bibel/Einheitsübersetztung_html/ot/Ri_19.html

59 lines
11 KiB
HTML
Raw Normal View History

<html><head>
<meta http-equiv="Content-Type" content="text/html;charset=utf-8" />
<title>Ri 19 &ndash; Das Buch der Richter &ndash; Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift (1980) [Quadro-Bibel 5.0]</title>
<script type="text/javascript" src="../metadata.js"></script>
<script type="text/javascript" src="../script.js"></script>
<style type="text/css">div.v { display:inline; } /*changed dynamically*/</style>
<link rel="stylesheet" type="text/css" href="../style.css">
</head>
<body onload="showNavbar('Ri', 19);">
<div id="navbar"><a href="../index.html">Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift (1980) [Quadro-Bibel 5.0]</a> &ndash; <b>Das Buch der Richter</b> &ndash; <a href="Ri_1.html">1</a> ... <a href="Ri_17.html">17</a> <a href="Ri_18.html">18</a> <b>19</b> <a href="Ri_20.html">20</a> <a href="Ri_21.html">21</a> </div><hr>
<h1>Ri 19</h1>
<!-- PARSED BELOW; EDITING MAY BREAK PARSER -->
<div class="biblehtmlcontent verses" id="verses">
<div class="v" id="v1"><h4>Die Schandtat der Männer von Gibea: 19,1-30</h4><span class="vn">1</span> In jenen Tagen, als es noch keinen König in Israel gab, lebte im entlegensten Teil des Gebirges Efraim ein Levit als Fremder. Er hatte sich eine Frau aus Betlehem in Juda zur Nebenfrau genommen. <sup class="fnm"><a name="fnm1" href="#fn1">1</a></sup></div>
<div class="v" id="v2"><span class="vn">2</span> Aber seine Nebenfrau wurde zornig auf ihn und verließ ihn; sie ging in das Haus ihres Vaters nach Betlehem in Juda zurück. Dort war sie nun schon vier Monate lang. <sup class="fnm"><a name="fnm2" href="#fn2">2</a></sup></div>
<div class="v" id="v3"><span class="vn">3</span> Da machte sich ihr Mann auf den Weg und zog ihr mit seinem Knecht und zwei Eseln nach, um ihr ins Gewissen zu reden und sie zurückzuholen. Die Frau brachte ihn in das Haus ihres Vaters, und als der Vater der jungen Frau ihn sah, kam er ihm freudig entgegen.</div>
<div class="v" id="v4"><span class="vn">4</span> Da sein Schwiegervater, der Vater der jungen Frau, ihn dringend darum bat, blieb er drei Tage bei ihm. Sie aßen und tranken und er übernachtete dort.</div>
<div class="v" id="v5"><span class="vn">5</span> Als sie am vierten Tag frühmorgens aufgestanden waren und er sich auf den Weg machen wollte, sagte der Vater der jungen Frau zu seinem Schwiegersohn: Stärke dich erst noch mit einem Bissen Brot; dann könnt ihr gehen.</div>
<div class="v" id="v6"><span class="vn">6</span> Sie setzten sich und die beiden aßen und tranken zusammen. Der Vater der jungen Frau aber sagte zu dem Mann: Entschließ dich doch, (noch einmal) über Nacht zu bleiben, und lass es dir gut gehen!</div>
<div class="v" id="v7"><span class="vn">7</span> Der Mann stand auf, um zu gehen; doch sein Schwiegervater nötigte ihn, sodass er dort noch einmal übernachtete.</div>
<div class="v" id="v8"><span class="vn">8</span> Als er sich dann am Morgen des fünften Tages auf den Weg machen wollte, sagte der Vater der jungen Frau: Stärke dich erst noch und bleibt hier, bis der Tag zur Neige geht. So aßen die beiden zusammen.</div>
<div class="v" id="v9"><span class="vn">9</span> Dann stand der Mann auf, um mit seiner Nebenfrau und seinem Knecht abzureisen. Sein Schwiegervater aber, der Vater der jungen Frau, sagte zu ihm: Sieh doch, der Tag geht zu Ende und es wird Abend. Bleibt über Nacht hier! Der Tag geht zur Neige; übernachte hier und lass es dir gut gehen! Morgen früh könnt ihr euch dann auf den Heimweg zu deinem Zelt machen.</div>
<div class="v" id="v10"><span class="vn">10</span> Aber der Mann wollte nicht mehr übernachten, sondern erhob sich und ging mit seinen zwei gesattelten Eseln, seiner Nebenfrau und seinem Knecht fort. Sie kamen zu einem Ort gegenüber von Jebus, das heißt Jerusalem. <sup class="fnm"><a name="fnm3" href="#fn3">3</a></sup></div>
<div class="v" id="v11"><span class="vn">11</span> Als sie dort waren, war der Tag schon fast zu Ende gegangen. Darum sagte der Knecht zu seinem Herrn: Komm, wir wollen in der Jebusiterstadt hier einkehren und übernachten.</div>
<div class="v" id="v12"><span class="vn">12</span> Sein Herr antwortete ihm: Wir wollen nicht in einer Stadt von Fremden, die nicht zu den Israeliten gehört, einkehren, sondern nach Gibea weiterziehen.</div>
<div class="v" id="v13"><span class="vn">13</span> Und er sagte zu seinem Knecht: Lass uns lieber zu einem anderen Ort gehen; wir wollen in Gibea oder Rama übernachten. <sup class="fnm"><a name="fnm4" href="#fn4">4</a></sup></div>
<div class="v" id="v14"><span class="vn">14</span> Sie zogen also weiter; als sie bei Gibea, das zu Benjamin gehört, waren, ging die Sonne unter.</div>
<div class="v" id="v15"><span class="vn">15</span> Sie bogen daher dort (vom Weg) ab, um nach Gibea hineinzugehen und dort zu übernachten. In der Stadt setzte er sich auf dem Marktplatz nieder; aber es fand sich niemand, der ihn in seinem Haus zum Übernachten aufnehmen wollte.</div>
<div class="v" id="v16"><span class="vn">16</span> Schließlich kam ein alter Mann am Abend von seiner Arbeit auf dem Feld. Der Mann stammte aus dem Gebirge Efraim und lebte als Fremder in Gibea; die Einwohner des Ortes waren Benjaminiter.</div>
<div class="v" id="v17"><span class="vn">17</span> Als der alte Mann aufsah, erblickte er den Wanderer auf dem Platz der Stadt und fragte ihn: Woher kommst du und wohin gehst du?</div>
<div class="v" id="v18"><span class="vn">18</span> Er antwortete ihm: Wir sind auf der Durchreise von Betlehem in Juda zum entlegensten Teil des Gebirges Efraim. Von dort komme ich; ich war nach Betlehem in Juda gegangen und bin nun auf dem Weg nach Hause. Aber hier findet sich niemand, der mich in sein Haus aufnimmt, <sup class="fnm"><a name="fnm5" href="#fn5">5</a></sup></div>
<div class="v" id="v19"><span class="vn">19</span> obwohl wir alles dabeihaben, Stroh und Futter für unsere Esel und auch Brot und Wein für mich, deine Magd und den Knecht, der bei deinem Diener ist. Es fehlt also an nichts.</div>
<div class="v" id="v20"><span class="vn">20</span> Der alte Mann entgegnete: Sei mir willkommen! Was dir fehlt, das lass nur meine Sorge sein; auf dem Platz jedenfalls darfst du nicht übernachten.</div>
<div class="v" id="v21"><span class="vn">21</span> Und er führte ihn in sein Haus und schüttete den Eseln Futter vor. Sie wuschen sich die Füße und aßen und tranken.</div>
<div class="v" id="v22"><span class="vn">22</span> Während sie sich's nun wohl sein ließen, umringten plötzlich einige Männer aus der Stadt, übles Gesindel, das Haus, schlugen an die Tür und sagten zu dem alten Mann, dem Besitzer des Hauses: Bring den Mann heraus, der in dein Haus gekommen ist; wir wollen unseren Mutwillen mit ihm treiben. <sup class="fnm"><a name="fnm6" href="#fn6">6</a></sup><sup class="fnm"><a name="fnm7" href="#fn7">7</a></sup></div>
<div class="v" id="v23"><span class="vn">23</span> Der Besitzer des Hauses ging zu ihnen hinaus und sagte zu ihnen: Nein, meine Brüder, so etwas Schlimmes dürft ihr nicht tun. Dieser Mann ist als Gast in mein Haus gekommen; darum dürft ihr keine solche Schandtat begehen. <sup class="fnm"><a name="fnm8" href="#fn8">8</a></sup></div>
<div class="v" id="v24"><span class="vn">24</span> Da ist meine jungfräuliche Tochter und seine Nebenfrau. Sie will ich zu euch hinausbringen; ihr könnt sie euch gefügig machen und mit ihnen tun, was euch gefällt. Aber an diesem Mann dürft ihr keine solche Schandtat begehen.</div>
<div class="v" id="v25"><span class="vn">25</span> Doch die Männer wollten nicht auf ihn hören. Da ergriff der Levit seine Nebenfrau und brachte sie zu ihnen auf die Straße hinaus. Sie missbrauchten sie und trieben die ganze Nacht hindurch bis zum Morgen ihren Mutwillen mit ihr. Sie ließen sie erst gehen, als die Morgenröte heraufzog.</div>
<div class="v" id="v26"><span class="vn">26</span> Als der Morgen anbrach, kam die Frau zurück; vor der Haustür des Mannes, bei dem ihr Herr wohnte, brach sie zusammen und blieb dort liegen, bis es hell wurde.</div>
<div class="v" id="v27"><span class="vn">27</span> Ihr Herr stand am Morgen auf, öffnete die Haustür und ging hinaus, um seine Reise fortzusetzen. Da lag die Frau, seine Nebenfrau, zusammengebrochen am Eingang des Hauses, die Hände auf der Schwelle.</div>
<div class="v" id="v28"><span class="vn">28</span> Er sagte zu ihr: Steh auf, wir wollen gehen! Doch sie antwortete nicht. Da legte er sie auf den Esel und machte sich auf die Heimreise.</div>
<div class="v" id="v29"><span class="vn">29</span> Als er nach Hause gekommen war, nahm er ein Messer, ergriff seine Nebenfrau, zerschnitt sie in zwölf Stücke, Glied für Glied, und schickte sie in das ganze Gebiet Israels. <sup class="fnm"><a name="fnm9" href="#fn9">9</a></sup><sup class="fnm"><a name="fnm10" href="#fn10">10</a></sup></div>
<div class="v" id="v30"><span class="vn">30</span> Jeder, der das sah, sagte: So etwas ist noch nie geschehen, so etwas hat man nicht erlebt, seit die Söhne Israels aus Ägypten heraufgezogen sind, bis zum heutigen Tag. Denkt darüber nach, beratet und sagt (was ihr dazu meint)! <sup class="fnm"><a name="fnm11" href="#fn11">11</a></sup><span class="br-p"><br><br></span></div>
</div>
<div class="biblehtmlcontent footnotes">
<div class="fn"><sup class="fnt"><a name="fn1" href="#fnm1">1</a></sup> ℘ 17,6</div>
<div class="fn"><sup class="fnt"><a name="fn2" href="#fnm2">2</a></sup> wurde zornig: So versteht wohl zu Recht G den Text im Sinn eines Zerwürfnisses.</div>
<div class="fn"><sup class="fnt"><a name="fn3" href="#fnm3">3</a></sup> und seinem Knecht: Text korr., vgl. G und V. 11f. - Jebus wird Jerusalem wegen der dort wohnenden Jebusiter genannt.</div>
<div class="fn"><sup class="fnt"><a name="fn4" href="#fnm4">4</a></sup> 13f: Gibea, nördlich von Jerusalem, ist die Stadt Sauls.</div>
<div class="fn"><sup class="fnt"><a name="fn5" href="#fnm5">5</a></sup> nach Hause: Text korr. nach G und V. 29; H: zum Haus des Herrn.</div>
<div class="fn"><sup class="fnt"><a name="fn6" href="#fnm6">6</a></sup> ℘ (22-24) Gen 19,4-11</div>
<div class="fn"><sup class="fnt"><a name="fn7" href="#fnm7">7</a></sup> unseren Mutwillen mit ihm treiben, wörtlich: ihn erkennen.</div>
<div class="fn"><sup class="fnt"><a name="fn8" href="#fnm8">8</a></sup> 23f: Der Hausherr muss nach den Regeln der Gastfreundschaft den Gast schützen (vgl. die Anmerkung zu Gen 19,8).</div>
<div class="fn"><sup class="fnt"><a name="fn9" href="#fnm9">9</a></sup> ℘ 1 Sam 11,7</div>
<div class="fn"><sup class="fnt"><a name="fn10" href="#fnm10">10</a></sup> So wird die schreckliche Tat auf drastische Weise mitgeteilt und alle werden aufgerufen, den Mord zu rächen.</div>
<div class="fn"><sup class="fnt"><a name="fn11" href="#fnm11">11</a></sup> ℘ Hos 10,9</div>
</div>
<!-- PARSED ABOVE; EDITING MAY BREAK PARSER -->
</body></html>