bibel/Einheitsübersetztung_html/ot/Weish_17.html

48 lines
6.9 KiB
HTML
Raw Normal View History

<html><head>
<meta http-equiv="Content-Type" content="text/html;charset=utf-8" />
<title>Weish 17 &ndash; Das Buch der Weisheit &ndash; Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift (1980) [Quadro-Bibel 5.0]</title>
<script type="text/javascript" src="../metadata.js"></script>
<script type="text/javascript" src="../script.js"></script>
<style type="text/css">div.v { display:inline; } /*changed dynamically*/</style>
<link rel="stylesheet" type="text/css" href="../style.css">
</head>
<body onload="showNavbar('Weish', 17);">
<div id="navbar"><a href="../index.html">Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift (1980) [Quadro-Bibel 5.0]</a> &ndash; <b>Das Buch der Weisheit</b> &ndash; <a href="Weish_1.html">1</a> ... <a href="Weish_15.html">15</a> <a href="Weish_16.html">16</a> <b>17</b> <a href="Weish_18.html">18</a> <a href="Weish_19.html">19</a> </div><hr>
<h1>Weish 17</h1>
<!-- PARSED BELOW; EDITING MAY BREAK PARSER -->
<div class="biblehtmlcontent verses" id="verses">
<div class="v" id="v1"><h4>Finsternis - Feuersäule: 17,1 - 18,4</h4><span class="vn">1</span> Groß und nicht zu ergründen sind deine Entscheide; darum verfiel in Irrtum, wer sich nicht belehren ließ. <sup class="fnm"><a name="fnm1" href="#fn1">1</a></sup><sup class="fnm"><a name="fnm2" href="#fn2">2</a></sup></div>
<div class="v" id="v2"><span class="vn">2</span> Denn die Frevler meinten, das heilige Volk knechten zu können; und jetzt lagen sie da, Gefangene der Finsternis, Gefesselte einer langen Nacht, eingeschlossen in den Häusern, von der ewigen Vorsehung verbannt. <sup class="fnm"><a name="fnm3" href="#fn3">3</a></sup></div>
<div class="v" id="v3"><span class="vn">3</span> Sie glaubten, mit ihren geheimen Sünden unter der dunklen Decke der Vergessenheit verborgen zu sein; da packte sie furchtbares Entsetzen. Sie wurden durch Trugbilder aufgeschreckt und auseinander gejagt. <sup class="fnm"><a name="fnm4" href="#fn4">4</a></sup></div>
<div class="v" id="v4"><span class="vn">4</span> Auch der geheimste Winkel, in den sie sich flüchteten, konnte sie nicht vor Furcht bewahren; Schrecken erregendes Getöse umbrauste sie, und düstere Gespenster mit finsteren Mienen tauchten auf.</div>
<div class="v" id="v5"><span class="vn">5</span> Keine Kraft irgendeines Feuers war stark genug, Licht zu bringen; nicht einmal der strahlende Glanz der Gestirne vermochte es, diese entsetzliche Nacht zu erhellen.</div>
<div class="v" id="v6"><span class="vn">6</span> Nur einen schaurigen Feuerherd, der sich von selbst entzündet hatte, sahen sie aufglühen; verschwand die Erscheinung, so hielten sie, außer sich vor Entsetzen, die Dinge, die sie sahen, für noch schlimmer.</div>
<div class="v" id="v7"><span class="vn">7</span> Da versagten die Gaukeleien der Zauberkunst und die Probe auf das prahlerische Wissen fiel schmählich aus. <sup class="fnm"><a name="fnm5" href="#fn5">5</a></sup></div>
<div class="v" id="v8"><span class="vn">8</span> Jene, die immer versprachen, Furcht und Verwirrung von der kranken Seele zu bannen, krankten nun selber an einer lächerlichen Angst.</div>
<div class="v" id="v9"><span class="vn">9</span> Auch wenn nichts Schreckliches sie ängstigte, wurden sie durch raschelndes Getier und zischelnde Schlangen aufgescheucht und vergingen vor Furcht. Nicht einmal in die Luft wollten sie blicken, der man doch nirgends entfliehen kann. <sup class="fnm"><a name="fnm6" href="#fn6">6</a></sup></div>
<div class="v" id="v10"><span class="vn">10</span> Denn die Schlechtigkeit bezeugt selbst ihr feiges Wesen, wenn sie gestraft wird. Unter dem Druck des Gewissens befürchtet sie immer das Schlimmste. <sup class="fnm"><a name="fnm7" href="#fn7">7</a></sup></div>
<div class="v" id="v11"><span class="vn">11</span> Furcht ist ja nichts anderes als der Verzicht auf die von der Vernunft angebotene Hilfe.</div>
<div class="v" id="v12"><span class="vn">12</span> Je weniger man solche Hilfe erwartet, umso schlimmer erscheint es, die Ursache der Qual nicht zu kennen.</div>
<div class="v" id="v13"><span class="vn">13</span> In Wahrheit hatte jene Nacht keine Gewalt; aus den Tiefen der machtlosen Totenwelt war sie heraufgestiegen. Sie aber, die wie sonst schlafen wollten,</div>
<div class="v" id="v14"><span class="vn">14</span> wurden bald durch Schreckgespenster aufgescheucht, bald durch Mutlosigkeit gelähmt; denn plötzliche und unerwartete Furcht hatte sie befallen.</div>
<div class="v" id="v15"><span class="vn">15</span> So wurde jeder dort, wo er zu Boden sank, ein Gefangener, der in einen Kerker ohne Eisenfesseln eingeschlossen war. <sup class="fnm"><a name="fnm8" href="#fn8">8</a></sup></div>
<div class="v" id="v16"><span class="vn">16</span> Ob Bauer oder Hirt oder ein Taglöhner, der einsam arbeitete, alle wurden überrascht und mussten sich dem unentrinnbaren Zwang fügen, alle wurden durch die gleiche Kette der Finsternis gefesselt.</div>
<div class="v" id="v17"><span class="vn">17</span> Das Pfeifen des Windes, der wohlklingende Gesang der Vögel auf den Zweigen der Bäume, das Rauschen ungestüm strömender Wasser, das wilde Donnern stürzender Felsen,</div>
<div class="v" id="v18"><span class="vn">18</span> das Laufen hüpfender Tiere, die man nicht sehen konnte, das laute Gebrüll wilder Raubtiere, das aus den Schluchten der Berge zurückgeworfene Echo: alles und jedes jagte ihnen lähmende Furcht ein. <sup class="fnm"><a name="fnm9" href="#fn9">9</a></sup></div>
<div class="v" id="v19"><span class="vn">19</span> Die ganze Welt stand in strahlendem Licht und alle gingen ungehindert ihrer Arbeit nach.</div>
<div class="v" id="v20"><span class="vn">20</span> Nur über jene breitete sich drückende Nacht aus, Bild der Finsternis, die sie dereinst aufnehmen sollte. Doch mehr als unter der Finsternis litten sie unter ihrer eigenen Angst. <sup class="fnm"><a name="fnm10" href="#fn10">10</a></sup></div>
</div>
<div class="biblehtmlcontent footnotes">
<div class="fn"><sup class="fnt"><a name="fn1" href="#fnm1">1</a></sup> ℘ Röm 11,33; Weish 5,6</div>
<div class="fn"><sup class="fnt"><a name="fn2" href="#fnm2">2</a></sup> 1-20: Malt die Qualen des bösen Gewissens aus.</div>
<div class="fn"><sup class="fnt"><a name="fn3" href="#fnm3">3</a></sup> ℘ Ex 1,11-14; 10,21-23; Ps 105,28</div>
<div class="fn"><sup class="fnt"><a name="fn4" href="#fnm4">4</a></sup> ℘ Ps 64,6f; Weish 18,17</div>
<div class="fn"><sup class="fnt"><a name="fn5" href="#fnm5">5</a></sup> ℘ 18,13; Ex 8,14f</div>
<div class="fn"><sup class="fnt"><a name="fn6" href="#fnm6">6</a></sup> ℘ Ps 53,6; Spr 28,1</div>
<div class="fn"><sup class="fnt"><a name="fn7" href="#fnm7">7</a></sup> ℘ 17,6; Gen 4,14</div>
<div class="fn"><sup class="fnt"><a name="fn8" href="#fnm8">8</a></sup> ℘ 17,2; 18,4</div>
<div class="fn"><sup class="fnt"><a name="fn9" href="#fnm9">9</a></sup> ℘ 17,9</div>
<div class="fn"><sup class="fnt"><a name="fn10" href="#fnm10">10</a></sup> ℘ Ijob 10,21f; Mt 22,13; Jud 13</div>
</div>
<!-- PARSED ABOVE; EDITING MAY BREAK PARSER -->
</body></html>