheimnisvolle Sinn der sieben Sterne, die du auf meiner rechten Hand gesehen hast, und der sieben goldenen Leuchter ist: Die sieben Sterne sind die Engel der sieben Gemeinden und die sieben Leuchter sind die sieben Gemeinden. +Offenbarung Offb 74 2 1 An den Engel der Gemeinde in Ephesus schreibe: So spricht Er, der die sieben Sterne in seiner Rechten hält und mitten unter den sieben goldenen Leuchtern einhergeht: +Offenbarung Offb 74 2 2 Ich kenne deine Werke und deine Mühe und dein Ausharren; ich weiß: Du kannst die Bösen nicht ertragen, du hast die auf die Probe gestellt, die sich Apostel nennen und es nicht sind, und hast sie als Lügner erkannt. +Offenbarung Offb 74 2 3 Du hast ausgeharrt und um meines Namens willen Schweres ertragen und bist nicht müde geworden. +Offenbarung Offb 74 2 4 Ich werfe dir aber vor, dass du deine erste Liebe verlassen hast. +Offenbarung Offb 74 2 5 Bedenke, aus welcher Höhe du gefallen bist. Kehr zurück zu deinen ersten Werken! Wenn du nicht umkehrst, werde ich kommen und deinen Leuchter von seiner Stelle wegrücken. +Offenbarung Offb 74 2 6 Doch für dich spricht: Du verabscheust das Treiben der Nikolaiten, das auch ich verabscheue. +Offenbarung Offb 74 2 7 Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt: Wer siegt, dem werde ich zu essen geben [vom Baum des Lebens,] der [im Paradies Gottes] steht. +Offenbarung Offb 74 2 8 An den Engel der Gemeinde in Smyrna schreibe: So spricht Er, [der Erste und der Letzte,] der tot war und wieder lebendig wurde: +Offenbarung Offb 74 2 9 Ich kenne deine Bedrängnis und deine Armut; und doch bist du reich. Und ich weiß, dass du von solchen geschmäht wirst, die sich als Juden ausgeben; sie sind es aber nicht, sondern sind eine Synagoge des Satans. +Offenbarung Offb 74 2 10 Fürchte dich nicht vor dem, was du noch erleiden musst. Der Teufel wird einige von euch ins Gefängnis werfen, um euch [auf die Probe zu stellen,] und ihr werdet in Bedrängnis sein, [zehn Tage lang.] Sei treu bis in den Tod; dann werde ich dir den Kranz des Lebens geben. +Offenbarung Offb 74 2 11 Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt: Wer siegt, dem kann der zweite Tod nichts anhaben. +Offenbarung Offb 74 2 12 An den Engel der Gemeinde in Pergamon schreibe: So spricht Er, der das scharfe, zweischneidige Schwert trägt: +Offenbarung Offb 74 2 13 Ich weiß, wo du wohnst; es ist dort, wo der Thron des Satans steht. Und doch hältst du an meinem Namen fest und hast den Glauben an mich nicht verleugnet, auch nicht in den Tagen, als Antipas, mein treuer Zeuge, bei euch getötet wurde, dort, wo der Satan wohnt. +Offenbarung Offb 74 2 14 Aber ich habe etwas gegen dich: Bei dir gibt es Leute, die an der Lehre Bileams festhalten; Bileam lehrte Balak, er solle [die Israeliten dazu verführen, Fleisch zu essen, das den Götzen geweiht war, und Unzucht zu treiben.] +Offenbarung Offb 74 2 15 So gibt es auch bei dir Leute, die in gleicher Weise an der Lehre der Nikolaiten festhalten. +Offenbarung Offb 74 2 16 Kehr nun um! Sonst komme ich bald und werde sie mit dem Schwert aus meinem Mund bekämpfen. +Offenbarung Offb 74 2 17 Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt: Wer siegt, dem werde ich von dem verborgenen Manna geben. Ich werde ihm einen weißen Stein geben und auf dem Stein steht [ein neuer Name,] den nur der kennt, der ihn empfängt. +Offenbarung Offb 74 2 18 An den Engel der Gemeinde in Thyatira schreibe: So spricht der Sohn Gottes, [der Augen] hat [wie Feuerflammen und Beine wie Golderz:] +Offenbarung Offb 74 2 19 Ich kenne deine Werke, deine Liebe und deinen Glauben, dein Dienen und Ausharren und ich weiß, dass du in letzter Zeit mehr getan hast als am Anfang. +Offenbarung Offb 74 2 20 Aber ich werfe dir vor, dass du das Weib Isebel gewähren lässt; sie gibt sich als Prophetin aus und lehrt meine Knechte und [verführt sie, Unzucht zu treiben und Fleisch zu essen, das den Götzen geweiht ist.] +Offenbarung Offb 74 2 21 Ich habe ihr Zeit gelassen umzukehren; sie aber will nicht umkehren und von ihrer Unzucht ablassen. +Offenbarung Offb 74 2 22 Darum werfe ich sie auf das Krankenbett und alle, die mit ihr Ehebruch treiben, bringe ich in große Bedrängnis, wenn sie sich nicht abkehren vom Treiben dieses Weibes. +Offenbarung Offb 74 2 23 Ihre Kinder werde ich töten, der Tod wird sie treffen und alle Gemeinden werden erkennen, dass ich es bin, der [Herz und Nieren prüft,] und ich werde [jedem] von euch [vergelten, wie es seine Taten verdienen.] +Offenbarung Offb 74 2 24 Aber euch Übrigen in Thyatira, denen, die dieser Lehre nicht folgen und die «Tiefen des Satans», wie sie es nennen, nicht erkannt haben, euch sage ich: Ich lege euch keine andere Last auf. +Offenbarung Offb 74 2 25 Aber was ihr habt, das haltet fest, bis ich komme. +Offenbarung Offb 74 2 26 Wer siegt und bis zum Ende an den Werken festhält, die ich gebiete, dem werde ich Macht [über die Völker geben.] +Offenbarung Offb 74 2 27 [Er wird über sie herrschen mit eisernem Zepter und sie zerschlagen wie Tongeschirr;] +Offenbarung Offb 74 2 28 (und ich werde ihm diese Macht geben,) wie auch ich sie von meinem Vater empfangen habe, und ich werde ihm den Morgenstern geben. +Offenbarung Offb 74 2 29 Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt. +Offenbarung Offb 74 3 1 An den Engel der Gemeinde in Sardes schreibe: So spricht Er, der die sieben Geister Gottes und die sieben Sterne hat: Ich kenne deine Werke. Dem Namen nach lebst du, aber du bist tot. +Offenbarung Offb 74 3 2 Werde wach und stärke, was noch übrig ist, was schon im Sterben lag. Ich habe gefunden, dass deine Taten in den Augen meines Gottes nicht vollwertig sind. +Offenbarung Offb 74 3 3 Denk also daran, wie du die Lehre empfangen und gehört hast. Halte daran fest und kehr um! Wenn du aber nicht aufwachst, werde ich kommen wie ein Dieb und du wirst bestimmt nicht wissen, zu welcher Stunde ich komme. +Offenbarung Offb 74 3 4 Du hast aber einige Leute in Sardes, die ihre Kleider nicht befleckt haben; sie werden mit mir in weißen Gewändern gehen, denn sie sind es wert. +Offenbarung Offb 74 3 5 Wer siegt, wird ebenso mit weißen Gewändern bekleidet werden. Nie [werde ich] seinen Namen [aus dem Buch des Lebens streichen,] sondern ich werde mich vor meinem Vater und vor seinen Engeln zu ihm bekennen. +Offenbarung Offb 74 3 6 Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt. +Offenbarung Offb 74 3 7 An den Engel der Gemeinde in Philadelphia schreibe: So spricht der Heilige, der Wahrhaftige, der [den Schlüssel Davids] hat, /[der öffnet, sodass niemand mehr schließen kann,] /[der schließt, sodass niemand mehr öffnen kann:] +Offenbarung Offb 74 3 8 Ich kenne deine Werke, und ich habe vor dir eine Tür geöffnet, die niemand mehr schließen kann. Du hast nur geringe Kraft, und dennoch hast du an meinem Wort festgehalten und meinen Namen nicht verleugnet. +Offenbarung Offb 74 3 9 Leute aus der Synagoge des Satans, die sich als Juden ausgeben, es aber nicht sind, sondern Lügner - ich werde bewirken, dass sie [kommen und sich dir zu Füßen werfen] und erkennen, dass ich dir meine Liebe zugewandt habe. +Offenbarung Offb 74 3 10 Du hast dich an mein Gebot gehalten, standhaft zu bleiben; daher werde auch ich zu dir halten und dich bewahren vor der Stunde der Versuchung, die über die ganze Erde kommen soll, um die Bewohner der Erde auf die Probe zu stellen. +Offenbarung Offb 74 3 11 Ich komme bald. Halte fest, was du hast, damit kein anderer deinen Kranz bekommt. +Offenbarung Offb 74 3 12 Wer siegt, den werde ich zu einer Säule im Tempel meines Gottes machen und er wird immer darin bleiben. Und ich werde auf ihn den Namen meines Gottes schreiben und [den Namen der Stadt] meines Gottes, des neuen Jerusalem, das aus dem Himmel herabkommt von meinem Gott, und ich werde auf ihn auch meinen [neuen Namen] schreiben. +Offenbarung Offb 74 3 13 Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt. +Offenbarung Offb 74 3 14 An den Engel der Gemeinde in Laodizea schreibe: So spricht Er, der «Amen» heißt, [der treue und zuverlässige Zeuge,] der Anfang [der Schöpfung] Gottes: +Offenbarung Offb 74 3 15 Ich kenne deine Werke. Du bist weder kalt noch heiß. Wärest du doch kalt oder heiß! +Offenbarung Offb 74 3 16 Weil du aber lau bist, weder heiß noch kalt, will ich dich aus meinem Mund ausspeien. +Offenbarung Offb 74 3 17 Du behauptest: [Ich bin reich und wohlhabend] und nichts fehlt mir. Du weißt aber nicht, dass gerade du elend und erbärmlich bist, arm, blind und nackt. +Offenbarung Offb 74 3 18 Darum rate ich dir: Kaufe von mir Gold, das im Feuer geläutert ist, damit du reich wirst; und kaufe von mir weiße Kleider und zieh sie an, damit du nicht nackt dastehst und dich schämen musst; und kaufe Salbe für deine Augen, damit du sehen kannst. +Offenbarung Offb 74 3 19 [Wen ich liebe,] den weise ich zurecht und nehme ihn in Zucht. Mach also Ernst und kehr um! +Offenbarung Offb 74 3 20 Ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wer meine Stimme hört und die Tür öffnet, bei dem werde ich eintreten und wir werden Mahl halten, ich mit ihm und er mit mir. +Offenbarung Offb 74 3 21 Wer siegt, der darf mit mir auf meinem Thron sitzen, so wie auch ich gesiegt habe und mich mit meinem Vater auf seinen Thron gesetzt habe. +Offenbarung Offb 74 3 22 Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt. +Offenbarung Offb 74 4 1 Danach sah ich: Eine Tür war geöffnet am Himmel; und die Stimme, die vorher zu mir gesprochen hatte und die wie eine Posaune klang, sagte: [Komm herauf] und ich werde dir zeigen, [was dann geschehen muss.] +Offenbarung Offb 74 4 2 Sogleich wurde ich vom Geist ergriffen. Und ich sah: Ein Thron stand im Himmel; [auf dem Thron] saß einer, +Offenbarung Offb 74 4 3 der wie ein Jaspis und ein Karneol aussah. Und [über dem Thron] wölbte sich [ein Regenbogen,] der wie ein Smaragd [aussah.] +Offenbarung Offb 74 4 4 Und rings um den Thron standen vierundzwanzig Throne und auf den Thronen saßen vierundzwanzig Älteste in weißen Gewändern und mit goldenen Kränzen auf dem Haupt. +Offenbarung Offb 74 4 5 Von dem Thron gingen [Blitze, Stimmen und Donner] aus. Und sieben lodernde Fackeln brannten vor dem Thron; das sind die sieben Geister Gottes. +Offenbarung Offb 74 4 6 Und vor dem Thron war etwas wie ein gläsernes Meer, gleich Kristall. Und in der Mitte, rings um den Thron, waren [vier Lebewesen voller Augen,] vorn und hinten. +Offenbarung Offb 74 4 7 Das erste Lebewesen glich [einem Löwen,] das zweite [einem Stier,] das dritte sah aus wie [ein Mensch,] das vierte glich [einem] fliegenden [Adler.] +Offenbarung Offb 74 4 8 Und jedes der vier Lebewesen hatte [sechs Flügel,] außen und innen [voller Augen.] Sie ruhen nicht, bei Tag und Nacht, und rufen: [Heilig, heilig, heilig] /[ist der Herr,] der Gott, der Herrscher über die ganze Schöpfung; /er war und [er ist] und er kommt. +Offenbarung Offb 74 4 9 Und wenn die Lebewesen dem, [der auf dem Thron sitzt und in alle Ewigkeit lebt,] Herrlichkeit und Ehre und Dank erweisen, +Offenbarung Offb 74 4 10 dann werfen sich die vierundzwanzig Ältesten vor dem, [der auf dem Thron sitzt,] nieder und beten ihn an, [der in alle Ewigkeit lebt.] Und sie legen ihre goldenen Kränze vor seinem Thron nieder und sprechen: +Offenbarung Offb 74 4 11 Würdig bist du, unser Herr und Gott, /Herrlichkeit zu empfangen und Ehre und Macht. Denn du bist es, der die Welt erschaffen hat, /durch deinen Willen war sie und wurde sie erschaffen. +Offenbarung Offb 74 5 1 Und ich sah auf der rechten Hand dessen, [der auf dem Thron saß, eine Buchrolle; sie] war [innen und außen beschrieben] und mit sieben Siegeln [versiegelt.] +Offenbarung Offb 74 5 2 Und ich sah: Ein gewaltiger Engel rief mit lauter Stimme: Wer ist würdig, die Buchrolle zu öffnen und ihre Siegel zu lösen? +Offenbarung Offb 74 5 3 Aber niemand im Himmel, auf der Erde und unter der Erde konnte das Buch öffnen und es lesen. +Offenbarung Offb 74 5 4 Da weinte ich sehr, weil niemand für würdig befunden wurde, das Buch zu öffnen und es zu lesen. +Offenbarung Offb 74 5 5 Da sagte einer von den Ältesten zu mir: Weine nicht! Gesiegt hat [der Löwe] aus dem Stamm [Juda, der Spross aus der Wurzel] Davids; er kann das Buch und seine sieben Siegel öffnen. +Offenbarung Offb 74 5 6 Und ich sah: Zwischen dem Thron und den vier Lebewesen und mitten unter den Ältesten stand [ein Lamm;] es sah aus wie [geschlachtet] und hatte sieben Hörner und [sieben Augen;] die Augen sind die sieben Geister Gottes, die [über die ganze Erde] ausgesandt sind. +Offenbarung Offb 74 5 7 Das Lamm trat heran und empfing das Buch aus der rechten Hand dessen, [der auf dem Thron saß.] +Offenbarung Offb 74 5 8 Als es das Buch empfangen hatte, fielen die vier Lebewesen und die vierundzwanzig Ältesten vor dem Lamm nieder; alle trugen Harfen und goldene Schalen voll von [Räucherwerk;] das sind [die Gebete] der Heiligen. +Offenbarung Offb 74 5 9 Und sie sangen ein [neues Lied:] Würdig bist du, /das Buch zu nehmen und seine Siegel zu öffnen; denn du wurdest geschlachtet /und hast mit deinem Blut /Menschen für Gott erworben /aus allen Stämmen und Sprachen, /aus allen Nationen und Völkern +Offenbarung Offb 74 5 10 und du hast sie für unsern Gott /zu Königen und [Priestern] gemacht; /und sie werden auf der Erde herrschen. +Offenbarung Offb 74 5 11 Ich sah und ich hörte die Stimme von vielen Engeln rings um den Thron und um die Lebewesen und die Ältesten; die Zahl der Engel war [zehntausendmal zehntausend und tausendmal tausend.] +Offenbarung Offb 74 5 12 Sie riefen mit lauter Stimme: Würdig ist [das Lamm, das geschlachtet wurde,] /Macht zu empfangen, Reichtum und Weisheit, /Kraft und Ehre, Herrlichkeit und Lob. +Offenbarung Offb 74 5 13 Und alle Geschöpfe im Himmel und auf der Erde, unter der Erde und auf dem Meer, alles, was in der Welt ist, hörte ich sprechen: Ihm, [der auf dem Thron sitzt,] und dem Lamm /gebühren Lob und Ehre und Herrlichkeit und Kraft in alle Ewigkeit. +Offenbarung Offb 74 5 14 Und die vier Lebewesen sprachen: Amen. Und die vierundzwanzig Ältesten fielen nieder und beteten an. +Offenbarung Offb 74 6 1 Dann sah ich: Das Lamm öffnete das erste der sieben Siegel; und ich hörte das erste der vier Lebewesen wie mit Donnerstimme rufen: Komm! +Offenbarung Offb 74 6 2 Da sah ich [ein weißes Pferd;] und der, der auf ihm saß, hatte einen Bogen. Ein Kranz wurde ihm gegeben und als Sieger zog er aus, um zu siegen. +Offenbarung Offb 74 6 3 Als das Lamm das zweite Siegel öffnete, hörte ich das zweite Lebewesen rufen: Komm! +Offenbarung Offb 74 6 4 Da erschien ein anderes [Pferd;] das war [feuerrot.] Und der, der auf ihm saß, wurde ermächtigt, der Erde den Frieden zu nehmen, damit die Menschen sich gegenseitig abschlachteten. Und es wurde ihm ein großes Schwert gegeben. +Offenbarung Offb 74 6 5 Als das Lamm das dritte Siegel öffnete, hörte ich das dritte Lebewesen rufen: Komm! Da sah ich [ein schwarzes Pferd;] und der, der auf ihm saß, hielt in der Hand eine Waage. +Offenbarung Offb 74 6 6 Inmitten der vier Lebewesen hörte ich etwas wie eine Stimme sagen: Ein Maß Weizen für einen Denar und drei Maß Gerste für einen Denar. Aber dem Öl und dem Wein füge keinen Schaden zu! +Offenbarung Offb 74 6 7 Als das Lamm das vierte Siegel öffnete, hörte ich die Stimme des vierten Lebewesens rufen: Komm! +Offenbarung Offb 74 6 8 Da sah ich ein fahles Pferd; und der, der auf ihm saß, heißt [«der Tod»;] und die [Unterwelt] zog hinter ihm her. Und ihnen wurde die Macht gegeben über ein Viertel der Erde, Macht, zu töten [durch Schwert, Hunger] und Tod und durch die Tiere der Erde. +Offenbarung Offb 74 6 9 Als das Lamm das fünfte Siegel öffnete, sah ich unter dem Altar die Seelen aller, die hingeschlachtet worden waren wegen des Wortes Gottes und wegen des Zeugnisses, das sie abgelegt hatten. +Offenbarung Offb 74 6 10 Sie riefen mit lauter Stimme: [Wie lange] zögerst du noch, Herr, du Heiliger und Wahrhaftiger, [Gericht zu halten und unser Blut] an den Bewohnern der Erde [zu rächen]? +Offenbarung Offb 74 6 11 Da wurde jedem von ihnen ein weißes Gewand gegeben; und ihnen wurde gesagt, sie sollten noch kurze Zeit warten, bis die volle Zahl erreicht sei durch den Tod ihrer Mitknechte und Brüder, die noch sterben müssten wie sie. +Offenbarung Offb 74 6 12 Und ich sah: Das Lamm öffnete das sechste Siegel. Da entstand ein gewaltiges Beben. [Die Sonne wurde schwarz wie ein Trauergewand] und [der] ganze [Mond wurde wie Blut.] +Offenbarung Offb 74 6 13 [Die Sterne des Himmels fielen herab] auf die Erde, [wie wenn ein Feigenbaum] seine Früchte [abwirft,] wenn ein heftiger Sturm ihn schüttelt. +Offenbarung Offb 74 6 14 [Der Himmel] verschwand [wie eine Buchrolle, die man zusammenrollt,] und alle Berge und Inseln wurden von ihrer Stelle weggerückt. +Offenbarung Offb 74 6 15 [Und die Könige der Erde, die Großen] und die Heerführer, die Reichen und die Mächtigen, alle Sklaven und alle Freien [verbargen sich in den Höhlen und Felsen der Berge.] +Offenbarung Offb 74 6 16 [Sie sagten zu den Bergen und Felsen: Fallt auf uns] und verbergt uns vor dem Blick dessen, [der auf dem Thron sitzt,] und vor dem Zorn des Lammes; +Offenbarung Offb 74 6 17 denn [der große Tag] ihres [Zorns ist gekommen. Wer kann da bestehen?] +Offenbarung Offb 74 7 1 Danach sah ich: Vier Engel standen [an den vier Ecken der Erde.] Sie hielten [die vier Winde] der Erde fest, damit der Wind weder über das Land noch über das Meer wehte, noch gegen irgendeinen Baum. +Offenbarung Offb 74 7 2 Dann sah ich vom Osten her einen anderen Engel emporsteigen; er hatte das Siegel des lebendigen Gottes und rief den vier Engeln, denen die Macht gegeben war, dem Land und dem Meer Schaden zuzufügen, mit lauter Stimme zu: +Offenbarung Offb 74 7 3 Fügt dem Land, dem Meer und den Bäumen keinen Schaden zu, bis wir den Knechten unseres Gottes das Siegel auf die Stirn gedrückt haben. +Offenbarung Offb 74 7 4 Und ich erfuhr die Zahl derer, die mit dem Siegel gekennzeichnet waren. Es waren hundertvierundvierzigtausend aus allen Stämmen der Söhne Israels, die das Siegel trugen: +Offenbarung Offb 74 7 5 Aus dem Stamm Juda trugen zwölftausend das Siegel, /aus dem Stamm Ruben zwölftausend, /aus dem Stamm Gad zwölftausend, +Offenbarung Offb 74 7 6 aus dem Stamm Ascher zwölftausend, /aus dem Stamm Naftali zwölftausend, /aus dem Stamm Manasse zwölftausend, +Offenbarung Offb 74 7 7 aus dem Stamm Simeon zwölftausend, /aus dem Stamm Levi zwölftausend, /aus dem Stamm Issachar zwölftausend, +Offenbarung Offb 74 7 8 aus dem Stamm Sebulon zwölftausend, /aus dem Stamm Josef zwölftausend, /aus dem Stamm Benjamin trugen zwölftausend das Siegel. +Offenbarung Offb 74 7 9 Danach sah ich: eine große Schar [aus allen Nationen] und Stämmen, [Völkern und Sprachen;] niemand konnte sie zählen. Sie standen in weißen Gewändern vor dem Thron und vor dem Lamm und trugen Palmzweige in den Händen. +Offenbarung Offb 74 7 10 Sie riefen mit lauter Stimme: Die Rettung kommt von unserem Gott, [der auf dem Thron sitzt,] und von dem Lamm. +Offenbarung Offb 74 7 11 Und alle Engel standen rings um den Thron, um die Ältesten und die vier Lebewesen. Sie warfen sich vor dem Thron nieder, beteten Gott an +Offenbarung Offb 74 7 12 und sprachen: Amen, Lob und Herrlichkeit, /Weisheit und Dank, /Ehre und Macht und Stärke /unserem Gott in alle Ewigkeit. Amen. +Offenbarung Offb 74 7 13 Da fragte mich einer der Ältesten: Wer sind diese, die weiße Gewänder tragen, und woher sind sie gekommen? +Offenbarung Offb 74 7 14 Ich erwiderte ihm: Mein Herr, das musst du wissen. Und er sagte zu mir: Es sind die, die aus der großen [Bedrängnis] kommen; sie haben [ihre Gewänder gewaschen] und [im Blut] des Lammes weiß gemacht. +Offenbarung Offb 74 7 15 Deshalb stehen sie vor dem Thron Gottes und dienen ihm bei Tag und Nacht in seinem Tempel; und der, [der auf dem Thron sitzt,] wird sein Zelt über ihnen aufschlagen. +Offenbarung Offb 74 7 16 [Sie werden keinen Hunger und keinen Durst] mehr [leiden und weder Sonnenglut noch] irgendeine [sengende Hitze wird auf ihnen] lasten. +Offenbarung Offb 74 7 17 Denn das Lamm in der Mitte vor dem Thron [wird sie weiden und zu den Quellen führen, aus denen das Wasser des Lebens strömt, und Gott wird alle Tränen] von ihren Augen [abwischen.] +Offenbarung Offb 74 8 1 Als das Lamm das siebte Siegel öffnete, trat im Himmel Stille ein, etwa eine halbe Stunde lang. +Offenbarung Offb 74 8 2 Und ich sah: Sieben Engel standen vor Gott; ihnen wurden sieben Posaunen gegeben. +Offenbarung Offb 74 8 3 Und ein anderer Engel kam und trat mit einer goldenen Räucherpfanne an den Altar; ihm wurde viel [Weihrauch] gegeben, den er auf dem goldenen Altar vor dem Thron verbrennen sollte, um so die Gebete aller Heiligen vor Gott zu bringen. +Offenbarung Offb 74 8 4 Aus der Hand des Engels stieg [der Weihrauch] mit den Gebeten der Heiligen zu Gott empor. +Offenbarung Offb 74 8 5 [Dann nahm] der Engel [die Räucherpfanne, füllte sie mit glühenden Kohlen, die er vom Altar nahm,] und warf sie auf die Erde; da begann es zu [donnern und] zu dröhnen, [zu blitzen] und zu beben. +Offenbarung Offb 74 8 6 Dann machten sich die sieben Engel bereit, die sieben Posaunen zu blasen. +Offenbarung Offb 74 8 7 Der erste Engel blies seine Posaune. Da fielen Hagel und Feuer, die mit Blut vermischt waren, auf das Land. Es verbrannte ein Drittel des Landes, ein Drittel der Bäume und alles grüne Gras. +Offenbarung Offb 74 8 8 Der zweite Engel blies seine Posaune. Da wurde etwas, das einem großen [brennenden Berg] glich, ins Meer geworfen. Ein Drittel des Meeres wurde zu [Blut.] +Offenbarung Offb 74 8 9 Und ein Drittel der Geschöpfe, die im Meer leben, kam um und ein Drittel der Schiffe wurde vernichtet. +Offenbarung Offb 74 8 10 Der dritte Engel blies seine Posaune. Da fiel ein großer Stern vom Himmel; er loderte wie eine Fackel und fiel auf ein Drittel der Flüsse und auf die Quellen. +Offenbarung Offb 74 8 11 Der Name des Sterns ist «Wermut». Ein Drittel des Wassers wurde bitter und viele Menschen starben durch das Wasser, weil es bitter geworden war. +Offenbarung Offb 74 8 12 Der vierte Engel blies seine Posaune. Da wurde ein Drittel der Sonne und ein Drittel des Mondes und ein Drittel der Sterne getroffen, sodass sie ein Drittel ihrer Leuchtkraft verloren und der Tag um ein Drittel dunkler wurde und ebenso die Nacht. +Offenbarung Offb 74 8 13 Und ich sah und hörte: Ein Adler flog hoch am Himmel und rief mit lauter Stimme: Wehe! Wehe! Wehe den Bewohnern der Erde! Noch drei Engel werden ihre Posaunen blasen. +Offenbarung Offb 74 9 1 Der fünfte Engel blies seine Posaune. Da sah ich einen Stern, der vom Himmel auf die Erde gefallen war; ihm wurde der Schlüssel zu dem Schacht gegeben, der in den Abgrund führt. +Offenbarung Offb 74 9 2 Und er öffnete den Schacht des Abgrunds. Da [stieg Rauch] aus dem Schacht auf, [wie aus einem] großen [Ofen,] und [Sonne] und Luft [wurden verfinstert] durch den Rauch aus dem Schacht. +Offenbarung Offb 74 9 3 Aus dem Rauch kamen [Heuschrecken über die Erde] und ihnen wurde Kraft gegeben, wie sie Skorpione auf der Erde haben. +Offenbarung Offb 74 9 4 Es wurde ihnen gesagt, sie sollten [dem Gras auf der Erde, den grünen Pflanzen und den Bäumen] keinen Schaden zufügen, sondern nur den Menschen, die das Siegel Gottes nicht [auf der Stirn] haben. +Offenbarung Offb 74 9 5 Es wurde ihnen befohlen, die Menschen nicht zu töten, sondern nur zu quälen, fünf Monate lang. Und der Schmerz, den sie zufügen, ist so stark, wie wenn ein Skorpion einen Menschen sticht. +Offenbarung Offb 74 9 6 In jenen Tagen [werden] die Menschen [den Tod suchen,] aber nicht finden; sie werden sterben wollen, aber der Tod wird vor ihnen fliehen. +Offenbarung Offb 74 9 7 Und die Heuschrecken [sehen aus wie Rosse, die zur Schlacht gerüstet sind;] auf ihren Köpfen tragen sie etwas, das gold schimmernden Kränzen gleicht, und ihre Gesichter sind wie Gesichter von Menschen, +Offenbarung Offb 74 9 8 ihr Haar ist wie Frauenhaar, ihr Gebiss wie ein Löwengebiss, +Offenbarung Offb 74 9 9 ihre Brust wie ein eiserner Panzer; und das Rauschen ihrer Flügel ist wie [das Dröhnen von Wagen,] von vielen Pferden, [die sich in die Schlacht stürzen.] +Offenbarung Offb 74 9 10 Sie haben Schwänze und Stacheln wie Skorpione und in ihren Schwänzen ist die Kraft, mit der sie den Menschen schaden, fünf Monate lang. +Offenbarung Offb 74 9 11 Sie haben als König über sich den Engel des Abgrunds; er heißt auf hebräisch Abaddon, auf griechisch Apollyon. +Offenbarung Offb 74 9 12 Das erste «Wehe» ist vorüber. Noch zweimal wird das «Wehe» kommen. +Offenbarung Offb 74 9 13 Der sechste Engel blies seine Posaune: Da hörte ich eine Stimme, die von den vier Hörnern des goldenen Altars her kam, der vor Gott steht. +Offenbarung Offb 74 9 14 Die Stimme sagte zu dem sechsten Engel, der die Posaune hält: Binde die vier Engel los, die [am großen Strom, am Eufrat,] gefesselt sind. +Offenbarung Offb 74 9 15 Da wurden die vier Engel losgebunden, die auf Jahr und Monat, auf Tag und Stunde bereitstanden, um ein Drittel der Menschheit zu töten. +Offenbarung Offb 74 9 16 Und die Zahl der Reiter dieses Heeres war vieltausendmal tausend; diese Zahl hörte ich. +Offenbarung Offb 74 9 17 Und so sahen die Pferde und die Reiter in der Vision aus: Sie trugen feuerrote, rauchblaue und schwefelgelbe Panzer. Die Köpfe der Pferde glichen Löwenköpfen und aus ihren Mäulern schlug Feuer, Rauch und Schwefel. +Offenbarung Offb 74 9 18 Ein Drittel der Menschen wurde durch diese drei Plagen getötet, durch Feuer, Rauch und Schwefel, die aus ihren Mäulern hervorkamen. +Offenbarung Offb 74 9 19 Denn die tödliche Macht der Pferde war in ihren Mäulern und in ihren Schwänzen. Ihre Schwänze glichen Schlangen, die Köpfe haben, mit denen sie Schaden zufügen können. +Offenbarung Offb 74 9 20 Aber die übrigen Menschen, die nicht durch diese Plagen umgekommen waren, wandten sich nicht ab [von den Machwerken ihrer Hände:] Sie hörten nicht auf, sich niederzuwerfen vor ihren [Dämonen,] vor ihren [Götzen aus Gold, Silber, Erz, Stein und Holz,] den Götzen, [die weder sehen, noch hören, noch gehen können.] +Offenbarung Offb 74 9 21 Sie ließen nicht ab von Mord und Zauberei, von Unzucht und Diebstahl. +Offenbarung Offb 74 10 1 Und ich sah: Ein anderer gewaltiger Engel kam aus dem Himmel herab; er war von einer Wolke umhüllt und der Regenbogen stand über seinem Haupt. Sein Gesicht war wie die Sonne und seine Beine waren wie Feuersäulen. +Offenbarung Offb 74 10 2 In der Hand hielt er ein kleines, aufgeschlagenes Buch. Er setzte seinen rechten Fuß auf das Meer, den linken auf das Land +Offenbarung Offb 74 10 3 und rief laut, so wie [ein Löwe brüllt.] Nachdem er gerufen hatte, erhoben die sieben Donner ihre Stimme. +Offenbarung Offb 74 10 4 Als die sieben Donner gesprochen hatten, wollte ich es aufschreiben. Da hörte ich eine Stimme vom Himmel her rufen: [Halte geheim,] was die sieben Donner gesprochen haben; schreib es nicht auf! +Offenbarung Offb 74 10 5 Und der Engel, den ich auf dem Meer und auf dem Land stehen sah, [erhob seine rechte Hand zum Himmel.] +Offenbarung Offb 74 10 6 [Er schwor bei dem, der in alle Ewigkeit lebt, der den Himmel geschaffen hat] und was darin ist, [die Erde und was darauf ist und das Meer und was darin ist:] Es wird keine Zeit mehr bleiben, +Offenbarung Offb 74 10 7 denn in den Tagen, wenn der siebte Engel seine Stimme erhebt und seine Posaune bläst, wird auch das Geheimnis Gottes vollendet sein; so hatte er es seinen Knechten, den Propheten, verkündet. +Offenbarung Offb 74 10 8 Und die Stimme aus dem Himmel, die ich gehört hatte, sprach noch einmal zu mir: Geh, nimm das Buch, das der Engel, der auf dem Meer und auf dem Land steht, aufgeschlagen in der Hand hält. +Offenbarung Offb 74 10 9 Und ich ging zu dem Engel und bat ihn, mir das kleine [Buch] zu geben. [Er sagte zu mir:] Nimm und [iss] es! In deinem Magen wird es bitter sein, in deinem Mund aber [süß wie Honig.] +Offenbarung Offb 74 10 10 Da nahm ich das kleine [Buch] aus der Hand des Engels [und aß] es. [In meinem Mund war es süß wie Honig.] Als ich es aber gegessen hatte, wurde mein Magen bitter. +Offenbarung Offb 74 10 11 Und mir wurde gesagt: Du musst noch einmal weissagen über viele [Völker und Nationen mit ihren Sprachen] und Königen. +Offenbarung Offb 74 11 1 Dann wurde mir ein Messstab gegeben, der aussah wie ein Stock, und mir wurde gesagt: Geh, miss den Tempel Gottes und den Altar und zähle alle, die dort anbeten! +Offenbarung Offb 74 11 2 Den Hof, der außerhalb des Tempels liegt, lass aus und miss ihn nicht; denn er ist [den Heiden] überlassen. Sie werden die heilige Stadt [zertreten,] zweiundvierzig Monate lang. +Offenbarung Offb 74 11 3 Und ich will meinen zwei Zeugen auftragen, im Bußgewand aufzutreten und prophetisch zu reden, zwölfhundertsechzig Tage lang. +Offenbarung Offb 74 11 4 Sie sind [die zwei Ölbäume] und die zwei [Leuchter,] die [vor dem Herrn der Erde stehen.] +Offenbarung Offb 74 11 5 Wenn ihnen jemand Schaden zufügen will, [schlägt Feuer] aus ihrem [Mund] und [verzehrt] ihre Feinde; so muss jeder sterben, der ihnen schaden will. +Offenbarung Offb 74 11 6 Sie haben Macht, den Himmel zu verschließen, damit [kein Regen fällt] in den Tagen ihres Wirkens als Propheten. Sie haben auch Macht, [das Wasser in Blut zu verwandeln] und die Erde [zu schlagen mit allen möglichen Plagen,] sooft sie wollen. +Offenbarung Offb 74 11 7 Wenn sie ihren Auftrag als Zeugen erfüllt haben, [wird] sie [das Tier,] das aus dem Abgrund [heraufsteigt, bekämpfen, besiegen] und töten. +Offenbarung Offb 74 11 8 Und ihre Leichen bleiben auf der Straße der großen Stadt liegen. Diese Stadt heißt, geistlich verstanden: Sodom und Ägypten; dort wurde auch ihr Herr gekreuzigt. +Offenbarung Offb 74 11 9 Menschen aus allen Völkern und Stämmen, Sprachen und Nationen werden ihre Leichen dort sehen, dreieinhalb Tage lang; sie werden nicht zulassen, dass die Leichen begraben werden. +Offenbarung Offb 74 11 10 Und die Bewohner der Erde freuen sich darüber, beglückwünschen sich und schicken sich gegenseitig Geschenke; denn die beiden Propheten hatten die Bewohner der Erde gequält. +Offenbarung Offb 74 11 11 Aber nach den dreieinhalb Tagen [kam] von Gott her wieder [Lebensgeist in sie und sie standen auf. Da überfiel alle,] die sie sahen, [große Angst.] +Offenbarung Offb 74 11 12 Und sie hörten eine laute Stimme vom Himmel her rufen: [Kommt herauf!] Vor den Augen ihrer Feinde [stiegen sie] in der Wolke [zum Himmel hinauf.] +Offenbarung Offb 74 11 13 In diesem Augenblick [entstand ein gewaltiges Erdbeben.] Ein Zehntel der Stadt [stürzte ein] und siebentausend Menschen kamen durch das Erdbeben um. Die Überlebenden wurden vom Entsetzen gepackt und gaben dem Gott des Himmels die Ehre. +Offenbarung Offb 74 11 14 Das zweite «Wehe» ist vorüber, das dritte «Wehe» kommt bald. +Offenbarung Offb 74 11 15 Der siebte Engel blies seine Posaune. Da ertönten laute Stimmen im Himmel, die riefen: Nun gehört die Herrschaft über die Welt /unserem [Herrn und seinem Gesalbten;] /und sie werden herrschen in alle Ewigkeit. +Offenbarung Offb 74 11 16 Und die vierundzwanzig Ältesten, die vor Gott auf ihren Thronen sitzen, warfen sich nieder, beteten Gott an +Offenbarung Offb 74 11 17 und sprachen: Wir danken dir, Herr, /Gott und Herrscher über die ganze Schöpfung, /der du bist und der du warst; denn du hast deine große Macht in Anspruch genommen /und [die Herrschaft angetreten.] +Offenbarung Offb 74 11 18 Die Völker gerieten in Zorn. /Da kam dein [Zorn] und die Zeit, die Toten zu richten: die Zeit, deine Knechte zu belohnen, /die Propheten und die Heiligen und [alle, die] deinen Namen [fürchten,] /[die Kleinen und die Großen,] /die Zeit, alle zu verderben, die die Erde verderben. +Offenbarung Offb 74 11 19 Der Tempel Gottes im Himmel wurde geöffnet und [in] seinem [Tempel] wurde [die Lade] seines [Bundes] sichtbar: Da begann es zu [blitzen,] zu dröhnen [und zu donnern,] es gab ein Beben und [schweren Hagel.] +Offenbarung Offb 74 12 1 Dann erschien ein großes Zeichen am Himmel: eine Frau, mit der Sonne bekleidet; der Mond war unter ihren Füßen und ein Kranz von zwölf Sternen auf ihrem Haupt. +Offenbarung Offb 74 12 2 Sie war schwanger und schrie vor Schmerz in ihren Geburtswehen. +Offenbarung Offb 74 12 3 Ein anderes Zeichen erschien am Himmel: ein Drache, groß und feuerrot, mit sieben Köpfen und [zehn Hörnern] und mit sieben Diademen auf seinen Köpfen. +Offenbarung Offb 74 12 4 Sein Schwanz fegte ein Drittel [der Sterne vom Himmel] und [warf] sie [auf die Erde herab.] Der Drache stand vor der Frau, die gebären sollte; er wollte ihr Kind verschlingen, sobald es geboren war. +Offenbarung Offb 74 12 5 Und [sie gebar] ein Kind, [einen Sohn,] der über alle Völker [mit eisernem Zepter herrschen wird.] Und ihr Kind wurde zu Gott und zu seinem Thron entrückt. +Offenbarung Offb 74 12 6 Die Frau aber floh in die Wüste, wo Gott ihr einen Zufluchtsort geschaffen hatte; dort wird man sie mit Nahrung versorgen, zwölfhundertsechzig Tage lang. +Offenbarung Offb 74 12 7 Da entbrannte im Himmel ein Kampf; [Michael] und seine Engel erhoben sich, um mit dem Drachen [zu kämpfen.] Der Drache und seine Engel kämpften, +Offenbarung Offb 74 12 8 aber sie konnten sich nicht halten und sie verloren ihren Platz im Himmel. +Offenbarung Offb 74 12 9 Er wurde gestürzt, der große Drache, die alte [Schlange,] die [Teufel] oder [Satan] heißt und die ganze Welt verführt; der Drache wurde auf die Erde gestürzt und mit ihm wurden seine Engel hinabgeworfen. +Offenbarung Offb 74 12 10 Da hörte ich eine laute Stimme im Himmel rufen: Jetzt ist er da, der rettende Sieg, /die Macht und die Herrschaft unseres Gottes /und die Vollmacht seines Gesalbten; denn gestürzt wurde der Ankläger unserer Brüder, /der sie bei Tag und bei Nacht /vor unserem Gott verklagte. +Offenbarung Offb 74 12 11 Sie haben ihn besiegt durch das Blut des Lammes /und durch ihr Wort und Zeugnis; sie hielten ihr Leben nicht fest, /bis hinein in den Tod. +Offenbarung Offb 74 12 12 Darum [jubelt, ihr Himmel] /und alle, die darin wohnen. Weh aber euch, Land und Meer! /Denn der Teufel ist zu euch hinabgekommen; seine Wut ist groß, /weil er weiß, dass ihm nur noch eine kurze Frist bleibt. +Offenbarung Offb 74 12 13 Als der Drache erkannte, dass er auf die Erde gestürzt war, verfolgte er die Frau, die den Sohn geboren hatte. +Offenbarung Offb 74 12 14 Aber der Frau wurden die beiden Flügel des großen Adlers gegeben, damit sie in die Wüste an ihren Ort fliegen konnte. Dort ist sie vor der Schlange sicher und wird [eine Zeit und zwei Zeiten und eine halbe Zeit] lang ernährt. +Offenbarung Offb 74 12 15 Die Schlange spie einen Strom von Wasser aus ihrem Rachen hinter der Frau her, damit sie von den Fluten fortgerissen werde. +Offenbarung Offb 74 12 16 Aber die Erde kam der Frau zu Hilfe; sie öffnete sich und verschlang den Strom, den der Drache aus seinem Rachen gespien hatte. +Offenbarung Offb 74 12 17 Da geriet der Drache in Zorn über die Frau und er ging fort, um Krieg zu führen mit ihren übrigen Nachkommen, die den Geboten Gottes gehorchen und an dem Zeugnis für Jesus festhalten. +Offenbarung Offb 74 12 18 Und der Drache trat an den Strand des Meeres. +Offenbarung Offb 74 13 1 Und ich sah: [Ein Tier stieg aus dem Meer, mit zehn Hörnern] und sieben Köpfen. Auf seinen Hörnern trug es zehn Diademe und auf seinen Köpfen Namen, die eine Gotteslästerung waren. +Offenbarung Offb 74 13 2 [Das Tier,] das ich sah, [glich einem Panther;] seine Füße waren wie die Tatzen [eines Bären] und sein Maul wie das Maul [eines Löwen.] Und der Drache hatte ihm seine Gewalt übergeben, seinen Thron und seine große Macht. +Offenbarung Offb 74 13 3 Einer seiner Köpfe sah aus wie tödlich verwundet; aber die tödliche Wunde wurde geheilt. Und die ganze Erde sah dem Tier staunend nach. +Offenbarung Offb 74 13 4 Die Menschen warfen sich vor dem Drachen nieder, weil er seine Macht dem Tier gegeben hatte; und sie beteten das Tier an und sagten: Wer ist dem Tier gleich und wer kann den Kampf mit ihm aufnehmen? +Offenbarung Offb 74 13 5 Und es wurde ermächtigt, mit seinem [Maul anmaßende Worte] und Lästerungen [auszusprechen;] es wurde ihm Macht gegeben, dies zweiundvierzig Monate zu tun. +Offenbarung Offb 74 13 6 Das Tier öffnete sein Maul, um Gott und seinen Namen zu lästern, seine Wohnung und alle, die im Himmel wohnen. +Offenbarung Offb 74 13 7 Und es wurde ihm erlaubt, [mit den Heiligen zu kämpfen und sie zu besiegen.] Es wurde ihm auch Macht gegeben über alle Stämme, Völker, Sprachen und Nationen. +Offenbarung Offb 74 13 8 Alle Bewohner der Erde fallen nieder vor ihm: alle, deren Name nicht seit der Erschaffung der Welt [eingetragen ist ins Lebensbuch] des Lammes, das geschlachtet wurde. +Offenbarung Offb 74 13 9 Wenn einer Ohren hat, so höre er. +Offenbarung Offb 74 13 10 [Wer zur Gefangenschaft bestimmt ist,] geht [in die Gefangenschaft. Wer mit dem Schwert] getötet werden soll, wird [mit dem Schwert] getötet. Hier muss sich die Standhaftigkeit und die Glaubenstreue der Heiligen bewähren. +Offenbarung Offb 74 13 11 Und ich sah: Ein anderes Tier stieg aus der Erde herauf. Es hatte zwei Hörner wie ein Lamm, aber es redete wie ein Drache. +Offenbarung Offb 74 13 12 Die ganze Macht des ersten Tieres übte es vor dessen Augen aus. Es brachte die Erde und ihre Bewohner dazu, das erste Tier anzubeten, dessen tödliche Wunde geheilt war. +Offenbarung Offb 74 13 13 Es tat große Zeichen; sogar Feuer ließ es vor den Augen der Menschen vom Himmel auf die Erde fallen. +Offenbarung Offb 74 13 14 Es verwirrte die Bewohner der Erde durch die Wunderzeichen, die es im Auftrag des Tieres tat; es befahl den Bewohnern der Erde, ein Standbild zu errichten zu Ehren des Tieres, das mit dem Schwert erschlagen worden war und doch wieder zum Leben kam. +Offenbarung Offb 74 13 15 Es wurde ihm Macht gegeben, dem Standbild des Tieres Lebensgeist zu verleihen, sodass es auch sprechen konnte und bewirkte, dass alle getötet wurden, [die das Standbild] des Tieres [nicht anbeteten.] +Offenbarung Offb 74 13 16 Die Kleinen und die Großen, die Reichen und die Armen, die Freien und die Sklaven, alle zwang es, auf ihrer rechten Hand oder ihrer Stirn ein Kennzeichen anzubringen. +Offenbarung Offb 74 13 17 Kaufen oder verkaufen konnte nur, wer das Kennzeichen trug: den Namen des Tieres oder die Zahl seines Namens. +Offenbarung Offb 74 13 18 Hier braucht man Kenntnis. Wer Verstand hat, berechne den Zahlenwert des Tieres. Denn es ist die Zahl eines Menschennamens; seine Zahl ist sechshundertsechsundsechzig. +Offenbarung Offb 74 14 1 Und ich sah: Das Lamm stand auf dem Berg Zion und bei ihm waren hundertvierundvierzigtausend; [auf ihrer Stirn] trugen sie seinen Namen und den Namen seines Vaters. +Offenbarung Offb 74 14 2 Dann hörte ich eine Stimme vom Himmel her, [die dem Rauschen von Wassermassen] und dem Rollen eines gewaltigen Donners [glich.] Die Stimme, die ich hörte, war wie der Klang der Harfe, die ein Harfenspieler schlägt. +Offenbarung Offb 74 14 3 Und sie sangen ein neues Lied vor dem Thron und vor den vier Lebewesen und vor den Ältesten. Aber niemand konnte das Lied singen lernen außer den hundertvierundvierzigtausend, die freigekauft und von der Erde weggenommen worden sind. +Offenbarung Offb 74 14 4 Sie sind es, die sich nicht mit Weibern befleckt haben; denn sie sind jungfräulich. Sie folgen dem Lamm, wohin es geht. Sie allein unter allen Menschen sind freigekauft als Erstlingsgabe für Gott und das Lamm. +Offenbarung Offb 74 14 5 Denn in ihrem Mund fand sich keinerlei Lüge. Sie sind ohne Makel. +Offenbarung Offb 74 14 6 Dann sah ich: Ein anderer Engel flog hoch am Himmel. Er hatte den Bewohnern der Erde ein ewiges Evangelium zu verkünden, allen Nationen, Stämmen, Sprachen und Völkern. +Offenbarung Offb 74 14 7 Er rief mit lauter Stimme: Fürchtet Gott und erweist ihm die Ehre! Denn die Stunde seines Gerichts ist gekommen. Betet ihn an, [der den Himmel und die Erde, das Meer] und die Wasserquellen [geschaffen hat.] +Offenbarung Offb 74 14 8 Ein anderer Engel, ein zweiter, folgte und rief: [Gefallen, gefallen ist Babylon, die Große, die alle Völker betrunken gemacht hat mit dem Zornwein] ihrer Hurerei. +Offenbarung Offb 74 14 9 Ein anderer Engel, ein dritter, folgte ihnen und rief mit lauter Stimme: Wer das Tier und sein Standbild anbetet und wer das Kennzeichen auf seiner Stirn oder seiner Hand annimmt, +Offenbarung Offb 74 14 10 der muss [den Wein des Zornes] Gottes trinken, der unverdünnt [im Becher seines Zorns gemischt ist.] Und er wird mit [Feuer und Schwefel] gequält vor den Augen der heiligen Engel und des Lammes. +Offenbarung Offb 74 14 11 [Der Rauch] von ihrer Peinigung [steigt auf in] alle [Ewigkeit] und alle, die das Tier und sein Standbild anbeten und die seinen Namen als Kennzeichen annehmen, werden bei Tag und Nacht keine Ruhe haben. +Offenbarung Offb 74 14 12 Hier muss sich die Standhaftigkeit der Heiligen bewähren, die an den Geboten Gottes und an der Treue zu Jesus festhalten. +Offenbarung Offb 74 14 13 Und ich hörte eine Stimme vom Himmel her rufen: Schreibe! Selig die Toten, die im Herrn sterben, von jetzt an; ja, spricht der Geist, sie sollen ausruhen von ihren Mühen; denn ihre Werke begleiten sie. +Offenbarung Offb 74 14 14 Dann sah ich eine weiße Wolke. Auf der [Wolke] thronte einer, der [wie ein Menschensohn aussah.] Er trug einen goldenen Kranz auf dem Haupt und eine scharfe Sichel in der Hand. +Offenbarung Offb 74 14 15 Und ein anderer Engel kam aus dem Tempel und rief dem, der auf der Wolke saß, mit lauter Stimme zu: [Schick] deine [Sichel aus] und ernte! Denn die Zeit zu ernten ist gekommen: [Die Frucht] der Erde [ist reif] geworden. +Offenbarung Offb 74 14 16 Und der, der auf der Wolke saß, schleuderte seine Sichel über die Erde und die Erde wurde abgeerntet. +Offenbarung Offb 74 14 17 Und ein anderer Engel trat aus dem himmlischen Tempel. Auch er hatte eine scharfe Sichel. +Offenbarung Offb 74 14 18 Vom Altar her kam noch ein anderer Engel, der die Macht über das Feuer hatte. Dem, der die scharfe Sichel trug, rief er mit lauter Stimme zu: [Schick] deine scharfe [Sichel aus] und ernte die Trauben vom Weinstock der Erde! Seine Beeren [sind reif] geworden. +Offenbarung Offb 74 14 19 Da schleuderte der Engel seine Sichel auf die Erde, erntete den Weinstock der Erde ab und warf die Trauben in die große Kelter des Zornes Gottes. +Offenbarung Offb 74 14 20 [Die Kelter] wurde draußen vor der Stadt [getreten] und Blut strömte aus der Kelter; es stieg an, bis an die Zügel der Pferde, eintausendsechshundert Stadien weit. +Offenbarung Offb 74 15 1 Dann sah ich ein anderes Zeichen am Himmel, groß und wunderbar. Ich sah sieben Engel mit sieben Plagen, den sieben letzten; denn in ihnen erreicht der Zorn Gottes sein Ende. +Offenbarung Offb 74 15 2 Dann sah ich etwas, das einem gläsernen Meer glich und mit Feuer durchsetzt war. Und die Sieger über das Tier, über sein Standbild und über die Zahl seines Namens standen auf dem gläsernen Meer und trugen die Harfen Gottes. +Offenbarung Offb 74 15 3 Sie sangen das Lied des Mose, des Knechtes Gottes, und das Lied zu Ehren des Lammes: [Groß] und [wunderbar sind deine Taten,] /Herr, Gott und Herrscher über die ganze Schöpfung. [Gerecht und zuverlässig sind deine Wege,] /du König der Völker. +Offenbarung Offb 74 15 4 Wer wird dich nicht fürchten, Herr, /wer wird [deinen Namen] nicht [preisen]? [Denn] du allein bist [heilig:] /[Alle Völker kommen und beten dich an;] /denn deine gerechten Taten sind offenbar geworden. +Offenbarung Offb 74 15 5 Danach sah ich: Es öffnete sich der himmlische Tempel, [das Zelt des Zeugnisses] im Himmel. +Offenbarung Offb 74 15 6 Und die [sieben] Engel mit den [sieben Plagen] traten heraus; sie waren in reines, glänzendes [Leinen gekleidet] und [trugen] um ihre Brust [einen Gürtel aus Gold.] +Offenbarung Offb 74 15 7 Und eines der vier Lebewesen reichte den sieben Engeln sieben goldene Schalen; sie waren gefüllt mit dem Zorn des Gottes, der in alle Ewigkeit lebt. +Offenbarung Offb 74 15 8 [Und der Tempel füllte sich mit dem Rauch der Herrlichkeit] und Macht Gottes. Niemand [konnte den Tempel betreten,] bis die [sieben Plagen] aus der Hand der sieben Engel zu ihrem Ende gekommen waren. +Offenbarung Offb 74 16 1 Dann hörte ich, wie eine laute Stimme aus dem Tempel den sieben Engeln zurief: Geht und [gießt] die sieben Schalen [mit dem Zorn] Gottes [über die Erde!] +Offenbarung Offb 74 16 2 Der erste ging und goss seine Schale über das Land. [Da bildete sich ein böses und schlimmes Geschwür an den Menschen,] die das Kennzeichen des Tieres trugen und sein Standbild anbeteten. +Offenbarung Offb 74 16 3 Der zweite Engel goss seine Schale über das Meer. Da [wurde es zu Blut,] das aussah wie das Blut eines Toten; und alle Lebewesen im Meer [starben.] +Offenbarung Offb 74 16 4 Der dritte goss seine Schale über [die Flüsse] und Quellen. [Da wurde] alles [zu Blut.] +Offenbarung Offb 74 16 5 Und ich hörte den Engel, der die Macht über das Wasser hat, sagen: [Gerecht bist du,] der du bist und der du warst, du [Heiliger;] denn damit hast du ein gerechtes Urteil gefällt. +Offenbarung Offb 74 16 6 [Sie haben das Blut] von Heiligen und Propheten [vergossen;] deshalb hast du ihnen [Blut zu trinken] gegeben, so haben sie es verdient. +Offenbarung Offb 74 16 7 Und ich hörte eine Stimme vom Brandopferaltar her sagen: Ja, [Herr,] Gott und Herrscher über die ganze Schöpfung. [Wahr] und [gerecht sind deine] Gerichts[urteile.] +Offenbarung Offb 74 16 8 Der vierte Engel goss seine Schale über die Sonne. Da wurde ihr Macht gegeben, mit ihrem Feuer die Menschen zu verbrennen. +Offenbarung Offb 74 16 9 Und die Menschen verbrannten in der großen Hitze. Dennoch verfluchten sie den Namen Gottes, der die Macht über diese Plagen hat. Sie bekehrten sich nicht dazu, ihm die Ehre zu geben. +Offenbarung Offb 74 16 10 Der fünfte Engel goss seine Schale über den Thron des Tieres. [Da kam Finsternis] über das Reich des Tieres und die Menschen zerbissen sich vor Angst und Schmerz die Zunge. +Offenbarung Offb 74 16 11 Dennoch verfluchten sie den Gott des Himmels wegen ihrer Schmerzen und ihrer Geschwüre; und sie ließen nicht ab von ihrem Treiben. +Offenbarung Offb 74 16 12 Der sechste Engel goss seine Schale über [den großen Strom, den Eufrat. Da trocknete] sein [Wasser aus,] sodass den Königen des Ostens der Weg offen stand. +Offenbarung Offb 74 16 13 Dann sah ich aus dem Maul des Drachen und aus dem Maul des Tieres und aus dem Maul des falschen Propheten drei unreine Geister hervorkommen, die wie Frösche aussahen. +Offenbarung Offb 74 16 14 Es sind Dämonengeister, die Wunderzeichen tun; sie schwärmten aus zu den Königen der ganzen Erde, um sie zusammenzuholen für den Krieg am großen Tag Gottes, des Herrschers über die ganze Schöpfung. +Offenbarung Offb 74 16 15 Siehe, ich komme wie ein Dieb. Selig, wer wach bleibt und sein Gewand anbehält, damit er nicht nackt gehen muss und man seine Blöße sieht. +Offenbarung Offb 74 16 16 Die Geister führten die Könige an dem Ort zusammen, der auf hebräisch Harmagedon heißt. +Offenbarung Offb 74 16 17 Und der siebte Engel goss seine Schale über die Luft. Da kam eine laute [Stimme aus dem Tempel,] die vom Thron her rief: Es ist geschehen. +Offenbarung Offb 74 16 18 Und es folgten [Blitze,] Stimmen [und Donner;] es entstand ein gewaltiges Erdbeben, [wie noch keines gewesen war,] seitdem es Menschen auf der Erde gibt. So gewaltig war dieses Beben. +Offenbarung Offb 74 16 19 Die große Stadt brach in drei Teile auseinander und die Städte der Völker stürzten ein. Gott hatte sich an [Babylon, die Große,] erinnert und reichte ihr [den Becher mit dem Wein seines] rächenden [Zornes.] +Offenbarung Offb 74 16 20 Alle Inseln verschwanden und es gab keine Berge mehr. +Offenbarung Offb 74 16 21 Und [gewaltige Hagelbrocken,] zentnerschwer, stürzten vom Himmel auf die Menschen herab. Dennoch verfluchten die Menschen Gott wegen dieser Hagelplage; denn die Plage war über die Maßen groß. +Offenbarung Offb 74 17 1 Dann kam einer der sieben Engel, welche die sieben Schalen trugen, und sagte zu mir: Komm, ich zeige dir das Strafgericht über die große Hure, die an [den vielen Gewässern sitzt.] +Offenbarung Offb 74 17 2 Denn mit ihr haben [die Könige der Erde] Unzucht getrieben und vom Wein ihrer Hurerei wurden die Bewohner der Erde betrunken. +Offenbarung Offb 74 17 3 Der Geist ergriff mich und der Engel entrückte mich in die Wüste. Dort sah ich eine Frau auf einem scharlachroten [Tier] sitzen, das über und über mit gotteslästerlichen Namen beschrieben war und sieben Köpfe und [zehn Hörner] hatte. +Offenbarung Offb 74 17 4 Die Frau war in Purpur und Scharlach gekleidet und mit Gold, Edelsteinen und Perlen geschmückt. Sie hielt einen [goldenen Becher] in der Hand, der mit dem abscheulichen Schmutz ihrer Hurerei gefüllt war. +Offenbarung Offb 74 17 5 Auf ihrer Stirn stand ein Name, ein geheimnisvoller Name: [Babylon, die Große,] die Mutter der Huren und aller Abscheulichkeiten der Erde. +Offenbarung Offb 74 17 6 Und ich sah, dass die Frau betrunken war vom Blut der Heiligen und vom Blut der Zeugen Jesu. Beim Anblick der Frau ergriff mich großes Erstaunen. +Offenbarung Offb 74 17 7 Der Engel aber sagte zu mir: Warum bist du erstaunt? Ich will dir das Geheimnis der Frau enthüllen und das Geheimnis des Tieres mit den sieben Köpfen und zehn Hörnern, auf dem sie sitzt. +Offenbarung Offb 74 17 8 [Das Tier,] das du gesehen hast, war einmal und ist jetzt nicht; es wird aber aus dem Abgrund [heraufsteigen] und dann ins Verderben gehen. Staunen werden die Bewohner der Erde, deren Namen seit der Erschaffung der Welt nicht [im Buch des Lebens verzeichnet sind.] Sie werden bei dem Anblick des Tieres staunen; denn es war einmal und ist jetzt nicht, wird aber wieder da sein. +Offenbarung Offb 74 17 9 Hier braucht man Verstand und Kenntnis. Die sieben Köpfe bedeuten die sieben Berge, auf denen die Frau sitzt. Sie bedeuten auch sieben Könige. +Offenbarung Offb 74 17 10 Fünf sind bereits gefallen. Einer ist jetzt da, einer ist noch nicht gekommen; wenn er dann kommt, darf er nur kurze Zeit bleiben. +Offenbarung Offb 74 17 11 Das Tier aber, das war und jetzt nicht ist, bedeutet einen achten König und ist doch einer von den sieben und wird ins Verderben gehen. +Offenbarung Offb 74 17 12 [Die zehn Hörner,] die du gesehen hast, [bedeuten zehn Könige,] die noch nicht zur Herrschaft gekommen sind; sie werden aber königliche Macht für eine einzige Stunde erhalten, zusammen mit dem Tier. +Offenbarung Offb 74 17 13 Sie sind eines Sinnes und übertragen ihre Macht und Gewalt dem Tier. +Offenbarung Offb 74 17 14 Sie werden mit dem Lamm Krieg führen, aber das Lamm wird sie besiegen. Denn es ist [der Herr der Herren] und der König [der Könige.] Bei ihm sind die Berufenen, Auserwählten und Treuen. +Offenbarung Offb 74 17 15 Und er sagte zu mir: Du hast [die Gewässer] gesehen, an denen die Hure sitzt; sie bedeuten [Völker] und Menschenmassen, [Nationen und Sprachen.] +Offenbarung Offb 74 17 16 Du hast die zehn Hörner und das Tier gesehen; sie werden die Hure hassen, ihr alles wegnehmen, bis sie nackt ist, werden ihr Fleisch fressen und sie im Feuer verbrennen. +Offenbarung Offb 74 17 17 Denn Gott lenkt ihr Herz so, dass sie seinen Plan ausführen: Sie sollen einmütig handeln und ihre Herrschaft dem Tier übertragen, bis die Worte Gottes erfüllt sind. +Offenbarung Offb 74 17 18 Die Frau aber, die du gesehen hast, ist die große Stadt, die die Herrschaft hat über [die Könige der Erde.] +Offenbarung Offb 74 18 1 Danach sah ich einen anderen Engel aus dem Himmel herabsteigen; er hatte große Macht [und die Erde leuchtete auf von seiner Herrlichkeit.] +Offenbarung Offb 74 18 2 Und er rief mit gewaltiger Stimme: [Gefallen, gefallen ist Babylon, die Große!] Zur Wohnung von Dämonen ist sie geworden, zur Behausung aller unreinen Geister und zum Schlupfwinkel aller unreinen und abscheulichen Vögel. +Offenbarung Offb 74 18 3 Denn vom Zornwein ihrer Unzucht [haben] alle [Völker getrunken und die Könige der Erde haben mit ihr Unzucht getrieben.] Durch die Fülle ihres Wohlstands sind die Kaufleute der Erde reich geworden. +Offenbarung Offb 74 18 4 Dann hörte ich eine andere Stimme vom Himmel her rufen: Verlass die Stadt, mein Volk, damit du nicht mitschuldig wirst an ihren Sünden und von ihren Plagen mitgetroffen wirst. +Offenbarung Offb 74 18 5 [Denn ihre] Sünden [haben sich bis zum Himmel aufgetürmt] und Gott hat ihre Schandtaten nicht vergessen. +Offenbarung Offb 74 18 6 Zahlt ihr mit gleicher Münze heim, gebt ihr doppelt zurück, was sie getan hat. Mischt ihr den Becher, den sie gemischt hat, doppelt so stark. +Offenbarung Offb 74 18 7 Im gleichen Maß, wie sie in Prunk und Luxus lebte, lasst sie Qual und Trauer erfahren. [Sie dachte bei sich:] Ich throne als Königin, [ich bin keine Witwe] und werde keine Trauer kennen. +Offenbarung Offb 74 18 8 Deshalb [werden an einem einzigen Tag] die Plagen über sie [kommen,] die für sie bestimmt sind: Tod, Trauer und Hunger. Und sie wird im Feuer verbrennen; denn [stark ist der Herr,] der Gott, der sie gerichtet hat. +Offenbarung Offb 74 18 9 [Die Könige der Erde, die mit ihr gehurt] und in Luxus gelebt [haben, werden über] sie [weinen und klagen,] wenn sie den Rauch der brennenden Stadt sehen. +Offenbarung Offb 74 18 10 Sie bleiben in der Ferne stehen aus Angst vor ihrer Qual und sagen: Wehe! Wehe, du [große] Stadt [Babylon, du mächtige Stadt!] In einer einzigen Stunde ist das Gericht über dich gekommen. +Offenbarung Offb 74 18 11 Auch die [Kaufleute] der Erde [weinen und klagen] um sie, weil niemand mehr ihre Ware kauft: +Offenbarung Offb 74 18 12 Gold und Silber, Edelsteine und Perlen, feines Leinen, Purpur, Seide und Scharlach, wohlriechende Hölzer aller Art und alle möglichen Geräte aus Elfenbein, kostbarem Edelholz, Bronze, Eisen und Marmor; +Offenbarung Offb 74 18 13 auch Zimt und Balsam, Räucherwerk, Salböl und Weihrauch, Wein und Öl, feinstes Mehl und Weizen, Rinder und Schafe, Pferde und Wagen und sogar Menschen mit Leib und Seele. +Offenbarung Offb 74 18 14 Auch die Früchte, nach denen dein Herz begehrte, sind dir genommen. Und alles, was prächtig und glänzend war, hast du verloren; nie mehr wird man es finden. +Offenbarung Offb 74 18 15 Die [Kaufleute,] die durch den Handel mit dieser Stadt reich geworden sind, werden aus Angst vor ihrer Qual in der Ferne stehen und sie werden [weinen und klagen:] +Offenbarung Offb 74 18 16 Wehe! Wehe, du große Stadt, bekleidet mit feinem Leinen, mit Purpur und Scharlach, geschmückt mit Gold, Edelsteinen und Perlen. +Offenbarung Offb 74 18 17 In einer einzigen Stunde ist dieser ganze Reichtum dahin. [Alle Kapitäne] und Schiffsreisenden, [die Matrosen und alle, die] ihren Unterhalt [auf See] verdienen, machten schon in der Ferne Halt, +Offenbarung Offb 74 18 18 als sie den Rauch der brennenden Stadt sahen, und sie riefen: [Wer] konnte sich mit der großen Stadt [messen]? +Offenbarung Offb 74 18 19 [Und sie streuten sich Staub auf den Kopf, sie schrien, weinten und klagten:] Wehe! Wehe, du große Stadt, die mit ihren Schätzen alle reich gemacht hat, die Schiffe auf dem Meer haben. In einer einzigen Stunde ist sie verwüstet worden. +Offenbarung Offb 74 18 20 [Freu dich] über ihren Untergang, [du Himmel] - und auch ihr, Heilige, Apostel und Propheten, freut euch! Denn [Gott hat] euch an ihr [gerächt.] +Offenbarung Offb 74 18 21 Dann hob ein gewaltiger Engel einen [Stein] auf, so groß wie ein Mühlstein; [er warf ihn] ins Meer und rief: So wird [Babylon, die große Stadt,] mit [Wucht hinabgeworfen werden und man wird sie nicht mehr finden.] +Offenbarung Offb 74 18 22 Die Musik von Harfenspielern und Sängern, von Flötenspielern und Trompetern hört man nicht mehr in dir. Einen kundigen Handwerker gibt es nicht mehr in dir. [Das Geräusch des Mühlsteins] hört man nicht mehr in dir. +Offenbarung Offb 74 18 23 [Das Licht der Lampe] scheint nicht mehr in dir. [Die Stimme von Braut und Bräutigam] hört man nicht mehr in dir. Deine [Kaufleute waren die Großen der Erde, deine Zauberei] verführte alle Völker. +Offenbarung Offb 74 18 24 Aber in ihr war das Blut von Propheten und Heiligen und von allen, die auf der Erde hingeschlachtet worden sind. +Offenbarung Offb 74 19 1 Danach hörte ich etwas wie den lauten Ruf einer großen Schar im Himmel: Halleluja! /Das Heil und die Herrlichkeit und die Macht /ist bei unserm Gott. +Offenbarung Offb 74 19 2 [Seine Urteile sind wahr und gerecht.] /Er hat die große Hure gerichtet, /die mit ihrer Unzucht die Erde verdorben hat. [Er hat Rache genommen für das Blut seiner Knechte,] /das an ihren Händen klebte. +Offenbarung Offb 74 19 3 Noch einmal riefen sie: Halleluja! /[Der Rauch] der Stadt [steigt auf] in alle Ewigkeit. +Offenbarung Offb 74 19 4 Und die vierundzwanzig Ältesten und die vier Lebewesen fielen nieder vor Gott, [der auf dem Thron sitzt,] beteten ihn an und riefen: Amen, halleluja! +Offenbarung Offb 74 19 5 Und eine Stimme kam vom Thron her: [Preist] unsern Gott, [all] seine [Knechte] /[und alle, die ihn fürchten, Kleine und Große!] +Offenbarung Offb 74 19 6 Da hörte ich etwas wie den Ruf einer großen Schar und [wie das Rauschen gewaltiger Wassermassen] und wie das Rollen mächtiger Donner: Halleluja! /[Denn König geworden ist der Herr,] unser Gott, /der Herrscher über die ganze Schöpfung. +Offenbarung Offb 74 19 7 [Wir wollen uns freuen und jubeln] /und ihm die Ehre erweisen. Denn gekommen ist die Hochzeit des Lammes /und seine Frau hat sich bereit gemacht. +Offenbarung Offb 74 19 8 Sie durfte sich kleiden in strahlend reines Leinen. /Das Leinen bedeutet die gerechten Taten der Heiligen. +Offenbarung Offb 74 19 9 Jemand sagte zu mir: Schreib auf: Selig, wer zum Hochzeitsmahl des Lammes eingeladen ist. Dann sagte er zu mir: Das sind zuverlässige Worte, es sind Worte Gottes. +Offenbarung Offb 74 19 10 Und ich fiel ihm zu Füßen, um ihn anzubeten. Er aber sagte zu mir: Tu das nicht! Ich bin ein Knecht wie du und deine Brüder, die das Zeugnis Jesu festhalten. Gott bete an! Das Zeugnis Jesu ist der Geist prophetischer Rede. +Offenbarung Offb 74 19 11 Dann sah ich [den Himmel offen,] und siehe, da war ein weißes Pferd, und der, der auf ihm saß, heißt «Der Treue und Wahrhaftige»; [gerecht richtet er] und führt er Krieg. +Offenbarung Offb 74 19 12 [Seine Augen] waren wie [Feuerflammen] und auf dem Haupt trug er viele Diademe; und auf ihm stand ein Name, den er allein kennt. +Offenbarung Offb 74 19 13 Bekleidet war er mit einem blutgetränkten Gewand; und sein Name heißt «Das Wort Gottes». +Offenbarung Offb 74 19 14 Die Heere des Himmels folgten ihm auf weißen Pferden; sie waren in reines, weißes Leinen gekleidet. +Offenbarung Offb 74 19 15 [Aus seinem Mund] kam [ein scharfes Schwert;] mit ihm wird er die Völker schlagen. [Und er herrscht über sie mit eisernem Zepter, und] er [tritt die Kelter] des Weines, des rächenden Zornes Gottes, des Herrschers über die ganze Schöpfung. +Offenbarung Offb 74 19 16 Auf seinem Gewand und auf seiner Hüfte trägt er den Namen: «König [der Könige] und [Herr der Herren».] +Offenbarung Offb 74 19 17 Dann sah ich einen Engel, der in der Sonne stand. Er rief mit lauter Stimme allen Vögeln zu, die hoch am Himmel flogen: [Kommt her! Versammelt euch zum großen Mahl] Gottes. +Offenbarung Offb 74 19 18 [Fresst Fleisch] von Königen, von Heerführern und [von Helden,] Fleisch [von Pferden] und ihren [Reitern,] Fleisch von allen, von Freien und Sklaven, von Großen und Kleinen! +Offenbarung Offb 74 19 19 Dann sah ich das Tier und die [Könige der Erde] und ihre Heere versammelt, um mit dem Reiter und seinem Heer Krieg zu führen. +Offenbarung Offb 74 19 20 Aber das Tier wurde gepackt und mit ihm der falsche Prophet; er hatte vor seinen Augen Zeichen getan und dadurch alle verführt, die das Kennzeichen des Tieres angenommen und sein Standbild angebetet hatten. Bei lebendigem Leib wurden beide in den See von brennendem Schwefel geworfen. +Offenbarung Offb 74 19 21 Die Übrigen wurden getötet mit dem Schwert, das aus dem Mund des Reiters kam; und [alle Vögel fraßen sich satt an] ihrem [Fleisch.] +Offenbarung Offb 74 20 1 Dann sah ich einen Engel vom Himmel herabsteigen; auf seiner Hand trug er den Schlüssel zum Abgrund und eine schwere Kette. +Offenbarung Offb 74 20 2 Er überwältigte den Drachen, die alte [Schlange] - das ist [der Teufel] oder [der Satan] -, und er fesselte ihn für tausend Jahre. +Offenbarung Offb 74 20 3 Er warf ihn in den Abgrund, verschloss diesen und drückte ein Siegel darauf, damit der Drache die Völker nicht mehr verführen konnte, bis die tausend Jahre vollendet sind. Danach muss er für kurze Zeit freigelassen werden. +Offenbarung Offb 74 20 4 [Dann sah ich Throne;] und denen, die darauf [Platz nahmen, wurde das Gericht übertragen.] Ich sah die Seelen aller, die enthauptet worden waren, weil sie an dem Zeugnis Jesu und am Wort Gottes festgehalten hatten. Sie hatten das Tier und sein Standbild nicht angebetet und sie hatten das Kennzeichen nicht auf ihrer Stirn und auf ihrer Hand anbringen lassen. Sie gelangten zum Leben und zur Herrschaft mit Christus für tausend Jahre. +Offenbarung Offb 74 20 5 Die übrigen Toten kamen nicht zum Leben, bis die tausend Jahre vollendet waren. Das ist die erste Auferstehung. +Offenbarung Offb 74 20 6 Selig und heilig, wer an der ersten Auferstehung teilhat. Über solche hat der zweite Tod keine Gewalt. Sie werden [Priester Gottes] und Christi sein und tausend Jahre mit ihm herrschen. +Offenbarung Offb 74 20 7 Wenn die tausend Jahre vollendet sind, wird der Satan aus seinem Gefängnis freigelassen werden. +Offenbarung Offb 74 20 8 Er wird ausziehen, um die Völker an den vier Ecken der Erde, den Gog und den Magog, zu verführen und sie zusammenzuholen für den Kampf; sie sind so zahlreich wie die Sandkörner am Meer. +Offenbarung Offb 74 20 9 Sie schwärmten aus über [die weite Erde] und umzingelten das Lager der Heiligen und Gottes geliebte Stadt. Aber [Feuer fiel vom Himmel und verzehrte sie.] +Offenbarung Offb 74 20 10 Und der Teufel, ihr Verführer, wurde in den See von [brennendem Schwefel] geworfen, wo auch das Tier und der falsche Prophet sind. Tag und Nacht werden sie gequält, in alle Ewigkeit. +Offenbarung Offb 74 20 11 Dann [sah ich einen] großen weißen [Thron] und den, der auf ihm [saß; vor seinem Anblick flohen Erde] und Himmel und es [gab keinen Platz mehr für sie.] +Offenbarung Offb 74 20 12 Ich sah die Toten vor dem Thron stehen, die Großen und die Kleinen. Und [Bücher wurden aufgeschlagen;] auch [das Buch des Lebens] wurde aufgeschlagen. Die Toten wurden [nach ihren Werken] gerichtet, nach dem, was in den Büchern aufgeschrieben war. +Offenbarung Offb 74 20 13 Und das Meer gab die Toten heraus, die in ihm waren; und [der Tod] und [die Unterwelt] gaben ihre Toten heraus, die in ihnen waren. Sie wurden gerichtet, jeder [nach seinen Werken.] +Offenbarung Offb 74 20 14 [Der Tod] und [die Unterwelt] aber wurden in den Feuersee geworfen. Das ist der zweite Tod: der Feuersee. +Offenbarung Offb 74 20 15 Wer nicht im [Buch des Lebens verzeichnet war,] wurde in den Feuersee geworfen. +Offenbarung Offb 74 21 1 Dann sah ich [einen neuen Himmel und eine neue Erde;] denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen, auch das Meer ist nicht mehr. +Offenbarung Offb 74 21 2 Ich sah [die heilige Stadt,] das neue [Jerusalem,] von Gott her aus dem Himmel herabkommen; sie war bereit [wie eine Braut, die sich] für ihren Mann [geschmückt hat.] +Offenbarung Offb 74 21 3 Da hörte ich eine laute Stimme vom Thron her rufen: [Seht, die Wohnung] Gottes unter den Menschen! [Er wird in ihrer Mitte wohnen, und sie werden sein Volk sein; und er, Gott, wird bei ihnen sein.] +Offenbarung Offb 74 21 4 [Er wird alle Tränen von ihren Augen abwischen:] Der Tod wird nicht mehr sein, keine [Trauer,] keine [Klage,] keine Mühsal. Denn was früher war, ist vergangen. +Offenbarung Offb 74 21 5 [Er, der auf dem Thron saß,] sprach: [Seht, ich mache] alles [neu.] Und er sagte: Schreib es auf, denn diese Worte sind zuverlässig und wahr. +Offenbarung Offb 74 21 6 Er sagte zu mir: Sie sind in Erfüllung gegangen. Ich bin das Alpha und das Omega, der Anfang und das Ende. [Wer durstig ist, den werde ich umsonst aus der Quelle] trinken lassen, aus der [das Wasser des Lebens strömt.] +Offenbarung Offb 74 21 7 Wer siegt, wird dies als Anteil erhalten: [Ich werde sein Gott sein und er wird mein Sohn sein.] +Offenbarung Offb 74 21 8 Aber die Feiglinge und Treulosen, die Befleckten, die Mörder und Unzüchtigen, die Zauberer, Götzendiener und alle Lügner - ihr Los wird der See [von brennendem Schwefel] sein. Dies ist der zweite Tod. +Offenbarung Offb 74 21 9 Und es kam einer von den sieben Engeln, die die sieben Schalen mit den [sieben] letzten [Plagen] getragen hatten. Er sagte zu mir: Komm, ich will dir die Braut zeigen, die Frau des Lammes. +Offenbarung Offb 74 21 10 [Da entrückte er mich] in der Verzückung [auf einen] großen, [hohen Berg] und zeigte mir [die heilige][Stadt Jerusalem,] wie sie von Gott her aus dem Himmel herabkam, +Offenbarung Offb 74 21 11 erfüllt von der Herrlichkeit Gottes. Sie glänzte wie ein kostbarer Edelstein, wie ein kristallklarer Jaspis. +Offenbarung Offb 74 21 12 [Die Stadt] hat eine große und hohe Mauer mit zwölf [Toren] und zwölf Engeln darauf. Auf die Tore sind Namen geschrieben: [die Namen der zwölf Stämme der Söhne Israels.] +Offenbarung Offb 74 21 13 [Im Osten hat die Stadt drei Tore und im Norden drei Tore und im Süden drei Tore und im Westen drei Tore.] +Offenbarung Offb 74 21 14 Die Mauer der Stadt hat zwölf Grundsteine; auf ihnen stehen die zwölf Namen der zwölf Apostel des Lammes. +Offenbarung Offb 74 21 15 Und der Engel, der zu mir sprach, hatte einen goldenen [Messstab,] mit dem die Stadt, ihre Tore und ihre Mauer gemessen wurden. +Offenbarung Offb 74 21 16 Die Stadt war [viereckig] angelegt und ebenso lang wie breit. Er maß die Stadt mit dem Messstab; ihre Länge, Breite und Höhe sind gleich: zwölftausend Stadien. +Offenbarung Offb 74 21 17 [Und er maß ihre Mauer;] sie ist hundertvierundvierzig Ellen hoch nach Menschenmaß, das der Engel benutzt hatte. +Offenbarung Offb 74 21 18 Ihre Mauer ist aus Jaspis gebaut und die Stadt ist aus reinem Gold, wie aus reinem Glas. +Offenbarung Offb 74 21 19 [Die Grundsteine] der Stadtmauer sind mit [edlen Steinen] aller Art geschmückt; der erste Grundstein ist ein Jaspis, der zweite ein Saphir, der dritte ein Chalzedon, der vierte ein Smaragd, +Offenbarung Offb 74 21 20 der fünfte ein Sardonyx, der sechste ein Sardion, der siebte ein Chrysolith, der achte ein Beryll, der neunte ein Topas, der zehnte ein Chrysopras, der elfte ein Hyazinth, der zwölfte ein Amethyst. +Offenbarung Offb 74 21 21 Die zwölf Tore sind zwölf Perlen; jedes der Tore besteht aus einer einzigen Perle. Die Straße der Stadt ist aus reinem Gold, wie aus klarem Glas. +Offenbarung Offb 74 21 22 Einen Tempel sah ich nicht in der Stadt. Denn der Herr, ihr Gott, der Herrscher über die ganze Schöpfung, ist ihr Tempel, er und das Lamm. +Offenbarung Offb 74 21 23 Die Stadt braucht [weder Sonne noch Mond,] die ihr [leuchten.] Denn [die Herrlichkeit Gottes erleuchtet] sie und ihre Leuchte ist das Lamm. +Offenbarung Offb 74 21 24 [Die Völker werden] in diesem [Licht einhergehen und die Könige] der Erde werden [ihre Pracht] in die Stadt [bringen.] +Offenbarung Offb 74 21 25 Ihre [Tore werden den ganzen Tag nicht geschlossen] - Nacht wird es dort nicht mehr geben. +Offenbarung Offb 74 21 26 [Und man wird die Pracht] und die Kostbarkeiten [der Völker] in die Stadt [bringen.] +Offenbarung Offb 74 21 27 [Aber nichts Unreines wird hineinkommen,] keiner, der Gräuel verübt und lügt. Nur die, [die im Lebensbuch] des Lammes [eingetragen sind,] werden eingelassen. +Offenbarung Offb 74 22 1 Und er zeigte mir einen [Strom, das Wasser des Lebens,] klar wie Kristall; [er geht] vom Thron Gottes und des Lammes aus. +Offenbarung Offb 74 22 2 Zwischen der Straße der Stadt und dem Strom, hüben und drüben, stehen Bäume des Lebens. Zwölfmal tragen sie Früchte, jeden Monat einmal; und die Blätter der Bäume dienen zur Heilung der Völker. +Offenbarung Offb 74 22 3 Es wird nichts mehr geben, was der Fluch Gottes trifft. Der Thron Gottes und des Lammes wird in der Stadt stehen und seine Knechte werden ihm dienen. +Offenbarung Offb 74 22 4 Sie werden sein [Angesicht schauen] und sein Name ist auf ihre Stirn geschrieben. +Offenbarung Offb 74 22 5 Es wird keine Nacht mehr geben und sie brauchen weder das Licht einer Lampe noch das Licht der Sonne. Denn der Herr, ihr Gott, wird über ihnen leuchten und sie werden herrschen [in alle Ewigkeit.] +Offenbarung Offb 74 22 6 Und der Engel sagte zu mir: Diese Worte sind zuverlässig und wahr. Gott, der Herr über den Geist der Propheten, hat seinen Engel gesandt, um seinen Knechten zu zeigen, [was] bald [geschehen muss.] +Offenbarung Offb 74 22 7 [Siehe, ich komme] bald. Selig, wer an den prophetischen Worten dieses Buches festhält. +Offenbarung Offb 74 22 8 Ich, Johannes, habe dies gehört und gesehen. Und als ich es hörte und sah, fiel ich dem Engel, der mir dies gezeigt hatte, zu Füßen, um ihn anzubeten. +Offenbarung Offb 74 22 9 Da sagte er zu mir: Tu das nicht! Ich bin nur ein Knecht wie du und deine Brüder, die Propheten, und wie alle, die sich an die Worte dieses Buches halten. Gott bete an! +Offenbarung Offb 74 22 10 Und er sagte zu mir: [Versiegle] dieses [Buch] mit seinen prophetischen [Worten] nicht! Denn die Zeit ist nahe. +Offenbarung Offb 74 22 11 [Wer Unrecht tut, tue weiter Unrecht,] der Unreine bleibe unrein, der Gerechte handle weiter gerecht und der Heilige strebe weiter nach Heiligkeit. +Offenbarung Offb 74 22 12 [Siehe, ich komme] bald und [mit mir] bringe ich den [Lohn und ich werde jedem geben, was seinem Werk entspricht.] +Offenbarung Offb 74 22 13 [Ich bin] das Alpha und das Omega, [der Erste und der Letzte,] der Anfang und das Ende. +Offenbarung Offb 74 22 14 Selig, wer sein Gewand wäscht: Er hat Anteil am [Baum des Lebens,] und er wird durch die Tore in die Stadt eintreten können. +Offenbarung Offb 74 22 15 Draußen bleiben die «Hunde» und die Zauberer, die Unzüchtigen und die Mörder, die Götzendiener und jeder, der die Lüge liebt und tut. +Offenbarung Offb 74 22 16 Ich, Jesus, habe meinen Engel gesandt als Zeugen für das, was die Gemeinden betrifft. Ich bin die Wurzel und der Stamm Davids, der strahlende Morgenstern. +Offenbarung Offb 74 22 17 Der Geist und die Braut aber sagen: Komm! Wer hört, der rufe: Komm! [Wer durstig ist, der komme.] Wer will, empfange [umsonst das Wasser des Lebens.] +Offenbarung Offb 74 22 18 Ich bezeuge jedem, der die prophetischen Worte dieses Buches hört: Wer [etwas hinzufügt,] dem wird Gott die Plagen zufügen, [von denen in diesem Buch geschrieben steht.] +Offenbarung Offb 74 22 19 [Und] wer [etwas wegnimmt von] den prophetischen Worten dieses Buches, dem wird Gott seinen Anteil [am Baum des Lebens] und an der heiligen Stadt wegnehmen, von denen in diesem Buch geschrieben steht. +Offenbarung Offb 74 22 20 Er, der dies bezeugt, spricht: Ja, ich komme bald. - Amen. Komm, Herr Jesus! +Offenbarung Offb 74 22 21 Die Gnade des Herrn Jesus sei mit allen!